multifamilientherapie in der jugendhilfe am beispiel des albert

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multifamilientherapie in der jugendhilfe am beispiel des albert
MULTIFAMILIENTHERAPIE IN
DER JUGENDHILFE AM
BEISPIEL DES
ALBERT–SCHWEITZER –
KINDERDORF HESSEN E.V.
RÜDIGER JÄHRLING/CHRISTIAN SCHARFE
Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V.
Kinderdorf Hanau
Kinderdorf Wetzlar
Angebote
Wohngruppen
Tagesgruppen
Hanauer Gruppe
Familiengruppen
Betreutes Wohnen
Krisenzentrum / Inobhutnahme
Wochengruppe
IFB
MFT
Familienklasse
Elternzeit VHT
FiM SPFH
Ambulante Dienste
Familienberatungsstelle
Fortbildungseinrichtung Connect
Entwicklung zur
Familienorientierung
 Wandel von rein kindorientiert (ohne
Beachtung der Herkunftsfamilie)
 Zu kindorientiert und additiver Elternarbeit
 Zu familienorientiert z. B. SPFH? Oder
Verbund von stationären/teilstationären und
ambulanten Maßnahmen (integrative
Familienarbeit)
Familienorientierung
im ASK Hessen e. V.
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
Systemisches Konzept/Leitbild
Systemische Berater/Therapeuten für die Beratung der
Herkunftsfamilien und stationären Gruppen
Alle päd. MitarbeiterInnen haben eine 2-jährige Zusatzausbildung
in Systemischer Erziehungshilfe
Ausbau der Ambulanten Dienste
Einführung von FiM in Deutschland durch Gründung einer BAG
Pioniere bei MFT in der Jugendhilfe
 z. Zt. ca. 30 MitarbeiterInnen ausgebildet bzw. in Ausbildung
MFT-Projekte
Wochengruppe
MFT
ProFam-Wohngruppe
Tagesgruppen
Hanauer Gruppe
Familienklasse
MFT als ambulantes Angebot statt SPFH
MFT-Ausbildung
über Fortbildungseinrichtung Connect
Die Gestaltung der Vernetzung in den
MFT-Projekten:
Für die Familien
Für die Helfersysteme
Die Situation der Familien zu Beginn der Hilfe
stellt sich oftmals so dar:

Alleine auf sich gestellt, isoliert

Sehr belastet

Hilfeerfahren

Gefühle von Versagen, Schuldgefühle
Im ASK Hessen e.V. wird seit 5 Jahren die Methode der
Multifamilientherapie in Hanau und Wetzlar umgesetzt.
Es zeigt sich, dass Familien sehr regelmäßig das intensive
Angebot in der Gruppe wahrnehmen und sich vernetzen.
Gründe hierfür sind:

Die Erfahrung, dass es anderen Familien genauso geht

Kontakt auf Augenhöhe

Stärken - und ressourcenorientierter Ansatz, Wertschätzung
 Spüren und Erleben von Selbstwirksamkeit
 Kontakt zu Expertenfamilien
 Verantwortung für die Kinder bleibt bei den Eltern
(gelebte Beteiligung)
 klar gesetzter Rahmen durch die Einrichtung für das
Hilfeangebot
 Kultur von Transparenz und Offenheit zwischen allen
Beteiligten
 Haltung und Rolle des Multifamilientrainers
(verknüpfen)
Die Vernetzung der Helfersysteme innerhalb der Einrichtungsteile Hanau und Wetzlar:
Die MitarbeiterInnen treffen sich zur
 konzeptionellen Weiterentwicklung der MFT – Projekte
 gemeinsamen Supervision mit Prof. Asen und Prof. Scholz
 gemeinsamen kollegialen Fallberatung
 gegenseitigen Hospitation mit Beobachtungsauftrag
 gegenseitigen Unterstützung in Krisensituationen
 gemeinsamen Fortbildung
Die Vernetzung der Projekte Hanau und Wetzlar:
 Gemeinsame Inhouseausbildung
 Gegenseitige Hospitationen, Austausch von Erfahrungen
 Bildung einer Intervisionsgruppe
Gemeinsames Ziel: Steigerung der Qualität in den Projekten
Vernetzung unterschiedlicher Institutionen in der Region:
 Schule/Jugendhilfe am Beispiel der Familienklasse
(Steuerungsgruppe)
 Partnerschaftliche Kooperation zwischen öffentlichen
Jugendhilfeträgern und dem ASK
 Sponsoren, Förderer
Es fehlt die Vernetzung der Träger untereinander mit folgender
Zielsetzung:

Konzeptionelle Weiterentwicklung der Projekte

Gemeinsame Fallberatung

Qualitätssicherung (gemeinsame Standards, Hospitation)
Thesen zur Wirksamkeit von MFT im ASK bei der Einführung:

Kürzere Verweildauer der Kinder in der Einrichtung

Geringere Kosten pro Familie

Größere Nachhaltigkeit des Hilfeprozesses
Entlassungen 01.01.2010 – 01.04.2013
Durchschnittliche Verweildauer Tagesgruppen
ASK Hessen e. V.:
Durchschnittliche Verweildauer Wochengruppe:
ASK Hessen e. V.
1,0 Jahr
0,87 Jahre
Rückführung:
98 von 115
85,2%
Fremdplatzierung/Abbruch:
17 von 115
14,8%
Multifamilientherapie als
ambulante Hilfe zur
Erziehung
Charakteristika der Hilfeform

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


Gleichzeitige Arbeit mit 6 - 8 Familien incl. aller Kinder
Gleichzeitig Tätigkeit von 2 Multifamilientherapiecoaches
Arbeit findet in verschiedenen Kontexten statt:
 Gruppensitzungen und –akivitäten
 Spontane Einzelkontakte parallel zur Gruppenaktivität
 Individuelle Familienarbeit im häuslichen Umfeld
Vier Phasen:
 Kontraktphase
 Intensivphase
 Stabilisierungsphase
 Selbsthilfephase
Dauer: 25 Wochen für die ersten 3 Phasen + Selbsthilfephase
Kosten für MFT
Gesamt
Kosten:
pro Familie FLS pro Familie
75.854,00 € 12.642,00 €
Umsetzung
f. 6 Familien:
16,00 €
770 FLS
Kostenvergleich MFT und SPFH pro Familie
Kosten pro FLS:
Gesamtkosten bei 770 FL:
Durchschnittliche SPFH
bei 300 FLS:
FLS = Fachleistungsstunde
MFT
16,00 €
SPFH
60,00 €
12.642,00 €
18.000,00 €
Ergebnisse von MFT
 Es macht den Familien Spaß, oft wird mit Sorge auf das Ende
geblickt.
 Regelmäßige Teilnahme fast aller Familien im Gegensatz von
sonstigen Angeboten der Elterngruppenarbeit
 Hohes Maß an Zieleerreichung
 Erhöhtes Selbstbewusstsein, Mut vor Anderen frei zu reden
 Deutliche Verkürzung der Jugendhilfemaßnahmen
 Nachhaltigkeit, weil die elterliche Kompetenz gestärkt wurde
und Übertragung auf Geschwisterkinder möglich sind, die
bereits einbezogen wurden.
Auswirkungen auf die
Jugendhilfe
 MFT ist eine wertvolle qualitative Erweiterung in der
Jugendhilfe
 Sinnvolle methodische Alternative bzw. Bereicherung für die
Elternarbeit und SPFH
 Integrationsmöglichkeiten in vielen Jugendhilfeangeboten
VIELEN DANK FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT!