Wasser und Gesundheit

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Wasser und Gesundheit
aboutpixel.de © Thorwald Hoffmann
Wasser und Gesundheit
Eisen und Mangan im Trinkwasser
Eisen und Mangan
Einleitung
Eisen (Fe) und Mangan (Mn) sind lebensnotwendige Spurenelemente, allerdings können sie im
Trinkwasser zu technischen, geschmacklichen
und hygienischen Problemen führen.
Eisen ist das zweithäufigste Metall. Je nachdem
in welcher chemischen Form es vorliegt, ist es im
Wasser löslich oder kommt in fester Form (z.B.
Eisenerz) vor.
Mangan gelangt durch ähnliche Prozesse wie das
Eisen in das Grundwasser.
Ein geringer Sauerstoffgehalt im Grundwasser
oder Vorhandensein von Huminstoffen2) bewirken einen höheren Gehalt an Eisen und Mangan
im Wasser. Beispiele dafür sind Moorwässer oder
Tiefenwässer 3).
Bohrbrunnen
Mangan ist ein in der Erdkruste weit verbreitetes
Schwermetall und in allen pflanzlichen und tierischen Geweben enthalten.
Wie gelangen Eisen und Mangan ins
Trinkwasser?
Da sowohl Eisen als auch Mangan in der Umwelt
weit verbreitet sind, sind sie in Spuren in fast allen
natürlichen Wässern vorhanden.
Geologische Ursachen
Meist kommen Eisen und Mangan gemeinsam
vor, wobei der Mangangehalt niedriger als der
Eisengehalt ist.
In das Grundwasser gelangt Eisen hauptsächlich
durch Reduktion von dreiwertigen Eisenverbindungen oder durch Oxidation von Eisensulfiden
wie Pyrit (FeS2). Die Oxidation erfolgt durch Nitrat
(Denitrifikation) oder Luftsauerstoff. Bei geringem
pH-Wert (unter 51) ) kann Eisen aus Tonmineralen
oder Eisensulfiden heraus gelöst werden. Diese
chemischen Vorgänge sind sehr komplex.
Um möglichen (Nitrat-)problemen zu entgehen,
werden zunehmend tiefer liegende Grundwasserschichten mittels Bohrbrunnen erschlossen. Zu
bedenken ist dabei, dass Bohrbrunnen aufgrund
des geringeren Sauerstoffgehaltes in größeren
Tiefen Wasser mit hohem Eisen- und Mangangehalt liefern können.
Korrosionsvorgänge
Durch Korrosion (lat. corrodere = zernagen) von
Eisenrohren/ Installationen kann Eisen ins Leitungswasser gelangen. Ob das Wasser korrosiv
auf das jeweilige Leitungsmaterial wirkt, hängt
von vielen Faktoren ab. Einige davon sind: Temperatur, pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit und
Karbonathärte. Tendenziell neigt weiches, saures
Wasser eher zur Korrosion als hartes mit einem
pH Wert über 6,5.
۠ siehe Leitfaden:
"Wasser und Gesundheit - Schwermetalle, Korrosion
im Rohrleitungsnetz"
www.umweltberatung.at
Inhaltsverzeichnis
Einleitung.........................................................................................................................................................Seite 2
Gesundheit......................................................................................................................................................Seite 3
Technische Probleme......................................................................................................................................Seite 4
Wieviel Eisen und Mangan dürfen im Trinkwasser sein? ................................................................................Seite 5
Wieviel Eisen und Mangan sind in meinem Trinkwasser.................................................................................Seite 6
Was tun bei hohen Eisen-/ Manganwerten?....................................................................................................Seite 7
Trinkwasseraufbereitung .................................................................................................................................Seite 7
1) diese Werte sind unter landwirtschaftlich genutzten Flächen durchaus möglich
2) Huminstoffe sind ein chemisch schwer zu charakterisierendes Gemisch aus organischen Abbaustoffen
3) Unter Tiefen(grund)wässern versteht man Grundwässer, die aufgrund einer weiträumigen Überdeckung durch minderdurchlässige
Schichten nicht unmittelbar am Wasserkreislauf teilnehmen
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Eisen und Mangan
Gesundheit
Eisen
Mangan
Eisen ist ein lebensnotwendiges Spurenelement,
von einer überhöhten Aufnahme ist aber abzuraten. Eisen ist zum Aufbau von Hämoglobin (roter
Blutfarbstoff) nötig. Es ist im Muskelfarbstoff Myoglobin und in vielen wichtigen Enzymen enthalten.
