Pressebericht, Internetportal 26.03.2012

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Pressebericht, Internetportal 26.03.2012
Pressebericht, Internetportal 26.03.2012:
Shenyang will Weltmarktführer der Massen werden
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Shenyang Machine Tool
26.03.12 | Autor / Redakteur: Ken Fouhy / Ken Fouhy
In fünf Jahren sind die Umsätze der
Shenyang Machine Tool Group
(SMYG) enorm gewachsen. Das
staatliche chinesische Unternehmen
hat sich einen Platz unter den Top 3
der weltweiten Produktionsrankings
gesichert. In einem Exklusiv-Interview
„Unsere Exportrate soll von heute 8% bis 2016
auf 30% ausgebaut werden“, sagt Xiyou Guan,
Geschäftsführer, Shenyang Maschine Tool
Group. (Bild: Fouhy)
spricht Geschäftsführer Xiyou Guan,
über seine Ziele für 2012.
Wie hat es Shenyang Machine Tool
Group (SYMG) geschafft in so kurzer
Zeit zum drittgrößten
Werkzeugmaschinenhersteller der Welt zu werden?
Guan: Durch den chinesischen Fünf-Jahres-Plan hatte Shenyang Machine Tool Group
Co. Ltd. (SYMG) schon immer eine führende Position unter den chinesischen
Werkzeugmaschinenhersteller inne. Aber wir mussten auch eine schwierige Phase
durch die frühzeitige Reform- und Öffnungspolitik Chinas zwischen 1993 und 1999
überstehen. Zu dieser Zeit waren drei unserer Fabriken enormen Schwierigkeiten
ausgesetzt. Es war auch zu dieser Zeit, als unser junges Managementteam in ihren
aktuellen Führungspositionen startete.
Für die gegenwärtige, starke Position von SYMG gibt es drei Gründe. Der
einheimische, chinesische Markt wächst ständig seit 2000. Seit 2002 ist China jedes
Jahr der weltweit größte Werkzeugmaschinenkonsument. Und in China ist SYMG der
Marktführer.
Der zweite Grund ist die Unterstützung durch die Regierung, die stark in die
Wiederbelebung des Industriestandortes im Nordosten Chinas investiert. Hier ist die
Werkzeugmaschinenproduktion eine wichtige strategische Industrie, denn um einen
Industriestandort zu entwickeln, muss China zunächst mit der „Mutter alle Maschinen“
beginnen.
Der dritte Grund ist unsere Führungsgruppe, die fest dazu entschlossen ist, SYMG
durch Fokussierung auf die interne Entwicklung und neue Produkte, umzugestalten.
Nach 2002 war es unser Ziel, die Produktion, basierend auf den Original-Produkten
und ohne größere neue Entwicklungen, auszuweiten. Bis zu diesem Zeitpunkt kam
unser Gesamtumsatz aus diesen Standardprodukten. Seit März 2007, als wir in die
durch die frühzeitige Reform- und Öffnungspolitik Chinas zwischen 1993 und 1999
überstehen. Zu dieser Zeit waren drei unserer Fabriken enormen Schwierigkeiten
ausgesetzt. Es war auch zu dieser Zeit, als unser junges Managementteam in ihren
aktuellen Führungspositionen startete.
Für die gegenwärtige, starke Position von SYMG gibt es drei Gründe. Der
einheimische, chinesische Markt wächst ständig seit 2000. Seit 2002 ist China jedes
Jahr der weltweit größte Werkzeugmaschinenkonsument. Und in China ist SYMG der
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Marktführer.
Der zweite Grund ist die Unterstützung durch die Regierung, die stark in die
Wiederbelebung des Industriestandortes im Nordosten Chinas investiert. Hier ist die
Werkzeugmaschinenproduktion eine wichtige strategische Industrie, denn um einen
Industriestandort zu entwickeln, muss China zunächst mit der „Mutter alle Maschinen“
beginnen.
Der dritte Grund ist unsere Führungsgruppe, die fest dazu entschlossen ist, SYMG
durch Fokussierung auf die interne Entwicklung und neue Produkte, umzugestalten.
Nach 2002 war es unser Ziel, die Produktion, basierend auf den Original-Produkten
und ohne größere neue Entwicklungen, auszuweiten. Bis zu diesem Zeitpunkt kam
unser Gesamtumsatz aus diesen Standardprodukten. Seit März 2007, als wir in die
neue Fabrik umgezogen sind, begannen wir zu erkennen, dass diese Art von
Produktportfolio wahrscheinlich nicht nachhaltig sein würde. So fingen wir an, die
alten Produkte stufenweise vom Markt zu nehmen und neue Maschinen zu
produzieren.
