Naturpädagogik - Rudolf Steiner Schule Bern und Ittigen

Transcription

Naturpädagogik - Rudolf Steiner Schule Bern und Ittigen
forum der
rudolf steiner schule
AZB
PP/Journal
CH-3063 Ittigen
bern ittigen langnau
forum 4 2009
editorial / naturpädagogik
20 Jahre Umweltbildung – so hiess ein Jubiläum, das
dagogik eigentlich schon ein 90-Jahr-Jubiläum feiern.
letztes Jahr begangen wurde. Vor 20 Jahren habe es
Auch in der Region Bern hat sie eine Tradition, seit es
die erste offizielle Tagung über Umwelterziehung gege-
unsere Schule gibt (seit 1946). Die Schwerpunkt-Bei-
ben, schrieb die daraus entstandene Stiftung Umwelt-
träge machen aber auch deutlich, dass diese Tradition
bildung Schweiz. Ihre durchzogene Bilanz: Umweltbil-
nicht bloss zu pflegen, sondern zielstrebig weiterzu-
dung sei heute zwar in alle kantonalen Lehrpläne und
entwickeln ist – gerade als Antwort aufs zunehmende
in die pädagogischen Hochschulen integriert, doch
Abdriften in elektronische und virtuelle, naturferne
eigentlich sei sie in den Schulen ein «Nischenprodukt»
Welten.
geblieben. Gilt das auch für die Steinerschulen – und
Zielstrebig weiterentwickeln – das muss auch die
für die Elternhäuser, die dahinterstehen? Wie stark
Losung für unsere Schule insgesamt sein. Mit der
werden hier Naturkenntnisse, Ehrfurcht und verant-
Fusion zur Rudolf Steiner Schule Bern Ittigen Langnau
wortungsvolles Verhalten vermittelt?
hat unsere Schule aufs neue Schuljahr hin einen wich-
Anhaltspunkte für eine Antwort geben die Schwer-
tigen Entwicklungsschritt vollzogen (man sieht es im
punkt-Beiträge dieser «forum»-Ausgabe: Sie machen
ergänzten Logo oben rechts auf dieser Seite). Nun gilt
klar, dass Naturpädagogik – ein wesentlicher Teil und
es, den eingeschlagenen Weg als vergrösserte Schul-
wichtige Methode jeder Umweltbildung – zentral zur
gemeinschaft konsequent weiterzugehen. Pädago-
Pädagogik der Steinerschulen gehört. Aufgrund der
gisch und ganz natürlich.
ersten Schulgründung im Jahr 1919 könnte Naturpä-
Bruno Vanoni
forum 4 2009
Titelbild: Fabienne Büchel
inhalt
inhalt
Schule in Langnau
Schwerpunkt / Naturpäda­
gogik
Zu den Bildern:
Der letzte Schultag vor
den Sommerferien.
«Schule als Baustelle»
Fabienne Büchel
2|3
Klassenzimmer Natur (Christian Bachmann)
Spektakolo – 25 Jahre Rudolf Steiner Schule Langnau
3
(Johannes Hintzen)
13
Das grösste Klassenzimmer: der Schulgarten
(Monique Saladin)
6
Schule in Ittigen
schwerpunkt /naturpädagogik
Abschiedsgrüsse an Ursina Planta und Volker Stubel
Steinerzitat
Weltempfindung (Urs Dietler)
(Christine Varley, Stefan Werren)
8
Versuch mit neuen Angeboten in der Mensa
(Richard Begbie)
Elternforum
16
Gedanken zum Tanztheater der 12. Klassen
(Daniel Aeschlimann)
Neue Schulen braucht das Land
(Alice Maria Zbinden)
15
8
18
Bulgarienprojekt der Klasse 10b
(Urs Matter, Tamara Berger, Nino Affrini)
20
Schule in Bern
Kollegiumsporträt
Veränderungen im Kollegium
(Ursula Zimmermann, Christoph Frei)
10
Redaktion
15 Fragen an Christina Oeler (Martin Suter)
23
Sponsorenlauf 2009
Neue Mitglieder in der Redaktionsgruppe (gb)
12
Dankeschön für jede Grosszügigkeit
Falls (Cornelia Isler)
12
(Cathy Bolliger, Bruno Vanoni)
25
Zum Gedenken
Heinz Meyer (1957–2009)
(Richard Begbie, Bruno Vanoni)
27
Verschiedenes
Hausaufgaben (Monica Hannah Grieder)
28
Wenn ich zurück-
Klassenzimmer Natur
dass nicht das Wissen das oberste Ziel des Unter-
schaue, was ich vor 25 Jahren, als ich meine staatli-
richtes sei, sondern dass der richtig aufbereitete Stoff
che Lehrerausbildung abschloss, von Naturpädagogik
die Möglichkeit bieten soll, allgemein menschliche
gehört hatte, so war das nicht gerade viel. Aus einer
Fähigkeiten zu entwickeln, die den Heranwachsenden
Vorlesung über die Geschichte der Pädagogik war uns
erst lebenstüchtig machen und dass diese letztlich viel
zwar Jean Jacques Rousseaus «Zurück zur Natur» ein
wichtiger sind als das reine Faktenwissen.
Begriff geworden. Auch im beginnenden 20. Jahrhundert fanden sich bei den relativ kurz abgehandelten Re-
Folgenreiche gesellschaftliche Veränderungen
formpädagogen, zu denen auch Rudolf Steiner gezählt
In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten haben der
wurde, laut Dozent Hinweise auf eine Art Naturpäda-
technologische Fortschritt und das moderne Leben
gogik. Mehr als eine historische Randnotiz, die längst
die
überwunden schien und mit dem sich angehende Leh-
verändert. Die direkten Auswirkungen auf das Heran-
rerinnen und Lehrer nicht näher auseinanderzusetzen
wachsen unserer Kinder sind entsprechend gross.
hatten, schien die Naturpädagogik nicht wert zu sein.
Was zuerst Lehrpersonen in Schule und Kindergarten
Im Natur- und Sachkundeunterricht war das oberste
und Ärzte in ihrem Alltag feststellten, wurde nach und
Ziel die Wissensvermittlung, und demzufolge beschäf-
nach durch wissenschaftliche Studien belegt. Ein paar
tigten wir uns vor allem mit methodisch-didaktischen
Stichworte dazu sollen hier genügen:
Fragen, um diese Wissensvermittlung möglichst
– Bei Schuleintritt weisen bedeutend mehr Kinder als
effizient zu gestalten. Eine zentrale Stellung nahm die
früher Defizite in der sozialen, der motorischen und
Präsentation und das Üben der vielfältigen Einsatz­
in der Sinnesentwicklung auf.
möglichkeiten der damals modernen technischen
Hilfsmittel wie Fotokopierer, Hellraum-, Film- und
gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen
stark
– Kinder und Jugendliche aller Altersstufen bewegen
sich zu wenig.
Schülerforum
Diaprojektor ein. Die Frage, ob Naturkundeunterricht
– Allergien haben zugenommen.
Jeder Morgen ist schwer – oder:
mehr sein könnte als Faktenlernen und einen umfas-
– Frustrationstoleranz und Konzentrationsspanne sind
Entdeckung fürs Leben (Vera Vanoni)
30
senderen erzieherischen Wert haben könnte, wurde,
bei vielen Kindern kleiner geworden.
auch wenn es an der Staatsschule Lehrkräfte gab, die
– Die passive Freizeitgestaltung hat durch den Ge-
sich damit beschäftigten, weder in den entscheidenden
brauch verschiedener Medien (TV, PC, Games, Mu-
politischen Gremien gestellt noch war sie gesellschaft-
sikhören) zeitlich stark zugenommen.
lich relevant. Ganz im Gegensatz zu den Steinerschu-
Ohne auf die vielschichtigen Gründe der aufgezählten
len, deren Pädagogik seit ihrem Bestehen postuliert,
Phänomene näher einzugehen, wage ich doch die Be-
forum 4 2009
hauptung, dass der technologische Fortschritt Spuren
Naturpädagogik ist, umfassend genug gedacht, die
spiel Ehrfurcht und Vorurteilslosigkeit, schwieriger
und in Trockenmauer- und anderen Aufbauprojekten
hinterlassen hat und weiter hinterlassen wird, die di-
Antwort auf die oben aufgelisteten Problemkreise:
zu entwickeln.
im In- und Ausland erleben die Jugendlichen, wie der
rekte Auswirkungen auf die gesunde körperliche, see-
Sie ermöglicht echte Erlebnisse und Beziehungen und
Ab der 4. Klasse setzt mit dem ersten Tier- und Men-
Mensch in und mit der Natur lebt und wie er diese ver-
lische und geistige Entwicklung unserer Kinder haben.
kann daher ein Gegengewicht zu den Gefahren der vir-
schenkundeunterricht der eigentliche Naturkunde-
antwortungsvoll gestaltet.
Ich will hier nicht einer allgemeinen Technologiefeind-
tuellen Welten schaffen. Je intensiver dies in der Kind-
unterricht ein. Er soll den Kindern durch lebendiges
lichkeit das Wort reden. Das Rad der Zeit lässt sich
heit geschieht, umso gefestigter können Jugendliche
Schildern, das charakterisiert und nicht nur äussere
Naturpädagogik: aktueller denn je
nicht zurückdrehen und schliesslich profitieren wir alle
später mit den neuen Medien umgehen.
Merkmale definiert, die Wesenhaftigkeit der Tiere
Obschon die Inhalte des Lehrplanes der Rudolf Stei-
von den technischen Fortschritten. Doch den Einsei-
Seit ihrer Entstehung sind die skizzierten Leitlinien ei-
und Pflanzen näherbringen. Der Sprache der Lehrkraft
ner Schulen bald neunzig Jahre alt sind, haben sie
tigkeiten und Gefahren, die diese Fortschritte mit sich
ner zeitgemässen Naturpädagogik zentrale Anliegen
kommt dabei eine zentrale Rolle zu. Mit ihrer Hilfe
nichts von ihrer Bedeutung eingebüsst. Im Gegen-
bringen, müssen wir ins Auge schauen und haben sie
der Waldorfpädagogik. Man sieht dies gut, wenn man
bringt die Lehrperson Lebensbilder von Pflanzen und
teil, sie scheinen mir aktueller denn je zu sein. Das
als Erziehungsverantwortliche bewusst zu ergänzen
sich ihren Lehrplan des Naturkundeunterrichtes näher
Tieren ins Schulzimmer. Zu direkten Erlebnissen und
Entstehen der ehemaligen Basalstufe mit bewegtem
und auszugleichen.
anschaut.
eigenen Erfahrungen kommt es in Lagern, auf Ausflü-
Klassenzimmer und der Waldschule war eine Antwort
gen und Exkursionen, aber auch auf dem Schulgelän-
unserer Schule auf die Notwendigkeiten der Zeit, ganz
Wichtig ist, dass die
Lehrkräfte die Kinder zum
Naturpädagogik: zentrales Element der Waldorfpäda-
Vom Staunen zur Ehrfurcht
de. Auch der in der 5. Klasse einsetzende Gartenbau
im Geiste einer konsequenten und zeitgemässen Wal-
Staunen führen können über
gogik
Bis zur 3. Klasse existiert noch kein Fach Naturkun-
hat eine wichtige naturpädagogische Funktion. (Siehe
dorfpädagogik. Die rasanten technologischen Fort-
die Vielfalt und Rätselhaftig-
Dass die Naturpädagogik uns hier sehr gute Dienste
de. Naturzusammenhänge erscheinen einerseits in
dazu den Beitrag auf Seite 6)
schritte werden weitergehen und unserer Pädagogik
keit des Lebens.
leisten kann, ist sofort ersichtlich, wenn wir uns deren
bildhafter Form in Märchen und Legenden, anderer-
Grundanliegen vor Augen führen:
seits führen das Spielen und Entdecken ausserhalb
Den Heranwachsenden sollen, dem jeweiligen Alter
4|5
dazu verhelfen, ihre Ideale noch konsequenter um-
Christian Bachmann ist
Einsichten aus Anschauung
zusetzen. Dies wird, da das Schaffen von Naturerleb-
Klassenlehrer der 7. Klasse
des Klassenzimmers in Freispiel, Waldschule und
Ab der 7. Klasse lernen die Jugendlichen das genaue
nissen und echten Erfahrungen als Ausgleich zu den
in Bern. Er arbeitet seit
entsprechend, viele und intensive Erlebnisse in der
Bauernprojekt zu elementaren Naturerfahrungen
Beobachten und Beschreiben von Naturphänomenen.
