Hochschule - Technische Hochschule Brandenburg

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Hochschule - Technische Hochschule Brandenburg
Nr. 1/ 2006 ΠJanuar 2006 ΠJahrgang 13 ΠISSN 0946-8285
Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg
z Eleganter Hochschulball
z Zahlreiche Gewinner
z Als Lehrer in der Mongolei
z BürgerServiceNetz in Pilotphase
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14770 Brandenburg / Havel
Telefon:
(03381) 33 75-0
INFOCUS 1 / 2006
FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG
Inhalt
Hochschule
Stilvoller und amüsanter Hochschulball .................................. 5
Erstes Sport- und Gesundheitsfest ......................................... 5
Präsenzstelle Pritzwalk mit ersten Aktivitäten ......................... 7
Zahlreiche Preise für ausgezeichnete Leistungen ................ 12
Zusammenarbeit mit Softwarekonzern SAP ......................... 16
2. Diploma Event des Fachbereichs Informatik und Medien . 18
Erneuter Erfolg bei Lego-League-Regionalwettbewerb ........ 20
Rhetorik des sicheren Auftretens .......................................... 24
Verabschiedung eines treuen Mitarbeiters ............................ 30
Studierende
Maschinenbauer als Raketenkonstrukteure ........................... 8
Kajak-Weltmeister Lutz Altepost studiert an der FHB ............. 9
Lehrer in der kältesten Hauptstadt der Welt .......................... 28
Gründer / Alumni
Björn Kowalski realisiert Computeranimationen ..................... 4
BIEM- und Lotsendienst-Seiten ............................................ 14
International
Europäische Integration als Thema eines Treffens in Izmir ... 10
Internationalisierung beginnt zu Hause ................................. 18
SEPnet: Austauschprozess in Argentinien fortgesetzt .......... 21
Diskussion am Baikalsee zum Bologna-Prozess .................. 23
Wissenschaft
Infrarot-Arbeitsgruppe zeigt Ergebnisse ................................. 6
Pilotbetrieb des BürgerServiceNetzes .................................. 11
Projektorientiertes Studium ................................................... 19
Erste Ergebnisse beim Projekt BOSPORUS ........................ 22
Internetrecht und E-Commerce in der Rechtsausbildung ..... 26
Wissenschaftliche Mitarbeiter organisieren Weiterbildung .... 27
INFOCUS Januar 2006 / Nr. 1 / 13. Jahrgang
Herausgeber:
Der Präsident der Fachhochschule Brandenburg
Prof. Dr. rer. pol. Rainer Janisch
Redaktion, Anzeigen, Layout: Stefan Parsch (V.i.S.d.P.)
Titelfotos: Daniel Flister (1), Stefan Parsch (2)
Mitarbeit: Alle genannten Autoren und Fotografen
Druck: Druckerei Pietsch, Grebs
Auflage: 1 500 Exemplare
Anschrift:
Fachhochschule Brandenburg
Magdeburger Straße 50 Œ 14770 Brandenburg an der Havel
Postanschrift: Postfach 2132 Π14737 Brandenburg a. d. H.
Telefon: (03381) 355-0 ΠTelefax: (03381) 355-199
E-Mail: [email protected]
INFOCUS ist die Zeitschrift der Fachhochschule Brandenburg. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Alle Beiträge werden nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr veröffentlicht.
Die Redaktion behält sich Kürzungen von unaufgefordert
eingereichten Beiträgen vor. Nachdruck einzelner Artikel
gegen Belegexemplar gestattet.
Impressum
Rubriken
Absolventen 2005 ................................................................. 20
Buchrezension „Strategisches Management“ ....................... 25
Chronik September bis Dezember 2005 ............................... 17
Publikationen ........................................................................ 25
Personalien ..................................................................... 16, 21
Editorial
Auftakt
Foto: Wildgrube
Wildgrube
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
der Beginn eines neuen Jahres gibt uns Gelegenheit zum Rückblick
und zu Zielplanungen für die Zukunft. Das vergangene Jahr war aus Sicht
der FH Brandenburg ein erfolgreiches. So haben wir die höchste Studierendenzahl (2 453) seit Bestehen der Hochschule erreicht; zudem haben
sich mit 607 Erstsemestern so viele Studienanfänger wie noch nie für unsere Fachhochschule entschieden. Dabei ist auch auf die Herkunft der
Studierenden zu verweisen, die aus 44 Staaten kommen und somit eine
sehr gute Voraussetzung für interkulturelles Lernen darstellen.
Auf dem Gebiet der Forschung und Entwicklung konnten wieder zahlreiche neue Projekte eingeworben und die Drittmitteleinnahmen auf hohem Niveau gehalten werden. Besonders erwähnenswert ist die 2005
begonnene Zusammenarbeit mit Unternehmen in der Prignitz, die zu einer
Präsenzstelle unserer Hochschule in Pritzwalk geführt hat (Seite 7). Wir
erhoffen uns für 2006 in Forschung und Entwicklung sowie Weiterbildung
eine Vielzahl von Einzelprojekten.
Auch die internationalen Beziehungen konnten ausgebaut werden. So
hat die FH Brandenburg Kooperationsverträge mit dem Weltverband
deutscher Auslandsschulen e. V. (zur Zusammenarbeit an der Schnittstelle Schule / Hochschule) und der Universität in Islamabad (Pakistan)
abgeschlossen, die zu einer weiteren Internationalisierung von Lehre und
Forschung führen werden.
Trotz dieser internationalen Aktivitäten gelingt es der Hochschule immer mehr, die Zusammenarbeit in der Region zu verbessern. Einen wichtigen Beitrag dazu leisten auch gesellschaftliche Anlässe wie die Durchführung der Deutschen Hochschulmeisterschaften im Triathlon oder der 4.
Hochschulball (siehe Seite 5). Mit Aktivitäten auf verschiedenen Ebenen
wird sich die FH Brandenburg immer mehr zu einem Zentrum der regionalen Entwicklung in den Bereichen Akademische Bildung und Weiterbildung, Forschung, Entwicklung und Technologietransfer entwickeln, das
in nationale und internationale Netzwerke eingebunden ist.
Neben diesen positiven Aspekten sind auch einige Schwächen aufzuzeigen, die zum Teil seit Jahren existieren. So bleibt die zu geringe Personalausstattung und die damit verbundenen direkten und indirekten
Auswirkungen auf alle Bereiche der Hochschule bestehen und wird vor
dem Hintergrund der wachsenden Anforderungen aus Politik und Gesellschaft zu einem immer größeren Problem. Auch hier kann nur die schon
mehrfach wiederholte Hoffnung zum Ausdruck gebracht werden, dass alle
Verantwortlichen dies in der Zukunft als vorrangiges Problem erkennen
und Lösungen herbeiführen.
Vor dem Hintergrund der bestehenden Personalsituation gilt ein besonderer Dank allen Kolleginnen und Kollegen für ihre im Jahr 2005 erbrachten Leistungen. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch das neue Jahr gemeinsam positiv beenden werden und wünsche Ihnen ein gutes und gesundes Jahr 2006.
Prof. Dr. rer. pol. Rainer Janisch
Präsident der Fachhochschule Brandenburg
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Alumni
Eine neue Welt für Depeche Mode
Björn Kowalski realisiert Computer-Animationen auf hohem Niveau
Depeche Mode, Wir Sind Helden, Apocalyptica, Lou Reed - die Liste der Musikstars, für die Björn Kowalski bereits gearbeitet hat, ist klangvoll und noch viel länger. Manchmal ging es nur um Farbkorrekturen in den Musikvideos, manchmal war
Kowalski aber auch dafür zuständig, ganze Welten am Computer entstehen zu lassen. So waren die drei Musiker von
Depeche Mode das einzig real Gefilmte in
ihrem Video zur Single „Precious“.
FHB-Alumnus Björn Kowalski ist bei der
Berliner Firma „Effekt-Etage“ zuständig für
die digitale Nachbearbeitung und digitale
Effekte von Filmen. In der Branchensprache heißt das „Postproduction Supervising“ und „VFX-Planung und -Supervising“. Dabei können die Effekte auch
schon mal ein ganzes Video prägen:
Einen Tag lang agierten Martin L. Gore,
Dave Gahan und Andrew Fletcher von
Depeche Mode vor einer blauen Wand,
sieben Wochen lang wurde dann unter
Kowalskis Leitung die komplette Umgebung dazugepixelt. Und es waren auch
kannten Musikern plaudern. „Aber man tauscht
keine
Telefonnummern
aus, sondern arbeitet einfach professionell mit ihnen zusammen“, berichtet
Kowalski, der den Regisseur des Videos, Uwe Flade, bereits bei einem Video für Apocalyptica unterstützt hatte. „In dieser
Branche geht vieles über
persönliche
Kontakte“,
meint der FHB-Absolvent.
Hinzuzufügen ist jedoch,
dass es ohne Talent und Björn Kowalski
eine gute Ausbildung auch nicht geht.
Eigentlich hatte Björn Kowalski Medienwissenschaften studieren wollen, doch bei
einem NC von 1,1 sah er keine Chance für
sich. Da traf es sich gut, dass die FH Brandenburg 1997 die Studienrichtung „Digitale Medien“ im Informatik-Studium einführte und er sich ohne Numerus Clausus
einschreiben konnte. Zwar hatte er am
gestalterischen Teil des Studiengangs viel
Bei Dreharbeiten, z. B. für ein Musikvideo, herrscht meist kreatives Chaos.
nur deshalb sieben Wochen, weil die
Arbeitstage 12 bis 16 Stunden hatten.
„Ich würde diesen Job nicht machen,
wenn er mir nicht auch sehr viel Spaß machen würde“, gibt Kowalski zu. Gerade bei
dem Depeche-Mode-Video fand er interessant, dass er mit dem Regisseur zusammen eine eigene Bildsprache, eine
neue Ästhetik kreieren konnte. Natürlich
kann man in Drehpausen oder nach
Drehschluss ein wenig mit den weltbe-
4
Fotos (2): Effekt-Etage
mehr Spaß als am deutlich größeren Informatik-Teil, doch ist er heute froh, dass er
weiß, wie Algorithmen beim Rendern (Zusammenführen von Aufnahmesequenzen
und Effekten) oder bei Kompressionsverfahren funktionieren. Dadurch könne er
seinen Auftraggebern besser erklären,
was möglich ist und warum manche Ideen
nur sehr schwer umzusetzen sind.
Sein Praxissemester verbrachte Kowalski bei einer 3D-Produktionsfirma in
Südafrika, wo es ihm sehr
gut gefiel. Er war eher
spielerisch durch entsprechende Programme in den
Laboren des Fachbereichs
Informatik und Medien zur
dreidimensionalen Computeranimation gekommen
und entdeckte für sich ein
interessantes Arbeitsfeld.
Kleinere Aufträge auf
dem Gebiet Schnitt / Compositing und 3D-Animationen erledigte er schon
während seines Studiums.
Nach dem erfolgreichen
Abschluss arbeitete er als Freischaffender
und baute sich ganz allmählich einen
Kundenkreis auf. Anfangs musste er noch
als Barkeeper arbeiten, um über die Runden zu kommen, doch als er über Arbeiten
an einem Firmen-Imagefilm im Herbst
2002 Holger Schaal von der „Effekt-Etage“
kennen lernte, kam es zu eine sehr fruchtbaren Zusammenarbeit. Kowalski verstand sich gut mit Schaal, stieg bei der
„Effekt-Etage“ mit ein und arbeitete sich in
eine verantwortliche Position hoch.
Heute ist er „Supervisor“, seine Aufgaben liegen in der Planung von Projekten,
der Aufstellung von Arbeitszielen, der Organisation und schließlich der Qualitätskontrolle. Allerdings setzt er sich auch
immer wieder selbst an die Compositingund Animationsprogramme, zum einen,
weil er Spezialist für längere Kamerafahrten ist, zum anderen, weil er softwaretechnisch auf dem neuesten Stand bleiben
möchte. Produziert werden nicht nur Musikvideos, sondern auch Werbespots (z. B.
für McDonald’s), Internetfilme (z. B. für
BMW / MINI), Imagefilme und anderes, bei
großen Projekten sind es oft auch nur Teilaufgaben, die übernommen werden.
Seit anderthalb Jahren ist Kowalski Entscheidungsträger in einem Team von drei
festen und bei manchen Projekten mehr
als einem Dutzend freien Mitarbeitern.
Dabei setzt er auf bewährte Kräfte. „Wenn
man ein bestimmtes Niveau erreicht hat,
ist die Branche recht übersichtlich“, hat er
festgestellt. Obwohl für ihn immer die
Fertigstellung des aktuellen Projekts das
Ziel darstellt, kann er sich auch größere
Herausforderungen vorstellen: „Einen
Spielfilm zu machen, das wäre sicherlich
interessant.“ Doch bis zu einem solchen
Angebot widmet sich Björn Kowalski mit
großer Hingabe den kleinen tricktechnischen Meisterwerken.
Stefan Parsch
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Hochschule
Stilvoll und amüsant
Der Hochschulball 2005 war ein voller Erfolg
Für viele Studierende und andere Angehörige der FH Brandenburg war es das gesellschaftliche Ereignis des Jahres 2005:
Nach vier Jahren fand am 18. November
wieder ein Hochschulball statt. Und was
für einer: Mit mehr als 300 Gästen ein volles Haus im Stahlpalast, ausgesuchte Garderoben und ein exzellentes Büffet bildeten den Rahmen für einen stilvollen, amüsanten Abend.
Der Ball war vom Organisationsteam
bestens durchgeplant, doch dann machte
eine kurzfristig angekündigte Live-Schaltung des RBB-Fernsehens einen Strich
durch die Rechnung: Um einen guten Ball-
hintergrund für die Übertragung zu liefern,
gab es kurz vor 20.00 Uhr eine „inoffizielle
Balleröffnung“. Diese und andere Programmänderungen verlangten den beiden
Moderatorinnen Birgit Berthold und Nadine
Syring viel ab, doch sie lösten ihre Aufgabe
bravourös.
Wie überhaupt an diesem Abend alles
gut organisiert war von Simona Funke,
Sabrina Gebhardt, Thomas Godzina, Thomas Manthe, Mathias Methner, Dennis
Stricker, Gritt Schoenrock, Susanne Thiel,
Christoph Trapp, Jens Zabel sowie Gundula Kampe, die den Ball initiiert und die
Vorbereitungen geleitet hatte. Nur mit der
Saalbeschallung hatte man Pech: Einen
Hernando Flores (hier mit Tanzpartnerin) brachte den Ballgästen die ersten Salsa-Schritte bei.
Die meisten Gäste des Hochschulballs hatten einen sehr amüsanten Abend.
Fotos (2) Parsch
Tag vor der Veranstaltung wurde die Zusage einer Soundanlage zurück gezogen.
Die gute, jederzeit tanzbare Musik kam
vom Blue Sound Orchester aus Berlin.
Außerdem sorgten die Verleihung des
Gnompreises (siehe Seite 12 / 13), eine
kabarettistische Lesung von Hank Teufer
und Ekki Busch mit Texten von Dieter
Wischmeyer, eine Showtanzvorführung
des Salsa-Lehrers Hernando Flores und
eine Tombola für Abwechslung. 2006, so
versprechen es die Organisatoren, soll es
wieder einen Hochschulball geben.
Kletterwand und Fitness-Cocktails
AStA organisierte erstes Sport- und Gesundheitsfest auf dem Campus
Unter strahlend blauem Himmel fand am
13. Oktober 2005 das erste Sport- und Gesundheitsfest der FH Brandenburg statt.
Um den Studienanfängern nicht erst im
nächsten Frühjahr ein Open-Air-Spektakel
anzubieten, hatte das AStA-Team um
Anika May und Uwe Leske zahlreiche
Möglichkeiten sportlicher Betätigung organisiert: Fußball, Volleyball, Tischtennis,
Badminton, und anderes mehr konnte gespielt werden. Besonders gefragt war die
acht Meter hohe Kletterwand. Dazu gab es
Stände mit Fitness-Cocktails sowie Tipps
und Informationen zu gesunder Ernährung. Abends spielten die Bands „Fearer“
und „Rockback“, um 21.00 Uhr schloss
sich die Semester-Reopening-Party mit
dem Bands „Satyr“ und „Short Curcuit“ an.
Tischtennis, Volleyball, Fußball - beim Sport- und Gesundheitsfest war für jede(n) etwas dabei.
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Wissenschaft
Infrarotarbeitsgruppe zeigt Ergebnisse
FHB-Wissenschaftler bei renommiertester Tagung zur Thermographie
Grundlagenproblemen dieser
Vom 17. bis 21. Oktober 2005
Technik.
war es wieder soweit. In Las
Die in Las Vegas vorgestellVegas fand zum 6. Mal die Inten Brandenburger Arbeiten
framation statt, die internatiohandelten dieses Jahr von
nal renommierteste Tagung zu
Anwendungen der ThermoGrundlagen und Anwendungraphie in kritischen Applikagen der Thermographie. Das
tionen (Vortrag Prof. Möllwissenschaftliche Programm
mann), von Mikrowellengeräfür die über 350 Teilnehmer
ten (Vortrag Prof. Vollmer) so(dies war übrigens ein neuer
wie vom Einsatz in der FußTeilnehmerrekord) aus vielen
bodenheizungstechnik (Poster
Ländern bestand aus 15 teilDr. Pinno). Alle drei Arbeiten
weise parallel angebotenen
wurden im Tagungsband sodreistündigen Workshops zu
wie einer CD-ROM bereits verspeziellen Themen, aus 40
öffentlicht. Sie sollen - ähnlich
jeweils halbstündigen Vorträwie bei den Arbeiten der letzgen in den Plenarsitzungen
ten Inframation - auch wieder
sowie aus einer Postersitzung.
zusätzlich in Deutschland auf
Ergänzt wurde das Angebot
Dr. Frank Pinno erläutert auf der Inframation 2005 sein Poster. Foto: Vollmer
Tagungen im Jahr 2006 vorgedurch eine Ausstellung von IRstellt werden.
(Möllmann und Vollmer) und ein Poster
Kamera- und Zubehörherstellern. Bei dieZusammenfassend konnte die Konfe(Pinno) allesamt zur Präsentation ausgesem umfangreichen Programm verwunrenz wieder äußerst erfolgreich als interwählt. Diese Auswahl war zugleich mit
dert nicht, dass an Ausschlafen nicht zu
nationales Forum genutzt werden, um die
einer drastischen Reduktion der Tagungsdenken war, das Tagungsprogramm beErgebnisse der eigenen angewandten
gebühr von 1 300 auf unter 300 US-Dollar
gann bereits um 7.45 Uhr früh.
Forschungen und Entwicklungen vorzuverbunden - da sage einer, dass sich Forstellen und zu diskutieren sowie viele
schung nicht auszahle!
