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Kultur. | Freitag, 28. Juni 2013 | Seite 24 Comeback aus dem Grab Die lebenden Leichen sorgen nicht erst seit «World War Z» für eine wohlige Gänsehaut Zombie astrale, dessen Geist nach dem Ableben durch den Magier in einem Gefäss gefangen gehalten wird. Als Flaschengeist soll er die Kräfte des Magiers verstärken und kann zudem als Glücksbringer für Glück, Gesundheit und Arbeitserfolg verkauft werden. Eine weitere Legende spricht davon, dass sobald der Zombie mit Salz gefütter wird, sein eigener Wille erwacht oder er zu seinem Grab zurückkehrt. Die Furcht vor diesen Kreaturen ist bis heute fest in den Köpfen der Haitianer verankert. Denn sie glauben daran, dass Schuldige aus dem Totenreich zurückgeholt werden können und zu Zombies werden. Bis heute soll es jährlich bis zu 1000 Fälle von angeblicher «Zombifizierung» in Haiti geben. Von Graziella Kuhn Basel. Es passiert in fast jedem Zombie- film: Eine Schar von wiederbelebten, halb verwesten Körpern schleppt sich willenlos und immer dem Frischfleischgeruch hinterher zu einer Farm, einem Einkaufszentrum, einem Pub oder einem Armeestützpunkt, wo sich die Filmhelden verbarrikadiert haben. Die Untoten sind erbarmungslos, töten und zerfleischen alles, was ihnen begegnet. Und sie sind immun gegen Schmerzen; selbst wenn sie Gliedmassen verlieren, attackieren sie weiter. Tötet ein Zombie einen Menschen, wird dieser wiederum zum Zombie und verstärkt die Armee der Untoten. So wird aus einem anfänglichen Ärgernis bald eine weltbedrohende Plage. Akute Zombiemania Zurzeit haben Zombies in der Unterhaltungsindustrie Hochkonjunktur. «World War Z» mit Brad Pitt füllt aktuell die Kinokassen, sogar ein Nachfolgefilm wurde nun offiziell bestätigt. Arnold Schwarzenegger wird nächstes Jahr zum Zombie-Daddy in der geplanten Verfilmung «Maggie». Auch die amerikanische TV-Serie «The Walking Dead» erfreut sich grosser Beliebtheit und veröffentlicht bald seine vierte Staffel. In diesen Verfilmungen haben die Zombies keine individuelle Vergangenheit mehr, treten prinzipiell im Kollektiv auf und werden von ihrem gemeinsamen Instinkt auf der Suche nach neuen Opfern gelenkt. Oft gilt der Zombie als Sinnbild für eine menschheitsvernichtende Epidemie, da seine Erschaffung neuerdings auf aggressiven Viren beruht. Diese Idee ist nicht neu und wurde im Zombie-Game-Klassiker «Resident Evil» schon 1996 furchteinflössend verwendet. Hier werden die Zombies als Kanonenfutter für den Spieler verbraten. Die Game-Serie wurde mittlerweile erfolgreich für das Kino verfilmt und umfasst bereits fünf Teile. Für die Konsolen stehen gerade die HorrorSurvival-Spiele «The Last of Us» und «State of Decay» in den Regalen. Nicht nur die Film-und-SpieleBranche boomt damit, sondern auch die Literatur schwimmt auf der Zombiewelle. Ein Subbereich ausschliesslich für Zombieromane hat sich schon länger etabliert. Gerade wurden vom Unheimliche Begegnung der karibischen Art. «I Walked With A Zombie» (1943) von Jacques Tourneur. amerikanischen Buchhändler Barnes & Nobles die zwanzig besten Zombieromane des letzten Jahrzehnts gekürt. «The Loving Dead» von Amelia Beamer (2010) und «The Last Bastion of the Living: A Futuristic Zombie Novel» von Rhiannon Frater (2012) führen sie an. Die postapokalyptische Endzeitliteratur hält zum Glück auch den humoristischen Ratgeber «Der Zombie Survival Guide: Überleben unter Untoten» von Max Brooks – Mel Brooks Sohn hat übrigens auch die Romanvorlage für «World War Z» geschrieben – parat, sodass