virtuellen Welten und als Voraussetzung für eine ge-
12 Jahren an der Rudolf
Natur ermöglicht werden. Das bringt ihnen nicht nur
und -erlebnissen. Wichtig dabei ist, dass die Lehr-
So erlangen sie Einsichten, die der eigenen Anschau-
sunde Entwicklung immer wichtiger werden wird, der
Steiner Schule. Vorher war
Steine, Pflanzen, Tiere, Wetter und Jahreszeiten näher,
kräfte die Kinder zum Staunen führen können über
ung entspringen und nicht als angelesenes Abstraktum
Naturpädagogik in der Gesellschaft zu einem grossen
er im Bereich der Sonder-
sondern im Spiel und anderen Betätigungen werden
die Vielfalt und Rätselhaftigkeit des Lebens. Nichts
auswendig gelernt werden müssen. Immer mehr wer-
Aufschwung verhelfen. Für die Steinerschulen wird
pädagogik auf Teneriffa,
zusätzlich ihre motorischen und kreativen Fähigkeiten
wirkt verödender und austrocknender auf das See-
den später die verschiedenen Beobachtungen der Na-
das heissen, den eingeschlagenen Weg noch konse-
in Zürich und Bern tätig.
gefördert und ihre Sinne geschärft. Da sich das alles
lenleben, als wenn Kindern in diesem Alter durch
turphänomene mit Hilfe des eigenen Denkens in Bezie-
quenter zu gehen: Also noch mehr nach draussen zu
Als begeisterter Feldbiologe
in der Gruppe abspielt, kommt dabei auch das sozi-
intellektuelle und materialistische Erklärungen alle
hung zueinander gesetzt, was in der 11. und 12. Klasse
gehen, um dort zu spielen, zu arbeiten, zu beobachten
arbeitet er im Sommerhalb-
ale Lernen nicht zu kurz. In der Natur wird man immer
Phänomene enträtselt werden. Denn dadurch wird
zu tiefen Einsichten und philosophischen Diskussionen,
oder künstlerisch tätig zu sein. Die Natur wird noch
jahr in freien Stunden im
wieder mit unerwarteten Situationen konfrontiert, was
ihnen Welt entzaubert und all ihrer Wunder beraubt.
zum Beispiel in der Embryologie, führen kann.
mehr als heute zum Klassenzimmer werden, in dem
Biodiversitätsmonitoring
die innere Beweglichkeit, Ausdauer und Aufmerksam-
Ohne die Fähigkeit des Staunens aber sind auch an-
Durch Projekte und Praktika wird der Unterricht hand-
gelernt, gearbeitet und gelebt wird.
Schweiz im Bereich
keit fördert.
dere menschliche Seelenfähigkeiten, wie zum Bei-
lungsorientiert. In Landwirtschafts- oder Forstpraktika
Christian Bachmann
Tagfalter mit.
forum 4 2009
Die gesamte
Das grösste Klassenzim-
Kulturentwicklung
mer: der Schulgarten
– Pestalozzi forderte die gleichwertige Ausbildung
und Entstehungsprozesse unserer Lebensmittel kann
Verfügbarkeit aller Produkte wird dieses Element
von Kopf, Herz und Hand. Heute ist der Kopf sehr
im Schulgarten vermittelt werden. Ein anderer Bezug
vernachlässigt.
der Menschheit hängt mit der Pflege der Erde, dem
gross geworden. Der Garten fördert die Erziehung
zu den Dingen des täglichen Bedarfs entsteht.
Züchten und Anbauen von Kulturpflanzen und der
und Harmonisierung aller drei Bereiche.
Haltung von Haustieren zusammen. Praktische Grunderfahrungen in diesen Bereichen gehören deshalb zur
Allgemeinbildung.
märerfahrungen werden vermittelt.
– Der Schulgarten «erdet» die kognitiv erkannten öko-
belehrt. Kaum ein Unterrichtsfach vermittelt in so
logischen und naturwissenschaftlichen Zusammen-
direkter Weise die Auswirkungen von Tun oder
hänge. So entsteht ein emotionaler Bezug.
Nicht-Tun.
– Die therapeutische Wirksamkeit der Gartenarbeit ist
– Der Garten ermöglicht das Erkennen von Hand-
– Die Schülerinnen und Schüler sind Beteiligte und
An der Schule in Bern sind die Bedingungen optimal,
bekannt. Darin liegen noch viele unausgeschöpfte
lungsmöglichkeiten in einer Welt, in der man sehr
Mitverantwortliche. So kann das Problem des Van-
um einen paradiesischen Schulgarten in vielfältiger
Möglichkeiten, um Jugendliche in ihrer nicht immer
viel «behandelt» wird. Es wird erlebbar, dass viele
dalismus angegangen werden.
Umgebung zu bewirtschaften und um Schafe, Woll-
einfachen Entwicklung zu stützen.
kleine Handlungen zu grossen Ergebnissen führen.
– Ökologisierung des Schulhauses: Lehrer-, Eltern-
schweine, Hasen und Meerschweinchen zu halten. Der
– Die Arbeit im Garten trägt zur Persönlichkeitsbil-
– Der Garten wird als Raum der Schönheit, des Aus-
und Schülerschaft gestalten das Schulhaus samt
Schulgarten liegt direkt beim Schulhaus und ist umge-
dung bei. Was im Berufsleben als «Schlüsselqualifi-
gleichs, der Erholung, des Nichtstuns und des Tuns,
seiner Umgebung gemeinsam zu einem sinnvollen
ben von Wald und Feldern.
kationen» eine immer grössere Rolle spielt, kann bei
der Nützlichkeit erlebt.
und attraktiven Lebensraum.
Der Unterricht in Gartenbau beginnt im Frühling der
der Gartenarbeit geübt werden.
5. Klasse und endet im Herbst der 8. Klasse, die Schü-
– Soziales Handeln lernt man nicht aus Büchern. An-
lerinnen und Schüler erleben den Garten also wäh-
legen und Pflegen eines Gartens als gemeinschaft-
rend dreier Saisons.
liche Aufgabe ist gelebte Sozialkompetenz. Der
Die Schweizer Gartenbaulehrerinnen und -lehrer der
Schulgarten wird so auch zum «Soziotop».
– Die Fähigkeit, Pflanzen und Tiere mit Namen zu be-
– Ökologie als Alltagskultur: der Schulgarten ermög-
nennen, wird geschult. Und damit das bewusste Ge-
licht es, nachhaltige Wirkungen von gesellschaft-
genüberstellen von Mensch und Natur.
licher Bedeutung zu erzielen.
– Der Gegensatz von Hand- und Maschinenarbeit wird
im Garten deutlich sichtbar.
In der täglichen Gartenarbeit mit den Kindern und Jugendlichen kommen alle diese Aspekte zum Tragen.
Steinerschulen haben folgende Argumente zusam-
– Was ist die Arbeit eines anderen Menschen wert?
– Der pflegende Umgang mit Erde, Pflanzen, Tieren,
mengetragen, die für die Bildungsqualität eines Schul-
Das kann durch eigenes Tun erfahren werden. Die
Geräten und Maschinen wird erlernt. Durch die für
Monique Saladin, Lehrerin für Gartenbau
gartens sprechen:
Jugendlichen erleben, was es an Kenntnissen, Ma-
unsere Konsumgesellschaft typische, jederzeitige
an der Schule in Bern
– Mit einem Garten zieht ein Stück wirkliches Leben
terial und Aufwand braucht, um zum Beispiel einen
in die Schule ein. Die Arbeit im Garten steigert die
Lebensqualität und macht die Schule attraktiver für
Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft.
In der Schule in
– Die Sinne werden auf vielfältige Art geschult, Pri-
– Die Jugendlichen werden durch die Sache selber
Generationenprojekt
Kopfsalat zu ziehen.
– Das in der Konsum- und Überflussgesellschaft nicht
mehr selbstverständliche Wissen um die Herkunft
Präparate anwenden, Gras mähen, verschiedene
Bern neu gestartet ist das «Generationenprojekt». Ziel
Pflegearbeiten, bauliche Dinge an die Hand nehmen,
des Projektes ist es, für Schüler-, Eltern- und Lehrer-
Werkzeug flicken, Hecken-, Beeren- und Biotoppfle-
schaft und für alle, die den Garten auf ihren Spazier-
ge usw. Gesucht werden Menschen, die nicht mehr,
gängen besuchen, die Grundlage für eine paradie-
oder nur zum Teil im Berufsleben stehen. Einfach
sische Umgebung zu schaffen, in dem sich alle wohl
Menschen, die freie Kapazität haben und sich an einer
fühlen. Zu diesem Zweck werden Menschen gesucht,
sinnvollen Aufgabe beteiligen möchten. Wer sich zu
die mit oder ohne Kenntnisse Freude an der Garten-
der kleinen, schon bestehenden Gruppe dazu gesel-
arbeit haben und einen kleineren oder grösseren Ar-
len möchte, melde sich doch bitte direkt bei Monique
beitsbereich übernehmen würden.
Saladin (Tel. 031 332 50 49 oder monique.saladin@
Beispiele für Tätigkeiten sind: die Beete für die Schü-
gmx.ch) oder im Sekretariat der Schule in Bern (Tel.
lerinnen und Schüler vorbereiten, biodynamische
031 350 40 30).
Welch eine Bereicherung für Mensch und Natur!
6|7
forum 4 2009
steinerzitat
«Das gibt für das
Weltempfindung
dem Erdboden so, wie wenn es auf einem großen
lichen aufzuzeigen und erlebbar zu machen, dass sie in
Kind wiederum eine sehr, sehr feine, schöne Emp-
Organismus stünde, wie zum Beispiel auf einem
einen grossen Lebenszusammenhang hineinwachsen,
findung ab. Denn nicht wahr, das Kind lernt, wie ich
Walfisch. Das ist auch die richtige Empfindung. Das
in dem sie sich wieder finden und den es einsichtsvoll
Ihnen angedeutet habe, die Pflanzenwelt als zur Erde
allein führt in die ganze menschliche Weltempfin-
mitzugestalten gilt. Es geht darum, wieder im Buch der
gehörig kennen, und die Tiere als zu sich gehörig.
dung hinein.»
Natur lesen zu lernen, die Gestalt einer Pflanze z.B. in
Es wächst das Kind mit dem ganzen Erdenbereich
Rudolf Steiner, in: Die Kunst des Erziehens aus dem Erfassen der
ihrer Beziehung zu Mensch, Erde und Kosmos zu er-
zusammen. Es steht nicht mehr bloß auf dem toten
Menschenwesenheit. Torquay, 14. August 1924. GA 311, Seite 54
fassen. Solche Wege zu einer umfassenden Tiefenöko-
Erdboden, sondern es steht auf dem lebendigen Erd-
logie wurden von Rudolf Steiner dargestellt – es gilt,
boden und empfindet die Erde als Lebendiges. Es
Zu den zentralen Aspekten der anthroposophischen
sie mit den Schülerinnen und Schülern zusammen zu
bekommt allmählich die Vorstellung, es stehe auf
Pädagogik gehört es sicher, den Kindern und Jugend-
entwickeln.
Urs Dietler
elternforum
R. wartet geduldig
Neue Schulen
Anstiften zu körperlicher Gewalt sich selber und ihre
Nach wenigen Tagen ist allen klar: stimmt nicht – gibt
auf der Plattform,
braucht das Land
Mitschülerinnen und Mitschüler. Für S. ist die Lehrerin
es alles nicht! Denn bereits nach kurzer Zeit in der Natur
er hat sich vorschriftsgemäss gesichert. Kaum ist sein
eine aufgetakelte Tussi, die wohl die Schule mit einer
kommen die jungen Menschen dort an, wo ihre Entwick-
Begleiter bei ihm, zeigt er auf das Schild am Baum und
Party verwechselt und zudem ist sie unerträglich alt
lung unterbrochen worden ist, finden schnell ihr Gleich-
liest. Er, der in der Schule weder lesen noch schreiben
(die Lehrerin ist keine 30).
gewicht und sind bereit, sich auf den Wald einzulassen.
will, liest laut vor, dass sie auf 17 m Höhe stünden.
