Urlaub mit Kind und Kegel... - zeit-fuer

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Urlaub mit Kind und Kegel... - zeit-fuer
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Urlaub mit Kind und Kegel...
...aber welches geliebte Haustier heißt schon „Kegel“? Deshalb
beschäftigt die Frage „Wohin mit dem Haustier während des Urlaubs“ jedes Jahr erneut die Gemüter der Tierhalter, die ihr Leben
ansonsten gern mit einem Vierbeiner teilen. Im Urlaub mit Herrchen oder Frauchen unterwegs zu sein, ist für Hunde in der Regel
das größte Vergnügen.
Text: Bärbel Jost
D
ie Zeiten, als Haustiere noch
ein „Hundeleben“ führten, gehören der Vergangenheit an. Heute wickeln Hund und Katze ihre Besitzer
gekonnt um die Pfote. Hundehütte und
Schlafplatz sind dem Federbett gewichen.
Der Schlachtabfall dem Gourmet-Menü.
Und wenn Haustiere mit auf Urlaub gehen, dann winken ihnen Möglichkeiten,
von denen selbst Zweibeiner oft nur träumen können. Bio und Wellness sind heutzutage auch für Haustiere angesagt. Urlaub ist für Tierhalter auch deshalb etwas
besonders Schönes, weil die Vierbeiner
daran teilhaben können. So genießen es
Bello und Mieze, wenn sie die ganze Zeit
ihre unmittelbaren Bezugspersonen um
sich haben und dass viel gemeinsam unternommen wird.
Foto: Frank Bruckmann
Wohin mit dem Tier?
Doch das ist nicht immer der Fall. Na-
türlich kann man Hund und Katze nicht
überall mit hinnehmen und für viele Tiere
bedeuten Flüge oder Fahrten in die Ferne großen Stress. Gerade Katzen hängen
sehr an ihrer heimischen Umgebung und
sollten dort, wenn irgend möglich, auch
gelassen werden. Deshalb ist es oft besser,
die tierischen Familienmitglieder zu Hause
zu lassen. Aber dann gehört es unbedingt
zur Verantwortung eines Tierhalters, sich
rechtzeitig Gedanken darüber zu machen,
was mit dem vierbeinigen Liebling während der Urlaubszeit passieren soll. Schon
frühzeitig sollte er den Vierbeiner an andere Personen, wie Bekannte, Verwandte
oder Freunde gewöhnen, die im Notfall
mal einspringen können. Die sind dann
dem Tier vertraut und bei denen kann es
sich wohl fühlen. Und es sorgt auch bei
den Tierhaltern für ein stressfreieres Urlaubsvergnügen, wenn man das Haustier
gut aufgehoben weiß.
8 | Zeit für Tiere
Betreuer oder Tierpension?
Ist diese „Urlaubsvertretung“ jedoch nicht
gegeben, so ist es noch viel zu wenig bekannt, dass es hierzulande professionelle
und seriöse Haushüter gibt, die sich neben
der Bewachung von Haus und Hof auch
um Bello und Mieze kümmern. Weitere
Möglichkeiten der Unterbringung bieten
die Aktion des Deutschen Tierschutzbundes „Nimmst du mein Tier, nehme ich dein
Tier“ oder der Platz in einer gut geführten
Tierpension oder einem Tierhotel. Generell
darf der Urlaub jedoch kein Grund dafür
sein, das geliebte Haustier irgendwo abzuliefern. Wer gerne und viel in Urlaub fährt,
dabei aber sein Haustier nicht mitnehmen
kann oder will, sollte sich kein Haustier
anschaffen. Denn die Trennung von Frauchen und Herrchen, und sei es auch nur
jeweils für eine Woche, kann bei den Tieren seelische Schäden hervorrufen.
Mit Vierbeinern in die Sommerfrische
Wenn man nach Abwägung von Pro und
Contra sich dazu entschlossen hat, mit
dem Hund in den Urlaub zu fahren, ist an
Einiges zu denken. Was für eine Art Urlaub ist geplant? Ist der Hund dort, wo
man ausspannen möchte, auch willkommen? Ist ihm die lange Anfahrt zuzumuten? Wie viele Pausen sind einzuplanen
und was muss alles für ihn mitgenommen
werden?
