Die schönsten Freizeitbus-Wanderungen - vgf

Transcription

Die schönsten Freizeitbus-Wanderungen - vgf
Auf markierten Wegen …
… gelangen Sie zu den schönsten
Stellen und Sehenswürdigkeiten im
Landkreis Freudenstadt.
Die Wandervorschläge sollen als
Anregung verstanden werden, die je
nach Lust und Ausdauer beliebig
variiert und kombiniert werden
können – der Freizeitbus macht es
möglich.
Die km-Angaben geben jeweils die
Entfernung vom Ausgangspunkt
zu den verschiedenen FreizeitbusHaltestellen an.
Bitte beachten den gültigen
Freizeitbus-Jahresfahrplan. Sie
erhalten ihn kostenlose im Bus, bei
den Kurverwaltungen und
Verkehrsämtern, bei den Verkehrsunternehmen und im Landratsamt.
Elektronische Fahrplanauskunft
und Freizeitbus-Fahrpläne zum
Downloaden erhalten Sie im
Internet unter www.vgf-info.de.
Weitere Informationen:
Telefon 0 74 43/24 7-3 40 oder im
Internet: www.vgf-info.de
Obwohl fast alle Wanderwege gut
ausgeschildert sind, empfiehlt es
sich, zusätzlich eine entsprechende
Wanderkarte mitzunehmen:
Wanderkarten des
Schwarzwaldvereins
Blatt 2: Baden-Baden – Hornisgrinde
Blatt 3: Wildbad – Freudenstadt
Blatt 4: Freudenstadt – Schramberg
ATLASCO-Wanderkarten
Blatt Nr. 234: Freudenstadt –
Baiersbronn – Bad Rippoldsau
Blatt Nr. 236: Alpirsbach – Bad
Rippoldsau-Schapbach – Loßburg
Städte-Verlag Wagner / Mittelhuber,
Fellbach / Stuttgart
»Freizeitkarte Kreis Freudenstadt«
»Stadt- und Wanderplan Horb«
Baiersbronn Touristik
Wanderkarte Baiersbronn
Kurverwaltung Horb
»Spaziergang durch das
historische Horb«
1
Inhalt
Vom Kniebis zum Schliffkopf ................................................................................ 4
Zu den Wasserfällen bei Allerheiligen .............................................................. 78
Vom Schliffkopf zum Mummelsee ...................................................................... 8
Der Karlsruher Grat ............................................................................................... 80
Der »Dreifürstenstein« ......................................................................................... 10
Auf den Rockesberg ............................................................................................... 82
Von Freudenstadt nach Besenfeld ...................................................................... 12
Hallwangen .............................................................................................................. 86
Von Freudenstadt nach Dornstetten ................................................................. 16
Zur Burgruine Mantelberg ................................................................................... 88
Über den Forchenkopf nach Dornstetten ........................................................ 18
Von Dornstetten nach Pfalzgrafenweiler ........................................................ 91
Vom Schliffkopf ins Murgtal ................................................................................ 21
Nagoldtalsperre und »Große Tannen« ............................................................ 94
Durchs Forbachtal ................................................................................................... 24
Die »Historische Meile« von Altensteig .......................................................... 97
Von Baiersbronn nach Schönmünzach ............................................................. 27
Auf den Egenhauser Kapf .................................................................................. 100
Flößer, Köhler, Waldgeister ................................................................................. 30
Durchs Waldachtal ............................................................................................... 102
Durchs Tonbachtal .................................................................................................. 32
Der Waldachtaler Heimatweg .......................................................................... 104
Zur romanischen Kirche in Heselbach ............................................................... 35
Das Hecken- und Schlehengäu ......................................................................... 106
Wanderung zu drei Karseen ................................................................................ 38
Durchs Dießener Tal ............................................................................................ 109
Vom Ruhestein hinab ins Murgtal ...................................................................... 41
Von Horb nach Loßburg ....................................................................................... 112
Vom Ruhestein nach Schönmünzach ............................................................... 44
Das Kloster Kirchberg ........................................................................................... 115
Der einsame Schurmsee ....................................................................................... 48
Der Bodenlose See ................................................................................................. 118
Das Waldhufendorf Schömberg ......................................................................... 50
Freizeitbus-Info ..................................................................................................... 120
Rund um Kniebis ..................................................................................................... 52
Freizeitbus-Liniennetz .......................................................................................... 121
Von der Alexanderschanze auf den Zwieselberg .......................................... 55
Die »Kleine Kinzig« ................................................................................................ 58
Von Freudenstadt nach Alpirsbach ....................................................................62
Von der Alexanderschanze nach Schapbach .................................................. 64
Zum Glaswaldsee ................................................................................................... 67
Im Kaltbrunner Tal ................................................................................................. 70
Um St. Roman .......................................................................................................... 74
Der Schwarzenbruch .............................................................................................. 76
2
Freizeitbus-Haltestelle
(bitte aktuellen FreizeitbusFahrplan beachten)
Aussichtspunkt
Sehenswürdigkeit
Spielplatz
Kloster, Kirche
Feuerstelle
Klosterruine
Wildgehege
Burgruine
3
Auf dem Schwarzwald-Westweg
Schliffkopf-Hotel
Vom Kniebis zum Schliffkopf
Die Wanderung beginnt bei
Kniebis-Alexanderschanze und
führt auf dem SchwarzwaldWestweg, der parallel zur
Schwarzwaldhochstraße verläuft,
auf den Schliffkopf:
Alexanderschanze ➜ Zuflucht
(4km) ➜ Schliffkopf (11 km)
Der Wanderweg verläuft entlang
der ehemaligen Grenze zwischen
dem Großherzogtum Baden und
dem Königreich Württemberg.
Zahlreiche guterhaltene Grenzsteine
zeugen davon: Die Grenze war auch
Sprach- und Glaubensgrenze. Die
uralte Pass-Straße über den Kniebis
wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts zu einem lebenswichtigen
Nervenstrang. Sie musste durch
Verhacke und Verhaue (Graben- und
Baumsperren) gesichert werden.
1 km
Zuflucht
Schanzen
Schanzen
1593 wurde die »Schwedenschanze«
angelegt. Sie liegt einige Meter
abseits des Wanderweges, südlich
der Jugendherberge Zuflucht. Auf
Reste der Alexanderschanze stoßen
wir neben dem gleichnamigen
Gasthof, links und rechts der B 500.
Die Röschenschanze, 1795/96 auf
dem Roßbühl bei der Zuflucht erbaut, war eine sechszackige, sternförmige Bastion.
Die flachen, kahlgeschorenen
Bergrücken (Grinden), die wegen
der besonderen geologischen und
klimatischen Verhältnisse zur Ver4
Alexanderschanze
moorung neigen, tragen nur einen
mageren Bewuchs: Legforchen
(Latschen), Heidekraut, Heidel- und
Preiselbeersträucher und Bocksergras. Die Grinden des Kniebis, des
Schliffkopfs und des Seekopfs
dienten den Baiersbronnern als
Weidegebiet (Almen), die hier ihr
Gustvieh (männliches Vieh und
Jungtiere) sommers über weideten.
Durch Weidbrennen suchten die
Hirten den Graswuchs zu fördern
und den Wald zurückzudrängen.
Um die fortschreitende Bedrohung
durch vom Hang vordringende
Fichten aufzuhalten, müssen an
5
We
l
-
Vom 1.055 m hohen Schliffkopf
aus genießt der Wanderer herrliche
Ausblicke. Auf der Bergspitze
erstellte der einstige Schwäbische
Schneelauf-Bund (SSB) zum Gedenken an die im Krieg gefallenen
Skikameraden einen Gedächtnisstein. 1932 erbaute der SSB außerdem das Schliffkopf-Gedächtnishaus in einer eigenartigen Winkelform. Später wurde ein zweiter
Flügel angebaut.
Die Baiersbronner Familie Fahrner,
einst Pächter, erwarb das Haus und
baute es zu einem modernen Hotel
um, das am 17. 10. 1991 ein Großbrand einäscherte. Es wurde wieder
aufgebaut.
Weglänge: ungefähr 11 km
Wanderzeit: nahezu 3 Stunden
Höhenunterschied: sehr gering
Markierung: liegende, rote Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 2 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 12) im 2-Stundentakt;
Rückfahrt mit den Freizeitlinien 2
oder 12 im 1-Stundentakt
6
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Viel Spaß beim Wandern !
Stelle der Beweidung landschaftliche Pflegemaßnahmen von Menschenhand durchgeführt werden.
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Hornis-
Auf dem Schwarzwald-Westweg
Vom Schliffkopf zum Mummelsee
Diese Höhenwanderung bildet die
Anschluss-Strecke von der Alexanderschanze zum Schliffkopf:
Schliffkopf ➜ Ruhestein (4 km) ➜
Darmstädter Hütte ➜ Seibelseckle
(10 km) ➜ Mummelsee (12 km)
Vom Schliffkopf aus erreichen wir
in einer Stunde den tiefergelegenen
Ruhesteinpass. Vom »Grenzstüble«
aus, das anstelle des einstigen
Hotels am ehemaligen badenwürttembergischen Grenzübergang
erbaut wurde, werfen wir einen
Blick zurück auf die Sprungschanzen,
die 1994/95 ein neues Profil und
2001 eine Beschneiungsanlage
erhielten.
In der ehem. »Villa Klumpp« konnte
1998 das »Naturschutzzentrum
Ruhestein« eingeweiht werden. Ihm
obliegt die Betreuung der beiden
angrenzenden Naturschutzgebiete.
Sein Herzstück ist eine umfassende
Dauerausstellung über Geologie,
Flora und Fauna.
Der bekannte Forscher und Orientalist, Prof. Dr. Julius Euting, Geheimer
Rat und Direktor der Straßburger
Bibliothek, erbat sich vom württembergischen König für seine letzte
Ruhestätte einen kleinen Platz an
seinem Lieblingsort auf dem Seekopf über dem Wildsee. Die aus
zahlreichen Expeditionen gewonnene Ausbeute an alten Schriften
und ihre von Euting erstmals
vorgenommene Entzifferung hat zu
bahnbrechenden Aufschlüssen
über Geschichte, Lebensverhältnisse
und Brauchtum längst versunkener
Völker geführt. Nicht zuletzt
zeichnete Euting die erste Wanderkarte vom Ruhesteingebiet.
grinde
Der Mummelsee ist nicht nur
der höchstgelegene Karsee
(1028m N.N.) sondern auch der
größte (3,7 ha groß und 17 m tief), Mummelsee
und da er keinerlei Verlandung
aufweist, auch der besterhaltene.
Zahlreiche Sagen ranken sich um
seinen Namen »Wassernixe«.
Selbst der bekannteste deutsche
Romanschriftsteller des 30-jährigen
Krieges, Christoffel von Grimmelshausen, der mehrere Jahre
Schultheiß im benachbarten
Renchen war, beschrieb in seinem
Buch »Simplizissimus« den See
als Märchensee.
Das Mummelsee-Hotel, zwei große
Verkaufsläden, mehrere Verkaufsbuden und die zum Verweilen
einladenden großen Parkplätze
machten den einst so verträumten
Mummelsee zu einem modernen
und hektischen »Rummelsee«.
Trotz allem ist der See ein landschaftliches Juwel geblieben. 1970
gesellte sich ein kulturelles Kleinod
hinzu: ein schmuckes Bergkirchlein,
in dem man besinnliche Ruhe und
stille Einkehr wiederfinden kann.
Eine Besteigung der Hornisgrinde
auf dem markierten, 4,5 km langen
Rundweg bietet sich geradezu an.
Seibelseckle
Darmstätter Hütte
Wildsee
Eutinggrab
Ruhestein
1 km
Schliffkopf
Weglänge: rund 12 km
Wanderzeit: ca. 3 Stunden
Höhenunterschied:
mit Ausnahme des Ab- und Aufstieges am Ruhestein sehr gering
Markierung:
rote Raute auf weißem Grund
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt
9
Zum größten Grenzstein Deutschlands
Der »Dreifürstenstein«
Die Wanderung beginnt am
Seibelseckle und führt durch den
Biberkessel zum Ochsenstall.
Auf dem Rückweg überqueren wir
die Hornisgrinde und gelangen
erneut an den Mummelsee.
Dass im Biberkessel einst ein Karsee
lag, der aber längst ausgelaufen ist,
weil das Wasser die Endmoräne
durchnagt hat, ist unbestritten. Ob
allerdings in diesem Karsee Biber
lebten, ist sehr unwahrscheinlich,
da ihnen die Lebensgrundlagen
gefehlt haben dürften. Der Name
»Ochsenstall« verrät uns, dass
dieser Ort Zentrum eines Sommerweidegebietes für das Gustvieh war.
10
Der Name Hornisgrinde besagt,
dass es sich um einen kalten, nassen
und kahlen Berg handelt. Hohe
Niederschläge, tiefe Temperaturen,
Bodenerosion und starke Westwinde verhinderten stets eine
geschlossene Bewaldung. Steinige,
ausgelaugte Böden, Hochmoor,
Heide und Latschengruppen prägen
das Landschaftsbild. Die Hornisgrinde ist mit ihren 1.164 m Höhe
der höchste Berg des Nordschwarzwaldes. Zwölf Meter tiefer liegt
östlich der »Dreifürstenstein«, der
größte Grenzstein Deutschlands.
Die riesige Natursandsteinplatte
wurde zum Eckpfeiler dreier Länder:
Württemberg, Baden und Straßburg. Auf der Höhe der Hornisgrinde stehen einige Sendetürme
des Südwestfunks zur Übertragung
von Funk und Fernsehen. Der über
200 m hohe Fernsehturm wurde
1973/74 erstellt. Von 1941 bis 1945
wurde die Gipfellage von der
deutschen Wehrmacht als Funkstation genutzt. Danach erklärte
die französische Besatzungsmacht
das Gelände zu ihrem militärischen
Sperrbezirk. In den siebziger Jahren
wurde ein Teil und 1999 der Rest
der Hornisgrinde dem Bundesvermögensamt zurück gegeben und
der Maschendrahtzaun entfernt.
Dadurch wurde der 1909 vom
Schwarzwaldverein erstellte Aussichtsturm wieder zugänglich.
Die 62 km lange Schwarzwaldhochstraße (B 500) verbindet das
Weltbad Baden-Baden mit unserer
Kur- und Großen Kreisstadt
Freudenstadt. Sie wurde in den
Jahren 1938 bis 1942 fertiggestellt.
Ochsenstall
1 km
Hornisgrinde
Mummelsee
Die Heerstraße wurde durch Bunker und Flakstellungen gesichert
(Westwall) und musste auf der
Ostseite des Bergrückens geführt
werden, damit sie von Westen her
(Frankreich) nicht einsehbar war.
Während des Frankreichfeldzuges
lag in der Nähe der Zuflucht das
Führerhauptquartier. Der Ausbau
der Schwarzwaldhochstraße
zur schönsten Touristenstraße des
Schwarzwaldes erfolgte in den
Jahren 1963 bis 1965.
Weglänge: rund 10 km
Wanderzeit: 2–3 Stunden
Höhenunterschied: 205 m,
verhältnismäßig steiler Auf- und
Abstieg zur bzw. von der
Hornisgrinde (Der Weg durch den
Biberkessel ist im Winter und im
zeitigen Frühjahr nicht begehbar!)
Markierung: bis zum Ochsenstall
Hinweisschilder, ab Ochsenstall
rote Raute auf weißem Grund
(Schwarzwald-Westweg)
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt
Seibelseckle
11
Zur Königswart über der Murg
Von Freudenstadt nach Besenfeld
Die Wanderung führt durch
das endlos scheinende Nadelwaldgebiet auf der Hochfläche der
Schwarzwaldrandplatten. Auf
dieser Ostseite des Nordschwarzwaldes entstanden, wo Rötmergel
und Röttone vorherrschen, im
Mittelalter Rodungsinseln mit
Waldhufendörfern:
Freudenstadt ➜ Buschige Fichte ➜
Frutenhofer Wald ➜ Igelsberger
Hardt ➜ Ruine Königswart ➜
Besenfeld (21 km)
Lustige Vögel
begrüßen Sie auf dem
Freudenstädter
Marktplatz
12
Hoch über der Murg, auf der Nase
des Schlösslesberges, liegt in
785 m Höhe die Ruine Königswart.
War diese »Königswart«, wie der
Name verraten mag, das Jagdschlösschen eines Königs? Die 1974
durchgeführte Ausgrabung legte
auf quadratischer Grundfläche vier
winkelhakenförmige Eckpfeiler
frei, die einen quadratischen Innenraum umgeben, von dem aus vier
Besenfeld
Durchgänge nach außen führten.
Im Trümmerschutt wurden einige
Quader gefunden, die zum
Oberteil des Gebäudes
ehem. Grube
Ruine Königswart
gehörten. Zahlreiche Werksteine mit schrägen Sichtflächen
Schlößlesberg
und ein flacher, abgestumpfter
Pyramidenstein müssen wohl das
Dach gebildet haben. Weitere
ausgegrabene Steine tragen folgende
ins Deutsche übersetzte Inschrift:
»Rudolf Pfalzgraf von Tübingen ließ
dieses Haus erbauen im Jahre nach
der Fleischwerdung Christi 1209,
damit alle die hier jagen werden,
seiner gedenken und für das Heil
seiner Seele beten mögen.«
Von dem allmählich abgetragenen
»Monument« wurden die Steine nicht
nur für die Anlage der Schönegründer
Steige (Erzsteige) verwendet, sie
dienten ebenso als Bausteine für
Gebäude in den Nachbarschaftsorten.
Unterhalb der Königswart lag ein
Kupferbergwerk, die Johann-Friedrich-Grube. Besenfeld wurde im
Hochmittelalter als Rodungssiedlung an der uralten »Weinstraße«
angelegt, die von Gernsbach
hierher, dann einerseits weiter
nach Klosterreichenbach, andererseits nach Dornstetten führte.
Hart
Reichenbacher
Wa l d
F r u t e n h o f e r Wa l d
Ettenbühl
1 km
Freudenstadt
13
So oft und so weit man will …
Dieser beschwerliche Fahrweg
stellte jahrhundertelang die Verbindung des oberen Murgtals mit der
Oberrheinebene dar. Besenfeld
bildet mit den Teilorten Erzgrube,
Göttelfingen und Hochdorf die
Gemeinde Seewald.
Über 80 Prozent der Gemarkung
wird von einem zusammenhängenden Waldgebiet bedeckt. Früher
war dieses Gebiet fast ausschließlich land- und forstwirtschaftlich
ausgerichtet. Der Wald ist zwar
immer noch das Lebenselement
der Bevölkerung geblieben, doch
hat sich der Fremdenverkehr als
wichtiger Erwerbszweig dazu
gesellt. Der Bau der Nagoldtalsperre
Erzgrube im Jahre 1970 brachte
dem Fremdenverkehr neue Impulse:
Der Stausee ist ein beliebtes
Erholungsgebiet und Ausflugsziel.
T
AD
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EN
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JA
14
Weglänge: 21 km
Wanderzeit: ungefähr 5 Stunden
Höhenunterschied: rund 90 m,
sehr bequeme Wanderung
Markierung: rote Raute mit
senkrechtem weißem Mittelstrich
(Schwarzwald-Mittelweg)
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt ab Besenfeld mit
Freizeitlinie 10
Private
Omnibusunternehmer
GmbH
Unsere Linienbusse
fahren für Sie im Freizeitverkehr:
Wolpert Autoverkehr
72275 Alpirsbach
Vorderer Aischbach 14
Telefon 0 74 44 /30 01
Omnibusverkehr Klumpp
72270 Baiersbronn
Freudenstädter Straße 43
Telefon 0 74 42 /1 80 00-0
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72291 Betzweiler-Wälde
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Robert-Bürkle-Str. 14/16
Telefon 0 74 41/91 99-0
Omnibus Schweizer GmbH
72178 Waldachtal
Heiligenbronner Straße 2
Telefon 0 74 43 /24 70
15
Die heutige Kreisstadt und die frühere Oberamtsstadt
Dornstetten
Von Freudenstadt nach Dornstetten
Freudenstadt
Von Freudenstadt aus wandern
wir über die PalmenwaldFußgängerbrücke nach Lauterbad,
durchs Lautertal am Grill- und
Kinderspielplatz Waldsäge vorbei
nach Glatten und über den Hohwiel
nach Dornstetten:
Freudenstadt ➜ Lauterbad (3 km)
➜ Glatten (10 km) ➜ Dornstetten
(14 km)
Zu finden in der Dornstetter
Zehntgasse: Bildhauerrelief aus der
Zeit um 1600.