S. trippelt jeden Morgen in Stöckelschuhen daher; zum
Es sind alles junge Menschen, die den Schulkonventi-
R. gilt als Autist. Und weil er für seine Klasse eine Ge-
Umziehen braucht sie das Postauto und unter lautem
onen trotzen, bis sie für das System untragbar werden.
fahr darstellt, wurde für ihn ein Schulausschluss ge-
Gezeter kommt sie mit «hässlichen» Klamotten in den
Sie zwingen uns, das Schulsystem in Frage zu stellen.
sprochen. In der Waldschule KerbHolz28 spendet er das
Wald. Die Lautstärke wird täglich leiser, die Schichten
Sie haben tausendmal mehr Kraft, sich zu verweigern,
eingekaufte Essen regelmässig dem Buschgott oder
an den Kleidern dicker, bis S. eine wichtige Helferin in
als wir jemals Kräfte haben werden, diese Verweige-
den Grabengeistern, da sein Rucksack selten geschlos-
der Waldschule ist und «ihre» Jungs unter Kontrolle hat.
rung zu durchbrechen. Es sind jene Kräfte, die sie ei-
sen ist, oder er seine Plastiktüte wild herumschlingern
Ihre Ideen beleben den Waldplatz und langweilig wird
gentlich zum Lernen bräuchten, die sie benötigten, um
muss. Hier auf der Plattform, weit oben, über seinen
es um sie herum nie. Wo S. ist, ist Leben und Wirken.
in diese Welt zu kommen und Menschen zu werden. In
Ängsten, strafft sich sein sonst formloser Körper, sein
der Natur finden die Jugendlichen zu sich selbst.
Blick wird klar und kompetent, er ist hoch konzentriert
Das Gleichgewicht finden – in der Natur
Rudolf Steiner sagt in seiner «Philosophie der Frei-
und sein Selbstvertrauen erwacht. So wartet er, bis die
Die kleine Waldschule KerbHolz28 am Wohlensee ist
heit»: «Jeder Blick in die Natur erweckt in uns eine
Bestätigung kommt, dass er sich richtig gesichert hat
ein Auffangbecken für all jene Schülerinnen und Schü-
Unsumme von Fragen.» Es sind existenzielle Fragen,
und saust zur nächsten Plattform, die, versteckt durch
ler, die auffallen und dadurch einen Schulausschluss
Fragen zu unserem eigenen Blick, zu unserer Wahr-
Blätter, weit entfernt im Irgendwo hängt. Am nächsten
erhalten. Hier stranden Schulmüde, Auffällige, Ge-
nehmung und zu dem Wissen, das wir in diesem Au-
Tag ist sein Rucksack geschlossen.
waltbereite, Jugendliche mit einem Aufmerksamkeits-
genblick über das Gesehene zur Verfügung haben.
Mehr Informationen zum
S. sei faul, so sagt ihre Lehrerin. S. hält sich hartnäckig
defitzit/Hyperaktivitäts-Syndrom und sonstige Lern­
Jeder Blick in die Natur erweckt in uns ein Zwiege-
Projekt Kerbholz unter:
an diese Anweisung, zusätzlich gefährdet sie durch
unfähige.
spräch. Was schaue ich jetzt an? Ist es das äussere Er-
www.kerbholz.org
8|9
forum 4 2009
schule in Bern
Auf Ende des
Veränderungen im
Katrin Ott war im vergangenen Schuljahr Fachlehrerin
Friedhelm Klose, seit einem Jahr Eurythmielehrer
Schuljahres 08/09
Kollegium
und Klassenlehrer-Stellvertreterin in der 8. Klasse.
an unserer Schule, wird die Klassenbetreuung der
verlassen folgende Kolleginnen und Kollegen die
Allen diesen Kolleginnen und Kollegen danken wir für
9. Klasse übernehmen.
Berner Schule:
ihren wertvollen Einsatz! Unsere besten Wünsche sol-
Bettina Wüst übernimmt in diesem Schuljahr den För-
Fabienne Büchel hat in den vielen Jahren, in denen sie
len sie auf ihren weiteren Lebenswegen begleiten.
derunterricht (Vertretung für Christine Oberli).
hier als hochkompetente Französischlehrerin gewirkt
In der nächsten «forum»-Nummer werden die Kolle-
hat, das Leben der Schule massgeblich und innovativ
ginnen und Kollegen, die langjährig an der Schule tä-
Neue Mitarbeitende
mitgestaltet.
tig waren, ausführlicher gewürdigt.
Die neue 1.-Klass-Lehrerin heisst Simone Richard.
Auch Marianne Bieri (16 Jahre an der Schule) hat die
Véronique Babic wird neue Französischlehrerin.
Berner Schule wesentlich mitgetragen; sie hat Hand-
Wechsel im Kollegium
Ralf Hanisch, der schon im vergangenen Jahr ein In-
arbeiten und Französisch unterrichtet und einige Jah-
Christoph Frei wechselt nach 4 Jahren als Klassenleh-
formatikprojekt leitete, wird neuer Informatiklehrer.
re auch im Sekretariat mitgearbeitet.
rer in Bern an die IMS Ittigen.
Eurythmie wird neu auch Corinne Föse unterrichten.
Cornelia Siegel war etliche Jahre an unserer Schule
Christine Oberli übernimmt die Klassenführung der
Diesen neuen Kolleginnen und Kollegen wünschen
tätig, zuerst als Fachlehrerin, dann 5 Jahre lang als
6. Klasse.
wir einen erfreulichen, spannenden Start im August
Klassenlehrerin.
Béatrice Maulaz, die seit Oktober 08 an unserer Schule
und viel Freude an ihren neuen Aufgaben!
Anand Schweizer war 6 Jahre Hauswart und während
Fremdsprachen- und Epochenunterricht erteilt, macht
4 Jahren jeweils Werklehrer für die 8. Klasse.
zusammen mit Marianne Augustin die Co-Klassenfüh-
Norbert Braun hat ein Jahr lang Informatik in der
rung der 5. Klasse.
Im Namen des Kollegiums:
Ursula Zimmermann und Christoph Frei
9. Klasse unterrichtet und Projektunterricht in der
8. und 9. Klasse gemacht.
scheinungsbild oder ist da eine höhere Ordnung, die
wichtiger ist? Sind es gar geheime Prozesse, die die
Wissenschaft noch nicht entdeckt hat und die deshalb
noch nicht wahr sind?
Goethe spricht in seiner Metamorphose der Pflanzen
von der Urpflanze, aus der heraus sich die Variationen
durch Anpassung ergeben. Aber im Kern und ihrem
Zyklus ist die Pflanze Urpflanze geblieben. So scheint
es auch einen Urmenschen, ein Fundament in uns zu
geben, das zwar im höchsten Masse strapaziert werden kann, aber doch vorhanden ist. Sozialisation, Kultur- oder Religionszugehörigkeit sind wie klimatische
Bedingungen; durch die Begegnung mit unserem
Urmenschen in der Natur kann innerhalb dieser Bedingungen eine individuelle Persönlichkeit entstehen,
die als freier Mensch über den Fortgang der eigenen
Entwicklung entscheidet.
Diesen Prozess sollte die Schule ermöglichen. Deshalb
braucht das Land neue Schulen, lebendige Schulen,
Schulen für Menschen, Schulen, die mit der Natur und
nicht gegen sie tätig sind.
Alice Maria Zbinden,
Pädagogische Leitung KerbHolz28 und Schulmutter, Bolligen
Biografiearbeit und
Astrologie Beratung
Geburts-, Kinder-, Tagesoder PartnerschaftsHoroskop - gerne erfülle ich
Ihnen Ihren HoroskopWunsch. Interessiert?
Esther Fuchs, Ittigen
Tel: 079 366 89 20
http://www.estherfuchs.ch
(Fr. 80.-/h, 10% der Kosten gehen an
die Rudolf Steiner Schule in Ittigen)
10 | 11
forum 4 2009
12 | 13
schule in langnau
redaktion
Mit einem grossen
Spektakolo –
diese Menschen spürten, dass es noch etwas neben
Fest haben wir in
25 Jahre Rudolf Steiner
der Politik, der Wirtschaft und dem Mainstream der
Langnau das
Schule Langnau
Kultur gibt. Werte nämlich, die nicht nur zu erhalten,
25-jährige Bestehen unserer Schule gefeiert. Neben
sondern die auszubauen sich lohnt. Werte die alt sind,
dem Gemeindepräsidenten Bernhard Antener, der
Konzepte, die vielleicht noch nicht «wissenschaftlich»
in seiner Rede besonders die Verdienste von Elsbeth
in Zahlen und Grafiken dargestellt werden können.
Ab dieser Nummer
Neue Mitglieder in
Falls
Falls
Matti für die Schule, und damit auch für die Gemeinde,
Manches wurde in den letzten Jahrzehnten universitär
vertritt Cornelia
der Redaktionsgruppe
du vom Steppengras her –
hervorhob, sprach Hane Lory, einer der Schulgründer
gelehrt und hat sich im Nachhinein als destruktiv oder
von Langnau, über das Suchen nach einer nicht an der
kontraproduktiv herausgestellt. Die wenigsten die-
Isler die Langnauer Schule in der Redaktionsgruppe
des «forum». Cornelia ist 1970 in Bülach geboren, hat
Falls
Wirtschaft orientierten Schule. (Ein Gedanke, der mich
ser Modelle haben sich über 25 Jahre gehalten. Den
das Freie Sozialpädagogische Seminar im Schlössli­
spiralengleich
als ehemaligen Manager sehr beschäftigt. Positive
Steinerschullehrer, so der Ittiger IMS-Lehrer Daniel
Ins besucht, eine Ausbildung in zeitgenössischem
durch deine Hände
Erlebnisse und Erfolge hatte ich nämlich immer mit
Aeschlimann, werde es aber sicherlich noch in ferner
Tanz abgeschlossen und im Kinderheim Berghof Stä-
der Himmel sich neigt –
den Mitarbeitern, Kollegen und Unternehmern, die
Zukunft geben!
renegg gearbeitet. Am Forum für Kunst, Bildung und
Freude an ihrer Arbeit hatten und für die der finanzi-
Beruf hat sie die 3-jährige Zusatzausbildung zur Sozi-
Falls
elle Effekt eine nachrangige Position einnahm. Heute
Gelungene Feier auch dank aktiver Jugend
albegleiterin gemacht. Cornelia schreibt Gedichte und
du das Mohnrot deiner Lippen
wird an den Universitäten ob des laufenden Crashs
Gut gefallen hat mir die etwas andere Feier durch die
lebt seit 2003 mit ihren zwei Töchtern in Langnau. Seit
beim Tempelbau
der Wirtschaft über die ausschliessliche Gewinn­
Kinder und Jugendlichen. Es wurde kein Einzelner he-
Januar 2005 arbeitet sie in der Blindenschule in Zolliko-
den Stufen weihst –
orientierung der Manager kritisch nachgedacht. Alte
rausgestellt, sondern die Schülerinnen und Schüler
Professoren, die schon immer das Unternehmen als
als Gesamtheit waren die Träger der Darstellung. Alle
fen. In allem was sie tut liegt ihr Hauptinteresse bei der
Frage: wie verbindet sich der Mensch mit der Welt?
leg
soziale Einheit gesehen und diese Aufgaben in den
waren an der humorvollen Art, die Schule auch mal
Wir heissen Cornelia herzlich willkommen in der Re-
kreisend
Vordergrund gestellt haben, werden wieder befragt.)
auf den Arm zu nehmen, beteiligt. Und – besonders
daktionsgruppe des «forum»!
mich
Ab der nächsten Nummer wird Christine Scheidegger
um Wind und Wort
Grundlegende Werte – auch für die Zukunft
auch ehemalige Schülerinnen und Schüler.
die Elternschaft von Bern in der Redaktionsgruppe ver-
und deine helle Erde.
Warum das enorme «Wollen» der Rudolf Steiner
Insgesamt habe ich wieder einmal mit viel Freude
Schule Langnau über all die Jahre? Warum der Ein-
Menschen ruhig feiern sehen und habe interessierte,
satz so vieler Menschen über eine so lange Zeit? Weil
aktive Kinder erlebt.
treten. Wir stellen Christine im nächsten «forum» vor.
