fogal. die naturfasern.

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fogal. die naturfasern.
fogal. die naturfasern.
Seide
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Sea Island Cotton
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Merino
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Cashmere
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Baby-Camel
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Baby-Alpaka
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Vikunja
fogal. die naturfasern.
Fogal
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Naturfasern
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Seide
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Sea Island Cotton
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Merino
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Cashmere
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Baby-Alpaka
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Vikunja
Seite 38
Fogal
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L
assen Sie sich für einen kurzen Augenblick ganz sanft von der
Natur berühren. Wie eine liebevolle Umarmung spüren Sie jetzt,
ganz unmittelbar auf der Haut, die edelsten aller Fasern aus dem Hause
Fogal.
Da, wo wir unseren Körper mit natürlichen und qualitativ hochstehenden
Fogal. Die Naturfasern.
Produkten umgeben, wo wir vertraute regionale Verwurzelung mit handwerklichem Können verbinden, erleben wir die längst vergessenen Werte
der Natur. Gerade dort befindet sich seit Generationen die authentische
Nische von Fogal. Hier entsteht nicht einfach nur eine Ware wie viele
andere, hier entsteht ein besonders wertvolles Gut.
Bereits 1923, als Leon Fogal am Limmatquai in Zürich sein erstes Geschäft für Strumpfwaren eröffnete, spielten für ihn Qualität und Ästhetik
eine zentrale Rolle. Zu dem weltweit grössten Angebot an Strümpfen
aus hochfeinen Kunstfasern brachte Fogal in den 70er-Jahren die
ersten himmlisch weichen Strumpf hosen aus Cashmere,
«blended» mit Seide, auf den Markt. Edel umschmeichelnd, der RollsRoyce auf der Haut. Hier beginnt die Antwort des Hauses Fogal auf die
globale Massenproduktion, die das Aussergewöhnliche, Exzellente nur
noch selten zulässt. Abseits der Welt der kurzlebigen Trends gelingt dem
Haus Fogal die perfekte Masche, die zeitlos klassische Vereinigung von
sEIT 1923
Kultur, Natur und Schönheit.
B e g e b e n Si e s i c h m i t u n s a u f e i n e u n g e w öh n l i c h e Re i s e .
Entdecken Sie die Einzigartigkeit und die Schönheit der Fasern aus der
eröffnete, spielten für ihn
Natur. Staunen Sie über die Sea Island Cotton-Plantagen auf Barbados,
Qualität und Ästhetik eine
die Wurzeln der feinen Socken und Söckchen von Fogal. Verfolgen Sie die
zentrale Rolle.
Herkunft der Lingerie-Tops aus Seide bis zu den Cocons des Maulbeerspinners in China, und treffen Sie schliesslich über den Vikunja-Pullover
auf die uralten Mythen und Gebräuche der Inkas. Machen Sie sich mit
dem «Sense of Value» vertraut, und spüren Sie dann sanft auf Ihrer Haut
das unvergleichliche Gütesiegel der Natur, den «Value of Sensuality».
100% Cashmere
Bereits 1923, als Leon Fogal sein
erstes Geschäft für Strumpfwaren
Naturfasern
9
T
he «Sense of Value» im UNO-Jahr der Naturfasern.
Weltweit steigt die Nachfrage nach natürlichen Fasern. Mit der
Absicht, die Konsumenten auf die besondere Bedeutung von Naturfasern
Naturfasern wachsen nach.
in der Weltwirtschaft zu sensibilisieren, hat die UNO-Generalversammlung
das Jahr 2009 zum Internationalen Jahr der Naturfasern erhoben. Dieses
besondere Jahr soll die Effizienz und Nachhaltigkeit der
Agrarwirtschaft stärken, die für Millionen von Menschen rund um
den Globus Auskommen und wirtschaftliche Entwicklung sichert.
Was macht Naturfasern so besonders? Naturfasern wachsen nach. Das
heisst, sie werden nicht wie Chemiefasern aus nicht erneuerbaren Rohstoffen wie Erdgas, Kohle oder Erdöl gewonnen. Sie sind klimaneutral, da
ihr Abbau CO2 aus der Atmosphäre bindet. Schon jetzt bezieht das Haus
100% SEIDE
Unsere Vorfahren kannten die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten der Naturfasern bereits erstaunlich gut.
Sie besassen auch das Wissen um die besonderen Vorteile jeder einzelnen Faserkategorie. Heute hat der Umgang
mit diesen hochrangigen Fasern drei wichtige Komponenten: eine ökologische, eine sinnliche und eine
luxuriöse. Die Kenntnis darüber offenbart uns ihren Wert. Wir kennen den Ort ihrer Herkunft und wir können sie
lange besitzen und uns an ihrer zeitlosen Schönheit erfreuen.
naturfasern
Fogal Garne aus einer Schweizer Spinnerei, die ihre Betriebsemissionen
mit «myclimate» kompensiert.