Mangan ist wie Eisen ein lebensnotwendiges Element. Ein Mangel an Mangan kann zu Knorpelund Knochendeformationen, Blutgerinnungsstörungen und verminderter Fortpflanzungsfähigkeit
führen.
Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt laut DGE
(Deutsche Gesellschaft für Ernährung) bei 10 - 15
Milligramm. Schwangere benötigen eine tägliche
Eisenmenge von 30 Milligramm, in der Stillzeit
beträgt der tägliche Eisenbedarf 20 Milligramm.
Der Tagesbedarf eines erwachsenen Menschen
liegt laut DGE bei 2 bis 5 Milligramm. Mit der Nahrung werden zwischen 2 und 20 mg Mangan täglich aufgenommen, wobei die Aufnahme durch
Lebensmittel wesentlich höher ist als über das
Trinkwasser.
Eisenreiche Nahrungsmittel (mg je 100 g)
Hirse
9,0
Weiße Bohnen
6,1
Haferflocken
4,6
Vollkornbrot
3,2
Schweineleber
18,0
Rinderfilet
2,3
Huhn
1,8
Lammfleisch
1,6
Unser Körper kann Eisen aus Fleisch leichter aufnehmen
als aus pflanzlicher Nahrung. Wird pflanzliche Nahrung
gemeinsam mit Fleisch oder Vitamin C aufgenommen,
steigt die Menge an verwertbarem Eisen stark an!
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt in
den „Guidelines for Drinking Water“ eine provisorische maximal tolerierbare tägliche Aufnahme
von 0,8 mg Eisen/kg Körpergewicht an (entspricht
bei einem Körpergewicht von 70 kg einer Eisenmenge von 56 mg). Bei höheren Dosen ist wahrscheinlich mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Weiters kann man den
"Guidelines“ entnehmen, dass Wasser mit einer
Eisenkonzentration von 1 bis 3 mg/Liter vom gesundheitlichen Aspekt noch als Trinkwasser akzeptiert werden kann, obwohl schon bei geringeren Eisenmengen der Geschmack beeinträchtigt
wird und es zu technischen Problemen kommen
kann.
© Fotoquelle: Monika Kupka
Nüsse sind eine gute Manganquelle
Manganreiche Nahrungsmitteln (mg je 100 g)
Haselnüsse
5,7
Haferflocken
4,5
Heidelbeeren
4,2
Naturreis
2,1
Weiße Bohnen
1,6
Linsen
1,5
Roggenbrot
0,9
Gemäß WHO können bis zu 11 mg Mangan je
Tag aufgenommen werden, ohne dass es zu
Beeinträchtigungen kommt.
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Eisen und Mangan
Technische Probleme
Eisen und Mangan sind im Trinkwasser wegen
der Färbung des Wassers unerwünscht. Bei hohen Konzentrationen kann eine Trübung (grau bis
weiß bzw. gelblich bis rötlich) des Wassers auftreten. Wird dem Wasser Luft (Sauerstoff) zugeführt,
bilden sich Niederschläge (Eisen: rotbraun; Mangan: schwarz).
Eisen- und manganreiches Wasser kann Flecken
auf der Wäsche hervorrufen. Ein hoher Eisengehalt bewirkt rotbraune Flecken. Mangan kann
schwarzbraune Flecken hervorrufen, die nur sehr
schwer zu entfernen sind.
