Auslandssemester an der University of Rhode Island, Kingston, USA

Transcription

Auslandssemester an der University of Rhode Island, Kingston, USA
Auslandssemester an der
University of Rhode Island,
Kingston,
USA
Von:
Florian Behrmann und Svenja Lindemann
Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 1. Einleitung und Steckbrief der URI:
Wir – Svenja und Florian – sind durch HAW GOES USA für jeweils 1 Semester an die
University of Rhode Island gegangen. Im Folgenden werden wir versuchen euch einen
Einblick in die Hochschule und das Leben in Rhode Island zu geben und euch mit einigen
Tipps und Tricks zu versorgen.
Steckbrief:
Name:
University of Rhode Island
Motto:
Think Big. We Do
Campuses:
Kingston, Narragensett, Providence, West Greenwich
Colleges:
8
Departments
42
Majors:
49
Students:
ca. 19,000
Webseite:
www.uri.edu
2. Beschreibung der Hochschule
Die Rhode Island University ist um einiges großer als die HAW. Kingston ist ein Dorf,
welches praktisch nur aus der Universität besteht. Der Campus wurde auf einem Hügel
erbaut, wodurch man immer über den „top of campus“ oder „bottom of campus“ redet. Das
IEP und TI Haus befinden sich „on top of the campus“. Hinter dem IEP Haus befindet sich
das „Emporium“ wo man mehrere Imbissbuden findet, sowie ein Friseur, ein Waschsalon, ein
Supermarkt, ein CVS und ein Buchladen. In diesem Buchlanden sind die Bücher ein bisschen
günstiger als im URI Bookstore und werden am Ende des Semesters auch für mehr Geld
zurückgekauft.
Genau in der Mitte des Campuses ist eine große Rasenfläche, die „The Quad“ genannt wird.
Hier finden das meiste Leben der Uni statt: Besonders im Sommer wenn die Studenten dort
lernen, Spiele spielen, Infostände aufstellen oder einfach nur durchlaufen, um zu ihren
Vorlesung zu gelangen. Von dem „Quad“ aus erreicht man auch die wichtigsten Gebäude wie
Taft Hall, in der sich das International Office befindet und ein sehr wichtiger Anlaufspunkt
für den Beginn des Semesters darstellt. Dahinter findet man dann auch die Campus
2 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Bibliothek, welche super ausgestattet ist und viele Lernmöglichkeiten bietet. Gegenüber von
Taft Hall findet man die Business School in Balentine Hall, in der alle unsere Business
Vorlesung stattfanden. Ein bisschen weiter unten findet man auch ein sehr wichtigen Campus
Aufenthaltspunkt: Die „ memorial union“. Hier befindet sich der URI bookstore, ein food
court, ein Ballsaal, Ram Tours, eine Post, ein Friseur, ein Spieleraum, eine Bank und Räume
für die studentische Clubs. In der memorial union werdet ihr auch euren Studentenausweis
erhalten. Am „bottom of campus“ befinden sich dann die zahlreichen Sportanlagen, von
denen ihr unten mehr lesen werdet.
Ryan Center:
Die URI hat ihr eigenes Veranstaltungscenter, welches mit der Colorline-Arena in Hamburg
vergleichbar ist. Hier finden Konzerte, die Basketball-Spiele der URI und andere interessante
Veranstaltungen wie z.B. die Harlem Globetrotters statt. Die Spiele der URI sind für
Studenten frei und sind einen Besuch wert, da die URI ein sehr erfolgreiches Basketball-Team
hat. Studenten der URI können die Konzerttickets günstiger erwerben ($10 bis maximal $20)
und es spielen erfolgreiche und berühmte Künstler wie Snoop Dogg und The Fray. Demnach
ist das eine sehr gute Gelegenheit für wenig Geld berühmte Künstler sehen zu können.
