Flashback - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Flashback - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
Oldie Markt 10/03
Flashback
2 Oldie Markt
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Yesterday
Yesterday: Das geschah vor 27 Jahren
* Patti Smith in Hamburg: Wann hast du das letzte Mal eine Band
erlebt, die in einen Laden reinkommt, die Instrumente aufreißt bis
zum geht nicht mehr, probiert, ob es wohl so hinkommt und dann loslegt, fünf Minuten, nachdem sie den Laden betreten hatten? Ohne
Soundcheck und ohne langes Gebrabbel und Getue. Dabei waren es
nicht mal ihre Instrumente, geschweige denn ihre Anlage. Das Onkel
Pö erzitterte. Emotionen, soviel Kommunikation von Mensch zu
Mensch ist im Pö schon lange nicht mehr in beide Richtungen über
die Bühne gegangen. Technisch versiertere Bands spielen dafür jeden
Abend dort. Wie kaputt muss dieses New York sein, dass es diese
kaputten Leute und diese kaputte Musik hervorbringt. Dennoch kein
Grund für uns, aufs hohe Ross zu steigen, denn das kaputte an New
York ist nur ein Spiegel für dich und mich. Die Kunst dabei ist, die
destruktive Spannung in ein positives Lebensgefühl umzupolen. Sich
zu befreien. Auf diesem Weg sind Patti And The Rude Boys, sonst
würden sie sich sicher nicht der Mühe unterziehen, diese Musik zu
machen, die kaum einer will.
* George Harrison wird von seiner alten Vertriebsfirma A&M auf
Zahlung von 6 Millionen Dollars wegen zuviel erhaltener Tantiemen
verklagt. Der Grund: Harrison habe die vertraglich zugesicherten
4 Solo-LPs nicht produziert und obendrein 588.000 Pfund an Vorschüssen nicht zurückgezahlt. Darauf reagiert er, indem er WEA
den Vertrieb seines Labels Dark Horse anbietet.
* Es ist eine neue Gruppe und geht gut los. Die eine Dame, Ellen
Meyer, und die vier Herren, Zabba Lindner vom Release Music
Orchestra, Bernd Kiefer und Wolfgang Grasekamp von Kickbit
Information plus Johannes „Alto“ Pappert von Kraan sind erst ein
paar Wochen beieinander, und die beiden Konzerte, die sie bis dato
gespielt haben, waren für die Musiker wie auch für das Publikum
recht erfolgreich. Zur Zeit leben Es in Wintrup bei Kraan und proben,
proben und proben. Noch in diesem Monat solls zwecks einer Tournee in die Schweiz gehen und im Dezember wird aller Voraussicht
nach Deutschland an der Reihe sein.
* Stevie Wonders zu lange erwartete Doppel-LP (plus EP) Songs In
The Key Of Life ist kurz nach Erscheinen auf Platz 1 der US-Charts
gesaust und das obendrein mit ʼnem Bullet. Stellt sich die Frage:
Welcher Platz liegt vor dem ersten Platz?
* Eric Burdonʼs neue Band heißt Barrel. Von der letzten BurdonBand sind nur noch der Bassist Dave Dover und Gitarrist Kenny
Parry übrig geblieben. Neu hinzugekommen sind Lead-Gitarrist
Brian Parrish, Schlagzeuger Leslie Binks und der Keyboarder
Brian Chattam.