16
Der neue Buntsandsteinbrunnen
im Ortskern von Glatten erinnert
durch die Darstellung eines Flößers
an eine Zeit, als auf der Glatt noch
geflößt wurde und zahlreiche
Bewohner direkt oder indirekt vom
Wald und seinem Rohstoff Holz
lebten. Das ebenfalls eingemeißelte
Wasserrad soll an die zahlreichen,
teilweise noch bestehenden
Wassertriebwerke (Mahl- und
Sägemühlen, Elektrizitätswerk)
erinnern, die seit der Mitte des vorletzten Jahrhunderts Glatten zu
einem gewerblichen Mittelpunkt im
oberen Glattal machten. Seit mehr
als einem halben Jahrhundert
hat auch hier der Fremdenverkehr
eine stetige Aufwärtsentwicklung
erfahren.
In einer Urkunde des Klosters
Lorsch wird Dornstetten 767 erstmals genannt. Um 1250 wurde
der herrschaftliche Siedlungskern
auf den Bergsporn verlegt, erweitert
und ummauert. Anschließend
erfolgte die Erhebung zur Stadt
durch die Fürstenberger.
Hohwiel
Lauterbad
Waldsäge
Glatten
1 km
Von 1488 bis 1808 war Dornstetten
»Amtsstadt«. Die durch Stadtmauer
und Tore geschützte Stadt war ein
bedeutender Marktort, wo Vieh,
Holz, Metall, Leinwand, Wein und
Salz gehandelt wurden. Die
Martinskirche mit ihrem wuchtigen
und alles überragenden Turm war
Mutterkirche im Waldgeding.
1415 und 1676 vernichtete jeweils ein
Großbrand die ganze Stadt. Aber
bereits ein Jahr nach der zweiten
Brandkatastrophe war Dornstetten
zur Hälfte wieder aufgebaut. Aus
dieser Bauepoche stammt das
mittelalterliche Stadtbild mit den
herrlichen Fachwerkhäusern.
Ein Stadtrundgang, den wir am
Oberen Torhaus in der Zehntgasse
beginnen, der über den Kirchund Marktplatz in die Bad- und
Silbergasse führt, ist empfehlenswert.
Im ehemaligen Fruchtkasten und
in der Zehntscheuer hat die Stadt
ein modernes Heimatmuseum
eingerichtet, um ihr historisches
Erbe der Nachwelt zu erhalten.
Weglänge: 14 km
Wanderzeit: ungefähr 3,5 Stunden
Höhenunterschied: rund 200 m
Markierung:
durchgehend blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt ab Dornstetten
mit Freizeitlinie 1 (Riedsteige) im
2-Stundentakt
17
Im früheren Waldgeding
Über den Forchenkopf nach
Forchenkopf
Dornstetten
Wittlensweiler
Die Route führt von der
Großen Kreisstadt Freudenstadt
über den Forchenkopf bei
Wittlensweiler in die ehemalige
Oberamtsstadt Dornstetten:
Freudenstadt ➜ Wittlensweiler
(3 km) ➜ Forchenkopf ➜ Aach
(6 km) ➜ Dornstetten (8 km)
Der 665 m hohe Forchenkopf
steht unter Naturschutz. Er bildet
als Restscholle des unteren
Muschelkalks eine flache bewaldete
Kuppe. Durch andauernde Erosion
(Erdabtragung) ist auch dieser
»Kapf« wie alle anderen des Nordschwarzwaldes stark bedroht.
Waldgericht in Aach –
historische Gaststätte neben früherem Gerichtsplatz
18
Dornstetten
Aach
Freudenstadt
1 km
In seiner Krautschicht sind seltene
geschützte Begleitpflanzen des
Muschelkalks anzutreffen. Die
Strauchschicht wird von Schlehen-,
Heckenrosen- und Brombeersträuchern bestimmt. Die Baumschicht,
einst überwiegend von der heimischen Forche beherrscht, musste
durch forstlichen Eingriff einer
kleinen Fichtenreinkultur Platz
gewähren. Eine schöne Schutzhütte
mit Grillplatz lädt zum Verweilen
ein, zumal man von hier aus herrliche Ausblicke genießt, die über die
Gäu- und Keuperlandschaft hinweg
bis zur Schwäbischen Alb reichen.
Was im Mittelalter als Dornstetter
Waldgeding erscheint, ist der
Überrest der alten Marktgenossen-
schaft der fränkischen Königsleute. Dornstetten war Vorort
dieses Waldgedings, dem folgende
frühere Gemeinden angehörten:
Aach, Dietersweiler, Grüntal,
Hallwangen, Untermusbach,
Wittlensweiler, Glatten, Böffingen
und zeitweise auch Baiersbronn
und Freudenstadt.
Die Waldgedingsordnung von
1428 gab seinen »Genossen«
Nutznießungsrechte: Sie durften
im »Königsforst« für den eigenen
Gebrauch Bau-, Brenn-, Geschirrund Hagholz schlagen. Sie hatten
das Weiderecht in Feld und Wald.
Das Vieh wurde meist etwa
sieben Monate auf der Weide und
die restlichen fünf Monate im
19
… Familienausflug …
Stall ernährt. Sie hatten das Recht,
Heide zu mähen, um Streu für die
Stallungen zu gewinnen. Ebenso
hatten sie das Recht auf freie
Jagd. Das Rot- und Rehwild blieb
allerdings dem Herzog vorbehalten.
Und schließlich hatten sie das
Recht zu fischen, aber nur soviel
sie frisch verzehren konnten.
Die Gebühr für diese Waldgedingsrechte war der »Waldhaber« (zwei
Viertel Hafer).
Auf dem Murgtal-Wanderweg
Vom Schliffkopf ins Murgtal
Vom Schliffkopf (Steinmäuerle)
geht es der Rechtmurg entlang nach
Obertal und über Mitteltal nach
Baiersbronn:
Schliffkopf ➜ Buhlbach (7 km) ➜
Obertal (9 km) ➜ Mitteltal (13 km)
➜ Baiersbronn (16 km)
Der Murgtal-Wanderweg durchquert erst von West nach Ost, dann
von Süd nach Nord das »Obere Murgtal« (Gemeinde Baiersbronn), ein
zentrales Hochtal im Nordschwarzwald und ein abgeschlossenes
Refugium alter Zeiten (Rinkenwall).
Die Dörfer und Weiler hatten ihr
eigenes Gericht, das zweimal
jährlich vor dem »Waldgericht« in
Aach unter freiem Himmel tagte,
um den armen Leuten ihre Rechte
und Freiheiten zu garantieren.
Mehrmals wurden diese Rechte
eingeschränkt, aber ihre endgültige
Ablösung erfolgte erst 1832 durch
die Zuteilung von größeren Waldstücken aus dem Königsforst an
die berechtigten Gemeinden und
»Genossen«.
Weglänge: 8 km
Wanderzeit: ca. 2 Stunden
Höhenunterschied: rund 160 m
Markierung: blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt ab Dornstetten mit
Freizeitlinie 1 im 2-Stundentakt
20
Baiersbronn – größte Land-, Wald- und Kurgemeinde
in Baden-Württemberg
21
22
1 km
Baiersbronn
Rinkenberg
Mitteltal
Ruine
Tannenfels
Auf dem Rinkenberg stoßen wir
auf eine mächtige, 290 m lange,
geschlossene Steinmauer. Die bis
zu 2 m langen Steinblöcke weisen
keine Spuren einer Bearbeitung
auf. Das scheinbare Durcheinander
der Blöcke macht einen gewaltigen
Eindruck. Im Innenraum ist ein
Wasserloch, das mit einem tieferliegenden gefassten Brunnen in
Verbindung steht. Die Rinkenmauer
ist zweifellos eine planmäßige
Anlage aus früherer Zeit. Künftige
Grabungen werden nachweisen, ob
es sich um eine keltische Fliehburg
handelt oder ob der Zufluchtsort
für Mensch und Vieh erst später
gebaut wurde. Vom Rinkenturm
aus genießt man herrliche Ausblicke
ins Murg-, Forbach- und Tonbachtal.
Weglänge: ungefähr 16 km
Wanderzeit: rund 4 Stunden
Höhenunterschied: ca. 460 m auf
bequemen Wanderwegen abwärts
Markierung:
»Murgtal-Wanderweg«
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt;
Rückkehr ab Obertal, Mitteltal oder
Baiersbronn mit Freizeitlinie 11 im
1-Stundentakt
Murgquelle
Buhlbach
Obertal
In der Mitte des 13. Jahrhunderts
bauten verarmten Ritter die Burg
Tannenfels bei Obertal. Sie wurden zu
Raubrittern und lebten von der Beute
aus Überfällen auf Kaufmannszüge,
welche die Kniebisstraße als Verbindung von Straßburg nach Reutlingen
benutzten. Als im Jahre 1373 wieder
einmal eine große Straßburger Kaufmannskarawane über die Kniebishöhe zog, wurden die Tannenfelser
von den begleitenden Straßburger
Söldnern in einen Hinterhalt gelockt,
vernichtend geschlagen und deren
Burg niedergebrannt. Weil die Ruine
dann als willkommener Steinbruch
diente, blieben nur wenige Reste
übrig, die in den vergangenen Jahren
gesichert wurden.
Schliffkopf
Baiersbronn ist mit einer Markungsfläche von 19.000 ha nicht nur
die größte Landgemeinde BadenWürttembergs, sondern auch die
größte Waldgemeinde (Flächenanteil 86Prozent) und die größte
Kurgemeinde unseres Bundeslandes
(rund 1 Mio. Übernachtungen).
Nicht zuletzt ist das Obere Murgtal
ein Wanderparadies. Mit seinen
mehr als 1.000 km markierten
Wanderwegen besitzt Baiersbronn
das größte Wanderwegenetz
Europas.
23
Im Tal der Hämmer
Durchs Forbachtal
Die etwa zweistündige Wanderung
beginnt in Freudenstadt, führt zu
den Fischweihern im Christophstal
und auf dem „Talsträßle“ nach ➜
Friedrichstal (5 km). Auf dem
Forbach-Uferweg gelangen wir
nach ➜ Baiersbronn (8 km).
Christophstal entwickelte sich, da
es über genügend Wasser und
Holz verfügte, seit Beginn des 17.
Jahrhunderts zu einem Eisenwerk.
Erst 1808 wurden die Werke im
unteren Christophstal eigenständig.
Zu Ehren des württembergischen
Königs Friedrich erhielten sie den
Namen »Friedrichstal«.
Seit 1267 wird im Forbachtal
(Christophstal) Silber-Bergbau betrieben. In den Jahren 1593 bis
1608 erfolgte die nachhaltigste
Förderung des Bergbaus durch
Herzog Friedrich. Obwohl zwischen
1622 und 1629 der Christophstaler
Bergbau durch das Prägen von
Münzen belebt und durch die
Gründung der Eisenwerke verstärkt
wurde, gingen die Erträge zurück.
Als Ausgleich wurde zuerst eine
Messinggießerei, dann ein Kupferhammer gegründet.
Baiersbronn
ForbachUferweg
Friedrichstal
Das Bärenschlößle war
seinerzeit Sitz des Herrn über
die Knappen. Von 1606 bis
1678 ist der Messinghandel in
ihm betrieben worden.
Michaelskirche
in Friedrichstal
Fischweiher
Finkenwiesle
Bereits 1836 wurden die drei Werke
im oberen Christophstal kaltgelegt.
Bis 1820 war Friedrichstal das größte
württembergische Hüttenwerk.
Es stellte vorwiegend Gusseisen
her, durfte als einziges Stahl produzieren und wurde zum Zentrum
der Sensenherstellung.
Schon 1868 erfolgte die Stillegung
des Hochofens, worauf die Gießerei
eingerichtet, aber nach 120 Jahren
ebenfalls aufgegeben wurde, sodass
nur noch die Hammerschmiede
erhalten blieb.
Das 1950/51 gebaute achteckige und
völlig geschindelte Friedrichstaler
Kirchlein, dessen Innenausstattung
ebenfalls ganz in Holz ausgeführt
wurde, ist ein Juwel der Gemeinde
Baiersbronn.
Der rund 4 km lange Kultur- und
Erlebnispfad in und um Friedrichstal
veranschaulicht an 12 Stationen die
Geschichte des einstigen Bergbaus
und der Erzverarbeitung, vor allem
Christophstal
Freudenstadt
1 km
Fischweiher
25
Umwelt und Geldbeutel entlasten!
aber die Industriegeschichte der
einst »Königlichen« und heute
»Schwäbischen Hüttenwerke«.
Im kleinen Schmiedemuseum
kann nach Terminvereinbarung die
Fertigung einer Sense bestaunt
werden. 1995 wurde das Mundloch
der Erzgrube »Untere Sophia« von
der Dorfgemeinschaft Friedrichstal
gefunden und freigelegt.
Die Grube »Dorothea« gehört zu
den am längsten betriebenen
Gruben. Die »Sachtleben Bergbau
GmbH Oberwolfach« benötigte
für ihr Unternehmen weitere
Schwerspatreserven, weshalb sie
1988 mit dem Bau eines Untersuchungsstollens begann.
Weil die Qualität des Rohspats
den Erwartungen nicht entsprach,
wurde der Betrieb, nachdem
5.400 Tonnen abgebaut waren,
1991 wieder eingestellt.
Weglänge: rund 7 km
Wanderzeit: ungefähr 2 Stunden
Höhenunterschied:
rund 180 m, bequem abwärts
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt Baiersbronn –
Freudenstadt mit Freizeitlinien 11
oder 12 im 1-Stundentakt
26
Auf dem Murgtal-Wanderweg
Von Baiersbronn nach Schönmünzach
Die Wanderung bildet den
Anschluss an die beschriebene
Wanderung vom Schliffkopf nach
Baiersbronn. Auf dem MurgtalWanderweg wandern wir weiter
nach Klosterreichenbach, Röt und
Huzenbach nach Schönmünzach:
Baiersbronn ➜ Klosterreichenbach
(4 km) ➜ Röt (8 km) ➜ Huzenbach
(11 km) ➜ Schönmünzach (14 km)
Der Grundstein für das ehemalige
Kloster Reichenbach wurde 1082
von Benediktinermönchen aus
Hirsau gelegt. Schon 1085
konnte der Bischof von
Konstanz das Kloster
weihen. Die Münsterkirche hat ihre heutige
Gestalt seit Beginn
des 13. Jahrhunderts.
Münsterkirche in
Klosterreichenbach
Die Schlichtheit des Kirchenschiffs
überrascht. Die hoch liegenden
Seitenfenster lassen nur einen
mäßigen Lichteinfall zu, aber keine
Verbindung zur Außenwelt. Der aus
heimischem Sandstein gefertigte
Taufstein stammt aus romanischer
Zeit. Die freistehende Säule an
der Nordseite des Chores schmückt
ein unvollendetes aber feines
Ornament, während am Fuße
Bei der Klosterkirche beginnt der
nahezu 10 km lange Erlebnispfad
»Von Mönchen und Lehensbauern«,
der über Heselbach, den Ailwaldhof
und die Reichenbacher Höfe wieder
zurück führt. Ein zweiter innerörtlicher Rundweg führt zu historischen
Gebäuden Klosterreichenbachs.
Schönmünzach
Verdienstmöglichkeiten boten der
weitere Ausbau der Murgtalbahn
(bis 1928) und der Bau der Schwarzenbach-Talsperre (1922 –26).
Alte Burg
Rauhenfels
Huzenbach
Röt
1 km
Klosterreichenbach
Der Steinbruch Schrofel zeigt in
einem Aufschluss den geologischen R i n k e n b e r g
Übergang vom Grundgebirge
(Granit und Gneis) zum Deckgebirge
(Buntsandstein). Zwischen GrundBaiersbronn
und Deckgebirge liegt eine wasserundurchlässige Schicht, die den
Hauptquellhorizont im oberen
Murgtal bildet. Hier ließen sich
Während des »Großen Holzdie ersten Siedler nieder. Nur wer
schlages« war Schönmünzach ein
auf die Kraft des Wassers angewichtiger Treffpunkt der Flößer.
wiesen war (Mahl- und Sägemüller) Zahlreiche Einwohner fanden auch
baute direkt an die hochwasserin der Glashütte Arbeit, die aber
gefährdete Murg.
1902 stillgelegt wurde. Andere
28
Der heutige Luft- und Kneippkurort
Schönmünzach ist ein Schmuckstück und eine Visitenkarte der
Kurgemeinde Baiersbronn. In der
Heimatstube im Kurhaus wird die
Geschichte der früheren Doppelgemeinde Schwarzenberg-Schönmünzach anschaulich dokumentiert.
Dicht unterhalb des Ortes verläuft
eine uralte, bedeutende Grenze; sie
trennt die Gemeinden Baiersbronn
und Forbach, die Landkreise Freudenstadt und Rastatt und früher die
Länder Württemberg und Baden.
Schon 496 n. Chr. wurde hier die
Machtgrenze zwischen Schwaben
und Franken gezogen.
Weglänge: rund 14 km
Wanderzeit: ca. 4 Stunden
Höhenunterschied:
ungefähr 85 m, bequem abwärts
Freizeitbus-Verbindung: ab ZOB FDS
mit Freizeitlinie 11 (Bussteig 6)
oder Freizeitlinie 12 (Bussteig 7) nach
Baiersbronn im 1-Stundentakt;
Rückfahrt ab Schönmünzach mit
Freizeitlinie 12 im 2-Stundentakt
Die fabelhafte Verbindung!
Eckknollen mit Gesichern zu
sehen sind, die Laster der
Menschen darstellen. Das
Sakramentshäuschen stammt aus
der Spätgotik, das Kruzifix aus
dem 16. Jahrhundert. Von den zahlreichen Gebäuden des einstigen
Klosters sind nur der Gefängnisturm und der »Kasten«, der
als Siechenhaus diente, erhalten.
Hektik ist
wenig gefragt im
Straßenverkehr.
Der Clevere fährt
sicher und bequem
im Bus – mit dem
guten Gefühl,
Umwelt und Geldbeutel zu entlasten.
Und wer keinen
Parkplatz suchen
muss, der ist oft
auch als
Erster
am Ziel.
29
Auf dem Kultur- und Erlebnispfad
Flösser, Köhler, Waldgeister
Der etwa sechs Kilometer lange,
markierte Rundweg führt durch
eine reizvolle Schwarzwaldlandschaft mit zehn „Stationen“. Der
Einstieg erfolgt am zweckmäßigsten an der Reinhardsbrücke am
nördlichen Ortsausgang von
Huzenbach an der B 462 oder am
Bahnhöfle in Schwarzenberg.
Schwerpunkt dieses Kultur- und
Erlebnispfades bilden Flößerei und
Holztransport in der 2. Hälfte des
18. Jhts. und die Geschichte einer
kuriosen Holzaufzugsmaschine
(Huzenbacher „machine“). Um
Zollsteuern zu sparen kamen die
sparsamen Schwaben auf die Idee,
die auf württembergischer Seite
gefällten Baumstämme nicht über
30
die badische Murg zu flößen,
sondern über eine Distanz von 350
Höhenmetern auf den Bergrücken
zu kurbeln. Von dort aus gelangte
das Starkholz ins württembergische
Nagold- und Enztal, um über
den Neckar in den Rhein und damit
zu den Holzaufkaufplätzen im
Rheinland und in den Niederlanden
geflößt zu werden.
Weitere Tafeln informieren über
die Holzkohlegewinnung, die im
18. Jht. für den Betrieb von Hüttenwerken und Glasfabriken unentbehrlich war, über die Waldgeister
im Schmalzmeien Loch und die
Schwarzenberger Lehensbauern.
Auch das „wildromantischen Dorf“
Schwarzenberg wird beschrieben, wo
der bekannte schwäbische Dichter
Wilhelm Hauff (1802–27) sich
zu seinem Märchen „Das kalte Herz“
inspirieren ließ. Beschrieben wird
auch die Entstehung der nahezu
60 km langen Murgtalbahnlinie
Rastatt-Freudenstadt, an der –
aufgrund von Grenzanimositäten –
ebenso viele Jahre gebaut wurde.
Schwarzenberg
Weglänge: rund 6 km
Wanderzeit: ca. 3 Stunden
Höhenunterschied:
ungefähr 100 m Markierung:
Flößer, Köhler, Waldgeister
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 12 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 6) im 2-Stundentakt;
Rückfahrt ebenfalls im 2Reinhardsbrücke
Stundentakt
Floß
Huzenbacher
„machine“
Auf der Baiersbronner Markung Huzenbach / Kurhaus
wurden inzwischen weitere fünf
solcher Erlebnispfade eröffnet, die
alle bequem mit Bus oder Bahn
erreichbar sind.
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei
der Baiersbronn Touristik.
Das „wildromantische Dorf“
Schwarzenberg
Auf dem Erlebnispfad »Wilder Wald im Wandel«
Durchs Tonbachtal
Die knapp 10 km lange Rundwanderung beginnt unterhalb der Hotels
Traube und Tanne und verläuft
überwiegend im Talgrund mit nur
wenigen Steigungen. Durch mehrere Abkürzungsvarianten kann der
Rundweg beliebig verkürzt und in
Teilstrecken erwandert werden.