Ein Haus 209_68
(gb)
11.12.2006
18:47 Uhr
erwähnenswert – im Hintergrund mitgewirkt haben
Cornelia Isler
Johannes Hintzen, Langnau
Seite 1
Ein Haus voll Musik mitten in der
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forum 4 2009
14 | 15
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nur solange Vorrat
schule in ittigen
Ursina Planta hat
Abschiedsgrüsse an
Ursina schöpfte aus ihren jugendlich frischen Kräften
vor zwei Jahren
Ursina Planta ins
und wusste sich getragen vom Vertrauen ihrer Eltern-
einen Riesen-
Münstertal…
schaft.
Schritt aus dem Münstertal zu einer Schar von
Den Riesen-Schritt getan, eine Riesen-Arbeit und Rie-
1.-Klass-Zwerglein ins Bernbiet gewagt.
sen-Verantwortung übernommen und dabei die wür-
Sonnenfreude und frischen Bergwind brachte Ursina
zige Bergluft immer mehr vermisst…
mit, und heiter wie der Bündnerhimmel war bald die
Nun bist du zurück im Münstertal. Wir danken dir für
Stimmung im Klassenzimmer. Ursina schuf mit den
deinen Mut und deinen Einsatz.
Kindern einen Raum, in dem Arbeit und Spiel in lie-
Aber gell, Riesen und Zwerglein sind und bleiben auf
bevoller Toleranz und gegenseitiger Achtung erlebt
besondere Art miteinander verbunden!
Wir wünschen dir alles Gute. Allegra!
Morga Gemüse-Bouillon Bio
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sollten die Kinder entwickeln dürfen, und Ursina wollte
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ihnen die Grundlagen dazu schaffen.
Christine Varley
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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Lesen
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wie
atmen
Am Ende des
…und an Volker Stubel
mit Stefan Zweigs Schachnovelle) einen Schachkurs
Schuljahres hat uns
nach Deutschland
angeboten und dadurch in der IMS bei einigen Schü-
Volker Stubel nach zweijähriger Tätigkeit verlassen.
lern eine grosse, nachhaltige Freude an diesem Spiel
Volker Stubel unterrichtete mit grossem Engagement
geweckt!
Deutsch, Geschichte und allgemeinbildenden Unter-
Auch bei der Betreuung des Gewerbepraktikums setzte
richt an der IMS in Ittigen.
sich Volker Stubel gerne ein.
Mit Freude vermittelte er geschichtliche Zusammen-
Nun zieht es ihn in seine Heimat, nach Deutschland,
hänge oder das Verständnis für literarische Werke. Be-
zurück, wo eine neue pädagogische Herausforderung
sonders bei den Schülerinnen und Schülern der obe-
– auch an einer Waldorfschule – auf ihn wartet. Wir
ren Klassen hat er sicher manche Türe in unbekannte
möchten Volker Stubel für seine geleistete Arbeit in
Gebiete öffnen können.
Ittigen herzlich danken und wünschen ihm an seiner
Volker Stubel ist ein leidenschaftlicher Schachspieler!
neuen Schule viel Glück und Erfolg!
In der letzten Projektwoche hat er (in Zusammenhang
Stefan Werren
forum 4 2009
Während der
Ein Versuch mit neuen
Essensort gemacht hatte, als Kochlehrer mit jeweils
– eine bedürfnisgerechte Alternative zum problema-
Donnerstag. Ab einem noch zu bestimmenden Zeit-
Sommerferien
Angeboten in der Mensa
vier Schülerinnen und Schülern aus den 10. Klassen in
tischen Einkaufen der Mittagsverpflegung ausserhalb
punkt soll im Evidentia auch das Mensa-Menü gegen
haben zwei Räume im Schulhaus in Ittigen ein neues
der Mensa arbeiten. Diese Jugendlichen absolvieren
des Schulareals. Dieses hat in letzter Zeit zu negativen
Aufpreis serviert werden, und zwar primär für Eltern,
Gesicht bekommen: Fleissige Helferinnen und Helfer
so ein je dreiwöchiges Küchenpraktikum. Weiterhin
Begleiterscheinungen geführt, unter dem auch das
Lehrpersonen, Besucherinnen und Besucher. Die bei-
haben unter der Leitung von Fränzi Keller die Mensa
werden zwei bis drei Eltern als Tageshilfen zusammen
Ansehen unserer Schule gelitten hat.
den federführenden Schulmütter Edith Marbot und
neu gestrichen und für das neue Verpflegungskon-
mit einer Stammköchin oder einem Stammkoch beim
Wer das Buffet und den Kiosk wann benützen darf, ist
Regula Markwalder Klugger sind auf Helferinnen und
zept eingerichtet, das nun während eines halbjährigen
Kochen mithelfen und so Christian Schmid unterstüt-
nach Klassen unterschiedlich geregelt; die Eltern sind
Helfer angewiesen; melden Sie sich bitte, wenn Sie
Pilotversuchs erprobt wird. Und der Grundsteinsaal,
zen. Er ist verantwortlich für die Menüplanung und
darüber brieflich im Detail informiert worden. Ver-
sich im Evidentia engagieren können (Kontaktmög-
der Raum unter der Eingangshalle, wurde als Verpfle-
die Zubereitung der Speisen. Christa Frey organisiert
einfacht kann gesagt werden, dass Buffet, Kiosk und
lichkeiten siehe Randspalte).
gungsplatz für die Schülerinnen und Schüler von der
die Koordination der mithelfenden Erwachsenen; sie
der neue Verpflegungsraum im Grundsteinsaal den
Das neue Mensa-Konzept kann auf Dauer nur finan-
9. bis zur 12. Klasse möbliert. Damit waren auch die
ist zudem zuständig für den Zahlungsverkehr und den
obersten Klassen offenstehen. Für die 3. bis 6. Klasse
ziert werden, wenn es breit mitgetragen wird – und vor
Wer im Evidentia
räumlichen Voraussetzungen geschaffen für die Um-
Wareneinkauf.
ändert sich eigentlich nichts: es bleibt beim betreuten
allem: nur wenn ein Grossteil der Jugendlichen der 9.
mithelfen kann,
Mittagstisch.
bis 12. Klasse die attraktiven Zusatzangebote wirklich
melde sich bitte bei:
nutzt. Das Kollegium, der Vorstand und die vorberei-
Edith Marbot
setzung des neuen Mensa-Konzepts, das eine Grup-
16 | 17
pe von engagierten Eltern (Stammköchinnen und
Mittagsbuffet und Kiosk für die obersten Klassen
Stammköche), bisherigen Mitarbeitenden und Kolle-
Kernstück des Konzepts ist die Erweiterung des Men-
Freiwillige für Evidentia-Betrieb gesucht
tende Arbeitsgruppe hoffen, dass die Eltern ihre Ju-
031 829 27 05
giumsmitgliedern in kurzer Zeit erarbeitet hatte.
sa-Angebots um einen Kiosk (für Pausenverpflegung
Zum neuen Mensa-Konzept gehört auch die Wieder-
gendlichen entsprechend motivieren, sodass der Pilot-
[email protected]
und kleine Snacks zum Zmittag) und vor allem um ein
eröffnung des Evidentia: Es soll vorerst wieder durch
versuch im nächsten Jahr nach allfälligen Korrekturen
oder:
Drei Wochen Kochpraktikum für 10.-Klässler
Mittagsbuffet. Mit diesem wird den Schülerinnen und
ehrenamtlich tätige Freiwillige als Cafeteria geführt
aufgrund gemachter Erfahrungen in ein definitives, zu
Regula Markwalder Klugger
Neu wird Christian Schmid, der in den letzten Jahren
Schülern der obersten Klassen eine attraktive Aus-
werden und ruhiger Begegnungsort sein. Geöffnet
unserer Schule passendes Verpflegungsangebot über-
031 921 79 78
das Evidentia (ehemals Kafistübli) zu einem beliebten
wahl an gesundem, preiswertem Essen angeboten
ist das Evidentia jeweils am Dienstag, Mittwoch und
führt werden kann.
[email protected]
Für die Arbeitsgruppe: Richard Begbie
Die Abschlussarbeit
Mit dem Kochbuch
rungen in die Küche von 20 Weltgegenden – und zu je-
monatlich in einem Biomagazin ein Rezept erläutern –
aus der Steiner-
eines Steinerschülers
der Gegend ein raffiniert zusammengestelltes 4-Gang-
«locker wie Jamie Oliver», wie der «Tages-Anzeiger»
schule in Wetzikon
rund um die Welt
Menü mit ortstypischen Zutaten.
schrieb. Das müsste eigentlich Ansporn genug sein,
ZH habe «das Zeug zum Bestseller»: Das schrieb die-
Bei der Lektüre merkt man, dass David Geisser alle
David Geisser nachzueifern und seine Kochrezepte
sen Sommer der «Tages-Anzeiger». Und wirklich: Der
Menüs selber zubereitet, ausprobiert, variiert und
auszuprobieren: in der neu konzipierten Mensa-Küche
19-jährige David Geisser hat ein gediegen gestaltetes
schliesslich auch noch anmächelig fotografiert hat.
oder auch in der eigenen Küche daheim.
Kochbuch mit schmackhaften Gerichten herausgege-
Mehr als 1000 Stunden Freizeit hat er dafür aufge-
ben, das er bereits 500 Mal verkaufen konnte und das
wendet – und sich mit seinem kulinarischen Engage-
Das Kochbuch «Mit 80 Tellern um die Welt – eine kuli-
er nun in einem Winterthurer Verlag in 5000 Exem-
ment wohl auch den Zugang zu einer Kochlehrstelle
narische Weltreise mit David Geisser» (reich illustriert,
plaren drucken lassen will. Das Buch trägt den Titel
in einem vielgerühmten Feinschmecker-Restaurant
200 Seiten) ist an unserer Schule in Ittigen erhältlich,
«Mit 80 Tellern um die Welt»; es enthält kurze Einfüh-
geöffnet. Als Kochlehrling wird David Geisser zudem
und zwar im Sonnenrad.
forum 4 2009
Gedanken zum Tanz-
«feu sacré»
werden.) Spürt nicht jeder von uns, dass eine unserer
Wer von den Nöten, Ängsten und Aufgaben der heu-
es aufgeführt,
theater der 12. Klassen
Die jugendlichen Spielerinnen und Spieler wurden
Hauptaufgaben im Leben jene ist, den Eber in sich ins
tigen Jugend weiss und sie ernst nimmt, konnte er-
sechsmal habe ich es mir angeschaut. Gerne hätte ich
wahrhaft von den Sternen getragen, ihre Augen fun-
Königliche umzuwandeln?
kennen, dass diese alle auf jenem Bild, welches ich
zehn oder mehr Aufführungen besucht. Es war nicht
kelten, ihre Bewegungen und Tänze zeugten von in-
Die Kraft, der Wille, die Entschlossenheit, die Kreativi-
eingangs erwähnt habe, deutlich festgehalten und uns
bloss Theater und Tanz, es war ein Bild, fast wage ich
nerem Leben, von innerer Differenziertheit, sie wa-
tät und vor allem die Begeisterungsfähigkeit der Schü-
Erwachsenen in lebendiger, eindrücklicher, farbiger,
zu sagen, ein Selbstporträt der heutigen Jugend, aus
ren durchwärmt vom «feu sacré». Ihre Bewegungen
lerinnen und Schüler haben in mir den Glauben an die
manchmal bestimmt auch recht verschleierter Art und
dem ich immer neue Erkenntnisse schöpfen durfte.
waren auch Boten der jugendlich feurigen Individu-
Jugend neu entfacht und die Hoffnung für die Zukunft
Weise vor Augen geführt, «gemalt» waren. Unsere
Jemand fragte mich nach der vierten Aufführung, was
alität und zeigten zugleich die Kraft, den Willen und
gestärkt. Ich spürte deutlich: Menschen, die imstande
Jugend kann nur reifen, wenn sie den Weg durch die
mich denn so begeistere. Diese Frage machte mich et-
die Entschlossenheit zur Gemeinschaftsbildung. Dies
sind, innerhalb von fünf Wochen ein solches Feuer-
Hölle schafft: Vom Himmel durch die Welt zur Hölle
was stutzig und zugleich verunsicherte sie mich. Eigent-
wurde in den unzähligen, hervorragend inszenierten
werk auf die Bühne zu bringen, solche Menschen muss
und wieder hoch zum Himmel eben – oder vom Eber
lich mochte ich mich nicht erklären, ich wollte mich ein-
und ausgestalteten Gruppenszenen eindrücklich er-
und darf man ganz einfach gern haben und sich über
zum Königssohn!
