forschung und technik - Neue Zürcher Zeitung

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forschung und technik - Neue Zürcher Zeitung
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FORSCHUNG UND TECHNIK
Jlcnc ,3iird)cr Leitung
Maschinen und Tiere im Zoo
Von H. Hcdiger
Wildtiere in menschlicher Obhut schalten werden, braucht es in der Regel auch Maschinen, und zwar um SO mehr, je weiter die Milieubedingungen des künstlich zugewiesenen
Aufenthaltsraumes von denen des natürlichen Biotope? abweichen.» So lautet ein aller Erfahrungssatt der Tiergartenbiologie, und er leuchtet ohne weiteres ein: Zoologische Gürten, die
in kalten Zonen oder solchen mit hartem Winter liegen, müssen tropische Tiere in klimatisierten Räumen Indien; wer empfindliche Meertiere wie Fische usw. im Binnenland halten
will, muß für Belüftungs-, Filter-, Helleinrichtungen usw. sorgen. Wo große Wassermengen
im Spiel sind, bedarf es geeigneter Pumpen, iilteranlagcn usw. Aber nicht nur zur Schaffung
des geeigneten Klimas braucht es im Zoo Maschinen, sondern zum Beispiel auch für die
Futterzubereitung und -lagerung, für Aufzucht, Transport, Reinigung, Sicherung.
<;Wo
Montag, 25. Juni 1973
8/21
Mittagausgnbe"Nr. 288
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tige Zootüre ist ohne Zweifel die Schiebetüre. Sie
bewegt sich immer in einer sicheren Führung, so
daß der Wärter nie riskieren muß, daß ihm die Türkantc ins Gesicht knallt, wenn er etwa zur Kontrolle eines unruhigen Tieres nur einen Spalt öffnen
will. An Schiebetüren läßt sich auch leicht ein einfacher Zug anbringen, wenn es sich z. B. darum
handelt, ein mißtrauisches oder ängstliches Tier ein-
zusperren. Ein bedeutender Vorteil der (seitlichen)
Schiebetür gegenüber der Flügeltür liegt ferner
darin, daß die Türöffnung auf den Zentimeter genau
dem Transportkäfig angepaßt werden kann, wenn es
darum gellt, z. B. ein wehrhaftes und delikates Huftier reisefertig zu maclv;n. Un gekehrt lassen sich
ankommende Tiere in ihren Transportkisten bequem
und sicher an die entsprechend geöffnete Schicbetüre heranrücken.
ElefantentUren stellen besondere Probleme, weil
(»rtiniKiit/t'
<;!<;
i
/iiuh lim I.
i
Im Gegensatz etwa zu industriellen Betrieben
dürfen im Zoo Maschinen nicht lediglich nach
Gesichtspunkten der Zweckmäßigkeit oder Bequemlichkeit aufgestellt werden, liier gilt vielmehr ein
weiteres elementares Gesetz der Tiergartenbiologie.
Einsatz von Maschinen im Zoo dürfen zwei
Grundsätze nicht übersehen werden. Wildtiere und
Maschinen sind an sich extreme Gegensätze; jede
Maschine ist also eine exquisit unbtologlsche Einrichtung.* Daher ist ein möglichst diskreter Einsatz
der Maschinen ein dringendes Erfordernis. Das bedeutet, daß auch jeder Liirm und die Vibrationen
\on Maschinen vom Tier nach Möglichkeit fernzuhalten sind. Ausnahmen sind zulässig z.H. in Groliaquarien, wenn es sich darum handelt, e
d i maschid i Wasseraufbereitung
nellen Einrichtungen für e
dem Publikum mit entsprechender Information anschaulich sichtbar zu machen, damit es sich darübet
klar werden kann, was es braucht, lim «ein Stückchen Meen isoliert in biologisch einwandfreiem
Zustand zu erhalten. Erfahrungsgemäß interessiert
sich d.is Zoopublikum überall dafür, hinter die
FuttcrzubereitungsKulissen n\ sehen. z.H. in die
Vögel.
räume für Menschenallen, Raubtiere oiler
D.is Anbringen von Schaufenstern in solche Tierallerdings
verfolg!
noch einen andern Zweck:
küchen
peindie Wärter werden dadurch moralisch zu
licher Ordnung und Sauberkeil verpflichtet.