Naturfasern
Naturfasern
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D
73% Baumwolle
25% Polyamide
2% Elastan
er sinnlich luxuriöse Aspekt für den Konsumenten sowie die Nach-
Von der Strumpfhose aus feinster
haltigkeit für die Bauern machen die Naturfaser zu einer hochak-
Merinowolle mit Cashmere bis zum
tuellen Faser für das Haus Fogal. Bei der Verarbeitung der Rohware bis
Top aus zarter Seide: G e zi e l t
zum fertigen Produkt arbeitet Fogal ausschliesslich mit beson-
e i n g e s e t zt e B e i m i s c h u n g e n
ders ausgewählten Betrieben in Westeuropa zusammen. Zusätz-
a u s Lyc ra , El a s t a n od e r P o-
lich garantiert Fogal mit dem Öko-Tex-Standard 100 einen einheitlich
l ya m i d e n d i e n e n d a b e i d e r
wissenschaftlich begründeten Bewertungsmassstab für gesundheitlich
Wertbeständigkeit. Sie verlei-
einwandfreie Bekleidung.
hen Formstabilität und machen
Legwear und Bodywear strapazierfähiger. Die Produkte von Fogal
sind also wesentlich mehr als nur
ästhetisch schön, sie sind dauerhafte Werte im allerbesten Sinne.
51%
31%
17%
1%
Wolle
Polyamide
Seide
Elastan
72%
13%
12%
3%
Baumwolle
Cashmere
Polyamide
Elastan
70% Baumwolle
15% Polyamide
15% Lycra
Naturfasern
Naturfasern
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Fein, feiner, Fogal … Feinheit und Wertbeständigkeit. Wie geht das zusammen? Erfahrung und
Technologie stehen am Anfang der Verarbeitungskette. Es sind die hochspezialisierten Spinn- und Strickmaschinen, die in der Lage sind, bis an die technischen Grenzen der Verarbeitung der ultrafeinen Fasern
D
a allerfeinste Wollen die Eigenschaft besitzen, stärker gekräuselt zu
sein, speichern sie mehr Luft und isolieren so überdurchschnittlich.
Aber nur die feinsten, darunter Cashmere und die flaumweiche Merinowolle, bekommen die Chance, von Fogal zu wohlig warmer Legwear und
von Fogal zu gehen.
Bodywear verarbeitet zu werden. Oder zu einem hinreissenden Hauch
von Pullover: seidig und sinnlich weich wie eine zweite Haut und unbeschreiblich natürlich.
MIKRON
Fasern werden nach Mikron taxiert: 1 Mikron ist 1 Tausendstel-
Und dennoch, das Pilling bleibt nicht ganz aus. Mit diesen erstklassigen
millimeter. Menschliches Haar hat einen Durchmesser von ca. 75 Mikron,
langen und hauchdünnen Fasern stehen nur wenige Faserenden aus
der Seidenfaden des Maulbeerspinners dagegen nur 13. Über die Stärke
dem Garnverband heraus, doch auch sie neigen dazu – wenn auch in
einer Faser sagt die Mikronzahl jedoch nichts aus. Das Wissenschafts-
Kammzug aus Sea Island Cotton:
geringerem Ausmass –, bei Reibung zu verfilzen und kleinste Knötchen
magazin «Scientific American» stellte sogar fest, der Seidenfaden habe
gekämmte Fasern der Baumwolle
zu bilden. Tipp: Knötchen vorsichtig entfernen und Produkt sorgfältig
waschen. Danach verschwindet das Pilling fast vollständig.
auf den Durchmesser bezogen die höchste Reissfestigkeit von allen derzeit bekannten Materialien. Je feiner die Naturfaser, desto eher ist sie der
Start zu makelloser Leg- und Bodywear der Marke Fogal.
STAPELLÄNGE
Ein weiteres Q ualitätsmerkmal für exzellente Fasern ist deren
Feines Vikunja-Haar
Stapellänge. In der Regel steigt die Feinheit und Weichheit der Fasern
mit deren Länge. Mit einer Stapellänge von mehr als 50 mm übertrifft die
West Indian Sea Island Cotton von Fogal alle Baumwollfasern weltweit.
Feine hochwertige Wolle ab 90 mm Stapellänge, die durch Kämmen verarbeitet wird, heisst «Kammgarn».
Garnstrang aus Sea Island Cotton
70% WOLLE
15% Cashmere
15% Polyamide
seide
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Die Königin aller Naturfasern.
G
eheimnisvoll schien den Menschen der Antike dieser wunderbar
schimmernde, aber unerschwinglich teure Seidenstoff,
der sie über die damals wichtigste Handelsroute, die «Seidenstrasse»,
erreichte. Tatsache ist, dass es bereits im 3. Jahrtausend vor unserer
Zeitrechnung am chinesischen Hof Seidenwebereien und -färbereien
gab.
3000 Jahre lang hüteten die Chinesen das Geheimnis um die Herstellung von Seide wie einen Schatz. Cocons oder die Eier des Maul-
beerspinners Bombyx mori über die Grenzen zu bringen, war unter
Todesstrafe verboten.
Dieses gigantische Geschäft verleitete zuerst Korea, Japan, Indien,
Persien und später um 555 n. Chr. den byzantinischen Kaiser Justinian
zu äusserst gefährlicher Werkspionage. Ju s t i n i a n s o l l m i t H i l fe
c h ri s t l i c h e r M i s s i on a re d i e Ei e r d e r Se i d e n ra u pe i n h oh l e n
P i l g e rs t ä b e n a u s C h i n a h e ra u s g e s c h m u g g e l t ha b e n . Von da
an herrschte in Europa ein Seidenboom ungeahnten Ausmasses.
Beginnen wir unsere Reise in China, dem Land der Seide, der Königin aller Naturfasern mit ihrem
Heute zählt Norditalien zu den besten europäischen Seidezentren. Und im
unnachahmlichen Glanz, ihrem natürlichen irisierenden Schimmer. Es ist eine Reise zu Schönheit und
kleinen Schweizer Ort Gersau werden heute noch sorgfältig ausgesuchte
ausserordentlichem handwerklichem Können.