Die „New 5“-Modelle sind die fünf neuen Produktkategorien von SYMG, die alle auf
einer internen Entwicklung basieren. Dazu gehören horizontale und vertikale
Bearbeitungszentren, wie horizontale Drehzentren der AH-Serie, aber auch horizontale
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Bohr- und Fräsmaschinen und kostengünstige CAK-Drehmaschinen.
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Viele Regionen in China hatten sich ähnlich auf die industrielle Produktion
konzentriert. Was ist das Besondere an der Shenyang-Entwicklung?
Guan: Wir waren der größte Werkzeugmaschinenhersteller Chinas und schon bald
nach der Marktliberalisierung gerieten wir in Schwierigkeiten. So mussten wir die
Reformen früher durchführen, was unsere Position als führender Hersteller in China
gestärkt hat. Wir haben auch mit unserer eigenen Produktentwicklung früher
begonnen.
Ab 1997 fingen wir an, junge Menschen in Konstruktion und Fertigung auszubilden.
Zu dieser Zeit konnten wir nur Standard-Werkzeugmaschinen herstellen. Obwohl wir
bereits von NC-Maschinen wussten, hatten wir wenige oder gar keine Möglichkeiten,
diese zu produzieren. Eine Ausnahme: Im Jahr 1983 wurde die erste CNC-Maschine,
die Solon 3 der deutschen Firma Scharmann, in unserem Unternehmen eingeführt.
Im Jahr 1997 sendeten wir dann 30 Ingenieure für sechs Monate nach Deutschland,
um von dem Ingenieursbüro Roschiwal in Stuttgart ausbilden zu lassen. Das
ermöglichte uns, die erste Generation der CNC-Werkzeugmaschinen zu entwickeln.
Im Jahr 2003 reisten 60 Ingenieure zu R + B zur Ausbildung nach Deutschland. Ein
Modell der „New 5“-Serie wurde hier entwickelt.
Jetzt setzen wir das „Smart“-Programm um, bei dem wir zum dritten Mal mit
Geschäftspartnern in Deutschland kooperieren. Die Idee, die sich hinter dem
„Smart“-Programm verbirgt, ist die, dass alle unserer Produkte einfach, günstig und
leicht zu bedienen und zu warten sein müssen. Das nennen wir High-Tech- und
Low-Cost-Produkte.
Was sind die Unterschiede zwischen SYMG Produktionsabläufen im Vergleich zu
den Weltklasse-Herstellern?
Guan: Die Trends in der Herstellung sind auf der ganzen Welt ähnlich. Die Produktion
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bereits von NC-Maschinen wussten, hatten wir wenige oder gar keine Möglichkeiten,
diese zu produzieren. Eine Ausnahme: Im Jahr 1983 wurde die erste CNC-Maschine,
die Solon 3 der deutschen Firma Scharmann, in unserem Unternehmen eingeführt.
Im Jahr 1997 sendeten wir dann 30 Ingenieure für sechs Monate nach Deutschland,
um von dem Ingenieursbüro Roschiwal in Stuttgart ausbilden zu lassen. Das
ermöglichte uns, die erste Generation der CNC-Werkzeugmaschinen zu entwickeln.
Im Jahr 2003 reisten 60 Ingenieure zu R + B zur Ausbildung nach Deutschland. Ein
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Modell der „New 5“-Serie wurde hier entwickelt.
Jetzt setzen wir das „Smart“-Programm um, bei dem wir zum dritten Mal mit
Geschäftspartnern in Deutschland kooperieren. Die Idee, die sich hinter dem
„Smart“-Programm verbirgt, ist die, dass alle unserer Produkte einfach, günstig und
leicht zu bedienen und zu warten sein müssen. Das nennen wir High-Tech- und
Low-Cost-Produkte.
Was sind die Unterschiede zwischen SYMG Produktionsabläufen im Vergleich zu
den Weltklasse-Herstellern?
Guan: Die Trends in der Herstellung sind auf der ganzen Welt ähnlich. Die Produktion
von Autoteilen hat sich von Produktionslinien in Produktionszellen gewandelt. SYMG
benutzt die gleiche Strategie, indem sie eine Art freier organisatorischer Struktur mit
einer Zellproduktionsmethode in der Montage kombiniert.