Die Brandenburger ThermographiegrupKontakte zu knüpfen. Eine erste ResoUnter Thermographie versteht man ein
pe, die bereits im Vorjahr in Person von
nanz auf unsere Beiträge war denn auch
bildgebendes Verfahren - ähnlich einer ViProf. Dr. Klaus-Peter Möllmann und Prof.
die erneute Aufforderung, die IR-Gruppe
deokamera, wobei nicht sichtbares Licht
Dr. Michael Vollmer zu zwei Vorträgen einder University of Applied Sciences in
sondern infrarote Strahlung (IR) nachgegeladen war, konnte sich auch dieses Jahr
Brandenburg solle sich auf jeden Fall wiewiesen wird. Diese IR-Strahlung enthält
bei der Auswahl der wissenschaftlichen
der um eine Teilnahme auf der nächsten
Informationen über die Temperatur der sie
Beiträge behaupten. Die drei eingereichInframation 2006 in den USA bewerben.
aussendenden Objekte. Die Infrarotarten Beiträge von Prof. Möllmann, Prof.
Dem werden wir gerne nachkommen.
beitsgruppe an der FH Brandenburg arbeiVollmer, Dr. Frank Pinno und Dipl.-Ing.
tet sowohl an Anwendungen als auch an
Detlef Karstädt wurden als zwei Vorträge
K.-P. Möllmann, F. Pinno und M. Vollmer
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Hochschule
Erste Aktivitäten in der Präsenzstelle
Studienvorbereitungskurse und Technologietransfer in der Prignitz
Im August 2005 eröffnete die FH
Brandenburg in Pritzwalk ihre
erste Präsenzstelle und bietet
damit
bildungsinteressierten
Bürgern und regionalen Unternehmen eine erste Kontaktmöglichkeit in der Prignitz.
und ein entsprechendes Studium vorbereiten und trainieren
soll. Der Kurs wird als betreutes
Fernstudium mit Präsenzphasen
in Pritzwalk und Online-Einheiten durchgeführt.
Bildung / Weiterbildung
Der Studienvorbereitungskurs
Das Angebot der Präsenzfür SchülerInnen hat zum Ziel,
stelle, die in den Räumen der
den Studieninteressierten auf
Bildungsgesellschaft mbH Pritzein Studium vorzubereiten und
walk untergebracht ist, konzenzu trainieren. Zusätzlich soll der
triert sich vorerst auf folgende
Kurs Unterstützung bei der BeSäulen:
rufsorientierung leisten und die
1. Akademische Bildung / WeiterVorbereitung auf die Mathemabildung
(StudienvorbereiDie Präsenzstelle der FH Brandenburg befindet sich im Gebäude der
tikprüfung im Abitur erleichtern.
tungskurse, Fernstudienange- Bildungsgesellschaft mbH Pritzwalk.
Foto: GBG Pritzwalk
Der Studienvorbereitungskurs
bote)
für Berufstätige hat zum Ziel, den interes3. Existenzgründung und Unternehmens2. Technologie- und Wissenstransfer (Besierten Teilnehmer aus der Region auf ein
nachfolge (Beratung und Begleitung von
ratungstage durch die Technologie- und
Studium vorzubereiten und zu trainieren.
Gründungsvorhaben und UnternehInnovationsberatungsstelle TIBS der FH
Zusätzlich soll der Kurs Unterstützung bei
mensnachfolgen)
Brandenburg)
der Vorbereitung auf die fachrichtungsbeNatürlich erhält jeder Studieninteressierte
zogene Eignungsprüfung geben. InformaInformationen über die Studiengänge an
tionen bei Diana Deinert (Kontaktkasten).
der FH Brandenburg.
Diana Deinert
FH Brandenburg
Aktuelles
Studieren ohne Abitur
c/o Bildungsgesellschaft Pritzwalk
Der Workshop „Standortfaktor Bildung“ finIn Vorbereitung auf das nächste StudienAn der Promenade 5, 16928 Pritzwalk
det am Montag, 13. Februar, von 15.00 bis
jahr (Wintersemester 2006 / 2007) startet
Telefon: 03395 / 794 414
19.30 Uhr in der Bildungsgesellschaft
im Januar 2006 ein StudienvorbereitungsE-Mail: [email protected]
Pritzwalk, Schulungsgebäude Freyensteikurs, der interessierte TeilnehmerInnen
Internet: www.fh-brandenburg.de
ner Chaussee 23, 16928 Pritzwalk statt.
aus der Region auf die Eignungsprüfung
Kontakt
Neuer Rekord bei
Studienanfängern
Die FH Brandenburg hat im aktuellen
Wintersemester mit 607 Frauen und Männer so viele Studierende ins 1. Fachsemester eingeschrieben wie nie zuvor. Das
geht aus der Schnellmeldung zur offiziellen Statistik des Landes hervor. Demnach
wurden trotz Zulassungsbeschränkungen
in vielen Studiengängen die hohen Immatrikulationszahlen von 2003 (599) und
2004 (595) noch übertroffen. Die Gesamtzahl der Studierenden an der FH Brandenburg stieg auf den neuen Höchststand
von 2.453 Studentinnen und Studenten.
Die am stärksten nachgefragten Studiengänge waren Ingenieurwissenschaften
(178 Erstsemester), der neu eingerichtete
Bachelor-Studiengang Informatik (152)
sowie die Betriebswirtschaftslehre (104).
Zugleich wird die Hochschule immer internationaler. Im aktuellen Wintersemester
sind Studierende aus vier Kontinenten (mit
Ausnahme Australiens) und insgesamt 44
Staaten eingeschrieben.
Freude über erneute Großspende
Erneut konnte sich die FH Brandenburg über eine Spende des Privatmannes freuen, der die Hochschule bereits in den vergangenen zwei Jahren beschenkt hat. Waren es zuletzt 25.000 Euro, so sind
es diesmal gar 30.000 Euro. Der Aufteilungsmodus der Spende bleibt bestehen: die Hochschulbibliothek und das Akademische Auslandsamt erhalten je 10.000 Euro. FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch hat heute den Leiterinnen der Einrichtungen, Dr. Birgit Zänker (Hochschulbibliothek, rechts) und
Heike Wolff (Akademisches Auslandsamt, links) symbolisch mit einem Scheck die Spendengelder
Foto: Parsch
übergeben. Das übrige Geld wird für studentische Projekte und Praktika verwendet.
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Studierende
Raketen ohne Schwarzpulver oder Gas
Maschinenbaustudenten entwickeln Flugkörper mit Wasser-Luft-Antrieb
Im Rahmen der Vorlesung „Entwerfen und
Gestalten“ bei Prof. Dr. Franz-Henning
Schröder und Dr. Thomas Götze erhielten
die Maschinenbaustudenten der Fachrichtung Produktentwicklung im 7. Semester
die Aufgabe, eine Rakete zu entwerfen.
Eduard Sandyk, Sebastian Liepe, Hans
Schelle und Jakob Nest berichten über Herausforderungen und Erfolgserlebnisse.
Die Rakete sollte alleine mit Hilfe von
Wasser und Luft angetrieben werden und
anschließend wieder sicher zu Boden gleiten. Die Verwendung von gefährlichen
Stoffen, wie z. B. Schwarzpulver oder Gas
war aus Gründen der Sicherheit nicht gestattet. Der Flugkörper sollte eine Mindestflughöhe von zehn Metern erreichen und
sein Bau nicht mehr als 25 Euro kosten.
Zudem sollte dabei auch auf Sicherheitsaspekte, wie Fallschirm, Auslösemechanismus und Absperrraum geachtet werden. Zur Entwicklung von Raketenkörpern
oder anderen konstruktiven Maßnahmen
wie z. B. des Auslösemechanismus’ wurde
uns freie Hand gelassen, so dass wir unserer Kreativität freien Lauf lassen konnten.
Um die Aufgabe noch spannender und
interessanter zu gestalten, wurde ein
Wettbewerb ins Leben gerufen. Aus diesem Grund teilten sich die zwölf angehenden Produktentwickler in vier Gruppen,
um im geheimen unterschiedliche Lösungen herauszuarbeiten.
Nach den ersten Internetrecherchen
mussten wir mit voller Überraschung feststellen, dass wir nicht die einzigen waren
die sich mit dieser Herausforderung beschäftigen.
So
entstanden in den
ersten Entwicklungsphasen zahlreiche Handskizzen, die in den
Teambesprechungen für anregende Diskussionen
sorgten. In dieser
Phase
wurden
manche Ideen in
erste selbst gebaute
Modelle
umgesetzt
und
anschließend in
zahlreichen Versuchen getestet.
In der zweiten
Phase
wurden
umfangreiche BeStart ...
rechnungen zur
8
Die Raketenkonstrukteure (stehend v. l.) Hans Schelle, Bastian Mathias Jesche, Thomas Hagen,
Andreas Schneidereit, Uwe Pehlemann, Danny Krieger, Martin Pettelkau, Mathias Binder, Martina
Krüger, (hockend v.l.) Sebastian Liepe, Eduard Sandyk und Jakob Nest.
Fotos (3): Parsch
Auslegung der Komponenten durchgeführt. Die Konstruktion und Simulation der
Wasserrakete erfolgte mit dem CADSystem „Inventor 9“ und anderen Tools,
die uns zur Verfügung standen wie z. B.
der Windkanal und FEM- Software. Mit
Hilfe dieser CAD- und FEM-Programme
lassen sich 3D-Modelle realitätsgenau
erzeugen und Funktionsabläufe simulieren. So können schon während der
Konstruktionsphase Probleme erkannt
und behoben werden. Nachdem die Konstruktionszeichnungen zur Fertigung in die
Werkstatt gegeben wurden, sind
wir davon ausgegangen das die
Phase des Entwickelns und Konstruierens abgeschlossen
sei.
Doch das Werkstattteam belehrte
uns eines Besseren, denn das Fertigen einiger Bauteile konnte nicht
wie von uns geplant umgesetzt
werden. Die Probleme
reichten
von fehlenden Bemassungen bis
hin zu nicht realisierbaren Ferti- ... und Landung.
gungsarten, und es wurde uns wieder
deutlich, wie wichtig die Zusammenarbeit
von Konstruktion und Fertigung ist. Nachdem die ersten Raketen gefertigt und zusammengebaut waren, begann die Testund Verbesserungsphase, denn nicht alles
was theoretisch entwickelt und konstruiert
wurde, hat sich in den Test bewährt. So
dauerte es eine Weile, bis alle Fehler ausgemerzt wurden und es stand dem offiziellen Starttermin am 7. Dezember 2005
nichts mehr im Wege.
Voller Erwartung und Neugier versammelten sich alle Beteiligten, um beim offiziellen Start dabei zu sein und vor allem
fest zu stellen, wie die einzelnen, zur einander konkurrierende Gruppen die Aufgabe gelöst haben. Die einzelnen Gruppen
mussten bald feststellen, dass ihre individuellen Lösungen in punkto Auslösemechanismus und Raketenkörper doch sehr
ähnliche Merkmale aufweisen. Dafür waren die Lösungen bei der Fallschirmauslösung und der Betankung der Rakete
aber völlig unterschiedlich.
Trotz der zahlreichen Tests war es jeder
Gruppe anzusehen wie erleichtert und voller Stolz sie war als ihre Raketen nach
dem Start in den Himmel stiegen und beim
tosenden Beifall der anderen Gruppen am
Fallschirm zu Boden sank.
Ein besonderer Dank gilt den Mitarbeitern der Werkstatt und des CAD-Labors
sowie den Dozenten des Fachbereichs,
die uns mit Rat und Tat zur Seite standen.
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Studierende
Vor der Vorlesung noch aufs Wasser
Kajak-Weltmeister Lutz Altepost studiert an der FHB Maschinenbau
Neben dem Ruderer Peter Krüger studiert
seit diesem Semester ein weiterer Spitzensportler an der FH Brandenburg: Der Kanute Lutz Altepost, Jahrgang 1981, hat ein ingenieurwissenschaftliches Studium mit
dem Schwerpunkt Maschinenbau begonnen. Mit dem Kajak-Weltmeister (sportliche
Erfolge siehe Kasten) sprach Stefan Parsch.
INFOCUS: Sie kommen aus Emsdetten, Ihr
Heimatverein ist die Kanu-Gesellschaft
Essen. Weshalb haben Sie jetzt ein Studium an der FH Brandenburg aufgenommen?
Lutz Altepost: Ich war in der Sportfördergruppe der Bundeswehr und trainiere deshalb schon seit 2000 auch in Potsdam.
2005 habe ich nun mein Fachabitur gemacht und meine Lehrer haben mir für
meine Interessen - Maschinenbau, speziell
Produktentwicklung - die Fachhochschule
Brandenburg empfohlen.
Sportliche Erfolge
z
z
z
z
z
Junioren-Weltmeisterschaft 1999:
2 x Gold im Kajak-Vierer über 500 m
und 1000 m
Weltmeisterschaft 2003: Bronze im
Kajak-Einer über 500 m
Olympische Spiele 2004: Platz 6 im
Kajak-Einer über 500 m
Europameisterschaft 2005: Silber im
Kajak-Einer über 500 m
Weltmeisterschaft 2005: Gold im
Kajak-Vierer über 1.000 m, Silber im
Kajak-Einer über 500 m
INFOCUS: Wie gefällt es Ihnen hier?
Altepost: Sehr gut, es gibt kleine Gruppen,
die Übungen machen Spaß und ich kann
das Studium gut mit dem Training vereinbaren. Da gab es anfangs ein paar Probleme, aber dann haben sich Prof. Endruschat und Prof. Schröder darum gekümmert und jetzt habe ich einen individuellen Stundenplan, denn ich trainiere
mehr als 20 Stunden pro Woche.
INFOCUS: Unterscheidet sich das Training
in Ostdeutschland von dem in Westdeutschland?
Altepost: Hier im Osten hat man die Trainingsmethoden von früher beibehalten, es
gibt eine tolle Infrastruktur, zum Beispiel
einen Strömungskanal, der das Training
auch bei zugefrorenen Seen ermöglicht.
Insgesamt sind die Bedingungen einfach
so, dass ein optimales Training möglich ist.
INFOCUS: Sie trainieren also auch viel im
Winter.
Altepost: „Im Winter werden Weltmeister
gemacht“, hat Birgit Fischer einmal gesagt,
meine Kollegin aus
der Nationalmannschaft, die ja hier in
Brandenburg an der
Havel lebt. Die Trainingsumfänge
im
Winter sind entscheidend, auf ihnen wird
dann im Frühjahr und
Sommer aufgebaut.
Es ist nicht immer
leicht, sich in der Kälte morgens um 7.30
Uhr aufs Wasser zu
begeben, aber es ist
wichtig. Solange der
See eisfrei ist, wird
Lutz Altepost nach seinem Sieg über 500 Meter im Kajak-Einer bei den
draußen gefahren.
Foto: Ute Freise
INFOCUS: Werden Deutschen Meisterschaften 2005 in Köln.
sicher auch paddeln, wenn ich nicht so erSie auch so lange Kanurennen fahren wie
folgreich wäre.
Birgit Fischer?
INFOCUS: 2005 sind Sie zum ersten Mal
Altepost: Das werde ich wohl nicht schafWeltmeister mit dem Kajak-Vierer geworfen, ein Phänomen wie Birgit Fischer ist
den. Kam das für Sie überraschend?
weltweit einmalig.
Altepost: Wir konnten nicht unbedingt daINFOCUS: Wie sind Sie zum Kanusport
mit rechnen, weil wir noch bei den Europagekommen?
meisterschaften kurz zuvor im Finale Letzte
Altepost: Ich paddele seit meinem 10. Legeworden sind. Dann haben wir die Sitzbensjahr. Es hat mir einfach Spaß geordnung geändert, ich bin ganz nach vorne
macht. Bei der Olympiade 1992 gab es
gegangen, und prompt hat es geklappt.
dann ein legendäres Rennen, bei dem Kay
INFOCUS: Fahren Sie lieber Einer- oder
Blum und Torsten Gutsche weit vor der
Vierer-Kajak?
Konkurrenz lagen. Das hat mich fasziniert
Altepost: Der Vierer macht schon Spaß,
und so habe ich mich bemüht, immer besaber im Einer zu gewinnen, ist natürlich ein
ser zu werden.
größerer Erfolg. Im Winter wird nur der
INFOCUS: Kommen Sie aus einer sportEiner trainiert, und nach den Zeiten im Trailichen Familie?
ning werden dann die Vierer besetzt. Im
Altepost: Also, es gibt bei uns keine SpitApril gibt es die ersten Qualifikationen für
zensportler. Aber meine Eltern haben meidie Nationalmannschaft, im Mai die zweite
ne sportlichen Ambitionen gefördert, sonst
Runde, und dann beginnt auch schon die
geht so etwas nicht. Zum Training in EmsWettkampfsaison.
detten bin ich aber freiwillig bei Wind und
INFOCUS: Und welche Ziele haben Sie für
Wetter mit dem Fahrrad gefahren.
die Zukunft?
INFOCUS: Das klingt, als hätten Sie viel
Spaß an diesem Sport.
Altepost: Das nächste große Ziel lautet
Altepost: Das stimmt. Ich freue mich naOlympia 2008 in Peking. Olympische Spietürlich über meine Erfolge, aber ich würde
le sind immer noch etwas ganz besonderes.
* immer volles Programm in 8 Kinosälen
* Kinobistro * ca. 1000 freie Parkplätze im
gesamten Brandenburger Einkaufszentrum Wust
Kartenreservierung & Programminfo
unter Tel. (03381) 201430 oder Internet: www.movietown-wust.de
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International
Inspirierende Stimmung in Izmir
Europäische Integration als Thema eines deutsch-türkischen Treffens
Am 2. Oktober 2005 war die Spannung auf
beiden Seiten groß: Studierende und Betreuer der FH Brandenburg und der traditionsreichen Dokuz Eylül Universität Izmir
trafen sich in der Türkei zu einem einwöchigen Seminar zum Thema „EU and
Turkey: Should Turkey become a member?“. Die Woche wurde zum großartigen
Erlebnis für alle.
Initiatoren des Events waren Prof. Dr.
Ulrich Brasche und sein türkischer Kollege, Prof. Ogul Zengingönül, deren BWLStudierende sich im Hauptstudium mit
Europäischer Integration beschäftigen.
Treibender Gedanke war laut Prof. Brasche (nachzulesen unter „http://turkey-toeurope.de/“) „nicht nur mehr oder weniger
willigen Studierenden Kenntnisse zu vermitteln, sondern ein Umfeld zu organisieren, in dem die Studierenden begierig sind
zu lernen.“ Und so mussten am Ende der
Woche alle schmunzeln, als in der abschließenden Bewertungsrunde ein Teilnehmer kommentierte, er hätte es vor dieser Woche niemandem geglaubt, dass er
so lange ohne eine Pause arbeiten und
sich nicht darüber beschweren würde.
Denn die Stimmung war inspirierend. Und
jeder wollte das mitnehmen, was die Woche zu bieten hatte: die türkische Gastfreundschaft, das herzliche Miteinander
und den inhaltlichen Austausch.
Auf dem Plan, den man türkisch charmant variierte, standen studentische Präsentationen zu den wichtigsten Themen
der EU-Integration, deren wissenschaftliche Vertiefung Prof. Utkulu und deren
englischsprachlichen Feinschliff Angela
Lloyd unterstützten. Diese Themen sollten
anschließend im Rahmen eines Rollenspiels verhandelt werden, das Prof. Dr.
Bettina Burger-Menzel, vorbereitet hatte.
