GAV Schreinergwerbe ( | 1.35 MB)

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GAV Schreinergwerbe ( | 1.35 MB)
Schreinergewerbe
Gesamtarbeitsvertrag
2012–2015
Gesamtarbeitsvertrag
für das Schreinergewerbe
Legende:
Die GAV-Bestimmungen, die vom Bundesrat allgemeinverbindlich erklärt
worden sind, sind mit einem doppelten Längsstrich markiert.
Die in den GAV eingefügten Bestimmungen aus dem Arbeitsvertragsrecht des
OR bzw. des Arbeitsgesetzes sind mit einem einfachen Längsstrich markiert.
1
GAV – Schreinergewerbe
2012 – 2015
Inhaltsübersicht
I. GELTUNGSBEREICH
Art. 1: räumlicher Geltungsbereich
Art. 2: betrieblicher Geltungsbereich
Art. 3: personeller Geltungsbereich
A: NORMATIVE BESTIMMUNGEN
2
II. ALLGEMEINE PFLICHTEN DER ARBEITNEHMENDEN
Art. 4: Sorgfalts- und Treuepflicht
Art. 5: Schwarzarbeit
Art. 6: Rechenschafts- und Herausgabepflicht
III. ARBEITSZEIT UND ÜBERSTUNDENARBEIT
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
IV. LOHN
Art.
Art.
Art.
Art.
V. AUSRICHTUNG DES LOHNES
Art. 20: Lohnzahlungsfristen und Termine
Art. 21: Lohnrückbehalt
Art. 22: Lohnzahlung
7: Jahresarbeitszeit
8: Betriebliche Arbeitszeit und Schichtarbeit
9: Schichtarbeit
10: Arbeitszeitkontrolle und Zeitausgleichsregelung
11: Besondere Arbeitszeitregelungen
12: Fünftagewoche
13: Überstundenarbeit
14: Lohnzuschlag für Abend-, Nacht- und Sonntagsarbeit
15: Mitwirkung in Betriebskommission und Stiftungsrat einer
Pensionskasse
16:
17:
18:
19:
Vereinbarter Lohn
Mindestlöhne und Arbeitnehmendenkategorien
13. Monatslohn
Familien- und Kinderzulagen
VI. LOHN BEI VERHINDERUNG AN DER ARBEITSLEISTUNG
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
VII. AUSLAGENERSATZ
Art. 29: Auslagen für Verpflegung und Unterkunft
Art. 30: Reiseauslagen
Art. 31: Fälligkeit
VIII. FERIEN- UND FEIERTAGSENTSCHÄDIGUNG
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
IX. BEENDIGUNG DES ARBEITSVERHÄLTNISSES
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
23:
24:
25:
26:
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43:
44:
45:
Allgemeines
Lohn bei Krankheit
Lohn bei Unfall
Lohn bei Militärdienst
Lohn bei anderen Absenzen
Weiterbildung
Feriendauer
Kürzung der Ferien
Zeitpunkt der Ferien
Ferienlohn
Abweichende Ferienregelung
Feiertagsentschädigung
Kündigung während der Probezeit
Kündigung nach der Probezeit
Kündigung zu Unzeit durch den Arbeitgeber
Kündigung zu Unzeit durch den Arbeitnehmenden
Fristlose Auflösung des Arbeitsverhältnisses
Kündigungsschutz bei missbräuchlicher Kündigung
Unverzichtbarkeit
Lohnfortzahlung bei Tod des Arbeitnehmenden
B: INDIREKT SCHULDRECHTLICHE BESTIMMUNGEN
X: KONVENTIONALSTRAFEN
Art. 46: Konventionalstrafen
XI: VOLLZUGSKOSTENBEITRAG
Art. 47: Zweck des Beitrages
Art. 48: Höhe des Vollzugskostenbeitrages
Art. 49: Erhebung des Beitrages
3
C: SCHULDRECHTLICHE BESTIMMUNGEN
XII: PFLICHTEN DER VERTRAGSPARTEIEN UNTER SICH
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
XIII: PENSIONSKASSE
Art. 60: Pensionskasse
XIV: VERTRAGSDAUER
Art. 61: Vertragsdauer, Inkrafttreten
50:
51:
52:
53:
54:
55:
56:
57:
58:
59:
Friedenspflicht
Zusammenarbeit zwischen den Vertragsparteien
Gemeinsame Durchführung
Gerichtsstandklausel
Zusatzvereinbarung
Lohnverhandlungen
Allgemeinverbindlichkeitserklärung
Paritätische Berufskommissionen
Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten
Schiedsgericht
ANHANG I: Mindestlöhne
ANHANG II: Entschädigungspflichtige Feiertage
ANHANG III: Pro-rata-Anspruch des Ferienbezugs
4
Weiterbildungs- und Gesundheitsschutz- Gesamtarbeitsvertrag
für das Schreinergewerbe
2008 – 2012
Inhaltsübersicht
I. GELTUNGSBEREICH
Art. 1: räumlicher Geltungsbereich
Art. 2: betrieblicher Geltungsbereich
Art. 3: personeller Geltungsbereich
II. LOHN BEI VERHINDERUNG AN DER ARBEITSLEISTUNG
Art. 4: Weiterbildung
III. ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ
Art.
Art.
Art.
Art.
Art.
IV. WEITERBILDUNGS- UND GESUNDHEITSSCHUTZ-BEITRAG
Art. 10: Zweck der Beiträge
Art. 11: Höhe der Beiträge
Art. 12: Erhebung der Beiträge
V. KONVENTIONALSTRAFE
Art. 13: Konventionalstrafen
VI. SCHULDRECHTLICHE BESTIMMUNGEN
Art. 14: Paritätische Berufskommission
VII. VERTRAGSDAUER
Art. 15: Vertragsdauer, Inkrafttreten
5:
6:
7:
8:
9:
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Sicherheitskonzept «SIKO 2000»
Pflichten des Arbeitgebers
Pflichten des Arbeitnehmenden
Stellung der Sicherheitskonzept «SIKO 2000»-Verantwortlichen
im Betrieb
5
6
Gesamtarbeitsvertrag
für das Schreinergewerbe
I. GELTUNGSBEREICH
Art. 1: Räumlicher Geltungsbereich
1
ieser Gesamtarbeitsvertrag (GAV) gilt für die Kantone Zürich, Bern (ausD
genommen die Bezirke Courtelary, Moutier, La Neuveville), Luzern, Uri,
Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Glarus, Zug, Solothurn, Basel-Stadt, Baselland, Schaffhausen, Appenzell A. Rh., Appenzell I. Rh., St. Gallen, Graubünden, Aargau, Thurgau und Tessin.
2
Der GAV gilt auch in Regionen mit Zusatzvereinbarungen.
Art. 2: Betrieblicher Geltungsbereich
1
ie allgemeinverbindlich erklärten Bestimmungen gelten für Betriebe
D
(Arbeitgeber), Betriebsteile und Montagegruppen, die Schreinererzeugnisse oder Erzeugnisse verwandter Berufszweige herstellen, montieren oder
reparieren.
2
ls Betriebe, die Schreinerarbeiten oder Arbeiten verwandter Berufszweige
A
ausführen, gelten namentlich Bau- und Möbelschreinereien, Innenausbaubetriebe, Laden- und Laborbaubetriebe, Fensterhersteller (Holz, Holz-Metall
und Kunststoff), Möbelfabriken, Küchenmöbelfabriken, Messestandbauer,
Saunabau-Betriebe, Betriebe der Holzoberflächenbehandlung, Betriebe,
die Wand-, Deckenverkleidungen und Isolationen ausführen, Betriebe, die
Schreinerarbeiten nur montieren (Montageunternehmungen), Wagnereien,
Holzgeräte- und Skihersteller, Glasereien, Holzbeizereien, Antikschreinereien.
3
em GAV unterstellt sind ferner sämtliche dem vertragschliessenden
D
Arbeitgeberverband angeschlossenen Betriebe.
7
4
Der GAV gilt mit Rücksicht auf die notwendige Betriebseinheit für alle
Betriebe gemäss Absatz 2 und die in solchen Unternehmungen angegliederten, verschiedenen gewerblichen Betriebszweige, sofern diese wegen
der Mitgliedschaft in einem anderen Berufsverband nicht ausdrücklich
jenem GAV gesamtheitlich und bezüglich aller Arbeitnehmenden unterstellt
und durch Beschluss der Zentralen Paritätischen Berufskommission des
Schreinergewerbes vom Geltungsbereich dieses GAV ausgenommen sind.
5
eschäftigt ein Einsatzbetrieb Arbeitnehmende einer Personalverleih-Firma,
B
achtet er darauf, dass die Verleihfirma ihrerseits die allgemeinverbindlich
erklärten Lohn- und Arbeitszeitbestimmungen des GAV einhält.
6
ie allgemeinverbindlich erklärten Bestimmungen des GAV über die ArbeitsD
und Lohnbedingungen im Sinne von Artikel 2 Absatz 1 des Bundesgesetzes
über die in die Schweiz entsandten Arbeitnehmende (EntsG, SR 823.20)
sowie Artikel 1 und 2 der dazugehörigen Verordnung (EntsV, SR 823.201)
gelten auch für Arbeitgeber mit Sitz in der Schweiz, aber ausserhalb des
räumlichen Geltungsbereichs nach Artikel 1 Absatz 1 GAV, sowie ihren
Arbeitnehmende, sofern sie in diesem Geltungsbereich Arbeiten ausführen.
Bezüglich der Kontrolle über die Einhaltung dieser GAV-Bestimmungen sind
die paritätischen Kommissionen des GAV zuständig.
Art. 3: Personeller Geltungsbereich
8
1
ie Bestimmungen dieses Gesamtarbeitsvertrages gelten für alle ArbeitnehD
menden, die in den Betrieben oder Betriebsteilen gemäss Artikel 2 Absatz
2 beschäftigt werden. Diese gelten namentlich auch für Arbeitsvorbereiter,
Sachbearbeiter Planung, Kalkulatoren, CAD-Planer und Schreiner-Techniker.
2
em GAV nicht unterstellt sind:
D
a) Die in geschäftsleitender Funktion tätigen dipl. Schreinermeister, Betriebsleiter, Werkmeister und Schreiner-Techniker, sowie weitere Mitarbeitende, die aufgrund ihrer Stellung und Verantwortung über weitreichende
Entscheidungsbefugnisse über den Betrieb verfügen oder auf Entscheide
massgeblich Einfluss nehmen können,
b) das kaufmännische und das Verkaufspersonal,
c) die Lernenden im Sinne des Berufsbildungsgesetzes.
A: Normative Bestimmungen
(Arbeitsbedingungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden)
II. ALLGEMEINE PFLICHTEN DER ARBEITNEHMENDEN
Art. 4: Sorgfalts- und Treuepflicht
1
er Arbeitnehmende hat die ihm übertragenen Arbeiten sorgfältig auszuD
führen und die berechtigten Interessen des Arbeitgebers in guten Treuen zu
wahren.
2
r hat Maschinen, Arbeitsgeräte, technische Einrichtungen und Anlagen soE
wie Fahrzeuge des Arbeitgebers fachgerecht zu bedienen und diese sowie
Material, das ihm zur Ausführung der Arbeit zur Verfügung gestellt wird,
sorgfältig zu behandeln.
3
er Arbeitnehmende darf geheimzuhaltende Tatsachen, wie namentlich
D
Fabrikations- und Geschäftsgeheimnisse, von denen er im Dienst des
Arbeitgebers Kenntnis erlangt, während des Arbeitsverhältnisses nicht
verwerten oder anderen mitteilen; auch nach dessen Beendigung bleibt er
zur Verschwiegenheit verpflichtet, soweit es zur Wahrung der berechtigten
Interessen des Arbeitgebers erforderlich ist.
4
Die Haftung des Arbeitnehmenden richtet sich nach Artikel 321 e OR.
Art. 5: Schwarzarbeit
1
Schwarzarbeit ist verboten.
2
chwarzarbeit ist Berufsarbeit für einen Dritten, unbekümmert ob entschäS
digt oder nicht, sowie Arbeit in einem anderen Betrieb während der Freizeit
oder in den Ferien.
3
er gegen dieses Verbot verstösst und dadurch seine Treuepflicht gegenW
über seinem Arbeitgeber verletzt oder ihn konkurrenziert, kann von der
zuständigen Regionalen Paritätischen Berufskommission verwarnt oder mit
einer Konventionalstrafe belegt werden.
Schadenersatzansprüche des Arbeitgebers bleiben vorbehalten.
4
egen Arbeitgeber, die Schwarzarbeit ausführen lassen oder wissentlich
G
unterstützen, kann ebenfalls eine Verwarnung oder eine Konventionalstrafe
ausgefällt werden.
5
ie Konventionalstrafe wird durch die Regionale Paritätische BerufskommisD
sion eingezogen und wenn nötig aufgrund Artikel 357b Absatz 1 Buchstabe c OR rechtlich durchgesetzt.
9
Art. 6: Rechenschafts- und Herausgabepflicht
1
er Arbeitnehmende hat dem Arbeitgeber über alles, was er bei seiner verD
traglichen Tätigkeit für diesen von Dritten erhält, wie namentlich Geldbeträge, Rechenschaft abzulegen und ihm alles herauszugeben.
2
r hat dem Arbeitgeber auch alles sofort herauszugeben, was er in AusE
übung seiner vertraglichen Tätigkeit hervorbringt.
III. ARBEITSZEIT UND ÜBERSTUNDENARBEIT
Art. 7: Jahresarbeitszeit
1
ie Jahresarbeitszeit (JAZ) ist die brutto Sollarbeitszeit im Kalenderjahr
D
[vor Abzug der generellen (wie bezahlte Feiertage) und der individuellen
Nichtleistungsstunden wie Ferien, Krankheit, Unfall, Militärdienst und
Weiterbildungstage, u.a.m.], während welcher der Arbeitnehmende seine
Arbeitsleistung zu erbringen hat.
2
Die Jahresarbeitszeit beträgt brutto:
JAZ
jahresdurch-
schnittlich
monatlich
jahresdurchschnittlich
wöchentlich
2164
180.33
41,5
Jahreskalendertage ÷ 7 = 52.14 Wochen × jahresdurchschnittliche Wochenstunden =
JAZ und durchschnittliche Monatsstunden.
3
10
ie jahresdurchschnittliche Sollarbeitszeit gemäss Absatz 2 ist massgebend
D
zur Berechnung
– der monatlich fixen Lohnzahlungen an Arbeitnehmende im
Stundenlohn,
– des dreizehnten Monatslohnes für Arbeitnehmer im Stundenlohn,
– der Ferien, Feiertage, bei Krankheit oder Unfall und während Militäroder Zivilschutzdienst sowie Kurzarbeit,
– sowie bei anderen ganztägigen Absenzen, sofern nichts anderes vereinbart ist.
4
er Arbeitnehmende ist verpflichtet, die Arbeitszeit genau einzuhalten. Für
D
unentschuldigte Absenzen verliert der Arbeitnehmende den Lohnanspruch
und schuldet dem Arbeitgeber pro Tag Arbeitsversäumnis eine Entschädigung von 2% des normalen Monatslohnes. Der Arbeitgeber hat eine
entsprechende Forderung dem Arbeitnehmenden anzumelden und bei der
nächsten Lohnzahlung in Anrechnung zu bringen.
5
ei Teilzeitanstellungen ist die Jahresarbeitszeit in Stunden oder in ProzenB
ten der Jahreslohnsumme schriftlich festzuhalten.
Art. 8: Betriebliche Arbeitszeit und Schichtarbeit
1
Innerhalb der Jahresarbeitszeit ist die Arbeitszeiteinteilung Sache des
Betriebes. Wo keine besondere Arbeitszeitregelung getroffen wird, gilt die
jahresdurchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit gemäss Artikel 7 Absatz 2
als betriebliche Arbeitszeit.
2
er Betriebsinhaber kann die im Betrieb geltende tägliche Arbeitszeit in den
D
Grenzen der Tagesarbeitszeit zwischen 06 Uhr und 20 Uhr zuschlagsfrei und
in der Abendarbeitszeit von 20 Uhr bis 23 Uhr unter Anhörung der Arbeitnehmenden mit einem zwingenden Lohnzuschlag von 25% festlegen.
3
ie wöchentliche Arbeitszeit beträgt minimal 36 und maximal 45 WochenD
stunden. Der Arbeitgeber hat die betrieblich massgebliche wöchentliche
Arbeitszeit mit den Arbeitnehmenden abzusprechen und in der Regel zwei
Wochen vor jeder Änderung anzukündigen, in einzelnen Fällen spätestens
jedoch eine Woche vorher.
4
ei der Wahl einer flexiblen betrieblichen Arbeitszeit im Sinn von Absatz 3
B
ist der vereinbarte Lohn in regelmässig gleichbleibendem Betrag auf der Basis der massgeblichen durchschnittlichen wöchentlichen bzw. monatlichen
Arbeitszeit gemäss Artikel 7 Absatz 2 geschuldet.
Art. 9: Schichtarbeit
1
ei Anordnung eines regelmässigen 2-Schichtsystems beträgt die SchichtB
pauschale pro Mitarbeiter und Monat je Schicht mindestens 10% des
Grundlohnes.
2
ei Anordnung eines regelmässigen 3-Schichtsystems beträgt die SchichtB
pauschale pro Mitarbeiter und Monat je Schicht mindestens 15% des
Grundlohns.
3
uf den Grundlohn und die Schichtpauschale ist der 13. Monatslohn zu
A
bezahlen. Die Schichtpauschale ist auch während den Ferien und Feiertagen
geschuldet.
4
ei Anordnung eines 3-Schichtsystems sind die Bestimmungen des ArbeitsB
gesetzes zusätzlich einzuhalten (insbesondere Zeitzuschlag für die Nachtarbeitsschicht).
5
J ede Einführung oder Änderung von Schichtbetriebssystemen ist der ZPK
vor Einführung/Abänderung des Schichtbetriebs anzuzeigen.
Art. 10: Arbeitszeitkontrolle und Zeitausgleichsregelung
1
er Arbeitgeber ist verpflichtet, eine Arbeitszeitkontrolle eines jeden
D
Arbeitnehmenden zu führen und ihm den jeweiligen Stand des Arbeitszeitkontos mindestens halbjährlich sowie auf Verlangen bekannt zu geben. Die
Zeitkontrollen sind während fünf Jahren aufzubewahren.
11
2
ei der Wahl von flexiblen Arbeitszeiten ist zu beachten, dass die daraus
B
entstehende Differenz zur Jahresarbeitszeit innerhalb des Kalenderjahres
bzw. eines Zeitraumes von 12 Monaten durch kompensierende Arbeitszeitregelungen ausgeglichen wird. Die Saldierung des Arbeitszeitsaldos erfolgt
per Jahresende, wenn nicht ausdrücklich ein anderer Arbeitszeit-Ausgleichstermin, beispielsweise für Betriebe mit saisonalem Auftragsbestand,
festgelegt wird.
3
uf das Arbeitszeitkonto der folgenden 12-Monatsperiode dürfen höchsA
tens 65 Mehr- oder Minderstunden übertragen werden. Die zusätzlichen
Minderstunden verfallen und sind nicht nachzuholen. Die zusätzlichen
Mehrstunden gelten als Überstunden gemäss Artikel 13.
4
ird ein Arbeitsverhältnis während des Kalenderjahres, innerhalb der massW
geblichen Rechnungsperiode, beendet und weist das Arbeitszeitkonto einen
Mindersaldo aus, ohne dass dieser im Rahmen der geltenden betrieblichen
Arbeitszeit und ohne zusätzliche Überstunden ausgeglichen werden kann,
so verfällt der Ausgleichsanspruch des Arbeitgebers; diese Minderstunden
bleiben unberücksichtigt.
Art. 11: Besondere Arbeitszeitregelungen
1
usätzlich zur betrieblichen Arbeitszeit können zwischen Arbeitgeber und
Z
Arbeitnehmenden Vor- und Nachholzeiten für Brückentage schriftlich vereinbart werden.
2
ie Reisezeit zur und von der Arbeit ausserhalb des Geschäftsdomizils (Ort
D
der Werkstatt) gilt als Arbeitszeit. Ist die Wegzeit des Arbeitnehmenden von
dessen Wohnort zum Einsatzort grösser als zum Geschäftsdomizil, so gilt
die Mehrzeit als Arbeitszeit; im andern Fall ist keine Arbeitszeit geschuldet.
3
rdnet der Arbeitgeber an Vorfeiertagen einen früheren als den üblichen
O
Arbeitsschluss an, ist diese Arbeitszeit zu kompensieren, wenn er dies ausdrücklich und im Arbeitszeitplan festlegt.
Art. 12: Fünftagewoche
Die wöchentliche Arbeitszeit (gemäss Artikel 8 Absatz 2 und 3) ist auf Montag bis Freitag zu verteilen.
Art. 13: Überstundenarbeit
12
1
ls Überstundenarbeit gelten die in Überschreitung von 45 Wochenstunden
A
(ohne Berücksichtigung allfälliger Vorholzeit) geleistete Mehrarbeit sowie
diejenigen Mehrstunden des Jahresarbeitszeitsaldos, die im individuellen
Arbeitszeitkonto gemäss Artikel 10 ausgewiesen sind.
2
Überstundenarbeit ist nach Möglichkeit zu vermeiden.
Wird die Leistung von Überstundenarbeit notwendig, so ist der Arbeitnehmende dazu soweit verpflichtet, als er sie zu leisten vermag und sie ihm nach
Treu und Glauben zugemutet werden kann.
3
er Ausgleich der Überstundenarbeit ist grundsätzlich durch Freizeit von
D
gleicher Dauer und in der Regel innert 6 Monaten vorzunehmen.
4
ird Überstundenarbeit nicht durch Freizeit ausgeglichen, so hat der
W
Arbeitgeber in Absprache mit dem Arbeitnehmenden Überstundenarbeit zu
entschädigen. Die Entschädigung erfolgt mit einem Zuschlag von 25% auf
den Normallohn. Für die Reisezeit ist kein Zuschlag zu bezahlen.
Art. 14: Lohnzuschlag für Abend-, Nacht- und Sonntagsarbeit
1
F ür Abend-, Nacht- und Sonntagsarbeit hat der Arbeitgeber einen Zuschlag
zum Normallohn zwingend zu bezahlen:
a)während der Abendarbeitszeit von 20 bis 23 Uhr: 25%,
b)für Nacht- und Sonntagsarbeit: 100%.
2
ls Nachtarbeit gilt die Arbeitszeit zwischen 23 Uhr und 6 Uhr. Als SonnA
tagsarbeit gilt die Arbeit an Sonntagen und an den von den Kantonen den
Sonntagen gleichgestellten Feiertagen.
Art. 15: Mitwirkung in Betriebskommission und Stiftungsrat einer
Pensionskasse
1
ie Betriebe können zusammen mit den Arbeitnehmenden BetriebskommisD
sionen bilden und deren Rechte und Pflichten reglementarisch festlegen.
2
rbeitnehmende, die in einer Betriebskommission oder als Stiftungsrat in
A
einer betrieblichen Pensionskasse tätig sind, haben zur Ausübung ihres
Amtes das Recht, eine Ausbildung zu absolvieren. Für diese Bildung haben
sie Anspruch auf Freistellung bis zu zwei Tagen pro Jahr.
3
u beachten ist in jedem Falle das «Bundesgesetz über die Information und
Z
Mitsprache der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in den Betrieben»
(Mitwirkungsgesetz) vom 17. Dezember 1993.
IV. LOHN
Art. 16: Vereinbarter Lohn
1
nter dem Begriff Grundlohn wird der individuell vereinbarte Monatslohn
U
verstanden; unter Normallohn wird der Grundlohn inklusive Anteil 13.
Monatslohn verstanden.
13
2
Arbeitgeber und Arbeitnehmende vereinbaren den Lohn individuell unter
Vorbehalt des Mindestlohnes gemäss Artikel 17.
3
Für Arbeitnehmende, die medizinisch nachgewiesen aufgrund körperlicher
oder geistiger Gebrechen dauernd nicht voll leistungsfähig sind, gelten die
Mindestlöhne nur als Richtwerte. Bei Unterschreitung des Mindestlohnes ist
die Lohnvereinbarung unter Hinweis auf die Behinderung schriftlich festzuhalten. Vorübergehende Situationen oder mangelnde bzw. ungenügende
Berufspraxis erfüllen den Tatbestand der Nichtvollleistungsfähigkeit nicht.
4
Zeitlich befristet zugelassen sind Wiedereingliederungsmassnahmen infolge
sozial erwiesener und amtlich bestätigter Erfordernisse.
5
Bei Uneinigkeiten entscheidet die Zentrale Paritätische Berufskommission.
6
Dem GAV liegt der Stundenlohn zugrunde. Die Umrechnung des Stundenlohnes in Monatslohn erfolgt nach der massgeblichen Stundenzahl der jahresdurchschnittlichen monatlichen Sollarbeitszeit gemäss Artikel 7 Absatz 2.
Dasselbe gilt für die Umrechnung des Monatslohnes in Stundenlohn.
7
Vereinbaren die Parteien des Einzelarbeitsvertrags anstelle des grundsätzlich
üblichen Zeitlohnes (Stunden- oder Monatslohn) die Entlöhnung in Akkordlohnarbeit, so haben sie dies schriftlich und ausdrücklich zu bestimmen und
die Entlöhnungsart in Stück- bzw. Zeitakkord im Einzelarbeitsvertrag zu
bezeichnen. Die im GAV enthaltenen Bestimmungen gelten auch für die im
Akkordlohnverhältnis direkt beschäftigten Arbeitnehmenden.
Im Übrigen gelten die diesbezüglichen Bestimmungen in den Artikeln 326
und 326a OR.
Art. 17: Mindestlöhne und Arbeitnehmendenkategorien
1
Für alle Arbeitnehmendenkategorien gelten die festgelegten Mindestlöhne
gemäss der Lohntabelle in Anhang I.
2
Die Mindestlöhne für Berufsarbeiter und Monteure bestimmen sich in erster
Linie nach der Anzahl Erfahrungsjahre. Sind die Erfahrungsjahre nicht bestimmbar, ist das Alter entscheidend.
3
Für die Bemessung des Alters ist das Kalenderjahr massgebend.
a) Berufsarbeiter
Als solche gelten alle dem GAV unterstellten Arbeitnehmenden mit abgeschlossener Berufslehre, die den erlernten Beruf ausüben.
Bei Lehrabschluss nach vollendetem 24. Altersjahr wird der Anfangslohn in
Absprache mit der Zentralen Paritätischen Berufskommission festgelegt.
14
b) Sachbearbeiter Planung und mittleres Kader
Sachbearbeiter Planung sind Mitarbeiter, die mehr als 50% ihrer Arbeitszeit in der Arbeitsvorbereitung tätig sind.
Mit Mitarbeitern des mittleren Kaders, namentlich Projektleiter, Kalkulatoren, Werkstattleiter und Montageleiter, die mehr als 20 % über diesem
Mindestlohn verdienen, können im Einzelarbeitsvertrag die Arbeitszeiten
so flexibilisiert werden, dass 10 % Mehrstunden nicht kompensiert, ausbezahlt oder mit Zuschlägen belegt werden können.
c) S
chreinerpraktiker EBA und Angelernte mit Weiterbildung
d) Hilfskräfte
Hilfskräfte sind Arbeitnehmende für Hilfsdienstfunktionen ohne besondere
Berufskenntnisse.
e) Fachmonteur
Berufsarbeiter, die ständig auf dem Bau sind und über das Diplom «Monteur/in VSSM» oder «Monteur/in Fensterbau FFF-VSSM» verfügen.
f) Monteur
Berufsarbeiter, die ständig auf dem Bau tätig sind.
g) Hilfsmonteur
An- und ungelernte Arbeitnehmende, die ständig auf dem Bau tätig sind
und auch Montagearbeiten verrichten.
Ausgenommen von der Mindestlohn-Regelung sind:
a
)schriftliche Lohnvereinbarungen über die Minderleistungsfähigkeit gemäss Artikel 16 Absatz 3,
b)Hilfskräfte in Teilzeitarbeit von weniger als 20 Wochenstunden,
c)Schüler und Studenten ohne branchen- resp. funktionsspezifische Ausbildung in einer Kurzzeitanstellung bis zu max. 3 Monaten im Jahr,
d)Praktikanten in Ausbildung: Anstellungsverhältnisse von Praktikanten
beinhalten einen Ausbildungscharakter und sind beschränkt auf die
Dauer eines Jahres,
e)Befristete Arbeitsverhältnisse von Schulabgängern bis zum Beginn der
Lehre, längstens aber ein Jahr, sofern spätestens nach drei Monaten ein
Vorlehrvertrag oder ein Lehrvertrag vorliegt.
4
15
Art. 18: 13. Monatslohn
1
er Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmenden im Dezember zusätzlich einen
D
vollen Monatslohn auszurichten. Als Monatslohn gilt der vereinbarte
Monatslohn bzw. der vereinbarte Stundenlohn mal die Sollarbeitszeit pro
Monat gemäss Artikel 7 Absatz 2.
2
ird das Arbeitsverhältnis während des Kalenderjahres begonnen oder
W
ordnungsgemäss beendet, besteht ein Anspruch pro rata.
3
ird das Arbeitsverhältnis während der Probezeit aufgelöst, besteht für
W
den ersten Anstellungsmonat kein Anspruch auf den 13. Monatslohn.
4
ird der Arbeitnehmende während eines Kalenderjahres insgesamt um
W
mehr als einen Monat an der Arbeitsleistung verhindert – obligatorischer
Militärdienst bis zu 4 Wochen wird nicht berücksichtigt – so wird der 13.
Monatslohn für jeden vollen Monat der Verhinderung um einen Zwölftel
gekürzt. Bezieht der Arbeitnehmende im Einverständnis mit dem Arbeitgeber unbezahlten Urlaub, so wird der 13. Monatslohn anteilmässig gekürzt.
