Laborbuch Plön

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Laborbuch Plön
Laborbuch Plön
LADR GmbH Medizinisches
Versorgungszentrum Plön
ärztliche Leitung:
Frau Dr. A. Krenz- Weinreich und
Herr Dr. W. Schulze
Laborgemeinschaft
Schleswig- Holsteinischer Ärzte
Krögen 5 – 6
24306 Plön
Ausgabe 2007
Aktualisierung
Tel:
Fax:
Email:
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Februar 2016
04522-504-0
04522-504-82
[email protected]
Änderungen:
Juli 2014
Gesamtprotein
Ammoniak
nur aus Serum zulässig
nur aus EDTA-Plasma zulässig
August 2014
Mangan
bestimmbar aus Serum, EDTA und Urin
Einverständniserklärung
des Patienten für humangenetische Untersuchungen muss VOR
Beginn der Analytik dem Labor vorliegen!
November 2014
Insulin
Quick
Mononucleose-Schnelltest
HBDH
eingestellt, Fremdlabor-Parameter
neue Referenzwerte
nicht mehr akkreditiert
nicht mehr akkreditiert
Januar 2015
CA 15-3
Testwechsel und Neuen Normwert
Februar 2015
CCP
Neue Testmethode und neue Referenzwerte
März 2015
BNP
Methode wieder neu in Plön etabliert
Mai 2015
HIV
Neue Testgeneration inkl. HIV-Antigen
August 2015
Telefonverzeichnis
Albumin aus Serum
QM: Wechsel von Frau Pluta auf Herr Kühn
Geimeinschaftslabor: Wechsel von Frau Theden auf Frau Wick +
Frau Plath
Neue Testmethode und neue Referenzwerte
September 2015
Albumin aus Liquor
C3
C4
Albumin aus Urin
Immunoglbuline aus Liquor
versand an Unterauftragnehmer
Jetzt Tubidimetrie
Jetzt Tubidimetrie
Jetzt Tubidimetrie
versand an Unterauftragnehmer
Oktober 2015
ACTH
Somatoredin C
Versand an Unterauftragnehmer
Versand an Unterauftragnehmer
Dezember 2015
Borrelien IgG/IgM
Februar 2016
Methodenwechsel: von EIA (Enzymimmunoassay) auf CLIA
(Chemilumineszenzassay)
Referenzwerte Cholesterin und LDL angepasst
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INHALTSVERZEICHNIS:
Telefonverzeichnis
Wichtige Hinweise
Präanalytik:
Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme
Probengewinnung
Postanalytik:
Vergabe von Unteraufträgen
Messunsicherheit
Häufige Fehler, Einflussgrößen und Störfaktoren auf das Messergebnis
Ergebnisübermittlung
Übersichten:
Kritische Werte, die sofort mitgeteilt werden
Nachbestellung von Parametern
Aufbewahrungszeiten der Proben
Methodenabkürzungen
Legende
Analysen von A – Z
Index
Literatur
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Telefonverzeichnis
Zentrale
04522/504-0
Frau Dr. med. Krenz- Weinreich
Herr Dr. med. Schulze
Frau Hansen-Scheer
04522/504-49
04522-504-10
04522/504-86
Fachlabor
Klinische Chemie,
Hämatologie, Gerinnung
04522/504-29
04522/504-20,-21
Fachanalytik
Infektionsserologie, Autoantikörper
Immunologie, Medikam.spiegel, Drogen
Versandplatz
04522/504-41,-42
04522/504-30
04522/504-31
Bakteriologie
Varia- Labor
Stuhl- Labor
TBC- Labor
04522/504-51
04522/504-52
04522/504-76
Verwaltung (Frau Burmeister)
Abrechnung
EDV, Datenübertragung (Herr Scholz)
04522/504-11
04522/504-61
04522/504-81
Qualitätsmanagement Herr Kühn
04522/504-64
Gemeinschaftslabor
Frau Wick (Leit. MTA)/ Frau Plath
04522/504-43, -22
Sekretariat/ Frau Brückner
04522/504-25
Datatransfer- Fahrdienst
04522-504-27
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Wichtige Hinweise
Wir haben große Mühe darauf verwandt, Referenzwerte, Grenzwerte, toxikologische Daten und sonstige
Hinweise entsprechend dem aktuellen Wissensstand zu bearbeiten. Darüber hinaus wurde mehrfach und
von verschiedenen Mitarbeitern Korrektur gelesen. Dennoch sind Fehler und Unrichtigkeiten nicht
auszuschließen.
Bei dem schnellen Fortschritt in der Laboratoriumsmedizin und den damit verbundenen
Methodenumstellungen ist zu beachten, dass im Zweifelsfall die Referenzbereiche auf den Befundbögen
gültig sind. Referenzwerte für Säuglinge können im Gemeinschaftslabor nicht angegeben werden, da die
Anforderungskarte nur Jahre und keine Monate erfasst. Diese müssen daher - soweit nicht geläufig - im
Laborbuch nachgeschlagen werden. Referenzwerte für Hormonbestimmungen in der Pubertät sind
ausführlich in diesem Laborbuch abgehandelt worden und müssen im Zweifelsfall ebenfalls im Laborbuch
nachgeschlagen werden, da die Referenzwerte sich in der Pubertät nicht nach dem Alter, sondern nach
dem Tanner - Stadium richten. Bei Hinweisen auf Methodenumstellung bzw. neue Richtwerte auf den
Befundbögen wird in diesen Fällen um Rücksprache mit dem Labor gebeten.
Alle mit einem * gekennzeichneten Parameter sind Fremdleistungen, die entweder in einem Labor des
LADR- Verbundes oder einem anderen ausgewählten Labor erbracht werden. Mit einem #
gekennzeichnete Analysen wurden nicht akkreditiert.
Adresse und Öffnungszeiten:
LADR GmbH MVZ Plön
Krögen 5-6, 24306 Plön
Montag – Freitag: 7Uhr30 – 18Uhr30 , Samstag: 8Uhr – 12Uhr
Standort Eutin
Hospitalstr. 22, 23701 Eutin
Montag – Sonntag: 8Uhr – 20Uhr
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Präanalytik
Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme
Auftragsscheine:
Auftragsformulare werden von uns i.d. Regel zur Verfügung gestellt und enthalten z.T. eine thematische
Auswahl an Verfahren mit Anstreichhilfe.
Blankoformulare müssen bei der KV –Druckerei direkt bestellt werden.
Seit Januar 2014 sind die Laborkarten der Laborgemeinschaft abgeschafft und durch neue 10-PScheine ersetzt worden.
Bitte markieren Sie die Analysen auf den Formularen zum Anstreichen NICHT mit einem roten Stift!
(Denn: Alle roten Bereiche der Formulare werden in unserer automatischen Texterkennung
ausgeblendet.)
Notwendige Angaben zum Auftrag
-
Patientendaten einschließlich Geschlecht, abrechnungsrelevante Angaben
-
Daten des Auftraggebers (Praxis/ Krankenhaus/ Station, Arztnummer/ Betriebsstättennummer)
-
Mitteilung des Entnahmedatums
-
Falls für die Untersuchung erforderlich: Entnahme-Uhrzeit
-
Diagnose bzw. klinische Fragestellung,
-
wesentliche klinische Angaben, die für die Untersuchung relevant sind oder diese beeinflussen
-
Unterschrift des Auftraggebers
Alle Auftragsformulare müssen mit einem Barcode-Etikett beschriftet sein! – siehe Punkt „Beschriftung
von Proben und Begleitschein“
Beschriftung von Proben und Begleitschreiben:
Alle Probenröhrchen und Begleitschreiben sind mit einem für diesen Patienten ausgewählten
Barcode-Etikett zu kennzeichnen!
Namensetiketten können evtl. zusätzlich verwendet werden.
Barcode-Etiketten
Die vom Labor zur Verfügung gestellten Barcode-Etiketten enthalten nach der Plöner Laborkennung (33)
eine Einsenderspezifische Nummer (im Beispiel s. unten z.B. 0041) und jeweils eine laufende Nummer
für einen Patienten.
Wichtig:
• Bitte verwenden Sie für bakteriologische Aufträge eine andere laufende Patientennummer!
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Seit Februar 2014 müssen Aufträge für die Laborgemeinschaft ebenfalls mit diesen Barcodes
beschriftet werden, die bisherigen LG-Laborkarten und -Etiketten sind nicht mehr zulässig.
Beschriftung der Probengefäße
Bitte achten Sie beim Aufkleben der Barcodes darauf, diesen
längs des Röhrchens (und nicht quer) und nicht ganz unten
aufzukleben:
Hinweise:
Bitte direkt das Röhrchen und nicht die Schutzhülle/ Alufolie o.ä. bekleben.
Wichtig ist eine eindeutige zusätzliche Kennzeichnung des Probenröhrchens bei Tagesprofilen und
Funktionstesten.
Bei Blutsenkungsröhrchen:
Barcodeetikett bitte an das untere Ende des Röhrchens kleben,
damit unser Analysengerät freie Sicht auf den Inhalt hat.
Die Röhrchen sind richtig beschriftet, wenn
 freie Sicht auf den Inhalt gewährleistet ist.
 Kontrolle des Füllstands möglich ist.
 Schraubverschuss ungehindert zu entfernen ist.
 Röhrchen und Etikett sich nicht in der Zentrifuge verklemmen oder verkleben können
Elektronischer Auftrag (Order Entry):
Es besteht die Möglichkeit, die Aufträge über ein Order-Entry-System an das Labor Plön zu übermitteln,
wenn dies für den Einsender eingerichtet und dieser ins System eingewiesen wurde. Die Beauftragung
erfolgt dabei über eine entsprechende Auftragsmaske sowohl für Fachlabor als auch für Aufträge der
Laborgemeinschaft, die Patienten- und Einsenderdaten können aus dem Arztinformationssystem
übernommen werden. Als Begleitschein für die Probenweiterleitung wird abschließend ein Auftragsschein
mit allen elektronisch erstellten Daten gedruckt und wie bisher vom einsenden Arzt unterschrieben.
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Vom entsprechenden Order-Entry-System werden alle notwendigen Proben-Etiketten ausgedruckt, bitte
beschriften Sie die Proben damit entsprechend.
Einverständniserklärung gemäß Gendiagnostikgesetz
Untersuchungsproben zur genetischen Diagnostik dürfen gem. GenDG/ Paragraph 8 erst dann
entnommen werden, wenn der Patient nachweislich über Wesen und Tragweite der geplanten
Untersuchung aufgeklärt wurde und nach einer angemessenen Bedenkzeit schriftlich eingewilligt hat.
Mit der Untersuchung wird erst begonnen, wenn dieser Nachweis schriftlich (durch eine
Einverständniserklärung) dem untersuchenden Labor vorliegt!
Siehe auch - www.ladr.de/beratung/humangenetik
Hinweise zur Humangenetischen Labordiagnostik A-Z - siehe www.LADR.de/fachgebiete/humangenetik
Probennahme:
Blutentnahmen sollten zwischen 7 und 8 Uhr morgens am nüchternen liegenden Patienten im
medikamentenfreien Intervall durchgeführt werden.
Es empfiehlt sich folgende Entnahme- Reihenfolge einzuhalten:
1. Blutkultur
2. Vollblut/Serum
3. Citratblut
4. EDTA- bzw. Heparinblut
5. Fluoridblut
6. BSG
Einzelheiten zur Primärprobengewinnung und Präanalytik sind unter den entsprechenden Parametern
nachzulesen.
Für einige Probennahmen (ggf. inkl. Annahmezeit dieser Untersuchungsaufträge) stellen wir Ihnen
Informationsschreiben zur Verfügung.
Weitere Informationen zur präanalytischen Vorbereitung der Proben erhalten Sie unter
www.ladr.de/informationen/arzt, dort können Sie unter LADR A-Z Labormedizin und „Buch
durchblättern“ das Buch in der Rubrik Präanalytik einsehen.
Probentransport:
Der Transport von Proben unterliegt gefahrgut- und datenschutzrechtlichen Vorschriften, deshalb ist es
unbedingt erforderlich, dass Sie die Proben in dem vom Labor bereitgestellten Verpackungsmaterial
(Plastiktüten, Umverpackungen, etc.) verpacken. Den Transport übernimmt der vom Labor beauftragte
Kurierdienst der ISG Intermed Service GmbH & Co. KG. Die Fahrer verwenden temperierte Boxen, um
auch temperaturempfindliche Proben fachgerecht zu transportieren.
Benötigen Sie Kühlcontainer, um Proben tiefgefroren an uns weiterzuleiten, so wenden Sie sich bitte
mind. 2 Tage vorher an unsere Telefonzentrale. Für die Handhabung dieser Kühlcontainer reichen wir ein
Informationsschreiben begleitend an Sie weiter.
Bei Fragen zum Transport wenden Sie sich bitte an die Fahrdienstleitung in Plön: 04522/504-27
Serum:
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Serum ist der Überstand des spontan geronnenen Vollblutes. Serummonovetten enthalten
kaolinbeschichtete Kunststoffkügelchen, die die Gerinnung initiieren, so dass der Gerinnungsvorgang
nach 15 Minuten abgeschlossen ist und das Blut dann zentrifugiert werden kann. Kunststoffröhrchen ohne
Zusätze oder silikonisierte Glasröhrchen setzen die Gerinnung nicht in Gang.
Serumgewinnung:
- Blutentnahme lege artis. Bei liegenden Kathetern die ersten 10 ml Blut verwerfen.
- Vollblut zur Ausgerinnung mindestens 15 Min., besser 30 Minuten senkrecht stehen lassen.
- 10 Minuten bei 1500 g zentrifugieren.
- Serum nach dem Zentrifugieren in ein Universalröhrchen überpipettieren. Für jedes Patientenserum eine
neue Pipettenspitze benutzen. Serum nicht abgießen, da Erythrozyten mitgerissen werden.
- Röhrchen vollständig beschriften.
Plasma:
Plasma ist der weitgehend zellfreie Überstand des zentrifugierten Vollblutes, dessen Gerinnungsfähigkeit
bei der Blutentnahme durch Antikoagulantienzusätze (Citrat, EDTA, Heparin, NaF etc.) gehemmt wird.
Das Gesamtprotein ist daher im Serum niedriger als im Plasma, da das Fibrinogen fehlt. Röhrchen bitte
mit dem entsprechenden Zusatz (z.B. EDTA- Plasma, Citrat- Plasma etc.) versehen.
Farbkennzeichnung nach Sarstedt
Citrat- Blut:
Citrat- Monovetten können im Labor angefordert werden. Für Gerinnungsanalysen ist das exakte
Mischungsverhältnis 1 Teil Natriumcitrat 3.8 % + 9 Teile Blut entscheidend wichtig. Bei größeren
Diskrepanzen wird die Probe nicht bearbeitet.
EDTA- Blut:
EDTA- Röhrchen können im Labor angefordert werden. Auf gute Durchmischung zur Vermeidung von
Gerinnseln achten. Im EDTA- Plasma werden folgende Enzymbestimmungen gehemmt: saure
Phosphatase, AP und LAP. Durch EDTA - patientenbedingt gelegentlich auch Citrat und Heparin - kann
eine Pseudothrombozytopenie (meistens durch Thrombozytenaggregation) hervorgerufen werden.
Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern.
Na- Fluorid- Blut:
Na- Fluorid wird zur Vermeidung der Glykolyse von leicht metabolisierbaren Kohlenhydraten (Glukose,
Fruktose etc.) eingesetzt. Na- Fluorid- Monovetten oder Entnahmebestecke für die kapillare Bestimmung
in Hämolysaten können im Labor angefordert werden.
Lithium-Heparin- Blut:
oder
Ammonium-(NH4)-Heparin- Blut:
Heparin- Monovetten können im Labor angefordert werden. Die Bestimmung von Kalium, Phosphor, LDH
und saurer Phosphatase fällt im Heparinplasma deutlich niedriger aus als im Serum.
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Kapillarblut:
Kapillarblut zeigt meistens schlechter reproduzierbare Werte als Venenblut. Die Glukosekonzentration ist
im Kapillarblut höher als im Venenblut, während Kalium, Kalzium und Gesamtprotein niedriger sind
BSG- Blut:
Auf gute Durchmischung achten (1.6 ml Blut + 0.4 ml 3.8 % Natriumcitratlösung). Eine Vermehrung des
Citratanteiles täuscht eine erhöhte, eine Verminderung eine erniedrigte BSG vor. Wurde der 1 h- Wert
verpasst, kann das Blut nicht nochmals aufgeschwemmt werden. Temperaturen > 24°C führen zum
Anstieg der BSG. Die BSR sollte spätestens 2 h nach Blutentnahme begonnen werden.
Spezialgefäße:
Für einige Analysen sind spezielle Abnahme- oder Versandgefäße notwendig – diese Spezialgefäße
können im Labor angefordert werden (Art des benötigten Spezialgefäßes - siehe bei dem entsprechenden
Parameter im Analysenverzeichnis).
Sammelurin:
Gefäße für Sammelurin können im Labor angefordert werden.
Für einige Parameter muss der Sammel-Urin zur Stabilisierung mit Salzsäure oder Eisessig (100%
Essigsäure) angesäuert werden (s. entsprechende Analyte). Salzsäure und Eisessig werden auf Wunsch
ebenfalls vom Labor geliefert. Bitte beachten Sie die mitgelieferte Anleitung und informieren Sie den
Patienten über die Hantierung der Säuren!
C ätzend
25%ige Salzsäure
neue Kennzeichnung:
Achtung –
25%ige Salzsäure ist eine starke Säure und kann zu Verätzungen führen!
Kontakt und Einatmen vermeiden!
C ätzend
neue Kennzeichnung:
100%ige Essigsäure (Eisessig)
Achtung –
Eisessig ist eine starke Säure und kann zu Verätzungen führen!
Kontakt und Einatmen vermeiden!
Beide Säuren bitte vorsichtig hantieren, nicht einatmen und von Kindern fernhalten!
Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Säure-Verätzungen:
Nach Einatmen: Frischluft. Arzt hinzuziehen.
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Nach Hautkontakt:
Nach Augenkontakt:
Nach Verschlucken:
Mit reichlich Wasser abwaschen. Benetzte Kleidung sofort ausziehen und mit viel Wasser
ausspülen.
Mit reichlich Wasser bei geöffnetem Lidspalt ausspülen (mind. 10 Min.). Sofort Augenarzt
aufsuchen.
Viel Wasser trinken (ggf. mehrere Liter), Erbrechen vermeiden (Perforationsgefahr!). Sofort
Arzt aufsuchen. Keine Neutralisationsversuche.
Eine Sammelperiode beginnt am ersten Tag nach dem ersten Morgenurin und endet am zweiten Tag
nach dem ersten Morgenurin. Den gesammelten Urin gut durchmischen, Gesamtmenge notieren und
mitteilen und benötigte Teilmenge abfüllen und an das Labor senden.
Korrekte Aliquotierung von Sammelurin in mehreren Probengefäßen
1. Urinmenge in jedem Gefäß ermitteln/ ablesen und notieren.
2. jedes Uringefäß gut durchmischen
3. kleines Gefäß bereitstellen
4. Beispiel für die Aliquotierung:
Gefäß 1 enthält 1500ml Urin
Entnahme von 15ml
Gefäß 2 enthält 800ml Urin
Entnahme von 8ml
5. Beide abgenommenen Proben in dem klenen Gefäß vermischen und mit Angabe der
Gesamtmenge (Beispiel: 2300ml) ins Labor schicken.
Häufig gibt es auch auf den Creatininwert bezogene Referenzwerte, so dass die oft –insbesondere auch
bei Säuglingen und Kindern- unzuverlässige Urinsammelei zugunsten einer Spontanurinuntersuchung
unterlassen werden kann. Hierfür bietet sich der 2. Morgenurin an.
Speichelproben:
1. Um ein zuverlässiges Sammeln von Speichelproben zu gewährleisten, empfehlen wir dringend die
entsprechenden Gefäße zu verwenden. Gefäße können im Labor angefordert werden.
2. Wenn vom Arzt nichts anderes angeordnet wurde, suchen Sie sich am besten eine 2-stündige
Sammelperiode aus, die vor einer geplanten Mahlzeit liegt: zum Beispiel in der Zeit von 10-12 Uhr oder
von 16-18 Uhr. Dann sollten Sie die Proben sammeln um 10 Uhr – 10:30 Uhr – 11 Uhr – 11:30 Uhr – 12
Uhr bzw. um 16 Uhr – 16:30 Uhr – 17 Uhr – 17:30 Uhr – 18 Uhr. Diese Zeiten müssen nicht streng
eingehalten werden. Abweichungen von bis zu 10 Minuten sind unkritisch. Jedes Sammelgefäß sollte
mindestens bis zu 25 % - besser 50 % - gefüllt sein.
3. Vor dem Speichelsammeln sollten möglichst wenig tierische Produkte konsumiert werden, da dadurch
die Hormonbestimmung gestört werden könnte. Die letzte Nahrungsaufnahme sollte mindestens 3
Stunden zurückliegen. Rein vegetarische Nahrungsmittel (ohne Milch- und Eiprodukte) können in
kleineren Mengen bis eine Stunde vor dem Sammeln des Speichels konsumiert werden. In der letzten
halben Stunde vor dem Sammeln sollte auch nicht mehr geraucht werden. Wasser trinken ist immer
erlaubt. Vor dem Speichelsammeln ist unbedingt darauf zu achten, dass der Mund sauber ist und vor
allem keine Spuren von Speiseresten oder Getränken enthält. Daher sollte der Mund vor Beginn des
Speichelsammelns zumindest einmal gründlich mit Wasser gespült werden.
4. Nach dem Auswaschen des Mundraumes sollte noch mindestens 10 Minuten gewartet werden, bevor
ein wenig Speichel im Mundraum angesammelt wird. Dieser Speichel sollte dann mit Hilfe des kleinen
Trinkhalmes in das Plastikgefäß überführt werden. Dann bitte eines der beigefügten Etiketten beschriften
und auf das Sammelgefäß kleben, damit das Gefäß eindeutig gekennzeichnet ist. Das Sammelgefäß
sollte ca. halb gefüllt sein (bei Speichelmangel ist auch eine ¼ Füllung ausreichend). Bei diesem Volumen
darf der Schaum nicht mitgemessen werden. Wenn zuviel Schaum im Gefäß ist, so ist der Schaum mit
dem Trinkhalm wieder abzusaugen und mit Speichelflüssigkeit nachzufüllen.
5. Bei ausbleibendem oder unzureichendem Speichelfluss helfen häufig Kaubewegungen, wobei der
Mund aber leer bleiben sollte (also zum Kauen nichts in den Mund nehmen). Auf keinen Fall darf hier
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Kaugummi eingesetzt werden. Manchmal hilft es auch, wenn man intensiv an eine ganz “leckere“ Speise
denkt.
6. In dem Speichel darf kein Blut beigemischt sein. Auch schon bei leicht rötlicher Färbung des Speichels
ist diese Flüssigkeit zu verwerfen, das Gefäß mit Leitungswasser zu spülen und der Sammelvorgang wie
oben beschrieben nach 5 – 10 Minuten zu wiederholen.
7. Aufbewahren von Speichelproben: Während einer Sammelperiode ist eine Aufbewahrung der
Speichelproben bei normaler Raumtemperatur auch im Hochsommer unbedenklich. Wenn
Speichelproben länger als einen Tag aufbewahrt werden sollen, ist die Aufbewahrung im Kühlschrank
oder besser im Tiefkühlfach angeraten.
8. Versand der Proben: Ein Postversand ist ohne Kühlung auch bei sommerlichen Temperaturen möglich.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die fest verschlossenen Sammelgefäße zuerst in einem kleinen
Plastikbeutel gebracht werden. Dieser Plastikbeutel sollte ebenfalls fest verschlossen sein, bevor er dann
in einen gepolsterten Umschlag gesteckt wird. Zusätzlich sollte eine ausreichende Menge saugfähiges
Material (z.B. 1 Papiertaschentuch pro Sammelgefäß) in den gepolsterten Umschlag gebracht werden, um
bei eventuell auftretenden Leckagen die gesamte freiwerdende Flüssigkeit aufnehmen zu können. Dann
kann der gepolsterte Umschlag per Post verschickt werden.
Entsorgung von Abnahmematerialien
Die Entsorgung der Abnahmematerialien muss gemäß gesetzlichen Vorschriften erfolgen, für Kanülen
sind nach TRBA 250 durchstichsichere Behälter erforderlich. Diese können als Praxisbedarf bestellt
werden.
Probengewinnung von mikrobiologischem Untersuchungsmaterial
Präanalytische Einflüsse auf das Untersuchungsergebnis:
1. eindeutige diagnostische Fragestellung
2. genaue Angaben über den Entnahmeort/Infektlokalisation
3. korrekte Entnahmetechnik und Angabe über den Entnahmezeitpunkt
4. geeignete Transportsysteme
5. kurze Transportzeiten
6. korrekte Lagerung der Proben bis zur Aufarbeitung
7. Informationen über wichtige Patientendaten
Probengewinnung
Proben für den kulturellen Nachweis von Infektionserregern müssen unter
sterilen Bedingungen vor Antibiotikagabe gewonnen und transportiert werden,
ggf. antimikrobielle Therapie vermerken; Untersuchungsmaterial in sterilem
Gefäß ohne Verzögerung versenden. Im ambulanten Bereich sollten Kontrolluntersuchungen
frühestens drei Tage nach Absetzen der Antibiotika erfolgen.
Material
Alle Materialien sind grundsätzlich als infektiös zu betrachten (Personenschutz).
Daher müssen Untersuchungsmaterialien in sterile, verschluss- und
bruchsichere Probengefäße gegeben werden (DIN 55515 Teil 1).
Transport
Das Untersuchungsmaterial muss auf schnellstmöglichem Weg zum Labor
gebracht werden – insbesondere bei Verdacht auf empfindliche Erreger (z.B.
Meningokokken, Gonokokken, Pneumokokken, Hämophilus, Anaerobier). Eine
Verarbeitung des Materials am Entnahmetag ist ratsam zur Vermeidung bzw.
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Minimierung von Informationsverlusten, die sich z.B. durch eine eingeschränkte
Überlebensfähigkeit sensibler Erreger oder eine Überwucherung der gesuchten
Erreger durch Begleitkeime ergeben kann. Für sehr dringende Fälle (z. B.
Liquor) kann nach Rücksprache eine Notfalldiagnostik veranlasst werden.
Transportsysteme:
Abstrichtupfer für die bakteriologische Kultur sollten grundsätzlich in ein Transportmedium überführt
werden (Verfallsdatum beachten).Abtrichtupfer stehen mit Kunststoff- Watteträgern oder als flexible
Aluminiumdraht- Wattetupfer für kleine Lumina zur Verfügung. Für Zervix-, Harnröhren-, Ohr-, Rachen-,
Nasen-, Augenabstriche und für alle anderen Abstriche ist das Transystem® mit dem farblosen Medium
(z.B. blaue oder orangefarbene Kappe) geeignet. Für Abstriche auf Bordetella pertussis ist der
Abstrichtupfer mit dem Transportmedium Holzkohle (z.B. schwarze Kappe) zu verwenden.
Flüssige Materialien wie Punktate und Aspirate in sterile Röhrchen geben. Die englumigen
Abstrichröhrchen sind wegen der Kontaminationsgefahr nicht gut geeignet.
Biopsate, Gewebe und IUPs sind etwa 1 cm tief in das farblose Medium eines Abstrichröhrchens (blaue
Kappe)zu drücken.
Sputum und BAL sollten in den sterilen Sputumdosen bzw. sterilen Röhrchen transportiert werden,
Urin ausschließlich in den sterilen Urinröhrchen.
Für die Untersuchung von Stuhl müssen die Stuhlröhrchen mit Löffel verwendet werden.
Für den Viren-Nachweis im Nasopharyngealabstrich von Adeno-, Influenza A und B, Parainfluenza-und
RSV im IFT- Test ist die Verwendung eines speziellen flüssigen Transportmediums (Virus-Transport/147C
z.B. dunkelrosa Kappe) oder Sekret ohne Zusätze erforderlich. Das Virustransportmedium kann im Labor
angefordert werden. Bei Viren- Anzucht in der Zellkultur telefonische Rücksprache im Labor erbeten.
Für den molekularbiologischen Nachweis (PCR) von HSV, VZV, GO, CMV, etc. sind Spezialgefäße
erforderlich und auf Anfrage im Labor erhältlich. Meistens sind alternativ auch sterile Röhrchen (trocken
oder mit etwas physiologischer NaCl) verwendbar. Mediumhaltige Röhrchen sind nicht geeignet.
Für den molekularbiologischen Nachweis (PCR) von Chlamydia trachomatis oder den HPV-Nachweis sind
spezielle Entnahmebestecke und Transportsysteme im Labor erhältlich.
Aufbewahrung von Proben *:
Konservierung
Keine
Lagerung bei 4°C
Urin, Katheterspitze, Sputum,
bronchoalveoläre Lavage,
Perikardflüssigkeit,
Lungenbiopsie
Lagerung bei Raumtemperatur
Liquor, Synovialflüssigkeit
*Detaillierte Angaben zur Aufbewahrung auch im Hinblick auf bestimmte Keime sind unter den
entsprechenden Untersuchungen (z. B. Liquor, Tuberkulose etc.) nachzulesen.
Abszessmaterial, Eiter und entzündliche Exsudate
Die Untersuchung umfasst aerobe und anaerobe Kultur, Grampräparat, ggf. Keimdifferenzierung und
Antibiogramm. Für Untersuchungen auf Actinomyceten, Gasbrand und Mykobakterien sind Biopsate
besser geeignet als Abstriche
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Akute Entzündungen werden häufig von Staphylokokken, Streptokokken, Enterobakteriazeen und
Pseudomonaden verursacht. Das Exsudat ist hierbei wie auch bei Infektionen durch sporenlose
Anaerobier meist eitrig und breitet sich im Gewebe als Phlegmone infiltrierend aus oder sammelt sich zu
Abszessen oder Empyemen an. Hautbläschen mit serösem Inhalt sind typisch für einige Virusinfektionen,
kommen aber auch bei bakteriellen Infektionen vor. Fibrinöse Exsudate finden sich bei Diphtherie,
Lobärpneumonie mit Pleuritis, antibiotikaassoziierter Enterocolitis und Ruhr, hämorrhagische Exsudate bei
Milzbrand, putride Exsudate bei Gasödem und nach Superinfektion mit Nekroseerregern. Chronische
Entzündungen können durch Actinomyceten, Brucellen, Mykobakterien, Treponemen und Pilze verursacht
werden.
Probengewinnung aus geschlossenen Prozessen:
Perkutane Punktion nach gründlicher Desinfektion der Einstichstelle. Material aus Abszessen sollte
unbedingt vor deren Spaltung durch Punktion, sonst gleich nach der Incision gewonnen werden.
Zusätzlich sollte ein Gewebestückchen aus der Abszesswand eingeschickt werden. Der Versand sollte im
Transportmedium erfolgen.
Probengewinnung aus offenen Prozessen:
Nach sorgfältigem Abwischen oberflächlicher Sekrete und Beläge mittels sterilem Tupfer Material vom
Wundgrund oder - rand gewinnen, z.B. durch Abkratzen von Gewebsbröckeln oder durch
Gewebeexzision. Bei Fisteln ist die Öffnung mit 80 % igem Alkohol zu desinfizieren und dann mittels
Katheter Material aus der Tiefe zu aspirieren. Gelingt dies nicht, sollte Material mittels einer feinen Kürette
herausgeschabt werden. Wegen der niedrigen Keimkonzentration sollte möglichst viel Material
eingeschickt werden.
Transport:
möglichst rascher Transport in das Labor. Lagerung bei Raumtemperatur oder gekühlt. Bei sehr
empfindlichem Material evtl. Einbringen in ein Blutkulturgefäß. Bei chronisch eitrigen oder fistelnden
Prozessen möglichst neben Eiter auch ein Gewebestückchen mitschicken. Bei Verdacht auf Gasbrand
Labor telefonisch informieren.
Anaerobier
Sauerstoffempfindliche Anaerobier bilden die größte Gruppe der oropharyngealen, kutanen und
intestinalen Bakterienflora des Menschen. Das Verhältnis Anaerobier zu Aerobier reicht von 10:1 auf der
Haut über 30:1 auf der Mund- und Rachenschleimhaut bis zu 1000:1 im Dickdarminhalt. Aus diesem
Reservoir körpereigener Anaerobier rekrutieren sich die Erreger endogener eitrig- septischer Infektionen.
Klinisch wird der Verdacht auf eine Anaerobier- Infektion nahe gelegt durch:
1.) Infektionslokalisation (Peritonitis, perityphlitischer Abszess, Lungen- und Hirnabszess)
2.) Fötiden Eiter
3.) Septische Thrombophlebitis
4.) Erfolglose Aminoglykosid- Therapie
5.) Malignome
Clostridiale Toxininfektionen
A) Toxininfektionen
- Tetanus
- Gasödem/Gasbrand (C.perfringens, C.septicum, C. histolyticum, C. novyi)
B) Alimentäre, enterale Toxininfektionen
- Botulismus (C. botulinum)
- Nahrungsmittelvergiftung durch C.perfringens
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- Enteritis necroticans durch C.perfringens
- Antibiotika- assoziierte pseudomembranöse Colitis durch C. difficile- Toxin
Eitrige und septische Anaerobierinfektionen durch Bacteroidaceae, Peptococcaceae u.a.
- dentalmedizinische Infektionen
- Infektionen im HNO- Bereich
- ZNS- Infektionen
- pleuropulmonale Infektionen
- abdominale und perineale Infektionen
- Infektionen des weiblichen Genitaltraktes
- Harnwegsinfektionen
- Knochen- und Gelenksinfektionen
- Infekt. der Haut, Unterhaut, Muskulatur
- Pädiatrische Infektionen
- Sepsis/Endocarditis
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Proben von Sputum, Darminhalt, Vaginalsekret etc. sind aufgrund der Kontamination mit körpereigener
Anaerobierflora ungeeignet.
Die Untersuchungsmaterialien sollten dem Labor sofort und bei Zimmertemperatur (nicht gekühlt) in den
bereitgestellten Medien zugesandt werden. Wichtig ist die genaue Beschriftung, Ort der Entnahme und
Verdachtsdiagnose.
Ergebnisse:
1.) Verdachtsdiagnose kann aufgrund eines Grampräparates erstellt und übermittelt werden.
2.) Kultureller Erregernachweis frühestens nach 2 Tagen.
Blutkultur
Anlegen einer Blutkultur zum Nachweis aerober und anaerober Keime bei Verdacht auf septische
Krankheitsbilder (Fieber, Schüttelfrost, Eintrübung des Sensoriums, Pulsanstieg, Hypotonie,
Abgeschlagenheit). Weitere Indikationen: Meningitis, Listeriose, Osteomyelitis, Brucellose
Blutkulturmedium:
Vom Labor wird ein Blutkultursystem (für Kinder gesondertes System anfordern) für aerobe und anaerobe
Keime zur Verfügung gestellt.
Gewinnung und Transport des Untersuchungsmaterials:
Blutentnahme im Fieberanstieg vor Beginn der Antibiotikatherapie oder bei bereits begonnener Therapie
am Ende des Dosierungsintervalls. Bei akutem Krankheitsbild möglichst 3 Entnahmen in mindestens 1stündigem Abstand; bei chronischem Krankheitsbild sind größere Entnahme- Intervalle angezeigt. Die
Blutentnahme muss nach sorgfältiger Desinfektion der Punktionsstelle unter streng aseptischen Kautelen
aus der Vene (bei Verdacht auf Fungämie evtl. auch aus der Arterie) erfolgen. Entnahmevolumen bei
Erwachsenen 10 ml, bei Kindern bis 4 ml, bei kleinen Kindern mit pädiatrischer Blutkulturflasche.
Blutentnahme mittels Entnahmebesteck oder Einmalspritze. Blutkulturflasche wasserfest beschriften:
Name, Geburtsdatum, Entnahmedatum und Uhrzeit (wünschenswerte Begleitinformation: Krankheitsbild,
eingeleitete Therapie). Blutkulturflasche möglichst sofort nach Beimpfung temperaturstabil (Isoliertasche)
an das untersuchende Labor schicken. Ist dies in Ausnahmefällen nicht möglich, Blutkulturflasche bis zum
Transport bei Zimmertemperatur lagern.
Befundbericht:
16
Sofortiger telefonischer Vorbefund bei positivem mikroskopischen oder kulturellen Keimnachweis.
Schriftlicher Befund nach Keimdifferenzierung und Antibiotikaaustestung. Endbefund bei unauffälliger
Blutkultur nach 7-8 , bei Endocarditisverdacht nach 18 Tagen.
Bronchiallavage
Untersuchung: Grampräparat, aerobe Keime, Erregeridentifizierung, Pilze, evtl. Antibiogramm.
Gesondert angefordert werden müssen: Kultur auf Mykobakterien, Legionellen, Aspergillus, Nachweis von
Pneumocystis jiroveci, sowie DNA- Nachweis mittels PCR von Mykobakterien, Legionellen, Aspergillus,
Chlamydia pneumoniae, Mykoplasma pneumoniae und CMV
Das Sekret sollte möglichst nativ über das Bronchoskop aspiriert oder mit einer Bürste abgestrichen
werden. Ist kein Material zu gewinnen, kann eine Bronchiallavage mit steriler Ringer- Laktat- Lösung
durchgeführt werden. Physiologische Kochsalzlösung sollte nicht verwendet werden, da sie bakterizid sein
kann. Erforderliche Materialmenge 30 ml. Lagerung bei 4°C.
s. auch Sputum
Dermatophyten-Kultur
s. Pilze
Ejakulat, mikrobiologisch
Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Kultur inklusive Gonokokken, Mykoplasmen,
Ureaplasmen und Pilze. Evtl. Antibiogramm
Gesonderte Anforderung: Chlamydia trachomatis mittels PCR (Entnahmebesteck im Labor anfordern).
Die Keimausbeute kann durch gleichzeitige Untersuchung von Ejakulat, Urin und Harnröhrenabstrich
erhöht werden.
Vor Materialentnahme Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen und mit einem weiteren
Tupfer trocknen. Ejakulat in einem sterilen Röhrchen auffangen und möglichst rasch in das Labor senden.
Lagerung bei Raumtemperatur.
Gehörgangsabstrich
Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm
Probenentnahme: Gehörgang mit einem angefeuchteten Tupfer reinigen. Anschließend unter Sicht
(Otoskop) Material von geröteten oder sekretbedeckten Stellen entnehmen und Material ohne unauffällige
Bereiche zu berühren in das Transportmedium überführen. Bei trockenen Läsionen Tupfer vor Entnahme
mit steriler physiologischer NaCl befeuchten. Bei Untersuchung auf Dermatomykose einige Hautschuppen
mit sterilem Spatel entnehmen.
Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich
Die physiologische Besiedlung der äußeren Geschlechtsorgane entspricht weitgehend der Hautflora. Auch
die Harnröhre enthält, besonders in ihrem distalen Teil, eine meist nicht dichte, aber aus verschiedenen
Arten bestehende Flora aus Staphylokokken, Corynebakterien, Enterokokken, Laktobazillen, Anaerobiern,
Mykoplasmen und Ureaplasmen.
Die physiologische vaginale Mikroflora wird von der Menarche bis zur Menopause von Lactobacillus
acidophilus und weiteren Lactobacillus- Arten beherrscht, die die Ansiedlung anderer Arten behindern.
Dennoch können aus Scheidensekret, oft nur in niedrigen Konzentrationen, andere Mikroorganismen
isoliert werden, ohne dass sie unbedingt Hinweis auf behandlungsbedürftige Infektionen darstellen. Die
übrigen Bereiche des Urogenitalsystems sind normalerweise ohne permanente mikrobielle Besiedlung.
Sekrete oder Exsudate aus tieferen Abschnitten werden aber bei der Probengewinnung häufig
kontaminiert, was bei der Befundinterpretation berücksichtigt werden muss. Schwierig ist die
Befundinterpretation auch bei den Mikroorganismen, die sowohl als Besiedler als auch als
Krankheitserreger auftreten können. Dies gilt insbesondere für potentiell pathogene Bakterien wie S.
aureus, S. saprophyticus, S. equisimilis, S. agalactiae, Enterobakteriazeen, Pseudomonaden, sporenlose
Anaerobier und fakultativ anaerobe Actinomyceten. Weiterhin können Urogenitalinfektionen von Erregern
der klassischen Geschlechtskrankheiten und von anderen durch Sexualkontakte übertragbaren Erregern
(Chlamydien, Ureaplasmen, Mykoplasmen, Gardnerella vaginalis, Mobiluncus spp) verursacht werden.
17
Untersuchung: aerobe und anaerobe (ausgenommen Vaginalabstriche) Kultur, Keimdifferenzierung, evtl.