Teilnehmer der FHB waren Prof. Dr. Ulrich Brasche, Prof. Dr. Bettina Burger-Menzel, Angela Lloyd
und die Studierenden Aylin Bettermann, Alexander Böttcher, Tobias Fiebig, Florian Geistler, Adisa
Kartal, Riccardo Koppe, Stephan Lange, Stefan Lippel, Sylvana Prill, Erich Steib, Nadine Syring und
Foto: Erich Steib
der FHB-Austauschstudent in Izmir, Martin Kaiser.
Die Studierenden schlüpften in verschiedene Rollen wie die britische, französische, polnische und türkische Regierung,
die EU-Kommission als auch die Weltpresse. Jede Rollengruppe war paritätisch
mit deutschen und türkischen Studierenden besetzt. Und der interkulturelle Funke
sprang über. Man tauschte sich bis in die
Nacht thematisch aus, lernte die kulturellen Facetten der MitstreiterInnen kennen
und ging bei der Verhandlung - sei es als
türkischer Franzose oder deutsche Türkin
- in die Vollen, wobei das Adrenalin hoch
kochte, denn Mann oder Frau war „on
stage“. Die türkischen Gastgeber hatten
den Festsaal der Universität zur Verfügung gestellt und das Ereignis lockte nicht
nur ein großes Publikum an, sondern auch
das nationale Fernsehen.
Alle entspannten sich dann bei der abschließenden Exkursion nach Bergama,
die ein gelungenes Rahmenprogramm
aus Besuchen von Unternehmen (Petrofer, Hugo Boss) und historischen Stätten abrundete.
In der Bewertung der Studierenden war
das Seminar „a great opportunity to diminish (mutual) prejudice and initiate a great
network of knowledge, work and friendship!“ Der Abschied fiel allen schwer. Aber
es besteht Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Das Professorenteam bereitet derzeit eine
Folgerunde im nächsten Jahr vor.
Prof. Brasche, Prof. Burger-Menzel
Verstärktes Engagement
bei Erwachsenenbildung
Die FH Brandenburg hat ihr Engagement auf dem Gebiet der
wissenschaftlichen Weiterbildung verstärkt. Dazu wurde mit der
Deutschen Direktmarketing Akademie (DDA) Berlin ein Kooperationsvertrag geschlossen. Ziel der Vereinbarung ist es, vorhandene Lücken in der beruflichen Erwachsenenbildung bei Marketing
und Kommunikation zu schließen. So ist für 2006 beispielsweise
vorgesehen, drei einjährige Zertifikatskurse zu realisieren, die
berufsbegleitend an Wochenenden zu den Abschlüssen „Betriebswirt/in Callcenter Management (FH)“, „Kommunikationswirt/in
Media (FH)“ sowie „50plus Kommunikationsmanagement (FH)“
führen. FHB-Professoren sorgen dabei für die Einhaltung von Qualitätsstandards. Weitere Informationen unter „www.dda-berlin.de“.
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Wissenschaft
Infos per Touchscreen
BürgerServiceNetz: Pilotbetrieb in Rathenow
Das im Studiengang Wirtschaftsinformatik
bei Prof. Dr. Dietmar Wikarski angesiedelte Projekt „BürgerServiceNetz“ hat in Labortests seine Funktionsfähigkeit nachgewiesen und ist so weit ausgereift, dass bereits die Praxisphase begonnen hat: Dazu
wurde ein erster BürgerKiosk im Rathenower City Center aufgestellt, um im Pilotbetrieb weitere Erfahrungen zu sammeln
und die Akzeptanz bei den Bürgern zu
ermitteln.
An diesem Kiosk ist es möglich, per
Touchscreen aus einem umfangreichen
Angebot Informationen abzurufen, spezielle Dienstleistungen in Anspruch zu
nehmen und Bestellungen bei Versandhändlern auszulösen. Auf Wunsch des
Bürgers übernimmt ein ServiceCenter für
ihn telefonisch und mittels Fernsteuerung
die Navigation zu den gewünschten Angeboten und das Ausfüllen von Formularen, wobei der Bürger dies alles am Monitor des BürgerKiosks verfolgen kann.
Die Angebotspalette des BürgerServiceNetzes reicht dabei von Verwaltungsleistungen über Versicherungs- und Bankangeboten sowie Versandhandel bis hin zu
Reise- und Tourismusangeboten. In einem
speziellen Bereich können sich die Bürger
über standortbezogene Dienstleistungen beispielsweise von Handel und Handwerk
- sowie über touristische Angebote der
Region informieren.
Insbesondere die älteren Mitmenschen
und die weniger technikversierten Bürger
werden von diesem Service profitieren,
kommen sie dadurch doch komplikationslos zu Angeboten und Leistungen im Internet, die hier teilweise sogar kostengün-
stiger als in vielen Einzelhandelsgeschäften zu erwerben sind.
Das Team des BürgerServiceNetzes arbeitet ständig an der Weiterentwicklung
und am Ausbau der Serviceleistungen entsprechend des Bedarfs der Nutzer. Zurzeit
wird nach Lösungen gesucht, wie mehrere
ServiceCenter in das BürgerServiceNetz
eingebunden und diese variabel und abhängig vom aktuellen Menü-Kontext „gerufen“ werden können. Den am Projekt beteiligten Studenten kommt dabei neben
der Mitarbeit an der Weiterentwicklung der
Software auch die Aufgabe zu, die Benutzerakzeptanz und den weiteren Bedarf der
Bürger zu erforschen und in die zukünftige
Entwicklungen einfließen zu lassen.
Als organisatorischer Rahmen für die
Weiterentwicklung wurde inzwischen der
gemeinnützige BürgerServiceNetz-Verein
e.V. gegründet. Der Betrieb des BürgerServiceNetzes wird über die Firma
COMplus Automation GmbH aus Kirchmöser realisiert, wobei für die Funktionalität vor Ort die so genannten Standortpartner tätig sind bzw. werden. Im Rathenower City Center ist dies die Hauptvertretung der Allianz-Versicherungs-AG.
Momentan laufen beim Projekt-Team
die Vorbereitungen für die nächsten größeren Teil-Projekte, die das BürgerServiceNetz wieder ein Stück wachsen
lassen werden: Anfang des nächsten Jahres werden im Brandenburger Klinikum
zwei BürgerKioske für Personal und Patienten aufgestellt - der Vertrag mit der
Klinikleitung wurde bereits unterzeichnet.
Ebenfalls Anfang 2006 werden im
Landkreis Schönebeck (Sachsen-Anhalt)
15 BürgerKioske an sieben Standorten der
BürgerKiosk im Rathenower City Center.
Kommunalen Beschäftigungsagentur des
Landkreises aufgestellt werden. Diese
Agentur ist für die Grundsicherung der Arbeit Suchenden verantwortlich - ein Vertrag mit der Betriebsleitung wurde ebenfalls schon abgeschlossen.
Auch für Brandenburg an der Havel sind
weitere BürgerKiosk-Standorte geplant.
Dabei erscheinen die aktuellen Verhandlungen mit der Stadtverwaltung sehr aussichtsreich, um gleichermaßen zu einem
Kooperationsvertrag zu kommen.
Weitere Informationen zum BürgerServiceNetz sind im Internet unter „www.buergerservicenetz.de“ zu finden. Den Verein
erreichen Interessierte demnächst auch
unter „www.bsn-verein.de“. Neue Vereinsmitglieder willkommen!
Michael Naumann,
Christine Mundt, Prof. Dr. Dietmar Wikarski
TIM auf dem Weg zum akkreditierten Studiengang
Am 30. September 2005 fanden im Rahmen
des Akkreditierungsverfahren für den von der
FH Brandenburg und TU Cottbus gemeinsam
getragenen Master-Studiengang Technologieund Innovationsmanagement (TIM) die Gespräche mit der Hochschulleitung, den Vertretern des Studiengangs TIM sowie den TIM-Studierenden statt. Bei einer Besichtigung der
Hochschule wurde ausdrücklich das Innovationslabor sowie die guten Arbeitsbedingungen
an der Hochschule gelobt. Das inhaltliche Konzept des Studiengangs TIM wurde positiv bewertet. Mit der Akkreditierungsurkunde wird
Anfang 2006 gerechnet. Der Leiter des Studiengangs, Prof. Dr. Uwe Höft, dankt allen Beteiligten für die geleistete Arbeit und das hohe
Engagement.
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Hochschule
Preise für ausgezeichnete Leistungen
Wettbewerbe der FH Brandenburg und erfolgreiche Absolventen
ließen sich einen „Verflixten
Dreher“ einfallen, der mit
Hilfe einer Fernsteuerung in
verschiedene Richtungen
dirigiert werden kann.
In dieser Kategorie ging
der 2. Preis (750 Euro) an
Dipl.-Ing. Detlef Malchow,
Wolfgang Frünke, Martin
Rösemeier und Tino Gutsche
von der Bildungsgesellschaft
Der
Innovationspreis
mbH Pritzwalk für ihr Pen2005 wurde am 23. Novemdelspiel „Kick die Kugel!“.
ber im Rittersaal verliehen.
Der 3. Preis (500 Euro) wurGesucht worden waren „inde dem jüngsten Teilnehmer,
novative Lösungen praxisMaximilian Frenzel von der
naher Probleme in Brandenburg“. Zum diesjährigen Sie- Die Sieger beim Innovationspreis 2005 (v. l.): Lucus Will (2. Platz), Harald Schult Berufsorientierten Schule
ger, der eine Prämie von (1. Platz) sowie Ivan Bantchev, der den Preis für seinen Geschäftspartner Kirchmöser, zuerkannt. Er
Matthias Kandeler (3. Platz) in Empfang nahm.
Fotos (4): Parsch
entwickelte einen Überset2 500 Euro bekam, bestimmzungsantrieb für hohe Geschwindigkeiten
te die Jury Harald Schult. Der FHB-AbDer 3. Preis (1.000 €): ging an Matthias
mit wenig Kraftaufwand.
solvent hat eine Lastaufnahmeeinrichtung
Kandeler für ein Verfahren zur weltweiten
Bei der Immatrikulationsfeier am 19.
(Multigreifer) zur Entleerung von AltglasSynchronisierung von Anwendungen auf
sammelbehältern entwickelt. Der Prototyp
Datenbankbasis ohne Verwendung eines
des „Multigreifers“ kann für die beiden unServers. Das Verfahren ist zum Europäterschiedlichen Containertypen „Iglu“ und
ischen Patent angemeldet.
„Schäfer“ verwendet werden.
Der „Gnom“, der traditionelle Kreisel aus
der Blechspielwarenfabrik Lehmann, war
Den mit 1 500 Euro dotierten 2. Preis
eigentlich nur der Namensgeber für einen
erhielten Lucas Will und Sebastian RoschWettbewerb der FH Brandenburg für verke für ihr Projekt IDAPS (= Intrusion Deschiedene Arten von Metallspielzeug,
tection And Prevention System; System
deren Funktionsweise sich auf ein physizur Entdeckung und Verhinderung von Einkalisches Gesetz zurück führen lässt. Aber
dringungsfällen). Mit der Entwicklung eines
der kleine Gnom hat die Wettbewerbsteilhardware- und softwarebasierten Pronehmer am meisten angeregt, so dass die
duktes (Middleware) ist es ihnen gelungen,
Gewinner des Gnompreises für neue
eine Abwehr gegen ein breites Spektrum
Kreiselideen ausgezeichnet wurden.
von möglichen Angriffen von innen (MissIn der Kategorie „Lehrer, Ausbilder, Probrauch) und außen zu realisieren.
fessoren“ wurde der
1. Preis (500 Euro)
an Georg BergMartin Reuter, Steffen Kättlitz, Torsten Händler
mann von der Fach(hinten v. l.) sowie Ulrike Klatt waren beim Vorhochschule Potsentscheid zum Gründer-Wettbewerb „EXISTdam überreicht. Er
priME-Cup“ in Dresden das beste ostdeutsche
entwickelte einen
Foto: HdM Stuttgart
Team.
Pirouettenkreisel,
September wurden die besten Absolder sich länger
venten der einzelnen Studiengänge ausdreht als ein gegezeichnet. Sie erhielten eine Urkunde
wöhnlicher Kreisel.
und eine Eintrittskarte für den HochschulUnter den „Schüball: Thomas Karg, Danny Birkefeld (beide
lern, AuszubildenWirtschaftinformatik), Sebastian Bülow, Biden, Studierenden“
anka Zosel (beide Betriebswirtschaftsleherrangen
Petra
re), Ivan Mitkov Bantchev (TechnologieSchild und Franzisund Innovationsmanagement), Michael
ka Wegner den
Cenkier (Physik), Sascha Pflanze (Elekersten Platz (1 000
trotechnik), Bert Heller (Maschinenbau),
Euro). Die beiden
Holger Kühn, Gilbert Lange (beide InforOberstufenschülematik) sowie Jan Kopia (Medieninformarinnen des Märkitik). Ebenfalls bei dieser Feier wurde der
schen Gymnasiums
Preis des Deutschen Akademischen
„Friedrich Grasow“
In den vergangenen Monaten hat es an der FH Brandenburg zahlreiche Preisträger und Wettbewerbssieger
gegeben. Ob Innovationspreis, Gnompreis oder ein
externer ExistenzgründerWettbewerb - kein Gewinner
soll hier unerwähnt bleiben.
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Hochschule
Kooperation mit
Riphah University
Sie wurden bei der Immatrikulationsfeier als Beste ihres Jahrgangs ausgezeichnet (v. l.): Holger
Kühn (Informatik), Sascha Pflanze (Elektrotechnik), Danny Birkefeld (Wirtschaftsinformatik), Bianka
Zosel (Betriebswirtschaftslehre), Sebastian Bülow (Betriebswirtschaftslehre), Ivan Mitkov Bantchev
(Technologie- und Innovationsmanagement), Bert Heller (Maschinenbau). Nicht anwesend sein
konnten folgende Preisträger: Thomas Karg (Wirtschaftsinformatik), Michael Cenkier (Physik),
Gilbert Lange (Informatik) sowie Jan Kopia (Medieninformatik). Larysa Visengeriyeva (schmales
Bild rechts) aus der Ukraine wurde mit dem DAAD-Preis für ihr Engagement geehrt.
Austausch Dienstes (DAAD) für hervorragende akademische Leistungen ausländischer Studierender vergeben. Der mit
1.000 Euro dotierte Preis ging an die Studentin Larysa Visengeriyeva (Ukraine).
Bei der Vorrunde ExistenzgründerWettbewerb „EXIST-priME-Cup“ in Dresden holte sich das FHB-Team den Sieg in
Ostdeutschland und spielten im Dezember
in Stuttgart um den bundesdeutschen Gesamtsieg (erst nach redaktionsschluss).
An dem Wettbewerb können Mannschaften von allen 60 Hochschulen teilnehmen,
die einem der EXIST-Gründungsnetzwerke angeschlossen sind. Mit dem
EXIST-Programm möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung das
Gründungsklima an den Hochschulen verbessern und die Anzahl der Unternehmensgründungen aus akademischen Einrichtungen steigern. Die FH Brandenburg
gehört dem BEGiN (Brandenburger Existenzgründer im Netzwerk) an.
„Zufriedene Kunden und zufriedene
Mitarbeiter“, umriss „Vorstandssprecher"
Martin Reuter das Erfolgsrezept des FHBTeams. Damit trafen er und seine Mitstreiter Steffen Kättlitz, Torsten Händler
(alle drei studieren Wirtschaftsinformatik),
flankiert von Ulrike Klatt, einer angehenden Betriebswirtin im ersten Semester,
voll ins Schwarze. Vom innerbetrieblichen
Fehlzeitenranking einmal abgesehen lagen sie in kaum einem entscheidungsrelevanten Segment ganz vorne.
Zwei Absolventen des Studiengangs
Ingenieurwissenschaften an der FH Brandenburg sind am 15. Dezember vom Förderverein der Brandenburgischen Ingenieurkammer (BBIK) für ihre herausragenden Diplomarbeiten geehrt worden.
Dipl.-Ing. Andreas Jurczyk erhielt eine
Auszeichnung, Dipl.-Ing. Peter Lucke eine
Anerkennung mit Urkunde.
Weitere Preisträger gab es beim SeniorCoaching-Service-Wettbewerb (siehe Seite 15) und beim Regionalwettbewerb zur
FIRST Lego League (siehe Seite 20).
Beim Gnompreis, der während des Hochschulballs verliehen wurde, durften sie auf die Bühne (v. l.):
Maximilian Frenzel (3. Platz), Georg Bergmann (Sieger Lehrende), Wolfgang Frünke, Martin Rösemeier, Tino Gutsche, Detlef Malchow (2. Platz), Petra Schild und Franziska Wegner (1. Platz).
Die FH Brandenburg hat ihre internationalen Beziehungen erneut erweitert. So
wurde im Dezember mit der Riphah International University in der pakistanischen
Hauptstadt Islamabad ein Kooperationsvertrag geschlossen. Die Vereinbarung
sieht den Austausch von Studierenden für
Auslandssemester und Praktika sowie den
Austausch von Lehrkräften vor. Angedacht
ist außerdem die Einrichtung eines doppelt qualifizierenden Abschlusses im Rahmen der Ingenieurwissenschaften. Die
Riphah International University wurde erst
2002 gegründet und ist eine sehr moderne
Hochschule mit den Schwerpunkten Ingenieurwissenschaften, Informatik, Managementausbildung sowie Geisteswissenschaften, Medizin und Pharmazie.
10. Fortbildung
für Physiklehrer
Die Professoren Klaus-Peter Möllmann
und Michael Vollmer (Studienrichtung
Physikalische Technik) boten am 1. September bereits zum zehnten Mal eine
Fortbildungsveranstaltung für Physiklehrer
an. Durchschnittlich besuchen jedes Jahr
etwa 100 Lehrerinnen und Lehrer die
Veranstaltung, somit konnte man in diesem Jahr den tausendsten Teilnehmer begrüßen. Im Mittelpunkt der Fortbildungen
stehen einfache und preiswerte - und somit in Schulen durchführbare - aber dennoch aussagekräftige physikalische Experimente, die bei Schülern Lust auf Physik
wecken sollen.
Zusammenarbeit
mit Hüffermann
Im Rahmen der Verleihung des Innovationspreises 2005 am 23. November wurde
auch erneut ein Kooperationsvertrag unter
Dach und Fach gebracht. FHB-Präsident
Prof. Dr. Rainer Janisch und FrankStephan Rüster, Geschäftsführer der
Firma Hüffermann Transportsysteme
GmbH in Neustadt / Dosse, unterzeichneten das Abkommen, mit dem eine engere
Zusammenarbeit zwischen dem Unternehmen und der Hochschule vereinbart wurde. Durch die Zusammenarbeit der Vertragspartner soll synergetisches Potenzial
zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
erschlossen werden. Vor allem sollen bei
der Firma Hüffermann Studierende der FH
Brandenburg in ihrer Praxisphase und bei
der Abschlussarbeit betreut werden.