Der »Hintere Tonbach« wurde erst
um 1765 von Holzhauern, Flößern
und Köhlern gegründet. Der natür-
liche Gebirgsbach, der durch sein
kristallklares Quellwasser besticht,
in dem sich die Wasseramsel wohl
fühlt, diente einst als Floßstraße.
Man kann sich aber nur sehr schwer
vorstellen, dass die riesigen Baumstämme der »Holländer Tannen«
in diesem bescheidenen Rinnsal
geflößt wurden. Um die erforderliche Hub- und Schubkraft für das
Flößen zu erreichen, musste der
Tonbach zuerst floßbar gemacht
Salbeofen – Arbeitsplatz der Teerschweler im 18. Jahrhundert
32
Flößerhütte
Salbeofen
Wiesenhütte
werden. Sein Lauf
Kohlenmeiler
musste stellenweise
Pudelstein
begradigt und sein
Forsthaus
Bachbett von Felsen und Geröll
ausgeräumt werden. Vor allem
»Café Eickler«
Wasseraber musste das Wasser immer
reservoir
wieder gestaut werden. Im Tonbach
»Tanne«
können drei Wasserstuben, in denen
»Traube«
die Flöße mit Weiden zusammen
gebunden wurden, und eine
Schwallung nachgewiesen werden.
Leimengrund
Tonbach
Die Köhler schichteten auf einem
Holzrost meterlange Prügel- und
Scheiterhölzer nahezu senkrecht
(nach innen leicht geneigt) und
ganz dicht um einen Feuerschacht
auf, so dass ein Holzstoß in der Form
einer riesigen Halbkugel entstand.
Dieser rund 1.000 Raummeter große
Meiler wurde von außen mit Reisig
und Erde abgedichtet, damit innen
das Feuer nicht brennen, sondern
nur schwelen konnte. In drei bis
vier Wochen entstand so Holzkohle.
Sie hat nur ein Viertel des Holzgewichts, ergibt aber doppelte Hitzegrade. Abnehmer waren Glashütten
und Hüttenwerke.
1 km
Die Teerschweler verschwelten
in ihren gemauerten Teeröfen
(Salbeöfen) harzreiches Kleinholz.
Durch trockene Destillation
erreichten sie in einem Arbeitsgang
nacheinander folgende Produkte:
Teerwasser (»Holzessig«), Kienöl,
Wagenschmiere (»Karrensalbe«),
Holzteer, Pech und schließlich als
Überbleibsel Holzkohle.
Die Harzer »röteten« vorwiegend
Fichtenstämme auf deren Sonnen33
seite, rissen dann mit dem Reißerhaken zwei bis drei Millimeter
tiefe Rillen im Fischgrätemuster
aufsteigend ins Holz und fingen
mittels eines Einlaufblechs das
tropfende Harz in einem Becher auf.
In großen Kesseln wurde das Rohharz gesotten und zur Reinigung
durch nasse Rupfensäcke gepresst.
Harz benötigte man als Abdichtungsmittel im Schiffsbau, aber
auch als Bindemittel, als Desinfektions- und Konservierungsstoff.
Das Harz besteht zu 70 Prozent aus
Kolophonium, aus dem man Seife,
Laugen und Druckerschwärze
gewinnt und zu 20 Prozent aus
Terpentinöl, aus dem man Farben,
Lacke, Bohnerwachs und Lederpflegemittel herstellt.
Durch Wald und Wiesen
Zur romanischen Kirche
in Heselbach
Christus, das Lamm Gottes
und die vier Evangelisten
Weglänge: rund 10 km
Wanderzeit: ungefähr 4 Stunden
Höhenunterschied: nur 140 m
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt mit
Freizeitlinie 11 (Bussteig 6) oder
Freizeitlinie 12 (Bussteig 7)
nach Baiersbronn Bahnhof mit
direktem Anschluss nach Tonbach
(2-Stundentakt)
Die Zielwanderung beginnt am
Münsterplatz in Klosterreichenbach. Sie führt auf dem Erlebnispfad „Von Mönchen und Lehensbauern“ zur Klosterquelle, über
den Parkplatz Petersburg zur
Grundwaldhütte und auf den Dorfplatz von Heselbach. Wir beenden
die Halbtagswanderung in Röt.
Klosterreichenbach ➜ Heselbach
(5 km) ➜ Röt (7 km)
34
Die Wiesen im Reichenbachtal
wurden einst in mühevoller Arbeit
dem Wald abgerungen. Nach dem
2. Weltkrieg lagen die Flächen
brach und drohten zu versteppen.
Die Forstverwaltung ließ daher im
Jahre 1955 das Reichenbachtal
unter Landschaftsschutz stellen.
Im oberen Teil des Reuthäberle
errichtete sie einen vorbildlichen
35
Jugendzeltplatz. Der Heselbacher
Dorfplatz, am Quellhorizont auf
einer Grundgebirgskuppe gelegen,
wird umsäumt von der romanischen Dorfkirche, von einigen
alten, stattlichen Bauernhäusern,
vom Back- und Fleckahäusle und
von einem laufenden Röhrenbrunnen.
Es wird vermutet, dass Mönche
des Klosters Reichenbach die Heselbacher Dorfkirche um 1170 erbaut
haben. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass das Kirchlein schon vor der Klostergründung
erstellt wurde. Der alte Petrusstein
in der Wand neben dem Taufstein
weist darauf hin, dass die Kirche
dem Schutzpatron Petrus geweiht
wurde. Der Turm hat deutlich
romanisches Gepräge, wenn er
auch – wie das Schiff – verschiedentliche Veränderungen erfahren
hat. Bei der letzten Erneuerung
(1957/58) konnte glücklicherweise
im Innern viel von der ursprünglichen romanischen Schlichtheit
zurückgewonnen werden; vor
allem der Chorbogen und der Ostchor mit dem (neuen) gemalten
Fenster zeigen wieder die alte
Gestaltung.
36
Röt
1 km
Heselbach
Grundwaldhütte
Klosterreichenbach
Die aus weißem Buntsandstein
gehauene Steinplastik stellt den
alles überragenden, wiederkehrenden Weltenerlöser Christus dar,
darunter das Lamm Gottes und
die vier Evangelistensymbole
(Flügelwesen): der Löwe des
Markus, der Adler des Johannes,
der Engel des Matthäus und der
Stier des Lukas. Seit 1603 dient die
Kirche dem evangelischen Gottesdienst. Sie hat 1966 ihre erste
Orgel erhalten.
Weglänge: rund 7 km
Wanderzeit: nahezu 2 Stunden
Höhenunterschied: rund 100 m,
steiler Abstieg nach Röt
Markierung: »Z 2« auf blauem
Grund (mit kurzem Abstecher nach
Heselbach)
Freizeitbus-Verbindung:
Hinfahrt nach Klosterreichenbach
mit Freizeitlinie 12 ab ZOB Freudenstadt ( Bussteig 7) im 2-Stundentakt;
Rückfahrt von Röt mit Freizeitlinie
12 ebenfalls im 2-Stundentakt
Petersburg
Reuthäberle
Der Taufstein stammt aus dem
Kloster Reichenbach (1450).
Heselbach hat die ältesten Glocken
des Kirchenbezirkes Freudenstadt.
(Eine Besichtigung ist aber leider
nicht möglich.)
Das schönste und erhabendste
Zeugnis aus der Gründungszeit
ist das Relief, das Bogenfeld
(Tympanon) über dem Südportal.
Familie Schneider
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37
Die Augen des Schwarzwalds
Wanderung zu drei Karseen
Buhlbachsaue
Diese Drei-Seen-Wanderung
beginnt in Baiersbronn-Obertal /
Buhlbachsaue, führt zum Buhlbachsee, zur »Zuflucht«, auf den
Kniebis, zum Ellbachseeblick und
durch den Sankenbachkessel nach
Baiersbronn:
Buhlbachsaue ➜ Buhlbachsee
➜ Zuflucht (6 km) ➜ Alexanderschanze (10 km) ➜ ehemaliges
Hotel »Lamm« (12 km) ➜ Ellbachseeblick ➜ Sankenbachkessel
(Wasserfälle und See) ➜ Wildgehege ➜ Baiersbronn (21 km)
Baiersbronn
Buhlbachsee
1 km
Zuflucht
Sankenbachsee
Schanzen
Alexanderschanze
Ellbachsee
Schanzen
Kniebis
Blick vom Wasserfall auf den Sankenbachsee
38
Alle drei Seen sind sog. Karseen, die
während der letzten Eiszeit entstanden sind. Während mächtige
Gletscher die Alpen überlagerten,
entstanden im Nordschwarzwald in
hochgelegenen, schattigen, stets
kalten und feuchten Stellen nur
Hängegletscher. Durch den Westwind bedingt, bohrten sie sich
ostwärts in die Tiefe und hobelten
kreisförmige Mulden aus. Das
Geröll, das sie vor sich herschoben (Endmoräne), riegelte als
Staudamm die nahezu kreisrunde
Wanne talseits ab. Das Schmelzwasser der darauffolgenden
Warmperiode füllte die Becken
randvoll.
Die Seen liegen durchweg in windgeschützten Karen. Ihr Wasser
steht still, nahezu bewegungslos.
39
Es wird weder »umgepflügt« noch
spürbar erneuert. So bleibt es
sauerstoffarm und bietet dadurch
Fischen keine Lebensgrundlage,
wohl aber Fröschen und Molchen. In
zahlreichen Karen sind die »Augen
des Schwarzwaldes« erblindet,
weil das Seewasser die Endmoräne
durchnagt hat und im Seebach
abgeflossen ist.
Der Sankenbacher Wasserfall hat
mehrere Stufen, über die während
der Schneeschmelze verhältnismäßig viel, in den Sommermonaten
dagegen wenig Wasser herabstürzt.
In einem kleinen Staubecken, das
mit einer Stellfalle versehen ist,
kann Quellwasser zurückgestaut
werden, um einen Wasserschwall
zu erzeugen.
Der Buhlbachsee liegt in 785 m
Höhe. Er ist 2,7 ha groß und bis zu
8 m tief. Weil dieser Karsee fast
trocken lag, hat ihn die Forstverwaltung nach dem 2. Weltkrieg wieder
aufgestaut und die Endmoräne
abgedichtet. Trotzdem ist er zu 60
Prozent verlandet.
Der 1980/81 wieder hergestellte
Sankenbachsee liegt 675 m über
N. N., ist 2,4 ha groß und bis zu 7 m
tief. Der See und die angrenzenden
Feuchtwiesen bieten als Biotop
einer Vielzahl seltener Pflanzen und
Tieren beste Lebensbedingungen.
Vom Ellbachseeblick auf dem
Kniebismassiv schauen wir hinunter
auf den tief eingesenkten See und
durch das Ellbachtal hinaus nach
Mitteltal. Der Ellbachsee liegt 771 m
hoch, ist nur 0,5 ha groß, bis zu 4 m
tief und zu 80% verlandet. Früher
legte das Kloster Kniebis an seinen
Quellen Fischteiche an und die
Flößer benutzten ihn später als
Schwallung. Den Kniebisbewohnern
spendet der See kostbares Trinkwasser.
Weglänge: 21 km
Wanderzeit: mindestens 5 Stunden
Höhenunterschied:
rund 425 m, sehr steiler Aufstieg
zur Zuflucht und sehr steiler Abstieg
zum Sankenbachsee; stabile
Wanderschule sind erforderlich
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 11 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 6) nach Buhlbachsaue im
1-Stundentakt; Rückfahrt ab
Baiersbronn mit Freizeitlinien 11
oder 12 im 1-Stundentakt
40
Teichrosenblüte im Huzenbacher See
Vom Ruhestein hinab ins Murgtal
Vom Ruhestein aus geht es über
den Pfälzerkopf, an den Dreirevierstein, über den Überzwercher Berg,
durch die Kleemiss zum Huzenbacher See und nach Huzenbach ins
Murgtal. Unterwegs befinden
sich weder Bushaltestellen noch
bewirtschaftete Hütten, also Rucksackvesper mitnehmen.
Der Wanderweg führt uns mitten
durch ein zusammenhängendes
Nadelwaldgebiet, das im Jahre
1800 einem Großbrand zum Opfer
fiel. Vom Diebelsbach aus verbreitete sich das Feuer nordwärts
sehr schnell bis auf den Wiesberg,
den Leinkopf und den Hahnberg,
im Westen bis an den Wildsee, im
41
42
Der Huzenbacher See ist wie der
Mummelsee und der Wildsee ein
eiszeitlicher Karsee. Er liegt auf
747 m Meereshöhe, ist 27 ha groß,
bis zu 7,5 m tief und zur Hälfte
verlandet. Vor mehr als 200 Jahren
benutzten Flößer den See als
Schwallung. Die Forstverwaltung
staute ihn im Sommer 1895 ungefähr 2m hoch auf, um ein Rückhaltebecken für entstehendes
Hochwasser zu gewinnen. Hierbei
löste sich vom Ufer ein Verlandungsgebiet, ein schwebender
Rasen, der in der Seemitte eine
ringförmige schwimmende Insel
bildete. Zudem ermöglichte die
Aufstauung eine günstige Lebensgrundlage für die gelben Teichrosen im Uferbereich. Sie sind eine
botanische Besonderheit.
Weglänge: 17 km
Wanderzeit: ca. 4 bis 5 Stunden
Höhenunterschied:
rund 530 m, es geht meist abwärts
Markierung:
blaue Raute mit weißem Balken
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt;
Rückfahrt ab Huzenbach mit
Freizeitlinie 12 im 2-Stundentakt
Die fabelhafte Verbindung!
1 km
Dreirevierstein
Überzwercher
Berg
Ruhestein
Pfälzerkopf
Seekopf
Auf der 26 km2 großen Brandfläche
verbrannten zum größten Teil nur junge,
6- bis 20-jährige Waldbestände, trotzdem war der Schaden groß: Der Calwer
Holzkompagnie verbrannten ungefähr
13.000 Festmeter Starkholz, den Christophstaler Hüttenwerken sogar 18.000 Festmeter
schwächeres Holz. Für die Kolonisten in der
Schönmünz brach ein harter 16-jähriger
Existenzkampf an, der doch noch glücklich
endete: Die Baiersbronner nahmen sie 1822
als Gemeindebürger auf. Die abgebrannte
Fläche wurde unverzüglich mit Samen von
Fichten eingesät, die schnellen und dauerhaften Ertrag bringen sollten.
Huzenbacher See
Huzenbach
Süden bis auf die Elme und auf
den Pfälzer- und Riesenkopf.
Höllkopf, Röterkopf und
Lieberg bildeten die östliche
Brandgrenze. Das starke Floßholz war bereits gefällt und
abtransportiert, aber nicht aufgearbeitetes dürres Holz, Reisig
und Baumstumpen blieben
liegen und die wochenlang
anhaltende Dürre machte das
Löschen unmöglich. Obwohl
mehrere tausend Menschen zur
Feuerbekämpfung eingesetzt waren,
erlosch das Feuer, das sich am 4. August
entzündete oder entzündet wurde, erst
am 21. 8. 1800, als ein kräftiger Landregen
einsetzte.
Hektik ist
wenig gefragt im
Straßenverkehr.
Der Clevere fährt
sicher und bequem
im Bus – mit dem
guten Gefühl,
Umwelt und Geldbeutel zu entlasten.
Und wer keinen
Parkplatz suchen
muss, der ist oft
auch als
Erster
am Ziel.
43
1 km
Nur wenige Schritte nördlich des
Wildsees stoßen wir auf dem
Kapellenbuckel auf die Grundmauern einer einstigen Einsiedelei.
Der Sage nach soll ein beherzter
Tonbacher Holzhauer Kaiser Karl
den Dicken im Jahre 887/ 888 auf
der Flucht in diese Wildseekapelle
geführt haben, um von hier aus
über den Seekopf nach Straßburg
Eutinggrab
Wildsee
Falzhütte
Vorderer
Langenbach
Zwickgabel
Mittlerer
Langenbach
Hinterlangenbach
Dem großen Waldbrand im Jahre
1800 fielen 26 km2 Wald zum Opfer.
Nur kleine Waldteile sind ihm entgangen, so auch der Wald in der
Karwand auf den Seekopf. Hier
blieben die urigsten Weißtannen
des Schwarzwaldes stehen.
Zwischen ihnen haben sich Buchen
gehalten, und das im Farnkraut
modernde Holz abgestorbener
Bäume bildet seit Jahrhunderten
das Keimbett für junge Fichten.
Tauchert
Die Wanderung führt vom Ruhestein auf den Seekopf, hinunter an
den Wildsee, an der ehem. Falzhütte vorbei nach Hinterlangenbach
und von dort leicht abwärts nach
Schönmünzach:
Ruhestein ➜ Eutinggrab ➜ Kapellenbuckel ➜ Wildsee ➜ Falzhütte ➜
Hinterlangenbach (9 km) ➜ Mittellangenbach (11 km) ➜ Vorderlangenbach (12 km) ➜ Zwickgabel
(14 km) ➜ Schönmünzach (19 km)
Schönmünzach
Vom Ruhestein nach Schönmünzach
Dieser kleine Urwaldrest (ein
Tannen-Buchen-Fichten-Wald) ist
der Kern des Bannwaldes, den die
württembergische Forstdirektion
im Jahr 1911 mit einer Fläche von 84
ha ausgewiesen hat. 1939 wurden
Teile der umgebenden Gipfellagen
(Hornisgrinde, Alsteigerskopf und
Seekopf) mit dem Bannwald zu dem
766 ha großen Naturschutzgebiet
ausgewiesen. 1998 wurde das
Herzstück, das Bannwaldgebiet, auf
150 ha erweitert, wodurch das
Naturschutzgebiet Wilder See/
Hornisgrinde auf 827 ha anwuchs.
44
Ruhestein
Durch den Bannwald am Wildsee
45
zu gelangen. Zum Dank soll der
Kaiser den Baiersbronnern ihre
große Markung geschenkt haben
(»Baiersbronner Schenkung«).
Der Wildsee ist der kleinere und
bescheidenere Bruder des Mummelsees. Er ist nicht nur kleiner (2,4 ha
groß und 11,5 m tief), er ist auch niedriger gelegen (910 m N. N.) und weit
weniger bekannt. Da nur schwer
zugänglich und durch den Bannwald
geschützt, konnte er seine einstige
Ruhe wieder gewinnen. Vor 200
Jahren wurde er von den Flößern
noch als Wasserstau benutzt.
Weglänge: rund 19 km
Höhenunterschied: 590 m,
sehr steiler Abstieg zum Wildsee
Wanderzeit: 5 Stunden
Markierung: bis zum Eutinggrab
rote Raute, dann blaue Raute mit
weißem, senkrechtem Mittelstrich
Varianten: Die Wanderstrecke kann
in 2 Etappen zurückgelegt werden.
Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt;
Rückfahrt von Schönmünzach mit
Freizeitlinie 12 im 2-Stundentakt.
Gemütliche Einkehr bei Ihren Wanderungen im
Verkehrs-Gemeinschaft
Landkreis Freudenstadt GmbH
Heiligenbronner Straße 2
72178 Waldachtal
Tel. 0 74 43/247-340
Fax: 0 74 43/247-345
E-Mail: [email protected]
13 Unternehmen – ein Tarif
290.000 km Fahrleistung/Jahr
Familie Zepf, Hinterlangenbach, 72270 Baiersbronn
(07447) 934-0 Fax (07447) 934-199, http://www.forsthaus-auerhahn.de
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vom heimischen Wild, Komfortzimmer und Appartements, Schwimm- und
Saunalandschaft mit Whirlpools, Sonnenbank, Kosmetik und Wellness,
Forellenfischwasser, Rotwildgehege, Ideales Wander- und Skiwandergebiet.
Ruhetag: Dienstags - (im Sommerhalbjahr erst ab 14 Uhr)
Besuchen Sie uns auch in unserer gemütlichen Wanderrasthütte „Seibelseckle“
an der Schwarzwaldhochstrafle zwischen Ruhestein und Mummelsee. Die
beschriebene Tour kann auch über Seibelseckle nach Hinterlangenbach
erwandert werden. (Ruhetag: Im Sommerhalbjahr kein Ruhetag, im
Winterhalbjahr Donnerstags, bei Skiliftbetrieb kein Ruhetag)
46
über 800 Haltestellen
162 Fahrzeuge
63 Bus- und Bahnlinien
www.vgf-info.de
47
Im Murgschifferschaftswald
Der einsame Schurmsee
Die Tages-Zielwanderung beginnt in
Schönmünzach und führt über den
Sommerberg an den Schurmsee.
Durch die Impfermiss gelangen wir
an den Blindsee und von dort aus
nach Hinterlangenbach.
Bergkulisse des oberen Murgtals
mit den Baiersbronner Ortschaften
Schwarzenberg und Huzenbach.