Antibiogramm. Untersuchungen auf Chlamydien sind gesondert anzufordern
Trichomonadennachweis: im zytologischen Abstrich
Probengewinnung beim Mann:
Abstrich frühestens 3 Std. nach der letzten Miktion. Harnröhrenostium mit einem feuchten Tupfer reinigen
und mit einem weiteren Tupfer trocknen. Danach Harnröhre von hinten nach vorne ausstreichen und
erscheinendes Sekret mit sterilem Stieltupfer auffangen (bei reichlichem Sekret ersten Tropfen verwerfen).
Lässt sich kein Sekret gewinnen oder soll gezielt auf Chlamydien oder Mykoplasmen untersucht werden,
dünnen Drahttupfer möglichst weit (2-3 cm) in die Harnröhre einführen und unter Drehen Sekret und
Schleimhautepithelien gewinnen (für Chlamydien- Nachweis gesondertes Abstrichbesteck anfordern).
Prostatasekret wird nach Reinigung des Harnröhrenostiums durch Massage der Prostata vom Rektum aus
gewonnen. Exprimat mit Stieltupfer auffangen und in Transportmedium einstechen.
Probengewinnung bei der Frau:
Abstrich frühestens 3 Std. nach der letzten Miktion. Zur Entnahme von Urethralsekret Umgebung des
Ostium urethrae nach Spreizen der Labien mit feuchten Tupfern reinigen und nachtrocknen. Das nach
Ausstreichen der Urethra von der Vagina her erscheinende Sekret mit einem Stieltupfer aufnehmen (ggf.
Sekret aus den Bartholinischen Drüsen in gleicher Weise gewinnen). Vaginal- und Cervix- Sekrete unter
Sicht, wenn möglich von makroskopisch veränderten Bereichen, mit Tupfer gewinnen. Cave: Gleitmittel
können antibakterielle Substanzen enthalten.
Transport: Alle Abstriche bei Raumtemperatur oder gekühlt transportieren.
Für Antigen- und PCR- Untersuchungen (Chlamydien, HPV, Gonokokken, Herpes- simplex- Viren)
Spezialbesteck verwenden (siehe unter jeweiligem Erreger)
Intrauterinspirale [IUP]
Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Kultur auf Aktinomyzeten, Keimidentifizierung, evtl.
Antibiogramm
Spirale unter sterilen Kautelen in ein Transportmedium überführen.
Katheterspitzen
Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm
Material in Transportmedium gebunden und bei 4°C aufbewahren. Bei sofortigem Transport reicht steriles
Röhrchen mit Schraubverschluss
Kehlkopf- und Epiglottisabstrich s. Respirationstrakt
Konjunktivalabstrich
Untersuchung: aerobe und anaerobe Kultur, Pilze, Keimdifferenzierung, evtl. Antibiogramm
Gesondert müssen Untersuchungen auf Gonokokken, Chlamydia trachomatis (PCR) und Adenoviren
(PCR) angefordert werden.
Antimikrobielle Salben und Tropfen vorher absetzen. Tupfer mit steriler physiologischer NaCl anfeuchten.
Entnahme vor Einsatz von Lokalanästhetika.
Liquorkultur
Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Keime, Pilze, Listerien, evtl. Antibiogramm, AntigenScreening mittels Latexagglutination auf Meningokokken, Haemophilus influenzae, Pneumokokken,
Streptokokken Gruppe B und E. coli K1.
Gesonderte Anforderungen: Mykobakterien (Kultur und PCR), Cryptococcus, PCR von Borrelien,
Toxoplasmen, HSV, EBV, VZV, CMV, Röteln, Mumps, Enteroviren, Masern und FSME
Desinfektion:
18
Haut an der Punktionsstelle und Punktionsstelle ertastende Finger sorgfältig mit 70 % igem Alkohol und
jodhaltigem Desinfektionsmittel desinfizieren.
Liquorgewinnung:
Die ersten 2-5 Tropfen verwerfen. Die nächsten Tropfen evtl. in Pandy- Reagenz tropfen lassen. Den
nachfolgenden Liquor in einem sterilen Röhrchen auffangen. Teilen der Probe und Verschluss des
Röhrchens müssen unter sterilen Kautelen erfolgen.
Menge mind: 2 ml
Zellzählung:
Die Zellzählung muss innerhalb einer Stunde erfolgt sein. Spätere Ergebnisse sind unzuverlässig.
Bakteriologische Untersuchung:
Liquor im Röhrchen bei Raumtemperatur halten. Hieraus können Zellzählung, Grampräparat und bei
Bakterienbefall ein Antibiogramm sowie der direkte Antigen- Nachweis (s. jeweiliges Antigen) durchgeführt
werden. Bei Verdacht auf tuberkulöse Meningitis mindestens 5 ml Liquor ohne Zusätze einsenden (TBCDiagnostik: Kultur und PCR anfordern)..
Bei Untersuchung auf Laktat Liquor gekühlt (+4 Grad C) halten.
Für die Infektionsserologie (Antikörpernachweis, AK-Index) werden eine zeitgleich entnommene SerumProbe und Liquor benötigt.
Ggf. restlichen Liquor in Blutkulturflasche überführen.
s. auch Liquor- Untersuchung
Magensaft auf Mykobakterien
Magensaftentnahme(20 ml) morgens am nüchternen Patienten und in Versandgefäße mit gesättigter NaPhosphatlösung (im Labor erhältlich) füllen.
Die Magensaftuntersuchung ist bei Kindern mit fehlender Sputumproduktion, unproduktivem Husten oder
niedriger Erregerausscheidung zu empfehlen
Mundschleimhautabstrich s. Respirationstrakt
Nasenabstrich s. Respirationstrakt
Nasopharyngealabstrich s. Respirationstrakt
NNH-Material s. Respirationstrakt
Pilz-Kultur s. Pilze
Punktate aus Gelenken, Peritoneum, Pleura, Perikard
Untersuchung: Grampräparat, aerobe und anaerobe Kultur, Keimidentifizierung, evtl. Antibiogramm
Gesondert anzufordern sind Mykobakterien sowie Antigennachweise mittels PCR (z.B. Borrelien etc.)
Bei der Probennahme sind streng aseptische Bedingungen einzuhalten. Eine Portion des Punktates unter
sterilen Kautelen in ein steriles Röhrchen injizieren für Erreger- und evtl. Antigennachweis sowie
Resistenzbestimmung, eine weitere Portion in ein Heparinröhrchen geben für Zellzahl und Zytogramm.
Zum Nachweis von Mykobakterien möglichst 10 ml in einem sterilen Röhrchen mit Schraubverschluss
einsenden
Rachenabstrich s. Respirationstrakt
Rektalabstrich s. Stuhl, bakteriologisch
Respirationstrakt
Untersuchung: Pathogene Keime: beinhaltet auch Hefen aber nicht: Diphtherie, B. pertussis,
Gonorrhoe, Mykobakterien, Mykoplasmen und Chlamydien. Diese müssen gesondert
angefordert werden und bedürfen teilweise spez. Entnahme- und Transporttechniken.
19
ß- hämolys. Streptokokken: nur ß- hämolys. Streptokokken
Pilze: nur Pilze
Nasopharyngealabstrich:
Dieser ist insbesondere angezeigt bei Verdacht auf Infektionen durch Meningokokken, Haemophilus- und
Keuchhustenbakterien. Die physiologische Besiedlung des oberen Respirationstraktes ist sehr zahl- und
artenreich, wobei viele Vertreter fakultativ pathogen sind. Die physiologische Besiedlung umfasst:
vergrünende und nicht hämolysierende Streptokokken, apathogene Neisseriazeen, Mikrokokken,
koagulasenegative Staphylokokken, epiphytäre Coryne- und Propionibakterien sowie zahlreiche anaerobe
und kapnophile Bakterien. Sporadisch und in geringerer Menge findet man auch Haemophilus- Arten, S.
pneumoniae, S. pyogenes, S. agalactiae, S. aureus, N. meningitidis, B. catarrhalis, Candida-Arten. Bei
abwehrgeschwächten und länger hospitalisierten Patienten finden sich auch Enterobakteriazeen,
Pseudomonaden und andere Nonfermenter.
Erregerspektrum, Gewinnung und Transport des Untersuchungsmaterials:
Grundsätzlich ist Probengewinnung vor Beginn der antibiotischen Therapie und möglichst rascher
Probentransport in speziellen Transportmedien unmittelbar nach der Gewinnung anzustreben.
Rachenabstrich:
Häufigste Erreger: S. pyogenes, andere ß- hämolys. Streptokokken, S. aureus, Haemophilus influenzae,
Fusobakterien/ Treponemen (Angina Plaut-Vincent), Candida-Arten, S. pneumoniae, Enterobakteriazeen
und Pseudomonaden. Der Nachweis der zwei letztgenannten ist zurückhaltend zu interpretieren.
Zunge mit Spatel herunterdrücken und mit Wattetupfer Material von entzündeten bzw. sekretbedeckten
Stellen der Tonsillen, der Gaumenbögen oder der hinteren Rachenwand entnehmen. In Tonsillarkrypten
Material vorsichtig unter drehender Bewegung entnehmen. Berührung mit anderen Schleimhäuten sowie
Verunreinigung mit Speichel vermeiden. Tupfer sofort in Transportmedium (blaue Kappe) stecken.
Bei Diphtherie- Verdacht (telefonische Rücksprache erbeten):
vorhandene Membranen vorsichtig abheben und Material von der Unterseite, wo sich die Erreger
vorzugsweise finden, mit Abstrichtupfer entnehmen. Bei Fehlen von Membranen kann der Abstrich über
die Nase oder über die Mundhöhle erfolgen.
Bereits der Verdacht auf Diphtherie ist für den behandelnden Arzt meldepflichtig.
Kehlkopf- und Epiglottisabstrich:
Wichtige Erreger: H. influenzae und Mycobacterium tuberculosis (bei chronischer Laryngitis);
unter Sicht (Kehlkopfspiegel) durchführen und Tupfer im Transportmedium versenden.
Nasenabstrich:
Wichtige Erreger: S. pneumoniae, H. influenzae, S. aureus, Enterobacteriazeen.
Material unter Zuhilfenahme eines Speculums von entzündeten bzw. sekretbedeckten Stellen entnehmen.
NNH- Material :
20
Häufige Erreger bei akuter Sinusitis: S. pneumoniae, andere Streptokokken, Haemophilus- Arten und S.
aureus, bei chronischer Sinusitis: außerdem Enterobakteriazeen, Pseudomonaden und sporenlose
Anaerobier. Seltener N. meningitidis, Pilze.
Sekret nach Punktion der Nebenhöhlen ansaugen und in Transportmedium überführen. Spülflüssigkeit ist
wegen häufiger Kontaminationen weniger geeignet.
Odontogenes Material Zahnabstrich:
Material aus oberflächlichen Läsionen, von extrahierten Zähnen, Zahnteilen und Implantaten, von
Wurzelkanälen oder Alveolen nach Extraktion ist häufig mit Mundbakterien kontaminiert.
Ulkusmaterial oder entzündetes Gewebe mit Kürette abschaben. Zahnwurzel sofort nach Extraktion mit
steriler Zange abtrennen und in Transportmedium einbringen.
Parodontitis-Diagnostik mittels PCR: Wurzelkanäle mit kleinen Tampons mehrfach auswischen. Neuen
Tampon bis zur Spitze einführen und etwa 1 Minute dort belassen. Anschließend Tampon in
Transportmedium überführen.
Schimmelpilz-Kultur s. Pilze
Sputum
Untersuchung: Grampräparat, aerobe Kultur, Keimidentifizierung, Pilze, evtl. Antibiogramm
Auf Anforderung DNA- Nachweis mittels PCR von Legionellen, Chlamydophila pneumoniae und
Mykoplasma pneumoniae.
Legionellen über Antigennachweis im Urin; auch Pneumokokken-Ag-Nachweis im Urin als Schnelltest
verfügbar.
Nachweis von Mykobakterien s. Tuberkulose
Infektionen der unteren Luftwege und Lunge werden klinisch in akute Tracheobronchitis, chronische
Bronchitis, Infektionen bei Bronchiektasie und Mukoviszidose, Pneumonie, Lungenabszess, Pleuritis und
Pleuraempyem unterteilt. Die Ätiologie umfasst Viren (ca. 50 %), Bakterien (inklusive Chlamydien und
Mykoplasmen), Pilze und Parasiten. Die häufigsten bakteriellen Erreger sind S. pneumoniae,
Haemophilusarten, S. aureus und bei hospitalisierten Patienten zusätzlich Enterobakteriazeen,
Pseudomonas und Acinetobacter- Arten. Bei Mukoviszidose finden sich gehäuft P. aeruginosa und S.
aureus, B. pertussis, B. catarrhalis, C. diphtheriae, Neisserien und ß- hämolys. Streptokokken werden bei
Tracheitis, Bronchitis und Pneumonie seltener beobachtet.
Spezielle Entnahme- , Transport- und Untersuchungsbedingungen erfordern Mykobakterien, sporenlose
Anaerobier, fakultativ anaerobe Aktinomyzeten, Nocardien, Legionellen, Mykoplasmen,Chlamydien, C.
burnetii und andere seltene Erreger. Bei den parasitologischen Erkrankungen muss an Pneumocystis
jirovecii, Amoeben, Lungenegel, Echinokokkus und Strongyloides stercoralis gedacht werden.
Für Pneumocystis jiroveci geeignetes Material: Bronchiallavage, induziertes Sputum, transbronchiale
Biopsien
Probengewinnung:
- Möglichst Morgensputum.
- Vor dem ersten Abhusten Mund mit frischem Leitungswasser spülen.
- Sekret in steriles Gefäß abhusten. Gefäß steril verschließen und beschriften. Sputumgefäß in die
Umverpackung stecken, diese verschließen und außen ebenfalls beschriften!
Kühl lagern und rasch transportieren. - Evtl. ist eine Provokation der Sputumproduktion durch
Atemgymnastik oder Inhalation eines hypertonen Aerosols (3 % NaCl) erforderlich.
Einsendungen von Rachen- und Nasopharyngealabstrichen oder Speichel erlauben keine zuverlässigen
Rückschlüsse auf die Ätiologie von Infektionen der Lunge oder tieferen Luftwege
21
Stuhl, bakteriologisch
Anforderungen umfassen:
Stuhl auf pathogene Keime: Salmonellen, Campylobacter, Yersinien und Pilze, ggf. Rota- und Noroviren.
Bei Kindern zusätzlich S. aureus und Dyspepsie- Coli/EHEC, Rota-, Noro-, Adeno- und Astroviren.
TPE: Stuhl auf Salmonellen .
Gesonderter Anforderung bedürfen:
Shigellen, Clostridium difficile- Toxin, enteropathogene E. Coli/ EHEC, Vibrio cholerae (vorherige
telefonische Rücksprache), Adeno-, Astroviren, Helicobacter pylori-Ag und Wurmeier./ Parasiten, ggf.
Rota- und Noroviren
Der Stuhl ist in ein sauberes (keine Seifen oder Desinfektionsmittelreste) Gefäß oder in das mit Papier
getrocknete und ausgelegte Toilettenbecken abzusetzen. Vor der Defäkation sollte die Harnblase völlig
entleert werden. Mit dem im Transportröhrchen enthaltenen Löffel haselnussgroße, bei flüssigem Stuhl 12 ml große Stuhlprobe entnehmen, bevorzugt blutige, schleimige oder eitrige Beimengungen. Bei
Verdacht auf Befall der Rektumschleimhaut mit N. gonorrhoeae, C. trachomatis, Entamoeba histolytica
entsprechende Abstriche unter rektoskopischer Sicht. Zum Nachweis von darmpathogenen Viren s.
entsprechende Kapitel.
Ein Informationsschreiben für die Patienten über die Stuhlgewinnung und den Transport der Probe zum
Arzt kann im Labor angefordert werden.
Trachealsekret
s. Sputum (allgemeine Ausführungen)
Zur Vermeidung oropharyngealer Kontaminationen ist folgendes Vorgehen einzuhalten:
Tubus (Kanüle) wechseln, sterilen Katheter einführen, Sekret aspirieren und unter sterilen Kautelen in das
Transportmedium übertragen. Ggf. Katheterspitze abschneiden und ebenfalls in das Transportmedium
überführen. Rascher Transport in das Labor.
Bei Verdacht auf Anaerobier- Infektionen (Aspiration und abszedierende Pneumonie, Aktinomykose) evtl.
transtracheale Sekretaspiration in Erwägung ziehen; Verdacht auf Anaerobier auf dem Begleitschein
zusätzlich anfordern.
Tuberkulose
„Die Aussagekraft der Tuberkulose- und Mykobakteriendiagnostik ist u. a. abhängig von anamnestischen
Angaben und der Qualität des Untersuchungsgutes. Diese Qualität wird bestimmt durch Art, Menge,
Gewinnung und Transport der Primärproben sowie den Zeitraum von ihrer Gewinnung bis zum Beginn der
Analyse im Labor.
Tab.: Übersicht über und Anforderungen an die Patientenprobe und deren Gewinnung
Primärprobe
Anforderung
Sputum
− Gewinnung durch Abhusten aus den tiefen Atemwegen
− Volumen möglichst 2 – 5 ml
− erstes Morgensputum besonders geeignet
− möglichst geringe Kontamination mit Speichel anstreben
− keine Mundspülung vor Sputumgewinnung
− kein Sammelsputum (wenn Sammeln von Sputum erforderlich,
einen Zeitraum von 1 Stunde nicht überschreiten)
− […]
Bronchialsekret
− Volumen möglichst 2 – 5 ml
− Bronchoskopisch gewinnen
− Kontamination mit Begleitkeimen aus der Rachen- und Mundflora
möglich
− Trachealsekret von intubierten Patienten oder Patienten mit
Trachealtubus ist wegen Kolonisation mit Begleitkeimen weniger
22
Primärprobe
Anforderung
sinnvoll
- Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei
bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen bakteriziden
Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen
Bronchoalveoläre
Lavage-Flüssigkeit
−
−
−
−
Geschützte Bürste
und
bronchoskopisch
gewonnene Biopsien
−
Magennüchtern=
sekret/-spülwasser
−
−
−
−
Urin
−
−
−
−
−
möglichst gezielt das betroffene Segment lavagieren
Recovery-Flüssigkeit ohne weitere Behandlung (z. B. Filtration)
gesondert für die TB-Diagnostik auffangen
Volumen möglichst 20 – 30 ml
Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei
bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen
bakteriziden Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen
Wegen der Gefahr der Austrocknung etwa 0,5 ml sterile
physiologische Kochsalzlösung zusetzen
Die Anwendung von lokal wirksamen Anästhetika bei
bronchoskopischen Verfahren kann wegen der möglichen
bakteriziden Wirksamkeit das Untersuchungsergebnis verfälschen
Je jünger Kinder sind, desto schwieriger ist es, Sputumproben zu
gewinnen. Deshalb sind besonders bei kleinen Kindern
Magennüchternsekret oder Magenspülwasser zu entnehmen. Bei
älteren Kindern und Erwachsenen sind Sputum oder
bronchoskopisch gewonnene Proben vorzuziehen.
Volumen möglichst 2 – 5 ml (Magennüchternsekret) bzw. 20 – 30
ml (Magenspülwasser)
die Proben müssen mit Phosphatpuffer neutralisiert werden
(dementsprechend vorbereitete Transportröhrchen sind im Labor
erhältlich!)
Vorzugsweise Morgenurin nach Einschränkung der
Flüssigkeitszufuhr am Vorabend
kein Mittelstrahlurin
Entnahme unter Vermeidung von mikrobiellen Verunreinigungen
mindestens 30 ml, keine Sammelurinproben
nicht aus Urinauffangbeuteln, bei Säuglingen und Kleinkindern
können jedoch Einmalklebebeutel verwendet werden
Menstrualblut
- Gynäkologisch gewinnen
- Etwa zu gleichen Teilen mit sterilem Wasser versetzen
Sperma,
Prostatasekret
Stuhl
In sterilen Behältnissen auffangen und ohne Zusatz versenden
−
−
−
Blut
−
−
−
−
ca. 1 – 2 g
Stuhlproben sollten nur bei Patienten mit zellulärem Immundefekt
auf Mykobakterien untersucht werden
bei Verdacht auf eine Darmtuberkulose sind endoskopisch
gewonnene Biopsien vorzuziehen
Untersuchung nur sinnvoll bei Patienten mit zellulärem
Immundefekt
nur Vollblut (5 – 10 ml)
bei direkter Inokulation von Blut in spezielle Kultursysteme sind
die Vorschriften der Hersteller zu beachten
Wenn das Blut vor der Verimpfung bzw. Weiterverarbeitung
23
Primärprobe
Anforderung
transportiert werden muss, ist der Zusatz von Antikoagulantien
notwendig. Die Auswahl der Antikoagulanzien richtet sich nach
den weiteren Methoden zur Diagnostik (EDTA ist bakterizid,
Heparin und EDTA hemmen die Nukleinsäureamplifikation, Citrat
kann universell eingesetzt werden)
Knochenmark
Für Knochenmarkbioptate und –aspirate gilt sinngemäß die für Blut
festgelegte Vorgehensweise.
Abstrichtupfer
−
−
Abstrichtupfer sind im Regelfall nicht geeignet
Alternative Probenahmen (z. B. Aspiration, Punktion, Biopsien,
Geschabsel) sind überlegen und vorzuziehen
Gewebe, Biopsien
−
So viel Untersuchungsgut wie möglich ohne Zusätze (z. B.
Formalin)
Durch Zusatz einer adäquaten Menge steriler physiologischer
Kochsalzlösung gegen Austrocknung schützen
Anmerkung: Gewebsproben und Biopsien sollten immer auch
histologisch untersucht werden.
−
−
Körperflüssigkeiten
(Punktionen,
Aspirate, Exsudate)
−
−
−
−
Wundmaterial
−
−
z. B. Liquor, Pleuraflüssigkeit, Perikardflüssigkeit,
Peritonealflüssigkeit oder –dialysat, Synovialflüssigkeit,
Abszesspunktionen
Die Entnahme von möglichst großen Probenmengen ist
besonders wichtig, da in diesen Proben Mykobakterien oft nur in
sehr geringen Mengen vorkommen
Liquor möglichst 3 – 5 ml, andere Körperflüssigkeiten möglichst
30 – 50 ml
blutige Proben können evtl. den Zusatz von Antikoagulanzien
erforderlich machen (s. hierzu die Angaben zum Blut)
Tupferabstriche sind im Regelfall nicht geeignet
Alternative Probenentnahmen (z. B. nativer Abszessinhalt,
aspirierter Eiter, Biopsien, Geschabsel) sind überlegen und
vorzuziehen
Das Untersuchungsgut sollte möglichst vor Beginn einer antibiotischen Therapie entnommen werden.
Bei noch nicht gesicherter Diagnose und unkomplizierter Probengewinnung, wie z. B. bei Sputum
oder Urin, sind mindestens 3 Proben, möglichst an drei verschiedenen Tagen, zu entnehmen. In
diagnostisch besonders schwierigen Fällen kann eine häufigere Untersuchung sinnvoll sein, so z. B. bei
paucibazillären Infektionen, bei mikrobiologisch negativen Resultaten aber weiterhin bestehendem
Verdacht oder bei klinisch, radiologisch und/oder pathohistologisch divergenten Befunden.
Zur Behandlungskontrolle sind im Allgemeinen Wiederholungen im Abstand von etwa 4 Wochen
zweckmäßig. Die Zeitabstände und die Dauer der Behandlungskontrolle sind abhängig vom klinischen
Verlauf und der antituberkulösen Therapie. Bei einer offenen Lungentuberkulose kann die
Untersuchung von zumindest drei mikroskopischen Präparaten aus Primärproben von drei Tagen
Anhaltspunkte zur Notwendigkeit der Isolierung des Patienten geben.
Die Transportdauer von der Probennahme bis zur Verarbeitung im Labor sollte 24 Std. möglichst nicht
überschreiten. Können Proben nicht sofort verarbeitet oder weitergeleitet werden (z. B. an
Wochenenden), sind sie bei 2-8°C aufzubewahren.“
(Auszüge aus: MiQ 5 Tuberkulose, Mykobakteriose, 2. Auflage 2010)
Urinkultur
Probenvolumen: 10 ml
24
Untersuchungen auf besondere Erreger (z.B. Mykobakterien, Myko- /Ureaplasmen, Chlamydien,
Gardnerellen etc.) gesondert anfordern.
Keimzahlen (KbE/ml) bei Mittelstrahl- Urin:
bis 10 hoch 3:
keine Differenzierung
10 hoch 4:
Differenzierung und Antibiogramm
≥ 10 hoch 5:
Differenzierung und Antibiogramm
Keimzahlen unter 10 hoch 4 können bei bestimmten Keimen, bei Pyurie, Kindern, jungen Frauen mit
Dysurie, bei Polyurie und unter antibiotischer Therapie signifikant sein und müssen in Verbindung mit
Leukozytenzahl und Klinik gesehen werden.
Austestung erfolgt in jedem Fall bei: Punktionsurin, Katheterurin und positivem Hemmtest.
Urinproben lassen sich als Mittelstrahl-, Katheter- oder Punktionsurin oder bei Säuglingen mittels
Klebebeutel gewinnen. Ohne saubere Entnahme und Vermeidung einer Keimvermehrung sind positive
Befunde nicht verwertbar. Einwandfrei entnommene Proben enthalten in weniger als 5 % mehr als eine
Keimart (Ausnahmen: Patienten mit neurogener Blasenstörung und Dauerkatheterträger). Die
Probennahme sollte vor Beginn der Antibiotikatherapie erfolgen. Tritt unter Antibiotikatherapie keine
Besserung ein, ist zur Erkennung resistenter Keime eine Kontrolluntersuchung erforderlich. Bitte gekühlten
Mittelstrahlurin einsenden. Erfolgskontrollen frühestens 3 Tage nach Absetzen des Antibiotikums.
Mittelstrahlurin:
Methode der Wahl außer bei Phimose. Zu bevorzugen ist der erste Urin am Morgen oder ein möglichst
lange in der Blase zurückgehaltener Urin.
Probengewinnung beim Mann:
- sorgfältige Händewaschung
- Vorhaut ganz zurückziehen und Glans penis mit Tupfer und reinem Wasser reinigen
und mit weiteren Tupfern trocknen.
- etwa die Hälfte der Blasenfüllung weglaufen lassen und ohne Unterbrechung des Harnstrahles Urin im
sterilen Einmalbecher auffangen und dann in das Transportröhrchen überführen.
- Gefäß verschließen, ohne den Gefäßrand zu berühren.
- Röhrchen beschriften und bis zum Transport bei 4 Grad C lagern.
Probengewinnung bei der Frau:
- Rock und Unterwäsche ausziehen, sorgfältige Händewaschung.
- auf dem WC- Sitz unter seitlichem Abwinkeln eines Oberschenkels mit einer Hand
Labien spreizen und geöffnet halten.
- Vulva mit feuchten Tupfern von vorn nach hinten reinigen und Orificiumbereich
mit weiterem Tupfer trocknen.
- etwa die Hälfte des Urins weglaufen lassen und dann ohne Unterbrechung des
Harnstrahles etwa 10-20 ml im Einwegbecher auffangen ohne dessen Rand zu berühren.
- Urin in Universalröhrchen umgießen und steril verschließen.
- Röhrchen beschriften und bis zum Transport bei 4 Grad C lagern.
Blasenpunktionsurin:
Optimale Methode dort, wo kein Mittelstrahlurin zu gewinnen ist (z.B. Säuglinge, Phimose). Punktion mit
etwa 4 cm langer Nadel und aufgesetzter Spritze zwischen unterem und mittlerem Drittel der Entfernung
Symphyse- Nabel nach sorgfältiger Hautdesinfektion. Füllungsstand der Blase vorher perkutieren.
Plastikklebebeutel:
Notlösung bei Säuglingen und Kleinkindern. Genitalbereich vorher gründlich säubern. Ergebnisse durch
Kontrollen sichern.
Katheterurin s. dort
25
Der Objektträgerkultur (Urikult) haften folgende Nachteile an:
Bei Mischkulturen schlechte zahlenmäßige Erfassung von Keimarten und evtl. Zeitverluste bei der
Gewinnung von Reinkulturen. Keime, die Blutagar zum Wachstum benötigen (z.B. Streptokokken, z.T.
auch Staphylokokken und Acinetobacterspezies) oder Zwergkolonien unter Chemotherapie wachsen nicht
oder so schwach, dass sie übersehen werden können. Überschüssiger Urin im Transportgefäß kann zu
falschen Keimzahlen führen. Hemmtest ist nicht möglich.
Vaginalabstrich s. Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich
Wundabstrich s. Abszessmaterial, Eiter und entzündliche Exsudate
Zahnhalsabstrich
Zervixabstrich
s. Respirationstrakt
s. Genitalabstrich und Harnröhrenabstrich
Weitere Hinweise für die jeweilige Materialgewinnung finden sich auch bei den jeweiligen Erregern.
26
Postanalytik
Vergabe von Unteraufträgen
Mit einem Stern (*) gekennzeichnete Untersuchungen werden an spezialisierte Laboratorien, die ihre
Qualitätsstandards unserem Labor dargelegt haben, weitergeleitet. Auf Anfrage wird der
Unterauftragnehmer mitgeteilt. Darüber hinaus steht im Labor ein Verzeichnis aller Unterauftragnehmer
zur Verfügung.
Messunsicherheit
Jeder Messwert ist mit einer Messunsicherheit behaftet. Auf der analytischen Seite sind es vor allem
mangelnde Präzision und unzureichende Richtigkeit. Im Labor werden zahlreiche Kontrollen durchgeführt,
um die analytischen Abweichungen möglichst gering zu halten. Weitere Ursachen, die den Messwert
beeinflussen, sind unten aufgeführt. Alle diese Ursachen bedingen die Streuung der Werte, wobei einige
Ursachen mit der Standardabweichung, also mit der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer
Messreihe, erfasst werden können. Andere können aus angenommenen Wahrscheinlichkeitsverteilungen
abgeleitet werden. Auf Anfrage können solche Angaben für etliche Testverfahren mitgeteilt werden.
Häufige Fehler, Einflussgrößen und Störfaktoren auf das Messergebnis
1. Falsche Patientenidentifikation, falsches oder nicht repräsentatives Material
2. Serum enthält Beimischungen von Erythrozyten. Dies stört viele Teste, insbesondere werden
Kalium, HBDH und LDH zu hoch gemessen. Die Kontaktzeit zwischen Erythrozyten und
Serum/Plasma darf bei der Bestimmung von Glukose, LDH, Kalium, Laktat, ACTH, Kortisol und
Katecholaminen nicht mehr als 2 Stunden betragen. Siehe auch Lagerung.
3. Serumverschleppungen beim Abpipettieren. Bei bestimmten Parametern (z.B. ß- HCG und HBSAG) reichen Verschleppungsfehler von 1 ‰ aus, um das nachfolgende Serum positiv werden zu
lassen.
4. Ungenügende Ausgerinnung (zu schnelles Zentrifugieren nach Blutentnahme) führt noch nach
Stunden zur Ausgerinnung und zum Auftreten kaum bemerkbarer Fibrinfäden, die durch
Verstopfung von Pipettiernadeln und Schläuchen, durch Fibrinpräzipitate beim Blot und
Fibrinogenpeaks in der Elektrophorese falsche Ergebnisse bedingen.
5. Unveränderliche Einflüsse wie Alter, Geschlecht, Rasse, Erbfaktoren
6. Veränderliche Einflüsse wie z. B. Schwangerschaft, Menstruationszyklus, Körperbau und masse, körperliche Leistung, Ernährung, Alkohol, Nikotin, Drogen, Medikamente, zirkadiane
Schwankungen, Orthostase, Stress, Stoffwechselfaktoren, Immobilisation, Operationen,
schwere Erkrankungen, diagnostische Maßnahmen, Stoffwechselfaktoren (Lipämie,
Bilirubinämie, Hämolyse, unspezifische immunhämatologische Reaktionen, transiente
Proteinurien etc.)
7. Zu langer Probentransport und/oder unsachgemäße Temperierung
8. Einflussgrößen auf die Analytik und Zuverlässigkeitskriterien einer Bestimmungsmethode:
a) Stabilität: die Fähigkeit einer Methode, die Genauigkeit über einen längeren Zeitraum
konstant zu halten.
b) Genauigkeit: Ausmaß der Annäherung des Messergebnisses an den Bezugswert
(wahrer, richtiger oder Erwartungswert).
c) Präzision in Serie: Maß für die Übereinstimmung der Messergebnisse unter
Wiederholbedingungen.
d) Präzision von Serie zu Serie: Maß für die Übereinstimmung der Messergebnisse bei
Bestimmungen am gleichen Material in aufeinander folgenden Serien.
e) Richtigkeit: Übereinstimmung zwischen dem Mittelwert von Wiederholungsmessungen
und dem wahren Wert.
f) Drift: Ausmaß der zeitabhängigen systematischen Zu- oder Abnahme von Werten am
gleichen Material von Serie zu Serie oder innerhalb einer Serie.
g) Verschleppung: Übertragung von Material von einer Analyse zur nächsten. Sie kann
probenbezogen und probenunabhängig auftreten.
27
h) Nachweisgrenze: Sie ist die Konzentration oder Aktivität einer Probe, mit der sie mit
hoher Wahrscheinlichkeit von einer geeigneten Leerprobe unterschieden werden kann.
i) Robustheit: Fähigkeit einer Methode , den interessierenden Analyten zuverlässig zu
bestimmen, auch wenn die Arbeitsanleitung nicht genau befolgt wird.
j) Linearität: Sie ist für eine Methode in einem Bereich gegeben, wenn sich dort Vorgabeund Wiederfindungswert nur zufällig unterscheiden.
k) Analytische Sensitivität: Sie ist die Fähigkeit einer Methode benachbarte Konzentrationen
oder Aktivitäten zu differenzieren. Sie gibt an, in welchem Maß sich ein Wert in
Abhängigkeit vom Signal des zu messenden Systems ändert.
l) Analytische Spezifität: Sie ist die Fähigkeit einer Methode nur den gesuchten Analyten zu
erfassen.
Alle erwähnten Faktoren bedingen die Streuung der Werte. die teilweise durch die
Standardabweichung, die aus der statistischen Verteilung der Ergebnisse einer Messserie ermittelt
wird, erklärt werden kann, häufig aber einer sorgfältigen Ursachenforschung bedarf.
Die Plausibiltätskontrolle eines auffälligen Befundes obliegt sowohl dem Laborarzt als auch dem
behandelnden Arzt. Nicht plausible Befunde bedürfen einer Kontrolle.
Ergebnisübermittlung
In der Laborgemeinschaft werden die Untersuchungen am Eingangstag der Probe durchgeführt. Im
Fachlabor werden die meisten Untersuchungen am selben Tag ausgeführt oder begonnen. Die
Befundmitteilung erfolgt schriftlich.
Die Mitteilung von Patientenergebnissen an andere entsprechende Fachpersonen im Gesundheitswesen
erfolgt gemäß Regeln des Infektionsschutzgesetzes und Datenschutzgesetzes.
Erste Ergebnisse können in der Regel ab 16 Uhr auch mittels DFÜ (Datenfernübertragung) abgerufen
werden. Auf Wunsch übermitteln wir die Befunde zusätzlich per Fax, bei besonderer Dringlichkeit auch
telefonisch. Pathologische Ergebnisse werden grundsätzlich telefonisch – sofern die Praxis erreichbar ist
– abgegeben, siehe nachfolgende Liste.
28
Übersichten
Kritische Werte, die sofort mitgeteilt werden
Quantitative Werte im Blut von Erwachsenen, Kindern und Neugeborenen, die nach Bestätigung
durch eine Wiederholungsmessung aus der gleichen Probe sofort dem behandelnden Arzt
mitgeteilt werden (nach Thomas, Version D Labor Plön)
Parameter
≤
≥
Aktivierte partielle
Thromboplastinzeit
(APTT)
Albumin
Einheit
75
1,5
sec
Mangel oder Inaktivität der Faktoren VIII, IX,
XI oder XII mit Gefahr der Blutung. Unter
Heparintherapie besteht bei Verlängerung
der APTT > 2,5fach des oberen
Referenzbereichswertes die Gefahr der
Blutung.
g/dl
Aszites und Ödeme
Alkohol (Ethanol)
3,5
Promille
(Serum)
Alk. Phosphatase
(AP)
1000
U/L
Aminotransferasen
2000
U/L
Ammoniak
100
59
µg/dl
µmol/L
Amylase
200
U/L
Anorganisches
Phosphat*
Antithrombin (ATIII)
1,0
0,32
9,0
2,9
50
mg/dl
mmol/L
%
Bilirubin
15
mg/dl
Bilirubin
Neugeborene und
Kinder
14
mg/dl
3,5
mmol/L
Calcium, gesamt
1,6
Hinweis
Bei Blutalkoholkonzentrationen von 3-4 g/L
(entspricht Promille) kann auch ohne
gleichzeitige Einnahme von Medikamenten
der Tod eintreten.
(keine Kinder)
Mitteilung abhängig vom Patientengut der
jeweiligen Klinik oder Praxis
Gefahr der hepatischen Enzephalopathie.
Komatöse Zustände treten gewöhnlich erst
ab Konzentrationen > 300 µg/dl (176 µmol/L)
auf.
<: Muskelschwäche, Muskelschmerz,
zentralnervöse Symptome wie Verwirrtsein,
Konfusion, Konvulsionen, Koma,
respiratorische Insuffizienz mit
metabolischer Azidose.
>: Vorkommen bei akutem
Tumorlysesyndrom, terminaler
Niereninsuffizienz
Es besteht ein erhebliches Inhibitordefizit,
das bei erhöhter Aktivität der
Prokoagulatoren ein hohes Risiko für
thromboembolische Komplikationen ist.
Hepatobiliäre Erkrankung vorwiegend durch
hepatotrope Viren bedingt und somit
infektiöser Genese mit Gefahr der
Ansteckung.
Bei Neugeborenen: tritt auf z.B. bei Morbus
hämolyticus neonatorum; Gefahr der
Bilirubinenzephalopathie
<: Das ionisierte Calcium liegt in einem
Konzentrationsbereich, der zu einer
hypokalziämischen Tetanie führen kann.
29
Parameter
Calcium, ionisiert
≤
≥
Einheit
0,78
1,6
mmol/L
75
125
mmol/L
CK
250
U/L
Creatinin
7,4
mg/dl
C-reaktives Protein
(CRP)
50
mg/L
150*
mg/L
Digoxin
2,0
µg/L
Digitoxin
30
µg/L
D-Dimere
500
µg/L
Chlorid
Fibrinogen
0,8
GLDH
Glucose
(Blutzucker)
Glukose bei
Neugeborenen
γ-GT
30
g/L
200
45
500
50
325
>: Gefahr der hyperkalziämischen Krise, die
mit Symptomen wie Volumenmangel,
metabolischer Enzephalopathie und
gastrointestinalen Symptomen einhergeht.
<: Hinweis auf eine erhebliche metabolische
Alkalose.
>: Hinweis auf eine massive primäre
metabolische Azidose oder eine
Pseudohyperchlorämie bei Bromidvergiftung
Akutes Nierenversagen, z.B. im Rahmen
eines multiplen Organversagens oder einer
Sepsis.
Bei Neugeborenen: Hinweis auf eine
neonatale Sepsis
Nichtkardiale Symptomatik wie Müdigkeit,
Muskelschwäche, Übelkeit, Erbrechen,
Lethargie, Kopfschmerz sowie kardiale
Beschwerden wie Sinusarrhythmie,
Bradykardie, verschiedene Grade der AVBlockierung.
Bei disseminierter intraversaler Gerinnung
(DIC) ist der Nachweis von D-Dimeren
hinweisend auf die Phase II
(dekompensierte Aktivierung des
Hämostasesystems) oder Phase III (Vollbild
der DIC).
Gefahr einer Blutung
U/L
mg/dl
1000
Hinweis
U/L
<: Neuroglykopenische Symptome, die von
der Abschwächung der kognitiven Funktion
bis zur Bewußtlosigkeit führen können.
Bei Neugeborenen: <: Hypoglykämie durch
z.B. angeborene Stoffwechselstörung oder
einen Hyperinsulinismus aufgrund eines
Diabetes mellitus der Mutter.
Glucosekonzentrationen < 25 mg/dl sollten
durch parenterale Glucosegabe behandelt
werden.
>: Coma diabeticum aufgrund von
Insulinmangel. Entwicklung von
osmotischer Diurese mit schwerer
Exsikkose und diabetischer
Ketoazidose (β-Hydroxybutyrat > 5
mmol/L, Standardbicarbonat < 10
mmol/L)
Bei Neugeborenen: >: Abklärung der
Pathogenität dringlich.