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Gründer
Bereit für die Unternehmensnachfolge
Stefan Tannhäuser möchte eine bestehende Firma in die Zukunft führen
Beim Thema „Unternehmensnachfolge“ ist
in Brandenburg an der Havel einiges in
Bewegung geraten. Anfang November
wurde bei einer Informationsveranstaltung
im Technologie- und Gründerzentrum
(TGZ) Brandenburg über die Bewertung
eines Unternehmens und die Finanzierung
der Übernahme als mögliche Stolpersteine gesprochen. Die von der städtischen Wirtschaftsförderung, der IHK Potsdam und dem Brandenburgischen Institut
für Existenzgründung und Mittelstandförderung (BIEM) organisierte Veranstaltung war sehr gut besucht, ein deutliches
Zeichen für das Interesse an dieser
Thematik. Einer der Besucher, die sich an
diesem Abend im TGZ informierten, war
Stefan Tannhäuser, Absolvent der Fachhochschule Brandenburg (FHB). Er interessiert sich seit einiger Zeit für das Thema
Nachfolge und sucht derzeit ein zu seiner
Qualifikation passendes Unternehmen.
Es sind im Wesentlichen zwei Fachgebiete, die in Frage kommen: Zum einen
die Umweltsystemtechnik, dem Studienschwerpunkt in seinem MaschinenbauStudium entsprechend, mit Gebieten wie
Regenerative Energien oder Umweltanalyse. Zum anderen die Automobilindustrie
und ihre Zulieferer, denn als ehemaliger
Werkstudent bei DaimlerChrysler hat er
Erfahrung auf diesem Gebiet. Und er
kennt diese Branche von der Pike auf: Vor
seinem Studium ließ er sich beim Autocenter Havelland in Brandenburg an der
Stefan Tannhäuser
Foto: Parsch
Havel zum Kfz-Mechaniker ausbilden.
Nach einem Jahr Fachoberschule studierte Stefan Tannhäuser in seiner Heimatstadt an der FH Brandenburg Maschinenbau und ging zum Praktikum zu Citroën Belux nach Brüssel. Für die Diplomarbeit arbeitete er im Jahr 2000 zum ersten Mal für die Forschungsabteilung von
DaimlerChrysler. Während er den internationalen Aufbaustudiengang Technologieund Innovationsmanagement absolvierte,
arbeitete er dort als Werkstudent und verfasste schließlich in dieser Abteilung auch
seine Masterarbeit.
Tannhäuser weiß aus zahlreichen Informationsveranstaltungen und Trainingseinheiten um die Probleme einer Unternehmensnachfolge und um den hohen
persönlichen Einsatz, der ihm abverlangt
wird. Aber er will das Wagnis eingehen:
„Ich bin sehr gut qualifiziert und weiß, was
ich kann. Ich bin bereit, Verantwortung zu
übernehmen.“ Um die Unternehmensübernahme so glatt wie möglich über die
Bühne zu bringen, würde er zunächst gerne zwei bis drei Jahre im gehobenen
Management oder als Junior-Partner im
Unternehmen arbeiten, weil es für ihn sehr
wichtig ist, erst alle Strukturen, die
Zulieferer und - besonders bedeutsam die Kunden kennen zu lernen: „Es geht
nicht nur um meinen Erfolg, sondern auch
um die Verantwortung für die Sicherung
der Jobs der Angestellten des Unternehmens. Denn nur ein Unternehmen, das
Gewinn macht, ist sozial!“
Für die Suche nach einem geeigneten
Unternehmen nutzt er das Existenzgründungsprogramm von BIEM an der FH
Brandenburg und das Netzwerk der
Brandenburger Unternehmensberatung
ICB. BIEM-Standortmanagerin Diana Deinert kann ihn bei der Suche und beim Start
in die Selbständigkeit helfen, sofern der
Unternehmensstandort im Land Brandenburg liegt. Stefan Tannhäuser ist bei der
Ortswahl flexibel. Ihm ist einfach wichtig,
dass er endlich sein Können unter Beweis
stellen kann, indem er ein Unternehmen in
die Zukunft führt.
Stefan Parsch
Hilfe in der Startphase
Bis zu zwölf Monate mietfrei im TGZ
Die heikelste Phase eines jungen Unternehmens sind die ersten Monate nach der
Gründung. Damit die Existenzgründer
diese schwierige Hürde nehmen können,
hat das Technologie- und
Gründerzentrum Brandenburg an der Havel GmbH
(TGZ) ein Sonderprogramm eingerichtet: StuTZ
- Studenten im TGZ.
Gefördert werden Studierende der FH Brandenburg
sowie junge technologieorientierte Gründer. Das TGZ bietet für sechs bis zwölf
Monate mietfreie Räume (mit Ausnahme
der Betriebskosten) sowie die Unter-
14
stützung in der Startphase nach der Gründung durch ein Netzwerk verschiedener
Partner des TGZ. Voraussetzungen für
eine Förderung ist die Vorlage eines
Businessplans sowie die
positive
Entscheidung
durch eine Jury.
Interessierte schicken einen entsprechenden Antrag
an das Technologie- und
Gründerzentrum Brandenburg an der Havel GmbH,
Geschäftsführer
Herrn
Reinhard Hilscher, Friedrich-Franz-Straße
19, 14770 Brandenburg an der Havel oder
geben ihn bei Diana Deinert (Raum 17
WWZ) ab.
Kontakt:
Diana Deinert
Haus WWZ / Raum 17
Telefon: (03381) 355-517
E-Mail: [email protected]
Internet:
www.biem-potsdam.de
www.lotsendienst-potsdam.de
www.fh-brandenburg.de/
gruender_service.html
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Gründer
Mit frechen Ideen und Perfektionismus
FHB-Absolventen Kunkel und Welters gestalten Medienauftritte
Ihre „agentur für kommunikation.design“
haben der Dipl.-Ing.(FH) für digitale Medien Oliver Welters und der Mediengestalter für digitale Printmedien Christian Kunkel „freivonform“ genannt - was freilich
nicht „formlos“ bedeutet. Aber sie setzen
auf ein freches, frisches Design, das
Grenzen überwindet.
Doch es geht ihnen nicht nur um Gestaltung, sondern vor allem um die konzeptionelle Arbeit vorneweg. Jedes öffentliche Wirken Ihrer Kunden soll aufeinander
abgestimmt sein, von Broschüren und
Plakaten über Mailings und Formularen
bis hin zum Logo und zum Stempel. Zwar
gehört auch das Gestalten und Optimieren
von Internetseiten zu ihrer Angebotspalette, doch legen Kunkel und Welters den
Schwerpunkt ihrer Arbeit auf Printprodukte
und die klassischen Bereiche einer Medien- und Kommunikationsagentur.
Zwar wurde die Agentur „freivonform“
erst am 15. Oktober gegründet, doch
weist die Referenzliste bereits auf eine
längere Tätigkeit ihrer Inhaber auf dem
Gebiet hin. Oliver Welters hat nach seinem Studienabschluss Ende 2003 zwischenzeitlich bereits in einer festen
Anstellung gearbeitet, doch
dann zog es ihn wieder in die
Freiberuflichkeit. Und Christian
Kunkel, den Welters aus seinem
FHB-Studium und von der
gemeinsamen Arbeit bei der Jugendkulturfabrik (Jukufa) kennt,
hatte ohnehin schon seit langem
Lust, sein eigener Chef zu sein.
So haben beide jetzt mit der
Agenturgründung formell vollzogen, was sie schon längst realisiert hatten.
Zu ihrem noch kleinen Kundenstamm gehören der Stadtmarketing Brandenburg e.V., das
Brauhaus Kneipe Pur, die Reimus Controlling Beratung und
der Lotsendienst für Studierende
an der FH Brandenburg. Derzeit
versuchen sie mit dem Lizenznehmer eines US-amerikanischen Kosmetikunternehmens
ins Geschäft zu kommen, viel
Vorarbeit haben Kunkel und Christian Kunkel (l.) und Oliver Welters haben im Oktober
Foto: freivonform
2005 gegründet.
Welters dafür schon geleistet.
Zwar haben die Beiden noch nicht viel
gesichts der Perspektive auf dem Arbeitsverdient, aber sie haben viel zu tun und
markt ist für sie das Unternehmertum eine
schätzen ihre Aussichten als „gut“ ein. Anechte Alternative.
Stefan Parsch
Förderung durch
„Exist Seed“
Gründerpreise für FHB-Absolventen
An zwei von drei Gründungsprojekten, die beim Senior-Coaching-Service-Wettbewerb ausgezeichnet
wurden, waren ehemalige Studenten der FH Brandenburg beteiligt. Die Preise erhielten Tomas Sommer, Matthias Kandeler und Ivan Bantchev am 1. Dezember 2005 bei einer Prämierungsfeier an der
Universität Potsdam. Tomas Sommer (3.v.l.) und seine Partner Jacek Jonczyk (l.) und Simon Staiger
(2.v.l.) erhielten den mit 4.000 Euro dotierten 1. Preis für ihr „PublicScreenProject“ aus den Händen
von Prof. Dr. Bernd Stecher (Siemens AG). Sie konzipieren, gestalten und realisieren Neue Medien
für den Einsatz im öffentlichen und halböffentlichen Raum. So wird im Februar 2006 eine Fassade der
SAP-Niederlassung Berlin mit 21 koordinierten Projektoren zum Leben erweckt. Matthias Kandeler,
Ivan Bantchev sowie André Hacker kamen auf den mit 1.500 Euro dotierten 3. Platz. Sie haben mit
„Syncing.net“ ein Verfahren zur weltweiten Synchronisierung von Anwendungen auf Datenbankbasis
ohne Verwendung eines Servers entwickelt. Für Microsoft Outlook haben sie bereits einen Prototypen
Foto: Parsch
geschaffen. Das Verfahren ist zum Europäischen Patent angemeldet.
Wer 2006 ein Unternehmen gründen
möchte, sollte sich beeilen: Anträge für die
nächste Förderrunde von „Exist Seed“
müssen bis 31. Januar 2006 eingereicht
werden. „Exist Seed“ ist ein bundesweites
Förderprogramm zur direkten Unterstützung von technologieorientierten Unternehmensgründungen in der Frühphase, d. h.
das Unternehmen darf noch nicht gegründet sein. Mit diesem Programm werden zukünftige GründerInnen aus Hochschulen bei der Umsetzung ihrer Gründungsidee in einem Businessplan unterstützt. Gefördert werden Studierende, Wissenschaftliche MitarbeiterInnen und AbsolventInnen bis drei Jahre nach Studienabschluss. Die Gründungsidee muss technologisch orientiert und innovativ sein und
nachhaltige wirtschaftliche Erfolgsaussichten haben. Die Fördergelder werden für
Personalkosten und Sachmittel von EinzelgründerInnen und Teams (maximal drei
Personen) für ein Jahr gewährt. Bei Interesse ist ein Vorgespräch mit Diana Deinert
(siehe Kontakt) notwendig. Weitere Informationen unter „www.exist.de/existseed“.
INFOCUS 1 / 2006
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15
Hochschule
Wissenschaftliche
Erfolgsmeldungen
Prof. Dr. Klaus-Peter Möllmann, Prof.
Dr. Michael Vollmer, Dr. Frank Pinno
und Dipl.-Ing. Detlef Karstädt wurden für
weitere fünf Jahre (d.h. bis 2010) für den
Bereich Infrarotthermographie der Stufe 2
gemäß DIN EN 473 zertifiziert.
Prof. Dr. Michael Vollmer wurde für die
Dauer von vier Jahren in das Preiskomitee
des Robert Wichard Pohl Preises der
deutschen Physikalischen Gesellschaft
gewählt.
Prof. Dr. Michael Vollmer wurde für die
Dauer von zunächst zwei Jahren ab Januar 2006 in das editorial board der wissenschaftlichen Zeitschrift „European
Journal of Physics“, herausgegeben von
der European Physical Society und dem
Institute of Physics (London), gewählt.
Kooperation mit SAP
Software-Konzern unterstützt die Lehre
Im Rahmen des SAP-University-AlliancesProgramms planen die FH Brandenburg
und der Softwarekonzern SAP eine umfangreiche Kooperation auf dem Gebiet
„Sicherheit in der Informationstechnologie“.
Kernstück der Vereinbarung ist die Einrichtung eines Master-Studiengangs „Security Management“ am Fachbereich Wirtschaft. Der entsprechende Vertrag wurde
und die Forschung zum Thema Sicherheit
zu intensivieren. Die FHB wird der SAP
ein Ausbildungsforum bieten, das auf die
zukünftigen Bedürfnisse von Sicherheitsverantwortlichen, insbesondere im SAPUmfeld, zugeschnitten ist.
Zentrales Projekt der Zusammenarbeit
ist die Einrichtung eines Master-Studiengangs, der voraussichtlich ab 2006 angeboten wird. Mit dem Studiengang sollen
Absolventen auf die aktuellen und zukünf-
Weiterbildung für
Lehrer und Schüler
Die FH Brandenburg hat sich auch als
herausragende Weiterbildungseinrichtung
für Lehrerinnen und Lehrer einen Namen
gemacht. Am 10. November fand bereits
der 21. „Fachtag Informatik“ statt, eine von
den Schulämtern anerkannte Weiterbildungsveranstaltung des Fachbereichs
Informatik und Medien. Dieser Fachtag
zum hochaktuellen Thema „Sicherheit in
drahtlosen Netzen“ war ein besonderer:
Zum einen war der Inhalt des Fachtags
das Ergebnis eines studentischen Projekts
- deshalb waren auch mehrere Studierende an den Vorträgen beteiligt. Zum anderen waren neben den Lehrern erstmals
auch Schülerinnen und Schüler eingeladen. Denn gerade sie haben oft mehr Erfahrungen mit drahtlosen Netzen (WLANs)
als ihre Lehrer, sind sich jedoch nicht
immer der Sicherheitsgefahren bewusst.
St e i n s t r a ß e 4 2
14776 Brandenburg
w w w. b i r d - s h i r t . c o m
Te l . / F a x : ( 0 3 3 8 1 ) 2 2 4 2 2 5
16
Sie besiegelten die Zusammenarbeit des Softwarekonzerns SAP mit der FH Brandenburg (v.l .):
FHB-Vizepräsident Prof. Dr. Bernhard Hoier, SAP-Sicherheitschef Dr. Sachar Paulus, SAP-Vorstandssprecher Prof. Dr. Henning Kagermann und Prof. Dr. Robert Franz (FHB).
Foto: SAP
am 13. September 2005 von SAP-Vorstandssprecher Prof. Dr. Henning
Kagermann und dem Vizepräsidenten für
Studium und Lehre der FHB, Prof. Dr.
Bernhard Hoier, im Magdeburger Jahrtausendturm unterzeichnet.
SAP möchte durch die Zusammenarbeit
mit der FH Brandenburg das Thema Informationssicherheit
stärker positionieren. Durch InformaDo you need
tion der Öffentlicha cool look ?
keit, Aus- und Weiterbildung,
Forschung und Entwicklung sollen potenzielle Gefahren
zukünftig noch wirkungsvoller abgewehrt werden. Die
Kooperationspartner werden Ressourcen zur Verfügung stellen, um eine praxisorientierte
Lehre zu etablieren
tigen Sicherheitsanforderungen umfassend vorbereitet werden. SAP wird für
mindestens drei Semester ein oder mehrere Lehrmodule für „Security Management“ inhaltlich und personell übernehmen. Lehre wird unter anderem von Dr.
Sachar Paulus, Chief Security Officer der
SAP, übernommen. Darüber hinaus wird
die Hochschule auch SAP-Forschungsund Entwicklungsaufträge übernehmen.
Die Kooperation ist Teil des SAPAktionsplans zur Sicherheitsinitiative
„Deutschland sicher im Netz“, an der das
Unternehmen als Partner beteiligt ist. „Die
umfassende digitale Vernetzung der Wirtschaft sowie neue Technologien bieten
enorme Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, erklärte Henning
Kagermann. „Aber es erhöhen sich
gleichzeitig die Anforderungen an Sicherheit, Vertraulichkeit und Integrität von
Daten. Die Kooperation mit der FH Brandenburg wird dazu beitragen, die Sicherheit von Geschäftslösungen weiter zu
erhöhen und innovative Sicherheitskonzepte zu fördern.“
INFOCUS 1 / 2006
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Zeitgeschehen
Chronik - Vier Monate im Überblick
Ereignisse und Veranstaltungen an der Fachhochschule Brandenburg
September
1. Mit dem Thema „Freihandexperimente
zur Wärmelehre“ bestreiten die Physikprofessoren Michael Vollmer und
Klaus-Peter Möllmann die 10. Fortbildungsveranstaltung für Physiklehrer.
13. SAP-Vorstandssprecher Prof. Dr. Henning Kagermann und FHB-Vizepräsident Prof. Dr. Bernhard Hoier unterzeichnen einen Kooperationsvertrag
über die Zusammenarbeit auf dem Gebiet „Sicherheit in der Informationstechnologie“. Kernstück der Vereinbarung ist die Einrichtung eines MasterStudiengangs „Security Management“
(siehe Seite 16).
19. Mit einer Immatrikulationsfeier in der
Mensa werden die Studienanfänger
begrüßt. Insgesamt werden 607 Studierende neu immatrikuliert - die bisher
höchste Zahl an der FHB.
20. Die Kindergalerie Sonnensegel feiert
an der FHB ihr 15-jähriges Bestehen
mit einer Ausstellung im Informatikzentrum und einer Podiumsdiskussion
zum Thema „Kultur öffnet Welten“, zu
der u.a. Friedrich Schorlemmer und
Klaus Staeck kommen.
Kooperation mit Rathenower Schule
Die FH Brandenburg schließt am 22. November mit dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium Rathenow einen Kooperationsvertrag ab. FHB-Vizepräsident Prof. Dr. Bernhard Hoier und Schulleiterin
Barbara Kreft unterzeichnen den Vertrag, durch den u. a. Schülerinnen und Schüler mittels Projekten
und Praktika auf den Gebieten Mathematik, Physik und Informatik gefördert werden. Foto: Farwer
Oktober
November
13. Der AStA der FHB veranstaltet erstmals ein Sport- und Gesundheitsfest
auf dem Campus (siehe Seite 5).
8. Premiere im Hörsaal 101 des IWZ I:
Mit „Inspiration Kafka“ eröffnet das
Brandenburger Theater die Veranstaltungsreihe „Theater auf dem Campus“.
Besprechung auf Seite 29.
10. Zum 21. „Fachtag Informatik“, einer
Weiterbildungsveranstaltung für Informatiklehrer, sind erstmals auch Schüler eingeladen. Das Thema lautet „Sicherheit in drahtlosen Netzen“.
18. Nach einer Pause von vier Jahren findet wieder ein Hochschulball (siehe
Seite 5) statt. Er ist mit über 300 Gästen ausverkauft. Während des Balls
wird der erstmals ausgelobte „Gnompreis“ verliehen (siehe Seite 12 / 13).
23. In feierlichem Rahmen wird der Innovationspreis 2005 vergeben. Den ersten
Preis erhält Harald Schult für die Entwicklung eines Multigreifers zur Entleerung verschiedenartiger RecyclingSammelbehälter (siehe Seite 12 / 13).