«
Der zweite Grundsatz, den es im Zoo diesbezüglich zu beachten gilt, ist der, daß
in klarem
dcgens.it/ zu Nul/licr/uchthetnebcn
allen Domestlkatlonswlrkungen maximal entgegengearbeitet
werden muß, Im Zoo geht es nämlich darum. Wildtiere unter möglichst naturlichen Bedingungen mit
allen arttypischen Korper- und Verhaltensmerkmaeinzigen Ausnahme der
len ZU erhalten, mit der
Fluchttendenz, die auch in der freien Natur erheblichen Variationen unterworfen ist oder sogar
wie hei den pseudozahmen Tieren auf feindfreien
ganz, verschwinden kann (z. H. antarktische
Inseln
Pinguine, See-Elefanten, Galapagos-Vögel). Im Gegensatz zum modernen Landwirtschaftsbetrieb kann
also der Idealzustand niemals der <;-l'ushbutton-Zooa
sein mit einem zentralen Schaltpult, von dem aus
Qtterung, Reinigung usw. gesteuert werden. Ganz
im Gegenteil! Automation ist der Feind biologischer
Tierhaltung im Zoo. Der Mensch darf
im Verkeineswegs ausgeschaltet und
kehr mit dem Tier
durch Maschinen ersetzt, sondern er muß sogar dem
Tier so nahe als möglich gebracht werden. Es gilt,
als Tier unter Tieren handeln
d e Wärter
n
ihn
zu lassen. I r soll von seinen Pfleglingen nicht nur
als Artgenosse betrachtet und behandelt werden,
sondern er muß darüber hinaus in die Sozialstruktur seiner Pfleglinge integriert werden, und zwar als
tiergartenbioloI citticr, als Super-Alpha, wie der
Zoo gilt das nicht. Er ist das entscheidende, unerläßliche Bindeglied zwischen Natur und 'Technik,
/wischen Mensch und Tier; denn er ist buchstäblich
beides: Mensch und Tier, er muß es sein, und
jeden guten Wärter wird es mit Genugtuung und
Stolz erfüllen, je besser ihm das gelingt. Diese erstaunliche, für n
d e Außenstehenden vielleicht unglaubliche Verwandlung vollzieht sich in der Garderobe, wenn der Wärter sein Auto verlassen und seine
Berufskleidern
n
Zivilkleider mit den zooduftende
vertauscht hat. Für nicht wenige Tiere, z. B. Hei. in-
-
-
gische Ausdruck lautet. Zwischen Tier und Mensch
gilt es im ZOO einen optimalen Kontakt herzustellen
eben nicht eine anonyme Roboterbetreuung.
\\ artrr iiml Tier
Diese tierpsychologische Feststellung mag in
einem Aufsatz über Zoomaschinen vielleicht wie ein
remdkörper wirken, doch ist diese Bemerkung notI
wendig, um klarzumachen, daß der Zoo
was die
von
unmittelbare Betreuung der Tiere anbetrifft
Automation, von C'omputer-Iinsatz usw. rein nichts
nur in der Klimatisierung, der
zu erwarten hat
Verwaltung und in der Organisation. In allen andern
Betrieben mögen Menschen weitgehend durch Autofür den Wärter im
maten eiset/t werden können
W, «er nur ins leefe und
abgesperrte Bassin
einlaufen
lassen
mJ vor der Besetzung
"*
Hantthermometer prüfen
(Temperatur
20" C)
nicht ohne maschinelle Hebeeinrichtungen, ähnlich
denen eines Liftes, um den tonnenschweren Schieber
Einrichtungen fanZU heben und zu senken. Solche
d e sich früher in n
n
d e alten Flefantenhäusern, z. B.
d e Neubauten wurden
in Basel und in Zürich. In n
sie bezeichnenderweise aufgegeben zugunsten von
handangetriebenen Schiebetüren in der Horizontalen.
Die elektrischen Hebemaschinen für schwere Elewie die Liftmotoren
fantentore befinden sich
normalerweise oben. Oben sind in Elefantenhäusern
in der Regel auch die Heu- und Strohvorräte. Bei
und es sind schon etliche
einem Brandausbruch
fallen die ohnehin reparaElefanten verbrannt
turanfälligen Liftmaschinen oft sehr bald aus, so
daß eine gefährliche Panik und die Unmöglichkeit,
die Tiere ins Freie zu lassen, entstehen kann. Im
Basler Zoo habe ich seinerzeit das durch eine Liftmaschine bewegte Elefantentor (im seither abgerissenen Haus) noch aus anderen Gründen verwünscht. Das bequeme Druckknopf System bleibt
begreiflicherweise nicht ohne Wirkung auf den Wärter. Die Versuchung, sich wühlend der vom Elektromotor übernommenen Türbcwegung anderweitig zu
beschäftigen oder ablenken zu lassen, ist sehr groß.
-
1
sie außerordentlich solid und entsprechend schwer
sein müssen. Handelt es sich um Schiebetüren in der
Vertikalen, wie sie früher aus architektonischen
Gründen gelegentlich gebaut wurden, so geht es
Abb. 2. Dor Betreuer des Afrikahausos muß mit einem Blick
Luftfouchtigkoit
vor allem Luft- und Wassortomperatur und
kontrollieren können. Dieser ständigen Kontrollo dient eine
übersichtlicho Schalttafel.
ten, bleibt sogar ihr Pfleger in Zivil, ja selbst in der
Mtlitäruniform, ihr Artgenosse, ihr Super-Alpha, wie
einige Experimente im Zürcher Zoo und anderwärts
erwiesen haben.
Mit dergleichen untechnischen Bemerkungen soll
hier lediglich unterstrichen werden, daß der Tierpfleger im Zoo niemals durch Maschinen, durch
noch so raffinierte Roboter ersetz.t werden kann.
Die klassische, heute jedoch so oft üherhörtc 'These
Begründes großen Biologen J. J. von Uexküll, des
ders der Umweltlehre, nach welcher jeder Apparat
eine Fehlerquelle darstellt, hat auch im Zoo ihre
volle Geltung. Sinngemäß abgewandelt lautet sie für
den Zoo: «Jede Maschine im Mensch-Tier- Verkehr
ist eine Gefahrenquelle mehr, schadet dem Wohlbefinden der Tiere» (vgl. Abb. 1). Hier läßt es sich
gedenkaum vermeiden, kurz eines Instrumentes zu
ken, das seinerzeit mit tragikomischen Folgen im
Verkehr zwischen Mensch und Gorilla im Berliner
Zoo eingesetzt worden ist. Dort lebte von 1928 bis
Baby in
1935 der berühmte Gorilla Hobby, der als
kg schweden Zoo gelangte und schließlich zum 262
herangewachsen
der Fall
das
oft
Wie
war.