Wir müssen auch in der Produktion effizienter werden, denn die Arbeits- und
Finanzierungskosten steigen auch in China. Ursprünglich war der einzige Vorteil von
chinesischen Herstellen die niedrigen Lohnkosten. Aber die Lohnkosten steigen um
etwa 10% pro Jahr. Unsere traditionellen Produktionsmethoden haben zu viel von
unseren Unternehmensressourcen verbraucht. Zum Beispiel sind unsere Lieferketten
zu lasch, mit zu viel Material in unseren Lagern.
Mit der Steigung der Arbeitskosten wird sich unsere Produktionsstruktur verändern.
Wir werden die gesamten menschlichen Ressourcen auf unsere Produktintegration
konzentrieren, um die Kunden mit Lösungen und Marketingservice bedienen zu
können. Bisher haben wir etwa 70% Frontline-Mitarbeiter in der Fertigung. Unser Ziel
war es, das Verhältnis von 50:50 mit Marketing-Dienstleistungen sowie Forschung und
Entwicklung einerseite und Produktion andererseits zu realisieren.
Mit Blick auf unsere langfristige Entwicklung und unsere geplante Zusammenarbeit
mit DMG und Mori Seiki werden wir 3000 Mitarbeiter innerhalb von drei Jahren
benötigen. Wir haben auch ein Joint-Venture mit Foxconn abgeschlossen, um
elektrische Spritzgießmaschinen mit brandneuen Maschinenkonzepten und einer
jährlichen Produktionskapazität von 10.000 Einheiten zu produzieren. Diese
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Maschinen werden alle an Foxconn geliefert werden. Das Unternehmen hat den
Betrieb bereits aufgenommen und wird innerhalb von vier Jahren 6.000 Mitarbeiter
benötigen.
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Die weitere Entwicklung beinhaltet die Industrie Automation Shenzhen, die sich auf die
Produktion von Frequenzumrichtern, CNC, PLCs und Industrierobotern spezialisiert
hat. Das ist die Stärke und Flexibilität der Fertigung in China. Wir können 4000
Menschen aus den laufenden Produktionsvorgängen entsenden und wir werden in
den nächsten 5 Jahren 5000 Menschen in Shenyang einstellen und ausbilden.
Wie ist der derzeitige Personalbestand bei SYMG?
Guan: SYMG verfügt über insgesamt 18.000 Mitarbeiter. Vor zehn Jahren hatten wir in
unseren drei Fabriken 30.000 Mitarbeiter, knapp 20.000 davon wurden in der
Zwischenzeit entlassen oder arbeiten in einem anderen Unternehmen auf Grund von
betrieblicher Umstrukturierung. Wir werden also nicht plötzlich stärker – es war ein
langer und sehr schmerzhafter Prozess.
Welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf Jahren erreichen?
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benötigen.
Die weitere Entwicklung beinhaltet die Industrie Automation Shenzhen, die sich auf die
Produktion von Frequenzumrichtern, CNC, PLCs und Industrierobotern spezialisiert
hat. Das ist die Stärke und Flexibilität der Fertigung in China. Wir können 4000
Menschen aus den laufenden Produktionsvorgängen entsenden und wir werden in
den nächsten 5 Jahren 5000 Menschen in Shenyang einstellen und ausbilden.
Wie ist der derzeitige Personalbestand bei SYMG?
Guan: SYMG verfügt über insgesamt 18.000 Mitarbeiter. Vor zehn Jahren hatten wir in
unseren drei Fabriken 30.000 Mitarbeiter, knapp 20.000 davon wurden in der
Zwischenzeit entlassen oder arbeiten in einem anderen Unternehmen auf Grund von
betrieblicher Umstrukturierung. Wir werden also nicht plötzlich stärker – es war ein
langer und sehr schmerzhafter Prozess.
Welche Ziele möchten Sie in den nächsten fünf Jahren erreichen?
Guan: SYMG wird in Zukunft mit zwei Problemen konfrontiert sein: Das erste ist die
Internationalisierung unseres Geschäfts. Das zweite ist unsere Positionierung im
globalen Markt. Unsere Aufgabe ist es, unser Unternehmen zum Weltmarktführer zu
entwickeln – nicht aber zum Technologieführer. Durch die Umsetzung der SmartStrategie werden wir nach und nach zum Marktführer werden. Während der
Umsetzungsphase des Konzepts werden wir unsere Organisation und Abläufe
kontinuierlich verbessern. Hierfür setzen wir auf die Hilfe von deutschen Experten aus
unserem Unternehmen, die uns in allen Geschäftsbereichen unterstützen.