Fitness-Center, Indoor-Lafbahn, Schwimmbad und Schlittschuhbahn:
Im Gegensatz zu der HAW hat die URI ein großes Fitnessstudio, eine 400m Indoor-Laufbahn,
ein Schwimmbad mit 3 großen Schwimmbecken und Springturm und eine eigene
Schlittschuhbahn, welche alle umsonst von Studenten genutzt werden können. Desweiteren
können Studenten für eine kleine Gebühr von $2 Schlittschuhe für einen Tag ausleihen ist zu
sagen, dass die Öffnungszeiten aller Gebäude sehr studentenfreundlich sind und meistens von
6 Uhr morgens bis um 23 Uhr geöffnet sind.
Attraktive Reiseziele:
Desweiteren kann man Wochenend-Fahrten nach New York City und Boston empfehlen, da
diese nur wenige Stunden entfernt sind (NYC: 3 Stunden, Boston: 1.5 Stunden). Die URI
befindet sich in der Nähe von Newport, eine der reichsten Städte der USA. Hier könnt große
Villen erkunden, deren Ausmaße kaum zu begreifen sind. (Bild im Anhang).
Beliebt sind auch die Ausflüge nach Marthas Vineyard und Cape Cod, was wir Beide jedoch
nicht gemacht haben.
3 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 3. Unterkunft:
Die meisten Austauschstudenten sind im Rainbow Diversity House, in den IEP-Häusern oder
in privaten Häusern in Narragensett/Point Judith untergebracht.
Rainbow Diversity House: Hier leben zum großen Teil Austauschstudenten aus dem
asiatischen Raum sowie alle Inlandsaustauschstudenten. Im Gegensatz zum IEP und TI house
gibt es hier ein Aufseher, einen sogenannten RA, (Resident Assistent) der mit den
Studierenden zusammen lebt und dafür sorgt, dass die Hausregeln eingehalten werden. Er
sorgt dafür, dass im Haus alles regelt abläuft und organisiert Events wie ein z.B. gemeinsames
Pizzaessen, Spielerabende und Gastvorträge. Wie im IEP house gibt in diesem Haus auch
einen Koch. Das Raindow Diversity House befindet sich im unteren Teil des Campuses ganz
in der Nähe der Sportanlagen. Wenn man in diesem Haus residiert muss man während der
Orientierungswoche nichts zahlen. Hier zahlt man während des Semesters für Essen und
Wohnen $4,993.
http://housing.uri.edu/diversity_house.html
IEP-Houses:
Die IEP Häuser bestehen aus zwei Häuser: Dem TI Haus und das IEP die zum International
Engeneering Program gehören. Hier leben meist amerikanische Studenten, die ein Abschluss
in Ingeneurswesen und einer Sprache absolvieren. Um die 80% der Studierenden den Häusern
sprechen Deutsch. Die restlichen 20% sind auf Spanisch, Französisch und Chinesisch
aufgeteilt. Da für alle Studenten ein Auslandsjahr vorgesehen ist, sind diese sehr
aufgeschlossen. Obwohl tagsüber die Räumlichkeiten mit den Büros des IEP Programms
besetzt sind, gibt es im Gegensatz zum Rainbow Diversity Haus keine Aufsichtsperson.
Jedoch organisieren die Studenten auch unter sich viele Freizeit Aktivitäten. Wie im Rainbow
Diversity House gibt es auch in diesen Häusern einen Koch. Die Häuser liegen sehr zentral
„on the top of the campus“. Nebenan findet man die ganzen Imbissbuden, was sehr
angenehmen für das Wochenende ist, da im Haus kein Essen am Wochenende serviert wird.
Jedoch friert der Koch die Überreste (left overs), welche während der Woche anfallen, ein
und diese können dann am Wochenende umsonst verzehrt werden. Der Fußweg zur Balintine
Hall beträgt circa 6 min. Wenn man während der Orientierungswoche im IEP Haus wohnen
möchte, dann muss man ca. $90 für diese Woche extra zahlen.
4 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann IEP House:
Double: $2,450/semester
Single: $2,800/semester
TI House:
Double: $2,600/semester
Single: $2,950/semester
Required for all residents: 15-meal plan - $1,800/semester
High Speed Internet & Cable - $250/semester
http://www.uri.edu/iep/houses.htmln.
Off Campus living:
Es gibt auch die Möglichkeit off Campus zu leben. Diese Alternative nehmen viele
Austauschstudenten aus Braunschweig wahr. Es gibt mehrere Möglichkeiten Häuser in der
Nähe des Strandes zu mieten. Hierfür braucht man aber auf jeden Fall ein Auto.