* Eberhard Schöner trat mit dem Bali-Agung Orchester auf und
siegte. Er brachte das Gamelan-Orchester aus Bali in die Hamburger
Musikhalle und es wurde ein schöner Abend. Was sich da an Ereignissen auf der Bühne tat, kam mir manchmal wie ein fröhlicher,
kleiner Krieg vor. Ein sehr sympathischer Krieg aus traditioneller
balinesischer Musik und den Rock-Rhythmen unserer westlichen
Welt. So, als würde der Eine fragen, der Andere antworten und man
gemeinsames Suchen danach mit Lachen beantworten. Eberhard
Schöner ist der, der am Fürstenhof Saba entdeckte, dass Tanz und
Musik auf Bali völlig synchron laufen. Er sah den Jungen, der seine
europäischen Dirigier-Bewegungen in seine Körpersprache (Tanz)
umsetzte und das war dann der Schlüssel. So auch im Konzert: Er
tanzte sich in sie herein. Mit sanften, dann fordernden oder wellenförmigen Bewegungen der Hände lenkte er, bestimmte er RockRhythmen in die Köpfe der Balinesen, für die ein ungeheurer Film
da ablaufen musste. Der für mich noch immer läuft, wenn ich mir
die Tänzerinnen vor Augen rufe.
* Clive Davis, Arista-Boss, kriegt 10.000 Dollar Strafe wegen angeblicher Steuerhinterziehung aufs Auge gedrückt.
* The Streetwalkers sind wieder komplett! Für Nicko, den Drummer
und John Plotel, den Bassisten, kamen Schlagzeuger Dave Dowle,
Ex-Brian Auger Band, Bassist Mickey Feat, Ex-Rare Bird und Keyboarder Brian Johnson, Ex-Murray Head Band, hinzu.
* Cuby & The Blizzards haben sich aufgelöst. Grund: Der Gitarrist
Eelco Gelling nahm ein Angebot von Golden Earring an, bei ihnen
einzusteigen.
* Die E.L. Hillbillies werden ihre langerwartete LP dank der Hilfe
von Käptʼn Achim Reichel bald fertiggestellt haben. Allerdings ohne
Gitarrist Gerd Krawinkel und Keyboarder Horst Bösing. Die sind
ausgestiegen und suchen für eine neue Band einen Bassisten, der
auch Banjo spielen kann, einen Schlagzeuger und einen Sänger. Bei
den Hillbillies dagegen muss nun der arme Geiger auch noch das
Piano bedienen und ein Mensch namens Ulli Möhring von einer
Band namens Schröder Goes Country wurde als Harmonikaspieler
und Gitarrenzupfer (akustisch) verpflichtet.
* Lynyrd Skynyrd-Sänger Ronnie van Zant wurde in diesen Tagen
Vater einer Tochter: Seine Frau Judy brachte Melodie Marie zur
Welt.
* Die EMI lässt verlauten, dass die Differenzen zwischen Helmut
Koellen und Porky Fritz reine Spekulationen sind. Haben wir etwas
anderes behauptet?
Neu-Erscheinungen
AC/DC – High Voltage Atlantic WEA ATL 50247
Amon Düül II – Pyragony X Teldec 6.22890
Banco – As In A Last Supper Manticore Ariola 28004 XOT
Gato Barbieri – Caliente A&M Ariola 27961 XOT
Bonnie Bramlett – Same Capricorn Polydor 2429 145
Can – Flow Motion EMI 1C062-31837
Ry Cooder – Chicken Skin Music Reprise WEA REP 54083
Derringer – Same Blue Sky CBS SKY 81458
Bob Dylan – A Hard Rain CBS 86016
Eloy – Dawn Harvest EMI 1C062-31787
Henry Gross – Release Lifesong Ariola 27789 XOT
Arlo Guthrie – Amigo Reprise WEA REP 54077
Geff Harrison – Salford Decca Nova 6.22566
Richie Havens – The End Of The Beginning A&M Ariola 27962
Luciferʼs Friend – Mind Exploding Vertigo 6360 633
Curtis Mayfield – Give, Get, Take And Have Buddah 67003
Ozark Mountain Daredevils – Men From Earth A&M Ariola 27963
Graham Parker – Howlinʼ Wind Vertigo Phonogram 6360 129
Savoy Brown – SkinʼnʼBone Nova 6.22547
Sons Of Champlin – A Circle Filled With Love Ariola 27690 OT
Split Enz – Mental Notes Chrysalis Phonogram 6307 581
Starz – Same Capitol EMI 1C062-82281
Styx – Crystal Ball A&M Ariola 28135 XOT
Tangerine Dream – Stratosfear Virgin Ariola 28146 XOT
Wah Wah Watson – Elementary CBS 81582
Jesse Winchester – Let The Rough Side Drag Bearsville BEA 55512
Edgar & Johnny Winter – Together Blue Sky CBS SKY 81338
Gary Wright – The Dream Weaver Warner Brothers WEA 56141
Die deutsche Hitparade
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Diese Seite dokumentiert die Top 20 der englischen
Hitparade im angegebenen Monat. Die Nummern
1-20 stellen die Reihenfolge am ersten Erhebungstag
UK-Charts
des Monats vor, die Zahlen danach die Plätze, auf
denen die Singles rangierten, die an den folgenden
Daten des Monats in die Top 20 einzogen. Die je-
weils erreichten Plätze stehen unter den jeweiligen
Daten.