Parameter
Hämatokrit (HK)
Hämatokrit bei
Neugeborenen
≤
≥
18%
bzw.
0,18 L/L
61%
bzw.
0,61 L/L
33%
bzw.
0,33 L/L
71%
bzw.
0,71 L/L
6,6
19,9
8,5
23,0
Hämoglobin
Hämoglobin bei
Neugeborenen
Hämoglobin
Einheit
g/dl
Werte zwischen 6,6
und 8,0
g/dl
Harnsäure
13
mg/dl
Harnstoff
214
mg/dl
α-HBDH
400
U/L
IgM
0,2
Kalium
2,8
6,2
Kalium
(Neugeborene)
2,6
7,7
g/L
mmol/L
Lactat
45
mg/dl
Hinweis
<: Entspricht einer Hb-Konzentration < 6g/dl.
Das Myokard wird mangelhaft mit Sauerstoff
versorgt.
Bei Neugeborenen: <: Hinweis auf deutliche
Anämie mit mangelnder O2-Versorgung der
Gewebe.
>: Bewirkt eine starke Hyperviskosität des
Blutes, der Widerstand im Kreislauf ist hoch,
es droht ein Herzversagen.
<: Mangelnde Sauerstoffversorgung des
Myokard.
Bei Neugeborenen: <: Gefahr einer
Multiorganstörung, insbesondere wenn eine
Kombination von Ischämie und Hypoxie
vorliegen.
>: Entspricht einem Hämatokrit ≥61% und
bewirkt ein Hyperviskositäts-Syndrom.
Bei Neugeborenen: >: Abnorme Flusskinetik
(Hyperviskosität) mit erhöhtem Widerstand
in der Zirkulation und erhöhter kardialer
Belastung.
Achtung: ist der Wert im Vergleich zu den
Vorwerten um mehr als 30% abgefallen, wird
der Befund/Teilbefund vorab gefaxt.
Akute Harnsäurenephropathie mit
Tubulusblockade und Nierenversagen. Der
Harnsäure/Creatinin-Quotient im
Spontanurin ist dann > 1,0 (mg/mg)
Hinweis auf akutes Nierenversagen; im
Vergleich zur prä- und postrenalen
Niereninsuffizienz kein disproportionaler
Anstieg des Harnstoffs gegenüber Creatinin
im Serum.
Bei Neugeborenen: Eine IgM-Konzentration
im Nabelschnurblut oberhalb des
Grenzwertes kann Ursache einer
intrauterinen Infektion sein.
<: Klinisch stehen neuromuskuläre
Symptome im Vordergrund mit genereller
Schwäche der Skelettmuskulatur. Es kann
zur vollständigen Lähmung, auch der
Atemmuskulatur, kommen. Im EKG
Abflachung oder Inversion der T-Welle,
Erhöhung der U-Welle und Senkung der STStrecke. Eine rasche Absenkung des
Kaliums kann zum Herzstillstand führen.
>: Klinische Auswirkungen sind
Herzrhythmusstörungen. In den präkordialen
Ableitungen des EKG treten spitze T-Wellen
auf, eine Verlängerung des PR-Intervalls
oder ein kompletter Schenkelblock und eine
Vorhofasystolie. Eine aufsteigende
Schwäche der Skelettmuskulatur kann zur
schlaffen Tetraplegie und Lähmung der
Atemmuskulatur führen.
Indikator einer Hyperlactatämie Typ A, für
die eine mangelnde O2-Versorgung der
Gewebe ursächlich ist. Der Metabolismus
von Pyruvat ist nicht mehr oxidativ, sondern
reduktiv.
31
Parameter
≤
≥
Lactatdehydrogenase (LDH)
Einheit
2000
U/L
2,0
20
8,0
30
Tsd/µl
Lipase
1000
U/L
Lithium
1,5
mmol/L
Leukozytenzahl
Leukozytenzahl bei
Neugeborenen
Magnesium
0,41
Myoglobin
2,0
mmol/L
110
µg/L
Natrium
120
160
mmol/L
Phosphat
0,32
2,9
mmol/L
T4 gesamt
T4 frei
20
35
µg/dl
ng/L
T3 gesamt
T3 frei
300
10
ng/dl
ng/L
Thromboplastinzeit
(TPZ, Quick)
Troponin I
32
16
%
0,04
µg/L
Hinweis
Mitteilung abhängig vom Patientengut der
jeweiligen Klinik oder Praxis.
<: Hohe Infektionsgefahr, wenn die
Granulozytenzahl < 0,5 Tsd/µl ist.
>: Hinweisend auf leukämoide Reaktion z.B.
bei Sepsis oder auf Leukämie.
Neugeborene: Werte ober- und unterhalb
dieser Werte können für eine neonatale
Sepsis sprechen.
Hinweis auf akute Pankreatitis
<: Charakteristische Symptome sind
Parästhesien, Muskelkrämpfe, Irritabilität,
athetoide Tetanie. Kardiale Arrhythmien
treten oft gemeinsam mit Hypokaliämie auf,
sie werden durch Digitalis gesteigert.
>: Herabsetzung der neuromuskulären
Reizübertragung, dadurch Sedierung,
Hypoventilation mit respiratorischer Azidose,
Muskelschwäche, herabgesetzte
Sehnenreflexe.
Verdacht auf Myokardinfarkt bei Patienten
mit Angina pectoris.
Starke Störung der Tonizität
(Wasserverteilung zwischen Intra- und
Extrazellulärraum) durch Störung des ADHDurstmechanismus, der Wasseraufnahme
oder der renalen Konzentrierungs- und
Verdünnungskapazität. Die klinischen
Symptome einer starken Hyponatriämie
resultieren aus dem Volumenmangel. Die
Hauptmanifestationen der starken
Hypernatriämie sind Störungen des
Zentralnervensystems wie Desorientiertheit,
sowie eine gesteigerte neuromuskuläre
Erregbarkeit mit Zuckungen und
Krampfanfällen.
Hinweis auf Thyreotoxikose, ein
laborchemischer und klinischer Zustand, bei
dem die Gewebe einer zu hohen
Schilddrüsenhormonkonzentration
ausgesetzt sind und darauf reagieren.
Ursachen können sein: M. Basedow,
Trophoblastentumor, hyperfunktionelles
Adenom, toxische Knotenstruma, selten eine
TSH-Überproduktion
Verminderung der Vitamin K-abhängigen
Faktoren II, VII und X oder des Faktors V.
Da alle Faktoren in der Leber gebildet
werden, spricht eine Verminderung der TPZ
unter die genannten Werte für eine
erhebliche Störung der Syntheseleistung.
Unter Cumarintherapie besteht bei einer
TPZ < 15%, entsprechend einer INR von
etwa > 4 die Gefahr der Blutung.
Hinweisend auf Herzinfarkt oder instabile
Angina pectoris.
≤
Parameter
≥
Einheit
Hinweis
<: Gefahr der Blutung. EDTA-induzierte
Thrombozytopenie ausschließen.
Bei Neugeborenen: Bei normgewichtigen
Thrombozytenzahl
80
Neugeborenen sollte eine Thrombozytenzahl
(Neugeborene)
Tsd/µl < 80 Tsd/µl Anlass sein, eine
Ursachenabklärung durchzuführen. Bei
einem Geburtsgewicht unter 2500g liegt der
Grenzwert bei ≤ 50 Tsd/µl.
>: Gefahr der Thrombose.
Thomas „Kritische Laborergebnisse, die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden müssen“ (Views+Reviews,
Aktuelle Laborinformation 4/99, Dade Behring)
Thrombozytenzahl
20
1000
Kritische qualitative Laborergebnisse,
die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden.
Liquor:
Harn:
- Erhöhung der Zellzahl
- Leukozytose, Tumorzellen
- Glucose im Liquor niedriger als im Serum
- Lactat ≥ 20 mg/dl
- Erregernachweis durch Gramfärbung oder Agglutinationstest
- Erythrozytenzylinder oder > 50% dysmorphe Erythrozyten
Differentialblutbild:
- leukämoide Reaktion
- Verdacht auf Leukämie
- Verdacht auf aplastische Krise
- Malariaparasiten
BAL/ Abstrich:
- Pneumocystis (Ergebnis wird immer gefaxt)
- resp. Viren (Ergebnis wird immer gefaxt)
Mikrobiologie:
- Erregernachweis durch Gramfärbung von Blutkultur oder von Exsudaten und
Transudaten der Körperhöhlen
- Je nach Lokalisation: Antigennachweis von Erregern in Schnelltests wie
Latexagglutination, Immunfluoreszenz oder Immunoassay, z.B. Gruppe BStreptokokken, Legionellen, Pneumocystis carinii, Cryptococcus- Nachweis von
säurefesten Stäbchen oder M. tuberculosis-Nachweis nach Amplifikation (PCR)
- Je nach Lokalisation:kultureller Erst-Nachweis von Salmonellen, Shigellen,
Campylobacter, C. difficile, C. perfringens, N. gonorrhoeae, B. pertussis, N.
meningitidis, C. diphtheriae sowie pathogene Pilze wie Aspergillus,
Cryptococcus
- Nachweis von Antikörpern gegen HIV
Thomas „Kritische Laborergebnisse, die dem behandelnden Arzt sofort mitgeteilt werden müssen“ (Views+Reviews,
Aktuelle Laborinformation 4/99, Dade Behring)
Nachbestellung von Parametern
Folgende Parameter können nicht oder nur für einen begrenzten Zeitraum nachbestellt werden:
(aufgeführt sind Parameter, die nicht nachbestellt werden können und Parameter, deren Stabilität < 6
Tage bei 4-8°C (gekühlte Archivierung) beträgt. Diese Angaben sind Reagenzien- Herstellerangaben. In
der Literatur finden sich durchaus andere Zeiten.)
Parameter
ACTH
ADH
Akt. B-Lymphozyten
Aldolase
Alkohol (Ethanol)
Nachbestellbar
bis
Nicht
nachbestellbar
Warum nicht nachbestellbar
X
X
X
X
X
Muss gefroren sein (nur 4Std. stabil)
Muss gefroren sein, EDTA-Plasma
Max. 2 Std. haltbar
33
Parameter
Nachbestellbar
bis
Amiodaron
Ammoniak
3 Tage
Antithrombin III
5 Tage
Β-Amyloid
X
Aspergillus-Antigen
BGAK
Bilirubin direkt
Bilirubin indirekt
Biotin
Blutgruppen
Blutsenkung BSG
BZ, Glucose im Serum
C1 Esterase-Inhibitor
(Aktivität)
C3 Nephritisfaktor
CA 125
Calcitonin
Calcium im Urin
CK
CK-MB
C-Peptid
β-Crosslaps
Cyclosporin
Cystatin C
5 Tage
3 Tage
D-Dimer
DHT
Diff. Blutbild
(Unter Vorbehalt)
Direkter Coombstest
Estradiol/ Östradiol
Folsäure
Freies PSA
Gastrin
Gerinnungsparameter:
(APC, Protein S+C,...)
Glucagon
Glucose, BZ im Serum
Harnsediment
HbA1c
Homocystein
Insuli-like-Growth Faktor I
(IGF-I = Somatomedin C)
Kalium
Kälteagglutinine
Katecholamine im Plasma
Kreuzprobe
Kristalle im Punktat
Lactat im Liquor
LH (Luteinisierendes
Hormon)
34
3 Tage
2 Std.
Nicht
nachbestellbar
Warum nicht nachbestellbar
X
Im Plasma + geschlossenem Gefäß
nur 3 Std. bei +4°C stabil
Nur möglich mit abgetrennten Plasma,
danach 5 Tage
Nur nachbestellbar aus
Polypropylenröhrchen (milchig)!
X
X
X
x
Unter Vorbehalt, weil abfallender Wert
Unter Vorbehalt, weil abfallender Wert
x
X
x
Nur 2 Std. nach Entnahme
Nicht stabil, Wert fällt ab
Muss gefrorenes Citratplasma sein
X
Muss gefroren gelagert werden
X
Muss gefroren sein
5 Tage
4 Tage
3 Tage
3 Tage
X
Serum 8 Std. X
X
Serum/
Vollblut: x
Plasma:
2 Tage
x
X
X
2 Tage
2 Tage
2 Tage
x
X
X
X
X
X
X
3 Tage
3 Tage
wenn abgesert
wenn abgesert
Muss gefroren gelagert werden
Serum nur 8 Std. (2-8°C)
aus Vollblut nicht möglich!
Aus Serum/ Plasma: 2 Tage
nur innerhalb des Eingangstags
Muss gefroren sein
Muss gefroren sein
Nicht stabil, Wert fällt ab
4 Stunden
Nur aus Spezialgefäß Homocystein
nachbestellbar
siehe Somatomedin C
1 Tag
X
3 Tage
X
Muss gefroren sein
X
x
Nur taggleich
Nur 24 Std. haltbar
2 Tage
5 Tage
Parameter
Malaria-Direktnachweis und
Ausstrich
Malondialdehyd
Methämoglobin
Mucinfällung im Punktat
Nachforderung auf
Anaerobier
Natrium
Osmotische Resistenz
Ostase (=BAP)
Osteocalcin
Östradiol / Estradiol
PAP
Parathormon, intakt (PTH)
Phosphat, anorganisch
Probe erst auf TBC dann auf
Variakultur
Procalcitonin
Proinsulin
PSA
PTT
Quick
Renin
Resp. Viren Direktnachweis
Ritalin (Methylphenidat)
Röteln HAH
Saure Phosphatase/ SP
Nachbestellbar
bis
Nicht
nachbestellbar
Warum nicht nachbestellbar
x
x
X
X
X
X
X
muss gefrorenes EDTA-Plasma sein
Nur 5 Std. stabil
Nur taggleich
Überleben nicht unter aeroben
Bedingungen
2 Stunden
3 Tage
X
X
siehe Estradiol
Muss abzentrifugiert sein
Serum: 2 Tage, Plasma: 3 Tage
X
Stabilisator tötet sonstige Bakterien
2-3 Tage
4 Tage
x
X
2 Tage
X
X
X
X
X
Muss gefroren sein
Bei RT nur 8 Std. stabil
2-8 Std. stabil
Nur wenige Std. haltbar, Wert fällt ab
Muss gefroren gelagert werden
Muss gefroren sein
5 Tage
Somatomedin C
1 Tag
Stuhl auf Campylobacter
Stuhl auf Clostridien –
Stuhl auf Shigatoxin –
Testosteron
Troponin
TSH
Urinsediment
s.Harnsediment
Vancomycin
Viskosität im Punktat
Vitamin B12
Vitamin D (25OH-)
Zelldifferenzierung Punktat/
Liquor
Zellzahl Liquor/ Punktat
Zink
1 Tag
3 Tage
3 Tage
3 Tage
3 Tage
3 Tage
X
nicht stabil, müsste schon in der Praxis
stabilisiert werden
muss innerhalb von 24Std eingefroren
werden
X
24 Stunden bei 2-8°C
x
x
2 Tage
5 Tage
mit Trenngelröhrchen nur 1 Tag!
x
X
X
Muss geschlossenes Gefäß sein
Wenn eine Analyse auf dringenden Wunsch des Einsenders gemacht werden soll, obwohl bei der
Überprüfung der Lagerungszeiten das Material abgelehnt werden muss, erfolgt in jedem Fall eine
zusätzliche Befundbemerkung, z.B.
„Die Analyse ist u.U. auch bei sachgerechter Lagerung nicht stabil. Bitte beachten Sie dies bei der
medizinischen Bewertung der erhobenen Befunde.“
35
Aufbewahrungszeiten im Labor:
Archiv
Klinische Chemie
Klinische Chemie
Klinische Chemie
Klinische Chemie
Allg. Fachlabor- Archiv
Spezialarchiv
Drogen- Archiv
Allg. Bak- Archiv
Allg. Bak- Archiv
TB- Archiv
Art
Kühl
Raumt.
Kühl
Raumt.
Kühl
TK
Kühl
+ TK
Kühl
Kühl
TK
Material
Serum + Urin
EDTA
Citrat
Blutzucker
Urin
Stuhl
Rest
Dauer
4 Tage
2 Tage
1 Tag
3 Tage
7 Arbeitstage
4 Wochen
1 Woche
+ 1 Monat
1 Woche
1 Woche
Mehrere
Wochen
Abteilung
Klin. Chemie
Klin. Chemie
Klin. Chemie
Klin. Chemie
Fachanalytik
Fachanalytik
Fachanalytik
Bakteriologie
Bakteriologie
Bakteriologie
Methodenabkürzungen
AAS
Aggl.
CLIA
CEDIA
ECLIA
EIA
ELIA
ELISA
ELFA
GC
GCMS
HHT
HPLC
ICP/MS
ICP- AES
IFT
IHAT
IRMA
IR- Spectrometrie
ISE
LIA
LCMS
PCR
RIA
WB
Atom- Absorptions- Spektroskopie
Agglutination
Chemiluminescence Immunoassay
cloned Enzym donor- Immunoassay
Electrochemiluminescence Immunoassay
Enzymimmuno- Assay
Enzyme- linked Immunfluorescence Assay
Enzyme- linked Immunsorbent Assay
Enzyme- linked Fluorescence Assay
Gaschromatographie
Gaschromatographie/Massenspektrometrie
Hämagglutination- Hemmtest
High- Performance- Liquid- Chromatographie
Inductively- Coupled Plasma- Mass- Spectrometry
Inductively- Coupled Plasma- Mass- Spectrometry- Atom- EmissionsSpektrometrie
Immunfluoreszenz- Test
Indirekte Hämagglutination
Immunradiometrischer Test
Infrarot- Spektrometrie
Ion selektive Electrode
Lumineszenz- Immunoassay
Liquid- Chromatography- Massenspektrometrie
Polymerase- Chain- Reaction
Radioimmunassay
Western Blot
Legende
Maßeinheiten
z.B. ng/ml = µg/L
L
= internationales Symbol für Liter
d
= lat: dies, Tag
SI-Einheiten:
Präfixe T = tera, entspricht 1012
36
G = giga, entspricht 109
M = mega, entspricht 106
K = kilo, entspricht 103
Abkürzungen im Text
AK
Antikörper
Symbole
*
Analyse wird in einem anderen Labor durchgeführt
#
Analyse ist nicht akkreditierbar/ akkreditiert
37
ANALYSEN VON A – Z
A
ABETALIPOPROTEINAEMIE * [ABL]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse MTP-Gen bei
Verd. a. ABL
Methode: Amplifizierung aller 18 Exons des MTPGens einschließlich der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Kleinkinder mit Malabsorptionssyndrom + Hypercholesterinämie, Pat. mit
Hypercholesterinämie + neurologischer Symptome + Pigmentveränderungen der Retina
ABETA- QUOTIENT [Β42/Β40- AMYLOID] *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
s. Befund
Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder
Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden!
Methode: EIA
Indikation: Alzheimer- Diagnostik
ABSZESS-MATERIAL
s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme
ACAMPROSAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ACE *
[ANGIOTENSIN- CONVERTING- ENZYME]
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder Heparinplasma
in U/L
< 18 Jahre:
> 18 Jahre:
Hämolyse vermeiden. Kein EDTA- Plasma.
ACE- Hemmer 4 Wochen vor Blutentnahme
absetzen, da sonst wegen ACE- Hemmung zu
38
29 – 112
Genotyp unbekannt:
Genotyp D/D:
Genotyp D/I:
15 – 81
32 – 88
19 – 77
ACE *
[ANGIOTENSIN- CONVERTING- ENZYME]
niedrige Werte gemessen werden.
Genotyp I/I:
14 - 51
Indikation: Diagnose, Verlaufs- und Therapiebeurteilung der Sarkoidose
↑ M. Boeck, Silikose, Asbestose, Berylliose, M. Gaucher, Histiozytose maligne, Hyperthyreose,
Leberzirrhose, Diabetes mellitus mit Retinopathie, Tuberkulose, Aids, Histoplasmose, Amyloidose,
chronische Niereninsuffizienz, chronisches Müdigkeitssyndrom, Gravidität
↓ Anorexia nervosa, Lymphom, Leukämie, Myelom, Lungenkarzinom, Sepsis, Hypothyreose, Hämolyse,
Lipämie
ACEBUTOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ACETACETAT *
s. Aceton
ACETALDEHYD *
Material :
Referenz :
2 ml Blut
s. Befund
Bitte Spezialgefäß anfordern
ACETAMINOPHEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ACETAZOLAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
39
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Bei Langzeittherapie Kalium substituieren sowie Blutbild- und Urinkontrollen.
Bei Patienten mit einem Glukose- 6- Phosphat- Mangel muss bei üblicher Dosis mit
Toxizitätserscheinungen gerechnet werden.
ACETON *
Material :
Referenz :
bitte Spezialgefäß anfordern (2 ml Serum)
Serum:
< 10 mg/L
10 ml Urin,
Urin:
< 2 mg/L
möglichst zum Zeitpunkt des Expositions- bzw.
Schichtendes.
Urin kühl lagern, um Verluste durch Evaporation
oder bakteriellen Einfluss zu vermindern.
s. Ketonkörper
s. β- Hydroxybutyrat
s. Anionenlücke
Indikation: Diabetische Ketoazidose, Fasten, Kohlenhydrat- Restriktion, Isopropanol- Vergiftung (Aceton
ist auch ein Metabolit von 2-Propanol), Laktatazidose, Methanol, Glykol, umwelt- und arbeitsmedizinische
Fragestellung
Streifentests beruhen meist auf dem Prinzip der Probe nach Legal. Sie sind empfindlicher für
Acetessigsäure als für Aceton. ß- Hydroxybuttersäure wird nicht erfasst. Die Nachweisempfindlichkeit
beträgt für Acetessigsäure 50 mg/L und für Aceton 500 mg/L. Captopril, Levodopa, Mesna und andere
Sulfhydrylgruppen enthaltende Substanzen können zu falsch positiven Ergebnissen führen.
↑ Diabetische Ketoazidose, Hungerzustände, Kohlenhydratentzug, Laktatazidose, Methanol- , 2-Propanolund Glykol- Vergiftung
ACETYLCHOLINESTERASE- HEMMER *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Serum
s. Befund
Blutentnahme nach Expositions- bzw.
Schichtende oder bei Langzeitexposition nach
mehreren Schichten
Methode: Photometrie
Indikation: Intoxikation mit organischen Phosphorsäureestern.
Organische Phosphorsäureester, die als Insektizide verwandt werden, führen zu einer irreversiblen
Hemmung des esteratischen Bereiches der CHE. Leichte Verlaufsformen gehen mit einer Reduzierung
der CHE- Aktivität auf 60-40 % der Norm, schwere Verlaufsformen auf unter 20 % einher. Etwa 4 Wochen
nach vollständiger Hemmung werden wieder normale CHE- Werte erreicht.
ACETYLCHOLIN- REZEPTOR-AK *
[ACHRA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf okuläre und generalisierte Myasthenia gravis
Bei der generalisierten Myasthenia gravis finden sich in ca. 75-90 % AK gegen Acetylcholin- Rezeptoren,
bei der okulären und juvenilen Form in etwa 20 %. Die diagnostische Spezifität ist nahezu 100 %. D40
Penicillamin kann eine Myasthenia gravis induzieren, insbesondere bei Patienten mit der HLAKombination A2/B27/DR1. Symptome und AK verschwinden wieder nach Absetzen des D- Penicillamins.
In der Regel zeigen Patienten mit Thymom höhere AK- Spiegel, die auch nach Thymektomie auf relativ
hohem Niveau persistieren.
Myasthenia gravis
generalisiert
okulär
Thymom-assoz.
seronegativ
AChR- AK
80-90 %
50 %
80-90 %
MuSK- AK
Titin- AK
60-80 (90) %
Ryanodinrezeptor-AK
15 %
70-95 %
50-70 %
15 % > 50 Jahre
70 %
↑ Myasthenia gravis, primär biliäre Zirrhose, autoimmune Hepatitis
ACETYLPROCAINAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ACETYLSALICYLSÄURE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: ASS erhöht u.a. die gerinnungshemmende Wirkung von Antikoagulantien, die
Serumkonzentration von Digoxin, Barbituraten und Lithium, die blutzuckersenkende Wirkung von
Sulfonylharnstoffen und hemmt die Wirkung von Aldosteronantagonisten, Schleifendiuretika (z.B.
Furosemid), Antihypertonika und Urikosurika (z. B. Probenecid)
Achondrogenesie- Typ 2 * [Achondrogenesis Langer-Saldino,
TypeChondrogenesis imperfecta, Achondrogenesis – Hypochondrogenesis- Typ
2]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse COL2A1- Gen
bei Verd. a. Achondrogenesie- Typ 2
Indikation: Neugeborene mit Verd. a. Achondrogenesie- Typ 2, auffälliger Ultraschallbefund pränatal
41
ACHONDROPLASIE * [Parrot- Syndrom]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse FGFR3- Gen bei
Verd. a. Achondroplasie
Methode: Nachweis der Punktmutationen G380R
und G375C im FGFR3- Gen durch PCR und
nachfolgende Sequenzierung
Indikation: Neugeborene mit Verdacht auf Achondroplasie, dysproportionierter Minderwuchs,
Pränataldiagnostik
ACHRA
s. Acetylcholin-Rezeptor-AK
ACICLOVIR *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ACPA s. ANCA
ACTH* [ADRENOKORTIKOTROPES HORMON]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma.
morgens (7:00 bis 10:00Uhr):
Sofort abzentrifugieren. Versand tiefgefroren.
Blutentnahme wegen Tagesrhythmik morgens.
7,2 – 63,3 ng/L
ng/L x 0.2202 = pmol/L
s. CRH- Test
s. Insulin- Hypoglykämie- Test
s. Hypophysen- Stimulationstest
Methode: CLIA
Indikation: DD M. Cushing, der ektopen ACTH- Bildung, des Hyperkortisolismus, der NNR- Insuffizienz.
Hohe ACTH- Werte gibt es bei primärer NNR- Insuffizienz (M. Addison), bei ektoper ACTH- Sekretion und
beim M. Cushing/Nelson- Syndrom. Ein ACTH- Mangel findet sich in Verbindung mit generalisierter
Hypophysenunterfunktion. In aller Regel geht ihm ein Abfall der Gonadotropine, des TSH und des
Wachstumshormons voraus. Ein isolierter ACTH- Mangel ist selten. Im Allgemeinen jedoch ist die ACTHBestimmung entbehrlich. Vor der Bestimmung von ACTH sollte ein Hyper- oder Hypokortisolismus durch
die Bestimmung von Kortisol im Serum und Urin nachgewiesen worden sein.
42
↑ M. Cushing (ACTH- produzierender Hypophysentumor), ektopes ACTH- Syndrom, primäre NNRInsuffizienz (M. Addison), Stress, Belastung körperliche, Gravidität
↓ Cushing- Syndrom (NNR- Tumor), NNR- Insuffizienz sekundäre oder tertiäre, Hypopituitarismus,
Hypophysentumor, NN- Adenom, NN- Karzinom
ACTH- KURZTEST [30´ u. 60´- Test]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
für Cortisol, 17-OH-Progesteron, 11Desoxycorticosteron, 17-OH-Pregnenolon und
DHEA
Indikation : Erkennung einer primären oder sekundären NNR- Insuffizienz (30-Minuten- Test).
Nachweis einer heterozygoten kongenitalen adrenalen Hyperplasie aufgrund von 21-Hydroxylase- , 11ßHydroxylase- oder 3ß– Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel (60-Minuten- Test)
Durch i.v.- Gabe von ACTH wird die Stimulierbarkeit der NNR geprüft.
Gemessen wird bei Verdacht auf NNR- Insuffizienz (30´- Test) Cortisol (Basalwert und stimulierte
Kortisolwerte); bei Verdacht auf 21-/11-Hydroxylasemangel (60´- Test) das 17-OH- Progesteron und 11
Desoxycorticosteron und bei Verdacht auf 3ß– Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel (60´- Test) das
17a- OH- Pregnenolon und DHEA.
Wenn bei vermuteter NNR- Insuffizienz ein ACTH- Test durchgeführt wird, ist auf das Risiko einer
Addison- Krise zu achten, da möglicherweise durch die ACTH- Gabe eine völlige Erschöpfung der
Restfunktion der NNR erzeugt wird. Dieses Risiko kann durch Gabe von 0.5 bis 1 mg Dexamethason vor
ACTH- Stimulation vermindert werden.
1.
Blutentnahme (Basalwerte). Bei Verdacht auf 21-Hydroxylasemangel bei hirsuten Frauen sollte
der ACTH- Test zu Beginn des Zyklus (optimal 3-5. Zyklustag) durchgeführt werden
2.
Injektion von 0.25 mg 1-24-ACTH (z.B. Synacthen: 1 Ampulle zu 0.25 mg = 25 I.E.) i.v.
Vereinzelte allergische Reaktionen wurden beschrieben. Kontraindikationen wie bei Kortikoiden.
3.
Nach 30 bzw. 30 und 60 Minuten Abnahme der Stimulationswerte.
Beurteilung:
Ein Anstieg des Cortisols auf > 200 µg/L 30 Minuten nach Synacthen- Gabe schließt eine NNRInsuffizienz mit hinreichender Sicherheit aus.
Bei ungenügendem Kortisolanstieg kann nicht zwischen primärer und sekundärer NNR- Insuffizienz
unterschieden werden. Eine Differenzierung ist aber durch eine ACTH- Bestimmung vor der Stimulation
möglich. Bei primärer NNR- Insuffizienz ist ACTH erhöht, bei der sekundären erniedrigt.
Bei grenzwertigem Cortisolanstieg kann eine partielle Hypophyseninsuffizienz vorliegen. In diesen Fällen
sollten zur Abklärung weitere Stimulationsteste der Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Achse
durchgeführt werden (CRH- Test, Lysin- Vasopressin- Test, Insulinhypoglykämie- Test oder MetopironTest).
Bei einem Anstieg von 17-OH- Progesteron um mehr als 2.5 µg/L muss ein 21-/11-Hydroxylasedefekt
angenommen werden. Außerdem findet sich beim 21-/11-Hydroxylasedefekt ein niedrigerer Anstieg des
Kortisol- Wertes. Differentialdiagnostisch wichtig für die Abgrenzung des selteneren 11-HSD- Defektes ist
ggf. die zusätzliche Bestimmung von 11-Desoxycorticosteron vor und nach ACTH- Gabe. Bei dem
seltenen 3ß –Hydroxysteroiddehydrogenase- Mangel ist die 17-OH- Pregnenolon und DHEAKonzentration basal und nach Stimulation deutlich erhöht.
Ein weiteres diagnostisches Kriterium kann die Bestimmung der Plasma- Aldosteron- Konzentration sein.
Bei der primären NNR- Insuffizienz steigt die Aldosteron- Konzentration nicht an, während sie bei der
sekundären um mindestens 50 ng/L (140 pmol/L) ansteigt.
43
ACTIN-AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Autoimmune Hepatitis Typ I (60-90 %), selten bei Thymomen, Myasthenia gravis, primär biliäre
Zirrhose, Alkohol- Zirrhose, Myokarditis
Bei der Bestimmung von AK gegen glatte Muskulatur werden Actin- AK miterfasst.
↑ Hepatitis autoimmune Typ I
ACTINOMYCETEN- AK * und - Kultur
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Biopsie, Aspirat, Eiter, IUP
Methode: Kultur, EIA, IFT
Indikation: Verdacht auf Aktinomykose, Screening vor IUP- Einlage
Der mikrobiologische Direktnachweis ist der unzuverlässigeren Serodiagnostik vorzuziehen.
ACTINOMYCES- PCR *
Material :
Referenz :
Abstrich (trocken oder mit etwas NaCl)
negativ
Bronchialsekret
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Aktinomykose
44
ADENOSINMONOPHOSPHAT, CYCLISCHES IM SERUM *
[cAMP]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma
s. Befund
Versand tiefgefroren
Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung
von Kalzium und Parathormon im Serum
Indikation: DD der Hyperkalzämie bei Hyperparathyreoidismus, Berechnung des nephrogenen cAMP
↑ Hyperparathyreoidismus primärer
↓ Hypoparathyreoidismus
ADENOSINMONOPHOSPHAT, CYKLISCHES IM URIN *
[cAMP]
Material :
Referenz :
10 ml vom 24-h- Urin. Urin über 5 ml Eisessig
sammeln und möglichst kühl lagern.
s. Befund
Indikation: DD Pseudohypoparathyreoidismus, primärer oder sekundärer Hyperparathyreoidismus.
Differentialdiagnose setzt Bestimmung von cAMP im Plasma und Urin sowie Creatinin- Clearance voraus
(Beurteilung des nephrogenen Anteils von cAMP, Referenzbereich: < 3.1 µmol/g Creatinin). Etwa 50 %
des c AMP im Urin stammt aus dem Plasma nach glomerulärer Filtration, der Rest stammt aus der Niere
und wird durch PTH freigesetzt.
↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Pseudohyperparathyreoidismus (Typ I und 2), Malignome mit
Hyperkalzämie
↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus (Typ I)
ADENOVIRUS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgM:
negativ
s. Respiratorische Viren Direktnachweis
IgG:
Negativ
< 9 VE
Graubereich
9-11 VE
Positiv
> 11 VE
Methode: EIA
Indikation: Konjunktivitis. Pharyngitis, Bronchitis, Pseudokrupp, Lymphadenitis, hämorrhagische Zystitis,
Enteritis
Getestet wird mit einem Antigengemisch aus den Typen 3, 4, 6 und 7. Niedrige Einzeltiter sind allein nicht
auswertbar, 4facher Titeranstieg oder Serokonversion erforderlich. Antikörpergipfel in der 2.- 3. Woche.
Antikörper persistieren über Monate bis Jahre. Bis zum 14. Lebensjahr wird ein hoher
Durchseuchungsgrad erreicht.
ADENOVIRUS- AG- NACHWEIS
Material :
Referenz :
Haselnussgroße Stuhlprobe
Methode: EIA
negativ
Indikation: Gastroenteritis (vor allem bei Kleinkindern)
Der Test wird positiv bei Gastroenteritiden, die durch Adenoviren bedingt sind. Sie treten vor allem bei
Kindern bis 2 Jahren als Enteritiserreger auf.
45
ADENOVIRUS- Kultur *
Material :
Referenz :
s. Virusanzucht in Zellkultur
negativ
ADENOVIRUS- PCR *
Material :
Referenz :
2-5 ml Fruchtwasser
negativ
Augenabstrich (spezielles Transportmedium oder
Tupfer mit etwas NaCl)
2 ml Liquor
Haselnussgroße Stuhlprobe
Methode: PCR
Indikation: Verd. auf Adenovirus- Infektion, Verdacht auf Keratokonjunktivitis epidemica
ADH * [ANTIDIURETISCHES HORMON, VASOPRESSIN]
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Plasma. Versand tiefgefroren
s. Befund
Für Osmolalität 1 ml Serum und 10 ml Urin
s. auch Diabetes insipidus
12 Std. vor Blutentnahme keinen Tee, Kaffee,
Nikotin.
2 Tage vor Blutentnahme Medikamente
absetzen, wenn möglich.
Es empfiehlt sich, die ADH Bestimmung und
Osmolalitätsmessung nach 12 stündiger
Durstperiode durchzuführen.
Indikation: Differentialdiagnose a) der Polyurie nach Ausschluss eines Diabetes mellitus und b) der
hyperosmolaren Hydratation z.B. durch ektope Bildung von Peptiden mit ADH- Wirkung beim BronchialCa, Pankreas- Ca, NNR- Ca, Corpus- Ca, Prostata- Ca und M. Hodgkin
Modalitäten für den Durstversuch, die Spontankonzentration, den kombinierten Kochsalzbelastungs(Hickey- Hare) und ADH- Test (Carter- Robbins) können im Labor erfragt werden.
↑ Tumoren mit Sekretion von Peptiden mit ADH- Wirkung
↓ Diabetes insipidus centralis
ADIPONEKTIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Elisa
Indikation: Prognosefaktor zur Risikoabschätzung an Diabetes mellitus Typ 2 oder Arteriosklerose zu
erkranken. Adiponektin ergibt schon Hinweise vor Erkrankungsmanifestation und vor Erhöhung des
intakten Proinsulins. Darüber hinaus gibt die Adiponektin- Bestimmung neben dem intakten Proinsulin und
dem Homa- Index (s. unter Insulin) Hinweise auf eine bestehende Insulinresistenz. Weiterhin eignet sich
die Adiponektin- Bestimmung zur Therapiekontrolle bei Behandlung mit Insulinsensitizern.
ADIPOSITAS
Material :
46
Referenz :
ADIPOSITAS
Bestimmung von: TSH, Cortisol, Testosteron,
DHEA- S, evtl. Leptin
ADRENALIN *
Material :
s. Katecholamine
ADRENOGENITALES SYNDROM *
[AGS]
Material:
Referenz :
5 ml Serum für 17-Hydroxyprogesteron,
Testosteron und Androstendion-Bestimmung
s. Befund
3 ml EDTA- Blut für Mutationsanalyse des
CYP21B- Gens
Anforderung: Mutationsanalyse CYP21B- Gen bei
Verd. a. AGS
Methode: PCR und Sequenzierung
Indikation: Neugeborene und Kinder mit Verdacht auf AGS, Frauen mit Zeichen der Hyperandrogenämie
und Verdacht auf AGS, Pränataldiagnostik in Risikoschwangerschaften.
Pränataldiagnostik: Chorionzottenbiopsie, Amnio-zentese
↑ 17-Hydroxyprogesteron, Testosteron, Androstendion
↓ Kortisol, Aldosteron
ADRENOKORTIKOTROPES HORMON s. ACTH
AETHADION *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AFLATOXINE [B1, B2, G1, G2] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
47
AFLATOXINE [B1, B2, G1, G2] *
lichtgeschützt, Röhrchen mit Alufolie umwickeln
Methode: HPLC
Indikation: Intoxikation
AFP [α1- FETOPROTEIN]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
1 ml Fruchtwasser
s. α1- Fetoprotein
s. Triple- Test
Agammaglobulinaemia Bruton *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse BTK- Gen bei
Verd. auf. Agammaglobulinaemie Bruton
Methode: Amplifizierung aller 19 Exons des BTKGens einschließlich der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verdacht a. Agammaglobulinaemie Bruton, DD Agammaglobulinämien
AGPR * s. ASIALO-GLYKOPROTEIN- Rezeptor AK
AH 100 KOMPLEMENT AKTIVITÄT *
Hämolytische Komplementaktivität für den alternativen Weg
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Versand tiefgefroren.
Versandbehälter bitte im Labor anfordern
80 – 120 %
s. auch CH 100 Komplement Aktivität
AIDS- TEST
[HIV- Antikörper]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: LIA
negativ
s. HIV- AK
AJMALIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
48
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
β- ALANIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
s. Befund
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation: im Urin: Nierentransplantat- Abstoßung
↑ Hyper- β- Alaninämie
ALANIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
s. Befund
10 ml Urin (mit Essigsäure stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation: Hyperalaninämie
↑ Hyperalaninämie, M. Cushing, Gicht, Kwashiorkor, Sepsis, Pyruvatcarboxylase- Mangel, Citrullinämie,
Histidinämie
Urin: akute Leukämie, Cystinose, Hartnup- Krankheit, Histidinämie, chronische Niereninsuffizienz
↓ chronische Nephropathie, ketotische Hypoglykämie, Chorea Huntington, AIDS, Diabetes mellitus,
Histidinämie
ALBUMIN IM LIQUOR*
Material :
0.5 ml Liquor.
Referenz :
110 – 350 mg/L
Für die Bestimmung des Albumin- Quotienten ist
die Einsendung von Liquor und Serum
erforderlich.
QALB (> 5 Jahre): < (4+Alter/15) x 10-3
A) Transsudation von Serumproteinen in den Liquorraum aufgrund vermehrter Durchlässigkeit der
Blut- Hirnschranke: Liquor- Gesamteiweiß erhöht.
49
Quotient : Liquor- IgG * 10 / Liquoralbumin unter 2.0
Beispiele: Vaskuläre Enzephalopathien, Kontusionen, Tumoren, degenerative
Systemerkrankungen.
