Yamarin
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Yamarin
D-Seiten-36-41_yamarin 04.11.2013 12:20 Uhr Seite 36 Ein perfekter Bo Es ist eine stolze, ansehnliche Flotte, die sich hinter der Produktreihe „Yamarin“ verbirgt. Nicht weniger als 27 Modelle stehen auf der Typenagenda. Ca. acht Meter lang das größte Yamarin, der „80er DayCruiser“, hingegen der Floh, das „42 Open“, bringt es nur auf 4,13 Meter. Und irgendwo dazwischen tummelt sich der „63er Bow Rider“, der von der Bugspitze bis zur Badeplattform 6,25 Meter misst. Von Claus D. Breitenfeld 36 IBN 11.2013 D-Seiten-36-41_yamarin 04.11.2013 12:21 Uhr Seite 37 Fahrbericht Yamarin 63 Bow Rider o wrider Yamarin 63 Bow Rider Maße: Lüa 6,25 m, Breite 2,30 m Gewicht ca. 1450 kg Motorisierung ab 74 kW Preis ab ca. 21 110,– Euro o. Motor IBN 09.2006 11.2013 37 D-Seiten-36-41_yamarin 28.10.2013 11:25 Uhr Seite 38 Flott unterwegs mit immerhin 87,8 km/h (47,4 kn) der Yamarin 63 BR. Nicht mehr ganz jung, aber ausgereift gehört dieser Yamarin-Vertreter zu den absoluten Topmodellen der Werft. Konekesko Oy gehört zum bekannten finnischen Kesko-Konzern, einem Einzelhandelsunternehmen mit Sitz in Helsinki, an der Börse gelistet und verkauft unter anderem Lebensmittel, Möbel, Produkte des Heimwerkerbedarfs, Baustoffe, landwirtschaftliche Maschinen und Autos. Gegründet 1940, 17 500 Mitarbeiter. 300 KonekeskoMitarbeiter erwirtschaften rund 200 Millionen Euro in der Freizeitbranche, zu der neben dem Marinesektor unter anderem auch noch Motorräder, Motorschlitten, Mopeds und ATV’s zählen. Konekesko nimmt darüber hinaus für sich in Anspruch, in der Marinebranche mit zu 38 IBN 11.2013 den Marktführern zu gehören, denn Yamarin-Boote stellen nur einen Teil dessen dar, womit das Unternehmen groß geworden ist. So ist es vielleicht nicht allgemein bekannt, dass auch Bootsmarken wie Finnmaster, Grandezza und Rönnqvist Konekesko-Produkte sind. Als Generalimporteur zeichnet Konekesko auch verantwortlich für Zodiac Außenborder, Jet Ski und Generatoren von Yamaha, Helly Hansen Bootsbekleidung und Muuli-Anhänger bzw. Bootstrailer. Dieser kurze Firmenabriss soll widerspiegeln, dass wir es hier mit einem Anbieter zu tun haben, dessen Produktpalette auf Hochwertigkeit ausgerichtet ist. Und dabei braucht auch unser Testproband sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Fahreigenschaften Als dieses 63er Bow RiderModell in Finnland der Öffentlichkeit präsentiert wurde, stürzte sich die schreibende Fachpresse quasi auf das Boot und überhäufte es mit Superlativen in Sachen Fahreigenschaften, ähnlich dem großen Bruder, dem 80er DayCruiser, speziell für die Megamotorisierung 350 von Yamaha entwickelt. Okay, 350 PS wären für unseren Protagonisten nun doch eine Nummer zu groß, aber auch mit den maximal zulässigen 150 Pferdchen sind Eigner und Crew ganz schön flott unterwegs, schließlich stehen 87,8 km/h (47,4 kn) für eine ausgefeilte und perfekte Rumpfkonstellation. Nach lediglich fünf bis sechs Sekunden aus ruhender Position, zwei Personen an Bord, vollem Kraftstofftank, Sicherheits-, Test- und Kameraausrüstung inklusive, katapultiert der 150er Yamaha die rund 1450 kg Testgewicht ins Gleiten. 