fach begeistern lassen und mich freuen! Doch plötzlich
sichtlich. Meisterhaft an diesen Szenen war, dass sie
sie freuen. Sie werden den Weg in die Zukunft finden,
Winston Churchill sagte einmal: «Um die Welt zu rui-
war mir klar: Die Begeisterung der Jugendlichen war
trotz strenger Choreografie Platz für Improvisation
denn sie halten ihr «feu sacré» nicht auf Sparflamme.
nieren, genügt es, wenn jeder seine Pflicht tut.» Liebe
auf mich übergesprungen, denn dieses Stück sprühte
liessen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten zudem,
vor Begeisterung! Später erinnerte ich mich an eine
dass es ihnen möglich ist und auch gelingt, einen Eber
Vom Himmel zur Hölle und zurück zum Himmel
als Eure Pflicht erfüllt, deshalb grossen und herz-
Äusserung, an ein Zitat von Henry Ford, dem Auto­
in einen Königssohn zurückzuverwandeln. (Im Mär-
Nebst dem erwähnten Märchen erkannte ich noch
lichen Dank Euch allen. Dank auch all jenen Verant-
pionier: «Die Begeisterungsfähigkeit trägt deine Hoff-
chen, das dem Stück zugrunde lag und dessen Inhalt
einen weiteren roten Faden: Das Faust-Thema! Nicht
wortlichen, die das Stück mit Euch einstudiert haben:
nungen empor zu den Sternen. Sie ist das Funkeln in
den roten Faden der Handlung bildete, musste ein
jenes des Mittelalters, welches vom Himmel durch die
Martin Wanzenried, Nora Werren, Richard Begbie und
deinen Augen, die Beschwingtheit deines Ganges, der
Königssohn, der von einer Hexe in einen Eber verzau-
Welt zur Hölle führte, sondern jenes, wie J.W. Goethe
Stefan Werren, Ihr alle habt die Welt ein Stücklein wei-
Druck deiner Hand und der Wille und die Entschlossen-
bert worden war, durch eigene Taten und diejenigen
es uns zeigte: Vom Himmel durch die Welt zur Hölle
ter gebracht – Hut ab!
heit, deine Wünsche in die Tat umzusetzen.»
einer Königstochter von seinem Eber-Dasein befreit
und wieder hoch zum Himmel!
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forum 4 2009
Im Juli dieses
Bulgarien-Projekt 2009
Ich liebe es,
Bahnhof…
mächtig Mächtigen eine Welt zusammen. Alle, die kei-
nen Millimeter bewegen kann oder will, wenn es um
Jahres ist die
der Klasse 10b
dieses Bahnhofsgefühl – Intensität des Moments.
nen Pass auf sich haben, müssen auf der Stelle den
Formalitäten geht. Dass wir damit ganz plötzlich ein
Klasse 10b nach Bulgarien aufgebrochen. Ziel der Rei-
Auch Momente können dauern.
Zug verlassen! Und das meint DIE Uniform ernst!
grosses Problem haben, wird zwar wahrgenommen,
se: das Dorf Vlahi am Fuss des zum UNESCO-Welt-
Die Möglichkeit, die Gedanken schon vorausfahren zu
Ich habe schon vorher geschwitzt (im Abteil ist es
aber interessieren tut es niemanden wirklich. Der Ohn-
naturerbes gehörenden Pirin-Gebirges im Südwesten
lassen – dann Abschied und weg.
sicher gegen 30° Celsius warm), aber jetzt bricht der
mächtige denkt an Flucht!
Bulgariens. Seit 2003 sind dort einheimische und in-
Was zurückbleibt ist! Ist wahr! Wird sein!
Schweiss aus – und der Glaube an die Menschen ein.
Erst ein paar Tage später, etwas aus der Distanz, rela-
ternationale Freiwillige daran, ein ehemaliges Schul-
Neu, wenn ich zurück bin.
Wir beginnen zu diskutieren. Dass der Beamte auf der
tiviert sich bei mir diese Ohnmacht. Was ist mit Men-
gebäude zu einem Ökozentrum umzubauen.
Wegfahren ist, um zurückzukommen, neu zu sein!
serbischen Botschaft in Bern gesagt hatte, eine Rei-
schen, die im Krieg flüchten müssen, ohne Zukunft,
Glücklicherweise gibt es für engagierte und tatkräftige
Und am Bahnhof?
se nach Bulgarien mit der ID sei möglich, können wir
ohne materielle Güter, hungrig, frierend, heimatlos,
junge Menschen und ihre Begleiter überall etwas zu
Du!
aber natürlich nicht beweisen.
abgewiesen oder ausgewiesen, nirgendwo gewollt.
tun: zum Beispiel auch in Kroatien. Nicht in Bulgarien,
Abschiednehmen und heimkommen – Ich liebe…
Es bleibt dabei: «GO OUT!!»
Was muss das für ein Gefühl sein?
Ist Gewalt eine Lösung? Mir schiessen unzählige Ge-
Da war doch unsere serbische Grenzerfahrung eben
sondern in Kroatien legten sie alle nämlich schluss­
endlich Hand an. Wie es dazu kam und was sie dort
Wir haben Ab-
…oder eine
danken durch den Kopf. Gandhi kommt mir in den
eine Erfahrung, um die wir nun reicher sind. Im Mo-
erlebten, erzählen eine Schülerin und ein Schüler der
schied genommen
Grenzerfahrung
Sinn – wäre das der Moment, um gewaltlosen Wider-
ment schon etwas heftig, aber eben nie existenziell.
10b und eine der erwachsenen Begleitpersonen. (gb)
von unseren Liebsten und sind wieder heimgekom-
stand zu leisten!? 31 sich der Schwerkraft hingebende
Mit dem Bewusstsein, was Heimat ist, im Wissen um
men, dankbar für alles dazwischen. Für alles? Ja,
Menschen, die einfach sitzen bleiben, sich nicht be-
ein Zuhause, mit Geld für die Rückreise im Sack, lässt
wirklich für alles! Wir waren sogar jenen serbischen
wegen und sich nicht provozieren lassen. Was würde
sich ganz gut leben…
Grenzpolizisten dankbar, die uns… Aber halt!
passieren? Schnell wird mir klar, dass ich diese Hinga-
Aber damals, in der Abendsonne am serbischen Grenz-
Wir sind bewegt, in Bewegung, zwischen Zagreb und
be zwar von mir verlangen kann – mit unabsehbaren
bahnhof – die Trinkwasservorräte schon rationiert –
Belgrad. Eben noch bewegt von einem Gespräch mit
Folgen – aber nicht von allen anderen.
mit 27 erstaunlich gut gestimmten Gemütern, war ein
einer Journalistin und einem Professor aus Deutsch-
Mit hängenden Köpfen verlassen wir mit Sack und
Gedanke von vielen: Flucht oder fluchen? Mir war mit
land, beide Balkanexperten, die oft unterwegs sind im
Pack den Zug und fühlen uns im falschen Film. Aber
einer Wut im Bauch wirklich ums Fluchen, was aber
Kosovo und anderswo, und helfen, wo sie können. Ha-
dann wird uns schmerzlich bewusst: wir sind im rich-
schon aus sprachlichen Gründen nichts bewirkt hätte.
ben wir Probleme in der Schweiz?!
tigen Film und dazu noch dessen Hauptdarsteller!
Und Flucht? Item!
Seit der Abfahrt in Zagreb müssen Stunden vergangen
Der Zug steht noch eine Weile da und mit dem Mut
sein, und ich habe es kaum gemerkt. So angeregt und
der Verzweifelten versuchen wir zu verhandeln. Dass
Auf keinen Fall zurück in die Schweiz!
interessant war das Gespräch. Wir «verkurzweilen»
diese geballte Ladung Uniformitätszwang weder mit
Die Zöllner wollten uns so schnell wie möglich los­
uns die Zeit mit einer Partie «Dog», einem witzigen
Erklärungen, guten Argumenten, Bitten, Flehen, Trä-
werden und mit dem nächsten Zug nach Zagreb schi-
Brettspiel. Gleich muss die serbische Grenze kom-
nenansätzen (war auch schon erfolgreich), Drohungen
cken. Unsere Rückreise wurde generalstabsmässig
men.
noch mit Geld umzustimmen ist, müssen wir bald
vorbereitet und durchgeführt, mit dem einzigen Ziel,
schmerzlich akzeptieren.
dass sich diese 27 Jungpartisanen mit ihren 4 Wider-
20 | 21
standskämpfern* wegbewegten, nur weg.
Go out!
Passkontrolle! Mit Betonung auf Pass, was mir nicht so
Flucht oder fluchen
Mein Widerstand war in der Hitze des Gefechtes auf
passt. Wir Schweizer haben bekanntlich die Neigung
Als sich dann der Zug – unser Zug – in Bewegung
eine einzige Gewissheit zusammengeschmolzen: Auf
*Begleitpersonen des
zu Eigenheiten. In diesem Fall nennt sich das Identi-
setzt, fährt unser Bulgarienprojekt auch mit, allerdings
keinen Fall zurück in die Schweiz! Wieder im Zug über-
10.-Klass-Auslandprojekts
tätskarte: ein kleines putziges Kärtchen, welches dem
ohne uns. Ein klein bisschen stirbt etwas in mir. Haben
kam mich der wilde Gedanke, dass wir diese Strecke
mit 27 Schülerinnen und
Grenzpolizisten – eine geballte Ladung uniformierter
die serbischen Gesetze wirklich das Recht, unserem
nicht zum letzten Mal fahren würden. Bulgarien, wir
Schülern, das eigentlich
Macht – ebenfalls gar nicht passt.
Bulgarienprojekt den Krieg zu erklären. Das Recht? Sie
werden kommen!
in Bulgarien geplant war,
Eben noch voller Entdeckerlust, voll echtem, traditi-
haben – Punkt!
Aber es kam anders…
waren Karin Smith, Torsten
onell schweizerischem Entdecker- und Helferwillen,
Nach über 1000 km Fahrt müssen wir ohnmächtig
bricht in mir nach dem Befehl: «Go out!» des ohn-
erfahren, dass die serbische Grenzpolizei sich kei-
Steen, Christian Schmid,
Urs Matter
Urs Matter.
forum 4 2009
22 | 23
kollegiumsporträt
Ich freute mich
Delphine und
ten die kleine Insel, die man in knapp 10 Minuten um-
In diesem «forum»
Fünfzehn Fragen an
sehr, als feststand,
Meeresorgel
runden kann, selbst gestalten. Die schönste Arbeit
beantwortet
Christina Oeler
dass wir nach Bulgarien fahren werden, nachdem wir
auf der Insel war, als ich, anfangs nur mit Dimitri und
Christina Oeler, Schulsekretärin in Bern, die Fragen
lange kein Projekt gefunden hatten.
Nicolas, einen Weg zum höchsten Punkt der Insel­
ihres Ittiger Kollegen Martin Suter. Auch dieses Mal
Als wir mitten auf der Reise den Zwischenhalt in
freirodete. Der Weg ging durch einen völlig über-
stammen die Fragen aus dem umfangreichen Fragen-
Serbien hatten, wo wir nicht über die Grenze gelassen
wucherten Baum, den wir so freischnitten, dass das
katalog, den das «forum» zusammengestellt hat.
wurden, war ich sehr enttäuscht, denn wir konnten
Gestrüpp um ihn herum einen bogenförmigen Ein-
nicht zu unserem Projekt, das wir organisiert hatten.
gang bildete und man innen wie in einem Baumhaus
Was hast du in der Schule fürs Leben gelernt?