Albumin- Quotient QALB normal: < 7 x 10-3
leichte Schrankenstörung QALB : bis 10 x 10-3
z.B. multiple Sklerose, amyotrophe Lateralsklerose, alkoholische
Polyneuropathie
mittelgradige Schrankenstörung QALB : bis 20 x 10-3
z.B. virale Meningitiden, diabetische Polyneuropathie, Hirninfarkt,
Meningoenzephalitiden
schwere Schrankenstörung QALB : bis 10-50 x 10-3
z.B. Guillain- Barré- Polyneuritis, Herpessimplex- Enzephalitis, tuberkulöse und
eitrige Meningitiden
B) Lokal intrathekal vom ZNS neu synthetisierte Proteine (beruht vorwiegend auf lokalen
Immunreaktionen) und
C) Monoklonale Gammopathien:
Quotient : Liquor- IgG * 10 / Liquoralbumin über 2.0
Beispiele: Leberzirrhose, Multiple Sklerose, Enzephalitis, multiples Myelom,
Makroglobulinämie
ALBUMIN IM SERUM
Material :
250µL Serium
Referenz :
Neugeborene 28-44 g/L
(0-4 Jahre)
Kinder
35-52 g/L
Erwachsene
35-52 g/L
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht Synthesestörungen, Albuminverlust
↑ Dehydrierung, Hämokonzentration
↓ hereditäre An- , Hypoalbuminämie, Malnutrition, Malabsorption, Leberparenchymschaden,
nephrotisches Syndrom, gastrointestinaler Proteinverlust, Karzinome, Lymphome, Verbrennungen,
Oedeme, Schwangerschaft, akute-Phase- Reaktion, akutes Trauma, HIV
ALBUMIN IM URIN
Material :
Urin (24h): 20 ml
Methode: Tubidimetrie
Referenz :
Normbereich:
< 30 mg/24h
bis 20 mg/g Creatinin
Mikroalbuminurie: 30 - 300 mg/24h
Makroalbuminurie: > 300 mg/24h
Indikation: Diabetische Nephropathie, Präeklampsie, hypertoniebedingte Nephropathien
Messungen nach außergewöhnlichen körperlichen Belastungen, während einer manifesten Nieren/Harnwegsinfektion oder während einer ketoazidotischen Stoffwechselentgleisung können zu
Fehlzuordnungen führen.
Die isolierte Ausscheidung von Albumin (30-300 mg/24 h) tritt als selektive glomeruläre Proteinurie in der
Frühphase der diabetischen und hypertensiven Nephropathie auf. Höhere Albuminausscheidungen
werden bei der Minimal Changes Nephritis beobachtet. Bei der nicht selektiven glomerulären Proteinurie
werden neben den Proteinen mittlerer Molekulargewichte auch Proteine höherer Größenkategorie bis hin
zu den Immunglobulinen (IgG) ausgeschieden. Dieses Muster findet sich bei Glomerulonephritiden, SLE,
IgA- Nephritis, Nephrose, Nierenamyloidose und Schwangerschaftsnephropathie. Finden sich zusätzlich
niedermolekulare Proteine (α1- Mikroglobulin und β-2- Mikroglobulin), liegt eine glomerulär- tubuläre
Mischproteinurie vor. Sie findet sich bei der Nephrosklerose und Glomerulopathien mit tubulärer
Beteiligung, wie z.B. bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz.
50
↑ Proteinurie tubuläre, Proteinurie glomeruläre, Diabetes mellitus, Nephropathie, Karzinom
ALDOLASE
Material :
2 ml Serum.
Hämolyse wirkt störend. Aktivitätsabfall im Serum
nach 5 Tagen: bei 4°C bis 8 %, bei
Zimmertemperatur bis 15 %
Methode: Photometrie
Referenz :
Erwachsene
Neugeborene
Säuglinge
Kinder
≤ 7.6 U/L
≤12,4 U/L
≤11,8 U/L
≤ 8,8 U/L
Indikation: Progressive Muskeldystrophie, Muskelerkrankungen mit Myoglobinurie, Dermato- Polymyositis,
Trichinose.
↑ Muskeldystrophie, Herzinfarkt, Lebererkrankung, Dermatomyositis, Neoplasie (Prostata und Leber),
Anämie hämolytische. im Liquor: Niemann- Pick, familiäre amaurotische Idiotie
↓ Hereditäre Fruktose- Intoleranz
ALDOSTERON IM SERUM *
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Versand gefroren.
Erwachsene:
Bei der Bestimmung des Aldosterons müssen
Standardbedingungen eingehalten werden.
Blutentnahme am liegenden Pat. nach 2h
Ruhepause. Ausreichende Salzversorgung.
Medikamente (s. unten) möglichst absetzen.
Methode: RIA
liegend, 8 Uhr:
10-160 ng/L
aufrecht, 8 Uhr:
40-310 ng/L
ng/L x 2.77 = pmol/L
Indikation: Primärer Hyperaldosteronismus, DD von Hochdruckerkrankungen (Conn- Syndrom,
Mineralocorticoidexzeß mit Hypertonie, renovaskuläre Hypertonie), Verdacht auf Renin- sezernierende
Tumoren, Bartter- Syndrom
Fehlerquellen:
Da die aufrechte Körperhaltung einen mehrfachen Anstieg des Plasmaaldosterons bedingt, soll die
Blutentnahme am besten morgens vor dem Aufstehen erfolgen.
Aldosteron/Renin- Quotient > 50: Hyperaldosteronismus sehr wahrscheinlich.
Die Reninspiegel sind beim primären Hyperaldosteronismus supprimiert und lassen sich nach
Salzrestriktion nicht stimulieren. Durch Salzbelastung erfolgt keine Aldosteronsuppression.
↑ Primärer Hyperaldosteronismus: Aldosteronproduzierendes NNR- Adenom (klassisches Conn- Syndrom
= APA; 50-70 %), bilaterale NNR- Hyperplasie (idiopathischer Hyperaldosteronismus = IAH; 20-40 %),
Dexamethason- supprimierbarer Hyperaldosteronismus (5 %),
↑ Sekundärer Aldosteronismus (Laxantienabusus, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose mit Aszites,
nephrotisches Syndrom, Bartter- Syndrom, chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Schwangerschaft)
↓ ohne Hochdruck: M. Addison, isolierter Aldosteronmangel, Hypoaldosteronismus bei Reninmangel
↓ mit Hochdruck:
Turner- Syndrom, Diabetes mellitus, akute Alkoholintoxikation, vermehrte Sekretion
von Desoxycorticosteron, Corticosteron oder 18-Hydroxydesoxycorticosteron
ALDOSTERON IM URIN *
Material :
Referenz :
3 Wochen zuvor Medikation absetzen. 3 Tage
vorher normal salzhaltige Nahrung nehmen
s. Befund
51
ALDOSTERON IM URIN *
lassen. 24-h- Urin über 10 ml Eisessig sammeln;
gut mischen; Gesamt- Volumen angeben. 20 ml
Probe einsenden.
Methode: RIA
Indikation: Die Aldosteronbestimmung im Urin oder Plasma ist klinisch bei der Abklärung eines
Hypertonus mit Verdacht auf Conn- Syndrom angezeigt. Kombiniert mit der Reninbestimmung im Plasma
ist eine Unterscheidung zwischen primärem und sekundärem Hyperaldosteronismus möglich:
Beim primären Hyperaldosteronismus findet sich ein erniedrigter Reninspiegel im Serum, der auch durch
Orthostase und Diuretika nicht stimulierbar ist.
↑ Hämorrhagie, Natriumverlust, Herzinsuffizienz, Nephrose, Leberzirrhose, Ödem idiopathisches, BartterSyndrom, Eklampsie, Desmit- Syndrom, 21-Hydroxylasemangel, Hyperaldosteronismus,
Schwangerschaft, Präeklampsie, Hypertonie, Nierentumor mit Reninsynthese, Azidose renale tubuläre
↓ M. Addison, M. Cushing, 21-Hydroxylasemangel (komplett), 11-ß- Hydroxylasemangel, M. Liddle,
Hypernatriämie, Lakritzenabusus
ALDOSTERON- RENIN- Quotient *
Material :
Referenz :
s. Aldosteron
s. Renin
Der primäre normokaliämische Hyperaldosteronismus ist mit einer Häufigkeit von bis zu 11% eine
wichtige Ursache der arteriellen Hypertonie. Zur Verschiebung der Kaliumkonzentration im Serum kommt
es beim Hyperaldosteronismus nur bei etwa 10% der Patienten. Eine praktikable Möglichkeit zur
Diagnosestellung liegt in der gemeinsamen Bewertung der Renin- und Aldosteronkonzentration im
Plasma durch die Bildung einer Aldosteron-/ Renin-Ratio. Da die Reninkonzentration eine wesentliche
regulatorische Komponente darstellt, ist deren Kenntnis zur Bewertung der Aldosteronkonzentration
erforderlich.
ARR
primärer
Hyperaldosteronismus
erhöht
50
normal
vermindert
sekundärer
Aldosteronmangel
Referenzbereich
bei Orthostase
primärer
Aldosteronmangel
150
vermindert
normal
Aldosteron [ng/L]
erhöht
Ein Quotient oberhalb des Cut-Offs von 50 spricht bei gleichzeitiger Aldosteronkonzentration oberhalb von
150 ng/L für einen primären Hyperaldosteronismus, bei einer erhöhten Aldosteronkonzentration und
gleichzeitig einer Ratio unterhalb des Cut-Offs ist dagegen eher von einem sekundären
Hyperaldosteronismus auszugehen. Die Interpretation verschiedener Befundkonstellationen ist in der
Abbildung dargestellt.
ALDOSTERON- SUPPRESSIONSTEST *
[NACL- BELASTUNG]
Material :
2 ml EDTA- Plasma vor und nach NaCl- Infusion.
52
Referenz :
< 5 ng/dl
Prinzip:
Die Vergrößerung des extrazellulären Flüssigkeitsvolumens durch Kochsalzgabe führt zur Suppression
der Aldosteronsekretion. Eine fehlende Suppression spricht für eine autonome Sekretion.
Testdurchführung:
Infusion von 2 Litern 0.9 % NaCl während 4 Stunden. Bestimmung der Plasmaaldosteronkonzentration
vorher und am Ende.
Kontraindikation:
Schwere Hypertonie mit fortgeschrittener Retinopathie, Herzinsuffizienz, Zustand nach Apoplex oder
Herzinfarkt.
Beurteilung:
Bester Test zur Erkennung einer autonomen Hypersekretion von Aldosteron. Abfall von Aldosteron beim
idiopathischen Hyperaldosteronismus, fehlend beim Adenom, teilweise bei der bilateralen Hyperplasie .
DD Adenom / bilaterale Hyperplasie Aldosteron- Stimulationstest (Orthostasetest). Bei der Hyperplasie,
nicht aber beim Adenom steigt die Aldosteronsekretion nach 3-stündigem Stehen wesentlich deutlicher an.
Dieser Test besitzt eine Genauigkeit von etwa 80-85 %.
ALKALISCHE LEUKOZYTENPHOSPHATASE *
[ALP]
Material :
Heparin-Blut
Referenz :
10 - 100 (Indexzahl)
oder 3 dünne unfixierte Blutausstriche
EDTA- Blut ungeeignet, da EDTA die Reaktion
hemmt.
Indikation: DD Chronische myeloische Leukämie, Myelofibrose, Polycythämia vera, paroxysmale
nächtliche Hämoglobinurie, frühkindliche A- Phophatasämie
↑ Myelofibrose, Osteomyelosklerose, aplastische Anämie, Thrombozythämie essentielle, Polyzythaemia
vera, Gravidität, M. Hodgkin, Anämie perniziöse, myeloische Reaktionen bei entzündlichen Erkrankungen,
Agranulozytose
↓ Leukämie chronisch myeloische, unreifzellige myeloische Leukämie, Hämoglobinurie paroxysmale
nächtliche, Anämie sideroblastische, A- Phosphatasie frühkindliche
ALKALISCHE PHOSPHATASE
[AP]
Material :
1 ml Serum oder Heparin- Plasma.
Kein Citrat-, Oxalat- oder EDTA-Plasma
Methode: Photometrie
Referenz :inoffizielle IFCC- Methode , 37°C
männlich
weiblich in U/L
1 - 30 Tage
75 – 316
48 – 406
1Monat - 1Jahr
82 – 383
124 – 341
1 - 3 Jahre
104 – 345
108 – 317
4 - 6 Jahre
93 – 309
96 – 297
1 – 9 Jahre
86 – 315
69 – 325
10 – 12 Jahre
42 – 362
51 – 332
13 – 15 Jahre
74 – 390
50 – 162
16 – 18 Jahre
52 – 171
47 – 119
Erwachsene
30 - 120
Indikation: Cholestatische Lebererkrankungen, Knochenerkrankungen, Skelettbeteiligung
Osteomalazie, Nierenerkrankungen, Tumormetastasen, Hyperparathyreoidismus.
bei
53
Isoenzyme: Eine Differenzierung der erhöhten Serum- AP in die einzelnen Isoenzyme ist nur bei
Vorliegen entsprechender Krankheitssymptome indiziert. Die immer wieder beobachtete Erhöhung der
AP bei Kindern ohne jegliche Krankheitssymptome ist oft transitorisch (4-6 Monate) oder familiär. Das
diagnostische Vorgehen sollte sich hierbei auf die Bestimmung von Kalzium, Phosphat, Transaminasen
sowie eine Röntgenaufnahme der Hand beschränken.
Leberzell- AP: Erhöht bei: Cholestase, Leberparenchymschäden, Leberzirrhose und Stauungsleber.
Knochen- AP: Erhöht
Knochentumoren.
Darm- AP:
bei:
Wachstum,
Hyperparathyreoidismus,
Knochenmetastasen
und
Erhöht bei: Leberzirrhose, chronisch aggressiver Hepatitis, Fettleber, ulcerativen
Dünndarmerkrankungen, Diabetes mellitus, chronischer Niereninsuffizienz, hereditäre
Hyperphosphatasämie
↑ Gallenwegserkrankung, Cholangitis, Cholangiolitis, Cholestase, Ikterus hepatozellulärer,
Leberzirrhose, Lebermetastase, Leberabszess, Leberregeneration, Hepatitis, Cholezystitis,
Verschlussikterus, Mononukleose infektiöse, M. Hodgkin, M. Paget, Rachitis, Nephritis,
Osteodystrophie renale, Osteomalazie, Knochenmetastase, Sarkom osteogenes, Myelom, Zystinose,
Peritonitis, Osteomyelosklerose, Hyperparathyreoidismus, Frakturheilung, Albright- Syndrom,
Mukoviszidose, Malabsorption, Steatorrhoe, Fanconi- Syndrom, Azidose renale tubuläre, Gastrektomie
partielle, Hyperphosphatasämie, M. Gaucher, Diarrhoe, M. Cushing, Vitamin D- Mangel, Colitis ulcerosa,
M. Crohn, Pankreatitis, Lungen- oder Niereninfarkt
↓ Hypophosphatasämie, Hypothyreose, Anämie, Skorbut, Kwashiorkor, Achondroplasie,
Hypervitaminose D, Milch- Alkali- Syndrom, Abort, Zink- oder Magnesiummangel, rheumatoide Arthritis,
ankylosierende Spondylitis, Chondrodystrophie, hypophysärer Zwergwuchs, chronische Unterernährung
ALKALISCHE PHOSPHATASE- ISOENZYME *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Prozent der Gesamt- Aktivität
AP- Isoenzym < 1J
1-15J
Erw.
Postmenopause
Gallengang:
Leber:
Knochen:
Plazenta:
Niere:
Dünndarm:
1-3
17-35
13-19
13-21
0- 2
0- 1
0-12
17-48
8-21
7-15
0- 2
0-1
3- 6
20-34
20-30
8-19
1-3
0-2
2- 5
22-34
21-30
5-17
0- 1
0- 1
Knochenphosphatase
Frauen: < 66 U/L
Männer: < 77 U/L
Leberphosphatase
Frauen: < 68 U/L
Männer: < 67 U/L
Gallengangsphosphatase: s. Befund
Dünndarmphosphatase: s. Befund
Indikation: Unklare AP- Erhöhungen, DD Leber- , Knochen- Tumore oder –Metastasen
54
ALKALISCHE KNOCHENPHOSPHATASE
s. Ostase
ALKALISCHE PLAZENTA- PHOSPHATASE [PLAP] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 100 mU/L
Indikation:
Sie tritt ab 12. SSW in das Serum über. Die ektopische Bildung von Plazenta- AP wurde u. a. bei Lungen-, Uterus-, Ovarial- und Gastrointestinal- Ca beschrieben. Bei Seminomen finden sich bei bis zu 70 %
der Patienten erhöhte Werte. Auch bei Rauchern finden sich Werte in der Größenordnung wie bei
Tumorpatienten, die sich innerhalb von 2 Monaten nach Aufgabe des Rauchens normalisieren
ALKOHOL [AETHANOL, ETHANOL]
Material :
Referenz :
1ml Serum oder Urin
< 0.1‰ (Serum)
Röhrchen fest verschließen.
Urin: < 0,1‰
Nur bei medizinischer Indikation, keine
forensische Untersuchung. Keine Alkoholtupfer
zur Hautdesinfektion verwenden.
Methode: Direktnachweis von Ethanol
Indikation: V.a. Alkoholabusus
ALKOHOLISMUS- ÜBERWACHUNG
s. Alkohol (Ethanol)
s. Ethylglucuronid
s. CDT
s. Blutbild: MCV
s. GGT (γ- Glutamyl- Transpeptidase)
Indikation: Parameter zum Nachweis und zur Überwachung des Alkoholabusus
Formeln für die Ermittlung von Alkoholwerten und Alkoholkonsum:
- Alkoholmenge in Getränken(g/dl) = Volumen (%) x 0,79 (Dichte von Alkohol)
- Konsumierter Alkohol (g) = Volumen (%) x 0,79 x Volumen (dl)
- Blutalkohol (‰) = Alkoholmenge (g)/Körpergewicht x 0.7
- Getrunkene Alkoholmenge (g) = Körpergewicht x 0.7 x Blutalkohol (‰)
- Blutalkohol (‰) = Serumalkohol (mmol/L) x 37,36 x 10-3
- Serumalkohol (mmol/L) = Blutalkohol (‰)/37,36 x 10-3
Zur Erkennung des chronischen Alkoholabusus sind verschiedene klinisch-chemische Marker in
Gebrauch:
Messgröße
Veränderung Pathobiochemie
Alkohol
Zunahme
(Ethanol)
Ethylglucuronid Zunahme
Klin. Wertigkeit
Ursachen falsch pos.
oder neg. Ergebnisse
akuter Alkoholkonsum
Ansprechzeit bis 24Std.
Abbau: 0,1 – 0,2 ‰/h
Stoffwechselprodukt des Ansprechzeit 3-4 Tage (in
Ethanols, ca. 0,5% des
einigen Fällen bis 6 Tage)
Ethanols werden
nachweisbar
55
Messgröße
CDT
(Kohlenhydrat
defizientes
Transferrin)
Veränderung Pathobiochemie
Anstieg
enzymatisch mit der
Glucuronsäure
konjugiert und über den
Urin ausgeschieden.
Acetaldehydvermittelte
Hemmung der
Glykosylierung
Äthanolinduzierte
reduzierte hepatische
Clearance des CDT
Klin. Wertigkeit
Ursachen falsch pos.
oder neg. Ergebnisse
Sensitivität 60-80 %,
Spezifität 97 %,
integraler Parameter der
regelmäßigen Alkoholkonsumption von >60 g pro
Tag bei Männern (30 g bei
Frauen) für mind. 7
aufeinander folgende Tage,
Ansprechzeit: > 2 Wochen
Normalisierungszeit 2-3
Wochen, unabhängig von
nichtalkohol.
Leberschädigung
Sensitivität ca. 20-40 %
Spezifität 90-95 %,
kein guter ScreeningParameter:
Ansprechzeit > 1-4 Monate,
Normalisierungszeit 3-4
Monate
↑ primär biliäre Zirrhose,
virale Leberzirrhose,
genetische D- Varianten
des Transferrins ,
genetisches CDG(carbohydrate- deficient
glycoprotein) Syndrom,
Eisenmangel,
Antiepileptika- Einnahme
bei Frauen
↓ Hämochromatose
MCV (mittleres Zunahme
Erythrozytenvolumen)
primär: toxischer
Ethanoleffekt
sekundär:
Folsäuremangel
Retikulozytose bei
Hämolyse oder Blutung
Lebererkrankungen
γ- GT
Anstieg
Induktion, gesteigerte
Synthese durch
sekundäre Cholestase
Membranschädigung der
Hepatozyten und
Enzymfreisetzung
Sensitivität ca.30-50 %
Spezifität ca. 75 %,
geringe Korrelation
zwischen γ- GT und
Alkoholabusus.
Ansprechzeit > 4 Wochen,
Normalisierungszeit 4-6
Wochen.
GLDH
Anstieg
bevorzugte Schädigung
der Hepatozyten in der
perivenösen Zone 3
Sensitivität 25-60 %
Spezifität kontrovers
beurteilt
↑ Vitamin B12 –
Folsäuremangel,
Hypothyreose ,
Malignome,
myelodysplastisches
Syndrom, Sphärozytose,
Lebererkrankungen,
Schwangerschaft
↓ Eisenmangelanämie,
Thalassämia minor
nichtalkohol.
Lebererkrank.,
Gallengangserkrankungen,
Nierenerkrankungen,
Induktion durch
Pharmaka
Hyperlipidämie
Hyperthyreose
Adipositas, Diabetes
mellitus
nichtalkohol.
Lebererkrankungen
ALLERGENNACHWEIS * s. RAST
ALLOPURINOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Oxypurinol
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
56
ALPRAZOLAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
ALPRENOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ALT s. Glutamat- Pyruvat- Transaminase (GPT)
ALTERNARIA TENUIS spezies *
Material :
1 ml Serum
s. auch Rast
s. auch RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie
ALUMINIUM *
Material :
Referenz :
2 ml Serum / 10 ml Urin.
Serum: < 10 µg/L
Spezialgefäß für Metallanalytik anfordern.
Urin: < 35 µg/L bzw. < 50 µg/d
Keine Serum- Monovetten verwenden, da KaolinMaterial Aluminium enthält!
Indikation: Überwachung aluminiumexponierter Personen (Arbeiter in Aluminium verarbeitenden
Betrieben, Dialysepatienten mit Aluminium- Medikation) , Abschätzung der Aluminiumbelastung des
Organismus.
Vorkommen und Gebrauch: Leichtmetallindustrie, Bauxitabbau, Antazida, Schmelzelektrolyse.
Stoffwechsel: Die Aufnahme erfolgt überwiegend über den Gastrointestinaltrakt, bei eingeschränkter
Nierenfunktion ist die Elimination vermindert und es kommt zur Anreicherung in Knochen und Geweben.
Symptome: akut
Gastrointestinale Symptome mit Erbrechen und Obstipation
chronisch
Osteopathie, Osteomalazie, Enzephalopathie, Myopathie, Demenz,
Lungenfibrose
57
ALZHEIMER-ERKRANKUNG, SPÄTFORM * [AD2, ApoE-assoziiert]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: APOE-2/3/4- Polymorphismus bei
Verd. a. Alzheimer Erkrankung
Methode: Amplifizierung genomischer DNA des
APOE- Gens und Sondenhybridisierung
Indikation: DD Altersdemenz
ALZHEIMER-ERKRANKUNG, FRÜHFORM * [AD1]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse PSEN1- und
APP- Gen bei Verd. a. Alzheimer Erkrankung,
Frühform
Methode: Amplifizierung von 10 Exons des
PSEN1- Gens und 2 Exons des APP- Gens
inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit
anschließender Sequenzanalyse
Indikation: Verd a. Alzheimer Erkrankung, Frühform DD Demenz
AMA *
s. Mitochondrien-AK
AMALGAM *
s. Quecksilber
α- AMANITIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder EDTA- Plasma
2 ml Urin
Werte über 10 µg/L sprechen für eine α - AmanitinVergiftung
2 ml Magenspülflüssigkeit
Indikation: Knollenblätterpilzvergiftung
Bei Verdacht auf eine akute Vergiftung – bitte an die Giftnotrufzentrale wenden!
AMANTADIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
58
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMBROXOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMEISENSÄURE *
Material :
Referenz :
10 ml Urin v. 24-h- Urin sammeln über 5 ml
Eisessig
Methode: Photometrie
< 15 mg/g Creatinin
< 30 mg/L
Indikation: Verd. auf Formaldehyd – oder Methanolvergiftung
α- AMINOADIPINSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Befund
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation:
↑ α- Aminoadipinazidurie, α- Ketoadipinazidurie, Reye- Syndrom, Hyperlysinämie
α- AMINOBUTTERSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
s. Befund
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
59
α- AMINOBUTTERSÄURE *
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation:
↑ Nichtspezifische Aminoazidurien, Hungerzustände, Proteinmangelernährung
β - AMINOBUTTERSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Befund
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS.
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
γ- AMINOBUTTERSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
s. Befund
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS.
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation: Nichtspezifische Aminoazidurien
AMINOGLUTETHIMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
60
β - AMINOISOBUTTERSÄURE *
Material :
Referenz :
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Befund
Indikation: Nichtspezifische Aminoazidurien
δ - AMINOLÄVULINSÄURE *
Material :
Referenz :
10 ml vom 24-h- Urin, Gesamt- Volumen
angeben.
Erwachsene: bis 5 mg/24 h
Urin lichtgeschützt und kühl sammeln.
mg/L x 7.626 = µmol/L
s. auch Uroporphyrinogen- I- Synthase
s. auch Porphobilinogen
s. auch Porphyrine
s. auch Porphyrinauftrennung
Methode: Photometrie
Indikation: akute und chronische hepatische Porphyrien, Bleivergiftung, Schwermetallintoxikationen,
alkohol- induzierte Leberzirrhose, kongenitale erythropoetische Porphyrie, Eisenstoffwechselstörungen,
Anämien, Hungerzustand.
Werte > 39 mg/24 h sprechen für eine akute intermittierende Porphyrie bzw. für eine Blei- Intoxikation.
↑ Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Bleiintoxikation, Anämie hämolytische, Hunger,
Schwangerschaft
δ - AMINOLÄVULINSÄURE - DEHYDRATASE *
Material :
Referenz :
2 ml Heparinblut, gekühlt
> 14,5 U/L Erys
Indikation: Verd. auf Aminolaevulinsäure- Dehydratase- Defekt- Porphyrie
4-AMINOPHENAZON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMINOSÄURE- ANALYSE *
Material :
Referenz :
61
AMINOSÄURE- ANALYSE *
2 ml EDTA- Plasma
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Befund
s. einzelne Aminosäuren
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Primäre Aminoazidurien
Erkrankung
Häufigkeit
Hyperphenylalaninämie
Typ I (klassische PKU)
1:10.000
Typ II
1:14.000
Typ III (neonatal,
transitorisch)
Typ IV
1:30.000
Typ V
1:100.000
Tyrosinämie
Typ I (Tyrosinose)
1:100.000
Typ II
selten
Neonatal, transitorisch
1:10
Alkaptonurie
1:250.000
Homocystinurie
1:200.000
selten
abnormes Enzym
oder anderer Defekt
Nachweis im
Blut
Nachweis im Urin
Phenylalaninhydroxylase fehlt
Phenylalaninhyroxylase defizient
Phenylalaninhydroxylase defizient
Dihydropteridinredukt. fehlt
Defekt in d. BiopterinSynthese
Phenylalanin
Phenylalanin und
Metabolite
variabel
Phenylalanin
Phenylalanin
Phenylalanin
meist keine
Phenylalaninmetabolite
variabel
Phenylalanin
variabel
Fumarylacetoacetase fehlt
Tyrosin,
Methionin
Tyrosinaminotransf.
fehlt
Leberunreife
Tyrosin
Tyrosin und Metabolite,
allgemeine
Aminoazidurie
Tyrosin u. Metabolite,
Tyramin
Tyrosin u. Metabolite,
Tyramin
Homogentisinsäure
Tyrosin
Phenylalanin
Homogentisinsäure
Homocystin,
Methionin
selten
Homogentisinsäureoxidase fehlt
Cystathionin- βSynthase fehlt oder
defizient
Methylentetrafolatreduktase
Methyltransferase
Histidinämie
1:20.000
Histidase fehlt
Histidin, Alanin
Verzweigtketten
Ketoazidurie
(Ahornsirup- Krht.,
Leucinose)
Nichtketotische
Hyperglycinämie
1:250.000
oxidative Decarboxylierung der 2Oxosäuren defizient
1:150.000
Defekt im GlycinSpaltungs- System
Leucin, Isoleucin, Valin
korresp. Ketosäuren
Glycin
Propionazidämie
selten
Propionyl- CoAGlycin
carboxylase defizient
Glycin,
Propionat,Hydroxypropio
nat, Methylcitrat
Methylmalonazidämie
1:20.000
Cystathioninurie
1:70.000
Methylmalonyl- CoAmutase fehlt oder
defizient
Cystathionin- γ- lyase
fehlt oder defizient
Glycin,
Methylmalonsäure,
Ketonurie
Cystathionin u.
Metabolite
selten
62
Homocystin, Methionin
+Sulfoxide
Homocystin
Homocystin
Homocystin
Homocystin
Imidazol,
Brenztraubensäure u.
Histidinmetabolite
s. Blut
Glycin,
Methylmalonsäure
Cystathionin
Glycin
Erkrankung
Häufigkeit
abnormes Enzym
oder anderer Defekt
Carnosinämie
1:500.000
Carnosinase defizient Carnosin
Carnosin
Hyperprolinämie I u.II
1:300.000
Typ I: Prolinoxidase
Prolin
defizient
Typ II: ∆1-Pyrrolin- 5- Prolin
carboxylatdehydroge
nase defizient
Prolin, Hydroxyprolin,
Glycin
Prolin, Hydroxyprolin,
Glycin,
Pyrrolincarboxylat
Harnstoffzyklus- Störungen
Erkrankung
Häufigkeit
Citrullinämie
selten
Argininosuccinaturie
1:75.000
Argininämie
selten
Hyperornithinämie
selten
Ornithintranscarbamylase- Mangel
CarbamoylphosphatSynthetase- Mangel
selten
selten
abnormes Enzym
oder anderer
Defekt
ArgininosuccinatSynthetase defizient
Nachweis im
Blut
Nachweis im
Blut
Nachweis im Urin
Nachweis im Urin
Citrullin,
Ammoniak,
Alanin
ArgininosuccinatArgininosuclyase
cinat, Citrullin,
Ammoniak n.
Mahlzeiten
Arginase defizient
Arginin,
Ammoniak n.
Mahlzeiten
Ornithindecarboxyla Ornithin,
se defizient
Glutamin,
Alanin,
Ammoniak n.
Mahlzeiten
Ornithintranscarba- Ammoniak,
mylase defizient
Glutamin
Carbamoylphosphat Ammoniak,
- Synthetase fehlt
Glycin,
oder defizient
Glutamin
Citrullin, Glutamin
abnormes Enzym
oder anderer
Defekt
Nachweis im Urin
Argininosuccinat, Citrullin
evtl. Arginin, Cystin,
Ornithin
Ornithin, Homocitrullin
Orotsäure, Uridin, Uracil
Glycin, Glutamin
Primär renale Aminoazidurien
Erkrankung
Häufigkeit
Nachweis im
Blut
Cystinurie
1:13.000
Hypercystinurie
selten
Lysin, Ornithin, Arginin,
Cystin
Cystin
Dibasische
Aminoazidurie und
lysinurische ProteinIntoleranz
Hartnup- Syndrom
selten
Ornithin, Lysin, Arginin
1:18.000
Aminoglycinurie
1:12.000
alle neutralen
Aminosäuren
Glycin, Prolin,
Hydroxyprolin
63
Erkrankung
Häufigkeit
DicarboxylAminoazidurie
MethioninMalabsorption
selten
abnormes Enzym
oder anderer
Defekt
Nachweis im
Blut
Nachweis im Urin
Glutaminsäure,
Asparaginsäure
Methionin, Tyrosin,
Phenylalanin,
verzweigtkettige
Aminosäuren, Uringeruch
selten
5-AMINOSALICYLSÄURE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMIODARON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Metabolit: Desethylamiodaron
Therapeutischer Bereich:
Amiodaron
0,7 – 2,5 mg/L
Methode: HPLC
Metabolit:
0,5 – 3,0 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Die Bestimmung sollte am Entnahmetag erfolgen, da die Konzentration mit der Zeit abnimmt.
Aktiver Metabolit ist das Desethylamiodaron. Gastrointestinale Absorption und Bioverfügbarkeit
unterliegen starken individuellen Schwankungen. Gabe von Amiodaron erhöht folgende
Medikamentenspiegel: Procainamid, Digitalis, Antikoagulantien vom Dicumaroltyp, Phenytoin, Chinidin,
Flecainid und potenziert die Antikoagulation mit Warfarin.
AMISULPRID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 27 – 370 µg/L
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
64
AMITRYPTILIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
Metabolit: Nortryptilin
Summe aus Amitryptilin und Nortryptilin: 80 – 200µg/L
toxisch: > 500 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMITRYPTILIN-N-OXID
*
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Nortryptilin
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMMONIAK
Material :
Referenz :
5 ml Blut aus ungestauter Vene mit EDTAMonovette entnehmen und sofort nach
Blutentnahme im verschlossenen Reagenzglas
zentrifugieren.
27 – 90 µg/dl
µg/dl x 0.5872 = µmol/L
Plasma abgießen und gefroren zum Labor
geben.
(Stabilität im Blut: nach 15 Min. stetiger Anstieg).
Methode: Photometrie
Indikation: Diagnose und Verlaufsbeurteilung des Leberkomas, DD komatöser Zustände, Verdacht auf
angeborene Stoffwechselstörungen bei Neugeborenen und Kindern
↑ Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma, Hepatitis chronisch- aggressive, Fettleber, Azidose
respiratorische, Azidose metabolische, Cor pulmonale, Harnstoffwechselstörungen kongenitale, ReyeSyndrom
AMOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: s. Befund
65
AMOBARBITAL *
Methode: GCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AMÖBEN- ANTIKÖRPER *
[EIA, IFT, IHAT]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IFT:
IgM
<1:8
IgG
< 1 : 100
EIA
< 1 : 20
IHAT
< 1 : 32
Indikation: Verdacht auf extraintestinale Amoebiasis
Extraintestinaler Befall führt fast stets zu hohen Titern. Invasive auf den Darm beschränkte Infektionen
sind serologisch nur teilweise nachweisbar. Nichtinvasive Infektionen führen meist nicht zur Bildung von
Antikörpern. In jedem Fall sollte ein Amöben- Direktnachweis im Stuhl versucht werden.
AMÖBEN- NACHWEIS IM STUHL
Material :
Referenz :
Stuhlprobe, drei Stuhlproben im Abstand von 2-3
Tagen.
Methode: EIA, Mikroskopie
negativ
Indikation: Verdacht auf intestinale Amoebeninfektion (Leibschmerzen, schwere, blutige Durchfälle. Bei
chronischem Verlauf Wechsel von festen und dünnen Stühlen oft mit Blut- und Schleimbeimengungen),
Leberabszess
Personengruppen: Rückkehrer aus den (Sub- ) Tropen, Gastarbeiter, Asylanten (Endemiegebiete), MSM
mit blutigen Stühlen, Immungeschwächte
Im Vergleich zur Mikroskopie höhere Sensitivität des EIA, aber keine Abgrenzung zur avirulenten
Entamöba dispar möglich.
AMÖBEN- ZYSTEN
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
negativ
Methode: Mikroskopie
s. Amoeben- Nachweis im Stuhl
Indikation: Verdacht auf intestinale Amoebiasis
AMPHETAMINE/ ECSTASY im Urin
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
66
AMPHETAMINE/ ECSTASY im Urin
cutoff: 500 µg/L
Methode: EIA
Bestätigungstest: GC/MS *
Nachweiszeit: 1 – 3 Tage, stark vom pH-Wert des
Urins abhängig.
Indikation: Verdacht auf Drogenmissbrauch.
Der von uns verwendete Test erfasst Amphetamine, Methamphetamine und die sogenannten
Designerdrogen. Gute Kreuzreaktivität und damit Erkennungsrate ist gegeben für:
MDA = Methylendioxyamphetamin
MDEA = Methylendioxyethylamphetamin
MDMA = Methylendioxymethamphetamin
PMA = p- Methoxyamphetamin
PMMA = p Methoxymethamphetamin
MBDB = N- Methylbenzodioxazolylbutanamin
und BDB = Benzodioxazolylbutanamin.
Bei Missbrauch sind die Konzentrationen meist > 1000 µg/L
Bemerkung: Bei “liquid ecstasy“ handelt es sich um γ- Hydroxybuttersäure (siehe dort, GHB, 4Hydroxybuttersäure), eine Substanz, die zwar eine ähnliche Wirkung aufweist wie die oben genannten,
strukturell aber verschieden und nur mittels GC/MS nachzuweisen ist.
α- AMYLASE IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Heparinplasma
31 - 107 U/L
Kein EDTA-, Oxalat- oder Citratplasma
s. Algorithmus Amylase- und Lipaseerhöhung
Methode: Photometrie
Indikation: akute und chronische Pankreatitis, Pankreasbeteiligung bei abdominellen Prozessen, Parotitis
Physiologischerweise ist die a- Amylase in den ersten beiden Lebensmonaten stark vermindert. Zustände
mit chronischer Hyperamylasämie: chronische Niereninsuffizienz, maligne Tumoren, Alkoholismus,
Lebererkrankungen, Anorexia nervosa, chronisch entzündliche Darmkrankheiten
↑ akute und chronische Pankreatitis, medikamenteninduzierte Pankreatitis ( z. B. Aminosalicylsäure,
Azathioprin, Kortikosteroide, Alkohol, Furosemid, Thiazide, Mercaptopurin etc.), Pankreaserkrankung,
Obstruktion des Pankreasausführungsganges, Lebererkrankungen, Gallenwegserkrankung,
Speicheldrüsenerkrankung, Alkoholismus, Peritonitis, Ileus hoher, Mesenterialvenenthrombose,
Milzruptur, Salpingitis, Mukoviszidose, Tubargravidität rupturiert, Tumoren, Azidose diabetische, Mumps,
Niereninsuffizienz, Hyperamylasämie neoplastische, Makroamylasämie
↓ ausgedehnte Pankreasdestruktion ( z.B. akute fulminante Pankreatitis), fortgeschrittene Mukoviszidose,
fortgeschrittene chronische Pankreatitis
α- AMYLASE IM URIN
Material :
Referenz :
10 ml Urin
Männer
≤ 490 U/L
Urin darf nicht eingefroren werden.
Frauen
≤ 450 U/L
Methode: Photometrie
Indikation: chronische Hyperamylasämie, Verdacht auf Makroamylasämie (erhöhte Serumwerte bei
normalen oder erniedrigten Urinwerten)
67
↑ Pankreatitis, Mumps
α- AMYLASE , ISOENZYME *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin
s. Befund
Methode: Elektrophorese, Photometrie
Indikation:Durch die Untersuchung der Isoamylasen lässt sich die Organherkunft (Pankreas, Parotis,
paraneoplastische Hyperamylasämien) bestimmen.
β - AMYLOID *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
s. Befund
Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder
Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden!
s.a. Tau-Protein
s.a. Phospho-Tau
s.a. β 42 –Amyloid
und s. ABETA-Quotient
Indikation: M. Alzheimer, cerebrale Amyloidangiopathie, amyotrophe Lateralsklerose, Creutzfeldt-JakobSyndrom, Lewy- Körperchen- Demenz und andere neurodegenerative Erkrankungen
Amyloidose, familiäre Form *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung:
Stufe I: TTR-V30M bei Verd. auf ATTR,
Stufe II: Mutationssuche TTR- Gen bei Verd. auf
ATTR,
Stufe III: Nach Identifizierung eines
Amyloidproteins, das nicht dem TTR entspricht,
molekulargenetische Untersuchung des
entsprechenden Gens
Methode: Amplifizierung von 4 Exons des TTRGens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit
anschließender Sequenzanalyse
Indikation: Verd. A. Amyloidose
Für das Amyloid-Typing können 20 Paraffinschnitte oder Organbiopsien in Formalin oder
Fettgewebsaspirate entweder aufgepresst auf Objektträgern oder in Formalin (4 % gepuffertes
Formaldehyd) eingesandt werden. Bitte ausführlichen Arztbrief beilegen.
68
ANA [Antinukleäre AK, Zellkern-AK, ANF]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene
< 1: 100
Methode: IFT
Indikation: ANA lassen sich bei bis zu 50 % der Patienten mit autoimmuner Hepatitis nachweisen. Das
Kernfluoreszenzmuster ist meist gesprenkelt oder homogen.
Prozentuale Häufigkeit antinukleärer Antikörper in Verbindung mit verschiedenen Krankheitsbildern:
(modifiziert nach Thomas et al.)