Pink Island: Die Labelstory III
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Reggae
statt
Rock
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Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Diesen Satz befolgte
Chris Blackwell, als er sich dem progressiven Rock ab- und Bob
Marley zuwendete.
Die Stars der dritten Generation: Roxy Music (hinten v.l.): Paul Thompson, Eddie Jobson, Phil Manzanera. Vorne v.l.: Duncan
Mackay, Bryan Ferry, John Wetton.
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Ganz egal, in welcher Firma man auch tätig
ist: Es ist nie gut, nur in einem einzigen
Zweig aktiv zu sein. Wer vor Rezessionen
und ähnlich hässlichen Begleiterscheinungen
der Wirtschaft gefeit sein will, der muss sich
diversifizieren. Das macht besonders in der
Musikindustrie Sinn, wo der Trend von heute
schon über Nacht der alte Hut von morgen
sein kann, gerade in England, wo die Musikzeitungen gerne neue Stilarten propagieren,
um die eigene Auflage zu sichern.
Deswegen sollte man, so man im Geschäft
mit der Rockmusik erfolgreich bestehen will,
bestmöglich selbst Maßstäbe setzen – eine
Maxime, die sich Chris Blackwell stets zu
eigen machte. Klar: Das rosa Label, das
die Platten der halben englischen Elite in
Sachen progressiver Rock schmückte, war
inzwischen bestens etabliert und wurde, wie
beispielsweise seit den 60er Jahren Atlantic,
von hoffnungsvollen Nachwuchs-Stars ganz
bewusst aufgesucht, weil man sich dort die
richtige Einstellung zu der eigenen Musik
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erhoffte. Da konnte es schon passieren,
dass einige Newcomer zunächst abgelehnt
wurden, ehe sie dann doch auf Island unterkamen, wie zum Beispiel die vielleicht
größten Stars der dritten Welle, Roxy Music.
Die hatten sich vermittels eines Demobands
1972 bei Island vorgestellt, waren aber abgelehnt worden.