ren Koloß
ist. hatte der Pfleger im Laufe der Jahre in der
Umwelt des Menschenaffen einen charakteristischen
Bedeutungswandel erfahren. Ursprünglich wurde er
vom männlichen Gorillakind als Mutier betrachtet,
später aber als Rivale. Das muß aus biologischem
Zwang zuerst zu symbolischen, dann zu tätlichen
Auseinandersetzungen führen. In der Praxis bedeutet
massenmäßig weit überdas. daß der kräftc- und
legene Gorilla eines Tages den Gehorsam verweigert,
angreift und
dann den Wärter bedroht, schließlich
vorzubeugen, wurde
verletzt. Um dieser Entwicklung
der Wärter mit einem raffinierten Instrument ausgerüstet, nämlich mit einer Art Viehtreiber, d. h. mit
Batterien enthaltenden Stab ausgerüstet, mit welchem
Sehläge erteilt werdem Gorilla kräftige elektrische
Bobby eines
den konnten. Das g i n eine Weile gut, bis
vertauschte,
Tages die Rolle
den Elektrostab dem
losging!
Wärter entwand und damit selber auf ihn
'Tiergartenbiologisch gesehen ist diese Entwicklung e i n erfreuliche. In der Regel dulden geschlcehtsrcif gewordene männliche Menschenaffen,
Großraubtiere, viele Huftiere, Elefanten usw. n
d e
Wärter nicht mehr auf ihrem Grund und Boden. Sie
Gehege als ihr Terbetrachten ihren Käfig oder ihr
genau wie im Freien
ritorium und verteidigen es
gegen jeden Rivalen. Das Erfreuliche liegt darin,
Verhalten eindeutig
dieses
durch
Tiere
die
sich
daß
und nicht als Gefangene
als Grundbesitzer
präsentieren. Das ist der Hauptgrund, der tierpsychologische Hintergrund, weshalb z. B. im Zürcher Zoo
Menschenaffenkäfige
Wärter die Raubtier- und
Der Finger bleibt nicht dauernd bei den Schaltknöplen. Mensch und Tier erliegen der Routine.
Nachdem der afrikanische Elefant Matadi achtzehn
Jahre lang ohne Zwischenfall unter dem elektrisch
betriebenen Tor durchgegangen war. entdeckte er
eines Tages im März. 1949, als er bereits vom
Innenstall ins Außengehege gegangen war, eine Erdnuß jenseits der Schwelle. Während er sie aufnehmen wollte, senkte sich das mehrere Tonnen schwere
Tor unerbittlich und stanzte dem Tier ein drei Pfund
schweres Stück der Rüsselspitzc ab. Wer den blutigen Rüsselstumpf mit n
d e heraushängenden Nervensträngen gesehen hat, den der verletzte Elefant
einem hilfesuchend vors Gesicht gehalten hat, wird
es sich schon deswegen überlegen, ob er jemals
maschinell betätigte Tore in Elefantenanlagen verwirklichen wird. Das 1971 in Betrieb genommene
handangetriebene
Elefantenhaus im Zürcher Zoo hat
seitliche Schiebetore. Der Wärter kann sie während
Bewegung
nicht aus der Hand lassen.
der
Die Türe ist eine typisch menschliche, d. h. eine
unbiologische Erfindung. Die schlagartige Ocffnung
eines Raumes, erst recht eines fremden, bedeutet
für das Tier ein Trauma, und selbst der Wechsel
von einem vertrauten Raum in den anderen löst
fast immer eine kleine Krise, ein Zögern mit ausgiebigem Sichern aus. Die «Schwellenangst» ist im
Zoo eine täglich zu beobachtende Erscheinung. Im
Freileben der Tiere gibt es keine Türen im menschlichen Sinne
nicht einmal bei der sogenannten
Falltürspinne. Wohl werden Erdbauc vom Murmeltier, von Hyänen und Erdferkeln, von Winkerkrabben u. a. verschlossen und wieder geöffnet. Aber
das ist ein ganz allmählicher Uebergang. eine schrittWiedervereinigung
weise Ablösung vom einen und
mit dem anderen Raum. Da gibt es keinen traumatisierenden, schlagartigen Wechsel, und vor jedem
neuen Ausgang in die inzwischen wieder entfremdete Umgehung wird ausgiebig gesichert unter Einsatz von allen zur Verfügung stehenden Sinnesorganen. Das UeberfDhren eines Wildtieres im Zoo
von einem Raum in den anderen ist daher jedesmal
e i delikates, viel Einfühlung und Geduld erhein
schendes Unternehmen. Nicht umsonst spricht man
in der Tiergartenbiologie von der Kunst des Umsetzens. Es kommt dabei auf Nuancen an, wie,
Türen
gegonüber vollautomatischen
Abb. 1. Tiergartonbiologen sind
Anlagen grundsätzlich mißtrauisch, besonder» im Hinblick auf
kostbare Großtiere. In der Tat sind Fälle von verbrühten
Monjchenaflen und Flußpferden vorgekommen. Daher sind
zusätzliche Sicherungen wie dieses Handthermometer für das
Nilpferdbasun im Afrikahaus des Zürcher Zoos durchaus
am Platz.
weiden.
