2010

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2010
2010
Exkursion Neusiedlersee vom
12.05.2010 bis 16.05.2010
0
Exkursion Neusiedlersee 2010
Inhalt
1.
Referate-Übersicht .......................................................................................................... 2
2.
Exkursionsbericht ............................................................................................................ 3
2.1
Lacken 13.5.2010............................................................................................................. 4
2.2
Hundsheimer – Berg 14.05.2010..................................................................................... 5
2.3
Zitzmannsdorfer Wiesen 15.05.2010 .............................................................................. 8
2.4
Heimweg 16.05.2010 .................................................................................................... 10
3.
3.1
3.2
4.
Gefundene Pflanzen / Tiere……………………………………………………………………………………….11
Pflanzenliste………………………………………………………………………………………………………………11
Tierliste………………………………………………………………………………………………………………………31
Referate-Ausführung ..................................................................................................... 46
4.1
Referat Amphibien des Neusiedler Sees ....................................................................... 46
4.2
Die Reptilien des Neusiedlerseegebietes und ihre Biologie ......................................... 50
4.3
Säugetierfauna des Neusiedlerseegebietes,pannonische Charakterarten und ihre
Biologie .......................................................................................................................... 54
4.4
Steppenvögel des Neusiedler See – Gebiets ................................................................. 59
4.5
Die ökologische Einnischung der Kleinvögel im Schilfgürtel ......................................... 63
4.6
Systematik und Biologie der Libellen im pannonischen Becken ................................... 68
4.7
Halophyten – Salzpflanzen ............................................................................................ 76
4.8
Probleme eines holomiktischen (und polymiktischen) Sees ........................................ 78
am Beispiel des Neusiedler Sees ................................................................................... 78
4.9
Naturraum Neusiedler See ............................................................................................ 80
4.10 Die Geschichte des Burgenlandes ................................................................................. 82
4.11 Wald- und Trockenrasengesellschaften im Naturschutzgebiet Hundsheimer Berg ..... 85
4.12 Lacken im Gebiet des Seewinkels ................................................................................. 89
4.13 Orthoptera–Systematik und Biologie der Springschrecken .......................................... 94
4.14 Weinanbaugebiet Burgenland ...................................................................................... 99
5.
Ilustrationen einiger Pflanzen ..................................................................................... 103
1
Exkursion Neusiedlersee 2010
1. Referate-Übersicht
 Amphibien des Neusiedler Sees (Michael Groß)
 Die Reptilien des Neusiedlerseegebietes und ihre Biologie (Veronika Kuhn)
 Säugetierfauna des Neusiedlerseegebietes, pannonische Charakterarten und ihre Biologie
(Viktoria Holzapfel & Begüm Arvaneh)
 Steppenvögel des Neusiedler See – Gebiets- pannonische Charakterarten und ihre Biologie
(Vanessa Auzinger & André Battermann)
 Die ökologische Einnischung der Kleinvögel im Schilfgürtel
(Isabella Hartwig & Veronika Sachsenhauser)
 Systematik und Biologie der Libellen im pannonischen Becken (Oliver Quitt & Lena Frank)
 Der Auenwald im Donau-Auen Nationalpark (Steffen Fabian & Wolfgang Westermeier)
 Halophyten – Salzpflanzen(Nicole Nitsche)
 Probleme eines holomiktischen (und polymiktischen) Sees am Beispiel des Neusiedler Sees
(Yasemin Dincer & Daniel Zolg)
 Naturraum Neusiedler See (Martina Hennlich und Sarah Höhendinger)
 Die Geschichte des Burgenlandes (Christina Schachtler & Carolin Wander)
 Wald- und Trockenrasengesellschaften im Naturschutzgebiet Hundsheimer Berg
Lacken im Gebiet des Seewinkels (Moritz Hahn & Simon Fräßle)
 Orthoptera–Systematik und Biologie der Springschrecken
(Sophie Daberkow & Sophia Bartenstein)
 Weinanbaugebiet Burgenland (Judith Feichtmayer & Theresa Heider)
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Exkursion Neusiedlersee 2010
2. Exkursionsbericht
Die Exkursion an den Neusiedlersee fand von 12.05.2010 – 16.05.2010 statt.
Anfahrt: 12.05.2010 Illmitz , Neusiedler See, Niederösterreich
Am 12. Mai 2010 brachen Lehramtsstudenten, Biologen und Landschaftsarchitekten der TU
München zur zoologisch, botanischen Exkursion nach Illmitz an den Neusiedler See auf.
Über Deggendorf, Passau, Linz, St.Pölten und weiter in Richtung Bratislava/ Budapest,
Ausfahrt Gols/ Weiden, erreichten wir nach ca. 600 km unser Ziel Ilmitz.
Begleitet wurden wir von den Dozenten Frau Dr. Dawo, Herrn Prof. Dr. Huber, Herrn Prof.
Dr. Luksch, Herrn Dr.Gebhardt und Herrn Dr. Zieris.
Foto: von links nach rechts: Dr. Zieris, Prof. Dr. Huber, Prof. Luksch Prof. Luksch, Dr. Dawo,
Dr. Gebhardt
3
Exkursion Neusiedlersee 2010
2.1
Lacken 13.5.2010
Das Ziel unseres ersten Exkursionstages war der Nationalpark „ Lange Lacke“, im
burgenländischen Seewinkel, nordöstlich von Apetlon in Niederösterreich.
Foto: Lange Lacke
Sie ist die größte von über 40 salzhaltigen Lacken, wird ausschließlich von Regenwasser
gespeist und ist ein Paradies für Wasservögel.
Unter der Anleitung der Dozenten für Botanik machten wir uns auf den Weg.
Die Dozenten lenkten unsere Aufmerksamkeit auf die Bodenbeschaffenheit und erläuterten
uns den Unterschied zwischen Solonchat- und Solonnetzböden.
Im Gegensatz zu den Solonnetzböden befindet sich das Salz bei den Solonchatböden direkt
an der Oberfläche und erlaubt nur geringe Vegetation.
Mit Herrn Prof. Dr. Luksch und Herrn Dr. Gebhardt beobachten wir durch Ferngläser
Säbelschnäbler, Brandgänse, Lachmöwen, Flussseeschwalben
und eine Grauammer, zu
deren Lebensraum u.a. Magerrasengebiete gehören.
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Exkursion Neusiedlersee 2010
Am Wasser zeigte sich uns eine Wechselkröte mit den typischen grünen Inselflecken.
Foto: Wechselkröte
Als nächstes besuchten wir einen ruderalen Standort, eine Rohbodenfläche auf der sich
v.a Pionierpflanzen ansiedeln. Desweiteren entdeckten wir mit Herrn Prof. Dr. Luksch
einen Laubfrosch.
Foto: Laubfrosch
Anschließend wurde am Nachmittag eine freiwillige Exkursion zu den Amphibien im
Sumpfgebiet nahe Illmitz unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Luksch und Herrn Dr.
Gebhardt angeboten. Auf unserm Fußmarsch begegneten wir u.a. einer Rotbauchunke und
einer Knoblauchkröte.
2.2
Hundsheimer – Berg 14.05.2010
Am 2. Exkursionstag besuchten wir den Hundsheimer Berg (480m ü. A.). Dieser stellt den
höchsten Gipfel der Hundsheimer Berge dar, welche zu den Kleinen Karpaten gehören.
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Exkursion Neusiedlersee 2010
Fotos: Hundsheimer Berg
Oben auf dem Gipfel angekommen, warteten Herr Prof. Dr. Luksch und Herr Dr. Gebardt mit
einem „ Highlight“ auf uns: und zwar mit einer Äskulapnatter.
Diese bewegte sich aufgrund der Kälte nur sehr wenig und konnte so gut von uns beobachtet
werden.
Charakteristisch für diese Schlange sind der helle Bauch und die weißumrandeten Schuppen.
Sie gehört zu den größten Schlangen Europas.
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Exkursion Neusiedlersee 2010
Foto: Äskulapnatter
Die Landschaft der Hundsheimer Berge hat Steppencharakter. Der Boden ist sehr kalkhaltig,
woraus resultiert, dass das Wasser sehr schnell versickern kann und somit für die Pflanzen
nicht zur Verfügung steht.
7
Exkursion Neusiedlersee 2010
Anschließend besuchten wir die Bienenfresserkolonie am Ungerberg bei Weiden/ See. Diese
Vögel kommen aus Südwest- und Vorderasien, Nordwestafrika, sowie Süd- und
Südosteuropa. Charakteristisch ist ihr buntes Federkleid. Sie ernähren sich von Bienen,
Wespen und Hummeln, aber auch von fliegenden Käfern, Libellen und Zikaden. Am
Ungerberg befinden sich die Bruthöhlen der Bienenfresser in Löchern in der porösen
Felswand.
Foto: Bienenfresser
2.3
Zitzmannsdorfer Wiesen 15.05.2010
Die Zitzmannsdorfer Wiesen waren das Ziel des 3. Exkursionstages. Diese liegen südlich von
Weiden und gehören auch zur Bewahrungszone des Nationalparks Neusiedlersee.
Hier betrachteten wir wieder zahlreiche Pflanzenfamilien und ihre Arten und wanderten bis
hin zum Schilfgürtel. Dort hatte Herr Prof. Dr. Luksch eine Ringelnatter im Schilf gefangen.
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Exkursion Neusiedlersee 2010
Wir bestaunten dieses Tier und erhielten auch einige Informationen: Der Kopf der
Ringelnatter ist deutlich vom Körper abgesetzt, die Pupillen sind wie bei allen Nattern rund.
Auf der Kopfoberseite befinden sich sehr große Schuppen. Das wohl bekannteste
Erkennungsmerkmal sind, die gelblichen oder manchmal auch weißen „Halbmondflecken“
auf beiden Seiten hinter dem Kopf.
Als nächstes machten wir uns auf den Weg zur Storchenkolonie in der urtümlichen
Flusslandschaft der March. Von einer Plattform aus konnten wir die Weißstörche
beobachten.
Foto: Storchenkolonie
Abschließend brachen wir zu unserer letzten Etappe für diesen Tag auf, den Donauauen des
Nationalparks Neusiedlersee.
9
Exkursion Neusiedlersee 2010
Am Abend des 14.5.2010 wurde uns angeboten, Großtrappen zu besichtigen.
Am Ziel angekommen konnten wir durch Ferngläser die größten flugfähigen Vögel Europas,
die Trappen - Otis tarda beobachten. Diese Vögel können bis zu 18 kg schwer werden.
Desweiteren konnten wir noch eine Rohrweihe sowie Fasane entdecken.
2.4
Heimweg 16.05.2010
Am 16.05.2010, nach drei Exkursionstagen machten wir uns auf den Heimweg.
Wir bedanken uns bei allen Dozenten und Dozentinnen für die lehrreiche Zeit!
10
3. Gefundene Pflanzen / Tiere
3.1. Pflanzenliste
Fundort : Lange Lacke
Datum: 13.05.2010
famID
Botanischer Name
Deutscher Name
Nummer
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Eryngium campestre
Feld-Mannstreu
1
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Trinia glauca
Faserschirm
2
Asteraceae (Korbblütler)
Arctium lappa
Große Klette
Asteraceae (Korbblütler)
Artemisia sanctonicum
Salz-Wermut
Asteraceae (Korbblütler)
Carduus nutans
Nickende Distel
3
Asteraceae (Korbblütler)
Leucanthemum vulgare
Margerite
4
Asteraceae (Korbblütler)
Scorzonera cana = Podospermum canum
Ausdauerndes
Stielsamenkraut
Asteraceae (Korbblütler)
Taraxacum officinale
Gemeiner Löwenzahn
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Cynoglossum officinale
Gemeine Hundszunge
5
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Nonnea pulla
Mönchskraut
6
11
Exkursion Neusiedlersee 2010
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Capsella bursa-pastoris
Hirtentäschelkraut
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Cardaria draba
Pfeilkresse
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Descurainia sophia
Gemeine Besenrauke
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Lepidium cartilagineum
Knorpelkresse
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Raphanus raphanistrum
Hederich
Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)
Sambucus nigra
Schwarzer Holunder
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Dianthus pontederae
Pannonische Nelke
8
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Silene alba
Weiße Lichtnelke
9
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Stellaria media
Vogel-Miere
Crassulaceae (Dickblattgewächse)
Sedum acre
Mauerpfeffer
Dipsacaceae (Kardengewächse)
Knautia arvensis
Acker-Witwenblume
Elaeagnaceae
Elaeagnus angustifolia
Schmalblättrige Ölweide
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia cyparissias
Zypressen-Wolfsmilch
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia polychroma
vielblütige Wolfsmilch
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia seguierana
Seguieri's Wolfsmilch
7
10
11
12
12
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Anthyllis vulneraria
Wundklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Astragalus asper
Rauh-Tragant
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Astragalus cicer
Kicher-Tragant
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Lotus corniculatus
Gewöhnlicher Hornklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Medicago lupulina
Hopfenklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Robinia pseudoacacia
Robinie
14
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Tetragonolobus maritimus
Spargelerbse
15
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium campestre
Feldklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium pratense
Rotklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium repens
Weißklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium rubens
Langähriger Klee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Vicia cracca
Vogelwicke
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Geranium pusillum
Kleiner Strochschnabel
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia austriaca
Österreichischer Salbei