jeder Leser genau weiss, was im Falle einer Zombieplage zu tun ist. Mash-up und Gilgamesch Eine kleine Parodie auf Zombies konnte sich auch der Autor Seth Grahame-Smith nicht verkneifen und erschuf vor drei Jahren den Jane-AustenMash-up «Stolz und Vorurteil und Zombies». Dazu vermischt er den klassischen Romanplot von Jane Austens «Stolz und Vorurteil» aus dem Jahre 1813 mit Elementen aus der modernen ANZEIGE «Für Wunder brauchen wir Augen, die sehen und ein Herz, das versteht, für ein Wunder zu danken.» Zombie-Fiction. Der Zombie erweist sich also in jeglichem Genre als sehr wandlungs- und anpassungsfähig. Das Thema des Zombies oder Untoten hat seinen Ursprung in der Folklore. Bereits im alten Mesopotamien gab es Hinweise darauf, dass die Menschen glaubten, die Toten könnten zurückkehren und möglicherweise den Lebenden Leid antun. Denn im Gilgamesch-Epos spricht Ishtar: «So zerschlag ich die Türen der Unterwelt, zerschmeiss ich die Pfosten. Lass die Tore weit offen stehen, lass ich auferstehen die Toten, dass sie fressen die Lebenden. Der Toten werden mehr sein denn der Lebendigen.» Jeder Zombiefan wird sich über diese apokalyptischen Verse freuen. Aus der ägyptischen Mumie erschuf die moderne Populärkultur ein Schreckensgespenst, das alle heimsucht, die seine Totenruhe stören. Der wohl berühmteste Wiederauferstandene der christlichen Weltanschauung ist Jesus Christus. Seine Wiederbelebungskräfte wiederum holten Lazarus von Bethani- en vier Tagen nach dessen Tod aus dem Grab zurück. Der ursprüngliche Begriff «Zombie» lässt sich aus mehreren Sprachen ableiten. Aus dem Haitianischen-Kreolischen kommt das Wort «zombi», das für einen Totengeist oder ein Gespenst steht. «Nzùmbe» aus der zentralafrikanischen Sprache Kimbundu, die weitverbreitet ist in Angola, hat die gleiche Bedeutung. Beide Regionen sind fest mit dem Voodoo oder ähnlichen Yoruba-Religionen verbunden. Laut diesem Glauben belegt ein Houngan (Voodoo-Priester), ein Bokor (Schwarzmagier) oder eine Mambo (Priesterin) jemanden mit einem Fluch oder einem Zauber, worauf die verhexte Person einen Scheintod stirbt. Karibischer Totengeist Darauf wird der vermeintlich Verstorbene mittels verschiedener Rituale wieder zum Leben erweckt. Die Verwendung des Wiederbelebten kann unterschiedlich sein, vom Arbeitssklaven alias Zombie cadavres bis hin zu einem =RPELð]LHUXQJGXUFK.XJHOðVFK Für diesen Vorgang braucht der Bokor gewisse Hilfsmittel, die als «Zombiegift» bekannt wurden. Darin enthalten sind: Knochen, Kröten und giftige Pflanzen wie Stechapfel und die Früchte des Manchinel-Baums, die auch Zombieäpfel genannt werden. Ganz wichtig ist der Kugelfisch. Sein Nervengift lähmt die Muskeln, bis das Herz versagt. Bleibt die Dosis aber gering, sinken Herzfrequenz und Puls nur so weit, bis sie kaum noch wahrnehmbar sind. Das Opfer scheint tot zu sein. Diese Rituale lassen sich bis heute nicht wissenschaftlich verifizieren, denn noch nie durfte ein Wissenschaftler offiziell an einer solchen Angelegenheit teilnehmen. Somit gehört der VoodooZombie weiterhin zur Legendenwelt. Der Zombie, wie wir ihn heute kennen, entstand in Haiti während der US-amerikanischen Besatzung von 1915 bis 1934. Sie adaptierten die Volkslegenden und erschufen daraus ein neues Monster. 1929 erschien der Roman «The Magic Island» von William Seabrook, der laut «Time Magazine» zum ersten Mal das Wort «zombi» in den USA einführte. 