Automaten und l'la-tnDeswegen ist im Zoo auch kein Platz für jene
technischen Greuel, die in einigen kleinen amerikanischen Zoos als neueste Attraktion Eingang zu finden suchen, Automaten im Stile der sogenannten
Skinner-Bo.x. Diese nach ihrem Erfinder F. B. Skinncr benannte Einrichtung ist eine Erfindung des
Laboratoriums, die an Haustieren entwickelt wurde,
also dem Wesen nach doppelt unbiologisch ist:
Das Laboratorium ist die vom natürlichen Freileben am weitesten entfernte Abart des Lebensraumes, und das Haustier (z. B. Taube, weiße Ratte,
Kaninchen usw.) ist eine abstrakte, naturfremde,
vom Menschen geschaffene Tierform. Die SkinnerBox beruht, grob gesagt, darauf, daß einzeln gehaltene, ständig etwas unterernährte Tiere der Bildung von bedingten Reflexen im Sinne von Pawlow
ausgesetzt werden, daß z. B. eine Ratte beim Darbieten eines optischen oder akustischen Signals (z. B.
rote Lampe, Summton) einen Hebel betätigen muß,
um etwa einen elektrischen Schlag zu vermeiden
oder eine kleine Futterportion zu erlangen. Dieses
Grundprinzip kann auf vielfältige Weise variiert
werden, so daß das hungernde Tier
nach Eindie für n
d e naiven Zuschauer
wurf einer Münze
erstaunlichsten Handlungen ausführt, z. B. einen
Ball bewegt, ein Hindernis überspringt, eine Glocke
t
es
läutet oder dergleichen. In allen Fällen handel
sich um eine höchst unbiologische, im Zoo untragbare Mischling von Tier und Automat. Es liegt auf
der Hand, daß solche Skinncr-Tierc oft ausgewechselt werden müssen, damit die geldbringenden
Automaten weiterlaufen, daß sie stets im Hungerzustand und einzeln gehalten werden müssen, also
nie in einen biologischen Raum (Territorium) und
infolgedessen niemals zur Forlpflanzung gelangen.
In Disney-Land, der gigantischen Touristen-
tigen, weil
es eben
eine rein technische Angelegen-
heit ist, die mit einem Zoo nichts zu tun hat. Es
gibt
Zooleutc, welche
besonders in den USA
zwar diese künstlichen Tiere zutiefst verabscheuen,
sich aber ohne jede Hemmung künstlicher Pflanzen
bedienen, um damit ihre Aquarien, Terrarien,
Volieren und Säugetierhäuser auszustatten.
Pflanzen sind heute in einem Zoo so wichtig wie
die Tiere selber, schon aus dem Grunde, weil der
moderne Zoo dem Besucher auch als Erholungsraum zu dienen hat und nicht nur als ein Kuriositätenkabinett mit museumsreifen Bestien hinter soliden Gittern. Es ist sehr merkwürdig, daß manchenorts kein Anstoß daran genommen wird, Plastic-
-
nem Territorium.
-
wann, wie rasch, wie weit z. B. ein senkrechter
Schieber nicht nur gezogen, sondern auch offengehalten und wieder geschlossen wird. Hier, bei dieser scheinbar einfältigen Routinetätigkeit, braucht es
viel biologisches und tierpsychologisches Fingerspitzengefühl. Um so überraschender war es für
viele Zooleute, daß soeben in einem nagelneuen
Rauhtierhaus eines bedeutenden europäischen Zoos
ein hydraulisches Druckknopfsystem zur Bedienung
der Schieber eingebaut worden ist, mit entsprechendem technischem Aufwand, mit anfälligen Schiunpersönkanen, vielen verborgenen Leitungen
lich, automatisch. Für unvermeidliche Verluste
d e Leitungen ist automatisch vordurch l.ccköl in n
gesorgt, ebenso für allfälligen Stromausfall. Alte
ZoofOchse wittern hier jedoch zu früh und zu spät
gezogene Schieber, abgehackte Schwänze und noch
Schlimmeres. Nach tiergartenbiologischer Auffassung sollten Tiertüren so einfach und persönlich als
möglich, von Hand direkt, d. h. durch mechanische
Vebertragung, betätigt und gesichert werden können.
Einfachheit und Uebersichtlichkeit sind hier oberstes
Gesetz. Nicht Automatisierung, sondern Biologisicganz allgemein
rung muß
im Zoo angestrebt
attraktion Kaliforniens, hat man auf diese widerliche Mischung von Tier und Automat verzichtet
und sich vollständig auf die Maschine ausgerichtet.
Zwar sieht man dort ganze Herden von trompetenden, ohrenfächelnden, Wasser aus dem Rüssel spritzenden Elefanten, man sieht kämpfende Wapitihirsche mit ihren riesigen Geweihen aufeinanderlosgehen, man sieht Schwarzbären auf Bäume klettern, Krokodile aus dem Sumpf auftauchen usw.
Aber das sind alles Plastic-Tiere, und ihr Lebensraum ist bis in Einzelheiten täuschend nachgeahmt.
Für das richtige Verhalten dieser Gummimenagerie
wurden Verhaltensforscher zugezogen. Eine wahrhaft phantastische Welt! Unter ihr liegen unsichtbar
Maschinenhallen mit präzis arbeitender Elektronik.