Krankheitsbild
Systemischer Lupus erythematodes
Diskoider Lupus erythematodes
Medikamenten- induzierter LE
Sharp- Syndrom
Sklerodermie
CREST- Syndrom
Sjögren- Syndrom
Rheumatoide Arthritis
Felty- Syndrom
Panarteriitis nodosa
Polymyositis / Dermatomyositis
Psoriasis vulgaris
Uveitis
Chronisch aggressive Hepatitis
Primäre biliäre Zirrhose
Myasthenia gravis
Lungenfibrose, Alveolitis
Immunthrombozytopenie
Autoimmunhämolytische Anämie
Autoimmunthyreoiditis
Leukämien
Schwangerschaft
Mononukleose
Gesunde über 60 Jahre
Gesunde unter 60 Jahre
ANA
95 - 100
10 - 50
100
100
85- 98
95
50 - 95
20 - 40
60 - 100
15 - 25
40 – 78
30
60
45 - 100
40
35 - 60
20 - 40
50 - 70
40 - 50
20 - 40
70
50
30 - 70
36
0- 8
Anti- ds- DNS
30-90
25
3
22
27
Anti- ss- DNS
70- 95
20
80
20-50
25
4
30-60
35-50
21
40-50
58
12
60 - 90
40
-5
-4
Das Fluoreszenzmuster von HEp- 2-Zellen ermöglicht eine gewisse Vordifferenzierung von
Autoantikörpern bei systemischen entzündlich- rheumatischen Erkrankungen:
Fluoreszenzmuster
Autoantikörper gegen
Krankheitsassoziation
Zellkerne homogen
ssDNS
SLE(70-95 %)
medikamentenind. LE (80 %)
MCTD (20-50 %)
PM/DM (40-50 %)
dsDNS
SLE (30-90 %)
Histone
medikamentenind. LE (95 %)
SLE ( 30-70 %)
Nukleosomen
SLE
Zellkerne peripher
Lamine
CFS, PBC (2 %), Kollagenosen,
CAH
Nucleoplasma grobgranulär
U1-nRNP
MCTD (95-100 %)
SLE (15-40 %)
SM
SLE (5-30 %)
69
Fluoreszenzmuster
Nucleoplasma feingranulär,
Nucleoli oft betont
Autoantikörper gegen
SS- A
Zentromere
Scl- 70
Krankheitsassoziation
SS (40-95 %)
SLE (20-60 %)
Neonat. LE (100 %)
CAH (30-40 %)
SS (40-95 %)
SLE (10-20 %)
SLE (5-10 %)
Überlappungssyndrome (30-55 %)
SS, SLE, PBC
PBC (30 %)
Rheumat. Erkrankungen (3 %)
PSS, lim. (80-95 %)
PSS, diff. (25-75 %)
PM- Scl, u.a.
Fibrillarin
RNS- Polymerase I
RNS- Polymerase I, NOR
PM, DM, PSS diff.
PSS diff.
PSS diff.
PSS
Rib- P
Jo- 1
AMA, M2
Lysosomen
SLE(5-20 %)
PM(25-35 %)
PBC(95 %)
?
Golgi- Apparat
Actin
SS, SLE, RA
CAH(40-90 %)
Spindelfasern
Kleinzelliges Bronchial- Ca
SS- B
Nucleoplasma(Hep- 2): granulär
Ku
Leber:schollig, granulär
Nucleoplasma, gepunktet: 2-6 dots few nuclear dots
6-20 dots Nuclear dots
46/92 dots
Nucleoli betont, Nucleoplasma
homogen
Nucleoli homogen
Nucleoli feingranulär
Nucleoli grobgranulär
Nucleoli granulär, Mitosen einzelne
Punkte
Cytoplasma homogen
Cytoplasma feingranulär
Cytoplasma grobgranulär
Cytoplasma granulär oder
tropfenförmig
Cytoplasma perinucleär
Cytoplasma filamentös
(nadelförmige Fasern)
Spindelapparat positiv
CAH: Chronisch- aktive Autoimmun- Hepatitis, CFS: Chronic fatigue syndrome, DM: Dermatomyositis,
Hep- 2: Humane Epithelzellen, MCTD: Mischkollagenose, Sharp- Syndrom, PBC: Primär biliäre
Zirrhose, PM: Polymyositis, PSS diff.: Progressive Systemsklerose, diffuse Form, PSS lim.:
Progressive Systemsklerose, limitierte Form, RA: rheumatoide Arthritis, SLE: Systemischer Lupus
erythematodes, SS: Sjögren- Syndrom
Prozentuale Häufigkeit von nukleären und zytoplasmatischen Auto- Antikörpern in Beziehung zu
bestimmten Krankheitsbildern:
Antigen
SLE
MCTD RA
PSS
PSS
PM/
Neon. SS
MiL
CAH
PCB
diff
lim
DM
LE
ds- DNS
30-90
%
ss- DNS
70-95 20-50 8 %
30-60
40-50
30-60 80 %
%
%
%
%
%
Histone
50-80
95 %
%
U1-nRNP
15-40 95-100
%
%
SM
5-30
%
SS- A
20-60
100 % 40-95
%
%
SS- B
10-20
40-95
%
%
Cyclin I
3%
Ku
5-10
30-55
70
Antigen
Rib. PProteine
Cardiolipin,
ß- 2Glykoprotein1
Filaggrin
SLE
MCTD RA
PSS
diff
PSS
lim
%
5-20
%
20-40
%
CCP
Fibrillarin(U3nRNP)
PM- Scl
Scl- 70
40-60
%
80 %
50 %
5-10
%
3%
25-75
%
PM/
DM
%
Neon.
LE
SS
MiL
CAH
8%
M2
M4
95 %
bis 55
%
38-85
%
30 %
2%
M9
Nucl.dots
Lamine
RANA
90-95
%
70 %
Zentromere
80-95
%
RNSPolymerase I
Jo- 1
Mi2
PL- 7,PL- 12
Rf
SDAG
PCB
4%
25-35
%
5%
3-4 %
65-90
%
60-80
%
40-60
%
Actin
40-90
%
35-100
%
50-100
%
100 %
80-90
%
LMA
LSP
SLA
ASGPR
CAH: Chronisch- aktive Autoimmun- Hepatitis, CFS: Chronic fatigue syndrome, DM: Dermatomyositis,
Hep- 2: Humane Epithelzellen, MCTD: Mischkollagenose, Sharp- Syndrom, MiL: Medikamenteninduzierter Lupus PBC: Primär biliäre Zirrhose, PM: Polymyositis, PSS diff.: Progressive Systemsklerose,
diffuse Form, PSS lim.: Progressive Systemsklerose, limitierte Form, RA: rheumatoide Arthritis, SDAG:
Speicheldrüsen- Ausführungsgänge, SLE: Systemischer Lupus erythematodes, SS: Sjögren- Syndrom
ANAEROBIER
s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme
71
ANCA [ANTINEUTROPHILE ZYTOPLASMATISCHE AK]
(c- ANCA, p- ANCA, x- ANCA, ACPA , GRANULOZYTEN- ZYTOPLASMA- AK)
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Serum bei 2-8°C 14 Tage stabil.
negativ
< 1: 1
Methode: IFT, ELISA (ANCA- Profil)
Indikation: Diagnostik, Verlaufs- und Therapiekontrolle primärer Vaskulitiden.
ANCA werden vor allem bei der primär sklerosierenden Cholangitis und bei der autoimmunen Hepatitis
beschrieben. p- ANCA sind die Leitantikörper für die primär sklerosierende Cholangitis (ca. 80 %)
c- ANCA: Morbus Wegener, Churg- Strauß- Syndrom, mikroskopische Polyangiitis, nekrotisierende
Glomerulonephritis.
Das cANCA- Muster wird durch Antikörper gegen Proteinase III hervorgerufen. Anti- Proteinase 3Antikörper haben überwiegend die Subklassen IgG1 und IgG4. IgM- ANCA finden sich bei Patienten mit
pulmonalen Hämorrhagien und IgA- ANCA bei Patienten mit einer Purpura Schönlein Henoch. Die
diagnostische Sensitivität beträgt für c- ANCA bei hoher Spezifität etwa 12-100 % bei der Wegenerschen
Granulomatose (je nach Aktivitätsgrad) und ist bei akuter disseminierter Form in 90-100 %, bei solitärem
Befall des Respirationstraktes in 60-70 %, bei Remission in 30 % nachweisbar. Es wird in etwa 25-45 %
bei der idiopathischen Glomerulonephritis und mikroskopischen Polyarteriitis, etwa 75 % beim KawasakiSyndrom und 10 % beim Churg- Strauß- Syndrom beobachtet. Bei negativem Ergebnis ist ein M.
Wegener unwahrscheinlich. Hohe ANCA- Titer sind mit aktiven Krankheitsphasen assoziiert. Titeranstiege
können einer Exazerbation um Monate vorausgehen. Unter erfolgreicher Therapie kommt es zum
Titerabfall oder negativem ANCA. Das Nichterreichen von Negativität geht mit einer erhöhten Rezidivrate
einher.
p- ANCA: Churg- Strauß- Syndrom, mikroskopische Polyarteriitis, LE, Felty- Syndrom, chronische
Polyarthritis, Periarteriitis nodosa, idiopathische Glomerulonephritis, Colitis ulcerosa
Das Zielantigen von pANCA ist überwiegend die Myeloperoxidase. Als weitere Zielantigene wurden bisher
Elastase, Laktoferrin, Cathepsin G und Lysozym identifiziert. Ein pANCA- Nachweis ist bei
unterschiedlicher diagnostischer Sensitivität mit den folgenden Krankheitsbildern assoziiert: rapidprogressive Glomerulonephritis, mikroskopische Arteriitis (60 % Myeloperoxidase- positiv), ChurgStrauss- Syndrom (Myeloperoxidase- pos.), rheumatoider Arthritis (45 % Laktoferrin- pos.),Polyarteriitis
nodosa, Colitis ulcerosa, primär sklerosierender Cholangitis und Autoimmunhepatitis und seltener M.
Crohn und LED.
x- ANCA: atypische ANCA werden bei primär sklerosierender Cholangitis und chronisch-entzündlichen
Darmerkrankungen gefunden. Weiterführende Autoantikörperuntersuchungen bei grenzwertigen oder
positiven ANCA- Befunden [ANCA- Profil: Proteinase 3, MPO, Elastase, Kathepsin G, BPI (bactericidal
permeability- increasing protein), Laktoferrin):
Krankheitsbild
M. Wegener
Mikroskopische Arteriitis
Churg- Strauß- Syndrom
Polyarteriitis nodosa
Rheumatoide Arthritis
LE
Colitis ulcerosa (50-60 %)
M. Crohn (< 10 %)
Autoimmun- Hepatitis
72
Fluoreszenzmuster
cANCA , selten pANCA
cANCA, pANCA
pANCA
ANCA (geringe Prävalenz)
pANCA
pANCA
pANCA, atypische ANCA
pANCA, atypische ANCA
Antigene
PR3(85 %), MPO(10 %)
PR3(45 %), MPO(45 %)
MPO(60 %)
selten PR3 oder MPO
selten MPO, Laktoferrin
selten MPO, Laktoferrin
Cathepsin G, Laktoferrin
Lysozym
ANCYLOSTOMA DUODENALE
Material :
Referenz :
Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben.
negativ
3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen
Methode: Mikroskopie
s. Nematoden- AK
Indikation: Verdacht auf Hakenwurmbefall
ANDROGENE
s. Aetiocholanolon
s. Androgen Index, frei
s. Androstendion
s. Androsteron
s. Dehydroepiandrosteron- Sulfat
s. Dihydrotestosteron
s. 17-Ketosteroide
s. Testosteron, gesamt
s. Testosteron, frei
ANDROGEN- INDEX, FREIER [TESTOSTERON/SHBG- QUOTIENT] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Zur Errechnung des freien Androgen - Index (entspricht dem freien Testosteron) ist die Bestimmung von
Testosteron und SHBG erforderlich.
Index = Testosteron (nmol/L)/SHBG (nmol/L)
ANDROGENMANGEL des Mannes
s. Testosteron
s. LH
s. FSH
s. TSH
s. Prolaktin
s. SHBG
ANDROSTENDION *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Bestimmung möglichst in der frühen
Follikelreifungsphase (Tag 1-5) und am frühen
Vormittag.
Methode: RIA
s. Befund
µg/L x 3.49 = nmol/L
Indikation: Primärdiagnostik des Androgenhaushaltes
Androstendion wird zu etwa gleichen Anteilen in der NNR und den Thekazellen des Ovars gebildet und
zur Hälfte in Testosteron umgewandelt, während DHEA und DHEA- S vorwiegend in der NNR gebildet
werden. Zur Differenzierung einer NNR- oder Ovarerkrankung empfiehlt sich die Bestimmung von
73
Testosteron, Dihydrotestosteron bzw. DHEA- S. Es zeigt eine mäßige Tagesrhythmik. Die Werte liegen in
den frühen Morgenstunden etwa 30 % höher.
↑ Hirsutismus, Virilismus, polycystische Ovarien, androgenproduzierende Tumoren, M. Cushing, NNRHyperplasie
↓ NNR- Insuffizienz, Ovarialinsuffizienz, Sichelzellanämie
ANDROSTENDION, freies im Speichel *
Material :
Referenz :
Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern)
s. Befund
Methode: EIA
ANDROSTERON [AETIOCHOLANOLON] *
Material :
Referenz :
50 ml vom 24-h- Urin. Sammeln über 5 ml
Eisessig.
Frauen : < 4,1 mg/d
Männer : < 6,2 mg/d
Indikation: Neben DHEA Hauptandrogenmetabolit im Urin
↑ NNR- Ca, NNR- Hyperplasie, Androblastom, polycystische Ovarien
ANGIOTENSIN I *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma
s. Renin- Aktivität
ANGIOTENSIN CONVERTING ENZYME *
s. ACE
ANIONENLÜCKE *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
8-16 mmol/L
Indikation: Differenzierung metabolischer Azidosen
Anionenlücke mmol/L = [Na+] – ((Cl- ] + [HCO3-])
Metabolische Azidosen mit normaler Anionenlücke:
Sie sind hyperchlorämisch und hyperkaliämisch:
Frühe urämische Azidose, obstruktive Nephropathie, renal tubuläre Azidose (RTA) Typ IV,
Einnahme von NH4Cl, Lysin- Cl, Arginin- Cl, HCl
Hypokaliämisch:
Diarrhoe, RTA Typ I, II, Ureterosigmoidostomie, vesiko- kolische Fisteln, Carboanhydrase- Hemmung
(Azetazolamid), posthypokapnische Azidose
Metabolische Azidosen mit erweiterter Anionenlücke:
Sie sind normo- oder gelegentlich hypochlorämisch
Diabetische Ketoazidose, Laktatazidose, Urämie, Alkoholismus, Salicylat- Intoxikation, Vergiftung mit
Methanol oder Glykol
ANOREXIA NERVOSA
s. LH, FSH, Östradiol, TSH, Cortisol, Prolaktin,
SHBG
74
ANP *
[ATRIALES NATRIURETISCHES PEPTID]
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Plasma, tiefgefroren
s. Befund
Methode: EIA
s. BNP
Indikation: Diagnostik, Verlaufs- , Therapiekontrolle und Prognoseabschätzung der Herzinsuffizienz
Das ANP ist bei der Blutdruck- und Volumenhomöostase von Bedeutung. ANP steigert die glomeruläre
Filtrationsrate und vermindert die distale Natriumrückresorption, es blockiert die Aldosteron und ReninSekretion, hemmt die Aktivität von Angiotensin II und Vasopressin und hemmt die Kontraktion der glatten
Muskulatur. Der Effekt ist eine Verminderung des Blutvolumens und Senkung des Blutdrucks. Der ANPSpiegel korreliert mit den NYHA- Stadien. Erhöhte Spiegel in der subakuten Phase nach Herzinfarkt sind
ein Zeichen für eine schlechtere Langzeitprognose.
↑ chronisch kongestive Herzinsuffizienz, Lungenarterienembolie, terminale Niereninsuffizienz, M.
Cushing, dilatative Kardiomyopathie
ANTI- FAKTOR- Xa *
[FRAGMIN- ,HEPARIN- SPIEGEL]
Material :
Referenz :
3 ml Citrat- Blut
therap. Bereich: 0.4-0.9 U/ml
Bitte Heparin-Medikament und Tagesdosis
angeben.
prophylakt. Bereich: 0.1-0.39 U/ml
Zur Vermeidung von Fibrinbildung während der
Dialyse sollte bei Patienten mit niedrigem
Blutungsrisiko ein Plasma- Anti- FXa- Spiegel von ≥
0.5 E/ml erreicht werden. Bei Patienten mit hohem
Blutungsrisiko sollte der Plasma- Anti- FXa- Spiegel
zwischen 0.2 - 0.3 E/ml liegen.
Indikation: Überwachung der Therapie mit niedermolekularen Heparinen. Unzureichende aPTTVerlängerung bei Therapie mit unfraktioniertem Heparin oder Thrombuswachstum unter
Vollheparinisierung.
ANTIBIOGRAMM
TESTSUBSTANZ
Amikacin
Amoxicillin
Amoxycillin/Clavulans.
Ampicillin
Ampicillin + Sulbactam
Azithromycin
Cefaclor
Cefazolin
Cefotaxim
Cefpodoxim
Ceftazidim
Ceftriaxon
TESTUNG stellvertretend für:
Biklin
Clamoxyl, Amoxypen, Amoxicillin
Augmentan
Binotal u.a.
Unacid
Zithromax
Panoral u.a.
Elzogram u.a.
Claforan
Orelox, Podomexef
Fortum
Ceftriaxon, Rocephin
75
TESTSUBSTANZ
Cefuroxim
Chloramphenicol
Ciprofloxacin
Clarithromycin
Clindamycin
Co- Trimoxazol
Daptomycin
Doxycyclin
Erythromycin
Fosfomycin
Gentamicin
Imipenem
Levofloxacin
Linezolid
Meropenem
Metronidazol
Mezlocillin
Moxifloxacin
Mupirocin
Nitrofurantoin
Norfloxacin
Ofloxacin
Oxacillin
Penicillin G
Piperacillin
Piperacillin + Tazobactam
Rifampicin
Teicoplanin
Telithromycin
Tetracyclin
Tigecyclin
Tobramycin
Trimethoprim
Vancomycin
TESTUNG stellvertretend für:
Elobact, Zinnat u.a.
Paraxin
Ciprobay, Ciprofloxacin
Klacid, Biaxin, Mavid
Sobelin
Cotrim, Eusaprim
Cubicin
Doxy, Vibramycin
Erythrocin, Paediathrocin
Fosfocin
Refobacin, Sulmycin
Zienam
Tavanic
Zyvoxid
Meronem
Clont u.a.
Baypen
Avalox
Turixin- Salbe
Furadantin u.a.
Barazan u.a.
Tarivid u.a.
InfectoStaph, Dichlor- Stapenor, Staphylex
Penicillin G (keine Handelsnamen), Baycillin, Syncillin, Isocillin, Megacillin
Pipril
Tacobac
Rifa, Eremfat
Targocid
Ketek
Tetracyclin, Doxycyclin, Minocyclin
Tygacil
Gernebcin
Infectotrimet, TMP- ratiopharm
Vancomycin
Unterstrichene Antibiotika : Orale Darreichungsform verfügbar
Aufzählung der Präparate unvollständig.
Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Tonsillitis
A- Streptokokken
Makrolid
1
Ketolid
Akute Otitis media
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
Staphylokokken
A- Streptokokken
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
Staphylokokken
A- Streptokokken
Phenoxypenicillin
Cephalosporine Gr.
1
2/3
Cephalosporine Gr.
1
2/3
Aminopenicillin ± BLI
Cephalosporine Gr.
1
2/3
Aminopenicillin ± BLI
Makrolid
Fluorchinolon Gr. ¾
Akute Sinusitis
76
Makrolid
Doxycyclin
Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Chron. Otitis media
(Therapie möglichst n.
mikrobiol. Befund)
Staphylokokken
P. aeruginosa
Proteus u. a.
Enterobacteriaceae
Chron. Sinusitis
(Therapie möglichst n.
mikrobiol. Befund)
Staphylokokken
H. influenzae
Streptokokken
Mischinfektionen mit
anaeroben Keimen
Aminopenicillin + BLI
Cephalosporine Gr.
1
2/3
Fluorchinolon Gr. 2/3/4
(außer Enoxacin u.
Fleroxacin)
Aminopenicillin + BLI
Fluorchinolon Gr. 2/3/4
Makrolid
Laryngitis/Pharyngitis
Akute Bronchitis
primär : Viren, selten :
A- Streptokokken
H. influenzae
Staph. aureus
primär Viren, selten :
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
Kl. pneumoniae
(außer Enoxacin u.
Fleroxacin)
Cephalosporine Gr. 2/3
Phenoxypenicillin
Aminopenicillin ± BLI
Cephalosporine Gr. 2/3
Makrolid
Cephalosporine Gr.
1
2/3
Fluorchinolon Gr. ¾
Doxycyclin
Aminopenicillin ± BLI
Makrolid
Akute Exazerbation d.
chron. Bronchitis
Schweregrad I
< 3 Exazerb./Jahr.
leichte Obstruktion,
Komorbidität
Schweregrad II
< 3 Exazerb./Jahr
leichte Obstruktion, Komorbidität
Schweregrad III
>3 Exazerb./Jahr
schwere Obstrukt.
Emphysem
Komorbidität
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
Staphylokokken
Klebsiella pneum.
H. influenzae
P. aeruginosa
Klebsiella pneum.
E. coli
S. pneumoniae
Enterobacteriaceae
Cephalosporine Gr.
2
2/3
Aminopenicillin ± BLI
Fluorchinolon Gr.3/4
Cephalosporine Gr.
2
2/3
Aminopenicillin + BLI
Fluorchinolon Gr.3/4
Makrolid
Doxycyclin
Cephalosporin Gr. (i.v.)
Acylaminopenicillin+BLI
(i.v.)
Fluorchinolon Gr.2/3/4
(i.v.) (außer Enoxacin
u. Fleroxacin)
Carbapenem (i.v.)
Schweregrad III wird initial grundsätzlich parenteral behandelt
Ambulant erworbene
S. pneumoniae
Cephalosporin Gr.2
Makrolid
Pneumonie
H. influenzae
Aminopenicillin ± BLI
Doxycyclin
Pat. < 65 J
Mykopl. pneum.
Levofloxacin,
Φ Komorbidität
Chlam. pneum.
Moxifloxacin
bis mittelschwere
Pneumonie
Pat. > 65 Jahre
Komorbidität
bis mittelschwere
Pneumonie
S. pneumoniae
H. influenzae
Staph. aureus
Gramnegat. Bakterien
2
Cephalosporin Gr. 2
Aminopenicillin + BLI
Levofloxacin,
Moxifloxacin
Evtl. initial parenteral behandeln
77
Infektionen in der Zahnheilkunde
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Apikale Parodontitis,
Dentitio difficilis,
schwere dentog.
Abszesse
Aerob- anaerobe
Mischinfektion
Peptostreptokokken
Streptokokken,
Prevotella spp
Actinobacillus, Actinomyces comitans, Porphyromonas gingivalis,
Prevotella intermedia,
Bacteroides forsythus
Aminopenicillin + BLI
Clindamycin
Makrolid
Aminopenicillin + BLI
Doxycyclin
Metronidazol±Aminope
nic.
Metronidazol±Ciproflox
acin
Phenoxymethylpenicilli
n
+ Metronidazol
Clindamycin
Aggressive
Marginale Parodontitis
Akute nekrot. Gingivitis, Angina Plaut
Vincenti
Fusobakterien
Spirochäten
Siladenitis
Staphylokokken,
Streptokokken,
anaerobe Mischinfektion
Clindamycin
Aminopenicillin + BLI
Clindamycin
Cephalosporine Gr. 2/3
Haut- und Weichteilinfektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Erysipel
A- Streptokokken
Phenoxypenicillin
Impetigo
meist A- Streptokokken
Cephalospor. Gr. ½
Phenoxypenicillin
Cephalospor. Gr. ½
Clindamycin
Makrolid
Clindamycin
Aminopenicillin + BLI
Furunkel
selten Staph. aureus
Staph. aureus
Isoxazolylpenic.,
Aminopenicillin + BLI
Clindamycin,
Cephalosporine Gr.1 /2
Aminopenicillin + BLI
Fluorchinolon Gr.4
Cephalosporine Gr.2
Tierbisse/
Menschenbisse
Diabet. Fußsyndrom
Gangrän b. arteriellem
Verschluss
Lyme- Borreliose
E. migrans
Staphylokokken,
Streptokokken
Past. multocida
Bartonellen
Anaerobier
Staph. aureus
Anaerobier
E.coli
P.aeruginosa
Borrelia spp.
Doxycyclin
Aminopenicillin + BLI
Cephalosporine Gr.2
Ciprofloxacin
Fluorchinolon Gr.2
Clindamycin
Amoxicillin
Phenoxypenicillin
Cefuroximaxetil
Doxycyclin
Makrolid
Magen- Darm- Infektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Akute Enteritis
Salmonellen
Campylobacter jej.
Yersinien
Shigellen
Ciprofloxacin
Aminopenicillin
Trimethoprim/Sulfon.
Makrolid nur bei
Campylobacter
78
Magen- Darm- Infektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Infektionen durch Salmonellen, Campylobacter u. Yersinien nur in Ausnahmefällen antibiot. behandeln
Diverticulitis
E. coli
Amoxicillin + BLI
Fluorchinolon Gr.4
Enterokokken
Amoxicillin+
Metronidazol
Fluorchinolon Gr.2/3+
Metronidazol oder
Clindamycin
Ulcus duod./ventriculi
Helicob. pylori
Amoxicillin+Clarithromy Amoxicillin+
Malt- Lymphom
cin+
Metronidazol+
Protonenpumpenhemm Protonenpumer
penhemmer
Gallenwegsinfektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Cholangitis
Cholezystitis
E.coli
Fluorchinolon Gr. 2/3
Enterokokken
(außer Enoxacin u.
Klebsiellen
Fleroxacin)
anaerobe u. aerobe
Aminopenicillin + BLI
Streptokokken
selten Cl, perfringens
Bei endoskopischen Untersuchungen der Gallenwege Ciprofloxacin
Harnwegsinfektionen
Diagnose
Akute unkomplizierte
häufigste Erreger
E. coli 75-85 %
Prot. mirabilis 10-15 %
Mittel der Wahl
Alternativen
3
Trimethoprim
Cephalosporine Gr.2/3
Trimethoprim/
Zystitis d. Frau im geAminopenicillin(Mittel
Sulfonamid
der Wahl bei
Staphylokokken 5-15 %
Fluorchinolone
schlechtsaktiven Alter
FosfomycinGravidität)
Andere Erreger selten
Trometamol
Bei typischen Beschwerden Kurzzeittherapie (3 Tage). Kontrolle nach 1-2 Wochen
Akute unkomplizierte
E. coli 70-85 %
Ciprofloxacin,
Cephalosporine Gr.2 /3
Pyelonephritis
Prot. mirabilis 10-18 %
Levofloxacin
Aminopenicillin + BLI
Trimethoprim/
andere Erreger selten
4
Sulfonamid
4
Trimethoprim
Bei typischem klinischem Bild Therapiedauer 7-14 Tage, evtl. ohne mikrobiologischen Befund beginnen. Bei
atypischem Verlauf oder Rezidiv ist eine mikrobiolog. Untersuchung erforderlich.
Komplizierte
E. coli 30-50 %
Nach Testung
Trimethoprim/Sulfon.
Harnwegsinfektionen
Prot. mirabilis 10-15 %
Cephalosporine Gr.2/3 Ciprofloxacin
sonst. Enterobact.- 20 %
Levofloxacin
P. aeruginosa 5-10 %
Aminopenicillin + BLI
Enterokokken 10-20 %
Staphylokokken 10-20 %
Therapiedauer mindestens 7-10 Tage ggf. bis zu 6 Wochen. Antiinfektiöse Therapie nur nach
Resistenztestung. Evtl. Therapie nach Uringewinnung.
ReinfektionsproE. coli 75-85 %
Trimethoprim
Fluorchinolon Gr. ½
phylaxe unkompl.
Prot. mirabilis 10-15 %
Trimethoprim/
Cephalosporine Gr.1
Harnwegsinfektionen
Staphylokokken 5-15 %
Sulfonamid
Nitrofurantoin
andere Erreger selten
Nur ¼ der üblichen Tagesdosis erforderlich. Prophylaxedauer: 3-6 Monate, evtl. länger
79
Gynäkologische Infektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Kolpitis
Candida
A- Streptokokken
Aminvaginose
Clotrimazol
Penicillin/
Aminopenicillin
Clindamycin
Metronidazol
Nystatin
Cephalosporine Gr.2
Cervicitis
Chl. Trachomatis
Gonokokken
Doxycyclin
Endometritis
A- B- Streptokokken
Anaerobier
Enterobacteriaceae
Aminopenicillin + BLI
Salpingitis
Chl. Trachomatis
Streptokokken
Anaerobier
Enterobacteriaceae
Doxycyclin+
Metronidazol
Makrolid
Ciprofloxacin,
Levofloxacin
Cefixim
Makrolid+Metronid.
Ciproflox.+Clindamyc
oder Metronidazol
Levoflox.+Clindamyc.
Oder Metronidazol
Aminopenicillin + BLI
Genitalinfektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Lues
T. pallidum
Doxycyclin, Makrolid
Gonorrhoe
Gonokokken
Unspezif.
Urethritis
Chl. trachomatis
Benzylpenicillin
parenteral
Cefixim oder
Cephalosporin Gr.2
parenteral
6
Doxycyclin
Doxycyclin
Ciprofloxacin
Makrolid
1 Für Cefixim, Cefpodoxim, Ceftibuten und Cefuroximaxetil ist eine 5-tägige Therapie ausreichend.
2 Differenzierung unbedingt beachten.
3 Nach lokaler Resistenzsituation
4 Nur nach Testung
5 Therapiedauer 14-20 Tage, Partnerbehandlung erforderlich
6 0,2 g/Tag über 10 ‚Tage, Partnerbehandlung erforderlich
Gruppen und mittlere empfohlene Tagesdosierung oraler Antibiotika (Erwachsene)
(Nach Vogel et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal
140(2002),11,47-58)
Gruppe
Penicilline
Phenoxypenicilline
INN
Phenoxymethylpenicillin
PhenoxymethylpenicillinBenzathin
Azidocillin
Propicillin
Aminopenicilline
80
Amoxicillin
Handelsnamen
(Beispiele)
Mittlere
Tagesdosierung
(ED=Einzeldosis)
Infectocillin, Isocillin,
Megacillinoral
InfectoBicillin
1.5 - 3 Mio IE in 3 ED
InfectoBicillin H
Baycillin
1.5 g in 2 ED
3 Mio IE in 3 ED
Amoxypen, Infektomox
1.5 bis 3 g in 3 ED
1.5 - 3 Mio IE in 3 ED
Gruppe
Aminopenicilline+
BLI
(Beta- LactamaseInhibitor)
Handelsnamen
(Beispiele)
INN
Amoxicillin+
Clavulansäure
Mittlere
Tagesdosierung
(ED=Einzeldosis)
Augmentan
Amoclav, Amoxidura
Amoxillat- Clav
Unacid PD oral
1.75/0.25 g in 2 ED
1.5/0.375-3/0.75g in
3 ED
0.75 bis 1.5 g in 2 ED
InfectoStaph
Staphylex
2 bis 4 g in 4-6 ED
3 g in 3 ED
Cefalexin
Cefadroxil
Cefaclor
Cephalex
Grüncef, Cedrox
Panoral
1-4 g in 3 ED
1-2 g in 1-2 ED
1.5 g in 3 ED
Gruppe 2
Loracarbef
Cefuroximaxetil
Lorafem
Elobact, Zinnat
0.4-0.8 g in 2 ED
0.5-1.0 g in 2 ED
Gruppe 3
Cefpodoximproxetil
Ceftibuten
Cefixim
Orelox, Podomexef
Keimax
Cephoral, Suprax
0.2-0.4 g in 2 ED
0.4 g in 1 ED
0.4 g in 1-2 ED
Makrolide
Erythromycinethylsuccinat
Erythromycinestolat
Erythromycinstearat
Erythromycinstinoprat
Ery- Diolan, Monomycin
Infectomycin
Erycinum
Erysec
1.5-2 g in 2-3(4) ED
2 g in 2 ED
1.5-2 g in 2-3(4) ED
1-2 g in 2 ED
Roxithromycin
Clarithromycin
Rulid, Roxigrün
Klacid, Cyllind, Biaxin
0.3 g in 1 ED
0.5-1.0 g in 2 ED
Azalide
Azithromycin
Zithromax
0.5 g in 1 ED
Ketolide
Telithromycin
Ketek
0.8 g in 1 ED
Fluorchinolone
Gruppe 1
Norfloxacin
Barazan, Bactracid, Firin
0.8 g in 2 ED
Gruppe 2
Enoxacin
Ofloxacin
Ciprofloxacin
Enoxor
Tarivid
Ciprobay
0.4-1.2 g in 2-3 ED
0.2-0.4 g in 2 ED
0.25-1.0 g in 2 ED
Gruppe 3
Levofloxacin
Tavanic
0.25-0.5 g in 1-2 ED
Gruppe 4
Moxifloxacin
Avalox
0.4 g in 1 ED
Lincosamide
Clindamycin
Sobelin, Turimycin
0.6-1.8 g in 4 ED
Tetracycline
Doxycyclin
Vibramycin, Azudoxat,
Jenacyclin, Supracyclin
0.1-0.2 g in 1 ED
Oxazolidinone
Linezolid
Zyvoxid
1.2 g in 2 ED
Andere
Chemotherapeutika
Trimethoprim
Trimethoprim/Sulfameth- oxazol
Trimethoprim/Sulfamera- zin
Infectotrimet, TMP
Eusaprim, Kepinol
Berlocombin
0.15-0.4 g in 2 ED
0.16/0.8 g in 2 ED
Sultamicillin
Dicloxacillin
Isoxazolyl- Penicilline Flucloxazillin
Cephalosporine
Gruppe 1
0.16/0.24 g in 2 ED
(initial 0.32/0.48 g)
Fosfomycin
Nitrofurantoin
Monuril
3 g in 1 ED
Metronidazol
Cystit, Furadantin
0.3 g in 2 ED; 0.05 g
81
Gruppe
INN
Handelsnamen
(Beispiele)
Arilin, Clont, Flagyl
Mittlere
Tagesdosierung
(ED=Einzeldosis)
in 1ED zur Prophyl.
0.2 g in 2 ED
Empfehlungen zur Therapie bakterieller Infektionen in der Praxis (Kinder)
(Modifiziert nach Scholz et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal
140(2002), 11, 59-70)
Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege
Diagnose
häufigste Erreger
Tonsillitopharyngitis
A- Streptokokken
Akute Otitis media
Akute Sinusitis
S. pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
A- Streptokokken
Staphylokokken
Mittel der Wahl
Alternativen
Phenoxymethylpenicillin Cephalosporin
PhenoxymethylpenicillinBenzathin
Bemerkungen: nicht indiziert sind Trimethoprim/Sulfonamid und Tetracycline. Dauer der Therapie: aufgrund
verschiedener Studien sind für Cefuroximaxetil, Loracarbef, Ceftibuten, Cefixim, Cefpodoxim und AmoxicillinClavulansäure 5 Tage möglich, für Phenoxymethylpenicillin werden 10 Tage empfohlen. Wenn die 10 TageTherapie nicht eingehalten wird, sollte besser eines der genannten Antibiotika ausgewählt werden. Auf das
rheumatische Fieber ist weiterhin zu achten. Bei Verordnung von Makroliden ist die regionale Resistenzrate zu
berücksichtigen. Im Falle einer Sensibilität braucht Erythromycinestolat ebenfalls nur 5 Tage gegeben zu
werden. Telithromycin ist für Kinder > 12 Jahre zu gelassen; Dauer 5 Tage
Aminopenicillin ± BLI
Cefuroximaxetil
Loracarbef
Cefpodoximproxetil
(Makrolid)
Bemerkungen: Bei der Sinusitis handelt es sich meist um eine Begleitsinusitis (virale Ätiologie). Die akute Otitis
media hat eine hohe Selbstheilungsrate. dennoch sollten Kinder in den ersten 2 Lebensjahren immer
antibiotisch behandelt werden. Bei Beginn der Behandlung ohne Antibiotika oder mit Aminopenicillin sollte der
Patient nach 24-48 Stunden nachuntersucht werden, um noch rechtzeitig auf ein Antibiotikum mit Wirksamkeit
gegen alle 5 Erreger (o.g. Cephalosporin, Aminopenicillin ± BLI) umstellen zu können. Bei im Ausland
erworbenen Infektionen ist an Penicillin- resistente Pneumokokken zu denken. Für die Therapie im
niedergelassenen Bereich sind dann Amoxicillin, 90 mg/kg/Tag p.o. oder Ceftriaxon, 1x 50 mg/kg/Tag als
Kurzinfusion (oder i.m.) zu empfehlen.
Epiglottitis
Krupp
(akut stenosierende
Laryngitis)
Akute Bronchitis
Mukoviszidose
(Exazerbation d.
chron. Bronchitis)
82
H. influenzae Typ B
Cefotaxim oder
Ceftriaxon
Klinikbehandlung obligat
Viren, selten bakterielle Keine Antibiotika
(Dexamethason oder
Sekundärinfektion
andere Glukokortikoide,
primär Viren; selten :S.
pneumoniae
H. influenzae
M. catarrhalis
Staph. aureus
M. pneumoniae
P. aeruginosa
Epinephrin etc.)
Im Allgemeinen keine
Antibiotika
1
Ciprofloxacin p.o. +
inhalativ Tobramycin
oder
Colistin
Aminopenicillin + BLI
i.v
Cephalosporin
Makrolid
Aminopenicillin ± BLI
Kombinationstherapie
nach Antibiogramm
i.v., u.a. Ceftazidim,
Cefepim,
Carbapenem, oder
Cipro1
floxacin +
Infektionskrankheiten des Mund- und Rachenraumes sowie der Atemwege
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Tobramycin(o.
Fosfomycin)
Aminopenicillin + BLI
1
Burkholderia cepacia
Ciprofloxacin p.o
Kombinationstherapie
nach Antibiogramm
i.v., u.a. Ceftazidim,
oder Carbapenem
Aztreonam+Fosfomycin, Chloramphenicol, Co- trimoxazol
Stenotrophomonas
Maltophilia
Co- trimoxazol
Doxycyclin
Kombinationstherapie
nach Antibiogramm
i.v., u.a. Ceftazidim,
1
Ciprofloxacin
Chloramphenicol
Staph. aureus
Flucloxacillin
Cephalosporin
Gruppe ½
Aminopenicillin + BLI
Clindamycin
Staph. aureus +
P. aeruginosa
Cefepim i.v. +
Tobramycin
Staph. aureus +
H. influenzae
Cefuroximaxetil,
Loracarbef
Cefpodoximproxetil
Acylaminopenicillin+
BLI oder Carbapenem i.v. +
Aminoglykosid
Aminopenicillin+BLI
E. coli, Klebsiellen
Cephalosporin Gr.3
1
Ciprofloxacin p.o,
Cefotaxim, Ceftriaxon,
oder Ceftazidim i.v.
Carbapenem
Amphotericin B
Aspergillus fumigatus
Itraconazol
Amphotericin B
Candida albicans
Fluconazol
Bemerkungen: Infektionen durch Stenotrophomonas, Burkholderia etc. sind meist schwer und müssen initial i.v.
behandelt werden (s. Alternative). Die als Mittel der Wahl genannten oralen Antibiotika sind in diesem Fall
vorwiegend zur Weiterbehandlung gedacht.
Ambulant erworbene
Pneumonie
S. pneumoniae
H. influenzae
Mykopl. pneum.
Chlam.spp
Viren, S. aureus
< 6 Jahre
Aminopenicillin ± BLI
Cefuroximaxetil
Loracarbef
Cefpodoximproxetil
> 5 Jahre;
Makrolid
Cephalosporin o.
Aminopenicillin+BLI+
Makrolid oder
Doxycyclin(> 9 J.)
Bemerkungen: Der häufigste bakterielle Erreger ist in allen Altersgruppen jenseits der Neugeborenenperiode S.
pneumoniae. In Deutschland ist die hohe Makrolid- Resistenz (bis 20 %) zu beachten. Wird eine Pneumonie im
Ausland erworben, ist auch an Penicillin- resistente Pneumokokken zu denken (dann Cefotaxim oder
Ceftriaxon). In den ersten Lebensmonaten sollte bei Verdacht auf eine Infektion mit Chl. trachomatis mit
Erythromycin( die neuen Makrolide sind nicht zugelassen) behandelt werden.