Dezember
45 Bäume für den FHB-Campus
Dank eines besonderen Sponsorings wurden um die Freifeldversuchsanlage herum insgesamt 45
Eschen, Linden, Birken, Eichen und Ahorne gesetzt. Am 14. November pflanzen Kerstin Neitzel (l.),
Regionalleiterin bei Fielmann, und FHB-Präsident Prof. Dr. Rainer Janisch symbolisch einen der Bäume. Fielmann engagiert sich seit über 20 Jahren im Natur- und Umweltschutz. Das Unternehmen
Foto: Parsch
pflanzt für jeden Mitarbeiter jedes Jahr einen Baum.
15. Die FH Brandenburg und die Agentur
für wissenschaftliche Weiterbildung
und Wissenstransfer (AWW) übergeben sechs Computer an das SOS-Kinderdorf in Brandenburg an der Havel.
An den Rechnern sollen die Kinder die
Computerarbeit einüben (Bericht im
nächsten INFOCUS).
INFOCUS 1 / 2006
FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG
17
Hochschule
Erfolgreiche Absolventen verabschiedet
Zweites Diploma Event des Fachbereichs Informatik und Medien
Der Fachbereich Informatik und Medien
beging im August 2005 sein zweites Diploma Event, wie im vergangenen Jahr
gut organisiert von Prof. Dr. Barbara Wiesner. In einem feierlichen Rahmen erhielten
die Absolventen des Fachbereichs ihre
Diplom-Urkunden, bevor es zum Sektempfang mit Imbiss ging. Eine Ausstellung
der Poster zu den erfolgreichen Abschlussarbeiten zeigte die Bandbreite der
behandelten Themen. Im Folgenden Auszüge aus der Rede von Dekan Prof. Dr.
Jochen Heinsohn.
„[...] Wir haben Grund genug zu feiern,
denn auch im vergangenen Jahr hatten
wir eine hohe Zahl von Absolventen - insgesamt 64 - und der Freude darüber wollen wir durch diese kleine Feier Ausdruck
verleihen. Besonders freut uns, dass von
diesen Absolventen 15, also fast die Hälfte
der dieses Sommersemesters, die Zeit
gefunden haben, unserer Einladung zu
folgen, um heute hier sein zu können. Den
acht Studierenden unter Ihnen, die am
heutigen Tag ihre Verteidigung hatten, ist
die Freude über das erfolgreiche Ende
Ihres Studiums natürlich besonders gut
vom Gesicht ablesbar. [...]
Die beiden bedeutenden InformatikGebiete Digitale Medien und Intelligente
Systeme, die wir in Form von Vertiefungsrichtungen des Studiengangs Informatik
anbieten, spiegeln sich auch im Kontext
der insgesamt 33 Diplomarbeiten des
Sommersemesters wieder - 21 Arbeiten
wurden auf dem Gebiet der Digitalen
Medien, sieben Arbeiten in der Studienrichtung der Intelligenten Systeme angefertigt.
Erstmalig hinzugekommen in diesem
Stolze Absolventen beim Diploma Event 2005.
Jahr sind auch vier Absolventen unserer
neuen Studienrichtung Network Computing, die wir mit der Studienreform vor vier
Jahren neu eingeführt haben.
Besonders freut uns natürlich, dass es
acht der 33 Absolventen gelungen ist, ihr
Studium in der Regelstudienzeit von acht
Semestern zu absolvieren - vor dem Hintergrund des sehr anspruchsvollen Studiums eine hervorragende Leistung. [...]
Übrigens: 13 der 64 Absolventen sind
Frauen, das sind über 20 Prozent, eine
durchaus gute Quote! Sie passt zu einer
Erhebung des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung, nach der die
Fachhochschule Brandenburg mit einem
Frauenanteil von 18,6 Prozent im Fachbereich Informatik und Medien im bundesweiten Vergleich auf Platz 5 steht. [...]
Foto: FB Informatik und Medien
Liebe Absolventinnen und Absolventen,
unser Wunsch ist es, den Kontakt zu Ihnen
jetzt nicht abreißen zu lassen. Vielleicht
freuen Sie sich darüber, gelegentlich mal
Botschaften aus Ihrer alten Heimat zu erhalten. Andersherum sind wir sehr daran
interessiert zu erfahren, was aus unseren
Absolventen wird, wo sie beruflich landen,
welche Art von Karriere Sie machen. Uns
ist es dann auch möglich, Ihre Anregungen in unseren regelmäßigen Studienreformen zu berücksichtigen. Ich möchte Sie
daher bitten, nach der Veranstaltung Ihre
Kontaktadresse in ein ausgelegtes Blatt
einzutragen. [...]
Unseren Absolventen wünsche ich alles
Gute, vor allem einen interessanten und
sicheren Arbeitsplatz, und dass Sie uns in
guter Erinnerung behalten werden.“
Internationalisierung beginnt zu Hause
Fachkonferenz der Sprachzentren an Brandenburger Fachhochschulen
Im Rahmen der 5. Wissenschaftstage, eröffnet durch ein Grußwort von Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns, trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Sprachenzentren von Fachhochschulen des Landes
Brandenburg an der Fachhochschule Lausitz vom 23. bis 24. November zum Erfahrungsaustausch.
Eingeladen hatte Ilka Bichbeimer, Leiterin des Sprachenzentrums der FH Lausitz, die den Eröffnungsvortrag zu interkulturellen Kompetenzen von Studierenden
18
hielt. Daran schloss sich der Beitrag „Internatonalisation at home“ an. Darin erläuterte Angela Lloyd, wie Studierende mit
sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen ausgerüstet werden können, unabhängig davon, ob sie während ihres Studiums ins Ausland gehen oder diese
Chance nicht wahrnehmen (können). Zu
einer erfolgreichen Strategie der „Internationalisation at home“ gehört nicht zuletzt
die Integration ausländischer Studierender, die durch ihre Persönlichkeit und ihre
Erfahrungen wertvolle Impulse einbringen.
Dieses Potential wird auch an unserer
Hochschule oft noch zu wenig genutzt.
Der Austausch zu dieser Problematik
mit zwei Deutschlehrerinnen der Universität in Krakow wurde von allen Tagungsteilnehmern als besondere Bereicherung
empfunden. Vorträge von fünf Studierenden am Nachmittag gaben einen Einblick
in die Fachsprachenausbildung an der FH
Lausitz. Festlicher Höhepunkt des ersten
Tages war ein Konzert des akademischen
Orchesters der FHL „Collegium Musicum“,
um das wir alle die Lausitzer beneiden.
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Wissenschaft
Experimente, die Orientierung schaffen
Fachbereich Informatik und Medien führt projektorientiertes Studium ein
durchaus einen Balanceakt darstellte.
Vom 2. bis 4. November fanden die Ergebnispräsentationen statt, die erneut dafür sorgten, dass der normale Vorlesungsbetrieb umgeleitet werden musste, um
Platz für die 13 Arbeitsgruppen zu schaffen. Hatte der organisatorische Clou ursprünglich darin bestanden, die Präsentationen in einem Rotationsprinzip so zu
planen, dass alle Gruppen jedes der anderen Themen einmal gesehen haben sollte
- verbunden mit der Idee, die Gruppen
mehrfach vortragen zu lassen, um diese
Erfahrung zu festigen - legte die praktische Umsetzung kapazitätsbezogen den
Kompromiss nahe, die Gruppen nach thematischer Ausrichtung in Labor- und Hörsaalgruppen zu teilen. Während die Laborgruppen sich eher handlungsorientiert
an der rechnergestützten Beteilung überschaubarer Zuhörerschaft ausrichteten
Was für die Nichtbeteiligten unter den
und ihre Präsentationen wiederholt zeigStudierenden und Lehrenden weitgehend
ten, bestand für die Hörunverständlich blieb, ersaalgruppen die Herausfuhren ihre Kommilitoforderung darin, im gronInnen an ihrem ersten
ßen Hörsaal vor dem geStudientag: der Fachbesamten Semester mit
reich erprobte ein projekBeamer und Mikrofon
torientiertes Studienanausgestattet ihr Ergebnis
gebot als Einführungsvorzutragen.
veranstaltung. Prof. AleDer Gesamtprozess der
xander Urban und SuEntwicklung und Erprosanne Draheim, die Initiabung dieser neuen LehrtorInnen des neuen,
und Lernform ist insgeexperimentellen Konzepsamt unbedingt positiv zu
tes, machten den Neulinbewerten, wenn auch die
gen deutlich, dass damit
Ergebnisse des studentisowohl das Kennenlerschen Feedbacks zeigen,
nen innerhalb der Sedass bei den kommenden
mesterkohorte erleichtert
Jahrgängen noch einiges
als auch der Versuch gegeschmeidiger organisiert
macht werden sollte, eiwerden kann. Insbesonnen ersten thematischen
dere die Verzahnung dieund
praxisorientierten
Überblick des Studiums Für gute Leistungen beim projektorientierten Studium erhielten die einzelnen Teams ser aus dem Rahmen falam Fachbereich Informa- auch kleine Preise. Diese Vier belegten 3. Platz bei der Prämierung der besten lenden VeranstaltungsGruppen-Paper zum wissenschaftlichen Arbeiten.
Foto: FB Informatik und Medien
form mit dem üblichen
tik und Medien zu vermitSemesterbetrieb stellt eine Herausfordeieren wollten. In einer „turbulenten“ Einteln. Ein weiteres Ziel bestand darin, die
rung für alle Beteiligten dar. Der Fachbeschreibeaktion bildeten die Erstsemester
Studierenden bereits zu Studienbeginn zur
reich Informatik und Medien hat sich jeNeunergruppen, die jeweils von einer / m
Gruppenarbeit zu motivieren sowie ihre
denfalls vorgenommen diesen Ansatz weibetreuenden DozentIn angeleitet wurden.
Bereitschaft zu erhöhen, sich betreut, aber
ter zu entwickeln in Richtung einer experiOhne Vorkenntnisse handhabbar sollten
selbst organisiert neue Wissensbereiche
mentellen Lernkultur, in der das projektdie gestellten Aufgaben sein und in fünf
zu erschließen.
orientierte Studium nur ein Element unter
Wochen zu einem vorzeigbaren Ergebnis
Umgesetzt wurden diese Zielstellungen
vielen darstellt.
in Form einer Präsentation mit flankierenin zwei Schritten. Zunächst galt es in den
Susanne Draheim
den Arbeitsmaterialien führen. Die Grupersten beiden Studientagen in Seminarpentreffen und Abstimmungen mit den Begruppen relevante propädeutische The* Beteiligt waren die Professorinnen Barbara Wiesner
und Gabriele Schmidt, die Professoren Reiner CreutztreuerInnen waren in den folgenden Womatiken zur Orientierung am Fachbereich
burg, Arno Fischer, Eberhard Hasche, Stefan Kim, Hachen selbständig und parallel zum normazu bearbeiten. Das Angebot erstreckte
rald Loose und der wissenschaftliche Mitarbeiter
len Vorlesungsplan zu organisieren, was
sich über Workshops zum WissenschaftKarsten Sydow, dem besonderer Dank für sein Betreufür einige Gruppen der Erstsemester
lichen Arbeiten mit integrierter Bibliotheksungsengagement von vier studentischen Gruppen gilt.
Den Studierenden der höheren Semester
bot sich am Fachbereich Informatik und
Medien (FBI) im laufenden Wintersemester gleich zweimal ein ungewohntes Bild.
Ein Strom von Erstsemestern, der mit Einführung der Bachelor- und Master-Studiengänge bedeutend angeschwollen ist,
zog diesmal nicht nur als Hundertschaft
sehr früh am Morgen in den großen Hörsaal im Erdgeschoss ein. Stattdessen belegten kleinere Gruppen, die sich nach einem unbekannten, vom normalen Vorlesungsrhythmus abweichenden Turnus
räumlich mehrmals veränderten, sämtliche Seminarräume und Labore des Fachbereichs. Auch in der Bibliothek konnte
man sie treffen, wo ihnen Dr. Birgit Zänker
und Regina Kaepke ausführlich die Möglichkeiten der Bibliothek zeigten.
führung, eine Einweisung in die IT-Struktur
des Fachbereiches, den Umgang mit Studien- und Prüfungsordnungen bis zum Lösen von mathematischen und logischen
Rätseln. Schließlich fand am Ende des
zweiten Tages das Kick-off zum zweiten,
komplexeren Teil des projektorientierten
Studiums statt. Eingangs stellten sich die
beteiligten Lehrende des FBI* mit ihren
vielfältigen Projektaufgaben den Studierenden vor. Sie versuchten dabei ihnen
die Entscheidungsgrundlage dafür zu liefern, ob sie lieber Logos gestalten, arithmetische Mittelwerte berechnen, den MacPool verstehen, Profis in Excel werden,
das Phänomen des „Goldenen Schnitts“
interdisziplinär betrachten, sich in E-MailSicherheit einarbeiten, „Probleme mit Viren im Postfach“ analysieren, den Umgang mit „Unix auf der Kommandozeile“
lernen oder die Bedeutung von Lazlo
Moholy-Nagy für die Digitalen Medien eru-
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19
Hochschule
Chaos Designer nicht zu schlagen
Grasow-Gymnasiasten siegen beim Lego-League-Regionalentscheid
Bereits zum 4. Mal veranstaltete der Fachbereich Informatik und Medien den Regionalwettbewerb der FIRST LEGO
League Deutschland („http://ots.fh-brandenburg.de/fll“).
Höchste Konzentration bei den ChaosDesignern, die später den Wettbewerb
Fotos (2): Zimmermann
gewannen.
Erstmals waren alle drei Brandenburger Gymnasien
gleichzeitig vertreten und deren vier Teams erreichten alle
das Viertelfinale, ins Finale schafften es die Mannschaft
„ogel maet“ aus Bernau und die Chaos Designer Senioren
vom Grasow-Gymnasium. Hierbei errangen die Brandenburger in einer Runde die höchste Punktzahl des Wettbewerbs (355 Punkte) und gewannen verdient.
Weitere Platzierungen: Teamwork Award: Chaos Designer Junior Team. Beste Forschungsarbeit: ogel maet.
Robot Design, Programming Design, Innovative Design:
Prof. Pi’s Kids. Beste Roboterleistung: Chaos Designer
Senior Team. Pokal für Ausdauer: SAP - Sagenhafte Amateur Programmierer. Der Brandenburger Wettstreit wurde
gefördert von der Technologiestiftung Brandenburg und
der Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin. Es kamen über 130 Kinder aus der Region beim Forschen und
Konstruieren zusammen, bundesweit mehrere Tausend.
Auch während des Wettbewerbs wurde
munter weiter konstruiert und Neues
ausprobiert.
Studium erfolgreich abgeschlossen
Absolventen der FH Brandenburg Januar bis November 2005
Die Hochschulleitung gratuliert allen, die
2005 ihr Studium an der FH Brandenburg
erfolgreich abgeschlossen haben. Aufgeführt sind alle Absolventen von Januar bis
November, die ihr Einverständnis für die
Veröffentlichung gegeben haben.
Betriebswirtschaftslehre: Ines Benthin,
Florian Bohnet, Anett Borchert, Jens
Braunschweig, Vincent Conradi, Christian
Dietze, Yvonne Dietzel, Liana Dunker,
Anja Frost, Daniel Giebelhausen, Robert
Giesch, Ulrike Hannaske, Mirko Karsch,
Birgit Kölling, Katrin Landmann, Stephanie
Lehmann, Lilija Letz, Andreas Linsdorf,
Kristin Lucke, Thomas Ludwig, Mandy
Lämmerhirt, Ulrike Mahlow, Dirk Maischack, Nico Mantzke, Andy Michel,
Sören Möckel, Nancy Müller, Boris Nachschunov, Juliane Pinks, Jana Prause,
Nadja Päßler, André Radtke, Anja Radtke,
Frank Richter, Karina Richter, Enka Rückwarth, Sabrina Salb, Volker Emil Schad,
Cathleen Schnacke, Madlen Schröder,
Corinna Schwolow, Daniel Seidenspinner,
Henning Siegmund, Wenke Stegmann,
Anita Trebstein, Mandie Vongehr, Martina
Weiß, Alexander Wissinger, Sonja Wolf,
Anja Zihm, Bianka Zosel.
Elektrotechnik: Maik Barth, Marc Bergmann, Sven Ertelt, Christian Freitag,
Mathias Gester, Thomas Koschek.
20
Informatik: Marcus Atzinger, André Bartak, René Bormann, Christoph Bünte, Clemens Daum, Michael Dittmann, Mathias
Dräger, Beatrice Engemann, Alexander
Falke, Gregor Frenz, Daniel Förder, Michael Gollnick, Christian Götze, Thomas
Henneberger, Mathias Herkt, Dennis Herrfurth, Tino Holst, Henrik Hörning, Pieter
Igel, Matthias Juchert, Nadine Kokott, York
Krauße, Gabriela Adriane Kreyßing, Michael Köhler, Ines Kölling, Christian Köster, Steffen Lehnau, Mandy Leukert, Elke
Liebsch, Sven Liefold, Carsten Lucke, Stefanie Löper, Ronny Menzel, Stefan Müller,
Tilo Neumann, Chavdar Papazov, Marcel
Patzelt, Andreas Post, Matthias Potrafke,
Michael Przybilski, Thomas Reppmann,
Stefan Schulze, Mayk Schwarze, Bernd
Schäfer, Ralf Siegmund, Conny Sparchholz, Kenneth Stiller, Sylke Streiberger,
Bernd Trautwein, Matthias Zschaler.
Ingenieurwissenschaften: Carlo Bergmann, Martin Bethke, Stefan Bock, Sebastian Cwikla, Dominique Daue, Michel Heuwinkel, Andreas Jurczyk, Peter Lucke, Silvio Mätzke, Christian Müller, David Naruhn, Matthias Petersen, Wilko Rafelt, Harald Schult, Robert Seiler, Mathias Triebel,
Marcel Ullrich, Christian Wipf.
Maschinenbau: Daniel Berger-Karin, Thomas Engel, Tino Fischer, Ronny Grobheiser, Raik Hafenberg, Bert Heller, Ma-
thias Keitzl, Patrick Kühl, Andreas Mann,
Alexander Meyer, Jeffrey Scherling, Guido
Schwericke, Torsten Sohn, Fabian Vesper,
Thomas Vielstich, Maik Waiblinger,
Karsten Waydbrink.
Mechatronics: André Freistedt, Thomas
Kramer, Andreas Mainert, Robert Melzer.
Medieninformatik: Alexandra Döring,
Simone Friedrich-Meier.
Physikalische Ingenieurwissenschaften: Sebastian Andres, Peer Wichmann,
Christoph Willberg.
Photonics: Usama Hamad, Ralf-Max
Neubert.
Technologie- und Innovationsmanagement: Caroline Ngeh Ayong, Akim Aladé
Boussari, Stefanie Böde, Lars Gabor,
Tinghui Gao, Jens-Uwe Heiden, Hui Ji,
Georg Löhr, Alvaro Ivan Pool Agreda,
Myrian Dolores Unda, Bingyu Zhou.