Seiden zu erstklassigem Garn versponnen, für das nur das e x q u i s i t e s t e
Roh m a t e ri a l gut genug ist.
Seidenstrasse
Die kostbaren Seidenstoffe
durchquerten regelmässig die
wichtigste Handelsroute der
Welt, die «Seidenstrasse».
seide
seide
seide
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Die Raupe des Maulbeerspinners ist zu Beginn nur etwa 2-3 mm gross. Innert 33 Tagen frisst sie sich
durch eine grosse Menge frischer Maulbeerblätter und wird dabei bis 10 cm lang. Sie häutet sich viermal, bevor sie sich verpuppt. Dabei sprüht sie aus einer Sprühwarze mit zwei Düsen Fibroin, eine eiweisshaltige Flüssigkeit, die vom Serizin, dem Seidenleim, umgeben ist. Während drei Tagen und drei
Nächten legt sie rund 3 000 m Seidenfaden um sich. Der Cocon ist fertig. Nun findet im Innern die
Metamorphose zum Schmetterling statt. Bevor der Schmetterling den Cocon sprengt, wird er abgehaspelt.
Umhüllt von feinster temperaturausgleichender Seide
U
m schliesslich 250 g Seidenfaden zu erhalten, müssen 3 000 Co-
Der organische Aufbau der Seide
Seide nimmt alle Farbtöne an und präsentiert sie in unvergleichlicher
cons abgehaspelt werden. Doch nur ein Drittel des 3 000 m
kommt dem der menschlichen
Brillanz und Schönheit. Künstliche Polyamidfasern erreichen heute immer
langen Fadens eignet sich für die kostbare Rohseide oder
Haut sehr nahe. Seide lässt die
noch nicht annähernd die Eigenschaften der Seide und schon gar nicht
Grège. Erst wenn beim Entbasten der Seidenleim entfernt ist, erscheint
Haut atmen und wirkt stimulierend.
das wunderbare zarte und seidige Gefühl auf unserer Haut. Zum Beispiel
die Seide in ihrem einzigartigen schimmernden Glanz.
Mit einem Durchmesser von nur
als hauchdünnes «fully fashioned» Precieuse Top aus transpa-
12-25 Mikron ist der Seiden-
renter Seide, passend zum perfekt sitzenden Precieuse Slip von Fogal.
faden wie eine Ziehharmoni-
Dafür müssen sich die Maulbeerspinner durch immerhin 32 kg Maulbeer-
ka aufgebaut. Dadurch bilden
blätter fressen und 500 Cocons abliefern.
sich im Innern luftige Hohlräume,
Maulbeerblätter: die Nahrung des Maulbeerspinners
die Temperaturen ausgleichen und
Pure Sinnlichkeit bereichert das weltweit grösste Strumpfsortiment im
isolierend wirken und so an heissen
Hause Fogal: hochtransparente prickelnde Stay-ups aus reiner, sanft
wie an kalten Tagen für Wohlgefühl
schimmernder Seide, mit der ganzen erotischen Ausstrahlungskraft der
sorgen. Die Faser ist sogar in der
Seidenstrümpfe, mit denen Marlene Dietrich 1930 als Lola im «Blauen
Lage, 30 % ihres Eigengewichts
Engel» die Männerwelt verführte.
an Feuchtigkeit aufzunehmen und
Hautfeuchtigkeit in grossem Masse zu absorbieren.
100% Seide
Cocons des Maulbeerspinners
Sea Island Cotton
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Das «weisse Gold» der Karibik.
D
ie Sehnsucht nach Ästhetik und Schönheit ist archaisch. Eine
Königin aus Babylon verbrauchte die Abgaben ihrer Untertanen
von 27 Monaten, um das langersehnte Gewand aus Baumwolle, dem
«weissen Gold», anfertigen zu lassen. Als älteste Funde gelten auf
5800 v. Chr. datierte Kapselfragmente aus Mexiko. In Asien
war die Baumwollfaser seit 3 000 v. Chr. bekannt. Wie die Seide wurden die unbeschreiblich feinen Baumwollstoffe aus Indien oder China
auf römischen Märkten mit Gold aufgewogen. «Wie gewebte Winde»,
schwärmten die Griechen.
Sarazenen und Araber bringen um 1 000 n. Chr. Baumwollsträucher nach
Sizilien und Südspanien. Längst stand der Name der weissen Flocken
fest: «el kutun», Cotton. Die Barchentweberei mit Leinenkette und Baumwollschuss blüht in Granada und Sevilla, bald auch in ganz Europa.
«Cottonopolis», so müsste man die Stadt Manchester Mitte des
18. Jahrhunderts nennen – die erste Industriemetropole der Welt. Emigranten aus Flandern hatten die Baumwollfaser mitgebracht. Von ManDinge von höchstem ästhetischem Wert verlangen ein zeitlos klassisches Design. Angefangen bei den
chester aus überschwemmten die Pioniere der Industrierevolution den
Dingen, die uns direkt umgeben. In den Kollektionen des Hauses Fogal zeigen sich diese wertvollen Objekte
Markt mit kostengünstiger, bald ganz automatisierter Massenproduktion.
ausnahmslos puristisch edel. Ein Zuviel an Design käme einer Wertminderung des kostbaren
Rohstoffes gleich. Wenn Material und Design in höchstem Einklang zueinander stehen, sind Ästhetik und
Schönheit unübertrefflich.