83
Haut- , Weichteil- und Schleimhautinfektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Wundinfektionen
Hautinf. b. Varicellen
Impetigo
Furunkel
Phlegmone
Dermatitis exfoliativa
S. pyogenes
Staph.aureus
Seltener
P. aeruginosa
Cephalosporin
Ecthyma
Abszess
Alternativen
Gr. ½
Ciprofloxacin
Staph. aureus
Cephalosporin Gr. ½
Isoxazolylpenicillin
Aminopenicillin+BLI
Ceftazidim+Tobramycin o. andere
Kombination i.v.
Clindamycin
Bemerkung: Chirurgische Therapie vorrangig
Bissverletzungen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Hund, Katze
Staphylokokken
Aminopenicillin+BLI
Cephalosporin Gr.1/2
Streptokokken
(+Metronidazol)
P. multocida, P. canis
Anaerobier
Capnocytophaga spp.
Bartonellen
Ratte
Streptobacillus
Phenoxymethylpenicillin
Aminopenicillin + BLI
moniliformis
o. Amoxicillin
Spirillum minus
Menschen
Staphylokokken
Aminopenicillin + BLI
Cephalosporin Gr.1/2
Streptokokken
(+Metronidazol)
Korynebakterien
Clindamycin
Anaerobier
seltener
Enterobacteriaceae
Bemerkungen: Meist liegt eine Mischinfektion vor. Wunde chirurgisch versorgen lassen. An Tetanus- und
Tollwutprophylaxe denken. Bei Bissverletzungen durch Menschen(oder bei kontaminierten Stich- und
Schnittverletzungen) Hepatitis B- Virus und HIV- Exposition ausschließen und evtl. sofort entsprechende
Prophylaxe einleiten.
Stomatitis
Candida- species
Miconazol- Mundgel
Clotrimazol
Nystatin(lokal + p.o.)
Amphotericin B
HSV
symptomatisch
Aciclovir
(Bepanthen etc.)
In hoher Dosierung
Bemerkungen: Eine Stomatitis aphthosa durch Herpes- Viren wird nur ausnahmsweise virostatisch behandelt,
z.B. bei Immundefizienz. Die Therapie sollte dann aber innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Krankheit
eingeleitet werden. Famciclovir und Valaciclovir sind für Kinder nicht zugelassen. Die Wirkung von
virostatischen Cremes bei Herpes labialis ist nicht bewiesen.
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Säuglinge
Staph. aureus
Enterobacteriaceae
Chl. trachomatis
P. aeruginosa
N. gonorrhoeae
HSV
Neugeborene:
ErythromycinAugensalbe
ältere Kinder::
lokal Antiseptika
oder nicht systemisch
angewendete Antibiotika
nach Antibiogramm,
bei Frühgeborenen
auch intravenöse
Therapie, Augenarzt
konsultieren
Konjunktivitis
84
Konjunktivitis
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Kinder > 1 Jahr
S. pyogenes, S. aureus
nach Antibiogramm,
S. pneumoniae
Augenarzt konsultieren
H. influenzae
Chl. trachomatis
Adeno- und Enteroviren
Eine Chlamydien- Konjunktivitis sollte zusätzlich systemisch behandelt werden, am besten mit Erythromycin
p.o. über 10-14 Tage. Die Erreger einer Schwimmbad- Konjunktivitis sind meist Viren und Chl. trachomatis.
Magen- Darm- Infektionen
Diagnose
akute infekt. Enteritis
häufigste Erreger
ohne Erregernachweis
Mittel der Wahl
keine Antibiotika
Alternativen
Aminopenicillin
Trimethoprim/Sulfona.
Campylobacter jejuni
keine Antibiotika
Erythromycin
Aminoglykosid
Imipenem
E. coli (EIEC, EPEC,
ETEC, EHEC)
keine Antibiotika
Aminopenicillin
Trimethoprim/Sulfona.
S. enteritidis u.a.
Enteritis- Salmonellen
keine Antibiotika
Aminopenicillin
Trimethoprim/Sulfona.
Cefotaxim/Ceftriaxon i.v., evtl.
1
Ciprofloxaxin
Shigella spp.
Trimethoprim/Sulfonamid nach Antibiogramm
1
Ciprofloxaxin
V. cholerae(selten)
Doxycyclin
Y. enterocolitica
keine Antibiotika
Trimethoprim/Sulfona.
1
Doxycyclin
1
Ciprofloxaxin
keine Antibiotika
keine Antibiotika
Metronidazol
Tinidazol
(G. lamblia)
Viren (Rota- ,Adeno- ,
1
Trimethoprim/Sulfona
1
Ciprofloxaxin
Norwalkviren)
Parasiten (E. histolyt.,
G. lamblia)
Eine infektiöse Enteritis wird primär mit glukosehaltigen Elektrolytlösungen p.o. behandelt. Die zusätzliche
Behandlung mit Lactobacillus GG verkürzt die Diarrhoe- Dauer. Adsorbierende Substanzen (Carbo medicinalis,
Kaolin, Pectin) und die Darmmotilität hemmende Medikamente (Loperamid) sind nicht indiziert (Ausnahme:
zwingende Rück- oder Weiterreise). Infektionen durch Shigellen und V. cholerae sollten antibiotisch behandelt
werden, Infektionen durch E. coli, Campylobacter , Salmonellen oder Yersinien sind nur ausnahmsweise
antibakteriell zu behandeln, vornehmlich bei jungen Säuglingen und immundefizienten Patienten sowie bei
Verdacht auf eine systemische Infektion. DD ist immer auch an andere Krankheiten zu denken, z.B. an
Meningitis, Sepsis, HUS, Invagination.
Ulkus ventriculi et
duodeni
Helicobacter pylori
Amoxicillin +
Amoxicillin +
Clarithromycin+
Metronidazol +
Protonenpumpenhemmer Protonenpumpenhemmer
Die Medikamente werden in 2 ED/Tag über 1 Woche in folgender Dosierung verabfolgt: Amoxicillin 50,
Clarithromycin 20, Metronidazol 15, Omeprazol 1, jeweils bezogen auf mg/kg/Tag, maximale Tagesdosis: 2 g
85
Magen- Darm- Infektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Amoxicillin, 1 g Clarithromycin, 1.5 g Metronidazol, 80 mg Omeprazol.
Alternativen
Harnwegsinfektionen
Diagnose
Unkomplizierte
Harnwegsinfektion
im Säuglingsalter
häufigste Erreger
E. coli, Klebsiellen,
Proteus
Seltener Enterokokken
Unkomplizierte
Harnwegsinfektion
E. coli, Klebsiellen,
Proteus
nach dem 1. Lj.
Komplizierte
Harnwegsinfektion
Zystitis
E. coli,
Proteus spp.
Klebsiellen
P.aeruginosa
Enterokokken
Staphylokokken
E. coli
Mittel der Wahl
Alternativen
Ampicillin +Gentamicin Monotherapie nach
Antibiogramm
oder
Cephalosporin
Gr.2/3+
Ampicillin, jeweils i.v.
Trimethoprim
Cephalosporin
Gr.(2oder)3
Ampicillin +Gentamicin
Trimethoprim/Sulfona
Aminopenicillin + BLI
Cephalosporin Gr.2/3
+ Gentamicin, jeweils
i.v.
jeweils i.v.
Cephalosporin Gr.2/3
Ceftazidim+Aminoglykosi Teicoplanin oder
d
Vancomycin i.v.
Ampicillin
Cephalosporin Gr.1/2
Trimethoprim
Trimethoprim/Sulfona
(Nitrofurantoin)
Asympt. Bakteriurie
E. coli
keine Antibiotika
Trimethoprim
Bemerkungen: Eine fieberhafte Harnwegsinfektion ist im Säuglingsalter eine ernsthafte Erkrankung; an
Urosepsis denken. Nur eine sofortige intensive Therapie verhindert Nierenparenchymnarben (und schwere
Folgeschäden im Erwachsenenalter). Bei der Auswahl von Trimethoprim ist die regionale Resistenz von E. coli
zu beachten. Die i.v.- Therapie wird bei der unkomplizierten Harnwegsinfektion nach 3-7 Tagen und bei der
komplizierten Harnwegsinfektion nach 7 Tagen auf Gaben p.o. umgestellt; Dauer insgesamt 10-14 Tage (bei
Neugeborenen mindestens 14 Tage). Die Zystitis wird 3-5 Tage behandelt. Die Kurzzeittherapie hat sich im
Kindesalter nicht bewährt.
ReinfektionsproE. coli
Nitrofurantoin
Cephalosporine Gr.1-3
phylaxe
Prot. mirabilis
Trimethoprim
Bemerkungen: Durchbruchinfektionen nach Prophylaxe mit Nitrofurantoin, Trimethoprim oder Cephalosporin
werden bis zum Vorliegen des Antibiogramms mit einem Cephalosporin, Amoxicillin und Gentamicin
(Einmalgabe/Tag) behandelt
Genitalinfektionen
Diagnose
Urethritis
Vulvovaginitis
häufigste Erreger
Chl. trachomatis
T. vaginalis
Ureapl. urealyticum
N. gonorrhoeae
Mittel der Wahl
Makrolid
Metronidazol
Makrolid
Ceftriaxon
(+Erythromycin)
Alternativen
Doxycyclin1
Tinidazol
Doxycyclin1
Cefixim oder
Ceftriaxon(+
Doxycyclin1)
Der Sexualpartner (Jugendliche) sollte mituntersucht und ggf. mitbehandelt werden. Eine Gonorrhoe wird
jenseits des Neugeborenenalters einmalig mit Ceftriaxon i.v. (125-250 mg) oder bei Jugendlichen auch einmalig
mit Cefixim p.o. (400 mg) plus evtl. über 7 Tage oral mit Erythromycin oder Doxycyclin behandelt. Der Nachweis
eines der genannten Erreger bei präpubertären Kindern sollte an sexuellen Missbrauch denken lassen.
86
Genitalinfektionen
Diagnose
häufigste Erreger
Mittel der Wahl
Alternativen
Herpes simplex- Viren
Aciclovir
Famciclovir
Alle Virostatika sollten aber innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Krankheit eingeleitet
werden. Aciclovir ist möglichst i.v. zu applizieren. Bei Gabe p.o. ist hoch zu dosieren: 5x100200 mg/Tag. Kinder > 12 Jahre können mit Famciclovir (3x250 mg/Tag, bei Rezidiv 3x125
mg/Tag, jeweils p.o. über 5 Tage) oder u.U. auch mit Valaciclovir (2x500 mg/Tag p.o. über 510 Tage) behandelt werden. Famciclovir und Valaciclovir sind jedoch für Kinder und
Jugendliche nicht zugelassen
Ausgewählte Infektionskrankheiten
Diagnose
Lyme- Borreliose
Erythema migrans
Lymphozytom
häufigste Erreger
Borrelia spp
Mittel der Wahl
Amoxycillin
Cefuroximaxetil
Alternativen
1
Doxycyclin
Makrolid
Pertussis
B. pertussis
Makrolid
Trimethoprim/Sulfona.
B. parapertussis
Eine antibiotische Behandlung (14 Tage, 7 Tage bei Erythromycinestolat) ist sinnvoll, solange der Patient
Bordetellen ausscheidet (Ende des Inkubationsstadiums, Stadium catarrhalis, Beginn des Stadiums
convulsivum). Nicht indiziert sind Oralcephalosporine.
Odontog. Infektionen Streptokokken
Phenoxypenicillin
Clindamycin
Peptostreptokokken
Phenoxymethylpenicillin- Aminopenicillin+BLI
Bacteroides spp.
Benzathin
Makrolid
Fusobakterien
1 Eingeschränkte Zulassung für Kinder
Gruppen und mittlere empfohlene Tagesdosierung oraler Antibiotika (Kinder und Jugendliche)
(Modifiziert nach Scholz et al. und Expertenkom. der Paul- Ehrlich- Gesellschaft Chemotherapie Journal
140(2002), 11, 59-70)
Gruppe
INN
Handelsnamen
(Beispiele)
Mittlere
Tagesdosis für
Tagesdosierung Jugendliche
(ED=Einzeldosis)
Penicilline
Phenoxypenicilline
Phenoxymethylpenicillin
Isocillin, Megacillin,
Jenacillin,
Infectocillin
PhenoxymethylpenicillinBenzathin
InfectoBicillin
50-100.000IE/kg
in 2-3 ED, bei
Tonsillitis
100000 I.E./kg,
max.2 Mio I.E.,in
2 ED, 50000
I.E/kg in 2 ED
Amoxicillin
Amoxypen,
Infectomox
50(- 80)mg/kg in 3 1.5-2 g
ED
Aminopenicill.+
Amoxicillin+
1
BLI (Beta- Lacta- Clavulansäure
mase- Inhibitor)
+Sulbactam
Augmentan (7:1)
Augmentan (4:1)
80mg/kg 2ED
37.5-75 mg/kg
in 3 ED
50 mg/kg 2 ED
2x875/125 mg
3x500/125 mg
IsoxazolylPenicilline
Dicloxacillin
Infectostaph
3-4x1g
Flucloxazillin
Staphylex
50-100 mg/kg
in 3 ED
40-100 mg/kg
in 3 ED
Aminopenicilline
Cephalosporine
Gruppe 1
Cefalexin
Unacid PD oral
Cephalex,
50-100 mg/kg
2-3 Mio I.E.
2x375-750 mg
3x1 g
3 x 0.5-1 g
87
Gruppe
INN
Handelsnamen
(Beispiele)
Cefadroxil
Cefaclor
Grüncef
Panoral, Infectocef
Gruppe2
Loracarbef
Cefuroximaxetil
Lorafem
Elobact, Zinnat
15-30 mg/kg 2ED 2 x 200-400 mg
2
20-30 mg/kg 2ED 2 x 250-500 mg
Gruppe 3
Cefpodoximproxetil
Ceftibuten
Cefixim
Clindamycin
Orelox, Podomexef
Keimax
Cephoral, Suprax
Sobelin,
Turimycin
Paediathrocin
Monomycin
5-12mg/kg 2 ED
9 mg/kg 1-2 ED
8-12 mg/kg 1-2ED
20-40 mg/kg 3
ED
(30)- 50 mg/kg in
3ED
Erythromycinestolat
Erythromycinstinoprat
Infectomycin
30)- 50 mg/kg in 2 2 x 750 mg
ED, ab ca, 8 J
1-1.5 g in 2-3 ED 1.5-2(- 2.6) g in
2(- 3) ED
Roxithromycin
Clarithromycin
Azithromycin
Infectoroxit, Roxigrün
Klacid, Cyllind, Biaxin
Zithromax
Lincosamide
Makrolide
Erythromycinethylsuccinat
Erysec
Mittlere
Tagesdosierung
(ED=Einzeldosis)
3ED
50-100 mg/kg
3ED
Tagesdosis für
Jugendliche
2 x 1-2 g
3 x 0.5-1 g
2 x 375-750 mg
2x 200-400 mg
1 x 400-800 mg
1 x 400-800 mg
3 x 300-450 mg
3 x 500 mg
Azalide
Ketolide
3
Ketek
3
Ciprobay
Telithromycin
5-7.5mg/kg 1-2ED
10-15 mg/kg 2ED
10 mg/kg in 1 ED
(3Tage) oder 10
mg/kg am 1.Tag +
5 mg/kg an Tag
2-5
(20-30 mg/kg in
1 ED)
1 x 300 mg
2 x 500 mg
1 x 500 mg an 3
Tagen
20-40 mg/kg in 2
ED
10 mg/kg in 1 ED
2 x 500-750 mg
1 x 800 mg
Fluorchinolone
Ciprofloxacin
Levofloxacin
3
Tavanic
1 x 250-500 mg
Tetracycline
Doxycyclin
3
Vibramycin,
Jenacyclin,
Supracyclin
2-4 mg/kg in 2 ED 1 x 100-200 mg
entfällt bis 9. Lj
Trimethoprim
Infectotrimet
Trimethoprim/
Sulfamethoxazol
Cotrim, Eusaprim
5-6 mg/kg in 2 ED 2 x 100-200 mg
(Therapie), 1-(2)
mg/kg in 1 ED
(Prophylaxe)
5-6(TMP) mg/kg
2 x 160 mg
in 2 ED
(TMP)
Nitroimidazole
Metronidazol
Clont, Vagimid
15-30(- 50) mg/kg
in 3 ED
Nitrofurane
Nitrofurantoin
Nifurantin, Nifuretten
3-5 mg/kg in 3 ED 50-100 mg (Prophylaxe)
(Therapie), 1
mg/kg in 1 ED
(Prophylaxe)
Oxazolidinone
Linezolid
Zyvoxid
20 mg/kg in 2 ED
Andere Chemotherapeutika
3
3 x 400(- 500)
mg
2 x 600 mg
1 Von Augmentan gibt es eine ältere Form (4:1) als Trockensaft, Tropfen, Tabs und Augmentan forte
Trockensaft und eine neue Form (7:1) als Kindersaft und Filmtabletten.
2 Kinder von 5-12 Jahren erhalten 2 x 125-250 mg/Tag
88
3 Eingeschränkte oder keine Zulassung für Kinder
ANTIKÖRPER- DIFFERENZIERUNG *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
s. Befund
Indikation: positiver indirekter Coombstest
ANTIKÖRPERSUCHTEST
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
negativ
s. Coombstest, indirekter
ANTIMON *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
10 ml Urin
s. Befund
ANTI- MÜLLER- HORMON * [AMH, MSI]
Material :
Referenz :
1 Serum
in µg/L
männlich:
< 7 Jahre:
< 10 Jahre:
< 14 Jahre:
> 14 Jahre:
Methode: EIA
16.7 - 165.0
13.4 - 135.0
9.4 - 82.0
1.5 - 50.7
weiblich:
präpubertär:
0.13 - 4.5
fertile Frauen:
1.0 - 8.0
eingeschränkte Fertil.: < 1
> 60 Jahre:
< 4.5
Indikation: Sterilitätsdiagnostik, Vorbereitung auf In- vitro- Fertilisation, Beurteilung der ovariellen
Restfunktion nach Chemotherapie oder Bestrahlung, Verlaufskontrolle von Granulosazell- Tumoren,
Verdacht auf Intersexualität (Abschätzung der Sertolizell- Funktion), Abschätzung des MenopauseEintritts
Bei weiblichen Feten fehlt AMH in der Embryonalperiode und führt so zur Entwicklung der inneren
weiblichen Geschlechtsorgane. Bei männlichen Feten führt das in den Sertolizellen gebildete AMH zur
Rückbildung der Müllerschen Gänge und Entwicklung normaler männlicher Genitalien. Mit Beginn der
Geschlechtsreife bilden die Granulosazellen der heranwachsenden Follikel des Ovars, nicht jedoch die
Primordialfollikel und antralen Follikel im Endstadium des follikulären Wachstums AMH, so dass das nur
von den potentiell reifungsfähigen Primär- und Sekundärfollikeln gebildete AMH die Zahl der potentiell
reifungsfähigen Follikel und damit die Funktionsreserve des Ovars anzeigt. AMH unterliegt kaum
Zyklusschwankungen und wird nicht durch Schwangerschaft beeinflusst. Mit zunehmendem Alter einer
Frau sinkt der AMH- Spiegel ab. Liegt die AMH- Konzentration bis zum 35. Lebensjahr eher > 2 µg/L,
kommt es danach zu einem kontinuierlichem Absinken bis zu kaum noch messbaren Werten in der
Menopause. Die Zahl falsch positiver bzw. falsch negativer Teste wird in der Literatur mit 15-20 %
angegeben.
Beim PCO- Syndrom werden deutlich erhöhte Werte (> 5 µg/L, teilweise > 15 µg/L) beschrieben.
89
↑ PCO- Syndrom
↓ eingeschränkte ovarielle Funktionsreserve
ANTIMYKOTIKA [HEFEN, DERMATOPHYTEN, SCHIMMELPILZE, MYKOSEN]
MATERIALENTNAHME
Grundsätzlich ist die antimykotische Therapie vor Entnahme von Untersuchungsmaterial möglichst 8 Tage
lang auszusetzen, da sonst wenige Chancen bestehen, den Erreger anzuzüchten. Pilzfäden von
Dermatophyten, Hefen und Schimmeln sind im mykologischen Nativpräparat nicht voneinander zu
unterscheiden. Aus diesem Grunde ist die Anzüchtung und Identifizierung des Erregers erforderlich, um
eine spezifische und von der Kostenseite her vertretbare Therapie einleiten zu können.
Beispiel:
Dermatophyten reagieren auf Griseofulvin, Hefen nicht. Die Materialentnahme ist ein wirklich
entscheidender Punkt, und sie sollte daher so sorgfältig wie möglich erfolgen, damit die Kontamination mit
Keimen aus der Umgebung verhindert und langsam wachsende Organismen wie Dermatophyten nicht
durch Überwucherung maskiert werden.
A) Haut und Hautanhangsgebilde
Lokalisation
Äußere Haut
Hautwunden
Haare
Nägel
Untersuchungsmaterial und Entnahmetechnik
Ungeeignet ist die Wundabstrichtechnik. Das verdächtige Areal wird mit 70 % igem
Alkohol vorgereinigt. Lose liegende Schuppen und Krusten werden entfernt. Mit einem
keimfreien Löffel oder Skalpell werden vom Rande der Läsionen am Übergang zum
Gesunden oder aus der Tiefe Schuppen oder feine Hautteile (20-40) abgeschabt
und in einer sterilen Petrischale (im Labor anfordern) aufgefangen
Watteträgerabstrich von Eiter, Sekreten bzw. Exzisionsmaterial
Nicht geeignet sind abgeschnittene Haarbüschel. Verdächtige, stumpfartig
stehengebliebene oder mit Knötchen behaftete Kopf- oder Körperhaare müssen
manuell epiliert werden (20-40) evtl. mit Lupe und Pinzette
Nicht geeignet sind abgeschnittene Nägel. In den äußeren Nagelbezirken sind die
Pilzelemente meist durch Alter und Therapieversuche abgestorben und nicht mehr
anzüchtbar. Vielmehr müssen die mykoseverdächtigen Bezirke nach vorheriger
Reinigung mit 70 % igem Alkohol freigelegt werden. Sie befinden sich meist an der
Unterseite oder dem Nagelrand am Übergang zum gesund erscheinenden Gewebe.
Mit scharfem, sterilem Skalpell werden 20 bis 40 sehr kleine Nagelteilchen abgelöst
und in einer sterilen Petrischale aufgefangen.
B) Weitere Organe
Lokalisation
Sepsis
Endokarditis
zerebrale
Infektion
Ohr
Auge
Nase, Nebenhöhlen
90
Untersuchungsmaterial
Venen- / Arterienblut
(Kulturflasche)
Venen- / Arterienblut
(Kulturflasche)
Liquor cerebrospinalis
Lokalisation
Pleurahöhle
Untersuchungsmaterial
Pleurapunktat
Magen
Magensaft, Erbrochenes
Intestinum
Stuhl
Eiter, Sekret,
Watteträgerabstrich
Watteträgerabstrich,
Biopsiematerial
Perianalbereich
Watteträgerabstrich
Milz, Leber,
Knochenmark,
Lymphknoten
Gallenwege
Punktate
Sekret, Spülflüssigkeit
Galle
Lokalisation
MundRachenraum
Tiefer
Respirationstrakt
Männliches
Genitale
Untersuchungsmaterial
Watteträgerabstrich,
Gurgelwasser
Sputum, Bronchialsekret,
Bronchialspülflüssigkeit,
Trachealsaugsekret,
Biopsiematerial
Ejakulat, Exprimat, Wattetr.Ab.
Lokalisation
Niere, Ureter,
Blase
Weibliches
Genitale
Untersuchungsmaterial
Katheterurin
Watteträgerabstrich Vulva,
Vagina, Cervix, CervixBiopsie
Weitere Untersuchungsmaterialien von klinischer Relevanz:
Dauerkatheter, Drains, Sonden, Wundeinlagen, Nahtmaterial, Fremdkörper von Verletzungen,
Lebensmittelreste bei Lebensmittelinfektion oder Intoxikation.
ANTIMYKOTIKA
Grundsätzlich sind alle Dermatophyten der Gattungen Trichophyton, Mikrosporon, Epidermophyton und
Keratinomyces griseofulvinempfindlich. Es sind jedoch bei humanpathogenen Pilzen unterschiedliche
Empfindlichkeiten sowie Primär- und Sekundär- Resistenzen gegen einzelne Antimykotika beobachtet
worden. Bei Risikopatienten, insbesondere bei Therapieversagern empfiehlt sich daher eine orientierende
Überprüfung der Sensibilität des Erregers (Heferesistenzbestimmung #).
Substanz
Nystatin[Polyen]
Handelsnamen(Auswahl)
Biofonal, Candio- Hermal,
Moronal, Nystatin „Lederle“
Amphotericin B [Polyen]
Ampho- Moronal
Clotrimazol [Imidazol- Derivat]
Econazol [Imidazol- Derivat]
Canesten, Canifug, MykoCordes,
Durafungol
Epi- Pevaryl
Fenticonazol [Imidazol- Derivat]
Fenizolan, Lomexin
Miconazol [Azol]
Daktar, Micotar
Ketoconazol [Azol]
Bifonazol [Azol]
Fluconazol [Azol]
Itraconazol [Azol]
Oxiconazol [Azol]
Nizoral, Terzolin
Bifomyk, Mycospor
Diflucan, Fungata, Fluconazol
Sempera, Siros
Myfungar
Amorolfin [Morpholin- Derivat]
Ciclopirox [Pyridon- Derivat]
Naftifin [Allylamin- Gruppe}
Terbinafin [Allylamin- Gruppe}
Tolnaftat [Thiocarbamat]
Griseofulvin [Benzofuran- Derivat]
5- Flucytosin [fluoriertes Pyrimidin]
Voriconazol [Imidazol- Derivat]
Caspofungin [Echinocandin]
Loceryl
Batrafen
Exoderil
Lamisil
Tonoftal, Tinatox
Likuden, Gricin, Griseo- CT
Ancotil
VFEND
Cancidas
Darreichungsform
Dragees, Ovula, Creme, Salbe,
Puder, Suspension, Gel,
Filmtabletten, Paste, Pulver,
Tropfen
Ovula, Tabletten, Creme, Lotio,
Lutschtabletten, Suspension,
Trockensubstanz
Creme, Salbe, Vaginaltabletten,
Lösung, Puder, Spray
Lotio, Puder, Lösung, Creme,
Ovula, Spray
Creme, Spray; Lösung, Ovula
Creme, Lösung, Lotio, Gel, Puder,
Tabletten, Ovula
Creme, Tabletten, Lösung
Creme, Gel, Lösung, Spray, Puder
Kapseln, Saft, Infusionslösung
Kapseln, Lösung
Creme, Lösung, Spray,
Vaginaltabletten, Puder
Nagellack, Creme
Creme, Lösung, Puder
Creme, Gel, Lösung
Creme, Tabletten
Creme, Lösung, Puder, Spray
Tabletten, Creme
Infusionslösung
Infusionslösung, Lösung, Tabletten
Infusionslösung
91
ANTIOXYDATIVE KAPAZITÄT *
Material :
1 ml Serum
Referenz :
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Freie Radikale entstehen im Körper bei einer Vielzahl von Stoffwechselvorgängen,
insbesondere aber auch als Antwort auf Exposition gegenüber ionisierenden Strahlen, UV- Licht, Pollution,
halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, Hypoxie, Zigarettenrauch u.a.. Sie sind reaktive Moleküle,
die zu Zellschäden und Zelltod führen können. Durch freie Radikale werden insbesondere die mehrfach
ungesättigten Fettsäuren in Zellmembranen, Proteine wie Enzyme, Transportproteine in Zellmembranen
und die DNA geschädigt. Jedes freie Radikal kann Kettenreaktionen verursachen, die so lange ablaufen
bis das freie Radikal durch Reaktion mit einem anderen freien Radikal oder das Antioxydantien- System
entfernt worden ist. Dieses besteht aus drei Hauptgruppen, den primären Antioxydantien (z.B. SuperoxydDismutase, Glutathion- Peroxydase und den metallbindenden Proteinen), den sekundären Antioxydantien
(z.B. Vitamin E und C, β- Carotin, Albumin, Bilirubin) und den tertiären Antioxydantien (z.B. DNS- RepairEnzymen, Methionin- Sulfoxid- Reduktase). Erniedrigte Spiegel der antioxydativen Enzyme SuperoxydDismutase (SOD) und Glutathion- Peroxydase sowie der Antioxydantien- Kapazität werden nun mit einer
Vielzahl von Erkrankungen wie z.B. Krebs, Arteriosklerose, rheumatoider Arthritis, Hepatopathien und
Retinopathie in Verbindung gebracht. Die Bestimmung der Antioxydantien- Kapazität erlaubt
Risikopatienten herauszufinden und möglicherweise durch entsprechende Supplementierung zu schützen.
α2- ANTIPLASMIN *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren.
Spezialversandgefäß
im
Labor
anfordern.
s. Befund
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Verdacht auf hereditären Alpha- 2Antiplasminmangel, Verd. auf Hyperfibrinolyse (z.B. Verbrauchskoagulopathie), Überwachung der
fibrinolytischen Therapie , Verd. auf Synthesestörung bei Hepatopathie
α2- Antiplasmin bindet als Plasmin- Inhibitor sofort freies Plasmin, das sich im Blut befindet. Vermehrte
Plasminbildung führt zu einem relativen Mangel des Inhibitors und somit zu erhöhter Spaltung des
Fibrinogens. woraus sich dann die starke Blutungsneigung bei Hyperfibrinolyse erklärt.
↑ Venenthrombose tiefe, Verschlusskrankheit arterielle zerebrale, Fettsucht, Diabetes mellitus
↓ Mangel angeboren, Gerinnung disseminierte intravasal, Hepatopathie, Pankreatitis akute
ANTISTAPHYLOLYSIN *
[ASTA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
≤ 2 I.E.
Indikation: Serologischer Nachweis von Staphylokokkeninfektionen (Osteomyelitis, Sepsis, Pneumonie,
Meningitis, Prostatitis, Karditis etc), insbesondere solchen, bei denen ein direkter Erregernachweis
schwierig ist, nach vorheriger Antibiotikatherapie und bei Erkrankungen des rheumatischen
Formenkreises.
Anstieg 14-21 Tage nach erfolgter Infektion, Maximum nach 2-3 Monaten, Abfall nach 5-6 Monaten in den
Referenzbereich. Ansteigende Werte sprechen für eine floride Staphylokokkeninfektion. Allgemein zeigen
Infektionen der Haut und Schleimhäute niedrigere Werte als tiefe Infektionen oder Sepsis(> 8 IE/ml)
↑ Osteomyelitis, Pyodermie, Abszess, Sepsis, Nasen- NH- Entzündung, Myokarditis, Pneumonie,
Meningitis, Otitis media, Tonsillitis hervorgerufen durch Staphylokokken
92
ANTISTREPTODORNASE *
[STREPTOKOKKEN- ANTI- DNASE B]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 200 E/ml
s. Antistreptolysin
s. Antihyaluronidase
Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen.
Antistreptodornase- Titer steigen 3-4 Wochen nach Streptokokken- Infektion an und fallen in der Regel
nach 3 Monaten wieder ab. Auffällige Antistreptodornase –Titer finden sich bei 60 % der
Glomerulonephritiden und bis zu 80 % der Streptokokken- Pyodermien.
↑ Streptokokken- Infektion, akutes rheumatisches Fieber, akute Glomerulonephritis, Chorea minor
ANTISTREPTOKOKKEN-HYALURONIDASE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Antistreptolysin
Erwachsene : < 300 E/ml
s. Antistreptodornase
Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen (rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen.
↑ Streptokokken- Infektion, akutes rheumatisches Fieber, akute Glomerulonephritis, Chorea minor
ANTISTREPTOLYSIN [ASL]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene
Kinder
< 200 IU/ml
< 150 IU/ml
s. Antistreptodornase
s. Antihyaluronidase
Indikation: Nachweis von Streptokokkeninfektionen, insbesondere wenn Folgeerkrankungen(rheumatisches Fieber, reaktive Arthritis, akute Glomerulonephritis, Endokarditis, Chorea minor) vorliegen
Die diagnostische Sensitivität des ASL ist mit 50-80 % unbefriedigend. Insbesondere bleibt nach
Streptokokken- Pyodermien häufig ein Titer- Anstieg aus. Eine deutliche Verbesserung der diagnostischen
Sensitivität lässt sich durch die zusätzliche Bestimmung der Antistreptodornase B und der
Antihyaluronidase erreichen.
1 –3 Wochen nach Infektion Werte von mehreren Tausend I.E. möglich. Höchste Titer nach 3-6 Wochen
Meist Normalisierung innerhalb von 6 Wochen bis zu einem Jahr.
Rheumatisches Fieber tritt nur nach A- Streptokokken- Infektionen der oberen Luftwege auf. Der ASL- OTiter steigt jedoch auch nach C- und G- Streptokokken- Infektionen an, welche zwar Halsinfektionen, aber
kein rheumatisches Fieber verursachen können. Das Exoenzym Desoxyribonuklease B wird jedoch fast
nur von A- Streptokokken gebildet, so dass der Nachweis der entsprechenden Antikörper Anti- DNAse B
sehr spezifisch für eine A- Streptokokken- Infektion ist. Patienten mit akutem rheumatischem Fieber sind
solange als bedroht anzusehen, bis der ASL- Titer konstant niedrig bleibt.
↑ akutes Rheumatisches Fieber, Scharlach, Erysipel, Tonsillitis, Streptokokkenpneumonie,
Streptokokken- Infektion, Myokarditis, Endokarditis
93
ANTITHROMBIN III –Aktivität und Konzentration *
[ AT III]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut , bitte gesondertes Röhrchen
Aktivität: 80-120 %
Blut bitte spätestens 2 Std. nach Blutentnahme
zentrifugieren, Überstand abnehmen und als
Plasma beschriften.
Plasma hält bei 4ºC ca. 5 Tage.
Indikation: Verdacht auf angeborenen familiären heterozygoten AT III- Mangel (Prävalenz 1:2000 bis
1:5000),Kontrolle der Substitutionstherapie, Abklärung thrombophiler Diathesen, Verdacht auf
Verbrauchskoagulopathie sowie Verlaufs- und Therapiekontrolle , Verdacht auf erworbenen AT III- Mangel
(z.B. HELLP- Syndrom, nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose), Verd. auf Heparinresistenz
Antithrombin III wird zur Gruppe der wichtigsten Inhibitoren der plasmatischen Gerinnung gezählt (neben
ά- 2- Makroglobulin und α-2- Antiplasmin). Bei Verminderung kann es zu bedrohlichen Störungen des
hämostatischen Gleichgewichts kommen (Thrombose, disseminierte intravasale Gerinnung). Als kritisch
gelten Werte unter 75-80 % der Norm. Ein AT III- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller
Thrombosepatienten.
In der Anfangsphase einer i.v.- Heparintherapie sinkt die AT III- Aktivität vorübergehend bis zum 3. Tag
um 20-30 % ab. Unter Markumar und bei Cholestase steigt AT III an. Niedriger pH- Wert führt zum
Absinken des AT III. Bei den angeborenen AT III- Mängeln unterscheidet man den
Typ I: vermindert sind dabei AT- Aktivität und AT- Konzentration und den
Typ II: vermindert ist dabei nur die Aktivität bei normaler AT- Konzentration
Zur Absicherung der Diagnose eines angeborenen AT III- Mangels sind Mehrfachbestimmungen zu
empfehlen.
↓ Antithrombin III- Mangel hereditärer, erhöhter AT III- Verbrauch (Sepsis, DIC, Lungenembolie,
Malignom, OP, schwere Infektion), Hepatopathie, Alkoholismus, Toxine, Leberzirrhose, längere HeparinGabe, orale Kontrazeptiva, Östrogensubstitution, nephrotisches Syndrom, exsudative Enteropathie,
Neugeborene, Proteinverlust- Syndrom,
α1- ANTITRYPSIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
2 g Stuhl
Serum:
Säuglinge: 0.6-2.31 g/L
Kinder :
< 3 Jahre
0.8-2.0 g/L
≥ 3 Jahre
0.9-2.0 g/L
Erwachsene:
M- Phänotyp
0.9-1.8 g/L
Stuhl: < 26,8 mg/dl
94
Indikation: Verdacht auf hereditären α-1- Antitrypsinmangel, Icterus prolongatus des Neugeborenen,
Hepatopathie unklarer Genese, Leberzirrhose, iuveniles Emphysem. Die Bestimmung im Stuhl dient dem
Nachweis von enteralen Eiweißverlusten.
Die klinische Bedeutung der a-1-Antitrypsin- Bestimmung liegt in der Erkennung von Personen mit
homozygotem a- 1-Antitrypsin- Mangel. Der genetische Polymorphismus des a-1- Antitrypsins lässt sich
elektrophoretisch darstellen. Klinisch bedeutsam ist die Erkennung der Merkmalsträger PiZZ, PiMZ und
PiSZ, da bei ihnen Erkrankungen von Lunge und Leber auftreten können.
↑ Infektion, Neoplasie, Systemerkrankung, Gewebsinfarkt
↓ Ikterus prolongatus, Leberzirrhose kindliche, Emphysem juveniles, Nephrose, Panniculitis (PiZZ)
α1- ANTITRYPSIN GENOTYPISIERUNG *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- oder Citratblut
s. Befund
Methodik: Gensymbol P 1, PCR und
Sequenzierung der Exons 2-5
Indikation: Verdacht auf hereditären α-1- Antitrypsinmangel. Ikterus prolongatus, kindliche Leberzirrhose,
iuveniles Lungenemphysem
α1- ANTITRYPSIN- PHÄNOTYPISIERUNG *
Material :
2 ml Serum
Referenz :
α1-AT- Spiegel bei α1-AT- Mangel:
Häufigkeit(%)
PI MM
92.6
100
Pi MZ
2.2
61
PI ZZ
0,06
15
Pi MS
3.9
83
PI SS
0.4
63
Pi SZ
< 40
Pi IZ
50
% des Normwerts
90-200 mg/dl
55-122 mg/dl
14-30 mg/dl
75-166 mg/dl
57-126 mg/dl
36-80 mg/dl
45-100 mg/dl
Indikation: Hereditärer α-1- Antitrypsinmangel
Homozygote PI ZZ- Träger haben das größte Risiko an einem Lungenemphysem oder einer
Leberzirrhose zu erkranken. Heterozygote PI MZ- und PI SZ- Träger neigen zu chronischen
Lebererkrankungen und zum Lungenemphysem.
α1- ANTITRYPSIN- CLEARANCE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. ß- Carotin
Clearance: < 35 ml/Tag
s. Laktose- Toleranztest
s. Xylose- Toleranztest
s. Vitamin B 12
Indikation: Verdacht auf enterales Eiweißverlust- Syndrom, genuine intestinale Lymphangiektasie,
Lymphabflussstörungen, Verlauf und Diagnose aktiv entzündlicher Darmprozesse (M. Crohn,
nekrotisierende Enterocolitis, Darmtuberkulose, etc)
95
APC- RESISTENZ und FAKTOR- V- MUTATION *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut (APC- Resistenz)
normaler Faktor V: Ratio > 2.1
heterozyg. Faktor VLeiden- Träger:
Ratio: 1.4 - 1.6
homozygote Faktor VLeiden- Träger: Ratio:
< 1.5
+ 3 ml EDTA- Blut(Faktor- V- Mutation)
Indikation: Abklärung einer Thromboseneigung, Verordnung oraler Kontrazeptiva bei entsprechender
Familienanamnese, Familienuntersuchung bei Angehörigen mit APC- Resistenz, Thromboembolien,
Patienten mit
Antiphospholipid- Syndrom (erworbene APC- Resistenz), vermehrte Aborte oder
Frühgeburten
Protein C-, Protein S und AT III- Mangelzustände sind eher seltene Ursachen (jeweils etwa 2-5 % der
Thrombosepatienten) einer Thrombophilie. Ein großer Anteil (etwa 20-40 % der Thrombosepatienten) ist
auf eine Resistenz gegenüber dem aktivierten Protein C zurückzuführen. Die Faktor V- Leiden- Mutation
findet sich mit einer Prävalenz von 2-4 % in der europäischen Bevölkerung. Homozygote Anlageträger
haben ein etwa 80 fach, heterozygote immer noch en etwa 8 fach höheres Risiko für eine
Venenthombose. Etwa 95 % der APC- resistenten Patienten zeigen eine Punktmutation am Faktor V Gen
(A506G), die sog. Faktor V Leiden- Mutation, die dazu führt, dass der Faktor V durch das Protein C nicht
gespalten werden kann und weiter aktiv bleibt. Das Risiko einer Thrombose steigt dadurch um das 8 fache
(bei Pilleneinnahme um das 35 fache) an, wobei dieses Risiko durch Rauchen nochmals deutlich
gesteigert wird. Weitere Mutationen des Faktor V – Gens sind die Cambridge- Mutation und die Faktor V
H1299R- Mutation. Wo keine Mutation nachweisbar ist, ist eine andere Ursache für die APC- Resistenz
anzunehmen (z.B. Lupusantikoagulanz). Eine „Faktor- V- Mutation“ kann allerdings auch bei unauffälliger
APC- Resistenz oder bei Patienten mit Protein C- oder Protein S- Mangel vorliegen, wobei das Vorliegen
eines Inhibitordefektes und der Faktor- V- Mutation ein besonders hohes Thromboserisiko darstellt.