Wir brauchen uns hier mit diesem imposanten technischen Wunderwerk deswegen nicht zu beschäf-
der
nicht oder nicht mehr betreten darf. Selbst der so
harmlos aussehende Gibbonmann Chapeau, Vater
von elf Jungen, duldet keinen Wärter mehr in sei-
-
wie der verHöchst einfache «Maschinen»
sind z.B. auch die Türen
tauschte Elektrostab
im Zoo; aber sogar diese simplen technischen Einrichtungen können bereits ihre Tücken haben. Flügeltüren und quergeteille Halbtüren, wie sie in
menschlichen Wohnungen bzw. Haustierställen üblich sind, gehören nicht in den Zoo. Die einzig rich-
d i richtige Luftfeuchtigkeit in den tropischen
4. Für e
Räumen der Flughundo, Vögol und Pflanzen im Elofantonhaus
dos Zürcher Zoos sorgen automatische Spray-Anlagen hinter
den Kulisson.
Abb.
Abb. 3. Eine trockene Schlafstelle ist für Fischotter unerläßlich. In der von dor Tiergartengesellschaft dem Zürcher
Zoo geschenkten Fiichotteranlage wird das unter anderem
dadurch erreicht. daB sich die Tiere auf dem Weg zum Lager
durch mehrere enge Locher quetschen müssen.
Neue Zürcher Zeitung vom 25.06.1973
Pflanzen zu verwenden, um zwischen ihnen lebende
Tiere zu präsentieren. Der nächste Schritt ist doch
ganz selbstverständlich, zwischen den Gummi-
öl
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Montag. 25. Juni
197.1
FORSCHUNG UND TECHNIK
Mittagausgabe Nr. 288
91c»c
lassen können. Man erreicht das leicht z. B. durch
)
d i Eigen.irt. daß sie w&hrend ihrer Entwicklung, durch Wa9sor.iufn.ihmo wachsen. Im
ler Reptilien hnbon o
werden sie mit Vorteil Inkubatoren anvertraut, wie sio lür monschlicho Frühgeburten verwendet wordon. In don
offonon, mit romem Tori bologton Plastic-Säckon reifen (im Laul von rund 100 Tagen) Pythonoior heran.
pflanzen auch Gummitiere zu /eigen
siehe Disncyand. I chte lebende Pflanzen haben im Zoo nicht
nur die wichtige Aufgabe, einen naturechten biologischen Rahmen, ein natürliches Dekor zu bilden,
sundoi u sie tind auch überaus wichtige Indikatoren
und Regulaloren des Klimas, insbesondere auch des
Mikroklimas, d.is füi die Piere von entscheidender
Bedeutung !st. Nicht nur der Besucher, der Mensch.
.sondern auch das Tier mulS sich in seiner Umgebung,
in seinem Territorium wohlfühlen. Dazu braucht es
neben einem topographisch (Versteck-, Klettcr-,
Schwimm-, Grabmöglichkeiten usw.) auch einen
klimatisch zusagenden Kaum.
1
Einrichtungen für Luftatracr
Ts gibt
vom Wurm bis /um Menschenaffen
grundsätzlich zwei große Kategorien von Tieren:
Wasseratmer und Luftatmer. Dabei ist merkwürdig,
daß in bezug auf die klimatischen Bedingungen
die Wasseratmer (Fische) bis auf den heutigen Tag
im Zoo immer mehr Rücksicht erfahren als die
(Reptilien. Vögel, Säugetiere), /um BeiI uftatmer
werden in jedem auch noch so einfachen
Aquarienbuch fur jede Fischart die ihr zuträglichen
Wassertemperaturen angegeben; aber das Buch mit
d e entsprechenden Angaben über die Vorzugsn
spiel
tcmpcralurcn. Luftfeuchtigkeit usw. von Zoovögeln
und Säugetieren ISßt immer noch auf sich warten.
In der vierbündigen cTerranenkunde» des Mediziners Wilhelm Klingelhöffer (1955- 1159) finden sich
einige Angaben ober die Wärme- und Lichtbedürfnisse von Amphibien und Reptilien. Erst G. Nictzkc
(1969-197:) gibt diesbezügliche Daten für die
einzelnen Arten Im Gegensatz dazu weiß selbst der
blutige Aquariumanffinger seit Jahrzehnten, daß er
sein Kornllenfischbecken in bestimmter Weise beleuchten, heizen, durchlüften und filtrieren muß;
das geht nicht ohne entsprechende Apparate. Aber
das erste voll klimatisierte Haus für Lufttiere im
Z o wurde in der Schweiz erst 1959 in Betrieb geo
nommen, nämlich das Zürcher Menschenaffenhaus.
In ihm wurde auch eine strikte Trennung von Publikums- und Tierraum durchgeführt. Der Zuluft der
Tierräume wird übrigens O/on zugesetzt zur Desodorisation und zur Desinfektion. In diesem Haus
gibt es für n
d e Besucher keine störenden Tiergerüche, und das sollte heute in jedem Tierhaus
angestrebt werden. Auch das Afrikahaus des Zürcher
Z.oos ist mit einer umfangreichen Klimaanlage
ausgerüstet
(vgl.
Wohlergehen
Abb. 2).