Wir hatten fünf Stunden, um wieder in die kroatische
war. Später machte ich mit noch mehr Leuten aus
Dass ich mit bravem Auswendiglernen jede Prüfung
Hauptstadt Zagreb zurückzufahren. Glücklicherweise
der Klasse am höchsten Punkt der Insel ein Plateau,
bestehen kann (aber nicht fähig bin, nach 6½ Jahren
konnten wir dort in einer Jugendherberge übernach-
das aber nicht so gross wurde, wie wir es geplant
Unterricht jemandem den Weg auf Französisch zu er-
ten. Nach zwei Tagen Aufenthalt dort war alles nur
hatten.
klären). Kreativität und Weltinteresse habe ich in mei-
noch halb so schlimm, und als es dann hiess, dass
Das schönste Erlebnis auf der Insel war wohl, als wir
ner Schulzeit leider ebenfalls nicht entwickeln können.
wir auf die Insel Veli-Iz in der kroatischen Adria gehen
(eine Freiwilligengruppe) an einem Regentag arbei-
So wurde dann vor allem die Steinerschule in Langnau
würden, war alles perfekt.
teten und am Mittag eine Stunde auf unser Transport-
zu meiner Lebensschule, wo ich, mittlerweile 43-jährig,
Die zwei Wochen Aufenthalt dort gefielen mir sehr. In
boot warteten. Wir waren am Meer und sangen ein
von Kollegium, Schülerschaft und Eltern viel Vertrau-
den ersten Tagen mussten wir auf einem Olivenhain
bisschen aus Langeweile, als plötzlich ein paar Meter
ensvorschuss und Gelegenheit zum fachlichen und zwi-
arbeiten, was ziemlich anstrengend war.
vor uns Delphine auftauchten!
schenmenschlichen Learning by Doing erhalten habe.
Unser anderer Arbeitsort war auf der Insel Rutnjak, ge-
Auch eine schöne Erfahrung machten wir, als wir am
genüber von Veli-Iz gelegen.
Ufer von Zadar die «Meeresorgel» hörten. Schon nur
Was erwartest du von einer Lehrperson?
Ich glaube, man kann keinen besseren Arbeitsplatz
um das wieder zu hören, würde ich zurückkehren.
Sie soll humorvoll sein, wach für die Fähigkeiten und
haben. Es war sonnig, es war am Meer und wir durf-
Nöte der Klasse und der einzelnen Schülerinnen und
Tamara Berger, 10b
Schüler, klar in dem, was sie fordert, sicher im Umgang mit dem Stoff, konfliktfähig und noch vieles
mehr. Die perfekte Lehrkraft, die alle meine Erwartungen erfüllt, gibt es natürlich gar nicht. Drum Hut ab
vor jedem Menschen, der sich freudig, echt und guten
Willens dieser Herausforderung stellt und sich dabei
immer weiterentwickelt!
Als ich im Zug
Wassermauern
nächsten Zug wieder fünf Stunden zurück nach Zagreb
ich mussten vier Mal Holz hacken gehen. Dieses Holz
hoch waren. Mich packte es, samt meinen Kleidern
gehört habe, dass die Zöllner die ID nicht annehmen,
fahren. Nach zwei Tagen in Zagreb entschlossen wir
mussten wir jedoch zuerst mit einer Schubkarre einen
unter das niederprasselnde Wasser zu stehen, was ich
habe ich zuerst gedacht, dass wir das schon irgendwie
uns, das Bulgarienprojekt zu begraben und nach Veli–
halben Kilometer den Berg hinaufstossen. Nachdem
dann auch tat. Da ich noch trockene Kleider in meinem
zurechtbiegen können. Doch wir mussten definitiv aus
Iz zu gehen. Ich hatte schon von Anfang an nach Veli–
wir das Holz zerkleinert hatten, mussten wir die Holz-
Zelt hatte, habe ich diese Entscheidung überhaupt
dem Zug aussteigen. So packte ich meinen Rucksack
Iz gehen wollen, weil ich von meiner Schwester viel
scheite aufstapeln.
nicht bereut.
und stieg aus. Draussen witzelten wir noch ein biss-
über die Insel gehört hatte. Es hat mich deshalb sehr
Ich habe sehr viele schöne Erlebnisse gehabt. Einmal
Das ganze Projekt hat mir sehr gut gefallen. Es gab
chen herum, bis wir zuschauen mussten, wie unser Zug
gefreut, dass wir schliesslich dorthin reisten.
stürmte und windete es heftig, es bildeten sich Wel-
auch viel Freizeit, die ich meistens dafür nutzte, im
ohne uns weiterfuhr. Da war uns klar, dass unser Pro-
Die verschiedenen Arbeiten, die ich erledigen durf-
len im Meer. Die Wellen schlugen am Steg auf und
warmen Meer zu baden.
jekt auf Messers Schneide stand. Wir mussten mit dem
te, haben mir sehr gut gefallen. Oswin, Bastian und
türmten sich zu Wassermauern, die etwa vier Meter
Nino Affrini, 10b
forum 4 2009
24 | 25
Was bedeutet dir deine Arbeit an der Steinerschule?
Wer ist für dich ein persönliches Vorbild?
mir in der Bibliothek oft Tanzfilme als DVDs (zuletzt
Sie ist für mich Lern- und Begegnungsort und bietet
Auch hier kann ich keinen Namen nennen. Ich begeg­
«Dance»).
mir die tolle Chance, mitzugestalten an einem leben-
ne immer wieder bewundernswerten Menschen mit
digen Organismus, der ständig am Entstehen ist.
Fähigkeiten, die ich (noch) nicht habe. Die z.B. mit
Welche Hobbys betreibst du vor allem?
Mut, Geradlinigkeit und Ausdauer eine Aufgabe an-
Ich tanze fürs Leben gern. Daneben bewege ich mich
400 Mitlaufende,
Dankeschön für
Was empfindest du als Stärke dieser Schule?
packen und durchziehen, ohne sich von Spott, Ableh-
oft zu Fuss oder per Fahrrad in der Natur. Als Nächs­
2000 Sponsoren,
jede Grosszügigkeit
Die anthroposophische Grundlage. Der Wille, die bes­
nung oder Rückschlägen aus dem Konzept bringen zu
tes stehen Handarbeiten und Lesen auf meiner Priori­
viele Begeisterte: Unter diesem Titel konnte im letz-
te Schule zu sein. Die Kraft, die durch das Miteinander
lassen.
tätenliste.
ten «forum» gerade noch kurz über die erfolgreiche
ES LOUFT U FÄGT!
sponsorenlauf 2009
Durchführung des Sponsorenlaufs am 6. Juni berich-
von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und ElWelche Ausbildung würdest du nachholen, wenn du
Welchen Dingen gehst du am ehesten aus dem Weg?
tet werden. Besondere Erwähnung fanden die ergän-
könntest?
Grossanlässen (ausser wenn dort getanzt werden
zenden Umwelteinsätze einiger IMS-Klassen und der
Was als Schwäche?
Ich stecke immer in irgendeiner Weiterbildung oder
kann), Apéros mit Smalltalk, Börsendaten und Sport-
naturkundliche Sperberlauf, die prominenten Mit-
Die Scheu vor Strukturen, die vermeintlich Freiheit
einem Kurs und geniesse das Lernen in unterschied-
nachrichten…
laufenden und der gelungene Abschluss des ganzen
einschränken, deren Fehlen oft aber zu Doppelspurig-
lichen Bereichen sehr. Zu kurz gekommen ist bisher
keiten und Leerläufen führt.
vor allem das Malen und Zeichnen, da würde ich ger-
Wofür engagierst du dich mit Vorliebe?
ne noch etwas nachholen.
In der Realität vor allem für die Umwelt, in meinen
tern entstehen kann.
Wo kannst du am besten arbeiten?
Sponsorenlauf-Schulfestes mit der amüsanten Variété-Vorstellung des Duos Gilbert & Oleg.
Wunschträumen auch für benachteiligte Menschen.
Pro Kopf ein gesteigerter Reinerlös
Ungestört im stillen und ordentlichen Kämmerlein
Welches ist deine Lieblingstugend, welches dein gröss-
Grosse Freude habe ich jeweils, wenn ich eine Platt-
Mittlerweile sind von den Sponsorinnen und Spon-
(zum Glück gibts ab und zu Schulferien!). Da ich aber
tes Laster?
form schaffen kann, wo sich bisher nicht miteinander
soren der Mitlaufenden, aber auch aus dem Reinerlös
ebenso Abwechslung und Bewegung brauche, kann
Zuverlässigkeit und Feigheit.
bekannte Menschen im gemeinsamen Tun treffen
von Gastronomie und Rahmenprogramm rund 85 000
(oder sogar finden) können.
Franken auf das Konto unserer Schule einbezahlt wor-
ich mich fast überall einrichten.
Welches Konzert hast du zuletzt besucht?
den. Auch wenn der finanzielle Ertrag des Sponsoren-
Wer ist für dich ein berufliches Vorbild?
Ein Konzert einer Steelband der besonderen Art, im
laufs 2009 damit etwas unter jenem des Vorjahres liegt,
Jemand, der/die effizient arbeitet, Prioritäten und
Rahmen der Sommerkonzerte in der Elfenau. Die Band
PS: Im nächsten «forum» wird Franziska Blunier, die
darf sich das Ergebnis sehen lassen – zumal weniger
Grenzen setzen kann, auch in hektischen Zeiten
heisst Ferrum Helveticum Steel Orchestra.
Dritte im (neuen) Bunde der Schulsekretärinnen und
Läuferinnen und Läufer als 2008 aktiv mitgemacht ha-
-sekretäre, die Fragen von Christina Oeler beantwor-
ben. Pro mitlaufende Person konnte sogar ein grös-
ten.
serer Reinerlös als 2009 erzielt werden, was für das
freundlich bleibt, flexibel mit Unvorhergesehenem
umgehen kann und dabei nie die Hauptsache aus
Welchen Film hast du dir zuletzt im Kino angeschaut?
den Augen verliert. In unserem Fall: der Schule zu
Mein letzter Kinobesuch liegt schon weiter zurück
dienen.
(«Pranzo di Ferragosto»). Gegenwärtig hole ich
Kleintieren, Handarbeiten. Mitarbeit auf einem nahe
Basel). Und natürlich kommen immer mehr Aufga-
gelegenen biodynamischen Bauernhof und in ver-
ben in diversen Arbeitsgruppen dazu.
schiedenen Vereinen.
– Geboren Mitte der
Zehn Stichworte zu
Fünfzigerjahre im
Christina Oeler
tiefsten Glarner Winter als erstes von drei Geschwis­
tern.
– Aufgewachsen am Bodensee, wo die Eltern ein Radio- und Fernsehgeschäft aufbauten. Deshalb war
Trudi Gerster meine Märlitante und deshalb ist mein
Traum-Familienbild geprägt von den vorabend­
lichen TV-Serien.
– Nach Gymnasium und abgebrochenem Pharmaziestudium einjährige Ausbildung zur Primarlehrerin.
– Im Entscheidungsjahr – es geht um die Frage, wo ich
– Nach 20 Jahren Volleyballspiel Wechsel zum Tan-
meine Zukunft sehe: im Schulzimmer oder im Büro –
zen, das mich seither immer in irgendeiner Form
reduziere ich auf das Handarbeiten und besuche ab
begleitet.
Winter 2005 bereits die Handelsschule in Thun.
– Neben einigen Lehrer-Stellvertretungen mehrheit-
– Bruch in der Familie: die Hälfte bleibt im Strumpf in
– Loslösung von Langnau. Arbeitssuche. Verschie-
lich Arbeit in Heimen (als Praktikantin, Köchin und
Burgistein, die andere zieht nach Langnau, wo der
dene Gelegenheitsjobs, unter anderem Beginn der
Erzieherin).
jüngere Sohn die Sekundarschule besucht und ich
Mitarbeit in der Finanzverwaltung der RSS Bern Itti­
in der Steinerschule das Sekretariat übernehme.
gen.
– Beginn der Familienzeit mit zwei Jungs (1984/86) in
Steckborn am Untersee.
– Später zusätzliche Übernahme der Buchhaltung und
– Dort erfahre ich aus erster Quelle, dass am Melchen-
– Übersiedlung ins Gürbetal in ein altes Haus mit Um-
einiger Stunden Handarbeitsunterricht (schon wäh-
bühlweg eine Nachfolge gesucht wird, und ich habe
schwung. Fortan beschäftigt mit Familie, Garten,
rend der begonnenen Ausbildung am Seminar in
Glück…
forum 4 2009
beharrliche Engagement vieler Kinder, Jugendlicher
Einen besonderen Dank möchte das OK auch allen
und Erwachsener für unsere Schule spricht!