BAUMWOLLE
«King Cotton», ein Wirtschaftsfaktor ohnegleichen.
Aus «Chiton», dem griechischen
Gewand, entstanden über das
hebräische «Ketonet» und das
arabische «K’tun» der deutsche
Begriff «Kattun» und das englische
Wort «cotton» für Baumwolle.
Sea Island COtton
Sea Island Cotton
Sea Island Cotton
20
21
Ü
ber die Britische Ostindien-Kompanie bezog Europa bis ins 18. Jahrhundert ausserdem noch
baumwollene Gewebe aus Indien – eine Gefahr für die heimische Woll- und Leinenindustrie. Frankreich
reagierte mit bis zu dreissig Verboten. Die Damen mussten sich auf der Strasse unverzüglich ihrer Baumwollkleider entledigen. Bis zu achthundert Kleider wurden an einem Tag Opfer der Flammen. 1621 unternahmen
südamerikanische Farmer erste Versuche mit dem Anbau von Baumwolle und übersahen dabei anfänglich den
schneeweissen und langfaserigen Sea Island Cotton, auch «Schwarzer Samen» genannt, der direkt
Die Kreationen, die aus Sea Island Cotton entstehen, sind unvergleichlich. Sie besitzen den Glanz der
vor ihrer Haustür im feuchtwarmen Klima der britisch-westindischen Inseln gedieh. Die Plan-
Seide, sind so weich wie Cashmere und so dauerhaft wie Wolle. Sie speichern Feuchtigkeit und lassen sich
tagen begründeten das typische Südstaaten-Milieu der «Cotton Kings» oder der O’Haras, durch den Bürgerkrieg
noch dazu von allen Naturfaserprodukten am stärksten strapazieren. Sie umschmeicheln die Haut, ohne sie
literarisch «Vom Winde verweht». 1743 wurde erstmals an einer Londoner Warenbörse Baumwolle aus Carolina
zu reizen und sie zu kühlen – ein reines Erlebnis für die Sinne!
angeboten.
Seither wird dieses kostbare «weisse Gold» auch wieder dort angebaut,
Mit der Leidenschaft zur Perfek-
wo es herkam: im idealen Klima von Barbados und weiterer Karibischer
tion schafft das Haus Fogal aus
Inseln, woher eine verschwindend kleine Menge der Baumwollproduktion
dem vollkommenen Material das
weltweit stammt. Die Pflanze bringt Fasern mit beeindruckender
vollkommene Produkt. Perfekt von
Stapellänge von mehr als 50 mm hervor, 20 % länger als andere fei-
der Verarbeitung bis zum un-
ne Baumwollen. Korkenzieherartig gewunden und fein wie Seide (ca.
vergleichlich weichen Trage-
12 Mikron) sind die Fasern dabei von grösster Reinheit und extrem hoher
gefühl auf der Haut, wie z. B.
Reissfestigkeit.
die klassisch gerippten Socken
für den Herrn, handgekettet und
Der Anbau von Sea Island Cotton
in der Karibik
Geschickte Hände ziehen behutsam die blendend weissen Faserbüschel
verstärkt in den stark belasteten
aus der Kapsel. Das WISICA-Gütesiegel (West Indian Sea Island Cotton
Bereichen. Oder die Tops, Tunikas
Association) prüft vor Ort jedes sorg fältig gewonnene Kilo auf
und anderen Traumgebilde.
erstklassige Q ualität und vergibt hierfür Echtheitszertifikate oder die
holografischen Siegel, eine Garantie für 100% hochfeinen Sea
Island Cotton. Eine der traditionsreichsten Spinnereien der Welt für
Feinstgarne hat ihren Sitz in der Schweiz und vertreibt diese auserlesenen
Ballen Rohbaumwolle als Swiss Sea Island Cotton exklusiv für die ganze
Welt.
100% Sea Island Cotton
Merino
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Wolle ist so neu und so alt wie
wir Menschen selbst.
D
ie Geschichte ist uralt. Sie führt uns zuerst auf den afrikanischen
Kontinent, wo sich unsere Vorfahren lange vor unserer Zeitrech-
nung in Felle und Wollvliese wickelten, um sich vor Wind und
Regen, Hitze und Kälte zu schützen. Bis in die griechische Mythologie reicht die Verehrung des Wollvlieses – diesmal aus purem Gold –,
das die Argonauten unter Führung von Jason aus dem Heiligen Hain des
Gottes Ares stahlen. Aber auch das Spinnen und Weben verstanden die
Griechen ausgezeichnet. Ganz besonders feine Wollstoffe wollten sie tragen. Um das zu erreichen, behandelten sie das Wollvlies mit Öl und Wein
und wickelten das Schaf dann in ein Schutzfell.
Wie so vieles übernahmen die Römer auch diese Techniken der Griechen und verfeinerten sie. Vielleicht kannten die Römer ja bereits
die hervorragendsten aller Schafrassen, die Merinoschafe.
Bekannt ist, dass die Spanische Krone und der Adel zu Beginn der Neuzeit Merinoherden besassen. Als Geschenke an befreundete Herrscher
eroberten die begehrten Schafe später auch die letzten Winkel der Erde.
Wolle schützt und wärmt den Polarforscher wie den Extrembergsteiger und den Astronauten. Selbst
unter ihrer Hightech-Ausrüstung, direkt auf der Haut, schützt und wärmt die vertraute wohlige Wolle.
MYTHOLOGIE
Bis in die griechische
Mythologie reicht die Verehrung
des Wollvlieses.