Der in 880 m Meereshöhe gelegene
Blindsee ist im Laufe der Jahrtausende von den Ufern und vom
Seeboden her nahezu ganz verlandet. Dabei hat sich der einstige
Der Schurmsee liegt fernab von
Durchgangsstraßen und bekannten Seegrund über seine Umgebung
hinaus angehoben. Die starke
Wanderwegen im Murgschifferschaftswald in 793 m Höhe in einem Erdabtragung von den Steilhängen
kleinen Naturschutzgebiet zwischen her hat dieses »Auge des Schwarzwaldes« bald erblinden lassen. Aus
Schönmünzach und Hundsbach.
dem früheren Flachmoor hat sich
Wegen seiner abgeschiedenen
ein linsenförmiger Torfmoosschild
Lage ist dieser eiszeitliche Karsee
aufgebaut, der bereits merklich
unter seinen Brüdern wohl der
höher liegt als der ehemalige Seeunbekannteste geblieben, obwohl
auslauf. Auch heute noch wuchert
seine Wanne mit rund 7 ha Fläche
dieser »süße Brei« nach allen
die größte unter den Karen des
Seiten weiter und bringt selbst die
Nordschwarzwaldes ist. Der
Bäume im angrenzenden Wald
Schurmsee hat eine Wasserfläche
zum Ersticken.
von 1,6 ha und eine Tiefe von 13 m.
Nahezu ein Drittel des Sees ist
bereits verlandet.
Der Blindsee ist sehr sumpfig und
zum Teil mit Erika bewachsen.
Die 160 m höher gelegene Schurmer Idyllisch liegt er zwischen Kiefern
und Birken. An der nahegelegenen
Höhe gibt einen imposanten Blick
Bombenhütte kann ein Blindgänger
nach Osten frei in den tiefen Karkessel und auf die dahinterliegende aus dem 2. Weltkrieg bestaunt
48
werden, der hier zur Entlastung
des Flugzeuges abgeworfen wurde.
1764 hat die Calwer HolländerHolzkompagnie im Auftrag der
Herzoglichen Rentkammer in Stuttgart damit begonnen, einheimische
und fremde Arbeitskräfte anzuwerben, um in den Waldungen
zwischen Schönmünzach und
nisten, die Ihre Blockhütten
inzwischen ausgeriegelt und 140
Morgen Wildfelder urbar gemacht
hatten, wehrten sich verzweifelt.
König Wilhelm I. hat schließlich von
einer Vertreibung der Kolonisten
abgesehen, und der Baiersbronner
Gemeinderat hat sich bereit erklärt,
diese als Bürger aufzunehmen.
Schurmsee
Blindsee
Hinterlangenbach
Langenbach Starkholz zu schlagen.
Für die Kolonisten wurden Blockhütten gebaut. Auch durften sie das
Land urbar machen und für sich
nutzen. Doch alle Güter, Gebäude
und Einrichtungen zu Land und zu
Wasser sollten ohne irgendwelche
Entschädigungen an die Rentkammer zurückfallen, wenn kein Langholz mehr geschlagen wird. Nach
dem großen Waldbrand im Jahre
1800 war dies der Fall. Die Kolo-
Sommerberg
Schönmünzach
1 km
Weglänge: 16 km
Wanderzeit: ca.4 Stunden
Höhenunterschied: rund 440 m
Markierung: blaue Raute mit dem
weißem Längsbalken
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 12 ab ZOB
Freudenstadt (Bussteig 7) nach
Schönmünzach im 2-Stundentakt;
Rückfahrt von Hinterlangenbach
nach Freudenstadt mit der
Freizeitlinie 12.
49
Eine Rodungsinsel
Freudenstadt
Das Waldhufendorf Schömberg
Kienberg
Die Halbtags-Zielwanderung
beginnt in Freudenstadt und endet
in Schömberg:
Freudenstadt ➜ Friedrichshöhe ➜
Sauteichhütte ➜ Ödenwald (6 km)
➜ Schömberg (10 km)
Schömberg liegt in 700 bis 800 m
Höhe auf einer Buntsandsteinplatte
zwischen den Tälern der Kleinen
und Großen Kinzig. Da auf dieser
Schwarzwaldrandplatte der obere
Buntsandstein eine reichlich tonige
Beimengung aufweist, wurde schon
im Mittelalter eine planmäßige
50
Siedlung, ein »Waldhufendorf«,
angelegt. Neusiedler erhielten
entlang eines Weges ein streifenförmiges Stück Land zugewiesen,
das sie rodeten. Das Wohnhaus
und Wirtschaftsgebäude erstellen
sie an der Straße. Dahinter wurden
der Hausgarten, Äcker und Wiesen
angelegt. Ein größeres Waldstück
bildete allermeist den Abschluss
dieses stark in die Länge gezogenen
Landstreifens, das in der Regel
eine Breite von 50 bis 100 m hatte.
Erstmals wurde Schömberg
urkundlich im Jahre 1275 genannt.
Vorder- und Mittelsteinwald dagegen sind erst in der ersten Hälfte
des 18. Jahrhunderts als Holzhauerund Köhlersiedlungen entstanden.
Der schmucke Erholungsort Schömberg erhielt 1979 im Rahmen des
Wettbewerbes »Unser Dorf soll
schöner werden« eine Silbermedaille des Landes verliehen. Bereits
ein Jahr später wurde der Loßburger
Ortsteil im 4. Kreiswettbewerb mit
dem ersten Preis ausgezeichnet.
Das Waldsterben um Schömberg
ist seit der Mitte der 70er Jahre im
Gespräch der Waldbauern. Bereits
1984 wurde ein Musterprozess
gegen das Land Baden-Württemberg angestrengt, weil es für die
Rettung des Waldes zu wenig tue.
Am 29. 5. 1985 konnte der Gutsbesitzer Wilhelm Walter von Hinterrötenberg auf seinem Anwesen
Bundeskanzler Kohl begrüßen, der
sich dieser Sache annehmen sollte.
Ob dem kranken Wald geholfen
werden kann, bleibt weiterhin
abzuwarten.
Sauteichhütte
Ödenwald
Schömberg
1 km
Weglänge: nahezu 10 km
Wanderzeit: ungefähr 2 Stunden
Höhenunterschied:
mit rund 70 m sehr gering
Markierung:
schwarz-rote Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt von Schömberg nach
Freudenstadt mit Freizeitlinie 14
51
Auf dem Kniebiser Heimatpfad
Grafen von Hohenberg. Diese überließen das Pfand 1320 an Württemberg. 1341 unterstellte sich das
Kloster freiwillig als Priorat dem Abt
des Klosters Alpirsbach. 1463 und
1513 brannte das Kloster jeweils
nieder. Nach der Reformation wurde
das Kloster 1544 aufgehoben. Nur
das Hospiz wurde vom Gastmeister,
der gleichzeitig württembergischer
Zolleinnehmer war, weitergeführt.
Rund um Kniebis
Der bequeme Rundweg führt durch
Wald, Wiesen, Hochmoor-Heide
und durch dünnbesiedeltes Gebiet.
Zahlreiche Informations- und
Schautafeln berichten aus der
Geschichtedes Kniebis, vorwiegend
aber von den früheren und heutigen Waldnutzungen und nicht
zuletzt von den Ursachen und
Symptomen des Waldsterbens. Bei
klarem Wetter genießt man darüber hinaus herrliche Ausblicke auf
die Berge des mittleren Schwarzwaldes, auf die Schwäbische
Alb und in die Schweizer Alpen.
Um 1250 hatte auf der Passhöhe ein
Herrenalber Mönch eine Kapelle
und eine Klausnerwohnung errichtet. Aus der Kapelle wurde im
Laufe der Zeit eine kleine Kirche und
aus der Klausnerwohnung ein
Klösterle.
Auf Betreiben des Grafen Heinrich
von Fürstenberg wurde die Kirche
1267 von der Dornstetter Mutterkirche abgelöst. Nach dem Tode des
Einsiedlers wurde 1271 von mehre52
Das Klösterle Kniebis
an der alten Passstraße
ren dort lebenden Geistlichen ein
Chorherrenstift gegründet. Graf
Heinrich schenkte 1278 die Kirche
den Franziskanern, damit sie in der
unwirtlichen Gegend ein Kloster
und ein Hospiz für Durchreisende
errichteten. Das Kloster erwarb 1292
die Debechenhalde mit Strubenhardt und Baiersbronn. Die Grafen
von Urach-Fürstenberg verarmten
und verpfändeten teilweise ihren
Besitz. So kam Dornstetten mit dem
Kloster Kniebis im Jahre 1308 an die
Von 4000 v.Chr. bis 1000 n.Chr. war
der Wald auf dem Kniebis und im
Murgtal ein Tannen-/Buchenwald.
Danach trat ein Rückgang der Tanne
und Buche ein mit gleichzeitiger
Ausbreitung der Fichte und Kiefer.
Bis in die Neuzeit hinein war die
Zielsetzung der Waldwirtschaft
weniger eine holzwirtschaftliche
als eine mehr ernährungswirtschaftliche. Die Imker waren ein
wichtiges Waldgewerbe. Die Jäger
besorgten sich Fleisch, Felle und
Leder über die Jagd. Das Melkvieh
wurde auf die Weide in den Wald
getrieben, und um möglichst viel
Bodenflora zu bekommen, legten
die Hirten Brände in den Wald.
Letztlich wurde dem Waldboden
die Streu entzogen, obwohl sie der
einzige natürliche Dünger war. So
konnte es nicht weitergehen! Eine
Revolutionierung des Waldbaues
stand bevor: Das Gespenst einer
Holznot ging um. Fichten verdrängten zusehends Laubbäume,
wodurch die Waldweide reduziert
Skistadion
Kniebis-Lamm
KNIEBIS
Kurverwaltung
Evang.Kirche
1 km
53
wurde. Die Einbürgerung der
Kartoffel und die Einführung der
Stallfütterung verdrängten die
Waldweide.
Gut einkehren und erholen
direkt am Heimatpfad!
Steinerne Zeugen am Wegesrand
Von der Alexanderschanze
auf den Zwieselberg
Der Schritt von der ernährungswirtschaftlichen zur holzwirtschaftlichen Zielsetzung war getan:
Schnellwachsende Fichten wurden
in Reih und Glied feldartig angepflanzt (Fichtenreinkulturen). So
kam man zwar schnell zum Rohstoff
Holz, aber auch gravierende negative Auswirkungen blieben nicht
aus: Waldschädlinge und Pilze
suchten wie die Pest unsere Wälder
heim. Waldbrände und Stürme
fegten ganze Waldungen hinweg.
Auch so konnte es nicht weiter
gehen. Die Forstbehörde erkannte,
dass nur eine Mischwaldbegründung die naturwidrigen Holzäcker
ablösen kann.
Weglänge: nahezu 10 km
Wanderzeit: rund 2 Stunden
Höhenunterschied: sehr gering
Markierung:
Wegweiser »Heimatpfad«
Freizeitbus-Verbindung:
Abfahrt mit Freizeitlinie 2 ab
ZOB Freudenstadt (Bussteig 12)
im 1-Stundentakt; Rückfahrt
ebenfalls im 1-Stundentakt.
54
Appetit auf ein Vergnügen für
Gaumen und Augen? In unseren
stilvoll eingerichteten Restauranträumen können Sie gepflegt
speisen und dabei unter vielen
Köstlichkeiten der klassischen
und badisch-schwäbischen
Küche wählen!
Lust auf eine erholsame Erfrischung? Unsere neue »Wohfühloase Eichelberg-Quelle« (Hallenbad, Saunen, Aromagrotten,
Tepidarium, Solarium, Fitness,
Massage) ist auch für Nicht-Hotelgäste erlebenswert!
Die Wanderung führt entlang des
Grenzweges, der mit vielen historischen Marksteinen bestückt ist,
von der Alexanderschanze aus am
ehemaligen Hotel Kniebis »Lamm«
vorbei auf den Zwieselberg. Da die
zweite Teilstrecke durch sumpfiges
Hochmoorgebiet führt, kann sie nur
bei trockenem Wetter begangen
werden.
Herzog Friedrich Graf von Mömpelgard hegte den Wunsch, Württemberg mit seiner elsässischen Heimat
enger zu verknüpfen. Dank seiner
Ambitionen auf das Bistum Straßburg wurde ihm 1604 das rechtsrheinische Straßburger Land (Renchtal) treuhänderisch überlassen. Der
Fahrweg über den Kniebis gewann
an Bedeutung und wurde daher
Alexanderschanze
»Lamm«
Kniebis
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Familie Finkbeiner 72250 FDSKniebis Eichelbachstraße 47
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Dienstag ist Ruhetag!
1 km
Oberer
Zwieselberg
55
1664 wieder zurückgegeben
werden.
Weil Frankreich als neue europäische Großmacht sich dem Rhein
näherte und diesen auch zeitweise
überschritt, wurde der Hauptkamm
des Schwarzwaldes deutlich markiert. Auf der Westseite der Grenzsteine wurden die Großbuchstaben
HSSB (Hochstift-StraßburgerBistum) und das unterelsässische
Wappen, ein mit Lilien verzierter
roter Schrägbalken auf silbernem
Feld, eingemeißelt. Auf der Ostseite
wurden dagegen die Großbuchstaben EHZW (Eberhard Herzog zu
Württemberg) und ein viergeteiltes
Wappen, das württembergische
Hauswappen mit drei schwarzen
Hirschstangen auf goldenem Grund,
das Wappen von der Teck auf einem
schwarzgold geweckten Schild, die
Reichssturmfahne (schwarzer Adler
auf blauem Grund) und das mömpelgardische Wappen (goldene
Barben auf rotem Grund) verewigt.
Die meisten Marksteine entlang des
Grenzweges wurden 1836 gesetzt.
Sie zeugen von der ehemaligen
Grenze zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich
Württemberg (nach 1806). Die
56
Westseite trägt das badische
Wappen (roter Schrägbalken auf
gelbem Grund), die Ostseite das
württembergische Hauswappen.
Kurz vor dem Zwieselberg stößt
man auf einen Grenzstein ganz
besonderer Art: Auch dieser Stein
kennzeichnet die ehemalige badenwürttembergische Grenze. Auf der
badischen Seite steht M-F-G-Z-F für
Maximilian Franz Graf zu Fürstenberg. Aber sein Wappen wurde als
das fürstenbergische Gebiet 1806
an Baden kam, säuberlich bis auf
den badischen Schrägbalken ausgehauen. Nur noch die Wolkenumrahmung verrät den alten Schild.
Auf der einen Schmalseite des
Steines wurde nochmals das badische Wappen eingehauen, auf der
anderen »1861 KR«, was für Kommun (=Gemeinde) Reinerzau steht.
Viel Spaß beim Wandern !
zu einer Passstraße ausgebaut.
Stadtgründung, die Planung eines
Schlosses auf dem Marktplatz und
der Ausbau der Stadt zum Bollwerk
des Passes sollten Freudenstadt
zum Bindeglied und zum neuen
Mittelpunkt seines Herrschaftsgebietes machen. Doch der herzogliche Initiator starb bereits 1608
und mit ihm seine Pläne. Selbst die
Straßburger Pfandschaft musste
Weglänge: rund 9 km
Wanderzeit: 2 bis 3 Stunden
Höhenunterschied: sehr gering
Markierung:
blaue Raute mit weißem Balken
Freizeitbus-Verbindung: Mit
Freizeitlinie 2 ab ZOB Freudenstadt
im 2-Stundentakt (Bussteig 12);
Rückfahrt von Zwieselberg mit
Freitzeitlinie 18
57
Trinkwasser für 250.000 Menschen
Die »Kleine Kinzig«
Wir wandern auf dem Schwarzwald-Mittelweg von Freudenstadt
auf den Zwieselberg und von dort
aus bergab am Trinkwasserspeicher Kleine Kinzig vorbei nach
Reinerzau. Zwischen den historischen Walddistrikten Kohlwald und
Glaswald erreichen wir Alpirsbach:
Freudenstadt ➜ Zwieselberg (6 km)
➜ Trinkwasserspeicher »Kleine
Kinzig« ➜ Reinerzau »Auerhahn«
(15 km) ➜ Alpirsbach (20 km).
Seerundweg Nr. 21: 9 km.
Um für die nächsten Jahrzehnte
ihre Trinkwasserversorgung
Der Trinkwasserspeicher »Kleine Kinzig«
mit Überlaufbecken (Vordergrund) und Entnahmeturm
58
sicherzustellen, haben sich 1974
Freudenstadt
20 Gemeinden und drei Zweckverbände
zur »Wasserversorgung Kleine Kinzig«
zusammengeschlossen. Von 1976 bis
1985 waren umfangreiche
Bauarbeiten erforderlich,
Agnesruhe
um die Talsperre, das
Oberer
Wasserwerk und das
Zwieselberg
Leitungsnetz zu erstellen. Das rund 600 m
lange und bis zu 450 m
breite Hauptbecken erstreckt sich rund 3 km
weit in das Tal der
Tr i n k w a s s e r »Kleinen Kinzig« und
talsperre
»Kleine Kinzig«
rund 1 km in das Tal des
Huttenbächle. Zur
Sicherung der Wasserqualität mussten zwei
bewohnte Anwesen ausgesiedelt und die Häuser
abgebrochen werden. Zudem
wurde vor dem Einstau der
gesamte Speicherraum
Oberes Dörfle
»ausgehobelt«, d.h. von allen
organischen Beständen
gesäubert.
1 km
»Auerhahn«
Wie bei der Nagoldtalsperre
musste auch hier der zerklüftete
Untergrund durch einen geeigneten Injektionsschleier geschlossen
werden. Der 72 m hohe Erd- und
Steinschüttdamm mit seiner
Alpirsbach
59
Asphaltbeton-Kerndichtung hat
eine Kronenlänge von 340 m und
eine Kronenbreite von 8 m. Hinter
ihm können bei einer Staufläche
von 60 ha 13.000 m3 Wasser gestaut
werden. Das Rohwasser aus dem
18 km2 großen niederschlagsreichen
Einzugsgebiet ist von höchster Güte.
Trotzdem muss es im Wasserwerk
gereinigt, entkeimt und vor allem
entsäuert werden. Anschließend
wird das Trinkwasser über rund
250 km Fernleitungen zu den
Hochbehältern der Mitgliedsgemeinden gefördert, von wo aus
über 250.000 Einwohner mit dem
lebenswichtigen Nass versorgt
werden.
Zum Schutz des Wassers sind
Freizeitaktivitäten im und am
Wasser nicht zugelassen. Neben der
Gewinnung von Trinkwasser dient
das Staubecken auch der Anreicherung von Niedrigwasser und
dem Schutz vor Hochwasser.
Der Schwarzwälder Wasserpfad
»Wasserwege – Lebensspuren –
Erlebnis am Wasser« führt vom
Wanderparkplatz der Kleinen Kinzig
entlang der Trinkwassertalsperre
und über einen Waldweg wieder
zurück. Auf der Gesamtstrecke von
60
6 km zeigen 34 Informationstafeln
und mehrere Modelle das Wasser in
seiner Bedeutung für die Natur, den
Menschen und die technische
Entwicklung. Die Umrundung des
Stausees beträgt ebenfalls 6 km.
Der in Reinerzau betriebene Bergbau auf Silber und Kobalt hatte in
der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts seine Blütezeit. Zu der heimischen Wald- und Viehwirtschaft ist
neuerdings der Fremdenverkehr
getreten. Aus dem Kurhaus Reinerzau ist nach dem 2.Weltkrieg ein
Sanatorium geworden, das inzwischen großzügig erweitert wurde.
Weglänge: 20 km
Wanderzeit: rund 5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 400 m,
steiler Aufstieg hinter Reinerzau
Markierung: Freudenstadt –
Zwieselberg: rote Raute mit
senkrechtem weißen Mittelstrich;
Zwieselberg –Reinerzau: verschiedene örtliche Wegemarkierungen;
Reinerzau–Alpirsbach: blaue
Raute mit senkrechtem weißem
Mittelstrich
Freizeitbus-Verbindung:
Rückfahrt ab Alpirsbach im
2-Stundentakt oder von Reinerzau
mit Freizeitlinie 14
Familie Michael Gäde
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Der beliebte Anlaufpunkt zwischen
Freudenstadt und Kniebis.
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61
Auf dem Breuningerweg
Von Freudenstadt nach Alpirsbach
Die Wanderung führt von Freudenstadt am Friedrichsturm vorbei
über Loßburg-Rodt und durch das
Ehlenboger Tal nach Alpirsbach:
Freudenstadt ➜ Loßburg-Rodt
(8 km) ➜ Ehlenbogen-Dörfle (12 km)
➜ Alpirsbach (18 km)
untergebracht, das die Bedeutung
Loßburgs als Marktflecken dokumentiert.