Wie wollen Sie den globalen Wettbewerb gegen die führenden japanischen und
deutschen Hersteller antreten?
Guan: Die Internationalisierung ist in den nächsten zehn Jahren die größte
Herausforderung. Heute machen wir mehr als 95% unseres Umsatzes im Inland.
Unser Ansatz wird es sein, Partner zu finden.
Es gibt zwei Gründe, warum wir deutsche Kooperationspartner gesucht haben.
Erstens meine eigene Lebenserfahrung. Als ich an der Universität studiert habe,
wurde ich in deutscher Sprache und deutscher Technik unterrichtet. Deutschland war
bei der Fertigungstechnik immer in einer führenden Position und immer sehr offen.
Meiner Meinung nach wird Deutschland auch weiterhin der Weltmarktführer in der
verarbeitenden Industrie bleiben.
Mein Traum ist es, die deutsche Werkzeugmaschinentechnologie mit der chinesischen
Produktionskraft zu verbinden, was eine riesige Chance für die Geschäftsbeziehungen
hervorrufen könnte und einen enormen Reichtum verspricht. Es könnte wie das
I-Phone werden: das Designkonzept stammt aus Deutschalnd statt Kalifornien, aber in
China wird es hergestellt und es wird in der ganzen Welt verkauft.
Um dieses Ziel zu erreichen benötigt SYMG eine internationale Organisation.
Guan: In China ist unser Vertriebsnetz sehr gut aufgestellt. Für die
Internationalisierung suchen wir Partner, die für den globalen Vertrieb und Service
unserer Produkte verantwortlich sind.
Als ersten Schritt werden wir in Berlin ein technisches Zentrum aufbauen. Das
Zentrum wird in erster Linie für die Gestaltung neuer Produkte verantwortlich sein.
Herausforderung. Heute machen wir mehr als 95% unseres Umsatzes im Inland.
Unser Ansatz wird es sein, Partner zu finden.
Es gibt zwei Gründe, warum wir deutsche Kooperationspartner gesucht haben.
Erstens meine eigene Lebenserfahrung. Als ich an der Universität studiert habe,
wurde ich in deutscher Sprache und deutscher Technik unterrichtet. Deutschland war
bei der Fertigungstechnik immer in einer führenden Position und immer sehr offen.
Meiner Meinung nach wird Deutschland auch weiterhin der Weltmarktführer in der
verarbeitenden Industrie bleiben.
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Mein Traum ist es, die deutsche Werkzeugmaschinentechnologie mit der chinesischen
Produktionskraft zu verbinden, was eine riesige Chance für die Geschäftsbeziehungen
hervorrufen könnte und einen enormen Reichtum verspricht. Es könnte wie das
I-Phone werden: das Designkonzept stammt aus Deutschalnd statt Kalifornien, aber in
China wird es hergestellt und es wird in der ganzen Welt verkauft.
Um dieses Ziel zu erreichen benötigt SYMG eine internationale Organisation.
Guan: In China ist unser Vertriebsnetz sehr gut aufgestellt. Für die
Internationalisierung suchen wir Partner, die für den globalen Vertrieb und Service
unserer Produkte verantwortlich sind.
Als ersten Schritt werden wir in Berlin ein technisches Zentrum aufbauen. Das
Zentrum wird in erster Linie für die Gestaltung neuer Produkte verantwortlich sein.
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Darüber hinaus werden wir ein Marketing-Center in Frankfurt einrichten. Die Investition
für das technische Zentrum in Berlin wird bei 30 Mio. Euro liegen.
Die spezifische Richtung für Forschung und Entwicklung wird die Entwicklung einer
kompletten Produktpalette von SYMG sein. Wie Sie wissen, haben wir 2007 das
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Unternehmen Schiess in Aschersleben erworben. Jetzt haben wir auch die
Herstellung der traditionellen Werkzeugmaschinenmarke aus Aschersleben
modernisiert, was ein weiterer Schritt für eine internationale Marke ist. Auf dem
internationalen Markt haben die meisten Menschen noch nie etwas von SYMG,
SMTCL oder Shenyang Machine Tool gehört, aber sie kennen Aschersleben und die
Marken Ascamill und Ascaturn.