Das
von Tieren im Zoo hängt jedoch nicht nur
von raffinierten technischen Einrichtungen ab; vielmehr muß die Konstruktion der Anlage n
d e l.ehensgewohnheiten der Pfleglinge optimal angepaßt werden Fischotter z. B. sind äußerst heikel; sie brauchen mehr als nur eine Betonwanne und einen
feuchtkalten Unterschlupf. Der europäische Fischotter, in der Schweiz ausgerottet, in Puropa aufs
schlimmste bedroht, konnte auf unserem Kontinent
noch nie gezüchtet werden, in England nur wenige
Male I mc trockene Schlafstelle ist für diese amphibisch lebenden Säuger unerläßlich. In der von der
Tiergartcngescllscbaft dem Zürcher Zoo geschenk-
,
ten Fischotteranlage wird dies u. a. dadurch erreicht
daß sich die Tiere auf dem Weg zum Lager durch
mehrere enge Löcher quetschen und mit Heu belegte
Kammern durchqueren müssen (vgl. Abb. 3).
Weder Charles Darwin noch Alfred Hrehm war
vergönnt, das Heranwachsen eines Im Zoo gehöre neu Menschenaffen zu beobachten. Die Menschenaffen waren früher äußerst kurzlebig. Sie erlagen entweder mitgebrachten Infektionskrankheiten,
es
falscher Ernährung, vor allem aber der Tuberkulose, da sie den Luftraum mit menschlichen Bazillenträgern teilten und gegen Tuberkulose viel weniger widerstandsfähig waren als Menschen. Außerdem waren früher e
d i Behausungen für Menschenallen bei viel zu trockener Luft meist stark überhitzt. Regelmäßige Zuchterfolge mit Menschenaffen
stellten sich erst nach Hinführung des Glasabschlusses als Infektionsbarriere gegenüber dem Publikum
ein. Unsere nahe Verwandtschaft mit den Menschenaffen kommt eben auch darin /um Ausdruck, daß sie
sich so gut wie alle menschlichen Infektionskrankheiten zuziehen können wie Tuberkulose, Grippe,
Keuchhusten.
Nächst den Menschenaffen und Affen hatten
wohl die Flughunde, gleichfalls Bewohner der
feuchten Tropenzone, viel zu leiden. Ihre großflächigen Flughäute waren früher im Zoo der Austrocknnng in besonderem Maße ausgesetzt (Vgl.
Abb. 4). Hohe Luftfeuchtigkeit verlangen auch die
tropischen Urwaldreptilien, und gerade bei ihnen
dienen e
d i vorher erwähnten lebenden Pflanzen
nicht nur als Dekoration, sondern als wichtige Indikatoren des richtigen Mikroklimas. Sie gedeihen
nur bei geniigender Boden- und Luftfeuchtigkeit. Bei
unregelmäßiges Verlegen von Heizkabeln im Boden
und durch das Anbringen von Strahlern vorzugsweise mit Infrarot um. Ultraviolett. Das Wärmeund Strahlungsbedürfnis mancher Reptilien wird
aber oft falsch beurteilt. So liegen Krokodile keineswegs stundenlang «wie ausgestopft» in der Sonne.
Vielmehr kann man ein Krokodil mit zugebundenem
Maul in den Tropen durch einstündige Besonnungsexposition töten. In sonnenexponierten Glasbehältern kann es in kurzer Zeit zu gefährlichen Stauungen und zum Hitzetod der Bewohner kommen.
Das hat schon mancher Reptilienliebhaber erfahren,
der seinen Pfleglingen etwas Sonne gönnen wollte.
Nicht nur mit der Wärme muß sorgfältig umgegangen werden, sondern auch mit dem Licht.
Schlagartiger Wechsel von Hell und Dunkel ist unbiologisch, mit Ausnahme des Blitzes. Sonst liegt
bei jedem Wechsel die Dämmerung dazwischen. Die
meisten Tische können ihre Pupillen nicht verengen.
Wenn sie im Aquarium plötzlich geblendet werden,
kann das zu heftigen .Schreckwirkungen führen: sie
schießen gegen das Glas und schlagen sich dabei
unter Umständen den Kopf ein. Viele überraschende
Todesfälle bei Fischen sind auf diesen Umstand
zurückzuführen. Bei Vögeln wirkt sich zuweilen eher
das Gegenteil schädlich aus, nämlich schlagartige
Verdunkelung, Im Freien ist das Aufsuchen des
Nistplatzes für viele Tagvögel ein umständliches
Unternehmen, oft fast eine Art KriH-; denn in der
Nacht drohen viele Feinde. Hine sichere Schlafstelle
ist lebenswichtig; sie muß daher votsichtig ausgewählt bzw. aufgesucht werden. Im Zoo, besonders
wenn es sich um große Volieren handelt, weiden
daher mit Vorteil Dämmerungsanlagen eingebaut
anstelle der menschlichen Knipsschaltcr. Durch
Automaten kann die Tagesdaucr in unserem europäischen Winter den Verhältnissen in n
d e Tropen
(12 Stunden lageslicht) angepaßt werden.
Neuerdings spielen automatische Schaltanlagen
auch bei nachtaktiven Säugetieren in Zoos eine
große Rolle. In sogenannten Nocturnal Hauses will
man dem Publikum Gelegenheit bieten, auch solche
Tiere in voller Aktivität zu zeigen, die normalerweise tagsüber schlafen und daher vom durchschnittlichen Besucher als langweilig
ohne Schauwert
empfunden werden. In Wirklichkeit bietet aber gerade auch das Schlafverhalten dem biologisch geschulten Beobachter viel Interessantes. Das Prinzip
der Nocturnal Houses besteht darin, daß die Tiere
(Kröten, Eulen, Fledei mause, Nager, Erdferkel,
lage aus den Terrarien zu entfernen und sie in
(etwas veraltete) Inkubatoren für menschliche Frühgeburten einzulegen (vgl. Abb. 5). Dort können im
sozusagen sterilen Milieu Temperatur und Feuchtigkeit optimal geregelt werden, außerdem lassen sich
Ameisenfraß, Verpilzung und Gefressenwerden durch
andere Reptilien verhindern.