2200 Mal pro Minute rotiert dabei die Kurbelwelle um ihre eigene Achse und der Edelstahl-Ballistic-Prop, Abmessungen 13 3/4 x 21“, treiben den Rumpf mit 24,1 km/h (16,3 kn) übers Wasser. Diese minimal erforderliche Drehzahl wird dem Yamaha unter günstigsten Vorgaben abverlangt. Höhere Belastung, mehr Personen, erfordern analog dazu auch höhere Drehzahlen. Dauerhaft diese Fahrstufe als auserkoren in punkto „Ideal Speed“ anzusehen, wird kaum befriedigen. Daher ist anzuraten, gleich ein paar Körner mehr draufzulegen und sich in Richtung ökonomische D-Seiten-36-41_yamarin 28.10.2013 11:26 Uhr Seite 39 Fahrbericht Yamarin 63 Bow Rider Schalensitze mit hervorragendem Seitenhalt in den Varianten „normal“ und Offshore. Der Arbeitsplatz des Rudergängers. Einladend viel Platz im offenen Vorschiff. Marschfahrt zu orientieren. 3200 U/min, das entspricht 39,8 km/h oder auch (21,5 kn) bei einer stimmbandschonenden Geräuschentwicklung von 75 dB(A) am Steuerstand, Windund Wellen-Phons eingeschlossen. Doch wenn schon die geballte PS-Ladung am Spiegel hängt, dann soll sie auch zeigen was sie kann. Ergo, den Hebel auf den Tisch gelegt, einhergehend mit gefühlvollem Tastendrücken des Powertrimm im leichtgängigen, sauber zu arretierenden Schalthebel, um den Motor in optimale Winkelposition zum Spiegel zu hieven. Hier bedarf es sicherlich einiger Übung und Erfahrung, doch auch das sollte nach entsprechender Einfahrzeit kein unüberwindbares Zauberwerk darstellen. IBN 11.2013 39 D-Seiten-36-41_yamarin 28.10.2013 Allerdings ist von überzogenem Trimmeifer abzuraten. Will sagen, bevor der Rumpf versucht, dem Propeller Konkurrenz zu machen und ansetzt, sich im Wettbewerb mit ihm um die Längsachse zu drehen, sich bedenklich aufschaukelt, sollte man seine Trimmeuphorie bremsen. Denn schneller als Höchstgeschwindigkeit kann ein Motor nun mal nicht beschleunigt werden und schlechter Trimm vermiest das Fahrverhalten eines jeden Bootes – so oder so. Optimales Trimmung vorausgesetzt und unter Volllast das Ruder hart gelegt – bei Geradeausfahrt sind das zweieinhalb Umdrehungen, egal, in welche Richtung auch immer – der Open Bowler legt sich sauber in die Kurve, der Kreisdurchmesser wird stetig enger, etwas Geschwindigkeit bleibt auf der Strecke – aber sonst? Es passiert nichts, jedenfalls nichts, was beunruhigen könnte. Sauber folgt der Rumpf dem ihm vorgegebenen Kurs, ohne achterliches Ausbrechen, Untersteuern noch Einhaken. Auch das Umsteuern in die entgegengesetzte Richtung, dank der hydraulischen Kraftunterstützung, stellt für den Rudergänger keine besondere Herausforderung dar. Dies gilt auch für das zuweilen ungeliebte „Drehkreis-Tänzchen“, aus ruhender Position. Wiederum wird das Ruder im Leerlauf voll eingeschlagen und sukzessive die Einspritzpumpe zur Höchstleistung animiert. Weit taucht das jeweils zum Kreisinneren gewandte Freibord ins Wasser, legt sich der Rumpf aus dem Blickwinkel des außenstehenden Betrachters möglicherweise beängstigend auf die Backe. Doch das ist nur die Optik. Im Cockpit selbst kommt eher Freude auf, angesichts des souveränen Rumpfverhaltens. Nichts ist zu spüren von unangenehmer Kavitation, kein aufheulender Propeller, der nach Zurücknahme der Gaszufuhr verlangt. Zugegeben, diese „Motoren-Spiegel-Propeller-Tortur“ wird kaum Anwendung 40 IBN 11.2013 11:26 Uhr Seite 40 klasse, das wollten wir dem Material und uns selbst auch nicht antun. Fraglos hätte es das Boot ausgehalten, doch bei diesen Geschwindigkeiten ist es so gut wie unmöglich, jedes Wellenloch optimal abzureiten. Trotzdem, Chapeau vor diesem Unterwasserschiff. Nie kam auch das Gefühl auf, dass sich hier ein klappriger Joghurt-Becher in zügiger Marschfahrt durchs aufgewühlte Nass kämpfte. Alles in allem eine souveräne Vorstellung. Die Ausstattung und Verarbeitung Ansehnliche und praktische Heckpartie mit Yamaha 4-Takter. Staufächer unter dem oberen Tritt neben der