1932 folgte der Film «White Zombie» mit Dracula-Darsteller Bela Lugosi, so gewann der Hollywood-Zombie an Beliebtheit. Mit George A. Romeros «Night of the Living Dead» wurde aus dem willenlosen Sklaven ein blutrünstiger und fleischfressender Menschenfeind, der sogar nuklearen Verseuchungen und Viren widerstehen kann. Und so löst der Zombie den Menschen an der Spitze der Nahrungskette ab. Gute Musik vor toller Kulisse #@R*TKSTQkNRRKDFSVHDCDQ@L*KDHMA@RKDQ1GDHMANQC@M Von Olivia Meier und Graziella Kuhn Basel. Das Kulturfloss samt seinem kos- <wm>10CAsNsjY0MDQx0TU2sjQ3NQYA7TEWWA8AAAA=</wm> <wm>10CFWMIQ7DQAwEX-TT2msn5xpWYVFBFW4SFff_qE1ZwaAZzb5XDPy4b49je5ZC3YWWa7BoMXJ6eXCEs7CYG5Q3pFrMmPrXCwisQF-NYBHzxpRIUfbXtfI6NBKAjff5-gBlJNfYgAAAAA==</wm> Geburt im Bethesda Spital Öffentlicher Informationsabend der Gebärabteilung Mittwoch, 3. Juli 2013, 18.00 Uhr, Bethesda Spital Basel Sie sind herzlich eingeladen, unsere individuellen Angebote rund um die Geburt im Bethesda Spital kennenzulernen. Hebamme, Anästhesie-Arzt, Pflegefachfrau des Wochenbetts und akkreditierter Kinderarzt informieren Sie gerne über die Geburt und die Zeit danach. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Der nächste Informationsabend findet am 2. Oktober 2013 statt. Bethesda Spital · Gebärabteilung · Gellertstrasse 144 · 4020 Basel Tel. 061 315 22 22 · www.bethesda.ch tenlosen Open-Air-Programm «Imfluss» geht im August wieder vor Anker. Beim diesjährigen gemütlichen Zusammensein am Rhein gibt es einige kleine und grössere Veränderungen. Aber dazu später mehr, zuerst zur Musik, die das Team zusammengesucht hat. Am Dienstag, den 30.7., um 21 Uhr wird der Startschuss für die siebzehntägige Veranstaltung von der neunköpfigen Band Karamelo Santo aus Argentinien gegeben. Sie wird die Besucher mit ihrer gelungenen Mischung aus Reggae und Punk in Stimmung bringen. Die folgenden Tage sind geprägt von teils rockigen, lauten, aber auch gemütlichen, leisen Klängen. Diese stammen von Bands wie Hecht, Mick Flannery, Baby Jail, Julia Holter, Pyro, Nadja Leonti, Sizarr, Carrousel und vielen mehr. Als Highlight werden vier neunzigminütige Auftritte serviert. Dazu gehören der Liedermacher und Kabarettist Gustav aus Deutschland, die allseits bekannte Baslerin Anna Rossinelli und die wilde Rockband Tocotronic. Als Vierter und auch als Abschlussact werden Patent Ochsner das Publikum mit ihrem Mundart-Pop begeistern. 0LW&URZGIXQGLQJ]XP'LQQHU Nun zu den Änderungen: Als Erstes wurde ein neuer Hauptsponsor gesucht und mit der Manor auch gefunden. Zudem wurde mehr Wert auf die Aufenthaltsqualität gelegt und so die Nutzung des vorhandenen Platzes optimiert. Neu Relaxen am Rhein. Zum dreizehnten Mal können Basler beim Gratis-Open-Air ,PĻXVVQDWLRQDOHXQGLQWHUQDWLRQDOH/LYH0XVLNJHQLHVVHQ Foto Tino Briner können dieses Jahr zwei Boote (Waidlinge) für je acht Personen samt Crew gechartert werden, die sie in die Nähe des Flosses bringen. Im Backstagebereich wird eine Cocktailbar neu aufgebaut, und die eigentliche Bar wird um 14 Quadratmeter vergrössert. Am Ufer werden zehn neue Tische für erschöpfte Zuschauer bereitgestellt. Auch in die Tonund Lichtanlagen wurde investiert, um eine bessere Leistung zu erzielen. Das Floss versucht sich neuerdings auch mittels Crowdfounding zu finanzieren. Seit dem 6. Juni läuft die Sammelaktion. Bis Ende Juli sollen stolze 10 000 Franken zusammenkommen. Mit einem Einsatz von zehn Franken erhält der Spender zwei Klebe-Tattoos, wer über 1001 Franken spendet, bekommt als Belohnung ein romantisches Dinner auf dem Floss. Natürlich gehört dazu das Konzert mit einem VIP-Apéro. .XOWXUñRVV, Kleinbasler Rheinbord, 30.7. bis 17.8. ZZZLPñXVVFK