In den Trinkwasserleitungen können sich besonders bei Anwesenheit von Eisen- oder Manganbakterien1) Ablagerungen und Verkrustungen
bilden. Es kommt dadurch zu einer Verengung
der Rohrleitungen und in Folge zu einem Druckverlust im Rohrnetz. Ablagerungen begünstigen
auch eine Verkeimung des Trinkwassers.
Astrid Huber, "die umweltberatung"
Laut Ö-Norm M 6254 ist ein Einsatz von Ionentauschern bei Eisenwerten über 0,2 mg/l und
Manganwerten über 0,05 mg/l nicht möglich, da
die Kapazität des Tauscherharzes gemindert
wird. Eisen und Manganablagerungen sowie Bakterien verringern die Durchlässigkeit zwischen
den Harzkügelchen.
Ein Eisengehalt über 0,1 mg/l und ein Mangangehalt über 0,05 mg/l fördern durch Ablagerungen
die Lochkorrosion bei Kupferrohren (Quelle:
ÖVGW).
1) Diese Bakterien begünstigen die Bildung von Eisen- und Manganablagerungen, indem sie Eisen und Mangan zur Energiegewinnung oxidieren (Stoffwechsel). Sie verleihen dem Wasser einen unangenehmen Geschmack.
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Eisen und Mangan
Wie viel Eisen und Mangan dürfen im Trinkwasser sein?
Wird Wasser nicht nur für den Eigenbedarf verwendet, sondern auch an andere Personen weitergegeben (Ortswasserleitung, Genossenschaften, Vermietung von Häusern/ Wohnungen, …)
dann müssen gesetzliche Vorschriften eingehalten werden. In Österreich ist das die Trinkwasserverordnung. Diese regelt die Anforderungen an
die Qualität von Wasser für den menschlichen
Gebrauch.
Trinkwasserverordnung TWV
BGBl. II 304/2001 in der aktuellen Fassung
In der TWV ist Eisen als Indikatorparameterwert
mit 0,2 mg/l und Mangan mit 0,05 mg/l genannt.
Werden diese Werte überschritten, ist zu untersuchen, woher das Eisen und Mangan kommt. Es
müssen Maßnahmen gesetzt werden, um die Eisen- bzw. Manganwerte zu senken.
Österreichisches Lebensmittelbuch
Kapitel B1 Trinkwasser
Das Lebensmittelbuch (Codex Alimentarius
Austriacus) findet seine gesetzliche Verankerung
im § 76 des LMSVG (Lebensmittelsicherheitsund Verbraucherschutzgesetz). Es hat eine lange
Tradition als „objektiviertes Sachverständigengutachten“ und stellt die Verbrauchererwartung dar.
Bei seiner Erstellung wirken Fachleute aus Wissenschaft, Behörden, Wasserversorgungsunternehmen, Verbraucherverbänden und Untersuchungsanstalten im Rahmen der CodexKommission mit. Es stellt den Stand des hygienischen und technischen Wissens dar. Die Richtwerte für Eisen und Mangan entsprechen denen
der Trinkwasserverordnung.
Einzelwasserversorgungsanlagen
Bei Einzelwasserversorgungsanlagen die nicht
mehr als 10 m³ Wasser am Tag abgeben, gelten
folgende Richtwerte: Es dürfen bis zu 0,8 Milligramm Eisen und bis zu 0,2 Milligramm Mangan
je Liter Wasser enthalten sein.
Trinkwasser
Verordnung
TWV
Lebensmittelkodex
WHO Guidelines for
Drinking Water
Eisen
0,2 mg/l
0,2 mg/l
(0,8 mg/l)
2 mg/l
Mangan
0,05 mg/l
0,05 mg/l
(0,2 mg/l)
0,4 mg/l
Werden die Vorgaben der Trinkwasserverordnung eingehalten, kann das Wasser ohne Gefährdung der Gesundheit getrunken und verwendet werden.
