Seminararbeiten Smart City

Transcription

Seminararbeiten Smart City
Department für Raumentwicklung, Infrastruktur- und Umweltplanung
Seminararbeit
S M A R T
C I T Y
Wie kann der Umbau/Neubau zu einer Smart City gelingen?
Instrumente und Methoden auf dem Weg zur Smart City.
Lehrveranstaltungsleitung:
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Mag. Dr. Oliver Frey
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Anirban Banerjee
Alagic Ajdin
Matr.: 0526900
Wien, 30. April 2011
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Inhaltsverzeichnis
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1. Einleitung
Der Schwerpunkt der Seminararbeit liegt auf der wissenschaftlichen Betrachtung von
Smart Cities. Welche Möglichkeiten und Methoden haben die Städte auf dem Weg zur
Smart City und welche Risiken stellen sie für unsere Gesellschaft dar? Was macht diese
Stadt wertvoll und in wie weit bringt dieses Konzept Antworten auf die Ortsbezüge der
sozialen Handlungen und Lebensweisen von sozialen Gruppen sowie von Individuen?
Wo werden welche Technologien eingesetzt, nach welchen Normen und Kriterien und
unter welchen Zielvorstellungen? Wie schauen diese aus und was genau können sie?
Vor allem die Kommunikations- und Informationsmedien führen zu gesellschaftlichen
Transformationsprozessen, in denen sich Informationsströme global vernetzen. Deshalb
hat man begonnen, für die dabei entstehende Informationsgesellschaft eine intelligente
Stadt zu bauen, die auf Informations- und Kommunikationstechnologien basiert. So
sollen für das tägliche Leben intelligente dezentrale Systeme entwickelt werden, welche
autonom auf die Umwelt reagieren.
Im
folgenden
Abschnitt
richtet
sich
die
Seminararbeit
auf
die
vielfältigen
Zusammenhänge von Urbanität und verschiedener Stufen der Virtualität. Kapitel drei
analysiert den Druck des weltweiten Geschwindigkeitsrausches, der durch Informationsund Kommunikationstechnologien herbeigeführt wurde. Darauffolgend werden die
Konzepte und Methoden der Smart City erläutert und dabei besonderer Fokus auf die
Punkte Smart Grit, Smart Education, Smart Building und Smart Traffic, um einen
Einblick in den durch modernste IT-Steuerung veränderten Arbeits-, Bildungs- und
Lebensraum zu ermöglichen, gelegt. Die realen und virtuellen Risiken und Gefahren
des Smart-Konzepts werden in Abschnitt 5 kritisch behandelt und zeigen die
veränderten politischen Rahmenbedingungen und deren Folgen. Schließlich werden die
Ergebnisse schlussfolgernd zusammengefasst um Antworten auf die Forschungsfragen
zu geben und um persönlich Resümee zu ziehen.
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2. Urbanität und Virtualität
2.1. Beziehung von Virtualität und Urbanität
"Space as a psychic dimension (abstract space) cannot be separated from the space of
action (concrete space)." 1
Schmitz hat in seinem Artikel „Urbanität 2.0 – Zur Entwicklung des Städtischen im Zeitalter
zunehmender Virtualität“ die Beziehung von Virtualität und Urbanität behandelt, auf die im
folgenden Text eingegangen wird. Die Betrachtung der Beziehung zwischen Urbanität und
Virtualität ist die Ersetzung, Ergänzung oder Erweiterung der physischen Realität durch eine
virtuelle Realität. Der Begriff Virtualität und dessen Verwendung gehen einher mit dem
Siegeszug des Internets. Die sozialen und technischen Entwicklungen haben schon immer
das Leben in der Stadt und ihre Strukturen stark beeinflusst. So verändern die modernen
Informations- und Kommunikationstechnologien unsere Lebens- und Arbeitswelt dauerhaft.
Diese Entwicklung wird besorgniserregend verfolgt, da man dem Ausbreiten des Internets
eine Mitschuld an den beobachteten Erosionsprozessen in der Stadt gibt. Man sieht eine
Bedrohung für reale städtische Funktionen durch die Entstehung virtueller Welten.
Es ist verwunderlich, dass der naheliegende Zusammenhang zwischen Virtualität und
Urbanität bislang kaum systematisch erforscht wurde. So findet man in der Literatur nur eine
Auseinandersetzung mit Teilaspekten und auch in modernen Standardwerken der
Stadtforschung und Stadtpolitik befasst man sich mit den neuen Medien nur schwach. Das
Ziel ist es, die vielfältigen Zusammenhänge zwischen neuen Medien und Stadtentwicklung
zu beleuchten und dabei das Verhältnis zwischen Urbanität und Virtualität in den Mittelpunkt
zu stellen.
2.2. Was ist Urbanität?
Kann Urbanität durch Urban Design und Stadtmarketing künstlich erzeugt werden?
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Urbanität als „städtebauliche Attraktivierung soll dazu beitragen, eine heitere Bühne zu
schaffen, die den urbaneren Mittelschichten zur Selbstdarstellung dient. Eine solche Bühne
muss sichtbar und genießbar gestaltet werden“.2 Die Metapher Bühne stellt hier einen
interessanten Kontext her. Wenn Urbanität etwas mit Inszenierungen zu tun hat, in der die
Schauspieler ihre eigenen Zuschauer sind, dann deutet dies auf einen allgemeinen
Zusammenhang von Urbanität und Virtualität. Damit verbunden ist die Annahme, dass es
durch das Internet zur zeitgleichen Existenz einer Scheinwelt kommt. In der Evolution des
Virtuellen lassen sich 3 Stufen unterscheiden:
Die erste zwischenmenschlich kommunizierbare Stufe der Virtualität, welche man auch als
vor-technische, mental erzeugte Virtualität bezeichnen kann, wurde durch die Erfindung von
Bildern und Schriften betreten. So schrieb Faßler 1999: „Da dem Menschen keine
unmittelbare Wahrnehmung der Welt zu eigen ist, macht er sich Modelle dieser Welt. Er bezeichnet, be-schreibt, er-zählt, er-zeugt Zeichnungen, Schriften, Bilder, Gedichte, Romane,
in denen das, was er für wahr und wirklich hält, der Möglichkeit nach vorhanden ist. Sie
öffnen
phantastische,
glaubwürdige,
fiktionale
und
überprüfbar
gemachte
Wahrnehmungsräume der Literatur, der Wissenschaften, der Poesie und der Kunst.“3
Die technisch erzeugte Virtualität ist die zweite Stufe, welche durch die Erfindung der
klassischen technischen Medien wie Radio, Kino, Fernsehen, Festnetz- und Mobiltelefon
ermöglicht wurde. Es folgt die dritte Stufe, bei der die computertechnische Virtualität erreicht
wird.
Die Stadtsoziologie bezeichnet mit Urbanität vor allem den Ausdruck einer liberalen Haltung
ihrer Bewohner zueinander und Fremden gegenüber. Dabei verweist sie auf den
besonderen Charakter sozialer Lebensweise und auf eine Atmosphäre von Weltläufigkeit,
Weltoffenheit und Toleranz. So stellte Salin fest, „dass die Urbanität nicht losgelöst zu
denken ist von der aktiven Mitwirkung einer Stadtbürgerschaft am Stadtregiment“, und er
definierte: „Urbanität ist Bildung, ist Wohlgebildetheit an Leib, und Seele und Geist“
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Weiters schreibt Flusser: „Nicht mehr Besitz, sondern Informationen (nicht mehr Hardware,
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sondern Software) ist, was Macht ermöglicht, und nicht mehr Ökonomie, sondern
Kommunikation ist der Unterbau des Dorfes (der Gesellschaft). Beide Formeln besagen,
jede auf ihre Art, dass die sesshafte Daseinsform, also das Haus, und a fortiori der Stall,
das Feld, der Hügel und der Fluss nicht mehr funktionell sind." 5
Unter der baulich-räumlichen Betrachtung der Städtebaudisziplin wird Urbanität durch eine
Vielfalt an städtischen Strukturen, Funktionen und Interaktionen erzeugt. Zeitgleich ist
Urbanität mehr als nur die Summe ihrer Determinationen. Durch das gewisse Etwas
entsteht ein Stadtbild, in dessen Mittelpunkt eine kritische Masse an Dichte und
Lebendigkeit steht. Urbanität verkörpert die Vorstellung von belebten Plätzen und
Boulevards, florierenden Geschäften und Märkten und einer vielfältigen Gastronomie.
Urbanität erfährt man in einer Stadt am häufigsten an zentralen Orten der Kommunikation
und Interaktion, welche meistens auch die ästhetischen Anforderungen von Urbanität
erfüllen. Dennoch haben neueste Entwicklungen im Städtebau weltweit den Hang identisch
auszusehen.
Durch die Globalisierung ist es zu weltweiten Standortverlagerungen, Handels- und
Kapitalverflechtungen sowie Migrationsströmen gekommen. Bei diesem globalen Austausch
von Kulturen und Ideen kam es angesichts wachsender realer und informatorischer
Beschleunigung sowie zunehmender räumlicher Verflechtungen der Geografie auch zum
Ende typischer städtischer Erscheinungsformen. Doch zu einer räumlichen Nivellierung ist
es nicht gekommen, sondern vielmehr zu einer auffälligen Veränderung in der
Stadtgeografie
und
neuen
Formen
räumlicher
Konzentration,
welche
durch
die
Globalisierung und ihre "neuen Medien" erstehen konnte. Dies bietet eine Chance für die
Smart City mit ihren globalen Dienstleitungsfunktionen.
Dieser Strukturwandel kann die urbane Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht zu den Gewinnern
oder Verlierern der Globalisierung machen. Doch auch auf der Gewinnerseite zu stehen ist
kein Garant für Urbanitätsförderung. Faktoren wie die Politik, der soziale Wille und der
kulturelle Geist in einer Stadt sind ebenso wichtig.6
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3. Geschwindigkeitsrausch
3.1. Globale Zeitbeschleunigung
In Anlehnung an den Artikel „100 Jahre Futurismus – gebaute und gescheiterte Realität
totaler Beschleunigung“ von Katharina Brichetti.
In der Zeit der Globalisierung kommt es zu einer Schnelllebigkeit neuer technischer
Entwicklungen wie etwa der Kommunikations- und Informationstechnologien. Der
Soziologe und Zeitforscher Hartmut Rosa bezeichnete diesen Zustand als Fast
Forward.7
Weiters
brachte
die
Globalisierung
Tendenzen
wie
temporale
Innovationsverdichtung, Halbwertzeit der Wissens und Gegenwartsschrumpfung hervor.
Gegenwartsschrumpfung wird als ein Vorgang bezeichnet, der „die Extension der
Zeiträume, für die wir mit einiger Konstanz unserer Lebensverhältnisse rechnen
können, verkürzt“. 8 So brauchte die Erfindung des Buchdrucks mehrere Jahrzehnte um
sich in nur einem kleinen Teil der Erde durchzusetzen. „Brauchte der Hörfunk in den
USA nach seiner Einführung noch 38 Jahre, um 50 Millionen Haushalte zu erreichen, so
benötigte das Fernsehen dafür nur noch dreizehn Jahre, das Kabelfernsehen zehn, das
Internet fünf“.9 Heute stehen vor allem neue Software-Programme unter dem Druck des
weltweiten
Geschwindigkeitsrausches,
der
durch
Informations-
und
Kommunikationstechnologien herbeigeführt wurde. Dem so genannten „Mooreschen
Gesetz“ zufolge verdoppelt sich aktuell die „Taktfrequenz und Rechenleistung von
Computerchips ungefähr alle achtzehn Monate“.10 Ein weiteres Beispiel für die globale
Zeitbeschleunigung ist die neue Zeiteinteilung in sechs weitere Zeitabschnitte wie Picound Nanosekunden. Diesen Trend bestätigen auch Untersuchungen von Richard
Wiseman, welche besagen, dass Fußgänger heute um 20 bis 30 Prozent schneller
gehen als noch 1990. In Singapur, dem Staat mit den schnellsten Fußgängern der Welt,
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ist sogar die Geschwindigkeit der Politikerreden gestiegen.
So sprach der durchschnittliche Politiker in Singapur 1995 um 50 Prozent schneller als
seine Vorgänger Mitte der vierziger Jahre. Fastfood, schnellerer Grundschlag in der
Musik, raschere Schnittsequenzen bei Videoclips und Werbespots und sofortige und
fortlaufende Erreichbarkeit über Smartphone und Internet sind die neuesten
Erscheinungen beim Konsumverhalten.
3.2. Funktionalistische Welt des Wachstums
Aber nicht nur das Leben der Menschen wird beschleunigt, sondern auch das
Wachstum, die Entwicklung und die Wandlung der Stadt. So verkürzte sich zum
Beispiel die Lebenserwartung von Gebäuden in Tokio derart schnell, dass die Stadt alle
zwanzig Jahre neu entsteht. Es sind hauptsächlich anonyme, transnationale Konzerne,
die sich einer dermaßen schnelllebigen Planung bedienen. Rein kapitalistisch
ausgerichtet ist das einzige Ziel der schnelle Profit. Außerdem ist die Anzahl der
„transnationalen Konzerne (TNK) – worunter Firmen zu verstehen sind, die über
Tochtergesellschaften, Zweigniederlassungen und andere Kooperationsabkommen in
mehr als einem Land tätig sind“- deutlich gestiegen. Vor allem in den sich
entwickelnden Städte der Schwellenländer Afrikas, Asiens und Südamerikas werden
Hochhäuser mit kurzer Lebenserwartung in Rekordzeit aus dem Boden gestampft.
Diese Ressourcenvernichtung wird langfristig zu einer ökologischen und ökonomischen
Katastrophe für die Städte führen. Städte wie Dubai sind ein Beispiel dafür, wie anfällig
solche Städte gegenüber dem internationalen Markt sind.
Rem Koolhaas bezeichnete Dubai als „eine gigantische, ultramoderne Stadt“. Er ist
einer der Architekten, die sich von der retrospektiven Postmoderne distanzieren und
dabei die Grundlagen für eine moderne Zivilisation schaffen, die von „Geschwindigkeit,
Flexibilität und Wandel“ geprägt wird. Dies ist vor allem in seinen Skizzen und
Zeichnungen erkennbar, die den futuristischen Entwürfen in Form stufenförmiger
Hochhäuser und abenteuerlich geschwungener Fabrikfassaden von Sant’Elias sehr
ähneln. Dabei geht er auf die unvermeidliche Form und die Tendenz zur beschleunigten
Entwicklung von „Global Cities“ ein. Doch der Anstieg nationalübergreifender,
wirtschaftlicher und sozialer Beziehungen seit dem Ende des Kalten Krieges führte
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dazu, dass die Weltkultur und ihre globalen Städte einen nie gekannten Grad an
Homogenität erreicht haben. Rem Koolhaas beschrieb die „eigenschaftslose Stadt“ in
einem Text von 1994 zur „Generic City“ als nüchterne gegenwärtige Stadtentwicklung.
Deren Entwicklung sei völlig frei und ergebe sich „aus der Befreiung von historischen
Identitätsmustern“.11 Dabei wird die starre Außengestalt vom flexiblen Inneren des
Gebäudes getrennt. Damit löst er sich deutlich „von dem modernen Grunddogma der
Entsprechung von Form und Funktion und liefert gleichzeitig eine Theorie die jeglichen
funktionalistischen Formalismen verabschiedet“.12 So lässt sich Rem Koolhaas auf die
größenwahnsinnigen
Dimensionen
von
Bauprojekten
ein,
bei
denen
die
Multifunktionalität und Flexibilität überaus wichtig ist, was allgemein als deutliches
Kennzeichen
des
Kapitalismus
zu
werten
ist.
Doch
die
utopischen
und
kosmopolitischen Ideen der Smart Cities sind mit der jüngsten Finanzkrise stark
abgebremst worden. Im Mittelalter galt ein Gebäude „mit 200 Quadratmetern als groß“,
„im 19. Jahrhundert mit 40.000 Quadratmetern“ und heute werden „Komplexe mit
500.000 Quadratmetern“ geplant und gebaut.13 Auf diese ständige Veränderung der
Aufgaben des Menschen geht der Soziologe Richard Sennett in seinem Buch Der
flexible Mensch (1998) ein. Die Entwicklung stehe in Konflikt mit dem allgemein
menschlichen Bedürfnissen nach Stabilität.
So wird die fragile, chaotische, kurzlebige und banale Architektur von Rem Koolhaas als
Ausdruck eines „zeitgenössischen Nihilismus“ gewertet.14 Dem Planungsverhalten der
transnationalen Konzerne mangelt es an sozialer und ökologischer Verantwortung.
Diese negativen Auswirkungen der Globalisierung werden auch von Caspar Dohmen in
seinem Buch und Film „Let’s Make Money“ (2008) aufgezeigt. Er schildert den
weltweiten brutalen Trend, möglichst schnell hohe Renditen zu erwirtschaften, ohne die
Abschätzung der Folgekosten für die Gesellschaft und Umwelt. Es entsteht eine neue
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smarte Welt der Geschwindigkeit, Mobilität, Flexibilität, Simultanität und Fragilität.15
4. Konzepte und Methoden
4.1. Allgemein
Eine Smart City ist eine Stadt, in welcher alle Informationssysteme aus den Bereichen
eGovernment,
Business,
Energie,
Wasser,
Bildung,
Gesundheit,
Sicherheit,
Kommunikation und Mobilität miteinander korrespondieren und Dienste ganzheitlich
zusammengeführt werden. Es ist eine Art Clusterbildung auf lokaler Ebene - dabei
werden Services und Einrichtungen zusammengelegt, bei einer Fokussierung auf die
Kunden wie Bürger und Unternehmen. Dabei sind Punkte wie Lebensqualität und
Nachhaltigkeit
entscheidend
Infrastrukturen
wie
Straßen,
bei
der
Optimierung
Gebäude,
Tunnel
von
und
Ressourcenverbrauch.
Brücken
werden
an
Informationssysteme angeschlossen und darüber koordiniert. Durch Sensoren können
Zustände von Gegenständen oder Einrichtungen gemessen und ausgewertet werden
was langfristig zu einer Optimierung der Abläufe führt. Auf die Dauer erstehen so
autarke Systeme die sich selbst steuern. Im weltweiten Netzwerk der Smart Cities
entstehen neue Formen von Bildung, von Arbeitswelten und der Entwicklung von
Produkten und der Bereitstellung von Dienstleistungen und Know-how. Durch
modernste IT-Steuerung rückt die Stadt als Arbeits-, Bildungs- und Lebensraum ins
Zentrum. Das Internet wird alle Infrastrukturen online zugänglich und dadurch
transparent hinsichtlich der Ressourcen und der Nutzung machen. Durch das neue
Internetprotokoll IPv6 erhält jedes Dokument eine eigene IP-Adresse, was zu einer
Kommunikationswolke über der Stadt führt, in der alle Systeme miteinander
korrespondieren. Eine Vernetzung zwischen den Unternehmen und ihrer Kunden wird
zu einer verstärkten Spezialisierung führen wovon besonders kleinere Einheiten
profitieren werden. Mit einer solchen Kommunikations- und Informationswolke wird die
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Globalisierung allumfassend.16
4.2. Smarter Strom
4.2.1. Strom für die Welt
T. Kuhn analysiert 2010 in seiner Publikation „Smart Grit – White Paper“ das Thema der
intelligenten Stromnetze an welcher sich der folgende Test orientiert.
Man geht davon aus, dass es 2020 etwa 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt geben
wird und mit dem Bevölkerungswachstum auch ein Wachstum des Stromverbrauchs
einhergeht. So wird der Bedarf an Elektrizität im Vergleich zum Jahr 2000 um 75
Prozent steigen, zu gleichen Teilen aufgeteilt auf Entwicklungs- und Industrieländer,
was einer Steigung von 37,5 Prozent alle 10 Jahre entspricht. Ein Grund für den
Anstieg des Energieverbrauchs ist die moderne Computerelektronik und mit ihr
Erscheinungen wie das Internet, Online-Banking sowie Industrieautomation, welche
eine neue Bedarfsquelle darstellen. Der höhere Verbrauch durch Chip-Technologie und
automatisierte Fertigung ist auf 40 Prozent gewachsen, und man erwartet ein Zuwachs
auf über 60 Prozent bis 2015. Mit dieser Entwicklung kommt eine große Belastung auf
die existierenden Stromnetze und Grits zu, welche immer anfälliger werden. Es bedarf
neuer Technologie um die Effizienz, Zuverlässigkeit, Sicherheit, Flexibilität und
Umweltfreundlichkeit des Stromsystems zu garantieren. Die Notwendigkeit von
Investitionen in Smart Grids sind somit unausweichlich. 2010 waren Investitionen in den
USA, China und Europa von je über 5 Milliarden Euro in die Entwicklung von SmartGrid-Technologien geplant. Die EU geht im „Europäischen Strategieplan für
Energietechnologie“ (SET-Plan) davon aus, dass Investitionen von über 200 Milliarden
Euro bis 2050, für die Aufrüstung der Netze und die Einrichtung neuer SupergridVerbindungen zur sicheren Versorgung Europas, erforderlich sind. Die Investitionen
zahlen sich jedoch wirtschaftlich gesehen aus, da man mit sehr hohen Kapitalrenditen
rechnet.
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Die städtischen Netze von Städten weltweit kommen mit der jährlichen Steigung des
Energiebedarfs kaum mit, was die verschiedenen Nationen vor eine große
Herausforderung stellt. Größere regionale und nationale Netze stehen unter ständiger
Hochauslastung, denn sie wurden nie für die in plötzlichen Bedarfszeiten benötigte
Menge von Elektrizität konzipiert. Die Folgen einer solchen Überlastung sind massive
Stromausfälle wie in den USA, die Millionen von Menschen betreffen. So kam es 2005
zu 13 großen Stromausfällen, 2006 waren es 19, 2007 waren es 13, 2008 gab es 21
und 2009 waren es 14. Die realisierbare Übertragungsdistanz liegt inzwischen bei 2.500
Kilometer für Wechselstrom- und bei über 7.000 km für Hochspannungs-GleichstromLeitungen was eine größere Reichweite über Kontinente und Ozeane hinweg
ermöglicht. Und das bei relativ geringen Übertragungsverlusten (etwa 3 Prozent pro
1.000 km) bei modernen HGÜ-Leitungen. Ironischerweise fallen genau dann die Netze
aus obwohl damit Tages- und Nachtschwankungen kompensiert werden könnten. Zum
jetzigen Zeitpunkt werden nur 2 Prozent des weltweiten Strombedarfs über HGÜLeitungen übertragen, was ein riesiges Potenzial darstellt. So wäre zum Beispiel der
Übertragungsverlust bei so einer Leitung zwischen Marokko nach London weit unter 8
Prozent.17
Buckminster Fuller behauptete in seinem visionären Buch Utopia or Oblivion (1969), „da
Energie Reichtum ist, verspricht die Integration der weltweiten Industrienetze letztlich
den Zugang der gesamten Menschheit überall zum gesamten funktionierenden
Gemeinwesen der Erde".18 Füllers Vision war ein Ende des Krieges um Ressourcen
durch ein globales intelligentes Stromnetz. „Diese nun realisierbaren interkontinentalen
Netze würden Amerika, Asien und Europa und die Nacht-und-Tag-, die sphärischen
Schatten-und-Licht-Zonen des Planeten Erde integrieren. Und das würde die 24Stunden-Nutzung der heute nur zu fünfzig Prozent der Zeit genutzten weltweiten
Bereitschaftskapazität der Erzeugung ermöglichen, deren zu fünfzig Prozent ungenutzte
Kapazitäten bisher nur zur Spitzenlastversorgung lokaler, nicht vernetzter Energienutzer
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unbedingt erforderlich waren. Diese interkontinentale Netzintegration würde über Nacht
die bereits installierte und genutzte Stromerzeugungskapazität unseres Planeten
verdoppeln.”19 Doch derzeit ist das globale Problem nicht die Stromerzeugung sondern
die verfügbare Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur. Hier sind große Investitionen
von Nöten.
4.2.2. Was genau ist ein Smart Grid?
Es existieren eine Unmenge an Publikationen und Informationen über Smart Grits doch
keine zwei Definitionen stimmen vollständig überein. Deshalb stelle ich nach einer
einfachen Definition Alt und Neu gegenüber und verweise auf die topologische
Änderung, die erforderlich ist, damit ein Netz “smart” wird.
Heutige Netze sind im Wesentlichen eine Einbahnstraße, doch das Netz der Zukunft
wird notwendigerweise ein Zwei-Wege-System sein, bei dem die von einer Vielzahl
kleiner, verteilter Quellen produzierte Elektrizität durch ein Netzwerk fließt, das auch
das "Internet der Stroms" bezeichnet werden kann. Viele Experten prognostizieren,
dass intelligente Stromzähler oder Systeme zur automatischen Fernablesung der Zähler
(Automated
Meter
Reading
(AMR))
nur
der
Anfang
ist.
Der
Zwei-Wege-
Informationsaustausch, Monitoring, Kontrolle und Wartung in Echtzeit sind nur durch
modernste Kommunikation- und Informationstechnologien möglich. Es ist das Ende der
zentralisierten Energieversorgung hin zu einem Netz aus kleinen, oft auch
erneuerbaren, Energiequellen.
Es soll ein selbstregenerierende System entstehen, welches Stromausfälle verhindern
kann, bevor diese entstehen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind moderne Arten von
Steuerungs- und Managementtechnologien sowie neue Arten von Serviceleistungen für
das Netz und ein übergreifendes Konzept nötig, das neue Monitoring- und
Kontrollinfrastrukturen, eingebettet in Übertragungs-/Verteilungsnetze, mit Informationsund Kommunikationstechnologien kombiniert, um so die Lasten optimal zu steuern. Das
Resultat soll ein weitgehend automatisiertes Netz sein, das mehr Intelligenz anwendet,
um sich selbst zu betreiben, zu überwachen und sogar zu regenerieren. Dieses Smart
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Grid wird flexibler, zuverlässiger und besser in der Lage sein, die Bedürfnisse einer
digitalen Wirtschaft zu erfüllen.
Das Bestehen elektrischer Infrastruktur, Lastdynamik und des gesetzgeberischen
Umfelds ergibt Vorteile in Kundenzufriedenheit, Energieeffizienz, betriebliche Effizienz
und für die Umwelt. Für Versorger bedeutet das geringere Verteilungsverluste,
aufgeschobene Investitionsausgaben und reduzierte Wartungskosten verzeichnen. 20
4.3. Smarte Bildung
4.3.1. Virtuelle Bildung
Bei „Smart Education" geht es um die Verknüpfung aller Bildungseinrichtungen einer
Gemeinde vom Kindergarten bis zur Universität. Auch zivilgesellschaftliche Akteure
werden in diesen Vernetzungsprozess eingebunden. Die virtuelle Plattform ist
transparent und von überall nutzbar. Damit bietet sich der einfache Zugang zu Wissen
mittels eLearning und Webcam, welche die physische Anwesenheit überflüssig macht.
Damit bieten sich großartige Möglichkeiten für den peripheren Raum, auch ohne große
Bildungseinrichtungen, junge Menschen bestens auszubilden. Es bietet sich zudem die
Möglichkeit die wirtschaftliche Kluft zwischen diesen Regionen und wohlhabenderen
Städten zu schließen.
Mithilfe von Technologie, die auf Cloud-Computing basiert, können alle Schüler und
Studenten an den Schulen, Colleges und Universitäten auf die aktuellsten Lerninhalte,
Softwareanwendungen sowie Datenverarbeitungs- und Speicherressourcen zugreifen.
Auf dieser Website haben Eltern die Möglichkeit, die Leistungen und Noten, den
Unterrichtsbesuch und die Vergleichsdaten ihrer Kinder zu verfolgen. Dieses
leistungsstarke Tool ist in neun Sprachen verfügbar. Es weist auf Lerndefizite hin und
gibt Eltern die nötigen Informationen an die Hand, damit sie mit den Lehrern
zusammenarbeiten können.
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4.3.2. Smarte Beispiele
In China hat das Bildungsministerium ein Lernportal für die Grundbildung ins Leben
gerufen. Dieses Portal namens Blue Sky basiert auf reiner Open-Source-Technologie.
Blue Sky bietet ärmeren Schülern in ländlichen Gebieten die Möglichkeit, an
Fernunterricht teilzunehmen, um die wirtschaftliche Kluft zwischen diesen Regionen und
wohlhabenderen Städten zu schließen. Das Portal wird tagtäglich von über 45.000
Menschen genutzt.
Die Bildungsbehörden in den US-amerikanischen Bundesstaaten Illinois, Pennsylvania
und Ohio arbeiten zusammen mit IBM an der Entwicklung von Datensystemen, die
Informationen zu wichtigen Leistungsfaktoren wie Unterrichtsbesuch, Lese- und
Schreibkompetenz und Klassenwechsel erfassen, integrieren, analysieren und
darstellen. Schulleitung und Lehrer können sich so ein umfassendes Bild von der
Leistung eines Schülers machen. 21
4.4. Gebäude
Durch Licht, Wasser, Aufzüge, Stromversorgung und Kühlung für die Technologie sowie
Heizung und Kühlung für die Menschen sind Gebäude massive Energieverbraucher.
Schon heute machen Gebäude 70 Prozent des gesamten Energieverbrauchs der USA
aus. 2025 wird das Gebäude der globale Hauptverbraucher von Energie werden was
die Städte vor eine riesige Herausforderung stellt, zumal Gebäude schon jetzt 40
Prozent des Rohstoffertrags verbrauchen.
Bei Bürogebäuden kommt es durch diesen Rückstand und damit verbundene
ineffiziente Strukturen zu Produktivitätsverlusten und Mehrkosten. Somit sind Gebäude
ein ökologisches als auch ökonomisches Problem, das man durch smarte
Technologien, die auf das Verfügen von Messdaten und Informationen basieren, lösen
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Zwingend notwendig für die Smartisierung sind somit Sensoren und Messgeräte, die
diese Daten und Informationen sammeln und weitergeben. Weiters braucht man
Bedienungselemente, mit welchen man die im Haus installierten Systeme steuern und
bedienen kann als auch eine zentrale Steuerungseinheit, die unterschiedliche
Programme
und
Routinen
ausführt,
die
Informationen
sammelt
und
sichert,
Entscheidungen trifft und Befehle aussendet.
Dem Eigentümer steht es frei alle von der zentralen Einheit gesammelten Daten
einzusehen. Weiters kann er alle verfügbaren Befehle einzeln oder gruppiert ausführen
lassen und das Haus nach seinen Wünschen konfigurieren und so der zentralen
Steuerungseinheit auch die Möglichkeit geben selbst Entscheidungen zu treffen und
diese auszuführen. Genau diese Eigenschaften machen den Unterschied zwischen
einem automatisierten und smarten Haus aus. Den Unterschied macht die Software, die
das gesamte System steuert und kontrolliert. Das Haus sieht, hört und riecht mit seinen
Sensoren und Messgeräte und erfasst dabei Temperatur, Rauch, Gas, Bewegung,
Feuchtigkeit, Licht und Wind. So sind neben lebensnotwendigen Frühwarnsystemen für
Erdbeben und Überschwemmungen auch Systeme in Planung, die den Hausbesitzer
warnen, wenn die Milch abgelaufen ist. Dank dieser Messdaten ist es dem Haus
möglich nachvollziehbare, kombinierte, intelligentere, eben smartere Entscheidungen zu
treffen und diese dann mittels elektrischer Schalter, Dimmer, Motoren für die Steuerung
von Fenstern und Jalousien, elektrischer Heizungsregler, elektro-magnetischer
Türöffner,
Infrarotsender
für
allgemeine
Fernbedienungen
oder
Kommunikationselemente zur Interaktion mit komplexen Warnsystemen, Klimaanlagen
oder hochwertige Videokameras mit Rotation und Zoom in Kombination mit
Bewegungsdetektoren auszuführen.
Die Sicherung der Kommunikation zwischen den Sensoren, der Bedienungselementen
und der zentralen Steuerungseinheit wird durch ein verkabeltes oder drahtloses
Netzwerk gewährleistet. Dabei können dedizierte oder schon vorhandene Kabel wie
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elektrische Leitungen, Computer- oder Festnetz-Telefonleitungen genutzt werden. Bei
der Wahl der Technologie für das smarte Haus sind Faktoren wie Stabilität, Sicherheit,
Erweiterbarkeit,
Übertragungsgeschwindigkeit
und
Planungs-
sowie
Installationsaufwand entscheidend.23
Das Smart House wird zu einem Produkt, vergleichbar mit einem Smartphone, das nicht
nur durch Design und Architektur, sondern auch durch modernste Information- und
Kommunikationstechnologie überzeugen muss.
4.5. Smarter Verkehr
4.5.1. Allgemein
Die Überlastung der Straße ist ein ökonomisches und ökologisches Problem der Stadt.
In den industrialisierten Nationen werden jährlich 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
durch Staus vernichtet. Durch den Stop-and-go-Verkehr kommt es zu einer Steigerung
des Schadstoffausstoßes, des Kraftstoffverbrauchs und der Wartezeit und zu einer
Senkung der Attraktivität des urbanen Lebensraums.
Für ein smartes Verkehrsmanagement benötigt man eine optimale Kommunikationsund Informationstechnologie, die durch Sensoren und Messgeräte Verkehrsdaten
weiträumig erfasst, verarbeitet und in steuerungsrelevante Informationen umwandelt.
Mit solchen Systemen können die Städte der Zukunft den privaten und öffentlichen
Verkehr optimal steuern, damit der Individual- und Lieferverkehr besser fließt, der
Parksuchverkehr quantitativ zurückgeht und der öffentliche Verkehr pünktlicher und
qualitativ
besser
wird.
Bei
wachsender
Verkehrsbelastung
ist
eine
smarte
Verkehrsinfrastruktur entscheidend über den wirtschaftlichen Erfolg, die Attraktivität und
die Zukunftsfähigkeit der Stadt.24
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4.5.2. Smarte Elektromobilität
Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs von Automobilen wird zu tief greifenden
Veränderungen im traditionellen Verkehr sowie weit reichende Auswirkungen auf
andere Industriebranchen wie die Energie-, Informations- und Kommunikationsbranche
haben. Im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen werden Elektroautos viel stärker mit
ihrer Umwelt interagieren und kommunizieren und in die Verkehrsinfrastruktur und
Energienetze eingebunden sein. Denn Smart Cars sind weit mehr als Elektroautos. Sie
werden über eine ganz neue auf IKT basierende Fahrzeugarchitektur verfügen.
Außerdem sind sie Teil des Smart Grits und werden über entsprechende Schnittstellen
in das Stromversorgungssystem eingebunden sein und so als mobile Speicher einen
wichtigen Beitrag zum aktiven Energiemanagement leisten. Darüber hinaus werden die
Smart Cars Teil eines smarten Verkehrssystems werden, das unter anderem durch
aktive vorausschauende Sicherheitssysteme und eine stärkere Kommunikation der
Verkehrsteilnehmer
untereinander
gekennzeichnet
ist.
Informations-
und
Kommunikationstechnik verbindet dieses Trio bestehend aus Smart Car, Smart Grit und
Smart Traffic.
4.5.2.1. Smart Car
Informations- und Kommunikationstechnologie von Elektrik, Elektronik und Software
sind
bereits
heute
entscheidend
für
die
Wettbewerbsfähigkeit
jedes
Automobilherstellers und ist Treiber für Innovationen im Fahrzeug. 90 Prozent aller
Innovationen wie ABS, Digitale Einspritzung, ESP, Adaptive Cruise Control, EinparkAssistent, Notbremsassistent etc. werden durch diese Technologie realisierbar, die man
auch
als
das
"Nervensystem"
smarter
Fahrzeuge
bezeichnen
kann.
Die
Systemarchitektur heutiger Fahrzeuge ist durch eine konstante Steigerung auf IKTbasierender Funktionen in eine Art "Komplexitätsfalle" geraten. Die wachsende Zahl
von übergreifenden Funktionen führt dazu, dass die Kosten für Entwicklung, Integration
und
Test
neuer
Funktionen
stetig
ansteigt.
Weiters
führen
die
komplexen
Kabelverbindungen und deren Anfälligkeit zu hohen Reparaturkosten und die
Aktualisierung und Erweiterbarkeit ist nur sehr schwer möglich.
Ziele:
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Reduzierung von Gewicht und Erhöhung der Reichweite
Sicherheitsmaßnahmen sind derzeit passiv und nicht aktiv und dienen eher der
Unfallmilderung als der Unfallvermeidung. Durch IKT können vorausschauende
Sicherheitsmaßnahmen wie Abstandsautomatik und
Notbremsassistent passive
Maßnahmen wie Airbags und Knautschzone ersetzen und so zu einer Reduzierung des
Gewichts mit einhergehender Steigerung der Reichweite führen.
Zur Senkung von Komplexität und Kosten
Die hohe Menge der im Fahrzeug verteilten spezifischen Steuergeräte wird durch
wenige zentrale oder mehrere dezentral vernetze Recheneinheiten ersetzt, welche
wiederum über Kommunikationsschnittstellen mit intelligenten Aktuatoren und Sensoren
vernetzt sind. Verschiedenste Prozesse werden durch eine vereinfachte und flexiblere
Architektur transparenter und übersichtlicher.
Zur Realisierung neuer Funktionen im Fahrzeug und nachträglicher Anpassungen
Die hohen Batteriekosten machen das Smart Car nur sehr schwer erschwinglich. Um
dem Kunden den Umstieg von herkömmlichen Verbrennungsfahrzeugen zu Smart Cars
reizvoller zu machen, müssen diese durch neue Funktionen und Eigenschaften wie zum
Beispiel durch die Verbesserung von Komfort und Sicherheit oder neue EntertainmentFunktionen punkten. Die Realisierung von bisher fest verdrahteten Komponenten und
Steuerungen in Software ermöglicht einfache und zeitnahe Updates und Upgrades über
den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs.
4.5.2.2. Smart Grid
Die Interaktion der Smart Cars mit dem Smart Grit ist notwendig, um die Netzstabilität
nicht zu gefährden und das Potential der alternativen Energien ausschöpfen zu können.
Durch intelligente Steuerung kann man Überlastungen im Stromnetz vermeiden, indem
man Smart Cars als zusätzliche Stromreserve und mobile Speicher nutzt, die Strom
tanken und diesen dann wieder in Zeiten hoher Nachfrage ins Verteilnetz zurückspeisen
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wenn sie ihn nicht brauchen.
4.5.2.3. Smart Traffic
Das
Konzept
von
Verkehrskomponenten
Smart
Traffic
Infrastruktur,
ermöglicht
die
intelligente
Verkehrsmanagement,
Vernetzung
der
Fahrzeug
und
Fahrzeugbetrieb, um so eine optimale Integration von smart Cars zu gewährleisten. Der
Daten- und Informationsaustausch zwischen verschiedenen Dienstleistern könnte
darüber hinaus die überregionale Weitergabe von Mehrwertdiensten ermöglichen.25
5. Risiken und Gefahren der „Smartisierung“
„Die Innovationskraft von "Smart Life"-Anwendungen wirkt in sämtliche Lebensbereiche.
Bereits jetzt zeichnet sich ein wirtschaftliches Potenzial ungeahnten Ausmaßes ab.
Zugleich werfen sie Fragen nach Sicherheit, Transparenz und Beherrschbarkeit der
neuen Technologien auf. Die rechtskonforme Gestaltung dieser Technologien wird aber
das Erfolgskriterium für ihren alltagstauglichen Einsatz und ihre Akzeptanz auf breiter
Basis sein“.26
5.1. Datenschutz und Privatsphäre
Alle futuristischen Entwicklungen die eine Smart City ausmachen haben leider auch
einen bitteren Nachgeschmack. Nachteile sind die Gefahren des Missbrauchs der
gewonnen Messdaten durch private Unternehmen sowie durch öffentliche Institutionen.
Durch Smart Meter zum Beispiel kann genau festgestellt werden, welche Geräte sich in
einem Haus befinden, wann und wie lange diese verwendet werden. Verbraucher
haben dabei keine Möglichkeit die Weitergabe ihrer Informationen durch den
intelligenten Stromzähler zu überprüfen. Denn wenn die digitalen Zähler im 15 Minuten
Takt oder sogar in Echtzeit den genauen Verbrauch aufgeschlüsselt nach
Haushaltsgeräten anzeigen, können daraus detaillierte Nutzerprofile erstellt werden,
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geben. Kein Wunder dass Google Energy schon in den Startlöchern steht. Denn nach
dem Konzept von "Smart Home" soll es auch intelligente Messgeräte geben, die den
Verbrauch von Gas, Wasser und Wärme erheben. Mit diesen Messungen wären
Nutzerprofile sehr lukrativ und es käme zu einer Verletzung der Privatsphäre. Ein
weiteres virtuelles Risiko ist der Schutz vor Angriffen zum Ausspionieren oder
Manipulieren der Daten, welcher eine große technische Herausforderung stellt. Für die
Kunden bedeutet dies, diese Technik nicht vorschnell anzunehmen, bevor nicht sichere
und dokumentierte Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre implementiert worden
sind.
5.2. Demokratie und soziale Verantwortung
Unternehmen sind in einer Smart City die Spieler und können somit nicht gleichzeitig
die
Schiedsrichter
sein.
Diese
Rolle
spielen
die
Regierungen,
welche
das
Gewaltmonopol besitzen, um Leute die die Regeln verletzen ihr Eigentum oder im
Extremfall die Freiheit zu entziehen.27
Durch die veränderten Rahmenbedingungen wird ein neuer Steuerungsansatz in der
Stadt notwendig. Urban Governance ist ein neuer Steuerungsansatz, für welche jedoch
keine einheitliche Begriffsdefinition und keine allgemein akzeptierte Herangehensweise
existiert. Die Grenzen, welche Aspekte zu Urban Governance zählen und welche nicht,
variieren stark.
Einerseits gibt es funktionalistische Aspekte von Governance wie eine Verbesserung
der Verfahren und eine effektivere Nutzung von Ressourcen, doch es existieren auch
problematische Aspekte dieser Steuerungsform.28 So zum Beispiel die Veränderung der
lokalen
Demokratie.
So
kommt
es
zu
einer
Wandlung
der
traditionellen
Steuerungsformen, bei denen meist direkt gewählte Politiker die Entscheidungsträger
lokaler Politik waren. So kommt es auf lokaler Ebene zu einem Wandel von
repräsentativen Demokratieformen in Governance-Arrangements. Damit gerät das
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Modell der lokalen Demokratie in Bedrängnis durch die steigende Bedeutung von
Netzwerken
mit
privaten
und
nicht
gewählten
Beteiligten.
Das
führt
zu
Verunsicherungen über mögliche Abhängigkeiten der lokalen Verwaltungen von
anderen Organisationen, möglichen Schwierigkeiten bei der Bereitstellung öffentlicher
Güter sowie eine einseitige Ausrichtung lokaler Politik auf Marktmechanismen.29
5.3. Urbanität
Eine weitere Gefahr durch die globale "Smartisierung" ist die Simultanität. In dieser
Phase der Globalisierung „schrumpft die Welt von einem kleinen zu einem winzigen
Gebilde, und zugleich wird das Spielfeld eingeebnet“.30 Die weltweite Vernetzung in
Echtzeit ermöglicht es heute mehr Menschen als je zuvor simultan miteinander zu
kommunizieren und zu arbeiten.
Das Problem ist, dass die gesellschaftlichen Transformationsprozesse beim SmartKonzept anscheinend vergessen werden. Neben Smart City, Smart Grit, Smart Traffic,
Smart House, etc. sollte es auch eine Smart Society geben und einen Smart Way um
diese zu erreichen. Ein Beispiel für das eindimensionale Denken der Planer von Smart
Cities ist Master City.
Denn während die Energiebilanz eine Vorstellung von der Zukunft gibt weist es in
seinen sozialen und politischen Dimensionen in die Vergangenheit. Der Plan ist ein
Versuch einer nachhaltigen Stadtplanung durch modernste Telekommunikation- und
Informationstechnik der nicht auf die Gesellschaft eingeht, die einmal dort entstehen
soll. Dabei wäre dies entscheidend bei der Herstellung nachhaltiger Strukturen. So
sollen 50.000 Menschen dort einmal arbeiten und leben und weitere 50.000 täglich in
die Stadt pendeln. Die Pendler werden meist Angestellte und billige Arbeitskräfte sein,
die die moderne Stadt der Zukunft benötigt um zu laufen. Diese Menschen reisen die
großen Distanzen jedoch nicht mit Smart Cars an sondern in Autos und Bussen, die sie
vor der Stadt parken können. Sie wurden nicht in die Planung der Stadt und dem
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Konzept der Smart City Master integriert. Ein starres Konzept der Funktionstrennung,
welches schon oft gebaut wurde und scheiterten wegen dem Fehlen von flexiblen
Strukturen,
die
notwendig
sind
um
nachhaltige
Stadträume
zu
erzeugen.
Zukunftsweisende Stadtplanung sieht anders aus.31 Man traue sich sogar den Vergleich
mit gescheiterten Städten, die in bester Absicht und zum Zeitpunkt ihrer Errichtung auf
dem letzten Stand der Dinge waren, wie Bitterfeld und Eisenhüttenstadt.
6. Resümee
Neue „Smart Cities“, die in Asien aus dem Boden sprießen, erwecken oft das Gefühl von
einem Disneyland des High-Tech-Business. Interessant und anziehend sowie unecht
und künstlich werden sie aus dem Boden gestampft, ohne sich wirklich zu entwickeln
und dokumentieren eine Welt der Beschleunigung. Dabei kommt es zur
Entterritorialisierung und Enträumlichung eines komplettes Stadtsystems, das der
Grenze des rationalen und objektiven Planens sehr nahe kommt. Das Konzept der
neuen Smart Cities fußt auf dem wettbewerbsorientierten Gedanken einer besseren
Positionierung im Wettbewerb der Städte um Kapital und Know-how. Durch genaue
Planung und Ausmessung von Daten soll ein stärkerer Zuwachs an ökologischer
Wertsteigerung und eine Erhöhung der Einwohnerzahl durch Ansiedelung und
Förderung von Unternehmen bzw. Bevölkerungsgruppen erreicht werden. Um Ziele
dieser Stadtentwicklung zu erreichen, soll es zu einer verstärkten Kooperation zwischen
Unternehmen, Investoren und dem lokalen Staat kommen. Dabei soll durch neue
Technologien eine schlanke und transparente Verwaltung entstehen. Unter den
Bedingungen sinkender Ressourcen und knapper öffentlicher Haushalte wird der
städtische Raum nach marktwirtschaftlichen und ökologischen Effizienzkriterien neu
geordnet. Der Fokus liegt dabei auf einer erlebnisorientierten Stadt des Konsums mit
perfekt durchstrukturierten Aufenthalts-, Erlebnis-, Konsum-, Arbeits- und Wohnräumen,
die durch intelligente und anziehende Architektur bestechen.
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Meiner Meinung nach kann die Smartisierung sehr gut mit dem Futurismus Anfang des
20ten Jahrhunderts verglichen werden, da wesentliche Begriffe des Futurismus Fragilität, Mobilität, Simultanität, Beschleunigung und Flexibilität – gegenwärtig wieder
auftauchen. Das Problem ist, dass weder die utopischen und revolutionären Ideen der
Futuristen noch die der gegenwärtigen smarten Bewegung wirklich auf die Bedürfnisse
der lokalen Bevölkerung eingehen. Bei unterschiedlichen Problemen kann es keine
universelle Lösung geben, die auf die Ortsbezüge der sozialen Handlungen und
Lebensweisen von sozialen Gruppen eingeht. Atmosphäre von Weltläufigkeit,
Weltoffenheit und Toleranz entstehen nicht in der virtuellen sondern in der physischen
Realität, die sich durch aktives Mitwirken der Bevölkerung an der Gestaltung ihrer Stadt
bildet. Noch beunruhigender ist für mich die Macht, die durch den Missbrauch von
Informations- und Kommunikationstechnologien geschaffen werden könnte. So wäre die
totale Überwachung möglich, die nicht immer zum Wohle der Bevölkerung genutzt
werden muss. Gegenwärtig lebt ein großer Teil der Menschheit in Staaten mit
autoritären Regierungen, in denen oft die Rechte des Individuums auf Privatsphäre
praktisch nicht existieren, für die eine smarte Welt einem Gefängnis gleich kommen
würde. Aber auch in der „freien Welt“ kann es, wie in der Vergangenheit, jederzeit zu
einem Machtwechsel kommen. Und wenn ein Land der EU mehr oder weniger die
Zensur wieder einführen kann, kann niemand für den Schutz vor Missbrauch und
Angriffen zum Ausspionieren oder Manipulieren von Informationen und Daten
garantieren. So zeigte ein erst kürzlich erschienener Artikel auf, dass durch die
Sammlung ortsbezogener Daten per Smartphone ganz leicht ein Bewegungsprofil des
Nutzers erstellt werden kann.32 Ob diese „Teenagerprobleme“ des Smart-Konzepts noch
gelöst und die Risiken auf ein verträgliches Maß reduziert werden können wird die
Zukunft zeigen.
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7. Bibliographie
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
Marie Boltenstern
(Marie Boltenstern, Vienna University of Technology, [email protected])
1 ABSTRACT
This essay describes how meaning of space and therefore meaning of architecture changes in a world
dominated by computer systems. Our world is dominated by incredibly fast and radical changes.
Technological innovations like smart systems have huge impact on the every day life of people who can
afford the access to such systems. Life becomes faster and meaning of space changes. Change of society and
change of cities are inevitable reciprocial effects. As architecture has always been in close interaction with
society, these changes also have great impact on the appearance of architecture of the future and therefore
architecture in the smart city.
This essay furthermore deals with the architectural problems that arise through the interplay between virtual
and physical world in the smart city. It describes what smart architecture means and shows possible building
solutions based on existing innovations and future visions. It explains the changing position and
responsibility of the architect in the smart city.
In this essay building solutions are developed by analysing the different factors that influence cities most at
the moment which are
x
x
x
x
x
The overall changing process of cities - cities turn into smart cities
The transformation of society into information society
The shift of meaning of space in the smart city
Decentralisation process and modern nomadship
Merger of virtual and physical world
Architecture in the smart city must be capable of reacting to the enormous changes our world is undergoing
at the moment. To what extent should the building itself be able to adapt to developments of its surroundings
and how much must it be a stable factor in our world of restless changes? How far can we go using newest
technologies?
2
HOW DOES THE MEANING OF ARCHITECTURE CHANGE IN THE SMART CITY?
2.1 Classical meaning of architecture
At first it is important to define what we understand by the classical meaning of architecture. Architecture is
the connection between human beings and built space. It is the communication between people and city.
Architecture forms the charisma of a city. It is the way to communicate the picture of a city.
Further, architecture is the interaction between materials, form and function. It is a complex combination of
these factors and requires a thoughtful and detailed planning process. It can be understood as a symphony of
materiality and feeling. This is because architecture is more than a profession; it means more than simply
designing and building a house. Architecture expresses, it has impact, it moves. Architecture influences
people’s lives.
Architecture has always functioned as shelter and protection for people. According Marcos Novak,
Architecture can also be understood as the extension of our bodies. It is a protecting shell like a third skin. It
is a result of deep research and understanding of people and their ways of life.
Function always plays a dominant role in the meaning of architecture. People often judge about aestetics of a
building and they will realise that if the building functions well it will be beautiful automatically. Through
functonality it is possible to develop sympathy for a building. Visual appearance like form and surface
affects our perception more consciously. This leads to the fact that the challenge and the art of architecture
has always been and will always be to find an adequate combination of those factors, the functionality and
the visual appearance.
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
2.2 What is smart architecture?
Smart architecture is nothing we invented in the computer age. It is something that has existed for thousands
of years in this world. In former times people simply relied on their observations to create smart architecture.
Based on their instincts, people produced smart architecture in its most original and natural form. They used
smart material like loam to build shelter that was not only protection of sunlight but further capable of
cooling. This is possible through a building concept which leads to a natural ventilation system inside the
building.
Fig. 1: traditional loam building system
Another example is the Eskimo’s architecture. Though an Igloo is built of ice, it is warm inside through the
dome and the disposal of the entrance. The building structure is stable and strong enough to stand ice cold
storms and it remains dry inside. The igloo provides enough space to comfortably hold a group of people.
Fig. 2: Igloo system
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In the course of time we have adapted and technologically eriched these original systems. Nowadays the
main factor of smart architecture is how to gain a maximum of energy and consume as little as possible,.
Nowadays everything’s about green architecture. In our time of wasting energy and resources it is absolutely
necessary to plan ecologically.
Figure 3 explains what we understand by an ecological, green house and which main factors influence the
energy consumption:
Fig. 3: modern energy understanding
Also new computer systems are part of modern understanding of smart architecture. Such systems help to
automate and optimate planning processes and generate new, energy-efficient forms.
Smart computer systems help to produce smart architecture, but it mustn’t be used as substitute for planning
processes. It is not sufficient to only use these computersystems, an in-dept understanding and knowledge
about them is absolutely required. Smart architecture means thoughtful integration and reaction to
surrounding buildings and to people who are supposed to use the planned buildings. Humanity is an essential
factor when it comes to smart architecture.
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
2.3 How is architecture related to our society?
Ever since cities have existed, their buildings have been a strong expression of society.
At first we have to define what we understand by society. A society is an amount of people that share the
same interests. It a group of people connected through social status, origin or language.
The connection between city and society, between buildings and people, and between the function of a
building and communication among people who use this building has always been obvious. In his essay
Manuel Castells emphasizes this with the fallowing statement: “Space does not reflect society, it expresses it.
It is a fundamental dimension of society, inseparable from the overall process of social organisation and
social change.”
The correlation of architecture and society goes back to the ancient Greece where public buildings were the
visible sign of the aim of a democratic system. „Architecture is the will of an epoch translated into space.“ is
what Ludwig Mies van der Rohe stated in 1959. People already understood that architecture had great impact
on society and population. They used this knowledge to influence people and it was even possible to
manipulate the crowd. Very precisely planned assembly halls managed to make the hearers concentrate
completely and only on what the speaker was talking about which was possible through a spatial structure
that functioned as an observation system. Everyone was watching everyone and everyone was watching the
speaker.
Fig. 4: bouleuterion, an antique assembly hall
Nowadays we can still observe these influences. New technologies such as modern computer systems, so
called smart systems, dominate the lives of those people who can afford the access to smart systems. We call
this the information society. Smart systems have become an essential component of every day life of modern
society and therefore also of modern architecture.
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2.4 Role of the architect in the smart city
Architects currently are exploiting powers of advanced computing and digital media to create spaces and
forms.The significance of computer programmes is present more than ever in the profession of architecture.
Newest systems and programmes are the foundation for every contemporary planning process. Everything is
based and relies on computing, scripting and algorithms.
These massive changes we are undergoing lead to a radical transformation of the picture and responsibility
of the architect. Prospectively, the conventional image of the architect who has an idea which he develops up
to a plausible design, based on his experience and knowledge, will slightly disappear.
Computer programmes take over the process of naturally evolving a building by an intensive process of
thinking. Creative ideas are already replaced by artificial calculations and parameters. These methods might
generate fancy shapes, but these new computer programmes are not yet and will never be capable of
providing buildings with humane parameters.
I see the greatest responsibility of the future architect in not to only stubbornly utilise these innovative
technologies, but to act with a sensitive understanding of a suitable and optimized application of computer
programmes. For that purpose it is absolutely necessary to learn and master newest technologies. Only if the
architect is capable of controlling the programmes perfectly, he can again create functional, useable and
likeable buildings with his skills. Combining the new technologies with humane knowledge must be
obligatory criteria of the work of an architect in the smart city.
2.5 New computation programmes
Nowadays the planning process is based on algorithmic and parametric computation programmes. These
programmes generate forms by input of certain parameters into the computer based on analysed facts like
weather or wind datas. Yet it is possible to generate every imaginable form on the computer screen.
Algorithmic programmes help to create non-static buildings and spaces.
I will give the example of the building that I created during my final bachelor design studio to demonstrate
the new possibilities of today’s architectural designs:
The building site was located in the centre of Istanbul, a very fast developing, changing and moving city. My
concept was to create a building that reacts to the changes of its surroundings and therefore to the changes of
the city and society. I realised my ideas by creating a building which is capable of transforming its shape.
This is possible by using hydraulic arms as moving load-bearing elements covered with a compartmentalised
shape. In the early stage of the project development I used a classical, non-algorithmic computer programme.
In a non-parametric computer programme I manually constructed every single little part of the cover (which
exist of an uncountable number), for every possible position of my building. This was before I discovered the
unbelievably helpful and fascinating world of algorithmic computer programmes. I chose to use and learn the
programme Grasshopper wich is a graphical algorithm editor tightly integrated with Rhinoceros 3D
modelling tools.
This programme makes it possible to generate the shape once through mathematical functions. Once
generated, all you have to do further is to command the arms how to move and the cover will automatically
move with the arms. Through this method it is possible to generate an infinite number of positions of the
movable building.
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Fig. 5: Functions in algorithmic computer programme
Fig. 6: movements of the generated building
3 CHANGING PROCESS OF CITIES
One natural factor that is influencing the city’s changing process is the fact that we live in a largely urbanised
world. Today over 50% of the world’s population lives in cities. The tendence is rising. The world
population will grow from approximately 7 billion people to over 9 billion by the time of 2050. This rapid
growth of cities make us think about smart solution to reorganise the structure of cities considering new
possibilities and technologies, it is one fundamental factor for the emergence of the smart city.