In Loßburg beginnt der »Kinzigtäler
Jakobusweg «. Dieser Pilgerweg,
der von einer stilisierten gelben
Muschel markiert wird, verläuft auf
dem Breuningerweg über EhlenDer Ortsname »Loßburg« erinnert
bogen nach Alpirsbach. Der rund
an eine abgetragene Wasserburg,
die mitten im Dorf auf dem »Schloss- 100 km lange »Camino« endet in
buckel« stand. Im ehemaligen Korn- Schutterwald.
speicher ist ein Heimatmuseum
Die Kinzig ist der längste (95 km) und
stärkste Zufluss, den der Rhein aus
dem Schwarzwald erhält. Schon zur
Die Klosterkirche
Römerzeit durchzog eine Heer- und
Alpirsbach beeindruckt
Handelsstraße das Kinzigtal, die
durch ihre schlichte
Straßburg mit Rottweil verband.
Majestät
Mehrere stattliche Bauernhöfe mit
alten Hausnamen liegen auf Grundgebirgskuppen am Quellhorizont.
Ihre Besitzer betreiben Wald- und
Viehwirtschaft.
Neben dem starken, selbstbewussten Bauerntum bestimmten noch
im vorletzten Jahrhundert Flößerei
und Bergbau (Silber, Blei, Kupfer,
Kobalt) das Wirtschaftsleben.
Alpirsbach wird von der ehemaligen Benediktinerklosterkirche
beherrscht, die 1095 gestiftet und
1099 geweiht wurde. Der eindrucksvolle, schlichte und wuchtige Bau
mit dem kreuzförmigen Grundriss
ist eine der am besten erhaltenen
Flachdeckenbasiliken. Im spätgotischen Kreuzgang finden alljährlich
Kammerkonzerte statt. In der Nähe
der Kirche können das ehemalige
Klostergebäude, das Museum für
Stadtgeschichte, die Glasbläserei
und die Klosterbrauerei besichtigt
werden.
Weglänge: rund 18 km
Wanderzeit: ca. 4,5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 360 m, ohne
nennenswerte Auf- und Abstiege
Markierung: blau-gelbe Raute
Varianten: Die Wanderstrecke kann
auch in 2 Etappen (bis Loßburg)
zurückgelegt werden.
Rückfahrt mit dem Freizeitbus:
Freizeitlinie 14 Alpirsbach – Loßburg
im 2-Stundentakt,
Freizeitlinien 14/19 Loßburg –
Freudenstadt im 1-Stundentakt
Freudenstadt
Friedrichsturm
Burgkopfhütte
Hohenrodt
Rodt
Loßburg
Ehlenbogen
Mittlere Mühle
Metzgerbauer
1 km
Gasthaus Erlenhof
Alpirsbach
63
Auf dem Flößerweg
Von der Alexanderschanze
nach Schapbach
Von der Alexanderschanze aus geht
es stets bergab auf dem Flößerweg
durchs Wolfs- und Wolfachtal über
Holzwald und Bad Rippoldsau nach
Schapbach: Alexanderschanze ➜
Holzwald (5 km) ➜ Bad Rippoldsau
(7 km) ➜ Vor Seebach (11 km) ➜
Schapbach (15 km)
Der Ortsteil Bad Rippoldsau verdankt seine erste Besiedlung den
Benediktinern des Klosters St. Georgen, die um 1140 das »Klösterle«
gründeten, das 1802 aufgelöst
wurde. Schapbach wird 1222 erstmals urkundlich genannt. Nach den
Zähringern sorgten ab 1296 die
Fürstenberger im Wolftal für stabile
politische Verhältnisse. Bis ins
19. Jahrhundert wurde das obere
Wolftal als Einheitsgemeinde
verwaltet. 1806 ging das Territorium
im neuen Großherzogtum Baden
auf. 1824 wurden die Gemeinden
Schapbach und Rippoldsau selbständig. Nach einem 150-jährigen
gutnachbarlichen Nebeneinander
64
vereinigten sich die Gemeinden
1974 zur Gemeinde Bad RippoldsauSchapbach. Im September 1945
erlaubten die Besatzungsmächte,
dass in ihren jeweiligen Zonen
zentrale Landesverwaltungen
eingerichtet werden konnten, die
über den Landkreisen standen. Da
die beiden Orte im südbadischen
Teil der französischen Zone lagen,
wurden sie der Regierung in Freibug
für Baden unterstellt. Durch die
Kreisreform, die am 1. 1. 1973 abgeschlossen wurde, kamen Bad
Rippoldsau und Schapbach vom
Landkreis Wolfach, der aufgelöst
wurde, zum Landkreis Freudenstadt.
Der seit 1938 zu Rippoldsau gehörende Ortsteil Badischer Kniebis
wurde 1975 abgetrennt und mit
dem Baiersbronner und dem
Freudenstädter Kniebis als Ortschaft in die Kreisstadt Freudenstadt eingemeindet. Der Waldreichtum und die Forstwirtschaft
haben die Doppelgemeinde entscheidend geprägt.
Ein herrliches Badevergnügen erwartet Sie im
Mineral- Bewegungsbad
Bad Rippoldsau
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Außenbecken,
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vor Schließung)
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65
Stille Gewässer und Sprudelwasser
Zum Glaswaldsee
Wir wandern auf dem Schwarzwald-Westweg von der Alexanderschanze an den Glaswaldsee. Über
die Grüne Sitzbank erreichen wir
Bad Rippoldsau. Auf der ganzen
Strecke gibt es weder bewirtschaftete Hütten noch Bushaltestellen.
Also: Rucksackvesper mitnehmen!
Auch der Glaswaldsee ist, wie die
meisten natürlichen Seen des
Nordschwarzwaldes, ein ehemaliger
Gletschersee. Einsam, inmitten
eines Nadelwaldmeeres, liegt er in
839 m Höhe am Fuß der Lettstädter
Höhe. Der nahezu kreisrunde Karsee
ist fast 200 m breit und bis zu 14 m
Weglänge: 15 km
Wanderzeit: nahezu 4 Stunden
Markierung:
blaue Raute mit weißem Längsbalken
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 2 nach Alexanderschanze ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 12); Rückfahrt ab
Schapbach mit Freizeitlinie 13 jew.
im 2-Stundentakt
Wo l f- P
ro
In ihrer Abgeschiedenheit
AlexanderSchanze
konnten sich bodenständiges
Brauchtum und heimische
Tracht in die Gegenwart
herüberretten. Der
ursprüngliche Charakter
bleibt bewahrt. Das
traditionsreiche Heilbad
und der schön gelegene
Luftkurort bieten vielfältige
Erholungsmöglichkeiten. Bad
Holzwald
Rippoldsau-Schapbach hat
ganzjährigen Kurbetrieb. Liebliche
Wiesentäler, weite Nadelwälder, das
Bad Rippoldsau
heilungsfördernde Klima, das Moor
und die Mineralquellen sind die
Klösterle
Heilfaktoren. Bad Rippoldsau verdankt
seine Heilerfolge vor allem den
sechs Rippoldsauer Mineralquellen,
welche die Brunnen für die Trinkkur,
e
ad
die Badewannen und das Hallenn
e
bewegungsbad speisen.
m
Vor Seebach
Obertal
Schapbach
1 km
Nach steilem Abstieg vom Schwarzwaldkamm: der Glaswaldsee
66
67
Dieuralten Kniebisbäder
Rippoldsau, Antogast, Griesbach
und Peterstal liegen am westlichen
bzw. südlichen Fuß des Kniebismassivs. Ende des 16. Jahrhunderts
untersuchten gelehrte Ärzte diese
Sauerbrunnen, erkannten deren
Heilwirkung und machten sie in der
»alten Welt« bekannt. Bad Antogast
wurde bereits 1336 erstmals als
Alexanderschanze
Bad erwähnt. Wegen seines
Eisensäuerlings wohlbekannt stieg
es zu einem Honoratioren-Bad auf.
Später ging dann das Sauerwasser
als Peterstaler oder Griesbacher
Sprudel weit in die Welt hinaus.
Bad Griesbach und Bad Peterstal
sind nur 4 km voneinander entfernt.
Ab 1604 galt eine umfangreiche
»Badeordnung« für beide Orte
gemeinsam. In jener Zeit wurde
geradezu unvorstellbar viel und gut
geschmaust und getrunken.
Griesbach war lange Zeit das beste
und teuerste Bad, in dem die hohe
Aristokratie Erholung und Genesung
suchte. Das Sauerwasser dieser drei
Badeorte wurde um 1800 in grüne
Flaschen verfüllt, verkorkt und zum
Versand auf Karren mit Rindsblasen
überzogen. 1838 wurden aus Anto-
1 km
Hildahütte
Lettstädter
Höhe
Glaswaldsee
68
Grüne
Sitzbank
Bad RippoldsauKlösterle
gast 30.000, aus Peterstal sogar
346.000 solcher Krüge versandt.
Das »Badhuss« in Rippoldsau hat
sich ab 1490 zu einem vornehmen
und großzügigen Heilbad entwickelt. Schon 1579 trat eine fürstenbergische »Badeordnung« in Kraft.
1643 soll eine schwedische Soldateska das Bad zerstört haben;
doch bereits 12 Jahre später war es
wieder aufgebaut. Das traditionsreiche Heilbad hat sich vor allem
durch sein Mineral-Hallen-Bewegungs-Bad im Kurmittelhaus zu
einem vorbildlichen Kurzentrum
empor gearbeitet.
Weglänge: 15 km
Wanderzeit: rund 4 Stunden
Höhenunterschied: rund 275 m, sehr
steile Abstiege an den Glaswaldsee
und nach Bad Rippoldsau
Markierung: Alexanderschanze Glaswaldsee: liegende rote Raute;
Glaswaldsee – Bad Rippoldsau:
blaue Raute mit senkrechtem
weißem Mittelstrich
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 2 ab ZOB Freudenstadt (Bussteig 12) im 2-Stundentakt; Rückfahrt ab Bad Rippoldsau
mit Freizeitlinien 13 oder 18
ebenfalls im 2-Stundentakt
So oft und so weit man will …
tief. Seinen Abfluss hat er im Seebach, der im Glaswald durch eine
ehemalige Glasbläsersiedlung führt.
DT
TA
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69
Schmiedsberger
Platz
Auf Hansjakobs Spuren
Im Kaltbrunner Tal
Schapbach
70
l
e r Ta
In einem Seitental der Kinzig: Schapbach
sind u.a. »Waldleute«, »Erzbauern«
und »Abendläuten«. In ihnen
beschreibt er sehr anschaulich das
Leben längst ausgestorbener
Schwarzwälder Berufe. Ihm zu Ehren
wurden der kleine Hansjakobweg
(um Schapbach) und der große (um
Haslach) angelegt. Den kleinen
Hansjakobweg, der teils in unserem
Kreisgebiet verläuft, wollen wir in
drei Tagen erwandern. Auf dieser
ersten Wanderstrecke informieren
19 gut gestaltete Hinweistafeln über
das Sehenswerte des jeweiligen
Standortes (z. B. über eine Riese und
über eine Schwallung, über den
ehemaligen Vogtshof des Andreas
Harter, über eine Rußhütte und die
Harzerei und über eine ehemalige
Farbmühle). Wittichen war im
18. Jahrhundert das mit Abstand
bedeutendste Silberbergbaurevier
des Schwarzwaldes. Silberne und
goldene Glückauf- und DankopferKlippen aus den Jahren 1704 bis 1710
sind Zeugnis dieses einst blühenden
Gewerbes.
runn
Dr. Heinrich Hansjakob (1837 – 1916)
war Pfarrer, Lehrer, Landtagsabgeordneter, vor allem aber Volksschriftsteller. Werke des großen
Erzählers aus dem Kinzigtal (in
Haslach geboren und gestorben)
Kaltb
Die Zielwanderung führt als erste
Tagesetappe von Schapbach auf den
Schmiedsberger Platz (steiler und
langer Aufstieg) durch das
Kaltbrunner Tal nach Wittichen und
über Vortal nach Schenkenzell.
Kloster
Wittichen
1 km
Vortal
Schenkenzell
Bekannt wurde der Ort darüber
hinaus durch den Wittichenit (ein
Kupfer-Wismut-Sulfid). Mit dem
Speiskobalt, der in Wittichen
abgebaut und in der ehemaligen
Farbmühle zu »Smalte« und
Kobaltblau verarbeitet wurde, soll
71
Umwelt und Geldbeutel entlasten!
auch das holländische Delfter
Porzellan bemalt worden sein. Das
ehemalige Kloster wurde von der
seligen Luitgard 1325 gestiftet. Im
14. und 15. Jahrhundert erlebte das
Kloster seine Blütezeit: Es erhielt
entsprechende Privilegien von Papst
und Kaiser. Reformation und Bauernkrieg brachten seinen ersten Niedergang. 1802 wurde es dann durch die
Fürstenberger aufgehoben. In der
herrlich restaurierten Kirche mit der
kunstvollen Barockausstattung befindet sich das Grab der Stifterin und
daneben ein schönes Grabrelief des
Herzogs Rainold IV. von Urslingen,
eines Herren von Schiltach.Vor der
Kirche steht ein schöner, steinerner
Wappenbrunnen. Dessen Hintergrund bilden Sandsteinplatten, in
welchen die Hof-, Holz- und Schifferzeichen Kaltbrunner Bürger eingemeißelt sind.
www.vgf-info.de
Im Internet finden Sie alles, was Sie zum Bus- und Bahnfahren
brauchen: die Elektronische Fahrplanauskunft nennt Fahrtzeiten
und Fahrtrouten, der Tarifcheck berechnet den exakten Fahrpreis
und Freizeit-Tipps informieren über Ausflugsziele im Landkreis
Freudenstadt. Sogar die Wettervorhersage für Ihre FreizeitbusWanderung können Sie auf den VGF-Seiten abrufen.
Klicken Sie mal rein.
Weglänge: 17 km
Wanderzeit: 4 bis 5 Stunden
Höhenunterschied: rund 420 m
Markierung:
Abbildung des Hansjakobhutes
Freizeitbus-Verbindung:
Mit Freizeitlinie 13 nach Schapbach
ab ZOB Freudenstadt (Bussteig 13)
im 2-Stundentakt; Rückfahrt ab
Schenkenzell mit Freizeitlinie 14
72
73
Auf Hansjakobs Spuren
Um St. Roman
Per pedes legen wir den zweiten
Teil des kleinen Hansjakobweges
zurück. Es ist eine GanztagesZielwanderung:
Vortal ➜ Kloster Wittichen ➜
Salzlecke ➜ Heubach ➜ Teufelstein
➜ St. Roman ➜ Waldhans ➜
Holdersbach ➜ Schapbach
Der Heubach war Grenzbach zwischen den beiden geroldseckschen
Herrschaften Romberg (Schapbach)
und Schenkenzell. Noch heute bildet
er einen Teil der Grenze zwischen
Schenkenzell und Wolfach und
damit zwischen dem Landkreis
Rottweil und dem Ortenaukreis.
Hansjakob lobte den »Heuwich« als
eines der romantischsten Schwarzwaldtäler. Man kann es kaum glauben, dass im bescheidenen Rinnsal
des Heubächle einmal »Holländertannen« geflößt wurden. Aber das
Wasser wurde zuvor im Floßweiher
(Schwallung) gestaut. In brausender
Fahrt mussten die Flößer mit ihren
Flößen die gefährliche Gneisschlucht »Hölle« passieren, ehe sie
die Kinzig erreichten, wo in Einbindestuben etwas größere Flöße
zusammengestellt wurden. Das
Bergdörflein St. Roman, ein Ortsteil
von Wolfach im oberen Sulzbächle,
ist eine typische Schwarzwälder
Streusiedlung. Der vielbesuchte
Wallfahrtsort wurde 1370 erstmals
urkundlich erwähnt. Er gehörte zur
geroldseckschen Herrschaft Romberg und kam mit dieser um 1490
an die Fürstenberger. Das kleine
Wallfahrtskirchlein wurde erst nach
der Jahrhundertwende erbaut. Das
spätgotische Sakramentshäuschen
von 1481 erinnert noch an das alte
Kirchlein. Das Deckengewölbe trägt
die Hofzeichen der einzelnen
Bauernhöfe dieser Gegend. Das
Kircheninnere wird von den kunst-
Schapbach
Holdersbach
Waldhans
St. Roman
74
Weglänge: 20 km
Wanderzeit: ungefähr 5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 350 m
Markierung:
Abbildung des Hansjakobhutes
Freizeitbus-Verbindung:
Mit Freizeitlinie 14 nach Vortal ab
ZOB Freudenstadt (Bussteig 8);
Rückfahrt ab Schapbach mit
Freizeitlinie 13 im 2-Stundentakt
1 km
Salzlecke
Heubach
St. Roman am kleinen Hansjakobweg
vollen Statuen des großen Bauernheiligen Wendelin und des Pestund Seuchenpatrons Sebastian
geschmückt. Auf dem Friedhof fand
der »Fürst vom Teufelstein« 1893
seine letzte Ruhestätte. Dieses
Försteroriginal Josef Anton Fürst
diente zuerst in Bad Rippoldsau
und trat nach der Pensionierung
seines Vaters dessen Stelle in
Wittichen an, wo er von 1841 bis
1888 das Amt des Revierförsters auf
dem Abrahamsbühl versah.
Kloster
Wittichen
Vortal
Teufelstein
75
Auf Hansjakobs Spuren
Hirschbach
Der Schwarzenbruch
Die Ganztages-Rundwanderung
mit Start und Ziel in Schapbach
führt über den dritten Teil des
kleinen Hansjakobweges:
Schapbach ➜ Wildschapbach ➜
Hirschbach ➜ Auf dem Schlegel ➜
rund um den Schwarzenbruch ➜
Hasenacker ➜ Schapbach
Kernstück der heutigen Wanderung
ist das Paradies auf dem Schwarzenbruch, wo wir einen majestätischen
Rundblick genießen. Der Schwarzenbruch, eine der wenigen waldfreien Hochflächen dieser Gegend,
ist durch den ehemaligen Weidebetrieb entstanden. Dieser typische
Weidberg war nur locker mit
Wacholderbüschen, mit Birken und
einigen anderen Laubbäumen
bestanden. Nur einzelne Fichten,
Tannen und Kiefern konnten ihren
angestammten Platz sichern. In
diese wenig gepflegten, lichten
Waldungen, die mit zahlreichen
Sträuchern und Hecken durchsetzt
waren, wurde das Vieh auf die
Weide getrieben. Die starke Beweidung hielt den Nadelwald zurück.
Mit der Einführung der intensiven
Stallfütterung wurden den Almen
Wiesen abgerungen. In Notjahren
machten sich die Bergbauern zu
Denkmal in Schapbach:
Ein Bauer betrauert seinen
gefallenen Sohn.
Auf dem
Schlegel
Hasenhaus
Schapbach
Auf dem
Schwarzenbruch
Schremphof
Hasenacker
Selbstversorgern, indem sie Äcker
anlegten, wo sie Kartoffeln und
Roggen anbauten. Durch den
Bernauerberg ziehen zwei Haupterzgänge, die seit altersher im
Mittelpunkt des Bergbaus im Wolftal standen. Auf einem dieser Gänge
wird heut noch in der Grube »Klara«
in Oberwolfach neben Schwerspat
die Gangart Flussspat abgebaut. Die
aus ihr gewonnene Flusssäure dient
als Flussmittel beim Verhütten der
Erze. Der Schwarzenbruch wurde
dank seiner Lage ein bedeutendes
Bergbaurevier. Im Schwerspat, dem
hauptsächlichen Gangmaterial
dieser Gruben, liegen silberhaltige
Kupfer-Bleierzgänge. Während man
noch im 18. Jahrhundert vorwiegend
1 km
nach Silber und Kupfer schürfte,
wurde der Schwerspat als wertloses
Gestein auf die Abraumhalden
geworfen. Im 19. und 20. Jahrhundert dagegen wurde Schwerspat ein
begehrter Rohstoff für das Baugewerbe und die chemische Industrie.
Weglänge: rund 15 km
Wanderzeit: ungefähr 4 Stunden
Höhenunterschied: nahezu 300 m
Markierung:
Abbildung des Hansjakobhutes
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 13 ab ZOB Freudenstadt (Bussteig 13) nach Schapbach
und zurück über den Kniebis im
2-Stundentakt
77
Wasserfälle und Klosterruine
Zu den Wasserfällen
bei Allerheiligen
Von der Zuflucht aus wandern
wir nach Allerheiligen. Die Rückwanderung auf den Schliffkopf
erfolgt entweder auf dem
kurzen, steilen Aufstieg über
Steinmäuerle (4 km) oder auf dem
etwas bequemeren aber
längeren Pionierweg (5 km).
Die Wanderung durch den steilen
Westabhang des Schwarzwaldhauptkammes bietet immer wieder
herrliche Ausblicke. Sie führt durch
mehrere Bockmeere, wo Felsblöcke
massenhaft auftreten. Diese sind
allermeist durch Verwitterung
(Frostsprengung) im Frostwechsel-
klima der Eiszeit entstanden. In
jener Zeit bildeten sich im flacheren
Ostabhang die Karseen.