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia glutinosa
klebriger Salbei
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia nemorosa
Steppen-Salbei
13
16
17
13
Exkursion Neusiedlersee 2010
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia pratensis
Wiesen-Salbei
18
Lamiaceae (Lippenblütler)
Thymus serpyllum
Thymian
19
Liliaceae (Liliengewächse)
Ornithogalum pannonicum
Ungarischer Milchstern
20
Linaceae (Leingewächse)
Linum austriacum
Österreichischer Lein
21
Orchidaceae (Orchideen)
Ophrys insectivora
Fliegen-Ragwurz
Orchidaceae (Orchideen)
Orchis morio
Kleines Knabenkraut
22
Papaveraceae
Papaver rhoeas
Klatschmohn
23
Plantaginaceae (Wegerichgewächse)
Plantago media
Mittlerer Wegerich
24
Poaceae (Süßgräser)
Bromus tectorum
Dachtrespe
Poaceae (Süßgräser)
Dactylus glomerata
Knäuelgras
Poaceae (Süßgräser)
Hordeum murinum
Mäusegerste
Poaceae (Süßgräser)
Phragmites australis
Schilf
Poaceae (Süßgräser)
Puccinellia peisonis
NeusiedlerseeSalzschwaden
Polygalaceae (Kreuzblumengewächse)
Polygala vulgaris
Gewöhnliche Kreuzblume 26
Ranunculaceae
Ranunculus illyricus
Illyrischer Hahnenfuß
25
27
14
Exkursion Neusiedlersee 2010
Rosaceae (Rosengewächse)
Crataegus monogyna
Eingriffeliger Weißdorn
Rosaceae (Rosengewächse)
Filipendula vulgaris
Kleines Mädesüß
Rosaceae (Rosengewächse)
Fragaria viridis
Knackelbeere
Rosaceae (Rosengewächse)
Potentilla argentea
Silber-Fingerkraut
Rosaceae (Rosengewächse)
Sanguisorba minor
Kleiner Wiesenknopf
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium verum
Echtes Labkraut
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Rhinanthus glacialis
Grannen-Klappertopf
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Verbascum phoeniceum
Violette Königskerze
28
29
30
15
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fundort: Hundsheimer Berg
Datum: 14.05.2010
famID
Botanischer Name
Deutscher Name
Nummer
Aceraceae
Acer campestre
Feldahorn
Aceraceae
Acer platanoides
Spitz-Ahorn
Aceraceae
Acer pseudoplatanus
Bergahorn
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Anthriscus sylvestris
Wiesenkerbel
31
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Eryngium campestre
Feld-Mannstreu
1
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Trinia glauca
Faserschirm
2
Apocynaceae (Hundsgiftgewächse)
Vinca minor
Asclepiadaceae (Schwalbenwurzgewächse)
Vincetoxicum hirundinaria
Weiße Schwalbenwurz
Asteraceae (Korbblütler)
Achillea millefolium
Gemeine Schafgarbe
Asteraceae (Korbblütler)
Artemisia austriaca
Österreichischer Beifuß
Asteraceae (Korbblütler)
Carduus nutans
Nickende Distel
3
16
Exkursion Neusiedlersee 2010
Asteraceae (Korbblütler)
Crepis foetida
Stink Pippau
Asteraceae (Korbblütler)
Inula ensifolia
Schwertblättriger Alant
Asteraceae (Korbblütler)
Jurinea mollis
Weiche Silberscharte
Asteraceae (Korbblütler)
Scorzonera austriaca
Österreichische
Schwarzwurzel
Asteraceae (Korbblütler)
Scorzonera purpurea
Violette Schwarzwurzel
Asteraceae (Korbblütler)
Tragopogon pratensis ssp. Orientalis
Wiesen-Bocksbart
Berberidaceae
Berberis vulgaris
Berberitze
Betulaceae (Birkengewächse)
Betula pendula
Hänge-Birke
Betulaceae (Birkengewächse)
Carpinus betulus
Hainbuche
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Buglossoides purpuro-caeruleum
Purpurblauer Steinsame
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Alyssum montanum
Berg-Steinkraut
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Capsella bursa-pastoris
Hirtentäschelkraut
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Erysimum odoratum
Riechender Schöterich
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Hesperis tristis
Trübe Nachtviole
Campanulaceae
Campanula sibirica
Sibirische Glockenblume
32
33
17
Exkursion Neusiedlersee 2010
Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)
Viburnum lantana
Wolliger Schneeball
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Dianthus lumnitzeri
Hainburger Federnelke
34
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Dianthus pontederae
Pannonische Nelke
8
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Silene alba
Weiße Lichtnelke
9
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Silene viscosa
Klebriges Leimkraut
Celastraceae
Euonymus europaeus
Pfaffenhütchen
Celastraceae
Euonymus verrucosa
Warziger Spindelstrauch
Cistaceae (Zistrosengewächse)
Helianthemum ovatum
Trübgrünes
Sonnenröschen
Cornaceae
Cornus sanguinea
Blutroter Hartriegel
Corylaceae
Corylus avellana
Haselnuß
Crassulaceae (Dickblattgewächse)
Sedum acre
Mauerpfeffer
Cupressaceae (Zypressengewächse)
Juniperus communis
Wacholder
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia cyparissias
Zypressen-Wolfsmilch
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Genista tinctoria
Färberginster
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Lotus corniculatus
Gewöhnlicher Hornklee
11
18
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fagaceae (Buchengewächse)
Fagus sylvatica
Buche
Fagaceae (Buchengewächse)
Quercus petraea
Trauben-Eiche
Fagaceae (Buchengewächse)
Quercus pubescens
Flaumeiche
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Geranium robertianum
Rupprechtskraut
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Geranium sanguineum
Blutstorchschnabel
Globulariaceae
Globularia elongata = G. punctata
Echte Kugelblume
Hippocastaneaceae
Aesculus hippocastanum
Roßkastanie
Lamiaceae (Lippenblütler)
Ajuga reptans
Kriechender Günsel
Lamiaceae (Lippenblütler)
Lamium galebdolon
Goldnessel
Lamiaceae (Lippenblütler)
Lamium maculatum
Gefleckte Taubnessel
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia pratensis
Wiesen-Salbei
Lamiaceae (Lippenblütler)
Teucrium chamaedrys
Echter Gamander
Lamiaceae (Lippenblütler)
Teucrium montanum
Berg-Gamander
Lamiaceae (Lippenblütler)
Thymus serpyllum
Thymian
Liliaceae (Liliengewächse)
Allium ursinum
Bärlauch
18
19
19
Exkursion Neusiedlersee 2010
Liliaceae (Liliengewächse)
Convallaria majalis
Maiglöckchen
Liliaceae (Liliengewächse)
Muscari botryoides
Steifblättrige
Traubenhyazinthe
Liliaceae (Liliengewächse)
Ornithogalum pannonicum
Ungarischer Milchstern
Liliaceae (Liliengewächse)
Polygonatum multiflorum
Vielblütige Weißwurz
Liliaceae (Liliengewächse)
Polygonatum odoratum
Echter Salomonssiegel
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Fraxinus excelsior
Esche
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Ligustrum vulgare
Liguster
Orchidaceae (Orchideen)
Orchis militaris
Helm-Knabenkraut
Papaveraceae
Chelidonium majus
Schöllkraut
Poaceae (Süßgräser)
Bromus tectorum
Dachtrespe
Poaceae (Süßgräser)
Dactylus glomerata
Knäuelgras
Poaceae (Süßgräser)
Poa vivipara
Poaceae (Süßgräser)
Stipa joannis
Grauscheiden Federgras
Polygalaceae (Kreuzblumengewächse)
Polygala vulgaris
Gewöhnliche
Kreuzblume
20
26
20
Exkursion Neusiedlersee 2010
Ranunculaceae
Clematis vitalba
Waldrebe
Ranunculaceae
Hepatica nobilis
Leberblümchen
Ranunculaceae
Thalictrum aquilegifolium
Wiesenraute
Resedaceae (Resedengewächse)
Reseda lutea
Gelber Wau
Rosaceae (Rosengewächse)
Crataegus monogyna
Eingriffeliger Weißdorn
28
Rosaceae (Rosengewächse)
Fragaria viridis
Knackelbeere
29
Rosaceae (Rosengewächse)
Geum urbanum
Echte Nelkenwurz
Rosaceae (Rosengewächse)
Potentilla arenaria
Sand-Fingerkraut
Rosaceae (Rosengewächse)
Prunus avium
Vogelkirsche
Rosaceae (Rosengewächse)
Prunus mahaleb
Weichsekirsche
Rosaceae (Rosengewächse)
Pyrus pyraster
Wildbirne
Rosaceae (Rosengewächse)
Rosa canina
Hundsrose
Rosaceae (Rosengewächse)
Sanguisorba minor
Kleiner Wiesenknopf
Rosaceae (Rosengewächse)
Sorbus aria
Mehlbeere
Rubiaceae (Rötegewächse)
Cruciata laevipes
Kreuz-Labkraut
30
21
Exkursion Neusiedlersee 2010
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium aparine
Klebkraut
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium odoratum
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium sylvaticum
Wald Labkraut
Rutaceae (Rautengewächse)
Dictamnus albus
Diptam
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Melampyrum sylvaticum
Wald-Wachtelweizen
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Rhinanthus minor
Kleiner Klappertopf
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Veronica chamaedrys
Gamander-Ehrenpreis
Staphyleaceae
Staphylea pinnata
Pimpernuß
Tiliaceae
Tilia cordata
Winterlinde
Tiliaceae
Tilia platyphyllos
Sommerlinde
Ulmaceae
Ulmus laevis
Flatterulme
Valerianaceae (Baldriangewächse)
Valeriana officinalis
Gemeiner Baldrian
22
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fundort: Zitzmannsdorfer Wiesen
Datum: 15.05.2010
famID
Botanischer Name
Deutscher Name
Nummer
Asteraceae (Korbblütler)
Anthemis cotula
stinkende Hundskamille
Asteraceae (Korbblütler)
Artemisia vulgaris
Gewöhnlicher Beifuß, Artengr.
Asteraceae (Korbblütler)
Centaurea jacea
Wiesen-Flockenblume
Asteraceae (Korbblütler)
Tragopogon pratensis ssp. Orientalis
Wiesen-Bocksbart
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Anchusa officinalis
Gemeine Ochsenzunge
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Arabis hirsuta
Rauhhaarige Gänsekresse
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Cynoglossum officinale
Gemeine Hundszunge
5
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Cardaria draba
Pfeilkresse
7
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Raphanus raphanistrum
Hederich
Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)
Sambucus nigra
Schwarzer Holunder
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Silene alba
Weiße Lichtnelke
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Silene otites
Ohrlöffel-Leimkraut
9
23
Exkursion Neusiedlersee 2010
Celastraceae
Euonymus europaeus
Pfaffenhütchen
Celastraceae
Euonymus verrucosa
Warziger Spindelstrauch
Convolvulaceae (Windengewächse)
Convolvulus arvensis
Ackerwinde
Cucurbitaceae
Bryonia dioica
Rotbeerige Zaunrübe
Elaeagnaceae
Elaeagnus angustifolia
Schmalblättrige Ölweide
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia cyparissias
Zypressen-Wolfsmilch
11
Euphorbiaceae (Wolfsmilchgewächse)
Euphorbia seguierana
Seguieri's Wolfsmilch
12
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Medicago lupulina
Hopfenklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Medicago sativa
Luzerne
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Robinia pseudoacacia
Robinie
14
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Tetragonolobus maritimus
Spargelerbse
15
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium campestre
Feldklee
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Erodium cicutarium
Reiherschnabel
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Geranium pusillum
Kleiner Strochschnabel
Juglandaceae
Juglans regia
Walnußbaum
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia nemorosa
Steppen-Salbei
17
24
Exkursion Neusiedlersee 2010
Linaceae (Leingewächse)
Linum austriacum
Österreichischer Lein
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Fraxinus excelsior
Esche
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Fraxinus ornus
Manna-Esche
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Ligustrum vulgare
Liguster
Orchidaceae (Orchideen)
Orchis militaris
Helm-Knabenkraut
Papaveraceae
Papaver rhoeas
Klatschmohn
Plantaginaceae (Wegerichgewächse)
Plantago lanceolata
Spitzwegerich
Poaceae (Süßgräser)
Arrhenaterum elatius
Glatthafer
Poaceae (Süßgräser)
Bromus erectus
Aufrechte Trespe
Poaceae (Süßgräser)
Bromus tectorum
Dachtrespe
Poaceae (Süßgräser)
Dactylus glomerata
Knäuelgras
Poaceae (Süßgräser)
Hordeum murinum
Mäusegerste
Poaceae (Süßgräser)
Phragmites australis
Schilf
Ranunculaceae
Clematis vitalba
Waldrebe
Rosaceae (Rosengewächse)
Potentilla anserina
Gänse-Fingerkraut
Rosaceae (Rosengewächse)
Prunus avium
Vogelkirsche
21
23
24
25
Exkursion Neusiedlersee 2010
Rosaceae (Rosengewächse)
Rosa canina
Hundsrose
Rosaceae (Rosengewächse)
Sanguisorba minor
Kleiner Wiesenknopf
Salicaceae
Populus tremula
Zitter-Pappel
Ulmaceae
Ulmus minor
Feld-Ulme
30
26
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fundort: Auwald Stopfenreuth
Datum: 15.05.2010
famID
Botanischer Name
Deutscher Name
Aceraceae
Acer campestre
Feldahorn
Aceraceae
Acer negundo
Eschenahorn
Aceraceae
Acer pseudoplatanus
Bergahorn
Apiaceae = Umbelliferae (Doldenblütler)
Eryngium campestre
Feld-Mannstreu
Aristolochiaceae (Osterluzeigewächse)
Aristolochia clematitis
Osterluzei
Asteraceae (Korbblütler)
Hieracium pilosella
Kleines Habichtskraut
Asteraceae (Korbblütler)
Tragopogon pratensis
Balsaminaceae
Impatiens glandulifera
drüsiges Springkraut
Balsaminaceae
Impatiens parviflora
kleines Springkraut
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Cerinthe minor
Kleine Wachsblume
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Symphetum tuberosum
Boraginaceae (Rauhblattgewächse)
Symphytum officinale
Nummer
1
Gemeiner Beinwell
27
Exkursion Neusiedlersee 2010
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Cardaria draba
Pfeilkresse
Brassicaceae (Kreuzblütler)
Cochlearia vulgaris
Cannabaceae
Humulus lupulus
Gewöhnlicher Hopfen
Caprifoliaceae (Geißblattgewächse)
Sambucus nigra
Schwarzer Holunder
Caryophyllaceae (Nelkengewächse)
Dianthus pontederae
Pannonische Nelke
Cornaceae
Cornus sanguinea
Blutroter Hartriegel
Crassulaceae (Dickblattgewächse)
Sedum acre
Mauerpfeffer
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Anthyllis vulneraria
Wundklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Medicago lupulina
Hopfenklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Trifolium pratense
Rotklee
Fabaceae (Schmetterlingsblütler)
Vicia cassubica
Kassuben-Wicke
Geraniaceae (Storchschnabelgewächse)
Geranium rotundifolium
Rundblättriger Strochschnabel
Iridaceae (Schwertliliengewächse)
Iris pseudacorus
Wasserschwertlilie
Lamiaceae (Lippenblütler)
Glechoma hederacea
Gundermann
Lamiaceae (Lippenblütler)
Salvia pratensis
Wiesen-Salbei
Lamiaceae (Lippenblütler)
Stachys recta
Aufrechter Ziest
7
8
16
18
28
Exkursion Neusiedlersee 2010
Lamiaceae (Lippenblütler)
Teucrium chamaedrys
Echter Gamander
Lamiaceae (Lippenblütler)
Thymus serpyllum
Thymian
Liliaceae (Liliengewächse)
Allium ursinum
Bärlauch
Liliaceae (Liliengewächse)
Colchicum autumnale
Herbstzeitlose
Liliaceae (Liliengewächse)
Ornithogalum umbellatum
Doldiger Milchstern
Liliaceae (Liliengewächse)
Polygonatum odoratum
Echter Salomonssiegel
Nymphaeaceae
Nymphaea alba
große Seerose
Oleaceae (Ölbaumgewächse)
Fraxinus excelsior
Esche
Orchidaceae (Orchideen)
Orchis militaris
Helm-Knabenkraut
Orchidaceae (Orchideen)
Orchis ustulata
Brand-Knabenkraut
Plantaginaceae (Wegerichgewächse)
Hippuris vulgaris
Plantaginaceae (Wegerichgewächse)
Plantago media
Mittlerer Wegerich
Poaceae (Süßgräser)
Bromus erectus
Aufrechte Trespe
Poaceae (Süßgräser)
Dactylus glomerata
Knäuelgras
Poaceae (Süßgräser)
Poa vivipara
Polygalaceae (Kreuzblumengewächse)
Polygala vulgaris
Gewöhnliche Kreuzblume
19
24
26
29
Exkursion Neusiedlersee 2010
Ranunculaceae
Ranunculus acris
Scharfer Hahnenfuß
Resedaceae (Resedengewächse)
Reseda lutea
Gelber Wau
Rosaceae (Rosengewächse)
Fragaria viridis
Knackelbeere
29
Rosaceae (Rosengewächse)
Sanguisorba minor
Kleiner Wiesenknopf
30
Rubiaceae (Rötegewächse)
Cruciata laevipes
Kreuz-Labkraut
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium aparine
Klebkraut
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium mollugo
Wiesen-Labkraut
Rubiaceae (Rötegewächse)
Galium verum
Echtes Labkraut
Salicaceae
Populus alba
Silberpappel
Salicaceae
Salix alba
Silberweide
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Rhinanthus minor
Kleiner Klappertopf
Scrophulariaceae (Rachenblütler)
Veronica chamaedrys
Gamander-Ehrenpreis
Ulmaceae
Ulmus glabra
Berg-Ulme
Urticaceae (Brennesselgewächse)
Urtica dioica
Große Brennessel
Valerianaceae (Baldriangewächse)
Valeriana officinalis
Gemeiner Baldrian
30
Exkursion Neusiedlersee 2010
3.2 Tierliste
Standort : Lange Lake/ abends Zicklake
Wetter: kühl (< 20°C), windig, Regen
Datum: 13.05.2010
Gruppe
Mammalia
Aves
Familie
Art
Art
Cervidae
Reh
Capreolus capreolus
Leporidae
Feldhase
Lepus europaeus
Ardeidae
Silberreiher
Casmerodius albus
Accipitridae
Wiesenweihe
Circus pygargus
Accipitridae
Rohrweihe
Circus aeruginosus
Alaudidae
Feldlerche
Alauda arvensis
Anatidae
Höckerschwan
Cygnus olor
Quantität
Bemerkung
1
31
Exkursion Neusiedlersee 2010
Anatidae
Graugans
Anser anser
Anatidae
Kolbenente
Netta rufina
Anatidae
Löffelente
Anas clypeata
Anatidae
Brandgans
Tadorna tadorna
Anatidae
Reiherente
Aythya fuligula
Charadriidae
Flussregenpfeifer
Charadrius dubius
Charadriidae
Seeregenpfeifer
Charadrius alexandrinus
Charadriidae
Kiebitz
Vanellus vanellus
Ciconiidae
Weissstorch
Ciconia ciconia
Columbidae
Türkentaube
Streptopelia decaocto
Corvidae
Rabenkrähe
Corvus corone
Emberizidae
Grauammer
Emberiza calandra
32
Exkursion Neusiedlersee 2010
Falconidae
Turmfalke
Falco tinnunculus
Laniidae
Neuntöter
Lanius collurio
Laridae
Lachmöwe
Larus ridibundus
Ichthyaetus
Laridae
Schwarzkopfmöwe
cf.
melanocephalus
Laridae
Silbermöwe
Larus argentatus
Motacillidae
Schafstelze
Motacilla flava
Passeridae
Haussperling
Passer domesticus
Phasianidae
Fasan
Phasianus colchicus
Rallidae
Blässhuhn
Fulica atra
Recurvirostridae
Säbelschnäbler
Recurvirostra avosetta
Recurvirostridae
Stelzenläufer
Himantopus himantopus
33
Exkursion Neusiedlersee 2010
Scolopacidae
Rotschenkel
Tringa totanus
Scolopacidae
Brachvogel
Numenius arquata
Scolopacidae
Uferschnepfe
Limosa limosa
1
Sternidae
Raubseeschwalbe
Ex.
auf
Sterna caspia
Kiesbank
Sternidae
Flussseeschwalbe
Sterna hirundo
Sylviidae
Sumpfrohrsänger
Acrocephalus palustris
cf.
nach
Gesang
Amphibia
Bombinatoridae
Rotbauchunke
Bombina bombina
rufend
Bufonidae
Wechselkröte
Bufo viridis
rufend
Hylidae
Laubfrosch
Hyla arborea
„Brücke“
Ranidae
Moorfrosch
Rana arvalis
1 subadult
34
Exkursion Neusiedlersee 2010
Hexapoda
Apidae
Holzbiene (?)
?
Cantharidae
Gemeiner Weichkäfer
Cantharis fusca
Cynipidae
Rosengallwespe
Diplolepis
Gryllidae
Feldgrille
Gryllus campestris
Meloidae
Ölkäfer
Meloe sp.
Nymphalidae
Großes Ochsenauge
Maniola jurtina
Tenthretinidae
Blattwespe
?
35
Exkursion Neusiedlersee 2010
Standort : Hundsheimer Berg, Weiden Bienenfresser/abends Hansag
Wetter: Regnerisch, durchwachsen, starker Nebel auf Gipfel
Datum: 14.05.2010
Gruppe
Familie
Art
Art
Quantität
Bemerkung
Mammalia
Sciuridae
Ziesel
Spermophilus citellus
3 (?)
nur bewohnte Ziesellöcher
Aves
Accipitridae
Rohrweihe
Circus aeruginosus
Hansag
Ardeidae
Purpurreiher
Ardea purpurea
Hansag
Columbidae
Türkentaube
Streptopelia decaocto
Emberizidae
Rohrammer
Emberiza schoeniclus
Emberizidae
Goldammer
Emberiza citrinella
häufig
Falconidae
Turmfalke
Falco tinnunculus
häufig
einzeln
rufend
Hansag
1 Tier in Brutwand Bienenfresser
36
Exkursion Neusiedlersee 2010
Reptilia
Hexapoda
Laniidae
Neuntöter
Lanius collurio
1
Hansag & Hundsheimer Berg
Meropidae
Bienenfresser
Merops apiaster
< 10 Tiere
Brutkolonie bei Weiden
Motacillidae
Schafstelze
Motacilla flava
Muscicapidae
Braunkehlchen
Saxicola rubetra
1,1
Hansag
Otididae
Großtrappe
Otis tarda
max. 11
Hansag
Sylviidae
Rohrschwirl
Locustella luscinioides
1
singend im Schilf, Hansag
Colubridae
Äskulapnatter
Zamenis longissima
1
Lacertidae
Zauneidechse
Lacerta agilis
Einzeltiere
nur bei Weiden
Lacertidae
Smaragdeidechse
Lacerta viridis
Einzeltiere
1 juv., 1 adultes Männchen
Cantharidae
Gemeiner Weichkäfer
Cantharis fusca
Cetoniidae
Rosenkäfer
Cetonia
Coccinelidae
Marienkäfer
Coccinella sp.
Hansag
Einzeltiere
37
Exkursion Neusiedlersee 2010
Coreidae
Randwanze
Geotrupidae
Araneae
Coreus sp.
Geotrupes vernalis
zahlreich
auf den Wegen
zahlreich
rufend
Gryllidae
Feldgrille
Gryllus campestris
Lycaenidae
Großer Feuerfalter
Lycaena dispar
auf Trockenrasen
Lycaenidae
Hauhechelbläuling
Polyommatus icarus
auf Trockenrasen
Panorpidae
Skorpionsfliege
Panorpa sp.
Pyrrhocoridae
Feuerwanze
Pyrrhocoris apterus
Tettigoniidae
Roesels Beißschrecke
Metrioptera roeseli
Lycosidae
?
Pardosa sp.
häufig
Lyniphiidae
?
?
zahlreich
Netze und
Vegetation
Spinnen
in
der
38
Exkursion Neusiedlersee 2010
Standort : Storchkolonie Marchegg/ Donauau bei Stopfenreuth
Wetter: Kühl, regnerisch
Datum: 15.05.2010
Gruppe
Familie
Art
Art
Quantität
Mammalia
Castoridae
Biber
Castor pollux
Cervidae
Reh
Capreolus capreolus
1,1
Accipitridae
Mäusebussard
Buto buteo
1
Bemerkung
Spuren Storchenkolonie Marchegg
jagend über
Aves
Äckern Sanddünen
Oberweiden
Accipitridae
Rohrweihe
Circus aeruginosus
Ardeidae
Silberreiher
Casmerodius albus
Ciconiidae
Weissstorch
Ciconia ciconia
Columbidae
Ringeltaube
Columba palumbus
54 Paare
nach Auskunft, Marchegg
39
Exkursion Neusiedlersee 2010
Reptilia
Amphibia
Hirundinidae
Rauchschwalben
Hirundo rustica
Muscicapidae
Nachtigall
Luscinia megarhynchos
Oriolidae
Pirol
Oriolus oriolus
Prunellidae
Heckenbraunelle
Prunella modularis
Colubridae
Ringelnatter
Natrix natrix
Lacertidae
Zauneidechse
Lacerta agilis
Bufonidae
Wechselkröte
Bufo viridis
zahlreich
Hylidae
Laubfrosch
Hyla arborea
Einzeltier
Ranidae
Springfrosch
Rana arvalis
1
Ranidae
Wasserfrosch
Rana kl. esculenta
1
1
Totfund Donaudamm
Einzeltiere
subadult
Hexapoda
Aeshnidae
Kleine Mosaikjungfer
Brachytron pratense
40
Exkursion Neusiedlersee 2010
Apidae
Steinhummel
Bombus lapidarius
eine befallen
Calliphoridae
Krötenfliege
Lucilia bufonivora
Donauaue
Erdkröte
Cerambycidae
Erdbock
Dorcadion sp.
Cerambycidae
Distelbock
Agapanthia sp.
Cerambycidae
Rothalsbock
Leptura rubra
Cercopidae
Blutzikade
Cercopis sp.
Cetoniidae
Rosenkäfer
Cetonia
Chrysomelidae
?
Coccinelidae
Marienkäfer
Coccinella sp.
Coenagrionidae
Pechlibelle
Ischnura elegans
Coenagrionidae
Azurjungfer
Coenagrion sp.
41
Exkursion Neusiedlersee 2010
Cucujidae
Scharlachkäfer
Culicidae
Curculionidae
?
Cucjus cinnabarinus
1
Culex, Anopheles
zahlreich
Totfund Donauaue, FFH-Art
?
Elateridae
?
Geotrupidae
Geotrupes vernalis
Gerridae
Wasserläufer
Gerris sp.
Libellulidae
Heidelibelle
Sympetrum sp.
Meloidae
Ölkäfer
Meloe sp.
Oedemeridae
Scheinbockkäfer
Oedemera sp.
Panorpidae
Skorpionsfliege
Panorpa sp.
Scarabaeidae
Maikäfer
Melolontha sp.
Tenthretinidae
?
?
42
Exkursion Neusiedlersee 2010
Araneae
Vespidae
Hornisse
Vespa crabro
Aranaeidae
Marmorierte Kreuzspinne
Araneus marmoreus
Lycosidae
1
Donauaue, möglicherweise Königin
Pardosa sp.
Lyniphiidae
?
?
Pisauridae
Raubspinne
Pisaura mirabilis
Südliche
Thomisidae
zahlreich
GlanzSynaema globosum
Krabbenspinne
Acari
Annelida,
Hirudinea
Mollusca,
Bivalvia
?
Unionidae
Gallmilben
?
Pferdeegel
Haemopis sanguisuga
Teichmuschel
Anodonta cygnea (?)
43
4. Referate-Ausführung
4.1
Referat Amphibien des Neusiedler Sees
Amphibien-Merkmale:
-
Dünne, feuchte und nicht verhornte Haut => Hautatmung
-
Keine Amonioteneier => Abhängigkeit vom Wasser
Urodela(Caudata):
Fam. Salamandridae
Donaukammmolch (Trirurus dobrogicus):
Merkmale: 12-16 cm Länge, dorsal braune Färbung mit dunklen Flecken, ventral rot gefärbt
Verbreitung: Seewinkel, z.T. Parndorfer Platte, Hanság; bis 600m, langsam fließende und
stehende Gewässer mit reicher Unterwasservegetation
Larven „Schwimmer“, Adulte am Gewässerboden
Teichmolch (Triturus vulgaris):
Merkmale: <11cm Länge, Farbe gelbbraun mit dunklen Flecken und dunklen Streifen am
Kopf, ventral orange Färbung
Verbreitung: Seewinkel, Parndorfer Platte, Hanság; <1000m, kleine, vegetationsreiche,
besonnte Gewässer
Larven am Gewässerboden, Adulte „Schwimmer“
Anura:
Fam. Dicoglossidae
46
Exkursion Neusiedlersee 2010
Rotbauchunke (Bombina bombina):
Merkmale: max. 50mm Länge, Oberseite dunkel, warzig mit kleinen Hornstacheln,
Unterseite Schwarz mit orangen bis roten Flecken (Jungtiere noch mit weißen Punkten)
Vorkommen: Seewinkel, Parndorfer Platte, Hanság, Leithagebirge; bis 600 m, besonnte,
vegetationsreiche Gewässer und Feuchtwiesen
Fam. Pelobatidae
Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)
Merkmale: Männchen max. 6,5, Weibchen max. 8 cm, Färbung abhängig von Lebensweise;
Oberseite meist hellgrau mit dunklen Flecken und Warzen, Unterseite weißlich;
Grabschwielen an den Fersen der Hinterbeine.
Vorkommen: Seewinkel, Parndorfer Platte, Hanság; bis 675m, offene Steppenartige
Landschaften mit sandigen, grabbaren Böden; nährstoffreiche, dicht
bewachsene Gewässer
Fam. Bufonidae
Erdkröte (Bufo bufo)
Merkmale: ca.9cm Länge; Oberseite rotbraun bis hellbraun gefärbt, Weibchen mehr
Rotanteile; große, bohnenförmige Giftdrüsen
Vorkommen: Seewinkel, Parndorfer Platte, Hanság, Leithagebirge; bis 2000m, größere,
tiefere Weiher, Randbereiche von Seen, Fischteiche und Pfützen
Wechselkröte (Bufo viridis)
47
Exkursion Neusiedlersee 2010
Merkmale: bis 9cm Länge; Oberseite hell mit grünen Inselflecken, Weibchen zusätzlich mit
rötlichen Warzen an den Flanken
Vorkommen: Seewinkel, Parndorfer Platte, Hanság, Leithagebirge; bis 2400m, auslaufende,
vegetationsarme Ufer mit besonnten Verstecken
Fam. Hylidae
Laubfrosch (Hyla arborea)
Merkmale: bis 5cm Länge; Oberseite auffallend grün gefärbt, kann fleckige Färbung
enthalten (beim sonnen hervortretend), mit vielen Drüsen; große Haftscheiben an
den Zehen; deutlich sichtbares Tommelfell
Vorkommen: Seewinkel, z.T. Parndorfer Platte, Hanság, Leithagebirge; bis 2300m,
staudenreiche Gewässerränder, Waldränder, besonnte und vegetationsreiche
Gewässer
Fam. Ranidae
Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)
Merkmale: geringfügig größer als Laubfrosch, ebenfalls grün, jedoch mit weißlicher
Rückenlinie und rötlichen Drüsenleisten
Vorkommen: Seewinkel, z.T. Parndorfer Platte, z.T. Hanság; bis 1500m, kleine,
vegetationsreiche, nährstoffarme Gewässer
Teichfrosch (Rana kl. esculenta)
48
Exkursion Neusiedlersee 2010
Merkmale: direkt verwandt mit Kleinem Wasserfrosch, daher sehr große Ähnlichkeit in
Größe und Färbung; Teichfrosch mit hellgrünem Rückenstreifen von
Schnauzenspitze bis Kloake
Verbreitung: Wie kleiner Wasserfrosch, jedoch anpassungsfähiger; oft Erstbesiedler
Balkanmoorfrosch (Rana arvalis wolterstorffi)
Merkmale: Länge von 5,5 bis 7cm; Oberseite hell- bis dunkelbraun mit schwarzen Flecken
und deutlichen Drüsenleisten, typischer brauner Schläfenfleck
Vorkommen: Seewinkel, z.T. Parndorfer Platte, Hanság, z.T. Leithagebirge; max. 800m,
Lebensräume mit hohem Grundwasserstand, Niedermoore, Verlandungsbereich
größerer Gewässer
Springfrosch (Rana dalmatina)
Merkmale: max. 6,5cm (Männchen)/ 9cm (Weibchen) Länge; Oberseite „falllaubfarben“ mit
weniger stark ausgeprägten Drüsenleisten
Vorkommen: Seewinkel, z.T. Parndorfer Platte, Hanság, Leithagebirge; bis 1700m, lichte,
trockene Laubwälder, ruhige Flussabschnitte
Literatur: NÖLLERT, A & C. NÖLLERT (1992): Die Amphibien Europas: Bestimmung, Gefährdung,
Schutz.
Franckh
–
Kosmos.
Stuttgart;
www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.de;
www.wikipedia.de
49
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.2
Die Reptilien des Neusiedlerseegebietes und ihre Biologie
Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis)