WHO - Richtwerte für Trinkwasser
(Guidelines for Drinking Water)
Die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation
sind so angesetzt, dass bei lebenslangem Genuss von Wasser kein signifikantes Risiko für
Menschen besteht. Ein kurzfristiges Überschreiten der Grenzwerte bedeutet noch nicht, dass das
Wasser nicht für Trinkzwecke geeignet ist. Allerdings sollen die Ursachen der Grenzwert Überschreitung erhoben und beseitigt werden.
Der Richtwert (guideline value - GV) für Mangan
im Trinkwasser beträgt 0,4 mg/l. Für Eisen gibt es
keinen GV. Als Vorsichtsmaßnahme wurde von
der WHO empfohlen, täglich nicht mehr als 0,8
mg Eisen /kg Körpergewicht aufzunehmen. Daraus folgt für Trinkwasser ein Wert von bis zu 2
mg/l.
Die relativ geringen Eisen- und Mangangrenzwerte sind nicht gesundheitlich, sondern hygienisch
und technisch begründet. (siehe Seite 3)
Bereits 0,3 mg/l Eisen (Fe2+) oder 0,1 mg/l Mangan
können einen eigenartigen metallischen Geschmack verursachen.
Bedingung: Die Eisen und Mangan Werte sind
geologisch bedingt und das Wasser ist ansonsten
einwandfrei. Insbesondere Geschmack, Färbung,
Trübe, Geruch und die bakteriologische Qualität
müssen den Vorgaben des Lebensmittelbuches
entsprechen.
Seite 5
Eisen und Mangan
Wie viel Eisen- und Mangan sind in meinem Wasser?
Wenn Sie an eine öffentliche Wasserleitung
angeschlossen sind, erkundigen Sie sich bei Ihrer
Gemeinde über die Analysenergebnisse. Sie haben das Recht, über die Ergebnisse der Kontrolluntersuchungen informiert zu werden.
Vermuten Sie, dass durch Hausinstallationen
Metalle wie Eisen oder Blei ins Trinkwasser gelangen, lassen Sie das Wasser in einem Labor
untersuchen.
Achtung: Einzelne Parameter lassen immer nur
Teilaussagen zur Trinkwasserqualität zu. Eine
Gesamtaussage zur Beurteilung der Situation ist
nur möglich, wenn Sie alle Parameter kennen, die
in der TWV genannt sind. Bei Eigenversorgung
über Brunnen/ Quellen ist zur Beurteilung weiters
ein Lokalaugeschein nötig.
BrunnenbesitzerInnen sollen ihr Wasser regelmäßig kontrollieren lassen. Eine Beurteilung, ob
Wasser als Trinkwasser geeignet ist, lässt sich
nicht alleine durch Bestimmen einzelner Parameter treffen. Dazu sind mindestens die chemischphysikalischen und bakteriologischen Parameter,
die in der Trinkwasserverordnung im Anhang II
(Überwachung) genannt sind, nötig.
Wenn Sie eine amtliche Trinkwasseruntersuchungen benötigen: Eine Liste der berechtigten
Dienststellen der AGES (Österreichische Agentur
für Gesundheit und Ernährungssicherheit), der
Untersuchungsanstalten der Länder und Gemeinden sowie der GutachterInnen gemäß § 73 Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz (LMSVG) finden Sie unter www.bmgfj.gv.at.
Auf Wunsch erhalten Sie die Adressen auch bei
Ihrer regionalen Servicestelle von "die umweltberatung"!
Wasseruntersuchungen für Private –
Informationsmessung
Foto: Doris Seebacher
Mit der Trinkwasseruntersuchung von "die umweltberatung" haben Sie
die kostengünstige Möglichkeit, die Qualität Ihres Wassers überprüfen
zu lassen!
Das Angebot umfasst die Probenahme vor Ort inklusive Ortsbefund und
Informationsmaterial. Bestimmt werden die wesentlichen chemisch/
physikalischen und bakteriologischen Parameter. Die Wasseranalyse wird in
einem akkreditierten Labor durchgeführt.