Ein sehr wichtiger Teil unseres Smart-Programms ist es, diese Marken wieder zu
beleben. Der Kauf und die Sanierung von Schiess hat uns eine Menge Geld gekostet.
Aber von Anfang an haben wir die langfristige Perspektive für eine nachhaltige
Entwicklung des Unternehmens betrachtet. Das ist ein Teil des Grundes warum ich
meinem Traum gefolgt bin, deutsche Technik mit chinesischer Produktionspower zu
kombinieren; um eine noch größere Industrie zu erschaffen.
Auf dem China-Tag während der EMO hat Dr. Mori erwähnt, dass er seine
Mitarbeiter auffordert, sich eine Zukunft für seine Unternehmen vorzustellen, in
denen Mori Seiki keine Werkzeugmaschinen mehr produziert. Was ist Ihre
Meinung zu so einem radikalen Denken?
Guan: In Zukunft werden viele Werkzeugmaschinenhersteller ihre Produkte in China
fertigen lassen und einige werden Fabriken errichten. Aber ich denke, dass die
Designprozesse, Vertrieb und Marketing, sowie die After-Sales-Services weiterhin die
Kernaktivitäten und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal sein werden. Erfolgreiche
Werkzeugmaschinenhersteller werden in Zukunft ihren Kunden Komplettlösungen
anbieten und nicht nur Maschinen verkaufen.
Welche Rolle kann SYMG in so einem Weltmarkt spielen?
Guan: Unsere Strategie ist die Marktführerschaft zu erreichen und die Produkte nach
unserem Smart-Konzept auf dem Weltmarkt anzubieten. Bei der angedachte
Kooperation mit DMG und Mori Seiki werden wir die Rolle des Herstellers
übernehmen.
Wenn die Zusammenarbeit mit DMG und Mori Seiki enger wird, gibt es für SYMG
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Entwicklung des Unternehmens betrachtet. Das ist ein Teil des Grundes warum ich
meinem Traum gefolgt bin, deutsche Technik mit chinesischer Produktionspower zu
kombinieren; um eine noch größere Industrie zu erschaffen.
Auf dem China-Tag während der EMO hat Dr. Mori erwähnt, dass er seine
Mitarbeiter auffordert, sich eine Zukunft für seine Unternehmen vorzustellen, in
denen Mori Seiki keine Werkzeugmaschinen mehr produziert. Was ist Ihre
Meinung zu so einem radikalen Denken?
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Guan: In Zukunft werden viele Werkzeugmaschinenhersteller ihre Produkte in China
fertigen lassen und einige werden Fabriken errichten. Aber ich denke, dass die
Designprozesse, Vertrieb und Marketing, sowie die After-Sales-Services weiterhin die
Kernaktivitäten und ein wichtiges Differenzierungsmerkmal sein werden. Erfolgreiche
Werkzeugmaschinenhersteller werden in Zukunft ihren Kunden Komplettlösungen
anbieten und nicht nur Maschinen verkaufen.
Welche Rolle kann SYMG in so einem Weltmarkt spielen?
Guan: Unsere Strategie ist die Marktführerschaft zu erreichen und die Produkte nach
unserem Smart-Konzept auf dem Weltmarkt anzubieten. Bei der angedachte
Kooperation mit DMG und Mori Seiki werden wir die Rolle des Herstellers
übernehmen.
Wenn die Zusammenarbeit mit DMG und Mori Seiki enger wird, gibt es für SYMG
keine Notwendigkeit, die internationalen Märkte selbst weiter auszubauen, da wir eine
gemeinsame Produktpalette haben werden und wir ein gemeinsames Ziel verfolgen,
das richtungsweisend für den weltweiten Werkzeugmaschinenbau sein wird. Im
Vergleich mit Branchen wie der Automobil-, Luftfahr- und Elektronikindustrie liegt die
Werkzeugmaschinenindustrie mit ihren Geschäftsmodellen und ihrer Anworten auf die
Herausforderungen an die Globalisierung weit zurück. Es gibt hier eine Menge von
kleinen Einzelunternehmen in dieser Branche, ohne große Konzerne. Eine
gemeinsame Kooperation wird zu einer guten Aussicht in die Zukunft führen.
Was tun Sie, um Ihre Produktpalette zu modernisieren?