Wirtschaftsinformatik: Axel Baumgartl,
Lars Erler, Andy Grigoleit, Björn Henning,
Thomas Jenzen, Björn Kauff, Stephan
Kirmse, Danilo Kurpiela, Markus Kusche,
Tilman Leppin, Dennis Leue, Michael Lippold, Marcel Meier, Christian Nahrstedt,
Sebastian Oede, Mike Olejniczak, Christian Otten, Tommy Porsch, Nico Putzing,
Susanne Schmidt, Ronny Seiler, Anke
Sommermeyer, David Spranger, Marco
Staltmeir, Martin Walew, Hardy Wolter,
Max-Christian Zehner.
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International
Internationales Netzwerk Personalien
Austauschprozess in Argentinien fortgesetzt
Small Enterprise Promotion Network
(SEPnet) - ein im November 2003 in Zusammenarbeit mit der Universität Leipzig,
der Technischen Universität Dresden und
der Fachhochschule Brandenburg gegründetes und vom DAAD finanziell unterstütztes Netzwerk zur Förderung der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit internationaler Absolventen
deutscher Studiengänge (siehe INFOCUS
vom September 2005) - konnte vom 26.
bis 30. September 2005 einen internationalen Workshop zum Thema „Organization of Innovation Processes in Companies and Institutions“ durchführen.
Veranstaltungsort war die Universidad
Austral in Buenos Aires. Organisiert wurde
der Workshop von M.Sc. Fernando Lizaso
(ehemaliger TIM-Student; jetzt Unternehmensberater in Buenos Aires), Dipl.-
novationsprozessen in Unternehmen präsentieren und diskutieren.
Neben den Aktivitäten im Rahmen des
Workshops kam auch das (inoffizielle)
After-Work-Programm nicht zu kurz. So
gab es genügend Gelegenheit, einige touristische Attraktionen der Zwölf-MillionenMetropole zu besuchen und sich abends
bei einem Glas argentinischen Wein und
einem „bife de lomo“ (ein besonders zartes
und fettfreies Filetsteak) auszutauschen.
Der Workshop wurde von allen Beteiligten grundweg positiv beurteilt. Die zentrale Zielstellung des Alumni-Netzwerkes, einen kontinuierlichen Austauschprozess zu
aktuellen Fragen der Wirtschaftsförderung
im Allgemeinen und die Förderung von
kleinen und mittelständischen Unternehmen in Entwicklungs- und Transformationsländern im Besonderen zu ermöglichen, konnte mit diesem Arbeitstreffen er-
Der Workshop in Buenos Aires wurde von allen Beteiligten positiv bewertet. Foto: Roberto Decurnex
Betriebsw. Dana Mietzner (TIM-Lehrbeauftragte und Doktorandin an der Uni
Potsdam) und Prof. Dr. Jürgen Schwill
(Fachbereich Wirtschaft).
Insgesamt beteiligten sich von den
Hochschulen des Netzwerks 20 Alumni am
Workshop, darunter allein 10 ehemalige
Studierende des Masterstudiengangs
Technologie- und Innovationsmanagement
(TIM). Der Teilnehmerkreis kam u. a. aus
Ländern wie China, Indonesien und Vietnam, aus Argentinien, Bolivien, Ecuador,
Kolumbien, Paraguay, Honduras und Mexiko sowie aus Palästina und Tansania.
Vor einem interessierten Publikum mit Vertretern aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis konnten die Alumni sowie die
Hochschulvertreter der FH Brandenburg,
der Universitäten Potsdam und Leipzig
ihre wissenschaftlichen und praktischen
Erfahrungen bei der Organisation von In-
füllt werden. Dieser internationale Wissenstransfer soll mit einem weiteren Workshop und dem Schwerpunktthema „Enhancing the Competitiveness of SMEs
through Networking“ fortgeführt werden.
Geplant ist er für März 2006 in Dar Es
Salaam (Tansania). Prof. Dr. Jürgen Schwill
Neu eingestellte Mitarbeiter:
Karolin Fischer (01.09.2005), Auszubildende Bürokauffrau
Sebastian Neumann (01.09.2005), Auszubildender Industriemechaniker
Stephan Kirmse (01.09.2005), HIS-Anwendungsbetreuer StS
Raum 509 / IWZ I, 352
Gilbert Münch (01.09.2005), Lehrkraft für
besondere Aufgaben FBT (Überlast)
Raum 306 / IWZ I, 314
Mirco Schoening (01.10.2005), Lehrkraft
für besondere Aufgaben BWL (Krankheitsvertretung Dr. Schöning)
Raum 304 / WWZ, 207
Dr. Jörg Berdux (01.09.2005), Professorenstellenvertreter FBI (Überlast)
Raum 005 / InfZ, 420
PD Dr. Jörg Weimar (01.10.2005), Professorenstellenvertreter FBI
Raum 005 / InfZ, 420
Jörg Schlapinski (01.10.2005) Wissenschaftlicher Mitarbeiter Projekt EXIST
Raum 058 / InfZ, 558
Henrik Hörning (01.10.2005), Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Raum 058 / InfZ, 558
Devika Seupaul (01.10.2005), Übersetzerin ZIS
Dr. Ulrike Auga (01.10.2005) Wissenschaftliche Mitarbeiterin ZIS
Raum 337 / WWZ, 235
Sascha Wörne (01.11.2005), Wissenschaftlicher Mitarbeiter BLK-Projekt,
Laborgebäude II, 747
Ausgeschiedene Mitarbeiter:
Prof. Dr. Falko Ihme (31.08.2005), Pensionierung (weiter als Gastprofessor)
Michael Holicki (30.09.2005), Wiss. Mitarbeiter im Projekt EXIST SEED (Ende
des befristeten Arbeitsvertrages)
Jan Tobias Mühlberg (31.10.2005) Wiss.
Mitarbeiter SG Wirtschaftsinformatik
(Ende des befristeten Arbeitsvertrages)
Maik Barth (30.11.2005), Wiss. Mitarbeiter Projekt „Geoforschungszentrum“ (eigene Kündigung)
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21
Wissenschaft
Weiterer Fortschritt für die Medizin
Projekt BOSPORUS in Kooperation mit dem Städtischen Klinikum
Im Sommer 2004 startete das Projekt
BOSPORUS „Softwarekomponenten zur
Aufnahme, Aufbereitung, Verwaltung und
Nutzung von Prozessdaten in verteilten
Systemen mit einer speziellen Anwendung
im medizinischen Bereich“. Nach einer Gesprächsrunde mit Chefärzten des Städtischen Klinikums Brandenburg vereinbarten
wir weiterführende Kontakte vor Ort. Dabei
kristallisierte sich eine Vielzahl interessanter informationstechnischer Fragestellungen heraus, von denen wir zwei Themen die Elektronische Patientenkurve für die
Intensivstation und die rechnergestützte
Erfassung und Aufbereitung von Operationsdaten für die HNOKlinik - für die
weitere Bearbeitung auswählten.
Über die Kooperation berichtet zunächst Dr. Birgit Didczuneit-Sandhop
(Klee), Chefärztin Klinik für HNOKrankheiten, Gesichts- und Halschirurgie als praktische Anwenderin
und anschließend Projektleiter Prof.
Dr. Harald Loose und Prof. Dr. Thomas
Preuß.
sent und vertritt Klinik und Stadt Brandenburg mit Vorträgen und Postern, die
enorme Beachtung finden. Für den norddeutschen Kongress der HNO-Ärzte, der
im Mai 2005 in Schwerin stattfand, bereiteten wir uns seit Anfang 2004 vor.
Ohne die Hilfe der Arbeitsgruppe im
Projekt BOSPORUS wäre dies undenkbar
gewesen. Für den Kongress werteten wir
dabei spezielle Operationen bei Kindern
über einen Zeitraum von zehn Jahren aus.
Dies bedeutete mehrere tausend Datensätze in einer Datenbank zu erfassen und
auszuwerten. Unser HNO-Team rekrutierte
sich aus der Oberärztin Barbara Linde-
alltäglich sind. Bei der Nähe des Klinikums
und der Hochschule ist zu hoffen, dass
diese Zusammenarbeit weiter ausgebaut
wird im Interesse der Wissenschaft und
damit nicht zuletzt auch im Interesse der
Stadt Brandenburg.
***
Was mit einer einfachen Eingabemaske
für die Erfassung von mehreren tausend
Datensätzen von speziellen Operationen
an Kindern aus den letzten zehn Jahren
begann, wuchs dynamisch zu einem spannenden Datenbankprojekt an. Eine Vielzahl
von Fragestellungen konnten beantwortet
werden, die ohne die datentechnische Unterstützung nicht möglich
gewesen wären. Die Ergebnisse
wurden auf einem medizinischen
Kongress von Dr. Birgit Klee und
ihren Kolleginnen vorgestellt.
Aus dieser anspruchsvollen und
angenehmen Zusammenarbeit entstand eine Projektidee, die wir gern
gemeinsam mit dem Klinikum in
Fortführung von BOSPORUS in
Angriff nehmen würden: Es ist vorDie Arbeit als Arzt beinhaltet die
stellbar, dass im Systemkern von
Diagnostik und Therapie von
Erkrankungen nach den Methoden. Lars Gentsch, Mark Rambow, Dr. Birgit Klee, Christiane Lemke, BOSPORUS Datenbankkapazität
mit den dazugehörigen Diensten zur
Um auf dem aktuellen Stand der Prof. Dr. Thomas Preuß, Prof. Dr. Harald Loose (von links).
Erfassung, Verwaltung und Auswertung
mann, der Assistenzärztin Christine LachTherapie zu bleiben gehört neben dem
medizinischer Daten von Operationen und
mann und mir, die bei der Erstellung der
Lesen der Fachzeitschriften auch der
Patienten zur Verfügung gestellt werden.
Datenbank und insbesondere Auswertung
Besuch der Weiterbildungsveranstaltungen
Nach einer Initialisierungsphase könnten
der Daten von Mark Rambow, Christiane
und Kongresse zu unserer Arbeit.
die Ärztinnen und Ärzte des Klinikums von
Lemke und Lars Gentsch unterstützt wurAuf den Kongressen geben Universitäten
ihrem Arbeitsplatz aus auf diese Dienste
den. Sie waren sogar am Wochenende bei
und Krankenhauskliniken ihre Erfahrungen
zugreifen, Daten zeitnah erfassen und zu
auftretenden Problemen erreichbar und
mit bestimmten Therapien oder Operajedem Zeitpunkt auf diese Daten für medilösten diese dann vor Ort mit uns.
tionsmethoden weiter. Auch die Klinik für
zinische und wissenschaftliche UntersuDie Ergebnisse, die wir präsentieren
Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen,
Gechungen zugreifen. Feldversuche über grökonnten, waren beachtlich, da Auswertunsichts- und Halschirurgie ist stets bei dießere Zeiträume wären möglich.
gen in diesem Umfang in der Medizin nicht
sen deutschlandweiten Kongressen prä-
BOSPORUS international vorgestellt
Besuch wissenschaftlicher Tagungen in Frankreich und der Niederlande
Von der REM 2005 - 6th International
Workshop on Research and Education on
Mechatronics, vom 30. Juni bis 1. Juli
2005 berichtet Christiane Lemke.
Seit 1999 findet unter dem Namen REM
jährlich ein internationaler Workshop zu
Themen der Lehre und Forschung in der
Mechatronik statt. Im malerischen Annecy,
einer kleinen Stadt im Nordosten Frankreichs trafen sich diesmal Wissenschaftler
aus vielen Ländern, zu dem wir den Bei-
22
trag „Distributed Intelligent RCUBEDevices in Intelligent Space“ eingereicht
hatten.
Am zweiten Tag war es für mich so weit:
Ich stellte in einem Vortrag Ergebnisse
aus unserem Forschungsprojekt BOSPORUS vor. Meine große Aufregung legte
sich in der freundlichen und familiären Atmosphäre schnell, da auch der Vortrag gut
aufgenommen wurde. Das durch die Organisatoren sorgfältig geplante Rahmenprogramm bot neben einem abendlichen
Bankett in einer Villa am Ufer des Lac
d'Annecy zu Füßen der Alpen auch eine
Führung durch das CERN im nicht weit
entfernten Genf. Einen bleibenden Eindruck hinterließen bei mir die Aufgeschlossenheit der Teilnehmer und die in den
Pausen und bei Abendaktivitäten geführten interessanten Gesprächen.
Die REM 2006 wird vom 15.-16. Juni
2006 in Stockholm stattfinden. Geplant ist
ein studentischer Wettbewerb unmittelbar
vor dem Workshop.
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International
Von der EDOC2005 - 9th IEEE International Enterprise Computing Conference, vom 19. bis 23. September 2005 und der
Veranstaltung INTEROP@EDOC2005 19. September - The 2nd
INTEROP workshop berichtet Lars Gentsch.
Die EDOC wird seit 1997 an wechselnden Orten auf der ganzen
Welt - diesmal von der Twente Universität in Enschede (Niederlanden) - ausgerichtet. Begleitend zur Konferenz werden
Workshops zu speziellen Themenbereichen organisiert. In einem
dieser Workshops am Telematica Institut in Enschede präsentierten Mark Rambow und ich unseren Beitrag „A Generic Framework
for Data Processing based on a JXTA-Peer-to-Peer-Network“, in
dem wir das Konzept des BOSPORUS-Projekts vorstellten, das
eine breite und interessante Diskussion anregte. Aus den verschiedenen Sichtweisen ergaben sich Anregungen und Ideen.
Literaturhinweise: Lemke C., Loose H., Boersch I.: Distributed
Intelligent RCUBE Devices in Intelligent Space, 6th International
Workshop on Research and Education in Mechtronics REM 2005,
Annecy, 30.6.-1.7.2005, S. 420-425.
T. Preuß, L. Gentsch, M. Rambow: A generic Framework for
Data Processing based on a JXTA-Peer-to-Peer-Network, In:
Proceedings of the 2nd InterOP workshop at EDOC Conference,
Enschede, 2005.
Martin Grimheden, Organisator bei der REM 2005, und Christiane Lemke.
Bologna-Diskussion am Baikalsee
DAAD-Seminar zur zweistufigen Hochschulbildung in Irkutsk
Friedhelm Mündemann) zum Gelingen der
Veranstaltung beizutragen.
Auf dem Workshop wurden verschiedene Aspekte des Bologna-Prozesses - die
Russische Förderation ist auch beigetreten
- Modelle von Bachelor-Master-Studienangeboten unterschiedlichster Fachrichtungen und gemeinsame Projekte der ISTU
mit z.B. der Fachhochschule Konstanz vorgestellt und das Pro und Contra der Reformen insbesondere durch die russischen
Kollegen von der Irkutsker Technischen
Universität und anderen Hochschulen der
Baikal-Region diskutiert. Deutlich wurde,
dass die russischen Hochschulen an
einem Auf- und Ausbau der Kooperation
mit deutschen Partnereinrichtungen stark
interessiert sind, jedoch die „Einbahnstraße“ - dem Aufenthalt russischer StudieIm Dezember 2004 lernte ich bei einer
render und Lehrender in Deutschland - zu
Veranstaltung an der Universität Hannover
einer „Zweibahnstraße“ ausbauen wollen.
Prof. Oleg Repetskyi, den Prorektor für inBereits heute weilen Studierendengrupternationale Beziehungen der Irkutsker
pen aus Deutschland, z. B.
Staatlichen Technischen UniArchitekten und Städtebauer
versität („www.istu. edu“), kenaus Dresden oder Stuttgart
nen. Prof. Repetskyi verbrachoder Geologen aus Freiberg,
te als mehrfacher DAAD-Stizu Projektarbeiten, Sommerpendiat längere Zeit an deutund Winterschulen sowie Expeschen und österreichischen
ditionen in Irkutsk und am BaiHochschulen, spricht hervorrakal. Geplant sind weitere Vergend Deutsch und baut umanstaltungen für neue Zielgrupfangreiche und vielfältige Bepen, z.B. im August 2006 eine
ziehungen zu mehreren deutvom DAAD unterstützte Somschen Universitäten und Fachmerschule zum Thema CADhochschulen auf.
CAE-CAM für Studierende des
Im Frühjahr 2005 erreichte
Maschinenbaus, zu dem auch
mich eine Einladung zu dieunsere Studierenden herzlich
sem DAAD-Nachkontaktsemieingeladen sind.
nar, die ich gern annahm, da
ich seit mehr als 20 Jahren
Literaturhinweis: Loose H.,
nicht mehr in Irkutsk und am
Mündemann F.: OSMI - Der
Baikalsee weilte.
Online-Studiengang MedienNach einiger Überlegung
informatik an der FH Brandenentschied ich mich, mit einem
burg, Sammelband „Letter der
Beitrag über den Online-StuDAAD-Stipendiaten N°4 2005“,
diengang Medieninformatik Prof. Dr. Harald Loose (r.) mit Prof. Cengiz Dicleli von der Fachhochschule Irkutsk, 20. - 25.06.2005, S. 48
Fotos (3): Prof. Loose - 53.
(gemeinsam mit Prof. Dr. Konstanz bei einer Fahrt über den Baikalsee.
Prof. Dr. Harald Loose besuchte das
DAAD-Nachkontaktseminar „Übergang
zum zweistufigen Bildungssystem. Neue
Masterstudiengänge. International - Interdisziplinär - Praxisbezogen“, 20. bis 25.
Juni 2005 in Irkutsk (Russland).
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23
Hochschule
Rhetorik des sicheren Auftretens
Seminar zur Selbstpräsentation und Kommunikation von Studentinnen
Dipl.-Päd. Daniela Stokar von Neuforn, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Wirtschaft (Raum 336 WWZ, E-Mail
„[email protected]“), veranstaltete im September ein zweitägiges Seminar zum Thema „Selbstpräsentation
und Kommunikation“ für Studentinnen der
FH Brandenburg.
Ziel der Veranstaltung war es, in verschiedenen Gesprächssituationen, vor allem bei Präsentationen und Kurzvorträgen
überzeugend und klar aufzutreten. Besonders der Abbau von Ängsten und die Fokussierung auf ein sicheres Auftreten sollten thematisiert werden.
Die Teilnehmerinnen dieses Workshops
sollten dabei nicht nur theoretisch, sondern möglichst handlungsorientiert erarbeiten, wie sich ihre individuellen Verhaltens- und Kommunikationsstrukturen prägen und individuell zum Ausdruck kommen. Dafür war es sinnvoll, die Rolle sozialer Einflussfaktoren herauszuarbeiten
und anhand persönlicher Erfahrungen zu
realisieren. In praktischen Übungssequenzen konnten die Studentinnen erfahren,
welche Wirkung bestimmte verbale und
nonverbale Kommunikationsstile auf den
jeweiligen Gesprächspartner bzw. die Zuhörer haben.
Bereits zu Anfang des Seminars konnte
durch eine entsprechende Fragestellung
im Interview das eigene Rollenverständnis
reflektiert werden. Im weiteren Verlauf
wurden die jeweils ausgeübten Rollen
Stoffsammlung für „Präsentationen in allen Lebenslagen“.
Fotos (2): privat
24
(z.B. Studentin, Mitarbeiterin,
Schwester, Freundin etc.), die damit
verbundenen Erwartungen an sich
selber und durch andere sowie die
Form des äußerlichen Darstellens
bzw. Präsentierens dieser Rollen
(z. B. durch Sprache, Gestik, Kleidung, Statussymbole etc.) am Metaplan stichpunktartig visualisiert.