Dasselbe Band hatten sie einem Journalisten beim Melody Maker, Richard Williams,
zugeschickt, der zwar nicht so recht wusste,
was er davon halten sollte, die jedoch vom
Äußeren her wie die amerikanischen Nostalgie-Rocker Sha Na Na aufgemachte Band
auf jeden Fall aufregend fand. Kurz darauf
wurde er von Chris Blackwell als Talentsucher und Produzent verpflichtet und sein
erster Vorschlag war es, Roxy Music unter
Vertrag zu nehmen, was denn auch 1972
geschah. Zu diesem Zeitpunkt existierte
das rosa Label nicht mehr – es wurde Ende
Pink Island: Die Labelstory III
Oldie-Markt Discographie
Island (4)
von Frank Küster
Die LPs (3)
1970
ILPS 9138 Free – Highway
A: The Highway Song / The Stealer / On My Way / Sunny Day
B: Ride On Pony / Love You So / Bodie / Soon I Will Be Gone
ILPS 9139 Renaissance – Illusion
RI 1971 D: Island Ariola 85689 IT, 1974 UK: Island HELP 24
A: Love Goes On / Golden Thread / Love Is All / Mr. Pine
B: Face Of Yesterday / Past Orbits Of Dust
ILPS 9140 Incredible String Band – Be Glad For The Song Has No Ending
RI 1974 D: Island Ariola 88027 ET
A: Come With Me / All Writ Down / Vishangro
B: See All The People / Waiting For You / The Song Has No Ending
ILPS 9141 King Crimson – Lizard
RI 1970 D: Island Philips 6405 012, RI 1977 D: EG Polydor 2344 071, UK: EG EGLP 4, RI
1984 D: EG Ariola 207 584
A: Cirkus Including Entry Of The Chameleons / Indoor Games / Happy Family / Lady Of The
Dancing Water
B: Lizard: Prince Rupert Awakes / Bolero-The Peacockʼs Tale / The Battle Of Glass Tears-Dawn
Song-Last Skirmish-Prince Rupertʼs Lament / Big Top
ILPS 9142 Traffic – Live November 1970
Never Released, Although Acetate And Testpressing Are Said To Exist. Instead The Number
Was Occupated By Uriah Heep
ILPS 9142 Uriah Heep – Very ʻeavy, Very ʻumble
RI 1971 D: Island Ariola 85690 IT, 1977 D: Bronze Ariola 28763 ET, UK: Bronze BRNA 142,
RI 1987 D: Bronze Ariola 208 294
A: Gypsy / Walking In Your Shadow / Come Away Melinda / Lucyʼs Blues
B: Dreammare / Real Turned On / Iʼll Keep On Trying / Wake Up (Set Your Sights)
1971
ILPS 9143 Quintessence – Dive Deep
RI 1973 D: Island Ariola 87636
A : Dive Deep / Dance For The One / Brahman
B: The Seer / Epitaph For Tomorrow / Sir Ram Chant
ILPS 9144 Mott The Hoople – Wildlife
RI 1972 D: Island Ariola 86696 IT
A: Whiskey Women / Angel Of Eighth Avenue / Wrong Side Of The River / Waterlow / Lay
Down
B: It Must Be Love / Original Mixed-Up Kid / Home Is Where I Want To Be / Keep A
Knockinʼ
ILPS 9145 Jethro Tull – Aqualung
RI 1972 D: Island Ariola 85383 IT, 1973 D: Chrysalis Phonogram 6307 515, UK: Chrysalis
CHR 1044, 1980 D: Chrysalis Ariola 202 659, 1984 US: Chrysalis Columbia V 41044, 1996
UK: EMI LP 25 AQUA 1 (2 LP, 25th Anniversary, + 2 Tracks + Interview)
A: Aqualung / Cross-Eyed Mary / Cheap Day Return / Mother Goose / Wondʼring Aloud /
Up To Me
B: My God / Hymn 43 / Slipstream / Locomotive Breath / Wind-Up
ILPS 9146 Mike Heron – Smiling Men With Bad Reputations
A: Call Me Diamond / Flowers Of The Forest / Audrey / Brindaban / Feast Of Stephen
B: Spirit Beautiful / Warm Heart Pastry / Beautiful Stranger / No Turning Back
Pink Island: Die Labelstory III
1971 zugunsten des neuen Insel-Designs
eingestellt und damit war nach Ansicht von
vielen Beobachtern die progressive Phase
des Blackwell-Labels vorbei – und das hatte
natürlich seinen Grund: Die Rockmusik hatte sich in den letzten vier Jahren verändert
und war aus der Zeit der wilden Experimente in die des Absahnens gegangen – sprich:
Wer jetzt noch nicht seinen Stil und damit
Erfolg gefunden hatte, sah relativ alt aus.