Motorwanne. Stauraum in den Konsolen vor dem Fahrer und Copiloten. Ankerkasten im Bug. im täglichen Fahrbetrieb finden, doch soll der Rumpf auch einmal zeigen können, was er kann. Die Gewässer in finnischen Schärenrevieren, hier aktuell vor den Toren Turkus, präsentieren sich zuweilen ganz schön ruppig. So auch nicht anders bei unserem Test. Wind der Beaufort- Stärken vier bis fünf, in Böen sechs, machen in der Regel kleinen Booten ganz schön zu schaffen. Den 63er Bow Rider scheint es nicht sonderlich zu beeindrucken. Gut, volle Kanne mit minimal unter 90 km/h, Wellenamplituden von ab und an eineinhalb Metern bei einer Bootsgröße in der Sechsmeter- Pauschal kann dieses Kapitel mit dem vorgezogenen Resümee eingeleitet werden, Qualität auch in der hintersten Ecke, saubere, stabile Verarbeitung wohin man auch blickt, es wurde an nichts gespart. Dass sich die Ausstattungskriterien eines Open Bow-Gefährts in Grenzen halten, liegt in der Natur der Sache, versteht sich von selbst. Daher kann diese Beschreibung auch relativ kurz ausfallen. Der offene Vorschiffsbereich bietet ausreichend Platz für drei bis vier Crewmitglieder, die sich den Wind um die Nase wehen lassen, der Rest nimmt geschützt im Cockpit hinter der wirkungsvollen, aufklappbaren Windschutzscheibe Platz, die im unteren Bereich mit einer Tür abschließt. Unter den einlaminierten Sitzkisten an Backbord (explizit nur auf dieser Seite eingerichtet, da die Werft der Ansicht ist, dass sich so das Ein- und Aussteigen über Steuerbord angenehmer gestaltet) jede Menge Stauraum. Das betrifft auch sonst den gesamten Innenausbau. Natürlich fehlt auch nicht der obligate Ankerkasten auf der Bugspitze und – wie bei fast allen Skandinaviern üblich – die vorne offene Reling, denn nicht selten wird über Bug an einem Stein festgemacht. Im Cockpit selbst gehts recht aufgeräumt zu. Der ergonomisch gestaltete Steuerstand, mit Schalensitz auf einem Teleskopfuß, kann offshoremäßig umfunktioniert werden, ist also klappbar, D-Seiten-36-41_yamarin 28.10.2013 11:27 Uhr Seite 41 Yachten und Neuheiten auch jenes des Copiloten. In den beiden Konsolen unter der Windschutzscheibe findet man weiteren reichlichen Stauraum, zugänglich vom dazwischenliegenden Durchgang. Der Raum hinter den Frontsitzen wird ausgefüllt von einem klappbaren, abzusenkenden Teak-Tisch, der gleichzeitig, im Zusammenspiel mit der achterlichen Sitzbank – diese wiederum nach Backbord ausgerichtet – unter Verwendung diverser Polster, zu einer großzügigen Liegewiese mutiert. Sauber verstaut verschwindet das Fahrverdeck nicht störend unter einer GfK-Abdeckung hinter der Rückbank, zwei Stufen neben der Motorwanne – die oberen als Staufächer konzipiert – erleichtern die Fummelei am Außenborder, sollte es deren einmal bedürfen. Sauber verstaut in einem Riffelschlauch die Versorgungsleitungen für den Motor, was wiederum der aufgeräumten Motorwanne zugute kommt. Und schließlich an Steuerbord die klappbare Badeleiter. Festgemacht wird an vernünftigen Beschlägen, allein jeweils eine Springklampe mittschiffs wäre wünschenswert. Zwar steht die Teakauslegeware im Cockpit auf der Optionsliste, dennoch sei sie jedem „Yamariner“ wärmstens empfohlen, sie macht das Boot so richtig schiffig. Fazit Der Yamarin 63 Bow Rider präsentiert sich nach dem Grundsatz „nomen est omen“: Ein echter „Rider“, wie er im Buche steht, den so schnell nichts schrecken kann. Ein überaus sportlicher, sehr schneller, dennoch als Familienboot anzusehender Wasserflitzer, dessen Fahreigenschaften voll überzeugen können und