Reptilien als wcchsclwarmc (poikilotherme)
von wenigen Ausnahmen wie brüTiere können
tende Python (Hediger I960) abgesehen
keine
lügenwärme erzeugen. Sie sind daher völlig von der
Temperatur ihrer Umgebung abhängig. In sogenannten Temperaturorgeln, langgestreckten VerBUChskBfigen
mit einem kühlen und einem warmen
und allen Zwischenstufen
, lassen sich im
Laboratorium d
e i Vorzugstemperaturen dadurch ermitteln, daß man prüft, in welchem Temperaturbereich sich die Tiere vorzugsweise aufhalten. Natürlich gilt es dabei, wie in allen Versuchen, in denen
nicht tote Reagenzien, sondern lebende Tiere verwendet werden, allerlei biologische Fehlerquellen zu
Ende
ph. Die neuen, von Philips entwickelten KonstantCielchspannungsnetzgerSte
PK 1515 (30 V, 12,5 A) und
PE 1505 (7,5 V, 40 A) wiegen im Gegensatz zu ihren
'
P
.........
.'.v;:.>;:'sj;;jni.iv,V
Vorgängern nur noch 9,7 kg und haben nur noch etwa
ein Drittel der früheren Abmessungen. Zur Grundausfuhrung gehören das in drei Bereichen umschaltbate
Abb. 7. Voll aktivo Schroieulen in der großartigen Anlago
of D.irknoss» des Bronx-Zoos. Dio Tiere präsontioron
sich dorn im Dunkeln stehenden Bosuchor in einer mondlichtähnlichon Atmosphäre. In dor Nacht sind sie hol! beleuchtet und ruhen dann, wie es Nachttioro am Tngo zu tun
pflegen (Photo: Now York Zoologlcal Society).
auch mitten in der Nacht. Bei anderen ist die Aktivität weniger vom Licht als von ihrer inneren Uhr
abhängig. Die grandioseste Anlage eines solchen
Nachthauses ist die 1969 eröffnete «World of Darkness» im Bronx-Zoo in New York, wo dem Besucher
ab Tonband auch noch charakteristische Lautäußerungen von nachtaktiven "Tieren vorgespielt werden.
holen. Auch wenn die Fahrzeug-Batterie vorübergehend
abgeklemmt wird, bleibt die Anlage programmiert. Um
eine dieser eingespeicherten Teilnehmer-Rufnummern
vom Fahrzeug aus anzuwählen, brauchen nur 2 Tasten
gedrückt zu werden. Die Zieltaste «Z», die den Zugang
zum Speicher öffnet, und dann eine der Ziffern 1 bis 0,
unter welcher die gewünschte Rufnummer gespeichert
ist. Außer den 10 Speichern für die schnelle Zielwahl
hat das Gerat noch einen II. Speicher, der die jeweils
zuletzt eingegebene Rufnummer festhält. Kommt keine
Verbindung zustande, so kann der Ruf durch zweimaliges Drücken der «Z»-Taste wiederholt werden, ohne
daß die Rufnummer wieder neu gewählt werden muß.
für Schaltuhren
ttz. Das abgebildete Gerät dient zur Messung der
Ganggenauigkeit von Uhren mit mechanischer Hemmung. Seine wichtigsten Eigenschaften gegenüber ähnlichen Meßgeräten bestehen darin, daß es tragbar ist
und durch Batterien gespeist wird. Dadurch erschließt
es die Möglichkeit, beispielsweise Schaltuhren an der
Stelle ohne zeitraubende Demontage auf e
i h r Ganggenauigkeit zu prüfen. Die Messung erfolgt durch Icicli-
Meßinstrument mit Spkgclskala, so daß exakt auch
kleine Strom- und Spannungswerte abgelesen werden
können, Zchngangpolentiomctcr zur leichten und sicheren Umstellung von Strom und Spannung, Glimmlampen,
die die jeweils arbeitende Stabilisierungsart anzeigen, und
ein separat einstellbarer UebersponnungsschutZ zum
Schutz der angeschlossenen Verbraucher. Heide Geräte
stehen in drei Ausführungen zur Verfügung: als
Vi 19"-Einsc!uib (auch als Tischgerät zu verwenden), mit
elegantem Gehäuse als Tischgerät (vgl. Abbildung) und
mit 19"-Einschubrahmen als 19"-Gerät ('/i 19'-Blindplatte ist ebenfalls lieferbar).
Antolelrfon mit Mini-Computer
tkd. Die Firma Tekade entwickelte ein Autotclcfon mit Selbstwahl der 2. Generation (vgl. Abbildung). Die Wahl der Nummer erfolgt durch Tastendruck; die eingetastete Ziffer wird elektronisch ange-
rückzieht und sich dabei schwere Brandwunden
zuzieht, wie das in mehr ah einem Zoo vorgekommen ist. Auch aus vielen anderen Gründen (Verstecke für Ungeziefer, Krankheitsüberträger usw.)
sollen im Zoo unübersichtliche Nischen, Hohlräume,
Kanäle strikte vermieden werden.