Überlegenswert wäre sich mit den Austauschstudenten aus Braunschweig in Kontakt zu
treten. Diese geben immer Autos und Häuser weiter und haben ein entsprechendes Netzwerk
für ihre Studenten aufgebaut.
4. Erfahrungsbericht von Svenja
Seit klein auf an wurde ich verschiedene Kulturen ausgesetzte. Zusammen mit meinem
Studium in Außenwirtschaft und Internationales Management war mir dann auch klar, dass
ich auf jeden Fall zusätzlich zum Auslandpraktikum ein Auslandssemester machen wollte. Ich
ging 14 Jahre auf eine Amerikanische Schule, wobei in mir lange der wünsch bestand einmal
ein „US College Experience“ zu haben. Als ich dann die Ausschreibung für HAW GOES
USA sah und die dazugehörigen Partner Hochschulen, ergriff ich meine letzte Chance dies zu
machen.
Dadurch dass ich in der Schule stark der amerikanischen Kultur und Schulsystem ausgesetzt
wurde, fiel es mir sehr leicht mich schnell in Rhode Island einzuleben. Kontakte knüpft man
recht schnell während der Orientierungswoche. Kurz vor Semesteranfang ziehen dann auch
die amerikanische Studenten ein, welche recht aufgeschlossen und heißen einen sehr herzlich
Willkommen. Zusätzlich muss man noch sagen, dass die Betreuung der International Office
ausgezeichnet ist. Man kann auch jeder Zeit zum International Office gehen und die
Angestellten mit jeglichen Fragen oder Problemen konfrontieren. Zusätzlich kann man sich
5 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann für das Ambassador Programm und eine amerikanische Familie einschreiben lassen. Das
Ambassador Programm ist mit den Buddy System der HAW vergleichbar. Man bekommt
einen Studenten oder Studentin zugeteilt, der/die einen dann das Leben auf dem Campus ein
bisschen nähe bringt. Meine Peer Ambassador war in Rhode Island meine Bezugsperson,
wobei auch eine sehr schöne Freundschaft entstand. Persönlich habe ich mich nicht für das
Programm einer amerikanischen Familie eingeschrieben, weil ich schon viel über die
amerikanische Kulturen wusste. Nichtsdestotrotz finde es sehr empfehlenswert.
Man
verpflichtet sich dann mindestens einmal im Monat diese Familie zu besuchen und tauscht ein
bisschen die kulturelle Unterschiede aus. Während des Wintersemesters laden diese dann die
Studenten auch zu Thanksgiving nach Hause ein.
Ich habe im Texas Instrument House auf den Deutschen Flur gewohnt. Was für mich am
Anfang sehr gewöhnungsbedürftig war, war ein Zimmer mit einer fremden Personen zu
teilen. Man musste sich sehr einschränken und zurück halten. Trotz anfänglichen
Schwierigkeiten entstand jedoch auch mit meiner Zimmergenossen eine sehr gute
Freundschaft. Wohl gemerkt, es ist sehr schwer das Zimmer zu tauschen, gerade als Frau,
weil so wenige im Haus wohnen. Rückblickend hätte ich lieber im IEP Haus gewohnt, da es
auch letztendlich billiger ist, die Zimmer auch größer sind, und man die gleichen Leistung
erhält. Zusätzlich wäre wegen meines Alters „off campus housing“ eher in Frage gekommen.
Diese ist auch viel billiger, erfordert jedoch ein Auto, was auch in Nachhinein wirklich eine
Überlegung wert ist, da es sonst sehr schwer ist vom Campus weg zu kommen und man sonst
immer auf andere Leute angewiesen ist.
Die Universität bietet eine Größe Auswahl an Kursen. Wenn man nicht unter Zeitdruck steht,
dann würde ich sogar empfehlen einige Kurse nach persönlich Interessen zu wählen. Im
Zwecke der Anerkennung an der HAW habe ich die Kurse Supply Chain Management,
Business in Society, Multinational Finance und Global Marketing gewählt. Zusätzlich habe
ich noch Japanisch und für ein paar Wochen Soziologie belegt. Alle Kurse waren sehr
interessant, aber in Nachhinein würde ich nur noch 4 belegen, um das Semester auch zu
genießen, weil der Arbeitsaufwand doch recht hoch war.