der auch in punkto Qualität keine Schwächen zeigte. Sein zeitloses, elegantes Design präsentiert sich frei von Modetrends und wird noch in Jahren als angenehm empfunden werden. Grandezza bei Brunnert-Grimm Zahlen 6,25 m 5,50 m 2,30 m 0,65 m 900 kg 1450 kg 0,85/0,35 m Motor 74 kW 110 kW 107 l 8 – 10 8 21 110,– € Länge über alles LWL Breite Freibord Gewicht leer Testgewicht Tiefgang Außenborder min. Leistung max. Leistung Tankinhalt Sitzplätze Personen Preis ab ca. ohne Motor Standardausstattung: VA-Badeleiter, SeaStar-Hydrauliklenkung, Kraftstofftank 107 ltr, Cabrioverdeck, Feuerlöscher, zwei Steckdosen 12 V, Offshore Sitze und Polster im Cockpit, Ankerkästen vorn und achtern Getränkehalter, vorinstallierte Radio- und Lautsprecheranlage, Stauraum für Kühlbox, Tür unter der Windschutzscheibe. Mögliche Extras: Transportplane, Hafenplane, Plane für Vorschiff, Sonnenliege inkl. Polster, Klapptisch, Teakboden, Wasserski-Zugstange, Edelstahlkielschiene, Trimmklappen, Kartenplotter und Radio. U/min 1750 1000 2000 3000 3300 4000 5000 5500 kn 2,8 4,5 9,0 19,7 22,0 31,1 42,8 47,4 Kleinstes Modell: Grandezza 23. Die Brunnert-Grimm AG in Gottlieben hat den Vertrieb von Grandezza übernommen. Die hochwertigen Yachten werden in Finnland gebaut, die Werft gehört wie Yamarin zum Kesko-Konzern mit Sitz in Helsinki. Das in Kokkola produzierte Programm umfasst derzeit sechs Modelle von 23 bis 39 Fuss. Viel Holz und eine hochwertige Bauqualität, ein unverwechselbares Design und beste Materialien an Bord zeichnen die Boote aus. Der Innenausbau der Bootsreihe ist exklusiv und erfüllt hohe Ansprüche. Eine Besonderheit im Programm ist die Grandezza 29 WA. Walkaround steht für ein Konzept mit einem umlaufenden Durchgang aufs Vorschiff und nach achtern. Das Boot wirkt trotzdem elegant und nicht wie ein Arbeitsboot. Die 33 wurde erst jüngst in Helsinki als Yacht des Jahres ausgezeichnet. Die Grandezza 39 ist ein echtes Flaggschiff. In Sandwich-Bauweise gebaut ist sie leicht, leise und steif. Groß und wohnlich ist die mit viel Holz ausgebaute Eignerkabine. Für den Antrieb kommen je nach Modell Maschinen von Mercruiser oder Volvo Penta zum Einsatz. Infos: Brunnert-Grimm AG, Espenstr. 9, CH-8274 Gottlieben, Tel. +41 (0) 71 / 6 69 11 77, www.brunnert-grimm.ch Innenausbau mit viel Holz. dB(A) 57 63 70 73 75 78 83 84 Vertrieb: Motorboote Kainz GmbH, Industriestr. 8, D-94036 Passau, Tel.: +49 (0) 8 51 / 490 4 9 00, www.motorbootekainz.de Hilgers Yachting, Forststr. 75, D-41239 Mönchengladbach, Tel.: +49 (0) 21 66 / 39 03 75, www.hilgers-yachting.de SNG Lake-Lucerne, Alpenquai 11, CH-6005 Luzern, Tel: +41 (0) 41 / 3 68 08 08, www.sng.ch Hersteller: Konekesko Oy, Vanha Porvoontie 245, Fi-Vantaa, www.yamarin.fi Stärken und Schwächen + Fahrleistung + Fahreigenschaften + Qualität + Langlebigkeit + Preis-Leistung Grandezza 39, das Flaggschiff aus Kokkola. Sonderpaket für die Sport 39 Bavaria bietet eine Special optik, neue exquisite Stoffe. Edition der SPORT 39 und Der Preis ab Werft für die SPORT 39 HT an. So gehört SPORT 39 Highline beträgt zu der Serienausstattung 225 743,– Euro und 248 eine größere Badeplattform, 71,–0 Euro inkl. MwSt. für Teak im Cockpit sowie auf die SPORT 39 HT Highline. Infos: www.pro-nautik.ch, dem Laufdeck, Unterwasserwww.ultramarin.com scheinwerfer und ein LEDLichtpaket im Cockpit. Unter Deck gibt es neben einem Fusion Soundsystem, einem Interieurlichtpaket, einer hochwertige Arbeitsplatte mit lackierten Küchenfronten und Teak als Innenholz- Viele Extras für die Sport 39. IBN 11.2013 41