Riesiges Verbreitungsgebiet in ganz Österreich, am Neusiedler See hauptsächlich im Schilfgürtel

Ovaler und mäßig gewölbter Panzer, meist schwarz bis grau gefärbt

Charakteristisches Kennzeichen: gelbe Punkte und Sprenkel an Kopf und Beinen und gelb bis
schwarz gefärbter Bauchpanzer

Können bis zu 20 cm groß werden bei einem Gewicht von über 1 Kilogramm

Lebensraum bevorzugt an Gewässern mit Schotterböden für die Eiablage ( 8-15 Eier), wobei das
Wasser nur zum Sonnen und zur Eiablage verlassen wird

Sehr guter Geruchs-und Sehsinn

Als Nahrung dienen hauptsächlich Amphibien und Wassermollusken

Überwinterung in Kältestarre, im Schlamm vergraben
Östliche Smaragdeidechse (Lacerta viridis)

Mit einer Länge bis zu 35 cm ist sie der größte einheimische Vertreter der echten Eidechsen

Lebensraum: dichtes Buschwerk als Versteckmöglichkeit sowie sonnige Stellen für Eiablage und
Thermoregulation

Jungtiere weisen noch eine hellbraune Färbung auf, erst ab dem 2. Lebensjahr kommt es zu
einer Farbveränderung →Grünfärbung mit schwarzen Flecken

Paarung im Frühjahr nach einem 5-8 monatigem Winterschlaf, Junge schlüpfen Anfang
September

Nahrung: Spinnen und Insekten, aber auch Brombeeren, rote Weintrauben und Erdbeeren
50
Exkursion Neusiedlersee 2010
Pannonische Bergeidechse (Zootoca vivipara pannonica)

Lebensraum: Ostufer des Neusiedler Sees in gewässernahen Bereichen wie Feuchtwiesen

Kleiner, zierlicher Körper mit kurzem Schwanz und Beinen, Unterseite weiß bis gelblich gefärbt

Färbung der Oberseite hell-bis dunkelbraun mit dunklen Flecken

Lebendgebärend
Zauneidechse (Lacerta agilis)

Lebensraum: dichte Vegetationsstrukturen und sonnige Plätze für Eiablage; besiedelt
Kiesgruben, Steinbrüche, Waldränder, Parks und Gärten

Kräftig gebaut, Grundfärbung bräunlich mit hellen Rückenstreifen mit einer Gesamtlänge bis zu
22 cm, Männchen zeigen während der Paarungszeit grün gefärbte Seiten und eine grün
gefärbte Kehlregion

Jahresaktivität von Anfang April bis Mitte/Ende Oktober, zweimalige Eiablage (9-14 Eier)

Nahrung: vor allem Gliederfüßer, aber auch Bienen, Wespen, Spinnen und kleinere Reptilien

Bei Gefahr kann ein Teil des Schwanzes abgetrennt werden
Blindschleiche (Anguis fragilis)

Lebensraum: alle Vegetationsbereiche, wenn genügend Bodenbedeckung vorhanden ist

40-45 cm lange, beinlose Echse

Im Gegensatz zu echten Schlangen sind die Augenlieder frei beweglich und sie können den
Schwanz abwerfen

Rückenfärbung glänzend, Braun bis Kupfertöne
51
Exkursion Neusiedlersee 2010

Meist morgens und abends während der Dämmerung aktiv

Bevorzugte Nahrung: Nacktschnecken und Würmer
Ringelnatter (Natrix natrix)

Lebensraum: in Feuchtgebieten, an Ufern von Gewässern mit hohem Angebot von Sonn-und
Versteckplätzen und Waldrändern

Kräftig gebaut, Kopf deutlich abgesetzt mit charakteristischer Färbung: gelblichweißer bis
oranger Halbmondfleck

80-140 cm groß, Weibchen deutlich größer

Paarung nach der Winterruhe (5-30 Eier)

Nahrung: Amphibien und Fische
Würfelnatter (Natrix tessellata)

Lebensraum im Wasser, kommt am Neusiedler See eher selten vor

Bräunlich bis grau gefärbt mit charakteristischer Würfelzeichnung am Rücken

70-120 cm lang

Beute: Fische
Wiesenotter (Vipera ursinii)

Kleinste Giftschlange Europas

Lebensraum: trockene Marschwiesen, sandige Wiesen, Grasland vor allem am nördlichenmittleren Ostufer des Neusiedler Sees (allerdings seit 1973 kein sicherer Nachweis mehr)

48- 66 cm lang

Färbung beige bis hellbraun mit deutlich dunklem Rückenstreifen
52
Exkursion Neusiedlersee 2010

Nahrung: Heuschrecken, Eidechsen und Mäuse
Äskulapnatter (Zamenis longissimus)

Größte Schlangenart in Österreich, vor allem am Ostufer im Sumpfgebiet weit verbreitet

Kräftig gebaut, meist bis zu 1,5 m lang, braune bis olivfarbene Färbung mit glänzenden
Schuppen

Nahrung: Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Vogeleier und Eidechsen
53
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.3
Säugetierfauna
des
Neusiedlerseegebietes,pannonische
Charakterarten und ihre Biologie
1. Pannonische Tiefebene
1.1 Entstehung:
 Ursprünglich bedeckten Ausläufer des Urmeeres (Tethys) das Wiener Becken und die Kleine
Ungarische Tiefebene
 Mit dem Rückzug des offenen Meeres vor 13 Millionen Jahren bildete sich ein Binnengewässer
 Erst die tektonischen Absenkungen des Raumes vor 13.000 Jahren schufen dann Wannen und
Becken, die sich mit nacheiszeitlichen Zuflüssen und Niederschlägen füllten
1.2 Fakten:
 auch Pannonisches Becken oder Karpatenbecken genannt
 ausgedehntes Tiefland im südlichen Ostmitteleuropa
 wird von den Gebirgszügen der Alpen (östliche Ausläufer), der Karpaten, des Balkangebirges
und der Dinarischen Alpen umringt
 politisch gehört die Pannonische Tiefebene heute zu sechs verschiedenen Staaten: Ungarns,
Österreichs, Slowakei, Rumäniens, Serbiens und Kroatiens
 wird durch das Ungarische Mittelgebirge in einen kleineren Westteil, die sog. Kleine Ungarische
Tiefebene und einen größeren Ostteil, die sog. Große Ungarische Tiefebene geteilt
 an der tiefsten Stelle der Kleinen Ungarischen Tiefebene liegt der Neusiedler See
 Heute umfasst der etwa ein bis zwei Meter tiefe Steppensee eine Fläche von 320
Quadratkilometern
54
Exkursion Neusiedlersee 2010
 1.3 Bedeutung:
 warmes, trockenes Sommerklima
 die Ablagerungen eines riesigen Sedimentbeckens zwischen den Ausläufern der Alpen, dem
Karpatenbogen und dem Bergland am Plattensee
 Pannon wurde eine Schicht dieser Sedimente genannt, die bei Győr eine Tiefe von fast
10 km erreichen. Das etwa 6 Millionen Jahre alte Pannon erhielt seinen Namen, weil es oft am
Rand der Pannonischen Tiefebene oder unter eiszeitlichem Kies zutage tritt
2.
Säugetiere
2.1 Allgemein:

Nagetiere (Rodentia)


Hörnchen, Schläfer/Bilche, Echte Mäuse, Wühler, Hüpfmäuse, Wühlmäuse
Insektenfresser (Insectivora)


Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse
Raubtiere (Carnivora)


Hunde, Marder, Katzen
Fledermäuse (Chiroptera)


Hufeisennasen, Glattnasen
Hasenartige (Lagomorpha)

Hasen
55
Exkursion Neusiedlersee 2010

Paarhufer (Artiodactyla)

Echte Schweine, Hornträger, Hirsche
2.2 Charakterarten:
 Ziesel (Spermophilus citellus)
 Feldhamster (Cricetus cricetus)
 Steppenbirkenmaus/Streifenmaus (Sicista subtilis)
 Rötelmaus
(Chlethrionomys glareolus)
 Nordische Wühlmaus/Sumpfmaus (Microtus oeconomus)
 Steppeniltis (Mustela eversmanni)
 Goldschakal (Canis aureus)
2.3 Beispiele:
2.3.1

Ziesel (Spermophilus citellus)
Merkmale:

Dorsal braun oder grau und ventral weiß gefärbt

Viele Arten tragen dazu Streifen oder Flecken

Schwanz und Beine relativ kurz

Kopf hat typische Hörnchenform mit dehnbaren Backentaschen

Gewicht: 85 g bis 1 kg

Lebensraum

Steppen, Halbwüsten, Tundren, Felsenland, karge Bergketten und Waldränder

In Eurasien von Osteuropa über Zentralasien und Sibirien bis in die Mongolei

In Nordamerika von den arktischen Regionen Kanadas über die westliche USA bis
56
Exkursion Neusiedlersee 2010
nach Zentralmexiko

In Europa kommen nur zwei Zieselarten vor: der Europäische Ziesel und der
Perlziesel
2.3.2

Rötelmaus (Chlethrionomys glareolus)
Merkmale:

Dorsal rotbraun bis fuchsrot, manchmal gelblich und ventral weiß bis grau gefärbt

Flanken sind bräunlich bis graubraun

Die schwarzen Haare am Schwanzende sind etwas länger als die übrige
Behaarung des Schwanzes und farblich von dieser deutlich abgesetzt

Die Ohren sind mit 9 – 16 mm groß bis mittelgroß

Gewicht: 12 g bis 35 g

Lebensraum:

Buchen- und Mischwälder, waldnahe Hecken und Gebüsche, Feuchtgebiete und
in der Nähe von Fließgewässern

In Südeuropa im Norden der Iberischen Halbinsel und in Nordgriechenland

In Skandinavien und England

In den Alpen oberhalb der Baumgrenze bis in 2400 m Höhe
2.3.3
Goldschakal (Canis aureus)

Merkmale:

Fell normalerweise goldgelb gefärbt, doch in den Bergen eher ein graues Fell

In Ostafrika Wechsel der Fellfarbe mit den Jahreszeiten (gelblichbraun bis
goldgelb)
57
Exkursion Neusiedlersee 2010

Länge zwischen 80 und 95 cm und Schwanzlänge 20 bis 30 cm

Gewicht: 8 kg bis 10 kg

Lebensraum:

Offene Landschaften und felsige Gegenden

Norden Griechenlands, Rumänien, Ungarn, Osten Österreichs, Bulgarien, Serbien,
Slowenien, Bosnien, Herzegowina und Kroatien