5
er 13. Monatslohn kann gekürzt werden, wenn dieser zufolge Unfall,
D
Krankheit oder durch die Miltärdienstentschädigungsleistung in die Taggeldleistungen anteilig eingerechnet und bereits ausbezahlt wurde und
sofern für den gleichen Zeitraum nicht bereits eine Kürzung gemäss Absatz
4 vorgenommen wurde.
Art. 19: Familien- und Kinderzulagen
Der Anspruch der Arbeitnehmenden auf Familien- und Kinderzulagen, sowie
die Beiträge der Arbeitgeber an eine Ausgleichskasse richten sich nach den
kantonalen Gesetzen und den Reglementen der zuständigen Ausgleichskassen.
V. AUSRICHTUNG DES LOHNES
Art. 20: Lohnzahlungsfristen und -Termine
16
1
ie Lohnzahlung in Schweizer Landeswährung hat 14-täglich oder monatD
lich zu erfolgen.
2
orbehältlich der bargeldlosen Zahlung ist dem Arbeitnehmenden der Lohn
V
innert der Arbeitszeit auszurichten.
3
ei bargeldloser Zahlung muss spätestens am letzten Tag der ZahltagsperiB
ode der Lohnbetrag, welcher dem normalen Lohn der Periode entspricht,
zur Verfügung stehen.
4
er Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmenden nach Massgabe der geleisteten
D
Arbeit den Vorschuss zu gewähren, dessen der Arbeitnehmende infolge
einer Notlage bedarf und den der Arbeitgeber billigerweise zu gewähren
vermag.
Art. 21: Lohnrückbehalt
1
s darf gesamthaft nicht mehr als der Lohn für eine Arbeitswoche zurückE
behalten werden.
2
er Arbeitgeber hat den zurückbehaltenen Lohn bei Beendigung des
D
Arbeitsverhältnisses auszuzahlen, sofern er nicht berechtigte Gegenforderungen geltend machen kann.
Art. 22: Lohnzahlung
1
ei Anordnung von flexibler wöchentlicher Arbeitszeit im Rahmen von ArB
tikel 8 Absatz 3 hat der Arbeitnehmende Anspruch auf eine regelmässige
gleichbleibende Lohnzahlung auf der Basis der durchschnittlichen Sollarbeitszeit gemäss Artikel 7 Absatz 2.
2
Der Arbeitnehmende hat Anspruch auf eine schriftliche Lohnabrechnung.
3
er Arbeitgeber darf Gegenforderungen mit der Lohnforderung nur soweit
D
verrechnen, als diese pfändbar ist, jedoch dürfen Ersatzforderungen für
absichtlich zugefügten Schaden unbeschränkt verrechnet werden.
4
breden über die Verwendung des Lohnes im Interesse des Arbeitgebers
A
sind nichtig.
VI. LOHN BEI VERHINDERUNG AN DER ARBEITSLEISTUNG
Art. 23: Allgemeines
Treten an die Stelle des Lohnes Lohnersatzleistungen, darf die Auszahlung
bei Arbeitsverhinderung nicht grösser sein, als die Auszahlung bei Arbeitsleistung wäre. Dabei werden die bei Arbeitsleistung und Arbeitsverhinderung
unterschiedlichen Abzüge berücksichtigt, besonders bei Arbeitsverhinderung
entfallende Sozialversicherungsbeiträge.
Art. 24: Lohn bei Krankheit
1
er erste Krankheitstag gilt als unbezahlter Karenztag ohne LohnausfallD
entschädigung.
17
2
er Arbeitgeber hat ab dem 2. Krankheitstag die dem GAV unterstellten
D
Arbeitnehmenden kollektiv für ein Krankentaggeld bei Arbeitsunfähigkeit
zu versichern. Die Wahl des Versicherungsträgers ist Sache der direkten
Verständigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden. Der Arbeitgeber orientiert jährlich die angeschlossenen Arbeitnehmenden über den
Verlauf der Taggeldversicherung.
Es wird empfohlen, eine Kollektiv-Krankentaggeldversicherung mit einer
anerkannten Krankenkasse abzuschliessen.
3
er Arbeitnehmende bezahlt die Hälfte der Nettoprämie, berechnet für
D
eine Versicherung ab 2. Tag. Der Prämienanteil darf 1,5% Prozent des
Lohnes jedoch nicht übersteigen.
Die Versicherungsbedingungen haben folgende Leistungspflichten zu beinhalten:
– Beginn der Versicherungspflicht am Tag des Arbeitsbeginns,
–B
eginn der Leistungen des Krankentaggeldes ab dem 2. Tag der
Arbeitsverhinderung, oder
–A
ufschub des Leistungsbeginns des Krankentaggeldes bis zu maximal 30 Tagen,
– Das Krankentaggeld beträgt 80% des Bruttolohnes auf der Basis der
jahresdurchschnittlichen Tagesarbeitszeit,
– Die Genussberechtigungsdauer beträgt wenigstens 720 Tage innerhalb
von 900 aufeinanderfolgenden Tagen.
4
5
ereinbart der Arbeitgeber eine Aufschubzeit des Leistungsbeginns des TaggelV
des gemäss Absatz 4 (3. Positionsstrich), so bleibt er während der Aufschubzeit
zur Lohnfortzahlung im Umfange von 80% des Lohnausfalles verpflichtet.
6
estehen berechtigte Zweifel über die Arbeitsunfähigkeit, so kann, nach
B
einer einmaligen schriftlichen Ermahnung, der Arbeitgeber den Untersuch
bei einem Vertrauensarzt anordnen. Kommt der Arbeitnehmende dieser
Aufforderung nicht nach, bewirkt dies die Einstellung der Taggeldleistungen und gilt als dessen Leistungsverzug gegenüber dem Arbeitgeber.
7
rbeitnehmende im Pensionsalter, die in der kollektiven KrankentaggeldA
versicherung nicht mehr eingeschlossen sind, haben Anspruch auf Lohnfortzahlung gemäss Artikel 324a OR.
8
ie Leistungen der vom Arbeitgeber abgeschlossenen und mitfinanzierD
ten Krankentaggeldversicherung gelten als Lohnzahlungen im Sinne von
Artikel 324a OR,
womit die Leistungspflicht des Arbeitgebers abgegolten ist.
9
ie Arbeitnehmenden, die nicht kollektiv versichert sind, haben sich einD
zeln für ein Krankentaggeld mit Leistungen gemäss Absatz 2 zu versichern.
Der Arbeitgeber bezahlt dem Arbeitnehmenden die effektiven Prämien
dieser Krankentaggeldversicherung. Er hat sich periodisch zu vergewissern,
dass der Arbeitnehmende in der vorgeschriebenen Weise versichert ist.
10
18
auert die Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit oder Unfall länger als drei
D
Tage, so hat der Arbeitnehmende unaufgefordert ein ärztliches Zeugnis
einzureichen.
Art. 25: Lohn bei Unfall
1
ei Unfall hat der Arbeitnehmende Anspruch auf die VersicherungsleisB
tungen der SUVA ab dem 3. Tag nach dem Unfall. Der Arbeitgeber hat bei
einem allfälligen Lohnausfall während dieser Unfall-Karenztage 80% des
Lohnes zu bezahlen.
2
enn die SUVA wegen schuldhaften Herbeiführens des Unfalls oder wegen
W
aussergewöhnlicher Gefahren und Wagnisse die Leistungen kürzt oder
verweigert, reduziert sich die Lohnzahlungspflicht des Arbeitgebers gemäss
Absatz 1 im gleichen Umfange.
3
ie Prämie für die Berufsunfallversicherung geht zu Lasten des ArbeitgeD
bers, diejenige für die Nichtberufsunfallversicherung zu Lasten des Arbeitnehmenden.
Art. 26: Lohn bei Militärdienst
1
L eistet der Arbeitnehmende obligatorischen Schweizerischen Militärdienst,
Zivildienst oder Zivilschutzdienst, hat er für diese Zeit Anspruch auf folgende Entschädigung in Prozenten des effektiven Lohnausfalles:
Ledige ohne
Unterstützungs-
pflicht
a) für die Rekrutierungstage
50%
b) Während der Rekrutenschule
50%
als Rekrut
c) Während Kaderschulen
50%
und Abverdienen
d) Während anderer Militärdienst-
80%
leistungen bis zu 4 Wochen
innert eines Kalenderjahres;
ab der 5. Woche
gemäss Art. 324a
Ledige mit
Unterstützungspflicht sowie
Verheiratete
80%
80%
80%
100%
und b OR
2
Der Durchdiener wird für die Zeit, die der Rekrutenschule entspricht,
gemäss Buchstabe b) und für die übrige Zeit des Militärdienstes gemäss
Buchstabe d) entschädigt.
3
Die Entschädigungen der Erwerbsersatzordnung fallen dem Arbeitnehmenden zu, sofern diese die vorstehend festgesetzten Ansätze übersteigen.
4
Der Berechnung des Lohnausfalles werden die jahresdurchschnittliche
wöchentliche Sollarbeitszeit gemäss Artikel 7 Absatz 3 und der vereinbarte
Stunden- bzw. der Monatslohn zugrunde gelegt bis zum Maximum des bei
der SUVA versicherten Lohnes.
5
Für Aktivdienste bleiben besondere Vereinbarungen vorbehalten.
19
Art. 27: Lohn bei anderen Absenzen
Der Arbeitnehmende hat Anspruch auf Vergütung folgender Absenzen:
a) Bei Heirat des Arbeitnehmenden
1 Tag
b) Bei Geburt eines Kindes des Arbeitnehmenden
3 Tage
c) Bei Tod des Ehepartners, eines Kindes des
Arbeitnehmenden, der Eltern
3 Tage
d) Bei Tod von Geschwistern
2 Tage
e) Bei Tod der Grosseltern
1 Tag
f) Bei Tod von Schwiegereltern, Schwiegersohn,
Schwiegertochter 1 Tag
g) Heirat eines Kindes zur Teilnahme an der Trauung
(pro Jahr)
1 Tag
h) Für den Zügeltag (pro Jahr)
1 Tag
i) Pflege eigener Kinder, soweit dies nicht anders
organisiert werden kann
3 Tage
1
2
uf die Entschädigung gemäss Absatz 1 besteht nur Anspruch, sofern die
A
Absenzen unumgänglich sind, effektiv bezogen werden und damit ein
Lohnausfall verbunden ist.
3
ei Ausübung eines öffentlichen Amtes, für welches kein Amtszwang
B
besteht, sollen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmender über eine allfällige
Lohnzahlung von Fall zu Fall einigen.
4
ird der Arbeitnehmende aus anderen in seiner Person liegenden Gründen
W
ohne sein Verschulden an der Arbeitsleistung verhindert, so hat ihm der
Arbeitgeber für eine beschränkte Zeit den darauf entfallenden Lohn zu
entrichten, sofern die Abwesenheit auf Verlangen des Arbeitgebers belegt
wird.
5
assgebend für die Berechnung der Absenzenentschädigung sind die jahM
resdurchschnittlich täglichen Sollarbeitsstunden (Artikel 7 Absatz 3) sowie
der vereinbarte Stundenlohn.
Art. 28: Weiterbildung
20
1
F ür fachbezogene, berufliche Weiterbildung hat der Arbeitnehmende einen
Anspruch auf zwei bezahlte Arbeitstage pro Kalenderjahr. Auf das folgende
Kalenderjahr kann ein einziger Weiterbildungstag übertragen werden.
2
er Kursbesuch ist nachzuweisen.
D
Weitergehende Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmenden bleiben vorbehalten.
VII. AUSLAGENERSATZ
Art. 29: Auslagen für Verpflegung und Unterkunft
1
ei Arbeit an auswärtigen Einsatzorten hat der Arbeitnehmende Anspruch
B
auf folgende Pauschalentschädigungen:
Morgenessen
Mittagessen
Nachtessen
Übernachtung
Tagespauschale Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
Fr.
10.–
18.–
18.–
75.–
121.–
2
ls auswärtiger Einsatzort gilt jeder Ort, der mehr als 10 Autofahrminuten
A
vom Arbeits- und Wohnort entfernt ist und somit für Hin- und Rückkehr
mehr als 20 Minuten benötigt werden.
3
at der Arbeitnehmende an besonders teuren Orten zu arbeiten, sollen
H
angemessene Vergütungen vereinbart werden.
4
ommt der Arbeitgeber für Verpflegung und Unterkunft direkt auf, so beK
steht kein Anspruch auf die Entschädigung gemäss Absatz 1 und 3.
Art. 30: Reiseauslagen
1
er Arbeitgeber hat dem Arbeitnehmenden die wegen der auswärtigen
D
Arbeit entstehenden Reiseauslagen zu ersetzen.
2
enützt der Arbeitnehmende für die Auswärtsarbeit im ausdrücklichen oder
B
stillschweigenden Einvernehmen mit dem Arbeitgeber sein eigenes Motorfahrzeug, hat er Anspruch auf eine Kilometerentschädigung. Diese beträgt
für Autos mindestens 65 Rappen, für Motorräder 30 Rappen und für Mofas
20 Rappen.
3
in stillschweigendes Einverständnis im Sinne von Absatz 2 kann in der
E
Regel angenommen werden, wenn die Verwendung des Motorfahrzeuges
gegenüber der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel eine bessere Zeitausnützung oder eine Kostenersparnis mit sich bringt.
4
L iegt bei auswärtiger Arbeit der Wohnort des Arbeitnehmenden näher zum
Einsatzort, so zählt diese Distanz zur Bemessung der Kilometerentschädigung.
5
in Arbeitnehmender, der während längerer Zeit auswärts tätig ist, hat
E
jedes zweite Wochenende Anspruch auf Ersatz der Bahnbillettkosten 2.
Klasse für die Strecke zwischen Arbeitsort und Wohnort.
21
Art. 31: Fälligkeit
1
uf Grund der Abrechnung des Arbeitnehmenden ist der Auslagenersatz
A
jeweils zusammen mit dem Lohn auszurichten.
2
at der Arbeitnehmende zur Erfüllung der vertraglichen Pflichten regelmäsH
sig Auslagen zu machen, so ist ihm ein angemessener Vorschuss auszurichten.
VIII. FERIEN- UND FEIERTAGSENTSCHÄDIGUNG
Art. 32: Feriendauer
Der Ferienanspruch pro Kalenderjahr beträgt:
a) 22 Ferientage: Jeder Arbeitnehmende hat Anspruch auf 22 bezahlte
Ferientage. Der Ferienanspruch erhöht sich ab 1. Januar 2013 auf 23
Ferientage.
b) 27 Ferientage: Jugendliche Arbeitnehmende bis zum vollendeten 20.
Altersjahr sowie Arbeitnehmende, die das 50. Altersjahr vollendet haben, haben Anspruch auf 27 bezahlte Ferientage. Der Ferienanspruch
erhöht sich ab 1. Januar 2013 auf 28 Ferientage.