Guan: Wir beschäftigen 800 Mitarbeiter in der Konstruktion und Entwicklung und
haben unsere Produktpalette und Fertigungsprozesse in den letzten fünf Jahren neu
gestaltet. Unser Forschungs- und Entwicklungssystem ist in drei Schichten aufgebaut.
Die beiden unteren Schichten liegen in unserer Fabrik mit jährlichen Ausgaben für
Forschung und Entwicklung bei einem Anteil von 4% unseres Umsatzes in den letzten
fünf Jahren. Und ungefähr 30% der Gelder werden für externe Entwicklungen
investiert. Wir nennen dies die erste Schicht und diese umfasst auch die
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Entwicklungen bei Schiess und die Zusammenarbeit mit der Bei-Hang-Universität für
Systemintegration in der Automobiltechnik, CNC-Software-Entwicklung und die Xián
Jiao-Tong-Universität für Maschinen-Design-Optimierung.
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Was sind 2012 Ihre Ziele?
Guan: Im Jahr 2011 erreichte SYMG einen Umsatz von 18 Mrd. Renminbi. Im zweiten
Halbjahr gab es große Veränderungen auf dem chinesischen Markt und die Kapazität
auf dem gesamten Markt wächst ebenfalls. Die Importe steigen stark an. Japan ist der
größte ausländische Lieferant, vor allem wegen der Aufträge aus der
Elektronikbranche.
Die Importe nehmen zu, weil die Kunden ihre Produkte modernisieren müssen. Hier ist
die chinesische Werkzeugmaschinenindustrie auf ernsthafte Probleme gestoßen, weil
die chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller nicht mit den ausländischen Importe
Schritt halten kann. Das liegt daran, dass die Werkzeugmaschinenentwicklung aus
China nicht die Geschwindigkeit der veränderten Kundennachfrage hat. Deshalb
forcieren wir den Ausstieg aus unseren traditionellen SMTCL-Produkten. Für 2012
planen wir einen Umsatz von 20 Mrd. RMB.
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Jiao-Tong-Universität für Maschinen-Design-Optimierung.
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Was sind 2012 Ihre Ziele?
Guan: Im Jahr 2011 erreichte SYMG einen Umsatz von 18 Mrd. Renminbi. Im zweiten
Halbjahr gab es große Veränderungen auf dem chinesischen Markt und die Kapazität
auf dem gesamten Markt wächst ebenfalls. Die Importe steigen stark an. Japan ist der
größte ausländische Lieferant, vor allem wegen der Aufträge aus der
Elektronikbranche.
Die Importe nehmen zu, weil die Kunden ihre Produkte modernisieren müssen. Hier ist
die chinesische Werkzeugmaschinenindustrie auf ernsthafte Probleme gestoßen, weil
die chinesischen Werkzeugmaschinenhersteller nicht mit den ausländischen Importe
Schritt halten kann. Das liegt daran, dass die Werkzeugmaschinenentwicklung aus
China nicht die Geschwindigkeit der veränderten Kundennachfrage hat. Deshalb
forcieren wir den Ausstieg aus unseren traditionellen SMTCL-Produkten. Für 2012
planen wir einen Umsatz von 20 Mrd. RMB.
Wie viele Werkzeugmaschinen wurden von SYMG im Jahr 2011 produziert und
was sind Ihre Ziele für 2012?
Guan: In 2011 produzierten wir 96.000 Einheiten, davon 31.000
CNC-Werkzeugmaschinen. In 2012 werden wir 100.000 Einheiten, inklusive 35.000
CNC-Werkzeugmaschinen produzieren.
Liefern Sie auch Gussteile aus Ihren 180.000 Jahrestonnen Kapazitäten an
anderen WZY-Herstellern?
Guan: Wir liefern nicht nur Gussteile, sondern auch andere Komponenten und Teile.
Über die Hälfte der Gussteile mit einem Gesamtwert von rund 400 Mio. Renminbi
werden an externen Kunden– der Rest ist für unseren eigenen Gebrauch. Der Verkauf
von anderen Teilen wie Zahnräder kommen auf rund 200 Mio. Renminbi. Es werden
auch andere Teile für die Verarbeitung verkauft, wie Ersatzteile. Aber das sind im
Verhältnis weniger als 10% des Gesamtumsatzes.
Wie hoch ist der Exportumsatzanteil?
Guan: Momentan beträgt der Inlandsumsatz 92% und nur 8% für den Export. In fünf
Jahren soll unsere Exportrate 30% erreichen und dies bezieht sich nur auf die
Produkte von SYMG und beinhaltet nicht die Produkte der möglichen Joint-VentureUnternehmen DMG und Mori Seiki.