The smart city stands in close interaction with society, technology and architecture. Figure 7 explains the
interrelationship between these factors that influence the changing process of the city fundamentally:
Fig. 7: influencing factors of today’s cities
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3.1 Cities turn into smart cities
Social changes and transmission of space, caused by innovative systems lead to transformation of existing
cities into computer controlled high tech hybrids and furthermore a completely new generation of cities. This
new form of city is called the smart city. Dominated by communication systems and innovative technologies
that lead to a transformation of space, the smart city requires a change in architectural thinking and
development.
We are in the middle of rethinking concepts of existing cities by implementing newest computer systems
based on deeply analysed development and tendency of population changes. Adapted to the explosion of
cities, developers of the smart city which consist mainly of big computer companies like IBM and Samsung
consider those parts of our lives that can be improved related to human and technical networking within and
among cities as well as energy efficiency.
The main topics in developing smart cities include communication, transportation, education, energy, grids,
healthcare, public safety, social and economical development.
Not only is the enhancement of existing cities’ quality a topic, but also the development of completely new
invented autonomous cities that are provided with all these systems and developments from the very
beginning.
4 TRANSFORMATION OF SOCIETY INTO INFORMATION SOCIETY
The interrelationships between cities and Information and Communication Technologies (ICTs) are based on
the notion of substitution and transcendence of space. Human lives will transform from place-based
dynamics to an ICT – centred and space independent form of life.
In the Information Society of the smart city social relationships are dominated by online communication.
Through that the values of space and time are completely renewed. In his essay, Manuel Castells describes
cities as large aggregates of individuals, forced to coexist. On the one hand there are the needs of the
individual, on the other hand the interests of community life. The split between personality and communality
arouses deep stress upon the social system of a city. Through the digitial communication our society changes
in a direction of living side by side physically and at the same time networking digitally. Society will no
longer be defined by common physical places, but rather by used programmes and digital space.
These radical changes caused by newest technologies, such as computer and communication systems, open
up a huge variety of possibilities. For that part of our population has access to the tremendous extent of
information and communication technologies our world has become incredibly small and our lives very fast.
These innovations lead to a completely new decade we call the information age. Our current life is
characterised by the rapid access to data and information which make it possible to get to know anything
anywhere anytime.
But apart from all the advantages these programmes provide, we must not forget fundamental needs of
human nature. Through these changing processes evolutions appear to be incredibly fast. It gets harder to
focus and filter necessary information. It is important not to lose the overview, make clear decisions and a
selection of what is really relevant. The access to information intents to make life easier, but we often forget
that through the overload and oversupply it also gets a lot more stressful. The fact that you could easily use
every second to study more or communicate with others, completely independent of any place or time, leads
to restlessness and unease within human beings.
4.1 Development of new typologies
A text in the ARCH+ magazine deals with the challenge of the future of being able to unite the huge variety
of needs and divergent scopes of freedom of today’s society. In his work “political sociology” Niklas
Luhmann describes his opinion of how to deal with the extreme change: According to Luhmann, we have to
develop innovative typologies, which respond to the change of function, energy flow and use. Changes of
city and society always mean a danger to the order and stability of our architectonical system. As one of the
main characteristics of the smart city is the permanent and intensive change, typologies in the smart city
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must go with the permanent mutation the city is undergoing. It means that we have to develop typologies that
are designed to undergo a permanent change in order to avoid this constant danger for the architecture in the
smart city and achieve appropriate stability as an architectural system.
We call this new species of buildings the “reconfigurable space”. The open plan system of the modernist
architecture can be understood as the precursor of reconfigurable space. The open plan system is featured
with neutral space with varying possibilities of use and consistent space configuration. In contrast to this
system, the new system of reconfigurable space is able to perform various space and time configurations.
The challenge will be not only to philosophise about these new typologies, but actually realise them. The
requirements of buildings in the smart city include the virtue of being multifunctional hybrids. Buildings in
the smart city can be understood as a structure of networks and spatiality. They are composed as a hybrid of
space, architecture and city. Therefore buildings will no longer be static and built to be same shaped with the
same function at the same place for hundreds of years. Typologies for the smart city will be floating, flexible
and adaptable in time and space constellations.
5 SHIFT OF MEANING OF SPACE IN THE SMART CITY
One of the main challenges related to flexibility and changeability of buildings will be to figure out and
carefully deal with the intersection between digital technologies and urban life. Through the merger of
virtual and physical places, a radical transformation of the meaning of space takes place.
Before the development of smart cities and the occurance of the information age it was possible to define the
meaning of space by three main aspects due to Manuel Castells:
-
Space is three dimensional and shared by different actors
Space is either solid or void
A person can only be at one place at one time
In the smart city these qualities start to change. A person can now act in multiple levels of different
dimensions. Now it is possible to physically be at one place while being at another place at the same time
through digital connection like internet or phone. Space becomes multidimensional in a completely new way
of thinking while physical space slightly vanishes. Communication, forming the main part of our lives in the
smart city, now takes place in new dimensions – in different levels of virtual connection.
Physical space is no longer a precondition for connection and interaction. “In urban terms, once time has
become instantaneous, space becomes unnecessary.” predicted Martin Pawlys in 1997 already. Digital
innovations lead to complete independence of physical space in the smart city. Essential parts of our lives are
no longer connected to certain places, but to complex digital systems.
5.1 Explanation of augmented space at the example of the smart phone
Smart phones form a big part of our lives as they are the most direct connection between virtual and real
world. Through smart phones reality is enlarged by computer - generated sensory inputs. We call this merger
the “augmented reality”. Constantly switched on accessibility transcend usual time-space rhythms. Actions
become less defined by specific times and space within the day. Through that the smart phone provides a
third place of engagement between home as private space and public space.
Featured with applications, little smart systems, these phones help to ease life as they are a permanent source
and access to information. Applications exist in an endless expanse of variety.
For architecture in the smart city these phones loom large as they function as an essential controlling
element. Sensors in the smart phone that are connected with the house’s regulation system make it possible
to control procedures in the house even if you are not physically there. For example if you are on a trip in
winter and return home, you can turn on the heating in advance. So when you arrive, the house is already
cosy and warm.
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Also, through the sensors in the phone, the house’s regulation system recognises automatically when you
leave the house and it will autonomously turn off the lights and lock the doors. In the future of the smart city
these systems will even more than they have already, affect our all-day life.
One of the effects of these programmes is that we have more time to deal with the huge basis of information
that opens up to us. We no longer have to waste our time with annoying activities, as all of them will be
handled by smart computer systems soon. Smart phones are one big step into a decade in which physical
space represents a minor part and it is not impossible that its meaning will completely vanish in the near
future of the smart city.
5.2 Space of flows and space of places
In his essay, Manuel Castells states that is space of flows, virtual space of information transfer, and space of
places, the physical and therefore touchable space. The interaction of space of flows and space of places
combined are main factors of shaping today’s cities.These interaction leads to an immense variety of how
function, forms and meanings are combined in within contemporary cities. He shows one main architectural
characteristic of the smart city – buildings will no longer be built to remain at one specific place for hundreds
of years with the same look and function. Buildings of the smart city have to respond to the intersection of
space of flows and space of places which is very hard to define, if not to say impossible. Therefore it is
necessary to develop smart buildings which are capable to autonomously react to changes and influences of
these spaces. Buildings in the smart city have to be equipped with their own artificial intelligence to stand the
immense development of the smart city.
5.2.1
Liquid architecture
Mike Crang writes about Marcos Novak who is the founder of the theory of multidimensional
transarchitectures that architecture in the smart city is a complex, dynamic and continuous interaction of
spaces, points and technology. It is interplay of mobility and static. Marcos Novak calls this
‘transarchitecture’ in his essays.
There is the liquid architecture of cyberspace which is unstable and informational and the touchable, physical
architecture.Transarchitecture is the intersection of this liquid architecture with the material world.
Out of this theory and research new aesthetic forms and new forms of actions are being produced.
Architecture will no longer only be a place of representation, but a space of action that is also very much
influenced through the relations between spaces and therefore space as linking of buildings.
Architecture in the smart city continues the theory of liquid architecture. It is contingent on the interests of
the users. The next room is always where it is needed and what it needs to be. A deep tension between
mobility and fixity is arising.
5.2.2
The Hi Drone Building
One example that fallows the theory of transarchitectures is the Hi Drone Building. It is a moving building
developed by SPARC Architects. It is the result of studies about smart and responsive environments in
relation to architecture, urban design and landscape architecture. It is a result of this new relation between
technologies and built space. The building is adaptable through hydraulic pistons. It changes its shape due to
influence from outside and adapts automatically. It functions as exhibition space.
Yet a building like the HiDrone Building is only vision, but also authentic results of intensive research and
observation of today’s situation. It is an approach for the solution of how to deal with permanent change and
incentive of the smart city.
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
Fig. 8: Hi Drone SPARC Architects
5.3 How much physical space does the individual need in the smart city?
Due to the fact that we spend most of our times in virtual space already, physical space requirements vanish
to a minimum. There are already experiments related to minimal space. Through the transfer into the virtual
world it may easily happen that each of us needs not more than one protecting capsule and every interaction
happens through computational systems.
Fig. 9: Future understanding of minimal space?
10
Fig. 10: Capsular Systems
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5.3.1
Capsular systems and Minimal space
In the smart city we find a huge amount of items that can be classified as capsules according to Lieven de
Cauter: smart homes, gated communities, cars, aircrafts, mobile phones or screens. All of these items have in
common that they isolate their user from its surrounding either physically or mentally.
Capsules lead to a hyper individualisation as they physically and technically separate from the
geographically surrounding community. Individuals dissociate more and more from their surrounding
community and build their own community through communication technologies and internet.
Capsules are extending human body and senses. Cars, Airplanes or houses are extensions of the human body.
Mobile phones, mp3players, Computer screens or virtual worlds are extensions of the mind.
All of these factors together produce a structure of modern experience. Freud as well as McLaughlan defined
capsules as a protection against shock. A capsule protects, but it makes the passenger passive and physically
immobile at the same time. The meaning of mobility nowadays transcends into the digital world. To be
mobile means to be digitally connected to source of information and communication.
This is an architectonical scenario for built space in the smart city. Already there are projects that experiment
with minimal capsular systems:
Figure 11 shows the capsule hotel in Kyoto, designed by design studio s. This project proofs the functionality
and feasibility of the systems analysed in the former paragraphs. This project combines luxury with minimal
space. It is defined as a minimal transit space for the flow of big cities.
Figure 12 shows bvba, a project of dmvA Architects from Belgium which is a mobile unit, a blob. This
space-egg houses all necessary for living: bathroom, kitchen, lighting, a bed and several niches to store your
stuff. The mobile unit can function as your own movable home or it can additionally be used as an office or a
guestroom.
Fig. 11: Capsule Hotel 9h in Kyoto, Japan
Fig. 12: bvba by dmvA
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
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DECENTRALISATION PROCESS AND MODERN NOMAD SHIP
6.1 Global decentralisation
In Manuel Castell’s essay we learn that the processes of decentralisation and connection take place
simultaneously. Today our world is connected thorough a huge variety of communication systems. The fact
that we can be connected wherever and whenever we want leads to a decentralisation process.
Processes are permanently being automated and optimised. It leads to the fact that “we live in a
predominantly urban world without cities” (Manuel Castells). What the author means by this statement is
that these new communication systems and sharing of meaning lead to a complete independence of place.
We can talk of a modern nomad ship for that part of the population that has access to new communication
systems and therefore is affected by the decentralisation process. The smart city has to adapt to this modern
nomad ship. Buildings of the smart city are optimised for users that are detached from any location. The
building of the smart city itself takes over a big part of location-related functions of the city. As a result
architecture is responsible for tasks that the human being or the city has done before in a certain city. One
architectural reaction to the decentralisation process might be that we move around with our own houses – a
combination of capsule system and mobile housing.
Connection within and among smart cities is necessary to adequately react to the decentralisation process.
When living is no longer linked to a specific city, it is linked to specific buildings and the smart city has to
provide comfortable movement. It starts for examples with schools for the children – they have to have a
connected system all over the world to assure movement without problems. Furthermore living houses are
provided with self-supporting systems, so there is no time to waste in finding out where the next supermarket
is, for example.
6.1.1
The walking house, studio N55 as an extension of the example of capsular systems
Further a solution might be to extend the concept of the capsular system by providing the living capsule with
autonomous mobility. It is then possible to move with your own house to wherever necessary.
The walking house is a modular dwelling system. It is a possibility for people to live in a peaceful nomadic
life, wandering around in their own home. It collects energy through integrated solar systems and wind mills.
There are green house modules that can be added to the living module to provide essential food.
Nicholas Negroponte stated: “Digital living will include less and less dependence upon being in a specific
place at a specific time, and the transmission of place itself will start to become possible.”
Fig. 13: Walking House
12
Fig. 14: Walking House Interior
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6.2 Decentralisation within buildings
6.2.1
Façade systems
The façade of buildings in the smart city is of increasing importance. The building cover takes over the tasks
of the structure core. We call this the decentralisation inside the building. The building turns into a bioreactor
as the building cover turns into the energy generator of the building. The façade is the element that gains the
energy; at the same time it is the energy storage and supplier.
Further the façade includes electricity and hydraulic circuit – the infrastructure of the building is integrated
in the cover. Through this, cover and infrastructure are tightly interwoven in buildings of the smart city.
Also in the designing process the façade is a key element of a building in the smart city. The façade is that
part of the building which determines how much light, energy and mass streams can penetrate into the inside
of the building. It is the so called light-space-modulator and the central element of energy exchange between
inside and outside. Through that it is closely linked to the spatial arrangement and spatial construction inside
the building.
Figure 15 shows the Flare façade system designed by Calliope Studios. Flare is a modular system capable of
creating a dynamic hull for façades or walls. It acts like a living skin that responds to and communicates with
its surroundings.
Fig. 15: Flare Façade System
The strong interrelation between inside space and cover leads to a typology completely independent of any
use or function. Space is created by climate and energy requirements and can adapt to any demanded
function through the concept of floating space. The typology in the smart city is separated from any specific
type of building.
One example for this “house in house” principle is the “smart tree frog” by Splitterwerk. The cover consists
of a bioreactor façade as an exterior shell. The next layer is a buffer zone that functions as an all year long
winter garden. Inside is the independently arranged living area.
In this project the façade functions as the energy supplier as we analysed before. This cover system can be
adapted to any building with any function. It satisfies all requests of “sustainable architecture” which is
incredibly important nowadays and should be considered in every planning process.
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
Fig. 16: Smart tree frog perspective
7
Fig. 17: Smart tree frog horizontal concept section
MERGER OF VIRTUAL AND PHYSICAL WORLD
The coevolution of urban places and virtual spaces lead to the fact that both of them shape each other in a
complex way in a recursive interaction. There exists a deep tension between mobility and fixity.
The close relation between virtual and physical communities leads to converging of real world and virtual
world. Computer systems have already become inseparable part of our lives and build parts of every
thinkable section of our life.
Related to architecture it is totally fascinating that it is possible to implement virtual intelligence into
buildings. Computer systems make possible that by commanding the building to adapt to a certain situation,
it automatically performs the wanted adjustment. Buildings learn to react to the rapid changes of modern
society and therefore to the changes of the city itself.
The changes we are undergoing at the moment were already predicted in several texts of the past: „We look
into a computer screen and see reality“, this is what David Gelernter stated in his text “mirror worlds” in
1991 already. According to his prediction two worlds would exist, the real one and its digital reflection. The
real world is equipped with sensors that are connected with the digital one. These sensors perceive every
change and problem that occurs in the real world and through computer systems automatically solve these
problems. His visions have already become reality to a great extent – there are existing smart systems that
react instantly to changes of the environment. We find one example in smart housing technologies – the
smart system senses temperature changes and reacts by turning on the climate regulating system. These
systems are permanently being evolved and implemented into every day life.
7.1 Buildings that react autonomously to their surroundings
7.1.1
Rotating tower
The rotating tower, designed by David Fisher represents newest innovations related to the strong interrelation
between the built environment and smart systems. The tower is made up of pre-fabricated apartments which
rotate independently of one another while offering residents a 360-degree panorama. The building never
looks the same, not once in a lifetime
The Dynamic Tower is an 80-storey apartment block with revolving floors, giving it a constantly changing
shape. The building is equipped with horizontal wind turbines on each floor to generate its own electricity.
14
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Fig. 18: Rotating tower
7.2 Cities between reality and virtuality
Not only buildings are developed computer-based and computer dominated. Already whole cities are
planned and one-to-one implemented into reality. They are also so called smart cities, but they still seem to
be fantasy worlds and very far away from any kind of our understanding of a “normal” life. Even if these
innovations are incredibly fascinating and show the huge possibilities of today’s technological innovations it
will still take some time to provide such cities with humanity and real quality of life.
Figures 19 and 20 show images of Dubai which is doubtless the pioneer city considering the tightrope walk
between real world and fantasy.
Fig. 19: The Palm, Dubai
Fig. 20: Future Dubai
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
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Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
8
HOW FAR CAN WE GO?
8.1 The virtual city
Already we have the possibility of using a replica of the entire world through Google Earth and Street view.
This is the first virtualisation, even if only static, of the whole world. But already long before this
computational illustration of the real world, people have invented virtual worlds and cities in films, computer
games or books. It has always been a welcoming alternative to the real world which is constantly full of
challenges and problems.
People who use these programmes transfer their real life into artificial worlds. They create their own crossreality. For some people it is a way to escape from reality and start a completely new life in a digital world.
One of these programmes is called “second life”. In this digital world you can find buildings from the real
world as well as build your own dream houses, buildings and surroundings. You buy digital money with real
money and this is where it starts to be interconnected with reality in an apprehensively serious way.
The question is what makes virtual worlds so appealing for people? People can shape online worlds directly
and clearly exactly reflecting their own imagination of a perfect world. Despite their lack of pulse of human
inhabitation and life an astonishing amount of people prefer to spend their time in these digital worlds. In
these worlds and cities they can easily control their sociability and creativity. It is an identity play in which
you can be what you’ve always wanted to be. Clean and free of crime virtual worlds provide the security and
comfort people always long for.
Shafraaz Kabaa has made a very radical statement: “Why even build reality? If sensations of space provokes
the same emotion in virtual reality as they do in real life, why go through the expanse of construction,
building and maintenance? Nothing degrades in Cyberspace.” He suggests that we should no longer waste
our time with physical work as we have the virtual possibilities.
8.1.1
Theo Janssen: Kinetic sculpture – living machine
Fig. 21: Kinetic Sculpture
16
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Marie Boltenstern
What was at first a rudimentary breed has slowly evolved into a generation of machines that are able to react
to their environment: “over time, these skeletons have become increasingly better at surviving the elements
such as storms and water and eventually I want to put these animals out in herds on the beaches, so they will
live their own lives.” states Theo Janssen. It is the first experiment of a “living machine.
Will this be our future? We may live together with self fabricated and autonomously living machines. It is
possible that such machines will function as living modules for our future lives in the smart city. This is one
scenario of the development of capsules that convert into moving capsules and finally transform into
computer controlled autonomously moving capsules.
8.2 Conflict virtual intelligence – individual / technology – human being
“It is not possible to make a lasting compromise between technology and freedom, because technology is by
far the more powerful social force and continually encroaches on freedom through repeated compromises.”
Ted Kaczynski is exactly to the point of the problem with this statement. Once smart systems gang up to
their creators, we have lost.
“Smart Systems will make the world more transparent, only if they themselves are transparent.”, the
economist. As long as enough qualified and reliable people keep technologies and smart systems under their
control and make them understandable for everyone there won’t be any problem with virtual intelligence.
Buildings, parts of cities or even whole city concepts are planned on the computer screen and directly
implemented into real life. Virtual worlds already exist parallel to our real world.
The digital and the real world are converging. Already it is hard to imagine living without computer systems,
but the real problem occurs when we stop thinking about the decisions computers are taking for us. As our
brains can only receive and capture a certain amount of information there exists the danger that we won’t be
able to cope with the massive amount of data produced by machines. In this case machines will make
decisions and further take over control.
The problems occur when automated processes become so fast that human beings aren’t able to fallow the
evolution. Then a possible scenario like shown in the film “the Matrix” could become reality – Machines
take over the control.
For this many people fear newest innovations. Those with access to smart systems will be significantly better
informed than those without. The most important challenge for us will be to perfectly understand the systems
to keep them under control. I want to emphasize this with a quote of Marie Curie: “Nothing in the world is to
be feared - It is only to be understood.”
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
17
Flexibility and Changeability of buildings in the smart city
9 CONCLUSION
People are often afraid of innovative systems as progress is so rapid. Therefore, we as future architects have
a great responsibility to be aware of: it is up to us to keep systems under control and make them
understandable and usable for every day life.
In my opinion it is absolutely necessary to learn master newest computer programmes for every
contemporary architect who is interested in the future of smart cities and its architectural systems and further
intends to develop state-of-the-art architectural systems, concepts and innovations.
Architecture in the smart city is definitely be dominated by computational systems. The most important fact
will be that the architect in the smart city is able to control and master these systems in such a way that he
perfectly understands how to use them for the building design process in the smart city. The challenge will
be not only to stubbornly utilise the programmes but provide them with human parameters. Only then these
programmes will satisfyingly enable a completely new generation of architectural thinking.
Smart systems should be used as additional help in the future and not as a substitute to conventional design
methods. The danger is that we are so incredibly impressed and fascinated by these smart systems that we
forget the values of real life. Architecture, no matter how smart it might be, is always a strong expression of
feelings that are standing for humanity and quality of life.
If we keep that in mind smart computer systems are the great beginning of a completely new decade of the
smart city.
Intelligent architectural computer systems will take over a big part of solving all-day problems and we won’t
be able to exist without technologies any more. We have to be careful not to completely rely on computer
systems. The biggest innovations in our life stood always in connection with the try – and –error principle.
My fear is that once we’ve put all our trust in smart systems and let them solve our problems, there will be
no mistakes and no coincidences any more. If everything is exactly calculated, will there be room to provide
processes with human parameters? If once we completely rely on the automation of solving our problems,
will we still be tough enough to use our brain for intensely thinking about anything?
In a Diesel Advertisement I found the fallowing statement: “Stupid might fail. Smart doesn’t even try. “
This emphasises that we have to be careful not to let our world become “too smart” as sometimes we need
some kind of failure to develop.
Therefore we have to question if it should really be our aim to create a perfect functioning world in which we
don’t have to think about any problems any more? A world in which buildings solve problems on their own
and human beings aren’t able to take decisions independently any more…
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REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Marie Boltenstern
10 REFERENCES
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Figures:
Fig.1: http://archinspire.com/home-design/green-brick-house-eco-modern-construction.htm
Fig.2: http://www.arcelormittal-construction.ch/de/index.php?page=Berufskunde&sub_page=02.%20Bauphysik
Fig.3: http://www.newenglandmetalroof.com/construction_directory/green-building.html
Fig.4: http://www.latein-pagina.de/iexplorer/turkey/priene/priene.htm
Fig.5: http://www.grasshopper3d.com/photo/2985220:Photo:5498?context=featured
Fig.6: self made: Marie Boltenstern
Fig.7: self made: Marie Boltenstern
Fig.8: http://www.archdaily.com/15014/ad-futures-4-sparc/
Fig.9: http://www.allmystery.de/themen/uh43048-148
Fig.10: http://weburbanist.com/2010/01/03/saving-time-ten-trippy-time-capsules/
Fig.11: http://www.designboom.com/weblog/cat/9/view/8111/9-h-nine-hours-capsule-hotel-in-kyoto.html
Fig.12: http://www.arnewde.com/architecture-design/mobile-building-design-blob-by-dmva-architecten-bvba-in-belgium/
Fig.13: http://www.n55.dk/MANUALS/WALKINGHOUSE/walkinghouse.html
Fig.14: http://www.n55.dk/MANUALS/WALKINGHOUSE/walkinghouse.html
Fig.15: http://www.calliopestudios.com/blog/?p=317
Fig.16:http://splitterwerk.at/database/main.php?mode=view&album=2010__Smart_Treefrog&pic=08_apartment_120.jpg&dispsize=512&start=0
Fig.17:http://splitterwerk.at/database/main.php?mode=view&album=2010__Smart_Treefrog&pic=02_smart_treefrog_1100.jpg&dispsize=512&start=0
Fig.18: http://www.luxique.com/blog/2008/06/a-revolution-in-building/
Fig.19: http://www.thepalm.dubai-city.de/
Fig.20: http://www.worldarchitecturenews.com/index.php?fuseaction=wanappln.projectview&upload_id=837
Fig.21: http://inhabitat.com/strandbeest-theo-jansens-kinetic-sculptures/
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19
Matr.Nr. 0156546
email: [email protected]
erstellt von Christian Kargl
Univ.Ass. Dipl.-Ing. Mag.rer.soc.oec. Dr.rer.soc.oec. Oliver Frey
Seminarleiter: Univ.Ass. Dipl.-Ing. Anirban Banerjee
Wissenschaftliche Arbeit zum Wahlseminar Stadtsoziologie WS 2010/2011
Smart House - Von Gebäudeautomation bis zu sozial intelligenter Architektur
20
22
24
4.1.3 Smart Material House
4.1.4 Smart Materials
4.1.5 Exkurs, das Palettenhaus
33
35
7 Schlusswort
30
5.2 Smart Price House
6 Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
29
5.1 Villa Floirac – Rem Koolhaas
27
18
4.1.2 Gebäudeautomation
5 Sozial intelligente Architektur
16
13
4.1.1 Gebäudeintelligenz
4.1 Smart House
12
9
3 Ein architektonischer Blick in die Zukunft des Wohnens
4 Intelligentes Wohnen
7
6
1.2 Reyner Banham
2 iHomeLab
5
3
1.1 Alison und Peter Smithons, House of the Future
1 Einleitung
Inhaltsverzeichnis
2
Zukunft steht auf jeden Fall an der Schwelle zwischen Wirklichkeit und Fiktion.
nicht mehr selbst über den Waschtag bestimmen kann. Das Wohnen der
alltägliche Dinge von seinem Heim abgenommen werden und er zum Beispiel
vielen technologischen Erneuerungen über- oder auch unterfordert, da ihm
erleichtert und uns alltägliche Aufgaben abnimmt oder ist der Mensch mit so
Wird das Haus der Zukunft der Platz zum wohlfühlen, dass einem das Leben
Wohnung ist heute vielmehr als nur Schutz.
das Eigentum der Bewohner zu schützen. Die Funktion eines Hauses oder einer
Die Urhütte wurde gebaut um die Bewohner vor Wetter und Feinden sowie
werden auch immer neue Bedürfnisse geschaffen, die es zu befriedigen galt.
weiterentwickelt. Aufgrund dieser ständigen Weiterentwicklung wurden bzw.
Das Haus hat sich seit der Urzeit im Gleichschritt mit Technik und Technologie
Building“ oder intelligentes Wohnen heute aus?
der Mensch an das Wohnen der Zukunft? Und was zeichnet ein „Smart
Wie werden die Häuser der Zukunft aussehen? Welche Anforderungen stellt
1. Einleitung
3
1International
Movie Database, url: http://www.imdb.de/title/tt0192618/
GmbH, soll das Wohnen der Zukunft folgendes enthalten, es soll barrierefrei
Laut, Ernst Kovacs, Prokurist bei der Raiffeisen evolution project development
einzunehmen.
sich das Haus in Marge verliebt, versucht es Homer zu töten um seine Stelle
gemeingefährlichen Tendenzen, das jeden Aspekt der Familie kontrolliert. Als
3000“ zu kaufen. Ein futuristisches Haus mit der Stimme von Pierce Brosnan mit
Smart House zum Thema. Marge beschließt in dieser Folge, das „Ultrahouse
Auch für die Simpsons, mit ihrer gesellschaftskritischen Haltung wurde das
entwickelt Eifersucht auf die vermeintliche Konkurrentin.1
seine verstorbene Mutter aussehenden und agierenden Roboter schafft. PAT
wird. Er geht mit der Frau aus. Ben programmiert PAT so um, dass es einen wie
Barnes kennen, die mit der Behebung einiger Programmfehler beauftragt
Intelligenz gesteuerte Haus PAT. Nick lernt die Konstrukteurin des Hauses Sara
Angie. Die Kinder gewinnen in einem Wettbewerb das von der künstlichen
Der verwitwete Nick Cooper kümmert sich alleine um seine Kinder Ben und
Kinos, der Weg zur Alltagstauglichkeit war damit aber noch nicht geebnet.
Ende der 1990er Jahre schaffte das „Smart House“ schon den Sprung in die
Abb. 1 Disney DVD-Cover, Smart House
4
gewesen ist, und galt mit seiner glatten Oberfläche und seinen Eigenschaften
bevorzugte Material war Kunststoff, welches für diese Zeit wirklich futuristisch
das Ganze wirkte wie eine Szene aus Jaques Tati’s „Playtime“. Das
spielten eigens engagierte Schauspieler den Tagesablauf pantomimisch vor,
idealen Standort für das Marmeladeglas. Zur Erleichterung des Verständnisses
Es war alles bis ins letzte Detail durchgeplant und designed, bis hin zum
war in das Gebäude integriert und die Oberfläche wirkte wie aus einem Guss.
per Knopfdruck sechseckige Tische aus- und einfuhren. Die Wohnlandschaft
der Zukunft besteht aus einer klinisch reinen weißen Oberfläche, aus welcher
Baustoffe und der Verzicht auf jegliche Verblendung und Verputz. Das Haus
Grundprinzipien, diese waren Materialtreue, Sichtbarkeit aller verwendeten
„House of the Future“. Das Architektenpaar Smithon entwarf nach ihren 3
Home Exhibition“ des Jahres 1956 von Alison und Peter Smithon entworfene
Als Paradebeispiel für das Haus der Zukunft gilt noch immer das für die „Ideal
1.1 Alison und Peter Smithons, House of the Future
folgen.
sein, Niedrigenenergiestandard aufweisen und dem Smart-Home-Konzept
5
Abb. 2 Vollautomatisierte Raum-kapsel für
die Höhlenbewohner der Zukunft: Das
House of the Future aus dem Jahre 1956
von Alison und Peter Smithson
mehr
an
Bedeutung.
Aber
es
geht
nicht
ausschließlich
um
2
Reyner Banham, „ A home is not a house“, Art in America, 1965
der Gebäudeautomation und dem „Smart House“
Wohnhäuser, sondern auch um Bürogebäude. Man hört immer häufiger von
immer
Diskussion, wurde seit dieser Zeit fortlaufend geführt, und gewann zudem
vorschlug, welches das amerikanische Wohnhaus ersetzten sollte. Die
home is not a house“ veröffentlichte, wo er ein „Environment Bubble“2
befasste. Es war Reyner Banham, welcher 1965 einen Artikel mit dem Titel „A
ein weiterer Theoretiker, der sich sehr früh mit der Zukunft des Wohnens
„ Los Angeles: The Architecture of Four Ecologies“ erntete. Außerdem war er
seine beiden Publikationen „Theory and Design in the First Machine Age“ und
Er war ein Architekturkritiker und Schriftsteller der besondere Bekanntheit für
1.2 Reyner Banham
Passform ist für den Rückzug in die vollautomatisierte Privatheit.
Gedanke, dass die heimelig-runde, embryonale Schutzhülle die richtige
dabei auf einer Frankreichreise bei einem Höhlenbesuch. Es kam ihnen der
als das Material der Zukunft. Inspiriert wurden die planenden Architekten
Abb. 4 Reyner Banham, un house
Abb. 3 Reyner Banham
6
und
Sicherheit. Besondere
Technologien für die Gebäudeautomatisierung sind auf jeden Fall bereits
zuhause im Plug & Play-Verfahren installieren können. Die notwendigen
intelligente Lösungen im Baumarkt zu kaufen gibt und diese dann eigenhändig
Meinung, dass wir beim Wohnen in der Zukunft angekommen sind und einzelne
Auch der Leiter dieser Forschungseinrichtung Prof. Alexander Klapproth ist der
die Benutzerfreundlichkeit für die Masse zu bewerkstelligen.
investieren um die Gebäudevernetzung Massentauglich zu machen und auch
der Bevölkerung wird. Weiters gilt es Zeit und Geld in die Forschung zu
die Geburtenrate zurück, daraus folgt dass die Jugend zu einer Minderheit in
Gesellschaft ein immer höheres Alter erreichen. Zugleich geht aber in Europa
ein signifikanter Trend zu erkennen, dass die Menschen in der westlichen
Sieht man sich die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung heute an, so ist
Aufmerksamkeit erhält dort jedoch das Thema „Wohnen bis ins Hohe Alter“.
Energieeffizienz, Gebäudeintelligenz, Komfort
Klapproth. Die Hauptthemen mit dem sich das iHomelab beschäftigt sind
Hochschule Luzern. Geforscht wird hier unter der Leitung von Prof. Alexander
Das iHomeLab ist eine Denkfabrik, und befindet sich am Campus der
2 iHomeLab
Abb. 6 iHomeLab, Innenraum
Abb. 5 iHomeLab
7
diese
der
Hochschule
Technologien
Luzern
näher
In
dieser
entsprechende
bringen.
werden
zu
3
iHomelab, url:http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/iHomeLab_eineVision_0507.pdf
einem Handy integriert, mit welcher der Berg der heute benötigten
Dabei handelt es sich um ein neues HMI (Human Machine Interface), z.B. in
Beispiel für die Kompetenz des iHomeLab-Teams bietet das Projekt CARUSO.
vollständig nutzerorientiert und auf Markttauglichkeit ausgerichtet. Ein gutes
am Markt verhelfen sollen. Deshalb ist das Forschungsportfolio des Teams
Es werden vor allem Software und Komponenten getestet die zum Durchbruch
Diskussions-Plattform mit dem zentralen Thema „intelligentes Wohnen für alle“.
weiterentwickelt. Das iHomeLab sieht sich als Entwicklungs-, Präsentations- und
Szenarien auf ihre Tauglichkeit überprüft, und in weiterer Folge auch
Forschungseinrichtung
Fachpublikum
iHomeLab ein, forscht und versucht die breite Masse zu sensibilisieren und dem
Auswirkungen dieser Technologien hinzu. Genau an dieser Stelle hakt das
noch Ängste und Unsicherheiten gegenüber der Komplexität und den
diese Technik wirklich in meiner Wohnung?3 Zu diesen Fragen kommen oft
intelligentes Wohnen? Was bringt mir intelligentes Wohnen? Brauche ich all
noch hinterher. Dieses Publikum stellt noch sehr grundlegende Fragen. Was ist
Bauherren und Installateuren hinkt jedoch dem Stand der Entwicklungen immer
vorhanden, der Informationsstand in der breiten Masse, bei Architekten,
8
schafft,
einem
Haus
Intelligenz
zu
verleihen.
Das
den
Hebel
anzusetzen
und
eine
iHomelab, url:http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/iHomeLab_eineVision_0507.pdf
dort
5
Zeit
iHomelab, url:http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/iHomeLab_eineVision_0507.pdf
Höchste
4
also
Wohnens und von Gebäuden im Generellen liegt in der Nachhaltigkeit. Es ist
Gebäude sind weltweit die größten Energieverbraucher, die Zukunft des
3 Ein architektonischer Blick in die Zukunft des Wohnens
transdisziplinären Charakter erhalten.
Kooperation soll außerdem über den nationalen Tellerrand hinausgehen und
Zusammenarbeit von Industrie und Forschungspartnern sehr wichtig und die
Deutschland und der ETH-Zürich zusammen, außerdem ist aber noch die
und genau deshalb arbeiten sie eng mit der Fraunhofer Gesellschaft in
das iHomeLab steckt auch bei der Forschung der Schlüssel in der Vernetzung,
Öffentlichkeit zu präsentieren und sie gleichzeitig zur Diskussion zu stellen.5 Für
iHomeLab bietet die Plattform, diese Technologien Fachleuten und der
Grundvoraussetzung
Thematik der Objektlokalisation in Gebäuden befasst und damit eine
Fernbedienungen überflüssig wird.4 Oder das Projekt eLoc, das sich mit der
9
auch die Elektronik, die sich bis jetzt jedoch im Gebäudebereich noch nicht
Eine sehr wichtige Rolle bei der Reduzierung des Energieverbrauchs spielt
Berlin, ist eines seiner Projekt, dass in diesem Sinn entstanden ist.
Art und Weise zu füllen. Das Wohnhaus mit Galerie in der Brunnenstrasse in
einer Stadt eine Baulücke, um diese auf eine architektonisch anspruchsvolle
Brandlhuber tritt in diesen Fällen meist als Architekt und Bauherr auf. Er kauft in
Beispiel aus Deutschland ist Arno Brandlhuber, von b+k Architekten in Berlin.
Europa gefallen findet und sogar energieeffizient sein kann. Ein weiteres
„Minimal Impact House“ in Frankfurt, dass das japanische Modell auch in
innovative Gebäude entstehen. Sie bewiesen aber auch mit dem Projekt
lassen immer wieder auf winzigen Restparzellen von Tokio anspruchsvolle und
zeigen, dass die urbane Lücke ein großes Architektonisches Potential birgt. Sie
Atelier Bow-Wow aus Tokio sehen, die uns mit ihren Projekten immer wieder
den rasant steigenden Preisen. Hier können wir als Vorbilder das japanisches
städtischen Bereich sorgfältig umgegangen werden muss, nicht zuletzt wegen
Aber auch der Baugrund ist einer dieser Ressourcen mit dem vor allem im
globale Herausforderung des 21. Jahrhunderts.
effiziente und nachhaltige Umgang mit Energiequellen und Ressourcen ist die
ressourcenschonendere aber auch lustvolle Architektur zu schaffen. Der
Abb.
7
Gefüllte
Brunnenstraße
Baulücke,
10
Berlin
Abb. 8 Baulücke, Berlin Brunnenstraße
diversen Lichtern individuell anpassen.
und man kann einen Raum je nach Stimmung oder Jahreszeit immer mit
gegenüber konventionellen Stimmungsmachern ist die Nachjustierbarkeit,
16 Millionen Farben auswählen kann. Der große Vorteil des farbigen Lichtes
Leuchte „Living Colors“ im Apple-Design, bei der man per Fernbedienung aus
Farbe in den Wohnbereich zu bringen. Diesen Trend bestätigt der Erfolg der
und komplexe Lichtlösungen. Durch die LED-Technik wird es leichter sein
der Trend bei der Beleuchtung ganz klar in Richtung farbige, ganzheitliche
zugeschrieben. Laut Roland Heinz, Leiter der Philips Lighting Academy, geht
Ein weiterer wichtiger Punkt beim zukünftigen Wohnen wird der Beleuchtung
Grundrissen haben diese Entwicklung noch einmal deutlich verstärkt.
Wohn- und Schlafräumen öffnen. Die letzten Jahre mit dem Trend zu offenen
erkennbar, dass das Badezimmer und die Küche sich immer mehr Richtung
maßgeblich verändert. Seit den 1980er Jahren ist deshalb der deutliche Trend
vorbehalten, jedoch hat sich unser Körperbewusstsein im Laufe der Zeit
die Rolle der Nasszelle in einer Wohnung. Diese war früher der Körperhygiene
Der Trend zu individuellen Grundrissen im Wohnbau gehört ebenso dazu wie
möchte er auch beim städtischen Wohnen nicht auf Individualität verzichten.
richtig durchgesetzt hat. Der Mensch wünscht sich aber noch mehr, und zwar
Abb.
9
Grundriss
Singlewohnung
und
11
Schnitt,
diesbezüglich
sind
es
die
Singlewohnungen
oder
die
Punkt beginnen sich auch schon die Geister zu scheiden, denn für manche ist
dass der Kühlschrank die Milch nachbestellt sehr angenehm. Aber an diesem
auf Klatschen oder Schnippen reagieren. Für einige ist dann die Vorstellung,
Reaktionen sind durch die Bank ähnlich, angefangen von Lichtschaltern die
stellst du dir unter einem Smart House vor? Was ist intelligentes Wohnen? Die
Romane oder Filme. Stellt man der Masse eine der folgenden Fragen wie: Was
gesetzt, und sie sind vermehrt beeinflusst durch irgendwelche Science Fiction
Unserer Vorstellung über das intelligente Wohnen sind heute sehr bald Grenzen
4 Intelligentes Wohnen
ich im Punkt „Smart Material Houses“ noch genauer eingehen.
Eine wichtige Rolle wird auch der Materialität zugeschrieben. Auf dies werde
eine Familie mit Kindern.
Wohngemeinschaften, die andere Bedingungen an das Wohnen stellen, als
bei,
Auch dass „Wie und mit wem man wohnt?“ trägt zur weiteren Entwicklung
Abb.
10
Wohnen
Piktogramm,
12
Intelligentes
welche die Gemeinschaft fördern, oder indem Materialien auf eine „clevere“
intelligente Materialien enthalten sind smart, es können auch Gebäude sein,
werden. Aber nicht nur automatisierte Gebäude, oder Gebäude die
Energiespeichers übernehmen und selbst zum Akteur in einem Netzwerk
werden, und so kann das Haus die zusätzliche Funktion eines Kraftwerks oder
können zum Beispiel städtische Aufgaben in die Gebäudetechnik integriert
neuen Technologien, Materialien und Funktionen einen enormen Einfluss. Es
systematisch automatisiert ist. Auch auf den Entwurfsprozess haben diese
auch auf keinen Fall falsch, den dieser Begriff beschreibt ein Gebäude, dass
Wohnung, die alle technischen Spielereien beinhalten, diese Assoziation ist
Wenn man vom Smart House hört, denk man sofort an ein Haus oder eine
4.1 Smart House
Massentauglich machen.
die Forschung und Technik wieder ins Spiel und muss das Intelligente Wohnen
Unsicherheit gepaart mit Angst vor den Auswirkungen auf. Genau hier kommt
Bestseller Roman „1984“ werden sichtbar. Hier kommt bei der Masse oft
hier der Beginn der totalen Überwachung, und Parallelen zu George Orwell’s
13
Abb. 11 Zentrales Steuerelement in einem
Smart House
zu
umgehen,
ermöglichen
Eigenengagement
und
soziale
sorgfälltige
Planung
des
Bauprozesses
ermöglicht
werden.
Die
haushälterisch
mit
der
Energie
umgehen,
für
Komfort
am
Diebstahl
und
Feuer
schützen.
Genau
darum
setzen
immer
mehr
reagieren und es soll Menschen, Werte und Geschäftsprozesse vor Einbruch,
Arbeitsplatz und beim Wohnen sorgen, automatisch auf äußere Klimaeinflüsse
arbeiten,
nachhaltige Bau- und Planungsphase achten. Ein Gebäude soll produktiv
besonders Nachhaltig gebaut werden soll, muss man auch auf eine
Gerade in der heutigen Zeit wo Nachhaltigkeit in aller Munde ist, und
Bauprozess auch die CO2-Emission um ein vielfaches verringert werden.
spart nicht nur Geld und Kosten, es kann mit einem effizient geplanten
genauso ihren Beitrag leisten wie die Nutzung von regionalen Baustoffen. Dies
Anlieferung des Baumaterials sowie der vorgefertigten Teile sollen hier
eine
jedenfalls schon vor der Fertigstellung kosteneffizient sein. Dies kann nur durch
Die folgenden Punkte sollen in einem Smart House vereint sein. Es sollte
Bauen.
Integration vom Planungsbeteiligten kostengünstiges und nachhaltiges
Investoren
weitere Funktion übernehmen, um bei selbstbestimmten Bauprojekten
Art und Weise eingesetzt werden. Smart Houses können außerdem eine
14
permanent
kommunizieren
und
ein
reibungsloser
Siemens, url:
/totalbuildingsolutions_de.pdf
http://www.siemens.com/sustainability/pool/umweltmanagement/umweltmanagement/pdf
6
fertig gestellt. Das Gebäude war vollständig automatisiert, und dafür waren
planender Architekt war Ken Skamura. Es wurde 1988 in Nishi Azuba in Japan
Eines der ersten intelligenten Häuser war das TRON Intelligent House,
können.
Intelligenz um auf diverse Eventualitäten dementsprechend reagieren zu
Informationsfluss gegeben ist. Nur dann besitzt das Gebäude genügend
Brandschutzsystem
Gesamtlösung angeboten wird, und all die Systeme, wie Sicherheits- oder
ausgeführt werden können. Dies funktioniert am Besten, wenn eine innovative
und Bedienungselemente, von welchen aus Entscheidungen getroffen und
sammeln und weitergeben, und natürlich auch die dazugehörigen Steuer-
muss es auch Sensoren und Messgeräte geben, welche Informationen
Arbeiten oder Leben, die bestmögliche Unterstützung geben. Zweifelsohne
soll den Benutzer oder Bewohner bei seiner Tätigkeit, ob beim Wohnen,
managen.6 Ganz egal wie ein Gebäude genutzt wird, die Gebäudetechnik
Gebäudebesitzer und -betreiber auf total integrierte Lösungen, die sich selbst
15
geschieht
jedoch
intuitiv
und
transparent.
Eine
umfassende
Benutzer und deren Umgebung aufzeichnen.
welche das Benutzen von Geräten und generelle Informationen über die
benötigten Informationen kommen aus einem Netzwerk von Sensoren,
da das intelligente Gebäude weiß wer gerade was, wo tut. Die dafür
Wahrnehmungsfähigkeit der Gebäudeumgebung ist ebenfalls sehr wichtig,
alles
Arbeiten. Es sorgt damit für mehr Energieeffizienz, Sicherheit und Komfort, dies
und unterstützt diese in ihren alltäglichen Dingen, sei es Wohnen oder
Ein intelligentes Gebäude kennt die Bedürfnisse seiner Bewohner bzw. Nutzer,
4.1.1 Gebäudeintelligenz
Umgebung je nach Neigung der Personen verändert.
dazugehörige Software die Bewohner erkannte. Das Gebäude hat sogar die
Bill Gates sein eigenes Smart House bauen, indem Sensoren und die
im ganzen Haus verteilt waren angezeigt werden. Zehn Jahre später lies sich
Telefon sowie die internen Informationen konnten auf allen Bildschirmen, die
Milliarden Euro. Alle externen Informationen, wie Radio, Fernsehen und
380 Computer notwendig, das ganze Projekt verschlang die Summe von 8,7
16
Abb. 12 Atrium, TRON intelligent house
soll
es
für
einen
durchschnittlichen
Haushalt
mit
4200
Sensoren ist es großteils gar nicht notwendig eine Vielzahl von Daten zu
und deren Gewohnheiten, wenn sie diese nicht schützen könnte. Durch die
Was wäre jedoch ein intelligentes Gebäude voller Daten über ihre Benutzer
Kilowattstunden Verbrauch Möglich sein 70 bis 100 Euro zu sparen.
allerdings
was die Bewohner so den ganzen Tag machen. Mit einem Smart Meter
wann sie zu Hause sind und wann sie welches Gerät betreiben. Kurz gesagt
Möglich festzustellen wie viele Menschen sich in der Wohnung befinden,
Meter jedoch auslesen können liegt einiges an Brisanz. Theoretisch ist es dann
auch massiv zum Energiesparen beitragen. In den Daten die diese Smart
den Momentanen Verbrauch und dem der einzelnen Geräte, dies soll dann
Bewohner als auch für den Stromkonzern. Außerdem geben sie Auskunft über
jederzeit über den Stromverbrauch Auskunft zu geben, sowohl für den
am 30.11.2011 beschlossen. Diese Stromzähler sollen die Möglichkeit bieten
auszustatten, dies wurde bei der Tagung „Smart Metering und Datenschutz“
Österreich mit intelligenten Stromzählern dem sogenannten „Smart Meter“
Geräte. So wird versucht bis zum Jahr 2020, 80 Prozent der Haushalte in
In ein Intelligentes Gebäude gehören selbstverständlich auch intelligente
Abb. 13 Smart Meter
17
da
das
Gebäude
meist
sofort
auf
eine
Aktion
reagiert.
Regel-
und
versteht
alle
Maßnahmen
Optimierungseinrichtungen
man
in
von
einfach
wie
zu
Verbraucher
möglich
und
sind
technische
Dabei
jegliche
gestalten.
im
Sensoren,
Einheiten
alle
Vernetzung des Gebäudes mittels eines Bussystems.
dezentrale Anordnung der Steuerungseinheiten sowie die durchgehende
Gebäude ein Teil des Gesamten Netzwerks. Weitere Merkmale sind die
Bedienelemente,
so
Parametern ablaufen zu lassen und oder die Bedienung bzw. Überwachung
innerhalb des Gebäudes parallel und automatisch nach vorgegebenen
Managements. Ziel der Gebäudeautomatisierung ist es alle Funktionsabläufe
Gebäuden, diese werden somit zu einem wichtigen Bestandteil des Facility
Steuer-,
Gebäudeautomatisierung
Überwachungs-,
Unter
4.1.2 Gebäudeautomation
Gefahr für die Benutzer darstellt.
Sicherheitsexperten sind sich aber sicher dass die Sicherung von Daten keine
sichern,
18
dass
die
Funkverbindung
eher
beim
Nachrüsten
einer
auch durch die sensorische Erfassung von zum Beispiel Klimadaten eine
diese Prozessfolgen erfolgt ein effektiver Zeitgewinn für die Nutzer, aber es gibt
Möglichkeit besteht eine Vielzahl von Prozessen im Voraus zu planen. Durch
Steuerbarkeit aus, und auch darin, dass nicht nur einzelne, sondern das die
Sicherheit des gesamten Systems. Der Komfort drückt sich in der dezentralen
dieser Mehrwert zeigt sich vor allem im Komfort, in der Effizienz und der
Mehrwert gegenüber der reinen Aneinanderreihung der Einzelkomponenten,
Eine Vernetzung der einzelnen Komponenten ergibt einen erheblichen
Steuerung eines solchen Systems.
einen direkten Zugriff auf das System hat. Ein Computer ist optimal für die
Verkabelung, da eine Manipulationsgefahr nur dann besteht wenn man
beim Neubau eines Smart Houses anbietet. Als sichere Variante gilt die
Gebäudeautomatisierung Anwendung findet und die Verkabelung direkt
muss,
hausinterne Verkabelung bewerkstelligt werden. Wobei erwähnt werden
zum einen kann dies über eine Funkverbindung oder aber auch über eine
automatisiert werden. Es gibt immer noch 2 Möglichkeiten der Vernetzung,
Prinzipiell kann in einem Gebäude alles was mit Strom betrieben wird
19
und dazu die konstant vorhandene Solarstrahlung, so wird man sehen, dass
erwarteten Absatz. Sieht man sich jedoch den realen Energieverbrauch an,
Stand der Technik, sie fanden aber aus Kostengründen bis jetzt nicht den
Technologien entwickelt. Die Begriffe wie Photovoltaik sind schon länger am
Anpassung an das Klima. In folge dessen wurden intelligente Materialien und
dieses Jahrhunderts sind Nachhaltigkeit, Energie-, Kosteneffizienz und die
Paradigmenwechsel in der Materialität und Technologie. Die Ansprüche
Herausforderungen die das 21. Jahrhundert mit sich bringt erneut zu einem
Behaglichkeit und eine angemessene Hygiene. So kommt es mit den
von Beton, Glas und Stahl, denn die Ansprüche waren freie Grundrisse, Licht,
was Architektur sein könnte bzw. sein sollte. Die Moderne wurde zu Hochzeit
Technologien resultierten immer aus den gleichen Gründen und auch daraus,
selbst leisteten hier ihren Beitrag. Innovationen von Materialien und
und Klimasituationen, aber auch die gestellten Ansprüche in die Architektur
Die verwendeten Materialien veränderten sich immer gleich mit Stilepochen
4.1.3 Smart Material House
Reaktionszeiten des gesamten Systems zu verdanken ist.
gewaltige Effizienzsteigerung im Energiebereich, das ist auch den kurzen
Abb. 14 Photovoltaikanlage
20
Nikolaus Kuhnert, Anh-Linh Ngo, Christian Berkes, Ernst Gruber, Christina Lernart und Nicole
Opel, Arch+ 198/199, Das Haus der Zukunft, Aachen, 2010
7
Nutzer den Raum konfiguriert bzw. welche Funktion er darin ausübt.
Reaktion des Materials auf einen Energiezustand, und zum anderen wie der
demnach zwei Reaktionen die den Raum verändern, zum einen ist es die
der Nutzer vermehrt in die Veränderung des Raumes einbezogen. Es gibt
Vordergrund, die das materiale Verhalten thematisiert.7 Aber auch hier wird
Gesten der Moderne tritt nun eine „Ästhetik der Phänomene in den
Gebäudetechnik übernehmen. Im Gegensatz zu den großen baulichen
Energie- und Stoffströmen eingreifen. Die Hülle kann sogar Funktionen der
Bedeutung zugeschrieben, denn sie kann jetzt aktiv in die Regelung von
Durch die neuen intelligenten Materialien wird der Gebäudehülle eine neue
abzielen wann ein Material ist, und nicht nur was es ist.
Raum- und Gebäudenutzungen ermöglicht. So kann es in Zukunft darauf
Veränderbarkeit der Materialität auch der durch die gleichzeitig hybride
bestimmt. Aber auch der Faktor Zeit ist hier zu berücksichtigen, der durch die
schnell durch und werden oft von einer Vielfalt von innovativen Materialien
Entwicklungen im Bereich der Architektur setzen sich oft unterschiedlich
die Solarstrahlung den Verbrauch um das 10.000-fache übersteigt. Trends und
21
städtische
Haus
übernimmt
durch
die
Anwendung
intelligenter
8
Aristoteles, 384 v. Chr.
aufzuladen.
Innen beleuchtet sind und die Möglichkeit bieten das Handy unterwegs
MP3-Player in ein T-Shirt oder eine Jacke integriert ist, oder auch Taschen die
sogenannten „Wearable Electronics“ gearbeitet, in denen zum Beispiel der
Architektur und Innenarchitektur, sondern auch in der Mode. Es wird an
Die Smart Materials finden ihre Anwendung allerdings nicht nur in der
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“8
4.1.4 Smart Materials
Netzwerk der Stadt wieder.
Kraftwerk werden oder Energiespeicher, und findet sich im gesamten
Materialen auf jeden Fall eine neue Rolle in der Stadt. Es kann zu einer Art
Das
22
9
Axel Ritter, Smart Materials in Architektur, Innenarchitektur und Design, Basel, 2007
4.1.5 Exkurs, das Palettenhaus
nachfolgenden Beispiel, dem Palettenhaus zeigen.
den intelligenten Einsatz von Abfallprodukten geschehen. Ich möchte dies im
oder durch die Veränderbarkeit gerecht werden, dies kann genauso durch
Smart Materials müssen aber ihren Namen nicht immer durch Funktionalität
Vielfach werden sie von innovativen Materialien entscheidend bestimmt.9
Entwicklungen im Bereich der Architektur unterschiedlich schnell durchsetzten.
technologischen und finanziellen Möglichkeiten können sich Trends und
der geographischen Lage, dem natürlich-anthropogenen Umfeld, den
ändern können. Abhängig von den gesellschaftlichen und politischen Umfeld,
eines elektrischen Feldes, beispielsweise ihre Form oder Farbe reversibel
chemische Einflüsse wie zum Beispiel durch Licht oder Temperatur, mittels
die über Wechseleigenschaften verfügen und durch physikalische und/oder
Materials zählen zu den Funktionswerkstoffen. Es sind Materialien und Produkte
einige werden speziell für ihre Anwendung in der Architektur entwickelt. Smart
Es wird ständig an der Entwicklung von neuen Materialien gearbeitet, und
23
dadurch auch recht widerstandsfähig.
für ihre Hauptfunktion, den Transport, wurden sie sehr robust gebaut und sind
Schnetzer geht. Durch ihre genormte Größe sind sie sehr gut stapelbar, und
ereilt sie jedoch nicht wenn es nach den Plänen von Gregor Pils und Andreas
Transporten endet ihr Lebenszyklus und sie werden verbrannt. Dieses Schicksal
weltweit verfügbar. Der einzige Nachteil ist dabei, dass nach einigen
genormt, sind im Transport sehr einfach anwendbar und sind außerdem
in ihrer ursprünglichen Form Warenträger. Sie sind von den Abmessungen her
wurden 800 Paletten zu einem Preis von 8€ pro Palette benötigt. Paletten sind
Der Prototyp des Palettenhauses hatte eine Grundfläche von 60 m2, dafür
Südafrika.
die Weiterentwicklung des Gebäudes im Rahmen eines Sozialprojektes in
„GAU:DI“ gewonnen. Es folgten noch einige weitere Ausstellungen und auch
haben sie auch noch den Studentenwettbewerb für nachhaltige Architektur
Vorstellung des Projektes bei der Architekturbiennale in Venedig im Jahr 2007
Absolventen Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer entworfen. Neben der
Das Palettenhaus wurde von den beiden Architekten und TU-Wien-
24
Abb. 15 Das Palettehaus, Prototyp im MQ
Wien
außerdem
noch
als
Sonnenschutz
eingesetzt
werden.
Die
von den Bewohnern kostengünstig selbst errichtet werden kann, und
einem Slum. Auch hier ist das Palettenhaus eine nachhaltige Lösung, da es
Werkstoffes sehr vielseitig anwendbar. Heute lebt jeder sechste Mensch in
Das Palettenhaus ist durch die Flexibilität und Kostengünstigkeit seines
ansprechend eingesetzt werden.