Die herrliche Lage, die malerische
Kirchenruine und die imposanten
Wasserfälle machten Allerheiligen
zu einem der reizendsten Orte des
Schwarzwaldes. Das frühere
Prämonstratenser-Kloster wurde
1196 von Uta von Schauenburg
erbaut, 1803 aufgehoben und im
selben Jahr durch einen Blitzschlag
zerstört. Die Gebäude der 1196 gegründeten Probstei (ab 1657 Abtei)
Allerheiligen
(Wasserfälle)
Klosterruine
Schliffkopf-Hotel
wurden 1811 abgetragen. Die Kirche
hatte Vorbildwirkung für die Ausbreitung des gotischen Baustils am
Oberrhein. Chor und Querschiff
stammen aus dem Jahr 1270, das
Langhaus entstand im Übergang
vom 15. bis ins 16. Jahrhundert.
Unterhalb der Klosterruinen stürzt
der Lierbach in sieben Kaskaden
(Bütten) über 100 m tief hinab.
Diese Allerheiligen-Wasserfälle
hießen früher Büttensteiner Wasserfälle. Erst im vorigen Jahrhundert
wurden sie vom Staatlichen Forstamt Achern erschlossen. Der jetzige
bequeme Weg wurde erst 1963/64
angelegt. Sehenswert ist auch das
Ehrenmal für die in den beiden
Weltkriegen gefallenen Mitglieder
des Schwarzwaldvereins.
Steinmäuerle
Wahlholzhütte
Die Kirchenruine des ehemaligen
Prämonstratenser-Klosters Allerheiligen
78
1 km
Weglänge: 15–17 km
Wanderzeit: 4 bis 5 Stunden
Höhenunterschied: nahezu 500 m
Markierung: blaue Raute
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 2 zur Zuflucht ab
ZOB Freudenstadt (Bussteig 12)
im 2-Stundentakt; Rückfahrt
ab Schliffkopf mit Freizeitlinien 2
oder 11 im 1-Stundentakt.
Zuflucht
79
Für Schwindelfreie
Der Karlsruher Grat
Die Tages-Rundwanderung ist ein
eher anstrengendes alpines
Bergsteigen mit Start- und Zielort
auf dem Ruhestein. Auf dem
Gebirgspfad nach Ottenhöfen
klettern wir über den Karlsruher
Grat, aber auch der Rückweg über
das Edelfrauengrab und den
Falkenschrofen erfordert einige
Anstrengung und Ausdauer,
da über 600 m Höhenunterschied
überwunden werden müssen.
Der Karlsruher Grat ist eine wild
zerklüftete Felspartie, die aus
Quarzporphyren besteht. Sein
riffartiger Kamm hebt sich mit
seinen schroffen Steilabfällen
Ottenhöfen
Karlsruher
Grat
deutlich von den mehr gerundeten
Granitkuppen der näheren Umgebung ab.
Die Wanderung über den Grat
erfordert allerdings etwas
Schwindelfreiheit, Trittsicherheit
und festes Schuhwerk mit griffigen
Sohlen. Sie zählt aber zu den eindrucksvollsten des Nordschwarzwaldes und bietet herrliche
Ausblicke und prachtvolle Tiefblicke.
Auf einem schmalen Fußpfad kann
der schwierigste Teil der Gratwanderung umgangen werden.
Der Gottschlägbach, der die
sehenswerten Wasserfälle »Edelfrauengrab« bildet, entspringt am
Westhang des Vogel- und Melkereikopfes. In zahlreichen bis zu 8 m
hohen Kaskaden überwindet er
Bosensteiner
Eck
Ruhestein
Falkenschrofen
Edelfrauengrab
eine Schlucht und hat hierbei
vulkanische Ergussgesteine in einer
Mächtigkeit von über 500 m Höhe
durchgehend aufgeschlossen. Die
unterste Gefällstufe mit einer im
Rhyolith ausgekolkten Höhle ist mit
Treppen und Stegen ausgebaut.
Diese »Teufelsküche« ist das sagenumwobene Edelfrauengrab, wo die
Herrin von Bosenstein von ihrem
Ehemann lebendig eingemauert
worden sein soll, weil sie angeblich
versucht hatte, sechs ihrer sieben
Kinder umzubringen.
Erstmals wurden die Wasserfälle
zwischen 1856 und 1858 durch das
Forstamt Ottenhöfen erschlossen.
Nachdem ein Unwetter den gesamten Schluchtweg zugeschüttet
hatte, wurde er 1966 vom Schwarz-
1 km
waldverein wieder begehbar
gemacht.
Weglänge: 16 km
Wanderzeit: rund 5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 600 m
Markierung: Der Abstieg vom
Ruhestein über Bosenstein, den
Karlsruher Grat und den
Dreierschrofen nach Ottenhöfen ist
mit einer blauen Raute und der
örtlichen Wege-Nr. 7 markiert. Beim
Aufstieg von Ottenhöfen auf den
Ruhestein über das Edelfrauengrab,
den Falkenschrofen und über das
Bosensteiner Eck folgen wir der
Wegenummer 16.
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt, Freizeitlinie 2
(Bussteig 12) oder Freizeitlinie 11
(Bussteig 6) im 1-Stunden-Takt
81
Zur größten mittelalterlichen Wüstung
Auf den Rockesberg
Glatten
Die Wanderung beginnt in LoßburgRodt, durchquert Wittendorf,
überquert die Glatt und erreicht die
ehemalige Altstadt Rockesberg.
Wiederum überqueren wir die Glatt
auf dem Rückweg, um schließlich
über Neuneck nach Glatten zu
gelangen:
Loßburg-Rodt ➜ Wittendorf (4 km)
➜ Ziegelackerhof ➜ Rockesberg ➜
Neuneck (12 km) ➜ Glatten (16 km)
Die ehemalige Altstadt auf dem
Rockesberg bei Unteriflingen
ist wohl eine fränkische Siedlung
gewesen. Der Stadtgrundriss war
Wittendorf
Loßburg-Rodt
Neuneck
Ziegelackerhof
1 km
ein unregelmäßiges Eirund, etwa
240 m lang und 135 m breit. Zu zwei
Dritteln war die Altstadt von einer
Umfassungsmauer umgeben, das
restliche Drittel war Pfahlwerk.
Der Flößerbrunnen in Glatten –
ein Hinweis auf die Geschichte der Wassernutzung
82
Innerhalb der Stadtmauer wurden
bei Ausgrabungen 35 Hausgrundrisse gezählt, von denen einige
Keller noch gut feststellbar sind.
Dieser vermutlich fränkische Reichshof hatte Gebäude für die Gutsverwaltung, Unterkunftsstätten für
Beamte, Hütten für Knechte, Ställe
Wüstung
Schwal im Glattal Rockesberg
für das Vieh, Schuppen für Wagen
und Geräte sowie Speicher für die
Vorratshaltung. Da sich außerhalb
des Tores ein Vorwerk befand, wird
vermutet, dass zumindest zeitweise
auch Heeresteile in der Stadt untergebracht wurden. Man nimmt an,
dass im Jahre 1002 Truppen des
Kaisers Heinrich II. die Stadt zerstört
haben, die – aus welchen Gründen
auch immer – nie wieder aufgebaut
wurde. Die ehemalige Altstadt
wurde so zur größten mittelalterlichen Wüstung Baden-Württem83
bergs. Die Burg »Neuneck« wurde
ungefähr um 1240 auf der Markung
Iflingen erbaut. Sie war fast ausschließlich im Besitz der Ritter von
Neuneck. Die Neuecker verkauften
ihre Burg samt dem Pfarrsatz, dem
Dorf und der ganzen Herrschaft
Neuneck 1614 an Württemberg. Das
Adelsgeschlecht »von Neuneck« ist
1671 ausgestorben.
Kurz vor 1900 wurden die beiden
letzten Flügel der Schildmauer
abgebrochen, sodass von der früheren oberen Burg keinerlei oberirdische Bauteile erhalten blieben.
Die noch erhalten gebliebenen
Mauern der um 1500 erbauten
unteren Burg (das »neue Eck«)
wurden 1975/76 baulich gesichert.
Weglänge: 16 km
Wanderzeit: ungefähr 4 Stunden
Höhenunterschied:
rund 200 m, steiler Ab- und Aufstieg
zwischen dem Ziegelackerhof und
dem Glattal
Markierung: blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt nach Loßburg
mit Freizeitlinie 14 oder 19 (beide
Bussteig 5); Rückfahrt von Glatten
nach Freudenstadt mit Freizeitlinie 1
im 2-Stundentakt
84
Über
400 mal im
Landkreis
Freudenstadt
85
Obermusbach
Auf geschichtlichen Spuren
Hallwangen
Von Grüntal aus führt die bequeme
Halbtags-Zielwanderung auf dem
alten Kirchweg nach Hallwangen
(3,5 km), zum ehem. Bergwerk,
über den Barfußpark zum Segelfluggelände am Tannenbühl und
nach Obermusbach (8 km).
In Grüntal beeindruckt die ev.
Pfarrkirche durch ihre gedrungene
Gestalt. An den niederen, romanischen Turm hat Heinrich Schickhardt
1592 das flachgedeckte Kirchenschiff angefügt.
Wer zum ersten Mal in den staatlich
anerkannten Luftkurort Hallwangen
kommt, vermutet nicht, dass hier
einst Bergbau betrieben wurde. Die
Grube »Himmlisch Heer« ist auch
die einzige am östlichen Rand des
Freudenstädter Grabens. Seit 1520
wurden mit wechselndem Erfolg
Silber und Kupfer abgebaut. Die
Privilegien, die Herzog Ulrich diesen
Bergwerken 1536 gab, erneuerte
Herzog Christoph im Jahre 1558. Der
Dreissigjährige Krieg brachte den
Bergbau anscheinend auch hier
86
zum Erliegen. Zwischen 1723 und
1726 und von 1772 bis 1790 wurde im
Stollen »Himmlisch Heer« erneut
nach Silber und Kupfer geschürft.
Die späteren Bergbauversuche im
19. und 20. Jahrhundert galten den
Eisenerzen und der Gangart Schwerspat. Von 1850 bis 1860 sowie vor
und nach dem 1. Weltkrieg wurde
dieser auch abgebaut.
Auf der verschwundenen Hoheburg
saßen einst Edelfreie, deren
Geschlecht sich von 1075 bis 1220
nachweisen lässt. Der Burgstall
besteht aus einem fast kreisrunden
Hügel mit einem Durchmesser von
48 m, der von Graben und Wall
Segelfluggelände
umzogen wird. Heute ist er mit
Nadelwald bedeckt. Es ist kein
Mauerwerk mehr zu sehen. Auch
Erlensee
das Dominikanerinnenkloster
Barfußpark
Engeltal in Hallwangen gehört der
Vergangenheit an. Es wurde 1292
Schaubergwerk
von Ritter Hans von Weitingen
Hallwangen
gestiftet. Klostervögte waren die
Grafen von Fürstenberg.
Die einstige
Klostermühle (1487
Grüntal
erstmals erwähnt)
1 km
besteht noch. Die
Grube »Himmlisch
Heer« wurde in den letzten Jahren
der Öffentlichkeit wieder zugänglich Freudenstadt ein Segelfluggelände.
gemacht.
Wer Zeit oder gar Langeweile hat,
kann hier die Flugkünste der Piloten
Der 2,4 km lange Barfußpark führt
bewundern, und wer sich’s zutraut,
über kühle Erde, durch Matsch,
kann auch mitfliegen.
über Rasen, Kies, Sand und Moos.
Beim Durchschreiten wird dabei ein Weglänge: rund 11 km
Bewusstsein für die unterschiedWanderzeit: nahezu 3 Stunden
lichen Materialien entwickelt. In
Höhenunterschied: ca. 210 m
direktem Kontakt mit dem BodenFreizeitbus-Verbindung:
belag erfahren wir aber nicht nur
Mit Freizeitlinie 9 ab ZOB Freudendie Umwelt, sondern authentisch
stadt (Bussteig 9) nach Hallwangen
auch unseren Körper.
im 2-Stundentakt; Rückfahrt von
Klosterreichenbach nach FreudenAuf dem Tannenbühl bei Obermus- stadt mit Freizeitlinie 12 ebenfalls im
bach unterhält die Fliegergruppe
2-Stundentakt.
87
Auf dem Gäurandweg
Zur Burgruine Mantelberg
Von Schopfloch wandern wir über
den Rödelsberg nach Salzstetten.
Unterhalb von Neu-Nuifra überqueren wir das Waldachtal und
gelangen zur Ruine Mantelberg bei
Pfalzgrafenweiler:
Schopfloch ➜ Salzstetten (7 km) ➜
Pfalzgrafenweiler (16 km)
Schopfloch liegt am Übergang
zwischen Nordschwarzwald und
Heckengäu. Seine frühere Struktur
war überwiegend landwirtschaftlich geprägt; heute wird sie
von mehreren Gewerbebetrieben
beherrscht. Der Ort wird 772
erstmals urkundlich genannt.
Dass er aber älter sein dürfte, zeigt
das Gräberfeld im »Laiber« aus
dem 7./8. Jahrhundert. Das früher
ebenfalls landwirtschaftlich
orientierte Salzstetten hat sich zur
Wohngemeinde mit einem guten
Arbeitsplatzangebot entwickelt.
Das ehemalige Schloss im Herzen
Salzstettens wird zurzeit
renoviert.
Die ursprüngliche,
in der ersten Hälfte des
13. Jahrhunderts erbaute Anlage
besitzt noch eine Mantelmauer
von über einem Meter starkem
Bruchsteinmauerwerk, deren Ecken
mit Buckelquadern verblendet sind.
Die Burgruine Mantelberg ist eines
der stattlichsten Denkmäler des
Landkreises Freudenstadt. Die um
1230 erbaute Burg bestand aus der
Hauptburg, dem Halsgraben und
der Vorburg mit Außenbefestigungen. Der über 30 m hohe Turm,
der sich nach oben etwas verjüngt,
wurde in staufischem Buckelquaderwerk gebaut. Die aus
Bruchsteinen und Mörtel
errichteten Mauern wurden mit
Buckelquadern verblendet.
Die Mauer ist unten 3 m stark.
Der Eingang befindet sich in 8 m
Höhe. Darunter liegt im Turminnern
ein mit einem Tonnengewölbe
Pfalzgrafenweiler
Burgruine
Mantelberg
Neu-Nuifra
Salzstetten
1 km
Schopfloch
Die Burgruine Mantelberg stammt aus dem 13. Jahrhundert
88
Rödelsberg
89
Die Burg war zunächst freier Sitz
des adeligen Geschlechts Müller von
Ihlingen, war kurze Zeit im Besitz
der Grafschaft Eberstein und
diente schließlich als Stützpunkt
den Markgrafen von Baden. Im
Bauernkrieg 1525 muss die Burg
durch Brand zerstört worden sein.
1973 wurde der Turm baulich
gesichert und begehbar gemacht.
Weglänge: 16 km
Wanderzeit: rund 4 Stunden
Höhenunterschied: ca. 170 m,
steiler Aufstieg zur Burgruine
Markierung: fast durchweg blaugelbe Raute, nur das Sträßchen
durch Neu-Nuifra an die Waldach
ist nicht ausgeschildert
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 1 nach Schopfloch
ab ZOB Freudenstadt (Bussteig 4)
im 2-Stundentakt; Rückfahrt ab
Pfalzgrafenweiler mit Freizeitlinie 9
ebenfalls im 2-Stundentakt
90
Viel Spaß beim Wandern !
überdeckter Raum. Alle weiteren
darüberliegenden Decken waren
aus Holz gezimmert. Dieser mehrstöckige Bergfried mit nur wenigen
schmalen Lichtöffnungen überragte als Wartturm den ganzen
Bereich. Er blieb die letzte Zuflucht.
Mönchhof-Sägemühle und Burgruine Rüdenberg
Von Dornstetten
nach Pfalzgrafenweiler
Der Wanderweg führt von Dornstetten ins Waldachtal bis auf das
Hochplateau von Pfalzgrafenweiler:
Dornstetten ➜ Lützenhardt (7 km)
➜ Vesperweiler ➜ Ruine Rüdenberg ➜ Pfalzgrafenweiler (12 km)
Lützenhardt hat sich von der
Bürstenmacher- und Hausierergemeinde zu einem wohlhabenden
Luftkurort entwickelt. Eine moderne
Kurklinik, gepflegte Kurhotels, gemütliche Schwarzwald-Pensionen
Mönchhofsägemühle in Vesperweiler
91
Ruine
Rüdenberg
Vesperweiler
MönchhofSägemühle
Lützenhardt
Mönchsbronnen
1 km
Dornstetten
und familiäre Privatzimmer sind
die Stützen einer Kur oder eines
erholsamen Urlaubs.
Die Mönchhof-Sägemühle in
Vesperweiler ist 600 Jahre alt. Die
ersten 350 Jahre war sie im Besitz
des Klosters Bebenhausen. Ein
riesiges, hölzernes, oberschlächtiges
Wasserrad treibt über eine Welle ein
großes und ein kleines Kammrad an.
Der Körper von beiden ist aus
Gusseisen, die Kammen (Zähne)
dagegen wurden aus Hainbuchenholz hergestellt. Über die Transmission werden die Vollgatter an92
getrieben. Der eingebaute Generator
sorgt für eine gleichmäßige und
konstante Drehzahl. Diese Inneneinrichtung ist gediegene Einfachheit und solide Zweckmäßigkeit.
Heute noch kann allein mit der Kraft
des Wassers gesägt werden. Das
zu sägende Stammholz wird in dem
kleinen Mühlekanal, der von der
Waldach abgeleitet wird, bis zum
Sägegatter geflößt.
Von der Burgruine Rüdenberg, die
in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut wurde, blieb nur
wenig erhalten: der Stumpf des vier-
eckigen Turms (staufisches Buckelquaderwerk), Reste einer Art Schildmauer, die Grundmauern eines
Gebäudes und der Halsgraben. Nach
den Kecheler von Rüdenberg und
den Pfalzgrafen bei Rhein kam
die Burg 1440 an Württemberg, war
aber zwischendurch von1498 bis
1625 im Besitz der Neunecker.
Pfalzgrafenweiler liegt auf einem
sonnigen Hochplateau, an der
Grenze zwischen Schwarzwald und
Heckengäu,zwischen altbesiedeltem Bauernland und nur dünn
besiedeltem Waldland. Kleinlandwirtschaft und Handwerk waren
früher von größter Bedeutung, sie
wurden aber von der Industrie und
dem Fremdenverkehr in den Hintergrund gedrängt.
Weglänge: 12 km
Wanderzeit: 3 Stunden
Höhenunterschied: rund 80 m
Markierung: blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Hinfahrt nach Dornstetten mit
Freizeitlinie 1 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 4); Rückfahrt von
Pfalzgrafenweiler nach Freudenstadt mit Freizeitlinie 9 jeweils
im 2-Stundentakt
So oft und so weit man will …
Pfalzgrafenweiler
T
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RT
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H R
JA
93
Ehe die Schwarzwälder vor zweihundert Jahren damit begannen,
den geplünderten Wald planmäßig
94
mit schnellwachsenden Fichten, mit
Tannen und Kiefern anzubauen,
sahen unsere Wälder anders aus:
Mächtige Rotbuchen und riesige
Weißtannen waren die vorherrschenden Baumarten, dazu gesellten sich Eichen, Kiefern und Ebereschen. Im Naturschutzgebiet
»Große Tannen« bei Kälberbronn
blieb uns ein solcher »BuchenTannen-Bergwald« erhalten. Hier
Pfalzgrafenweiler
Waldsägmühle
1 km
Kälberbronn
Klosterreichenbach
Die Wanderung führt zu den
»Großen Tannen« bei Kälberbronn
und zur Nagoldtalsperre Erzgrube:
Pfalzgrafenweiler ➜ Waldsägmühle
➜ Kälberbronn ➜ Erzgrube (12 km)
➜ Igelsberg (15 km) ➜ Klosterreichenbach (19 km).
Der Bau der Nagoldtalsperre
brachte dem Erholungsort mit
seinem Fremdenverkehr neue
Impulse. Für Wassersportler und
Angler ist der Stausee ein begehrtes
Freizeitgelände. Die »Nagoldtalsperre Erzgrube« hat eine Gesamtlänge von 2.850 m, eine Breite bis
zu 250 m und eine größte Tiefe von
35 m. Vor- und Hauptsperre können
gemeinsam über 5 Mio. m3 Wasser
stauen. Damit ist sie bislang das
größte Speicher- und Rückhalte-
Igelsberg
In der Erzgrube wurde, wie der
Name verrät, schon in der Reformationszeit nach Erz gegraben.
Da aber auch hier der Aufwand
größer als der Ertrag war, wurde
der Bergbau wieder eingestellt.