Zur Beantwortung der Frage nach dem
passenden Urlaubsdomizil gibt es einen
ganzen Katalog von Ideen:
• Die meisten Hunde lieben Wasser, also
ist ein Urlaub am Meer oder einem See
sicher für Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen schön.
• Wanderurlaub liegt auch im beiderseitigen Interesse.
• Fahrradtouren bieten sich sicherlich
nur dann an, wenn der Hund eine
dementsprechende Kondition hat und
Foto: Astrid Hoffmeister
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dies schon gewöhnt ist.
• Urlaub auf dem Campingplatz .
Dabei muss man allerdings vorher
wissen, ob Hunde dort überhaupt
willkommen sind.
• Immer beliebter wird der Urlaub
auf dem Bauernhof, wobei man
sich auch hier erkundigen sollte, was
für Tiere auf dem Hof leben und ob
sie sich mit den „zugereisten“ Artgenossen vertragen.
• Oder mal was ganz anderes:
Ein Wellness-Urlaub für Zwei- und
Vierbeiner, wie ihn inzwischen
einige Hotels anbieten.
(Unser Tipp: Villa Kunterbunt in
17237 Zwenzow, www.villa-mv.de)
Auch im Urlaubsgepäck muss schon
dies für den Vierbeiner Platz finden:
• Impfpass, Haftpflicht-Polizze,
EU-Heimtier-Ausweiss
• Leine, Halsband mit Namensanhänger,
Beißkorb
• Futterration, Leckerlis, Fress- und
Wassernapf
• Erste-Hilfe Ausrüstung (Pinzette,
Augen- und Ohrentropfen,
Mittel gegen Durchfall, Verbandsstoffe)
• Decke und Handtücher
• Wassertaugliches Spielzeug, Bälle
• Tüten und Plastikschaufel
***
Reisen kann man natürlich auf die unterschiedlichsten Arten: per Auto, Wohnmobil, Bahn oder Flugzeug.
Erst informieren, dann buchen
Am angenehmsten ist für Hunde wohl die
Reise mit dem Auto oder Wohnmobil.
Bei längeren Fahrten sollten unbedingt
genügend Pausen eingelegt werden und
stets frisches Wasser mit an Bord sein.
Reisen mit der Bahn
Grundsätzlich dürfen alle Haustiere mit
der Bahn fahren. Kleine Hunde werden
sogar kostenlos befördert, sofern sie in
einer Transportbox sind. Für große Hunde
ohne Transportbox ist ein reduzierter Tarif
(meist Kinderfahrschein) zu lösen. Empfehlenswert: Um einen möglichst ruhigen
Hund im Zug zu haben, sollte vor Antritt
der Reise ein längerer intensiver Spaziergang mit dem Hund gemacht werden.
Flugreisen
Auch mit dem Flugzeug können Tiere gen
Urlaub abheben. Die Transportkosten variieren je nach Fluggesellschaft. Die Airli-
nes und Reisebüros geben Auskunft über
die jeweils aktuellen Tarife. Große Hunde
werden im Frachtraum in speziellen Boxen untergebracht. Hunde, die zusammen
mit der Transportbox nicht mehr als fünf
Kilo auf die Waage bringen, können in der
Regel mit im Passagierraum reisen.
Am Urlaubsort angekommen, sind spezielle Hinweise für entspannende Tage am
See oder Meer zu beachten. Die meisten Hunde haben einen Riesen-Spaß am
Strand. In vielen Ländern gibt es spezielle Hundestrände. Wo Mensch und Hund
sich den Strand teilen, ist besondere
Rücksicht geboten. Der Hund sollte nicht
einfach überall sein Geschäft verrichten
und wenn es wirklich passiert, muss die
Hinterlassenschaft mit Schaufel und Tüte
sofort entfernt werden.
An den speziellen Hundestränden ist es
für den Vierbeiner natürlich viel schöner.
Er kann toben, rennen, buddeln, Stöckchen
und Bälle aus dem Wasser angeln, sich im
Sand wälzen und mit anderen Hunden soziale Kontakte pflegen. Nach ausreichend
Spiel und Spaß im Wasser muss Bello auf
jeden Fall einen schattigen Ruheplatz und
ausreichend Trinkwasser bekommen. •
Zeit für Tiere | 9