1
2
Für die Bemessung des Alters ist das Kalenderjahr massgebend.
3
In die Ferien fallende Feiertage gelten nicht als Ferientage.
4
rkrankt oder verunfallt ein Arbeitnehmender während seiner Ferien, so
E
gelten die ärztlich bescheinigten Tage unverschuldeter gänzlicher Arbeitsunfähigkeit nicht als Ferientage. Der Arbeitnehmende hat den Arbeitgeber
sobald als möglich darüber zu informieren.
Art. 33: Kürzung der Ferien
22
1
ird der Arbeitnehmende durch sein Verschulden an der Arbeitsleistung
W
verhindert, so können die Ferien um einen Zwölftel gekürzt werden, wenn
die Verhinderung während eines Kalenderjahres einen vollen Monat gedauert hat; für jeden zusätzlichen vollen Absenzmonat kann um je einen
weiteren Zwölftel gekürzt werden. (Zur Berechnung siehe Anhang III).
2
ird der Arbeitnehmende ohne sein Verschulden an der Arbeitsleistung
W
verhindert wie beispielsweise wegen Unfall, Krankheit, Erfüllung öffentlicher Pflichten, Militär- oder Zivilschutzdienst, Ausübung eins öffentlichen
Amtes und gemäss Artikel 27 Absatz 3, so können die Ferien um einen
Zwölftel gekürzt werden, wenn die Verhinderung während eines Kalenderjahres zwei volle Monate gedauert hat, für jeden zusätzlichen vollen
Absenzmonat kann um je einen weiteren Zwölftel gekürzt werden.
Art. 34: Zeitpunkt der Ferien
1
ie Ferien sind möglichst zusammenhängend und in der Regel im Verlauf
D
des betreffenden Dienstjahres zu gewähren bzw. zu beziehen.
2
er Arbeitgeber bestimmt den Zeitpunkt der Ferien und hat dabei auf
D
die Wünsche des Arbeitnehmenden soweit Rücksicht zu nehmen, als dies
mit den Interessen des Betriebes vereinbar ist. Betriebsferien sind mit den
Arbeitnehmenden frühzeitig abzusprechen.
Art. 35: Ferienlohn
1
ie Ferien dürfen während der Dauer des Arbeitsverhältnisses nicht durch
D
Geldleistungen oder andere Vergünstigungen abgegolten werden. Vorbehalten bleibt die Abgeltung bei Beendigung des Arbeitsverhältnisses. (Zur
Berechnung siehe Anhang III).
2
enn das Arbeitsverhältnis durch den Arbeitnehmenden gekündigt wird,
W
hat der Arbeitgeber den restlichen Ferienanspruch bis zum Ablauf der Kündigungsfrist zu gewähren. Ist dies aus betrieblichen Gründen nicht möglich,
kann der Arbeitgeber nicht bezogene Ferienansprüche durch Geldzahlung
abgelten. (Zur Berechnung siehe Anhang III).
3
at der Arbeitnehmende im Zeitpunkt der Beendigung des ArbeitsverhältH
nisses mehr Ferien bezogen, als ihm nach Massgabe der geleisteten Dienstzeit zusteht, stellt die zuviel bezogene Ferienentschädigung Lohnvorschuss
dar. (Zur Berechnung siehe Anhang III).
4
L eistet der Arbeitnehmende während der Ferien entgeltliche Arbeit für
einen Dritten und werden dadurch die berechtigten Interessen des Arbeitgebers verletzt, so kann dieser den Ferienlohn verweigern und bereits
bezahlten Ferienlohn zurückverlangen.
Art. 36: Abweichende Ferienregelungen
1
at das Arbeitsverhältnis kein volles Jahr gedauert, kann die FerienverH
gütung in Abweichung von Artikel 35 Absatz 1 in Prozenten der BruttoLohnsumme ohne 13. Monatslohn festgelegt werden. Die Vergütung der
Abgeltung ist im Anhang III festgelegt.
2
erden, unter Beachtung einer angemessenen Vorankündigung, vom
W
Arbeitgeber Betriebsferien angeordnet, so hat der Arbeitnehmende grundsätzlich Anspruch auf den Lohn während der ganzen Dauer der Betriebsferien. Der Arbeitgeber ist jedoch berechtigt, den Arbeitnehmenden während
der Betriebsferien zu beschäftigen, wenn dessen restlicher Ferienanspruch
kürzer als die Dauer der Betriebsferien ist. Ausserdem können Arbeitgeber
und Arbeitnehmende zusätzliche Arbeitsleistungen zur Nachkompensation
von vorschüssig bezogenen Ferientagen vereinbaren.
23
Art. 37: Feiertagsentschädigung
1
er Arbeitnehmende hat Anspruch auf Vergütung des Lohnausfalles an den
D
im Anhang II aufgeführten höchstens neun Feiertagen (einschliesslich des
eidgen. Bundesfeiertages am 1. August), wenn diese auf einen Arbeitstag
fallen. Feiertage können weder kompensiert noch wegen Krankheit oder
Unfall nachbezogen werden ausser jene, die in die Ferien fallen. An den
überzähligen kantonalen Feiertagen besteht kein Anspruch auf Vergütung
des Lohnausfalles.
2
rbeitnehmenden im Stundenlohn, welche temporär oder befristet weniger
A
als drei Monate angestellt sind, werden die Feiertage mit einer Pauschalen
von 3,58% auf den Grundlohn vergütet.
3
assgebend für die Berechnung des Lohnausfalles sind die jahresdurchM
schnittlich täglichen Sollarbeitsstunden (Artikel 7 Absatz 3) sowie der
vereinbarte Stundenlohn.
4
ie Feiertagsentschädigung ist nicht auszurichten, wenn der ArbeitnehD
mende unmittelbar vor oder nach dem Feiertag ohne triftigen Grund von
der Arbeit ferngeblieben ist oder wenn er von einer Krankenkasse oder
der SUVA für den Feiertag ein Taggeld bezieht. Der 1. August ist davon
ausgenommen.
IX. BEENDIGUNG DES ARBEITSVERHÄLTNISSES
Art. 38: Kündigung während der Probezeit
1
as Arbeitsverhältnis kann während der Probezeit jederzeit mit einer KünD
digungsfrist von sieben Tagen gekündigt werden; als Probezeit gelten die
ersten drei Monate eines Arbeitsverhältnisses.
2
ie Probezeit wird wegen Unfall oder Krankheit im Umfange der Absenz
D
verlängert.
Art. 39: Kündigung nach der Probezeit
24
1
as Arbeitsverhältnis kann im ersten Dienstjahr mit einer Kündigungsfrist
D
von einem Monat, im zweiten bis und mit dem fünften Dienstjahr mit einer
Frist von zwei Monaten und nachher mit einer Frist von drei Monaten je auf
das Ende eines Monats gekündigt werden.
2
ie Kündigung muss so rechtzeitig erfolgen, dass diese spätestens am letzD
ten Arbeitstag des Monats im Besitze des Empfängers ist.
3
ie Lehrzeit im gleichen Betrieb wird bei der Berechnung der Dienstjahre
D
angerechnet.
4
it Erreichen des Pensionsalters gilt das Arbeitsverhältnis auf das MonatsM
ende als aufgelöst, wenn die Parteien sich nicht über die Fortsetzung des
Arbeitsverhältnisses einigen.
Art. 40: Kündigung zur Unzeit durch den Arbeitgeber
ach Ablauf der Probezeit darf der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis nicht
N
kündigen:
a) während die andere Partei schweizerischen obligatorischen Militäroder Schutzdienst oder schweizerischen Zivildienst leistet, sowie, sofern die Dienstleistung mehr als elf Tage dauert, während vier Wochen
vorher und nachher;
1
b) w
ährend der Arbeitnehmende ohne eigenes Verschulden durch
Krankheit oder durch Unfall ganz oder teilweise an der Arbeitsleistung
verhindert ist, und zwar im ersten Dienstjahr während 30 Tagen, ab
zweitem bis und mit fünftem Dienstjahr während 90 Tagen und ab
sechstem Dienstjahr während 180 Tagen;
c) w
ährend der Schwangerschaft und in den 16 Wochen nach der Niederkunft einer Arbeitnehmenden;
d) w
ährend der Arbeitnehmende mit Zustimmung des Arbeitgebers an einer von der zuständigen Bundesbehörde angeordneten Dienstleistung
für eine Hilfsaktion im Ausland teilnimmt.
2
ie Kündigung, die während einer der in Absatz 1 festgesetzten SperrfrisD
ten erklärt wird, ist nichtig; ist dagegen die Kündigung vor Beginn einer
solchen Frist erfolgt, aber die Kündigungsfrist bis dahin noch nicht abgelaufen, so wird deren Ablauf unterbrochen und erst nach Beendigung der
Sperrfrist fortgesetzt.
3
ilt für die Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein Endtermin, wie das
G
Ende eines Monats oder einer Arbeitswoche, und fällt dieser nicht mit dem
Ende der fortgesetzten Kündigungsfrist zusammen, so verlängert sich diese
bis zum nächstfolgenden Endtermin.
4
ei gänzlicher Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheit oder Unfall darf beim
B
überjährigen Arbeitsverhältnis frühestens auf den Termin gekündigt werden, in welchem der Anspruch auf das Kranken- oder Unfallversicherungsgeld erlischt oder Anspruch auf eine mindestens halbe IV-Rente besteht.
Art. 41: Kündigung zur Unzeit durch den Arbeitnehmenden
Nach Ablauf der Probezeit darf der Arbeitnehmende das Arbeitsverhältnis
nicht kündigen, wenn ein Vorgesetzter, dessen Funktionen er auszuüben vermag, oder der Arbeitgeber selbst unter den in Artikel 40 Absatz 1 Buchstabe
a angeführten Voraussetzungen an der Ausübung der Tätigkeit verhindert
ist und der Arbeitnehmende dessen Tätigkeit während der Verhinderung zu
übernehmen hat.
1
2
Artikel 40 Absätze 2 und 3 sind entsprechend anwendbar.
25
Art. 42: Fristlose Auflösung des Arbeitsverhältnisses
1
us wichtigen Gründen kann der Arbeitgeber wie der Arbeitnehmende jeA
derzeit das Arbeitsverhältnis fristlos auflösen; er muss die fristlose Vertragsauflösung schriftlich begründen, wenn die andere Partei dies verlangt.
2
ls wichtiger Grund gilt namentlich jeder Umstand, bei dessen VorhandenA
sein dem Kündigenden nach Treu und Glauben die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht mehr zugemutet werden darf.
3
ritt der Arbeitnehmende ohne wichtigen Grund die Arbeitsstelle nicht
T
an oder verlässt er sie fristlos, so hat der Arbeitgeber Anspruch auf eine
Entschädigung, die einem Viertel des Lohnes für einen Monat entspricht;
ausserdem hat er Anspruch auf Ersatz weiteren Schadens.
4
Ist dem Arbeitgeber kein Schaden oder ein geringerer Schaden erwachsen,
als der Entschädigung gemäss dem vorstehenden Absatz entspricht, so
kann sie der Richter nach seinem Ermessen herabsetzen.
5
rlischt der Anspruch auf Entschädigung nicht durch Verrechnung, so ist
E
er durch Klage oder Betreibung innert 30 Tagen seit dem Nichtantritt oder
Verlassen der Arbeitsstelle geltend zu machen; andernfalls ist der Anspruch
verwirkt.
Art. 43: Kündigungsschutz bei missbräuchlicher Kündigung
1
ie Kündigung des Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber ist missD
bräuchlich, wenn sie ausgesprochen wird, weil der Arbeitnehmende einem
Arbeitnehmerverband angehört oder weil er eine gewerkschaftliche Tätigkeit rechtmässig ausübt.
2
Im übrigen gelten die Artikel 336 bis 336b OR.
Art. 44: Unverzichtbarkeit
Während der Dauer des Arbeitsverhältnisses und eines Monats nach dessen
Beendigung kann der Arbeitnehmende auf Forderungen, die sich aus unabdingbaren Vorschriften des Gesetzes oder dieses Gesamtarbeitsvertrages
ergeben, nicht verzichten.
26
Art. 45: Lohnfortzahlung bei Tod des Arbeitnehmenden
1
ird das Arbeitsverhältnis durch den Tod des Arbeitnehmenden aufgelöst und
W
hinterlässt er den Ehegatten oder minderjährige Kinder oder bei Fehlen dieser
Erben andere Personen, denen gegenüber er eine Unterstützungspflicht hat,
so hat der Arbeitgeber den Lohn für einen weiteren Monat und nach fünfjähriger Dienstdauer für zwei Monate, vom Todestag an gerechnet, zu entrichten.
2
ie Leistung gemäss Absatz 1 kann mit anderen vom Arbeitgeber finanD
zierten Todesfallleistungen verrechnet werden. Im Fall der verzögerten
Auszahlung dieser Leistungen bleibt er zur vorschussweisen Lohnfortzahlung verpflichtet.
B: INDIREKT SCHULDRECHTLICHE
BESTIMMUNGEN
(Verpflichtungen gegenüber den Vertragsparteien)
X. KONVENTIONALSTRAFEN
Art. 46: Konventionalstrafen
1
owohl die Zentrale als auch die Regionalen Paritätischen BerufskommissioS
nen (ZPK, RPK) können Arbeitgeber und Arbeitnehmende, die gesamtarbeitsvertragliche Verpflichtungen verletzen, mit einer Konventionalstrafe belegen,
die innert Monatsfrist seit Zustellung des Entscheides zu überweisen ist.
2
ie Konventionalstrafe ist in erster Linie so zu bemessen, dass fehlbare
D
Arbeitgeber und Arbeitnehmende von künftigen Verletzungen des Gesamtarbeitsvertrages abgehalten werden.
3
Sodann bemisst sich deren Höhe kumulativ nach folgenden Kriterien:
1. Höhe der von Arbeitgebern ihren Arbeitnehmenden vorenthaltenen
geldwerten Leistungen;
2. Verletzung der nicht geldwerten gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen, insbesondere des Schwarzarbeitsverbotes;
3. Einmalige oder mehrmalige Verletzungen sowie deren Schwere der
einzelnen gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen;
4. Rückfall bei gesamtarbeitsvertraglichen Verletzungen;
5. Grösse des Betriebes;
6. Umstand, ob fehlbare Arbeitgeber oder Arbeitnehmende, die in Verzug gesetzt wurden, ihre Verpflichtungen ganz oder teilweise bereits
erfüllten;
7. Umstand, ob Arbeitnehmende ihre individuellen Ansprüche gegenüber
einem fehlbaren Arbeitgeber von sich aus geltend machten
bzw. damit zu rechnen ist, dass sie diese in absehbarer Zeit geltend
machen.
4
In leichten Fällen können ZPK und RPK einen Verweis erteilen und von einer
Konventionalstrafe absehen.
27
5
owohl ZPK als auch RPK können Arbeitgebern oder Arbeitnehmenden,
S
bei denen die Kontrolle ergeben hat, dass sie gesamtarbeitsvertragliche
Verpflichtungen verletzten, zusammen mit der Konventionalstrafe die angefallenen und ausgewiesenen Kontrollkosten (für Aufwendungen seitens
Beauftragter sowie seitens ZPK und RPK) auferlegen.