Die großen, experimentellen und progressiven Bands hatten in der Regel den Sound
entwickelt, dem sie in den nächsten Jahren
treu blieben, wobei sie ihn immer mehr verfeinerten und komplizierten – Yes, Genesis
und King Crimson sind dafür nur drei von
vielen Beispielen.
Es ist kein Geheimnis, dass die 70er Jahre die Zeit des ganz großen Geldes in der
Rockmusik waren, wo die Plattenfirmen
in jedem Jahr höhere Gewinne einfuhren,
falls sie es einigermaßen clever anstellten.
Das erwies sich in den 80er Jahren dann als
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ILPS 9147 Mick Abrahams Band – Same
A: Greyhound Bus / Awake / Winds Of Change / Why Do You Do Me This Way
B: Big Queen / Not To Rearrange / Seasons
ILPS 9148 Mountain – Nantucket Sleighride
RI 1989 UK: Beat Goes On BGOLP 33
A: Donʼt Look Around / Taunta (Sammyʼs Tune) / Nantucket Sleighride (To Owen Coffin) /
You Canʼt Get Away / Tired Angels (To J.M.H.)
B: The Animal Trainer And The Toad / My Lady / Travellinʼ In The Dark (To E.M.P.) / The
Great Train Robbery
ILPS 9149 Heads, Hands & Feet – Same
RI D 1978: Capitol EMI 1C038-67584 (Note: The US-Pressing On Capitol Is A Double-Album
With A Total Different Tracksequence And More Tracks)
A: Iʼm In Need Of Your Help / Send Me A Wire / I Wish You Knew Me / Everybodyʼs HustlinʼHang Me, Dang Me / Devilʼs Elbow
B: Country Boy / Tryinʼ To Put Me On / Delaware / Pete Might Spook The Horses / Little Bit
Lonely
ILPS 9150 Paladin – Same
A: Bad Times / Carry Me Home / Dance Of The Cobra
B: Third World / Fill Up Your Heart / Flying High / The Fakir
Abweichende Nummern
IDP
1970
IDP 1 Doppel-Album: Various Artists: Bumpers
A: Traffic: Every Motherʼs Son / Bronco: Love / Spooky Tooth: I Am The Walrus / Quintessence:
Jesus, Buddha, Moses, Gauranga
B: Mott The Hoople: Thunderbuck Ram / Jethro Tull: Nothing To Say / Jimmy Cliff: Going
Back West / Blodwyn Pig: Send Your Son To Die / Dave Mason: Little Woman
C: John & Beverley Martyn: Go Out And Get It / Traffic: Roaminʼ Through The Gloaminʼ
With 40.000 Headmen / If: Reaching Out On All Sides / Free: Oh I Wept / Nick Drake: Hazey
Jane
D: Fairport Convention: Walk Awhile / Cat Stevens : Maybe Youʼre Right / Renaissance : Island
/ Fotheringay : The Sea / Clouds : Take Me To Your Leader
ILPS 9120
verhängnisvoll, als der Markt kleiner wurde
und sich schließlich in den 90ern in immer
kleinere Nischen aufteilte, so dass die Auflagen immer kleiner und für die großen Firmen
kaum noch kommerziell vertretbar wurden.
Doch zu diesem Zeitpunkt hatte Chris
Blackwell sein Kind längst an PolyGram
verkauft und sich auf eine Hotelkette und
die DVD zurückgezogen, die er vermittels
Palm vermarktete.
Zurück zum rosa Label: Definitiv ist die
Nummer ILPS 9150, Paladin, als Pressung
auf dem rosa Label gesichtet wurden, so
dass unsere Diskografie mit diesem Label
aufhört. Wie bei Vertigo swirl ist es natürlich
denkbar, dass in anderen Märkten als dem
englischen das pink Design noch einige Jahre lang benützt wurde, doch darüber ist der
Redaktion derzeit nichts bekannt.