Schuleltern und Lehrpersonen aussprechen, die teil-
Nach dieser erfreulichen Bilanz bleibt nochmals zu
weise tagelang beim elektronischen Erfassen der vie-
danken: allen Mitlaufenden, allen Sponsorinnen und
len Daten geholfen haben, die selbstständig die Tom-
Sponsoren sowie nicht zuletzt allen Helferinnen und
bola und einzelne Verpflegungsangebote organisiert
Helfern, die rund um den Sponsorenlauf ein gutes Ge-
haben, die bereitwillig andere Aufgaben übernommen
meinschaftserlebnis für unsere Schule ermöglicht ha-
haben und flexibel eingesprungen sind, wo Hilfe nötig
ben. Ein besonderes Dankeschön gilt den Firmen und
war. Sogar aus dem fernen Schottland wurde Unter-
Einzelpersonen, die Preise für den Wettbewerb und
stützung geleistet: durch den ehemaligen Steinerschü-
die Tombola gestiftet, den professionell gestalteten
ler und früheren Mitorganisator Christoph Osswald,
Werbeprospekt ermöglicht und die Startnummern
der die Sponsorenlauf-Website betreute.
mitfinanziert haben.
Für das OK war es eine erfreuliche Erfahrung, dass
26 | 27
trotz teilweise harziger Suche nach Unterstützung
Grosszügige Firmen und Einzelpersonen
letztlich doch genug Helferinnen und Helfer bereit-
Namentlich seien dankbar erwähnt: Steffen Lauter-
willig zu Verfügung standen, um bei der Organisation
bach und seine Firma Bike Lauterbach BMX Distribu-
und Durchführung des wichtigen Schulanlasses mit-
tion, Gümligen/Adrian Reber und 4feet, Bern/Daniel
zuwirken. Herzlichen Dank!
zum gedenken
«Ich bin nicht tot,
Heinz Meyer, Boll
Deshalb hat er sich auch jahrelang stark in unserer
Schindler, Bremgarten b. Bern, und Ally Faltkanus/
ich tausche nur die
14.11.1957–11.7.2009
Schulgemeinschaft engagiert, zuletzt in der Finanz-
Reto Santschi und Grafikwerkstatt upart, Bern/Roland
Räume, ich leb‘ in Euch und geh‘ durch Eure Träume.»
kommission, ehrenamtlich, neben seiner anspruchs-
Scheidegger und Q3 Software AG, Bern/BCE AG, Darts
Unter diesen tröstlichen Worten Michelangelos haben
vollen Berufsarbeit bei den SBB. In der Elternge-
& Billard Shop, Bern/Dr. Noyer Apotheken und Sport-
Das OK: Cathy Bolliger, Thomas Leutenegger, Lothar
uns seine Angehörigen die traurige Nachricht über-
sprächsgruppe, welche die einkommensabhängigen
shop/Transa Travel&Outdoor, Bern/Schweiz Touris-
Newiadomsky, Judith Pengsakul, Monique Saladin, Roland
bracht: Heinz Meyer, ein ehemaliger Schüler unserer
Schulgelder mit neuen Schuleltern bespricht und
Scheidegger und Bruno Vanoni
Schule und bis zuletzt ein engagierter Schulvater, ist
festlegt, hat er mehr als zehn Jahre lang kompetent,
im Alter von 51 Jahren gestorben. Gezeichnet von sei-
gelassen, sachlich, einfühlsam mitgewirkt. Manchen
ner Krankheit, die zwischendurch überwunden schien,
schönen Abend, viele freie Samstage hat er für Fi-
hat er im Mai noch der Präsentation der Abschluss-
nanzgespräche eingesetzt, die er nicht als mühsam,
arbeit seines jüngeren Sohnes an unserer Schule bei-
sondern als bereichernd empfand. Bei Schwierig-
gewohnt. Doch beim Tanztheater der 12. Klassen an-
keiten blieb er immer ruhig. Und selbst in seinen letz-
derthalb Monate später konnte er bereits nicht mehr
ten schweren Tagen im Spital zeigte er seinen Besu-
dabei sein.
chern – bei allem Ernst und Schmerz und Müdigkeit
Die Begleitung der beiden Söhne durch die Rudolf-
– nochmals seine feine humorvolle Art.
Steiner-Schulzeit sei «ein wichtiges gemeinsames
Heinz Meyer bleibt uns ein Vorbild. Die guten Erinne-
Unternehmen» gewesen, hat Ruth Meyer in der To-
rungen mögen seiner Familie und allen, die um ihn
desanzeige geschrieben. Das gemeinsame Engage-
trauern, zunehmend Trost und wachsende Zuver-
ment entsprang der guten Erfahrung, die Heinz Meyer
sicht spenden. Wir gedenken Heinz Meyer in Dank-
einst selber, von der Staatsschule herkommend, als
barkeit.
mus, Zürich/Burgergemeinde Bern.
Steinerschüler machen durfte. Deshalb war es ihm ein
grosses Anliegen, dass seine eigenen Kinder die gleiche Schule besuchen konnten.
Richard Begbie und Bruno Vanoni,
Co-Vorsitzende des Schulvereins
forum 4 2009
28 | 29
verschiedenes
Werte Leserin,
Hausaufgaben
Familien mit den Äusserungen von Rudolf Steiner zu
Alleinerziehende Eltern fühlen sich durch die Hausauf-
– Gute Aufklärung der Eltern macht Sinn: Probleme
den Hausaufgaben zu vergleichen.
gaben ihrer Kinder nicht überdurchschnittlich belastet.
mit den Hausaufgaben dürfen nicht tabuisiert wer-
Lösungsansätze im Sinne von Rudolf Steiner und/oder
Trotzdem wünschen sie eine Tagesbetreuung für ihre
den. Welche und wie viel Hausaufgaben-Unterstüt-
Hängen Schwierigkeiten von Schülerinnen und Schülern
der aktuellen politischen Diskussion um ganztags be-
Kinder. Dies erstaunt angesichts des eher hohen Ar-
zung kann der betreuende Elternteil noch verkraften,
bei den täglichen Hausaufgaben mit neuen sozio-öko-
treute Schulen mit Hausaufgabenhilfe werden in der
beitspensums dieser Eltern nicht. Ausserdem zeigt die
welche Hilfe seitens der Eltern ist überhaupt wün-
nomischen, beziehungsweise seltenen Familienformen
Studie vorgestellt.
statistische Auswertung einen deutlichen Anstieg der
schenswert? Diese Fragen sollten immer wieder
Probleme mit den Hausaufgaben von der vierten bis
thematisiert werden.
werter Leser
zusammen? Bestehen Zusammenhänge zwischen Art
und Organisationsform der Familie und der Zufrieden-
Resultate der Umfrage
und mit der siebten Klasse. Das Geschlecht des Kindes
Folgende Lösungsmöglichkeiten bestehen seitens der
heit oder Belastung durch die Hausaufgaben?
Keine oder wenige Belastungen des Familienalltags
spielt dabei keine Rolle.
Schule:
In meiner Diplomarbeit zum Thema Hausaufgaben im
durch die Hausaufgaben erleben Familien mit einem
Rahmen der Berufsbegleitenden Fachausbildung in
Kind – das Arbeitspensum der Eltern ist dabei nicht
Lösungsansätze
hilfe-Angebot mit fachlich betreuten Arbeitsplätzen
anthroposophischer Pädagogik (BeFAP) bin ich die-
relevant. Auch Familien mit zwei und mehr Kindern,
Gemäss Rudolf Steiner sollten die Hausaufgaben frei-
für die Schülerinnen und Schüler.
sen Fragen nachgegangen. Mittels Fragebogen habe
bei denen die Berufstätigkeit der Mutter zwischen 20
willig, mit Freude und Wissensdurst gemacht werden.
– Das allmähliche Einführen von betreuten Tages-
ich die Situation der traditionellen Familie (Mutter
und 30 Prozent liegt, haben keine Probleme mit der
Zu viele Hausaufgaben, ungern erledigt, schaden den
strukturen nach Vorgaben von HarmoS soll neu dis-
Hausfrau, Vater arbeitet 80–100%) neuen oder sel-
Hausaufgabenbegleitung.
Schülern nicht nur kurzfristig, sondern auch auf lange
kutiert und an die besondere pädagogische Situa­
tenen Familienformen gegenübergestellt. Dazu ge-
Folgende Familiengruppen aber wünschen sich neue
Sicht.
tion der Steiner Schulen angepasst werden.
hören: Alleinerziehende Eltern, berufstätige Mütter
Lösungsansätze und Hilfe bezüglich der Hausaufgaben:
Wie lassen sich nun die Angaben von Rudolf Steiner
Dies sind in Kürze die Erkenntnisse meiner Ab-
(Arbeitspensum 10–49% oder 50–100%), kinderreiche
– Familien mit zwei und mehr Kindern, bei denen bei-
so einbeziehen, dass sie sich mit den neuen Familien-
schlussarbeit am BeFAP. Sollten Sie sich für die gan-
formen vereinbaren lassen?
ze Studie interessieren, so senden Sie ein E-Mail an
Folgende Empfehlungen lassen sich für die Lehrper-
[email protected].
son formulieren:
An dieser Stelle danke ich noch einmal allen Men-
– Familien, die mehr als 40 Minuten täglich mit
– Die Schüler sollen ihre Hausaufgaben selbstständig
schen, die mich mit Tat und Wohlwollen unterstützt
gaben Ihrer Kinder zu beantworten. Vielen Dank!
Hausaufgabenbetreuung verbringen müssen. Die
erledigen können. Wenn dies nicht geht, müssen in-
haben!
Die 68 ausgewerteten Fragenbögen (130 wurden in
Folgen sind Schwierigkeiten mit den Kindern und
dividuelle Lösungen zusammen mit den Eltern ge-
den Klassen 3 bis 9 verteilt, jeweils einer pro Famili-
Belas­tungsgefühle seitens des betreuenden Eltern-
sucht werden.
eneinheit) erlaubten es, die heutige Situation in den
teils.
Familien und Einkind-Familien).
Vielleicht gehören auch Sie zu den Menschen, die sich
Zeit genommen haben, die Fragen zu Ihrer persönlichen Haltung und Situation bezüglich der Hausauf-
de Elternteile über 50 Prozent arbeiten.
– Kinderreiche Familien mit Kleinkindern und Schülern in der Unter- und Mittelstufe.
– Wünschenswert ist ein schulinternes Hausaufgaben-
Vorstand
031 911 72 05 P 031 350 11 54 G
031 922 17 42 031 924 00 20 031 849 39 08 031 921 00 06 031 819 40 52 031 302 51 14 034 402 73 00
Monica Hannah Grieder,
bis Ende Schuljahr 08/09 Schulmutter in Ittigen
Vanoni Bruno (Öffentlichkeitsarbeit, Co-Vorsitz),
Aarestrasse 60, 3052 Zollikofen,
[email protected],
[email protected]
Begbie Richard (Öffentlichkeitsarbeit, Co-Vorsitz),
hinterer Schermen 50, 3063 Ittigen,
[email protected],
[email protected]
Aebersold René (Finanzen), in den Stöcken, 3534 Signau
[email protected]
Bachmann Christian (Pädagogik), Strassweidweg 85,
3147 Mittelhäusern, [email protected]
Kohlbrenner Kristalen (Personal), Asylstrasse 51,
3063 Ittigen, [email protected]
Bolliger Catherine (Elternaktivitäten), Finkenweg 13,
3123 Belp, [email protected],
[email protected]
Bader Gabriela (Koordination, Sekretariat), Spinnereiweg 13a, 3004 Bern, [email protected]
Kölbli Susanne (Beisitz, Vertretung Langnau), Dorfberg 554, 3550 Langnau, [email protected]
Konferenzleitung Schule in Bern
031 931 51 05 Bart Christian, Diesbachstrasse 14, 3012 Bern,
[email protected]
Konferenzleitung Schule in Ittigen
031 351 38 06 Schweizer Blanche-Marie, Tavelweg 32, 3006 Bern
[email protected]
031 921 02 55 Werren Stefan, Burgerstrasse 18, 3063 Ittigen
[email protected]
Konferenzleitung Schule in Langnau
031 496 57 44
Baumgartner Rosemarie, Langnaustrasse 100, 3436 Zollbrück,
[email protected]
034 495 62 18 Wittwer Susanne, Schaftelengrat, 3555 Trubschachen,
[email protected]
Ombudsgremium Bern Ittigen
031 311 90 58 Schmid Margrit, Ländteweg 3, 3005 Bern,
031 371 72 50 G Kollegium Bern
031 839 33 20 Bolleter Christoph, Wydenstrasse 16, 3076 Worb
031 921 06 35 Aeschlimann Daniel, Asylstrasse 51, 3063 Ittigen, Kollegium Ittigen
031 961 16 75 Badertscher Jürg, Weiergutweg 16, 3082 Schlosswil,
079 643 92 81 Elternvertreter Schule Bern
031 921 43 39 Spalinger Thomas, Stockhornstrasse 5, 3063 Ittigen,
031 921 77 00 G Elternvertreter Schule Ittigen
Ombudsgremium Langnau
031 711 43 07 P
Danzeisen Peter, Dorfstrasse 49, 3073 Gümligen,
031 711 16 33 G Elternvertreter Schule Langnau
034 402 42 89
Matti Elsbeth, Bäraustrasse 49a, 3552 Bärau, Kollegium Langnau
Elterngesprächsgruppe
031 376 27 00
Tognetti Riccardo, Simplonweg 11, 3008 Bern,
[email protected]
forum 4 2009
Ausgabe: Juli/August 2006
Ausgabe: August 2009
Schülerforum
Rückblick
Besonders das vergangene Schuljahr (2005/2006) raste in einem enorm
Ja, ja. Ab morgen Jeder Morgen ist schwer sisch-Wörtchen repetieren und eine Seite neue dazuschnellen Tempo an mir vorbei. Vor noch gar nicht all zu langer Zeit (im Sommer
lernen und zudem muss man sich noch seelisch auf
geht das Leben
– oder: Entdeckung
2005) wurde ich von den damals Verantwortlichen (Félice Janser und Michael
die nächste Kunststunde vorbereiten. «Bitte alles auf
wieder weiter.
fürs Leben
Stappung) angefragt, ob ich Lust hätte, diese Schülerseiten im Schulforum zu
Nicht mehr herumhängen, mit den Freunden im Marzili morgen.» – «Ja, Herr Lehrer.»