6
ie ZPK wie auch die RPK können Arbeitgebern und/oder ArbeitnehmenD
den, welche die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages verletzten, die
Verfahrenskosten auferlegen.
7
ie Konventionalstrafen sind für den Vollzug des Gesamtarbeitsvertrages zu
D
verwenden sowie allfällige Überschüsse nach Ablauf der Allgemeinverbindlicherklärung für die berufliche Weiterbildung und soziale Zwecke.
8
Die Ansprüche des geschädigten Arbeitnehmenden bleiben vorbehalten.
XI. VOLLZUGSKOSTENBEITRAG
Art. 47: Zweck des Beitrages
28
1
ie Zentrale Paritätische Berufskommission, ZPK, erhebt einen VollzugskosD
tenbeitrag, um die Aufwendungen der gemeinsamen Durchführung (Artikel
52) sowie die Kosten für den Vollzug des Gesamtarbeitsvertrages und der
Administration der Geschäftsstelle zu decken.
2
ber die Verwendung des Vollzugskostenbeitrages beschliesst die ZPK aufÜ
grund von Reglementen, welche sie erlässt.
3
in allfälliger Überschuss des Vollzugskostenbeitrages darf, auch nach AbE
lauf der Allgemeinverbindlicherklärung, nur als Rückstellung für soziale und
allgemeine Zwecke des Berufsstandes des Schreinergewerbes verwendet
werden.
4
ie nichtorganisierten Arbeitgeber und Arbeitnehmenden sind gleich zu
D
behandeln wie die organisierten Arbeitgeber und Arbeitnehmenden.
5
Die ZPK führt über die Verwendung des Vollzugskostenbeitrages Rechnung.
Art. 48: Höhe des Vollzugkostenbeitrages
1
Der Vollzugskostenbeitrag beträgt:
1.
für den Arbeitgeber:
Der Arbeitgeber hat sowohl
– einen pauschalen Grundbeitrag (a), als auch
– einen variablen Betrag (b) nach der Anzahl der beschäftigten und dem
GAV unterstellten Arbeitnehmenden zu entrichten; nämlich:
A)
Vollzugsbeitrag für
diesen GAV:
B)
Ist auch der GAV
Weiterbildung und
Gesundheitsschutz
allgemeinverbindlich
erklärt, so beträgt der
Beitrag für beide GAV
insgesamt:
a Grundbeitrag
Fr. 240.– pro Jahr
Fr. 240.– pro Jahr
b Variabler Beitrag
Fr. 5.– pro Monat
und Arbeitnehmenden
Fr. 10.– pro Monat
und Arbeitnehmenden
2. für den Arbeitnehmenden:
A)
Vollzugsbeitrag für
diesen GAV:
B)
Ist auch der GAV
Weiterbildung und
Gesundheitsschutz
allgemeinverbindlich
erklärt, so beträgt der
Beitrag für beide GAV
insgesamt:
für Berufsarbeiter,
Sachbearbeiter
Planung, mittleres
Kader, Schreinerpraktiker EBA,
Angelernte mit
Weiterbildung,
Fachmonteure und
Monteure:
Fr. 10.– pro Monat
Fr. 24.– pro Monat
Für Hilfsmonteure
und Hilfskräfte
Fr. 10.– pro Monat
Fr. 19.– pro Monat
2
F ür die Mitglieder der vertragsschliessenden Verbände ist der Vollzugskostenbeitrag im Mitgliederbeitrag inbegriffen.
3
F ür nicht ständig im räumlichen Geltungsbereich tätige Betriebe beträgt der
Grundbeitrag Fr. 20.– pro Monat.
29
Art. 49: Erhebung des Beitrages
30
1
lle dem GAV unterstellten Arbeitgeber und Arbeitnehmenden haben der
A
Zentralen Paritätischen Berufskommission einen Vollzugskostenbeitrag
zu bezahlen. Massgebend für die Bemessung des personenbezogenen
Beitrages gemäss Artikel 48 Absatz 1 Ziffer 1b und Ziffer 2 ist die Dauer des
Anstellungsverhältnisses während des Kalenderjahres. Der Vollzugskostenbeitrag ist für jeden einzelnen Monat der Anstellung geschuldet.
2
er Vollzugskostenbeitrag gemäss Artikel 47 und 48 wird gemeinsam mit
D
dem Beitrag für Weiterbildung und Gesundheitsschutz (gemäss Gesamtarbeitsvertrag Schreinergewerbe Weiterbildung und Gesundheitsschutz, Art.
10 und 11) erhoben. Sind beide GAV allgemeinverbindlich erklärt, so wird
der Gesamtbeitrag gemäss Artikel 48 Absatz 1 Spalte B erhoben. Ist nur der
vorliegende GAV allgemeinverbindlich erklärt, so wird der Beitrag gemäss
Artikel 48 Absatz 1 Spalte A erhoben.
3
ie geschuldeten Beiträge sind vom Arbeitgeber innert 30 Tagen nach RechD
nungsstellung an die Zentrale Paritätische Berufskommission zu bezahlen.
4
F ür die von den Arbeitnehmenden geschuldeten Beiträge wird dem Arbeitgeber durch die ZPK Rechnung gestellt. Der Arbeitgeber hat den Beitrag
des Arbeitnehmenden diesem vom Lohn abzuziehen und der Zentralen
Paritätischen Berufskommission zu überweisen. Der Arbeitnehmende erhält
als Ausweis eine Berufskarte, die gleichzeitig als Quittung gilt.
5
J eder dem GAV unterstellte Betrieb hat der Zentralen Paritätischen Berufskommission ein Arbeitnehmerverzeichnis der von ihm beschäftigten und
dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitnehmenden (mit Angabe
von AHV-Nummer, Funktion und Adresse eines jeden Arbeitnehmenden)
einzureichen. Werden nur zeitweise Arbeitnehmende beschäftigt, ist das
Arbeitnehmendenverzeichnis mit einem entsprechenden Vermerk trotzdem
einzusenden.
6
nterlässt der Arbeitgeber trotz zweimaliger Mahnung die Meldung gemäss
U
Absatz 5 oder führt er dem GAV unterstellte Arbeitnehmenden im Arbeitnehmerverzeichnis nicht auf, so haftet er gegenüber der ZPK für die dadurch gesamthaft entgangenen Beiträge rückwirkend während fünf Jahren.
Ausserdem kann ihm die ZPK eine Konventionalstrafe auferlegen.
7
ezüglich der einbezahlten Vollzugskosten besteht gegenüber dem ArB
beitgeber kein Rückforderungsrecht. Arbeitnehmende, die glauben, den
Betrag nicht zu schulden, haben Rückforderungsansprüche mit Begründung
schriftlich an die Zentrale Paritätische Berufskommission zu richten.
8
ie Berufskarte berechtigt Arbeitnehmende, die Mitglieder eines vertragD
schliessenden Arbeitnehmerverbandes sind, den Betrag bei ihrem Berufsverband zurückzufordern.
9
as Beitragsinkasso wird in einem besonderen Reglement festgelegt, das
D
die ZPK erlässt.
C: SCHULDRECHTLICHE
BESTIMMUNGEN
(Beziehungen zwischen den GAV-Parteien)
XII. PFLICHTEN DER VERTRAGSPARTEIEN UNTER SICH
Art. 50: Friedenspflicht
1
rbeitgeber und Arbeitnehmende sind verpflichtet, den absoluten ArbeitsA
frieden zu bewahren. Vorbehalten ist die Sonderregelung über die Lohnanpassung gemäss Artikel 55.
2
Insbesondere verpflichtet sich jeder vertragschliessende Verband, selber
keine Störungen anzuregen oder zu unterstützen, sondern alle geeigneten
Vorkehren zu treffen, dass Störungen unterbleiben. Kommt es trotzdem zu
Störungen, haben die Vertragsparteien deren Rückgängigmachung anzuordnen.
3
ls Störung des Arbeitsfriedens gelten namentlich kollektive ArbeitsniederA
legungen, kollektive Kündigungen, Sperren, schwarze Listen, Boykott und
ähnliche Massregelungen.
Art. 51: Zusammenarbeit zwischen den Vertragsparteien
1
ie vertragschliessenden Verbände verpflichten sich zur Zusammenarbeit
D
und zur gegenseitigen Unterstützung in allen wirtschaftlichen Fragen, die
ihr Gewerbe berühren und in ihrem gemeinsamen Berufsinteresse liegen.
2
Im gegenseitigen Einverständnis sollen insbesondere alle Massnahmen zur
Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs und der Preisschleuderei angewandt werden.
3
ie Vertragsparteien verpflichten sich, ihre ganze Kraft dafür einzusetzen,
D
dass die Bestimmungen dieses Gesamtarbeitsvertrages auch von den nichtorganisierten Arbeitgebern und Arbeitnehmenden eingehalten werden.
Art. 52: Gemeinsame Durchführung
1
ie vertragschliessenden Verbände vereinbaren im Sinne von Artikel 357b
D
OR, dass ihnen gemeinsam ein Anspruch auf die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrages gegenüber den unterstellten Arbeitgebern und Arbeitnehmenden zusteht. Zu diesem Zweck wird ein Verein ‚Zentrale Paritätische
Berufskommission Schreinergewerbe‘ mit Sitz in Zürich eingesetzt.
2
ie Zentrale Paritätische Berufskommission wie auch die Regionalen ParitätiD
schen Berufskommissionen sind mit der Durchführung von Kontrollen in den
einzelnen Betrieben über die Einhaltung des GAV beauftragt und berechtigt,
die Kontrollkosten gegenüber denjenigen Betrieben aufzuerlegen, deren
31
Kontrolle ergeben hat, dass gesamtarbeitsvertragliche Normen verletzt worden sind. Im Übrigen gelten die Bestimmungen gemäss Art. 57 GAV.
Art. 53: Gerichtsstandklausel
Für Klagen aus dem allgemeinverbindlich erklärten Gesamtarbeitsvertrag sind
im Zusammenhang mit entsandten Arbeitnehmenden die schweizerischen
Gerichte am Ort der Arbeitserbringung zuständig.
Art. 54: Zusatzvereinbarungen
Die vertragschliessenden Verbände verpflichten ihre Sektionen, ihre Mitglieder und sich selbst, keine besonderen Gesamtarbeitsverträge und Zusatzvereinbarungen abzuschliessen. Ausgenommen sind Vereinbarungen zwischen
den Vertragspartnern für den Kanton Tessin und Kanton Baselland, Kanton
Basel-Stadt und für das Anschlägergewerbe der Stadt Zürich und Umgebung.
Art. 55: Lohnverhandlungen
32
1
er 1. Januar 2012 erfolgt ein automatischer Teuerungsausgleich auf Basis
P
der vertraglichen Mindestlöhne. Als Ausgangsbasis zur Berechnung der
Teuerungsrate gilt der Landesindex Oktober 2010 von 103.9 Punkten (Basis
Dezember 2005). Der Ausgleich erfolgt automatisch bis zum Stand des Landesindex August 2011, sofern die Teuerung nicht mehr als 1,5% beträgt.
Ist die ermittelte Teuerungsrate Oktober 2010 bis August 2011 höher als
1,5%, finden über die höhere Teuerungsrate Verhandlungen zwischen den
Vertragspartnern statt.
2
ie GAV-Parteien regeln allfällige Lohnanpassungen und den AuslagenD
ersatz während der Dauer des GAV auf dem Verhandlungsweg unter
Berücksichtigung der allgemeinen Wirtschaftslage, der Entwicklung der
Lohneinkommen und der Lebenshaltungskosten, sowie insbesondere der
Leistungsfähigkeit der Schreinerbranche. Diese Lohnanpassungen beinhalten einen generellen und einen individuellen Teil.
3
önnen sich die GAV-Parteien über eine Lohnanpassung nicht rechtzeitig eiK
nigen, soll frühestens ab dem Monat Dezember hinsichtlich dieses einzigen
Vertragselementes die Suspendierung der absoluten Friedenspflicht erklärt
werden können.
4
ann eine Einigung weiterhin nicht erzielt werden, soll jede Partei frühesK
tens ab Januar den GAV vorzeitig und ausserordentlicherweise mit einer
Kündigungsfrist von 60 Tagen kündigen können.
5
ie Verhandlungspflicht über eine jeweilige Lohnanpassung unterliegt nicht
D
der Beurteilung durch das vertragliche Schiedsgericht.
Art. 56: Allgemeinverbindlicherklärung
Die vertragschliessenden Verbände vereinbaren, für diesen Gesamtarbeitsvertrag die Allgemeinverbindlicherklärung zu beantragen.
Art. 57: Paritätische Berufskommissionen
1
Es wird eine Zentrale Paritätische Berufskommission eingesetzt.
Diese besteht aus vier Vertretern des Arbeitgeberverbandes und vier Vertretern der Arbeitnehmerverbände. Die Zentrale Paritätische Berufskommission
hat für ihre Tätigkeit ein Geschäftsreglement zu erlassen.
2
ie Sektionen der vertragschliessenden Verbände sind verpflichtet, RegionaD
le Paritätische Berufskommissionen zu bestellen.
Es werden Regionale Paritätische Berufskommissionen eingesetzt.
Das Nähere ist in Reglementen zu bestimmen. Diese treten mit der Genehmigung durch die Zentrale Paritätische Berufskommission in Kraft. Deren Tätigkeit wird im jeweiligen Kommissionsreglement bestimmt, das mit Genehmigung durch die Zentrale Paritätische Berufskommission in Kraft tritt.
3
4
er Zentralen Paritätischen Berufskommission (ZPK) obliegen insbesondere
D
folgende Aufgaben:
a)Durchführung von Kontrollen über die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrages in den Betrieben und auf den Baustellen sowie Auferlegung
der Kontroll- und Verfahrenskosten, wenn jene Kontrolle ergibt, dass
der Arbeitgeber GAV-Normen verletzt hat;
b)Entscheid über die Unterstellung von Betrieben unter diesen Gesamtarbeitsvertrag;
c)Aufsicht über die Regionalen Paritätischen Berufskommissionen sowie
Genehmigung von deren Geschäftsreglementen;
d)Aufsicht über die Geschäftstätigkeit der «Kommission für Sicherheit
und Gesundheit im Schreinergewerbe»;
e)Erlass eines Reglementes über das Inkasso der Vollzugskosten- und
Weiterbildungsbeiträge;
f)Erlass eines Reglementes über die Ausrichtung von Weiterbildungsbeiträgen;
g)Inkasso des Vollzugskosten- und Weiterbildungsbeitrages;
h)Verwaltung und Verfügung über Vollzugskostenbeiträge sowie Beschlussfassung über die Ausrichtung von Weiterbildungsbeiträgen;
i)Ausfällung und Inkasso von Konventionalstrafen, sowie deren allfällige
zivilprozessuale Durchsetzung;
j)Entscheidung über Beschwerden gegen Beschlüsse der Regionalen
Paritätischen Berufskommissionen; vorbehalten sind die Beschlüsse der
Paritätischen Berufskommission des Kantons Baselland.
ie ZPK ist ermächtigt, im Vollzug mit externen Kontroll- und DurchfühD
rungsorganen zusammenzuarbeiten und solche Zusammenarbeit zu regeln.