Bei Patienten mit einer APC- Resistenz sollte in Risikosituationen (Bettlägerigkeit, chirurgische Eingriffe,
längere Flugreisen etc.) eine Thromboseprophylaxe durch einmal tägliche s.c. Gabe eines
niedermolekularen Heparins (z.B. Clexane 40, Fragmin P forte) durchgeführt werden.
Dauer der oralen Antikoagulation
Lokalisation und Häufigkeit von
heterozygot
homozygot
thrombotischen Ereignissen
Kein thrombotisches Ereignis
Keine oralen Antikoagulantien Keine oralen Antikoagulantien
Erstmalig isolierte Beinvenenthrombose
bis zu 1 Jahr
auf Dauer
Bein-/ Beckenvenenthrombose
bis zu 5 Jahren
auf Dauer
Thrombose mit Lungenembolie
bis zu 5 Jahren
auf Dauer
Zweitthrombose
auf Dauer
auf Dauer
Empfehlungen zur Thromboseprophylaxe bei Faktor V- Leiden Anlageträgern (Dt. Ärzteblatt 95, Heft
38, B1819, 1998)
↑ verminderte PTZ, orale Antikoagulation (wenn kein F V- Mangelplasma verwendet wird)
↓ Faktor - V- Mutation, verringerte APC- Sensitivität, Lupus Antikoagulanz, F VIII- Erhöhung,
Schwangerschaft, orale Kontrazeptiva
APERT-SYNDROM * s. Akrozephalosyndaktyle- Syndrom
APOLIPOPROTEIN A I und II *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Apo A I:
Männer: 1.10 - 2.05 g/L
Frauen: 1.25 - 2.15 g/L
Stabilität im Serum bei 4° C mindestens 3 Tage
96
APOLIPOPROTEIN A I und II *
Apo A II: s. Befund
Indikation: Risikoabschätzung und Früherkennung eines atherogenen Risikos sowie Verlaufskontrolle
unter lipidsenkender Therapie.
Apo I und Apo II sind die Hauptproteine des HDL- Cholesterins. Apo A II scheint als koronarer Risikofaktor
ohne Bedeutung zu sein. In vielen Studien fanden sich bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit
verminderte Apo A I- Werte.
↑ Familiäre Hyper- α- Lipoproteinämie, Gewichtsabnahme
↓ α- Lipoprotein- Mangel (Tangier- Erkrankung), Apo- CII- Mangel, Apo A- I Milano, Diabetes mellitus,
nephrotisches Syndrom, Cholestase, chronisches Nierenversagen, verschiedene Formen der
Hypertriglyceridämie, Hepatitis
Apolipoprotein A-I Defizienz * [ApoA-I Defizienz, Hypoalphalipoproteinämie ]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationssuche APOA1- Gen bei
V.a. APO A-I-Mangel
Methode: Amplifizierung von 4 Exons des
APOA1- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: V.a. Apo A-I-Mangel, DD Hypoalphalipoproteinämie
APOLIPOPROTEIN B *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Männer: 0.55 - 1.40 g/L
Frauen: 0.55 - 1.25 g/L
Indikation: Risikoabschätzung und Früherkennung eines atherogenen Risikos. Therapie sowie
Verlaufskontrolle unter lipidsenkender Therapie. Apolipoprotein B fehlt bei der A- ß- Lipoproteinämie und
bei der homozygoten Hypo- ß- Lipoproteinämie, so dass die Apolipoprotein B- Bestimmung bei diesen
Erkrankungen als Bestätigungstest eingesetzt werden kann.
↑ Hyperlipoproteinämien Typ IIa, IIb, IV und V, Diabetes mellitus, Hypothyreose, nephrotisches Syndrom,
Nierenversagen, Leberschaden, M. Cushing, Porphyrie, Gravidität, Anorexie, Sphingolipodystrophie
↓ A- β- Lipoproteinämie, heterozygote Hypo- β- Lipoproteinämie, Hyperlipoproteinämie Typ I,
Hyperthyreose, chronische Anämie, Malabsorption, Reye- Syndrom, Myelom, chronische
Lungenerkrankung, hepatozelluläre Dysfunktion
APO-LlPOPROTEIN B- Defizienz *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse im APOB- Gen
bei Verd. a. Apolipoprotein B Defizienz
s. auch LDL- Rezeptor- Defekt
Methode: Amplifizierung von 29 Exons des
APOB- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
97
APO-LlPOPROTEIN B- Defizienz *
Restriktionsanalyse bzw. Sequenzanalyse
Indikation: familiäre Hypercholesterinämie, DD Hypercholesterinämie, Hyper-ß- Lipoproteinämie
APOLIPOPROTEIN C- II *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Chylomikronämie- Syndrom
Apo C- II und sind eine Ursache für das Chylomikronämie- Syndrom.
APOLIPOPROTEIN C- II- DEFIZIENZ *[ Lipoproteinlipase- Defizienz]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Material: Anforderung: Mutationsanalyse im
APOC2- Gen ggf. im LPL- und APOA5- Gen bei
Verd. auf Hyperlipoproteinämie, Typ I
Methode: Amplifizierung von 4 Exons des APOC
II- Gens (evtl. von 10 Exons des LPL- Gens ,
selten des APOA5- Gens)inklusive der
Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verdacht auf Chylomikronämie- Syndrom (Hyperlipoproteinemia, Typ I)
Hypertriglyceridämie(meist Werte zwischen 1000-4000 mg/dl), rezidivierende Pankreatitiden,
Hepatomegalie, eruptive Xanthome
APOLIPOPROTEIN E, ISOFORMEN *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: APOE-2/3/4 Genotyp bei Typ IIIHyperlipoproteinämie bzw. M. Alzheimer
Methode: DNA- Amplifizierung entsprechender
Bereiche des APOE- Gens und
SondenhybridisierungIndikation: Abklärung einer Apolipoprotein E-2- Homozygotie bei Typ III- Hyperlipoproteinämie.
Das Apolipoprotein E tritt in 6 Isoformen auf. Etwa 10 % der Patienten mit E2/E2- Homozygotie entwickeln
eine Typ III- Hyperlipoproteinämie Fast alle Patienten mit einer Hyperlipoproteinämie vom Typ III sind
homozygote E2 Träger. Das E4- Allel findet sich gehäuft bei Patienten mit familiärem oder sporadischem
M. Alzheimer.
APRINDIN *
Material :
98
Referenz :
APRINDIN *
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ARBO- VIREN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. auch FSME, Dengue- Fieber, Gelbfieber, LyssaVirus und Pappatacifieber
Die Zusammenfassung von über 300 Viren ist nicht taxonomisch begründet, sondern beruht auf ihrem
epidemiologischen Verhalten, nämlich der Übertragung durch Arthropoden. Zur Gruppe der Arboviren
gehören die Toga- Viren (Alpha- und Flaviviren), die Bunyaviren sowie der Genus Orbivirus der
Reoviridae. Im weiteren Sinne werden auch die Arenaviridae, Rhabdoviridae und Filoviridae hinzugezählt.
ARENA- VIREN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. LCM- Virus,
Juninvirus (argent. hämorrhagisches Fieber)
Machupovirus ( boliv. hämorrhagisches Fieber)
Lassavirus (Lassafieber)
ARGININ *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA-Plasma
Serum:
Säuglinge
Kinder
Erwachsene
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
bis 2.2 mg/dl
bis 1.1 mg/dl
bis 2.2 mg/dl
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 100
Säuglinge
bis 100
Kleinkinder
bis 110
Schulkinder
bis 120
Erwachsene 10-90
Indikation: Verdacht auf Argininämie
Klinik: schwerste mentale Retardierung mit spastischer Diplegie der Beine, Krampfanfällen, Tremor,
Ataxie, Choreoathetose, Schluckstörungen, psychotischen Zuständen.
↑ Serum: Argininämie, Citrullinämie
Urin: Cystinurie, Argininämie
ARGININ- INFUSIONS- TEST *
Indikation: Verdacht auf Wachstumshormon- Mangel
99
Dem nüchternen Patienten wird Arginin in einer Dosis von 0.5 g/kg KG über 30 Minuten als 5 % ige
Lösung (physiologische Kochsalzlösung) i.v. infundiert.
Blutentnahme:
Blut für STH- Bestimmung 30 Minuten und direkt vor sowie 30, 60, 90 und 120 Minuten nach Gabe.
Nebeneffekte und Kontraindikationen:
Übelkeit und Erbrechen kommen vor. Kontraindikation für die Durchführung sind schwere Hepatopathien,
Nephropathien und Neigung zur Azidose.
Interpretation:
Beim Gesunden steigen die STH- Spiegel nach 30-60 Min. auf mindestens 7 ng/ml an. Eine subnormale
Antwort sollte durch einen anderen Provokationstest( Insulin, Glukagon, Clonidin oder L-Dopa) bestätigt
werden, da ca. 20 % gesunder Patienten nicht auf Arginin reagieren. Beim hypothalamischen STHMangel ist der Anstieg verzögert.
ARIPIPRAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ARSEN *
Material :
10 ml Urin
Referenz :
s. Befund
2 ml Serum oder EDTA- Blut
Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Arsenvergiftung
Vorkommen und Gebrauch: Farbstoffe, Schädlingsbekämpfung, fossile Brennstoffe, Schmelzereien.
Stoffwechsel: Aufnahme erfolgt über Haut, Gastrointestinaltrakt und Lunge, Ausscheidung über Harn.
Symptome: akut: Kopfschmerzen, Erbrechen, Diarrhoe, Nierenversagen, Koma
chronisch: Hyperkeratose, Tracheitis, Polyneuropathie, Arsenmelanose, Hepatopathie,
Enzephalopathie, hämolytische Anämie
ARYLSULFATASE A *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Metachromatische Leukodystrophie
↓ Metachromatische Leukodystrophie
↑ Lungen- Ca
ASCARIDEN- Nachweis
Material :
Referenz :
Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben.
negativ
100
ASCARIDEN- Nachweis
3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen
Nachweis von adulten Würmern
2 ml Serum (AK- Nachweis): s. Nematoden- AKNachweis
Indikation: Eosinophiles Lungeninfiltrat, Pneumonie, Enteritis, Erbrechen, Ileus
Der AK- Nachweis empfiehlt sich bei Vorliegen einer Eosinophilie und negativen Stuhlbefunden. Eine
Kontrolle des Therapieerfolges sollte 1-2 Monate nach Behandlungsende erfolgen.
ASIALO-GLYKOPROTEIN- Rezeptor AK *[AGPR]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Autoimmunhepatitiden, toxische und virale Lebererkrankungen
Der AGPR ist ein Bestandteil des Leberspezifischen Membran- Lipoproteins (LSP). Anti- AGPR sind
relativ spezifisch für die autoimmune Hepatitis. Sie sind teilweise auch positiv bei der primär biliären
Zirrhose, Hepatitis B und der Alkoholischen Hepatitis. Sie sind als Verlaufsparameter geeignet, da die
Titerhöhe von der Entzündungsaktivität abhängig ist. AGPR- positive Patienten sollen nach Absetzen
einer Kortikosteroidtherapie häufiger zu Rückfällen neigen als AGPR- negative.
ASPARAGIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
1-3 Monate
0.08-0.44
3 Mo- 6 Jahre 0.95-1.90
6-18 Jahre
0.42-0.82
Erwachsene 0.40-0.91
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 2500
Säuglinge
bis 2000
Kleinkinder
bis 1500
Schulkinder
bis 800
Erwachsene 80-500
Indikation: Verdacht auf Hartnup disease und Cystinose
↑ im Serum: Citrullinämie,
im Urin: Hartnup disease, Cystinose, schwere Verbrennung
ASPARAGINSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
Frühgeborenes0.13 ± 0.13
Neugeborenes
< 0.21
1-3 Monate
0.05 ± 0.03
9 Mo - 2 Jahre
< 0.12
19 Mo- 10 Jahre
< 0.27
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
101
ASPARAGINSÄURE *
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
6-18 Jahre
Erwachsene
< 0.19
< 0.32
mg/dl x 75.1 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 250
Säuglinge bis 200
Kleinkinder
bis 150
Schulkinder
bis 100
Erwachsene 40-240
Indikation: Dicarboxyl- Aminoazidurie (Glutaminsäure, Asparaginsäure)
ASPERGILLUS- ANTIGEN
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
oder BAL
Methode: EIA
Indikation: Verdacht auf systemische Aspergillose. Bei Verdacht auf systemische Apergillose sollte wegen
der nicht befriedigenden Sensitivität der einzelnen Nachweisverfahren mehrgleisig verfahren werden.
ASPERGILLUS- KULTUR
Material :
Referenz :
BAL
negativ
Evoziertes Sputum
Methode: Kultur
Indikation: Verdacht auf Aspergillose
ASPERGILLUS- FUMIGATUS- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut, Sputum, Trachealsekret,
Bronchiallavage
negativ
Indikation: Verdacht auf systemische oder pulmonale Aspergillose
ASPERGILLUS- FUMIGATUS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1 : 160
Methode IHAT
Indikation: Aspergillus- AK können auch bei Gesunden nachgewiesen werden. In > 90 % ist Aspergillus
fumigatus Verursacher einer Aspergillose. Aspergillus fumigatus- AK finden sich typischerweise bei der
disseminierten invasiven Aspergillose, die ganz überwiegend bei immunsupprimierten Patienten auftritt.
Eine fehlende Serokonversion bzw. fehlender Titeranstieg schließen allerdings bei Immunsupprimierten
eine Aspergillose nicht aus. Aspergillus- fumigatus- AK finden sich auch bei der bronchopulmonalen
Aspergillose und beim Aspergillom.
102
Wegen der unbefriedigenden Sensitivität der Nachweisverfahren sollte auch der kulturelle und
mikroskopische Aspergillus- Nachweis versucht werden.
ASTROVIRUS- ANTIGEN- NACHWEIS
Material :
Referenz :
Haselnussgroße Stuhlprobe
negativ
Indikation: akute Gastroenteritis, vor allem bei Kleinkindern
ASPIRIN- SALICYLURSÄURE- TEST *
Material :
Referenz :
s. unten
Salicylursäureausscheidung 50-75 % der verabfolgten
Aspirindosis
Indikation: Überprüfung der Phase II- Glycin- Konjugation
Dieser Test ersetzt den Benzoat/Hippursäuretest und dient der Überprüfung der Phase II- GlycinKonjugation.
Aspirin (= Acetylsalicylsäure) dient als Modellsubstanz für die Fähigkeit des Organismus, Fremdstoffe
bzw. deren Metabolite durch Kopplung an Glycin zu wasserlöslichen Carbonsäuren, die leichter über Niere
und Galle ausgeschieden werden können, zu entgiften.
Acetylsalicylsäure wird im Körper schon in der Mukosa des Intestinums unter Abspaltung der Acetylgruppe
rasch zur Salicylsäure hydrolysiert; diese wird überwiegend (zu ca. 60-75 %) unter Kopplung an Glycin zur
Salicylursäure metabolisiert und als solche ausgeschieden. Diese Kopplung an Glycin ist
kapazitätslimitiert und unterliegt großen Schwankungen, die genetisch determiniert zu sein scheinen.
Patientenvorbereitung:
Mindestens 48 Stunden vor und während der gesamten Dauer des Aspirin- Testes dürfen außer der als
Testsubstanz gegebenen Aspirindosis keine aspirinhaltigen Arzneimittel gegeben werden.
Eine Kombination mit dem Coffein- Test ist möglich. Es sind dann die Vorschriften für beide Tests zu
beachten.
Testdurchführung:
• 2 Urin- Sammelgefäße vorbereiten (Beschriftung: „Vorwert“ und „8-h- Sammelurin“).
• Vor Einnahme der Aspirindosis Blase entleeren; Urin auffangen im Behälter mit der Aufschrift
„Vorwert“, Urin gut mischen, eine Probe von ca. 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit
Namen, Datum und der Aufschrift „Vorwert“ beschriften und bis zum Versand kühl aufbewahren.
• Tabletteneinnahme (400-500 mg „Aspirin“, z.B. „Aspirin plus C“ oder ähnliches) mit reichlich
Flüssigkeit
• Urinsammlung während der nächsten 8 Stunden nach Tabletteneinnahme in den
Sammelbehälter mit der Aufschrift „8-h- Sammelurin“. Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
achten. Letzte Blasenentleerung am Ende der achten Stunde. Sammelurin gründlich mischen.
Gesamtvolumen messen und eine Probe von 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit
Namen, Datum, der Aufschrift „8-h- Sammelurin“ und dem Gesamtvolumen beschriften und bis
zum Versand kühl lagern.
Auf dem Begleitbogen unbedingt Körpergewicht und Aspirindosis angeben.
AT III
s. Antithrombin III
ATENOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
103
ATENOLOL *
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
AUTOANTIKÖRPER- Übersicht
Diagnostisch relevante Autoantikörper
Material: 1ml Serum
A
Acetylcholinrezeptor-Autoantikörper (ACHRA)
Actin-Autoantikörper *
AIE-75-Autoantikörper *
Alanyl-tRNA-Synthetasen-Autoantikörper *
Aminoacyl-tRNA-Synthetasen-Autoantikörper *
Amphiphysin 1-Autoantikörper *
ANA-Screening (nukleäre AK)
ANCA (cANCA, pANCA)
ANNA-3-Autoantikörper *
Aquaproin 4-Autoantikörper *
ASCA *
Asparaginyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper *
s. Acetyl…
s. Actin-AK
s. ANA
s. ANCA
B
Bactericidal Permeability Increasing Protein-Autoantikörper *
BPAG1-Autoantikörper / BP230 (bullöses Pemphigoid-Antigen 1) *
BPAG2-Autoantikörper / BG180 (bullöses Pemphigoid-Antigen 2) *
BPI-Autoantikörper *
s. Bullöses…
s. Bullöses…
C
C1-Esterase-Inhibitor-Autoantikörper *
C3-Nephritis-Faktor *
C-ANCA
Calciumkanal-Autoantikörper (N-Typ) *
Calciumkanal-Autoantikörper (P/Q-Typ) *
Calcium-Sensing-Rezeptor-Autoantikörper (Nebenschilddrüse) *
Cardiolipin-Autoantikörper *
CCP-Autoantikörper
CENP-Autoantikörper *
CRMP-5-Autoantikörper (Collapsin Response Mediator-Protein 5) *
CV2-Autoantikörper *
s. ANCA
s. Calcium-AK
s. Calcium-AK
s. Cardiolipin-AK
s. CCP-AK
D
Desmoglein 1-Autoantikörper *
Desmoglein 3-Autoantikörper *
Desmoplakin I/II-Autoantikörper *
Doppelstrang-DNA-Autoantikörper *
E
EJ *
104
s. DNA-AK
ENA-Suchtest *
Endomysium-IgA-Autoantikörper *
Epidermale Basalmembran-Autoantikörper *
s. ENA
s. Endomysium-AK
s. epidermale…
F
Fibrillarin-Autoantikörper *
G
Ganglioside-Autoantikörper *
Glatte Muskulatur-Autoantikörper *
Gliadin-Antikörper (IgA, IgG) *
Glomerulus-Basalmembran-Autoantikörper
Glutamat-Decarboxylase-Autoantikörper (GAD) *
Glutamatrezeptor-Autoantikörper *
GluR-Autoantikörper *
Glycyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (EJ) *
ß2-Glykoprotein 1-Autoantikörper *
s. Glatte …
s. Gliadin-AK
s. Glom-AK
H
Hemmkörper-Suchtest *
Heparin-Thrombozytenfaktor 4-Autoantikörper (HPF4) *
Histidyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (JO1) *
Histon-Autoantikörper *
+
+
H / K -ATPase-Autoantikörper (Parietalzellen) *
Hu-Autoantikörper
s. Histon-AK
s. Hu-AK
I
IA-2-Autoantikörper (Inselzellen-Antigen 2-Autoantikörper) *
IAA (Insulin-Autoantikörper)*
ICA (Inselzellen-Autoantikörper) *
IgA-Autoantikörper *
IgE-Rezeptor-Autoantikörper *
Insulin-Rezeptor-Autoantikörper *
Intrinsic-Faktor-Autoantikörper *
Isoleucyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (OJ, NJ) *
s. IA2-AK
s. Insulin-AK
s. Inselzellen-AK
JO 1-Autoantikörper *
s. JO-AK
s. Intrinsic…
J
K
Kaliumkanal-Autoantikörper *
Kollagen VII-Autoantikörper *
Kollagen XII-Autoantikörper *
L
LAMP-2 *
LC1-Autoantikörper *
Lamin B-Rezeptor-Autoantikörper *
Laminin 5-Autoantikörper *
LAMP-2-Autoantikörper *
Leberantigen, lösliches, -Autoantikörper (SLA)
Lebercytosol-Antigen 1-Autoantikörper (LC1) *
Leber-Pankreas-Autoantikörper *
Liver-Kidney-Mikrosomen-Autoantikörper (LKM) *
LKM 1-Autoantikörper *
LKM 3-Autoantikörper *
LMA (Lebermembran-Autoantikörper)
LSP (Leberspezifisches Protein-Autoantikörper)
Lupus-Antikoagulant *
Lysyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper *
s. SLA-AK
s. LKM-AK
s. LMA
s. LSP-AK
105
M
Ma1-Autoantikörper *
Ma2-Autoantikörper *
MAG-Autoantikörper (Myelin assoziiertes GlykoproteinAutoantikörper)
MGT-30-Autoantikörper *
Mi-2-Autoantikörper *
Mitochondrien-Autoantikörper *
MPO-Ak (Myeloperoxidase-Autoantikörper)
Munc-18-Autoantikörper *
MuSK-Autoantikörper (Muskelspezifische Tyrosinkinase) *
s. MAG-AK
s. Mitochon…
s. MPO-AK
N
ß-NAP-Autoantikörper *
Nebennierenrinden-Autoantikörper
Nebenschilddrüsen-Autoantikörper *
Neuronukleäre Autoantikörper Typ 3 (ANNA-3) *
Anti-Neutrophilen-Membran-Autoantikörper *
Anti-Neutrophilen-Nukleus-Autoantikörper *
Anti-Neutrophilen-Zytoplasma-Autoantikörper (ANCA) *
NMO-Autoantikörper *
Nuclear dots-Autoantikörper (Sp100) *
Nuclear Pore Complex Glycoprotein-Autoantikörper (gp210) *
Nucleosomen-Autoantikörper *
s. Nebennieren….
s. Nuclear…
O
Ovar-Autoantikörper *
P
P53-Tumorsuppressor-Protein-Autoantikörper *
p-ANCA
Parathyreoidea-Autoantikörper *
Parietalzellen-Autoantikörper *
PCA-2 *
PCNA-Autoantikörper *
PM/ Scl-Autoantikörper *
Proliferating cell nuclear antigen-Autoantikörper *
Proteinase 3- Autoantikörper (PR3)*
Protein S-Autoantikörper *
Prothrombin-Autoantikörper *
Purkinjezellen-Autoantikörper (Yo)
Purkinjezellen-(Antigen 2)-Autoantikörper *
Purkinjezellen-(CDR 62)-Autoantikörper *
Purkinjezellen-(Tr)-Autoantikörper *
s. ANCA
s. Parietal…
s. PR3-AK
s. Yo-AK
R
Recoverin-Autoantikörper *
Rezeptor-Tyrosinkinase-Autoantikörper (MuSK) *
Rheumafaktor (IgM-RF) *
RI/ Nova-1-Autoantikörper
Ribonukleoprotein-Autoantikörper *
Ribosomen-Autoantikörper *
RNA-Polymerase-Autoantikörper (I, II, III) *
RNase P-Autoantikörper (TH/ To) *
Ryanodin-Rezeptor-Autoantikörper *
S
Saccharomyces cerevisiae-Antikörper (ASCA) F *
106
s. Ri-AK
Scl-70-Autoantikörper *
Side-chain-cleavage-enzyme-Autoantikörper (P450-scc) *
Signal-Recognition Particle-Autoantikörper (SRP) *
Skelettmuskel-Autoantikörper *
SLA/ LP-Autoantikörper
Sm-Autoantikörper *
Spermatozoen-Autoantikörper *
SRP-Autoantikörper *
SS-A/ Ro-Autoantikörper *
SS-B/ La-Autoantikörper *
Stachelzellendesmosomen-Autoantikörper *
Steroid-17-α-Hydrolase-Autoantikörper
Steroid-21-Hydrolase-Autoantikörper *
s. SCL70-AK
s. Skelett…
s. SLA
s. Sm-AK
s. SS-A-AK
s. SS-B-AK
T
Ta-Autoantikörper (Ma2) *
Th/ To-Autoantikörper *
Threonyl-tRNA-Synthetase-Autoantikörper (PL-7) *
Thrombozyten-Autoantikörper *
Thyreoglobulin-Autoantikörper (TG-AK)
Thyreoideaperoxidase-Autoantikörper (TPO)
Titin-Autoantikörper *
Topoisomerase I-Autoantikörper *
Transglutaminase-Autoantikörper (IgA, IgG) *
TSH-Rezeptor-Autoantikörper (TRAK)
Tubulus-Basalmembran-Autoantikörper *
Tyrosinkinase-Autoantikörper (MuSK) *
s. Thrombo…
s. TG-AK
s. TPO-AK
s. TRAK
U
U1-70K-Autoantikörper *
U1-A-Autoantikörper *
U1-C-Autoantikörper *
V
VGCC-Autoantikörper *
VGKC-Autoantikörper *
W
Wärmeagglutinine *
Z
Zellkern-Autoantikörper (ANA) *
Zentromeren-Autoantikörper *
Zinkfinger 4-Protein-Autoantikörper *
Zinktransporter 8-Autoantikörper *
Die Möglichkeit weitere Autoantikörper zu bestimmen - bitte im Labor erfragen.
Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom
Typ I *[ POLYENDOKRINES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1, PGA1,
POLYGLANDULÄRES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse im AIRE- Gen bei
Verd. a. Autoimmun-Polyendokrino-pathieCandidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom Typ
107
Autoimmun-Polyendokrinopathie-Candidiasis-Ektodermal-dystrophie-Syndrom
Typ I *[ POLYENDOKRINES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1, PGA1,
POLYGLANDULÄRES AUTOIMMUN-SYNDROM TYP 1]
Methode: Amplifizierung der 2 Exons des AIREGens mit anschließender SequenzanalyseI
Indikation: chronische mukocutane Candidiasis in Verbindung mit Endokrinopathien.
Azoospermie *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Nachweis von Mikrodeletionen im
AZF- Gen des Y- Chromosoms bei Azoo- und
ausgeprägter Oligozoospermie
Methode: Multiplex- PCR aus den Regionen
AZFA, AZFB, AZFC des Y- Chomosoms und
Deletionsnachweis mittels Agarosegelelektrophorese
Indikation: Idiopathische Azoo- Oligozoospermie
108
B
B- LYMPHOZYTEN *
s. Lymphozyten- Differenzierung
BABESIA MICROTI- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: IFT
IgG < 1 : 16
IgM < 1 : 20
Indikation: Protozoenerkrankung, die durch Zecken übertragen wird. In Europa meistens durch B.
divergens. Eine Parasitämie kann auch nach Ausheilung noch über Monate bis Jahre bestehen.
BACILLUS SUBTILIS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: exogene allergische
Waschmittelherstellung.
Alveolitis,
Holzstaublunge,
Sequiose,
Zellstoffverarbeitung,
BACLOFEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BARBITURATE im Urin
Material :
Referenz :
10 ml Urin
Negativ
Methode: EIA
Cut-off: 200 µg/L
Bestätigung: GC/MS *
s. auch Drogenanalytik
Nachweiszeit: sehr unterschiedlich
kurz wirksame Barbiturate: 1-2 Tage
lang wirksame Barbiturate: 14 - 21 Tage
Indikation: Drogenscreening
BARIUM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Serum
s. Befund
2 ml Urin
Methode: ICP/MS
109
BARTONELLA HENSELAE- AK *
Material :
Referenz :
1 mL Serum
IgG < 1: 64
IgM < 1: 20
s. Rochalimaea henselae- AK
Indikation: Verdacht auf Katzenkratzkrankheit (einseitige regionäre Lymphadenitis, evtl. Kopfschmerzen,
Gliederschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeitsgefühl, Arthralgien, Exantheme, Thrombozytopenie,
Parotisschwellung). Bei Immunsupprimierten können Bartonellen die bazilläre Angiomatose verursachen.
BARTONELLA QUINTANA- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG < 1:64
Methode: IFT
IgM < 1:20
Indikation: Verdacht auf Wolhynisches Fieber (Fieberschübe von 3-5 Tagen, Cephalgien, Arthralgien)
BARTONELLA QUINTANA /HENSELAE- PCR *
Material :
Referenz :
Biopsat , Wundabstrich
negativ
Indikation: Verdacht auf Bartonellose, Katzenkratzkrankheit, bazilläre Angiomatose
BENCE- JONES- PROTEIN (qualitativ und quantitativ *) [LEICHTKETTEN]
Material :
Referenz :
20 ml Urin
1 ml Serum
qualitativ: nicht nachweisbar
Serum (quantitativ):
Methode: Nephelometrie
freie λ- Leichtketten: 5.71-26.3 mg/L
freie κ- Leichtketten: 3.3-19.4 mg/L
κ/λ- Quotient (Serum): 0.26-1.65
Urin:
freie λ- Leichtketten: nicht nachweisbar
freie κ- Leichtketten: nicht nachweisbar
κ/λ- Quotient (Urin) : 2,0-10.4
Indikation : Plasmozytom, Immunozytom, chronisch lymphatische Leukämien
Die quantitative Bestimmung der freien Leichtketten im Serum ist eine wichtige Ergänzung in der
Diagnostik des Multiplen Myeloms. Über 90 % der Multiplen Myelome sezernieren neben dem intakten
Immunglobulin auch freie Leichtketten, deren Konzentration mit dem Krankheitsverlauf korreliert und sich
110
aufgrund der kurzen HWZ (Stunden) gut als Therapiemonitoring eignet. Darüber hinaus lassen sich durch
ihre Bestimmung ca. 80-90 % der nicht- sekretorischen Myelome (2-3 %) sowie die Leichtkettenmyelome
(10-15 %) erfassen. Bei der Leichtketten- Amyloidose (bis zu 10 % der Multiplen Myelome) sind die
aggregierten Leichtketten nicht im Urin nachweisbar. Der Nachweis ist hier aber bei über 50 durch die
Bestimmung der freien Leichtketten im Serum möglich. Da die Ausscheidung monoklonaler Leichtketten
nur eine Überläufproteinuie ist, korreliert die Serumkonzentration - abhängig von Erkrankungsstadium und
Nierenfunktion - in der Regel besser mit der Produktionsrate als die Ausscheidung im Urin.
Bence- Jones- Proteinurien können zu Nierenschäden führen. Neben einer renal- benignen (nur
Paraproteinurie) kommen glomerulosklerotische (zusätzlich Mischproteinurie) und tubulotoxische Verläufe
vor. Die vermehrte Ausscheidung polyklonaler Leichtketten spricht für eine gestörte tubuläre
Rückresorption, hat aber offensichtlich keine Bedeutung.
↑ Plasmozytom, osteogenes Sarkom , Osteomalacie, Knochenmetastase, Leukämie, Empyem,
Nephropathie, Polyzythaemia vera, M. Waldenström
BENPERIDOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
BENZBROMARON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BENZODIAZEPINE IM URIN
Material :
Referenz :
10 ml Urin
Negativ
Nachweis von Flunitrazepam (Rohypnol) bitte
gesondert anfordern.
Methode: CEDIA
Cut-off: 200 µg/L
Nachweiszeit: sehr unterschiedlich
Bestätigung: GCMS *
s. auch Drogenanalytik
kurz wirksam: 1-2 Tage
lang wirksam: 3 Tage nach therapeutischer Dosis,
4 – 6 Wochen nach Langzeiteinnahme
Indikation: Drogenscreening, Verdacht auf Missbrauch
111
Von der großen Zahl der im Handel befindlichen Benzodiazepine erscheinen im Urin meistens die
konjugierten Abbauprodukte. Bei dem von uns eingesetzten Testverfahren erfolgt deshalb für eine höhere
Sensitivität eine Vorbehandlung des Urins mit β- Glukuronidase. Trotzdem lassen sich einige
Benzodiazepine mit einem EIA schwer nachweisen - insbesondere Benzodiazepine, die schon in sehr
geringen Konzentrationen wirksam sind (z.B. Flunitrazepam) -, in diesem Fall ist eine diffenzierte Analytik
mittels GCMS sinnvoll.
BENZOL *
Material :
Referenz :
2 ml Blut. Bitte Rollrandröhrchen anfordern
Benzol im Blut: < 1,0 µg/L
Metabolit im Urin (10 ml Urin):
s. Muconsäure (t,t)
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
Vorkommen: Benzin, Autoabgase, Chlorbenzole, Alkylbenzole, Nitrobenzole, Anilinfarbstoffe, Phenol,
Styrol, Kunststoffe, Insektizide.
Stoffwechsel: Nach Aufnahme über Gastrointestinaltrakt, Lunge oder Haut werden ca. 60 % metabolisiert
und oxidativ über das Epoxid zu Phenol, Hydrochinon, Brenzkatechin, S- Phenylmerkaptursäure, transtrans-Muconsäure u.a. abgebaut. Die Ausscheidung erfolgt entweder unverändert oder als Phenol über
die Lunge oder überwiegend als Phenolsulfat im Urin.
Symptome: akut: Kopfschmerzen, Rauschzustand, Schleimhautreizung, Übelkeitsgefühl, Erbrechen,
Schwindel, Bewusstlosigkeit, Atemlähmung.
chronisch: Abgeschlagenheit, Schwindel, Schädigung der Haematopoese, Hepato- und
Nephropathie, Herzrhythmusstörungen. Benzol ist ein Karzinogen.
BERRY- TEST [Toluidinblau- Suchtest] *
[MUKOPOLYSACCHARIDE]
Material :
Referenz :
5 ml Urin
negativ
Indikation: Verdacht auf Mukopolysaccharidose
Suchtest auf Mukopolysaccharide. Falsch positive, aber auch gelegentlich falsch negative Ergebnisse
können insbesondere bei Erwachsenen vorkommen. Ein positiver Test ist immer Anlass für eine
quantitative Analyse mit eventueller Fraktionierung.
↑ M. Hurler (Typ Ia), M. Scheie (Typ Ib), M. Hunter (Typ II), M. Sanfilippo (Typ III), M. Morquio (Typ IV), βGlukuronidase- Mangel- Mukopolysaccharidose (Typ V), Maroteaux- Lamy- Syndrom (Typ VI),
Chondroitin- 4-Sulfat- Mukopolysaccharidose (Typ VII)
BERUFSALLERGENE *
s. RAST
BERYLLIUM *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
2 ml Urin
Methode: ICP/MS
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
112
BETAXOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BEZAFIBRAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BILHARZIOSE
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
Stuhlprobe
Methode: Mikroskopie
Mehrfache Urin- und Stuhluntersuchungen sind
zu empfehlen.
Körperliche Bewegung vor der Probenabgabe
kann die Eiausscheidung fördern.
Urin, der nicht innerhalb von 2 Stunden
untersucht werden kann, sollte 1 ml 37 % iges
Formalin pro 100 ml Urin zugegeben werden.
s. Schistosomen- AK
Die Bilharziose manifestiert sich überwiegend als Blasenbilharziose (Hämaturie, Proteinurie) oder
Darmbilharziose (Darmulcerationen, Blutbeimengungen). Der Nachweis der Eier erfolgt mikroskopisch im
Urin bzw. Stuhl. In der 3-monatigen Präpatenzzeit, in der noch keine Eier ausgeschieden werden, ist ein
serologischer Nachweis möglich.
BILIRUBIN DIREKT
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma. Vor Licht schützen,
Hämolyse und lipämische Proben vermeiden.
Methode: Photometrie
bis 0.2 mg/dl
Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus
113
↑ Dubin- Johnson- Syndrom, Rotor- Syndrom, akute Virushepatitis, Fettleber, Leberzirrhose,
intrahepatische Cholestase, Rhabdomyolyse, extrahepatische Cholestase, extrahepatische
Gallengangsatresie
BILIRUBIN GESAMT
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma. Vor Licht schützen,
Hämolyse vermeiden.
1 Tag
2 Tage
3 Tage
4.-6.Tage
Kinder > 1Monat
< 8,7 mg/dL
< 11,3 mg/dL
< 12,7 mg/dL
< 12,6 mg/dL
0,2-1,0 mg/dL
Erwachsene
0,1-1,2 mg/dL
Methode: Photometrie
mg/dl x 17.1 = µmol/L
Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus
↑ Hepatitis, Cholestase, Leberzirrhose, Leberabszess, Cholangitis, Cholangiolitis, Leberdystrophie akute,
Leberzerfallskoma, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche, Anämie hämolytische, Verschlussikterus, M.
Weil, Peritonitis, Bleiintoxikation, Fruktoseintoleranz, Mukoviszidose, Fettleber, Lebermetastase
BILIRUBIN INDIREKT
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Vor Licht schützen, Hämolyse
vermeiden.
< 0,20 mg/dL
mg/dl x 17.1 = µmol/L
Indikation: Diagnose, DD und Verlaufsbeurteilung des Ikterus
↑ Ikterus juvenilis intermittens, Gilbert- Syndrom, Crigler- Najjar- Syndrom, Lucey- Driscoll- Syndrom,
korpuskuläre hämolytische Anämien, extrakorpuskuläre hämolytische Anämien, Ikterus neonatorum, M.
hämolyticus neonatorum, Rh- Inkompatibilität, AB0- Inkompatibilität
BILIRUBIN- UDP- glucuronosyl-TRANSFERASE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung der
kodierenden Exons 1-5
Indikation: Verdacht auf Medikamentenintoxikation und Auftreten unerwarteter Nebenwirkungen bei z. B.
Gabe von Didanosin, Lamivudin, Lamotrigin, Nevirapin, Paracetamol, Propofol, Stavudin.
BIOTIN *
[VITAMIN H]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
10 ml Urin
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Biotinmangel (Glossitis, Depression, trockene schuppige Dermatitis, Anorexie,
Erbrechen, Übelkeit, seborrhoische Dermatitis bei Säuglingen), Gravidität, Alkoholismus
114
BIPERIDEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BISOPROLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BLASTOCYSTIS HOMINIS
Material :
Referenz :
2 g Stuhl
negativ
positive Befunde werden in 25 % der Stühle gesunder
Personen gefunden.
Eine ursächliche Beteiligung von Blastocystis an Darmstörungen hat sich bisher nicht sicher nachweisen
lassen.
BLEI IM EDTA- BLUT [anorganisch] *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut
in µg/dl
Frauen: < 7
Männer: < 9
BAT-Wert:
40
BAT-Wert f.Frauen < 45 J.: 30
Indikation: Bleiintoxikation, Überwachung bleiexponierter Personen, Abschätzung der Bleibelastung des
Organismus.
Vorkommen: Antiklopfmittel, Additive in Ölfarben, PVC- Stabilisatoren, Kohlekraftwerke, Hüttenbetriebe,
Mennige, Bleiakkumulatoren, Müllverbrennungsanlagen.
Stoffwechsel: Aufnahme über Lunge und Gastrointestinaltrakt. Ausscheidung überwiegend über Stuhl.
Speicherung in Erythrozyten, Knochen, Leber, Herz, Niere, Lunge und Hirn. Hemmung der PBGSynthase mit Anstieg der Delta- Aminolaevulinsäure (> 20 mg/L) im Urin.
Symptome: akut: Erbrechen, Koliken, Hämolyse, Nierenversagen, Enzephalopathie, Atemstörungen.