Im 19. Jahrhundert spielten
Waldwirtschaft und Flößerei eine
bedeutende Rolle: 22 Bürger
übten den Beruf des Flößers aus.
»Große Tannen«
Die Nagoldtalsperre Erzgrube –
ein attraktives Ausflugsziel
1 km
»Grosse Tannen«
Erzgrube
Nagoldtalsperre und
können die Bäume ungestört
wachsen. Sie zeigen sehr anschaulich, wie gewaltig der natürliche
Nordschwarzwald einst war. Dieser
Bannwald ist ein Totalreservat. Hier
ruht jegliche forstliche Nutzung.
Bannwälder dienen vorwiegend der
Wissenschaft als »Freilandlaboratorium«.
N a g o l d -Ta l s p e r r e
Wanderung im Buntsandstein
95
Weglänge: 19 km
Wanderzeit: Nahezu 5 Stunden
Höhenunterschied:
rund 210 m, meist abwärts
Markierung: Pfalzgrafenweiler –
Waldsägmühle: schwarz-rote Raute;
Waldsägmühle – Erzgrube und
Igelsberg – Klosterreichenbach:
blaue Raute mit weißem Balken;
Erzgrube – Igelsberg: »Bernbachtal«
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt nach Pfalzgrafenweiler mit Freizeitlinie 9
(Bussteig 9); Rückfahrt von Klosterreichenbach mit Freizeitlinie 12
jew. im 2-Stundentakt
96
… Familienausflug …
becken Baden-Württembergs. Das
Staubecken wurde gebaut, um
einerseits Hochwasserschäden im
Unterlauf der Nagold zu verhindern, andererseits um in trockenen
Sommern das oft schlechte
Mischungsverhältnis von Frischwasser und Abwässern zu verbessern. Die Nagoldtalsperre ist das
erste Staubecken, das im zerklüfteten Buntsandstein gebaut wurde.
Um zu verhindern, dass zuviel
Wasser unkontrolliert versickert
und dass der Erddamm gar umoder unterspült wird, mussten
über 15.000 Tonnen Zement in das
Gebirge eingepresst werden.
Zwischen Nagold und Zinsbach
Die »Historische Meile«
von Altensteig
Ziel dieser Tageswanderung ist
Altensteig, das wir von der Erzgrube
aus durch das Nagoldtal erreichen.
Den Rückweg nach Pfalzgrafenweiler legen wir im Zinsbachtal
zurück: Erzgrube ➜ Schernbacher
Sägmühle ➜ Pfaffenstube ➜
Völmlesmühle ➜ Neumühle ➜
Altensteig ➜ Kohlsägemühle ➜
Zinsbachmühle ➜
Pfalzgrafenweiler.
Die Altstadt von Altensteig ist durch
das Sicherheitsbedürfnis mittelalterlicher Städte am Hang gegen
die Nagold erbaut worden, da sich
die Talaue als hochwassergefährdet
und als militärisch ungeeignet
erwies. Die als Wohnturm erbaute
Burg entstand in der ersten Hälfte
Altensteig
Neumühle
Kohlsägemühle
Pfaffenstube
Schernbacher
Sägmühle
Erzgrube
Zinsbachmühle
Nagold-Talsperre
1 km
Pfalzgrafenweiler
97
Die Floßbarmachung der Nagold
brachte Altensteig ab 1643 einen
großen Aufschwung, der vor allem
zu einer Blütezeit des Gaststättengewerbes führte. Im 18. Jahrhundert
wurde Altensteig als Holz- und
Flößerstadt bekannt. 1870 erfolgte
die Ansiedlung der Besteckwaren-
Altensteig: Altstadt mit Burg
98
fabriken. Heute ist die Stadt ein
leistungsfähiges Wirtschaftszentrum mit modernen Einkaufsstätten.
Wer zum ersten Mal nach Altensteig kommt, sollte nicht versäumen, die »Historische Meile« auf
einem Rundgang durch die Altstadt
kennenzulernen: Die Silbermühle,
die Kupferschmiede, das Vortor,
die alte Apotheke, das staufische
Steinhaus, das Rathaus mit dem
Rathausbrunnen, die Wirtshäuser
»Waldhorn«, »Ochsen« und
»Blume«, die Ratschreiberei, das
Pfarrhaus, die alte Vogtei, die
ehemalige Nikolauskapelle und
die evangelische Stadtkirche. Den
krönenden Abschluß bildet der
Besuch des Museums im alten
Schloss. Im ersten Geschoss findet
der Besucher informative Darstellungen vom Umfeld und seiner
Geschichte. Im zweiten Geschoss
wird der Ackerbürger-Alltag mit
seinen Berufen gezeigt. Das »Herrengeschoss« mit rekonstruierter
Küche befindet sich in der dritten
Etage. Vom »Gesindegeschoss« des
vierten Stockes hat man herrliche
Ausblicke auf Stadt und Landschaft.
Im Turm »Himmel« wurde eine
Stadtwächterwohnung eingerichtet. Der Turm »Hölle« dagegen
diente der Unterbringung von
Verurteilten.
Weglänge: rund 25 km
Wanderzeit: 6 bis 7 Stunden
Höhenunterschied: nahezu 180 m
Markierung:
von der Erzgrube bis Altensteig:
blaue Raute mit weißen Längsbalken, von Altensteig bis Pfalzgrafenweiler: schwarz-rote Raute
Freizeitbus-Verbindung:
mit Freizeitlinie 10 ab ZOB
Freudenstadt (Bussteig 1) nach
Erzgrube; Rückfahrt von Pfalzgrafenweiler mit der Freizeitlinie 9
im 2-Stundentakt
So oft und so weit man will …
des 13. Jahrhunderts. Später wurde
die Burganlage mit Mauer, Graben
und Ecktürmen erweitert.
Ursprünglich im Besitz der Grafen
von Hohenberg ging die Burg mit
Stadt und Amt Altensteig an den
Markgrafen von Baden über, der die
Anlage im frühen 17. Jahrhundert
an Württemberg verkaufte.
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AD
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99
Über die Kreisgrenze hinaus:
Egenhausen
Auf den Egenhauser Kapf
Kapf
Ziegelhütte
Die Tagesrundwanderung auf den
Egenhauser Kapf führt in den
Nachbarkreis Calw. Start- und
Zielort ist Pfalzgrafenweiler:
Pfalzgrafenweiler ➜ Ruine Mantelberg ➜ Haiterbach ➜ Beihingen ➜
Gründel ➜ Kapf ➜ Egenhausen ➜
Ziegelhütte ➜ Pfalzgrafenweiler.
Von der freien Höhe des Egenhauser
Kapfs haben wir an klaren Tagen
eine großartige Sicht: im Westen
und Norden auf die pultartige,
waldbestandene Buntsandsteinplatte, die von Murg, Nagold und
Enz zersägt wird, im Osten über das
Obere Gäu auf die Keuperberge
zwischen Nagold und Herrenberg.
Der 625 m hohe Kapf ist ein inselförmiger Rest des »Hecken- und
Schlehengäus«, des Wellengebirges
der unteren Muschelkalkstufe. Wo
graue, mergelige Tonschluffsteine
die Oberfläche bilden, wurden Äcker
und Wiesen angelegt. Den höher
gelegenen Teil des Kapfs hat letztlich die Bodenerosion geformt.
Der Mergel-Rohboden
leidet unter Wassermangel und unter
gestörter Stickstoffversorgung. Als Standort für selten
gewordene, kalkliebende Pflanzen
(Silberdistel, Küchenschelle, Salbei,
Deutscher Enzian, Orchideen) ist
er zu einer sehenswerten Fundgrube für Floristen geworden. Doch
diese Begleitpflanzen des Muschel-
Beihingen
1 km
Pfalzgrafenweiler
Burgruine
Mantelberg
kalks sind streng geschützt, zudem
steht der ganze Kapf unter Naturschutz. In der Baumschicht dominieren schmächtige Kiefern und Birken.
Die Heckenstreifen verdanken ihre
Entstehung den Bauern. Jahrhundertelang haben sie auf »Teufels
Hirnschale« Steine aufgelesen und
sie am Ackerrand aufgeschüttet.
Auf diesen Steinriegeln haben sich
Schwarzdorn (Schlehe), Wildrosen,
Pfaffenhütchen, Weißdorn und
Liguster angesiedelt. Die Hecken
bieten zahlreichen Tieren Schutz:
dem Feldhasen,dem Hermelin,
dem Rebhuhn, der Goldammer, dem
Neuntöter, der Zauneidechse und
den Raupen einiger Schmetterlinge. Da die Schafzucht immer
Haiterbach
mehr zurückgeht, nehmen vor
allem Wacholderbüsche überhand,
sodass der Mensch Hand anlegen
muss, wenn er diese Kulturlandschaft erhalten will.
Weglänge: rund 22 km
Wanderzeit: ungefähr 6 Stunden
Höhenunterschied: nahezu 180 m
Markierung:
von Pfalzgrafenweiler bis
Haiterbach und vom Kapf bis
Pfalzgrafenweiler: gelb-blaue Raute,
von Haiterbach bis auf den Kapf:
Gäurandweg.
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 9 (Freudenstadt – Pfalzgrafenweiler) ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 9) im 2-Stundentakt
101
Durchs Waldachtal
Der rund 8 km lange Wanderweg
führt von Bösingen an den über
der Waldach gelegenen Burgruinen Mantelberg, Vörbach und
Rüdenberg vorbei zur MönchhofSägemühle in Vesperweiler
und endet in Lützenhardt.
Bösingen
Weglänge: 8 km
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt mit der
Freizeitlinie 9 (Bussteig 9) nach
Bösingen; Rückfahrt von
Lützenhardt mit der Freizeitlinie 1
jew. im 2-Stunden-Takt
Ruine
Mantelberg
Nördlinger Hütte
Nördlinger
Hütte
Unterwaldach
Ruine
Rüdenberg
Vesperweiler
Lützenhardt
1 km
102
Viel Spaß beim Wandern !
Von Bösingen nach Lützenhardt
Die Nördlinger Hütte wurde 1906
von der SchwarzwadlvereinsOrtsgruppe Pfalzgrafenweiler auf
einem Turmstumpf der ehemaligen
Ruine Vörbach erbaut und ab
1990 als Vereinsheim aufwendig
renoviert.
Die abgegangene Burg war schon
1140 im Besitz der Pfalzgrafen
von Tübingen. Öfters wechselte sie
ihren Besitzer und wurde schließlich
1625 von den Herren von Neuneck
an die Gemeinde Pfalzgrafenweiler
verkauft. Nach dem Dorfbrand im
April 1798 diente sie dem Ort als
willkommener Steinbruch.
103
Oberwaldach
Vesperweiler
Natur und Kultur erleben
Der Waldachtaler heimatweg
Heiligenbronn
Lützenhardt
Breitenbachsee
Dieser Heimatweg wurde 2002
von der SchwarzwaldvereinsOrtsgruppe Waldachtal eingeweiht.
Von markanten Punkten aus kann
man Natur und Geschichte der
Gemeinde Waldachtal erleben.
Osten auf die nahe gelegenen Ortschaften Lützenhardt, Tumlingen und
Hörschweiler.
Neben diesen Aussichtspunkten
bilden vor allem der Tumlinger See,
der Sandbühlsee und der Breitenbachsee Höhepunkte im stillen
Fünf Aussichtspunkte gewähren
herrliche Ausblicke in die nähere und Erlebnis der Natur. In allen drei Seen
weitere Umgebung: Von der Schellen- wurden Fische eingesetzt, damit
berghütte aus, dem Vereinsheim der Angler ihrem Sport frönen können
und wo sich zu deren Leidwesen
Ortsgruppe, genießt man eine
Fischreiher auf Beutejagd begeben.
Aussicht auf die Orte Hörschweiler,
Außerdem haben hier Wildenten
auf das entferntere Industriegebiet
eine neue Heimat gefunden. Der
Schopfloch und auf die Ortschaft
Tumlinger See und der Sandbühlsee
Tumlingen, dem Hauptsitz der weltsind zudem beliebte Badeseen
bekannten „fischer-Werke“. Von der
geworden.
Aussichtsplatte beim Wellnesshotel
„Albblick“ erkennen wir die „blauen
Sieben Stationen der älteren und
Berge“ der Schwäbischen Alb von
neueren Geschichte der Waldachtaler
der Achalm bei Reutlingen bis zum
Ortschaften runden den Heimatweg
Klippeneck bei Spaichingen. Der
ab: Im alten Friedhof, wo einst die
Aussichtspunkt bei der Erddeponie
Hilariuskirche stand, erinnert ein
Hagenbuch erschließt uns bei guter
Türmlein aus den zusammengesetzFernsicht nicht nur den Stuttgarter
ten Trümmern an dieses einstige
Raum und den südlichen HochGotteshaus. Die Hörschweiler
schwarzwald, sondern auch die
höchsten Berggipfel der Berner Alpen. Stäpfele, ein sehr steiler historischer
Gehweg wurde später mit Stufen
Die Aussichtspunkte Hängle und
ausgebaut und das ehemalige
Hardt wenden sich im Norden und
104
„Albblick”
Waldachtal
Schellenberghütte
Hardt
Salzstetten
Hörschweiler
Tumlingen
Hörschweiler
Stäpfele
Sanbühlsee
alter Friedhof
Hagenbuch
1 km
Hängle
Tumlinger See
Nikolauskirchlein wurde schon 1396
im Spitalarchiv von Horb erwähnt. In
neuerer Zeit entstanden in Lützenhardt die katholische Herz-Jesu-Kirche
und die moderne Kurklinik Sonnenhof.
Die Mönchhof-Sägemühle in Vesperweiler ist ein Kulturdenkmal aus dem
15. Jht. Sie ist das einzige mit einem
Wasserrad getriebene Sägewerk im
Schwarzwald, das noch betriebsfähig
ist. Die angeblich wunderheilenden
Kräfte des Quellwassers in Heiligenbronn und eines Gnadenbildes um
1500 zogen Tausende von Wallfahrern
an, weshalb dort eine kleine Kapelle
entstand, die 1742 zur Wallfahrtskirche „Zur schmerzhaften Mutter
Gottes“ ausgebaut wurde.
Weglänge: 24 km
Wanderzeit: 7 Stunden
Höhenunterschied: ca. 180 m
Markierung: „Waldachtaler
Heimatweg“, Zu- und Abgang sind
von allen Ortschaften aus möglich
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 1 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 4) im 2-Stundentakt
105
Im altbesiedelten Bauernland
Das Hecken- und Schlehengäu
Per pedes geht es heute von
Lützenhardt aus nach Altheim und
über den Schüttehof nach Horb:
Lützenhardt ➜ Altheim (7 km) ➜
Horb (14 km)
Die Gemeinde Waldachtal besteht
aus dem Luftkurort Lützenhardt und
den Ferienorten Hörschweiler,
Salzstetten,Tumlingen und
Cresbach.
Die Neunecker verkauften 1625
Tumlingen an Württemberg.
Bereits ein Jahr später führte die
neue Herrschaft die Reformation
ein. Tumlingen wurde dem Amt
Dornstetten zugeschlagen und kam
mit diesem 1806 zum gleichnamigen Oberamt. Seit 1938 gehört es
zum Kreis Freudenstadt.
Nach dem 2. Weltkrieg hat sich
Tumlingen rasch vom rein landwirtschaftlichen Dorf zum gepflegten
Industriestandort entwickelt.
Altheim liegt im Hecken- und
Schlehengäu, in einer offenen,
welligen und abwechslungsreichen
Muschelkalklandschaft. Im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch wird
Altheim 791 erstmals urkundlich
erwähnt. Funde haben aber
bewiesen, dass diese Gegend schon
in römischer Zeit besiedelt war. Auf
der markanten Anhöhe des Talbergs
wurde im Sommer 1998 ein Reihengräberfriedhof aus der früheren
Merowingerzeit (5./6. Jht.) entdeckt
Lützenhardt
mit teils reichen Ausstattungen für
Mann (Waffen) und Frau (Schmuck
und Trachtenzubehör).
Altheim, das früher wie einige
seiner Nachbargemeinden einen
Ortsadel besass, war Urpfarrei für
einige der umliegenden Orte. Die
»Vogtgerichtsordnung des Flecken
zu Altheim« aus dem Jahre 1560
gehört zu den ältesten DorfOrdnungen im südwestdeutschen
Raum. Sie regelte Recht und Ordnung in der spätmittelalterlichen
Zeit. Die erste adelige »Sozialarbeiterin«, die Gräfin Uta von Toggenburg, Gemahlin Rudolfs III. von
Hohenberg, schenkte 1387 dem
Horber Spital das Dorf Altheim.
Damit stand bis 1805 die Hochgerichtsbarkeit und Landesherrschaft
den Herzögen von Österreich zu.
Salzstetten
Tumlingen
Das »große Horber
Bilderbuch« an der
Rathausfassade
Altheim
1 km
Horb
Schütte
107
Von der Altheimer Höhe(622 m) und
vom Freizeitgelände Bol (599 m)
aus, das mit einer Schutzhütte und
einem Grillplatz ausgestattet ist,
genießt man einen herrlichen Rundblick: Im Westen blickt man auf die
bewaldeten Buntsandsteinhöhen
des Schwarzwalds, in südöstlicher
Richtung erkennt man über dem
Oberen Gäu die ebenfalls bewaldete
Keuperlandschaft und darüber den
Steilabfall der Schwäbischen Alb.
Vom Burrain bis zur Wassertretstelle verläuft hier ein sehenswerter
Pflanzenlehrpfad. Heimische
Pflanzen (»Kalkanzeiger«) wurden
hier fachmännisch und in mühevoller Arbeit auf engstem Raum
angepflanzt und mit Namensschildern versehen.
Horb liegt am oberen Neckar, eingebettet im Oberen Gäu zwischen
dem Albvorland und dem Schwarzwald. Die Kernstadt, auf einem
schmalen Bergrücken gelegen, wird
1101 erstmals urkundlich genannt.
Das »große Horber Bilderbuch«,
das die Rathausfassade schmückt,
erzählt uns Wissenswertes aus der
Stadtgeschichte. Ihm zufolge übten
die Pfalzgrafen von Tübingen bis
108
1305 ihre Macht aus, von 1305
bis 1381 waren es die Grafen von
Hohenberg, von 1381 bis 1805
regierten die Österreicher und von
1806 bis 1918 war Horb Teil des
Königreichs Württemberg.
Heute gehören zur Kernstadt die
Stadtteile Ahldorf, Altheim,
Betra, Bildechingen, Bittelbronn,
Dettensee, Dettingen, Dettlingen,
Dießen, Grünmettstetten, Ihlingen,
Isenburg, Mühlen, Mühringen,
Nordstetten, Obertalheim,
Rexingen und Untertalheim.
Im Schwarzwald-Vorland
Durchs Diessener Tal
Die Halbtags-Zielwanderung
beginnt in Bittelbronn und führt
durch das Dießener Tal, auf der
Brandhalde nach Ihlingen und
endet auf dem Bergsporn der
Großen Kreisstadt Horb am Neckar:
Bittelbronn ➜ Dießen (2 km) ➜
Ihlingen (8 km) ➜ Horb (12 km)
Der heutige Stadtteil Bittelbronn
ist eine Arbeiterwohnsiedlung mit
Erholungsfunktionen, die auch
dem aufwärtsstrebenden Fremdenverkehr dienen: Der Ort verfügt
über ein gut ausgebautes Wanderwegenetz, einen Waldlehrpfad,
einen Waldspielplatz und über eine
Minigolfanlage. Der Bittelbronner
Graben ist im Gegensatz zum
Freudenstädter Graben eine sehr
schmale eingesunkene Erdscholle.
In ihr sind aber noch Gesteine des
Die Gesamtstadt hat 22.000 Einwohner und eine Markungsfläche
von 120 km2. Die spätmittelalterliche
Stadt ist mit ihren 18 Stadtteilen
in einen natürlichen Kranz von
Wäldern, Wiesen und Feldern
eingebunden. So kann man in Horb
Geschichte und Natur erleben.
Versuchen Sie es einmal!
Weglänge: rund 14 km
Wanderzeit: ungefähr 3 1/2 Stunden
Höhenunterschied: ca. 140 m
Markierung: blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Mit der Freizeitlinie 1 ab
ZOB Freudenstadt (Bussteig 4)
im 2-Stundentakt.
Burgruine Hohen-Dießen – eine Freilichtbühne
109
Schütte
Bittelbronn
Horb
Bran d h a l d e
Hochberg
Hohendießen
Dießen
Ihlingen
1 km
mittleren Keupers erhalten geblieben.
Dies gilt als Beweis, dass zumindest
der Gipskeuper im Erdzeitalter JungTertiär (Miozän) noch das ganze
Schwarzwald-Vorland (Heckenund Schlehengäu) bedeckt hat.