6 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Global Supply Chain Management:
Der Kurs 460 Global Supply Chain mit Prof. Hales war der interessanteste Kurs, den ich in
Rhode Island belegt habe. Er betrachtet die verschiedenen Aspekte einer Supply Chain.
Hierfür musste ich ein Lehrbuch und ein Roman „The world ist flat“ für insgesamt $ 100
kaufen. Prof. Hales macht den Unterricht sehr interaktive und erklärt viele Konzepte an Hand
persönlicher Beispiele, die sehr Praxis bezogen sind. Er behält immer die Interessen der
Studenten in seinen Kopf. Er macht immer Übung vor den Klausuren, die man dann für Extra
Punkte auf dem Test abgegeben kann. Fünf multiple choice Klausuren waren angesetzt,
jedoch waren zwei gegen Ende optional. Zusätzlich zu diesen Klausuren gab es noch ein
Simulation, die man zuhause machen musste. Für diesen Kurs musste ich viel lesen, aber ich
fand, dass es ein mittelmäßigen Arbeitsaufwand war. Prof. Hales war immer ansprechbar und
sehr hilfsbereit bei Fragen.
Business and Society:
Busness and Society 345 mit Prof. Doug Creed befasste sich mit der Ethik und Moral der
Unternehmen und wie Geschäftsentscheidungen positive aber vorwiegende negative Einflüsse
auf die Gesellschaft haben können. Für diesen Kurs musste ich 4 Bücher kaufen, die
insgesamt ca. $300 gekostet haben. Die Note bestand anfänglich aus einer Hausarbeit,
Mitarbeit, Hausaufgaben, und ein „Final Exam“, jedoch bekamen wir mitten im Semester
noch mal zwei „take home exams“. Das war eine der Vorlesung mit dem meisten
Arbeitsaufwand. Ich musste viel vor und nachbereiten und sehr viel Lesen und zusätzlich
sollte man sehr aktiv in Unterricht sein. Als internationaler Student wird man dann auch viel
aufgefordert seine Sicht der Dinge zu äußern. Dieser Kurs hat mir sehr stark gezeigt, wie die
amerikanische
Werte
geprägt
sind
und
im
Vergleich
wie
verschieden
unsere
Lebenseinstellung in Deutschland ist.
Multinational Finance
Multinational Finance 428 mit Prof. Eugene Lee war mit der deutschen Vorlesung sehr
vergleichbar. Hier hatten wir nur 3 Klausuren als Note. Hierfür musste ich ein Buch für $100
kaufen, jedoch kriegte man auch ein Skript von Prof. ausgeteilt wo man letztendlich das Buch
gar nicht brauchte. Das war die Vorlesung mit den kleinsten Arbeitsaufwand, ist aber in
Vergleich zur International Finance an der HAW sehr Mathematik lastig. Der Kurs befasst
7 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann sich mit den internationalen Aspekten der Finanzierung und wie Umrechnungskurse ermittelt
werden.
Global Marketing:
Der Kurs Global Marketing mit Prof. Carol Surprenant basierte auf Sakai. Sakai ist eine
Kursinterne Internetplattform, wodurch man alle Arbeitsmaterialien und Hausaufgaben erhält.
Alle Materialien waren online verfügbar und bauten eher auf Artikeln auf, wodurch wir für
diesen Kurs keine Bücher kaufen mussten. Dieser Kurs befasste sich mit den kulturellen
Aspekten, die man zu beachten hat, wenn man ein Produkt international vermarktet wird. Die
Note bestand ausAnwesenheit, Hausaufgaben, 3 Klausuren und eine Hausarbeit, die wir am
Ende des Semesters abgegeben mussten. Jeden Freitag gab es eine „Discussion“ wofür man
jede Woche Artikel und dazu gehörige „Discussion questions“ abgegeben musste.
Die
Hausarbeit befasste sich mit einer großen Firma, die international tätig ist. Wir mussten
wöchentlich 2 Seiten abgeben, welche sich mit dem Thema der Woche im Zusammenhang
mit der Firma befasste. Der Arbeitsaufwand für diesen Kus war gut zu überwältigen, da viel
in Gruppenarbeit gemacht wurde.