Merino
Merino
Merino
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Tradition und gezielte Zuchtprogramme haben sich aufs Allerbeste ergänzt. Jedes Schaf liefert pro Jahr ca.
2 kg feinstes Vlies, das nach sorgfältiger Prüfung beurteilt und zertifiziert wird, bevor es die Auktionen von Sidney,
Zartes Merinofell
Ü
Melbourne und Fremantle – und später Fogal – erreicht. Heute ist die «extrafeine Merinowolle» das PremiumMaterial der weltbesten Designer und der edelsten Produkte von Fogal. Wunderschön und funktional zugleich
ber Australien, wohin die Merinoschafe Ende des 18. Jahrhunderts geschmuggelt wurden, gelangten
umschmeichelt sie mit ihrem natürlichen Fall den Körper wie keine andere Faser. Unbeschreiblich das sinnlich
sie nach Neuseeland. Es stellte sich heraus, dass das Klima und die paradiesische Vegetation in beiden
weiche Gefühl der Strumpf hosen aus Merinoseide-Mischung an den Beinen. Spitzenartig durchbrochen
Ländern für die Aufzucht ausserordentlich günstig sind. Die Schafe dort tragen nicht nur ein besonders üppiges
im Ajour-Design, die schönste Verführung aus der Natur.
Vlies, sondern auch besonders feine Wolle. Die feinste Faser darunter, die «extrafeine Merino-
wolle» ist ultraweich und wellig und besitzt einen Durchmesser von bis zu 12,5 Mikron. Ein Grund, weshalb
Oder die klassischen Rollkragenpullover und Bodys von Fogal, wo jedes
sie sich auf der Haut so unglaublich weich und sanft wie Cashmere anfühlt.
Detail den Wunsch nach perfekter Verarbeitung und perfektem
Sitz erfüllt. Und das noch nach langer Reise ganz unten im Koffer.
Subtile Erotik – Undercover.
Kein anderes Material hat vergleichbar viel aussergewöhnliche
Qualitäten: Wolle läuft nicht ein, sie
ist nahezu knitterfrei und schmutzabweisend. Bei Kälte schützt sie
uns, weil sie Wärme zurückhält, bei
Sonne absorbiert sie die UV-Strahlung, und sie absorbiert noch dazu
Eine Merinoschafherde in Neuseeland
die Schweisssäuren, sodass kein
Körpergeruch entstehen kann. Bei
Hitze wirkt sie thermoregulierend.
Und sie kann 33 % ihres Gewichtes
an Wasser aufnehmen, ohne sich
feucht anzufühlen.
37%Wolle
30%Cashmere
28%Seide
5% Spandex
80% Wolle
18% Baumwolle
2% Elastan
cashmere
27
Cashmere ist dem
Himmel am nächsten.
D
urch Dschingis Khan, vor 800 Jahren Herrscher eines Reiches,
das sich von Europa bis zum Gelben Meer erstreckte, waren
die Mongolen eine der mächtigsten Nationen der Erde. Heute sind die
wertvollen Chyangra-Bergziegen der ganze Reichtum der mongolischen
Nomaden.
Die Bezeichnung «Cashmere» geht auf die indische Provinz Kaschmir zurück. Europäer entdeckten die edle Wolle im 18. Jahrhundert bei den
Einheimischen. Im rauen Klima des Hochgebirges bildet sich
unter dem groben Aussenvlies der Ziegen eine dichte weiche
Unterwolle, das «Duvet». Je kälter, desto schöner und dichter das
wärmende Flaumhaar unter der groben Granne. «Duvet», weil die Wolle
unter Napoleon als «duvet cachemire», als Dreieckschal, um die Schultern
der Damen geschlungen wurde.
4 500 m über dem Meer rund um die Wüste Gobi. Bei Temperaturen bis zu 35 Minusgraden und
orkanartigen Winden treiben mongolische Nomaden ihre Pferde, Yaks, Schafe und die kleinen genügsamen
DUVET
Bergziegen durch die eisig-trockenen Bergregionen Chinas und der Inneren Mongolei.
Die weiche Unterwolle der
Ziege wird «Duvet» genannt,
weil die Wolle unter Napoleon
als «duvet cachemire», als
Dreieckschal, um die Schultern
der Damen geschlungen wurde.
cashmere
cashmere
cashmere
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Ein himmlisch weicher, federleichter Pullover von Fogal erfordert
die Jahresproduktion von vier bis
sechs Chyangra-Bergziegen. Die
Farbpalette reicht von Naturweiss
Chyangra-Bergziegen
über Greige bis Nougat. Natur-
C
ashmere ist nicht immer Cashmere. Das edle Material ist
knapp und die Nachfrage gross. Viele als «Cashmere» deklarierte
Textilien erweisen sich, vermischt mit billiger Schafwolle oder gröberen
weisser Cashmere ist eine Pre-
Grannenhaaren, als echte Mogelpackungen. Für das Qualitätslabel
ziose, es gibt nur wenig weisse
«100% Cashmere» gilt europaweit die Feinheit der Haare von höchstens
aarwechsel ist im Frühling vor dem sengend heissen Sommer.
Chyangra-Ziegen. Ungefärbter,
19 Mikron.
Die Nomaden scheren die Tiere nicht, sie würden in den kalten
naturbelassener Cashmere ist er-
Nächten erfrieren. Alle zwei bis drei Tage kämmen sie die sich langsam
kennbar an den kleinen Einspreng-
Fogals Cashmere dagegen erreicht Spitzenwerte. Das Haus Fogal reiht
lösenden Flaumhaare mit einem grobzinkigen Kamm aus. Diese extrem
seln dunkler und hellerer Haare,
sich damit verantwortungsvoll in die Premium-Liga der Premium-Anbieter
weichen und feinen Haare befinden sich nur auf einer winzigen Fläche.