Wie sehen Ihre Pläne für die Schiess-Produkte aus, die Sie auf der EMO
ausgestellt haben?
Guan: Entwicklung und Design wurden in Deutschland ausgeführt, und die
Herstellung der Prototypen wird in Deutschland abgeschlossen. Die zentralen Teile
sind in Deutschland hergestellt worden und wir werden auch eine Überarbeitung der
Schiess-Produktserien durchführen, für Kernstücke wie Spindeln. Die weltweite
Vermarktung, der Vertrieb und Service wird von Deutschland aus erfolgen.
Die Schlüsselkomponenten wurden in Deutschland hergestellt und es gibt eine sehr
große Fabrik in Shenyang, die sich auf die Produkte aus Aschersleben spezialisiert
hat und auch SMTCL mit den Schlüsselkomponenten beliefert. Das Design der Marke
Asca und der Betrieb wurden von uns in Deutschland wieder aufgebaut und das neue
Werk für Schiess in China wurde für globalen Produktion vorgesehen.
Wie hoch ist der Exportumsatzanteil?
Guan: Momentan beträgt der Inlandsumsatz 92% und nur 8% für den Export. In fünf
Jahren soll unsere Exportrate 30% erreichen und dies bezieht sich nur auf die
Produkte von SYMG und beinhaltet nicht die Produkte der möglichen Joint-VentureUnternehmen DMG und Mori Seiki.
Wie sehen Ihre Pläne für die Schiess-Produkte aus, die Sie auf der EMO
ausgestellt haben?
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Guan: Entwicklung und Design wurden in Deutschland ausgeführt, und die
Herstellung der Prototypen wird in Deutschland abgeschlossen. Die zentralen Teile
sind in Deutschland hergestellt worden und wir werden auch eine Überarbeitung der
Schiess-Produktserien durchführen, für Kernstücke wie Spindeln. Die weltweite
Vermarktung, der Vertrieb und Service wird von Deutschland aus erfolgen.
Die Schlüsselkomponenten wurden in Deutschland hergestellt und es gibt eine sehr
große Fabrik in Shenyang, die sich auf die Produkte aus Aschersleben spezialisiert
hat und auch SMTCL mit den Schlüsselkomponenten beliefert. Das Design der Marke
Shenyang will Weltmarktführer der Massen werden
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Asca und der Betrieb wurden von uns in Deutschland wieder aufgebaut und das neue
Werk für Schiess in China wurde für globalen Produktion vorgesehen.
Der Bau der Fabriken hier in China ist abgeschlossen und diese großen Werke sind
dafür vorgesehen, große Anlagen herzustellen. Die Montagekosten sind in
Deutschland sehr hoch. Ein große Asca-Maschine in Deutschland benötigt 8 Monaten
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für die Montage und 8 Monate für die Inbetriebnahme. Die Lohnkosten für 16 Monate
sind fast gleich hoch wie die Kosten für die gesamte Maschine. Deshalb werden die
Kernstücke mit hohem Mehrwert in Deutschland produziert und die Maschinen in
China fertig montiert.
Können die Asca-Produkte heute bestellt werden?
Guan: Wir haben Herstellung die Gestaltung von zwei Werkzeugmaschinen
fertiggestellt – Ascamill und Ascaturn. Horizontale und vertikale Arten von Maschinen
diesen Typs sind in der Entwicklung. Im April werden sie bei der Messe CCMT Najing
ausgestellt. Meine Erwartung ist, dass die Entwicklung für die komplette Produktreihe
vor Ende 2012 abgeschlossen sein wird.
Haben Sie Pläne andere Unternehmen zu kaufen?
Guan: Kurzfristig gesehen, nein. Wir wollen unsere Firma weiterentwickeln in dem wir
uns auf die Suche nach Kooperationspartnern machen, um uns auf der Kapitalseite zu
entwickeln. In Bezug auf unsere jetzige Unternehmensgröße ist es nicht notwendig,
andere Firmen zu kaufen und meiner Meinung nach möchte ich die Herausforderung
der Globalisierung durch internationale Kooperationen angehen. Der chinesische
Markt ist sehr groß. Auf jeden Fall sollte der Markt von unseren Kooperationspartnern
bedient werden, da niemand alle Bedürfnisse des Marktes bedienen kann.