Japanese:
Japanisch 101 mit Prof. Kanako Herring war ein sehr interessanter Kurs, aber auch sehr
arbeitsaufwändig. Da ich plane meinem Auslandpraktikum in Japan zu machen, dachte ich
mir wäre es gut, schon einmal eine Basis in Japanisch zu erhalten. Für diesen Kurs waren
mindestens einmal pro Woche quizzes, oral quizzes, und Tests fällig. Trotz hohem Aufwand
kann ich nur jedem der noch eine Sprache lernen will empfehlen ein Sprachkurs an der URI
zu besuchen.
Zusätzlich zu den Vorlesung durfte ich zusammen mit Florian „German Converstation Course
201“ leiten. Hier war es einfach nur wichtig mit den Studenten ein bisschen Deutsch zu
sprechen und ihnen die deutsche Kultur näher zu bringen. Der Unterricht war eher auf
spaßiges lernen ausgerichtet: so durften wir viele spiele mit den Studenten machen, wo bei
wir auch noch eine kleine Aufwandsentschädigung von jeweils $200 erhielten. Es gibt auch
die Möglichkeit als Deutsch-Tutor zu arbeiten.
8 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Außerhalb der Uni war ich noch in New England Investment Research Challange (NEIRC)
tätig. Zusammen mit meinem Multinational Finance Prof. Lee und 7 andere Studenten haben
wir die Analyse einer großen internationalen Firma, Textron, mit Hauptsitz in Providence
Rhode Island, für ein Nationalen Wettbewerb zwischen Universitäten, analysiert. Hierdurch
konnte ich super Kontakte knüpfen: Nicht nur in Rhode Island, aber auch mit Studenten aus
ganz New England. Dank des Projekts habe ich dann auch ein extrem gutes Angbeot für eine
Zusammenarbeit mit Prof. Lee erhalten. Deswegen kann ich jedem nur empfehlen sich an der
Uni außerhalb der Vorlesung tatkräftig zu engagieren. Es gibt auch viele Clubs, die von
Studenten geleitet werden. Dies ist eine gute Gelegenheit, um Leute außerhalb des IEP
Hauses kennenzulernen.
In großen und ganzen war das Semester an der URI eine Super Erfahrung, die ich nur jedem
weiterempfehlen kann.
5. Erfahrungsbericht Florian:
Im Januar 2009 habe ich mich für HAW GOES USA beworben und habe einen Studienplatz
an der Partnerhochschule University of Rhode Island erhalten. Ich wusste schon währned
meines ersten Semesters, dass ich auf jedenfall ein Auslandssemester absolvieren möchte,
jedoch noch nicht im welchem Land. Aufgrund meiner Erfahrungen im Bereich des American
Footballs waren viele meiner Freunde Amerikaner und durch das Buddy-Program der HAW
habe ich noch viele weitere kennengelernt. Mit Hilfe von Frau Weatherall und Frau Naugk,
welche mir bei dem Bewerbungsverfahren unterstützend zur Seite standen, war die Planung
des Auslandssemesters relativ einfach.
Aufgrund des Buddy-Systems an der HAW habe ich John McCabe, welcher ein Auslandsjahr
in Hamburg absolvierte, kennengelernt. John hat mich zu sich nach Hause in Kingston, RI,
eingeladen und ich habe die ersten 6 Wochen vor dem Start der Universität bei ihm Zuhause
gewohnt und mit seiner Familie den Alltag erlebt. Dadurch hatte ich einen unvergesslichen
Einblick in die amerikanische Kultur erhalten und konnte mich schon an das doch andere
Essen der Amerikaner gewöhnen.
In den ersten 8 Wochen des Semesters habe ich für das American Football-Team „Rams“
gespielt und konnte College-Football live miterleben. Ich wurde freundlich im Team
aufgenommen und konnte zeigen, dass auch Deutsche den amerikanischen Sport spielen.
9 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Zudem ist zu sagen, dass ich in Deutschland über 8 Jahre Football gespielt habe und als
letztes Team für die Hamburg Blue Devils gespielt habe. Zum „Ausprobieren“ kann ich es
nicht empfehlen, da ihr schon spielen können müsst. Die Universität steckt Millionen in ihr
Football-Program und hat ein eigenes großes Stadion.