«spots», dem Merkmal allerhöchs-
ein. Das edle Material verlangt Erfahrung und Wissen und ein
Der Ertrag: kaum 150 bis 200 g pro Jahr. Nach dem Entgrannen
ter Qualität. Das alles und die äus-
sicheres Gespür für Kleidung, die nicht verkleidet. Fogal bietet
und Waschen in Europa bleiben davon noch höchstens 40 bis 50 g
serst sorgfältige Qualitätsprüfung
zur höchsten Qualität ein klassisch-puristisches Styling und die perfekte
«dehaired» Cashmere übrig, die gekämmt und zu Kammzügen weiterver-
machen Cashmere so wertvoll.
Fully-Fashioned-Passform wie den wendbaren haselnusscremefarbenen
arbeitet werden können. Der Rest ist der «Anteil der Götter».
Ein Kleinod ohnegleichen.
Double Face Mantel. «Understated Luxury» ein ästhetisches Meisterwerk.
H
Zweifädig oder einfädig, das ist ein weiteres Geheimnis der Spitzenqualität. Zur Herstellung des extrem feinen Cashmeregarns der Q ualitätsstufe «Two-ply 28000» von Fogal können nur Fasern mit einem
Durchmesser von 13 bis höchstens 15 Mikron und einer Länge von 50 mm verwendet werden. Beide extrem
fein versponnenen Fäden ergeben dabei gerade das Volumen von einfädigem Garn. Zweifädige Garne sind
noch dazu fester und elastischer als einfädige. Vollständig frei vom Pilling sind sie jedoch nicht.
100% Cashmere
Baby-Camel
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Der Luxus aus der Wüste Gobi.
D
as Vieh braucht immer frisches Grün, erzählen die mongolischen
Nomaden. Deshalb ziehen sie mit allem, was sie besitzen, bis
zu zwölfmal im Jahr viele Kilometer weiter. Das Vieh, das sind die
zweihöckrigen baktrischen Kamele. Mit ihren Höckern, einer ausgeklügelten Energie- und Klimaanlage auf dem Rücken, waren sie unverzichtbar für die Karawanen seit Beginn der Antike und unent-
behrlich für die mongolischen Truppen unter Dschingis Khan im
12. Jahrhundert. Heute bedeutet die Gewinnung ihres wertvollen Unterhaares eine entscheidende Lebensgrundlage für die Nomaden der Wüste
Gobi.
Wo vor 150 Millionen Jahren noch Wälder standen, blickt man heute auf eine unwirtliche Steppe mit einer Hitze von
bis zu 50 Grad im Sommer und mit 40 Minusgraden im Winter.
NATURblond
Bis sie mit etwa vier Jahren
geschlechtsreif werden, haben
junge Kamele ein fast
weisses, «naturblondes» Haar.
Baby-Camel
Baby-Camel
Baby-Camel
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33
I
n der lebensfeindlichen Region Alashan in der Inneren Mongolei, wo die Temperaturen am extremsten und
«Das Wohl unserer Tiere bedeutet uns sehr viel», sagen die No-
die Winde am schärfsten sind, weiden die Kamele mit dem feinsten «Duvet», den flauschigen Unterhaaren
maden. Und solange sie mit der Wolle ihrer Kamele ihre Familien erhalten
unter der gröberen Grannenschicht. Je kälter, desto feiner und dichter der Haarf laum. Anfang Mai
können, haben die Tiere, hat die bedrohte Kultur eine reelle Überlebens-
fangen die Männer mit dem Lasso, der «Urga», die Kamele ein. Sie sammeln die Fasern von den Wiesen und
chance in den kargen Weiten der Wüste Gobi.
Sträuchern, denn das Fell hat sich an manchen Stellen bereits büschelweise von allein gelöst. Der Rest wird
Ein Nomadenzelt in der Wüste Gobi
durch Kämmen oder Scheren entfernt. 2,5 kg Rohwolle pro Jahr sind das Resultat. Gereinigt und sortiert
bleiben davon noch ca. 1 kg ultraweiche cashmereähnliche Fasern mit einem Durchmesser von 15–22 Mikron
und einer Länge von bis zu 34 mm übrig. Nicht fein genug für das Haus Fogal.
Mit einem Durchmesser von unter 17,5 Mikron erreicht die Baby-Camel-Faser fast die Feinheit von Cashmere.
Nur wenige Spinnereien sind weltweit in der Lage, ihre Technologien von Jahr zu Jahr an diese hochfeinen
Fasern anzupassen. So vereinen sich wunderschöne und verlässliche Q ualitäten mit hochmoderner
Nur die allerfeinste Wolle gewinnt.
Technologie bis zurück zu dem kleinen schneeweissen baktrischen Kamel. Greifbare, anmutige Authentizität.
Und dafür geht Fogal noch einen
Von Fogal umgestaltet in bis ins Detail vollendet konzipierte, wohlig weiche Legwear.
Schritt weiter. Alle zwei Jahre bringt
ein Kamel ein Junges zur Welt.