Bereits hier wurde deutlich, dass
jegliche Form der (Selbst-)Präsentation gleichzeitig auch verbale
und / oder nonverbale Kommunikation ist, jegliche Form von Kommunikation im Umkehrschluss ebenfalls immer eine Form der Selbstpräsentation darstellt.
Zur Veranschaulichung sollten
die Teilnehmerinnen anhand von
schriftlich formulierten Arbeitsanweisungen zuordnen, ob diese von
Männer oder Frauen verfasst wurDaniela Stokar von Neuforn führte das Seminar „Selbstden und ob eine Aussage, über die präsentation und Kommunikation“ durch.
berufliche Professionalität des Autationsteils vor laufender Kamera (mit antors bzw. der Autorin gemacht werden
schließendem Feedback) abholen. Deskann. Es entstand ein Tafelbild mit einer
halb wurden zunächst sämtliche Stichklaren Zuordnung von Adjektiven zu den
punkte gesammelt, die den TeilnehmerinOberbegriffen „Mann“ und „Frau“. Die so
nen zur Vorbereitung, Durchführung, zum
erarbeiteten Adjektive wurden nach einer
Inhalt, zur Sprache und zur Mimik und
ablenkenden Pause den Überschriften
Gestik einfielen, die ihrer Ansicht nach im
„Selbstsicherheitssignale“ und „UnsicherRahmen einer Präsentation oder eines
heitssignale“ zugeordnet. Der Aha-Effekt
Kurzvortrages „schiefgehen“ könnten. Die
der Teilnehmerinnen bestand in der Erangepinnten Stichpunkte waren zahlreich
kenntnis, dass ein sachliches und sicheund lieferten umfangreiches Diskussionsres Auftreten oft nicht mit den Eigenschafmaterial zur Erstellung eines „Regelkataten verbunden ist, die die Teilnehmerinnen
loges“ für ein sicheres Auftreten und Prämit ihrer Vorstellung von „weiblichem“ Versentieren. So entstanden zahlreiche
halten verbinden konnten.
Handlungsanweisungen zum methodiDer darauf folgende Input zeigte die Meschen Planen und Durchführen einer Prächanismen von sozialen Einflussfaktoren
sentation. Die Teilnehmerinnen bereiteten
auf das eigene Handeln und Kommuniauf der Grundlage dieser Handlungsanzieren auf. Das Wirkungsgefüge zwischen
leitungen eine jeweilige Präsentation bzw.
dem eigenen Selbstbild, dem individuellen
einen Redebeitrag einschließlich VisualiRollenverhalten und der Veräußerung diesierung von etwa fünf Minuten vor. Die einser jeweiligen Wahrnehmung in unterzelnen Beiträge wurden mit der Kamera
schiedlichen Formen der Kommunikation
aufgezeichnet und nach vorher festgelegwurde dabei deutlich. Die Teilnehmerinnen
ten Feedbackregeln gemeinsam ausgekonnten in diesem Zusammenhang ihre
wertet. Diese Vorgehensweise ermöglicheigenen Wahrnehmungsstrukturen und
te es den Teilnehmerinnen, erste ErkenntVerhaltensweisen hinterfragen.
nisse umzusetzen und auszuprobieren.
Der zweite Teil des Seminars beinhalteDie Grundlage zu dieser intensiven und
te die praktische Umsetzung dieser Ervertrauensvollen Zusammenarbeit wurde
kenntnisse in Präsentationen zu einem bevor allem durch die ausgesprochen perliebigen Thema. Der Fokus dieses Präsönliche Atmosphäre in diesem Seminar
sentationstrainings lag nun auf dem Asmöglich. Sämtliche Teilnehmerinnen werpekt der „Rhetorik des sicheren Auftreteten die zwei Tage deshalb als sehr positens“. Die einleitende Fragestellung zu
tive Erfahrung und wünschten sich verdiesem Seminarteil sollte die Teilnehmegleichbare Seminare zu weiterführenden
rinnen bei ihren Ängsten und BefürchtunThemen.
gen bezüglich des nun folgenden Präsen-
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Hochschule
Strategisches Management
„Strategisches Management - Wie strategische Initiativen zum Wandel führen“ von
Günter Müller-Stewens und Christoph
Lechner, 784 Seiten, Schäffer-Poeschel
Verlag. 3., aktualisierte Auflage Juni 2005.
Eine Rezension von Prof. Dr. Ingeborg Böhm.
Strategisches Management ist in der
Betriebswirtschaft ein zentrales Thema.
Entwicklung, Planung und Umsetzung
inhaltlicher Ziele und Ausrichtungen von
Organisationen sind notwendig, um die
Zukunft von Unternehmen aktiv zu gestalten. Da „das Themenspektrum, mit dem
sich das Strategische Management beschäftigt, mittlerweile äußerst umfangreich und an seinen Rändern nicht eindeutig abzugrenzen ist“, wie die Autoren
selbst schreiben, ist das vorliegende
Buch eine sehr wertvolle Lektüre nicht nur
für Studierende und Professoren, sondern
auch für Praktiker und Nachwuchskräfte.
Das Buch bietet nicht nur eine Darstellung der wissenschaftlichen Grundlagen
und Entwicklungen der einzelnen Themenkomplexe wie z. B. Strategiemodelle,
Analysemethoden, Gestaltung der Wertschöpfung, Veränderungsmanagement
oder Performance Messung, sondern veranschaulicht die komplexe Materie durch
zahlreiche Fallbeispiele, Tabellen, Charts
und Abbildungen.
Das Buch „Strategisches Management“
wurde bereits 2001 zum
besten deutschen Wirtschaftsbuch von der Cap
Gemini Ernst & Young
gewählt, nicht zuletzt, weil
es sowohl als Lehrbuch
als auch als Nachschlagewerk eingesetzt werden
kann. Es wird deutlich,
dass die Autoren als Professoren für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen über
jahrelange praktische Erfahrungen zum Strategischen Management in
Lehre und Forschung verfügen.
Im ersten Kapitel werden zunächst die
wichtigsten Entwicklungsrichtlinien und
die Herausforderungen des Managements beschrieben. Außerdem wird der
General Management Generator (GMN)
in seinen Grundzügen vorgestellt. Im
Buch dient er als Orientierungshilfe (Managementraster), dem eine klar arbeitsprozessorientierte Struktur zugrunde liegt
und der als Umsetzungshilfe für das stra-
tegische Management im Sinne eines
Praxistransfers dient.
In den weiteren Kapiteln werden die
wichtigsten Ressourcen des Strategischen Managements dargestellt, werden
grundlegende Fragestellungen erläutert
und die Abgrenzungen wichtiger Gestaltungsebenen entwickelt.
Alle wichtigen Theorien und Modelle
werden mittels einer so genannten „Reflexion“ skizziert und verglichen. So erhält
der wissenschaftlich interessierte Leser
eine Einordnung der einzelnen Themenkomplexe in die komplexe Wissens- bzw.
Lernlandkarte.
Der eher praxisorientierte Leser erhält
mit Exkursionen, Fallbeispielen oder
Workshopergebnissen nach einem einheitlichen Raster strukturierte Vertiefungen und Illustrationen, die den Transfer
Theorie - Praxis unterstützen. Am Ende
eines jeden Kapitels wird dem Leser eine
Zusammenfassung geliefert, die zusätzlich einen kurzen Überblick darlegt.
Die dritte, überarbeitete Auflage konzentriert sich überwiegend auf Aktualisierungen. Das Werk wird durch ein englischsprachiges Distance-Learning-Programm (www.swissvbs.com) sowie einer
Lernplattform im Internet (www.strategylab.ch) ergänzt.
Auch die Presse ist von Müller-Stewens
und Lechners Überarbeitung begeistert.
So schreibt die Internetplattform „business wissen“: „In der Tat ist es den
Autoren in besonderer
Weise gelungen, Konzepte, Modelle und Instrumente des strategischen
Managements in einen
Zusammenhang zu stellen, den sie selbst den
„General Manager Navigator“ (GMN) nennen.
Das Buch besticht durch
seine Stringenz und seine
komplexe Struktur, die
aber immer überschaubar
bleibt.“ Das Unternehmer Magazin beschreibt das Werk als „Wissenschaftlich
fundierte Gesamtschau der Belange des
strategischen Managements. Überzeugender theoretischer Ansatz.“
Fazit: Durch eine klare Sprache und eine gut gegliederte Strukturierung kann die
zu vermittelnde Materie schnell und sehr
gut und erfasst werden. Bei einem Preis
von 49,95 Euro ist zu sagen: Eine lohnenswerte Investition!
Publikationen
Robert U. Franz, Sebastian Oede:
Dokumenten-Management in der Immobilienbranche; erschienen in der Zeitschrift
ERP-Management 4/2005, S. 41-43
Robert U. Franz, Hartmut Heinrich:
Mobile und integrierte Geschäftsprozesse
- Tagungsband zum 4. Berlin-Brandenburger SAP-Forum der FH Brandenburg.
Shaker-Verlag 2005
Michael Vollmer: Lichtspiele in der Luft - Atmosphärische Optik für Einsteiger, Spektrum 2005.
Man hat tagtäglich die atmosphärische Optik
vor Augen – und übersieht sie geflissentlich.
Dabei führt der Himmel dem Beobachter anschaulich vor, was mit dem Licht passiert, wenn
es an Wassertropfen oder Rauch gestreut wird
und dort, wo eigentlich nichts ist als mehr oder
weniger reine Luft, bunte Bilder am Himmel entstehen. Sonnenuntergänge, Regenbögen, Polarlichter, Aureolen und Glorien - eine Art Hof
oder Heiligenschein - oder Fata Morganas werden in dem reich illustrierten und klar verständlichen Buch zum natürlichen Labor für physikalische Entdeckungen.
Wohnsitzprämie
für Studierende
Die Stadt Brandenburg an der Havel
zahlt seit diesem Wintersemester eine
kommunale Wohnsitzprämie für Studierende der FH Brandenburg, die ihre
Hauptwohnung von außerhalb in die Stadt
verlegt haben. Die Prämie beträgt 100
Euro pro Jahr für die Dauer des Studiums
in Brandenburg an der Havel. Anträge unter „http://www.stadt-brandenburg.de“.
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25
Wissenschaft
Profilierung der Rechtsausbildung
Neue Module unter Berücksichtigung von Internetrecht und E-Commerce
ternetnutzern. Das Wirtschaftsrecht der
neuen Generation wird unter diesem
Blickwinkel zwar auch künftig ein Kompendium verschiedener Rechtsgebiete
sein, aber stärker auf dem Internet- und
Medienrecht basieren.
In Durchführung unternehmerischer und
privater Aktivitäten im Internet sind ausgehend von den Grundsätzen nationaler
Rechtsgeltung, haftungs- und prozessrechtliche Grundlagen, der Regelungen
zum Urheberrecht, Wettbewerbsrecht und
gewerblichen Rechtsschutz, die rechtlichen Erfordernisse für die Sicherheit im
Internet festzustellen. Dies erfordert eine
Neukonzipierung bisheriger Inhalte zur
Rechtsgeschäftslehre, der Vertragsgestaltung, arbeitsrechtlicher Beziehungen, steuerlicher Besonderheiten, versicherungsrechtlichen Schutzes unter Einbeziehung
des Rechts der Tele- und Mediendienste.
Rechtliche Ansprüche des Verbraucher-
schaft wird künftig im Modul „Wirtschaftsrecht 1“ grundlegende Rechtskenntnisse
zum unternehmerischen Geschäftsverkehr, wie Grundlagen der Vertragsgestaltung, die schuld- und sachenrechtlichen
Ansprüche, sowie familien- und erbrechtliche Ansprüche vermitteln.
Im Modul „Wirtschaftsrecht 2“ wird dieses Wissen in Anwendung auf BesonderBisherige Angebote zum Wirtschaftsheiten des elektronischen Handels und
recht, DV-orientierten Wirtschaftsrecht,
weiterer Formen wirtschaftlicher OnlineMedienrecht, Arbeitsrecht, Datenschutz
Kommunikation vertieft und ergänzt. Inhalund Patent- und Urheberrecht sollten gete werden die rechtlichen Anforderungen
nutzt werden, um ausgehend von ihren
der Vorbereitung des E-Commerce-Aufnationalen und vorwiegend auf die Antritts, Formen der Rechtsgeschäfte im Inwendung alter Medien basierenden Sichtternet, die Anwendung des Herkunftslandweisen - insbesondere unter Beachtung
prinzips, Online-Verträge und ihre Besonder kommerziellen Kommunikation, aber
derheiten bei Vertragsschluss, die Anforauch des E-Governments - Wissen in
derungen an Verbraucherverträge per
übergreifender Verflechtung oder ergänInternet und die elektronische Beweisfühzend im Sinne des sich in Rechtsetzung
rung sein.
entwickelnden Internetrechts anzubieten.
Das als Wahlpflichtfach anzubietende
Dies sollte den Weg des Anbieters ins
Modul „Medienrecht 1“ beinNetz und seinen Auftritt im
haltet Strukturen, GrundNetz begleiten. So wird dem
funktionen, Rechte und
zunehmend stetigen VoranPflichten der Medien bzw.
schreiten der Entwicklung
Medienschaffenden, insbeder Digitalisierungs- und
sondere PersönlichkeitsVernetzungstechnologien
rechte, Abwehrrechte und
und die daraus resultierenSorgfaltspflichten,
sowie
den Nutzungs- und Verhaftungs- und bereichemarktungsmodelle
auch
rungsrechtliche Aspekte.
rechtlich entsprochen. Das
Des Weiteren wird die Lehre
Recht, welches die Nutzung
den Studierenden einen akdes Internets und den
tuellen rechtlichen Überblick
Handel mit Gütern im Netz
zur
Anwendung
des
reguliert, ist im WesentliE-Governments geben.
chen
nationalstaatliches
Im Wahlpflichtfach „MeRecht mit internationalen
dienrecht 2“ werden in ErBezügen,
insbesondere
gänzung und Vertiefung dieauch Ergebnis der seit 2001
ser Kenntnisse Themen des
vorangeschrittenen HarmoMedienwirtschaftsrechts,
nisierung der Gesetzgebung
innerhalb der EU. Zur An- Den zahlreichen rechtlichen Aspekten des Internets (Beispiel: Urheberrecht von wie wettbewerbsrechtliche
Musikdateien) soll eine erweiterte Rechtslehre Rechnung tragen.
Foto: Parsch
Grundlagen, Regelungen
wendung und Auslegung der
zum Urheberschutz, Leistungsschutzrechtlichen Regelungen gibt es eine Fülle
schutzes, der Leistungsstörungen und der
rechte, der Jugendmedienschutz und das
ergangener Entscheidungen deutscher
Haftung sind in ihrer Geltung und unter
Medienstrafrecht im Mittelpunkt der Lehre
Ober- und Bundesgerichte. Die InterEinbeziehung aktueller Rechtssprechung
stehen.
netsachverhalte und insbesondere darauf
ausdrücklich unter Sicht des E-Commerce
In Vorschlag des zu beschließenden
beruhende Leistungsstörungen und Hafzu vermitteln.
Hochschulentwicklungsplanes gilt für den
tungsansprüche sind eine ständige HeDie Ausgestaltung der Lehre im RahFachbereich Wirtschaft deshalb die Aufrausforderung für das Recht und die untermen von Bachelor und Master ist eine zeitgabe, das Studienfach Wirtschaftsrecht an
nehmerische Praxis. Im Rahmen bisherinahe Möglichkeit die Profilierung der
den gegenwärtigen und künftigen rechtliger Rechtsgebiete begründet die wirtRechtsausbildung unter Berücksichtigung
chen Anforderungen der kommerziellen
schaftliche Nutzung des Internets eine
des Internetrechts umzusetzen. Im FachKommunikation und des E-Government
Vielzahl neuer Fragestellungen und Probereich Wirtschaft ist deshalb neben eiauszurichten. Die rechtliche Kenntnisverbleme. Insbesondere zeigt sich dies auf
nem grundsätzlichen Modul zur Rechtsgemittlung zur kommerziellen Kommunikadem Gebiet des privaten Rechts und der
schäftslehre, darauf aufbauend ein Modul
tion ist auch an aktuellen rechtlichen ProRechtsbeziehungen zwischen Anbietern
zum E-Commerce und Medienrecht in
blemen des E-Governments, wie Nutzung
von Waren und Dienstleistungen im InterVorbereitung.
und Gestaltung des BürgerServiceNetzes
net sowie privaten oder gewerblichen InDas Lehrangebot im Fachbereich WirtDie Fachbereiche der FH Brandenburg
vereint, dass die Vermittlung rechtlicher
Kenntnisse für Dienstleister und Nutzer
der überstaatlichen Informationsgesellschaft im Internet zu einem praxisnahen,
aktuellen und zukunftsorientierten Studienangebot gehört.
26
INFOCUS 1 / 2006
Wissenschaft
und der Anwendung verwaltungsrechtlicher Regelungen mittels elektronischer
Übermittlung, zu orientieren.
Die Besonderheit der IT-bezogenen
Rechtsausbildung beinhaltet nicht nur die
Möglichkeit fachbereichsübergreifender
Lehrangebote, sondern auch eine besondere und abgegrenzte Profilierung im
Vergleich zu anderen Hochschulen. Sie eröffnet Möglichkeiten einer engen wissenschaftlichen Zusammenarbeit der Fachbereiche der FH Brandenburg, um insbesondere unter Beachtung technischer
Möglichkeiten und Grenzen die Vermittlung und Anwendung des Internetrechts
real und praxisbezogen zu ermöglichen.
Die auf virtuelle Besonderheiten ausgerichtete Rechtslehre und Forschung wird
es der FHB noch qualifizierter und praxisorientierter ermöglichen, auch unter juristischer Sicht ein anerkannter Partner für regionale und überregionale IT-Unternehmen sowie staatlicher Verwaltungsorgane
zu werden.
Prof. Dr. Michaela Schröter
Austausch und Wissenserweiterung
Wissenschaftliche Mitarbeiter organisieren eigene Weiterbildung
Kolloquium also als eine
Bereicherung, wenn nicht
sogar als eine wichtige
Institution angesehen werden.