Häufiger in Nord- und Ostafrika sowie subtropischen und tropischen Regionen
Asiens
Lieratur:
Biosphärenpark
Neusiedlersee:
http://131.130.59.133/biosphaerenparks/bsr/deutsch/neusiedler/neusiedlersee.html;
Wikipedia.org; Handbuch der Säugetiere Europas (Band 1, Band 2/I, Band 5/I)
58
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.4
Steppenvögel des Neusiedler See – Gebiets
- pannonische Charakterarten und ihre Biologie -
Schafstelze (Motacilla flava):
- Stelzenvogel aus der Familie der Sperlinge
- ca. 17 cm lang, Flügelspannweite zwischen 25 und 30 cm, knapp 20 g schwer
- ♀ graugrün gefärbt, ♂ gelblichgrün mit auffallend gelbem Bauch
- tagaktiv, Flug meist wellenförmig, „hektisch“
- Ernährung: Spinnentiere (v.a. Weberknechte), Insekten (-larven)
(Fliegen, Ameisen), Weichtiere
- lebt meist in größeren Kolonien
- Paarungszeit zwischen April und Juli, meist zwei Jahresbruten
- monogame Saisonehe, Nest am Erdboden zwischen Büschen und Sträuchern, ausgepolstert
mit Tierhaaren, zwischen 5 und 6 Eier pro Gelege
Brachpieper (Anthus campestris):
- Pieper aus der Familie der Sperlinge
- in einigen Teilen Europas stark gefährdet, in Österreich kurz vor dem Aussterben!
- sperlingsgroßer Vogel; ca. 16 cm lang, Flügelspannweite etwa 25 cm, ca. 25 g
schwer
- relativ lange Beine und langer Schwanz wirkt stelzenartig
- Gefieder oben hellbraun, auf den Flügeln einige dunkle Flecken, mittlere
Flügeldecken fast schwarz, Bauch beige gefärbt und leicht gestrichelt, Füße
fleischfarben
59
Exkursion Neusiedlersee 2010
- Rufe sind ähnlich denen der Schafstelze
- lebt bis auf in der Paarungszeit eher als Einzelgänger
- Ernährung: Insekten und deren Larven, v.a. Kurzfühlerschrecken, teilweise auch Körner und
Samen
- „Ödlandbrüter“, Paarungszeit zwischen April und Juli, ♂ mit lautem, langem Gesang, Nest auf
dem Boden versteckt zwischen Pflanzen, Gelege mit 4-5 Eiern
- „Langstreckenzieher“, überwintert in Nordafrika und der Sahelzone
Pannonisches Rebhuhn (Perdix perdix hungarian):
- Rebhuhnvogel aus der Familie der Fasanenartigen
- ca. 30cm lang, Flügelspannweite zwischen 40 und 50 cm, Gewicht zwischen 300 und 400g
- Unterscheidung Brutkleid (Prachtkleid) – Ruhekleid (Schlichtkleid)
- dämmerungs- und tagaktiv, gesellig in Gruppen von bis zu 25 Tieren
- verbringen, außer zur Brut, selten länger als 5 Minuten an einer Stelle
- gegen Ende des Winters starke Rivalität um Brutpartner- und plätze, starke
Aggressivität sowohl bei ♀ als auch bei ♂
- als Bodenvogel Beute vieler Räuber, z.B. von Füchsen, Mardern, Katzen, Raben, Habichten,
Wiesel, Wildschweinen und Waschbären
-Nahrung: Sämerein, Früchte von Kräutern, Klee, Luzerne, Insekten und deren Larven,
Wasserbedarf rein über Nahrung gedeckt
- ausgeprägtes Balzverhalten, Eiablage zwischen April und Mai, Nest in dichtem Gebüsch auf
dem Boden, meist 10 bis 20 Eier, hohe Mortalität im ersten Lebensjahr
Wiesenweihe (Circus pygargus):
60
Exkursion Neusiedlersee 2010
- Greifvogel aus der Familie der Habichtartigen, in D auf der Roten Liste
- 40-50 cm lang, Spannweite bis zu 120cm
- starker Geschlechtsdimorphismus: ♂ leichter und etwas kleiner als ♀, ♂ dunkelgrau, Bauch
rostbraun, ♀ mittelbraun mit beigem Bauch, bei allen gelbe Fänge und schwarzer Schnabel
- Jagd im niedrigen Suchfluch, teils werden Vögel aus der Luft gegriffen
- bevorzugte Beute: kleine Säuger (Mäuse), kleinere Vögel, Eidechsen, Heuschrecken, Libellen
- spektakuläres Balzverhalten mit Loopings, Sturzflügen und Drehungen in großer Höhe
- ♀ meist monogam, ♂ manchmal auch bigam
- Nest auf Boden, oft in Schilf oder Wintergerste, meist 3-5 Eier
- Langstreckenzieher, überwintert meist südlich der Sahara oder in Südasien (bis nach Sri Lanka)
Kaiseradler (Aquila heliac):
- Echter Adler aus der Familie der Habichtartigen, zweitgrößter europäischer Adler, stark
gefährdet
- 70-80 cm lang, Spannweite zwischen 170 und 210 cm, ♂ 2,5 – 3 kg, ♀ 2,8 bis 3,6 kg schwer
- bräunlich bis schwarzbraun gefärbt, Nacken und Kopf
oft gelblich-golden, Bauchseite i.d.R. graubraun, Beine bis
zu den Zehen gefiedert, Schnabel grau
- Einzelgänger oder lebenslange Paarbildung
- schnelle Flieger ( bis zu 125 km/h)
- Nahrung: kleine Säuger (Kaninchen, Ratten), Echsen,
Schlangen, andere Vögel, gelegentlich Aas, selten auch Lämmer
- lebenslange Einehe, Brutzeit zwischen April und August, Horst in Felsnischen oder hohen
Bäumen, oft mehrjähriger Gebrauch, meist 2 Eier, maximal 4
Großtrappe (Otis tarda):
61
Exkursion Neusiedlersee 2010
- gehört zur Gattung Otis in der Familie der Trappen, in weiten Teilen Europas vom Aussterben
bedroht!
- 80 bis 105 cm lang, Spannweite 190 bis 260 cm, ♀ bis 8 kg, ♂ bis fast 20 kg
einer der größten flugfähigen Vögel weltweit
- Gefieder rotbraun, dunkel und hell gebändert; Kopf, Hals und
Brust grau bis weiß, ♂ mit Federbart
- Nahrung bevorzugt Sämereien, Kräuter und Gräser,
gelegentlich Würmer, Schnecken oder Insekten, selten kleine Wirbeltiere
- tagaktiv, gesellig in kleinen, nach Geschlechtern geordneten Trupps
- einzige polygame Trappenart, spektakuläre Balz im April und Mai, Nistplatz oft nahe
dem Ort, den dem das Muttertier geboren wurde
- Nest ist eine flache Mulde auf nacktem Boden, meist auf Äckern, 2 oder selten 3
Eier
Quellen:
Rob Hume: „Vögel in Europa“, Dorling Kindersley, Auflage 1 (2002)
Peter Hayman: „Vögel: 430 Arten Europas“, Kosmos, Auflage 1 (2009)
www.grosstrappe.at / www.tierdoku.com
62
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.5
Die ökologische Einnischung der Kleinvögel im Schilfgürtel
ökologische Einnischung:
Jeder Organismus nutzt in einem bestimmten Lebensraum ganz bestimmte biotische (belebte
Umwelt) und abiotische (Klima, Atmosphäre, Wasser, Temperatur, Licht,etc.) Faktoren in einer
bestimmten Weise („Beruf einer Art“).
Vorteile des Schilfgürtels:
Das Schilfgras ragt bis zu vier Meter hoch aus dem Wasser und blüht 7 bis 9 mal im Jahr. Die
jungen Sprosse entwickeln sich Anfang Mai. Sie haben scharfe Blätter und starke waagrecht
angelegte Wurzeln, die tief in den Boden ragen. Insgesamt bildet es einen dichten Schilfwald
und bietet für viele Organismen eine gute ökologische Nische in vielerlei Hinsicht:

Schutz vor Wind und Wetter; Beschattung

Ruhe für die Paarung und Brut sowie Aufzucht der Jungen

Versteck vor Fressfeinden

breites Nahrungsangebot
Kleinvogelarten des Schilfgürtels:
Beutelmeise (Remiz pendulinus)

Größe ca. 12 cm und bis 20 g schwer
63
Exkursion Neusiedlersee 2010

Aussehen: grauer Kopf mit einer schwarzen Maske und rostbrauner Rücken

Nahrung: Insekten, Spinnen, Schnecken, Samen,

Das Männchen baut, aus Spinnweben, Samenwolle und Pflanzenfasern, an herabhängenden
Zweigen mehrere flauschige, runde Nester nah am Wasser. Das beutelförmige Nest ist etwa
17 cm hoch und 11 cm breit. Das Weibchen sucht sich das beste Nest aus, hilft bei den
letzten Vorbereitungen und legt dann fünf bis acht Eier. Nach ca. zwei Wochen schlüpfen
die Jungen. Das Weibchen brütet und füttert die Jungen, bis diese flügge sind und sich
selbst ernähren können.
Bartmeise (Panurus biarmicus)

Größe ca 15 cm und Gewicht von

Aussehen: hell gelbbraune Grundfärbung. Das
Männchen besitzt einen hell blaugrauen Kopf
mit
langem schwarzen „Bart“ und weißer Kehle. Die Unterschwanzdecken sind weiß. Bei dem
Weibchen dagegen ist der Kopf beigebraun ohne schwarzen Bart. Die Kehle ist weiß und die
Unterschwanzdecken sind beige.

Nahrung: Insekten, Spinnen, Samen

Das Nest ist ein tiefer Napf am Grund des Röhrichts in Wassernähe. Dieses besteht aus
vorjährigem Schilf und ist innen mit Schilfrispen ausgelegt.
Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus)

Größe ca 13 cm und bis 21 g schwer
64
Exkursion Neusiedlersee 2010

Aussehen: typischen spitzen Kopf eines Insektenfressers mit einem langen, schmalen
Schnabel. Tarnende Körperfärbung: Auf der Oberseite ist er einfarbig braun, während die
Unterseite bräunlichweiß ist. Seine Kehle besitzt eine weißliche Färbung und seine Beine
sind dunkel. Der kurze, recht undeutliche helle Überaugenstreif endet meist unmittelbar am
Auge.

Nahrung: Spinnen, Weichtiere, Insekten, Larven

Zuerst konstruiert das Weibchen eine Plattform aus losen, um die Schilfstengel gedrehten
Halmen. Dann legt sie mit elastischerem Material Schleifen um die Trägerhalme, deren
Enden in die Nestwand gesteckt werden. Aus Schilfrispen, Grashalmen und selbst klebrigen,
jedoch elastischen und reißfesten Spinnweben entsteht eine äußerst widerstandsfähige
Konstruktion, die starkem Wind standhält. Das Nest liegt in hochwassersicherer Höhe über
dem Boden, meist in 60 – 100 Zentimeter über dem Wasserspiegel.

Ähnliche Gattungen: Marisken- und Schilfrohrsänger
Uferschwalben
(Riparia riparia)

Die Uferschwalbe ist unsere kleinste einheimische Schwalbe mit einer Größe von 12 cm

Aussehen: Die Oberseite ist stumpf grau- bzw. erdbraun gefärbt. Von dieser heben sich
deutlich die weiße Unterseite und die ebenfalls weißen Halsseiten ab, zwischen denen ein
braunes Kropfband verläuft. Die Unterflügeldecken und die Achselfedern sind dunkelbraun
gekennzeichnet. Der schwarze Schnabel ist breit und flach mit einer gebogenen Spitze. Der
dunkelbraune Schwanz ist flach und weniger gegabelt als bei der Mehlschwalbe.

Nahrung: Von kleinen Fluginsekten aller Art. Das sind u.a. Mücken, Zuckmücken, Blattläuse,
kleinere Fliegen, Eintagsfliegen, Köcherfliegen und Käfer.

Als Brutstandorte dienen steile Wände der Flussufer. Beide Partner füttern die Jungen
gemeinsam.
65
Exkursion Neusiedlersee 2010
Auch Rauch- und Mehlschwalben kommen hier vor.
Zudem ist das bei uns sehr selten gewordene Blaukehlchen anzutreffen.
Als weitere Art (nicht ganz Kleinvogel, trotzdem nennenswert, da diese Art sehr selten
geworden ist und gerade am Neusiedler See einen gesunden Bestand aufweißt)
Die Moorente (Aythya nyroca)

Kleinste Tauchente der Gattung Aythya (38 bis 42 Zentimeter).

Aussehen: Das Brutkleid des Moorentenerpels ist leuchtend kastanienbraun mit weißen
Augen. Das Weibchen ist ähnlich, jedoch blasser gefärbt und hat braune Augen. Bei den
Weibchen ist vor allem der Kontrast zwischen der Färbung des Rückens und des übrigen
Körpers
weniger
auffallend.
Beide
Geschlechter
haben
weiß
leuchtende
Unterschwanzdecken, die sich auffallend vom Schwarzbraun des Hinterrückens abheben.
Der lange Schnabel ist dunkelgrau bis blauschwarz gefärbt; die Spitze ist aufgehellt.

Nahrung: Verglichen mit anderen Tauchenten lebt die Moorente überwiegend vegetarisch.
Der animalische Bestandteil ihrer Nahrung sind überwiegend Schnecken.