Die Burg Hohendießen wurde
vermutlich in der ersten Hälfte des
13. Jahrhunderts vom Dießener
Ortsadel erbaut. Im Kampf gegen
die Schlegler zerstörte Graf Eberhard von Württemberg im Jahre
1396 die Burg, die 1441 wieder aufgebaut wurde. Im Bauernkrieg
wurde sie 1525 besetzt, geplündert
und erneut geschleift. 1708 kaufte
das schweizerische Kloster Muri
Burg und Herrschaft Dießen. Nahe110
zu 100 Jahre später kamen Ort und
Burg an das Haus HohenzollernSigmaringen. 1969 wurde die
Burgruine von der Gemeinde
Dießen, dem Landkreis Hechingen
und der staatlichen Denkmalpflege
baulich gesichert und für Aufführungen des Dießener Volkstheaters
hergerichtet. Die 3 m starke Schildmauer, der besonders ausgebildete
Teil der Umfassungsmauer, der die
Burg gegen die gefährdete Bergseite abschirmte, ist auf Hohendießen noch immer in imponierender Höhe erhalten. Die Kernburg
mit ihrem trapezförmigen Grundriss
hat eine Mauerstärke von 1,7 m.
Auch in deren Ecken wurden Buckelquader eingebaut.
Der als Naturdenkmal geschützte
Dießener Tuffsteindamm ist etwa
35 m lang, zwischen 40 und 120 cm
hoch und unten über 1 m breit. Er ist
eine junge geologische Erscheinung, die nur dort entstehen kann,
wo das Wasser in höher gelegenen
Gesteinsschichten Kalk aufnimmt.
Das Größenwachstum dieses Tuffsteindamms setzt sich mit 1 cm pro
Jahr immer noch fort. Je heftiger
und schneller das stark kalkhaltige
Wasser vom Berghang herunter
rieselt, desto leichter entweicht die
Kohlensäure und umso kräftiger
entwickelt sich der ausgefällte
Kalkstein. Wo sich Kalktuff ablagert,
erhöht sich der Boden; es bildet
sich ein Polster und schließlich ein
Damm. Wird dieser für den Wasserlauf zu hoch, verlässt das Bächlein
sein Bett und sucht sich einen
anderen Weg, den es ebenfalls auffüllt. Seine lockere, poröse Struktur
erhält der Kalksinter vom Schlamm
und den vielen pflanzlichen und
tierischen Resten (Moose, Blätter,
Stengel, Schnecken), die er überkrustet. Der löchrige Kalktuff war
ein begehrter Baustein: Im bergfeuchten Zustand ließ er sich leicht
bearbeiten, beim Austrocknen
dagegen erhärtete er sich rasch.
Zahlreiche Häuser des Orts und
die äußeren Ringmauern der Burg
wurden aus Tuffsteinquadern
erstellt. Zermahlen war der Kalktuff
ein begehrter Bausand, der selbst
bei der Glasherstellung als Bruchfestiger diente. Die gepresste
Mischung von Tuffsand, Zement
und Wasser ergab die bekannten
Hohlblocksteine.
Der Horber Stadtteil Ihlingen ist
dank seiner verkehrsgünstigen Lage
und wegen der Erschließung des
Neubaugebiets »Ihlinger Berg« eine
begehrte Arbeiterwohngemeinde
geworden. Gut ausgebaute
Wanderwege und der Waldparkplatz mit der Freizeithütte auf dem
Ihlinger Berg erhöhen den Wohnund Erholungswert. Die frühgotische Kirche, dem Heiligen Jakobus
geweiht, war ursprünglich die
Mutterkirche von Horb. 1470 kam sie
mit dem Ort zum Horber Spital und
ist heute nur noch Filialkirche von
Horb.
Weglänge: rund 12 km
Wanderzeit: ungefähr 3 Stunden
Höhenunterschied: ca. 200 m
Markierung: blau-gelbe Raute
Freizeitbus-Verbindung:
Freizeitlinie 1 ab ZOB Freudenstadt
(Bussteig 4) im 2-Stundentakt.
111
Loßburg
Auf dem schwäbischen „Camino“
Von Horb nach Lossburg
Die Tageswanderung führt von
Horb über ➜ Ihlingen (3 km) ➜
Dettingen (6 km) ➜ Wittendorf
(21 km) nach ➜ Loßburg (25 km).
Der Jacobus-Pilgerweg von Horb
nach Loßburg, der im Kinzigtäler
Jakobusweg seine Fortsetzung
findet, ist ein kleines Teilstück des
im Mittelalter begangenen Weges
an das Grab des Apostels im spanischen Santiago de Compostela.
Eine stilisierte gelbe Muschel
markiert diesen schwäbischen
„Camino“. Er beginnt in der Liebfrauenkirche, wo wir im hohen
gotischen Chor einen geschnitzten
Flügelaltar aus dem frühen 16. Jht.
bewundern können. Am doppelseitigen Rathaus kann man am
„Horber Bilderbuch“ die Geschichte
Horbs studieren.
Jakobusstein in Loßburg
112112
Über die Osterhalde und die
Feuersteige erreichen wir Ihlingen.
Die Kirche des Hl. Jakobus war einst
die Mutterkirche von Horb. Das
Untergeschoss des romanischen
Turms mit seinen Schießscharten
stammt aus dem 12. Jh., die
beiden bronzenen Glocken wurden
im 14. bzw. 15. Jht. gegossen.
Auf dem „Eselweg“ kommen wir nach
Dettingen. Ein Ort, der vier Burgen
hatte. In der Burg Unterdettingen
richtete das Kloster Muri wohl ein
Waisenhaus ein, welches bis 1960
als Armenhaus diente. Seit 1971
ist Dettingen mit seinen 1500
Einwohnern Stadtteil von Horb.
Über die „Alte Kirchsteige“
erreichen wir in 587 m Höhe den
Weiler Priorberg, der schon 790
erstmals urkundlich erwähnt
wurde. Das einstige Kloster und
die Herbergen sind längst
abgegangen. Auf dem Weg zum
Kaltenhof stoßen wir auf den
Römerweg, der Sulz mit Oberiflingen verband.
Wittendorf
Leinstetten
Priorberg
An der Lourdes-Grotte vorbei
Dettingen
gelangen wir nach Leinstetten.
Das heutige RenaissanceSchloss erbauten die Herren
von Bubenhofen im Jahre 1609.
Die Kirche wurde von Hans
Marx II. von Bubenhofen gestiftet.
Weil seine Frau kinderlos starb,
begab er sich auf den Pilgerweg
nach Santiago de Campostela, von
dem er nicht zurückkehrte. Ihm
zu Ehren wurde auf dem „Unteren Kapf“
ein Pilgerkreuz errichtet.
1 km
Ihlingen
Horb
113
Durchs Fischbachtal gelangen wir
schließlich nach Loßburg. Bernd von
Fischbach war Stifter des Klosters
Reichenbach und trat später als
Laienbruder ins Kloster ein, weshalb
der Weiler dessen Exklave wurde.
Am heutigen Bürgerhaus, der einstigen St. Jakobus-Kirche Loßburgs,
steht der Gedenkstein für die
Fortsetzung des Jakobuswegs bis
Schutterwald. Im historischen
Ortskern dokumentieren 20 Schilder
die „Lossburger Alte Meile“.
Weglänge: 25 km
Wanderzeit: 6 bis 7 Stunden
Markierung: stilisierte gelbe
Muschel
Freizeitbus-Verbindung:
ab ZOB Freudenstadt mit der
Freizeitlinie 1 (Bussteig 4) nach Horb
im 1-Stunden-Takt;
Rückfahrt von Loßburg mit
den Freizeitlinien 14 oder 19 im
1-Stunden-Takt
114
Die fabelhafte Verbindung!
Am Laiberg bei Wittendorf wurde
1991 ein Alemannen-Friedhof
ausgegraben, welcher auf eine
Besiedlung ab der Mitte des 7. Jht.
schließen lässt. Die Wehrkirche mit
ihren 1,70 m dicken Außenmauern
dürfte in der zweiten Hälfte des
12. Jht. erbaut worden sein.
Besuch im Nachbarkreis
Das Kloster Kirchberg
Hektik ist
wenig gefragt im
Straßenverkehr.
Der Clevere fährt
sicher und bequem
im Bus – mit dem
guten Gefühl,
Umwelt und Geldbeutel zu entlasten.
Und wer keinen
Parkplatz suchen
muss, der ist oft
auch als
Erster
am Ziel.
Die Sonntagswanderung beginnt
in Betra an der südöstlichen Peripherie unseres Landkreises. Sie
führt über Fischingen, Mühlheim
und Renfrizhausen zum Kloster
Kirchberg, die allesamt im Landkreis Rottweil liegen. In Empfingen
gelangen wir wieder in den Landkreis Freudenstadt zurück.
Betra liegt auf einer Gäuplatte, wo
der Obere Muschelkalk von fruchtbaren Lössteppichen überlagert ist.
Von hier aus führt der Weg hinunter
ins Neckar- und Mühlbachtal. Hinter
Renfrizhausen durchwandern wir
bergaufwärts fast alle geologischen
Formationen des Keupers: den Gipskeuper, den Schilfsandstein, die
115
Empfingen
Fischingen
Mühlheim
Weiherhof
Renfrizhausen
1 km
Bunten Mergel, den Stubensandstein und den Knollenmergel. Nur
der Rhät fehlt. An seiner Stelle
bildet der widerstandsfähige
Untere Schwarzjura die krönende
und schützende Abschlussdecke.
Vom 623 m hohen Wandbühl aus
genießen wir einen herrlichen
Ausblick auf das Panorama der
Schwäbischen Alb, das vom Dreifaltigkeitsberg bei Spaichingen bis
zum Rossberg bei Reutlingen reicht.
116
Kloster
Kirchberg
Bei guter Fernsicht liegt der Zeugenberg Hohenzollern mit seiner Burg
fast greifbar nahe vor uns. Das
Kloster Kirchberg liegt in einer
landschaftlich außergewöhnlich
reizvollen Lage und in idyllischer
Einsamkeit. Das ehemalige
Dominikanerinnenkloster wurde
1237 von den Grafen von Hohenberg
gegründet. In der barocken Johanneskirche befinden sich die Grabsteine des bedeutenden Gründers,
Burkhard III. von Hohenberg, und
dessen Sohn Albrecht II., der ein
berühmter Minnesänger war. Im
Zuge der Säkularisation kam
Kirchberg 1805 zu Württemberg.
Das Kloster wurde aufgehoben.
Hernach waren die Klostergebäude
Sitz einer Domäne, der bis in den
2. Weltkrieg hinein eine Ackerbauschule angegliedert war. Seit 1958
wird das ehemalige Kloster vom
»Berneuchener Dienst« und von der
»Evangelischen Michaelsbruderschaft« gemeinsam genutzt.
Klösterliches Leben ist somit in die
mit großem finanziellem Aufwand
des Landes restaurierten Gebäude
zurückgekehrt. Die Enge des
Dominikanerordens ist jedoch der
ökumenischen Weite gewichen.
Weglänge: 15 km
Wanderzeit: nahezu 4 Stunden
Höhenunterschied: rund 210 m
Markierung:
Von Betra bis Fischingen: roter
Balken. Von Fischingen bis auf den
Kirchberg: rotes Kreuz. Vom Kirchberg bis nach Empfingen: zuerst
rotens Kreuz, später blauer Punkt
Freizeitbus-Verbindung:
Mit Freizeitlinie 1 erreichen wir Horb
im 1-Stundentakt, Betra und
Empfingen lt. aktuellem Freizeitbus-Fahrplan.
Umwelt und Geldbeutel entlasten!
Betra
117
Im Oberen Gäu
Der Bodenlose See
Unsere heutige Ganztages-Rundwanderung führt uns ins östliche
Schwarzwald-Vorland, ins Obere
Gäu, in eine wellige und abwechslungsreiche Muschelkalk-KeuperLandschaft:
Horb ➜ Egelstal ➜ Mühlen ➜ Ahldorf ➜ Mühringen ➜ Dommelsberg
➜ Bodenloser See ➜ Buchhöfe ➜
Nordstetten (17km) ➜ Horb (19 km)
Dass die Gegend um Ahldorf schon
sehr früh besiedelt war,bezeugen
die drei Grabhügel aus der Hallstattzeit und die alemannischen Grabfunde. Aus einem einstigen Bauernhof hat sich inzwischen eine Arbeiterwohngemeinde entwickelt, in der
auch einige mittlere und kleinere
Gewerbebetriebe angesiedelt sind.
Mühringen wird bereits 786 erstmals genannt. Die Besitzverhältnisse
wechselten mehrere Male, bis der
Ort 1735 von den Freiherrn von
Münch in Besitz genommen und
1805 württembergisch wurde. Der
ehemals jüdische Waldfriedhof,
einer der größten in Württemberg,
erinnert an den Beginn des 19. Jahrhunderts, als die israelitische
Gemeinde nahezu350 Mitglieder
zählte.
Auf der westlichen Talaue der Eyach
erhebt sich stolz die Burg HohenMühringen. Ihre heutige Gestalt des
romantischen Historismus erhielt
sie 1857. Dabei wurde dem mächtigen Heidenturm der Burg seine
Zinnenkrönung aufgesetzt, während die übrigen Gebäude unter
teilweiser Verwendung von Backsteinmauerwerk mit beachtenswerten neugotischen Ornamenten
errichtet wurden.
Der Bodenlose See liegt im Forst
Neckarhausen, nördlich von
Empfingen. Die Doline (das Seebecken), im Unteren Keuper
gelegen, entstand durch die
Auslaugung der darunterliegenden
Schichten des Muschelkalks, die
schließlich einbrachen und eine
oberirdische Wanne bildeten. Da
sich auf dessen Grund ein Kalksinterpolster absetzte, wurde eine
weitere Versickerung verhindert.
Deswegen ist der nahezu kreisrunde
Erdfall mit einem Durchmesser von
50 m stets randvoll mit Wasser
gefüllt. Die interessante Karsterscheinung gestaltete sich zu einem
Feuchtbiotop mit selten gewordenen Pflanzen und Tieren. Es wurde
deshalb als Naturdenkmal ausgewiesen. Das unergründlich tief
wirkende Wasser gab nicht nur dem
See seinen Namen, sondern auch
Anlass zur Bildung mehrerer Sagen.
»Das Barfüßele«, »Die Frau
Professorin«, »Der Tollpatsch« und
»Die Kriegspfeife«. Seine Bücher
wurden in alle gängigen Sprachen
übersetzt; am meisten gelesen
wurden sie aber nicht in seiner
angestammten Heimat, sondern in
den USA.
Weglänge: 19 km
Wanderzeit: ungefähr 5 Stunden
Höhenunterschied: rund 150 m
Markierung: Horb–Mühringen:
blauer Balken auf weißem Grund,
Mühringen–Bodenloser See und
Im ehem. Schloss von Nordstetten
Nordstetten–Horb: blaues Kreuz auf
ist das Auerbach-Museum unterweißem Grund
gebracht. Berthold Auerbach (1812
Freizeitbus-Verbindung:
bis 1882), der Dichter des Schwarzwalds und seiner Dörfer, ist in Nord- Mit Freizeitlinie 1 vom ZOB Freudenstadt (Bussteig 4) nach Horb und
stetten geboren und im jüdischen
Friedhof bestattet worden. Auerbach zurück jeweils im 1-Stundentakt.
wirkte als Schriftsteller, Redakteur
Mühlen
und Übersetzer. Zu
seinen berühmtesten
Horb Egelstal
Werken zählen die
Ahldorf
»Schwarzwälder
Dorfgeschichten«,
Nordstetten
Buchhöfe
1 km
Schloß
Hohenmühringen
Mühringen
Bodenloser
See
Dommelsberg
118
119
Samstag, Sonntag und an Feiertagen
Freizeitbus
Samstag, Sonntag und an
Feiertagen
Die finanzielle Unterstützung
durch den Landkreis Freudenstadt
macht die Fahrt im Freizeitverkehr
besonders preiswert.
Die Freizeitbusse verkehren
Samstag, Sonntag und an Feiertagen. Die Vergünstigungen gelten
in diesem Zeitraum auch in den
Nahverkehrszügen des Landkreises
Freudenstadt.
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Die OmniCard ist ein bargeldloses
Zahlungsmittel und kann mit
Beträgen ab 10,- Euro aufgeladen
werden.
Herausgeber:
Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis
Freudenstadt GmbH,
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72178 Waldachtal
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Umwelt-Jahreskarte und
Schüler-Monatskarte
berechtigen zur unentgeltlichen
Nutzung aller Freizeitlinien im
Landkreis Freudenstadt.
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weit Sie wollen.
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Noch Fragen?
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www.vgf-info.de.
Texte: Fritz Leopold, Baiersbronn
Konzept und Gestaltung:
xx Design Partner, Stuttgart
© Leopold, Schuler
alle Rechte vorbehalten
Wolfach
Schapbach
13
Vor Seebach
Bad
Rippoldsau
2
16
11 12
19
14
Rötenbach Reutin
15
Wälde
1
1
Wittendorf
Römlinsdorf
Glatten
Dornstetten
Ursental
Dottenweiler
19
Lombach
Sulzbach
Loßburg
14
19
Aach
Hallwangen
Breitenau
Abzw.
Busenweiler
Ehlenbogen
Dornhan
Betzweiler
Alpirsbach
Gräben
Peterzell
Aischfeld
14
Schenkenzell
14
14
Vortal
Reinerzau
Schömberg
Rodt
Lauferbrunnen
Untermusbach
Frutenhof
1
Bösingen
Hörschweiler
Dettlingen
Abzw.
Bittelbronn
Altheim
Dießen
Bittelbronn
1
1
5
Dettingen
Ihlingen
Rexingen
Horb
Heiligenfeld
Betra
Horb
Hochdorf
Untertalheim
Obertalheim
Salzstetten
Grünmettstetten
(Krzg.)
Tumlingen (Himmelr.)
Lützenhardt
9
Heiligenbronn
Pfalzgrafenweiler
Schopfloch
9
Durrweiler
Herzogsweiler
Obermusbach
Erzgrube
Schernbach
Göttelfingen
Wittlensweiler
3
10
Allmandle
Dietersweiler
Freudenstadt
Lauterbad
Langenwaldsee
Grüntal
Abzw.
Igelsberg
Igelsberg
Friedrichstal
Baiersbronn
Klosterreichenbach
Heselbach
Röt
17
Besenfeld
Schönegründ
Christophstal
12
Steinwald
Zwieselberg
Kniebis
11
Tonbach
Mitteltal
13
18
Obertal
Buhlbach
Alexanderschanze
Zuflucht
2
11
Ruhestein
Seibelseckle
Huzenbach
Urnagold
Schwarzenberg
Eisenbach
Nutzen Sie den Freizeitverkehr
nach dem Motto »Natur genießen –
Natur bewahren«. Denn je öfter
Sie dem Öffentlichen Nahverkehr
den Vorzug vor dem eigenen Pkw
geben, umso größer ist ihr Beitrag
zur Entlastung unserer Umwelt.
Schliffkopf
2 11
Zwickgabel
Hinterlangenbach
Viel Spaß beim Wandern und
herzlich willkommen im Freizeitbus!
Mummelsee
Peter Dombrowsky, Landrat
Schönmünzach
Bad Wildbad
8
6
8
7
Empfingen
Wiesenstetten
Dommelsberg
Dettensee
Nordstetten
Mühlen
Weitingen
Rohrdorf
Eutingen
Göttelfingen
Bildechingen
7
5
Nagold
verkehrt im 1-Stundentakt
verkehrt im 2-Stundentakt
Grundverbindungen
kreisüberschreitende Linien
Haltepunkte mit direkten
Anschlussverbindungen
Der Wanderführer Fritz Leopold
hat 42 der schönsten FreizeitbusWanderungen liebevoll ausgearbeitet und hier in einer 2. Auflage
für Sie zusammengestellt.
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Optimal erlebbar werden die
herrlichen Landschaften mit ihren
Naturschönheiten, kulturellen
und baulichen Besonderheiten in
Kombination mit unserem
flächendeckenden Freizeitverkehr.
So werden auch ausgedehnte
Wanderungen möglich, bei denen
man nicht zum Ausgangspunkt
(Parkplatz) zurückkehren muss –
Start und Ziel bilden die vielen
Freizeitbus-Haltestellen.
Pforzheim
Schwarzwaldhochstraße,
Hecken- und Schlehengäu,
Murg- und Kinzigtal …
im Landkreises Freudenstadt liegt
das Wanderparadies direkt vor der
Haustür.
Forbach
Liebe Wanderfreunde !
Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt
lebt nicht
vom Brot
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Die schönsten Freizeitbus-Wanderungen
Der Mensch
Fritz Leopold
Die schönsten
FreizeitbusWanderungen
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M i t dem be rühmte n B rauw asse r
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Schutzgebühr 2,- €
Alpirsbacher Klosterbräu Glauner GmbH & Co.