Wie oben bereits erwähnt, habe ich das Team nach 8 Wochen verlassen, da der Zeitaufwand
in keinem Verhältnis mehr zum Studium stand. Ich hatte an sechs von sieben Tagen Practice,
welches jeweils mehr als 7 Stunden waren.
Im nachhinein möchte ich die Zeit nicht missen, die ich im Football Team verbracht habe.
Ich habe meine Kurse des Öfteren vor dem Beginn des Studiums gewechselt, da ich nur Kurse
wählen wollte, die ich mir in Deutschland auch anrechnen lassen kann. Es hat sich als
größeres Problem dargestellt als ich vorher vermutet habe, die Kurse anzurechnen bzw. die
Professoren der einzelnen Fächer davon zu überzeugen, dass der Kurs auch den Kursen von
der HAW entspricht. Leider gab und gibt es keine Tabellen, welche Kurse angerechnet
werden können und man muss die Professoren persönlich fragen, welche ungern eine
konkrete Aussage geben, ob der Kurs angerechnet wird oder nicht.
Business in Society 345 mit Prof. John Dunn:
Der Kurs Business in Society beschäftigt sich mit gegenseitigen Einflüssen von Unternehmen
und der Gesellschaft. Desweiteren wird sehr viel amerikanische Business-Geschichte gelehrt.
Im Verhältnis zu anderen Kursen ist Business in Society mit sehr viel Arbeit verbunden. Es
werden 3 Bücher (Alan Greenspan - The age of turbulence, David McCullough – 1776 und
das Textbuch: Business, Government and Society: A Managerial Perspective von Goerge A.
Steiner; Zusammen ca. 1500 Seiten) und täglich das Wall Street Journal (im durchschnitt 90
Seiten) gelesen. Zusätzlich werden wöchentliche Quizzes (kleine Tests) geschrieben und
Diskussionen gehalten. Am Ende des Semesters musste eine 25 Seiten lange Hausarbeit
geschrieben werden, welches für Internationale Studenten eine Herausforderung an sich
darstellen kann. Der Kurs Business in Society kann für das AIM Modul angerechnet werden.
10 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Consumer Behavior 366 mit Prof. Leonnard:
Der Kurs Consumer Behavior ist ein 300er Kurs und war einer der arbeitsintensiveren Kurse,
die ich in den USA belegt habe. Es wird zwar nur ein Textbook behandelt, welches jedoch
fast ausschließlich aus Formeln und psychologischen Themen bestand. Der Kurs – wie der
Name schon verrät – behandelt und erklärt das Verhalten von Konsumenten und ist demnach
im Bereich Marketing einzuordnen. Im nachhinein würde ich diesen Kurs nicht noch einmal
wählen, da der Kurs weder Spaß gemacht hat noch der Arbeitsaufwand im Verhältnis zum
Inhalt des Kurses vereinbar war.
Marketing Principles 365 mit Prof. Twaddle:
Marketing Principles ist ein 300er Kurs und demnach für das dritte Jahr an der
amerikanischen Universität vorgesehen. Es werden sämtliche Grundzüge des Marketings
behandelt (von den 4Ps bis zu Porters Five Forces). Es wird sehr viel mit Sakai – die URI
Internetplattform – gearbeitet und auch die wöchentliche Tests werden über das System
gemacht. Die Note setzt sich aus den Tests, einem Final Exam, 2 Präsentationen und einer
Hausarbeit zusammen. Der Arbeitsaufwand ist im Vergleich zu den anderen Kursen eher
gering, jedoch bringt der Kurs auch am wenigstens Spaß.
Global Marketing 468 mit Prof. Carol Surprenant:
Global Marketing ist ein 400er Kurs und wird überwiegend von Seniors (Studenten in ihrem
letzten Universitätsjahr) besucht. Global Marketing baut auf den Kurs „Marketing Principles“
auf und behandelt die globalen Einflussfaktoren. Der Kurs kann aber ohne Probleme von
Internationalen Studenten gewählt werden, da die Studiengänge der HAW Marketing im
ersten Semester behandeln. Der Kurs bestand aus vielen kleineren Assignments
(Hausaufgaben), drei Exams und einer Hausarbeit am Ende des Semesters. Der Kurs wurde
von Carol Surprenant unterrichtet, welche sich jedoch nun im Ruhestand befinden und den
Kurs wahrscheinlich nicht noch einmal unterrichten wird.