Einsetzbarkeit und auf der anderen Seite können sie auch gestalterisch
Baumaterial für Arm und Reich, auf der einen Seite durch die flexible
geschaffen, außerdem wird der Energieverbrauch reduziert. Sie sind ein
aber auch weitere Vorteile mit sich, es werden Arbeitsplätze und Wohnraum
nachhaltig einzustufen. Die Verwendung der Palette als Baumaterial bringt
sehr gering und daher ist das Gebäude im hohen Maße ökologisch und
Zwischenräume aufgefüllt werden. Der Einsatz von zusätzlichen Materialien ist
und als Dämm- und Füllmaterial Sand oder Zellulose verwendet mit dem die
Errichtung werden 800 Paletten verwendet die eigentlich schon Abfall sind,
zwischen den Paletten und sind somit von außen nicht zu sehen. Für die
Tragkonstruktion sowie die Wärmedämmung und die Installation liegen
kann
als abnehmbares Fassadenelement, Deckenelement, Wandelement und
Im Palettenhaus übernehmen sie gleich mehrere Funktionen. Sind dient dort
25
sich
hiermit
auch
als
Erste-Hilfe-Station,
Notunterkunft
oder
wie einfach und kostengünstig ein Haus gebaut werden kann.
Bevölkerung in den Bauprozess eingebunden wird, denn sie möchten zeigen
Kosten gespart. Ein weiteres Anliegen der beiden Architekten war, dass die
Südafrika sehr hoch ist wurde durch diese Maßnahme Baumaterial und somit
man keine Quer- sondern nur Längsträger benötigt. Da der Holzpreis in
optimiert. Aus der kubischen uns bekannten Form wurde ein Gewölbe, in dem
Bedingungen sowie den Vorort verwendeten Baumaterialien angepasst und
Konzept ein paar Änderungen unterzogen und den gegeben klimatischen
Township der südafrikanischen Stadt Johannesburg. Hierfür wurde das
das Ithuba Skills College, ein Sozialprojekt in Magagula Heights, einem
Das neueste Projekt wo das Palettenhaus zur Anwendung gekommen ist, ist
lassen.
unterschiedliche Module entworfen werden die sich aneinander reihen
standardisierten Paletten, je nach Bedarf erweiterbar und es können
Flüchtlingslager in Krisengebieten an. Es ist auch hier wieder durch die
bietet
gedämmt werden. Es ist auch relativ schnell Auf- und wieder Abgebaut und
außerdem kann es noch je nach Standort mit den vorhandenen Materialien
26
Abb. 16 Palettenhaus in Magagula Heights,
Südafrika
(Slums,
Flüchtlinge)
insofern
signifikant,
als
es
potentiell
werden.
Das
Erscheinungsbild
des
Palettenhauses
wird
10
Das Palettenhaus, url: http://www.linzfest.at/2009/de/172_389.asp
werden. Eine sozial intelligente Architektur beginnt und endet jedoch nicht
Bedürfnisse. Genau darauf soll bereits im Planungsprozess mehr eingegangen
noch die soziale Komponente hinzu, nämlich der Benutzer und dessen
Vernetzung, die Automatisierung und die zentrale Steuerbarkeit. Hier kommt
Bei einer sozial intelligenten Architektur soll mehr vereint werden, als nur die
5 Sozial intelligente Architektur
betont werden.10
vertraut und kann zusätzlich mittels Hinterleuchtung der Paletten attraktiv
maßgeblich durch die Struktur der Paletten geprägt. Es ist einfach, sehr
angepasst
Bauplatz, kann es vorhandenen Randbedingen und der Umgebung
Funktion, ökologischem Fußabdruck, Größe, Einsatz von Baustoffen und
behelfsmäßige Bauten ersetzen kann. Mit seiner Flexibilität hinsichtlich
Bevölkerung
Das Palettenhaus verbessert die Lebensbedingungen der Ärmsten der
27
Abb. 17 Die Architekten Gregor Pils und
Andreas Claus Schnetzer freuen sich mit
lokalen Helfern
Personen,
sich
selbst
einzubringen
oder
zur
Mitarbeit
die Villa Floirac von Rem Koolhaas exemplarisch anführen.
Als ein sehr gelungenes Beispiel für sozial intelligente Architektur möchte ich
Kommunikation und auch Integration aller Beteiligten gefördert.
können. Als ganz klarer Mehrwert eines solchen Konzeptes werden
abgedeckt werden, die durch die Architektur nicht befriedigt werden
können nicht nur die Grundbedürfnisse der einzelnen Benutzer/Innen
zubereiten oder Konversationsunterricht anbieten. Durch dieses Konzept
eben auch die Betreuung von Senioren/Innen, Kindern und auch Essen
Reparaturen oder Instandhaltungen am Gebäude durchzuführen, sondern
werden. In denen sich Interessenten/Innen bereit erklären nicht nur
einverstanden erklären. Dies kann zum Beispiel durch Verträge gemacht
benutzenden
Benutzer selbst der Schlüssel. Es ist sogar eine Art Bedingung an die
Aber wenn man noch einen Schritt weiterdenkt, dann ist eigentlich der
man plant für nur eine/n Bauherrn/In, wie es im folgenden Beispiel der Fall ist.
Analyse des Umfeldes und der zukünftigen Bewohner/Innen notwendig, außer
mit der Planung und der Durchführung. Für die Umsetzung ist eine genaue
28
11
80(0HOERXUQH
Leben in den Bäumen mit seiner Abgeschiedenheit.
extrovertierte Leben und eine darüber schwebende Box thematisiert das
ist. Das mittlere Stockwerk ist sehr transparent und zeigt somit das
des Erdgeschosses das Leben in der Höhle, da es in einen Hügel eingegraben
sich auch auf die Stockwerke und auf die Lage des Hauses, so ist die Thematik
die unterschiedlichen Ideen des Wohnens aufzeigen. Diese Themen beziehen
New York“ zu beinhalten, es ist in verschiedene Ebenen gegliedert, welche
Auf den ersten Blick scheint die Villa alle Prinzipien von Koolhaas’ „Delirious in
meinen Kosmos definieren wird.“11
möchte kein einfaches Haus. Ich möchte ein komplexes Haus, weil das Haus
Verkehrsunfall im Rollstuhl sitzt. Der Bauherr sagte zum Architekten: „Ich
Denn das alte Haus ist für ihn zum Gefängnis geworden, da dieser seit einem
Gebäude zu schaffen, in dem sich der Ehemann wieder frei bewegen konnte.
Die Villa liegt in Bordeaux. Das Ehepaar beauftragte Koolhaas damit ein
5.1 Villa Floirac – Rem Koolhaas
Abb. 18 Villa Floirac, Rem Koolhaas
29
gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet wird, und nicht nur ein
gelassen werden. Wichtig ist bei der Kostenfrage natürlich auch, dass der
Ansprüche der Ökologie, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz außer acht
und anspruchsvolle Architektur geschaffen wird. Dabei sollen auch nicht die
Ein Smart Price House entsteht, wenn trotz Kostenersparnis eine ästhetische
5.2 Smart Price House
einer sozialen Intelligenz geschaffen.
Beeinträchtigung seines Bauherrn eingegangen und hat ein Gebäude mit
Hier ist der Architekt mit einfachen Mitteln auf die Bedürfnisse und die
letzte reihe des 8 m hohen Bücherregals erreichen kann.
Arbeitszimmer oder auch nur eine einfache Hebebühne damit man auch die
ihre Funktion als Raum mit jeder Stellung, so ist sie einmal privates
welchem Geschoss sie sich gerade befindet. Die Plattform ändert somit auch
ausgeführt ist. Sie ist außerdem immer ein Teil des Grundrisses, je nachdem auf
des Bauherrn. Dies ist ein Aufzug, der als eine 3 x 3,5 m große Plattform
Das Herzstück des Gebäudes ist jedoch das vertikale Fortbewegungsmittel
Abb. 19 Villa Floirac, Hebeplattform
30
Es
ist
zum
einen
möglich
dies
durch
die
Bildung
von
Selbstbau verfolgt, diese Strategie ist jedoch nicht bei allen Bauwerken
Eigenengagement der Baugemeinschaft ab. Das gleiche Ziel wird auch beim
Erfolg oder Misserfolg einer solchen Strategie hängt jedoch sehr vom
immer ein sehr großes Augenmerk auf die Gemeinschaftsflächen gelegt. Der
relativ fortgeschrittenen Zeitpunkt im Bauprozess. Bei diesen Projekten wird
für die Baugruppenstrategie ist ein hohes Mitbestimmungsrecht bis zu einem
das Miteinander der zukünftigen Bewohner/Innen gefördert. Ein weiterer Punkt
Baugemeinschaften zu erreichen. Dadurch wird schon vor der Fertigstellung
werden.
Einkommensschichten eine Form von Wohneigentum in der Stadt geboten
Durch das Konzept der Smart Price Houses soll vor allem unteren und mittleren
und Arbeitsplätze geschaffen.
ein Ortsbezug geschaffen werden. Ebenso wird die lokale Wirtschaft gefördert
durch die Verwendung von regionalen Materialien die Identität gestärkt, und
Folge zu einer Reduktion des ökologischen Fussabdrucks. Außerdem wird
Belastung wird durch kürzere Anlieferungswege gesenkt. Dies führt in weiterer
regionalen Werkstoffen kann die Bauzeit verkürzt werden und die CO2-
Materials eine entscheidende Rolle, denn durch die Anwendung von
günstiger Bauprozess angestrebt wird. Aber auch hier spielt die Wahl des
31
Abb. 20 Baugemeinschaft Marienburgerstraße
40, Berlin
Sets
von
Instruktionen
und
Daten
verschiebt,
welche
die
Nikolaus Kuhnert, Anh-Linh Ngo, Christian Berkes, Ernst Gruber, Christina Lernart und Nicole
Opel, Arch+ 198/199, Das Haus der Zukunft, Aachen, 2010
12
der Grundrisse. Es entstehen dabei Wohnungen, die auf kleinstem Raum ein
ergibt sich dann eine gewisse Freiheit in der Gestaltung der Wohneinheit und
eines Bauwerks steuern.12 Aus diesen Planungs- und Fertigungsmethoden
Herstellungsprozesse als Teil der koordinierten und integrierten Deskription
präzisen
nämlich Zeichnungen –, von lockeren Gebäudedarstellungen zu ungemein
positionieren, so dass sich das, was Architekten tatsächlich produzieren –
Entwurf innerhalb der Fabrikations- und Bauprozesse strategisch neu zu
Architektur zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Möglichkeit bieten, den
Bauplatz werden hier Zeit und Kosten gespart. Die CNC-Techniken für die
Design und die dazugehörige Vorfertigung von Bauteilen fernab vom
und eine kosteneffizient geplante Bauphase an. Durch das parametrische
Weitere Möglichkeiten bieten sich auch hier durch den technischen Fortschritt
Einzigartigkeit verleihen kann.
gestalterischer Spielraum geboten wird und man dem Gebäude ein Stück
anwendbar. Es ist vielmehr das Umgehen des herkömmlichen Marktes, wo
32
Bewohner sind ganz stolz auf die Technologien die sie verwenden.
steigert. Es werden hier durchwegs positive Testergebisse erzielt, und die
Kommunikationstechnologie die Lebens- und Standortqualität einer Stadt
Friedrichshafen am Bodensee. Dort wird gezeigt, wie Informations- und
Es gibt im Moment einige Testsiedlungen wie zum Beispiel die T-City
und unser Kommunikationsverhalten entscheidend verändert.
mit sich. Gerade das Internet und die Handys haben unser alltägliches Leben
Das Informationszeitalter brachte sowohl positive als auch negative Effekte
6 Auswirkungen auf Mensch und Umwelt
erkennen sein.
selbst ist steigend. Dieser Trend wird in naher Zukunft im städtischen Haustyp zu
oder Gemeinschaftsgärten und auch Gemeinschaftsräumen im Gebäude
Die Nachfrage nach gemeinschaftlich genutzten Freiräumen, wie Terrassen
und Möbel auszeichnen.
Vielzahl von Funktionen ermöglichen, die sich durch flexible Raumelemente
33
hinaus
als
innovative
und
zukunftsträchtige
Stadt
nicht
nur
soziale
Kontakte
gefördert, sondern
auch
durch
die
13
T-City Friedrichshafen, url: http://www.telekom.com/dtag/cms/content/dt/de/214656, 2011
Arbeitsplätze geschaffen.
Verwendung regionaler Dämmstoffe die Wirtschaft stimuliert und damit
hat
gespart. Auch hier gilt das Palettenhaus wieder als Paradebeispiel, denn es
klar der persönliche Kontakt im Vordergrund und es werden zusätzlich Kosten
Freundschaften oder Geschäftsbeziehungen. Bei diesem Szenario steht ganz
Planungsphase geknüpft werden, entwickeln sich meist zu langjährigen
leicht abschätzbar. Die sozialen Kontakte die während der Bau- und
Die Auswirkungen von Baugemeinschaften kennen wir und sie sind auch
absehbar.
nur ein Testlauf und die Langzeitauswirkungen sind im Moment noch nicht
einer oder sogar mehreren T-City Lösungen profitiert.“13 Aber auch hier ist es
wahrgenommen. Genauso wichtig ist mir, dass so gut wie jeder Bürger von
Württembergs
Stadt: „Dank T-City wird Friedrichshafen auch über die Grenzen Baden-
Oberbürgermeister Andreas Brand betont sehr gerne die Vorteile für seine
34
war
schon
immer
von
den
Bedürfnissen
der
jeweiligen
Benutzer/Innen eingegangen ist.
dem Standort angepasst wurde und auf die individuellen Bedürfnisse der
ist wie das TRON intelligent House in Nishi Azuba, da jedes auf seine Weise
Palettenhaus in den Townships von Johannesburg ein ebenso Smarte Lösung
Benutzer/Innen und dem Standort abhängig. So haben wir gesehen, dass das
Architektur
Gesellschaft zu erzeugen.
gewisses Bewusstsein und Vertrauen für smarte Lebensräume in der
allerdings noch Aufklärungsarbeit gegenüber der breiten Masse leisten um ein
angeboten. In der Gesamtheit muss die Wissenschaft und Forschung
noch unausgereift, oder werden im Moment nur als Einzellösungen
werdende Bevölkerung mit sich bringen. Manche dieser Systeme sind zwar
Probleme, welche die wachsenden Bevölkerungszahlen und immer älter
Smarte Lebensräume sind auf jeden Fall realistische Lösungen für einige
7 Schlusswort
35
Living in der nahen Zukunft noch einigen Technik-Freaks vorbehalten bleiben.
immer nach Angebot und Nachfrage richten, und so wird auch das Smart
Aber auch die Geschichte hat uns gezeigt, dass sich neue Technologien
als smart bezeichnet werden kann.
Gebäude Sandort- und Bedürfnisbezogen umzusetzen, damit dieses wirklich
Es liegt doch in den Händen der Planer, ein Verständnis zu entwickeln um ein
36
37
Siemens, url: http://www.siemens.com/sustainability/pool/umweltmanagement/umweltmanagement/pdf/totalbuildingsolutions_de.pdf (21.02.2011)
International Movie Database, url: http://www.imdb.de/title/tt0192618/ (01.03.2011)
Links
Arch+ 198/199, Haus der Zukunft, 2010
Arch+ 196/197, Post Oil City, 2010
Arch+ 184, Architektur im Klimawandel, 2007
Zeitschriften
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Horst W. Opaschowski, Besser leben, schöner wohnen? Leben in der Stadt der Zukunft, Darmstadt, 2005
Anna-Maria Jiranek, wohn >: smart x 2@ gebäudeautomatisiertes, sozial-intelligentes Wohnen, Wien, 2006
Reyner Banham, „ A home is not a house“, Art in America, 1965
Wolfgang Kattermann, Multimedia im Hausbau, Technologieüberblick, Gerätevernetzung, Gebäudesystemtechnik, Hausverteilung, Münster, 2004
Michelle Addington and Daniel Schodek, Smart Materials an Technologies fort he architecture and design professions, Oxford, 2005
Werner Harke, Smart Home, Vernetzung von Haustechnik und Kommunikationssystemen im Wohnungsbau, Heidelberg, 2004
Axel Ritter, Smart Materials in Architektur, Innenarchitektur und Design, Basel, 2007
Bücher
Literaturliste
Abb. 13 Smart Meter, url: http://www188.pair.com/next1/global/
Abb. 12 Atrium, TRON intelligent house, url: http://tronweb.super-nova.co.jp/tronintlhouse.html
Abb. 11 Zentrales Steuerelement in einem Smart House, url: http://www.elektro-herbert.de/haustechnik.html
Abb. 10 Pictogramm, Intelligentes Wohnen, url: http://www.intelligenteswohnen.com/iw_de/presse/pressetexte.php?ID=35
Abb. 9 Grundriss und Schnitt, Singlewohnung, Studio Wohnbau, Christian Kargl
Abb. 8 Gefüllte Baulücke, Berlin Brunnenstraße, url: http://www.brandlhuber.com/0113-brunnenstrasse-berlin/
Abb. 7 Baulücke, Berlin Brunnenstraße, url: http://www.brandlhuber.com/0113-brunnenstrasse-berlin/
Abb. 6 iHomelab, Innenraum, url: http://www.marketingarchitektur.ch/nominierten_award2010_E.html
Abb. 5 iHomelab, url: http://architekturblog.wordpress.com/2010/07/27/ihomelab/
Abb. 4 Reyner Banham, un house, url: http://archimalaya.blogspot.com/2010/06/battle-for-territory.html
Abb. 3 Reyner Banham, url: http://www.architakes.com/?p=3869
Smithson, url: http://derstandard.at/1293370680265/Architektur-Wie-wir-wohnen-wollen
38
Abb. 2 Vollautomatisierte Raumkapsel für die Höhlenbewohner der Zukunft: Das House of the Future aus dem Jahre 1956 von Alison und Peter
Abb. 1 Disney DVD-Cover, Smart House, url: http://www.imdb.de/media/rm3489111040/tt0192618
Abbildungsnachweis
Palettenhaus, url: http://derstandard.at/1297819772597/Palettenhaus-Vom-Oeko-Lifestyle-zur-Fluechtlingsunterkunft (12.03.2011)
Palettenhaus, url: http://derstandard.at/1297819769547/Ansichtssache-Palettenhaus-in-Magagula-Heights-Suedafrika (12.03.2011)
NA.pdf (23.02.2011)
Smart Living, url: http://www.raiffeisen.at/eBusiness/services/resources/media/314933534010554625-308249105892561733-703914644934610973-1-19-
Intelligentes Wohnen, url: http://derstandard.at/1231152462406/Smart-living-In-Zukunft-wohnt-man-clever (23.02.2011)
Maison Floirac, url: http://www.oswalt.de/de/text/txt/floriac_p.html (23.02.2011)
iHomelab, url: http://www.ihomelab.ch/fileadmin/Dateien/PDF/iHomeLab_eineVision_0507.pdf (21.02.2011)
o%3A%20S.T.E.R.N.%20GmbH&titel=Baugemeinschaft%20Marienburger%20Stra%DFe%2040&zeilen=1-0-0
39
http://www.stadtentwicklung.berlin.de/includes/fenster.php?bild=/wohnen/stadterneuerung/pix/winsstr/baugemeinschaft_800.jpg&bildrechte=Fot
Abb. 20 Baugemeinschaft Marienburgerstraße 40, Berlin, url:
Abb. 19 Villa Floirac, Hebeplattform, url: http://www.flickr.com/photos/aleph187b/2442548555/in/faves-ruperti/
Abb. 18 Villa Floirac, Rem Koolhaas, url: http://www.flickr.com/photos/aleph187b/2442548555/in/faves-ruperti/
http://derstandard.at/1297819769547/Ansichtssache-Palettenhaus-in-Magagula-Heights-Suedafrika?sap=2&_slideNumber=6&_seite=
Abb. 17 Die Architekten Gregor Pils und Andreas Claus Schnetzer freuen sich mit lokalen Helfern, url:
Suedafrika?sap=2&_slideNumber=6&_seite=
Abb. 16 Palettenhaus in Magagula Heights, Südafrika, url: http://derstandard.at/1297819769547/Ansichtssache-Palettenhaus-in-Magagula-Heights-
Abb. 15 Das Palettenhaus, Prototyp im MQ Wien, url: http://www.linzfest.at/2009/de/172_389.asp
Abb. 14 Photovoltaikanlage, url: http://www.masterguard.at/Unternehmen/tabid/72/language/de-DE/Default.aspx
Smart Cities und die Städte der Zukunft:
Einordnung des Konzepts in andere Modelle der Städte der Zukunft
Elena Vaklinova Mitrenova
(Elena Mitrenova, Architekturstudentin, TU Wien, [email protected])
1
EINLEITUNG
"The 19th century was a century of empires,
the 20th century was a century of nation states.
The 21st century will be a century of cities."
Wellington E.Webb
Former mayor of Denver, Colorado
Kreative Städte, nachhaltige Städte, intelligente Städte- die Städte der Erde verändern sich ständig. Der
Gegensatz zwischen Stadt und Land löst sich auf, alles wird Stadt in verschiedenen räumlichen und
strukturellen Ausprägungen. Neue Formen von Städten, neue globale und lokale räumliche Netzwerke, neue
urbane Landschaften entstehen. Angesichts dieser Dynamik sprechen wir vom „Jahrhundert der Städte“.
Städte sind und bleiben immer die Zentren der Finanzwelt, Industrie, Dienstleistungen, Kommunikation,
aber auch der kulturellen Verschiedenheit, Kreativität und Innovation. Dort findet im Jahr 2050 70% der
Weltbevölkerung ihr „Zuhause“. Dazu kommt, dass sich die Städte nicht nur vergrößern, sondern entwickeln
sie sich zu „Megacities“ mit neuen Anforderungen an den Umgang mit Ressourcen, den ökonomischen
Aktivitäten und Verkehrsaufkommen.
Bei der Lösung der zu erwartenden Herausforderungen wird die Informationstechnologie eine große Rolle
spielen. Im Vordergrund steht aber die gesellschaftliche Umsetzung dieser Lösungen, die zur Entwicklung
von zukünftigen intelligenten Strukturen führt. Die Nachhaltigkeit und die Förderung von Kreativität,
Wissen und Innovation werden auch immer wichtiger für die Städte, vor allem wegen ihrer Ambition an
internationalen Wettbewerben teilzunehmen.
Angesichts dieser Veränderungen entwickeln sich die unterschiedlichen Konzepte für die Städte der Zukunft:
die nachhaltige Stadt, die kreative Stadt, die unternehmerische Stadt, die intelligente Stadt, die Wissensstadt.
Immer öfter in den gesellschaftlichen und politischen Sphären taucht auch ein anderes, noch undefiniertes
Begriff auf: „Smart City“ als eine Vision und sogar eine Utopie der Stadt der Zukunft.
Mit der Beschreibung der zukünftigen Stadtkonzepte ziele ich den Begriff „Smart City“ zu interpretieren
und auf die folgenden Forschungsfragen zu antworten: Welche sind die gängigen Stadtkonzepte der Zukunft,
die heutzutage diskutiert werden? Und entwickeln sie sich in unterschiedlichen Richtungen oder
verschmelzen sie sich zu einem großen Ganzen: „Smart City“?
2
METHODEN ZUR AUSARBEITUNG DER BACHELORARBEIT
Meine Bachelorarbeit habe ich mit der Hilfe folgender soziologischen Methoden ausgearbeitet:
- Literatur- und Internetrecherchen
- Besprechungen mit Freunden
- Brainstorming
- Interviews mit Experten
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
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STADTKONZEPTE DER VERGANGENHEIT
Um man über die Zukunft sprechen zu können, muss man zuerst das Geschehene kennen. Noch in der
Vergangenheit gab es unterschiedliche Stadtkonzepte, mit denen berühmte Persönlichkeiten und Architekten
(Frank Lloyd Wright: „Broadacre City“, Le Corbusier: Die funktionale Stadt) die Menschen provozieren und
träumen lassen wollten. Manche von diesen Konzepten galten für ihre Zeit als utopisch und futuristisch und
wurden nie realisiert, andere, wie die Gartenstadt z.B., sind wegen unseres ständigen Strebens nach Grün
und Natur noch heutzutage aktuell.
3.1 Die Gartenstadt
Der Garten hat immer eine Antithese zur Zumutung städtischer Enge und gesellschaftlicher Zwänge geboten.
Deshalb war das Wohnen im Garten in vielen Gesellschaften eine Utopie, die aber nur für bestimmte Leute
Wirklichkeit werden konnte. Als im 19. Jahrhundert im Zuge der Industrialisierung die Lebensbedingungen
der Massen unerträglich wurden, war es naheliegend, dass man immer öfter auf diese Utopie zurückgreift. So
ist das Konzept der Gartenstadt geboren, das zum ersten Mal im Ebenezer Howards Buch „Garden Cities of
Tomorrow“ Anfang des 20. Jahrhunderts veröffentlicht wurde. Das Modell der Stadt im Grüne hat die Idee
die Vorteile von Stadt und Land zu vereinen und deren Nachteile zu vermeiden. Deshalb ist es nicht
überraschend, dass die Gartenstadt das erfolgreichste städtebauliche Konzept aller Zeiten wurde.1
Die im Umland großer Städte gegründeten Gartenstädte bestehen aus mehreren eigenständigen Teilen, die
voneinander getrennt sind, aber gleichzeitig mit Eisenbahnen verbunden sind. Eine andere Eigenschaft dieser
Städte ist die Nutzungstrennung der Funktionen, die konzentrisch angeordnet und durch Grünstreifen
voneinander getrennt sind.
Die erste Gartenstadt - Letchworth, die nach den Plänen der Architekten Unwin und Barry Parker in England
gebaut wurde, ist bekannt mit ihrer Unregelmäßigkeit, bewusst gekrümmten Straßen und Häusern, die im
traditionellen englischen Still gebaut wurden. Diese besondere Bauweise von Letchworth wurde zum
Vorbild vieler Siedlungen im In- und Ausland, die sich ebenfalls Gartenstadt nannten, obwohl sie mit dem
ursprünglichen Modell überhaupt nichts zu tun haben.
Die daraus resultierende Gartenstadtbewegung war eine städtebauliche Strömung, die ein Leben im Grünen
propagierte. Siedlungen mit Gärten, Selbstversorgung, Parks und kleine Industrie - das alles wurde zu einem
Ideal, zu einer Utopie, die die Menschen ein ganzes Jahrhundert bewegte.
3.2 Die Stadtlandschaft
Das Konzept der Stadtlandschaft- die Auflösung der Städte in der Landschaft, ähnelt sehr diesem der
Gartenstadt, ist aber viel radikaler und extremer. Noch seit Rouseaus Ruf: „Zurück zur Natur“ wurde der
Drang zu einem naturnahen Leben immer stärker zu erkennen, was zu der Hauptidee der Stadtlandschaft
führte: Einheit und Ganzheit in Arbeit, Wohnen, Erholung und Gemeinschaft. Da die Voraussetzung dafür
die organische Stadtbaukunst sein soll, tauchen im Konzept der Stadtlandschaft oft organische Formen, die
Vögeln, Schmetterlingen oder Lungenflügeln ähneln. Eine gesunde Landschaft ist in dieser Perspektive die
Grundlage für ein menschenwürdiges Leben, Quelle neuer physischer und geistiger Kräfte. Der
Großstadtmensch soll in der Stadtlandschaft mit dem Naturgeschehen in Berührung und harmonisches
Ganzen kommen.
Vorbild für die organische Stadtbaukunst ist die Natur in ihren Wachstums- und Lebensgesetzen. Die Idee ist
die Stadt wie einen wachsenden und lebendigen Organismus zu betrachten und gestalten. Deshalb müssen
die städtebaulichen Strukturen nicht den menschlichen willkürlichen Formideen untergeordnet sein, sondern
eine Zufälligkeit und einen allgemeinen Strukturtypos als organische Einheit folgen. Die konkrete Gestalt
einer Stadtlandschaft wurde in Auseinandersetzung der Landschaft entwickelt- ihre typischen Eigenschaften
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WOLFRUM, Sophie; NERDINGER, Winfred: Multiple City
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wurden genommen und mit Hilfe baulicher Mittel wurde die neue Stadt gestaltet, wovon ein freier Blick in
die Landschaft geöffnet werden soll. Auch die Bauten erreichen eine Landschaftsbezogenheit, weil sie als
plastische Skulpturen frei in den Raum gesetzt werden.
Das utopische Konzept der Stadtlandschaft inspirierte viele Künstler und Intellektuellen der 20. Jahrhundert
und wurde zum Leitbild in verschiedenen Ausprägungen bei der Avantgarde.
3.3 Die funktionale Stadt
„Nun, eine moderne Stadt lebt, praktisch, von der Geraden: Hoch- und Tiefbau, Kanalisation, Straßen,
Gehsteige usw. Der Verkehr fordert die Gerade. Die Gerade ist gesund auch für die Seele der Städte. Die
Kurve ist verderblich, schwierig und gefährlich. Sie lähmt. (…) Die gekrümmte Straße ist der Weg der Esel,
die gerade Straße ist der Weg der Menschen.“ ( Le Corbusier, 1920)
Der Plan Vision war ein utopischer städtebaulicher Entwurt von Le Corbusier, der 1925 im Pavillon der
Zeitschrift L'Esprit Nouvau in Paris ausgestellt wurde und die Vision des Architekten für eine nach
Funktionen organisierte Stadt darstellte. So wurde eine neue Disziplin gefordert, die sich rationaler
Methoden bedient und ein Ausdruck von Vernunft sein soll. Der vernünftige Mensch ist in der Lage, die
Probleme der Stadt zu definieren und logisch strukturiert zu bewältigen. So wurden die funktionalistische
Architektur und die funktionale Stadt geboren, deren Hauptidee die Reduzierung der Vielfalt der Stadt und
die Trennung der vier Funktionen: Arbeiten, Wohnen, Freizeit und Verkehr ist.
3.4 Die Netzstadt
Das Konzept der Netzstadt (oder „Broadacre City“) erscheint zum ersten Mal 1932 im Buch „The
Disappearing City“ vom amerikanischen Architekten Frank Lloyd Wright, wo die Stadt als einer dezentral
organisierten, sich selbst versorgenden Region und als begrenzungslose, suburbane Landschaft aufgefasst
wird. Merkwürdig im Konzept ist genau diese utopische und typisch amerikanische Idee für Autonomie
durch eigenen Landbesitz und die Dezentralität als Antithese zur verdichteten Stadt der Modere.
Die Hauptidee der Netzstadt ist die Aufteilung der Landschaft in ein Raster, was in Amerika keine Neuigkeit
ist. Jede Familie besitzt ein Stück Land, das sie bewirtschaftet und die großen Entfernungen zwischen den
einzelnen Haushalten müssen durch die angenommenen Technologiesprünge in Telekommunikation und
Individualverkehr leicht überwindet werden. So kreiert jeder Haushalt seine eigene Stadt und alles wird mit
Hilfe der kommunikativen Netze miteinander verknüpft.
3.5 The Slow City
Slow City oder "Città Slow" (itl.) ist eine gesellschaftliche und städtebauliche Bewegung, die sich
ursprünglich in Italien verbreitete und die heutzutage immer mehr Nachfolger auf der ganzen Welt findet.
Das führt zur Gründung von "Vereinigung der lebenswerten Städte", wozu mittlerweile über 50 Gemeinden
in Europa gehören, die meisten davon in Italien.
Slow City wurde von der Philosophie der Slow-Food-Bewegung inspiriert als Antwort auf das Fast-FoodKonzept, die Massenproduktion und die Standardisierung von Lebensmitteln ohne lokale Eigenschaft. Die
Hauptziele von Slow City sind die Verbesserung der Lebensqualität in Städten, ein umweltbewusstes
Stadtmanagement, aktive Kulturpolitik, Unterstützung der einheimischen Landwirte und das Verhindern der
Vereinheitlichung und Amerikanisierung von Städten. Folglich ist Slow City eine lebenswerte Stadt, wo, im
Gegensatz zu den modernen Großstädten, die regionale Identität, den Genuss und die Lebensfreude im
Vordergrund stehen.
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KONZEPTE DER STÄDTE DER ZUKUNFT
Die utopischen und futuristischen Stadtkonzepten waren immer ein aktuelles und heiß diskutiertes Thema.
Viele berühmte Persönlichkeiten haben sich damit beschäftigt, die Visionen der zukünftigen Städte und
deren technologische und gesellschaftliche Entwicklung zu prognosieren.
Die Frage wie werden die Städte der Zukunft aussehen bewegt noch heute die Massen und deren Antwort
suchen nicht nur Architekten und Stadtplaner, sondern auch Politiker, Wissenschaftler und Konzernführer.
Dank der unterschiedlichen Interpretationen und Vorstellungen entwickeln sich auch die unterschiedlichen
Stadtkonzepten der Zukunft: die nachhaltige Stadt, die kreative Stadt, die unternehmerische Stadt, die
intelligente Stadt, die Wissensstadt. Diese Entwicklung führt aber auch oft zu den Fragen, ob diese Städte
getrennt voneinander existieren können und welche davon genug „smarte“ Innovationen besitzen, damit wir
diese auch „Smart Cities“ nennen können.
4.1 Sustainable City - die nachhaltige Stadt
Die Entwicklung der globalen Wirtschaft und die Industrialisierung haben den Energiebedarf der Menschen
stetig wachsen lassen. Da die Erschöpfung der Energieressourcen und der davon folgende Klimawandel zu
den größten Problemen des 21. Jahrhunderts zahlen, sucht man heutzutage immer neue Möglichkeiten und
Techniken zur Energiegewinnung und umweltfreundliche Technologisierung. So ist die Vision der
nachhaltigen Stadt geboren, die sich als Teil weltumspannender Energie- und Stoffkreisläufe begreift und
sich aus regenerativen Energien speist. Für die Realisierung dieser Idee ist die Verfeinerung der Techniken
zur Energiegewinnung leider nicht genug. Zentrale Rolle spielt auch die Transformation der menschlichen
Lebensgewohnheiten und der Gesellschaft überhaupt, deshalb zielt die Nachhaltigkeitsdebatte auf eine
Entwicklung, die ökonomisch, sozial und ökologisch die Zukunftsbeständigkeit im Blick hat.
Abb. 1: Die drei Aspekte der Nachhaltigkeit
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Die drei Aspekte der Nachhaltigkeit
Die (ökonomisch)nachhaltige Stadt
Die ökonomischnachhaltige Stadt ist eine Stadt, wo die Wirtschaftsweise so angelegt ist, dass sie dauerhaft
eine tragfähige Grundlage für Erwerb und Wohlstand bietet. Von besonderer Bedeutung ist hier der Schutz
wirtschaftlicher Ressourcen vor Ausbeutung.
Die (sozial)nachhaltige Stadt
Die soziale Nachhaltigkeit visiert die Idee für gerechte und “nachhaltige” Verhältnisse drinnen in der
Gesellschaft: soziale Gleichheit, Ausgleich zwischen einzelnen Ländern und Regionen, Gleichstellung der
Geschlechter und schließlich jede denkbare Forderung nach Gleichheit, Ausgleich und Umverteilung
zwischen Menschengruppen.
Die (ökologisch)nachhaltige Stadt
Der ökologische Aspekt der nachhaltigen Stadt zielt die Entwicklung umweltfreundlicher und
energiesparender Techniken sowie den Erhalt der Artenvielfalt, den Klimaschutz und die Pflege von Kulturund Landschaftsräumen in ihrer ursprünglichen Gestalt.
Aspekte der nachhaltigen Stadt
Nachhaltige Energieversorgung
Da die Städte 75% des weltweiten Energiebedarfs entfallen und 80% der weltweiten TreibhausgasEmissionen erzeugen, wächst ständig der Druck auf der Energieinfrastruktur, um eine nachhaltige
Energieversorgung zu erreichen. Eine nachhaltige Energie bedeutet ein Gleichgewicht zwischen
Energiesicherheit, Erschwinglichkeit und Auswirkung auf die Umwelt.
Deshalb wird sich der Stromverbrauch in der nachhaltigen Stadt nach der Erzeugung richten und nicht
umgekehrt. Beispiele dafür sind Elektroautos oder Wärmepumpen, die über Nacht mit billiger Windenergie
aufgeladen oder betrieben werden können.
Wichtige Aufgabe der nachhaltigen Stadt ist auch technische Möglichkeiten zu entwickeln, die zur
Vermeidung einer Abgabe von CO2 in die Atmosphäre dienen.
Gekennzeichnet für diese Stadt ist auch der Smart Grid, der für eine intelligente und flexible
Netzinfrastruktur in der Zukunft dient.
Nachhaltige Gebäude
Die Gebäude der nachhaltigen Stadt müssen nicht nur Komfort bieten, sondern auch energiesparend
funktionieren und automatisch auf äußere klimatische Einflüsse reagieren. Sie sind nicht mehr einfache
Bauten, sondern intelligent vernetzten Infrastrukturen und innovative Systeme, die selbst „denken“ können
und so programmiert sind, dass sie Lösungen unterschiedlicher Probleme finden. Die elektrische
Installationstechnik und Gebäudeautomatisierung haben das Ziel Komfort und Energieeffizienz zu schaffen
und gleichzeitig die CO2- Emissionen zu reduzieren.
Integrierte Mobilitätslösungen
Wichtige Rolle spielen auch die integrierten Mobilitätslösungen, damit eine sichere, wirtschaftliche und
umweltfreundliche Logistik und Verkehrsanbindung innerhalb der Stadt und zwischen Städten geschafft
wird.
Wasser und Abwasser
Integrierte Lösungen, Dienstleistungen und innovative Technologien der nachhaltigen Stadt sollen beitragen,
dass Industrie und Gemeinden die begrenzten Wasserressourcen der Welt bewahren, schützen und
verwalten.2
Zusammenfassend ist der Begriff „Nachhaltigkeit“wegen des Klimawandels und der Erschöpfung der
Energieressourcen sehr aktuell heutzutage.
2
Siemens AG, www.siemens.com
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Die nachhaltige Stadt ist eine Stadt, deren smarte Technologien und smarte gesellschaftliche Strukturen die
Bewahrung dieser Ressourcen zielen.
Genau wegen dieser smarten Technologien und Strukturen können wir die nachhaltige Stadt auch „Smart
City“ nennen.
4.2 Creative City - die kreative Stadt
Der Topos der „kreativen Stadt“ beschäftigt heutzutage nicht nur Kultur- und Sozialwissenschaftler, sondern
auch Politiker, Stadtplaner und Kunstschafende, weil die kreative Stadt nicht nur auf Orte von Kunst und
Kultur bezieht, sondern auch von Design, Mode- und Filmbranche sowie auch Wissenschaften. So werden
die kreativen Milieus Zentren von Innovation und Kreativität, wo soziale, kulturelle, künstlerische,
technische und wissenschaftliche Neuerungen entstehen.
Die Idee, dass Stadt und Kreativität, Stadt und Wissen im engen Zusammenhang stehen ist nicht nur ein altes
historisches Phänomen, sondern ein internationales Ideal, das noch heute die Massen bewegt. Und zwar sind
die Städte Orte von Kreativität und Innovation vor allem wegen der Gründung zahlreicher Universitäten,
Instituten, Bibliotheken, Gesellschaften, Salons, Kaffeehäusern, die aber nicht nur das Wissen, sondern auch
die Entstehung von sozialen Netzwerken prägen. Weil als Kern der kreativen Stadt nicht nur die
Infrastruktur der Wissenschaft (mit Orten wie Bibliotheken, Universitäten und Forschungseinrichtungen)
gilt, die Bedingungen für Wissenserwerb und Wissensentstehung bietet, sondern auch die Eigenschaft der
Stadt als sozialer Raum, als Raum der Interaktion und Kommunikation. Die Entstehung, Verbreitung und
Vermittlung von Wissen und Kultur ist immer im Zusammenhang mit Kommunikation und Austausch
verbunden. Die kulturelle und kreative Debatte finden überall statt- vom Seminarraum bis zum Kaffeehausin allen kreativen Orten, die die Stadt so großzügig bietet.
In seinem Buch „The Creative City“ spricht Charles Landry über den Unterschied zwischen „ hard“ und
„soft infrastructure“, um die Bedingungen für Kreativität in den Städten zu fassen. Als „hard infrastructure“
bezeichnet Landry die materiellen Bedingungen, die das Wissen und das Entstehen von Kreativität fördernvon Gebäuden wie Universitäten, Forschungszentren, Bibliotheken bis zu öffentlichen Plätzen und Räumen.
Andererseits ist „soft infrastructure“ die sozialen Netzwerke, die informellen Gruppen und Kontakte,die
sogar wichtigere Rolle spielen, weil der Austausch, die kommunikative Dichte, das Gespräch und die
Heterogenität die Kernelemente sind, die Stadt als Sitz der Kreativität und Innovation definieren, die die
Stadt zu einer „Creative City“ umwandeln.
Gleichzeitig ist aber die kreative Stadt auch Ort der technischen Innovation, Entstehung des Neuen, Quelle
des Fortschritts und Motor ökonomischen Wachstums. Das ist ein Ort der „smarte“ Verschmelzung zwischen
Wissenschaft, Kommunikation, Kunst und Technik, Ort, den wir auch „Smart City“ nennen können.3
4.3 Enterpreneural City - die unternehmerische Stadt
In ihrer Dissertation „The Entrepreneurial City” spricht Vanessa Redak über zwei wesentliche Dimensionen,
die im Konzept der unternehmerischen Stadt zu unterscheiden sind: eine nach außen und eine nach innen
gerichtete. Charakteristisch bei der ersten ist die Präsentation einer Stadt gegenüber externen Investoren und
der Teilnahme in internationalen Städtewettbewerbe. Die eher nach innen gerichtete Dimension der
unternehmerischen Stadt zielt dagegen auf den Umbau der Stadtverwaltung und die Veränderung des
Verwaltungsapparates mit Hilfe von unternehmerischen Organisations- und Führungsprinzipien.
Das Konzept der "unternehmerischen Stadt" hat folgende Konsequenzen:
1. Die "unternehmerische Stadt" versteht die Entwicklung einer Stadt in einem nationalen oder gar
internationalen Konkurrenz- und Wettbewerbssystem verortet.
2. Die unternehmerische Stadt verhält sich zunehmend ähnlich einem Unternehmen sowohl in ihrer
Organisation und ihrer Wirtschaftspolitik als auch in ihrem Konkurrenzverhalten gegenüber anderen
Städten.
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HEßLER, Martina: Die kreative Stadt
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3. Die "unternehmerische Stadt" analysiert wie ein Unternehmen die eigenen Konkurrenzvorteile und
nutzt sie als Mittel der Außenwerbung.
Die Schritte zu Umsetzung des Konzepts der „Entrepreneurial city“ sehen heutzutage sehr unterschiedlich
aus. Diese sind vor allem im unternehmerischen Diskurs zu finden, der darin besteht, dass die Städte in
Zukunft „unternehmerischer“ handeln müssen und Politiker eine „unternehmerische Haltung“ einzunehmen
hätten. Zwar klingen solche Aussagen wie hohle Phrasen, der Diskurs zeitigt aber reale Auswirkungen, weil
immer wieder die städtische Aktivität daraufhin bewertet wird, ob sie dem „unternehmerischen“ Denken
gerecht wird. Damit ändert sich die Klientel städtischer Politik, nämlich in Richtung Unternehmerinteressen.
Das Konzept der „unternehmerischen Stadt“ hat seinen Ursprung in den USA, am Anfang der 80er Jahre,
zunächst als Reaktion auf die Fiskalkrise der Städte, die durch die Politik der konservativen ReaganAdministration entwickelt wurde. Mit der Zeit verändern sich natürlich die Akteure und Institutionen und mit
der Zunahme von Kooperationen mit dem privaten Sektor gewannen die Werte, die bislang mit Unternehmen
verbunden wurden, nun auch für den (lokal)staatlichen Bereich an Attraktivität.
Das Konzept der "unternehmerischen Stadt" hat natürlich ihre Gegner- der Konkurrenz zwischen Städten
ähnelt zwar dem Konkurrenz zwischen Unternehmen, es gibt aber auch eine Reihe von Argumenten, die
diese Sicht widersprechen:
- Städte haben eine örtliche Gebundenheit, während Unternehmen räumlich
eher kontingent sind.
- Bei Unternehmen handelt es sich um autokratische Organisationen, was bei den Städten nicht der Fall
ist.
- Im Gegensatz zu den Unternehmen haben die Städte nicht gewinnorientierte Interessen, sondern sind
anderen Motiven verpflichtet.
Trotz dieser Argumente wird die Tendenz immer aktueller, dass sich die Städte wie Unternehmen benehmen.
Fakt ist, das man heutzutage immer mehr futuristische Projekte baut mit dem einzigen Zielzwischenstädtischen Konkurrenz. Das Stadion für die Olympischen Spiele in Beijing, das 2008 von den
Schweizer Architekten Herzog & de Meuron geplant wurde, wird als Symbol der chinesischen Stadt
bezeichnet. „Burj Al Arab“, „Masdar City“, die Stadien in Qatar für die Weltmeisterschaft 2022- die Städte
kämpfen untereinander- wer baut die höchsten, die futuristischsten, die ökologischsten, die innovativsten
Gebäude. Die Städte benehmen sich immer mehr als Unternehmen und diese Tendenz scheint
selbstverständlich auch für die Städte der Zukunft. Folglich können wir auch sagen, dass das Konzept der
"unternehmerischen Stadt" die zukünftige Entwicklung der Städte zeigt und deshalb auch eine Art „Smart
City“ ist.4
4.4 Intelligent City (IC) - die intelligente Stadt
Die schnelle Entwicklung der Computertechnologien und Kommunikationsmethoden in den letzten Zeiten
führt zu anderen Produktions-Lagerhaftungs-, und Vermarktungsmethoden, die ihre Auswirkungen auf
Standorte und ihre Nutzungen haben. Das führt zur Bildung von „Intelligent Cities“ (IC)- intelligente
Umgebungen mit Informations- und Kommunikationstechnologien, die so weit digitalisiert sind, dass sie
sich an den Schnittstellen der physikalischen und virtuellen Welt befinden.
Wie William J. Mitchell in “City of Bits” schreibt spielen die virtuellen Versammlungsorte eine sehr
wichtige Rolle im Konzept der intelligenten Stadt. Auch hier wie bei der kreativen Stadt sind die
Kommunikation und der Austausch von Information ein Kernelement, das aber nicht mehr in der realen Welt
stattfindet. Eine neue „virtuelle“ Realität bietet andere Möglichkeiten für die vernetzte Masse. Genau wie die
antike Polis eine agora, Theater oder Markt für ihre Einwohner vorsah, so erfordert die intelligente Stadt eine
wachsende Zahl virtueller Versammlungsorte, Handelsplätze und Unterhaltungsorte. Das sind elektronische
Ortszentren, in denen die Bürger sich in ihrer Gemeinde darstellen, Grüße und Klatsch mit Nachbarn
4
REDAK, Vanessa: The Entrepreneurial City
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austauschen und lokale Geschäfte tätigen können. Wichtige herkömmliche Themen in der intelligenten Stadt
sind nicht mehr Abwasser, Stau und Flächennutzung, sondern auch Entwicklung der lokalen
Netzinfrastruktur und Schaffung elektronischer Schauplätze für die lokale Kommunikation und Interaktion.
Sehr interessant sind auch die Prognosen für die zukünftigen Gebäude in der intelligenten Stadt, die nahtlos
mit Computer verbunden sind und selbst zu Computer werden- das Ergebnis einer langen Evolution. Nach
William J. Mitchell Meinung bekommen die Gebäude elektronische NervensystemeNetzwerkverbindungen, Verkabelung im Balkenwerk und informationstechnische Geräte. So wandeln sich
die Gebäude zu intelligenten Robotern, die selbst „denken“ können und „smarte“ Entscheidungen treffen:
wann sie die Räume lüften oder heizen sollen, wie sie Energie gewinnen können usw. Gleichzeitig steigen
die Anforderungen zu den Architekten, die sich immer öfter entscheiden müssen, ob sie wirkliche Räume
oder virtuelle Orte planen. Und schließlich werden sie bei der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse
Gebäudetype in eine Matrix aus digitalen Telekommunikationssystemen und Verkehrs- und
Transportsströmen integrieren. Auch der Planungsprozess ändert sich: die Architekten zeichnen keine Pläne
mehr, machen keine Visualisierungen, bauen keine Modelle. Sie bauen virtuelle Räume, um ihre Ideen
darzustellen, Räume, die der Bauherr besuchen und wahrnehmen kann, bevor sie wirklich gebaut sind.
Änderungen treten natürlich auch im Leben der normalen Menschen als eine unumgängliche Reflexion der
technologischen Entwicklung. So bekommen die Menschen ihre persönlichen elektronischen Geräten und
digitale Assistenten, die drahtlos Bits mit der umgebenden Infrastruktur austauschen. Am Körper werden
digitale medizinische Überwachungsgeräte implantiert, die Daten an Umweltkontrollsysteme übermitteln.
Miniaturspeichereinheiten werden lebenswichtige medizinische Daten, Identifikation und digitales Bargeld
aufbewahren.
Und natürlich alle diese Netzwerke werden miteinander verbunden- das Körpernetz mit dem Gebäudenetz,
das Gebäudenetz mit dem Gemeindenetz und das Gemeindenetz mit dem globalen Netz.
Folglich ist die intelligente Stadt ein Ort der neuen Technologien, der Vernetzung und der virtuellen
Realität, was diese Stadt auch ein Teil vom Konzept der „Smart City“ macht. Diese technologische
Entwicklung führt aber zu der ethischen Frage wie wird das alles auf unser Leben reflektieren und verlieren
wir unsere Identität in der virtuellen Welt. Das Konzept der intelligenten Stadt erinnert an das Buch von
George Orwell „1984“. Ähnlich wie bei der intelligenten Stadt werden dort alle Leute ständig überwacht und
sogar deren Gedanken- kontrolliert. Ein Gegensatz zu dieser starken Technologisierung und Überwachung
bietet das Konzept von „slow city“- die Stadt des Genusses, der Lebenswertigkeit und Einfachheit.5
4.5 Knowledge City - die Wissenstadt
Im Laufe der Zeit wandelt sich unsere Gesellschaft von einer Industrie- zu einer Informations- und
Wissensgesellschaft. Durch die globale Kommunikation und die Verfügbarkeit von Wissenspotentialen
treiben die Wisseninstitute Forschung und Entwicklung voran und so stellen sie sich dem internationalen
Wettbewerb. Die Städte, die dieses Potenzial erkannt haben und die Entwicklung von Wissensmilieus
fördern, ist es gelungen zur „Knowledge City“ aufzusteigen. Eine wissensbasierte Stadt ist ein Milieu, wo es
einen intensiven, reichen und vielfältigen Fluss von Wissen Momenten gibt. Ein Wissen Moment ist eine
spontane oder geplante menschliche Erfahrung, in der Wissen entdeckt, gepflegt oder ausgetauscht wird.
Die Umwandlung in eine wissensbasierte Stadt ist als eine mögliche Lösung für die Herausforderungen der
modernen Gesellschaft gesehen. Genau wie in den industriellen Städten die Fabrikarbeiter ihr Wissen
reproduzieren sollten, sollen die „knowledge worker“ heutzutage kreativ und innovativ sein, sie müssen sich
ständig an die neuen Herausforderungen anpassen. Die moderne Gesellschaft braucht neue Skills, die man in
den alten Schulen nicht mehr lernen kann.
5
MITCHELL, William J.: City of Bits
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So verändern sich die alten Klassenzimmer zu innovativen Lernorten, die Einzelarbeit zu Gruppenarbeit, die
Hierarchie und soziale Ordnung zu Kreativität, die Kontrolle zu Knowledge und Inspiration. Der Lehrer ist
nicht mehr Instrukteur, sondern Mentor.
Ein Beispiel für eine solche Schule ist das Ørestad Gymnasium in Kopenhagen, wo es keinen Tagesplan gibt.
Dieser wird jeden Tag neu gestellt und hängt davon ab, was die Schüler machen wollen.
Anstelle der sonst üblichen Klassenzimmer gibt es fließende Räume, scheinbar schwebende Lerninsel und
geschwungene Treppenlandschaften. Entstanden ist ein Gebäude, das Spaß macht und die Kindern durch
Innovation und Kreativität fördert.
Eigentlich ist die ganze Region Öresund, wo sich die dänische Hauptstadt Kopenhagen und die schwedische
Stadt Malmö befinden, als ein zukünftiges Wissensmilieu geplant. Nach der Verbindung der beiden Städte
mit der Öresundbrücke haben viele IT-Unternehmen die Region entdeckt. Einer der Gründe ist das
außergewöhnlich gute Ausbildungsniveau in der Region: Allein zwölf Universitäten und sieben
Forschungszentren mit insgesamt knapp 160 000 Studenten und 14 000 Wissenschaftlern sorgen für den
hochqualifizierten Nachwuchs.
Schlussfolgernd ist Knowledge City ein Netzwerk (oder Wissensmilieu) von neuen, innovativen Schulen,
öffentlichen Bibliotheken, Universitäten, Forschungseinrichtungen und andere Wissensstandorte, wo das
Wissen und die neuen Kommunikationstechnologien für alle Bürger zugänglich sind. Mit dem Begriff
„Wissenstadt“ wird ein Schwerpunkt auf die notwendige Planungsstrategie im Bereich der Kultur- und
Bildungseinrichtungen gesetzt.
Und da die Kultur und Bildung notwendig sind, um „smart“ zu sein, kann man die Wissensstadt auch „Smart
City“ nennen.
Abb.2: Ørestad Gymnasium
5
BEISPIELE VON SCHON GEPLANTEN STÄDTEN DER ZUKUNFT
Die schon beschriebenen Konzepte für die Städte der Zukunft klingen eher theoretisch, als realistisch.
Manche davon (die intelligente Stadt z.Bsp.) scheinen mehr als Szenen vom Horrorfilm, nicht als zukünftige
und realisierbare Stadtprojekte. Trotzdem gibt es heutzutage schon geplante Städte, die wegen ihres
technologischen und nachhaltigen Vorsprungs und Innovation die Vorläufer von „Smart City“ sein können.
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5.1 Masdar City
Ein Beispiel dafür ist die High-Tech-Ökostadt der Zukunft- Masdar City, die in Abu Dhabi mitten in der
Wüste steht und mit deren Bau im Februar 2008 begonnen wurde.
Masdar City ist als CO2-neutrale Stadt geplant, wo es keinen Abfall, kein Abwasser, keine Abgase gibt. Die
Stadt steht auf gigantischen Betonstelzen sieben Meter über dem Wüstensand und ist für Fußgänger
reserviert. Innerstädtisch erfolgt die Erschließung auf drei Ebenen: Eine Schnellbahn auf der oberen Ebene
stellt die Verbindung zur Hauptstadt Abu Dhabi her, die mittlere Ebene ist den Fußgängern und Radfahrern
vorbehalten und das Personalverkehr wird mittels Elektroautos ohne Fahrer auf der untersten Ebene
abgewickelt. Merkwürdig in der Stadt sind die solarbetriebenen Entsalzungsanlagen, woraus das
Trinkwasser gepumpt wird, und die Frischluftkorridore und Windtürme, die für natürliche Kühlung und ein
angenehmes Klima sorgen.
Masdar City entsteht nach dem Vorbild traditioneller arabischer Städte auf quadratischem Grundriss. Das
Projekt ist als Laboratorium für zukünftige nachhaltige Entwicklung angelegt und soll einen internationalen
Forschungsstandort für erneuerbare Energietechnik, innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen
etablieren. Da die Hauptidee der Stadt der nachhaltige Umgang mit den Ressourcen mittels erneuerbaren
Energien und aktiver Wiederverwendung ist, können wir auch sagen, dass das Konzept von Masdar City die
zukünftige nachhaltige Stadt darstellt. Das Projekt nach den Plänen des Architekten Norman Foster muss
2020 fertig sein- die erste emissionsfreie Stadt für die Zeit nach dem Öl, wo es bis zu 50 000 Menschen
leben könnten. Immer öfter fragt sich man aber, ob die Stadt wirklich für Wohnzwecke geeignet ist, oder
bleibt für immer nur ein futuristisches Forschungslaboratorium.
Abb.3: Masdar City
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5.2 Tokyo Sky City
Ein ähnliches, aber viel maßstäblicheres Projekt für die Stadt der Zukunft ist Tokio Sky City -die vertikale
Stadt, die als Lösungsmöglichkeit für den immer größer werdenden Platzbedarf in Tokio entwickelt wurde.
Die Hauptidee von Tokyo Sky City ist eine Stadt in der Stadt, die mit einer Höhe von 1000m und 8 km²
Nutzfläche alles Notwendige für ihre Bewohner beinhalten soll- Wohnungen, Büros, Geschäfte, Schulen,
Theater, Krankenhäuser, sogar Parks und Grünflächen und auch eigene Verkehrsmöglichkeiten, die die
„vertikale Stadt“ erschließen sollen.
Das Projekt „Tokyo Sky City“ ist bis heute noch nicht realisiert, vor allem wegen seiner Großmastäblchkeit
und der Angst seiner Gegner, dass der Bau eines solchen Gebäudes nur zu katastrophalen Folgen führen
kann.
5.3 N.E.S.T. (New Energy Sustainable Town)
Im Gegensatz zu den schon beschriebenen Stadtprojekten ist N.E.S.T. (New Energy Sustainable Town) 2010
in Äthiopien schon realisiert. Das Konzept dieser Stadt, die die Entwurfsmethode der „Netzstadt“ und die
Idee von „Slow City“ kombiniert, ist eine eigenverantwortliche Entwicklung energie- und
nahrungsmittelautarker Siedlungen in ländlichen Regionen von Afrika. Die Stadt besitzt eine Rasterstruktur
und wurde als Lösung der Ressourceverknappung, des Bevölkerungswachstums und der Landflucht in
Äthiopien geplant.