33
5
en Regionalen Paritätischen Berufskommissionen (RPK), die der ZPK
D
unterstellt sind, obliegen im Auftrage und namens der ZPK die folgenden
Aufgaben:
a)Durchführung von Kontrollen über die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrages in den Betrieben und auf den Baustellen sowie Auferlegung
der Kontroll- und Verfahrenskosten, wenn jene Kontrolle ergibt, dass
der Arbeitgeber GAV-Normen verletzt hat;
b)Ausfällung und Inkasso von Konventionalstrafen, vorbehalten bleiben
die Einforderung auf dem Rechtsweg durch die ZPK;
c)Vermittlungen bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmenden;
d)Ausführung von Weisungen der Zentralen Paritätischen Berufskommission.
6
ie von den Regionalen Paritätischen Berufskommissionen beauftragten
D
und bevollmächtigten Vertreter sind berechtigt, in Fällen, in denen die
Berufskommission eine Kontrolle angeordnet hat, unterstellte Betriebe zu
betreten. Die Betriebsinhaber haben ihnen Zutritt zu gewähren und die einschlägigen Unterlagen zur Einsicht vorzulegen sowie Auskünfte zu erteilen.
7
ie Zentrale Paritätische Berufskommission ist – wo nötig – berechtigt, ihre
D
Befugnisse, auf dem Rechtsweg durchzusetzen.
Art. 58: Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten
1
Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten zwischen den Vertragsparteien
dieses Gesamtarbeitsvertrages über die Anwendung oder Auslegung dieses
Gesamtarbeitsvertrages können der Zentralen Paritätischen Berufskommission
unterbreitet werden. Dazu bedarf es eines schriftlichen und begründeten Antrages. Die ZPK hat innert 30 Tagen nach ihrer Anrufung zusammenzutreten,
die Differenzen zu behandeln und eine Einigung anzustreben.
2
ommt eine Einigung nicht zustande oder ratifiziert eine der Parteien den
K
Vermittlungsvorschlag der ZPK nicht, so kann der Streitfall innert 30 Tagen
mit schriftlichem und begründetem Antrag an das Schiedsgericht gemäss
Artikel 59 weitergezogen werden. Der Entscheid des Schiedsgerichtes ist
endgültig und, vorbehältlich der Nichtigkeitsbeschwerde, inappellabel.
3
ährend der ganzen Dauer der Verfahren vor der ZPK und vor dem
W
Schiedsgericht ist jegliche Auseinandersetzung über den Verlauf und Inhalt
der Verhandlungen in der Öffentlichkeit zu unterlassen. Eine sachliche
Information der Mitglieder ist gestattet.
Art. 59: Schiedsgericht
34
1
as Schiedsgericht setzt sich zusammen aus einem Berufsrichter oder einem
D
anderen unabhängigen und sachverständigen Juristen als Obmann und
aus je 3 sachverständigen Schiedsrichtern, die von den Vertragsparteien
bezeichnet werden.
2
er Obmann des Schiedsgerichts wird von den Vertragsparteien des GAV
D
gemeinsam und im Voraus für die ganze Dauer des Gesamtarbeitsvertrages
bezeichnet. Können sich Vertragsparteien über dessen Bestellung nicht
einigen, wird die Bezeichnung des Obmannes dem Obergericht des Kantons
Zürich übertragen, welches die von den Vertragsparteien allenfalls eingereichten Vorschläge bei seinem Entscheid mitberücksichtigen kann.
3
ie sachverständigen Schiedsrichter werden von den Vertragsparteien
D
bei jedem Schiedsgerichtsverfahren neu bestellt. Deren Bezeichnung hat
unverzüglich, spätestens innert 30 Tagen nach Anrufung des Schiedsgerichtes zu erfolgen. Die Arbeitnehmerverbände haben sich von Fall zu Fall
über die Bezeichnung ihrer Schiedsrichter unter sich zu verständigen. Dabei
soll grundsätzlich jede Arbeitnehmerorganisation mit einem Schiedsrichter
vertreten sein.
4
itz des Schiedsgerichts ist Zürich. Das Verfahren richtet sich nach der
S
Schweizerischen Zivilprozessordnung, soweit dieser Gesamtarbeitsvertrag
keine besonderen Regelungen aufstellt.
5
In die Zuständigkeit des Schiedsgerichts fallen die nicht durch das gesamtarbeitsvertragliche Schlichtungsverfahren beilegbaren Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten gemäss Artikel 58.
XIII. PENSIONSKASSE
Art. 60: Pensionskasse
1
ur Erfüllung der gesetzlichen Vorschriften im Bereich der beruflichen VorZ
sorge (BVG) unterhalten die Vertragsparteien die «Pensionskasse Schreinergewerbe, PKS».
2
Ist der Arbeitgeber keiner anderen Vorsorgeeinrichtung angeschlossen,
sind die Arbeitnehmenden bei der «Pensionskasse Schreinergewerbe» zu
versichern.
3
ie Versicherungskommission PKS ist paritätisch aus Vertretern der VerD
tragsparteien zusammengesetzt.
4
ie Wahl des Versicherungsträgers erfolgt im Einvernehmen mit den ArbeitD
nehmenden durch den Arbeitgeber.
35
XIV. VERTRAGSDAUER
Art. 61: Vertragsdauer, Inkrafttreten
36
1
ieser Gesamtarbeitsvertrag tritt auf das Datum der Erteilung der AllgeD
meinverbindlichkeit* in Kraft und gilt bis zum 31. Dezember 2015.
2
inmal pro Jahr, ab September, werden von den Vertragsparteien allfällige
E
Anpassungen der Löhne und des Auslagenersatzes verhandelt.
3
J eder vertragsschliessende Verband kann mit Wirkung für alle Verbände den
Vertrag erstmalig auf Ende 2015 kündigen. Wird der Vertrag nicht drei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt, so gilt er jeweils für ein weiteres Jahr.
4
Die vorzeitige Kündigung gemäss Artikel 55 Absatz 3 bleibt vorbehalten.
*
1. Juni 2012
Die Parteien dieses Gesamtarbeitsvertrages:
VSSM
Verband Schweizerischer Schreinermeister
und Möbelfabrikanten
Gladbachstrasse 80, 8044 Zürich
Zürich, 24. Juni 2011
R. Lustenberger
UNIA
Unia – die Gewerkschaft
Strassburgstrasse 11, 8004 Zürich
Zürich, 25. Juni 2011
F. Cahannes
SYNA
Gewerkschaft SYNA
Josefstrasse 59, 8005 Zürich
Zürich, 24. Juni 2011
W. Rindlisbacher
D. Borner
A. Rieger
R. Ambrosetti
K. Regotz
37
Anhang I
Mindestlöhne ab 2012
18. Altersjahr
19. Altersjahr
1. Erfahrungsjahr (bzw.
20. Altersjahr)
Gelernte Berufsleute
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Berufsarbeiter
–
–
–
–
4‘018
22.30
Fachmonteur
–
–
–
–
4‘264
23.65
Monteur
–
–
–
–
4'141
22.95
18. Altersjahr
19. Altersjahr
20. Altersjahr
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Schreinerpraktiker, Angelernter
mit Weiterbildung
3'579
19.85
3‘579
19.85
3‘579
19.85
Sachbearbeiter Planung
–
–
–
–
–
–
Hilfsmonteur, der montiert
3‘560
19.75
3‘560
19.75
3‘560
19.75
Hilfskräfte
3‘501
19.40
3‘501
19.40
3‘501
19.40
Ungelernte Arbeitnehmende
Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass ein 13. Monatslohn geschuldet ist (Art. 18 GAV).
Diese Mindestlöhne gelten für alle dem GAV Schreinergewerbe unterstellten
Betriebe ab 1. Juni 2012.
38
MINDESTLOHN
2. Erfahrungsjahr (bzw.
21. Altersjahr)
3. Erfahrungsjahr (bzw.
22. Altersjahr)
4. Erfahrungsjahr (bzw.
23. Altersjahr)
Mindestlohn ab
24. Altersjahr
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
4‘214
23.35
4‘410
24.45
4‘655
25.80
4‘900
27.20
4‘472
24.80
4‘680
25.95
4‘940
27.40
5‘200
28.85
4‘343
24.10
4‘545
25.20
4‘798
26.60
5‘050
28.00
21. Altersjahr
22. Altersjahr
23. Altersjahr
24. Altersjahr
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
Mt.
Std.
3‘706
20.55
3‘874
21.50
4‘043
22.40
4'211
23.35
–
–
–
–
–
5'300
29.40
3‘783
21.00
4‘005
22.20
4‘228
23.45
4‘450
24.70
3‘577
19.85
3‘653
20.25
3‘729
20.70
3‘805
21.10
39
Anhang II
Entschädigungspflichtige
Feiertage
im Sinne von Artikel 37 Absatz 1 GAV
KANTON AARGAU:
Bezirke Aarau, Brugg, Kulm, Lenzburg und Zofingen:
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, 1.
August, Weihnachten, Stephanstag.
Bezirk Baden:
– Gemeinde Bergdietikon:
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachten, Stephanstag.
– Übrige Gemeinden:
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam,
1. August, Weihnachten, Stephanstag.
Bezirk Bremgarten:
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
Bezirke Laufenburg und Muri:
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Mariä Empfängnis, Weihnachten.
Bezirk Rheinfelden:
– Gemeinden Hellikon, Mumpf, Obermumpf, Schupfart, Stein und
Wegstetten:
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Mariä Empfängnis, Weihnachten.
– Gemeinden Kaiseraugst, Magden, Möhlin, Olsberg, Rheinfelden, Wallbach,
Zeiningen und Zuzgen:
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, 1. August,
Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
Bezirk Zurzach:
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August,
Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
Fallen der Weihnachtstag und der Neujahrstag auf einen Freitag oder
Montag, so gelten der Stephanstag und der Berchtoldstag als Werktage.
KANTON APPENZELL A. RH.
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, 1. Weihnachtstag, Stephanstag.
40
KANTON APPENZELL I. RH.
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam,
1. August, Weihnachtstag, Stephanstag.
KANTON BASEL-STADT
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachtstag, Stephanstag.
KANTON BASEL-LANDSCHAFT
In allen Bezirken, ausser Bezirk Laufen:
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachtstag, Stephanstag.
Im Bezirk Laufen:
Neujahr, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, 1. August,
Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Weihnachten.
KANTON BERN
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON GLARUS
Neujahr, Fahrtsfest, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, 1. August,
1. November, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON GRAUBÜNDEN
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, 1. August,
Weihnachten, Stephanstag, sowie ein von den betreffenden Gemeinden
festgelegter kommunaler Feiertag.
KANTON LUZERN
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Allerheiligen,
Mariä Himmelfahrt, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON NIDWALDEN
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON OBWALDEN
Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnamsfest, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Bruderklausenfest, Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON SCHAFFHAUSEN
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachtstag, Stephanstag.
41
KANTON SCHWYZ
Neujahrstag, Josefstag, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August,
Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Weihnachtstag.
KANTON SOLOTHURN
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
Bezirk Bucheggberg:
Neujahr, Berchtoldstag, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachten.
KANTON ST. GALLEN
Neujahr, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag, 1. August,
1. November, Weihnachtstag, Stephanstag.
KANTON TESSIN
Neujahr, Dreikönigstag, Ostermontag, Auffahrt, 1. August,
Mariä Himmelfahrt, Allerheiligen, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON THURGAU
Neujahr, 2. Januar, Karfreitag, Ostermontag, Auffahrt, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachten, Stephanstag.
KANTON URI
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt, Fronleichnam, 1. August, Mariä Himmelfahrt,
Allerheiligen, Maria Empfängnis, Weihnachten.
KANTON ZUG
Neujahr, Karfreitag, Auffahrt Christi, Fronleichnamsfest, 1. August, Mariä
Himmelfahrt, Allerheiligen, Maria Empfängnis, Weihnachten.
KANTON ZÜRICH
Neujahrstag, Karfreitag, Ostermontag, 1. Mai, Auffahrtstag, Pfingstmontag,
1. August, Weihnachtstag, Stephanstag.
42
Anhang III
Pro-rata-Anspruch des
Ferienbezugs
Berechnungsgrundlagen
1. FERIENANSPRUCH PRO KALENDERJAHR:
(siehe Artikel 35)
– Alle Arbeitnehmenden
22 Tage
ab 2013: 23 Tage
–5
0-jährige Arbeitnehmende und
Jugendliche bis zum 20. Altersjahr
27 Tage
ab 2013: 28 Tage
2. BERECHNUNG DES ANTEILSMÄSSIGEN FERIENANSPRUCHES
(siehe Artikel 33)
Für ein unvollständiges Kalenderjahr sind die Ferien entsprechend der Dauer
des Arbeitsverhältnisses zu gewähren.
Zur Berechnung des Ferienanspruchs entsprechend der Dauer des Arbeitsverhältnisses genügt es in der Regel, den auf einen Monat (ein Zwölftel)
entfallenden Anspruch zu ermitteln und diesen mit der Zahl der Monate zu
multiplizieren, während denen das Arbeitsverhältnis gedauert hat. Ergeben
sich dabei Bruchteile von Ferientagen, so empfiehlt es sich, auf halbe und
ganze Tage zu runden.
3. ABGELTUNG DES FERIENANSPRUCHS DURCH BARGELDZAHLUNG
(siehe Artikel 35 Absätze 2 und 3 sowie Artikel 36 Absatz 1)
Die (ausnahmsweise) Barvergütung des gesamten jährlichen Ferienanspruches beträgt.
Prozentsatz der Jahres-Bruttolohnsumme
a) für den vollen (jährlichen) Ferienanspruch
bei 22 Tagen
bei 23 Tagen
9.16 %*
9.70 %*
bei 27 Tagen
11.47 %*
bei 28 Tagen
12.07 %*
* des Jahres-Bruttolohnes
b) pro Ferientag
Der oben stehende Prozentsatz ist durch die Anzahl der massgeblichen
Ferientage in Kalenderjahr zu dividieren.
Zu beachten ist:
Während des ungekündigten Vertragsverhältnisses besteht ein
Barauszahlungsverbot (Artikel 35 Absatz 1).
43
Weiterbildungs- und
GesundheitsschutzGesamtarbeitsvertrag
für das Schreinergewerbe 2008 – 2012
(vom 6./13./28. 11. 2007)
I. GELTUNGSBEREICH
Art. 1: Räumlicher Geltungsbereich
1
ieser Gesamtarbeitsvertrag (GAV) gilt für die Kantone Zürich, Bern (ausD
genommen die Bezirke Courtelary, Moutier, La Neuveville), Luzern, Uri,
Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Glarus, Zug, Solothurn, Basel-Stadt,
Baselland, Schaffhausen, Appenzell A. Rh., Appenzell I. Rh., St. Gallen,
Graubünden, Aargau, Thurgau und Tessin.
