Osterei und Klöppelkunst, Würstel und Buchteln

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Osterei und Klöppelkunst, Würstel und Buchteln
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BRAUCHTUM
Sudetendeutsche Zeitung
Folge 13+14 | 29.3. 2013
Osterei und Stickerei, Strickstrumpf und Häkelhaube am Stand der Böhmerwäldlerinnen Waltraud Valentin und Erika Weinert.
Die Böhmerwäldlerinnen Mathilde Pollak, Jean McIntyre und Hannelore
Fuchs vor einer Osterfahne aus Steinschönau.
Ein Gast am Stand der Waldkraiburger: Hier strickt Kriemhild Heller; Monika Klebl-Piehl bietet Osterkerzen und Jutta Klein Glaskunst feil.
Böhmisch-Mährisch-Schlesischer Ostermarkt im Sudetendeutschen Haus in München
Osterei und Klöppelkunst, Würstel und Buchteln
böhmische Ringelbratwürste von
der sudetendeutschen Metzgerei
Selinger in Waldkraiburg, dazu
gab es Semmeln mit Preßwurst
und Griebenfett.
Nach dem deftigen Willkommen ging es im Foyer des Hauses
und der Kubin-Galerie hoch her:
An vielen Tischen und Ständen
gab es heimatliches Kunsthandwerk aus Böhmen, Mähren und
Schlesien zu bewundern und zu
kaufen. Selbstgestrickte Strümpfe, gehäkelte Decken, gestickte
Läufer und haufenweise Ostereier, beklebt, bestickt und bemalt.
Auch andere Osterdekorationen
– von bunten Sträußen und hölzernen Schalen bis zu kuscheligen Eierwärmern – stapelten
sich auf den Tischen.
SL-Pressereferentin Hildegard Schuster reicht Heimatpflegerin Dr. Zuzana
Finger böhmische Ringelbratwürste.
Bilder: Susanne Habel
Im Foyer funkelten Fläschchen und Gläser mit von der
Wischauerin Rosina Reim angesetztem Schnaps und süßem
Gelee, umrahmt von weiteren
Handarbeiten. Daneben saßen
die „Produzentinnen“ und klöppelten und strickten um die Wette. Fein gedrechselte Teller und
Schüsseln aus schön maseriertem Holz und zartes, geblasenes Glas spiegelten sich im Sonnenlicht, das durch die Fenster in
die hauseigene Galerie fiel. Am
Stand des Fördervereins Stadtmuseum Waldkraiburg, der von
Dietmar und Kriemhild Heller betreut wurde, gab es religiösen Osterschmuck von Monika
Klebl-Piehl, Glaskunst von Jutta
Klein und feine Strickereien von
Walter Werner aus Waldkraiburg präsentiert selbstgedrechselte Holzgefäße sowie Hasen, Hennen und Eier aus Fichtenholz.
Verleger Dr. Harald von Herget bietet Bücher an, während die Klöpplerinnen Waltraud Pietschmann und Christa Sehr ihre Kunst demonstrieren.
Brigitte Wenzel vom benachbarten Haus des Deutschen Ostens offeriert
hausgebackenen Kuchen, Buchteln und Kaffee.
Über einen Ostermarkt mit böhmischen, mährischen und schlesischen Spezialitäten im Sudetendeutschen Haus in München schlenderten kürzlich
viele Gäste. Zuzana Finger, Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, war Gastgeberin der vielen Handwerker, die ihre Künste
zeigten und ihre Produkte anboten. Im Foyer und in der Alfred-Kubin-Galerie gab es Kunsthandwerk zu sehen und Osterartikel zu kaufen.
B
ei strahlendem Sonnenschein
blieben die Gäste gleich vor
dem Sudetendeutschen Haus
stehen: Die Pressereferentin der
Sudetendeutschen Landsmannschaft, Hildegard Schuster, briet
Im Sudetendeutschen Haus in
München wurde ein fröhliches
„Frühlings-Singen“ mit Herbert
Preisenhammer
veranstaltet.