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DISKURSE ZUM THEMA
6.1 „Smarte“ Lösungen in unserem Alltag
Diese Projekte für zukünftige Städte sind ein Beweis dafür, dass „Smart City“ nicht nur eine utopische und
zukunftsorientierte Idee ist, die von Politikern und Konzernführern benutzt wird, um den neuen
technologischen und gesellschaftlichen Erfindungen einen gut klingenden Namen zu geben. „Smarte“ Städte
werden geplant, „smarte“ Lösungen von unterschiedlichen Problemen erleichtern noch heute das Leben der
Menschen in vielen Teilen der Welt. Das sind zum Beispiel die smarte Verkehrssysteme in Stockholm und
Singapur, die den Staus verhindern und Emissionen reduzieren oder das smarte Wasser-Management in São
Paulo, das die Qualität des Trinkwassers verbessert. Auf Malta spart man durch intelligent vernetzte
Versorgungssysteme zugleich Wasser und Strom. In Karlsruhe und Mannheim werden innovative
Stromnetze den Kunden helfen, ihren Verbrauch in Echtzeit zu überwachen und die Herkunft ihres Stroms
mit Blick auf Kosten und Emissionen flexibel zu wählen. An der Medizinischen Hochschule Hannover kann
man mit RFID-Technologie den Behandlungsablauf jedes einzelnen Patienten minutiös verfolgen. Ein
smartes System nutzt diese Daten, um Prozesse zu perfektionieren, Wartezeiten zu verringern und so die
Qualität der Behandlung für jeden Patienten spürbar zu verbessern. Beispiele von intelligenten Lösungen
sind auch das schon besprochene Ørestad Gymnasium in Kopenhagen und das strategische Projekt
„Amsterdam Smart City“, dessen Ziel ist, Amsterdam in die energiesparenste Stadt Europas umzuwandeln.
Ein weiteres Teilprojekt in Amsterdam ist ‘Smart Building’ – dabei handelt es sich um die Vernetzung der
Daten von Strom, Gas, Wasser und Licht innerhalb eines Bauwerkes, was den Konzepten von der
nachhaltigen Stadt und der intelligenten Stadt ähnelt.6
6.2 Bauen wir das neue Babylon?
Neue Technologien, intelligente Vernetzung, emissionsfreie Städte, ökologische Systeme,
Kreativitätsfördeung- die Idee von „Smart City“ klingt futuristisch und inspirierend. Neben der Phantasie für
die Stadt der Zukunft steht aber auch der Zweifel, ob wir uns in dieser hochtechnologisierten Welt wohl
fühlen können.
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International Business Machines (IBM), www.ibm.com
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Ein aktuelles Beispiel dafür ist das höchste Gebäude der Welt Burj Dubai in Dubai, das eine Höhe von 507
Metern bei 140 Stockwerken hat. Dort befindet sich das höchste nutzbare Stockwerk mit der höchsten
Aussichtsplattform der Welt mit einer Fernsicht von 80 Kilometern. Die Wohnungen auf diesem Stockwerk
stehen aber immer noch leer – kein Mensch will so hoch leben.
Abb.4: Blick vom Burj Dubai in Dubai
Man fragt sich öfter auch, ob wir wirklich „smarte“ Technologien brauchen, die statt uns denken und
Entscheidungen treffen. Zwar werden wir so von Fehlern geschützt, manchmal sind aber genau die Fehler
das, was von uns vernünftige Menschen macht. Und wenn wir einfach zu denken aufhören, werden wir nicht
passive Menschen, die leicht und problemlos kontrolliert werden können?
Eine Gefahr findet man auch in der Geschwindigkeit, mit der sich die Technologien entwickeln.Die Realität,
die wir jetzt kennen, verändert sich so schnell, dass die Prognosen für die Zukunft heutzutage sinnlos und
unmöglich scheinen. Immer größer wird auch die Angst, dass wir diese Technologien nicht mehr
kontrollieren können. Wenn „smarte Systeme“ unser Leben führen und entscheiden was für Medikamente
wir nehmen sollen und mit welcher Geschwindigkeit unsere Autos fahren sollen, ist es nicht möglich, dass
ein „Bug“ im System zu katastrophalen Folgen führt? Bauen wir nicht das neue Babylon?
6.2 Schafft „Smart City“ Hierarchien?
Nicht nur die Gefahr von Menschenkatastrophen wirft einen Schatten auf das „Smart City“-Konzept. Ein
aktuelles Thema ist auch, ob alle Menschen freien Zugang zu den Innovationen geniessen können, oder
werden die smarten Städte nur für bestimmte Wohlhabende gebaut. Manche befürchten, dass die Städte die
Kluft zwischen arm und reich immer größer machen und dass es sogar in Zukunft spezielle Ghettos für diese
Leute gegründet werden, die sich mit den neuen Technologien nicht umgehen können.
Fakt ist, dass noch in der Vergangenheit die Architektur ein Kontrollmittel war, das durch
geschlechtspezifische oder soziale Raumunterteilung Hierarchien, Ordnung und sogar Angst geschafft hat.
Die Budapester Gallertbades z.Bsp. besitzen zunächst einmal identische Grundrisse, doch bei genauer
Betrachtung fällt auf, dass die den Männern vorbehaltene Seite sehr viel prachtvoller ausgestaltet ist als die
Frauenseite. Ein anderes Beispiel für Architektur, die Hierarchien schafft ist der Reichstag in Berlin, dessen
Monumentalität und Großmaßstäblichkeit das einzige Ziel haben Angst und Gehorsam einzupflanzen. Die
Idee der sozialen Separation bemerkt man auch bei der Architektur des amerikanischen Architekten Robert
Moses. Durch die niedrige Höhe von seinen in Long Island und New York gebauten Brücken begrenzt er den
Zugang des öffentlichen Verkehrsmittels in sehr großen Regionen (die Busse sind einfach zu hoch für seine
12
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Elena Vaklinova Mitrenova
Brücken). So schafft er Zonen, die der weißen Mittelschicht offenstehen, die Arme und Schwarze werden
aber ferngehalten.7
7
ZUSAMMENFASSUNG
“Masdar City“, „Vertikal Farming“, „Slow City“- alle Leute träumen von der Zukunft und fragen sie sich
wie wir morgen leben, wie sehen unsere Städte aus und wie reagieren diese auf die ständigen und
unprognosiebaren Veränderungen und neue Anforderungen in der Gesellschaft? Leben wir morgen in einer
emissionsfreien Stadt, besuchen wir virtuelle Schulen, bauen wir intelligente Häuser? Eins ist sicher- wir
brauchen eine „smarte“ Lösung für die immer größer werdenden Probleme unseres Jahrhunderts und diese
„smarte“ Lösung scheint „Smart City“ zu sein- eine Stadt, die die schon beschriebenen zukünftigen
Stadtkonzepte enthält. Eine Stadt, die nicht nur Ort der Vernetzung, Innovation, Nachhaltigkeit,
technologisches Fortschritts, Wissens und Kreativität ist, sondern auch des Genusses und der Lebensfreude,
eine Stadt der Zukunft.
8
REFERENZEN
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BAURIEDL, Sybille: Spielräume nachhaltiger Entwicklung, oekom Verlag, München, 2007
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VOGEL, Gretchen, Wenn Wolkenkratzer Bauernhöfe werden, Spiegel Online/ Wissenschaft, http://www.spiegel.de/wissenschaft
WOLFRUM, Sophie; NERDINGER, Winfred: Multiple City
9
BILDERVERZEICHNIS
Abb.1 - http://www.gleisnord.ch/index.php?id=31
Abb.2 - http://www.oerestadgym.dk/
Abb.3 - http://www.masdar.ae/en/home/index.aspx
Abb.4 - http://technopotpou.blogspot.com/2010/01/guys-verbringen-sie-silvester-auf-burj.html
7
KUHLMANN, Dörte: Raum, Macht & Differenz, Wien, 2005
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
13
Smart City
Stefan Raab,
(Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien,)
1 AUSZUG
Dies Arbeit soll ein kurzen Überblick über den, überall auftauchenden Begriff "Smart City", geben.
Stadtentwickler, Soziologen, Politiker, Wissenschaftler, Architekten, Techniker, usw. beschäftigen sich mit
der Smart City. Wie kam es zu dem Begriff, was bedeutet er überhaupt, wer sind die Initiatoren, Nutzer,
Profiteure und Verlierer.
Dies versuche ich zu Eruieren und werde mit einem kurzen geschichtlicher Hintergrund zu Städten im
allgemeinem und Stadtplanung beginnen weiteres Probiere ich den Begriffe "Städtebauliche Leitbilder" und
zu definieren da dies die Basis darstellt. Der Kernteil beschäftigt sich natürlich mit der Smart City und wie
oben schon erwähnt mit den Hintergründen, Grundgedanken, Vorstellungen, usw.
Abschließend möchte ich noch einen kurzen Überblick über zukünftiges geben sowie eine persönliche
Stellungnahme zur "Smart City" abgeben.
2
GESCHICHTLICHES
2.1 Vom Nomaden zum Städter
Vor rund 11.000 Jahren begannen im Vorderen Orient viele Nomaden, sesshaft zu werden. Sie läuteten
damit eine kulturgeschichtliche Wende ein, die auch als Neolithische Revolution bezeichnet wird. Sie
versuchen sich als Bauern und zähmen wilde Tiere und veredeln Wildpflanzen und lebten in
Familiengehöften.
Im Laufe der Jahrhunderte wuchs die Bevölkerungszahl kontinuierlich an und diese Form des
gesellschaftlichen Zusammenlebens fand immer mehr Nachahmer. Bald wurde nicht mehr nur für sich selbst
angebaut und produziert sonder auch für andere bzw. um die Wahre für schlechter Zeiten an Lagerplätzen
aufzubewahren. Sie schlossen sich zusammen und teilten sich die Arbeit, sie errichteten
Bewässerungssystemen und legten fest wer für Pflege bis hin zu Verteilung und Verwaltung zuständig ist.
Der Gerechtigkeit und Kontrolle Wegen musste alles immer notiert werden, so entstanden Schrift und
Zahlen. Daraus resultiert dass immer mehr Menschen nicht nur im Ackerbau und Viehzucht tätig waren
sonder immer mehr Menschen übten eine sogenannte Verwaltungstätigkeit aus.
Aus der dörflichen Ansiedelung wuchs ein Stadt, die vor Fremden verteidigt werden musste.
2.2 Die Städte gedeihen.
Die erste Großstadt der Weltgeschichte wurde in Südmesopotamien, dem heutigen Irak, von Archäologen,
entdeckt: Uruk, das heutige Warka, 5500 Jahre alt. Die Forscher sind sich noch uneins wie genau die Stadt
strukturiert war, bezeichnend ist aber dass gerade in dieser Region immer mehr Siedlungen zu Städten
zusammenwuchsen. Die Lebensbedingung zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris sind hervorragen,
welche die Bevölkerung stets mit ausreichend Wasser versorgt. Die Bewässerung der Böden konnte mit
relative wenig Aufwand erfolgen und waren deshalb immer sehr fruchtbar. Ein weiterer Wichtiger Punkt war
der Austausch der Ware mit andern Städten, wobei hier auch der Flussweg eine gewichtige Rolle einnahm.
Dies war somit ein ideale Voraussetzung für die Entstehung von Städten als Wirtschaft und Handelszentren.
Eine vergleichbare Stadtentwicklung gibt es in der griechisch-römischen Welt erst drei Jahrtausende später,
um 500 vor Christus. Bis dahin bestand Athen nämlich noch aus einzelnen unabhängigen Dörfern mit einem
politischen und religiösen Zentrum: der Akropolis. Erst Ende des sechsten Jahrhunderts vor Christus ist
Athen eine Stadt mit rund 5000 Einwohnern geworden. In den nächsten hundert Jahren wuchs die
Bevölkerung der griechischen Metropole rasant an, etwa 40.000 Einwohner lebten um 400 vor Christus in
der Stadt.
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
1
Smart City
Ganz andere Dimensionen erreicht die größte Metropole der Antike: Rom. Bei der Gründung nur aus
wenigen hundert Einwohnern bestehend, wuchs es innerhalb der nächsten Jahrhunderte rasant an. Im Jahr
330 nach Christus lebten über eine Million Einwohner in der "ewigen Stadt". Für lange Zeit soll dies die
höchste Einwohnerzahl sein, die eine Stadt erreichen wird. Doch auch die Größe Roms soll nicht für lange
andauern. Bereits 300 Jahre später leben nur noch 20.000 Einwohner in der einstmals größten Stadt der Welt.
Abbildung 1Fig. 1: Athen im vierten Jahrhunder vor Christus (Rechte:AKG)
2.3 Stadtplanung im Schachbrettmuster.
In der Antike gibt es zwei grundlegende Arten von Städten: Die einen sind im Laufe der Jahrhunderte
gewachsen, die anderen werden von Grund auf geplant. Das ist um 500 vor Christus noch keine Aufgabe von
Stadtplanern sondern im antiken Griechenland ist es oft Aufgabe von Philosophen gewesen. Die meisten
ihrer kühnen Projekte wurden allerdings nie realisiert. Hippodamos, ein Theoretiker aus der Schule des
Mathematikers Pythagoras, ist mit seiner Idee dagegen bis heute aktuell geblieben: Er entwarf Städte nach
Planquadraten, das heißt im Schachbrettmuster. Zu seiner Zeit, im fünften Jahrhundert vor Christus, haben
die Griechen bereits weite Teile des Mittelmeerraumes erobert, in denen nun neue Städte entstehen sollen,
und da bietet sich dieses Bebauungsmuster geradezu an. Hippodamos wendet dieses Prinzip als erstes in
seiner Heimatstadt Milet in der heutigen Türkei an. Nachdem sie im Krieg gegen die Perser nahezu
vollständig zerstört wurde, gestaltet er sie 479 vor Christus neu: natürlich im Schachbrettmuster. Heute
würde man die Stadt als das "Manhattan der Antike" bezeichnen. Die griechische Hafenstadt Piräus wurde
von Hippodamos um 450 vor Christus nach dem gleichen Prinzip entworfen und gebaut. Mit einer solchen
Stadtplanung lassen sich alle gesellschaftlichen Bereiche festlegen: öffentliche Plätze, Tempel,
Kultureinrichtungen,
aber
auch
die
Wohnviertel
der
Armen
und
Reichen.
Das ursprüngliche Athen ist eine Ansammlung kleiner Dörfer um einen Hügel. Auf ihm bauen die
Einwohner eine Tempelanlage und nennen das Areal Akropolis, zu Deutsch Oberstadt. Die Verwaltungsund Handelshäuser entstehen in der Unterstadt. Um 450 vor Christus beginnt dann die gezielte Stadtplanung:
Athen wird in geometrische Blöcke unterteilt. 26 Blöcke stehen der Öffentlichkeit für Plätze, Theater, Bäder,
Tempel und Stadien zu Verfügung, nicht mehr und nicht weniger. Damit soll sichergestellt sein, dass die
Stadt nicht unbegrenzt wächst. Das würde eine funktionierende Demokratie behindern, heißt es. So bleibt das
antike Athen auf 40.000 Einwohner begrenzt. Wird die Stadtgröße überschritten, kommen Expeditionskorps
zum
Einsatz.
Sie
müssen
dann
in
fernen
Gegenden
Kolonien
gründen.
Das Prinzip der Rasterstadt findet auch bei den Römern Anklang. Sie richten ihre Städte nach den vier
Himmelsrichtungen aus, indem sie eine Nord-Süd- und eine Ost-West-Achse anlegen. Mit dieser
rechtwinkligen Anordnung entstehen vier getrennte Stadtviertel, Quartiere genannt. Im Schnittpunkt liegt das
Forum: Zentrum für Politik, Rechtsprechung und Religion, ganz nach griechischem Vorbild.
2
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Stefan Raab,
2.4 Francesco Laparelli
Im Jahre 1566 begann Francesco Laparelli, ein italienischer Ingenieur und Baumeister der von 1521 bis 1570
lebte, die maltesische Hauptstadt Vatellta zu entwerfen. Laparelli war Schüler von Michelangelo welcher
ihm 1547 die Bauaufsicht für den Petersdom übertrug.
Laparelli fand auf der maltesischen Landzunge geradezu ideale Bedingungen vor.: klare Besitzverhältnisse,
ein entschlossenen Auftraggeber, eine unbebaute Landzunge und vor allem keine renitente Öffentlichkeit,
welche sich in die Planung einzumischen versuchte. Gleichzeitig konnte er sich auf die zeitgenössische
Theorien berufen, wie die ideale Stadt auszusehen hatte. Kein Zufall oder Entwicklungsergebnis wie im
Mittelalter üblich sonder ein rational durchkomponiertes Gesamtkunstwerk mit einem genau definierten
Zweck.
Die knapp 0,5 Quadratkilometer große Hauptstadt der Republik Malta ist flächenmäßig die kleinste
Hauptstadt der EU und ist von 6300 Einwohner Bevölkert. 1980 wurde Valletta als Gesamtmonument in die
Liste der UNESCO - Welterbes eingetragen aufgrund ihres kulturellen Reichtums. Somit lässt sich das
Ergebnis von Laperelli auch heute noch besichtigen und erforschen. Sie ist die erste komplett auf dem
Reißbrett entworfene Stadt der Moderne welche sich von einem Rasterförmigen Grid von schnurgeraden und
rechtwinklig schneidenden Straßen durchzieht. Zwölf in der Breite und neun in der Länge.
Abbildung 2Fig. 2: Valletta im 17. Jhdt
2.5 Heute
Von solchen Bedingungen können heutige Stadtplaner und Visionäre nur träumen. Planung und
Entwicklungsprozesse in modernen Großstädten sind eine äußerst komplizierte Angelegenheit, die sich über
die Jahre, wenn nicht gar über Jahrzehnte hinziehen können. Besitzverhältnisse müssen geklärt,
finanzkräftige Investoren gefunden werden. Die nötige Infrastruktur muss geschaffen werden, das
gewachsene Stadtbild berücksichtigt, Umweltauflagen erfüllt, unterschiedliche politische Interessen unter
einen Hut gebracht werde, und natürlich gilt es auch die öffentliche Meinung zu berücksichtigen.
Schrumpfende Städte, Megacities, slow cities und high-speed urbanism. Wir leben in einer unruhigen Zeit,
Ende des Sozialstaates, Globalisierung der Wirtschaft und Individualisierung der Gesellschaft.
Die Mensch verändern sich sowie die Städte der Erde. Die Grenzen und Gegensätze zwischen Stadt und
Land verschwimmen immer mehr und beginnen sich langsam aufzulösen. Die ganze Welt wird Stadt, in
verschiedenen strukturellen und räumlichen Ausprägungen. Dadurch entstehen Teils Automatische Teils
bewusst gesteuert neue Formen und Leitbilder von Städten, neue urbane Landschaften, neue globale und
lokale räumlich Netzwerke. Hinzu kommen immer mehr technische Erfindungen, welche uns ein
einfacheres, bequemeres und längeres Leben auf der Erde versprechen. Somit sind Stadtvisionen ohne die
technologische Entwicklungen undenkbar.
Seit Jahrzehnten tauchen immer wieder neu Begriffe und Formeln für auf welche eine "neues" Konzept für
die Weiterentwicklung und Strukturierung der Stadt und somit auch indirekt den Menschen haben. Diese
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
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Smart City
urbanen Leitbilder und Glaubenssätze, zeitweise apodiktisch und unversöhnlich postuliert, lösen sich zumeist
nach einiger Zeit auf, werden durch neue Erkenntnisse und Erfordernisse oder auch durch neue Ideologien
überholt. Alle von ihnen hinterlassen jedoch Spuren welche Teils in den neuen Leitbildern wieder
aufgenommen werden oder aus den verschiedensten Gründen Abgelehnt werden und deswegen einen neuen
Ansatz hervorbringt. Beispiele hierfür wären unteranderem die funktionale Stadt welches das Leitbilder der
Moderne war, welche immer noch in unserer Baugesetzgebung zu erkennen ist und weiterhin durch die
Stadtgesellschaft praktiziert wird. Die Stadt konsumieren, will aber keine Störungen durch andere tolerieren.
3
LEITBILDER
3.1 Definition
Der Begrifft Leitbild im Städtebaulichen Kontext betrachtet verschwindet zusehends im Laufe des 19.
Jahrhunderts und der Begriff Ideale Stadt wird als gebräuchliche Betrachtet.
In der raumplanerischen Terminologie wird der Begriff Leitbild jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20.
Jahrhunderts eingeführt. Zu dieser Zeit finden Leitbilder als realisierbare und zugleich ideale Zielvorstellung
zunächst in der Raumordnung und bald darauf auch im Städtebau eine intensive Verwendung. Es tauchen
anschließend die verschiedensten Formulierungen wie "städtebauliche Leitbilder", Leibilder im Städtebau,
"Leibilder der Stadtentwicklung", Leitbilder für Städtebau und Stadtentwicklung auf. Jedoch alle dies
Begriffe beziehen sich auf Leibilder, die in den Bereichen Raumordnung, Städtebau, Stadtplanung und
Stadtentwicklung über Leitvorstellungen und Orientierungsfunktionen verfügen.
Diese städtebauliche Leitbilder und ihre Bezugspunkte auf deutsche und europäische Städte werden in der
Veröffentlichung " Ohne Leitbild? Städtebau in Deutschland und Europa" ausführlich thematisiert und
diskutiert. In dieser Veröffentlichung wird jedoch kein eindeutige Definition für den Begriff "Leitbild"
gegeben. Denn "städtebauliche Leibilder" haben heute ihre scharfen Konturen verloren. Das Spektrum
dessen, was unter Leitbild verstanden wird, reicht von synonymen Gebrauch für Ziele, Prinzipien und
Konzepte von Städtebau, Stadtplanung und Raumordnung über die bloße Etikettierung ohnehin ablaufender
Trend und die Formulierung pathetischer Leitformeln mit missionarischem Gehalt bis zum Motivangebot für
Imagepflege und Public Relations Strategien.
4 LEITBILDER UND IHRE HALTBARKEIT
Kaum hatte sich ein Leitbild konstruiert und nur manchmal sogar etabliert, so kam schon wieder ein Wandel
in der Politik, der Gesellschaft, der Wirtschaft, der Ideologie, der Werte, der Ideen, der Träume auf – die
Halbwertszeit der Leitbilder änderte sich gleichermaßen mit Macht und Ohnmacht ihrer Akteure, mit der
Enthüllung scheinbar vorhersagbarer Faktoren als ungewisse, lebendige Entwicklungen. Darüber hinaus löst
ein Leitbild nicht unbedingt das andere ab, sondern fließen oftmals Konzepte ineinander über und bleiben
örtlich mal länger, mal kürzer bestehen. In einer Begriffsumschreibung von KORDA (1999) heißt es sehr
treffend: „Leitbilder im Städtebau sind Lösungsvorstellungen, die durch ihre Zeichenhaftigkeit und ihre über
die konkrete Situation hinaus eine allgemeingültige Aussage besitzen. Sie zeigen meist den Zeitgeist, in dem
sich eine Vielfalt von Zielen der Gesellschaft widerspiegelt. (...) Anwendbar ist ein Leitbild nur bei gleichen
oder gleichartigen Grundvoraussetzungen. (...) Das Missbehagen beim Betrachten von [Städten], die einem
Leitbild allzu bewusst nachstreben [gründet sich oftmals darin], dass das Prinzip bis zum Schematismus ‚zu
Tode geritten‘ wird“. Hier wird nicht nur der temporäre Konsens begreiflich, auf dem Leitbilder gründen und
sich zu Ordnungsprinzipien entwickeln, sondern auch die Gefahr eines Leitbildes wenn es als ein zu starren
Rahmen betrachtet wird und selbst dann noch angewendet wird, wenn sich die Grundvoraussetzungen längst
geändert haben.
Deswegen würde ich gerne einen kurzen Rückblick auf einen wohl am meist diskutierten Begriff im
Städtebau werfen, die "Nachhaltigkeit" um danach in den heute so diskutierten Begriff "Smart City" zu
gelangen.
4
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Stefan Raab,
5
NACHHALTIGKEIT
5.1 Definition
Der Begriff "Nachhaltigkeit" wurde in kürzester Zeit eine prominente Vokabel und stand im Mittelpunkt des
Diskurses über die Zukunft der Menschheit. In dem Bemühen um "Nachhaltigkeit" wurde die Chance eine
Lösung der globalen Probleme in der Ökologie, der Ökonomie und im Sozialen recht euphorische gesehen.
"Nachhaltigkeit" entwickelte sich zu einem neuen Leitbild .
5.2 Entstehung des Leitbildes "Nachhaltigkeit"
Der Bericht des Club of Rome über „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 bedeutete für Viele einen
Wendepunkt in der Analyse und auch im praktischen politischen Handeln in einer wachstumsorientierten
Wirtschafts- und Lebensweise. Angelehnt an mathematische Analysen und die daraus durch den Club of
Rome gezogenen Schlüsse wurde begonnen, vor allem in den Industrieländern nach Alternativen zu
suchen, mit deren Hilfe die durch die globale kapitalistische Entwicklung verursachten Krisen
überwunden werden sollten.
Dies war ein langer Prozess. Mehr als 20 Jahre vergingen von den „Grenzen des Wachstum“ bis zur UNKonferenz für Umwelt und Entwicklung264 1992 in Rio de Janeiro, auf der das Ziel einer „Nachhaltigen
Entwicklung“ im Abschlussdokument „Agenda 21“ offiziell auf der internationalen Ebene etabliert wurde.
Nach der Unterzeichnung der „Agenda 21“ von immerhin 178 teilnehmenden Nationen der Konferenz von
Rio wurde weltweit eine Diskussion über nachhaltige Entwicklung – kürzer „Nachhaltigkeit“ – ausgelöst. In
vielen Ländern wurde die in der „Agenda 21“ geforderte Übernahme auf die nationale Ebene in eine „lokale
Agenda 21“ umgesetzt
5.3 Entwicklung des Leitbildes Nachhaltigkeit
Ein Jahrzehnt nach der Rio-Konferenz sind jedoch keine wesentlichen Fortschritte in Richtung einer
nachhaltigen Entwicklung zu verzeichnen. Stattdessen ist „Nachhaltigkeit“ zu einem „Modewort“ mit
verwässertem Inhalt geworden. Das betrifft alle Gebiete. Auch der Städtebau und die Stadtplanung bildeten
keine Ausnahme.
In der intensiven Beschäftigung mit dem Konzept der Nachhaltigkeit in Anlehnung an die „Agenda 21“
sowie in den unzähligen Auseinandersetzungen in Theorie und Praxis erwies sich das Leitbild
„Nachhaltigkeit“ voll „tieferliegender Widersprüche“ gegenüber der modernen Gesellschaft. Merkmale der
modernen Gesellschaft wie „Massenkonsum, Individualisierung, globalisierte Arbeitsteilung oder
ökonomische und politische Konkurrenz“ bilden für die Umsetzung des Leitbildes der Nachhaltigkeit große
Hindernisse.
In einer in Deutschland veröffentlichten und herausgegebenen Broschüre von der Bundesforschungsanstalt
für Landeskunde und Raumordnung (BfLR) mit dem Titel "Nachhaltige Stadtplanung" beinhaltete drei
wesentliche Aspekte der "nachhaltigen Stadtentwicklung" aus globaler Perspektive.
Erstens sollte sie Basis für ein gesundes und menschenwürdiges Leben für alle Stadtbewohner sein. Dies
bedeutet, dass Mindeststandards an Wohnraum, Infrastruktur, sozialer Sicherheit und Stabilität realisiert
werden müssten. Zweitens sollten zukunftsbeständige Produktions- und Konsumstrukturen in den Städten
durchgesetzt werden und drittens: städtische Strukturen müssten bewahrt und entwickelt werden, die den
bestmöglichen Rahmen zur Verwirklichung nachhaltiger Lebensweisen bieten. Die drei Aspekte bieten dabei
nur Richtlinien und Ideen , keine konkreten Ziele an, so wie vermutlich auch im folgenden Leitbild der
"Smart City"
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
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Smart City
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SMARTCITY
Seit ungefähr 1 Jahr drängt nun der Begriff SMART CITIE immer mehr in die Öffentlichkeit. Seit dem jagt
ein Veranstaltung mit dem Titel Smart Cities die nächste hinter den Kulissen der Forschungspolitik wird
emsig an Programmen mit diesem oder ähnlichen Titel gearbeitet. das Konzept der Smart Cities ist nicht
präzise definiert gibt Peter Nijkamp, Professor für Regionale Ökonomie an der Freien Universität
Amsterdam und einer der Vordenker dieses Themas zu. Allerdings, so betont er sogleich, gebe es ein klares
Ziel. "Smart Cities" sollen smarter und besser sein als vorher, bzw. als andere Städte.
Die Ersten Initiative die in Richtung "Smart Cities" wies, war das EU Programm "Concerto" - zu einem
Zeitpunkt zu dem es die aktuellen Bezeichnungen für eine bessere Stadt noch gar nicht gab. Unter diesem
Dach wurde im letzten Jahrzehnt 22 Projekte durchgeführt an denen sich 58 Städte in ganz Europa
beteiligten. Darunter Amsterdam, Barcelona, Budapest oder Sofia, aber auch Tulln oder Salzburg. Der Fokus
lag auf dem Bau energieeffizienten Häuser und Stadtviertel- erreicht wurde rund 1.5 Millionen Quadratmeter
an innovativen Gebäuden, dadurch werden jährlich etwa 320000 Tonnen an CO2 Emissionen eingespart.
Im Set-Plan der EU (Strategischer Energietechnologie-Plan) nehmen Smart Cities eine zentrale Stellung ein.
Das Ziel ist es den CO2 Ausstoß von Städten bis zum Jahre 2020 um 40 Prozent zu reduzieren. Durch den
Set-Plan sollen Investitionen in innovative Energiesysteme in Höhe von 75 Milliarden Euro ausgelöst
werden. Ein führende Rolle hat dabei das EERA (European Energy Research Alliance), eine Vereinigung
von zehn wichtigen europäischen Forschungsinstituten, der auch das Austrian Institute of Technology
angehört.
6.1 Begriffsbestimmung
Der Begriff "Smart City" stammt aus dem englischen und bedeutet frei übersetzt: Intelligent Stadt. Jedoch
wenn man speziell den Begriff "smart" genauer analysiert könnte es auch als elegante Stadt, gerissen Stadt,
pfiffige Stadt oder sogar listige Stadt übersetzt werden. Daraus Resultiert mein Überlegen wenn man wollte
dass es eine "intelligent Stadt" ist wieso nennt man es dann nicht "intelligent City"?
6.2 Grundgedanke
Der Begriff "Smart City" wird in den verschiedensten Bereiche in Verbindung gebracht. Zum einen gibt es
verschiedenste Städte die diesen Begriff aufgreifen um zum einen neu Ideen zu entwickeln und umzusetzen
und zum anderen aus Werbestrategischen Gründen. Unter den bekanntesten befinden sich Dubai,
Kopenhagen, Amsterdam und Kochi.
Zum anderen Beschäftigen sich unabhängige Organisationen, Arbeitsgruppen und Universitäten mit dem
Begriff "Smart City". Anzuführen sind hierbei das MIT, INTERREG und URENIO
Der dritte Bereich, nehme die Firmen und Konzerne ein. Führend sind hier, IBM, Oracle Corporatin und
Siemens.
Grundsätzlich Überlegungen und Gedanken die die drei oben erwähnten Bereiche verbinden, bzw.
einheitliche Grundlage für die "Smart City" sind, und somit die Hauptfelder: "smart economy", "smart
mobility", "smart environment", "smart living", and "smart governance."
Es dreht sich alles um "smarte" Lösungen in den einzelnen Bereichen, und um eine Vernetzung von allen
Systemen, um diese einfacher, effektiver, bequemer und wirtschaftlicher zu machen, jedoch benötigt es viele
Zutaten dass Städte funktionieren.
In Nijkamps Augen benötigt man zum ersten smarte Technologier, die viele Probleme lösen können von der
Logistik über Kommunikation bis zur Energieversorgung und der öffentlichen Sicherheit. Zum zweiten
brauche man ein "smartes" Management, dass mit der Komplexität umgehen könne und drittens benötigt
man "smarte" Menschen, die neuen Technologien auch umsetzen können.
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Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Stefan Raab,
6.3 Initiatoren
Wie schon erwähnt gibt es verschiedenste Bereiche, in denen dieser Begriffe verwendet wird. Nun möchte
ich näher darauf eingehen und diese im Detail betrachten.
Beginnen möchte ich mit den Firmen und Konzernen, da diese so denke ich die "Hauptinitiatoren" in diesem
Bereich sind.
IBM.
IBM, mit Hauptsitz in North Castle im US - Bundesstaat New York, ist einer der weltweitführenden
Unternehmen für Hardware, Software und Dienstleistungen sowie eines der größten Beratungsunternehmen.
Aktuell beschäftigt das Unternehmen weltweit mehr als 380.000 Mitarbeiter.
Weltweit macht IBM mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Beratung und IT - Dienstleistungen. IBM sieht
sich gern als Anbieter von Gesamtdienstleistungen, was laut Marktforscher Thomas Lünendonk, Chef der
gleichnamigen Marktforschungsgesellschafft, immer mehr von Unternehmern gewünscht wird, da die neue
Geschäftsstrategie immer häufiger auch mit der entsprechenden Informationstechnologie gepaart werden
muss. Wir entwickeln nicht nur Konzepte auf dem Papier, wir kümmern uns auch um die Umsetzung, sagt
Matthias Hartmann, Geschäftsführer der Beratersparte von IBM.
Dieser Gedanke findet sich auch in dem "Smart City" Projekt von IBM. Sie entwickeln, zum Teil auch,
Konzeptionelle Zukunftsvisionen und Ideen welche aus ihrer Sicht eine "Smart City" ausmacht. Es geht
darum wie die Stadt der Zukunft zu einer gemeinsamen "Living Fabric" für die Menschen wird, welche die
Schlüsselfiguren der Stadt sind. Die Grundlage für IBM sind autonom funktionierende Systeme, welche sich
untereinander Verbinden und Informationen austauschen um somit eine höhere Flexibilität, weniger
Energieverbrauch, bessere Überwachung, besser funktionierende öffentliche Verkehrsmittel, weniger
Privatverkehr und das Leben bequemer zu machen.
Somit ist für IBM eine Smart City eine Frage der Vernetzung der Systeme untereinander.
Jedoch gehen mir dabei die Menschen, welche die Hauptbewohner einer City sind und diese auch ausmacht,
auch wenn sie noch so Smart ist, abhanden. Sollten nicht wir Menschen im Vordergrund stehen anstelle der
Technik?
Aber gehen wir zunächst auf die einzelnen sogenannten Hauptfelder der Smart City von IBM ein, welche
Energie, Mobilität, Gesundheit, Sicherheit, Bildung und wirtschaftliche Entwicklung sind.
"Sensoren" die sich im Haus, in der Wasserversorgung und Energieversorgung sowie in den Geräten
befinden, können uns Wichtige Informationen liefern und wir somit bessere Entscheidungen treffen können
was der Verbrauch betrifft. Jeder könnte einen Zugriff auf diese Informationen haben um bessere und
"smartere" Entscheidungen zu treffen. Wir möchten ein System schaffen welches Effizient, Nachhaltig,
einfach Smarter ist."
Durch diese Implementierung von Sensoren die über die Stadt wie ein Netz legen, könnte in den nächsten 20
Jahren $70 Milliarden gespart werden.
Besonders Wichtig ist auch die Nutzung der alternativen Energie, wie Windturbinen , Solaranlagen. Das
Gesamte Energienetz soll wie eine riesige Batterie fungieren und die überschüssige Energie speichern und
bei Bedarf abrufbar sein.
Mobilität ist eines der Wichtigsten Systeme, da es jedes andere System immens beeinflusst. Hier kommen
wieder Sensoren zur Verwendung, welche über die ganze Stadt verteilt sind und untereinander Vernetzt sind.
Diese überwachen den Verkehr sowie die gesamte Situation und Treffen bei Bedarf effiziente und "smart"
Lösungen zu finden. Die öffentlichen Verkehrsmittel gleichen ihre Informationen miteinander ab um Smarte
Entscheidungen zu Treffen und diese dem Nutzer weiterzugeben.
Elektronische Gesundheitsaufzeichnungen ermöglichen jederzeit und für jeden Zuständigen einen sofortigen
Überblick über den aktuellen Zustand sowie Vergangenheit und führt so zu einer Verbesserung der Qualität
und Effizienz. Verschiedenset Ärzte und Therapeuten wird es hiermit ermöglicht eine Unzahl an
Informationen und Befunden zu speichern und sie überall abzurufen.
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
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Smart City
Für die Sicherheit sieht IBM einer Leitzentrale vor welche in Verbindung mit allen Rettungsdiensten sowie
Polizei steht. Diese wertet die verschiedenen Informationen aus und schlägt passende Lösungen vor.
Augenzeugen können mit ihren Smartphone Notsituationen aufzeichnen und diese sofort an die Leizentrale
weiterleiten um entsprechende Schritte einzuleiten.
Oracle Corporatin
Einer der weltweit größten Softwarehersteller mit Hauptsitz in Redwood, Kalifornien. Oracle beschäftigt
mehr als 70000 Mitarbeiter in 145 Ländern und ihr bekanntestes sowie erfolgreichste Produkt ist das
Datenbankmanagementsystem Oracle Database.
Oracle verwendet den Begriff "Smart City" vorwiegend im Bereich der lokalen Verwaltung und Regierung.
Ihre "Smart City" Lösung bringt Effizienz und Transparenz in die Verwaltung. Oracle bietet Smart City
Lösungen an, welche integrierte Einstellungen im öffentlichen Sektor sowie fortschrittliche Anwendungen
sind. Oracle Lösung baut auf einer Web - Stiftung auf, um Transaktionen zu rationalisieren und
verschiedenste Kommunikationskanäle zwischen den unterschiedlichsten Komponenten und lokalen
Agenturen zu schließen. Für Regierungen kommt es durch analysieren und Modernisierung des Betriebes zu
signifikanten Veränderungen in der Unternehmenskultur und erlaubt dem Management eine besser
Zuweisung von Ressourcen und Investitionen in die Infrastruktur.
Siemens
Ist ein deutsches Unternehmen, das 1847 als Telegraphen - Bauanstalt in Berlin gegründet wurde. Der
Konzern ist in 190 Ländern weltweit vertreten. Die Produktpallette reicht von Automatisierung und
Antriebstechnick über Turbinen und Generatoren bis hin zu Sicherheitstechnik und Rüstungsgüter.
Das Siemens Innovationsportfolio zu "Smart City" ermöglicht die Abläufe in den Städten im Sinne einer
nachhaltigen Zukunft besser zu planen und zu verwalten. Oberstes Ziel ist die Schaffung nachhaltiger IT Lösungen für Städte weltweit bei gleichzeitiger Steigerung der Effizienz und Reduktion der Kosten.
Siemens konzentriert sich hierbei vor allem auf "Safe Lösungen", "Smart Lösungen" und "Mobile Lösungen.
Safe Lösungen:
Die wachsende Mobilität der Gesellschaft und der zunehmende internationale Warenverkehr stellen neu und
sich schnell verändernde Anforderungen an Regierung und internationale Organisationen bezüglich der
Sicherheit, deswegen verfolgt Siemens einen neuen Ansatz, der anstelle eines reaktiven Ansatz einen
proaktiven verfolgt.
Smart Lösungen:
Städte sehen sich im Zuge der Urbanisierung mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert. Dies sind
komplexer Natur, veränder sich schnell und bedingen sich häufig gegenseitig. Die Städte sehen sich
gezwungen diese Herausforderungen auf eine ressourcenschonende Weise zu meistern. Die Smart City of the
Future macht sich die Informationstechnologier zunutze, um den modernen Herausforderungen zu begegnen.
Mobile Lösungen:
Mobilität gehört heute und auch künftig zu den Grundbedürfnissen einer Megacity. Mobile Lösungen
versprechen Effizienz, Transparenz und gewissen Komfort durch den Einsatz von Informationstechnologien.
So repräsentier sich Siemens in bezug auf die Smart City und jedem ist natürlich absoult klar was jetzt die
konkreten Veränderungen sind, wie sie umgesetzt werden und wie die Stadt für uns Menschen aussieht.
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Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Stefan Raab,
Einen andern Zugang haben vor einigen Monaten, Forscher der TU Graz gewählt, sie haben versucht, den
Begriff "smart" zu operationalisieren, indem sie im Rahmen eines Rankings von mittelgroßen Städten
Europas eine genaue Kritiereinliste erstellt haben. Sie haben dabei 76 Einzelfaktoren aus den Bereichen
Wirtschaft, Menschen, Verwaltung, Mobilität, Umwelt, und Lebensqualität definieren, und somit die
"Smartness" von den mittelgroßen Städten gemessen werden soll.
Angewandt wurde das Verfahren welches in Kooperatin mit der TU Delft und Der Universität in Ljubliana
durchgeführt wurde, auf 70 europäische Städte zwischen 100000 und 500000 Einwihnder mit einem
Einzugsgebiet von weniger als 1,5 Millionen Menschen und zumindest einer Universität. Die smartesten
mittelgroßen Städte sind demnach Luxenburg, Aarhus und Turuk.Österreichische Landeshauptstädte
schneiden dabei hervorragen ab, mit den Plätzen neun für Linz, zehn für Salzburg, 12 für Innsbruck und 13
für Graz.
Abbildung 3Rangliste
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
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Smart City
Weiter Ideen werden von den Städten selbst entwickelt wie das Beisplie der Stadt Santander zeigt Mit dem
passenden Namen Smart Sanander werden in der Stadt rund 20000 Sensoren plaziert welche Wetter,
Umwelt, Energie und Verkehrsdaten aufzeichnen und somit jederzeit einen Überblick über den
Systemzustand liefern und gegenenenfalls eine Steuerung ermöglichen. Eingebunden dabei sind auch die
Bürger über eine interaktive Webseite. Somit ist Santander ein Beispile dafür, wie eine gewachsene Stadt
"smarter" werden soll.
Ein anderen Ansatz verfolgt man dagegen bei Masdar City: In der arabischen Wüste 30 Kilometer östlich
von Abu Dhabi, sol in den nächsten 15 Jahren eine Öko - Musterstadt für knapp 50000 Einwohner errichtet
werden, die technologiesch auf dem neuesten Stand ist. Sie soll de facto Energieautark sein, geplant ist
zudem eine Art elektrische motorisierte Schienen Individualverkehr (jeder Nutzer soll in einer
automatisierten Kabiene zu seinem Ziel gebracht werden). Trotz aller Modernität nimmt man aber auch
bewusst Anleihen an der Tradition, und baut wie in arabischen Altstädten üblich, die Häuser sehr eng
zusammen um möglichst wenig Sonnenstrahlung und Hitze einzufangen, dadurch minimiert man den
späteren Kühlbedarf drastisch und verringert den Stromverbrauch, welches eine wesentliche Komponente
der Smart City ist.
Abbildung 4 und 5 Masdar City
Derzeit sind Städte voll und ganz vom Import von Energie abhängig. Dabei sind Gebäude grundsätzlich sehr
gut geeigent, zu kleinen Kraftwerken Umgebaut zu werden. Um die vermehrten erneuerbaren Energien auch
nutzen zu können sind Smart Grids notwendig, die selbsttätig für eine Balance zwischen Angebot und
Nachfrage sorgen. Große Gebäude und deren Haustechnik werden dabei eine zentrale Stellung einnehmen als Knoten, an denen Energie- und Informationsströme zusammenkommen. Sie bieten zudem die
Möglichkeit kurzfristig Energiespitzen abzupufern. So kann eine temporäre Anhebung der Raumtemperatur
um 0,5 Grad große Energiemengen zwischenspeichern. Viele Einflussfaktoren müssen bei der Vernetzung
und Steuerung berücksichtigt werden. Das reicht von Vorhersagen, wann sich wie viele Menschen wo
aufhalten werden, bis hin zu Wetterprognosen für die Ökostromproduktion.
Ein weiterer Anreiz für effizienter genutzter Energie wäre eine erhöhung des Energiepreises. Dabei taucht
aber ein soziales Problem auf. Ärmere Menschen können sich Energie irgedwann nicht mehr leisten. Im
fachjargon wird das Energiearmut genannt. Energiearme Menschen gibt es auch heute schon. In
Großbritanien sind es laut Reigerungsangaben 18 Prozent der Bevölkerung, in Österreich rechnen manche
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Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Stefan Raab,
Experten mit 200000 bis 300000 Betroffenen, da dies ein polotisches Tabuthema ist. Dies würde wohl aber
zu weit führen um dies genauer auszführen.
7 ZUKUNFT
Die jüngste Initiative zu Städten der Zukunft ist die Joint Programming Initiative "Urban Europe". Städte
sollen in Zentren von Innovation und technologie verwandelt werden. Dort diskutieren viele Experten aus
mehreren europäischen Städte über Maßnahmen, wie man Städte zukunftsträchtiger macht.
Das primäres Ziel ist es eine gemeinsame Forschungs Agenda und Roadmap zur Umsetzung der erarbeiteten
Ideen, welche folgende wären: Umweltfeundliche Transportsysteme sollen geschaffen werden, sowie der
soziale Zusammenhalt und die Integration soll gestärkt werden und der ökologische Fußabdruck soll
reduziert werden.
Dadurch, so der hintergedanke solle Städte auch wettbewerbsfähig werden.
Wie genau dies allerding erfolgen mag ist im genauern leider noch nicht bekannt,
8 CONCLUSION
So einleuchtend der Grundgedanke ist Städte durch moderne Technologie noch lebenswerter zu machen, löst
aber das Konzept von Smart City auch ein gerütteltes Maß an Unbehagen aus, denn wenn wir nur noch ein
Teil von der Technik sind, und nicht wie es früher war die Technik ist ein Teil von uns, wie wird dann unser
Leben aussehen, oder gäbe es eigentlich gar keine Veränderungen mehr da wir schon mitten drin in einer
Smart City leben.
Auf jeden Fall hat die Technologie und Innovationen unser Leben verändert. Die Technologie ist mit
Innovation verbunden und es geht um die Umsetzung von Ideen in etwas Nützliches.
In diesen Tagen, da immer mehr Menschen über die entstehenden Informationsgesellschaften und Social
Networks sprechen, sollten wie einmal darüber nachdenken, wie wir die Gesellschaft auf diese Art der
Veränderung des menschlichen Lebens vorbereiten. Kein Zweifel dass die sogenannte
Informationsgesellschaft viele Vorteile mit sich bringt, wie zum Beispiel im Handel, Produktion,
Dienstleistungen, Kommunikation.
Allein das World Wide Web verbindet buchstäblich mehr als 700 Millionen rund um den Globus auf die
unterschiedlichsten Wiesen miteinander. Die stat of the Art Technologie hat unsere Mittel im Bereich
Kommunikation sowie unsere Bildungsstandard erheblich verbessert. Aufgrund der Innovationen in die
Technologie kann ein individuelles verlangen nach Wissen zu jedem beliebigem Thema an jedem beliebigem
Ort und zu jedem Zeitpunkt abgerufen werden, somit ist es deutlich leichter geworden Zugang zur Bildung
zu erhalten.
Ein weiteres effektives "Stück" der Technik ist das Handy, das heutzutage nicht mehr wegzudenken ist.
Jedoch aufgrund der technologischen Veränderung hat sich auch die Abhängigkeit zu ihre erhöht, sowie
Technologie auch als eine Art Statussymbol herangezogen wird.
Einige Weiterentwicklungen erfolgen in einem solchen Tempo, dass sie sich selbst zerstören oder uns
Menschen, da es leider viele potentielle Risiken gibt die man wahrscheinlich gar nicht alle kennt, jedoch
sollte man sie auf keinen Fall ignorieren. Einige hochrangige Experten glauben, dass eine missbräuchliche
und falsche Verwendung sowie Handhabung der verschiedenen Technologien unter bestimmte Umständen
Contra produktive für die Menschen sind und somit alle Vorteile die wir durch die Technik erringen zu
Nichte machen. Aus der Sicht der Experten ist der Einfluss von Technologie auf den menschlichen Geist der
gefährlichste Faktor in dieser Gleichung. Durch die Technologie ist es uns möglich geworden, persönliche
Kontakte nicht mehr wahrzunehmen und sie auch nicht mehr zu müssen. Eine Kommunikation von
Angesicht zu Angesicht ist heute keine Vorgabe mehr um einen Geschäftsabschluss oder eine
Bewerbungsgespräch zu führen.
Man sollte vor allem den Einfluss im Bereich der Bildung genauer unter die Lupe nehmen, da dort die
Auswirkungen am fatalsten sein können, jedoch könnte die richtige Anwendung auch ein signifikanten
Vorteil für die Gesellschaft bedeuten. Auf jeden Fall sollten wir diesem Gebiet mehr Aufmerksamkeit
schenken und es auch öfter hinterfragen und nicht alles für gut zu erachten.
Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
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Smart City
Für mich persöhnlich bedeute "Smart City" nur ein weiteres Städtebauliches Leitbild, welches man am
besten mit einem Modetrend vergleichen kann. Ein karo Muster ist heute absolut In, villeicht morgen auch
noch, jedoch übermogen sicherlich nicht mehr. Jedoch wird Kleidung immer aus den gleiche Rohstoffen und
Materialien hergestellt egal ob Karo oder Steifen.
Ich glaube die Einfachste Art und Wiese mein Gedanken noch Abschließend zu Visualiseiren ist ein Abblid
von einer Uhr. Der Sekundenzeiger steht für die ganzen "Städtebaulichen Leitbilder", der Minutenzeiger
repräsentiert die Spezie Mensch und der Stundenzeiger ist ein synonüm für Städte.
Die Leitbilder werden sich am schnellsten verändern, wandeln und
erneuern. Sie fließen vom einem in das nächste und man wird in Zukunft
auch auf veraltete Leibilder eventuell zurückgreifen.
Wir Menschen, probiern uns daran anzupassen, zwar wird das einige Zeit
brauchen, manche mögen sich schneller anpassen einige werden langsamer
sein und ein geringer Teil wird wahrscheinlich einfach"gezwunden"
werden. Wie wir aber jetzt schon sehr gut aus der Grafik entnehmen
können ist dass wir immer hinterher sein werden, was in keinster Weise
positiv bzw. negativ gewertet werden muss, es sollte uns einfach nur
bewusst sein.
Und die "Stadt" wird es wahrscheinlich nie schaffen sich so schnell zu
ändern wie wir Ideen haben, jedoch wird sie sich immer Entwicklen und nie still stehen solang Menschen
darin leben, nur wohin die Entwicklung geht das bestimmt letztendlich der Sekundenzeiger.
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REFERENCES
SCHÄFERS; Bernhard, Stadtsoziologie, 2010
SCHÄFERS, Bernhard, Stadtentwicklung im Spiegel der Stadtsoziologie, 2006
REICHER, Christa, Stadt Perspektiven; 2008
GAINES, Jeremy, Ein Manifest für nachhaltige Stadtplanung, 2009
KORDA, M. (1999): Städtebau. Stuttgart.
UNIVERSITÄT KARLSRUHE: ISL – Lehrmodul Charta von Athen.
http://www.isl.unikarlsruhe.de/module/charta_von_athen/charta_von_athen.html (06.05.2007).
UNIVERSITÄT OSNABRÜCK: Nachhaltige Stadtentwicklung.
http://www.geographie4u.de/studium/arbeiten/thesenpapier_nachhaltige_stadtentwicklung.pdf
Zhu, Miaomiao, M.A, Kontinuität und Wandel, Nov. 2007
Heidede Becker/Johann Jessen/Robert Sander: Ohne Leitbild? – Städtebau in Deutschland und Europa.
Stuttgart 1999.
Bernhard Schäfers/Gabriele Köhler: Leitbilder der Stadtentwicklung. Pfaffenweiler 1989.
http://wien.gruene.at/uploads/rede_vassilakou_epcon2011.pdf
http://www.smart-cities.eu/ranking.html
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Smart City
Stefan Raab, 273.027 Wahlseminar Stadtsoziologie TU Wien
Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Kathrin Schelling
(Kathrin Schelling, [email protected])
1
ABSTRACT
Stadt + Technik
Ein kurzer Abriss vorab.
Das Thema : Smart Cities Konzepte, ihre Techniken und ihre gesellschaftlichen Folgen.
Um einen Einstieg in das Thema zu finden ist es vielleicht hilfreich vorab einige Fragen zu dem ‚Smart’Konzept zu formulieren: Warum all diese Neuerungen? Um dieser Frage nachgehen zu können, bedarf es
einerseits einer Erläuterung des Begriffs der Smart City wie auch der Techniken, derer sie sich bedient,
andererseits einer Klärung, zumindest einiger, realer Anforderungen an die Städte der (nahen) Zukunft.
Weiters ist es durchaus sinnvoll verschiedene bereits vorhandene Überlegungen zu historischen und
aktuellen Stadtkonzepten mit diesem Neuen zu vergleichen. Denn ist die Stadt der Zukunft eine Smart City?
Was ist der Stadtbewohner der Zukunft, ein User, ein Citoyen, ein Kosmopolit, oder einfach nur ‚smart’?
Wie gestalten sich bauliche, aber auch soziale Räume in einer Smart City? Und wie positioniert sich der
Mensch in einer Stadt - auf dieser High-Tech-Bühne in der, ohne sein Zutun, alles immer schneller, besser
und sicherer wird?
Fig.1: Kathrin Schelling Überblick über das Thema
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at
Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
1
Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Stadt, Gesellschaft und Technik
Zu Anfang der Arbeit, steht ein kurzer sozialwissenschaftlicher Exkurs zu den Themen Stadtraum und
Stadtmensch(en), beginnend mit Richard Sennetts Vorstellung der Stadt als Bühne bis hin zur Stadt der
Moderne, und ihrem Modell eines Stadtraums der mehr und mehr vom öffentlichen Raum zum
Verkehrsraum wird. 'Transitorische Räume' - 'Non Places' wie sie in Marc Auges Abhandlung zur
'surmodernité 'genannt werden. Von diesen (Geschichts-) Modellen, lassen sich einige Fragen und Ideen in
den Diskurs um das neue (Geschäfts-) Modell der Smart Cities übertragen.
Vor diesem Vergleich wären allerdings noch Begriffe wie 'Smart' (wahlweise auch: 'Intelligent') und das
dazugehörige 'City' genauer zu definieren.
Nach diesem Vergleich folgt die Frage nach den anzunehmenden Anforderungen, denen sich Städte der
Zukunft zu stellen haben werden, also die Frage warum denn eigentlich 'smart', und ob nicht ein einziges
Stadtkonzept immer zu kurz greift, wenn es weltweit Anwendung finden soll (Nur als Beispiel: asiatische
Ballungszentren und Städte entwickeln sich völlig anders als Agglomerationen und Städte in Europa oder
den USA…).
Auch wenn die Basis Konzepte dieser 'smarten' Art der Stadtplanung weitestgehend nur technische und
infrastrukturelle Veränderungen vorsehen, kommen diese quasi 'pre-packaged' in Form einer Wohnung,
eines Gebäudes/ einer ganzen Stadt -als (Fertig-)Produkt'- auf den Markt. In diesem Zusammenhang ist es
wichtig etwas genauer auf die verschiedenen Technologien einzugehen, und zu erörtern wie viele derer
bereits in Verwendung sind, wie sie funktionieren und funktionieren sollen, und wo sich Probleme ergeben
können. Ein weiterer großer Teil dieses Kapitels umfasst Veränderungen in den Kommunikationstechnologien und damit einhergehende gesellschaftliche Veränderungen, Szenarios wie in David Gelenters
‚Mirror Worlds’ beschrieben werden. In der Folge wird auf zwei weitere große Begriffe im Smart Cities
Diskurs eingegangen, zum einen auf die sogenannten ‚Systems of Systems’, zum anderen (als Exempel) auf
den der daraus hervorgegangen ‚Smart Grids’. Ein weiterer kurzer Punkt umreisst kurz das Thema der
‚augmented Reality’, das für die meisten Smart Phones Nutzer bereits/bald zum Alltag gehören wird.
Bei all diesen kurz beschriebenen Technologien, wie auch bei den meisten weiteren, die ‚Smart’-Konzepten
folgen, gibt es einige Risiken und Gefahren mitzubedenken. Technische Systeme sind wie andere Systeme
fehleranfällig, sie ermöglichen es Nutzer zu überwachen und ihre Steuerung obliegt einigen wenigen
Personen/ Konzerne. (Die Diskusionen um Datenschutz und Privatsphäre in den Medien gehört bereits seit
langem zum Alltag und endet nicht selten mit der Warnung vor Orwell’schen Zuständen.) Es stellen sich
auch (naiv) Fragen der Mitbestimmung, und die Frage nach der Rolle jedes einzelnen Bürgers einer solchen
Stadt, die all diese Techniken nutzt, und die vielleicht noch größere Frage nach Alternativen,
beziehungsweise Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten einer solchen. Zumindest insoweit, dass
Akteuren in diesen Stadtszenerien eine Möglichkeit gegeben wird, die Technik derer sie sich bedienen, zu
verstehen und (aktiv) zu (be-)nutzen, anstatt (passiv) bedient zu werden.