Wie bei Plattenfirmen üblich, brachte auch
bei Island der Erfolg zwei Probleme mit
IWPS
1969
IWPS 2 Various Artists: You Can All Join In
A: Jethro Tull: A Song For Jeffrey / Spooky Tooth: Sunshine Help Me / Free: Iʼm A Mover /
Art: Whatʼs That Sound / Tramline: Pearly Queen / Traffic: You Can All Join In
B: Fairport Convention: Meet On The Ledge / Nirvana: Rainbow Chaser / John Martyn:
Dusty / Clouds: Iʼll Go Girl / Spencer Davis Group: Somebody Help Me / Wynder K. Frog:
Gasoline Alley
IWP 3 Various Artists: This Is Sue! (Mono)
A: Chris Kenner: Land Of 1000 Dances / Ike & Tina Turner: I Canʼt Believe What You Say
/ Donnie Elbert: A Little Piece Of Leather / Harold Betters: Do Anything You Wanna / The
Daylighters: Oh! Mom Teach Me How To Uncle Willie / Irma Thomas. Donʼt Mess With My
Men / Bobby Peterson: Rockinʼ Charlie / Otis Redding: Fat Girl
B: Wilbert Harrison: Letʼs Stick Together / The Pleasures: Music City / Bob & Earl: Harlem
Shuffle / James Brown: Night Train / The Olympics: The Bounce / Joe Tex: Yum Yum Yum /
Paul Revere & The Raiders: Like Long Hair / Bobby Parker: Watch Your Step
IWP 4 Jackie Edwards – Put Your Tears Away (Mono)
IWP 5 Various Artists – This Is Blues (Mono)
A: Homesick James: Crossroads / J.B. Lenoir: I Sing Um The Way I Feel / Elmore James: It
Hurts Me Too / Buster Brown: Doctor Brown / Sonny Boy Williamson: No Nights By Myself
/ Willie Mae Thornton: Tom Cat / Freddie King: Driving Sideways
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sich: Zum einen die Tatsache, dass sich der
Personalstand immer mehr vergrößerte und
zum zweiten, dass das ewige Problem der
Musikindustrie – die Diskrepanz zwischen
dem Datum der Ausgaben und der Einnahmen – die Firma zu verschlingen drohte, als
sie erst im Wachsen begriffen war. Da aber
bewährte sich der Mann, den Chris Blackwell sehr früh (1966) engagiert hatte und der
als Partner fungierte: Dave Betteridge.
Blackwell hatte ihn ganz bewusst deswegen
zum Kompagnon gemacht, weil er einen in
den Geschäften erfahrenen Mann brauchte,
der das alltägliche Business regeln konnte,
ohne dass sich Blackwell darum kümmern
musste. Das klappte über die Maßen gut, da
der zweite Mann nicht nur geschäftlich up to
date war, sondern sich auch noch um die Jobs
kümmerte, für die Blackwell keinen Nerv
mehr hatte. Bestes Beispiel dafür wäre beispielsweise die Entwicklung von Trojan, das
Pink Island: Die Labelstory III
B: Lowell Fulsom: Talking Woman Blues / Lightninʼ Hopkins: Wonder What Is Wrong With
Me / Frankie Lee Sims: What Will Lucy Do / Otis Rush: I Canʼt Quit You Baby / Junior
Wells: Prison Bars All Around Me / Sammy Myers: Sleeping In The Ground / Tarheel Slim:
Number 9 Train
IWPS 6 Various Artists – Nice Enough To Eat
A: Fairport Convention: Cajun Woman / Mott The Hoople: At The Crossroads / Spooky Tooth:
Better By You, Better Than Me / Jethro Tull: We Used To Know / Free: Woman / Heavy Jelly:
I Keep Singing That Same Old Song
B: Blodwyn Pig: Sing Me A Song That I Know / Traffic: Roaminʼ Through The Gloaminʼ With
40.000 Headmen / Nick Drake: Time Has Told Me / King Crimson: 21st Century Schizoid Man