Junge Kamele haben, bis sie mit
etwa vier Jahren geschlechtsreif
werden, ein fast weisses, «naturblondes» Haar. Ihr sogenanntes
Baby Hair oder Baby Camel ist
Ein Babykamel
ganz besonders begehrt, auch
weil es jede Nuance der Farbpalette mit der ihm eigenen Brillanz
annimmt.
100% Baby-camel
Baby-Alpaka
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Vlies der Götter.
R
ituale und Zeremonien helfen den ca. 45 000 «Alpaqueros», das
Leben mit ihren Alpakaherden im kargen Hochland in 3 000 bis
4 500 m Höhe mit bitterkalten Nächten und heissen Tagen zu ertragen.
Der Lohn dafür ist das «Vlies der Götter», göttlich weiche Wolle.
Die Inkas waren immer schon Garnspezialisten. Sie knüpften Brücken aus
Schnüren, webten Dächer aus Fasern und zählten ihren Wohlstand nicht
in Zahlen, sondern in Knoten an einem Wollstrang. Und sie webten Stoffe
aus dem Vlies der Alpakas, die so wertvoll waren wie kaum ein anderes
Produkt im peruanischen Reich und nur den Inkaherrschern vorbehalten
blieben.
Alpakas, kleine schlankere Mitglieder aus der Familie der südamerikanischen Kamele, wurden bereits in der Vor-Inka-Zeit gezüchtet. Sie gehören
wie das Lama und das Vikunja zu den Neuweltkameliden, mit denen es
nach jahrhundertelangen Kreuzungen eng verwandt ist. Alpakas ertra-
gen die extremen klimatischen Bedingungen und begnügen
sich mit den wenigen proteinarmen Gräsern, die das Hochland
Wechseln wir die Szene und den Kontinent. Dahin, wo der Sonnengott Inti seinem Volk, den Inkas, das
der Anden hergibt. Heute weiden dort etwa 4 Millionen Tiere, die Huacayas
«Vlies der Götter» schenkte. Wir sind im Hochland der Anden, in Peru. Vor der Kulisse der ehemaligen
und die selteneren Suris, in kleinen Familienfarmen. Dank der Hilfe von
Inkafestung Sacsayhuaman im Norden von Cusco wird zu Ehren von Inti ein grosses Fest gefeiert.
CONACS (Comisión Nacional de Camélidos Sudamericanos) kann damit
die Entvölkerung des unwirtlichen Hochlandes verhindert werden.
INKAS
Die Inkas waren immer
schon Garnspezialisten.
Sie webten Stoffe aus dem
Vlies der Alpakas.
Baby-Alpaka
Baby-Alpaka
Baby-Alpaka
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Unvergleichlich sind der Glanz und das seidige Schimmern der Alpakafaser, die sie selbst nach der Färbung
aufs Schönste bewahrt. Keine andere Wollfaser besitzt einen ähnlich intensiven natürlichen Glanz.
A
vor der Eroberung durch
Die Nachfrage ist ausserordentlich gross. Erst recht nach den wenigen
die Spanier und Portugiesen ha-
superfeinen Qualitäten, die als Baby Royal (19 Mikron) oder Super Baby
ie Wolle der Alpakas ist eine der feinsten und luxuriösesten der
ben die Inkas ihre Herden nach
Alpaka (20-23 Mikron) – nicht von den Babys – in die Spinnereien kom-
Welt. So weich wie Cashmere, dabei wärmer, leichter
Farben getrennt, um die etwa
men. Ein kleiner Teil davon verwandelt sich dann bei Fogal zu wahren
und stärker als Schafwolle. Bis zu 3 kg Vlies liefert ein Alpaka pro
24 verschiedenen Haarfarben, von
Preziosen: einem vollendet reduzierten klassischen Timeless Cardigan
Jahr. Der Durchmesser der Faser liegt zwischen 19 und 34 Mikron, mehr
Cremeweiss über Haselnussbraun
passend zum Timeless Top. Beides in seidig schimmerndem Creme-
als bei der Cashmereziege. Warum sich die Faser dennoch so weich an-
bis zu glänzend Schwarz, gezielt
weiss. Natur in ihrer edelsten Form.
fühlt, liegt an dem sehr geringen Abstand, in dem die Haarschuppen auf-
zu züchten. Eine wunderschöne
«Timeless», mehr als 5 000 Jahre geschichtsträchtiger Alpaka-Vergangen-
einanderliegen. Mikroskopisch kleine Lufttaschen wirken auch
natürliche Farbpalette für ein wun-
heit, eine perfekte Symbiose von Natur, Kultur und Schönheit. Der perfekte
bei einem noch so leichten Kleidungsstück wie eine perfekte
derschönes natürliches Produkt!
«Sense of Value».
D
Eine Alpakaherde beim Weiden
Das Hochland von Peru
ber warum färben? Bereits
Klimaanlage auf der Haut. Da die Faser kein Lanolin enthält, ist sie
auch bestens geeignet für Allergiker. Ausserdem ist Alpaka die einzige
Faser, die kaum lästiges Pilling produziert.
100% Baby-Alpaka
vikunja
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Die Prinzessin der Anden.
N
och heute salben die Indios ihre Neugeborenen mit einem Öl
aus den Vikunjahufen, in der Hoffnung, sie mögen eines Tages
genauso schnell und ausdauernd werden. Aber das Vikunja hat noch eine
andere entscheidende Qualität: Die Inkas nennen es auch «Träger der
goldenen Faser». Aus gutem Grund: Es trägt die weitaus kostbarste
Wolle der Welt. Zehnmal so wertvoll wie Cashmere.