Woher kommen die Informationen (kurze Vorstellung der Quellen und der Recherchearbeit)
Da der Themenbereich verschiedenste Disziplinen umfasst, ein Teil davon sich stark mit Technik - und nur
Technik - auseinandersetzt, das Wort City jedoch auch städtebauliche und sozialwissenschaftliche (soziologische bis sozialanthropologische) Überlegungen mit einschließt, bewegt sich die Arbeit zwischen den
verschiedenen Polen Architektur (Städtebau, Design…), Soziologie, und Technik, versucht jedoch die
verschiedenen Teilbereiche nicht zu sehr voneinander zu trennen. Um weitere Überlegungen zu Veränderungen dieser Smart Cities Konzepte zu formulieren, werden weiters noch Arbeiten aus dem Bereich der
Kunst (transdisziplinäre Versuche Wissenschaft und Kunst - sciencia + poesia, zu verbinden) besprochen.
Der Bereich der 'sozialwissenschaftlichen Recherche' umfasst verschiedene wissenschaftliche Theorien zu
Stadtgesellschaft und ihrer Transformation, von gesellschaftlichem Wandel, jeweils in Relation zu
politischen, wirtschaftlichen, aber auch technischen (digitalen) Veränderungen.
Die 'Technik Recherche', wie auch der zur Erörterung des Smart Cities Konzept stützt sich größtenteils auf
Informationen aus dem Internet. Von der Analyse von Werbevideos von IBM, Cisco und den einzelnen
Städten wie Songdo ( ᯇ㒔 65km westlich von Seoul, Nord Korea), Masdar (bei Abu Dhabi, Vereinigte
Arabische Emirate), über Zeitungsartikel des Guardian und des Economist zu Smart Cities und Smart
Techniques, hin zu den Berichten des MIT Research-Labs, wobei letztere, Artikel wie auch das
Forschungscenter, größtenteils von genau den Firmen gesponsert werden, die diese Techniken dann auch
(eingebaut) verkaufen.
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REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Kathrin Schelling
Woher kommen die Begriffe
Ein weiterer Punkt, den es zu klären gibt, wäre der Begriff der Smart City an sich. Wobei für ‚smart’ auch oft
Begriffe wie ‚intelligent’ oder ‚green’ Verwendung finden.
- Smart stammt vom alt Englischen Wort smeortan (Verb.) ab, das mit dem deutschen Wort Schmerz
verwandt ist und einen besonders schnellen/kurzen starken Schmerz [causing sharp pain] beschreibt, im
heutigen eher als gerissen oder klug [mentally sharp] zu übersetzen wäre, und kluge Städte, noch besser,
kluger Städtebau - wäre etwas durchaus wünschenswertes, (weitere Bedeutungen wären aber auch 'in' oder
'fesch', wodurch es sich hervorragend für Werbekampagnen zu eignen scheint. Die wahrscheinlich negativste
Konnotation erhält das Wort durch die Verwandtschaft zum Begriff der Smart- Bomb).
- Ähnlich verhält es sich mit dem Begriff intelligent der im Amerikanischen in Verbindung mit dem Wort
Design, die Unerklärbarkeit eines so komplexen Systems, wie das des Universums meint, und daraus den
Schluss zieht, dass es eine Höhere Macht dahinter geben muss. Oder einfacher gesagt: statt Darwin biblische
Schöpfungsgeschichte, Kreationismus. Der Begriff kann auch somit eine eher konservative Vorstellung von
Evolution und Fortschritt beschreiben, die Gott über den Menschen stellt, sich aber nicht scheut auf eine sehr
pragmatisch-rationale Art jede technische Neuerung sofort in die Gesellschaft aufzunehmen, wenn sie einen
Fortschritt versprechen würde. (siehe auch Noam Chomsky on Intelligent Design? Oct. 6 2005 oder der
kreative Zufall, Archithese 6.2010)
- Auf das 'Green' im Zusammenhang mit diesen Konzepten, wird hier nicht näher eingegangen, da der
Begriff fast ausschließlich in Europa (zu Werbezwecken) verwendet wird, in Amerika als zu 'links' abgetan
wird, und ein Teil einer wesentlich größeren Diskussion wäre, namentlich der der Nachhaltigkeit.
- 'City' hieß im Englischen ursprünglich burh [borough], wurde aber durch das alt französische Wort City
ersetzt, dieses stammt von lat. civitas, civitatis, Stadtbürger (eingedeutscht: Citoyen, der freie Bürger), City
ist also nicht allein die bauliche Substanz einer Stadt, sondern auch, oder eher, die soziale Beschaffenheit
dieser.
Alleine die Definition der Begriffe beinhaltet beinah alle Möglichkeiten aber auch alle Risiken und
Nebenwirkungen die mit der 'Smart City' einhergehen.
Durchaus wünschenswert wäre es, dass die Städte der Zukunft Räume erhalten und entwickeln die
Stadtleben (und damit einhergehende gesellschaftliche Funktionen wie auch Möglichkeiten des Austausches
und der Meinungsbildung) zulassen, und vielleicht sogar teilweise neu formulieren – ganz im Sinne einer
civitas, wie auch, dass die bauliche Struktur so erweitert, wird dass sie neuen umweltbedingten Anforderungen gerecht wird, und technische Möglichkeiten nutzt.
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Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Begriffe
smart_VPäUW_
adjective
1 LQIRUPDOhaving or showing a quick-witted intelligence : if he was that smart he would never have been tricked.
• (of a device) capable of independent and seemingly intelligent action : hi-tech smart weapons.
• showing impertinence by making clever or sarcastic remarks : don't get smart or I'll whack you one.
2 (of a person) clean, neat, and well-dressed : you look very smart.
• (of clothes) attractively neat and stylish : a smart blue skirt.
• (of a thing) bright and fresh in appearance : a smart green van.
• (of a person or place) fashionable and upscale : a smart restaurant.
3 quick; brisk : I gave him a smart salute.
• painfully severe : a dog that snaps is given a smart blow.
verb [ intrans. ]
(of a wound or part of the body) cause a sharp, stinging pain : the wound was smarting | [as adj. ] ( smarting) Susan
rubbed her smarting eyes.
• (of a person) feel upset and annoyed : chiefs of staff are still smarting from the government's cuts.
noun
1 ( smarts)LQIRUPDOintelligence; acumen : I don't think I have the smarts for it.
2 sharp stinging pain : the smart of the recent blood-raw cuts.
• DUFKDLFmental pain or suffering : sorrow is the effect of smart, and smart the effect of faith.
adverb DUFKDLF
in a quick or brisk manner : it is better for tenants to be compelled to pay up smart.
ORIGIN Old English smeortan (verb); related to German schmerzen; the adjective is related to the verb, the
original sense ( late Old English ) being [causing sharp pain] ; from this arose [keen, brisk,] whence the current senses
of [mentally sharp] and [neat in a brisk, sharp style.
city_ƹVLWƝ_
noun ( pl. cities)
1 a large town : [as adj. ] the city center.
• an incorporated municipal center.
2 [with modifier ] LQIRUPDOa place or situation characterized by a specified attribute : panic city.
3 ( the City) the financial and commercial district of London, England.
ORIGIN Middle English : from Old French cite, from Latin civitas, from civis ‘citizen.’ Originally denoting a
town, and often used as a Latin equivalent to Old English burh [borough,] the term was later applied to foreign and
ancient cities and to the more important English boroughs
civil_ƹVLYԥO_
adjective
1 [ attrib. ] of or relating to ordinary citizens and their concerns, as distinct from military or ecclesiastical matters : civil
aviation.
• (of disorder or conflict) occurring between citizens of the same country.
• /DZrelating to private relations between members of a community; noncriminal : a civil action.
• /DZof or relating to aspects the civil (or code) law derived from European systems.
2 courteous and polite : we tried to be civil to him.
3 (of time measurement or a point in time) fixed by custom or law rather than being natural or astronomical : civil
twilight starts at sunset.
ORIGIN late Middle English : via Old French from Latin civilis, from civis ‘citizen.’
social_ƹVǀVKԥO_
adjective
1 [ attrib. ] of or relating to society or its organization : alcoholism is recognized as a major social problem | a
traditional Japanese social structure.
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REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Kathrin Schelling
• of or relating to rank and status in society : a recent analysis of social class in Britain | her mother is a lady of the
highest social standing.
• needing companionship and therefore best suited to living in communities : we are social beings as well as
individuals.
• relating to or designed for activities in which people meet each other for pleasure : Guy led a full social life.
ORIGIN late Middle English : from Old French, or from Latin socialis ‘allied,’ from socius ‘friend.’
1.3 Vergleiche: was bisher geschah und Ausblicke: Statistik : Prognosen
Das ‚Setting’ für die Stadt von heute, und für die Stadt der Zukunft.
Die Welt, die Bühne – Die Welt, ein Experiment.
Seit 1988 veröffentlichet das Population Division Department des United Nations Department of Economic
and Social Affairs alle zwei Jahre einen umfangenden Bericht des Bevölkerungswachstums ruraler und
urbaner Gebiete aller Länder dieser Erde, wie auch ihrer größten Agglomerationen, und Prognosen zu der
erwartbaren Entwicklung, der in der Folge zitierte Bericht stammt aus dem Jahr 2009.
Demzufolge wird China im Jahr 2050 mehr als 1. Mrd. Einwohner in seinen Ballungsräumen zählen was
beinahe eine Verdoppelung der Einwohnerzahl bedeutet (von 635.839.000 auf 1.037.695.000). In Europa
fallen die Zuwachsraten wesentlich geringer aus, für Österreich z.B. prognostiziert die UN eine Zuwachsrate
von unter 20% (von 5.666.000 auf 6.870.000). Auch existieren in den USA derzeit bereits Städte die mit
Rückläufigen Einwohnerzahlen zu kämpfen haben.
Die Anforderungen an Städte, ihre Verwaltung und zukünftige Planung sind also durchaus sehr verschieden.
Abgesehen von gesellschaftlich- demographischen Unterschieden, der Länder, ist auch die jeweilige Lage
am globalen Finanzmark ein weiterer Faktor der für Lebensbedingungen und Arbeitsbedingungen in den
einzelnen Städten bestimmend sein kann.
Die rasche wirtschaftliche und industrielle Entwicklung die Städte im Asiatischen Raum und im Nahen
Osten in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts innerhalb kürzester Zeit erlebten, hatte in Europa und in
den USA bereits im 19 Jh. begonnen und ist längst abgeschlossen, seit den 70gern erfahren letztere einen
langsamen Wandel von einer Industriegesellschaft zu einer Wissensgesellschaft. Einher geht damit auch eine
gewaltige Umstrukturierung am Arbeitsmarkt hin zu der Produktion immaterieller Güter (mit Verweis auf
das Problem immer knapper werdender materieller Ressourcen)- hin zu einer Wissensgesellschaft. Dank
dieser Entwicklungen erfreuen sich europ. Städte wieder zunehmender Popularität, die jedoch keineswegs
mit der vergleichen liese mit der sich asiatischen Städte konfrontiert sehen, in denen sich das jährliche
Wachstum der Städte derzeit bei 2.29% (Vgl.: Stadtwachstum in Europa 0.37%, Vgl.: Rurale Entwicklung
China: – 1.01%; Europa: – 0.90%). Alleine aus diesen wenigen Faktoren erkläret sich städtebauliche
Tätigkeit die wir in China aber auch in anderen Asiatischen Ländern beobachten können.
Das Konzept der Smart City ist dabei nur eines von vielen.
Songdo wäre nur ein (koreanisches nicht chinesisches) Beispiel dafür, ein ‚smartes’ grünes Vorzeigeprojekt,
z.B. für China, das in den nächsten 40 Jahren mehr als 500 Songdos benötigen wird um der
Wohnungsnachfrage nachzukommen. Songdo. Drei Mal die Fläche Voralbergs neu geschaffener Nutzfläche
soll bis 2015 fertig sein, zu Verfügung gestellt von Gale International, sie liefern die Hardware Stadt,
finanziert mit koreanischen Anleihen, und Cisco erledigt das ‚digital plumbing’. Die Austattung umfasst
alles von dem Minoity Report und Balde Runner nur träumen konnten von ‚digital homes’ zu ‚ubiquitous
computing’ (vom ‚intelligenten’ Eigenheim bis hin zur total vernetzten Stadt). Abgase sollen reduziert
werden, Verkehr soll effizienter werden, Kühlsysteme sollen intelligenter werden, das alles dank Technik.
Und dank Cisco. Der Lieblingsslogan dafür ist ‚Green! Growth! Export!’, ist das der Slogan für ein neues
urbanes ‚social environment’?
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Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Fig. 2: GEO #12 high rise, 2005, Hong Kong, China
Fig. 3.:Google Maps: Ruins of Detroid
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REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Kathrin Schelling
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STÄDTISCHER RAUM
‚As of now, we're officially an urban species.’
3.3 Mrd. - Mehr als Hälfte der Menschheit lebt bereits in Städten, bis ins Jahr 2050 sollen es doppelt so viele
werden. Wie diese Städte aussehen werden bleibt offen.
Dennoch, nachdem die Menschheit seit 9000 Jahren Städtebau betreibt, lassen sich in der Geschichte zumindest in der jüngeren – vielleicht doch noch einige wichtige und brauchbare Ansätze und Theorien –
that are worth looking at - finden.
Einige Überlegungen zum ‚öffentlichen Raum’ (le public -> the public) wären durchaus brauchbar, auch die
dazuehörende Senett’sche Vorstellung der Stadt als Bühne, und ihrem Bewohner einem ‚man as actor’, ein
Ideal das er im Paris des ‚ancien régimes’ erkannt haben will, nur um danach den Niedergangs genau dieses
Gesellschaftswesens zu erklären. Eine funktionalen Umgestaltung, die in der Moderne damit endet, dass
Stadtraum zu ‚Verkehrsraum’/ zu Durchgangszonen – transitorischem Raum wird. Raum - Räume, derern
Nutzung aus Shopping, Warte- und Durchgangszone besteht, in denen der Mensch anonym und allein bleibt.
Ähnlich dem von Koolhaas beschriebenen Junk Space. ‚Space’ der einzig und allein wirtschaftlichen
Prinzipien folgt. Die Realräumliche Auswirkung von Globalisierung und Internationalisierung von
Warenmärkten und Finanzströmen die eine Art 'Raum der Ströme' (Castells 1996) schaffen, in dem, laut
Virilio, gesellschaftliche Ordnung nur noch durch die Zeit strukturiert wird (Frey 2009). Zu dem Raum der
Ströme gehört auch noch der Netz-raum der Informationen, die Entwicklung des digitalen Raumes und des
Internets, die Gelernter, schon 1992, als ‚mirror worlds’ beschreibt.
2.1 Die Stadt als Bühne, die moderne Stadt, la surmodernité ? & Man as Actor?
Richard Sennetts Stadt ist eine Bühne und der Stadtmensch ist der Akteur 'man as actor'. Der Vorläufer der
städtischen 'Öffentlichkeit' ist laut Sennett auf eine Entwicklung am Französischen Hof zurückzuverfolgen,
in der das Publikum (le public) des höfischen Theaters - ein recht kleiner elitärer Kreis - aus Leuten des
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Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Hofes aber auch Leuten nicht-aristokratischer Herkunft bestand -‚la cour et la ville’- sich austauschte. Dieses
'going out in public' wurde bald für mehr und mehr Menschen der bourgeoisen Gesellschaft des 18Jh.s
attraktiv und begann auch Raum außerhalb des Hofes zu vereinnahmen. Zu Beginn traf man sich primär im
Theater und in Kaffeehäusern, da sie für mehr und mehr der Stadtbewohner, des aufstrebenden Bürgertums
zugänglich und leistbar wurden. Öffentlich war nun alles, was nicht in der Familie und einem geschlossenen
Bekannten-kreis statt fand. Diese Entwicklung betraf meist die (europ.) Hauptstädte und veränderte das
Stadtbild zunehmens, es entstanden große urbane Parklandschaften, in denen sich Leute trafen, Kaffeehäuser
und Bars wurden zu sozialen Treffpunkten und Theater und Oper wurden selbst für Leute der Arbeiterklasse
zugänglich. (‚Öffentlich’ bedeutete von da an: Als Gegenteil von Privat, nicht abgeschirmt und geschützt,
sondern offen für alle erkennbar und jeder Meinung ausgesetzt sein, in der Definition ca. seit dem 17 Jh. in
Verwendung). Großer Zuzug vom Land ‚versorgete’ die Städte mit mehr und mehr Fremden, denen die Stadt
unbekannt war, die in den neuen Freiflächen ideale Treffpunkte sahen und so Orientierung in der Stadt
fanden. Auch Wirtschaft und Märkte wandelten sich, verkauft wurde an große Mengen anonymer Kunden,
zudem erlebte die Geldwirtschaft erste große Aufschwünge (Bösenspekulationen etc.). Die Massenproduktion setzte ein und damit die Massenware, das Auftreten im öffentlichen Raum wurde dadurch jedoch
nicht homogener, sondern die gesellschaftlichen Unterschiede gewannen wieder zunehmend wieder an
Bedeutung (vgl. 20.Jh. ähliche Entwicklungen: Bourdieu on distinction and economy of necessity taste as a
destinction strategie).
Sennett beschreibt es als kapitalistisches Phänomen, dass sich die Leute zurückziehen, sich auf trad. /
familiäre Werte zurückbesinnen und Kontakt zu Fremden meiden. Ein weiterer Faktor waren Veränderungen
der Sekulärbegriffe besonders Entdeckungen der Psychologie und den Glauben an ein ‚principle of
immanence’. In die Öffentlichkeit begab man sich nicht mehr um Gesellschaft zu erfahren, sondern um
seinen Charakter zu formen (nur indem Mann sich Fremden aussetzte – so die breite Meinung – konnte er
persönliche Stärke gewinnen, und verlor an Naivität). Frauen riskierten hingegen ihren Ruf wenn sie sich zu
oft in der Öffentlichkeit zeigten, außerdem herrschte der Glaube man verrate doch unbewusst (über Gesten,
Sprache, Kleidung,...) Fremden Dinge über den eigenen Charakter. Überhaupt waren Charakter und
Emotionen zentrale Themen, auch in der Politik (etwas das viel später bei Max Weber wieder auftaucht: Die
Hingabe an das Charisma (…) bedeutet ja, dass er persönlich als der innerlich berufene Leiter der Menschen
gilt, die sich ihm nicht kraft Sitte oder Satzung fügen, sondern weil sie an ihn glauben.").
Weiter geschah es, das der ‚actor’ auf der Bühne zusehends an Ansehen gewann, während der ‚man as actor’
mehr und mehr aus dem Straßenraum verschwand. (soweit Sennett, 1977)
Platz blieb für Handel und Tausch (und Täuschung).
Es beginnt eine Veränderung des Stadtraumes den Marc Augé später als Non-lieu, als transitorischen Raum
beschreibt. Orte ohne Eigenschaften, die als Durchgangs-, Übergangs-, Shoppingorte funktionieren. Die in
urbanen und suburbanen Gegenden zu finden sind, vom ‚öffentlichen’ Stadtraum bis hin zum Warteraum am
Flughafen. (Vgl. den Begriff Aeropolis) Räume die rein der Fortbewegung oder dem Shopping dienen, ohne
Identität, die weder relational noch historisch ist. ‚Der Raum des Nicht-Ortes schafft keine besondere
Identität und keine besondere Relation, sondern Einsamkeit und Ähnlichkeit’, so Augé.
Diese Beschreibung deckt sich mit Sennetts moderner Stadt die nur noch Verkehrsräume und Exklusive,
jedoch einsehbare, Privaträume kennt, die Grenzen zwischen Innen und außen, Öffentlich und Privat
verschwimmen.
Dieselbe moderne Stadt die auch Jacques Tati in seinem Film Playtime thematisiert. Bei der noch eine
weiterer Aspekt hinzukommt. Die kurze Szene mir einer amerikanischen Touristin die verzweifelt versucht
den Eiffelturm zu finden und immerwieder in Fenstern oder Glastüren Reflexionen (der Reflexionen,....) des
Turms sieht und ihn jedes mal hinter sich vermutet. Diese Aufmerksamkeitsorientierte Architektur gewährt
nicht nur voyoristische Einblicke sondern wirkt zudem desorientiernd. Erst im Vergleich zu wesentlich
jüngeren Entwicklungen im digitalen Raum erhält die Kritik völlig neue Facetten. Die noch immer recht
junge, parallel laufende, Entwicklung des Digitalen Raums, die zum sich zum Teil wie ‚mirror worlds’, zum
Teil völlig eigenständig zu realen gesellschaftlichen Veränderungen verhalten. Deren Weiterentwicklung
jedoch weitestgehend von technischen Neuerungen geprägt ist und nicht so sehr von (gesellschaftlichen oder
Nutzerbezogenen) Forderungen.
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Fig. 4. + 5.: Jacques Tati, Playtime (Film 1967)
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
3
TECHNIK
3.1. Das Netz
'Mirror worlds' sind die Vision von David Gelenter, der Anfang der 90er ein Buch mit selbigem Titel
veröffentlichte, das von vielen augenblicklich als Science Fiktion abgetan wurde: 'You will look into your
computer screen and see reality' (It's a smart world, the economist nov 4th 2010). Diese Realität funktioniert
ähnlich wie all das, was sich im digitalen Raum abspielt.
Dieser funktioniert von Anfang an als gewaltiger Informationsspeicher, als riesen Archiv (kein send receive - order - process sondern ein storage room: send - store - recall) , in dem alles unerdenklich (triviale)
wie auch wichtige gespeichert wird; diese Informationen zirkulieren dann im Netz und können zu jeder Zeit
von überall her abgerufen werden. Diese Art der Datenspeicherung funktioniert ohne eine Hierarchisierung
oder wie Kwinter es beschreibt:
'and because the knowledge and history is electronic, once produced, it is subject to a life cycle entirely different from
that of paper records and files. Some knowledge(such as government records of email exchanges and
interdepartmental memorandums) can be dumped - instantly and irrecoverably lost - while other utterly
trivial data sets float forever in the infinity of cyberspace simply because they are no longer subject to the
Darwinian pressures of finite resources, competition, and survival. There can be no doubt that the fundamental
shape and quality of the collective social and historical 'archive' is being profoundly transformed as a result.' (Kwinter
Urbanism: An Archivist's Art)
Ohne Hierarchie ist das ganze eine lose Sammlung an Daten (Datenhaufen), ein wirres Durcheinander und
Nebeneinander, es entstehen Cluster und Pattern (die inzwischen mit 'data-mining' und 'pattern evaluation'
für Werbung etc. nutzbar gemacht werden), die Ideen zu hybriden Formen der Lebenswelt, hybriden
Gemengen von Orten und Personen' kreativer Milieus' in Städten wach werden lassen, die in der
'Amalgamen Stadt' (Frey 2009) beschrieben werden. Die jedoch ohne die Möglichkeit über das Netz auch zu
kommunizieren gar nicht möglich wären. Sie sind es auch die zunehmend dafür sorgen, dass Grenzen
zwischen Privaten und Öffentlichem mehr und mehr verwischen. ,Nutzungsverhalten, die eher an privates
und intimes Handeln erinnern, werden zusehends auch in öffentlichen Räumen gelebt und demonstriert. Der
private Raum ist in gleicher Weise auch teilweise zu einem öffentlichen Raum geworden.' (Frey 2009)
Ähnliche (Durch-) Mischung findet im Wohn- und Arbeitsbereich statt. Da immer stärker mit Informationen
und Wissen gehandelt wird, kann in der Wohnung, wie in der Öffentlichkeit, gearbeitet werden, in früheren
Produktionsstätten gewohnt werden etc.
All das bedeutet noch nicht, dass Grenzen völlig aufgelöst werden und Exklusionsmechanismen
verschwinden auch wenn selbst im Netz Öffentliches und Privates schwer zu trennen sind, ist auch dort
schwer zu feststellbar, was für wen einsehbar ist und was nicht, und wer wo teilhaben kann und wer nicht.
Im 'öffentlichen Raum' sind die Exklusionsmechanismen zwar andere aber der 'Erfolg' bleibt derselbe:
Much of the so-called of “public space” in New York City, for example, is quasi-public: “public” plazas and
atria managed by “private” developers and corporations where effectively a security guard decides who is
allowed access and who is not, what one can do within the space and what one cannot do. Here, public space
is no longer the geography of the public sphere.
’The Public, publics, and public opinion are formed less through the physical geography of specific urban
places and more through networked information and broadcast media systems – we have known this for
decades. Public space thus has become an imprecise and weak term, it means both everything and nothing
today.' (Shepard 2009)
Dabei kommt es auch vor, dass sich öffentliche Aktivitäten in digitale Räume verschieben, und vice versa.
3.2. Systems of Systems
Noch mehr Gelenter: 'Some part of your world—the town you live in, the company you work for, your
school system, the city hospital—will hang there in a sharp colour image, abstract but recognisable, moving
subtly in a thousand places.' (The Economist 2010)
'Systems of Systems' sind quasi 'mirror wolds - extended version', sind nichts anderes als der Versuch einer
Virtualisierung der Realwelt. 'Meta-systeme' sind Systeme die anwendungsorientiert Informationen anderer
Sub-systeme auswerten, quantifizieren und dadurch eine effizientere und bessere Performance erreichen als
die Summe der Informationen die die Subsysteme liefern können (sie werten u.a. Cluster und Patterns aus).
Sie führen zu einer noch stärkeren Konferenz zwischen Realer und virtueller Welt, seit vernetzte Sensoren,
ubiquitäres computing, wireless Daten der Kommunikationsindustrie und der menschlichen Aktivitäten,
aufnehemen, auswerten, und verarbeiten können. An Forschungsprojekten zu diesen Technologien arbeitet
u.a . das MIT Research Lab, Google Street View, etc.
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Gemessen und analysiert wird alles was erfassbar ist, von Sensoren die im inneren einer Kuh platziert, die
genauestens jede Bewegung des Tiers misst und daher vom Futterverhalten bis zum kalben alles vorhersagen
kann, bis hin zu ,smart meters', die genauestens das stromverbrauch -Verhalten eines durchschnittlichen
Vorstadtmenschen (voraus-) kalkulieren. All diese Systeme sind auch noch unter anderen Namen bekannt
'cross reality' , und 'smart Systems' um nur zwei zu nennen. Plus ein weiteres das mehr oder weniger
öffentlich verwaltet wird (nicht von iener Firma, sondern staatlich), SIS Social Interest Solution, diese
Technologie ermöglicht Dinge wie z.B. die E-Card, wird im Gesundheitsbereich zur Dantenweitergabe und
auswertung verwendet.Weitere Informationen dazu finden sic außerdem in sämtlichen IBM Werbevideos auf
YouTube, diese stehen auch meist wieder in direktem Zusammenhang mit den Werbe Einschaltungen der
'Smart Cities', aber auch in den Technik - Rubriken englischsprachiger Zeitungen.
Dort werden auch unverholen Kritikpunkte geäußert, die drei wichtigsten sind:
erstens diese Systeme erlauben es sämtliche Datensätze zu verwalten, auszuwerten und zu kontrollieren,
einher geht damit ein Verlust der Privatsphäre und Verstoße gegen Datenschutzbestimmungen, (privacy)
zweitens diese Systeme wurden von Menschen programmiert, sind somit fehleranfällig, und da es sich um
große Systeme handelt, wären die Verluste immens (security), auch die Angst vor hacking Attacken ist groß,
drittens, diejenigen die Zugang zu diesen Informationen erhalten, erhalten auch einen wesentlichen Vorteil
gegenüber allen anderen (power).
(The Economist 2010)
Ein weiterer Kritikpunkt wäre noch, dass es sich bei diesen Systemen meistens um die eine oder andere
'smarte' Idee zur Effizienzsteigerung handelt.
(Das Wort Effizienz in einem wirtschaftlichen Kontext, kann auch sehr Negative Assoziationen hervorrufen.
Beginnend mit der utilitaristischen Ideen Henry Fords zur Steigerung der Produktivität seiner Arbeiter,
indem er das Fließband aus der Massentierschlachtung in die Autofabrik integrierte, Kontrolleure und helles
Licht bis in den letzten Winkel seiner Fabriken brachte - alles zum Zwecke der Verbesserung der Hygiene,
versteht sichbis hin zu Toyotas way of production, in der die Idee beschrieben wird bei jedem Fehler eines Arbeiters, das
Fließband anzuhalten, diesen also vor allen zu rügen. Die dazu führte, dass nicht einmal jedes 90 Auto,
schadhaft vom Stapel rollt während bei europ. Automobilkonzernen jedes ca. 3-5 auseinander und wieder
zusammengebaut werden muss.
Um nicht alles der Autoindustrie anzuhängen, den kleinen Vermerk, dass ein Schüler des Bauhauses, sein
dort erlerntes Wissen über Funktion, Ökonomie und Co. in die effiziente Planung von Konzentrationslagern
investierte.)
Der Begriff ist im Zusammenhang mit Smart Systems dann gar nicht immer gar so effizient. Wenn man als
ein Beispiel das 'smart grids' untersuchen würde das u.a. die Stromversorgung garantiert, mit der Möglichkeit
für kleine Stromproduzenten (Einzelgebäude mit Solaranlagen und anderen Stromquellen) überschüssigen
Strom ins Netz einzuspeisen und somit ein dezentrales Netz schafft, das individuell auf die Kleinabnehmer
reagiert, stellt man fest, dass jeder dieser Einzelhaushalte, ausgestattet mit einem 'smart meter', dann mit
Strom versorgt wird wenn dieser auch da ist. Also nicht die volle Waschmaschine bringt das System zum
laufen, sondern alle anderen Netzteilnehmer, und wenn nicht genug Strom vorhanden ist, dann wartet die
Maschine. All dies soll planmäßig ohne das einschreiten oder Steuerung des Gerätebesitzers passieren.
Von den ‚Systems of Systems’ nocheinmal zurück zu der Smart City die sich dieser Technologie gerne
bedient, einerseits, da ihre ‚Erfinder’ IBM, Cisco,... genau diese Technik (die einen die Software, die anderen
die Hardware) produzieren und verkaufen (wollen), zum anderen weil ohne sie keines der ‚smarten’
Bestandteile diese Städte möglich wären, bei IBM wären das Beispielsweise die Punkte: Smart Water, Smart
Energie, Smart Transport, Smart Public (Security), Smart Food, Smart Products, Smart Education, Smart
Healthcare, Smart Economy. In den meisten dieser Punkte werden diese Systeme eingesetzt um ‚smart’ den
Resourcenverbrauch zu vermindern – an sich eine gute Idee um Städte nachhhaltiger zu gestalten, alledrings
sind die Minderungen meist im 10% - 20% Bereich, was bedenkt man, dass immer mehr Menschen zu all
diesen Techniken, Produkten, Mobilitätsgewohnheiten, teilhaben, nicht genug sein kann.
Das wohl bekannteste Beispiel dafür sind Flughäfen, die diese Städte der Zukunft mit Menschen versorgen.
Schon heute wäre der Flughafen Hartsfield-Jackson bei Atlanta –wäre er ein eigener Staat- mit seinem
jährlichen ‚workflow’ und seinen jährlichen Nutzern, die 11. Einwohnerreichste Nation der Erde. (Lindsay :
in Ahnlehnung an J.G. Ballard) Ein Sektor der weiter wachsen wird (+ Kerosin verbrauchen wird),
namentlich auch der Sektor auf den die arabischen Staaten ganz besonders setzen. Allerdings wird schon bei
dem Projekt Masdar City klar, dass rechnete man die Schadstoffe die die Flieger produzieren die die Erreichbarkeit der Stadt garantieren, mit, sähe die Öko Bilanz gar nicht mehr gut aus.
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Fig.6.: A plan of Atlanta's Hartsfield-Jackson Airport, Wikipedia
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Um nocheinmal zurück zur Technologie zu kommen, die letzte die hier Erwähnung finden soll, steht nicht in
direktem Bezug zu den ‘smart cities’ ist jedoch längst über Smartphones im Alltags- und Stadtleben
angekommen, und soll desswegen hier ebenfalls Erwähung finden.
3.3. Augmented Reality
Als letztes noch kurz eine Erklärung zu augmented Reality, genauer in nachfolgenden Textteilen darauf
eingegangen.
'Smartphones are packed with sensors, measuring everything from the user’s location to the ambient light.
Much of that information is then pumped back into the network. Apps, for their part, are miniature versions
of smart systems that allow users to do a great variety of things, from tracking their friends to controlling
appliances in their homes.Smartphones are also where the virtual and the real meet most directly and merge
into something with yet another fancy name: “augmented reality”. Download an app called “Layar” onto
your smartphone, turn on its video camera, point at a street, and the software will overlay the picture on the
screen with all kinds of digital information, such as the names of the businesses on the street or if a house is
for sale.' (The Economist 2010) Das Handy wird zum technisches 'gadget', das der direkten menschlichen
Umgebung Informationen hinzufügt, und zur direkten Erweiterung unserer Wahrnehmung zugleich.
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Fig.7.: AR Spaces – ArchiMaton, Bartlett University of Architecture
Fig.8. und 9.: ‚Augmented Reality’ TRAUMAWIEN : TRAUMACHINE
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3.1 Nutzer,
Nutzer, Bürger, Künstler.
Vorab zu diesem und dem folgenden Kapitel:
Nutzer/user: jemand der etwas benutzt (bes. eine Maschine, ein Computer); auch: eine Person die Drogen nimmt
Bürge: von burga (alt hochdeutsch: Schutz) verwand mit dem englischen borough und dem schottischen
burgh. (siehe s. 4)
Citoyen: (siehe s. 4 civil) Sonderform: citoyen du monde
Kosmopolit: (laut Sennett) ein Mensch, der sich mit Behagen in der Vielfalt bewegt; er fühlt sich in
Situationen wohl, die keinerlei Ähnlichkeit mit dem Vertrauten haben
Während Stadtkonzepte der ‚smart cities’ die all diese zuvor gennaten Technologien einsetzen, um
Abnehmer für ihr Produkt ‚Stadt’ zu finden, und den Käufer später als Konsumenten und Nutzer zu
versorgen. (Vgl. FastCompany 2010) Gibt es auch noch andere Ideen für eine Stadt und einen Stadtbürger
der Zukunft. Während sich Queensland um neue ‚Governance’ Konzepte bemüht, und diese erfolgreich
ausprobiert, werden auch in Europa Stimmen laut, die einen aktiven (mündigen) Stadtbürger fordern:
‚Großbürger, Kleinbürger, Industriearbeiter- diese Drei-Klassen-Gesellschaft, die miteinander nichts zu tun haben will,
(...). In Frankreich, England und auch in den USA hat sich in diesen Zeiten noch eine andere Schicht herausgebildet:
Bürger, die selbstbewusst und selbstständig denken, die nicht in das Klassen- und Standesdenken passen. Es
sind Menschen, die pragmatisch mit Verantwortung umgehen und den Staat nicht als Übervater für alle irdischen
Probleme anrufen. Diese Citoyens haben ein kühles Verhältnis zum System: es soll funktionieren, eine
Infrastruktur bereitstellen, eine Dienstleistung also, für die man die Verwaltung dann auch - über Steuern bezahlt. Aber die Gestaltung des eigenen Lebens, Politik und Gemeinwohl sind nicht Angelegenheit dieses
Infrastruktur-Managements.’
Es (...) fehlt der Citoyen, der freie Bürger, der seine Mitte aus sich selbst schöpft. Der weder der geborene
Gewinner noch der geborene Verlierer ist. Kein Profiteur und kein Deklassierter. Einfach nur ein Bürger.’
(Brand Eins 2011)
Der Wunsch nach einer frei zur Verfüngung stehenden Infrastruktur aber besteht auch hier, nur wer sie in
Zukunft verwalten und zur Verfüngung stellen soll, wird hier anders gesehen.’
Auch weil dieser, in das Bild einer Wissensgesellschaft recht gut hinein passt und ein recht erfolgreiches
Konzept zu sein scheint, wenn man dem Economist Glauben schenken darf, der im nächsten Kapitel
teilweise zitiert wird, und besonders in Europa selbstständige junge ‚Entrepreneurs’ ausmacht, die ebenfalls
der oben beschriebenen Gruppe angehören könnte. Diese Leute werden des öfteren (fälschlich) in Artikeln,
aufgrund ihres Lebenstils und ihrer berufsbedingten Neigung in verschiedensten Städten leben zu können, als
‚moderne’ Nomaden bezeichnet, wesentlich besser würde jedoch der Begriff des Kosmopoliten diese Gruppe
beschreiben. Da er nur das Wesen der Leute beschreibt, die Fähigkeit sich an ungewohnte und fremde
Situationen schnell gewöhnen zu können, nicht die Art und Weise ihres ‚herumziehens’ an sich die mit
Nomadentum nichts zu tun hat.
4
ENGENEERING THE FUTURE CITY…
4.1 Technik (in) der Stadt
der Werkraum, das Labor, die Simulation-machine: die city?
An was sich der vorhergehende Absatz klar angenähert hat ist die Idee, dass ein Mensch, eine handvoll
Menschen (und seien es Spezialisten)oder ein Konzern, (wie noch folgen wird) eine wissenschaftliche
Disziplin alleine nicht alle Probleme Der Städte der Zukunft, Der Menschen der Zukunft, und Des
Fortbestands des Planeten lösen kann/ können.
Dieser letzte Teil der Arbeit wird sich nun mit Technologien und Konzepten befassen die teilweise bereits
erklärte Technologien mit nutzen, aber keinen universellen Anspruch auf (allg.) Gültigkeit stellen und auch
weiter darauf eingehen in welchem Kontext solche Technologien, Ideen etc. entstehen und wer sie
entwickelt.
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Oder wie Mark Shepard meinte:
'(…) one of the main aspects of this evolving discourse is the shift in focus away from specific technologies
to the larger social, environmental and political contexts within which these technologies take shape and are
situated.' (Shepard on: users/participants, technology/instruments, public space/the commons)
und vielleicht hilft ein mit-ein-beziehen dieses größeren Kontext auch eine Idee zu begreifen die, frei nach
Bruno Latour, besagt, dass wir alle in dem großen Klimalabor namens Erde sitzen und der Ausgang des
Experiments höchst unsicher ist, wir aber auch gleichzeitig alle daran beteiligt sind.
Ein weiterer Gedanke der ebenfalls noch erwähnt werden sollte, bezieht sich auf die Entwicklung in europ.
Städten die bereits in einem vorigen Kapitel kurz umrissen wurde, auf die Diversität die neue 'kreative'
Arbeitsformen produzieren, den ich deshalb noch einmal aufgreifen will weil er das Konzept 'europäische
Stadt' durchaus als vorbildlich beschreibt:
'…Europe has never been short of talented people with good ideas, yet its entrepreneurs seem more
interested in making products than making money; they take fewer risks and appear to be less driven—and
maybe less greedy (…)
Europe’s diversity may once have been a disadvantage, a clash of cultures and languages rather than a
healthy mix of skills. Now firms have learned to exploit it and providers of capital see it as a strength too.
“People from different countries are good in particular roles. (…)
(…) it may even seem that the idea of a “European” start-up has lost much of its meaning. The same goes for Plastic
Logic, which has developed a high-end e-reader meant to replace paper. It is run from Cambridge, but marketing is
based in Silicon Valley, much of the software is developed in India and manufacturing is done in Dresden as well as
China. “Without videoconferencing and other online collaboration tools, such a structure wouldn’t work. Being
attuned to cultural differences, Europeans are better at working in this environment,”
… das ist einerseits erst durch moderne Technik möglich, andererseits hilf es auch ihrer Weiterentwicklung,
da manche Ateliers und 'Versuchslabore' (Mithilfe verschiedenster Finanzierungsmodelle) zumindest nicht
direkt für bestimmte Firmen arbeiten sondern eher wie eine Art Thing Tank funktionieren.
Das Labor
Thing Tanks gibt es auch noch in der Institutionalisierten Form, einer davon wäre das MIT Research Lab, die
hier folgende Einheit entwickelt parallel zu den folgenden Projekten, Technik und Konzepte für IBM,
General Motors, General Electrics, etc. Zwei dieser Projekte seien hier erwähnt da, die 'liberated pixles' wie
auch das 'dial up' Radio aus dem MIT Media Lab stammen, unter einem Programm das sich 'smart cities'
nennt läuft.
Die 'liberated pixles' sollen im öffentlichen Raum zu Verwendung kommen, mit ihrer hybriden Technologie
die Lichtquelle (leuchtet nicht nur scheint) und Display in einem ist, den Strom selbst gewinnt, und aus
Einzel Modulen besteht die beliebig bespielbar und an ordenbar sind. Die Beleuchtung könnte sich so Nachts
der Bewegung des Vorbeigehenden anpassen, die einzelnen Pixel könnten maßgeschneiderte
Werbebotschaften (vielleicht aber auch von selbst gewählte Bilder/Oberflächen, der Nutzer). Seine
Entwickler erwähnen, dass sie sich bei der Konzipierung sehr wohl Überlegungen zu 'Öffentlichen Räumen'
angestellt haben, dennoch erinnert manches ein wenig an Szenen aus Minority Report (wenn es auch keine
Hologramme sind). Das zweite Projekt das 'dial up radio' ist ein ein Handy-Radio das für die Organisation
von Demos zu Verfügung steht.
4.2 Technik – Kunst
Das Experimentierfeld: Labor II
Im Vergleich zu den davor gennanten Projekten die aus Universitäeren Institutionen stammen und
weitestgehend im Technischen Bereich bleiben, somit aber auch zu einem bestimmten Teil Orts-, weil sie
Labore benötigen, und oft auch (freiwillig) Diskursgebunden bleiben. Wird nun ein etwas genauerer Blick
auf einen anderen Sektor der sogennanten ‚kreativ Wirtschaft’ gerichtet, und zwar auf den Künstler (und der
findet sich in europäischen, amerikanischen, wie auch in Nischen und Ecken asiatischer Städte).
The artist / der Künstler: wenn man künstlerisches Schaffen u.a. (und sehr grob formuliert) darüber definiert,
dass Dinge getan und dargestellt (nicht im sinne von Abbildungen schaffen, sondern im sinne von sichtbar-
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Kathrin Schelling
machen) werden können die – im Gegensatz zur Politik, zur Wissenschaft, zur ...- moralische, ethische,
gesetzliche (usw.) Grenzen (zumindest gedanklich) überschreiten können, die Sichtweisen wechseln können
(wenn nicht sogar müssen), die Spiel (- raum) kennen und damit aber auch Neuen schaffen. Die Formen die
dies an nimmt können außerdem provokativ sein und unsinnig sein (im Gegensatz zur Wissenschaft, ind er
es nicht lange Wirtschaftlich wäre Un-sinn zu produzieren)
‚(…) Das Gehirn braucht Provokationen, um neue Bahnungen zu etablieren. Es kann in Wegen denken,
während ein Computer Millionen Antwortmöglichkeiten auf eine Frage gleichwertig durchrechnet. Diese
Provokationen sind aber nur in einer offenen Gesellschaft möglich. Unsere heutige Gesellschaft ist dafür zu
wenig offen: Der Sinn wird als eindimensionaler Kosten-Nutzen-Wert vorgegeben. Die notwendige
Sinnproduktion als Prozess, der auch den Unsinn einbezieht wird kaum ermöglicht. Dies betrifft auch die
Architektur und den Städtebau in starkem Maß. Die Menschen, die in diesem Bereich tätig sind, beschäftigen sich oft
fast zwanghaft mit Sinnproduktion, um den von ihnen geforderten Funktionalismus entsprechend argumentieren zu
können. (…)’ (Homann 2010)
Aus einem solchen Hintergrund heraus ist es allerdings auch wesentlich leichter, Dinge die gemeinhin als
‚normal’ und ‚gegeben’ gelten zu hinterfragen und Aussagen wie diese zu tätigen:
‚For me, nothing is real and as certain as one thinks it seems to be. Progress can be understood as an illusion
if one realizes that the exit from a labyrinth is always a construction. The big simulation-machine wherein
we live makes everything that seems to us so near and clear completely incomprehensible.’ (Kunze 2011)
Diese Aussagen sind aber immer an Projekte und weitere Handlungen gebunden und fordern Stellungnahmen und Positionen zu finden.
Es geschieht etwas das soweit gehen kann, dass man ‚Kunst (oder zumindest Teile der Kunst) als (eine
Möglichkeit der) Bildung des Bewusstseins des Individuums’ (Linde 2010) sehen kann.
Aus dieser Perspektive sind die folgenden Projekte zu verstehen. Sie schaffen es überdies sich nicht nur
kritisch mit den Themen auseinanderzusetzen, sondern auch noch andere Disziplinen einzubeziehen. Zwei
davon gehören zu einer Publikation, der ZHdK (Zurich University of Arts) in Zusammenarbeit mit mehreren
Nordeuropäischen Technischen Universitäten, sie stellen transdisziplinäre Kunstprojekte vor.
Das Erste davon ist der 'Ambient Energy Orb', der auch bereits von Global Pazifik vertrieben wird. Eine
'alternative' Form eines 'smart meters' der eigentlich den Stromverbrauch im Haushalt messen soll. Aber
anstatt danach selbst in den Stromhaushalt einzugreifen via weiterer Systeme, wurde er in Zusammenarbeit
mit Ästhetikern entwickelt, und zeigt farblich sein Befinden an. Anders gesagt wenn er rot läutet, -ist er
sauer- bedeutet das höchste Alarmstufe, weil Unmengen Strom verschleudert werden, wenn er hingegen grün
leuchtet, -Mr. Orb is happy- ist alles in bester Ordnung. Der ökologische Effekt davon (die Nutzer reagieren
darauf nicht wie auf die herkömmlichen 'smart Meters' (die in Kalifornien am Wiederstand der Bevölkerung
gescheitert sind), ist jedoch nicht der Grund, wieso der Orb hier Erwähnung findet, vielmehr die Tatsache,
dass er von einer simple und verständliche Technische Bestandteile besitzt, die es den Nutzern leicht
möglich macht das Gerät selbst umzuprogrammieren und auf x- beliebige Dinge anzusetzen (Wetterberichte,
Börsenkurse, RyanAir Flugkosten etc.). Somit der Nutzer des Geräts beinahe annähernd viel an der Technik
herumbasteln kann, wie die die es produzierten.
Das zweite Projekt beschreibt noch einmal eingehender, einen der Faktoren weshalb der Orb erfolgreich war.
Es handelt sich um ein Kunstprojekt namens ‚Nuage Verte’ von einem Künstlerduo namens HeHe (Helen
Evans, Heiko Hansen) in Ruoholahti, Helsinki. 'Die Wolke' arbeitete auch mit farblicher Darstellung, in
diesem Fall jedoch, farblicher Darstellung der Aktivität eines Heizkraftwerks in der Nähe des Wohn- (und
Stromverbrauchs-)gebiet Ruohlahti. Die Wolke des Kraftwerks wurde mit Projektoren je nach Stromverbrauch der Gegend, bei geringem Verbrauch mit groß und grün, bei großem Verbrauch wurde der grüne
Teil der Wolke kleiner, angestrahlt. Nachdem es zu Beginn Konfusion über die giftgrüne Wolke gab, da die
Leute glaubten sie wäre gefährlich, stellten sich innerhalb kurzer Zeit Erfolge ein und die Leute versuchten
Strom zu sparen und die Auswirkungen zu beobachten. (HeHe, Transdiscourse I : mediated Environments,
2010, und 2008; http://www.pixelache.ac/nuage-blog/)
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
Das dritte Projekt, die Too Smart City ist ebenfalls ein Projekt das aus aus einem Transdisziplinären Diskurs,
von der Wissenschaftlern der Berkley, Architekten und Künstlern, im Zuge eines Symposiums hervorging
das sich mit ‚situated technologies’ auseinandersetzte und in einer Austellung (‚Towards a Sentitent City’)
endete. Die ‚Too smart City’ beschäftigt sich humorvoll mit den Auswirkungen aller dieser bereits genannten
‚smart’ technologies und stellt eine Reihe ‚augmented furniture’ vor, die durchaus intelligent ist im Sinn von,
z.B. einem Mistkübel der weis, dass Müll schlecht ist und ihn sofort wieder ausspuckt, Verkehrszeichen die
verschiedene Informationen und Gebote (verwirrend schnell) abspielen etc.
‚Too Smart City is a set of street furniture–a trash can, a bench, and an information sign–augmented with
computational intelligence and location awareness. In each, the furniture is rendered near useless by its
hyper-enthusiastic use of technology to facilitate its service. The result is a comical interactive piece that
enables the public to engage in some of the critical issues involved in next generation public infrastructure.’
(Key team members: Joo Youn Paek (artist and interaction designer, Artist in Residence, LMCC), David
Jimison (founder Mobile Technologies Group, Georgia Tech and Honorary Fellow, Eyebeam ::
http://www.situatedtechnologies.net/?q=node/89)
Ein Kleiner Nachtrag:
All diese kleinen Projekte beweisen einmal mehr, dass es durchaus sinnvoll sein kann, sich mit Neuem
auseinanderzusetzen, egal ob es sich dabei um Technik, Techniken, Ideen, oder Projektmitarbeiter handelt.
Wenn das nicht auch im Bezug auf städtebauliche Fragen angewandt wird dann könnte eintreten was S.
Kwinter prophezeite, wenn hier kein Umdenken stattfindet, Planung nur noch den Regeln des freien Marktes
und des Geldes folgt:
‚(...) less than 5% will be designed or planned in the traditional manner. The rest will follow-one dimensional
pathway of the market.’
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Fig.10. + 11.: Ambient Energie Orb, Pacific Gas Corp. (Transdiscourse I, 2010)
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Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
5 CONCLUSION
Wenn man das Modell akzeptiert, dass Stadtraum eine Bühne ein Setting für menschliche (gesellschafliche)
Interaktionen darstellt, Gesellschaft dadurch entstehen kann, dass sich Menschen dieser Bühne bedienen.
Dadurch eine Art Handlungsraum entsteht zu dem sich in der momentanigen Zeit immerneue Technik
gesellt, dann kann man diese (optimistisch) als neue Möglichkeit, aber auch als Erweiterung sehen. Als
Erweiterung der Bühne/ der Stadt auf der einen Seite als menschliche Erweiterung auf der anderen Seite.
(Stadtraum +, Handlungsraum +)
Die Trennungen die zwischen Mensch und Umgebung, aber auch zwischen Mensch und Technik, und
digitalem und real/analog verschwimmt. Spätestens mit der Entwicklungen der Smart Phones und
Phänomenen wie Augmented Reality entstehen Interfaces, die ein technisches gadget sind und gleichzeitig
ein erweiternder Teil unserer Wahrnehmung. (Die wir, würden wir die Technik ein wenig besser verstehen,
auch schulen, trainieren und verändern könnten). Von Trennung zwischen Mensch Objekt zu sprechen, von
einem Akteur und etwas Außerhalb, erfasst dieses Verhältnis schlecht. Bruno Latour verwendet schon längst
den Begriff des Aktanten und den des Akteurs. Er stellt damit Dinge und Menschen umgeben auf die selbe
Bühne.
Die Dinge die uns umgeben werden damit genauso verhalndelbar (siehe auch Latour: das Parlament der
Dinge) wie menschliche Bedürfnisse und gesellschaftliche Phänomene. Diese Überlegungen betreffen die
Gesellschaft genauso wie solche die sich mit Ihr (und Technik undundund) beschäftigen. Auch die
Wissenschaft ist nicht eine solitäre Disziplin irgendwo außerhalb, sondern ist längst mit allen anderen
eingetreten in etwas das Bruno Latour als World Wide Lab bezeichnet.
‚(as) Latour ironically remarked that we have left the epoch of science behind and entered that of the global
experiment, generating a world wide lab’
Egal ob Masdar, Tokio und Fukoshima, oder Wien, ob Smart oder einfach nur City, auch sie sind ein Teil
dieses Versuchsraums, und egal unter welchen Konditionen: Klimaerwärmung, Resourcenknappheit, oder
natürlich/ menschlich ausgelöste Katastrophen, alle haben am Experiment teil - der Ausgang ist ungewiss...
In diesem Kontext wäre es wichtig das sich (wissenschaftlichen) Disziplinen auch auf Ideen außerhalb
einlassen... Die einzigen erkennbaren Versuche in diese Richtung passieren zur Zeit in der Kunst, die als
Trans-Disziplin, Disziplin dazwischen, Trans-discourse auftritt und dadurch Verhandlungsbasis und Spiel (raum) schafft.
Genau diese Spielräume sind es die erst Neuerungen und Nivellierungen zulassen, aber selbstverständlich
auch Labor sind nicht nur Bühne, nicht nur ein Skript kennen, vielleicht nicht nur einen Ausgang - kein
Happy End
Die Smart City geht vom Bild einer Idealen Stadt aus...genau von diesem Happy End. Schafft unter enormen
technischen Aufwand ein Abbild dessen, was IBM, Cisco, einige wenige Stadtplaner und Experten sich als
Stadt der Zukunft –eine ‚instant version’; eine ‚instant city’- vorstellen und bauen diese.
Solange jedoch die Technik eingebaut und versteckt bleibt, hat der Einzelne keinen Zugriff darauf, keine
Möglichkeit auch noch etwas zu verändern, zu verbessern,... es wäre somit weder ein smartes noch offenes,
noch ein partizipatives, noch ein dezentrales System. Alles das, mit dem Smart City aber trotz allem wirbt.
Vielleicht ist der Begriff ‚smart’ einfach doch noch zu smart... (vielleicht erlaubt er doch noch zu wenig
Spiel oder wie Marie es nannte stupid might fail but smart does not even try....)
Architekten fehlen in diesem Diskurs und in der ‚Smart’ City’ Planung, sie sind Planer und vielleicht ein
bisschen Künstler (vielleicht noch mehr Zauberer) aber anscheinend nicht smart genug. Darin liegt ihre
(vielleicht einzige) große Chance.
20
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Kathrin Schelling
Fig.12.: HeHe, Nuage Verte (Transdiscourse I, 2010)
Fig.13.: Richard Hardy, Transcendent City(http://vimeo.com/14090899)
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at
Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
21
Technologien und ihre sozialen/ gesellschaftlichen Folgen
6
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22
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
Julia Siebenhofer
(Julia Siebenhofer, [email protected])
1 ABSTRACT
Immer wieder wiederholen sich die ‚Let’s build a smarter planet’ Videos. In einer endlosen Schleife
kommen die Worte der Menschen, die auf der Bildfläche aufscheinen, wieder. Sie sagen ‚I’m an IBMer’. Die
Slogans sind längst auch im Kopf angekommen. Die IBMer sind dazu da, um die Vorraussetzungen für einen
smarteren Planeten zu schaffen. Sie fordern auf, daran teil zu nehmen, neue Möglichkeiten zu finden, die
Welt besser zu gestalten und sie erklären, dass sie darüber nachdenken, was für die Welt Gutes getan werden
kann um sie smarter zu machen. Aber warum wollen wir einen smarteren Planeten bauen?
Ist die Antwort, dass wir uns verantwortlich gegenüber der Umwelt fühlen und wirtschaftlicher mit
Ressourcen umgehen wollen? Warum müssen wir unsere Schuldgefühle gegenüber der Umwelt wieder
loswerden?
In den Videos wird uns die simple Lösung für all diese Probleme gezeigt. Es ist wie zum Beispiel wenn man
den Hometrainer vom Teleshopping kaufen würde, der eine Garantie verspricht für den glanzvollen Körper,
den man sich schon immer gewünscht hat und ihn auch nur mit diesem Hometrainer erlangt. So natürlich, ist
auch der Aufruf einen smarteren Planeten zu bauen. Die magische Formel beinhaltet die Zutaten ‚green’ und
‚sustainable’.
‚green’ und ‚sustainable’
Ein ‚Green Building’ hat eine Struktur, die Prozesse benutzt, die Verantwortung gegenüber der Umwelt zeigt
und wirtschaftlich mit Ressourcen umgeht. Dies betrifft das Design eines Gebäudes in den Komponenten
Ökonomie, Nutzbarkeit, Beständigkeit und Komfort.
Um dies zu gewährleisten beachtet ein ‚Green Building’ folgende Punkte: effiziente Nutzung von Energie,
Wasser und anderen Ressourcen, schützen der Gesundheit des Bewohners, unterstützen der Produktivität des
Angestellten und reduzieren von Abfall, Verschmutzung und Umweltschäden. 1
‚Sustainable’ bedeutet, fähig zu sein, einen bestimmten Level oder Grad aufrecht zu erhalten. Man sollte eine
ökologische Ausgeglichenheit bewahren, indem man den Abbau von natürlichen Ressourcen vermeidet und
es heißt fähig zu sein, etwas aufrecht zu erhalten oder zu verteidigen. 2
Da diese zwei Begriffe in einem Atemzug mit dem Wort ‚smart’ genannt werden, ist die Definition dieser
Begriffe Voraussetzung. Es ist eine Art, mit der Umwelt umzugehen, bei der versucht wird, sie unangetastet
zu lassen oder vielleicht eher sie so auszudehnen, mit zum Beispiel dem Bau eines Gebäudes, dass die
Umwelt danach wieder Möglichkeiten erlangt sich zum ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.
Allerdings sehen wir bei der Begriffserklärung auch, das wenn davon ausgegangen wird, das etwas wieder
fähig ist zum ursprünglichen Zustand zurückzufinden und wenn Voraussetzungen zu einer Regenerierung
gegeben sein müssen, muss es zuerst verbogen werden. Es muss zuerst einmal beschädigt werden.