Moorenten brüten nur einmal im Jahr. Das Nest wird gut versteckt in der krautigen
Vegetation angelegt. Es findet sich entweder direkt am Wasser oder in unmittelbarer
Ufernähe. Häufig führt ein von Vegetation verdeckter Gang vom Nest zum Gewässer. Das
Nest ist eine dick mit Pflanzenteilen der Umgebung
sowie Daunen und Federn ausgelegte Mulde.
66
Exkursion Neusiedlersee 2010
Quellen:
http://www.gymnasium-eisenstadt.at/div/projekte/pbis2005/neusiedlersee/lebensraum.htm
http://www.bfn.de/natursport/info/SportinfoPHP/infosanzeigen.php?z=Tierart&code=d134&la
ng=de
http://de.wikipedia.org/wiki/
http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/pflanzenwelt/vogelcheckliste.html
67
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.6
Systematik und Biologie der Libellen im pannonischen Becken
Anatomie:
Körperbau untergliedert Caput, Thorax, Abdomen
Besonderheiten für Fortpflanzung:
Männchen:
- sekundäres Kopulationsorgan an der Unterseite des 2., bzw. 2. und 3.
Abdomenrings ---- Greifzangen (Festhalten des W. bei Paarung, SchlüsselSchloß-Prinzip)
Weibchen:
- Legeapparat an Unterseite des 8. und 9. Hinterleibrings
Lebensweise:
Ernährung:
Sowohl Larven als auch Imagines sind Jäger
Larven: Plankton, Wasserflöhe, Mückenlarven, Schnecken, Würmer
Imagines: Mücken, Fliegen, Schmetterlinge…sogar andere Libellen
Fortpflanzung: geschlechtsreif nach rund 2 Wochen
Paarung: einzigartiges Paarungsrad: Paar bleibt während der Kopulation mobil
1. Männchen fasst Weibchen mit Haltezangen am oder hinter dem Kopf
2. Sperma (9. Segment) wird in 2. Segment gefüllt
3. Weibchen bringt 9. Segment an Samentasche und hakt ein => Paarungsrad
Eiablage: - Eier werden so abgelegt, dass Nymphen ins Wasser gelangen können:
endophytisch, exophytisch
-Weibchen muss ungestört bleiben, Männchen hält z.T. Wache
Nymphen:
9-15 Häutungen, Lebensweise und –raum unterscheidet sich stark vom Imago
(Sekundärlarven)
68
Exkursion Neusiedlersee 2010
Fangmaske, Flügel nicht ausgebildet, Darmatmung
Unterscheidungsmerkmale:
Kleinlibellen
Großlibellen
Augen liegen weit auseinander
Augen stoßen zusammen
Flügel in Ruhestellung nach oben geklappt
Flügel in Ruhestellung ausgebreitet
Vorderflügel = Hinterflügel
Vorderflügel im Ansatz schmäler als
Hinterflügel
Systematik der Libellenarten am Neusiedler See:
Große Königslibelle (Anax imperator):
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- 70–80 mm lang, Flügelspannweite 95–110 - größte heimische Libellenart
mm
- Wärme liebend
69
Exkursion Neusiedlersee 2010
- ♂: Augen oben blau unten grün, Brustseiten - euryök: Indikator für nährstoffreiche Teiche
bläulich grün, Hinterleib kräftig azurblau mit - Verbreitet in Süd- und Mitteleuropa,
schwarzen Zeichnungen oberseits
England, Nordafrika, Mittelasien
- ♀ ähnlich, Hinterleib blaugrün, dunkle - Flugzeit von Juni bis August
Zeichnungen sind breiter und rotbraun.
Kleine Königslibelle (Anax parthenope):
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- bis zu 80 mm lang
- stark gefährdet
- ♂: Augen grün, Hinterleib schmutzig braun, - Eiablage endophytisch
2. und 3. Hinterleibsegment blau
- Entwicklung dauert 2 Jahre
- ♀: 2. und 3. A.segment an der Basis gelb
- Flugzeit von Juni bis September
Kleine Mosaikjungfer (Brachytron pratense):
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- schwarzer T-Fleck an der Stirn
- Flugzeit von Mai bis Juli
- knapp 60 mm lang, Flügelspannweite 70- - kleinste aller Edellibellen
80mm
- in ganz Europa verbreitet
- Behaarung am Thorax und vorderen - Eiablage endophytisch
A.segmente
- kann sich in brackigem Wasser entwickeln
- Hinterleib sehr dunkel mit kl. blauen
Flecken
Sehr leicht zu verwechseln mit:
Herbst – Mosaikjungfer (Aeshna mixta):
- seitlich 2 gelbe Binden am Thorax
- Flugzeit von Juli bis November
Südliche Heidelibelle (Sympetrum meridionale):
70
Exkursion Neusiedlersee 2010
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- zeichnungslose braunrote Brust
- typische Art des Mittelmeerraumes
- Hinterleib braun-hellrot, auf 8. und 9. - Flugzeit Juli bis September
Segment sehr kleine schwarze Dreiecke, 24- 25 mm
oftmals
Vermischung
mit
anderen
Heidelibellen, schwer zu identifizieren
- Beine außen hellrötlichbraun, Innenseite
schwarz
Becher – Azurjungfer (Enallagma cyathigerum):
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- Flügelspannweite 40 – 50 mm, 30 mm lang
- sicher die häufigste Schlanklibelle in Europa
- ♂: blaue Augen, Azurblau gefärbt mit - besiedelt alle Gewässerarten
geringer dunkler Zeichnung
- Verbreitung vom Nordkap bis Mittelmeer
- ♀: grüne Augen, Hinterleib rosa, stärkere - Flugzeit von Mai bis September
Zeichnung
Große und kleine Pechlibelle (Ischnura elegans, Ischnura pumilio):
Kennzeichen:
Besonderheiten:
- Flügelspannweite 35-40 mm, 30 mm lang
- Flugzeit Mai bis September
- I. elegans: ♂ Kopf schwarz mit kreisrundem - I. pumilio leicht gefährdet, nach der
Fleck über Augen, Hinterleib schwarz, 8. Zwerglibelle kleinste Libellenart
Segment mit hellblauem Ring
- Paarung dauert 3-4 Stunden
- I. pumilio: ♂ sehr ähnlich aber 8. Segment - Larven können sich auch im Brackwasser
nur zu einem Drittel blau, 9. Segment ganz entwickeln
blau
- ♀: Hinterhauptsflecken, Farbvarianten
Quellen:
www.insektenbox.de,
www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at,
www.wikipedia.de Wolfgang Dreyer: Die Libellen
71
Exkursion Neusiedlersee 2010
Der Auenwald im Donau-Auen Nationalpark
Geschichte des Nationalparks

1984 Planung eines Wasserkraftwerks (Hainburg)

Aufruf
aller
österreichischen
Natur-
und
Umweltschutzvereinigungen
zu
landesweiten Protesten (Geburt der Umweltbewegung in Österreich)

Bei Baubeginn des Kraftwerkes friedliche Besetzung der Auwälder bei Stopfenreuth

Volksentscheid zur Verhinderung weiterer großer Wasserkraftwerke

Umfangreiche Untersuchung und Feststellung der Schutzwürdigkeit des Gebietes

1990 Vertrag zur Vorbereitung eines Nationalparks

1996 Gründung des Nationalparks in Form einer Gemeinnützigen Gesellschaft

Gesamtfläche > 9.300 Hektar, (~ 65% Auwald-, 15% Wiesen- und ca. 20%
Wasserflächen)

keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr, nur noch Renaturierungsmaßnahmen
Weich-/Hartholzaue
Grobe Unterteilung des Auenwaldes in
Weichholzaue
- flußnah
Hartholzaue
und
-flußfern
- ständige Überflutungen
-kürzere Überflutungszeit
-sandiger Kiesboden
-fruchtbarer Schlammboden
→Hoher Stress für Pflanzen
Stieleiche, Esche, Ulmen
(mechanisch Kräfte, Atemnot)
Silberweide, Schwarzpappeln
Anpassungen der Auengehölze
72
Exkursion Neusiedlersee 2010
- Adventivwurzeln
- schnelles Wachstum
- biegsame Zweige
- Soll-Bruchstellen
- Rasche Vermehrung
Lebensräume und Dynamik
Geprägt von der fast freien Abflussdynamik der Donau (freie Fließstrecke 47 km, davon 36
km im Nationalpark, Gebirgsflusscharakter).

rechtsufrig gelegene Nebenarme sehr dynamisch (Druck geg. Wiener Becken)
- Steilhänge und Gleitufer durch Mäanderbildung
 Steilhänge ideal für Eisvogel und Biber
 Wenig Wasserpflanzen wg. starker Strömung
 Gleitufer (Sand- u. Schotterbänke) mit Pionierpflanzen (Weiden, Pappeln)
 linksufrige gelegne Seitenarme (Altarme) tendieren zur Verlandung


Durch Verlegung des Hauptstroms und Donauregulierung → Stillgewässer

artenreichste Wasser- und Sumpfpflanzengesellschaften Europas

weite Schilfbereiche, Teichrosenfelder und verkrautete Verlandungsflächen
Überschwemmungswiesen
(sehr
nährstoffreich)
mit
einzigartigen
Pflanzengesellschaften

Heißländen (savannenartiges Habitat)
 entsteht auf alten Sand- u. Schotterbänken sowie ausgetrockneten Flussbetten
 Boden sehr wasserdurchlässig → sehr trocken → kaum Humus
 für die Aue sehr untypische Pflanzen- und Tierwelt
(Sand- u. Weißdorn, Flechten und Moose, sogar Gottesanbeterin)
4. Hangwald (Südufer der Donau → ehemaliger Prallhang der Donau)
73
Exkursion Neusiedlersee 2010
5. 30 – 40 m hohe Geländestoffe
6. Rückzugsort für Wildtiere bei Überschwemmungen

Viele Tümpelketten am Hangfuß (Laichplätze für Amphibien)

Buchen markieren Hochwassergrenze
Spezielle Flora
abhängig von Überflutungsdauer:
Kletterpflanzen: Efeu, Hopfen, gewöhnliche Waldrebe...
Krautige Pflanzen: Bärlauch, Knollen Beinwell, Teich- und Uferampfer...
Gräser: Schilf, Waldsegge...
Sträucher: Roter Hartriegel, Schwarzer Holunder...
Ökologische Bedeutung

artenreichstes
Gebiet
Mitteleuropas:
6-8%
Fläche
→2/3
aller
Pflanzengemeinschaften!

mehr als 30 Säugetier- und 100 Brutvogelarten, 8 Reptilien- und 13 Amphibienarten,
rund 60 Fischarten, reiche Fauna land- und wasserlebender Wirbelloser → insgesamt
über 3000 Tierarten
74
Exkursion Neusiedlersee 2010
 Für viele Wasservogelarten aus dem Norden Europas wichtiges Winterquartier
(Trittsteinbiotop)

Auenwälder
haben
die
höchste
Brutvogeldichte
aller
mitteleuropäischen
Lebensräume

größte zusammenhängende, naturnahe Aulandschaft dieser Art in Mitteleuropa

Außerdem Rückzugsgebiet für viele bedrohte Arten

"grünes Band" zwischen den Ballungsräumen Wien und Bratislava

Hochwasserschutz (Rückhalt von ca. 2 Millionen cbmWasser pro km² Auenfläche)

Reinigung des Wassers (Grund- und Trinkwasserschutz)
Quellen: http://www.donauauen.at; http://www.wald-in-not.de/download11/auwald.pdf ;
http://www.sdw.de/wald/baum_infos/faltblatt-auen/auen.html; "Auwälder - Die letzten
Dschungel Europas" von R. Hofrichter u. K. Herzer-Schmidt
75
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.7
Halophyten – Salzpflanzen
1. Definitionen

Pflanzen, die an salzreiche Standorte angepasst sind und dort überleben können

Werden als halophil bezeichnet

1500 bekannte Arten, gehören zu den Angiospermen, z. B. Süß- und Sauergräser,
Mangroven, Juncaceae
2. Einteilung nach…

Abhängigkeit vom Salz:
-
obligat: an bestimmte Konzentration gebunden, Toleranzbereich groß
-
fakultativ: können an Salzstandorten wachsen, benötigen es aber nicht
-
indifferent: Übergangsform zu den Süßwasserpflanzen, Toleranzbereich
gering


Art der Aufnahme:
-
lufthalin: Aufnahme des Salzes aus der Luft über die Blattoberfläche
-
wasserhalin: Aufnahme aus dem Wasser bei Arten, die am Wasser leben
-
terrestrisch: landlebende Arten, die Salz über den Boden aufnehmen
Salzgehalt des Standortes:
76
Exkursion Neusiedlersee 2010
-
oligohaline: Salzkonzentration von 0,5 bis 5 g/l , geringer Toleranzbereich
-
mesohaline: Salzkonzentration von 5 bis 18 g/l
-
polyhaline: Salzkonzentration bis zu 30 g/l
3. Anpassungen

Abschirmung: eingeschränkte Aufnahme

Absalzhaare: nehmen aktiv Ionen auf und sterben dann ab

Absalzdrüsen: bereits aufgenommene Salzionen werden wieder ausgeschieden

Abwurf von alten Pflanzenteilen

Sukkulenz: dient der Verdünnung des aufgenommenen Salzes

Photosynthesemechanismen: CAM - Stoffwechsel => wassersparend
4. Vorkommen
Überall verbreitet, aber tropische und gemäßigte Breiten bilden Verbreitungsschwerpunkt


Primäre Standorte: natürliche Lebensräume
-
Salzwiesen: an Uferbereichen der gemäßigten Klimazone
-
Mangrovenwald: tropische Küstenregionen
-
Binnenland: z. B Seewinkel Neusiedler See
Sekundäre Standorte: durch Menschen erzeugt, z. B. Salzen der Straße
-
an StraßenrändernBergwerks- und Industriegelände
Referat, Nitsche Nicole am 05.05.10
77
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.8
Probleme eines holomiktischen (und polymiktischen) Sees
am Beispiel des Neusiedler Sees
Definition
„holomiktisch“: Mindestens 1x pro Jahr zirkuliert die gesamte Wassermasse
„polymiktisch“: Wassermasse zirkuliert häufig oder dauerhaft
Wiederholung: Wasserzirkulation im See
Temperaturschwankungen sowie die Dichteanomalie des Wassers sind verantwortlich für
vier Phasen der Durchmischung eines ausreichend tiefen Sees:
 Sommerstagnation:
Warmes
Epilimnion,
Metalimnion
(Sprungschicht
mit
Temperaturabfall) und Hypolimnion mit konstanten 4 °C