Fast wäre das Vikunja durch Wilderei und Krankheiten für immer ausgerottet worden. Mit Gewehren machten die spanischen und portugiesischen
Conquistadores unter Francisco Pizarro im 16. Jahrhundert hemmungslos
Jagd auf sie, um die «Seide der Neuen Welt» mit viel Profit nach Europa zu
verschiffen. Die Rettungsstrategie der Vikunjas ab 1975 ist die
grösste Erfolgsgeschichte des Washingtoner Artenschutzübereinkommens CITES. Der unkontrollierte Handel mit Vikunjas und ihren
Produkten wurde weltweit unter Strafe gestellt. Heute leben wieder mehr
als 160 000 Tiere im Hochland der Anden.
In präkolumbianischer Zeit sollen in den südamerikanischen Anden Perus,
Um die weitaus kostbarste aller Fasern zu entdecken, wechseln wir weder den Kontinent noch den
Boliviens, Nordchiles, Ecuadors und im Nordwesten Argentiniens mehr
Gebirgszug. Vikunja Superstar oder die «Prinzessin der Anden», wie das Vikunja von den Inkas
als eine Million Vikunjas geweidet haben. Hoch oben auf dem Altiplano,
genannt wird. Zierlich, schnell und wendig, weniger als 50 kg schwer und kaum 1 m gross, das kleinste
3 500 bis 5 750 m hoch, oberhalb der Baumgrenze und unterhalb der
Mitglied der Neuweltkameliden.
Schneegrenze. Die Luft ist dünn dort und die Vegetation dürftig. Es gibt
ALTIPLANO
kein fliessend Wasser, nur vereinzelte Bergseen. Mit ihrem besonderen
Blut und dem aussergewöhnlich grossen Herzen sind die Vikunjas hervorragend an die kargen Höhen angepasst.
Vikunjas in der Hochebene
Altiplano: Die Luft ist dünn dort
und die Vegetation dürftig.
VIKUNJA
vikunja
vikunja
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V
ikunjas leben wild in Herden und sind nicht domestizierbar. Alle zwölf Monate feiern die Indios
mehrere Tage «Chakku», das Fest des Jahres. Sie kommen von weit her in ihren bunten Trach-
ten und schwarzen Hüten, niemand möchte sich die Unterbrechung vom entbehrungsreichen Alltag entgehen
Die exzellenteste Faser der Welt ist fester als jede andere Wolle, besitzt jedoch gerade mal einen Durch-
lassen. Die Indios erwarten gespannt die Ankunft von Hunderten von Vikunjas. Angetrieben von Musikern und
messer von 12 Mikron bei einer Länge von ca. 22 cm. Nur wildlebend entwickelt das Vikunja dieses aus-
Männern, die sich mit einer Schnur zu einer Kette zusammengebunden haben, schweben die zierlichen Tiere
serordentlich dichte und hochfeine Fell. Eine Gabe der Natur, um in der eisigen Kälte des Winters und der
heran. Fast einen Tag haben die Männer gebraucht, um die Vikunjas von den Bergen hinunter ins Dorf zu treiben.
glühenden Hitze des Sommers überleben zu können. Auf unserem Körper getragen, funktionieren diese
Schliesslich werden die Tiere sanft in ein behelfsmässiges Gatter geleitet. Diese uralte Prozedur muss sehr
ausgleichenden Eigenschaften ebenso perfekt.
behutsam vor sich gehen, denn die Vikunjas sind ausserordentlich scheu.
Nach einer ersten sorgfältigen Auslese beginnt die Zeremonie der Schur. Die Männer beeilen sich – nur wenige
Die artenschutzrechtlichen Kontrollen sind streng bei der Ausfuhr der
Minuten, dann werden die Tiere sofort wieder frei gelassen. Ein jahrhundertealtes Ritual, begleitet von
weltweit kostbarsten Faser. Das Haus Fogal hält sich strikt an die Regeln
Tänzen und Gesängen, ein malerisches Erbe der Inkazeit.
von CITES, das heisst, Fogal ist in der Lage, jedes Produkt bis zurück
zum Ballen Wolle einer legal geschorenen Vikunjaherde zu verfolgen. Damit trägt Fogal die Verantwortung für den Schutz und Erhalt der Tiere,
Das Erbe, das ist schliesslich der
und – ebenso wichtig – auch für das Auskommen und den Verbleib der
Ertrag eines Tieres von 200 g Wolle. Etwas mehr als die Hälfte, etwa
Andenvölker auf den endlosen Weiten des kargen, steinigen Altiplano.
Vikunja
120 g, lassen sich weiter verspinnen. Wenig, denn für einen
Pullover müssen drei Vikunjas geschoren werden. Aber
was für ein prachtvoller Pullover.
Unvergleichlich weich und leicht.
Eine endlose Geschichte über Naturfasern und ihre Herkunft. Wir verlassen die fernen Kontinente, die
Ganz unverfälscht in der warmen
«Countries of Origin». Zurück in die Schweiz, in das Haus Fogal, wo der «Sense of Value», all das Wissen
Farbe der Natur werden wir dieser
und die Erfahrung um die wahren Qualitäten zusammenkommen. Understatement ist gefragt, wenn wir
Kostbarkeit am ehesten gerecht.
jetzt um die Vergangenheit und die Gegenwart der edelsten aller Fasern wissen.
Erlebte und gefühlte Natur, created by Fogal.
100% Vikunja
Fogal AG
Claridenstrasse 20
CH-8002 Zürich
Tel. +41 (0)44 205 8585
www.fogal.com
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