Diese Trinkwasseruntersuchung ist keine amtliche Wasseruntersuchung,
sondern bietet eine günstige Möglichkeit, sich über die Wasserqualität zu
informieren und Tipps zur baulichen Ausführung des Wasserspenders zu
bekommen.
Untersuchungsumfang (Stand April 2009)
chemisch/physikalisch: Nitrat, Nitrit, Ammonium, Eisen, Mangan, Chlorid, Sulfat, Calcium, Magnesium,
Natrium, Kalium, Gesamthärte, Karbonathärte, Oxidierbarkeit, elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert und
Temperatur
bakteriologisch: koloniebildende Einheiten bei 22°C und bei 36°C, coliforme Keime, Escherichia coli und
Enterokokken.
Termine und Informationen erhalten Sie unter www.umweltberatung.at oder
telefonisch unter 02742/ 718 29 sowie in allen regionalen Büros von "die umweltberatung"
Seite 6
Eisen und Mangan
Was tun bei hohen Eisen- oder Manganwerten?
Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden,
dass bei öffentlichen Wasserversorgungsanlagen
die Richtwerte für Eisen und Mangan eingehalten
werden und damit keine Aufbereitungsmaßnahmen notwendig sind - außer Sie haben Korrosionsprobleme aufgrund Ihrer Hausinstallationen!
۠ siehe Leitfaden
"Wasser und Gesundheit - Schwermetalle, Korrosion
im Rohrleitungsnetz"
www.umweltberatung.at
Wenn der Sauerstoffgehalt im Wasser für die Oxidation nicht ausreicht, muss entweder ein Oxidationsmittel (z.B. Kaliumpermanganat) zugegeben
oder Luft eingebracht werden.
Nach dem Aufbereitungsgerät muss ein Schutzfilter (Filterfeinheit 0,1 mm) eingebaut werden.
Eventuell müssen noch weitere Aufbereitungsschritte angeschlossen werden. Beispielsweise
eine Dosieranlage (zum Schutz vor Korrosion) oder eine UV-Anlage zur Desinfektion.
Anlagenkosten
Bei Hausbrunnen ist zu klären, durch welche
chemischen Vorgänge Eisen und Mangan in das
Grundwasser gelangen. Ist die Ursache eine Denitrifikation (siehe Seite 2) kann eine Reduktion
der Nitratzufuhr (Düngung, Vermeidung von
Grünlandumbruch) mittel- bis langfristig eine Besserung bewirken. Ist die Ursache eine Reduktion
von dreiwertigem Eisen (Sauerstoffmangel), so
kann sich mit der Zeit, wenn die Eisenvorkommen
nur sehr kleinräumig und begrenzt sind, eine Besserung einstellen.
Eine Enteisenungsanlage ist kein Produkt von der
Stange, sie muss von einer Fachfirma für Ihr Wasser dimensioniert werden. Daher sind Kostenangaben schwierig. Für Private kommen Anlagen nur in
Frage, wenn technische Probleme aufgrund des
Eisen-/ Mangangehaltes inakzeptabel sind bzw.
die gesundheitlich begründeten Grenzwerte erreicht sind. Die Entscheidung für oder gegen eine
Aufbereitung sollten Sie nur gemeinsam mit Fachleuten treffen, nachdem eine Wasseruntersuchung
im Labor durchgeführt wurde.
Trinkwasseraufbereitung
Wartung
Wasseranalyse ist ein Muss!
Nur wenn Sie die Inhaltsstoffe Ihres Wassers kennen, können Sie entscheiden, ob ein Gerät überhaupt nötig ist! In Österreich ist die Qualität des
Grundwassers generell so gut, dass eine Aufbereitung standardmäßig nicht nötig ist. Einen Anhaltspunkt für gesundheitlich und technisch unbedenkliche Konzentrationen an Inhaltsstoffen gibt
Ihnen die Trinkwasserverordnung. Die dort angeführten Grenz- und Richtwerte garantieren, dass
bei lebenslangem Genuss keine Probleme auftreten.