übernehmen. Ich war von Anfang an begeistert und sagte auch bald einmal zu.
chillen, Musik hören. Auch nicht ausschlafen, sondern Da denkt man, das sei schon genug. Endlich kann man
Pläne, mit welchen ich versuchen wollte, das Schülerforum bei den Schülerinnen
nach Hause. Ist aber nicht genug, denken zumindest
wieder früh ins Bett. Kurz gesagt: Die Schule beginnt!
und Schülern wieder etwas beliebter zu machen, hatte ich damals auch schon.
All diese komischen Leute, die von dir einen fünfsei- die Lehrer. Und geben noch sechs Blätter mit AufgaSo setzte
ich mich voller Elan an meinen Computer und sammelte erste
tigen Deutsch-Aufsatz über den Klimawandel wollen, ben für nächste Woche mit, die man doch jetzt schon
Themenideen. Nicht viel später kam mir der Gedanke an eine eigene
vier Seiten voller geometrischer Gleichungen, die der anschauen solle, und bevor man dann nach Hause
Internetseite
fürs Schülerforum (www.tiscalinet.ch/schuelerforum). Zuerst
Lehrer selber nicht einmal kann, dann noch Franzö- darf, gibt es noch eine schöne Stunde Eurythmie.
wollte ich sie selber gestalten. Bald merkte ich aber, dass ich mich in diesem
Bereich zuwenig gut auskenne und ich wohl mit all diesen zusätzlichen Aufgaben
überfordert sein würde. Umso glücklicher war ich, als mir mein Klassenkamerad
Johannes Gerber diese Arbeit während des ganzen vergangenen Schuljahrs
Hallo. Wie gehts? abnahm. So konnteHaben
wir jetzt
Englisch
So, freut
ihr euch auf die Schule?
ich mich
ganz
aufoder
dasFranzösisch?
Schreiben von Texten
konzentrieren.
Gut und dir?
Französisch.
Nachdem ich in der ersten Ausgabe unter meiner
„Leitung“ das neue Konzept und
die Änderungen kurz erklärte, behandelte ich in den weiteren Ausgaben Themen
Naja, halt Schule,wie
du weisst
Ah. Nein,
das istGR,
so doof.
Französisch
undund Sudoku. Gut, dann können wir
zum schon.
Beispiel Urwald,
Guarda
Rudolf
Steiner
Mathematik zusammen. Das gibt so viel zu tun.
NEIN!
ja anfangen. Aufstehen.
Ja,
ist vollin
doof.
Schon
der
Morgenspruch.
ersten Ausgabe, wurde ich mit dem Desinteresse der Schülerinnen
und Schüler konfrontiert. Am damaligen Wettbewerb nahm nur gerade eine
Was hast du so
gemachtteil. Aus diesem
Danach
habengestaltete
wir Deutsch und
Physik.
Noch einmal beginnen.
Person
Grund
ichdann
im vergangenen
November
eine Lauter.
in den Ferien?„Werbung“ für das Schülerforum, welche ich dann im Schulhaus Ittigen im
Ja. Es sind
etwa
elf brachte nicht den gewünschten
Eingangsbereich anbrachte. Doch
auch
diese
Ich war in Erfolg.
Berlin undEs
habmeldete sich
bisschen
schwach für den
Wochen
bis zueine
den nächsten
Ferien.
lediglich
Mutter,
welche mir fürEin
meine
Arbeit
viel geschlafen
und hab und
Freunde
Anfang, morgen besser. Also, wir
dankte
mir für kurze Zeit neuen Mut gab.
Das ist viel zu lange.
getroffen. Und du? Wie war Paris?
haben jetzt drei Wochen lang zusammen
Erst die Ausgabe April/Mai brachte mit dem Thema Sudoku
einen
gewissen
Epoche.
Trigonometrie.
Erfolg, auf welchen ich immer
noch
richtig
bin.
Ja schon.
aber wir
haben stolz
ja
Ja, war echt cool.
noch eine Landschulwoche.
blicke
Nur halt mein Ich
Französisch.
auf ein Jahr zurück, in welchem ich viele neue Erfahrungen sammeln
Leider stiess ich aber bei den Mitschülern
und Mitschülerinnen
nicht
aufLangsam
Zum Glück.
(Lehrer erzählt und
erzählt.
Aber sonst warkonnte.
es voll gut.
wie
Textebequem auf
ein sehr grosses Echo. Somit konnte ich auch nicht beurteilen,
machen
es meine
sich die Schüler
ankamen,
was mir meine Arbeit
nicht
gerade
wussteEin
nie,
Ja, Paris
ist
(Lehrer
kommt
herein.)erleichterte. Ich
den Stühlen.
paarwelche
legen gemütlich
Texte
für
die
Schülerinnen
und
Schüler
interessant
waren,
und
welche
weniger.
wirklich cool. War in den
den Kopf auf die Arme. Die Augen sind
Somit konnte
ich meine
Themenauswahl
auch nie verbessern.
Guten
Morgen. Setzt euch.
letzten Herbstferien
dort.
geschlossen, aber die Ohren hören zu.)
Mhm.
(Lehrer geht herum und schüttelt allen
…
die Hand, dazu macht er komische
Kommentare.)
Also ein bisschen freue ich mich ja schon auf morgen.
schlafen, damit die Nacht ja nicht zu schnell vergeht.
Also einfach auf die Kollegen und so. Aber sonst… Wie
Den Rest des Abends will ich nicht mit Nachdenken,
schön wäre es, wenn wir noch länger Ferien hätten. Ich
auch nicht mit Lernen oder so verbringen. Nein, ich
sehe mich schon am Tisch im Schulzimmer über meinen
will ganz gemütlich ein heisses Bad nehmen und die
Epoche-Heften liegen und an meine schönen Ferien zu-
Zeit langsam an mir vorbeigleiten lassen.
rückdenken, zumindest bis in die Hälfte der Schulwoche;
Seit dreissig Minuten liege ich schon da, und mir geht
die andere Hälfte bis zu den Ferien werde ich darüber
der morgige Morgen einfach nicht aus dem Kopf. Ich
Nachdenken, wie schön die nächsten Ferien werden.
überlege mir schon das erste Gespräch, das ich mit
Aber was solls – ich habe jetzt noch ein, zwei Stunden,
meinen Kollegen haben werde. Etwa so:
bis ich ins Bett gehe, und versuche dann, nicht einzu-
Der nächste Tag sieht wahrscheinlich so aus:
Jedoch: Es würde unserer Menschheit nicht schaden,
Aufstehen; essen; in die Schule gehen; Unterricht; Pau-
einfach nicht mehr zu sagen, dass es uns «aschnäg-
se; Unterricht; Pause; Unterricht; Pause; Unterricht;
glet», einen neuen Tag zu beginnen. Wir wissen es ja,
Pause; Unterricht; Schule aus; Heim gehen; Hausaufga-
und insgeheim freuen wir uns doch darauf: auf einen
ben machen; essen; schlafen.
neuen Tag mit neuen Chancen, neuen Erfahrungen,
Die nächsten elf Woche würden dann so aussehen:
neuen Begegnungen und allem anderen, das es
Schuften;schlafen;schuften;schlafen;schuften;schlafe
sonst noch so an spannenden Sachen gibt. Will man
n;schuften;schlafen:schuften;schlafen:schuften;schlaf
aber Pessimist bleiben, so jammert man halt jeden
en:schuften:schlafen;schuften;schlafen;schuften;schla
Tag: Jeder Morgen ist schwer; oder «I mag hütt nid i
fen;schuften;schlafen;schuften;… usw.
d‘Schuel. I bi so müäd.» Es ist nur eine Frage der Zeit,
Es scheint, als ob sich jeder Tag wiederholt. Man
bis auch die Letzten merken, dass es keinen anderen
kommt kein bisschen weiter, und plötzlich steht man
Weg gibt, als jenen zur täglichen Arbeit. Ich hoffe, ein
vor einem neuen Alltag: Man hat zum Beispiel eine
paar Menschen haben das schon lange begriffen. All
Lehre als Bäcker begonnen und muss jeden Morgen
den anderen möchte ich diese Entdeckung von Herzen
um drei Uhr aufstehen. Es könnte auch sein, dass man
gönnen.
die Schule gewechselt hat, oder am einfachsten: man
hat einen Test, für den man keinen Zeit hatte zu lernen, weil die Freizeit wichtiger war. Der Morgen ist
Jetzt werde auch ich nach dem heissen Bad schnell
das Allerschwerste. Ist der Morgen nicht so gut, ist der
einschlafen und meiner Entdeckung gerecht werden.
Rest des Tages wahrscheinlich auch nicht viel besser,
Mein letzter Gedanke vor dem Einschlafen ist: Hof-
zumindest bei den meisten Leuten. Es fängt schon mit
fentlich haben diese Gedanken auch andere Leute er-
dem Aufstehen an. Jeden Morgen braucht es so gros-
reicht. Besonders die kleinen Leute, die noch mit roter
se Überwindung, aufzustehen. Nicht nur die Jungen,
und blauer Farbe Halbkreise und gerade Linien auf die
auch die Lehrer und andere kostet es viel Kraft, das
Papiere kritzeln.
gemütliche warme Bett zu verlassen.
Vera Vanoni, Klasse 11i
30 | 31
moserstrasse 14 - 3014 bern - telefon 031 333 33 93 - www.edithanderegg.ch
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kleininserate
Kleininserate dürfen maximal
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120 Zeichen). Beinhalten dürfen
solche Kleininserate alles,
was Sie verschenken, kaufen
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Ausserdem Kurs- und Vermietungsangebote.
Selbstverständlich können Sie
auch versuchen, Ihre Traumwohnung durch ein solches
Inserat zu finden samt
dem dazugehörigen Babysitter.
Damit Ihr Kleininserat in der
nächsten Ausgabe des «forums»
erscheint, schicken Sie uns
bitte den entsprechenden Text
und Fr. 20.– in bar.
impressum
FORUM und KALENDERBLATT
der Rudolf Steiner Schule
Bern Ittigen Langnau
Organ des Vereins «Rudolf
Steiner Schule Bern Ittigen
Langnau»
Erscheinungsweise:
6-mal pro Jahr
Herausgeber:
Rudolf Steiner Schule Bern Ittigen
Langnau,
Ittigenstrasse 31, 3063 Ittigen,
Telefon 031 924 00 30,
Fax 031 924 00 31
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themen / redaktionsschluss der nächsten nummer
Nr. 5 2009: Haut
erscheint im Oktober, Redaktionsschluss 16. September 2009
Nr. 6 2009: atmen
erscheint im Dezember, Redaktionsschluss 28. Oktober 2009