Die Walter-Hensel-Gesellschaft
und Zuzana Finger, die Heimatpflegerin der Sudetendeutschen, luden unter dem Motto
„Kuckuck, Lerch und Nachtigall
– Alle Vögel sind schon da“ zum
Mitsingen ein. Danach konnten
die sangesfreudigen Gäste den
Ostermarkt im Foyer des Hauses
besuchen.
A
lle Vögel sind schon da“, sangen die Gäste im AdalbertStifter-Saal. Herbert Preisenhammer stimmte mit der Gitarre die
Tonart an und begleitete die Sänger mit Saitenspiel und seiner
schönen Tenorstimme. Er erläuterte auch musikhistorische Hintergründe der vielen Weisen. So
sangen sich rund 70 Teilnehmer
durch ein Programm von nahezu
50 Liedern.
Dabei wurden dem Motto getreu vor allem Vogel-, Tier- und
Frühlingslieder gesungen. Zunächst kamen die Lieder über
den frechen Kuckuck dran, der
für seine Brut die Nester anderer
requiriert: Von „Auf einem Baum
ein Kuckuck saß“ bis zu „Der Kukkuck und der Esel“ kannte die-
Hedwig Kunz. Wer geistige Erbauung suchte, konnte an einem
Stand Neuerscheinungen des
Herget-Verlags
durchblättern
oder im Stifter-Saal beim „Frühlingssingen“ seine Kenntnisse
von Vogel-Liedern auffrischen.
Alle Teilnehmer demonstrierten fröhlich ihre handwerklichen
Fähigkeiten, um zum Mit- und
Nachmachen anzuregen.
Und damit die Kräfte nicht
versiegten, versorgten Mitarbeiter vom benachbarten Haus des
Deutschen Ostens die Gäste mit
einer deftigen Jause: Zum Osterkaffee lieferten sie Möhren-, Ribisl- und Apfelkuchen, frische
Buchteln mit Zwetschgenfüllung
und feines Osterbrot.
Susanne Habel
Frühlingssingen mit Volkstumspreisträger Herbert Preisenhammer im Sudetendeutschen Haus in München
Amsel, Drossel, Fink und Star
se DauerbrenZu den Voner noch jeder.
gel-Liedern
Lieder mit Lerhatte Preisenchen sind schon
hammer auch
seltener im Reviele Frühlingspertoire,
und
und Maienliedas von Herbert
der ausgewählt.
Preisenham„Nun will der
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vertonte
Lenz uns grü„Nur eine Lerßen“ bot den
che“ bezauberEinstieg zu eite wohl alle. Mit
ner Frühlings„Abendstille
reise bis hin zu
überall“ schlug
„Grüß Gott, du
dann die Nachschöner Maien“
tigall ihre betöund „Geh aus,
renden Töne an.
mein
Herz“,
Wie so oft kam
das schon in die
beim Mitsingen
„schöne Somdie Erinnerung
merzeit“
fühan die richtiren sollte. Diese
gen Töne und
Lieder werden
Worte wie von
sicher auch am
Bilder: Susanne Habel Pfingstsamstag
selbst. Das um- Herbert Preisenhammer moderiert nach der Begrüßung durch Dr. Zuzana Finger.
fassende Probeim „Offenen
gramm war auch leicht zu bewäl- ten zusammengestellt hatte. Das drangs und der unerwartet hohen Singen“ auf dem Sudetendeuttigen, weil Preisenhammer ein Liederbüchlein mit Vogelmoti- Teilnehmerzahl nachkopiert wer- schen Tag erklingen. Dazu gab es
schönes Heft mit Noten und Tex- ven mußte wegen des großen An- den.
auch eine ganze Reihe von Lie-
Notenblatt mit Vögelchen.
dern aus der heimatlichen Sammlung „Blüh nur, blüh, mein Sommerkorn“, die meist aus Böhmen
oder Mähren stammen, wie „Es
flieget ein Tauber“ aus dem Egerland und „Faif ok Vögelein“ aus
dem Kuhländchen. So fand jeder im Repertoire schon aus der
Kindheit vertraute Melodien.
Nach einem fröhlichen „Vogelgesang“ dankten die Gäste ihrem
Chorleiter Preisenhammer mit
reichem Beifall. Im Foyer wartete
der Ostermarkt mit Kunstwerken
und Kuchenschmankerln.
Susanne Habel