/ Quintessence: Gungamai / Dr. Strangely Strange: Strangely Strange But Oddly Normal
Europäische Ausgabe
1969
Various Artists – The Best Of Island (Mono)
NL: Island Fontana DY 88418
A/B: = You Can All Join In
Various Artists – London Pop News (Mono)
NL: Island Fontana UFY 88 514
A: Jethro Tull: A New Day Yesterday / Spooky Tooth: That Was Only Yesterday / Free: Woman
/ Blodwyn Pig: Dear Jill / Clouds: Make No Bones About It / Traffic: Medicated Goo
B: Fairport Convention: Mr. Lacey / White Noise: Love Without Sound / Mott The Hoople:
Rock & Roll Queen / Quintessence: Gungamai / Renaissance: Wanderer
die am Anfang im Gespräch war. Deswegen wurde Island letztlich zu der arrivierten
Firma, die sie war, als Blackwell sie an PolyGram verkaufte. Die Gespräche darüber
waren übrigens ein Lehrbeispiel für Blackwell und seine Methoden: Nachdem man am
ersten Tag der Gespräche nach langwierigen
Debatten endlich einen Kompromiss erzielt
hatte, marschierte Blackwell am nächsten
Tag in das Zimmer und verkündete, er haben
es sich über Nacht überlegt und könne das
Ergebnis vom Tag zuvor nicht akzeptieren.
Daraufhin wurde sein Vorschlag vom Tag
zuvor angenommen.
ILPS 9117
Island zusammen mit dem Besitzer von Beat
& Commercial (alias B&C), Lee Gopthal,
gründete, den man wiederum über Tony
Stratton-Smith, dessen Charisma-Label
von Island vertrieben wurde, kennengelernt
hatte. Sowohl für diese Sachen, die man als
Brotgeschäft der Plattenindustrie bezeichnen
kann, als auch für eine Kooperation, wie die
mit Gopthal, war David Betteridge genau der
Richtige und das zeigte beispielsweise das
Resultat von Trojan: „Für vier Jahre arbeiteten wir zusammen und waren extrem erfolgreich – zu einer Zeit hatten wir vier Singles
in den Top 20. Aber wir entwickelten keine
Künstler. Bob Marley ist wohl der Einzige,
der aus diesem Arrangement zu einem Weltstar wurde.“
Doch auch so gab es Schwierigkeiten, wohl
vor allem deswegen, weil man anderer Meinung über das Geld war, das für die Werbung ausgegeben wurde. So verkaufte man
am Ende die Anteile an Gopthal, natürlich
für eine wesentlich größere Summe als die,
Renaissance I zur Zeit ihrer ersten LP (v.l.): Louis Cennamo, Jim McCarty, Jane Relf,
Keith Relf, John Hawken
Seite ausschneiden und sammeln, wenn die Rückseite nicht mehr aktuell ist
Das Oldie-Markt Raritätenkabinett
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M
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A: Only The Lonely / Bye Bye Love / Cry / Blue
Avenue / I Can't Stop Loving You / Come Back
To Me (My Love)
Künstler:
Albumtitel:
Erscheinungsjahr:
Plattenfirma:
Bestellnummer:
Land:
Wert:
Roy Orbison
Lonely und Blue
1960
Monument
M 4002
US
135,20 €
Anmerkungen:
Das erste Album für Monument bedeutete gleichzeitig das Comeback, nachdem Orbison nach seinem ersten Hit 1956 nur
noch Flops gelandet hatte. Es ist eines der klassischen Rock'n'Roll-Alben.
Besetzung:
????
B: Blue Angel / Raindrops / (I'd Be) A Legend
In My Time / I'm Hurtin' / Twenty-Two Days / I'll
Say It's My Fault
Schwarze Leiste hier von unten abtrennen
O
P
Q
R
S
T
U
V
W
X
Y
Z