Wann starten Sie den Einbau Ihrer eigenen CNC-Systeme in Ihre Maschinen?
Guan: Die eigene CNC Entwicklung begann 2006 und bis heute sind mehr als 1000
Einheiten mit unseren eigenen Fei-Yang-CNC-Systemen ausgestattet. Derzeit gibt es
nur ein 3-Achs-System, aber in Zukunft wird es auch ein 5-Achs-System geben. Die
Entwicklung des 5-Achs-Systems wird in einem Jahr abgeschlossen sein. Aber der
großtechnische Einsatz wird noch einige Zeit benötigen. Genau wie bei unserem
Fei-Yang-CNC-System, das fünf Jahre gebraucht hat, bis es vervollständigt und
präsentiert wurde.
SYMG ist ein staatliches Unternehmen. Welche staatliche Unterstützung erhalten
Sie?
Guan: Wir erhalten zwei Arten von Unterstützung: Erstens eine finanzielle
Unterstützung für Forschung und Entwicklung. Für diese Projekte stellt die Regierung
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entwickeln. In Bezug auf unsere jetzige Unternehmensgröße ist es nicht notwendig,
andere Firmen zu kaufen und meiner Meinung nach möchte ich die Herausforderung
der Globalisierung durch internationale Kooperationen angehen. Der chinesische
Markt ist sehr groß. Auf jeden Fall sollte der Markt von unseren Kooperationspartnern
bedient werden, da niemand alle Bedürfnisse des Marktes bedienen kann.
Wann starten Sie den Einbau Ihrer eigenen CNC-Systeme in Ihre Maschinen?
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Guan: Die eigene CNC Entwicklung begann 2006 und bis heute sind mehr als 1000
Einheiten mit unseren eigenen Fei-Yang-CNC-Systemen ausgestattet. Derzeit gibt es
nur ein 3-Achs-System, aber in Zukunft wird es auch ein 5-Achs-System geben. Die
Entwicklung des 5-Achs-Systems wird in einem Jahr abgeschlossen sein. Aber der
großtechnische Einsatz wird noch einige Zeit benötigen. Genau wie bei unserem
Fei-Yang-CNC-System, das fünf Jahre gebraucht hat, bis es vervollständigt und
präsentiert wurde.
SYMG ist ein staatliches Unternehmen. Welche staatliche Unterstützung erhalten
Sie?
Guan: Wir erhalten zwei Arten von Unterstützung: Erstens eine finanzielle
Unterstützung für Forschung und Entwicklung. Für diese Projekte stellt die Regierung
eine Finanzierung von 20% zur Verfügung. Die zweite Unterstützung liegt in Form
einer Dezentralisierung der Entscheidungsprozesse und Macht. In der Vergangenheit
hatte die Regierung eine stärkere Kontrolle der staatseigenen Unternehmen und
entsprechende Richtlinien über die Entscheidungskompetenz der Manager. So
konnten die Unternehmen nicht schnell auf Marktveränderungen reagieren. Jetzt hat
die Regierung die Entscheidungsbefugnis erteilt und lässt die Unternehmen selbst
ihre Entscheidungen treffen.
Copyright © 2012 - Vogel Business Media
Bericht unter URL:
http://www.maschinenmarkt.vogel.de/themenkanaele/produktion/zerspanungstechnik/articles/358138/
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02.04.2012
Schiess GmbH
Die Schiess GmbH in Aschersleben konstruiert und fertigt mit Know-how und 150 Jahren
Erfahrung große und zuverlässige Werkzeugmaschinen für den internationalen Maschinenbau.
Neben der neuen Marke „Aschersleben“ mit mittleren Bearbeitungszentren entwickelt und baut
das Unternehmen unter der Traditionsmarke „Schiess“ Großmaschinen auf denen u. a. Bauteile
für Windkrafträder, Turbinen oder Schiffsaggregate bearbeitet werden. Seit 2011 ist die Schiess
GmbH unter dem Dach der Shenyang Machine Tool Corporation Ltd. China tätig.
Ansprechpartner Presse:
Danny Föhse, Marketing und PR, Schiess GmbH
Telefon +49 3473 968 425, Fax +49 3473 968 121, E-Mail: [email protected]
Heinrich Junghanns / Bonni Narjes, Media Contor – Agentur für Kommunikation
Telefon 040 30 06 96-20, Fax 040 30 06 96-29, E-Mail: [email protected]