Was nämlich damit gesagt werden will, ist, dass der Mensch in erster Linie an sich denkt und wie er in sein
Umfeld eingreift oder eingegriffen hat sei vorgegeben. Nun erscheinen hier gewisse Gefühle bei der Frage
auf, ob die Umwelt die Möglichkeit hat, sich zu zurückzuversetzen. Wie kann man sich das vorstellen, wie
stellt sich das Unternehmen IBM die Verbesserung der Situation vor?
Resilient - Synonyms:
- adjective: elastic, springy, flexible
- (of a substance or object) Able to recoil or spring back into shape after bending, streching, or being
compressed
- (of a person or animal) Able to withstand or recover quickly from difficult conditions 3
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
1
Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
‚smart’
Um an dieser Stelle weiter fortschreiten zu können, wird die Erklärung des Begriffs ‚smart’ unumgänglich.
Denn es will gesagt werden, dass dieses Wort von selbst sehr schön Aufschluss über seine schnell und
effektiv erreichte Popularität gibt und somit auch seine Werbewirksamkeit bestätigt.
Der Begriff bedeutet nicht einfach nur ‚intelligent’. Es ist eine schlagfertige Intelligenz der Redegewandtheit.
In der ‚High Society’ kann man sich ‚smart’ kleiden und ist damit gutaussehend, modisch und elegant.
Zusätzlich hat der Begriff noch eine technische Bedeutung, die auf Hightech Waffen bezogen ist und somit
automatisch die Hightech Technologie garantiert, die mit der Smart City mitgeplant wird. Es gibt zum
Beispiel die ‚smart card’, mit der einfach und schnell zu bezahlen ist. Der Begriff ‚smart’ hat sich bereits in
seinen vielen Varianten im positiven Sinne verbreitet.
Die Herkunft von ‚smart’ ist aus dem altenglischen Wort ‚smeortan’, was heißt, jemandem einen starken,
stechenden Schmerz zuzufügen. 2
Diese einzige negative Konnotation jedoch aus der Sicht des Kriegers interpretiert, deutet auf seine
Schnelligkeit im Kampf und damit seine Geschicklichkeit hin. Auf eine heutige Person im Vergleich
übersetzt, zeichnet sie sich durch seine Geschicklichkeit im sammeln von Kompetenzen beziehungsweise im
schnellen und effizienten verbessern von Fertigkeiten aus. Auch ein Zeitgeist, dass alles schnell und einfach
sein muss.
Sehen wir das Leben als ein Spiel, so bekommt man Punkte für jede Tat. Ich habe heute statt dem Auto den
Bus benutzt, um zur Arbeit zu kommen. Das belastet weniger die Umwelt und verursacht weniger Stau. An
der Bushaltestelle habe ich dafür Punkte erhalten. Wenn ich genug Punkte erreiche, werde ich aufgestuft. Im
Vergleich mit den Anderen muss ich aber versuchen auf der gleichen Stufe, wenn nicht über ihnen zu stehen.
Somit sammle ich ständig Punkte, damit ich mehr Erfahrung erhalte. Und das kann ich auch tun, indem ich
eine bestimmte Applikationen benutze, Applikationen in einer Stadt, die für mich überlegt, wie man am
besten umweltfreundlich lebt und wie man ‚smart’ ist. Das ‚IBM Smarter Planet Recruitment’ Video fragt
mich: ‚Bist du smart?’ Es bietet die Lösung für die Verbesserung der gegenwärtige Situation des Planeten
dar. ‚Bist du erster? Bist du grün? Bist du smart?’ ‚Schließe dich uns an!’ 4
2
PUNKTE
Punkt 1: Technologie als Applikationen, wie der Mensch sich verbessern kann
Wie das Schema funktioniert, lässt sich bildhaft so umschreiben, dass in einem Paket mehrere Applikationen,
Anwendungen heruntergeladen werden können, die alle einzelnen Themen einer Stadt aufbereiten. Indem
wir in dieser Stadt leben und somit ein Paket von Anwendungen besitzen, werden verschiedene Dinge für
uns geregelt. Dieses Paket mit seiner Vielzahl an Applikationen soll nun näher vorgestellt werden.
Die Themen der Smarter City von IBM
Smarter Water: Ein neues, bahnbrechendes Reinigungssystem soll in die Infrastruktur eingebracht werden.
Ein Wassersensor kann das Wasser regeln, und genau feststellen, an welchem Ort das Wasser gebraucht
wird. Damit wird Wasser intelligent verwaltet und nicht mehr für selbstverständlich angesehen.
2
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Julia Siebenhofer
Smarter Energy: Mit einem neuen Energienetz fließt Energie genau dort hin, wo sie am meisten gebraucht
wird. Auf die Stadt verteilt sind Energiequellen, wie Windturbinen und Solaranlagen. Energiemessgeräte
können den Konsum von Energie reduzieren. Es kann gemessen werden, wenn die Energie vom Verbraucher
gebraucht wird und damit kann gesagt werden, zu welchem Zeitpunkt es besser ist, Geräte zu benutzen.
Zusätzlich sollen Autos mit Windenergie gespeist werden.
Smarter Transportation: Mit einem neuen, dynamischen Mautsystem können Verkehrskollapse um 20%
reduziert werden. Die Daten von verschiedenen Geräten sollen miteinander verbunden werden.
Entscheidungen sollen gemeinsam getroffen werden und damit kann das System in Echtzeit reagieren. Auch
soll damit der Verkehr geregelt und bei Notfällen umgeleitet werden, um den Verkehr flüssiger zu gestalten.
Smarter Public Safety / Policing: Mit einer Echtzeit-Verbrechenszentrale können Verbrechen um 27%
reduziert werden. Die Daten sind bei jeder einzelnen Organisation aufgehoben, aber nicht miteinander
geteilt. Mit smart Kameras kann sofort analysiert werden, welcher Service kontaktiert werden soll und das
Gesicht kann sie auch gleich erkennen, damit sofort die Daten des Menschen aufgenommen werden können.
Auch die gesammelten Daten können so analysiert werden, das man weiß, wo das meiste passiert und je
nachdem können die Beamten vor Ort bereitgestellt werden.
Smarter Food: Es braucht Technologie, die krankheitsresistente Kakaopflanzen und stärkere Reiskörner
entwickeln kann. Essen soll von der Farm bis zur Gabel verfolgt und begleitet werden können.
Smarter Products: Produkte sollen ein smartes Herz besitzen, das alles reguliert, bis auf die Liebe, bestehend
aus solchen Prozessoren, wie deine Playstation 3, XBOX 360 und Wii, angetrieben mit einer Software wie
NASAs Teleskop mit der Technologie der Zukunft betrieben und damit die Welt mit Produkten
umzuformen, die denken können.
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
Smarter Education: Es werden Daten über die Schüler gesammelt, um sie damit am richtigen Punkt zu
fördern. Die Lehrer können die Schüler jederzeit über Telefone oder Computer abrufen. Daten können für
jeden einzelnen Schüler ausgewertet werden, damit der Lehrer sich auf einzelne Gruppen in der Klasse
konzentrieren kann. Die Administratoren können die Informationen, die sie über den Schüler gesammelt
haben leicht mit anderen Schulen austauschen, wenn ein Schüler die Schule wechselt. Universitäten können
‚Cloud Computing’ verwenden und brauchen dadurch weniger Geld für die Geräte, wofür sie dann mehr
Geld Forschung haben.
Smarter Healthcare: IBM hat sich über das Gesundheitssystem Gedanken gemacht und möchte, dass sich
Ärzte, Spitäler und Apotheken ihre Daten teilen können. Durch elektronische Gesundheitsaufzeichnungen
können alle wissen, wie es um die Gesundheit eines Menschen steht. Damit können präventive Messungen
gemacht und die Gesundheit gefördert werden. Persönliche Gesundheitsprofile von IBM und Google in
einem weltweiten Kommunikationsnetz können die Zeit, die für die Recherche von Jahren auf Monate
verringern. Zusätzlich soll eine Software für eine mobile, medizinische Abbildungstechnologie entwickelt
werden.
Smarter Economic Development: Wenn in einer Stadt Wirtschaft wächst, siedelt sich dort auch mehr
Wirtschaft an. Dies kann durch die gesammelten Daten eingesehen werden und zieht den richtigen Markt an.
5
All diese Dinge werden mit Hilfe von Geräten umgesetzt, welche zum Beispiel auch von Cisco und Lotus
hervorgebracht werden, denn dahinter stehen Entwickler, die diese Technologie entwickeln und ihre
Applikationen programmieren.
4
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Julia Siebenhofer
Cisco
Cisco entwickelt Geräte und Sensoren für Messungen und Analysen. Mit ihren Geräten bieten sie Lösungen
für Eigenheime und dessen Umfeld im größeren Zusammenhang für Stadtstrukturen, Firmen und Data
Centers. Ihre Produktpalette fasst auch Internetsysteme, Kommunikationsgeräte, Geräte für Data Centers,
sowie auch Videokameras für die Überwachung und die davon ableitbare Sicherheit in der Stadt und dazu
ihre passende Software.
Damit beliefern sie ‚Communities’ wie auch ‚Smart Cities’ und können mit ihrem breiten Produktangebot
die Sicherheit, die effiziente Belieferung öffentlicher Dienste, sowie die Ausbildung und die Gesundheit
regulieren.
‚Communities’ können mit einem Echtzeit Informationsaustausch ausgestattet werden, um Interaktionen zu
vereinfachen. Es kann dabei durch den Zugriff auf diverse Daten helfen, Antrieb von Ressourcen zu erzielen,
die von wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Vorteil sein können.
Somit ermöglicht Cisco mit seiner eigens für Communities eingerichteten ‚Community+Connect’ Kategorie,
die Belieferung ihrer Technologie, die für die Entwicklung des Smart City Konzeptes wichtig ist, um die
Umsetzung der Ziele zu gewährleisten. 6
Punkt 2: Der Entrepreneur und sein Marketingschema, das ‚Smart City’ Konzept
Smart Grid
Für eine Smart City werden auch Router verwendet, anhand von denen die Energieversorgung mit Hilfe
eines ‚smart grids’ verbessert wird. Das Schema funktioniert so, dass es ein Netz aus Routern gibt, die
erörtern, wo Energie gebraucht wird, zu welcher Zeit sie gerade in großen Mengen vorhanden ist und wie sie
dann abgestimmt an den Verbraucher fließt. Somit können durch diese angepasste und optimierte Verteilung
Höchstleistungsphasen vermindert werden. Die Gesamtleistung des Energielieferanten muss nicht mehr so
hoch sein.
Exemplarisch kann dies an einer Waschmaschine eines Haushaltes verdeutlicht werden. Die Waschmaschine
bekommt den Befehl zu waschen. Der Router managt den Energieverbrauch der ganzen Stadt und weiß
genau, wann gerade kein Energieengpass vorhanden ist. Sobald genug Energie vorhanden ist, wird die
Waschmaschine anfangen zu waschen. Der Energieerzeuger muss somit nicht mehr mit außergewöhnlichen
Höchstleistungen rechnen, der Verbrauch wird stabiler.
Auch das Stromnetz selbst wird dynamischer gestaltet, es soll alles miteinander verbunden sein. Jede
Energiequelle kann in das Netz einspeisen. Die Energie fließt nicht mehr nur in eine Richtung, wie von
einem großen Kraftwerk zum Haushalt, sondern sie soll auch wieder zurückfließen können, wenn ein
Haushalt selbst auch Energie erzeugt, um wertvolle Energie nicht unnötig zu verlieren.
Dadurch kann durch die Regulierung mit solchen Routern, die diese Energieströme messen und deren Daten
aufbereiten, ein sparender Umgang mit Energie gepflegt werden. Ein ähnliches Prinzip gilt auch für den
Umgang mit Wasser. Sensoren messen in Wasserleitungen den Verbrauch und regulieren auf gleiche Weise
wohin und wann das Wasser fließen soll.
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
Secure By Design
Mit den im Hinterkopf behafteten architektonischen Vorstellungen zum bilden einer Stadt, leuchtet
immerwährend das Thema der ‚Sicherheit’. Es gibt mehrere Thesen für die Gewährleistung von Sicherheit
der Einwohner einer Stadt, wie durch Kontrolle durch Patrouillen der Exekutive, durch die Erhaltung von
verschiedenen Regeln, durch Überwachen mit Kameras wie auch durch soziale Kontrolle. Dies sind alles
bekannte Beispiele. Nun tritt bei einer ‚Smart City’ ein neuer Faktor auf den Spielplan. Ein neuer Begriff
‚Secure By Design’ tritt hervor. Etwas das nun zusätzlich von neuer Notwendigkeit wird. Denn durch die
Einführung von Technologie wird ein neuer Risikofaktor eingebracht.
‚Secure By Design’ ist ein wichtiger Aspekt zur Entwicklung des ‚Smater Planets’ von IBM, der in der
Informatik gebraucht wird. Es bedeutet einen Code so zu programmieren, dass er keine Löcher darin
aufweist, sozusagen fehlerfrei durchprogrammiert ist und damit so gestaltet ist, dass er von Grund auf Sicher
ist. 7
Dadurch wird es wichtig auch die Sicht des Programmierers zu verstehen und deren Herangehensweisen zu
deklarieren, um zu verstehen wie der Unternehmer, der als Planer agiert, denkt.
Das Smart City –Konzept
Das Video ‘How to build a smarter planet’ von IBM zeigt in Interviews mit Menschen, die bei IBM arbeiten,
wie sie jeden Tag bemüht sind den Planeten smarter zu gestalten.
Smarter Products
Meg Selfe: Unternehmen brauchen die Möglichkeit auf eine Weise teilnehmen zu können, so dass sie ihre
Ziele erreichen können, um smartere Produkte zu bauen.
Es gibt entworfene Dinge in Produkten, die das Produkt smarter machen, wie Sensoren und Transmitter.
Zum Beispiel ist ein Auto ein komplexes System, das vielen Codezeilen bedarf, es gibt 40-50 verschiedene
Kontrollmodelle. Aber unser Anteil an mobiler Teilnahme in einem System von Systemen, ist die,
Verkehrsinformationen zu bekommen, um die Möglichkeit zu erlangen, Informationen der Diagnose des
Produkts zu senden.
Es werden andere Wege eingeschlagen, Design wird ganz anders erreicht als vorher.
Al Zollar: Manche Schätzungen gehen auf über 200 Trillionen Dollar Kapitalwesen für Entwicklungen in der
ganzen Welt. Diese Anlagen unterstützen Gewerbeprozesse, Gewerbedienste deren Organisationen von
wahren Erfolgen abhängen. Wir hatten die größten Probleme, dass diese Elemente miteinander verbunden
werden. In der Tat gibt es viele unterschiedliche Einstellungen, Technologien und es werden verschiedene
Sprachen gesprochen.
Ausrüstungen, Energiegeneratorenstationen, IT -Ausrüstung, all diese Fähigkeiten sind miteinander
verbunden. Die Emigrationssoftware, die von IBM bereitgestellt wird, erlaubt jeder Art von Gerät mit jeder
Art von Netzwerk verbunden zu sein, wodurch es Möglich wird Intelligenz zu beliefern, die wir von einem
wirklich smarteren Planeten erwarten.
‚Smart By Design’ und ‚Secure By Design’ sind wirklich zwei Seiten einer Münze. Aber bei ‚Smart By
Design’ ist zu benennen, dass Dinge viel effizienter und sicherer sind, Risiko zu vermindern. Beides
zusammen erschafft die best möglichen Ergebnisse und diese miteinander verbundene Infrastruktur können
wir einen smarteren Planeten nennen. 8
Data Security
Fabio Gandour: Was sehe ich? Ich sehe einen Planeten, komplett miteinander verbunden, was heute ein
Gewebe ist, und weil es ein Gewebe ist, sind darin auch Löcher. Wenn es nur eine Haut werden würde, ohne
Löcher.
Wir müssen menschliche Gesichtspunkte beachten, wenn wir ein System überhaupt smarter machen wollen.
Sewart Cawthray: Es gibt kleine, winzige Löcher, die überall existieren und nach diesen Löchern halten
Hacker Ausschau. Also wenn du einen Code in einer Software richtig schreiben kannst, wenn du eine
Firmware für eine Hardware richtig bauen kannst, wenn du den richtigen Prozess strukturierst, das ist von
Anfang an ‚Secure By Design’. Tatsächlich, musst du all dies nicht erst im nachhinein finden.
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Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
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Jack Danahy: Energiesysteme wurden vor langer Zeit gebaut und sie wurden seither in ihrem
architektonischen Systemen fundamental geändert.
Jedes mal, wenn ich mehr Technologie einführe, bringe ich mehr Risiko ein. Das ist, wie die Dinge laufen.
Also müssen wir stark über das nachdenken, wohin Technologie gehen wird. Man muss darüber nachdenken,
wie man es benutzen wird und wie man auf das Risiko stoßen wird.
Wenn wir darüber nachdenken, wie Energie konsumiert wird. Steckdosen sind in der Wand, weil man
Energie will. Es wird nicht erwartet, dass Energie wieder zurück in die Wand geführt wird. Wenn wir über
Solarenergie sprechen, erzeugte Energie, die wieder zurück in das Netz fließt. Also muss das Netz vor
solchen geschützt werden, die falsche Dinge tun. Sollte etwas als energieerzeugend verstanden werden? Wie
viel ist es wert? Zu welcher Tageszeit benutze ich Energie? Also ist es die Aufgabe beim benutzen dieser
Systeme indem sie auf eine Art miteinander zusammengefügt werden und neue Dinge rundum gebaut
werden und sie vor allem ‚Secure By Design’ zu machen.
Ein smarterer Planet erlaubt bessere Sicherheit. Ich weiß mehr darüber, wer Dinge anfasst und wenn etwas
nicht stimmt, spüre ich das sofort. Das kann ich sofort sagen.
Der Planet kann nicht wirklich smarter werden, aber wenigstens kann er sicher sein. 9
Dabei wird auch die Beziehung zum Begriff ‚intelligent design’ klar, dessen Umgangsweise zu beschreiben
wäre, um den Unternehmer, der den ‚Smarter Planet’ baut, in einem ganz anderen Verständnis zu sehen, wie
ein Architekt zu sehen ist.
Der Artikel aus der Zeitschrift Archithese beschreibt, wie der Begriffe ‚Intelligent design’ verstanden werden
kann.
[...] Stattdessen wird nicht nur in frommen Bibelkreisen der USA ein intelligent design propagiert, in dem
die Abfolge evolutionärer Entwicklungsschritte von vornherein festgelegt ist. Dahinter steht die
anthropomorphe Vorstellung, wonach ein menschlicher Handwerker oder Programmierer intelligenter sein
muss als sein Werk oder Programm, um vorher alle Details festlegen zu können. Ein überholtes historisches
Beispiel war das mechanistische Weltbild, wonach ein Mechanikergott diese Welt wie eine Maschine gebaut
hatte.
[...] Tatsache ist allerdings, dass heutige Wissenschaft die jahrhundertealte Vorstellung widerlegt, dass es
zur Erklärung der Entstehung von immer komplexeren Ordnungen bis hin zu menschliche Gehirnen mit
Bewusstsein eines vorher festgelegten Plans bedürfe, der von einer überlegenen Intelligenz nach der Art
eines göttlichen Handwerkers oder Ingenieurs vorher festgelegt werden müsste.
[...] Schauen wir unseren eigenen Organismus mit seinen Gebrechen, Risiken und Verwerfungen an, dann
wird uns schnell klar, dass sich hier mehr oder weniger zufällig etwas zusammengewerkelt hat, das man
sich am Reißbrett auch besser hätte vorstellen können – eigentlich eine Zumutung für einen allmächtigen
Ingenieur. Mit medizinischer Wissenschaft versuchen wir daher, diese Defizite nachzubessern. [...] 10
Dieser Auszug aus dem Artikel bringt sehr schön auf den Punkt, wie der Programmier stets nach Perfektion
strebt in Gegensatz zur Evolution, die durch Chaos und Zufall komplexere Strukturen schafft. Auch kommt
hier der Aspekt zu vergangenen Zeiten zu tragen. Die Befreiung aus dem ‚coke city’ Trauma scheint immer
noch in unseren Köpfen als menschliches Streben nach Überwindung behaftet zu sein. Die Überwindung aus
verkohlten, schmutzigen Städten gerade eben durch Technologie und die Befreiung durch die Gewinnung
von neuen Lebensqualitäten.
Der Artikel aus der Zeitschrift Economist beschreibt das ‘Living on a platform’.
[...] “Smart City” Projekte haben sich auf der Welt vermehrt. Welche davon sind nicht so neu, wie ihre
Marken vermuten lassen. Und was genau eine Smart City ausmacht ist schwer zu definieren. Aber sie haben
alle eines gemeinsam: sie versuchen smarte Charakterzüge hineinzubringen. Wie es IBM nennt: „systems of
systems“, um urbane Umwelt besser zu steuern. [...] 11
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
Punkt 3: Die Utopie der modernen Stadt / Stadtmodelle und der Architekt oder der Unternehmer
Stadtmodelle - 10 Smarte Cities
Als Beispiel aus einer Rankingliste für die Top 10 der ‚Smart Cities’ sind jene nun vorzustellen und
einwenig beschrieben, um was es sich dabei handelt.
Songdo, South Korea: ist die teuerste privat entwickelte Stadt mit mehr als 35 Billionen Dollar und führt zu
Cisco. Sie zählt zu den ambitioniertesten ‚Smart City’ Projekten, als das Leuchtturmprojekt oder auch
Vorzeigebeispiel der von Cisco entwickelten ‚Smart + Connected Communities’ Initiative, die der Firma
Cisco selbst noch viel mehr Geld einbringt – man spricht von 100 Billionen Dollar. Die erwartungsgemäß
65.000 Bewohner finden sich in einer Art Nachbildung von Manhattan von New York mit Central Park und
Brooklyn Bridge. Dabei stellt Cisco alle digitalen Installationen und neuesten ökologischen Technologien
bereit. Alles in der Stadt wird miteinander verkabelt sein.
Smartphones öffnen Türen. Klimaanlagen, Fensterläden und Sicherheitssysteme werden durch Bildschirme
überall im Apartment gesteuert, die genauso auch zu jeglichen Online-Diensten Zugang bieten. Mit diesen
Geräten können die Bewohner Videokonferenzen mit dem Arzt, der Verwaltung und dem Büro führen.
Lavasa, India: entsteht auf fünf Hügeln, drei Autostunden von Mumbai entfernt. Fenster öffnen, das Licht
anschalten oder das Sicherheitssystem ausschalten kann per Bildschirm-Tastfeld überall im Haus erledigt
werden. Die Produkte werden hauptsächlich von Wipro und Cisco bereitgestellt. Nach einer Broschüre des
Master Plans von Lavasa folgt das Leben in der Stadt erkenntlich nach den ‚new urbanism’ Prinzipien.
- Pendeln: kurze Fußstrecken von Zuhause zur Arbeit, ein gut verbundenes System von Straßen und
Gehwegen und ein Transportnetzwerk für eine verbesserte Effizienz.
- Konnektivität: Ein Netzwerk von Straßen, Boulevarden und Gassen, in der der Verkehr leicht strömen
kann.
- Gemischte Nutzung und Vielfalt: Kommerzielle Räume und Wohnbereiche in einem Block und in der
Nachbarschaft. Eine große Vielfalt an Wohnräumen, die unterschiedlich Konzipiert sind, nach Größe, Preis
und Nähe zum Stadtzentrum.
- Qualität der Architektur und des Städtebaus mit dem Bau von zeitlosen und stilvollen Gebäuden und einem
Blick auf die Ästhetik und den menschlichen Komfort.
- Traditionelle Nachbarschafts-Strukturen: Ein erkennbares Stadtzentrum und mehrere öffentliche Plätze, die
verschiedene Nutzung und Dichte umfassen.
- Eine geplante, gesteigerte Dichte: Die Populationsdichte soll fortschreitend abnehmen, je mehr man sich
vom Stadtzentrum entfernt.
- Nachhaltigkeit: Minimaler Einfluss auf die Umwelt.
- Lebensqualität: Ein besseres Leben und geistige Verwirklichung.
PlanIT Valley, Portugal: ist ein ‚Smart City’ Prototyp einer Stadt, die wie Software geplant werden soll und
ein eigenes Betriebssystem namens ‚Urban OS’ hat. ‚Living PlanIT’ hofft dieses Produkt nach China oder
Indien verkaufen zu können. Sein erstes Gebäude und sein Herz bildet sein ‚Data Center’. Für die Bewohner
ist es ein Experiment an ihnen selbst, wie eine Arbeitersiedlung werden die Einwohner dort Angestellt.
Gebäude, Sensoren und Betriebe werden alle durch eine ‚Cloud’ verbunden. Veralterte Gebäude werden
außer Betrieb gesetzt, wie man auch einen Server entrümpeln würde.
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Skolkovo, Russia: hat sich das Ziel vorgenommen, ‚Silicon Valley’ zu übertreffen. In der Form eines
originalen Thales möchte die Stadt die Basis für Forschungen der Stanford University sein. Mit einer
Investition von Cisco ausgehend wird die Stadt auf smart grids, Verkehr, Ausbildung und Gesundheit
fokussieren, als erste ‚Smart City’ in Russland.
Masdar, United Arab Emirates: ist die bekannteste aller ‘Smart Cities’. Die Stadt wurde auf einer
quadratischen Plattform gebaut, die mit sämtlicher Infrastruktur ausgestattet ist. Darin befinden sich
Wasserrohre, Sensoren und ein Glasfasernetz. Auf der Plattform sitzen alle möglichen ökologischen
Technologien: Energiesparende Gebäude, Systeme, die das Tauwasser und das Regenwasser fangen. Es sind
keine Autos erlaubt, sondern gibt es kleine Gondeln, die auf Wegen fahren.
Was wirklich wichtig für eine ‚Smart City’ ist aber die Software die verwendet wird, um dies alles zum
laufen zu bringen und das Netzwerk, dass alle Teile zusammenfügt und miteinander verbindet. Die Regelung
der Infrastruktur funktioniert mit ‚Smart Systems’.
Trotz allem ist Masdar ‚low-tech’ gebaut, denn es stützt sich auf traditionelle arabische Gebäudeprinzipien,
um Schatten zu erzeugen und um Wind zu fangen. Jedoch ist die Stadt in sich selbst von der Umgebung
abgetrennt und ausschließend. Ein ‚verstecktes Gehirn’ weiß, wann wer ein Gebäude betritt, damit zum
Beispiel die eigene Wohnung gekühlt wird bevor man ankommt, während Bildschirme auf öffentlichen
Plätzen Neuigkeiten aussenden, wie der Komplex ökologische Ergebnisse erzielt. Auch werden im Namen
der Umwelt die Angestellten kontrolliert, was ein wenig an eine Art ‚Öko-Orwell’ oder auch ‚Öko-Huxley’
erinnern könnte.
Wuxi, China: wird als ‚Smart Öko-City’ geplant, dessen Stadtzentrum ein ‚Cloud Computing Center’ bildet
mit dem ‚Internet of Things’ Programm, das von Chinas Premierminister als die Weisheit der Erde
vorgestellt hat. Somit hat China gute Vorraussetzungen, den ‚Smart City’ Markt gewinnen.
King Abdullah Economic City, Saudi Arabia: nennt sich kurz auch KAEC und versteht sich als die Saudi
Arabische ‘Silicon Valley’. Mit dem Versprechen ‚7-24-60’ sollen Dienstleistungen 7 Tage die Woche und
24 Stunden am Tag offen sein und innerhalb von 60 Minuten zur Verfügung stehen.
The New York Times schreibt zu KAEC im Artikel ‘World Trends - Saudis Foresee Life After Oil’ [...]
Autobahnen umschließen das Gelände und isoliert es mit Verkehrsflüssen. Die meisten Leute betreten die
Stadt mit dem Auto und parken auf einer der vier Untergeschosse. Sie werden zwischen den Gebäuden mehr
als 3 km in klimatisierten Passagen gehen.
Der Master Plan legt die Vorteile einer „Inselbebauung“ aus, dies würde auch der öffentlichen Hand die
Möglichkeit geben, das gänzliche Gebiet abzuschließen, wenn es einen Sicherheitsalarm geben würde. Die
Isolation des Geländes wird auch die Vision der Modernität aufrecht erhalten, indem es den nahen Kontakt
mit Riyadh’s Gesellschaft vermeidet. [...] 12
Dubuque, Iowa: ist die erste Entwicklung einer ‚Smart City’ aus dem Hause IBM mit einer Verzahnung von
Systemen die das Zwischenspiel zwischen Wasser, Elektrizität und Verkehr beobachten. Zum Beispiel
messen Wassersensoren den Wasserkonsum von Häusern, dessen Daten ‚wireless’ zu IBM Servern im 15
Minutentakt übermittelt werden. Diese Daten können von den Hauseigentümern online abgeprüft werden.
Der Punkt dabei ist es zu sehen, ob der Konsum dadurch sinkt, wenn man weiß, wie viel man konsumiert.
Die Forschungen daran laufen mit der ‚Dubuque2.0’ Initiative fort.
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
Ho Chi Minh City, Vietnam: bekam von IBM sozusagen ein ‚Upgrade’. Die Infrastruktur wurde verbessert.
Ein Plan ist es, eine Software zu entwickeln, die den Verkehr so analysieren kann, dass sie Ampelsignale
jederzeit, wenn nötig, geändert werden können oder auch können Verkehrspolizisten extra an den richtigen
Ort versetzt werden.
Nano City, India: ist die indische Antwort auf ‘Silicon Valley’. Nach Le Corbusier’s EPCOT Konzept aus
den 1950er Jahren soll die Stadt entstehen. Es ist der Traum von Sabeer Bhatia, der Gründer von Hotmail,
der den Bau beginnen möchte. Er versucht schon seit einem halben Jahrhundert das Labyrinth der indischen
Bürokratie zu überwinden, während aber Lavasa und Songdo schon längst gebaut werden. 13
Diese Beispiele lassen sich abgesehen von technologischen Neuerungen auch auf Grundgedanken der
architektonischen Städteplanungsideen reflektieren. Gedankliche Ursprünge sind doch noch bei Prototypen,
Theorien und Utopien zu finden, seien sie geplant oder ungeplant.
Punkt 4: ‚smart’, Zusammenhänge
Hintergründe und Zusammenhänge lassen sich im Artikel ‘Urban Fantasies From 1850 To 1960’ aus der
Zeitschrift Evolo ersehen.
[...] Verliebt in Technologie und Effizienz
Die industrielle Revolution brachte Änderungen auf mehreren Feldern: es veränderte die
Konstruktionstechniken durch die Massenproduktion, Transport und Konsum in einem systematischen Plan.
Im einer Zeit der Rohre und Kabel, und Hochgeschwindigkeits-Zugstrecken, ist eine Stadt in einer linearen
Dimension eine angebrachte Antwort.
‘La ville radieuse’ wurde auch unter dem Zeitgeist der Massenproduktion entworfen mit dem Gebrauch von
neuen artifiziellen und homogenen Materialien wie Stahlträgern und armiertem Beton. Standardisierung und
Vorfertigung war die Ausgangslage der ‚Haus-Maschine’. Le Corbusier träumte von ‚säubern und reinigen’
der Stadt mit ‚ruhiger und mächtiger Architektur’.
Die Elemente dieser neuen Architektur können bereits in Industrieerzeugnissen erkannt werden, wie zum
Beispiel an Schiffen, Flugzeugen und Automobilen. Ein neuer Geist wurde 1958 geboren, als Kisho
Kurokawa einen ‚Übergang von der Zeit der Maschine zur Zeit des Lebens’ prophezeite und kontinuierlich
Schlüsselwörter der Lebensprinzipien als Metabolismus gebrauchte, wie Ökologie, Nachhaltigkeit und
Symbiose, um einen von der Gesellschaft implementierten neuen Architekturstil hervorzurufen.
Für die nächsten vier Jahrzehnte kreierte Kisho Kurokawa umweltfreundliche und nachhaltige
Architekturprojekte. Metabolistische Entwürfe beruhen stark auf fortgeschrittener Technologie, oft
bestehend aus angepassten ‚Plug-In’ Megastrukturen, wie ‚Agricultural City’, ‚Helix City’, and ‚Floating
City’. [...] 14
Da es Verbindung bei ‚Smart City’ Konzepten zu ‚gated communities’ und ‚new urbanism’ Konzepten gibt,
könnte daraus auch die gesellschaftliche Entwicklung weiter fortlaufend sein. Es ist ein Trend zu erkennen,
der nicht mehr mit älteren Entwicklungsstrukturen vergleichbar ist. Durch den Faktor dieser neuen Art der
Technologisierung ergeben sich zwangsweise neue Tendenzen. Zwar hat die ‚Smart City’ die selben
städteplanerischen Modelle, jedoch muss der Bewohner auf neue Faktoren Rücksicht nehmen. Um dies
genauer zu definieren, braucht es einen kleinen geschichtlichen Exkurs.
Arbeitersiedlungen
Arbeitersiedlungen entwickelten sich durch die Industrielle Revolution und dem entstehen von Fabriken, mit
einer Wohnmöglichkeit für die Arbeiter im unmittelbaren Umkreis. Mit der industriellen Revolution werden
wirtschaftliche und soziale Verhältnisse dauerhaft und tiefgreifend umgestaltet. Mit der
Produktionssteigerung durch Fabriken hat der Unternehmer auch eine gesteigerte Anzahl an Arbeitern, und
somit das Bedürfnis die Arbeitskräfte konzentriert um ihre Fabriken anzusiedeln. Den Fabrikherren lag es
daran, die Entfernung vom Ort der Herstellung und dem Wohnhaus der Arbeiter gering zu halten, auch um
wertvolle Arbeitszeit zu sparen, die mit einem langen Arbeitsweg verloren ginge. Die Rechte der
10
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Arbeiterschicht sind jedoch mit dem Gefolge zu Hof gleichzustellen. Der Fabrikherr wäre sich so bildlich
vorzustellen, wie ein König. Das Leben des Arbeiters wird auf eine gewisse Weise mechanisiert, denn er
arbeitet dadurch mehr und lebt nur in dieser Siedlung, um effizienter zu sein. Sein freier Wille, dort zu
wohnen ist jedoch eingeschränkt.
‚Gated Communities’ und ‚New Urbanism’
Diese Stadtkonzepte entstehen genau während der Entwicklung von jenen Konzepten, wie im Artikel ‘Urban
Fantasies From 1850 To 1960’ beschrieben wird.
[...] Die Theorien und Utopien, die während dem ‚Internationalen Congress of Modern Architecture’
zwischen 1928 und 1959 konstituiert wurden, bestanden aus der theoretischen Grundstruktur von Lucio
Costas gewonnenen Design Wettbewerb für Brasilia. Während der Preisverleihung bemerkte Lucio, dass
Brasilia nicht nur einem geeignetem Organismus gegenübergestellt werden soll, der ausreichend und
mühelos die vitalen Funktionen einer jeden modernen Stadt erarbeitet, sondern auch als ein ‚Civitas’
funktioniert, die die dazugehörenden Eigenschaften einer Hauptstadt besitzt. [...] 14
Die Stadt entsteht hauptsächlich am Reißbrett. ‚New Urbanism’ ist ein Ansatz, wie eine Stadt, ein Dorf und
eine Nachbarschaft geplant werden könnte, mit dem Ziel den Verkehr zu reduzieren und die Ausdehnung der
Städte auszulöschen.
Eine ‚New Urbanism’ Nachbarschaft gleicht alten europäischen Dörfern, die das Wohnen und Arbeiten
miteinander verbunden haben. Statt auf Autobahnen zu fahren, können die Bewohner Schulen, Geschäfte,
Arbeit, Theater, Parks und andere wichtige Geschäfte zu fuß erreichen. Die Punkte ökologische Architektur,
Energieeinsparung, Bestandserhaltung und Erreichbarkeit sind zusätzlich von Bedeutung.
Der ‚Congress for the New Urbanism’ hat die ‚Charter of the New Urbanism’ hervorgebracht, die vor allem
folgende Punkte anspricht: weniger Zeit im Auto, fußläufig erschlossen, menschlicher Maßstab, grüner
Maßstab, Durchmischung von Wohnen und Arbeit und Sicherheit durch Belebung und Nachbarschaft. 15
Grundlegend ist die Idee der Abgrenzung zwischen der mittleren oder reicheren Schicht und Slums mit
Schutz vor der äußeren Gesellschaft und zugleich gesellschaftlicher Kontrolle im Inneren. Sie wollen Regeln
für das Zusammenleben. Jedoch ist es nicht wie bei der Arbeitersiedlung der stark eingeschränkte freie
Wille, sondern soll es eine Verbesserung des anderen Lebens darstellen, durch den Erwerb eines Eigenheims
in einer solchen ‚Community’. Allerdings ist noch zu beachten, dass die Idee aus Überlegungen stammt, um
der amerikanischen ‚Suburbia’ und dem ‚Suburban Sprawl’ entgegenzuwirken. Die ‚Neighbourhood’ soll
eine Art Zentrum bilden, zum Beispiel als ein Platz, eine Ecke oder ein Einkaufszentrum im Zentrum, um die
Straßen wieder zu beleben. Diese Mischnutzung ermöglicht auf der Straße wieder Kommunikation und
Gemeinschaft, was wiederum das Sicherheitsgefühl auf der Straße mit sich bringt. Zuvor ist die Entwicklung
gerade deshalb so unsicher, da Straßen leer sind und alle Strecken nur im Auto zurückgelegt werden.
‚Smart Cities’
Der Artikel ‘Smart Systems’ aus der Zeitschrift Economist führt in das gesellschaftliche Leben der ‚Smart
Cities’ ein.
[...] zwei ineinandergreifende Welten: die reale und ihr digitales Spiegelbild.
[...] Mehr und mehr Systeme werden überwacht und miteinander verbunden. All dies wird willkommen
geheißen. Je mehr Daten es sind, umso mehr effizienter können Ressourcen miteingerechnet werden. Smart
Cities kommen zur Hilfe bei den schnell ausbreitenden Anforderungen von urbaner Infrastruktur.
[...] Aber mit den meisten neuen Technologien, die eingeführt werden, kommen auch neue Probleme. Mit
smarten Systemen wird es immer mehr komplexer, was es immer schwerer macht, genau zu wissen, was mit
den Daten passiert, die sie bearbeiten.
[...] Durch die Durchsichtigkeit, die ‚Smart Systems’ mit sich bringen, muss man sich überlegen, ob es auch
die Leute akzeptieren. Will man wirklich durch alles kontrolliert und bemessen werden? [...] 16
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Alter Wein in neuen Schläuchen? Neue Ansätze im Smart City -Konzept
3 CONCLUSION
Abgesehen von diesen hintergründlichen, alten Ideen und Utopien einer modernen Stadt, übersetzt die
‚Smart City’ Stadtmodelle und Konzepte eins zu eins ins Planerische, aber natürlich entwickelt sich
Gesellschaft fortschreitend weiter, manchmal in unvorsehbare Richtungen. Die planerischen Konzepte
verschwimmen aber, und erscheinen nicht mehr wichtig, den sie erfüllen wenig in Zukunft sinnvoll
erscheinende Zwecke. Eher wird die Stadt inszeniert als Bühnenbild. Man baut Manhattan nach, weil es nett
ist, im Central Park zu spazieren und den Blick auf die Brooklyn Bridge zu genießen, ohne eine große Reise
unternehmen zu müssen. Sie führen deshalb fast keinen Zweck mehr aus, weil nichts mehr in Beziehung
zueinander steht. Der private Raum verschwimmt zunehmend mit dem öffentlichen Raum, oder auch anders
gesagt wird das private immer mehr öffentlich durch den großen Informationsaustausch wird eine Person
immer durchsichtiger. Die Ecke, der Platz und die Nachbarschaft verliert an Bedeutung, die Stadtstruktur
hebt sich auf. Somit stellt sich die Frage, warum eine ‚Smart City’ überhaupt ortsgebunden sein muss,
warum sie trotzdem an alten Konzepten festhält und noch dazu ein schönes Abbild abgibt.
Zur Änderung der Gesellschaft schreibt der Artikel ‚Modernism Exaggerated, Utopian urbanism 1960 –
1975’ aus der Zeitschrift Evolo.
[...] Die Situationstischen Projekte waren damals vielleicht ‚fiktional’, jedoch verändern sich heute
gesellschaftliche Klassen und familiäre Strukturen. Sie hoben vorausahnend das hohe Mobilitätssegment der
Gesellschaft hervor, die heute spielend leicht zwischen New York, London und Hongkong wechselt. Die
Online-Welt ist eine natürliche Erweiterung zur Ortslosigkeit ihrer Arbeit, in der im physischen Vakuum
des Internets ein Ausflug von A nach B nicht länger von der Entfernung, sondern nur noch von relativen
Interesse bestimmt ist. [...] Während dieser Periode, als während hoher Modernität zuvor, war ein starker
Glaube, dass die Erlösung der Stadt unvermeidlich an der fortgeschrittenen Technologie zu liegen schien.
Ihre Parallelentwicklungen hingegen, eine dunklere Seite zur Technophelie der 1960er war eine
Technophobie, eingeflößt von der Bedrohung einer weltweiten Zerstörung durch einen Atomkrieg. […]
Heute wurde die Angst, dass wir möglicherweise den Planeten in einem katastrophalen Ereignis zerstören,
durch die Erkenntnis ersetzt, dass wir schon bereits die Umwelt zunehmend zerstören. Ökologische
Stadtvorschläge, wie Paolo Soleris selbst-nachhaltige Mesa City (1950) waren die vorherwissenden
Vorläufer einer aktuellen selbst-zurückhaltenden, grünen Stadt, wie Norman Fosters Masdar City (2006).
Ironischerweise, wie in den ‚Insel’ -Städten, die dem vorausgegangen sind, scheinen sich die heutigen
grünen Städte alle selbst dort hin zu platzieren, wo es nichts schon bereits Bestehendes gibt und damit
entstehen problematische urbane Bedingungen. [...] 17
Die Mechanisierung wird durch Technologisierung ersetzt. Das Haus als Maschine und somit der Mensch,
der in ihm lebt, auch mechanisiert, soll funktionalistisch sein. Das Haus und die Stadt wird zum denkenden
Prozessor, der kontrolliert, analysiert und reguliert. Der Mensch lebt in ihm und wird zu einem Teil des
Systems, er bedient sein Haus durch Applikationen. Die Technologie, die dahinter steht, wird nicht mehr
verstanden. Ganz anders, wie bei mechanischen Prozessen, dass man an einer Kurbel dreht, und der
Rollladen öffnet sich. Der heutige Mensch kehrt zu der Arbeitergesellschaft zurück. Durch die
Technologisierung alltäglicher Dinge und durch die Kontrolle von Geräten über den Alltag, erlangt er mehr
Zeit für die Freizeit, und wird durch diese Entlastung dieser Probleme und durch die Befreiung von sonstigen
Sorgen spezialisiert und somit effektiver für seine Arbeit.
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4
REFERENCES
1 http://www.epa.gov/greenbuilding/pubs/about.htm (letzter Zugriff: 2011-01-14)
2 http://www.oed.com/ (letzter Zugriff: 2011-01-14)
3
http://www.google.com/dictionary?q=resilient&langpair=en|en&hl=en&sa=X&ei=jCGbTZmUA4POswbMkKDGBg&
ved=0CCAQmwMoAA (letzter Zugriff: 2011-01-14)
4 http://www.youtube.com/watch?v=8Oc1WAAVO7I&feature=player_embedded (letzter Zugriff: 2011-01-14)
5
http://www-03.ibm.com/innovation/us/thesmartercity/index_flash.html?cm_mmc=agus_brsmartcity-20090929usbrb111-_-s-_-genhpmerch-_-sp#/education/ch4/end/ (letzter Zugriff: 2011-01-14)
6 http://www.cisco.com/web/strategy/docs/scc/09CS2326_SCC_BrochureForWest_r3_112409.pdf (letzter Zugriff:
2011-01-14)
http://www.cisco.com/web/strategy/smart_connected_communities/community_exchange.html (letzter Zugriff: 201101-14)
7 http://www.faqs.org/faqs/unix-faq/programmer/secure-programming/ (letzter Zugriff: 2011-01-14)
8 http://www.youtube.com/watch?v=DxaPJA66iss (letzter Zugriff: 2011-01-14)
9 http://www.youtube.com/watch?v=X21HLPntSAs (letzter Zugriff: 2011-01-14)
10 MAINZER, Klaus. Der kreative Zufall. In: Archithese (2010, 6) S. 32-37
11 http://www.economist.com/node/17388308/print (letzter Zugriff: 2011-01-14)
12 http://www.nytimes.com/2010/12/13/arts/design/13desert.html (letzter Zugriff: 2011-01-14)
13 http://www.fastcompany.com/pics/10-smartest-cities-planet-slideshow#0 (letzter Zugriff: 2011-01-14)
14 MUNOZ-VILLERS, José. Urban Fantasies From 1850 To 1960. In: Evolo (2010, 3) S. 43-45
15 http://www.cnu.org/charter (letzter Zugriff: 2011-01-14)
16 http://www.economist.com/node/17416748/print (letzter Zugriff: 2011-01-14)
17 GAMBURG, Elie, THOMAS, Andrew. Modernism Exaggerated, Utopian urbanism 1960 – 1975. In: Evolo (2010,
3) S. 47-49
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Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
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SMART CITIES UND MOBILITÄT
Zwischen Mobilitätsverhalten und neuen Technologien
Bakkalaureatsarbeit
Ausgeführt im Rahmen des Wahlseminars Stadtsoziologie zum Thema „SMART CITIES“
Eingereicht bei DI Mag. Dr. Oliver Frey und DI Ian Banerjee
von Simon Andert | 0525852
Wien, 30. September 2011
Inhaltsverzeichnis
Abstract
3
Einleitung
4
1 Die Entwicklung der Mobilität
5
Die Rolle der steigenden Technologisierung
5
Die Stadt im Wandel der Zeit
6
Das Automobil und sein Einfluss auf die Entwicklung von Mobilität und Stadtplanung
7
Erreichen eines Wendepunktes
8
2 Mobilität im Smart-City-Diskurs
10
Smart City schon heute
10
Die Instrumente der „Smart Mobility“
10
Die Rolle von Industrie und Politik
12
Smart City vs. Smart Citizen
14
3 Die mobile Gesellschaft – Mobilität und Verhalten
15
Mobilität als Grundbedürfnis, als Produkt des Marktes
15
Gelebte Mobilität – eine Bestandsaufnahme
15
Das Auto – Effizient ist anders
16
Der automobile Kollaps am Beispiel China
17
4 Die Energiefrage - Nachhaltige Energie für die Antriebe von Morgen
19
Der Abschied vom Öl
19
Die Energiequelle(n) der Zukunft
20
Elektromobilität vs. Elektroauto
20
Neue und alte Antriebstechnologien – Zurück in die Zukunft?
21
5 Towards a new way of mobility
23
Less is more
23
Transportation Design
23
SmILE-Konzept
25
6 Resumée
27
Literaturverzeichnis
29
Seite 2
Abstract
Ziel dieser Arbeit ist es in erster Linie Informationen zur Verkehrs- und Mobilitätsentwicklung zu erarbeiten und
diese in Bezug zur „Smart-City-Debatte“ zu stellen.
Die Technologie und ihre Einflüsse auf die Entwicklung von Verkehr und Mobilität sollen dabei eine Basis für das
Verständnis heutiger Verkehrsstrukturen schaffen. Verschiedene Verkehrsmittel aber besonders das Automobil
haben die Art und Weise wie wir heute Mobilität leben maßgeblich beeinflusst. Dabei wird auf die Stadt als
Handlungsraum näher eingegangen.
Die Frage nach der zukünftigen Entwicklung unserer Städte gilt aus Auslöser einer Debatte rund dem Begriff der
„Smart Cities“. Dabei stellt die Smart City eine Form der Stadt dar, die sich den Herausforderungen der
Stadtentwicklung mit einer Reihe von Konzepten stellt, die auf einer stärkere Technologisierung und Vernetzung
setzt. Eine Reihe von Konzepten von Ideen soll vorgestellt werden. Dabei soll auch die Rolle von Politik, Industrie
und auch des Bewohners der Stadt einer neuen, intelligenten Stadt erarbeitet werden.
Eine wichtige Rolle spielt der Bewohner in der Nutzung von Verkehr und Mobilität. Eine Bestandsaufnahme von
heute gelebter Mobilität soll Missstände aufzeigen und Veranschaulichen in welchen Bereichen eine
Veränderung bzw. Verbesserung von Systemen angestrebt werden soll.
Im 4. Kapitel soll auf die Energieversorgung der Städte der Zukunft eingegangen werden. Der heutige Verkehr
setzt nach wie vor hauptsächlich auf fossile Energieträger. Prognosen erwarten ein versiegen dieser Energieform
und so ist es unumgänglich, sich bereits heute nach nachhaltigen, regernativen Energieformen umzusehen und
diese für einen Einsatz fit zu machen.
Im letzten Kapitel sollen Gedanken und Ansätze von Experten präsentiert werden, die sich mit der Gestaltung und
Umsetzung neuer Verkehrs- und Mobilitätskonzepte beschäftigen.
Seite 3
Einleitung
„Wir leben in einer Phase, die Systemdynamiker mit „overshoot and collapse“ kennzeichnen, was nichts anderes
meint als das Überschreiten von Grenzen mit anschließendem Zusammenbruch. Finanzkrisen durch irreale
Optionen auf eine Zukunft, die es nicht geben wird, finden immer kürzeren Abständen statt und sind ein Indiz für
den sich anbahnenden Systemwandel bzw. den Zusammenbruch. Statt dieses verhängnisvolle System
abzuschaffen, versuchen sämtliche Regierungen der Welt mit aller Kraft, es zu erhalten. Die Politik und ihre
Berater leben in der Hoffnung, die Entwicklung werde nach den Krisen so weitergehen, wie man es von den
vergangenen 150 Jahren gewohnt ist. Man hofft auf den sogenannten technischen Fortschritt und übersieht
dabei, dass dessen Grundlagen, die ökologische Tragfähigkeit der Erde und der soziale Zusammenhang der
Menschen, zunehmend verloren geht… „ (Knoflacher, 2009)
Statistiken belegen, das heutige Leben findet in den Städten statt. Wir arbeiten, wir leben und wir verbringen
unsere Freizeit in der Stadt. Und bei allen diesen Aktivitäten entsteht der Wunsch nach Mobilität. Bereits im Jahr
2006 lebten mehr als 50 % der Menschen in Städten. Diese Zahl wird in den kommenden Jahren noch ansteigen.
Gerade in den Ländern Südostasiens gibt es ein explosives Wachstum von Städten. Die Stadt als Lebensraum der
Zukunft muss sich diesen Herausforderungen stellen.
Wenn die Stadt den Körper unseres täglichen Lebens darstellt, dann kann man den Verkehr als zirkulierenden
Kreislauf bezeichnen, der diesen Körper nährt und versorgt. Doch wir alle wissen, damit ein solches System
funktionieren kann, muss dieser Fluss aufrecht erhalten werden. Eine Verstopfung dieses Systems bzw. eine
unzureichende Versorgung stellt ein Problem dar. Wenn diese „Leitungen“ verstopft sind, dann wird sich das
durch ein schrittweises Absterben auswirken bis hin zum kompletten Erliegen. Doch der Transport von Gütern und
Personen benötigt auch Energie und diese Energie ist im Begriff zu versiegen. Wie werden wir es schaffen diesen
von uns selbst geschaffen Organismus, den wir Stadt nennen, am Leben zu erhalten?
Die Smart City bietet uns Antworten auf die Fragen der Herausforderungen künftiger Stadtstrukturen. Neue
Technologien und neue Mobilitätskonzepte, aber auch eine starke Vernetzung, ermöglicht durch moderne
Computersysteme, sollen die Stadt für die Zukunft fit machen. Gerade die Art und Weise wie wir in Zukunft
Mobilität leben werden, wird einen entscheidenden Einfluss auf unser Leben in der Stadt von morgen haben. Die
Mobilität und der damit verbundene Verkehr stellen eine Basiskomponente des gesellschaftlichen
Zusammenlebens dar, die uns alle in unserem täglichen Leben maßgeblich beeinflusst. Große multinationale
Konzerne wie Siemens und IBM präsentieren uns bereits heute Antworten auf diese Fragen. Intelligente
Fahrzeuge die durch Vernetzung einen besseren Verkehrsfluss ermöglichen. Elektroautos als fahrende
Energiespeicher. Neue Antriebstechnologien, die uns eine verbesserte Nutzung der immer knapper werdenden
Energieressourcen versprechen. Doch welche Entwicklung, welche Konzepte führen uns in die von der Smart City
propagierte neue, bessere Zukunft. Und welche dieser Entwicklungen binden die Benutzer, als uns alle, stärker in
den Prozess des Umgestaltens mit ein? Könnte ein neues Bewusstsein für Mobilität vielleicht die entscheidende
Entwicklung ermöglichen?
Ziel dieser Arbeit ist es die Konzepte rund um die Mobilität der Stadt von morgen kritisch zu hinterleuchten. Es
gibt viele verschiedene Konzepte und die Entscheidungen, die getroffen werden müssen, werden uns alle und vor
allem unsere Nachkommen auf lange Zeit begleiten. Es empfiehlt sich deshalb noch einmal genauer
nachzudenken, wie wir uns unsere zukünftige Welt vorstellen und auf welche Weise wir diese Vorstellung
erreichen möchten.
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1 Die Entwicklung der Mobilität
Verkehr ist der Austausch von Personen, Gütern und Nachrichten zwischen getrennten Standorten durch die
Überwindung von räumlichen Hindernissen. Verkehr, Bewegung, Reisen und Mobilität sind viel mehr als nur die
Überwindung von Distanz. Eine Arbeitsteilige Wirtschaft wäre ohne Verkehr nicht möglich. Der Zusammenhalt
von Gesellschaften beruht auf der Vorbedingung von räumlichem Austausch. Unsere ganze Kultur ist auf sozialen
und dadurch auf räumlichen Verkehr angewiesen. Zum Unterschied von vormodernem Verkehr nutzt der moderne
Verkehr kapitalintensive Infrastrukturen und ist mechanisiert. Möglich wurde diese Form von Verkehr durch die
immer stärker beschleunigte Entwicklung von neuen Technologien. Die Dampfmaschine und den
Verbrennungsmotor kann man als sprichwörtliche Motoren der modernen Mobilität bezeichnen. Durch neue
Verkehrsmittel und dadurch neu entstandene Verkehrssysteme veränderten sich auch die Nachfrage bzw. das
Bedürfnis nach Mobilität. (Vgl. – Merki, 2008)
Die Rolle der steigenden Technologisierung
„Besonders eng und offensichtlich waren die Beziehungen zwischen der Industrialisierung und der Entwicklung
des Verkehrs im 19. Jahrhundert, in erster Linie bei dem Verkehrsträger, der den Landtransport revolutionierte:
der Eisenbahn.“ (Merki, 2008)
Die entstandenen Kopplungseffekte von Wirtschaft und Gesellschaft hatten eine Erhöhung der Transporteffizienz
zur Folge. Reisen mit der Eisenbahn wurde billiger, schneller, bequemer und sicherer und lösten in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts eine wahre Tourismuswelle aus. Zusätzlich wurden für die Wirtschaft die
Landtransportkosten schwerer Massengüter wie Kohle, Eisen, Holz und Getreide drastisch gesenkt. Zusammen
mit der Eisen- und Kohleindustrie hat die Eisenbahn der Entwicklung der Industrialisierung einen entscheidenden
Anstoß gegeben. Volkswirtschaften verzeichneten ab dem Jahr 1820 ein verstärktes Wachstum. Der technische
Fortschritt, die Akkumulation von physischem Kapital, die Verbesserung menschlicher Fähigkeiten, die Erziehung
und Organisationskompetenz, die Integration einzelner Volkswirtschaften durch Handelsbeziehungen,
Investitionen sowie der intellektuelle und unternehmerischen Austausch waren die Hauptfaktoren für
langfristiges Wirtschaftswachstum. Der Verkehr jedoch gilt als ein Schlüsselelement, der die industrielle
Revolution ermöglicht und beschleunigt hat. Zwischen 1890 und 1990 wuchs der Transportsektor um den Faktor
135. Die industrielle Revolution war verantwortlich für einen Systemwechsel, der den Wandel von einer
Agrargesellschaft zu einer Industriegesellschaft zur Folge hatte. Dadurch fand auch ein Wechsel der
Energielieferanten statt. Produktionssysteme die auf dem Verbrauch solarer Energieformen wie Wind,
Wasserkraft und Biomasse aufgebaut waren, wichen Produktionssystemen, die fast ausschließlich fossile
Energieträger zur Basis hatten. (Vgl. Merki, 2008)
Obwohl die Eisenbahntechnik damals aus dem Bedürfnis nach einem effizienteren Güterverkehr entstand, wurde
sie, quasi als Nebeneffekt, auch für den Personenverkehr zunehmend wichtiger. Das Automobil jedoch wurde in
erster Linie für den Personenverkehr konzipiert. Doch auch der Güterverkehr wurde im Laufe der Jahre immer
mehr auf die Straße verlagert und so wurde sie in der Mitte des 20. Jahrhunderts zum wichtigsten Verkehrsträger. Die Vorbedingung für die Motorisierung des Straßenverkehrs war ein Verkehrsmittel, das sich durch
allgemeine Leistbarkeit, einer einfachen technischen Bedienung, einem attraktiven Tempo und durch
Zuverlässigkeit auszeichnete.