Herbstzirkulation: Temperaturschichtung aufgelöst, Herbststürme durchmischen das
Wasser (Vollzirkulation)
 Winterstagnation: Eisschicht an der Oberfläche verhindert Durchmischung, Wasser
bei 4 °C
 Frühjahrszirkulation:
Stürme
durchmischen
das
Wasser,
noch
keine
Temperaturschichtung
Topologie des Neusiedler Sees
 Gesamtfläche: 320 km² (inkl. Schilfgürtel), 36 km lang, 6 – 14 km breit
 max. 1,8 Meter tief!
 Kräftige Winde  permanente Durchmischung des Wassers (= polymiktischer
Flachsee)
 Sehr salzhaltig Überreste des Flachmeeres vor 16 Mio. Jahren
 Starke Verdunstung
78
Exkursion Neusiedlersee 2010
 Wasserstand hauptsächlich durch Niederschlag bestimmt  Wasserpegel schwankt
sehr stark, teilweise Austrocknung möglich
Konsequenzen der geringen Tiefe und permanenten Durchmischung des Wassers
 Keine Stagnationsphasen (außer bei Zufrieren in Extremwintern)
 Keine Sprungschicht Wasser überall gleich temperiert
 Extreme Erwärmung und Abkühlung des Sees innerhalb weniger Stunden
 keine Schichten mit unterschiedlichem Mineral- und Sauerstoffgehalt
 Seetrübung durch hochgewirbelte Sedimentteile (Tonsediment am Boden)
 kaum Sonnenlicht bis zum Boden
Ökologie des Sees
 Trotz vieler Mineralien (mesotroph) auf Grund der Wassertrübung und des
Salzgehalts fast kein Algenwachstum
 Vor allem Ansiedlung halophiler Mikroorganismen, Algen und Halophyten
 Schilfgürtel (178 km2) und Schilfinseln („Schoppen“) bieten Brutplatz und
Lebensraum für mehr als 250 Vogelarten
 mehr als 30 Fischarten (Problem bei Austrocknen oder Zufrieren des Sees)
79
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.9
Naturraum Neusiedler See
Allgemeine Daten
Wasseroberfläche:
142 km²
Land mit Schilfgürtel: 320 km²
Seelänge:
36 km
Seebreite:
6 bis 14 km
Maximale Tiefe:
1,8 m
Mittlere Tiefe:
1m
Landschaften:
Hanság (Westen)
Parndorfer Platte (Norden)
Leithagebirge (Osten)
Neusiedler See
Tiefebene des Seewinkels (Südosten)
Klima
Typ:
pannonisches Klima (relativ warm sowie trocken gemäßigt)
Temperaturen:
ca. 40°C im Sommer bis ca. -20°C im Winter
Jahresniederschlagsmenge: 600 mm
Eisbedeckung des Sees:
max. 100 Tage pro Jahr
Besonderheit:
starke
plötzliche
Stürme,
abgeschwächte
atlantische
Strömungen
und Hitzeperioden
80
Exkursion Neusiedlersee 2010
Bodenbeschaffenheit
Salzboden
Sandboden
Vorteile
Nachteile
Artenspezialisie
Tiefe Risse bei
rung
Trockenheit
Feuchtigkeitspe
Erosionsgefahr
ndend
Weinbau
Nährstoffreich
Schwarzbo
Nährstoffreich
Monokulturen
den
Prioritärer Lebensraum
Wiesen und Weiden: Rinderdung positiv für Insekten, schnelle Feindsichtung möglich
Sandboden:
Große Kreiselwespe nutzt unter anderem warmen lockeren Boden
Niedermoor:
Heimat z. B. des schwersten flugfähigen Vogels der Welt
Schilf:
Rast- und Nahrungsplatz sowie Brutplatz für zahlreiche Enten- und
Vogelarten
81
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.10 Die Geschichte des Burgenlandes
1. Wo ist das Burgenland
2. Geschichte
a. Frühzeit
b. Mittelalter
c. Neuzeit
d. Nachkriegszeit
e. Burgenland im 3. Reich
f. Burgenland in der zweiten Republik
1. Wo ist das Burgenland?
Slowakei
Ungarn
Slowenien
2. Geschichte
a. Frühzeit
10.000 v.Chr.
5.000 v.Chr.
 Mittelsteinzeit: frühste Besiedelung
 Jungsteinzeit: bäuerlicher Bevölkerung
82
Exkursion Neusiedlersee 2010
 Kelten besiedelt
 Teil des römischen Weltreiches
 frühgeschichtliche Verkehrswege
 Völkerwanderung

Karl der Große 
fränkisch-bayrische Oberherrschaft
b. Mittelalter
 um 900 n.Chr. Ungarische Herrschaft
 Deutsch-Westungarn
 „Güssinger Grafen“ = Héder und Hedervary
 Süden die Güssinger, im Norden die Mattersdorfer-Forchtensteiner
 Landeswappen (1922): eine Kombination der Geschlechterwappen
 Spätmittelalter: Teil Westungarns an Österreich verpachtet
 1459 Habsburger Burgenland einseitig an Österreich
 militärische Konflikt mit der ungarischen Krone
 1462 Frieden von Ödenburg
 bis 1918 für alle Bereiche die Normen des Königreichs Ungarn
 Machtkämpfe  schwer verwüstet
c. Neuzeit
1526
 1526 Habsburger erbten Krone Ungarns
 die wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen an Österreich nahmen stark zu
 Wanderarbeiter fanden Arbeit
 1683 2. Wiener Türkenbelagerung
 Napoleon  französische Herrschaft
 1848 Revolution in Ungarn
83
Exkursion Neusiedlersee 2010
 Zerschlag der Revolutionsregierung  Österreichisch-Ungarischer Ausgleich
 Ungarnpolitik
d. Nachkriegszeit
 Zerfall der Habsburgermonarchie und Deutsch-Westungarns
 1919 Friedensvertrag von Saint-Germain
 1920 Vertrag von Trianon
 Dezember 1921, Volksabstimmung zur Zugehörigkeit
 1925 Eisenstadt neue Hauptstadt
 1926 Verfassung nach ungarischen Normen
e. Burgenland im 3. Reich
 Am 15. Juni 1922 neu gewählter Burgenländischer Landtag
 1927 Schattendorfer Urteil
 Großkundgebung in Wien (Julirevolte)
 1938  das Burgenland wurde aufgelöst
 1945 ließ NS-Befestigungsanlagen errichten
 1945 Massaker von Rechnitz
 1945  Wiedervereinigung
f. Das Burgenland in der zweiten Republik
 1945 Rote Armee
 bis 1955 sowjetische Besatzungszone
 1957 massive Befestigungsanlagen

1989 Fall des „Eisernen Vorhanges“
Legende
Burgenland unter Ungarischer Herrschaft
Burgenland unter Österreichischer Herrschaft
unklare Herrschaftslage zwischen Österreich und
84
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.11 Wald-
und
Trockenrasengesellschaften
im
Naturschutzgebiet
Hundsheimer Berg
1.Geologie:
Die Hundsheimer Berge (auch Hainburger Berge) liegen im Osten Niederösterreichs.
Geologisch gehören sie bereits zu den Kleinen Karpaten, von denen sie durch die Donau
getrennt sind. Die Bergkette, deren höchste Erhebung der Hundsheimer Berg mit einer Höhe
von 480 m ist, besteht hauptsächlich aus Kristallin und Kalkstein. Der Hundsheimer Berg ist
zur Hälfte bewaldet (Hainburger Wald). Die Trockenrasen im NSG sind einerseits durch den
flachgründigen Boden bedingt auf dem Bäume nicht wachsen können, andererseits
entstanden sie durch menschliche Einflüsse, wie Rodung und Beweidung. Letztere sind
ständig von Verbuschung bedroht, da der Boden dort ja ursprünglich Waldboden war und so
auch für Bäume tiefgründig genug wäre um dort zu wachsen.
2. Entstehung und Geschichte des NSG:
Der Hundsheimer Berg wurde 1965 zum Naturschutzgebiet erklärt, nachdem man erkannt
hatte, dass dort seltene Pflanzen, über 1000 Schmettlingsarten und in den Höhlen sogar vom
aussterben bedrohte Fledermäuse vorkommen. Noch heute werden dort neue (Insekten)
Arten entdeckt. 1989 wurde das NSG schließlich vom Europarat in das Netzwerk
biogenetischer Reservate aufgenommen um die Schutzwürigkeit zu unterstreichen. Die
Steppen und Trockenrasen im NSG sind nicht nur natürlichen Ursprungs (siehe oben) und
benötigen deshalb zum Teil Pflege durch den Menschen. So wird das Gebiet von ca. 250
Schafen beweidet, die eine Verbuschung verhindern sollen.
85
Exkursion Neusiedlersee 2010
3. Klima:
Der Hundsheimer Berg ist eine Wärme Insel, es herrscht Pannonisches Klima. Das
pannonische Klima ist trocken-heiß mit heißen Sommern und recht kalten Wintern. Das
Klima wird von Osten kontinental und von Süden mediterran beeinflusst.
4. Wald- und Trockenrasengesellschaften:
Die pannonische Trockenvegetation wird hauptsächlich entsprechend der Bodenmächtigkeit
gegliedert (flachgründig bis tiefgründig) aber auch nach dem Untergrund (Kalk, Dolomit,
Silikat, Kalksand, Löß, Salzanreicherung). Desweiteren unterscheidet man primär Steppe
(keine oder geringe Eingriff durch den Menschen) und sekundär Steppe (entstanden durch
menschliche Eingriffe).
Folgende Vegetationstypen werden in den Hundsheimer Bergen unterschieden:
1. Felssteppen: Inselartig im Osten Österreichs auf steilen Felsrippen der Süd- und
Westhänge mit sehr flachgründigem Boden verbreitet. Der Boden ist sehr trocken und
Nährstoff arm, die Vegatationsdecke oft nicht geschlossen.
2. Rasensteppen: An trockenen Standorten auf mäßig tiefem Boden, auf flachen Hängen und
Kuppen. Rasensteppen sind reicher an Feinerde und als Standort weniger extrem. Die
Vegatationsdecke ist meist geschlossen.
3. Wiesensteppen: Auf tiefgründigerem Boden. Ehemals Waldboden, durch Rodung und
ständige Beweidung entstanden; durch fehlende Beweidung in den letzten Jahrzehnten
jedoch stark mit Dornsträuchern (Weißdorn, Heckenrose) und Säulenwacholder durchsetzt.
Beispiel für sekundär Steppe.
86
Exkursion Neusiedlersee 2010
4. Wald-Steppensaum: Günstiger Standort am Rand von Wäldern uns Gebüschen. Boden
tiefgründig und relativ frisch (feucht). Ausserdem lichtreich und windgeschützt.
Begleitgesellschaft entlang des Flaumeichen-Waldes.
5. Flaumeichen-Buschwald: Nur noch wenige Reste.Wärmeliebende Gehölzgesellschaft
hauptsächlich in den Rinnen zwischen den Felsrippen der Südhänge auf tiefergründigem
Boden.
Einige typische Vertreter in den einzelnen Vegetationstypen:
Felssteppe: Hainburger Federnelke (endemisch) (Dianthus lumnitzeri), Zwergschwertlilie (Iris
pumila), ruthenische Kugeldistel (Echinops ritro subsp. Ruthenica), Lotwurz (Onosma
austriaca), Österreichische Schwarzwurz (Scorzonera austriaca), Schmalblatt-Lein (Linum
tenuifolium), Bergfenchel (Seseli osseum), Kurzhaar Donarsbart (Jovibarba hirta), Weißer
Mauerpfeffer (Sedum album),
Rasensteppen: Walliser Schwingel (Festuca valesiaca), Federgras (Stipa pennata), Wundklee
(Anthyllis vulneraria), Sibirische Glockenblume (Campanula sibirica), Große Küchenschelle
(Pulsatilla grandis), Schopfmilchstern (Ornithogalum pannonicum), Liege Ehrenpreis
(Veronica prostrata), Ähriger Blauweiderich (Pseudolysimachion spicatum), Gelblauch
(Allium flavum), Hohe Kugelblume (Globularia punctata), Steppenwolfsmilch (Euphorbia
seguieriana), Bart-Wachtelweizen (Melampyrum barbatum), Steppenveilchen (Viola
ambigua), Strand-Esparsette (Onobrychis arenaria),
Wiesensteppen: Duft-Schöterich (Erysimum odoratum), Knackerdbeere (Fragaria viridis),
Purpur- oder Phönizische Königskerze (Verbascum phoeniceum), Trauer-Nachtviole
(Hesperis tristis), Zotten-Lein (Linum hirsutum), Christusaugen-Alant (Inula oculus-christi),
Östrreichischer Tragant ( Astragalus austriacus), Große Kreuzblume (Polygala major),
Bienenragwurz (Ophrys apifera), Pannonischer Goldlack (Erysimum diffusum), Pannonische
Platterbse (Lathyrus pannonicus), Östereichischer Salbei (Salvia austriaca),
87
Exkursion Neusiedlersee 2010
Wald-Steppensaum: Adonisröschen (Adonis vernalis) Blutstorchenschnabel (Geranium
sanguineum) Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris) Diptam (Dictamnus albus), Bunt-Flockenblume
(Centaurea triumfettii), Österreichischer Drachenkopf (Dracocephalum austriacum),
Adriatische Riemenzunge (Himantoglossum adriaticum), Knollen-Brandkraut (Phlomis
tuberosa), Thüringische Strauchpappel (Lavatera thuringiaca), Kantabrische Winde
(Convolvulus cantabrica), Zwerg-Mandel (Prunus tenella), Zwerg-Weichsel (Prunus fruticosa),
Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia), Felsen-Kreuzdorn (Rhamnus saxatilis),
Flaumeichen-Buschwald: Flaumeiche (Quercus pubescens), Kornelkirsche (Cornus mas),
Wolliger Schneeball (Viburnum lantana), Elsbeere (Sorbus torminalis), Feldahorn (Acer
campestre), Zerr-Eiche (Quercus cerris), Liguster (Ligustrum vulgare), Schlehdorn (Prunus
spinosa), Warziger Spindelstrauch (Euonymus verrucosa), Feld-Ulme (Ulmus minor),
Pimpernuss (Staphylea pinnata), Bunte Schwertlilie (Iris variegata), Purpurblauer Steinsamen
(Buglossoides purpurocaerulea), Kronen-Kronwicke (Coronilla coronata), Wiener GamanderEhrenpreis (Veronica vindoboensis).
88
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.12 Lacken im Gebiet des Seewinkels
Der Seewinkel:
Eigenschaften:
-
120 Meter über dem Meeresspiegel
-
tiefliegende Landschaft und eines der niederschlagärmsten Gebiete Österreichs
-
befindet sich östlich und damit zwischen dem Neusiedler See und der ungarischen
Grenze
-
darin befinden sich viele kleine Gewässer  salz- und sodahaltig
-
er liegt in einem pannonischen Klimagebiet
-
besitzt ein vielfältiges, in Österreich einmaliges Pflanzen- und Tierleben
Geschichte:
-
vor ca. 30 Jahren hatten die kleinen Gewässer, die auch als Lacken bezeichnet
werden, offene Ufer ohne Röhrichtbestände  heute: Schilfgürtel
-
haben aber z. B. für Vögel immer noch eine überragende Bedeutung als Brut- und
Durchzugsgebiet
-
letztes Jahr: kaum Wasser in den Lacken
-
dieses Jahr: schneereicher Winter  Grundwasserstand wieder angehoben
Besonderheiten:
-
er gehört zu jenen Bereichen, in denen sich der Frühling sehr zeitig ankündigt
 Zugvögel machen hier früh Station  im Sommer bis zu 250 verschiedene
Vogelarten
-
besonders reiche Artenvielfalt  1993 „Nationalpark Neusiedler See-Winkel“
(schließt vor allem den südöstlichen Teil des Sees und die Lacken im Osten ein)
89
Exkursion Neusiedlersee 2010
-
die Uferzonen dürfen nicht betreten werden  um Brutvögel nicht zu stören und um
das Überleben empfindlicher und seltener Pflanzen zu sichern
-
durch unterirdische Zuflüsse aus dem östlichen Seewinkel wird der Wasserstand des
Neusiedler Sees beeinflusst
-
bedeutendste Kerngebiete des Seewinkels aus der Sicht des Naturschutzes:
Südteil des Neusiedler Sees mit dem wechselfeuchten Seevorgelände und dem
Schilfgürtel, die Lacken, die verschiedenen Wiesentypen und das Gebiet, das vom
Illmitzer Zicksee (Zicklacke) und dem Oberen und Unteren Stinkersee ausgeht
Zicklacke
Salzlacke
Die Salzlacken:
Entstehung
-
in der Eiszeit  große Eislinsen hinterließen wannenförmige Mulden - ursprünglich
entstanden etwa 150 salzige Seen
Eigenschaften
-
40 kleine, salzhaltige Seen, die Salzlacken, sind auf einer Fläche von 25m² verteilt
90
Exkursion Neusiedlersee 2010
-
die „Lange Lacke“, nordöstlich von Apetlon kann eine Dimension bis zu 10m²
einnehmen, bis zu 0,8m tief werden und im Sommer dennoch vollständig
austrocknen
-
Lacken sind bis zu maximal 0,7m tief und meist von Schilfgürteln umgeben
-
spezielles Biotop  reiches Vorkommen an Salzen und Soda sowohl im Wasser als
auch im Boden
-
intermittierenden Gewässer  fallen teilweise trocken
Zyklus
-
in sommerlicher Hitzeperiode trocknen die Lacken regelmäßig aus
-
Natriumsalze wie Soda (Natriumcarbonat), Glaubersalz (Natriumsulfat) und
Kochsalz(Natriumchlorid) sowie Bittersalz (Magnesiumsulfat) blühen aus  bilden
alkalischen Stauhorizont  Schnee
-
Stauhorizont verhindert das winterliche Niederschlagswasser an der Versickerung
Wichtige Faktoren für einen gesunden Zyklus
-
Salz und Sodazufuhr sind an einen relativ hohen Grundwasserspiegel gebunden
-
lange Sonnenscheindauer, hohe Temperaturen bei geringen Niederschlägen
begünstigt den kapillaren Aufstieg des Grundwassers  Salzzufuhr der Lacken
-
wird diese unterbrochen  Austrocknung  Boden porös  wasserdurchlässig
-
Kanalnetz schützt vor Überschwemmungen  Grundwasserspiegel um 1,5 Meter
gesenkt  Verschiebungen in der Chemie von Gewässern und Sedimenten
-
das Wasser wird ohne die Salznachlieferung des Grundwassers saurer, das Wasser
wird ohne die Salznachlieferung des Grundwassers sauer  Humusbildung 
Pflanzen keimen und eine Versteppung oder Verlandung des Seegebiets tritt ein
-
Regen und Lackenwasser vertragen sich gut – Grundwasser und Lackenwasser 
chemischen Reaktionen  Kalkwolken  Schlamm
91
Exkursion Neusiedlersee 2010
-
Grundwasser darf die Lacken von unten nur berühren, es muss gerade genug
Feuchtigkeit da sein, um die Durchsalzung und Dichtung des Bodens zu gewährleisten
Weitere Gefahren für Lacken
-
Überdüngung  Verschilfung
-
Trockenlegungen oder Müllverschmutzung
Bedeutung der Salzlacken:
-
Vegetation, wie sie sonst nur noch in Südrussland und Zentralasien heimisch ist
-
durch hohe Salzkonzentration  nur angepasste Spezialisten wie z. B. Salzkresse,
Kampferkraut, Zickgras und Gänsefuß. Auch Vögel wie der Säbelschnäbler und
Seeregenpfeifer brüten auf Salzböden.
Salzkresse
Säbelschnäbler
Renaturierung:
-
Lackensterben wurde untersucht  Lösung: im Feldversuch wurden insgesamt elf
Tonnen einer Soda-Glaubersalzmischung auf der ausgetrockneten Lacke aufgebracht.
-
Befürchtung: zu hoher pH-Wert für Tiere und  Aber: Salzpflanzen und die kleinen
Krebse sind aus ihren Dauerstadien wieder erwacht, Vogelspuren wieder entdeckt
-
Auf diese Weise konnte ein Teil der Nördlichen Martinhoflacke renaturiert werden.
92
Exkursion Neusiedlersee 2010
Quellen:
http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.n/n554421.htm
http://www.seewinkel.eu/
http://de.wikipedia.org/wiki/Salzlacke
93
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.13 Orthoptera–Systematik und Biologie der Springschrecken
1. Systematik
1.1 Stammbaum
1.2 Allgemeine Merkmale