2
Der GAV gilt auch in Regionen mit Zusatzvereinbarungen.
Art. 2: Betrieblicher Geltungsbereich
44
1
er Gesamtarbeitsvertrag gilt für sämtliche Betriebe, Betriebsteile und
D
Montagegruppen, die Schreinererzeugnisse oder Erzeugnisse verwandter
Berufszweige herstellen, montieren oder reparieren, sowie für die Zimmereien im Kanton Graubünden .
2
ls Betriebe, die Schreinerarbeiten oder Arbeiten verwandter Berufszweige
A
ausführen, gelten namentlich Bau- und Möbelschreinereien, Innenausbaubetriebe, Laden- und Laborbaubetriebe, Fensterhersteller (Holz, Holz-Metall
und Kunststoff), Möbelfabriken, Küchenmöbelfabriken, Saunabaubetriebe,
Betriebe der Holzoberflächenbehandlung, Betriebe, die schreinergewerbliche Wand-, Deckenverkleidungen und Isolationen ausführen, Betriebe, die
Schreinerarbeiten nur montieren (Montageunternehmungen), Wagnereien,
Holzgeräte- und Skihersteller, Glasereien, Holzbeizereien, Antikschreinereien.
3
em GAV unterstellt sind ferner sämtliche dem vertragsschliessenden ArD
beitgeberverband angeschlossenen Betriebe.
1
Ab dem 1. Januar 2009 sind die Zimmereien des Kantons Graubünden nicht mehr unterstellt.
4
er GAV gilt mit Rücksicht auf die notwendige Betriebseinheit für alle
D
Betriebe gemäss Absatz 2 und die in solchen Unternehmungen angegliederten, verschiedenen gewerblichen Betriebszweige, sofern diese wegen
der Mitgliedschaft in einem anderen Berufsverband nicht ausdrücklich
jenem GAV gesamtheitlich und bezüglich aller Arbeitnehmenden unterstellt
und durch Beschluss der Zentralen Paritätischen Berufskommission des
Schreinergewerbes vom Geltungsbereich dieses GAV ausgenommen sind.
5
eschäftigt ein Einsatzbetrieb Arbeitnehmende einer Personalverleih-Firma,
B
achtet er darauf, dass die Verleihfirma ihrerseits die allgemeinverbindlich
erklärten Lohn- und Arbeitszeitbestimmungen des GAV einhält.
Art. 3: Personeller Geltungsbereich
1
ie Bestimmungen dieses Gesamtarbeitsvertrages gelten für alle ArbeitnehD
menden, die in den Betrieben oder Betriebsteilen gemäss Artikel 2 Absatz
2 beschäftigt werden. Diese gelten namentlich auch für Arbeitsvorbereiter,
Sachbearbeiter Planung, Kalkulatoren, CAD-Planer und Schreiner-Techniker.
Dem GAV nicht unterstellt sind:
a) Die in geschäftsleitender Funktion tätigen diplomierten Schreinermeister, Betriebsleiter, Werkmeister und Schreiner-Techniker, sowie weitere
Mitarbeitende, die aufgrund ihrer Stellung und Verantwortung über
weitreichende Entscheidungsbefugnisse über den Betrieb verfügen
oder auf Entscheide massgeblich Einfluss nehmen können,
b) das kaufmännische und das Verkaufspersonal,
c) Lernende im Sinne des Berufsbildungsgesetzes.
2
II. LOHN BEI VERHINDERUNG AN DER ARBEITSLEISTUNG
Art 4: Weiterbildung
(korrespondierender Artikel 28 des arbeitsrechtlichen GAV)
1
F ür fachbezogene, berufliche Weiterbildung hat der Arbeitnehmende einen
Anspruch auf zwei bezahlte Arbeitstage pro Kalenderjahr. Auf das folgende
Kalenderjahr kann ein einziger Weiterbildungstag übertragen werden.
2
er Kursbesuch ist nachzuweisen. Weitergehende Vereinbarungen zwischen
D
Arbeitgeber und Arbeitnehmendem bleiben vorbehalten.
III. ARBEITSSICHERHEIT UND GESUNDHEITSSCHUTZ
Art. 5: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
1
m die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmenden zu schützen, ist der
U
Arbeitgeber verpflichtet, alle Massnahmen zu ergreifen, deren Notwendigkeit
die Erfahrung aufgezeigt hat, welche den gegebenen Bedingungen angepasst sind und die, vom Stand der Technik her, realisiert werden können.
45
2
ie Arbeitnehmenden unterstützen den Arbeitgeber bei der Anwendung
D
der zu ergreifenden Massnahmen. Sie befolgen die Instruktionen und
benützen die Vorrichtungen für die Gesundheit und Sicherheit in korrekter
Weise.
3
s besteht eine paritätisch zusammengesetzte «Sicherheitskommission
E
SIKO-S», die sich mit Fragen des Schutzes der Gesundheit und der Verhütung von Unfällen am Arbeitsplatz auseinandersetzt und tragbare Lösungen
definiert und ausarbeitet. Die ZPK hat die Oberaufsicht über die «Sicherheitskommission SIKO-S».
4
ie «Sicherheitskommission SIKO-S» definiert die periodisch vorgegebenen
D
Ziele hinsichtlich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes.
Art. 6: Sicherheitskonzept «SIKO 2000»
1
ie Richtlinie 6508 der «Eidgenössischen Koordinationskommission für ArD
beitssicherheit» (EKAS) verpflichtet die Arbeitgeber gemäss der Verordnung
über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV), Arbeitsärzte
und andere Spezialisten der Arbeitssicherheit beizuziehen, wenn es zum
Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer und für ihre Sicherheit erforderlich ist (Art. 11a VUV).
2
as von der EKAS am 11. Juli 1997 auf unbestimmte Zeit genehmigte
D
Sicherheitskonzept «SIKO 2000» über die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz im Schreinergewerbe ist auf alle Betriebe gemäss Artikel 2
anwendbar.
3
as Sicherheitskonzept «SIKO 2000» verpflichtet alle Arbeitgeber und deD
ren Arbeitnehmenden, möglichst sichere Arbeitsplätze zu gewährleisten.
Dieser Schutzzweck ist gleichzeitig sowohl eine Führungsaufgabe als auch
ein zielstrebiges dauerndes Anliegen eines jeden Mitarbeitenden.
Art 7: Pflichten des Arbeitgebers
46
1
er Arbeitgeber ist verpflichtet, das Sicherheitskonzept «SIKO 2000» in
D
seinem Betrieb umzusetzen und die periodischen Sicherheitsprüfungen
vorzunehmen.
2
it Hilfe der im Sicherheitskonzept «SIKO 2000» enthaltenen GefahM
renlisten, Auditchecklisten, Massnahmenlisten und dem SIKO-Handbuch
hat jeder Arbeitgeber die bestehenden Gefahren – im speziellen die im
Schreinergewerbe bestehenden besonderen Gefahren – systematisch zu erfassen, nach Risikostufen zu werten und anschliessend die zur Beseitigung
oder Verringerung dieser Gefahren notwendigen Massnahmen selbständig
zu treffen.
3
ie erhobenen Daten und die getroffenen Massnahmen nach Absatz 2 sind
D
zu dokumentieren und zugänglich zu machen.
4
ie Arbeitnehmenden oder die Arbeitnehmervertretung eines Betriebes
D
müssen rechtzeitig orientiert und angehört werden über alle Fragen der
Umsetzung des Sicherheitskonzeptes «SIKO 2000», insbesondere soweit
betriebsindividuelle Massnahmen erforderlich sind.
Art. 8: Pflichten des Arbeitnehmenden
1
ie Arbeitnehmenden sind verpflichtet, die Anordnungen und Weisungen
D
des Arbeitgebers zur Arbeitssicherheit und zum Gesundheitsschutz zu
befolgen und daran aktiv mitzuwirken.
2
ie vom Arbeitgeber beauftragten Arbeitnehmenden haben die Ausbildung
D
zum kompetenten «Sicherheitsbeauftragten (SIBE)» zu absolvieren und die
diesbezüglichen Pflichten im Betrieb gewissenhaft zu erfüllen.
Art 9: Stellung der Sicherheitskonzept «SIKO 2000»-Verantwortlichen
im Betrieb
1
ie vom Arbeitgeber ernannten und ausgebildeten «SicherheitsbeauftragD
ten (SIBE)» nehmen eine Führungs- und Kontrollfunktion im ganzen Betrieb
wahr; sie haben gegenüber allen Mitarbeitern ein verbindliches und direktes
Weisungsrecht in allen Belangen des Vollzugs des Sicherheitskonzeptes
«SIKO 2000» und der Überwachung der einschlägigen Vorschriften über die
Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz.
2
ie Führungs- und Fachpersonen sind die engsten Berater des Arbeitgebers
D
in allen Bereichen der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes und
haben diesem gegenüber ein Antragsrecht auf Vollzug von Massnahmen.
IV. WEITERBILDUNGS- UND GESUNDHEITSSCHUZ-BEITRAG
Art 10: Zweck der Beiträge
(korrespondierender Artikel 47 des arbeitsrechtlichen GAV)
1
ie Zentrale Paritätische Berufskommission, ZPK, erhebt folgende Beiträge
D
zur Förderung der Weiterbildung der Arbeitnehmenden und für die Durchführung des Sicherheitskonzeptes «SIKO 2000» gemäss EKAS-Richtlinie:
a) V
ollzugskostenbeitrag
Ein Vollzugskostenbeitrags-Anteil wird erhoben, um die Aufwendungen
der Administration bezüglich der Bearbeitung der Weiterbildungsgesuche
zu decken. Dieser Aufwand ist als Kostenfaktor in den Teilbeträgen gemäss
Buchstaben b und c nachstehend eingerechnet.
b) Weiterbildungsfonds
Der Weiterbildungsfonds bezweckt die Förderung und Unterstützung der
beruflichen Weiterbildung der dem GAV unterstellten Arbeitnehmenden.
Dies sind insbesondere Entschädigungen von Anteilen der Kurskosten
sowie Lohnausfall- und Reiseentschädigungen.
47
c) G
esundheitsschutzfonds
Der Gesundheitsschutzfonds finanziert die Tätigkeiten der «Sicherheitskommission SIKO-S» gemäss Artikel 5 Absatz 3 dieses GAV. Dies sind unter
anderem Massnahmen zur Unfallverhütung und zum Gesundheitsschutz in
den Betrieben und die Schulung der Sicherheitsbeauftragten (SIBE).
2
ber die Verwendung der Beitragsanteile nach Massgabe der ZweckbestimÜ
mungen gemäss Absatz 1 beschliesst die ZPK aufgrund von Reglementen,
welche sie erlässt.
3
in allfälliger Beitragsüberschuss darf, auch nach Ablauf der AllgemeinverE
bindlicherklärung, nur als Rückstellung für soziale und allgemeine Zwecke
des Berufsstandes des Schreinergewerbes verwendet werden.
4
ie nichtorganisierten Arbeitgeber und Arbeitnehmenden sind gleich zu
D
behandeln wie die organisierten Arbeitgeber und Arbeitnehmenden.
5
Die ZPK führt über die Verwendung der Beiträge Rechnung.
Art. 11: Höhe der Beiträge
1
2
ie Beiträge für die Weiterbildung und den Gesundheitsschutz werden von
D
der Zentralen Paritätischen Berufskommission zusammen mit dem GAVVollzugskostenbeitrag gemäss Artikel 48 gesamthaft erhoben.
Die Beiträge für die Weiterbildung und den Gesundheitsschutz betragen
monatlich bzw. jährlich:
1. für den Arbeitgeber:
Der Arbeitgeber hat sowohl
– einen pauschalen Grundbeitrag (a), als auch
– einen variablen Betrag (b) nach der Anzahl der beschäftigten und dem GAV
unterstellten Arbeitnehmenden zu entrichten; nämlich:
48
A)
Beitrag für diesen GAV:
B)
Ist auch der GAV für
das Schreinergewerbe
allgemeinverbindlich
erklärt, so beträgt der
Beitrag für beide GAV
insgesamt:
a Grundbeitrag
Fr. 200.– pro Jahr
Fr. 200.– pro Jahr
b Variabler Beitrag
Fr. 5.– pro Monat
und Arbeitnehmenden
Fr. 10.– pro Monat
und Arbeitnehmenden
2. für den Arbeitnehmenden:
A)
Beitrag für diesen
GAV:
für Berufsarbeiter, Sachbe- Fr. 14.– pro
arbeiter Planung, mittleres Monat
Kader, Schreinerpraktiker
EBA, Angelernte mit Weiterbildung und Monteure:
Für Hilfsmonteure und
Hilfskräfte
3
Fr. 9.– pro Monat
B)
Ist auch der GAV für das
Schreinergewerbe allgemeinverbindlich erklärt,
so beträgt der Beitrag für
beide GAV insgesamt:
Fr. 22.– pro Monat
Fr. 17.– pro Monat
F ür nicht ständig im räumlichen Geltungsbereich tätige Betriebe beträgt der
Grundbeitrag 20 Franken pro Monat (im Maximum 200 Franken pro Jahr).
Art. 12: Erhebung der Beiträge
(korrespondierender Artikel 49 des arbeitsrechtlichen GAV)
1
lle dem Gesamtarbeitsvertrag unterstellten Arbeitgeber und ArbeitnehA
menden haben der Zentralen Paritätischen Berufskommission die Beiträge
für die Weiterbildung und den Gesundheitsschutz zu bezahlen. Die Beiträge
gemäss Artikel 11 sind als Gesamtbetrag geschuldet. Massgebend für die
Bemessung des personenbezogenen Beitrages (Artikel 11 Absatz 2, Ziffer 1
b [variabler Betrag] und Ziffer 2) ist die Dauer des Anstellungsverhältnisses
während des Kalenderjahres. Der Beitrag ist für jeden einzelnen Monat der
Anstellung geschuldet. Angebrochene Monate gelten als ganze Monate.
2
ie ZPK legt in einem Reglement über die Erhebung der Beiträge und deren
D
Verwendung die Beitragsanteile fest.
3
F ür die Mitglieder der vertragsschliessenden Verbände sind die Beiträge, mit
Ausnahme des Beitragsanteils zugunsten des Gesundheitsschutzfonds, im
Mitgliederbeitrag inbegriffen.
V. KONVENTIONALSTRAFE
Art. 13: Konventionalstrafen
(korrespondierender Artikel 46 des arbeitsrechtlichen GAV)
1
owohl die Zentrale als auch die Regionalen Paritätischen BerufskommissiS
onen können Arbeitgeber und Arbeitnehmende, die gesamtarbeitsvertragliche Verpflichtungen verletzen, mit einer Konventionalstrafe belegen, die
innert Monatsfrist seit Zustellung des Entscheides zu überweisen ist.
2
ie Konventionalstrafe ist in erster Linie so zu bemessen, dass fehlbare ArD
beitgeber und Arbeitnehmende von künftigen Verletzungen des Gesamtsarbeitsvertrages abgehalten werden.