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Das Auto ist letztendlich aus Einflüssen des Motoren- und Maschinenbaus sowie des Fahrrad- und Kutschenbaus
entstanden. Und auch die Wahl der Antriebsart fiel nicht gleich auf den Verbrennungsmotor. Schon damals gab es
starke Konkurrenz zwischen Elektro- und Verbrennungsmotoren. Doch auf Grund der hohen Energiedichte von
Benzin und der damit verbundenen Reichweite setzte sich der brennstoffbetriebene Motor durch. Auch die
komplizierte Kraftübertragung und die hohe Pannenanfälligkeit konnte die noch am Anfang stehende Entwicklung
nicht bremsen. Durch die Umstellung auf Serien- und Fließbandproduktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde
das Auto für immer mehr Menschen erschwinglich und sein Siegeszug war nicht mehr aufzuhalten. (Vgl. Merki,
2008)
Die Stadt im Wandel der Zeit
Vormoderne Städte waren in erster Linie Fußgängerstädte. Gutes Schuhwerk, Pferde und tragfähige Wagen
standen als traditionelle Verkehrstechniken zur Verfügung. Diese Möglichkeiten der Mobilität hielt die Größe der
damaligen Städte in Grenzen. Die Einwohnergrößen der damaligen Städte reichten von einer halben Million bis zu
einer Million. Aufgrund der geringen Reichweite der verfügbaren Verkehrsmittel war das Wachstum in der Fläche
beschränkt. Der baulichen Verdichtung waren aus hygienischen und sicherheitstechnischen Gründen Grenzen
gesetzt. Auch die räumliche Differenzierung war beschränkt: Wohnen und Arbeiten, Alltag und Freizeit fanden am
gleichen Ort bzw. im Umkreis weniger Kilometer statt. Erst moderne Verkehrstechniken wie Eisenbahn,
Automobil, Fahrrad ermöglichten den Ausbau und die Flächenausbreitung von Städten. Das Auseinanderdriften
einzelner Funktionen und die steigende Verlängerung der täglich zu bewältigenden Wege ließ den erste
Pendelverkehr entstehen. Der Mobilitätsradius und die Menge an zurückgelegten Kilometern erhöhten sich mit
steigender Verfügbarkeit der neuen Verkehrssysteme. Berechnungen von Arnulf Grübler (1998, S. 318) zufolge
bewegte sich ein durchschnittlicher Einwohner Frankreichs im Jahre 1800 3-4 km pro Tag. Heute sind es im
Durchschnitt 40 km. Der Ausbau der Eisenbahn gilt als erster wesentlicher Faktor für die Vergrößerung und den
Ausbau von Städten in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Entstehen von Industrie schuf in kurzer Zeit große
Mengen an neuen Arbeitsplätzen in der Stadt. Durch den Bau großer Bahnhöfe in den Städten wurden
Verkehrsknotenpunkte geschaffen, die die Zuwanderung weiter forcierte. Um dem Wachstum in der Fläche und
der damit verbundenen Versorgung Herr zu werden, entwickelten sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts die
ersten innerstädtischen Verkehrssysteme. Die ersten U-Bahnen entstanden um die Jahrhundertwende. Das
Fahrrad als wichtiges innerstädtisches Verkehrsmittel begann sich zu etablieren. Es wandelte sich von
Freizeitgerät zum gewöhnlichen Transportmittel. (Vgl. Merki 2008)
Die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften während der Industrialisierung verursachte starke Zuwanderung in
die Städte. Es gab Probleme bei der Unterbringung und Versorgung der neuen Stadtbewohner. Eine unkoordinierte
städtebauliche Entwicklung hatte hoch verdichtete Wohnquartiere in unmittelbarer Nähe zur Industrie zur Folge.
Die Qualität der Wohnungen litt unter den Emissionen der dicht situierten Fabrikationsbetriebe. Die Verdichtung
nahm immer mehr zu. Das Straßensystem konnte das hohe Verkehrsaufkommen nicht mehr bewältigen. Der
Kollaps drohte.
Um 1900 wurde die Forderung nach Weiterentwicklung, Enflechtung und Zonung der Städte in verschiedene
Funktionsbereiche laut. Diese Forderungen wurden am 4. CIAM-Kongress unter der Leitung von Le Corbusier
aufgegriffen und diskutiert. In der Folge wurde 1933 die Charta von Athen verabschiedet mit dem Gedanken, die
unkontrollierte Durchmischung von Funktionen durch eine klare Trennung von Wohn- Arbeits- und Freizeitbereichen zu bekämpfen. Die Ermöglichung dieser Trennung sollte durch eine enge Verknüpfung neuer, geeigneter
Verkehrswege gewährleistet werden. Die Charta von Athen erreichte insbesondere während dem Aufbau
zerstörter Städte nach dem 2. Weltkrieg große Bedeutung. Die Trennung der einzelnen Bereiche wurde jedoch zu
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schematisch umgesetzt. Mischung von Nutzung und Funktion waren seit jeher verantwortlich für die Urbanität
städtischen Lebens. In den neu errichteten Städten beherbergten die Zentren nun Verwaltung, Banken und
Einkaufsstätten. Die Wohnquartiere für die Bevölkerung entstanden an den Stadträndern. Eine Isolierung der
Funktionen fand statt. Die Folgen waren die Verödung von Stadtteilen, das Erzeugen langer Arbeitswege und ein
dadurch erhöhtes Verkehrsaufkommen. Aufgrund zu weniger Alternativen des öffentlichen Nahverkehrs
entstanden städtezerschneidende Schnellstraßen und der erste Pendelverkehr. (vgl. Brake, 2009)
Diese neue Phase der Stadtentwicklung wurde unter anderem durch das verstärkte Aufkommen des Automobils
ermöglicht. Die Massenmotorisierung verschaffte dem Individualverkehr ab den 1950er-Jahren einen gewaltigen
Schub. Durch den Ausbau der Infrastruktur (asphaltierte Straßen, Tankstellen, Autobahnen) stiegen immer mehr
Menschen auf dieses Verkehrsmittel um. Durch die steigende Mobilität der Menschen dehnten sich die Städte im
letzten Drittel des 20. Jahrhundert noch einmal aus. Dieser Trend der Suburbanisierung verlief weitgehend
unkontrolliert und führte weltweit zu ähnlichen Mustern,
„zu architektonisch langweiligen Ein- oder Mehrfamilienhaussiedlungen, die man kulturkritisch als krebsartig in
die Landschaft hineinwuchernd charaktersieren könnte. (…) Die Grenzen zwischen Stadt und Land, Zentrum und
Peripherie verwischten sich zunehmend. (…) Die Suburbanisierung führte zur Auflösung der vormals kompakten
Stadt in ihre Umgebung.“ (Merki, 2008)
Durch das Auflösen dieser kompakten Stadt ist es schwierig geworden die Stadt genauer zu definieren. Schon
heute gibt es für große Millionenmetropolen keine genauen Einwohnerzahlen mehr. Je nach Berechnung
schwanken die Bewohnerzahlen um mehrere Million. Die Frage die sich hierbei stellt: „Mit welchen Größen muss
man rechnen, wenn man von „Stadtverkehr“ und „Mobilität in der Stadt“ spricht? Kurz: Wer verursacht den
Verkehr in der heutigen Stadt?
Das Automobil und sein Einfluss auf die Entwicklung von Mobilität und Stadtplanung
Verkehr und die Verursachung von Verkehr wird nicht alleine dem Automobil zugeschrieben. Auch die Eisenbahn,
die Schifffahrt, Busse, Flugzeuge, Fahrrad- und fußläufiger Verkehr sowie der Güterverkehr müssen in einem
Gesamtbild betrachtet werden. Doch ist es das Automobil, das wie kein anderes Verkehrsmittel die Mobilität und
auch unsere Gesellschaft und tägliches Leben bis zum heutigen Tag maßgeblich beeinflusst. Die Motorisierung
des Straßenverkehrs und aus der Ausbau der Straßennetze waren für die Entwicklung von Gesellschaft,
Wirtschaft und auch unsere Umwelt grundlegend.
Das Automobil wurde zwar schon vor der Jahrhundertwende erfunden doch erst in den 20er-Jahren des 20.
Jahrhundert fand in den Vereinigten Staaten die sogenannten Massenmotorisierung statt. In Europa begann diese
rasante Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg. Stetig steigende Kaufkraft in breiteren Schichten, Verbilligung der
Fahrzeuge und ihres Unterhaltes, Ausbau der Straßen und Infrastruktur aber auch die Bedeutung des Wagens als
Statussymbol sorgten in den 1950er- und 1960er-Jahren für einen gewaltigen Wirtschaftsboom in der
Automobilbranche. Die neu entwickelten Automobile stießen anfänglich auf Ablehnung seitens der Gesellschaft
(vgl. Fraunholz IN: Merki, 2002). Sie waren laut, schmutzig, verursachten viel Staubentwicklung auf den teilweise
noch unbefestigten Straßen und waren verantwortlich für Unfälle. Als damals schnellstes und schwerstes
Fahrzeug auf der Straße verdrängte es alle anderen Verkehrsteilnehmer an den Rand. Proteste gegen die Autos,
geforderte Streckensperrungen und Tempolimits waren bereits damals die Folge. Doch durch die fortschreitende
Verbesserung der Fahrzeuge, die steigende Akzeptanz der Fahrzeuge über die Zeit sowie die zunehmende
Bedeutung für die Wirtschaft verschwand diese erste Ablehnung und Kritik der Bevölkerung. Das Auto war zum
Inbegriff des modernen Lebens geworden und konnte seinen Siegeszug fortsetzen. In den fortlaufenden Jahren
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des 20. Jahrhunderts entwickelte sich ein Rückkopplungseffekt zwischen dem Trend der Massenmotorisierung
und den mittlerweile etablierten Kraft- und Fahrzeugsteuern. Die Einnahmen flossen in den Straßenbau und
Straßenunterhalt. Mehr verkaufte Kraftfahrzeuge ermöglichten demnach mehr Steuereinnahmen und den Ausbau
des Straßennetzes und erzeugten wiederrum mehr Verkehr. In den 1980er- und 1990er-Jahren hatte das Auto
bereits alle anderen Verkehrsmittel überholt. Der gesamte Personen- und Güterverkehr stützt sich ab jetzt auf die
Straße. (Vgl. Merki, 2008)
Das Auto war zu einem Verkehrsmittel geworden, das leistbare Möglichkeit zur Mobilität für jedermann bot. Es
wurde zum Inbegriff für Wohlstand, Fortschritt und gesellschaftlichen Status. Das Auto hat sich an die
Bedürfnisse der Gesellschaft angepasst, doch mehr noch hat sich die Gesellschaft an die Eigenheiten des
Automobils angepasst. Heute - mehr denn je - kann man die Ausmaße der Entwicklung von Automobilität sehen.
Kurt Biedenkopf schildert in dem Buch „Bleibt das Auto mobil?“ eine alltägliche Situation und zieht daraus seine
Schlüsse:
Auf einer gemeinsamen Autofahrt mit seinem Sohn durch einen Vorort von New York bemerkt er wie abhängig
die Bewohner dieser Gegend von ihrem Auto sind. Sein Sohn zeigt ihm auf dem Weg zur seinem Wohnsitz eine
Reihe der Wege, die er uns eine Familie täglich zurücklegen. Sei es um Kinder in die Schule zu bringe, Einkäufe zu
erledigen oder den täglichen Weg in die Arbeit zurückzulegen. Die Abdeckung durch öffentliche Verkehrsmittel ist
hier kaum gewährleistet.
„Es waren alles Wege zu weit, um sie zu Fuß zu bewältigen. Zeitaufwändige Wege für die Wenigen, die
öffentliche Verkehrsmittel benutzen mussten, sofern diese überhaupt verfügbar waren. Wege deshalb, geschaffen
für das Automobil, möglich geworden durch dessen allgemeine Verfügbarkeit und ohne es kaum zu bewältigen.“
weiter sagt er:
„Die eigentliche Bedeutung des Automobils liegt darin, dass es in den vergangenen hundert Jahren zu einem
Grundbedürfnis unserer Art zu leben geworden ist, zu einem unverzichtbaren Bestandteil unserer
Grundausstattung. Als Transportmittel, als Verwirklichung unseres Wunsches nach individueller Mobilität und
persönlicher Zeitsouveränität, als Symbol unseres gesellschaftlichen Status, vor allem jedoch als Voraussetzung
einer expansiven Lebens- und Siedlungsweise hat es sich für die große Mehrheit der Bevölkerung aus einem
dienenden, mehr individuelle Freiheit ermöglichenden in eine unsere Lebensweise beherrschendes Element
unserer Gesellschaft und ihrer Wirtschaft gewandelt.“ (Biedenkopf, 2004)
Erreichen eines Wendepunktes
Durch den steigenden Grad der Technologisierung, durch das Angebot immer leichter verfügbarer Fahrzeuge und
die damit verbundene steigende Nachfrage haben die Mobilität und der damit verbundene Verkehr der Welt ein
fast unaufhaltsames Wachstum beschert. Die Märkte, die die Mobilität eröffnet hat und damit vor allem auch der
Automobilmarkt und seine artverwandten Märkte liefern heute wesentliche Beiträge zur Leistung unserer
Wirtschaft ab. Die Frage stellt sich, wie dieses Wachstum in Zukunft weiterlaufen soll? In Zeiten von
Klimaerwärmung und drohender Erölverknappung in absehbarer Zukunft müssen wir uns die Frage nach der
weiteren Entwicklung unserer Mobilität stellen. Während wir heute zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln
wählen können, ist es doch das Verkehrsmittel Auto, Nutzfahrzeuge eingeschlossen, das uns heute mehr
„bewegt“ denn je. Öffentliche Verkehrsmittel gelten heute unter Autofahrern als unattraktiv und nicht verlässlich.
Das Auto jedoch genießt nach wie vor den Ruf ein Gefühl von Freiheit zu vermitteln und dem Nutzer grenzenlose
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Mobilität zu vermitteln. Doch wie sehr sind wir auf das Auto als Verkehrsmittel angewiesen und wie leicht
können wir den von uns verursachten Verkehr auf andere Verkehrsmittel verlagern?
Fakt ist, dass das Auto für die Entwicklung unserer ganzen Gesellschaft, sei es von Handlungsmustern im
alltäglichen Leben oder für die Planung der gesamten raumstrukturellen Systeme wie unseren Städten,
maßgebend war und ist.
Es stellt sich die Frage: Wie wird es weitergehen? Statistiken sprechen von einem drastischen Anstieg der
Bewohnerzahlen in Städten bzw. im städtischen Raum. Die Stadt wird in den kommenden Jahren – mehr als je
zuvor - als wirtschaftlicher und sozialer Mittelpunkt unser Leben maßgeblich bestimmen. Doch bereits heute
drohen die Städte an dem von uns verursachten Verkehr zu ersticken.
Beschäftigt man sich mit der zukünftigen Entwicklung von Städten, stößt man auf den Begriff der „Smart City“.
Die intelligente Stadt von morgen wartet mit vielen Lösungsvorschlägen auf, wie wir unserer Leben in der Stadt
in Zukunft bestehen werden. Dabei stellt die Bewältigung von Missständen im Verkehrs- und Mobilitätswesen
eine nicht zu vernachlässigende Komponente dar. Große internationale Firmen beschäftigen sich mit den
Herausforderungen und viele internationale Großstädte beanspruchen bereits heute den Titel einer „Smart City“
für sich. Doch wie sieht die Stadt von morgen aus? Was verspricht uns die Smart City?
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2 Mobilität im Smart-City-Diskurs
Die Stadt als Lebensraum wächst. Bereits heute Leben mehr als 50 % der Weltbevölkerung in Städten. Eine
Marke, die bereits im Jahr 2008 erreicht wurde. Im Jahr 2050 soll die Anzahl der weltweiten Stadtbewohner auf
70 % ansteigen – vor hundert Jahren waren es noch 13 %. Mit zunehmendem Wachstum der Städte und einer
gleichzeitigen Verknappung von Ressourcen sehen die Städte einer gewaltigen Herausforderung entgegen. (Vgl.
Tebroke, 2010)
Es geht um nichts weniger als das Gewährleisten und Aufrechterhalten von Lebensräumen für knapp dreiviertel
der Weltbevölkerung.
Die Smart City versteht sich hierbei als Stadt der Zukunft, die sich diesen Herausforderungen stellt. Die
Energieversorgung, Umwelt- und Wasserwirtschaft, Abfallbeseitigung, sowie die Steigerung der Lebensqualität
für alle Bewohner sind die Aufgaben, die die Stadt der Zukunft in den Griff bekommen muss. Besonders im
Bereich zukünftige Mobilitätsformen gibt es eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen, Konzepten und Ideen, die alle
Teil des Smart-City-Gedanken sind. Doch wie können diese neuen Ideen, getragen von neuen Technologien und
Innovationen, verwirklicht werden?
Smart City schon heute
Durch die „Smart City-Debatte“ angeregt, hat es in letzter Zeit einige Unternehmungen seitens Politik und
Wirtschaft gegeben den Smart-City-Gedanken zu konkretisieren. Historische gewachsene Städte aber auch
Städte, die derzeit am Reißbrett entstehen, orientieren sich an den neuen Gedanken einer intelligenten und
nachhaltig konzipierten Stadt. Sogennante „Instant-Cities“ wie Songdo, ein Stadtteil von Incheon in Südkorea,
oder Masdar-City, im Emirat Abu Dhabi, versuchen dabei von Beginn an neue Technologien und Konzepte zu
implementieren. Andere Städte wie Amsterdam und auch Wien, die über historisch gewachsene Strukturen
verfügen, müssen dabei ihre Herangehensweise an die vorhandenen Gegebenheiten anpassen. Die Städte
bezeichnen sich schon heute als „Smart-Cities“. Doch was heißt das im konkreten Fall des Verkehrs- und
Mobilitätswesens einer Stadt? Wie wirken sich neue Ideen, Konzepte und Technologien auf die Mobilität und das
Mobilitätsverhalten von morgen aus?
Die Instrumente der „Smart Mobility“
Als Schlüsselfaktoren für eine neue Mobilität gelten eine Verbesserung der Infrastruktur, eine Steigerung der
Effizienz in der Nutzung der Verkehrsmittel und im Energieverbrauch und Systeme zur Beeinflussung und
Regulierung von Verkehr.
Der vermehrte Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) im Verkehrswesen soll eine
Grundlage für moderne Mobilität ermöglichen. Dazu zählen unter anderem der Einsatz von intelligenten
Verrechnungssystemen im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel wie das Nutzen einer „Smart Card“. Moderner
Individualverkehr setzt auf Elektromotoren und ihre Anbindung ans Stromnetz durch die Verwendung von „Smart
Grids“. Der Verkehrsfluss von Fahrzeugen soll durch Verkehrsleitsysteme aufrecht erhalten werden.
Smart Cards
Im Bereich der öffentlichen Verkehrsmittel soll mit Hilfe einer berührungslosen Chipkarte als Fahrschein die
Attraktivität der Verkehrsmittel gesteigert werden. Die Chipkarten können entweder mit verschiedenen Beträgen
aufgeladen werden. Im Falle einer personalisierten Karte werden die Fahrtkosten vom Konto abgebucht. Der
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Kunde führt die Karte beim Betreten des Verkehrsmittels an einem Scanner vorbei und es wird automatisch der
optimale Fahrpreis abgebucht.
In Wels wurde für die örtlichen Buslinien ein Chipkartensystem installiert, das Benutzern ein besseres Ausnutzen
des Preissystems ermöglicht. Dabei notiert die Karte Reisezeitpunkte und passt die Preise immer an die
Häufigkeit der Fahrten an. So kann der Passagier das Verkehrsmittel, falls erforderlich, öfter am Tag nutzen, zahlt
jedoch nie mehr als den Preis einer Tageskarte. Dasselbe gilt für Wochen- und Monatstarife. Dabei muss man
z.B.: die Monatskarte nicht im Vorhinein kaufen. Sollte man in einem Monat das Verkehrsmittel häufiger nutzen
so zahl man am Ende des Monats maximal den Betrag einer Monatskarte. (Vgl. www.liniewels.at)
Auch in Amsterdam nutzen die Bewohner für die Reise mit dem öffentlichen Verkehrssystem bereits solche
„Smart Cards“. Der Unterschied hier ist, dass die Karte (OV-Chipkaart) im gesamten öffentlichen Verkehrsnetz der
Stadt gilt. Man führt die Karte bei Betreten der Station an einem Lesegerät vorbei und bei Verlassen wieder.
Danach wird der Preis für die Fahrt automatisch berechnet und verbucht. (Vgl. www.iamsterdam.com)
In Singapur wurde durch die Einführung einer solchen Karte (EZ-link-Karte) die Durchgangsrate bei Drehkreuzen
um mehr als 50% erhöht. Die Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels gestaltet sich durch den Wegfall des
Kaufs einer Fahrkarte an einem externen Gerät als komfortabler und zeitsparender. (Vgl. „EZ-Link“)
Eine weitere Möglichkeit könnte sein, in Zukunft die Abrechnung über die Mobiltelefone abzuwickeln. Dabei
würde die Produktion für die Karte wegfallen. Die zusätzliche Minimierung von Karte könnte zur Akzeptanz von
ticketlosen Systemen beitragen.
Elektromobilität und Smart Grid
Die Elektromobilität wird bereits jetzt als neue Schlüsseltechnologie für eine nachhaltige Nutzung von
Individualverkehr gesehen. Dabei muss man diese neue Technologie im Zusammenhang mit der notwendigen
Versorgungsstruktur sehen. Da Elektrofahrzeuge in Zukunft mit Strom betrieben werden, gibt es auch Konzepte für
eine neues, intelligentes Stromnetz: das sogenannte „Smart Grid“.
Die Bundesrepublik Deutschland investiert bereits heute große Summen in die Forschung von Elektromobilität. Sie
hat sich zum Ziel gesetzt bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf die Straße zu bringen. Im Rahmen des
Förderprogrammes „IKT für Elektromobilität“ werden prototypische und wirtschaftlich umsetzbare Lösungen für
den Einsatz von IKT für die Elektromobilität entwickelt.
In einer Broschüre des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschatz und Reaktorsicherheit wird genauer auf das
Förderprogramm eingegangen:
Sieben Modellprojekte mit 50 beteiligten Unternehmen forschen im Moment an der Nutzung von neuen
Konzepten mit Schwerpunkt auf Informations- und Kommunikationstechnologien in Verbindung mit
Elektromobilität und Smart Grids. Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf die Integration der Fahrzeuge
in das Stromnetz (gesteuertes Laden und Rückspeisung), Navigation und Fahrerassistenz, Tarif- und
Abrechnungsmodelle, auf Roamingsysteme zur Versorgung über die Landesgrenzen hinaus und Flotten – und
Mobilitätsservices. Dabei spielen die IKT beim reibungslosen Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen,
Energiemanagement und Abrechnungssysteme eine maßgebliche Rolle. Es werden prototypische
Softwarelösungen für die Steuerung und Monitoring der E-Fahrzeuge erarbeitet, sowie das Gewährleisten von
zuverlässigen Informationen für die Fahrzeugnutzer über Erreichbarkeit und Verfügbarkeit der nächsten
Ladestationen. Die Aufgabe der Netzbetreiber wird es sein, die Stabilität der Elektrizitätsnetze trotz
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Schwankungen in der Öko-Stromproduktion zu garantieren. Sofern die Fahrzeuge nicht genutzt werden, sind sie
zum Wiederaufladen mit dem Stromnetz verbunden. Die Batterien der Fahrzeuge könnten als Ausgleichselement
im Stromversorgungssystem dienen. Die komplexe Steuerung von, an ein „Smart Grid“ angedockte, Fahrzeuge
kann nur über IKT-basierte Systeme realisiert werden. (Vgl. BMWi, 2011)
Intelligente Verkehrsleitsysteme
Am Beispiel von Stockholm wird sichtbar wie sich z.B.: IBM ein intelligentes Verkehrsleitsystem vorstellt. Seit
2006 wird der in die Stadt einfließende Verkehr elektronisch erfasst. Kameras erfassen dabei an jeder Einfahrt in
die Stadt die Nummernschilder der Fahrzeuge. Die Daten werden gesammelt, und für Kontrollzwecke gespeichert.
Die Autofahrer müssen dabei beim Einfahren mit dem Auto in die Stadt eine City-Maut entrichten. Die Einnahmen
der Maut werden in neue Verkehrsprojekte und in den öffentlichen Nahverkehr investiert. Die Maßnahmen
erwiesen sich als erfolgreich. Der Verkehrsandrang wurde während der Stoßzeiten um 25 % gesenkt. Dabei muss
das System permanent aktiv sein. Da die Maut als Steuer funktioniert muss sie nachweisbar sein, was bedeutet,
dass die Fotos der Nummernschilder auch permanent verfügbar sein müssen. Die Daten werden in einem riesigen
Rechenzentrum gesammelt und ausgewertet.
Die Befürworter von Verkehrsleitsystemen argumentieren mit den Gründen, dass das Ausmaß des
Verkehrszuwaches in den letzten Jahren ungleich stärker zugenommen hat als der Ausbau der notwendigen
Infrastruktur und versprechen sich eine Lösung der Problematik durch intelligente Verkehrsleitsysteme.
Ein weiteres Einsatzgebiet von Verkehrsleitsystemen, das auf Daten von Ampeln, Parkleitsystemen und Handys
zurückgreift, könnte die Erstellung eines Systems sein, das die Reisedauer von geplanten Routen möglichst
zeitgenau vorauszusagen kann. Dabei kann bei zeitgerechtem Auswerten der Daten auch auf Beeinträchtigungen
des Verkehrsflusses reagiert werden. (Vgl. IBM Smarter Planet)
Die Rolle von Industrie und Politik
Neben den Bewohnern der Smart-City - den Benutzern der neuen Technologien - gibt es noch weitere Akteure in
der Smart-City. Die Potentiale der Smart-City sind vor allem für die Wirtschaft und die Politik von großer
Bedeutung. Die Wirtschaft liefert hierzu die Ideen, Konzepte und die neuen Technologien die meist mit hohen
Instandsetzungs- und Instandhaltungskosten verbunden sind. Die Politik wiederum fungiert als Vermittler und als
Entscheidungsträger wenn es um die Wahl und letztendlich den Einsatz der neuen Technologien geht.
Unter dem Titel „The Smarter City“ stellte IBM seine eigenen Ideen und Konzepte für die Stadt von morgen vor.
IBM gilt mit seinen Systemlösungen als einer der ersten Anbieter für „Smart-City“-Lösungen. Die Themengebiete
reichen hier von Bildung über das Gesundheitssystem bis zum Verkehrs- und Transportwesen.
In dem Bericht „Intelligent transport – How cities can improve mobility“ liefert IBM Strategien und
Lösungsansätze zur Verbesserung von Transport- und Verkehrswesen von Städten. Eine der Empfehlungen für die
Verbesserung von Mobilität ist der verstärkte Einsatz von intelligenten Transportsystemen (ITS). Dazu gehören
unter anderem: ein integriertes Fahrtkostenmanagement, Verkehrsprognosen, verbessertes Transport- und
Verkehrsmanagement, Informations- und Beratungsmanagement für Reisende, Mautverrechnung und variable
Parkgebühren. (Vgl. IBM – Intelligent Transport)
Dabei stützt sich IBM als Anbieter für Systemlösungen auf die Daten die in einer Stadt heute durch Sensoren und
Messsysteme erhoben werden können.
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In einer Rede mit dem Titel „A Smart Transportation System: Improving Mobility fort he 21st Century“ sagte
Samuel J. Palmisano:
„the key to smarter systems lies not in the chip, or the sensor, or the mobile device. It’s not the smart meter, or
the smart power line. It’s not even the software, per se. It’s the data.“ (IBM – Rede von Samuel J. Palmisano)
Auch Siemens setzt verstärkt auf die neuen Märkte, die durch das Aufkommen der „Smart-City“-Debatte
entstanden sind. Dafür wurde ein eigener Firmen-Sektor gegründet: „Infrastructure & Cities“.
„Städte sind traditionell ein wichtiger Markt für Siemens Österreich, insbesondere in den Bereichen öffentlicher
Verkehr und Energieversorgung. Der neue Sektor wird sich in Österreich auch durch einen weiteren Ausbau und
die Stärkung des World Headquarters für Metros, Coaches und Bogies im Bereich Mobilty und den Ausbau der
Forschnungsarbeiten im Bereich Smart-Grid und Elektromobilität auswirken.“ Siemens-Österreich-Boss Wolfgang
Hesoun in einem Artikel im Wirtschaftsblatt. (APA – Wirtschaftsblatt, 2011)
Die Firmen fungieren hier als Anbieter von Lösungen und Strategien in Form von Produkten. Die
Entwicklungspotentiale der entstandenen Märkte für die von der „Smart City“ geforderten Technologien sind
enorm. Auch die Regierungen und die Politik sind auf diesen Trend in der Stadtentwicklung bereits aufmerksam
geworden. So gibt es bereits einige Kampagnen und Initiativen von Städten, Ländern und der Europäischen Union.
Dabei muss man das Mobilitäts- und Verkehrswesen als Teil eines Gesamten betrachten. Die angestrebte
Vernetzung der Stadt macht eine gesamtheitliche Betrachtung notwendig. Die Förder- und Forschungsprogramme
der einzelnen Länder sowie der Europäischen Union orientieren sich hier an übergeordneten Zielen, die die
Mobilität als einen wichtigen Teilbereich der neuen Städte betrachten.
Die Europäische Union hat 2007 mit der „20 %-Zielsetzung“ (20 % mehr Energieeffizienz, 20 % mehr erneuerbare
Energien, 20 % CO2-Reduktion bis 2020) die Richtung vorgegeben. (Smart Energy FIT4SET)
Die Ziele für die weitere Zukunft wurden sogar noch weitaus ehrgeiziger gesetzt.
„Vor dem Hintergrund der steigenden Energieabhängigkeit Europas und der Instrumentalisierung von Energie als
politischem Druckmittel fordert es mit Zielzeitpunkt 2050 die Senkung der Treibhausgasemissionen um bis zu
80%, die Erhöhung der Energieeffizienz um 35% und die des Anteils erneuerbarer Energien auf 60% des
gesamten Energieverbrauchs der EU im Vergleich zu 1990.“ (Smart Energy FIT4SET)
In Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten hat die Europäische Kommission den „Strategischen EnergieTechnologie-Plan“ (SET) gestartet um den Herausforderungen im Energiebereich Rechnung zu tragen. Österreich
reagierte auf den SET-Plan mit einer Initiative des Klima- und Energiefonds. „Smart Energy Demo – Fit4SET“
versteht sich als Förderprogramm, das darauf abzielt, „große Demonstrations- und Pilotprojekte zu initiieren, in
denen bestehende bzw. bereits weitgehend ausgereifte Technologien und Systeme zu innovativen
Gesamtsystemen integriert werden.“ (Vgl. Smart Energy FIT4SET)
Die Aufwendungen und Bestrebungen von Politik und Wirtschaft sind enorm. Es geht um das Fitmachen unserer
Städte für die Herausforderungen der Zukunft. Festhalten muss man hierbei, dass es große wirtschaftliche und
politische Interessen an der Smart City gibt. Die Stadt von morgen könnte zu einem gewaltigen Wirtschaftsmotor
werden, der die Stadt von morgen nicht nur lebenswerter sondern vor allem als Wirtschaftsstandort auch
wettbewerbsfähiger machen könnte.
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Smart City vs. Smart Citizen
Bei all den neuen Technologien im Bereich der Mobilität stellt sich auch die Frage nach der Akzeptanz von Seiten
der Nutzer. Dem Bewohner kommt als Akteur in der Stadt auch eine entscheidende Rolle zu. Die Nutzung von
neuen Technologien impliziert auch eine Veränderung in den Handlungsstrukturen der Benutzer. Dabei stellt sich
die Frage, wie bzw. ob die neuen Technologien überhaupt angenommen werden. Die vorherrschenden
Handlungsmuster haben sich über einen langen Zeitraum entwickelt und ihnen liegen Motive zugrunde, die sich je
nach Nutzer d.h. je nach Alter, Geschlecht und sozialem Rang stark unterscheiden. Hier wird es entscheidend
sein, wie Aufklärungsarbeit und Bewusstseinsbildung in Hinsicht auf die neuen Konzepte und Ideen betrieben
wird.
Das SmartCitiesNet-Projekt befasst sich mit der Evaluierung von Forschungsthemen und Ausarbeitung von
Handlungsempfehlungen für „Smart Cities“ und wurde im Rahmen der Initiative „smart energy fit4set“
durchgeführt. In einem vorläufigen Zwischenbericht wurden Fact Sheets als „Bausteine für die Entwicklung von
Smart Cities“ erarbeitet und präsentiert. Besonders interessant sind in diesem Zusammenhang die Punkte
„Bewusstseinsbildung und Mobilitätsmanagement“, „Soziodemografischer Wandel und NutzerInnenverhalten“
und „Integrierte Politikinstrumente und bewusstseinsbildende Maßnahmen“. Die hier angesprochenen „Fact
Sheets“ verstehen sich als Schnittstellen zwischen Mobilität und Energie, bzw. zwischen Gesellschaft,
Ressourcen und Energie. In einer zusammenfassenden Beschreibung wird „großer Forschungsbedarf“ beim
„NutzerInnenverhalten, bei Bedarf und Akzeptanz von energieeffizienten Mobilitätsangeboten gesehen.
Verstärkte Informationen und Bewusstseinsbildung können dazu beitragen, den Energieverbrauch für Mobilität
stärker bewusst zu machen. (…) Die größte Herausforderung und Chance von „Smart Cities“ ist die Anpassung
von Akteuren, Endnutzern und Bewohnern an den neuen Rahmenbedingungen. „Smart Citizens“ sind deren
Energieverbrauch bewusst und interessieren sich für die Smart-City-Fragen.“ (SmartCitiesNet, 2011)
Hier fällt erstmals der Begriff des „Smart Citizen“.
Zielführend für eine nachhaltige Entwicklung besonders im Bereich von Mobilität und Verkehr, ist eine starke
Einbindung der Benutzer, berücksichtigt man die starke emotionale Komponente die mit dem heutigen
Mobilitätsbewusstsein eng verbunden ist.
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3 Die mobile Gesellschaft – Mobilität und Verhalten
Wenn man das Entstehen von Verkehr verstehen will muss man sich nicht nur dem Angebot an Mobilität
beschäftigen, sonder vor allem mit ihren Nutzern. Die Motive und Handlungsstrukturen die zu dem Ausmaß des
Verkehrs und der Nutzung von Mobilität führen sind es, die uns heute in der Verkehrs- und Mobilitätsforschung
interessieren. Mobilität und Verkehr sind ein komplexes Geflecht aus wirtschaftlichen Interessen, politischen
Einflüssen und gesellschaftlichen Bedürfnissen. Um diese Zusammenhänge besser zu verstehen soll hier ein
Überblick gegeben werden.
Mobilität als Grundbedürfnis, als Produkt des Marktes
Zuallererst muss man Mobilität als ein Grundbedürfnis jedes Menschen verstehen. Wir können die notwendigen
Wege unseres täglichen Lebens nur bewältigen wenn wir mobil sind. Das Erreichen unseres Arbeitsplatzes, die
Versorgung unserer Haushalte, Freizeitaktivitäten, die Knüpfung und Pflege sozialer Beziehungen über Nah und
Fern stützen sich auf das von uns geschaffene Verkehrsnetzwerk mit all den zugehörigen Verkehrsmitteln. Nicht
vergessen darf man die Bedeutung für die gesamte Wirtschaft.
Doch die Frage ist: Wie viel Mobilität brauchen wir wirklich? Und was sind wir bereit dafür zu geben? Nicht nur in
finanzieller Hinsicht.
In einem Werkstattbericht der Stadt Wien lautet es in dem Kapitel: „Mobilität als Luxus, Luxusgut Mobilität“
„Es ist ein unangenehmes Thema. Mobilität ist zu billig. Sie wird in mehreren Formen subventioniert. Daher wird
sie auch über die Maßen in Anspruch genommen. (…) Der PKW trägt nicht einmal die Hälfte der von ihm
verursachten Kosten.“ (MA 18, 2008)
Klassifiziert man das Angebot an Verkehrsmitteln als Produkte am Markt, so könnte man behaupten, dass sie wie
die gesamte Palette an Produkten auf unseren Märkten im Überfluss vorhanden sind und deshalb auch über die
Maßen konsumiert werden. Die Nachfrage nach Mobilität hat immer bestanden und wird immer bestehen. Die
Frage ist nur auf welche Art und Weise sie gelebt wird und welche Motive uns antreiben sie zu nutzen?
Gelebte Mobilität – eine Bestandsaufnahme
„Mobilität wird stark auch durch Psychologie, Gewohnheit und Wahlmöglichkeiten beeinflusst. (Brake, 2009)“
Obwohl heute der tägliche Weg zur Arbeit bei mehr als 50 % aller Berufstätigen nur unter 10 Kilometer liegt
werden diese Wege hauptsächlich mit dem Auto zurückgelegt. Glaub man einer Statistik von Mikrozensus aus
dem Jahre 2000, so nutzen 64 % aller Erwerbstätigen heute den Pkw für den Weg zur Arbeit. Dabei sitzen die
Menschen fast ausschließlich (94 %) alleine im Auto. Zumindest im innerstädtischen Verkehr hat sich
herausgestellt, dass Weglängen bis zu 10 Kilometern mit dem Auto, Bus oder Fahrrad gleich schnell zurückgelegt
werden können. (Vgl. Brake, 2009)
Nimmt man die Stadt Wien als Beispiel, so zeigt eine Statistik aus dem Jahr 2006, dass ca. ein Drittel aller Wege
bis 100 km mit Mitteln des öffentlichen Verkehrs zurückgelegt werden. Ein weiteres Drittel entfällt auf Fuß- und
Fahrradverkehr und ein weiteres Drittel auf motorisierte Verkehrsmittel, sei es als Fahrer, Beifahrer oder
Motorradfahrer. Ein Viertel aller Wege wird jedoch als Fahrer im PKW zurückgelegt. Es zeigen sich auch
Unterschiede in der Wahl der Verkehrsmittel abhängig von Geschlecht und Alter. Während Kinder und ältere
Leute deutlich mehr zu Fuß gehen als der Durchschnitt der Wiener zeigt sich auch ein Unterschied zwischen
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Männern und Frauen. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind die Frauen klar stärker mit 70 % vertreten
(Männer 55%). Auch in der Nutzung des Pkws stehen Frauen deutlich besser dar: nur 22 Prozent nutzen ihn. (Vgl.
MA 18, 2008)
Die Verkehrssituation ist von Stadt zu Stadt sehr verschieden. Jedoch kann man heute Trend und Entwicklungen
feststellen die in den meisten Städten sehr ähnlich verlaufen. Die starke Expansion der Städte vor allem in der
Fläche, die ständige Verfügbarkeit und Verbreitung von Autos sorgen für eine Überforderung des heutigen
Stadtverkehrs.
Das Auto – Effizient ist anders
Eingangs wurde bereits über die Entwicklung des Automobils und sein Einfluss auf die Entwicklung gesprochen.
Es erscheint mir trotzdem wichtig, das Auto hier noch einmal in einem etwas differenzierten Kontext darzustellen
und wie maßgeblich es das Leben und den Verkehr heute beeinflusst.
„Betrachtet man das Automobil in erster Linie als Transportmittel, dann erweist es sich als wenig effizient.„
(Biedenkopf, 2004)
Kurt Biedenkopf verweist in seinem Artikel „Die Bedeutung des Automobils für Gesellschaft und Wirtschaft“ auf
den Beitrag von Kurt Möser in seinem Buch:
Möser spricht von der schlechten Auslastung eines Pkws in Deutschland, der pro Tag nur etwa 50 Minuten
genutzt wird. 96 % der Zeit steht das Auto im Stau, auf dem Parkplatz oder in der Garage. Er spricht von
Unmengen an Kapital, die die deutsche Gesellschaft in das Auto investiert. Die Deutschen haben rund 900
Milliarden Euro dafür investiert, „mit einem Pkw nicht nur zu fahren, sondern vor allem fahren zu können.“ (Möser
IN Biedenkopf, 2004)
Hermann Knoflacher, Professor am Institut für Verkehrswissenschaften an der TU Wien und Präsident des Club of
Vienna ist ein bekennender Kritiker des Automobils. In seinem Buch „Stehzeuge“ hat er den Begriff „Fahrzeug“
hinterfragt. Er kommt zu dem Schluss, dass ein Auto welches konzipiert ist 4-5 Personen zu transportieren in der
Regel nur 1,17 Personen transportiert und dies durchschnittlich 45 Minuten pro Tag. Der Wirkungsgrad so eines
Fahrzeuges liegt laut seinen Berechnungen unter 1 %. (Vgl. Knoflacher, 2001)
„Es ist üblich, ein Gerät, das zu 99 % eine bestimmte Funktion ausübt, danach zu beurteilen und nicht nach einer,
für die es zu weniger als 1 % eingesetzt wird.“ (Knoflacher, 2001) Ein wenig überspitzt bezeichnet er deswegen
das „Fahrzeug“ als „Stehzeug“.
Gerade der Aspekt der ineffizienten Nutzung verursacht aber noch weitere Probleme. Hier ein Auszug aus dem
Werkstattbericht der Stadt Wien: „60 Minuten unterwegs in Wien – Gegenwart und Zukunft der Mobilität“:
„Die wenig dichten Strukturen am Stadtrand erfordern quasi automatisch, dass man dort hauptsächlich mit dem
Auto unterwegs ist, weil die Gelegenheiten, also die typischen Gelegenheiten wie Einkauf bis zu Schule und
Nahversorgung, eigentlich nicht mehr fußläufiger Entfernung sind und deswegen benützt man das Auto, was man
meistens sehr bequem abstellen kann, vor dem Grundstück oder auf dem Grundstück, was im innerstädtischen
Bereich nicht mehr so möglich ist.“ (MA18, 2008)
Diese Nutzungsproblematik führt dazu, dass das Automobil in der Stadt die meiste Fläche beansprucht, und zwar
für eine Tätigkeit, die dem Verkehr an sich nicht dienlich ist: das Parken.
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Wenn ein Auto nur knapp eine Stunde pro Tag verwendet wird, dann muss es die restliche Zeit abgestellt
werden. Im Moment passiert dies in der Stadt entlang der Fahrbahnen, in kostenpflichtigen Garagen oder wenn
möglich auf eigenem Grund und Boden. Der Platzverbrauch von Autos die momentan nicht benutzt werden ist
enorm. (Vgl. MA18, 2008)
„Flächen, die vom ruhenden Verkehr beansprucht werden, stellen im Vergleich zu anderen Nutzungen wie z.B.
Fahrradwegen eine relativ wenig effiziente Nutzung des öffentlichen Raumes dar und sind verglichen mit
Baumreihen oder Alleebäumen keine qualitativ hochwertigen Elemente im öffentlichen Raum.“ (MA18, 2008)
Um dem Trend des enormen Platzverbrauchs von geparkten Autos entgegenzutreten, wurde in zentrumnahen
Bereichen die sogenannte Kurzparkzone eingeführt. In Wien wurde die Kurzparkzone 1975 eingeführt. Die
durchschnittliche Abstelldauer und auch der Parkplatzsuchverkehr sind leicht gesunken. Doch die Auswirkungen
auf Verkehrsverhalten und -wachstum sind weniger deutlich. Im dichten Stadtgebiet stellt sich das Auto als
äußerst ineffiziente Wahl der Mobilität dar. Auch wenn mittlerweile ein Großteil der Stadtbewohner andere
Mittel der Mobilität wie z.B. das Fahrrad und das Angebot des öffentlichen Nahverkehrs benutzen, ist im
Nutzungsverhalten des Automobils kein wesentlicher Rückgang zu vermerken. Zurückzuführen ist dies auf den
starken Wachstum der Stadtränder, der sogenannten „Speckgürtel“ und die damit steigende Entfernung der
täglichen Wege, sei es um in die Arbeit zu gelangen, Einkäufe zu erledigen oder unseren Freizeitaktivitäten
nachzukommen.
Der automobile Kollaps am Beispiel China
Wie bereits im 1. Kapitel erwähnt ist das Auto nicht nur als pragmatisches Transportmittel zu sehen, sonder vor
allem auch „ (…) als Verwirklichung unseres Wunsches nach individueller Mobilität und persönlicher
Zeitsouveränität, als Symbol unseres gesellschaftlichen Status (…)“ (Biedenkopf, 2004)
Vergleicht man entwickelte Länder der westlichen Welt, wo sich der Wachstum des Automobilmarkts aufgrund
der Sättigung einigermaßen beruhigt hat, zeigt sich in den aufstrebenden Ländern Osteuropas und auch in China
und Indien ein bedenklicher Trend. Durch ein gesteigertes Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren entsteht in
den Gesellschaften dieser Länder nicht nur der Wunsch nach mehr Mobilität. Durch den neu gewonnen
Wohlstand entsteht ein neues Bewusstsein für Status und moderne Mobilität nach westlichem Vorbild. Gerade in
China explodiert der Automobilmarkt nahezu. Die Städte Chinas, als Teil eine der am stärksten wachsenden
Wirtschaften der Welt, waren jahrzehntelang durch das Fahrrad als vorherrschendes Verkehrsmittel geprägt.
Doch mit dem starken Anstieg des Wirtschaftswachstums und dem neu erworbenen Reichtum änderten sich auch
Kaufkraft und Konsumbewusstsein dieser Gesellschaft.
„2010 entfielen mit 18 Mio. Pkws und Nutzfahrzeugen rund ein Drittel der weltweit 58 Mio. neu hergestellten
Fahrzeuge auf China. Wenn VW-Vorstandschef Martin Winterkorn recht behält, wird der Gesamtmarkt 2018 um
50 Prozent auf gut 28 Mio. Einheiten steigen.“ (Erling, 2011)
Prognosen aus dem Jahr 2003 sagten der Stadt Schanghai eine Million und der Stadt Peking 1,9 Mio. Pkws
voraus. Damals wünschte sich der Premier Zhu Rongji aufgrund dieser Zahlen vor der Behörde für öffentlichen
Nahverkehr ein Ende der Automobilpolitik. Heute sind in Schanghai doppelt so viele Fahrzeuge unterwegs und in
Peking mit fünf Millionen fast dreimal so viel. Die Regierung der Städte reagierte mit Fahrverboten und
Beschränkungen der Neuzulassungen nachdem Ringautobahnen und Überführungsstraßen keine Entlastung mehr
brachten. Zusätzlich wurden nach dem Vorbild London in Peking Parkgebühren und eine zusätzliche City-Maut
eingeführt. Im Moment stehen für die Masse an Autos gerade halb so viele Parkplätze zur Verfügung. Der Trend
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zum Autokauf besteht jedoch nach wie vor. Zwar sind die Wachstumszahlen im Vergleich zum Vorjahr gefallen,
doch China bleibt als Land mit den meisten verkaufen Autos weltweit an erster Stelle. Bereits jetzt hat China mit
der Ölversorgung zu kämpfen. Aus diesem Grund will die jetzige Regierung Elektroautos einführen, muss sich aber
mit der Frage konfrontieren, wie sinnvoll eine Umstellung auf elektrisch betriebene Fahrzeuge ist, wenn 70 % des
in China gewonnen Stroms aus Kohle gewonnen wird.
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4 Die Energiefrage - Nachhaltige Energie für die Antriebe von Morgen
Eine der wesentlichsten Fragen der zukünftigen Mobilitätswirtschaft, wird die Frage nach der Energieversorgung
der Zukunft sein. Bereits vor 40 Jahren prognostiziert und zulange negiert und vernachlässigt befinden wir uns
heute im „Peak Oil“-Zeitalter. Das Wachstum des Automobilmarktes am Beispiel Chinas, als größter Verbraucher
fossiler Energieträger, zeigt bereits heute wie ernst die Lage ist.
„Nach Angaben der IEA (International Energy Agency) verbraucht Mobilität mit 26 Prozent mehr als ein Viertel des
gesamten Weltenergiebedarfs. (…) Zum weltweiten Energieverbrauch tragen die Kernenergie 6 Prozent, das
Erdgas 21 Prozent, die Kohle 25 Prozent bei. Erdöl ist der wichtigste Energieträger mit einen globalen Anteil von
35 Prozent. Sein Jahresverbrauch stieg von 1990 und 2005 sogar noch um 54 Prozent. Besonders die Abhängigkeit
des Verkehrssektors vom Öl ist groß, Ölprodukte machen hier 99 Prozent des Verbrauchs aus.“ (Brake, 2009)
Matthias Brake schreibt in seinem Buch „Mobilität im regenerativen Zeitalter“ von der Halbzeit des
Erdölzeitalters. Das Öl als Energielieferant Nummer 1 hat seine stärkste Phase hinter sich. Durch steigende
Erschwernis bei der Ölförderung und durch zunehmende Verknappung der Vorräte steigt der Benzinpreis immer
weiter an. Vor allem der Individualverkehr, der fast ausschließlich in Verbindung mit fossilen Brennstoffen
funktioniert, leidet an diesem Trend und muss um seine Zukunft bangen. Bereits jetzt und wenn auch zögerlich
springen Hersteller der Automobilbranche auf die neuen Technologien auf. Doch welche der neuen Technologien
ist heute schon fit für den Einsatz am Markt? Auf welche Technologie sollte man setzen um eine nachhaltige
Entwicklung nicht zu gefährden? Und wie lässt es sich vermeiden, dass ein Monopol durch ein anderes ersetzt
wird? Was bringt uns die Umstellung auf neue, regenerative Energiequellen und die damit verbundenen
Antriebstechniken?
Der Abschied vom Öl
Im Jahr 2006 wurden die weltweit bekannten förderfähigen Erdölreserven auf 162 Milliarden Tonnen geschätzt.
Zusätzlich gibt es noch ca. 82 Milliarden Tonnen, die mit heutigen Technik und heutigem Finanzrahmen noch nicht
zu erschließen sind. Diese noch nicht rentable Reserve soll die Erdölversorgung für nicht mehr als 16 Jahre
gewährleisten. (Vgl. Brake, 2009)
Im Buch „Wachstum ohne Grenzen“ wird basierend auf Aussagen von K. Hiller, Bundesanstalt für
Geowissenschaften und Rohstoffe (BRD) die Erdölversorgung für die nächsten 64 Jahre, als gesichert, geschätzt.
Dies aber lediglich inklusive aller „vermuteten Ressourcen“. Das Buch stammt aus dem Jahr 2001. (Vgl. Fiala u.
Becker-Boost, 2001)
Man muss heute davon ausgehen, dass die Erdölvorkommnisse der Erde noch gut 50 Jahre als Energielieferanten
dienen können. Berücksichtigt man die Tatsache, dass der Erdölpreis in den kommenden Jahren aufgrund
ansteigender Verknappung und Schwierigkeiten bei der Förderung und Transport immer weiter steigen wird, so ist
es bereits heute unumgänglich, auf dem Gebiet erneuerbarer Energieträger intensiv zu forschen um möglichst
bald nachhaltige Alternativen anbieten zu können.
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Dabei muss man berücksichtigen, dass man sich hierbei nicht auf ein Datum festlegen kann, wann das letzte
Barrel Öl gefördert bzw. verarbeitet wird. Auch noch in 100 Jahren wird es Erdöl geben, nur wird es dann
vermutlich anders und weniger massenintensiv verarbeitet werden. Doch noch ist das Erdöl das „Elixier unserer
Mobilität“. „Transport und Personenverkehr sind in den Industriestaaten fast vollständig auf Öl angewiesen und
verursachen ein Viertel des gesamten Energieverbrauchs. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA
stieg der Energieverbrauch des Verkehrs allein seit 1990 um fast 40 Prozent. An dieser Zunahme hat der
Straßenverkehr einen Anteil von 90 Prozent.“ (Brake, 2009)
Die Energiequelle(n) der Zukunft
Der Abschied vom Öl als primärer Energielieferant für den Mobilitätssektor steht kurz bevor. Ein Wechsel zu
regenerativen Energieformen ist unvermeidbar. Regenerative Energieformen stehen nach menschlichen
Zeitmaßstäben unendlich lange zur Verfügung. Man unterscheidet drei grundsätzliche Quellen: die Strahlung der
Sonne, die Kraft der Gezeiten, und die Wärme des Erdinneren. Ihr Potenzial zur Gewinnung elektrischer Energie ist
enorm und übertrifft dabei den globalen Energiebedarf um ein vielfaches. So wird für das Jahr 2050 ein
Energieverbrauch von 31.388 bis 46.388 Mrd. kWh vorausgesagt. Das Potenzial für die Energiegewinnung wird
jedoch mit knapp 700.000 Mrd. kWh beziffert. Dabei besteht dieser Mix von erneuerbaren Energie aus On- und
Offshore-Windenergie, Bioenergie, Meeres- und Geothermie und einem Löwenanteil an Photovoltaik-Energie.
War zu Beginn noch der Umweltschutzgedanke die treibende Kraft für die Nutzung regenerativer Energiequellen,
so ist die Industrie der erneuerbaren Energien heute ein wichtiger, stark wachsender Wirtschaftszweig, der durch
die Wirtschaft und Politik stark unterstützt wird. (Vgl. Brake, 2009)
Zahlreiche Forschungs- und Förderprogramme wurden bereits gestartet um hier wettbewerbsfähige Produkte für
den Markt zu liefern. Elektrische Energie könnte zum Energiemedium der Zukunft werden. Die Produktion durch
regenerative Energien kann gewährleistet werden und in Verbindung mit effizienten Motoren kann auch die
Mobilität davon profitieren. Elektromotoren sind sehr wartungs- und verschleißarm und verursachen im Betrieb
keine CO2-Emissionen. Ein wirkungsvoller Einsatz kann aber nur passieren, wenn eine flächendeckende
Versorgung durch ein intelligentes, bidirektionales Stromnetz gewährleistet ist. Bereits heute gibt es Konzepte für
die schon erwähnten „Smart Grids“. In Verbindung mit modernen IuK-Technologien und dieser „Smart Grids“
könnten ganz neue Formen der Mobilität entstehen.
Elektromobilität vs. Elektroauto
Bereits heute wird das Elektroauto von Stromversorgern und Politikern zum Hauptbestandteil zukünftiger
Mobilität erklärt. Auch die Autohersteller springen, wenn auch zögerlich, auf diese von Politik und Wirtschaft
erklärte, zukunftsweisende Technologie auf. Dabei muss man den Diskurs - besser gesagt den Hype - rund um die
Elektroautos kritisch betrachten.
Der Autor Wolfgang Lohbeck hat sich mit dem Thema „Elektromobilität“ auseinander gesetzt und rät dabei „im
Dickicht der Argumente“ rund um diese neue Mobilitätsform drei Prämissen zu beachten. Zum einem sollte man
zwischen den realen Möglichkeiten und dem entfachten Hype unterscheiden. Weiters sagt er, müsse man die
Begriffe „Elektromobilität“ und „Elektro-AUTOS“ auseinanderhalten. Und zuletzt sollte man nicht nur CO2,
sondern alle Implikationen im Blick haben. Im Bezug auf den „Hype“ verweist er auf eine Serie ähnlicher Hypes,
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die eine Ablenkung von real und vom heute Machbaren bewirkt haben. Dabei wird oft auf „große
Entwicklungssprünge“ in einer nicht näher spezifizierten Zukunft verwiesen. So zum Beispiel hat es bereits
euphorische Ankündigungen von Brennstoffzellen-Fahrzeugen seitens der Autohersteller gegeben, jedoch ohne
nennenswerte Erfolge. Das „Elektro-AUTO“, das heute auch gerne als Fahrzeug der Zukunft gehandelt wird, wird
in seinem Artikel auch genauer betrachtet. Nachwievor ist man von einer 100% nachhaltigen Energieversorgung
weit entfernt. Im Moment kommen 15% des benötigten Stroms in Deutschland aus regernativen Quellen. Der
nächste Schritt liegt dabei diesen Wert auf 30% in den nächsten 11 Jahre zu heben. Ein Fahrzeug, das mit
elektrischer Energie fährt, emittiert dabei im direkten Vergleich keine Schadstoffe. Jedoch wird der für den
Antrieb benötigte Strom nach wie vor überwiegend aus konventionellen Energieformen geliefert. Dabei auch der
Anteil an Atomstrom. Autos sind für Lohbeck besonders ungeeignet zur Einführung elektrischer Mobilität. Sie
verschlechtern die CO2-Bilanz und verzögern mögliche Verbesserungen bei konventionellen Autos. Dagegen
spricht der auch der nach wie vor hohe Preis, der dem Konzept einer partizipativen Mobilität, sprich einer
Mobilität an der alle teilhaben können, entgegen steht. Zusätzlich muss eine flächendeckende Versorgung mit
neuen Ladestationen gewährleistet werden um die Elektro-Autos zu versorgen. Lohbeck spricht dabei von einer
„Zementierung einer Infrastruktur zu Gunsten einer konkreten Technik und eines konkreten Geschäftsmodells.“
(Vgl. Lohbeck, 2011)
Durch das Elektro-Auto entsteht keine neue Form der Mobilität. Durch den lediglichen Wechsel der
Antriebsenergie bleibt das Auto als tragende Säule der Mobilität erhalten. Doch die zukünftige Mobilität ist
dabei, sich vom Auto langsam zu emanzipieren d.h. sich zu diversifizieren. Dabei wird es auch Unterschiede in der
Nutzung zukünftiger Fahrzeuge geben. Es wird sich die Frage stellen, ob man ein Auto besitzt, mietet oder least.