Eisen- und Manganentfernung mittels
kombinierter Oxidation/ Filtration
Ein spezielles Filtermaterial oxidiert Eisen und
Mangan, sodass diese ausfallen. Die Partikel werden im Filter zurückgehalten. Mit fortschreitender
Beladung des Filters mit Eisen und Mangan
nimmt der Betriebsdruck zu und der Filter muss
rückgespült werden.
Ohne regelmäßige Wartung besteht bei vielen Aufbereitungsgeräten eine erhöhte Verkeimungsgefahr. Die Wirksamkeit der Anlage ist regelmäßig
mittels Schnelltests (Eisen-/Mangangehalt nach
der Anlage) zu überprüfen. Kaliumpermanganat
muss bei Bedarf nachgefüllt werden, der Feinfilter
gespült oder getauscht werden.
Von den Herstellerfirmen wird empfohlen, die Anlage einmal jährlich warten zu lassen. Weiters
müssen die ausgefällten Eisen-/Manganverbindungen entsorgt werden.
© Rolf Klebsattel - Fotolia.com
Die Aufbereitung mit Geräten jeglicher Art ist als
Notlösung zu sehen, wenn alle anderen Möglichkeiten bereits ausgeschöpft wurden.
Nicht jedes Rohrleitungsmaterial ist für jedes Wasser
geeignet. Bei pH-Werten unter 7,4 sollen Kupferrohre
nur eingebaut werden, wenn das Wasser nachweislich
nicht korrosiv auf Kupfer wirkt.
Seite 7
Eisen und Mangan
Dosieranlagen
Sind erhöhte Eisenwerte auf die Wirkung von aggressivem Wasser zurückzuführen, kommt als
Aufbereitungsmaßnahme nur eine Dosieranlage
(Leitungsschutz) oder ein Rohrtausch in Frage.
Dosieranlagen geben eine Schutzchemikalie
(Phosphat oder Silikat) ans Wasser ab. Diese legt
sich an die Innenwände der Rohrleitungen an und
verhindert so, dass das Wasser seine aggressive
Wirkung gegenüber dem Metall entfaltet.
Geprüfte Qualität
Ob das Gerät kann, was es verspricht, verraten
Ihnen nur seriöse Prüfgutachten. Nicht jedes Zertifikat auf einem Werbeprospekt stammt allerdings
von anerkannten Instituten oder Prüfstellen. Was
die Sache für KonsumentInnen zusätzlich erschwert: Manche Zertifikate sind zwar durchaus
seriös, aber sie sagen nichts über die Wirksamkeit des Gerätes aus. Das CE-Zeichen etwa ist
sozusagen der Reisepass für Produkte innerhalb
der EU und bescheinigt lediglich, dass grundlegende europäische Sicherheitsanforderungen
eingehalten werden.
Mit ÖVGW (Österreichische Vereinigung für das
Gas- und Wasserfach) und DVGW (Deutsche
Vereinigung für das Gas- und Wasserfach) geprüften Produkten sind Sie auf der sicheren Seite.
Auch manche ÖNORM - Zertifizierungen lassen
Rückschlüsse auf die Qualität eines Produktes zu.
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Foto: Peintner, “die umweltberatung“
Rufen Sie uns an! Wir beraten Sie gerne.
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Oberösterreich - 0676/66 88 583
Burgenland - 0676/83 688 586
Kärnten - 0676/ 83 688 576
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Buchengasse 77, 1100 Wien
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Rechtsträger: Umweltschutzverein Bürger und Umwelt
Rennbahnstraße 30/1/3, 3100 St. Pölten
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Beratungsstelle Zwettl 02822/53769
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Beratungsstelle Hollabrunn 02952/43 44
Beratungsstelle Deutsch-Wagram 02247/650 00
Version November 2009
Redaktion "die umweltberatung" NÖ, Fachbereich Wasser:
Mag. Rainer Burger, DIin Anita Peintner
Herausgeber und Rechtsträger: Umweltschutzverein Bürger und Umwelt, 3100 St. Pölten
www.umweltberatung.at