interbeine = Sprungbeine

Legeapparat

3 Beinpaare

2 Flügelpaare (VF = Deckflügel; HF = häutig)

Gehörgang am Hinterleib oder an den Vorderbeinen

Lauterzeugung über Stimulationsorgane (nur von männlichen Vertretern)
1.3 Wesentliche Unterschiede
Fühler
Kurzfühlerschrecken
Langfühlerschrecken
kurz
lang
94
Exkursion Neusiedlersee 2010
Lauterzeuger Bein/Flügel
Flügel/Flügel
Legeapparat
kurz
lang, säbelfärmig
Nahrung
Vegetarier
tierisch-pflanzlich
1.4 Beispiele aus dem Raum Neusiedler See
a. Feldgrille (Gryllus campestris)

Insekt des Jahres 2003

Vorkommen:
warme, sonnige und trockene Hänge, Rasen und Felder, Kiesgruben
und Heiden

Aussehen:
- glänzend schwarz bis seltener braun gefärbt
- gedrungener, zylindrischer Gestalt mit kräftigen Beinen.
- Kopf kugelförmig gewölbt; trägt kräftige Beißwerkzeuge, ca. 20 mm
lange, dünne Antennen und drei helle Punktaugen (Ocelli) auf der
Stirn
- Prothorax ist quadratisch
- bräunlichen bis tiefschwarzen, an der Basis gelben, transparenten
Vorderflügel sind gut ausgebildet
- caudal am Abdomen befinden sich zwei Cerci
b. Große Sägeschrecke (Saga pedo)

räuberisch lebende Art

gehört zu den größten und zugleich seltensten Insekten Europas  30-35 Millimeter
groß

Fortpflanzung parenthogenetisch  aus den unbefruchteten Eiern schlüpfen fast nur
Weibchen

Vorkommen:
bewohnen Busch- und Grasland, meistens auf kalkhaltigen Böden
95
Exkursion Neusiedlersee 2010

Ernährung:
erbeuten vorwiegend andere Heuschrecken und Grillen, die mit dem
vorderen- und dem
mittleren Beinpaar gepackt und gegen die ebenfalls bedornte Brust
gepresst werden.
(erbeuten sogar ausgewachsenen Gottesanbeterin)
c. Sumpfschrecke (Stethophyma grossum)

bis zu vier Zentimeter groß

olivgrün bis dunkelbraun

an den Hinterschienen befindet sich eine Reihe schwarzer Dornen

erzeugen hörbare Knipslaute

Ernährung:
Süß- und Riedgräsern

Vorkommen:
bevorzugt Feucht- und Nasswiesen
d. Grüne Lauchschrecke (Mecostethus parapleurus)

Vorkommen:
in feuchten Wiesen und Gewässerufern; auch auf langgrasigen
Trockenwiesen

Ernährung:
Gräser, vermutlich auch Kräuter
e. Steppen-Sattelschrecke (Ephipigger)

unverkennbares Halsschild; in der hinteren Hälfte nach einem scharfen Knick
trichterförmig aufgewölbt  Namensgebend

Flügel sind zu kurzen Stummeln zurückgebildet  flugunfähig

Halsschild als Schalltrichter bei Lauterzeugung mit den Flügeln

Vorkommen:
trocken-heiße Lebensräume
96
Exkursion Neusiedlersee 2010
2. Biologie
2.1 Fortpflanzung

Paarfindung erfolgt durch artenspezifische Gesänge

Teilweise nur von Männchen, aber auch von beiden Geschlechtern

Befruchtung:
- Männchen kolbt große Spermatophore an Geschlechtsöffnung des
Weibchens
-
Zusätzlich
wird
noch
ein
gallertiger
„Samenwächter“
(Spermatophylax) übertragen
- Nach der Paarung beginnt Weibchen, die für die spätere Ausbildung
der Eier nahrhafte
Gallerte der Sparmatophore zu verzehren, wobei die Spermien in die
Samenbehälter der
Weibchen gepresst werden.
- Eiablage erfolgt meistens direkt auf den Boden, in seltenen Fällen
auch auf Pflanzen.
2.2 Entwicklung

Hemimeterbole, d.h. sie besitzen verschiedene Larvenstadien und kein Puppenstadium

Metamorphose : Ei – Nymphe – Imago

in Europa liegen diese Stadien in einem Jahreszyklus
97
Exkursion Neusiedlersee 2010
2.3 Vorkommen

leben meist solitär, aber öfter auch in Schwärmen

eigentlich können sie überall vorkommen, außer in extrem kalten Gebieten
2.4 Ernährung

Langfühlerschrecken:
oder auch

Kurzfühlerschrecke:
Die meisten Arten sind räuberisch. Einige dagegen sind phytophag
beides
Hier findet man überwiegend Pflanzenfresser. Sie ernähren sich von
Gräsern und Kräutern
98
Exkursion Neusiedlersee 2010
4.14 Weinanbaugebiet Burgenland
I.
Historisches
 800 v.Chr.
Römerzeit
1526
die ältesten Belege für Weinbau in Österreich – Traubenkerne in
Zagersdorf
Kaiser Probus erlaubt den Regionen Weinbau
der erste urkundlich belegte Botrytiswein Österreichs – der
„Lutherwein"
1870–1890 Reblauskatastrophe
1921
Das Burgenland wird österreichisches Bundesland
1985
strengstes Weingesetz der Welt
Ab 1990
II.
Qualitätsentwicklung im Weinbau
EU-Förderungen Einsatz modernster Technologie möglich
Allgemeines
Österreich: Weinverbrauch Platz 8 , Weinproduktion Platz 16 weltweit
Gebiete: Weinanbau nur im Osten Österreichs
Lage: zwischen 47. und 48. Breitengrad
Klima: Pannonische und illyrische Klimazone
Sonnenscheindauer ca. 2000 h
NS ca. 350-650 mm
Vegetationszeit : 250 Tage
Gesamtfläche: 16.500 Hektar, Unterteilung in 4 Gebiete
99
Exkursion Neusiedlersee 2010
III.
Neusiedlersee
Lage: vom nördlichen Ufer des Sees und Ostufer bis zur ungarischen Grenze
Größe: 8893 Hektar
Meisten Weingebiete im Nationalpark situiert
Boden: Löß, Schwarzerde, Schotter, Sand, Salz, Quarzsand, Lehm, Ton
Klima: Günstiges pannonisches Mikroklima
Weine: Prädikatsweine, Süßweine  Trockenbeerenauslese (botrytis cinerea)
80% Weißweine: Grauburgunder, Sauvignon blanc, Eiswein
20% Rotwein: Blauer Zweigelt, Cuvée
100
Exkursion Neusiedlersee 2010
IV.
Neusiedlersee-Hügelland
Lage: Westufer des Sees bis Leithagebierge
Größe: 4710 Hektar
Boden: Gneis- und Schiefergestein (kalkhaltig), Löß, (sand- und lehmhaltige)
Schwarzerde
Klima: pannonisches Mikroklima
Weine: Prädikatsweine, Süßweine  Trockenbeerenauslese (botrytis cinerea),
trockene Weine
60% Weißweine: Chardonnay, Weißburgunder, Neuburger, Ruster Ausbruch
40% Rotweine: Zweigelt, Blaufränkisch
V.
Blaufränkischland – Mittelburgenland
Lage: südlich vom Neusiedlersee, hügeliger, stärker bewaldet
Größe: 3242 Hektar
Boden: sandig, Schotter, lehmig  guter Wasserspeicher
Klima: illyrisch mit ausgeglicheneren Temperaturen
Weine: 70% Rotweine: Blaufränkisch, Zweigelt
30% Weißweine: Cabernet Sauvignon, Welschriesling, Weißburgunder
101
Exkursion Neusiedlersee 2010
VI.
Südburgenland
Lage: südlich des Günser Berglandes
Größe: 621 Hektar
Boden: eisenhaltige tonige Lehmböden, Verwitterungsböden mit blauem Tonschiefer
Klima: illyrisch, mild, Ø Temperatur im Sommer: 23 °C
Weine: 60% Weißweine: Cabernet Sauvignon, Welschriesling
40% Rotweine (Tendenz steigend): Blaufränkisch, Cuvée
VII.
Qualitätsstufen
Prognose: über Zuckergehalt im Most  1°KMW  5 Oe  1% Zucker im Most
Stufen: Tafelwein (min. 10,6 °KMW), Landwein (min. 14 °KMW),
Qualitätswein (min. 15 °KMW), Kabinett (min. 17 °KMW)
Prädikatsweine: Trockenbeerenauslese, Beerenauslese, Ausbruch, Eiswein, Spätlese
102
Exkursion Neusiedlersee 2010
5. Ilustrationen einiger Pflanzen
(1) Eryngium campestre
(4) Leucanthemum vulgare
(2) Trinia glauca
(5) Cynoglossum officinale
(3) Carduus nutans
(6)Nonnea pulla
103
Exkursion Neusiedlersee 2010
(7)
Cardaria draba
(10)
Euphorbia cyparissias
(8)
(11)
Dianthus pontederae
Knautia arvensis
(9) Silene alba
(12) Euphorbia seguierana
104
Exkursion Neusiedlersee 2010
(13)
Astragalus asper
(16)Trifolium pratense
(19) Thymus serpyllum
(14) Robinia pseudoacacia
(17)Salvia nemorosa
(20) Ornithogalum pannonicum
(15) Tetragonolobus maritimus
(18)Salvia pratensis
(21) Linum austriacum
105
Exkursion Neusiedlersee 2010
(22)
Orchis morio
(25) Hordeum murinum
(23) Papaver rhoeas
(26) Polygala vulgaris
(24) Plantago media
(27) Ranunculus illyricus
106
Exkursion Neusiedlersee 2010
(28) Crataegus monogyna
(31) Anthriscus sylvestris
(29) Fragaria viridis
(32) Buglossoides purpuro-caeruleum
(30) Sanguisorba minor
(33) Erysimum odoratum
107
Exkursion Neusiedlersee 2010
(34) Dianthus lumnitzeri
Der Exkursionsbericht wurde verfasst von:
Haager Maria, Hofmann Julia, Huntgeburth Alina, Sellin Stephanie, Stöckert Alexandra
108