Auch die Definition von Auto muss neu überdacht werden. Vielleicht geht der Trend hin zu neuen elektrischen
Kleinstfahrzeugen. Die Batteriekosten wären weniger und auch der Platzverbrauch bei weitem nicht so groß wie
bei herkömmlichen Autos. Kurz: sie wären deutlich effizienter.
Die Elektromobilität hat durchaus ihre Potentiale. Wichtig ist, die gesamte Diskussion um neue Antriebskonzepte
und Energielieferanten differenziert und kritisch zu betrachten. Es stecken große Marktpotentiale in den neuen
Technologien, die von den beteiligten Akteuren und Firmen nur zu gerne ausgeschöpft würden.
Neue und alte Antriebstechnologien – Zurück in die Zukunft?
Eine nachhaltige Entwicklung im Bereich der Energiefrage muss von Grund auf neue gedacht werden. Durch die
steigenden Benzinpreise und die dadurch ständige Verteuerung von Automobilität kann es hier sinnvoll sein
kurzfristige Lösungen zu entwickeln, die neben der Reduktion von CO2 auch ein anderes sinnvolles Argument
liefert. Wir gewinnen Zeit um die Zukunft der Energiefrage sinnvoll und in Ruhe zu durchdenken. Wenn es um
Antriebsarten für die Fahrzeuge von morgen geht, dann spricht man entweder von Elektrofahrzeugen bzw. von
wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen oder Antrieben mittels Brennstoffzelle. Doch diese Antriebsarten sind
teilweise noch nicht serienreif bzw. noch nicht wirtschaftlich. Enormes Sparpotential gibt es im Bereich der
Verbrennungsmotoren. Durch drastische Senkung der Verbrauchzahlen in Kombination mit Reduktion des
Gewichtes und Verbesserung der Aerodynamikwerte von Fahrzeugen könnte man kurz- bis mittelfristig große
Menge an CO2 sparen und so den steigenden Benzinpreisen entgegenwirken.
Dabei sind die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes zu beachten. Denn bevor das
Fahrzeug Energie in Bewegung umwandeln kann gibt es einen ganzen Prozess aus Herstellung und
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Ressourcenförderung, der in die Rechnung mit einbezogen werden muss. Diese „Well-to-Wheel“-Betrachtung
ermöglicht eine gesamte Betrachtung der verursachten CO2-Emissionen und lässt verschiedene Systeme
gesamtheitlich vergleichen. Der Scuderi-Motor basiert auf dem thermodynamischen Verbrennungsprinzip von
Carmelo Scuderi (1925-2002). Dabei werden vier Arbeitstakte vom klassischen Verbrennungsmotor auf ein
Zylinderpaar aufgeteilt (Split-Cycle). Im ersten Zylinder finden das Ansaugen und Verdichten statt. Danach wird
das entstehende Gemisch mit 150 bar in den zweiten Zylinder befördert. Dort erfolgen das Verbrennen und der
Abgasausstoß. Starke Verwirbelung und hoher Druck führen zu einer effektiveren Verbrennung und zur Senkung
des Verbrauchs sowie Senkung der CO2-Emissionen um 50%. Durch diese Leistungsentfaltung und den hohen
Wirkungsgrad können Motoren leichter und kleiner werden. Der Scuderi-Motor arbeitet mit Kompressionszylinder
und eignet sich dadurch für die Weiterentwicklung zum Air-Hybrid. Die überschüssige Luft der
Kompressionszylinder wird dabei aufgefangen und in einem Drucklufttank gespeichert. Wird momentan mehr
Leistung benötigt z.B. bei einem Überholmanöver so kann aus dem Drucklufttank ein Boost-Effekt abgerufen
werden. Bei normalem Fahren füllt sich der Tank wieder. Durch diese Technik wird die Effizienz des Motors weiter
gesteigert. Dafür spricht das besonder geringe Gewicht des Drucklufttanks mit ca. 30 kg. Im Vergleich dazu
wiegen Batterie und Elektromotor eines Elektrohybrid-Fahrzeuges rund 300kg. Die Vorteile des Scuderi-Motors
liegen auf der Hand. Er arbeitet mit herkömmlichen Treibstoffen und kann auf Grund seiner ähnlichen Bauweise
wie herkömmliche Motoren in relativ kurzer Zeit auf den Markt gebracht werden. In 3 Jahren tritt die neue Euro-6Norm mit einem Grenzwert von 80mg/km C02 in Kraft. Mit aktueller Technik wird dieser Standard nicht zu
erreichen sein. (Vgl. Scuderi, 2011)
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5 Towards a new way of mobility
Im April 1968, trafen sich eine Expertengruppe bestehend aus Diplomaten, Industriellen, Akademikern und
Mitgliedern aus der bürgerlichen Gesellschaft in einer ruhigen Villa in Rom. Auf Einladung eines italienischen
Industriellen, Aurelio Peccei, und eines schottischen Wissenschaftlers, Alexander King, diskutierten sie über
Missstände in internationale Beziehungen, entstanden durch kurzsichtiges Denken und im besonderen über ihre
Bedenken betreffend des ungezügelten Konsums von Ressourcen in einer zunehmend unabhängigen Welt. Vier
Jahre später wurde der erste Bericht des „Club of Rome“ veröffentlicht mit dem Titel „Die Grenzen des
Wachstums“. (Vgl. Club of Rome)
Im Auftrag des „Club of Rome“ wurden Systemanalysen und Computersimulationen verschiedener Szenarien
durchgeführt. Die Erstellung eines Weltmodells diente der Untersuchung von „fünf Tendenzen mit globaler
Wirkung“: Industrialisierung, Bevölkerungswachstum, Unterernährung, Ausbeutung von Rohstoffreserven und
Zerstörung von Lebensraum.
„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der
Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die
absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht werden.“ (Meadows,
1972)
So lautete die zentrale Schlussfolgerung des damaligen Berichtes. Heute, 50 Jahre später, hat sich
herausgestellt, dass die damaligen Erkenntnisse überwiegend korrekt waren. Wir leben in einer Zeit, in der uns
allen mehr oder weniger bewusst wird, welche Auswirkungen ein unkontrolliertes Wachstum und ein
ungezügeltes Konsumverhalten haben können.
Less is more
Wenn wir uns heute fragen, wie wir in Zukunft Mobilität leben werden, dann kann eine Betrachtung der
Erkenntnisse des „Club of Rome“ in vielerlei sinnvoll sein. Die Nutzung von Mobilität passiert nach denselben
Regeln und Handlungsstrukturen wie bei allen Produkten auf dem Markt. Wohlstand und Überfluss lassen uns
heute Mobilität im übermäßigen Maße konsumieren. Als essentiell sollte hierbei gelten, dass der Konsum den
Regeln der Nachhaltigkeit und der Effizienz folgen sollte. Ein Konsum über die Maßen und über die Vernunft führt
zu eben jenen Effekten wie Ressourcenverknappung und Umweltverschmutzung die wir heute beobachten
müssen. Der Stadt von morgen wird großes Potential im Schaffen eines nachhaltigen, effizient agierenden
Lebensraums zugesprochen. Vielleicht ist es gerade die Stadt, mit ihren dichten Strukturen und Veranlagungen,
die die Plattform und Basis für das Schaffen einen nachhaltigen Form von Mobilität sein könnte.
Transportation Design
Das Abschlusskapitel des Buches „Mobile Cities“, von Oliver Schöller-Schwedes und Stephan Rammler,
beschäftigt sich mit den Herausforderungen des „Transportation Design“. Dabei legen die Autoren Eckpfeiler für
neue, nachhaltige Formen der Mobilität fest:
„Die Zukunft der Mobilität wird in der Stadt der Zukunft entschieden. (…) Transportation Design versteht sich als
Verknüpfung von System-, Nutzungs-, und Produktinnovationen der Mobilität auf der Basis einer interdisziplinären
Zusammenarbeit von Ingenieur-, Sozial- und Designwissenschaften.“ (Schöller-Schwedes/Rammler, 2008)
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Das Transportation Design ist eine Reaktion auf die steigende Bevölkerungszahl in urbanen Regionen. Dabei wird
die „urbane Mobilität“ im Umgang mit diesen Entwicklungen zum Kernthema. Im Zusammenhang mit zukünftiger
Mobilitätsentwicklung werden Ressourcen- und Klimapolitik zu massiv treibenden Faktoren. Die Verknappung von
fossilen Energieträgern führt zu einer mittel- und langfristig einzigen Konsequenz: vollständige Umstellung der
Primärenergienutzung auf regenerative, letztlich solare Basis. Die Städte gelten als Modernisierungslaboratorien
des Wandels der Energiekultur. Dabei gilt der Wechsel der Energiekultur als treibendes transitorisches Element
der Stadtentwicklung des 21. Jahrhunderts. Als Paradigmenwechsel hin zur Elektrifizierung der Mobilität. (Vgl.
Schöller-Schwedes/Rammler, 2008)
„Nötig ist ein sozio-technologischer Quantensprung der Mobilität im Gesamtrahmen der neuen globalen Kultur
der Energienutzung.“ (Schöller-Schwedes/Rammler, 2008)
Effizienzstrategien können helfen den Ressourcenverbrauch zu senken und Ressourcenproduktivität zu steigern.
Im Fall der konventionellen Automobile könnte dies durch eine Verbrauchsoptimierung der Verbrennungsmotoren
bedeuten. Als Übergangsstrategie könnten auf kurzfristiger Basis weitere Einsparpotentiale durch
Gewichtseinsparung, Verringerung der Fahrwiderstände bei Aerodynamik und Reifen eröffnet werden. Doch um
diese Strategien umzusetzen muss ein Umdenken im Weltautomobilbau stattfinden. Konstruktion, Design und
Antrieb der Fahrzeuge müssen sich radikal ändern. Das Auto der Zukunft muss leicht sein, den
Sicherheitsstandards entsprechen und elektrisch betrieben werden. Durch innovative Schnittstellen- und
Bedienkonzepte auf Basis neuer IuK-Technologien werden die Fahrzeuge eine hohe Funktionalität,
Individualisierbarkeit und verkehrssystemische Nutzung aufweisen. Noch gibt es bei allen zukünftig möglichen
Antriebsarten noch Forschungsbedarf. Die Fahrzeuge könnten entweder durch Wasserstoff,
Brennstoffzellentechnik oder durch Batterieelektriksysteme angetrieben werden. Wichtig ist dabei, das suchen
von Synergien, Vermeiden von Konkurrenzdenken und das Offenbleiben für Alternativen. Sofern sich eine
Elektrifizierung der Fahrzeuge als technologisch sinnvoll und nachhaltig erweist, so wird es förderlich sein, die
Fahrzeuge und Mobilitätssysteme, die Stromversorgung und die Versorgung der Gebäude in einem Gesamtsystem
zusammenzuführen.
Entwicklungen in Südostasien haben gezeigt, wie anspruchsvoll die Herausforderung für das Mobilitäts- und
Verkehrswesen einer Stadt sein kann. Durch den starken Bevölkerungszuwachs in den Städten ist die
Gewährleistung von Mobilität durch den Individualverkehr nicht mehr möglich. Bereits heute kann man sehen,
welche Ausmaße die Übermotorsierung einer Stadt annehmen kann. Abgesehen von starker Luftverschmutzung
und Ressourcenverbrauch ist eine automobile Monokultur auch aus Platzgründen in stark verdichteten
Stadtstrukturen nicht zielführend. Zukunftsfähige ökonomische und soziale Entwicklung werden ohne das
Einrichten eines hocheffizienten und leistungsfähigen Massenverkehrssystems nicht möglich sein. Eine
veränderte Form von Individualverkehr könnte in Kombination mit dem Kollektivverkehr möglich werden.
Die Autoren sprechen von einem revolutionären Sprung in einen neuen Qualitätszustand der Mobilität. Es muss
ein System- und Paradigmenwechsel vollzogen werden, dem eine völlig veränderte Herangehensweise an die
urbane Lebensform zu Grunde liegt. Die urbane Mobilität muss neu erfunden werden.
„Der große Wandel ist zuallererst eine zutiefst kulturelle und gesellschaftspolitische Frage nach den
Entwicklungsbarrieren und –potentialen einer sich urbanisierenden Gesellschaft in einem Geflecht der Interessen
von mächtigen Akteuren, etablierten Bedürfnissen, Anspruchsniveaus, Nöten, Hoffnungen eingeschliffenen
kulturellen Praktiken von großen Menschengruppen.“ (Schöller-Schwedes/Rammler, 2008)
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In dem Kapitel zu „Transportation Design“ wird auf eine Schlussfolgerung von Jared Diamon (2006) aus dem
Werk „Kollaps“ verwiesen. So lautet eine Schlussfolgerung von Diamond, dass „ … Gesellschaften umso
wahrscheinlicher dauerhaft überleben, je größer ihre Bereitschaft und Fähigkeit ist, Zukunft zu antizipieren bzw.
aus vergangenen Erfahrungen zu lernen, je größer also ihr Möglichkeitssinn ist.“
SmILE-Konzept
Mit der Frage „Prognosen oder Visionen?“ leitet Wolfgang Lohbeck die grundsätzliche Frage nach einer
Betrachtungsweise für die Entwicklung zukünftiger Mobilität ein. Im Gegensatz zu einer Prognose, die seiner
Meinung nach zu Recht im Verdacht steht, nicht technische Erkenntnisse „nach bestem Wissen und Gewissen“ in
die Zukunft zu extrapolieren, sondern auch ein Ausdruck bestimmter Interessen ist, sieht er die Vision als offen
und nicht als Ergebnis von Sachzwängen an. Er beschreibt sie als: „der Notwendigkeit eines komplexen
Herangehens gerecht und die Gesamtheit einer gesellschaftlichen Entwicklung umfassend.“ (Lohbeck, 2011)
Eine Vision, die er vertritt und von Greenpeace ausgeht, beruht auf zwei Prinzipien: „sie muss im ökologischen
Sinne nachhaltig sein, und sie muss partizipativ sein, möglichst viele müssen an ihr teilhaben.“ (Lohbeck, 2011)
„SmILE“, ein Akronym für „small, intelligent, light, efficient“ (klein, intelligent, leicht und effizient), stand in erster
Linie für ein Projekt mit den Ziel ein „3-Liter-Auto“ zu konzipieren. Durch bereits vorhandende Technik wurde der
Spritverbrauch auf die Hälfte reduzierte. Es wurde von Greenpeace vor mehr als 14 Jahren entwickelt. Ein
Konzept, dass am Anfang konkret als Fahrzeug entwickelt wurde, hat sich mittlerweile zu einer gesamtheitlichen
Vision entwickelt, wie die Zukunft der Mobilität und der Weg dorthin gelingen könnten. (Vgl. Lohbeck, 2011)
„Es ist of schwierig oder unmöglich zu wissen, was genau geschehen muss, um einem Ziel oder Vision
näherzukommen.“ (Lohbeck, 2011)
Ein Teil des Konzepts sieht vor, negative Entwicklung zu Formulieren und diese auszuschließen, die „man NICHT
will“. Es gilt das „Zementieren von Einzelinteressen“ zu vermeiden und zurückzudrängen was die Entwicklung
einer nachhaltigen Mobilität verhindert. Man spricht sich hier deutlich gegen den „Elektrohype“ aus, und das
Festschreiben von Elektroautomobilität durch angeblich „emissionsfreies Fahre“. Es sollte vermieden werden,
bestimmte Technologien bereits heute zu fest in der Mobilitätsentwicklung zu verankern z.B.: Ladeinfrastrukturen
für Elektroautos. Das Elektroauto sollte nicht zum Trend eines umweltbewußten Zweit- oder Drittwagen werden.
Hier wird eine Bedrohung des öffentlichen Nahverkehrs gesehen. Konzepte für den Individualverkehr der Zukunft
sollen auf „nutzen statt besitzen“ hinauslaufen. Lohbeck spricht sich außerdem gegen Subventionen des privaten
Automobils aus, welche das Wohnen außerhalb der Städte und die Zersiedelung weiter fördern.
Als grundsätzliche Erfordernisse für eine zukünftige Mobilität werden folgende Faktoren benannt: „…
Beschränkung auf das Wesentliche, das Abwerfen von Ballast, der Abschied von der Vorstellung eines einzig
dominierenden Verkehrsträgers, der Abschied vom Öl, und auch das soziale Erfordernis der Partizipation.“
(Lohbeck, 2011)
Während das SmILE-Projekt 1996 als leichtes, effizientes Fahrzeug konzipiert wurde hat sich der Ansatz vom
„Abwerfen von Ballast“ als neues Paradigma zukünftiger Mobilität weiterentwickelt. Heute ist „SmILE“ ein
umfassendes Konzept, welches Parameter beschreibt, die für eine zukünftige Mobilität entscheidend sind.
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„In einer komplexer und komplizierter werdenden Welt bedeutet das Abwerfen von Ballast eine Erleichterung.
Wenn man sich befreit von der eingebildeten und durch eine Vielzahl von Einflüssen suggerierte „Notwendigkeit“,
hohe Gewichte und große Fahrzeuge durch die Stadt zu bewegen, ist das ein unvorstellbarer Gewinn.“ (Lohbeck,
2011)
Obwohl sich das „SmILE“-Konzept, vorgestellt von Wolfgang Lohbeck von einem Prototyp eines besonders
sparsamen PKWs entwickelt hat, hat es doch seine Gemeinsamkeiten mit den Gedanken der Autoren von „Mobile
Cities“. In beiden Fällen wird eine grundsätzliche und holistische Sichtweise angestrebt, die vor allem darauf
abzielt, Gesetzmäßigkeiten und Regeln für eine zukünftige Entwicklung zu schaffen. Dabei wird die
Implementierung von neuen, nachhaltigen Technologien zwar als grundlegender Entwicklungsschritt betrachtet,
jedoch wird auch einer neuen Gesinnungshaltung und Bewusstseinsänderung der Akteure bzw. einer offenen
Sichtweise für zukünftige Entwicklungen eine ebenso große Bedeutung zugesprochen.
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6 Resumée
Die Probleme und Missstände unseres Verkehrswesens, mit denen wir uns heute konfrontiert sehen, fußen in
einer Zeit des Aufschwungs, der Expansion, der steigenden Technologisierung und dem Beginn eines nicht
aufzuhaltenden Wachstums. Durch die Erfindung und Verbreitung der modernen Verkehrsmittel vor über hundert
Jahren hat sich eine Entwicklung in Gang gesetzt, die uns heute an einen kritischen Punkt gebracht hat. Die
Technologie war lange Träger und Auslöser von Wachstum und Entwicklung. Heute sind wir an einem Punkt
angekommen, wo wir unseren Lebensstil in Frage stellen müssen.
In knapp 20 Jahren werden dreiviertel der Weltbevölkerung in Städten wohnen. Wir müssen mit dem Versiegen
der primären Energiequelle unserer Mobilität in den nächsten 50 Jahren rechnen. Wenn nicht früher.
Viele Experten rund um die Themenfelder Stadtentwicklung, Verkehrsentwicklung und Energiemanagement
überlegen bereits heute, wie die Stadt in der Zukunft der steigenden Nachfrage nach Mobilität gerecht werden
soll. Bei der Recherche zu diesen Themen konnte ich feststellen wie komplex der heutige Verkehr und seine
Ursachen und Auslöser sind. Heute können wir jeden beliebigen Ort der Welt erreichen und Mobilität zu jeder Zeit
nutzen. Die Mobilität ist wie vieles andere in der heutigen Welt (noch!) im Überfluss vorhanden. Wir können uns
jede erdenkliche Form der Mobilität leisten und wir konsumieren sie im Überfluss.
Das Auto gilt nach wie vor als die begehrteste Art der Fortbewegung. Das Auto ist schnell, sicher, aber vor allem
bequem und Ausdruck für unsere Individualität und unseren gesellschaftlichen Status. Kein anderes
Verkehrsmittel, schafft es den Benutzer derartig stark über eine emotionale Ebene zu binden. Obwohl wir heute
mit dem Auto im Stau stehen, oder viel Zeit mit der Parkplatzsuche verschwenden, die Popularität des Autos ist
ungebrochen. Doch gerade in diesem dichten Gefüge, das wir Stadt nennen, wo Platz kostbar ist und die
Möglichkeit zur Erholung durch die geringen Grünflächen begrenzt ist, kann das Auto seine zerstörerische Kraft
ganz entfalten. Denn sieht man von der Platzverschwendung, der Luftverschmutzung und der Lärmbelästigung ab,
so hat das Auto einen weiteren desaströsen Effekt. Durch seine Geschwindigkeit und Dominanz lässt es keinen
Raum für alternativen Verkehr. Heute können wir, zumindest in den entwickelten Städten, auf ein großes Angebot
öffentlicher Verkehrsmittel zurückgreifen. Menschen entdecken vermehrt motorenlose Antriebsformen wie das
Fahrrad, den Tretroller und auch das Skateboard erlebt heute seine Renaissance als „nachhaltiges und grünes
Verkehrsmittel“ in gewissen Jugendkreisen. Diese „Verkehrsmittel“ sind eher für Kurzstrecken zu empfehlen, aber
in Kombination mit dem öffentlichen Verkehr können Synergien gefunden werden.
Ein klares Ziel für den Verkehr der Zukunft lautet: Diversifikation. Der Verkehr muss vielfältiger werden. Wichtig
dabei ist, dass ein neues Bewusstsein für Verkehr entsteht. Wir müssen verstehen wie sich die Nutzung eines
Verkehrsmittels auf unsere gesamte Umwelt ausnutzt. So sollte nicht nur das Verkehrsmittel an sich intelligenter
werden, so wie es vielleicht die Smart-City vorschlägt, sondern auch der Nutzer selbst. Dabei müssen alle
Akteure, sei es die Industrie als Produzent, die Politik als Initiator und der Endverbraucher gemeinsam Lösungen
entwickeln, die nachhaltige, leistbare und zukunftsfähige Formen der Mobilität ermöglichen.
Die Umstrukturierung eines so komplexen Systems wie unseres Verkehrs- und Mobilitätswesen muss man dabei
als Chance sehen. Wir können bereits heute die Grundsteine für neue Formen der Mobilität legen. Dabei sollte
man sich nicht auf konkrete Konzepte und Technologien versteifen. Gewisse Technologien werden heute schon
als „die Technologien der Zukunft“ gehandelt. Bei näherer Betrachtung muss man jedoch feststellen, dass sie
entweder für einen praktischen Einsatz noch nicht reif sind bzw. keine grundlegende Veränderung mit sich
bringen, sondern nur eine Verlagerung von Problemen bewirken.
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Zielführend kann es hier sein, Grundsätze, Regeln und Richtlinien für zukünftige Entwicklungen zu bestimmen. Wir
können heute noch nicht sagen, wie die Mobilität in 50 Jahre aussehen wird. Doch wenn wir die letzten 100
Jahre betrachten, dann können wir sagen, wie sie nicht aussehen soll.
Die Mobilität ist und bleibt ein Grundbedürfnis unserer Art zu Leben. Die Bewohner und die Stadt gleichermaßen
sind auf sie angewiesen. Wenn wir heute überlegen, wie wir es schaffen können eine effiziente, nachhaltige und
lebenswerte Form der Mobilität zu entwickeln, dann sollten wir vor allem eines Beachten. Die Entwicklungen der
letzten 100 Jahre können nicht von heute auf morgen rückgängig gemacht werden. Viel wichtiger wäre eine
sinnvolle Entwicklung weg von alten Strukturen und hin zu neuen Ideen und Visionen. Doch die wichtigste
Komponente, die man für eine nachhaltige Entwicklung braucht, ist Zeit. Und die sollten wir uns nehmen.
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Literaturverzeichnis
Bücher
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Knoflacher, Hermann 2001: „Stehzeuge“ – Böhlau Verlag Ges. m. b. H. und Co. KG, Wien
Merki, Christoph Maria, 2008: „Verkehrsgeschichte und Mobilität“ – Eugen Ulmer KG
Brake, Matthias, 2009: „Mobilität im regenerativen Zeitalter“ – Heise Zeitschriften Verlag GmbH & CO KG,
Hannover, 1. Aufl.
Biedenkopf, Kurt 2004: „Die Bedeutung des Automobils für Wirtschaft und Gesellschaft“ IN „Bleibt das Auto
mobil?“ Cornelia Zanger, Stephan Habscheid, Hansjörg Gaus (Hrsg.) 2004, Peter Lang GmbH
MA 18 2008: „60 Minuten unterwegs in Wien – Gegenwart und Zukunft der Mobilität“ – MA18,
Stadtentwicklung und Stadtplanung
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Stuttgart
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Nachhaltige Mobilität der Zukunft“ BAND 4, Peter M. Steiner / Luigi Galimberti – Faussone (Hrsg.) – Franz Steiner
Verlag, Stuttgart
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X + human = Y: When people become part of the design.
Alejandro Sosa
(Alejandro Sosa, Technical University of Vienna, [email protected])
ABSTRACT
“Smart City” is still an unknown definition to a large part of the society. Nevertheless, governments around
the world are investing billions of Euros in expanding the “smart infrastructure”. Even less people know how
tightly connected Smart Cities are with the virtual world. These mega infrastructures are major data banks,
constantly gathering information through sensors spread around the city. Once collected they use the web to
exchange the gathered knowledge, being in continuous contact with each other and the citizens of the town.
In this paper will try to give a critical view on how new technologies in combination with the constant
information flow affects the people living within the Smart City.
1. INTRODUCTION
Towards the end of the 19th century the world changed, thanks to the discovery of electricity and its
commercialisation. Not only did it change the infrastructure of the cities, but it had also an enormous effect
on the global economy and mentality.
The 20th century was ruled by innovation. Never before had the humans seen so many inventions. Travelling
was no longer as limited as it used to be. With the construction of motorways around the world, the
development of air traffic and mass production of cars, travelling became accessible to everybody. Towards
the end of the millennium, the computer rapidly invaded homes and workplaces, shortly followed by the
internet. The 20th century was the century that finally succeeded to connect the world.
REAL CORP 2010 Proceedings/Tagungsband
Vienna, 18-20 May 2010 – http://www.corp.at Editors: Manfred SCHRENK, Vasily V. POPOVICH, Dirk ENGELKE, Pietro ELISEI
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Thanks to the 20th century we can now move and communicate at ease with China, America or Europe. The
rate at which this happened, however, was so fast that the infrastructure that was developed in the 19th
century soon became outdated. Today many cities have lost control over their growth. Traffic jams,
criminality, pollution can no longer be fully controlled and are now a daily picture on the streets in larger
cities.
It seems that the 21st century will be ruled by the so called “smart technologies” that will once again change
our way of life. According to The Economist, smart systems have the potential to disrupt lots of industries,
and perhaps the entire economy. Smart systems are now being built into everything possible, especially into
urban areas creating the so called “Smart Cities”. Many specialists believe that Smart Systems are a great
development: they make cities efficient, lower gas emissions and coordinate the masses “smartly”, allowing
great urban areas to be developed.
Nevertheless, these new products, which are described with more detail in the next chapter, are not always a
success. Many people are very sceptic and do not even try to go along with the new order. What makes it
even more interesting is that many people who did jump on the train are now finding themselves lost and
overwhelmed by the endless amount of information being sent to them. They soon fail to keep up and
become lost in the jungle of virtual data, which bombards them with all kinds of information 24 hours a day.
Why is this happening? Why does it seem that people cannot keep up with the new world, even though many
are more than willing? It’s because for the first time in history something has not been designed for the
people, but with them. In this paper I will try to argue that smart cities have been designed to be more
efficient and better organised. People living in them have just been adapted into the system and the inventors
from their side forgot that cities were originally built for the humans.
2. SMART CITIES
What are smart cities? Well, it is something that is hard to explain and maybe even impossible: it is as if
asking what is happiness? There is no straight answer. First, we have to define the word ‘smart’, and that
alone has been a dispute in our society for many centuries. Another problem that this term faces is the fact
that no two cities are alike; so every city must/will have a personal approach to making itself “smarter”. Of
course, generalised aspects of the definition have been isolated and defined (knowledge city, sustainable city,
creative city, entrepreneurial city, etc). However, it will not be possible to find a one to one replica of the
definition in real life, but rather a mixture of many. I will try to give a general characterization of the term,
which will be important for the later discussion.
At its core Smart Cities can be divided into 3 different aspects:
1. A product of the sustainability debate,
2. A new urban strategy to improve coordination within the city,
and
2
REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Alejandro Sosa
3. A sum of regularly updated, independent new technologies
which constantly interact with one another to optimise the use of
resources such as energy, knowledge, time and space.
2.1. A product of the sustainability debate.
It is no secret that the environment is changing. The overuse of resources and wasteful way of living is doing
irreparable damage to our surroundings. The consequences of overconsumption are already visible. The ice
is melting, the oceans are getting warmer, the air more polluted and garbage piles have become a part of the
scenery in many cities. As garbage mountains continue to grow, our resources are becoming scarce. ‘In the
past three decades alone, one-third of the planets natural resource space has been consumed’ (Annie Leonard,
co-director of “the story of stuff “project). So it is no surprise that one of the central criteria for any new
technology is to be green. Smart cities have strategically used the demands for sustainable technology and
created a new market. Being sustainable for smart cities does not only mean being green. Smart cities can be
identified (and ranked) along six main axes: ‘a smart economy; smart mobility; a smart environment; smart
people; smart living; and, finally, smart governance’ (European smart cities: smart cities model p. 11). All of
which are focused on improving the use and consumption of resources.
2.2. A new urban strategy to improve coordination and resource use within the city
‘Humans are now an urban species, cramming into vast urban agglomerations. More than half the people on
earth now live in cities. By 2050 it will be more than 2/3 of us.’ (Population surge, http://www.192021.org/)
Urban migration is now one of the major problems in the world. According to www.telegraph.co.uk ‘China
is planning to create the world's biggest mega city by merging nine cities to create a metropolis twice the size
of Wales with a population of 42 million. >…@’ ,it continues, ‘By the end of the decade, China plans to move
ever greater numbers into its cities, creating some city zones with 50 million to 100 million people and
"small" city clusters of 10 million to 25 million.’ In order to be able to keep up with such great numbers new
strategies must be developed that can cope with them. The known infrastructures are already starting to fail.
‘In the U.S. alone, 3.7 billion hours are lost every year to people sitting in traffic, and 2.3 billion gallons of
fuel — enough to fill 58 super tankers — burn needlessly at a cost to the economy of $78 billion per year’
(IBM, p. N5, 22 opportunities for a smarter planet). Smart cities promise a solution to many, if not all, problems
raised in the highly dense areas of the 21st century. With the help of smart systems, which constantly gather
information provided by sensors spread across the city, smart cities digitalize anything and anyone adding
the collected information into the virtual world, allowing it to interact and exchange information at all time.
2.3. A sum of regularly updated, independent new technologies, which constantly interact with one
another to optimise the use of resources, such as energy, knowledge, time and space.
Many people might confuse smart systems with smart technologies. However, it is very important to point
out that these are two, very different things. Smart technologies support smart systems which send the
information. The technology, let it be a phone, a computer or a car, must be able to make this information
readable and in some cases be even able to react to it.
Smart systems
Smart systems can be summarised as follow: new information technologies that are made up of sensors
collecting information. This information is then sent on to a central location, where it can be viewed and
used by an outside source; let it be a human or a machine. ‘Anything and anyone – machines, devices,
everyday things and particularly humans – can become a sensor, gathering and transmitting information
about the real world’ (p. 5, The Economist Vol. 397 Number 8707). Smartphones can be an existing example. As
pointed out in The Economist – smartphones are packed with sensors, measuring everything from the user’s
location to the ambient light. It continues: Apps, for their part, are miniature version of smart systems that
allow users to do a great variety of things. Another example that can be compared to smart systems are the
social networks like Facebook and Twitter. Without any need to do so people now actively gather and upload
information to the sites and share this with others. Yet for all this information to be able to interact with each
other, a communication system that can immediately process the constant information flow must exist – the
World Wide Web.
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3. THE INTERNET
The heart of every smart system is its sensors; the heart of every smart city is the internet. A smart city can
only exist when all systems are constantly interacting with each other exchanging recently updated
information, sent by all the millions of sensors. ‘Our world is becoming interconnected. Soon, there will be
two billion people on the Internet’ (IBM, p. N1, 22 opportunities for a smarter planet).
Not only is the number of humans who have access to the internet is growing, but the number of
technologies as well. The first decade of the 21st century saw the beginning of new, highly complicated
technologies, which allow humans to actively interact with it, but most importantly with everyone and
everything else. Smart technologies allow us to be connected to the virtual world at any time from any place.
We are now sharing two different worlds: the physical one, which is constantly getting smaller and the
virtual world, which has turned into a never-ending jungle.
Humans now have the possibility to be connected at all time, where as before, there were only specific points
of connection like the office and the house. Today, technologies allow constant virtual interaction. We are
now part of the virtual world; we are always in it. We live in two worlds, constantly jumping between the
two. We use every free minute in the real world to check on us and update ourselves in the internet. ‘With
computational power now being put into things we wouldn’t recognize as computers, any person, any object,
any process or service and any organization — large or small — can become digitally aware, connected and
smart’ (IBM, p. N1, 22 opportunities for a smarter planet). The virtual world has become a place of information
and with so much data - we must use it efficiently.
Another important aspect of the internet is the time and space setting. The internet has no time cycles; it has
no night and day, it is not measured in weeks or months. There is no resting time, no closing hours, no
holidays. Distance plays no role, since it doesn’t exist. Everything travels at the speed of light. If you send a
message - it arrives “now”. Uploaded material can be downloaded straight after. At the same time uploaded
information stays in the internet forever; it can be checked or answered whenever. Smart systems are free to
upload information. A place has been created where space and time is measured differently to the physical
world.
With no distance and no time difference between day and night everything works a lot faster and without a
break. There is no pause in the information flow. Machines do not get tired; if required they will continue
working untill they break. The growing interaction obligates the human being to keep up with the pace of the
information flow which never ends. Additionally, he is now interacting and competing with people across the
world. When one rests, the other one is working and in a fast moving world every minute can be of a
fundamental importance. The pressure in global cities to react quickly and efficiently is very high and smart
cities seem to evolve this trend even further. The internet is the tool that connects us with the rest of the
world as well as the world of technology. Machines and humans are starting to work with each other and
together are slowly becoming a part of a bigger system.
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4. X+HUMAN=Y
Humans have become part of the technological world and technology part of the human. ‘The real and the
digital worlds are converging, thanks to a proliferation of connected sensors and cameras, ubiquitous
wireless networks, communications standards and the activities of humans themselves’ (p. 3, The Economist
Vol. 397 Number 8707). In the past few years, interaction between humans and technology has grown
dramatically. Machines no longer correspond to the old theme of pushing the button. People now actively
interact with their gadgets. By pressing a button we no longer get a reaction, but more likely a suggestion or
further information on what we should do next. We have long become part of the equation. Exactly this point
is something that all high-tech firms seem to have missed. They still design systems that include only
machines, forgetting that the human is now part of the design.
Entire cities are built and designed from scratch with the smart label on them. They are filled with new
technologies and smart systems that never-endingly interact, exchanging, analysing and adapting information
flows to their needs. Humans are equally designed into the smart system. Best example is a smart city
project near Porto in Portugal. ‘PlanIT Valley, designed for an eventual population of 150.000, is an
ambitious attempt to “combine technology and urban development” ’(p. 10, The Economist Vol. 397 Number
8707). The city will be equipped with some 100 million sensors; all technologies are interconnected creating
a sort of a nervous system of the city. PlanIT also has a clear idea of who will live and work in the city: ‘the
employees of companies that form its “ecosystem” ’(p. 10, The Economist Vol. 397 Number 8707). The
designers of the project PlanIT did not only design the city, but automatically built the population into it,
knowing from the very beginning what kind of people will live there. The population was the only obstacle
in the perfect design. Instead of finding a solution for technology and humanity to coexist, the planners found
it much easier to adapt the population to the cities needs.
High-tech companies have always designed technologies for the people. However, they managed to miss the
turning point. Today, companies design technologies that interacts with humans and at some point even form
part of them. IBM, Siemens, Philips, Cisco and many others have great knowledge about the digital mind,
analysing and developing it every time further and further. However, the human mind has not been a part of
their research – until now!
The first decade of the 21st century brought up many questions about the ‘ “Singularity,” in which computers
move closer to matching the intelligence of humans, and humans embed more technology to augment their
own bodies’ (McKENDRIC, Joe: Author: ‘Electronic Telepathy’ is around the corner). What once used to be
science fiction, now, looks like future reality. Technicians and engineers now built complex machinery
which dynamically interacts with the humans and this technology influences the human mind as never
before. Many experts of technology do not have enough knowledge about the human mind to predict
complex behaviour and unexpected reactions within the population. Nevertheless, they already talk about
symbioses between both worlds. For example: Michael Chorost, the publisher of the book World Wide
Mind: The Coming Integration of Humanity, Machines, and the Internet said the following:
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“If human minds could work directly with the Internet, two grand unifications
could happen at once. First, humans would become more closely connected with
each other. […] we would have entirely new ways to sense each others’ presence,
moods and needs […] Second, humanity and its tool, the Internet, would become a
single organism with entirely new powers. Not just a mere hybrid, but a new
species in its own right.”
Michael Chorost
(McKENDRIC, Joe: Author: ‘Electronic Telepathy’ is around the corner)
Michael Chorost summarised the entire 21st century with this title. It cannot be denied that the next 90 years
will follow this trend. What is interesting though is to see how this development is happening. Rather than
working together (humans and machines) it is a small group of people who develop technologies and
introduce them to the society hoping that the community will adapt itself to the newly developed
infrastructure. The citizen of the future is expected to live in harmony with technology. He should be able to
adapt. A smart city implies that its population should be preferably well educated, so they are capable of
interacting with the city. Additionally, the citizens must be innovative and have the ability to perform tasks
simultaneously.
5. SMART CITIZEN
[…] invasion by technology and its requisite
surveillance has turned the home into a site of
conspicuous production, the merging of home and
work spheres causing an environment where the
occupants must be seen to be working at all times.
Lynn Spigel
MATSUDA, Keiichi: p.22, DOMESTI/CITY
5.1 Defining the smart citizen
The smart citizen must be part of the smart city; therefore, he must be efficient. Smart cities are ‘[…] places
where the resident is in a perpetually interactive state of preparedness – never allowed to simply ‘waste time’
’ (MATSUDA, Keiichi: p.22, DOMESTI/CITY). The resident must be on a constant state of alert, always ready
for the next task. As new messages arrive, the resident must repeatedly analyse, edit and respond to the
information.
As mentioned before, the internet’s time and space spheres run differently to the real time. The internet has
no closing hours; information is now being transferred 24 hours a day. Space has a different meaning on the
web, everything is close. Information is sent and uploaded at all time. This causes an always faster moving
world. People must not only keep up with the smart systems, but also with other humans around the world.
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REAL CORP 2010:
Liveable, prosper, healthy CITIES for everyone
Alejandro Sosa
For example: While we sleep, information is being uploaded that might be crucial for a company to stay
compatible. If the information is found earlier by their competitors around the globe and put to use, then the
company may lose its place on the market.
The only way to become smart is to use the time wisely, to become efficient. As a human, one is increasingly
obligated to spend more and more time in the virtual world. E-mails must be answered, addresses must be
found, family and friend contacts must be maintained and new data must be looked for. The system isolates
the human being and ties him to the computer screen. He is in constant search of useful information that can
make him more productive, efficient and successful.
As technologies become more intelligent, interaction between humans and machines grows. Smart systems
become more complicated in its usage. Through the internet they are now updated automatically and this is
not once every two years but constantly. A smart citizen is his own teacher, he is always learning. He must
“update” himself all the time if he wants to continue to be part of a smart city.
5.1. Multitasking
Multitasking is a natural phenomenon in a virtually interconnected city. One must always be alert, looking
out for information that can be of interest to the current job that is being done.
[…] the smart lifestyle “promise[s] not so much a
reduction in labour time, but rather an idealized
view of multi-tasking that encourages […] to
juggle jobs.”
Lynn Spigel
MATSUDA, Keiichi: p.22, DOMESTI/CITY
The internet and its flow of information made people unable to concentrate on one task. Let’s take facebook
for example (a virtual social network). When someone enters his/her account, the so called “wall” appears at
first. The “wall” shows you everything that has been posted by your friends since your last visit. Companies
are also starting to discover that they can use facebook for marketing purposes by creating their own
facebook page. If the person is interested in the company’s merchandise, they can press a button with the
word “like” written on it. After this, every time the company updates its page, the updated information will
appear on the wall. The more pages you find interesting (which must not only be companies) and press the
“like” button, the more information is displayed on your wall. As you look through your wall all kind of
information, which is of interest, is displayed. However, you have a limited amount of time because as you
start checking everything you missed out since your last visit, new posts appear – new information is
constantly displayed on the wall. The only way to keep up is to do things simultaneously.
‘With telephone, radio, television, and computer, the home has, in many ways, become a part of the larger
world in which we have merely “roofed over and lighted fire in” ’ (MATSUDA, Keiichi: p.22,
DOMESTI/CITY). Coming home no longer means coming to rest. The house has become a private work
terminal, an extension of the working place. The virtual world made it possible for us to be accessible at all
time. ‘The home is becoming a hybrid site of production and consumption, due to media, technology and the
network. It is taking on new meanings and associations, and losing others’ (MATSUDA, Keiichi: p.22-23,
DOMESTI/CITY). Today’s population no longer has a determined line between private and public, work and
rest, home and elsewhere. Technologies allow us to take our home or working place everywhere. A work
place no longer has to be an office in the city; it can be a coffee shop, a park, a beach, even the top of the
mountains. The only necessities are electricity and an internet connection. “When I’m abroad, facebook
becomes my home and my family replacement”, were the words of Natalia Ushakova a soprano singer, who
gave an interview to an Austrian magazine Profil. The article indirectly shows that digital and the real world
are in a process of merging. People are starting to use the digital space as a partial replacement of the real
world.
We are no longer at one place at a time. We are never abroad – social networks let us stay in contact at a
click of a button. But we are not at home either, since we are connected with the world. Managers have
Skype meetings with China, Brazil and Europe from their bedrooms at the house. Employers use every
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unwatched minute at work to use it as a distraction, a little break to exchange two words with a friend on
Facebook. A driver keeps one eye on the road and while the other checks the phone to see where the
cheapest gas station is. A lot of chores are starting to be done simultaneously. We are in a process of
evolving into a multifunctional species, forgetting the original meaning of dedication and phrases, such us,
“one thing at a time”. Simultaneous work gets more things done and in a smart world, work must be done
fast because there is work to come.
6. CLOSING THE GAP
6.1. The internet free area
Until a couple of years ago transportation was the last internet free area. It was the place where people were
freed from the daily responsibilities and confronted with continuity. The only thing that changed in the
underground, bus or tram was the advertisement that every couple of weeks would appear new, but to which
we have grown indifferent and have learned to ignore. There was nothing to do except to stare out the
window. Some people would use this opportunity to read a book they long have the intention of finishing or
call a friend and chat about nothing. These places were defined by Marc Auge as Non Places.
6.2. Non-places by Marc Auge
Shopping malls, motorways, airport lounges are places which everyone is familiar with. Marc Auge called
this places non-places: ‘A space which cannot be defined as rational, or historical, or concerned with
identity’ (p.77, AUGÉ, Marc: Non-Places). ‘A world […] surrendered to solitary individuality, to the fleeting,
the temporary and ephemeral’ (p.78, AUGÉ, Marc: Non-Places). ‘A place, where individuals are connected in a
uniform manner and where no organic social life is possible.’
Every time we are spending more and more time in these places. Non-places have long ago become a part of
our daily life. ‘A person entering the space of non-place is relieved of his usual determinants. He becomes no
more than what he does or experiences in the role of the passenger, customer or driver.’ (p.103, AUGÉ, Marc:
Non-Places). A person in a non-place can forget his responsibilities in the society as long as he is in it. He is
unreachable to the everyday world. Once inside, a person is never still, he is always on the move; no one
knows where he is or what his plans are. As bad as they may sound, non-places of the 21st century have
become the only place where the person can rest from his daily role in the digital society, where the pace is
slower and one has time to breath.
In an ever faster moving world non-places have become the only place where time still runs slow.
‘Everything proceeds as if space had been trapped by time, as if there where no history other than the last
forty-eight hours of news, as if each individual history were drawing its motives, its words and images, from
the inexhaustible stock of an unending history in the present.’ (p.104, AUGÉ, Marc: Non-Places) A person
entering non-places will always find familiarities, everything is always the same and he is not obligated to
learn anything new. In a world where a person must always adapt, learn and change, non-places have
become a refuge where everything stays as it is, everything is constant. Non-place is a space which forms the
bridge between the socio-digital systems, but does not interact with it.
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6.3. The 24 hour connection
Until the 21st century the streets and public transportation were no more than connection points between
places. It was the only place where the person was not expected to do anything more than just get to the
wanted destination in order to continue with the daily routine. It was the only gap in the digital world, in the
world of analytics and information.
The old transportation system in the smart world is inefficient not only because it doesn’t use natural
resources wisely, but it also “wastes” mental resources. Humans just sit uselessly in the chair, waiting until
they get home – they are being unproductive. And in an efficient world, where people now travel more and
more, this cannot be tolerated.
When smartphones appeared on the market the last big gap was closed. The missing link between home and
work was filled. The real world became now fully attached with the virtual one. We are now reachable
anywhere and at all time. The ability of having the virtual world next to us continuously makes us more
productive. No longer is time wasted in transportation. We can now check our e-mail on the way home, so
when we arrive we can immediately answer them and the time saved can be used wisely to be updated on the
last development in the web.
In the future, smartphones and eventually new portable communication technologies will be better connected
to other smart systems, thereby increasing the flow of information. A plan is being developed which soon
might become reality. Public transportation systems will be connected with each other; traffic flows, as well
as construction sites on the streets and accidents data will be uploaded and analysed to see patterns within the
system. Some of this data is planned to then see if buses will come late to the next bus stop and by how
much. This information will once again be automatically sent to the smart phone, which notifies the owner
that the bus will come three minutes late. Three minutes is not such a long time and it will not make the
world stop if the bus comes a bit later. What this technology subconsciously suggests is that, once again, you
are wasting time. By informing us that the bus is now three minutes late, it indirectly triggers us to do
something, no matter what. The main point is that we now have three minutes and we must fill this time with
some sort of an activity so time does not get wasted.
7. PUBLIC PRIVACY
One reason why many people oppose to Smart Systems is because of a great fear of losing privacy.
However, this is what makes a smart world smart, for this world is based upon data exchange and data
analysis for which transparency is essential. ‘For a city to offer smart services and save money, its
departments have to work closely together, share their data and use a common IT infrastructure’ (p. 18, The
Economist Vol. 397 Number 8707). This means less privacy in our daily life. Why? Because we form part of
the data. Humans are now used to analyse movement flows, behaviour patters and everything else which can
remotely be used as statistics. Government and private companies greatly benefit from all the new
information. They argue that exactly this information will help them make cities a better living place,
produce products that are more consumer friendly and develop healthcare systems which are better
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manageable and efficient. In many cases this has proven to be true. For example: the city of Stockholm,
which managed to lower traffic conjunctions and lower air pollution thanks to the help of smart systems.
The internet generation has no problems in becoming an open book in the digital world. ‘Status updates,
friend requests, confirmations, poking or updating the actual relationship status is no longer a question of
believe or a point to be proven, it has become as normal as brushing teeth if not even more’ (Hager Angelika
S. 66, 24. Jänner 2011, Nr. 4 • 42 Jg). Not only do they think that sharing random information publicly is
normal, they even know that much of this information is viewed and analysed by outside sources. For
example, ‘Smartphones and the applications that run on them generally keep a close watch on what users do’
(p. 19, The Economist V. 397 Nr. 8707). Until now most of the “open book” population did not seem to
complain about misuse of their identity or governmental surveillance. A comment on the article “Author:
‘electronic telepathy’ is around the corner” posted on the webpage of www.smartplanet.org by a person who
prefers to stay anonymous brought it straight to the point. He/she wrote:
“You probably don't need to worry. The
government currently monitors every phone call in
the world also. But, the volume is so great that if
they don't know exactly what when and where,
they can't find any single call. The internet gives
them the same issue, only bigger […]
Yes, they can spy on you, but no, they can't find
you.”
Commented by “YetAnotherBob, 24.02.2011
(McKENDRIC, Joe: Author: ‘Electronic Telepathy’ is around the corner)
What is of concern is the abstraction that the smart world produces. People are no longer individuals, but are
now just part of dozen of patterns created by a highly complicated analytics system. Data must be selected
and viewed rapidly; enough to have a general knowledge about the subject. The smart cities produce a
perfectly working model; there are no exceptions, no blanks, and no mistakes. If mistakes do occur then it
should be easily repaired – applied to machine or human.
By digitalising ourselves on the web we have become a source of information, and the social networks can
be interpreted as the platform where we post what we have to offer. The virtual human is just another source.
The Austrian magazine Profil wrote, a central feature attested throughout Facebook is: its detachment …
Facebook has a playful element, personalities and relationships become superficial. We just stay in touch as
long as there is interest involved. The moment a persons has nothing more to offer we can choose to forget
him, and check every now and then to see if the information he shows is of interest. ‘Man is reduced to the
network itself, the proliferation of a complex personality is not digitally displayed. In addition to its nonbinding, FB relationships are characterized by a peculiar form of uniformity’ (S. 67, Profil: 24. Jänner 2011, Nr.
4 • 42 Jg). Everyone becomes equal. Family, friend or working colleague – in the digital world they all are
just a useful source, always sharing information that might be of interest. This may be interpreted as a
reaction to the smart way of life – multitasking, never time wasting and efficient. The smart citizen is
spending a great amount of time in the virtual world and he is obliged to communicate through the internet
rather than the physical world because ‘digital relations are faster and more controllable’ (S. 68, Profil: 24.
Jänner 2011, Nr. 4 • 42 Jg).
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8. SIDE EFFECTS OF LIVING ON THE WEB
8.1. The modern disease
The 20th century has proven to be a breakthrough in healthcare. What used to be a deadly virus is now a
harmless flu. All big cities have major hospitals equipped with latest technology. In the developed world,
medication can be bought at any time of the day and is affordable to a large part of the population. However
as the numbers of dead people caused by a virus or an accident decreases, the amount of mental and other
modern day illnesses increase. The modern urban lifestyle is a never resting way of life. The city is always
running, it never sleeps and it is always connected. A large part of the infrastructure is now digitally
managed and soon the entire system will be on the web.
The global economy embraced the cities, adapting them to their needs. In order to keep up with the overall
demand cities must not waste any of their resources, especially the biggest resource every city has –
manpower. Cities are centers of innovation, now competing with the rest of the world. In order to keep up,
the population of the city is constantly pushed to being more innovative and productive, neglecting the needs
of the citizens. Smart Cities are likely to follow this trend and will increase innovation productivity.
The growing virtual demand lets us forget about our physical bodies, nevertheless, the standards for the
mental demand constantly rise. Some effects caused by the mind power demand can already be seen today.
The average city-dweller is obese. In several developed countries over half of the population is now
overweight. Due to the high demand on brain power, humans now sit in front of the screen for most part of
the day. Movement has become unimportant; it has been forgotten by the people, whose mind is now to be
found in the virtual world.
With increasing pressure to succeed the amount of mental illnesses is increasing and new ones are being
registered. The never stopping information flow is causing nervous breakdowns and burnout syndromes in
the growing population. The younger generation is increasingly suffering from ADHD (Attention deficit
hyperactivity disorder) as it becomes impossible to concentrate in class due to the constant connection with
the virtual world via computer or smartphones, which offers a much bigger world filled with appealing
information.
The effects of spending too much time on the web can be seen clearly. Humans who get hooked up on
strategy games lose touch to the real world. Many others get overwhelmed by the amount of information.
The digital world has come so fast that people did not even have the chance to prepare for it. They have been
thrown into cold water with the expectation to survive. Those who fail suffer from mental disease, many of
which can never be cured. The internet is changing our social values, rhythm of life and way of thinking.
Even though it is unpredictable how it will affect the future it is important to understand how dependant is
today’s society on technology.
8.2 The ‘unplugged’ study
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A study conducted last year by the ‘International Center for Media & the Public Agenda (ICMPA) asked 200
students at the University of Maryland, College Park to abstain from using all media for 24 hours. After their
24 hours of abstinence, the students were then asked to blog on private class websites about their
experiences’ (ICMPA: “Home”: 24 Hours: Unplugged). The students who undertook the exam felt deprived of
information and isolated from the rest of the community. Literal terms of addiction to characterize their
dependence on media were also used to explain their deprive from the media.
Even though most, if not all, students can’t be rated as media addicts the study showed a somewhat worrying
aspect of today’s media dependence. As students wrote about their experience in a media-free environment
‘some said they hated the media-free period, hated the assignment and hated being away from their cell
phones. Others said they were lonely or sad, more irritable than usual, or anxious. Still others noted feeling
isolated, upset, moody, absent, frustrated, flustered and annoyed’ (ICMPA: “Study: Conclusion”: 2. Feeling
about the Media).
Another aspect of the study was the meaning of technology for the younger generation. The study concluded
that for students, technology is about media, media is about information, information is about connection and
connection is about instant access. For many, the deprivation from the constant information flow was the
hardest to manage. ‘Students said they felt disconnected, anxious or worried they were missing out on
something, out of the loop, or lost. One student said he realized that he suddenly had “less information” than
“everyone else,” regardless of whether that information involved “news, class information, scores, or what
happened on Family Guy’ (ICMPA: “Study: Conclusion”).
While being off-line quite a few students noted their surprise at how productive they actually could be. For
the first time in a long time many students were able to concentrate on one task only. While visiting lessons
they also noticed that they understood much more of the topic as they weren’t distracted from constant
messaging or facebook updates.
‘The major conclusion of this study is that the portability of all that media stuff has changed students’
relationship not just to news and information, but to family and friends — it has, in other words, caused them
to make different and distinctive social, and arguably moral, decisions.’ (ICMPA: “Study: Conclusion”)
‘According to a new ICMPA study, most college students are not just unwilling, but functionally unable to
be without their media links to the world.’ (ICMPA: “Home”: 24 Hours: Unplugged)
9. CONCLUSION
This paper tried to show how new technologies affect the urban population. As technologies become more
and more complex in their management, interaction between humans and machines continues to grow. A
large part of new items which are available at the market have built in antennas, allowing them to be
constantly connected to the web. In the near future more and more smart systems will be integrated into the
city’s infrastructure collecting and sending enormous amounts of information over the web. These systems
will interact with each other creating smart cities.
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As I started my research I was impressed by the cover of the brochure which told me that smart cities are a
mile stone in urban development. They promise to make cities efficient, cleaner and most importantly a
better place to live. All the companies always talked about how cities can benefit from new technologies.
Technologies can improve traffic flows, technology can improve garbage disposal, technology can improve
air quality, technology can increase productivity and make everything more efficient. However, I did notice,
that the citizen of the smart city was never really mentioned.
The 21st century saw the birth of “smart”. Smart technologies, systems or cities no longer follow the working
theme of older machines which work at a push of a button. According to my research I came to the
conclusion that: being smart means being in constant interaction with everyone and everything. A smart
system is only useful when there’s a person involved, actively interacting with the flow of constant
information and the only way to “talk” with each other is the internet.
It is no secret that the real and virtual world are merging, this means that the real and artificial intelligence
are merging as well. Technologies and humans are starting to coexist. Both are becoming a part of the same
design and it seems that most companies, which build on the “smart way of life”, missed it.
A city can only function because of its citizens; a smart city is no exception. Smart cities are based on highly
evolved technologies, designed and build without really considering the people within. These places are
efficient, clean and full of smart new “toys” that make the city run. The company’s desire to become the best
at what they do forgot about the population. The humans have been overseen and were built into the high
tech jungle. Many of the effects of the interconnected world can already be seen. Obesity due to a lack of
movement has been around for a while. In addition, a never before seen wave of mental illnesses is starting
to manifest itself in very dense urban areas. The human population cannot keep up with the speed of the
virtual world. Smart cities work on the principal of efficiency; everything is run to optimise the production
process, everything must work together in perfect harmony. The only problem – the human is not perfect –
he is bound to fall out of the system at some point.
Smart Cities are a great development within the global society, they help the world keep running and bring
clearness into the urban chaos. However, companies such as IBM, Siemens, Cisco, etc must realise that what
they are designing is no longer independent technology, but machinery which forms human life and changes
human behaviour. If smart cities are to be successful they must be built and designed with great human
understanding. People in charge must not only have great knowledge about the new smart infrastructure, but
also a great understanding about human behaviour, psychology and everyday life.
REFERENCES
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McKENDRIC, Joe: Author: ‘Electronic Telepathy’ is around the corner: smart business: www.smartplanet.com. Feb. 23. 2011
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2010: between p. 56 and 57 (p. 1-20) Volume 397 Number 8707.
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HAGER, Angelika: Im wilden Absurdistan: Profil (das unabhängige Nachrichtenmagazin Österreichs): Cover Story - Facebook, Die
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AUGÉ, Marc: Non-Places, introduction to an anthropology of supermodernity: From Places to Non-Places p. 77 p. 78 p. 103 p. 104.
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