Bedauerlich ist aus Sicht
der Teilnehmer alleine,
dass sich womöglich nicht
Die Idee ist so einfach
alle
Wissenschaftlichen
wie überzeugend: wissenMitarbeiter der Fachhochschaftliche Mitarbeiter aus
schule angesprochen fühunterschiedlichsten Fachbereichen können ihr Wis- Kolloquium der Wissenschaftlichen Mitarbeiter (v. l.): Lars Gentsch, Linda Breitlauch, len, wenigstens gelegentsen miteinander teilen und Barbara Link, Andreas Wille, Simone Wurster, Susanne Draheim, Joachim Haubrich. lich den Treffen beizuwohihre Kenntnisse austau- Nicht auf dem Bild: Karina Böhm, Ingo Boersch, Daniela Stockar von Neuforn, Car- nen. Zwar ging das EnFoto: Thomas Ranglack
gagement für das Kolloschen. Außerdem sollte men Reber, Mark Rambow, Christiane Lemke.
quium von Mitarbeitern des FBI aus, denschritt der Promotionen. Außer der Mögdas Kolloquium, das im Herbst 2004 aus
noch sind natürlich alle WiMis der Hochlichkeit, eigene Probleme zu reflektieren,
der Taufe gehoben wurde, zur Kommuschule jederzeit eingeladen, sich dem
entstehen dabei immer auch neue und
nikation innerhalb der Fachhochschule unKolloquium anzuschließen.
wertvolle Anregungen für ihre eigene Arter dem Aspekt spezifischer Interessen und
Interessierte können Kontakt aufnehmen
beit. Eine eigene Wiki-Community, aufgeProbleme der Beteiligten dienen.
unter: „draheim@ fh-brandenburg.de“.
setzt von Mark Rambow (FBI), unterstützt
Seit über einem Jahr wird nun dieses
darüber hinaus die interne Kommunikation
Kolloquium einmal monatlich im Gebäude
Linda Breitlauch,
außerhalb der Treffen. Bisher kann dieses
des Fachbereichs Informatik und Medien
Susanne Draheim, Karina Böhm
(FBI) abgehalten. Jedes dieser Treffen wird
von einem anderen Wissenschaftlichen
Mitarbeiter geleitet, der ein von ihm bearbeitetes wissenschaftliches Thema referiert. Anschließend werden die Vorträge
diskutiert und durch spezifische Blickwinkel
anderer Fachgebiete ergänzt und reflektiert. Bisher wurden Themengebiete aus
den Bereichen Lernen, Didaktik, Hirnforschung, Künstliche Intelligenz, Computerspiele, Dramaturgie, Logik, iTV und Fernsehdesign behandelt.
Durch die finanzielle Unterstützung der
Fachhochschule sowie dem Engagement
der Gleichstellungsbeauftragten, Prof. Dr.
Michaela Schröter, konnte außerdem eine
Sonderveranstaltung „Academic Writing“
unter der Leitung von Angela Lloyd durchgeführt werden. Hier konnten die Beteiligten an zwei Tagen ihre Englischkenntnisse
in direktem Bezug zu ihrem Fachgebiet
vertiefen. Als praktischer Nutzen dieser
Weiterbildung wurden entsprechende Papers mit internationalem Anspruch erstellt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt dieser regelmäßigen Treffen ist der Erfahrungsaustausch über die Probleme und den FortBereits vor über einem Jahr
haben sich die Wissenschaftlichen Mitarbeiter der
Fachhochschule entschlossen, ihr Wissensspektrum
hausintern zu erweitern.
INFOCUS 1 / 2006
27
Studierende
Lehrer in der kältesten Hauptstadt
Sven Buchda unterrichtete Deutsch an einer mongolischen Schule
70 Prozent der Bevölkerung
sind unter 30 Jahre alt. Um in
die Mongolei zu kommen,
gibt es zwei Wege, das Flugzeug oder die Transsibirische
Eisenbahn. Von Berlin gibt es
über Moskau eine recht bequeme Verbindung mit neun
Stunden Flugdauer. Übrigens
liegt in der Mongolei der von
jedem Weltmeer am weitesten entfernte Punkt auf der
Welt. Ein Fakt, der sich später im Unterricht noch als
Hürde herausstellen sollte.
„Ja, ich kenne die Örtlichkeiten. Erwarten
Am 24. März 2005 war es
Sie nicht allzu viel von der Unterkunft und
dann endlich soweit. Das Manches, wie zum Beispiel Ebbe und Flut, waren den mongolidem Essen dort“, erzählte Dr. Claudia Apschen Schülern schwer zu vermitteln.
Fotos (4): Buchda
Visum war für etwa 30 Euro
pelius bei der Info-Veranstaltung. Man solle
ler für einen längerfristigen Aufenthalt in
gekauft, die nötigen Impfungen getätigt und
das Praktikum in den Sommermonaten
der „Deutschen Botschaftsschule in Peder Professor über eine spätere Anabsolvieren, denn im Winter wird es nämking“. Andere Schüler sollten nach
meldung der Diplomarbeit informiert. Beim
lich in der kältesten Hauptstadt der Welt bis
Deutschland in ein Gymnasium zum SchüLandeanflug sah ich nur eine sehr karge
zu -35 Grad. „Und wenn Sie krank werden,
leraustausch fliegen. Die Schule, an der ich
Steppenlandschaft mit einer leichten
verlassen sie besser das Land in Richtung
unterrichtete, ist eine Privatschule. 650
Schneedecke überzogen. Außer unserem
Peking oder Moskau. Die medizinische
Dollar müssen die Eltern im Jahr bezahlen,
Airbus konnte ich nur noch einige sehr alte
Versorgung ist mit der in Deutschland überAuslandsaufenthalte natürlich extra. Ich
Hubschrauber und kleine Propellerflughaupt nicht zu vergleichen.“
hatte den Eindruck, dass etwa ein Viertel
zeuge auf dem Rollfeld sehen.
Ende Januar erfuhr ich dann, dass ich
der Schüler ständig im Ausland unterwegs
In Ulanbator angekommen, wurde ich
als einziger Bewerber für das Praktikum
war. Nach einigen Tagen konnte ich dann
von der Direktorin und einem Fahrer der
übrig geblieben war. „Eine Einladung von
fast alle Lehrerinnen und Lehrer der Schule
Schule herzlich begrüßt. Vom Flughafen
der Direktorin der Goetheschule in Ulanmit Namen ansprechen. Allerdings war die
ging es dann erst einmal in die etwa zehn
bator ist bereits unterwegs. Sobald diese
Aussprache recht schwierig. Irgendwie einKilometer entfernt liegende Stadt. Meine
da ist, beantragen sie ein Visum und stellen
igte man sich dann immer auf eine KurzVorstellungen bezüglich Straßen, Häusern
einen Antrag auf Fahrkostenzuschuss beim
form. Am Ende der ersten Woche hing
und Autos wurden dann auch sehr schnell
DAAD. Und wollen Sie wirklich alleine hindann auch der Stundenplan aus und ich
bestätigt. Die Infrastruktur, die Industriegefliegen?“ Der Tonfall von Dr. Appelius klang
fand meinen Namen bei insgesamt 24
biete sahen wirklich sehr verschlissen aus.
etwas besorgt.
Wochenstunden, die ich unterrichten sollte.
Vier Stunden davon als Hausaufgabenstunden am Nachmittag. Unterrichten sollte
ich in der 5. bis 10. Klasse. Deutschunterricht gibt es allerdings schon von der 1.
Klasse an, hauptsächlich bei mongolischen
Lehrerinnen. Ab der 5. Klasse werden dann
verstärkt Muttersprachler eingesetzt. Auch
ein deutsches Ehepaar unterrichtet dort.
Bei ihnen konnte ich mir viele Ratschläge
zur Unterrichtsgestaltung holen.
Lehrbücher, Fernseher, Video- und KasGroße Zelte, die Jurten genannt werden, sind die übliche Unterkunft der Landbevölkerung.
settenrekorder standen zur Verfügung.
Einige Kilometer entfernt gab es auch eine
Nach etwa 30 Minuten Fahrt konnte ich erst
In der Zwischenzeit hatte ich mir einige
deutsche und eine schweizerische Biblioeinmal meine Unterkunft, ein Zimmer in der
Informationen über das Land in Zentralthek, sogar mit freiem Internetzugang. In
Wohnung der Direktorin der Goetheschule,
asien, zwischen den zwei Riesen Russland
der 5. bis 9. Klasse habe ich mich an den
beziehen. Die Familie war sehr neugierig
und China, eingeholt. 2,4 Millionen MenLehrplan der Fachbücher halten müssen.
auf mich.
schen leben in einem Land, das etwa vierEinige Themen waren allerdings sehr langDie erste Arbeitswoche in der Schule vermal so groß wie Deutschland ist. In der
weilig, so dass ich versucht habe, immer
lief ruhig. Es waren noch Ferien und ich
1 500 Meter hoch gelegenen Hauptstadt
auch aktuelle Sachen zu vermitteln. Spansollte mit einigen Schülern der 8. und 9.
Ulanbator wohnen allein schon eine Million
nend waren natürlich immer die VeranKlasse eine Präsentation vorbereiten. DieEinwohner. Auf die Landfläche hochgestaltungen in der 10. Klasse. Dort haben
se Präsentation in Form von Wandzeitunrechnet sind das etwa 1,5 Einwohner pro
wir viel über Deutschland, Europa und die
gen und Lebensläufen brauchten die SchüQuadratkilometer. Das Volk ist sehr jung,
„Auf in die Mongolei“ - so lautete eine
E-Mail an alle Studierenden der FH Brandenburg für einen Praktikumsplatz, etwa
4 000 Kilometer entfernt. Zwei Studenten
sollten an einer Partnerschule der FH Brandenburg in der Hauptstadt Ulanbator
Deutsch und gegebenenfalls Englisch unterrichten. Insgesamt hatten fünf Bewerber
ihr Interesse bekundet. Zur Informationsveranstaltung Mitte Dezember 2004 kamen
dann lediglich noch drei Studenten. Einer
von ihnen war Sven Buchda, der nun von
seinen Erlebnissen berichtet.
28
INFOCUS 1 / 2006
FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG
Studierende
dingt durch die Anziehungskraft des Mondes, verändern kann. Und was ist ein Solarium? Und warum bezahlen Menschen
dafür Geld? Man muss wissen, dass in der
Mongolei an über 260 Tagen im Jahr die
Sonne scheint.
An einem Wochenende wurde eine
Deutscholympiade organisiert. Schüler verschiedener Altersklassen trafen sich zu
einem schriftlichen und mündlichen Vergleich. Einige Kinder reisten in der Nacht
zuvor über sechs Stunden mit dem Zug an
und waren schon vor den Tests sehr müde.
Das hatte mich schon sehr beeindruckt. Im
Juni galt es dann, die Abschlussprüfungen
mit vorzubereiten. Bei der Auswertung
musste ich erleben, wie die eine oder andere Note doch noch nach oben korrigiert
wurde. Das bekommen die Schüler natürlich auch schnell mit und der Wille, Leistung zu bringen, ist dann eben nicht mehr
bei allen da.
Irgendwann bot mir die Direktorin an,
mich zu einem zehntägigen Schülerausflug
in die Wüste Gobi mitzunehmen. Deutsche
Schüler und Eltern würden auch dabei sein. Und
so ging es dann Mitte Juli
mit 50 Personen und 10
Geländeautos auf eine
2 500 Kilometer lange Expedition. Und hier konnte
ich die Mongolei von einer ganz anderen Seite
kennen lernen. Nomadenfamilien
zogen
durchs Land und lebten
oft nur von der Tierzucht.
Irgendwie kamen mir diese Menschen viel sorgenfreier und glücklicher vor.
Übernachtet wurde in
Neben Wüste und Steppe gibt es auch saftige Wiesen und Wälder.
Europäische Union und Integration gesprochen. Die Schülerinnen und Schüler
waren schon sehr interessiert an den aktuellen Entwicklungen (Bundeskanzler
Schröder hatte gerade die Vertrauensfrage
gestellt und die EU-Verfassung wurde von
zwei Ländern abgelehnt).
An den ersten Wochenenden galt es, die
Stadt zu erkunden. Ein Besuch im Dinosauriermuseum oder in einem buddhistischen
Tempel war natürlich Pflicht. Mit der Gastfamilie hatte ich sehr viel Glück. Oftmals
wurde ich zu wichtigen Veranstaltungen mit
eingeladen. So hatte ich die Gelegenheit,
mit dem mongolischen Kosmonauten zu
sprechen. Auch eine Einladung in die Deutsche Botschaft zum Abendessen gab es.
Nach etwa vier Wochen hatten die Schüler sich an mich gewöhnt und umgekehrt.
Allerdings gab es beim Lesen von Texten
einige Situationen, an denen ich mit meinen Erklärungen scheiterte. Ein Beispiel
war Ebbe und Flut. Die Schüler konnten
sich nicht oder nur schwer vorstellen, wie
sich der Wasserstand eines Meeres, be-
Sven Buchda mit einer Angestellten in seinem
Stammrestaurant in Ulanbator.
Zelten oder Jurtencamps. Jeden Tag mussten die Fahrer die Reifen reparieren. Nach
drei Tagen erreichten wir die Gobi und hatten Temperaturen von 45 Grad zu ertragen.
Nach sieben Tagen gingen uns dann die
Lebensmittel aus und es wurden Schafe
zum Schlachten gekauft. Da Hammelfleisch nicht gerade von allen bevorzugt
wurde, war mein an einem großen See geangelter Fisch heiß begehrt. Zwei Tage vor
Ende der Reise hielt die Karawane dann in
Karakhorum, der alten Hauptstadt. Zurück
in Ulanbator blieben nur noch wenige Tage,
um sich von den gastfreundlichen Menschen zu verabschieden.
Am 31. Juli ging es dann nach 130 Tagen
mit vielen positiven Eindrücken von Land
und Leuten zurück nach Tegel. Wer Interesse hat, sich weitere Informationen über
das Land anzulesen, kann sich im Internet
unter „www.mongolei.de“ informieren.
„Inspiration Kafka“: Theater im Hörsaal
How much do you read of your Inbox? Be
honest. Remember November 2, „Inspiration
Kafka“. One click and it had gone. Shame,
you missed a remarkable performance, a
piece of acting „par excellence“ that was a
privilege to attend. The Polish actor and
director, Cezary Morawski, a master craftsman of his art used this one-man performance as genre for a moving, dramatic and
demanding evening.
Kafka is not an easy read, his is not a cosy
and comfortable writer, so, life is not cosy
and comfortable either, but his writing has an
astonishing depiction of what we see and
experience today. The visionary character of
his novels, parables and sketches centre on
the problematic existence of modern man as
part of pointless, and sometimes schizophre-
nic organisation with its tortuous and bureaucratic procedure. We can easily ignore such
visions at our peril. „In der Strafkolonie“, the
first of two sketches, we witness a distorted
justice. In our mind’s eye we see flashes of
Abu Ghraib, Guantanamo Bay, we are uneasy and disturbed, the pictures torment us.
The second sketch, „Ein Bericht für eine
Akademie“ is concerned with the dilemma
between freedom and man’s existence, the
struggle between nature and culture. Morawski is here the ape disguised as a manwitty, sharp moving, reflective, we were treated to a sublime performance.
So it was with this „kafkaesque“ confrontation that Cezary Morawski held us in his
acting grip, sharpening the senses and quikkening the blood. These two-and-a-half
hours of superb craftmanship was a co-production under the auspices of director, Reinhard Simon, the Warsaw Theatre and the
Uckermäkische Bühnen, Schwedt. The sparse props, videoed illustration and asthete
fabric of the Ingenieurwissenschaftliches
Zentrum I was just the setting to tease the
imagination and at moments chill to the marrow of your bones.
No, it was not a comfortable evening, it
was a great challenge. the provoction and
sheer inspiration caught your in the end.
There was a new resolution in your step as
you went homeward bound. Only one thing
was missing. The clamour at the door for a
seat. Supper and central heating won the
day. It would be a pity to miss this chance
another time.
Angela Kämpfer, ZIS
INFOCUS 1 / 2006
FACHHOCHSCHULE BRANDENBURG
29
Hochschule
Der Treue und der Neue
Technischer Dienst verabschiedete einen zuverlässigen Mitarbeiter
Seit Dezember 1992 leistete der Ford
Transit (BRB-158) den Mitarbeitern der
Fachhochschule gute Dienste, aber am 1.
Dezember 2005 war es nun soweit: die
Mitarbeiter des Technischen Dienstes bekamen ihren neuen Transporter.
Wettkämpfen gefahren und teilweise als Deutsche Meister mit
ihm heimgekehrt, auch Exkursionen in Betrieben in ganz
Deutschland wurden unternommen und viele Messen in
Hannover, München, Dresden u. v. a. mit ihm besucht.
aber gut geschlagen, auch
wenn er sich an so mancher Steigung fast die
„Zähne“ ausgebissen
hat. Durchhalten war
seine Divise und sein
kleines Dieselherz ist
nie aus dem Takt
Dies heißt für uns, nach 13 Jahren Treue
und
Zuverlässigkeit
mussten wir am Jahresende, nach 230 000 Kilometern, das sind etwa
6 000 Betriebsstunden
oder etwa 250 ganze
Tage, von unserem Ford
Transit Abschied nehmen.
Nur der Zahn der Zeit
hat es geschafft, ihn zu
besiegen, denn in all den
Jahren hat er uns nie im
Stich gelassen. Wir denken, das ist eine gute
Leistung, die auch seine
Anerkennung
finden
Kraftfahrer Ingo Lüdicke mit dem treuen Ford Transit und dem neuen VW Transporter.
Fotos (2): Parsch
sollte, und welch ein
gekommen. Unserem Kraftfahrer, RalfViele gute Zeiten haben wir mit ihm erleFahrzeug kann dies schon von sich beIngo Lüdicke ist er jedenfalls richtig ans
ben dürfen, Interessantes kennen gelernt,
haupten.
Herz gewachsen und er verabschiedet
viel Neues gesehen und viele Leute von
Der Transit hat ganz Deutschland kensich, wie wir von ihm mit Wehmut. Gleichhier nach dort transportiert.
nen gelernt, als Infomobil war er von der
falls wollen wir aber auch den neuen
Mit der Aufschrift Fachhochschule BranNordsee bis Bayern, von Frankfurt / Oder
Transporter herzlich in Empfang nehmen.
denburg war er jeder Zeit sehr gut zu erbis Krefeld unterwegs. Er war in ÖsterLeider ist uns sein weiterer Verbleib
kennen, und diente uns somit auch als
reich, in der Schweiz, in Holland und in
nicht bekannt. Alles Gute aber auf Deinem
Werbefläche in eigener Sache. Dies wird
Polen, mal mit Personen voll besetzt, mal
Weg, wünschen Dir, Du treue Seele, die
aber auch der neue VW Transporter tun.
auch nur als reines Transportfahrzeug.
Mitarbeiter des Technischen Dienstes.
Mit seinen nur 68 PS hat der Transit sich
Unsere Studenten sind mit dem Bus zu
Sicherheit für
Rechner und Netze
Auch das 10. Brandenburger Multimedia-Forum war wieder gut besucht. Prof. Dr. Michael Höding
(vorne, Mitte) über nahm den Staffelstab des Organisators von Prof. Dr. Falko Ihme (links dahinter).
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Das 10. Brandenburger MultimediaForum des Fachbereichs Wirtschaft widmete sich der Sicherheit von Infrastrukturen in der Informationstechnologie (IT).
Das Thema „IT Security Management“ ist
hochaktuell, denn obwohl es zahlreiche
technische Einzellösungen gibt, führen kriminelle Handlungen, sei es aus Vandalismus oder zunehmend aus Profitgier, zu
beträchtlichen Schäden.Die Ursache liegt
meist darin, dass vorhandene Konzepte
und Techniken nicht richtig oder nicht vollständig implementiert werden. Damit entstehen unsichere Infrastrukturen, die das
Kerngeschäft gefährden können. Das Multimedia-Forum thematisierte solche Probleme und stellte interessante Technologien vor, die Lösungen realisieren helfen.
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