49
3
Sodann bemisst sich deren Höhe kumulativ nach folgenden Kriterien:
1. Höhe der von Arbeitgebern ihren Arbeitnehmenden vorenthaltenen
geldwerten Leistungen;
2. Verletzung der nicht-geldwerten gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen;
3. einmalige oder mehrmalige sowie die Schwere der Verletzungen der
einzelnen gesamtarbeitsvertraglichen Bestimmungen;
4. Rückfall bei gesamtarbeitsvertraglichen Verletzungen;
5. Grösse des Betriebes;
6. Umstand, ob fehlbare Arbeitgeber oder Arbeitnehmende, die in Verzug gesetzt wurden, ihre Verpflichtungen ganz oder teilweise bereits
erfüllten;
7. Umstand, ob Arbeitnehmende ihre individuellen Ansprüche gegenüber
einem fehlbaren Arbeitgeber von sich aus geltend machten bzw. damit
zu rechnen ist, dass sie diese in absehbarer Zeit geltend machen.
4
In leichten Fällen können ZPK und RPK einen Verweis erteilen und von einer
Konventionalstrafe absehen.
5
owohl ZPK als auch RPK können Arbeitgeber oder Arbeitnehmende, bei
S
denen die Kontrolle ergeben hat, dass sie gesamtarbeitsvertragliche Verpflichtungen verletzten, zusammen mit der Konventionalstrafe die angefallenen und ausgewiesenen Kontrollkosten (für Aufwendungen seitens
Beauftragter sowie seitens ZPK und RPK) auferlegen.
6
ie ZPK als auch die RPK können Arbeitgeber und/oder Arbeitnehmende,
D
welche die Bestimmungen des Gesamtarbeitsvertrages verletzten, die Verfahrenskosten auferlegen.
7
ie Konventionalstrafen sind für den Vollzug des Gesamtarbeitsvertrages zu
D
verwenden, allfällige Überschüsse nach Ablauf der Allgemeinverbindlicherklärung für die berufliche Weiterbildung und soziale Zwecke.
8
Die Ansprüche der geschädigten Arbeitnehmenden bleiben vorbehalten.
VI. SCHULDRECHTLICHE BESTIMMUNG
(Beziehungen zwischen den GAV-Parteien)
Art. 14: Paritätische Berufskommission
(korrespondierender Artikel 57 des arbeitsrechtlichen GAV)
1
s besteht in der Form eines Vereins eine Zentrale Paritätische BerufskomE
mission.
ie Sektionen der vertragsschliessenden Verbände sind verpflichtet, RegioD
nale Paritätische Berufskommission zu bestellen.
Es werden Regionale Paritätische Berufskommissionen eingesetzt.
2
3
50
er Zentralen Paritätischen Berufskommission (ZPK) obliegen insbesondere
D
folgende Aufgaben:
4
5
a) D
urchführung von Kontrollen über die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrages in den Betrieben sowie Auferlegung der Kontroll- und
Verfahrenskosten, wenn jene Kontrolle ergibt, dass der Arbeitgeber
oder die Arbeitnehmenden GAV-Normen verletzt haben;
b) Aufsicht über die Regionalen Paritätischen Berufskommissionen sowie
Genehmigung von deren Geschäftsreglementen;
c) Aufsicht über die Geschäftstätigkeit der «Sicherheitskommission SIKOS»;
d) Inkasso des Weiterbildungs- und Gesundheitsschutzbeitrages;
e) Verwaltung und Verfügung über Weiterbildungsbeiträge sowie Beschlussfassung über die Ausrichtung von Weiterbildungsbeiträgen;
f) Ausfällung und Inkasso von Konventionalstrafen.
en Regionalen Paritätischen Berufskommissionen, die der ZPK unterstellt
D
sind, obliegen im Auftrage und namens der ZPK die folgenden Aufgaben:
a) Durchführung von Kontrollen über die Einhaltung des Gesamtarbeitsvertrages in den Betrieben und auf den Baustellen sowie Auferlegung
der Kontroll- und Verfahrenskosten, wenn jene Kontrolle ergibt, dass
der Arbeitgeber GAV-Normen verletzt hat;
b) Ausfällung und Inkasso von Konventionalstrafen, vorbehalten bleiben
die Einforderung auf dem Rechtsweg durch die ZPK;
c) Vermittlungen bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgebern
und Arbeitnehmern;
d) Ausführung von Weisungen der Zentralen Paritätischen Berufskommission.
ie Zentrale Paritätische Berufskommission ist berechtigt, ihre Befugnisse
D
auf dem Rechtsweg durchzusetzen.
VII.VERTRAGSDAUER
Art. 15: Vertragsdauer, Inkrafttreten
1
ieser Gesamtarbeitsvertrag tritt auf den 1. Juli 2008 in Kraft und gilt bis
D
zum 31. Dezember 2012.
2
J eder vertragsschliessende Verband kann mit Wirkung für alle Verbände
diesen Gesamtarbeitsvertrag kündigen. Wird der Vertrag nicht drei Monate
vor Ablauf schriftlich gekündigt, so gilt er jeweils für ein weiteres Jahr.
51
Die Parteien dieses Gesamtarbeitsvertrages:
52
VSSM
Verband Schweizerischer Schreinermeister
und Möbelfabrikanten
Gladbachstrasse 80, 8044 Zürich
Zürich, 28. November 2007
R. Lustenberger
UNIA
Unia – die Gewerkschaft
Strassburgstrasse 11, 8004 Zürich
Zürich, 3. Dezember 2007
F. Cahannes
SYNA
Gewerkschaft SYNA
Josefstrasse 59, 8005 Zürich
Zürich, 3. Dezember 2007
W. Rindlisbacher
E. Staubli Nürnberg
A. Rieger
R. Ambrosetti
K. Regotz
Alphabetisches Sachregister
Zitierweise der Sachregisterhinweise:
– Ziffern stehen für Artikel; A für Anhang
– Ziffern in kursiv verweisen auf den Weiterbildungs- und
Gesundheitsschutz-GAV
Absenzen
27
– Verkürzung
– unentschuldigte
7.4
– vor Feiertagen
11.3
Abverdienen, Militärdienst
26
– Vor-, Nachholzeit
10.2
Akkordlohnvereinbarung
16.7
Allgemeinverbindlicherklärung
Altersjahr
Arbeitsfrieden
– Zeitausgleich
7.1
9.3+4
56
17.3
ARG (ARBEITSGESETZ)
50
Auslagenersatz
29
Arbeitnehmerkategorien
17.3
– Reiseauslagen
30.2+4
Arbeitszeit
7/8/9
– Verpflegung
– Abendarbeitszeit
– Zuschlag
8.2
14.1
– Arbeitszeitkonto, individuelles10.1
– Auswärtsarbeit
29
– Fälligkeit
31
ausländisches Domizil
2.6
Auto-Km-Entschädigung
30.2
11.2
– betrieblich-wöchentlich
8.3
Berufsarbeiter, Begriff
17
– besondere Regelung
11
Berufsbeiträge
48
– durchschnittliche
7.2
– Zweck
– Flexibilität
8.1
– Höhe
– Jahresarbeitszeit
7.2
– Erhebung
– Kontosaldierung
10.2+3
– Kontrolle
– Nachtarbeit, Zulage
– Reisezeit
– Schichtarbeit
– Sonntagsarbeit, Zulage
10.1
14.2+1
11.2
9
14.2+1
Berufsunfallprämien
Betriebsferien, Zeitpunkt
Betriebskontrollen
Betriebskommission
– Mitwirkung
Bundesfeiertag
– Teilzeitanstellung
7.5
– Tagesarbeitszeit
8.2
Dreizehnter Monatslohn
– Überstunden
13
Durchdiener
– Umfang
– Ausgleich
13.3
– Zuschlag
13.4
47
48.2
49
25.3
36.2
57.3.a+4
15
15
37.1
18
26.2
13.1
Einsatzbetrieb
2.5
53
Familienzulage
Feiertage
19
37, A II
– in die Ferien fallende
37.1
Feiertagsentschädigung
37
Ferien, Dauer
32
– Betriebsferien
36.2
– Erkrankung während Ferien
32.4
– Kürzung
– Vergütung
33
35/36.1
– Zeitpunkt
34
– Ferienregelung, abweichende
36
Friedenspflicht
50
Fristlose Auflösung des Arbeitsverhältnisses
42
Fünftagewoche
12
Geburt eines Kindes
27
Gesundheitsschutzfonds
10.c
Gesundheitsschutzbeitrag
11.2
Gemeinsame Durchführung
52
GELTUNGSBEREICH
– betrieblicher
30
Kinderzulagen
19
Kommission für Sicherheit
und Gesundheit im Schreinergewerbe
Kontrollen im Betrieb
5
57.3.a
Konventionalstrafen
46
Krankenlohn
24
– Aufschubzeit
– Ärztliches Zeugnis
24.5
24.10
– Karenztag
24.1
– Taggeldversicherung
24.2
– Versicherungsbedingungen
24.4
–P
rämienanteil Arbeitnehmende
24.3
– während Ferien
32.4
KÜNDIGUNG
– während der Probezeit
38
– nach der Probezeit
39
– fristlose Vertragsauflösung
42
– missbräuchliche
43
– Sperrfristen
40
– zur Unzeit durch Arbeitgeber
40
41
– Temporärfirmen
2.5
– Einsatzbetrieb
2.6
– z ur Unzeit durch Arbeitnehmende
– personeller
2.5
– bei Krankheit, Unfall 40.1.b+40.4
– räumlicher
3
– Geschäftsdomizil
1
im Ausland
Heirat
Herausgabe- und
Rechenschaftspflicht
Inkrafttreten, Vertragsdauer
Jahresarbeitszeit
Kaderschulen
54
2
Kilometerentschädigung
Karenztag bei Krankheit
2.6
27.1.a
6
61
7
26.1.c
24.1
Kursfreistellung
15.2
LOHN
– Grundlohn
16.1
– Normallohn
16.1
– individuelle
Lohnvereinbarung
– Kategorien
16.1
17
– Akkordlohn
16.7
– bei Absenzen
27.1
–b
ei unverschuldeter
Verhinderung
27.4
– während Aufschubzeit
24.5
– bei Krankheit
24
– bei Militärdienst
26
Paritätische Berufskommission
57
– bei Unfall
25
Personalverleihfirmen
2.5
– während flexibler
Arbeitszeit
22
– Vollleistungsfähigkeit
16.2
– Abzug Berufsbeitrag
49.1
Lohnanpassung
55
Lohnfortzahlung bei Todesfall
45
Lohnrückbehalt
21
Lohnbuchkontrollen
57.3.a
Lohnverhandlungen
55
Lohnzahlung
22
Lohnzahlungsfristen- /termine
20
Mindestlöhne
17
Umrechnung Stundenlohn
16.6
Militärdienstentschädigung
26
Mindestlöhne
17
Prämien Taggeldversicherung
24.3
Probezeit
38.1
Pro rata-Ferien-Ansprüche
A III
Reglement Inkasso
Vollzugskosten & Weiterbildungsbeitrag
57.3.e
Reglement über Ausrichtung
von Weiterbildungsleitungen 57.3.f
Reiseauslagen
Reisezeit
30
11.2/13.4
Rekrutenschule
26.1.b
Rekrutierungstage
26.1.a
Rechenschafts- und
Herausgabepflicht
6
Saldierung Arbeitszeit
10.2
– Kategorien
17.3
Schiedsgericht
– Ausnahmen
17.4
Schichtarbeit
9
Schlichtung
58
Minderleistungsfähigkeit
16.3+4
Missbräuchliche Kündigung
– Kündigungsschutz
43
Mittagessenentschädigung
29
Mitwirkungsgesetz
14
Monatslohn, Dreizehnter
18
Monats- und Stundenlohn
16.6
Morgenessenentschädigung
29
Motorfahrzeugentschädigung
30
Motorfahrradentschädigung
30
Motorradentschädigung
30
Nachtarbeit
14
Nachtessenentschädigung
29
Nichtantritt der Stelle
42.3
Nichtberufsunfallprämien
25.3
Nichtvollleistungsfähigkeit
16.3+4
Schwarzarbeit, Verbot
– während Ferien
Sicherheitskonzept, SIKO 2000
Solljahresarbeitszeit
Sonntagsarbeit
Sorgfaltspflicht
Spesen- / Auslagenersatz
59
5
35.4
6
7
14
4
29
Störung des Arbeitsfriedens
50.3
Stunden- und Monatslohn
16.6
SUVA-Prämien
25.3
Taggeldvers. bei Krankheit
24.2
Tod der Ehefrau, eigener Kinder,
Schwiegereltern oder
Geschwister
27
Teilzeitanstellung
7.5
Tod des Arbeitnehmers,
Öffentliches Amt
OR (Obligationenrecht)
27.3
Lohnfortzahlung
Treuepflicht
45
4
55
Unterkunftsentschädigung
29
Zivilschutz
Übernachtungsentschädigung
29
Zügeltag
Überstundenarbeit
13
– Freizeitausgleich
13.3
Zusammenarbeit zwischen
den Vertragsparteien
51
– Zuschlag
13.4
Zusatzvereinbarungen
54
Umrechnung Monatslohn
16.6
Umrechung Stundenlohn
16.6
Unfall-Lohn
25
– während der Ferien
32.4
Unverzichtbarkeit der Forderung
des Arbeitnehmers
44
UVG (Unfallversicherungsgesetz)
Vereinbarter Lohn
Verpflegungsentschädigung
16.1
29
Verlassen der Arbeitsstelle,
fristlos
42.3
Vertrauensarzt
24.6
Vermittlung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden
58
Vertragsdauer
61
Vollzugskostenbeitrag
– Zweck der Beiträge
47
– Höhe der Beiträge
48
– Erhebung der Beiträge
49
Vorfeiertags-Arbeitszeit
11.3
Vorhol-Arbeitszeit
11.1
Weiterbildungstage
Weiterbildungs- &
Gesundheits-schutz-GAV
28
1-15
Weiterbildungsfonds
10b
Weiterbildungsbeitrag
11.2
Wichtiger Grund für die
fristlose Auflösung
42
Zahltag
22
Zentrale Paritätische
Berufskommission
56
Zivildienst
57
40.1 a
26
27.1.h
Zentrale Paritätische Berufskommission
Schreinergewerbe
Geschäftsstelle:
Gladbachstrasse 80
Postfach
8044 Zürich
T 044 267 81 90
F 044 267 81 83
www.zpk-schreinergewerbe.ch
Die GAV-Vertragsparteien:
Verband Schweizerischer
Schreinermeister
und Möbelfabrikanten
Gladbachstrasse 80
8044 Zürich
T 044 267 81 00
F 044 267 81 50
Unia – die Gewerkschaft
Strassburgstrasse 11
8004 Zürich
T 044 295 15 15
F 044 295 17 99
Gewerkschaft SYNA
Römerstrasse 7
4600 Olten
T 044 279 71 71
F 044 279 71 72