Abb. 6. Dio Gesunderhaltung tropischer Reptilien (hier ein
Nashornleguan) ist unter anderem abhangig von der richtigen
Raum- und Bodentemperatur, aber auch von strahlender Wärme,
die von Ultraviolett liefernden Lampen gespendet wird.
aber in einem sehr schwachen Rot- oder Blaulicht
präsentieren (vgl. Abb. 7). Das klingt sehr einfach,
doch ist diese zeitliche Umstimmung nicht bei allen
Arten gleich gut möglich, schon deswegen, weil es
nicht lediglich Tag- und Nachttiere gibt. Viele haben
polyzyklische Aktivitätsphasen und ruhen zum Teil
Gnngfehlrr-Meß<;;oriü
vermeiden, wie z. B. die Bevorzugung von Ecklagen, weil sie mehr Kontakt bieten, oder Dekkungsmöglichkeiten, die von Gegenstände
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außerhalb der Versuchsanordnung ausgehen, usw. Zuweiüberwiegt
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die Attraktion der Deckung derart,
daß z. B. eine ausgerissene Pythonschlange sich in
einen dunkeln Winkel auf die Heizungsröhren zu-
Mit der einzigen Ausnahme der altertümlichen
Briickenechse von Neuseeland (Sphenodon punetatus, 12 15 C) sind sozusagen alle Reptilien recht
wärmeliebend. Mit der entsprechenden Aufheizung
des Raumes allein ist es jedoch nicht getan, vielmehr verlangen sie eine örtlich und zeitlich differenzierte Bodenheizung und außer dieser «stumpfen» Wärme eine gerichtete Quelle strahlender
Wärme, in deren Wirkungsbereich sie sich buchstäblich breit zu machen pflegen; besonders gilt das für
Echsen (vgl. Abb. 6). Die Wärme darf nicht homogen im ganzen Raum verteilt, sondern sie muß, wie
erwähnt, differenziert sein, so daß die Tiere nach
ihrem Belieben geeignete Stellen aufsuchen und ver-
Halbaffen usw.) während der Nacht hellem Licht
ausgesetzt werden, während der Besucherzeit sich
Rundschau
Neue Korutant-GIeichapannungsnetzgcrSte
Plastic-Pflanzcn aber kann es passieren, daß selbst
sumpfliebende Arten mit einer trockenen Staubschicht bedeckt sind.
Der delikate Häutungsprozeß vieler Echsen und
Schlangen des tropischen Rcgenwaldcs kann sich
nur in hoher Luftfeuchtigkeit normal abspielen, und
ihre Hier, meist in den Boden abgelegt, haben die
Eigenart (im Gegensatz ZU Vogeleiern), durch Wasseraufnahme betrachtlich zu wachsen. In zu trockener F.rde müssen solche hier absterben. Im Zürcher
Zoo pflegen wir Reptilieneier gleich nach der Ab-
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tes Aufpressen eines empfindlichen Mikrophons während
einiger Sekunden auf das Uhrgehäuse. Der Gangfehlcr
wird in Minuten pro Monat Laufzeit der Uhr in zwei
Meßbereichen, entweder bis 25 Minuten oder bis 50
Minuten Abweichung pro Monat, direkt auf einem
Zeigerinstrument abgelesen. Die Meßgenauigkeit liegt
bei + 1 Minute pro 30 Tage. Gemessen werden kann
die Ganggenauigkeit von allen Uhrentypen mit mechanischer Hemmung, deren Schlagzahlen sich innerhalb
von 2 Sekunden in beliebigen Intervallen wiederholen.
Geliefert wird das Gerät unter der Typenbezeichnuni;
6881 mit einem Schulterriemen und auf Wunsch mit
re i n e I-edertragtasche. (Tettex AG, 8042 Zürich)
Wanderfeldröhre mit zweistufigem Kollektor
aet. Durch die Entwicklung von Satelliten-Wanderfeldröhren wurde ein neuer Stand der Technik erreicht,
der auch für Richtfunkröhren nutzbar gemacht wurde.
Die von AEG-Telefunken entwickelte Wanderfeldröhre
YH 1193 arbeitet im Frequenzbereich von 10.7... 11,7
GHz bzw. 11,7. . . 12,7 Gtlz mit einer Betriebsleistung von
20 Watt. Sie ist mit einem zweistufigen Kollektor ausgerüstet. Ihr Wirkungsgrad bei Sättigung wurde auf
zeigt und leuchtet an der Ziffcranzeige zur Kontrolle
kurzfristig hell auf. Bei Nachtfahrten ist das Tastfeld
beleuchtet. Ein eingebauter elektronischer Speicher speichert 10 Rufnummern mit je maximal 14 Ziffern. Somit bietet das neue Autotelefon dem Benutzer die Möglichkeit, 10 seiner wichtigsten Rufnummern selbst zu
programmieren, sie jederzeit zur Hand zu haben, sie
jederzeit zu löschen und den Ruf unbegrenzt zu wieder-
Neue Zürcher Zeitung vom 25.06.1973
42% verbessert. Dies bedeutet eine Steigerung von 12
bis 15% gegenüber Wanderfeldröhren modernster integrierter Bauweise mit einstufigem Kollektor. Zudem
konnte der relative Wirkungsgrad unterhalb der Sätiigungsldstung um 35% verbessert werden, und die thermische Verlustleistung beträgt nur 55% einer Wanderfeldröhre mit einstufigem Kollektor. Gewicht und Abmessungen entsprechen den Werten der bisher in integrierter Bauweise ausgeführten Wanderfeldröhren mit
einstufigem Kollektor, so daß 7-R-Bauweise möglich ist.