11 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Studium ohne und mit Auto:
In meinem ersten Semester an der URI habe ich mir kein Auto zugelegt und musste
schmerzlich feststellen, dass man ohne Auto zwar überleben kann, da das Nötigste auf dem
Campus ist, aber sich dadurch der Spaß den man haben hier erleben kann sich um die Hälfte
reduziert.
Das öffentliche Verkehrsnetz in Rhode Island ist relativ schlecht ausgebaut. Es ist zwar kein
Problem preiswert ($1.75/Fahrt) nach Providence, Wakefield oder Warwick mit dem Bus zu
erreichen, jedoch sollte man sich auf längere Wartezeiten einstellen und seine Tour genau
planen (Ripta.com). Die Busse fahren im Schnitt einmal pro Stunde und stellen ihren Dienst
um 10 Uhr ein.
Die meisten Aktivitäten finden unter der Woche zwar auf dem Campus statt (Vorlesungen,
Essen usw.), aber das soziale Leben ist meist abends in Restaurants mit Freunden oder z.B.
beim Bowling in Wakefield (ca. 15 Minuten mit dem Auto). Die Hälfte der Studenten an der
URI leben nicht „on-campus“, sondern off-campus, d.H. sie wohnen nicht in den
Studentenwohnheimen sondern mieten mit bis zu 5 anderen Studenten große Häuser im
Umkreis der Universität und fahren jeden morgen zur Uni. Die meisten off-campus Studenten
wohnen entweder in Narragansett (ca. 15 Minuten südlich von der URI) oder in Point Judith
(ca. 20 Minuten südlich von der URI). Demnach ist der Campus am Wochenende oder abends
ziemlich leer und die Studenten treffen sich in den Off-Campus Häusern um dort zu feiern.
Unter diesen Vorraussetzungen kann man verstehen, dass man zwar ohne ein Auto gut
zurecht kommen kann, aber es schon empfehlenswert ist eins zu besitzen, damit man in vollen
Zügen am sozialen Leben teilnehmen kann.
Kosten eines Autos in den USA:
Die meisten gebraucht Wagen werden in den USA über craigslist (www.craigslist.com)
angeboten und es ist möglich ein Auto für unter $2000 zu bekommen. Die $2000 sind
keinesfalls verlorenes Geld, da das Auto wieder verkauft werden kann. Zusätzlich kommen
ca. $300 Versicherung (Geico ist empfehlenswert) für 6 Monate, $100 Register-Fee und 7%
VAT (Value Added Tax, Mehrwertsteuer) auf einen zu. Folglich ist ein Auto schon für unter
$100/Monat zu unterhalten, da Benzin in den USA deutlich günstiger ist als in Deutschland.
($2,50/Gallone, 1 Gallone = 3.6 Liter).
12 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann Ablauf des Autokaufs und Registrierung:
1) „Letter of good standing“ von der URI (Erhältlich im IEP House)
2) Zum Social Security Office: Von hier bekommt ein Dokument, dass man keine Social
Security Number hat und auch keine bekommt.
3) Craigslists nach einem Auto suchen
4) Auto kaufen
5) Auto versichern (geht auch online, z.B. Geico)
6) Zum DMV (ähnlich wie der TÜV) gehen und sein Auto regisiteren und dort wird auch die
Steuer für das Auto bezahlt. Ihr solltet euch auf eine lange Wartezeit einstellen (bis zu 6
Stunden), da es ziemlich unorganisiert abläuft.
7) Losfahren
Fazit:
HAW GOES USA war für mich eine einmalige Zeit, die ich niemals vergessen werde.
Während der Zeit in den USA habe ich extrem viele neue Leute, eine andere Kultur und ein
neues Universitätssystem kennengelernt. Desweiteren konnte ich anderen Studenten an der
URI durch den German 201 Communication Course, die Deutsche Kultur und Sprache etwas
näher bringen. Ich kann jedem nur empfehlen, die Möglichkeit eines Auslandssemesters in
den USA zu ergreifen.
13 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 6. Bilder:
14 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 15 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 16 Erfahrungsbericht von Florian Behrmann und Svenja Lindemann 17