Chronisch: Abgeschlagenheit, hypochrome Anämie mit Anisozytose, Poikilozytose und basophiler
Tüpfelung, neurologische Störungen, Streckerschwäche der Gebrauchshand, Kopfschmerzen,
115
↑ Bleiintoxikation
BLEI IM URIN *
Material :
Referenz :
10 ml vom 24-h- Urin
Erwachsene: < 30 µg/L
↑ Bleiintoxikation
BLUT IM STUHL [Hämoccult]
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
negativ (< 2 ml Blut/150 g Stuhl/d)
Der Test wird nicht durch Eisengabe beeinflusst.
s. auch M2- PK
Indikation: Screening bei symptomlosen Patienten als Darmkrebsvorsorge, z.A. entzündlicher oder
maligner Darmbeschwerden, unklare Blutverluste
Für die Stuhlproben erhält der Patient 3 Testbriefchen mit 6 Spateln. Die Testbriefchen können vom Labor
bezogen werden. Pro Tag wird auf jeweils eines der Testbriefchen etwas Stuhl aufgestrichen. Es sind
dafür zwei Einstreichstellen vorgesehen. Dieser Vorgang ist an den beiden darauf folgenden Tagen (= 6
Proben pro Patient) zu wiederholen, da Blutungen manchmal nur sporadisch auftreten und das Blut sich
außerdem nicht gleichmäßig im Stuhl verteilt.
3 Tage vor der ersten Stuhlentnahme keine rohen oder halbrohen Fleisch- und Wurstwaren, keine
Blutwurst, keine Bananen, Tomaten, Rüben, Rettiche und Paprika verzehren. Günstig ist eine
schlackenreiche Kost: Gemüse, Backobst, Nüsse, Haferflocken, Vollkornbrot. Hühnerfleisch und Fisch
sind erlaubt. Glukokortikoide, ASS, Antiphlogistika, Cumarinderivate können zu gastrointestinalen
Blutungen führen. Vitamin C kann zu falsch negativen Untersuchungen führen.
Ein negativer Test schließt ein Karzinom nicht aus. Ein positiver Test muss weitere Untersuchungen
(Inspektion, digitale Untersuchung, Coloskopie, Gastroskopie, Dünndarmuntersuchungen) veranlassen.
BLUTBILD
Material :
3 ml EDTA- Blut
Referenz:
Referenzwerte: siehe Tabelle
Inhalt des Röhrchens nach Entnahme durch
Schwenken gut durchmischen.
Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur
korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern.
Indikation:
Basisdiagnostik
Kleines Blutbild:
Leuko, Ery, Hb, Hk, MCH, MCHC, MCV, EVB, Thrombo
Großes Blutbild:
Parameter des kleinen Blutbilds plus Automaten-Differentialblutbild plus in Prozentwerten Neu, Lym,
Mono, Eo, Baso und als Absolutwerte NeuA, LymA, MonoA, EoA, BasoA
116
Manuelle mikroskopische Differenzierung:
Anmerkung: Die mikroskopische Differenzierung wird von uns automatisch durchgeführt, wenn beim
großen Blutbild Auffälligkeiten bestehen. Sie brauchen deshalb auf den Auftragsscheinen nur bei sehr
seltenen Indikationen „Differentialblutbild mikr.“ zusätzlich ankreuzen.
Untersucht wird u.a. auf: atypische Lymphozyten, Plasmazellen, lymphatische Reizformen, Blasten,
Promyelozyten, Metamyelozyten, Myelozyten, Stabkernige und Segmentkernige
Referenzwerte zum roten Blutbild :
Verfahren
Low
High
Einheit1
9,9
9,0
8,1
8,1
7,2
6,6
6,6
6,0
5,4
5,1
4,8
4,5
4,2
3,9
3,6
28,2
24,3
21,6
20,4
19,2
16,2
15,6
15,0
13,8
12,9
12,0
11,4
10,8
10,2
10,5
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
LEU
Referenzwert
Leukozyten
1 Tag
9,9-28,2
3 Tage
9,0-24,3
7 Tage
8,1-21,6
14 Tage
8,1-20,4
1 Monat
7,2-19,2
3 Monate
6,6-16,2
1 Jahr
6,6-15,6
2 Jahre
6,0-15,0
4 Jahre
5,4-13,8
6 Jahre
5,1-12,9
12 Jahre
4,8-12,0
15 Jahre
4,5-11,4
18 Jahre
4,2-10,8
65 Jahre
3,9-10,2
100 Jahre
3,6-10,5
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
ERY
Erythrozyten
Nabelschnurblut 3,6-5,75
3 Tage
4,1-6,25
14 Tage
3,9-6,05
1 Monat
3,5-5,5
3 Monate
3,1-4,75
6 Monate
3,3-4,75
2 Jahre
3,7-5,15
6 Jahre
3,85-5,15
12 Jahre
3,95-5,25
15 Jahre
4,1-5,55
15 Jahre
3,9-5,15
18 Jahre
4,2-5,65
18 Jahre
3,9-5,15
50 Jahre
4,3-5,75
50 Jahre
3,9-5,15
65 Jahre
4,3-5,75
65 Jahre
3,9-5,2
100 Jahre
4,0-5,65
100 Jahre
3,85-5,2
3,60
4,10
3,90
3,50
3,10
3,30
3,70
3,85
3,95
4,10
3,90
4,20
3,90
4,30
3,90
4,30
3,90
4,00
3,85
5,75
6,25
6,05
5,50
4,75
4,75
5,15
5,15
5,25
5,55
5,15
5,65
5,15
5,75
5,15
5,75
5,20
5,65
5,20
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
T/L
Hämoglobin
Nabelschnurblut 13,2-20,70
3 Tage
14,2-21,70
14 Tage
13,2-20,20
13,2
14,2
13,2
20,7
21,7
20,2
g/dl
g/dl
g/dl
HB
HB
HB
Geschlecht Alter bis
M
W
M
W
M
W
M
W
M
W
117
Verfahren
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HB
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
HK
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
MCH
118
Low
10,7
9,4
9,4
10,2
10,7
11,2
12,5
13,0
12,0
13,5
12,0
12,0
12,5
11,8
High
17,2
14,6
13,4
13,4
13,9
14,6
16,0
16,6
15,4
17,2
15,4
15,6
17,2
15,8
Einheit1
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
Hämatokrit
Nabelschnurblut 0,470-0,580
3 Tage
0,440-0,660
14 Tage
0,410-0,640
1 Monat
0,310-0,540
2 Monate
0,280-0,435
6 Monate
0,290-0,405
2 Jahre
0,315-0,405
6 Jahre
0,325-0,415
12 Jahre
0,340-0,435
15 Jahre
0,365-0,475
18 Jahre
0,380-0,490
18 Jahre
0,355-0,450
65 Jahre
0,395-0,505
50 Jahre
0,355-0,450
65 Jahre
0,355-0,455
100 Jahre
0,370-0,490
100 Jahre
0,350-0,455
0,470
0,440
0,410
0,310
0,280
0,290
0,315
0,325
0,340
0,365
0,380
0,355
0,395
0,355
0,355
0,370
0,350
0,580
0,660
0,640
0,540
0,435
0,405
0,405
0,415
0,435
0,475
0,490
0,450
0,505
0,450
0,455
0,490
0,455
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
L/L
MCH
Nabelschnurblut 33,0-41,0
3 Tage
31,5-39,5
14 Tage
30,0-39,0
1 Monat
27,5-36,5
2 Monate
26,0-35,0
3 Monate
26,0-33,0
6 Monate
24,5-33,0
1 Jahr
23,0-31,5
2 Jahre
23,5-31,0
4 Jahre
24,0-31,0
6 Jahre
24,5-31,0
12Jahre
25,0-31,5
15 Jahre
26,0-32,5
18 Jahre
26,5-33,0
65 Jahre
27,0-33,5
100 Jahre
27,0-34,0
33,0
31,5
30,0
27,5
26,0
26,0
24,5
23,0
23,5
24,0
24,5
25,0
26,0
26,5
27,0
27,0
41,0
39,5
39,0
36,5
35,0
33,0
33,0
31,5
31,0
31,0
31,0
31,5
32,5
33,0
33,5
34,0
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
pg
Geschlecht Alter bis
1 Monat
2 Monate
6 Monate
2 Jahre
6 Jahre
12 Jahre
M
15 Jahre
M
18 Jahre
W
18 Jahre
M
65Jahre
W
50 Jahre
W
65 Jahre
M
100 Jahre
W
100 Jahre
M
M
W
M
W
W
M
W
Referenzwert
10,7-17,20
9,4-14,60
9,4-13,40
10,2-13,40
10,7-13,90
11,2-14,60
12,50-16,00
13,00-16,60
12,00-15,40
13,50-17,20
12,00-15,40
12,00-15,60
12,50-17,20
11,80-15,80
Verfahren
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
MCHC
Referenzwert
MCHC
Nabelschnurblut 30,0-35,5
3 Tage
29,5-36,0
14 Tage
29,0-35,5
3 Monate
29,0-35,0
6 Monate
29,5-35,0
2Jahre
30,0-35,0
4 Jahre
30,0-35,5
6 Jahre
31,0-36,0
100 Jahre
31,5-36,0
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
MCV
Nabelschnurblut 101,0-124,0
3 Tage
96,0-124,0
14 Tage
91,0-124,0
1 Monat
86,0-118,0
2 Monate
80,0-111,0
3 Monate
80,0-103,0
6 Monate
76,0-103,0
2 Jahre
72,0-93,0
4 Jahre
73,0-91,0
6 Jahre
74,0-89,0
12Jahre
76,0-91,0
15 Jahre
78,0-93,0
18 Jahre
79,0-96,0
65 Jahre
80,0-99,0
100 Jahre
80,0-101,0
EVB
Geschlecht Alter bis
Low
High
Einheit1
30,0
29,5
29,0
29,0
29,5
30,0
30,0
31,0
31,5
35,5
36,0
35,5
35,0
35,0
35,0
35,5
36,0
36,0
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
g/dl
101,0
96,0
91,0
86,0
80,0
80,0
76,0
72,0
73,0
74,0
76,0
78,0
79,0
80,0
80,0
124,0
124,0
124,0
118,0
111,0
103,0
103,0
93,0
91,0
89,0
91,0
93,0
96,0
99,0
101,0
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
fl
15,0
%
490,0
520,0
550,0
520,0
490,0
460,0
445,0
415,0
400,0
385,0
370,0
370,0
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
19,1
22,3
15,5
10,7
8,9
8,3
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
Erythrozytäre Verteilungsbreite
11,5-15,0
11,5
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
THRO
Thrombozyten
7 Tage
220,0-490,0
1 Monat
230,0-520,0
6 Monate
240,0-550,0
12 Monate
240,0-520,0
2 Jahre
220,0-490,0
4 Jahre
200,0-460,0
6 Jahre
200,0-445,0
12 Jahre
180,0-415,0
15 Jahre
170,0-400,0
18 Jahre
160,0-385,0
65 Jahre
150,0-370,0
100 Jahre
160,0-370,0
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
Neutrophile Granulozyten absolut
Nabelschnurblut 2,1-19,10
2,1
1 Tag
4,5-22,30
4,5
3 Tage
3,3-15,50
3,3
7 Tage
2,1-10,70
2,1
14 Tage
1,5-8,90
1,5
1 Monat
1,3-8,30
1,3
220,0
230,0
240,0
240,0
220,0
200,0
200,0
180,0
170,0
160,0
150,0
160,0
119
Verfahren
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
NEUA
Geschlecht Alter bis
3 Monate
6 Monate
2 Jahre
4 Jahre
6 Jahre
12 Jahre
18 Jahre
100 Jahre
Referenzwert
1,3-7,90
1,3-8,30
1,5-8,70
1,5-8,50
1,7-8,50
1,70-8,10
1,70-7,90
1,50-7,70
Low
1,3
1,3
1,5
1,5
1,7
1,7
1,7
1,5
High
7,9
8,3
8,7
8,5
8,5
8,1
7,9
7,7
Einheit1
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
LYMA
Lymphozyten absolut
Nabelschnurblut 1,30-10,70
1 Tag
1,80-9,80
3 Tage
1,80-11,20
7 Tage
2,00-12,60
1 Monat
2,20-13,60
3 Monate
2,70-12,60
6 Monate
3,00-12,20
1Jahr
3,20-11,20
2 Jahre
3,00-10,00
4 Jahre
2,20-8,50
6 Jahre
1,80-7,00
12 Jahre
1,50-6,00
18 Jahre
1,20-5,00
65 Jahre
1,10-4,50
100 Jahre
1,10-4,00
1,3
1,8
1,8
2,0
2,2
2,7
3,0
3,2
3,0
2,2
1,8
1,5
1,2
1,1
1,1
10,7
9,8
11,2
12,6
13,6
12,6
12,2
11,2
10,0
8,5
7,0
6,0
5,0
4,5
4,0
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
MONOA
Monozyten absolut
Nabelschnurblut 0,10-3,50
1 Tag
0,20-2,70
14 Tage
0,20-2,50
1 Monat
0,20-2,30
3 Monate
0,25-1,90
6 Monate
0,25-1,70
1 Jahr
0,20-1,45
2 Jahre
0,15-1,20
4 Jahre
0,10-1,10
6 Jahre
0,10-1,00
15 Jahre
0,10-0,95
100 Jahre
0,10-0,90
0,10
0,20
0,20
0,20
0,25
0,25
0,20
0,15
0,10
0,10
0,10
0,10
3,5
2,7
2,5
2,3
1,9
1,7
1,45
1,2
1,1
1,0
0,95
0,90
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
EOA
Eosinophile Granulozyten absolut
Nabelschnurblut 0,05-1,80
0,05
1 Tag
0,03-1,10
0,03
3 Tage
0,03-1,00
0,03
7 Tage
0,04-1,00
0,04
14 Tage
0,05-1,00
0,05
1 Monat
0,05-0,95
0,05
3 Monate
0,05-0,90
0,05
6 Monate
0,05-0,85
0,05
1 Jahr
0,05-0,80
0,05
2 Jahre
0,03-0,70
0,03
6 Jahre
0,02-0,75
0,02
1,8
1,1
1,0
1,0
1,0
0,95
0,90
0,85
0,80
0,70
0,75
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
120
Verfahren
EOA
EOA
EOA
EOA
BASOA
BASOA
BASOA
BASOA
Geschlecht Alter bis
12 Jahre
15 Jahre
18 Jahre
100 Jahre
1 Tag
3 Tage
14 Tage
100 Jahre
Referenzwert
0,02-0,70
0,02-0,65
0,02-0,55
0,02-0,50
0,0-0,35
0,0-0,30
0,0-0,25
0,0-0,20
Low
0,02
0,02
0,02
0,02
0,0
0,0
0,0
0,0
High
0,70
0,65
0,55
0,50
0,35
0,30
0,25
0,20
Einheit1
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
G/L
32,0
29,0
26,0
22,0
17,0
17,0
19,0
22,0
25,0
28,0
33,0
36,0
39,0
42,0
74,0
66,0
62,0
62,0
57,0
60,0
63,0
63,0
68,0
71,0
74,0
77,0
77,0
77,0
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
NEU
Neutrophile Granulozyten
1 Tag
32,0-74,0
3 Tage
29,0-66,0
7 Tage
26,0-62,0
14 Tage
22,0-62,0
2 Monate
17,0-57,0
6 Monate
17,0-60,0
1 Jahr
19,0-63,0
2 Jahre
22,0-63,0
4 Jahre
25,0-68,0
6 Jahre
28,0-71,0
12 Jahre
33,0-74,0
15 Jahre
36,0-77,0
18 Jahre
39,0-77,0
100 Jahre
42,0-77,0
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
LYM
1 Tag
3 Tage
14 Tage
1 Monat
6 Monate
1 Jahr
2 Jahre
4 Jahre
6 Jahre
12 Jahre
15 Jahre
100 Jahre
Lymphozyten
18,0-44,0
22,0-52,0
26,0-56,0
30,0-60,0
30,0-65,0
30,0-67,0
32,0-63,0
28,0-59,0
25,0-55,0
22,0-51,0
20,0-47,0
20,0-44,0
18,0
22,0
26,0
30,0
30,0
30,0
32,0
28,0
25,0
22,0
20,0
20,0
44,0
52,0
56,0
60,0
65,0
67,0
63,0
59,0
55,0
51,0
47,0
44,0
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
MONO
1 Tag
3 Tage
14 Tage
1 Monat
2 Monate
6 Monate
1 Jahr
2 Jahre
4 Jahre
15 Jahre
18 Jahre
100 Jahre
Monozyten
3,0-14,0
3,0-15,0
3,5-17,5
2,5-17,0
2,5-15,0
2,0-13,5
2,0-12,0
1,5-10,5
1,5-9,0
1,5-8,5
1,5-9,0
2,0-9,5
3,0
3,0
4,0
3,0
3,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
14,0
15,0
18,0
17,0
15,0
14,0
12,0
11,0
9,0
9,0
9,0
10,0
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
121
Verfahren
Geschlecht Alter bis
Referenzwert Low
High
Einheit1
EO
EO
EO
EO
EO
EO
EO
EO
Eosinophile Granulozyten
1 Tag
0,0-5,0
3 Tage
0,0-5,5
7 Tage
0,0-6,5
1 Monat
0,0-7,0
2 Monate
0,0-6,0
6 Monate
0,0-5,5
4 Jahre
0,0-5,0
100 Jahre
0,0-5,5
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
5,0
6,0
7,0
7,0
6,0
6,0
5,0
6,0
%
%
%
%
%
%
%
%
BASO
BASO
BASO
BASO
BASO
Basophile Granulozyten
1 Tag
0,0-2,25
3 Tage
0,0-2,00
14 Tage
0,0-1,75
4 Jahre
0,0-1,50
100 Jahre
0,0-1,75
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
2,0
2,0
2,0
2,0
2,0
%
%
%
%
%
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
RETI
2 Tage
4 Tage
7 Tage
1Monat
2 Monate
3 Monate
6 Monate
1 Jahr
12 Jahre
18 Jahre
100 Jahre
20,0
16,0
10,0
6,0
7,0
7,0
7,0
6,0
5,0
5,0
5,0
60,0
46,0
32,0
24,0
32,0
30,0
27,0
24,0
22,0
21,0
20,0
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
‰
RETIHB
Retikulozyten- Hamoglobin
100 Jahre
28,5-34,5
28,5
34,5
pg
Retikulozyten
20,0-60,0
16,0-46,0
10,0-32,0
6,0-24,0
7,0-32,0
7,0-30,0
7,0-27,0
6,0-24,0
5,0-22,0
5,0-21,0
5,0-20,0
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
SEGM
Segmentkernige Granulozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
32,0-71,0
32,0
71,0
3 Tage
27,0-66,0
27,0
66,0
7 Tage
24,0-61,0
24,0
61,0
14 Tage
19,0-55,0
19,0
55,0
1 Monat
17,0-55,0
17,0
55,0
1 Jahr
17,0-53,0
17,0
53,0
2 Jahre
20,0-56,0
20,0
56,0
4 Jahre
23,0-59,0
23,0
59,0
6 Jahre
26,0-64,0
26,0
64,0
12 Jahre
31,0-67,0
31,0
67,0
15 Jahre
34,0-70,0
34,0
70,0
18 Jahre
37,0-70,0
37,0
70,0
100 Jahre
40,0-70,0
40,0
70,0
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
STAB
STAB
Stabkernige Granulozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
0,0-22,0
0,0
22,0
3 Tage
0,0-17,0
0,0
17,0
%
%
122
Verfahren
STAB
STAB
STAB
STAB
STAB
STAB
STAB
STAB
META
MYE
PROM
Geschlecht Alter bis
7 Tage
1 Monat
3 Monate
1 Jahr
4 Jahre
12 Jahre
15 Jahre
100 Jahre
Referenzwert
0,0-15,5
0,0-14,0
0,0-12,5
0,0-11,0
0,0-10,5
0,0-11,0
0,0-10,5
0,0-10,0
Low
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
High
16,0
14,0
13,0
11,0
11,0
11,0
11,0
10,0
Metamyelozyten (mikroskopische Differenzierung)
2 Tage
0,0-2,0
0,0
2,0
100 Jahre
0,0-1,0
0,0
1,0
Myelozyten (mikroskopische Differenzierung)
100 Jahre
0,0-1,0
0,0
Einheit1
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
1,0
%
Promyelozyten (mikroskopische Differenzierung)
100 Jahre
0,0-1,0
0,0
1,0
%
BLAS
Blasten (mikroskopische Differenzierung)
100 Jahre
0,0-1,0
0,0
1,0
%
ATYP
atypische Lymphozyten (mikroskopische Differenzierung)
100 Jahre
0,0-2,0
0,0
2,0
%
PLASM
Plasmazellen (mikroskopische Differenzierung)
100 Jahre
0,0-1,0
0,0
1,0
%
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
LYMNA
Lymphozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
18,0-44,0
18,0
3 Tage
22,0-52,0
22,0
14 Tage
26,0-56,0
26,0
1 Monat
30,0-60,0
30,0
6 Monate
30,0-65,0
30,0
1 Jahr
30,0-67,0
30,0
2 Jahre
32,0-63,0
32,0
4 Jahre
28,0-59,0
28,0
6 Jahre
25,0-55,0
25,0
12 Jahre
22,0-51,0
22,0
15 Jahre
20,0-47,0
20,0
100 Jahre
20,0-44,0
20,0
44,0
52,0
56,0
60,0
65,0
67,0
63,0
59,0
55,0
51,0
47,0
44,0
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
%
Monozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
3,0-14,0
3,0
3 Tage
3,0-15,0
3,0
14 Tage
3,5-17,5
4,0
1 Monat
2,5-17,0
3,0
2 Monate
2,5-15,0
3,0
6 Monate
2,0-13,5
2,0
1 Jahr
2,0-12,0
2,0
14,0
15,0
18,0
17,0
15,0
14,0
12,0
%
%
%
%
%
%
%
11,0
9,0
%
%
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
MONONA
2 Jahre
4 Jahre
1,5-10,5
1,5-9,0
2,0
2,0
123
Geschlecht Alter bis
15 Jahre
18 Jahre
100 Jahre
EONA
EONA
EONA
EONA
EONA
EONA
EONA
EONA
eosinophile Granulozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
0,0-5,0
0,0
5,0
3 Tage
0,5-5,5
1,0
6,0
7 Tage
0,5-6,5
1,0
7,0
1 Monat
0,5-7,0
1,0
7,0
2 Monate
0,5-6,0
1,0
6,0
6 Monate
0,5-5,5
1,0
6,0
4 Jahre
0,5-5,0
1,0
5,0
100 Jahre
0,5-5,5
1,0
6,0
%
%
%
%
%
%
%
%
basophile Granulozyten (mikroskopische Differenzierung)
1 Tag
0,0-5,0
0,0
5,0
3 Tage
0,5-5,5
1,0
6,0
7 Tage
0,5-6,5
1,0
7,0
1 Monat
0,5-7,0
1,0
7,0
2 Monate
0,5-6,0
1,0
6,0
6 Monate
0,5-5,5
1,0
6,0
4 Jahre
0,5-5,0
1,0
5,0
100 Jahre
0,5-5,5
1,0
6,0
%
%
%
%
%
%
%
%
BASONA
BASONA
BASONA
BASONA
BASONA
BASONA
BASONA
BASONA
1
Referenzwert
1,5-8,5
1,5-9,0
2,0-9,5
Low
2,0
2,0
2,0
High
9,0
9,0
10,0
Einheit1
%
%
%
Verfahren
MONONA
MONONA
MONONA
Million/ µl entspricht T/L (SI-Einheit), Tausend/ µl entspricht G/L (SI-Einheit)
Klassifizierung der Anämien aufgrund des MCV- , MCH- und MCHC- Wertes
(modifiziert nach Bodemann und Thomas)
Erythrozyten- Indices
MCV, MCH, MCHC normal
MCV und MCH erniedrigt
MCHC normal oder erniedrigt
MCV und MCH erhöht
MCHC normal
Klassifikation
Normozytäre und normochrome Anämien, z.B. Hämolyse, Blutverlust, Infektoder Tumoranämien, Knochenmarkhypoplasie, Myelophthise
Mikrozytäre und hypochrome Anämien, z.B. Eisenmangel,
Eisenverwertungsstörung, gelegentlich chronische Erkrankungen,
Thalassämie, Sphaerocytose (MCHC meist erhöht)
Makrozytäre und hyperchrome Anämien, z.B. DNS- Synthesestörungen bei
B12- oder Folsäure- Mangel, Anämie bei Lebererkrankungen, Praeleukämie
Klassifizierung der Anämien aufgrund von MCV- und EVB1- Werten
mikrozytärisozytär
MCV
EVB
erniedr. normal
β- Thalassämia
minor
mikrozytäranisozytär
MCV
EVB
erniedr. erhöht
Eisenmangelanämie
normozytärnormozytärmakrozytärmakrozytärisozytär
anisozytär
isozytär
anisozytär
MCV
EVB
MCV
EVB
MCV
EVB
MCV
EVB
normal normal normal erhöht
erhöht
normal erhöht
erhöht
Anämie
OsteomyeloAplastische
Perniziosa
chronischer
fibrose
Anämie
Erkrankungen
1
EVB(Erythrozytenverteilungsbreite)=Variationskoeffizient der Erythrozytengröße, Maß für die Anisozytose
I Hyporegenerative Anämien ( Retikulozytenzahl niedrig oder niedrig normal)
A Mikrozytäre , hypochrome Anämien (MCV ↓, MCH ↓, MCHC n,↓, Targetzellen, basophile Tüpfelung,
124
Fragmentozyten)
1. Thalassämie
2. Eisenmangelanämie
3. Sideroblastäre Anämie
Hb- Elektrophorese, Heinz- Körper- Nachweis, im KM: ineffektive
Erythropoese ↑, Eisenreserven ↑, Serum- Fe ↑, Fe- Bindungskapazität
↓, Transferrinsättigung ↑, Ferritin ↑
Eisenreserven ↓: Serum- Fe ↓, Fe- Bindungskapazität ↑,
Transferrinsättigung ↓, Ferritin ↓, orale Eisenresorption ↑, anamnestisch
gesteigerter chronischer Blutverlust (Magen- Darmtrakt, Menstruation),
vermehrter Eisenbedarf (Wachstum, Gravidität), Mangel- oder
Fehlernährung, Eisenresorptionsstörungen.
Eisenreserven ↑, Eisenfärbung im KM (Ringsideroblasten), freie
Erythrozytenporphyrine ↑
B Normozytäre, normochrome Anämien (MCV n, MCH n, MCHC n)
1. Chronische Erkrankung MCV n,↓, Leukozyten ↑,n, Diff: z.B. reaktive Linksverschiebung,
allgemeine Entzündungsparameter(CRP etc), Serum- Fe ↓, FeBindungskapazität ↑, Transferrinsättigung ↓, Ferritin n,↑
2. Aplastische Anämie
Retikulozyten ↓, Leukozyten ↓, Thrombozyten ↓, KM: Hypoplasie,
reaktive KM- Veränderungen
3. Myelophthise
Panzytopenie, im Diff patholog. Zellen. Im KM: Verdrängender Prozess,
Fremdzellen, hämatolog. Systemerkrankung
4. akute Blutungsanämie Anamnese, - Anämieentwicklung
C Makrozytäre, hyperchrome Anämien (MCV ↑, MCH ↑, MCHC n)
1. Perniziöse Anämie
Makrozyten, Anisozytose, basophile Tüpfelung, Leuko- und
Thrombopenie, Riesenstäbe, Übersegmentierung, Vit. B12 ↓, LDH ↑,
Intrinsic Faktor- AK positiv, Gastroskopie atrophische Gastritis mit
Hypazidität, im KM: megaloblastäre Reifungsstörung der Hämatopoese
2. Folsäuremangelanämie
Blutbild s.o., Folsäure ↓, LDH ↑
3. Myelodyspl. Syndrom Anämie und/oder Leukopenie und/oder Thrombopenie, Myeloblasten
II. Hyperregeneratorische (meist hämolytische) Anämien (Retikulozytenzahl erhöht)
IIa Coombs- Test- negative Anämien
A) Extrakorpuskuläre Hämolyse
1. Mechanisch bedingte und
z.B. Herzklappenprothese, Tumor, Hypersplenismus
mikroangiopathische Anämien
Marschhämoglobinurie, HUS, thrombotischthrombozytopenische Purpura, akute Glomerulonephritis,
Eklampsie etc. ,Fragmentozyten im Ausstrich, intravasale
Gerinnung mit Verbrauch
2. Chemisch- toxische Hämolyse
z.B. Schlangengifte, Verbrennungen, Saponine, M. Wilson,
Zieve Syndrom, Urämie etc.. Heinz- Körper- Test positiv,
Met- Hb nachweisbar, basophile Tüpfelung, freie
Erythrozytenporphyrine↑, Blei, Kupfer, Coeruloplasmin evtl. ↑
3. infektiös- toxische Hämolyse
z.B. Malaria und andere parasitäre Erkrankungen,
Clostridien, Salmonellen etc. Blutausstrich, dicker Tropfen,
Erregerdiagnostik
B) Korpuskuläre Hämolyse
1. Sphärozytose
2. Nichtsphärozytäre
3. Hämoglobinopathien
Im Ausstrich Kugelzellen, Osmotische Resistenz ↑, MCV ↓, MCHC ↑,
Splenomegalie. Weitere angeborene Anomalien: Elliptozytose,
Stomatozytose
Erythrozytenenzyme: Glukose- 6- Phosphatdehydrogenase, angeb.
hämolyt. Anämie, Pyruvatkinase etc. vermindert, positive
Medikamentenanamnese, Favismus
Sichelzelltest positiv, Hb- Elektrophorese pathologisch
125
4. Paroxysmale nächtliche
Hämosiderin und Hb im Urin positiv, Ham- Test positiv, Eisenreserven
↓, Hämoglobinurie Leukozytenzahl ↓
5. Akanthozytose
Im Ausstrich Akanthozyten, a- β- Lipoproteinämie
II b Coombs- Test- positive Anämien
A) Hämolyse durch Isoantikörper
1.Transfusionszwischenfall bei
ABO- Inkompatibilität,
Erythroblastosis fetalis
B) Autoimmunhämolytische Anämien
1. Hämolyse vom Wärmetyp
2. Paroxysmale
Kältehämoglobinurie
C) Kälteagglutininkrankheit
Positiver Coombstest, Intravasale Hämolyse, extravasale
Hämolyse, , Bilirubin ↑
Positiver Coombs- Test(IgG- ; selten IgM- und
Komplementanlagerung), extravasale Hämolyse
Positiver Coombs- Test(Komplement, seltener IgG- oder IgMAnlagerung), bithermischer Antikörper Donath- Landsteiner
Positiver Coombstest (IgG- und Komplementanlagerung),
kältepositiver indirekter Coombs- Test
D) Medikamenteninduzierte, hämolytische Anämie
Positiver Coombstest, Medikamentenanamnese
BLUTBILD: ERYTHROZYTEN
Beurteilung der Erythrozyten, durch die Berechnung der Erythrozytenkonstanten:
MCV= mittleres Zellvolumen in fl
MCH= mittlerer zellulärer Hämoglobingehalt in pg
MCHC= mittlere zelluläre Hämoglobinkonzentration in g/dl
zur Differenzierung von Anämien.
BLUTBILD: EVB
Berechnungsparameter:
EVB (Erythrozytenverteilungsbreite): ein Maß für erythrozytäre Anisocytose,
Referenzbereich 11.5-14.5 %
BLUTBILD: MCH
Berechnungsparameter:
MCH = HbE = Mittlerer corpuskulärer Haemoglobingehalt des Einzelerythrozyten
Hb (g/dl) x 10
MCH = ------------------- [pg]
Erys (Mill/µl)
BLUTBILD: MCHC
Berechnungsparameter:
MCHC = mittlere korpuskuläe Hämoglobinkonzentration
Hb (g/dl) x 100
MCHC = ---------------------------------- [g Hb/dl Erythrozyten]
Haematokrit (Vol %)
126
BLUTBILD: MCV
Berechnungsparameter:
MCV = mittleres corpuskuläres Volumen des Einzelerythrozyten
HK (Haematokrit) x 10
MCV = ----------------------------- [fl]
Erys (Mill/µl)
BLUTBILD: NEUTROPHILE GRANULOZYTEN
> 500/µl Stäbe oder > 10.000 Neutrophile/µl = 80 % Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion
> 500/µl Stäbe und < 10.000 Neutrophile/µl = Infektion mit gramnegativen Keimen wahrscheinlich
< 500/µl Stäbe und > 10.000 Neutrophile/µl = Infektion mit grampositiven Keimen wahrscheinlich
Neutrophilenwerte < 1500 / µl sind pathologisch, wobei bei Werten < 500 /µl die Gefahr für gravierende
Infektionen stark ansteigt.
BLUTGRUPPE
Material :
Referenz :
7,5 ml EDTA- Blut
s. Befund
Blutgruppenbestimmungen erfolgen nur, wenn
das Röhrchen mit Namen, Vornamen und Geburtsdatum beschriftet ist.
Bitte gesonderte Röhrchen!
Analytik am Standort Eutin!
Methode: direkter Agglutinationstest
Indikation: Bestimmung von Blutgruppe ABO, Rh-Faktor und weiterer Rh-Merkmalen (Rh-Formel), Kell,
irreguläre Antikörper/ erythrozytäre Antikörper sowie deren Differenzierung, Antigenbestimmung
BLUTKÖRPERCHENSENKUNGSGESCHWINDIGKEIT
[BSG]
Material :
Referenz :
3,5 ml Citratblut (1:5) im Spezialröhrchen
Achtung: Füllhöhe beachten!
Angaben in mm für die erste Stunde
Frauen:
< 50 Jahre
< 20
50 – 64 Jahre < 30
> 64 Jahre
Alter/3 + 10
Inhalt des Röhrchens nach Entnahme durch
Schwenken gut durchmischen
Etikett nur im unteren Bereich des Röhrchens
aufkleben!
Methode: Senkung nach Westergren
Männer:
< 50 Jahre
< 15
50 – 64 Jahre < 20
> 64 Jahre
Alter/3
Kinder: < 10
Indikation: Unspezifischer Suchtest bei Verdacht auf entzündliche Reaktion und zu deren
Verlaufsbeurteilung. Eine normale BSG-Reaktion schließt pathologische Prozesse jedoch nicht aus.
127
BLUTKULTUR
s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
BLUTUNGSZEIT * [nach Marx]
Material :
Referenz :
Nach Setzen einer Stichverletzung in die
Fingerbeere wird diese in ein mit Wasser von
37°C gefülltes Wasserglas getaucht und die Zeit
gemessen, bis der im Wasser niedersinkende
Blutungsfaden abreißt. Besser geeignet ist die
Blutungszeit nach Ivy.
Da die Methode nicht standardisiert ist und die
Sensitivität der Methode nur etwa 50 % beträgt,
empfiehlt sich bei einer entsprechenden
Anamnese die Bestimmung des von- Willebrand
Faktors sowie die Untersuchung der
Thrombozytenfunktion.
Subaquale Blutungszeit: bis 6 Min
Indikation: Überprüfung der Thrombozytenfunktion und - zahl, von- Willebrand- Jürgens- Syndrom,
angeborene Thrombozytendefekte
Ursächlich für eine Verlängerung der Blutungszeit kann eine Thrombozytopenie oder Thrombozytopathie
(z.B. M. Glanzmann, Bernhard- Soulier Syndrom, Storage pool disease) oder eine Verminderung des vonWillebrand- Faktors sein. Häufigste Ursache ist die Einnahme acetylsalicylsäurehaltiger Medikamente.
BLUTUNGSZEIT * [nach Ivy]
Material :
Referenz :
Unterarm desinfizieren, Blutdruckmanschette
anlegen und bis zu einem Druck von exakt 40
mm Hg aufpumpen, mit einem Schnappmesser
mit 2 0.5 cm langen Klingen 2 ca. 1 mm tiefe
Schnitte setzen, austretende Blutstropfen genau
alle 30 sec mit Filterpapier aufsaugen ohne die
Wunde zu berühren. Zeit bis zum Sistieren der
Blutung messen.
Bei fehlender Übung und Erfahrung empfiehlt sich
die Überweisung des Patienten in ein
Gerinnungslabor zur in vitro- Blutungszeit mit dem
Platelet – Function- Analyzer PFA 100.
4.5-8 Minuten
Indikation: Überprüfung der Thrombozytenfunktion und - zahl, von- Willebrand- Jürgens- Syndrom,
angeborene Thrombozytendefekte
Ursächlich für eine Verlängerung der Blutungszeit kann eine Thrombozytopenie oder Thrombozytopathie
(z.B. M. Glanzmann, Bernhard- Soulier Syndrom, Storage pool disease) oder eine Verminderung des vonWillebrand- Faktors sein. Häufigste Ursache ist die Einnahme acetylsalicylsäurehaltiger Medikamente.
BNP [BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma
< 100 pg/ml
Stabilität:
24 Std bei 2 – 8°C
128
BNP [BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID]
tiefgefroren 9 Monate
Methode:
Indikation: Primärdiagnose der Herzinsuffizienz, Früherkennung der asymptomatischen linksventrikulären
Dysfunktion, Prognose und Risikostratifizierung bei Herzinsuffizienz und Herzinfarkt.
BNP, NT-pro
s. NT-pro-BNP
BORDETELLA- PARAPERTUSSIS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG: < 1:32
IgM: < 1:32
Indikation: Tracheobronchitis, pertussiformer Husten
BORDETELLA PARAPERTUSSIS- PCR *
Material :
Referenz :
Tiefer Nasopharyngealabstrich, Rachenabstrich
(trocken). Abstriche in Gel sind ungeeignet
Trachealsekret
Methode: PCR
negativ
Indikation :Pertussiformer Husten, Tracheobronchitis. Früher Erregernachweis (Umgebungsuntersuchung)
in der Inkubationszeit und nach antibiotischer Anbehandlung möglich.
Die PCR ist empfindlicher als die Kultur
BORDETELLA PERTUSSIS u. PARAPERTUSSIS-Kultur
Material :
Referenz :
Rachenabstrich
Nasopharyngealabstrich
Präanalytik beachten.
negativ
Methode: Kultur
Indikation: Bordetella pertussis ist sehr transportempfindlich. Zum Nachweis von Pertussis- Erregern ist
ein Nasopharyngealabstrich (s. Respirationstrakt) wesentlich besser geeignet als ein Rachenabstrich oder
die früher gebräuchliche Hustenplatte. Die höchste Nachweisempfindlichkeit für B. pertussis besteht
innerhalb der ersten Krankheitswoche. Den vom Labor zur Verfügung gestellten biegsamen Spezialtupfer
(orange Kappe) verwenden und mit Kohlemedium rasch ohne Abkühlung zum Labor senden.
Kulturergebnis nicht vor 5 Tagen.
BORDETELLA- PERTUSSIS- AK *
Material :
1 ml Serum
Referenz :
in U/ml
129
BORDETELLA- PERTUSSIS- AK *
Graubereich
positiv
IgA: < 30
negativ
30 - 45
> 45
IgA: < 20
20 – 30
> 30
IgM: < 9
9 – 14
> 14
Fimbrienhämagglutinin- IgA: < 5 U/ml
Indikation: Verdacht auf Pertussis
Es werden AK gegen Pertussis- Toxin und filamentöses Hämagglutinin nachgewiesen. AK treten
frühestens 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn auf. IgM- AK persistieren 6-12 Wochen, während IgA- AK
bis zu 2 Jahren persistieren können und erst nach dem 3. Lebensmonat produziert werden können
Für eine Infektion spricht neben der typischen Klinik:
Erregernachweis aus Abstrichen oder Sekreten des Nasenrachenraumes
Nukleinsäurenachweis(PCR aus Abstrichen oder Sekreten des Nasenrachenraumes)
IgA- AK- Nachweis
IgG-/IgA- AK- Nachweis( 4facher Titeranstieg in 2 Proben)
Pertussiforme Symptome können auch durch Adenoviren, RSV, Parainfluenza-und Influenza B- Viren,
Mykoplasma pneumoniae und Rhinoviren hervorgerufen werden. Doppelinfektionen mit RSV und B.
pertussis kommen häufig bei Säuglingen vor.
IgG- anti- PT > 100 U/ml spricht für kürzlichen Kontakt
IgG- anti- PT < 40 U/ml spricht gegen kürzlichen Kontakt
IgG- anti- PT > 40 U/ml aber < 100 U/ml
Reaktionsmuster und ihre mögliche Interpretation(zu berücksichtigen sind ferner Alter, Krankheitsstadium,
Impfungen und Anamnese)1:
IgA
IgM
IgG
Keine Impfung, Pertussis
+
+
+
Keine Impfung, Pertussis (< 6 Monate)
+
+
Zustand nach kürzlicher Impfung, gesund
+
+
Zustand nach früherer Impfung, gesund
+
Zustand nach kürzlicher Impfung, Pertussis
+
+
++
Zustand nach früherer Impfung, Pertussis
+
-/+
++
1
Kreuzreaktionen zwischen B. pertussis, B. parapertussis und H. influenzae sind möglich
BORDETELLA PERTUSSIS –PCR *
Material :
Referenz :
Tiefer Nasopharyngealabstrich, Rachenabstrich
(trocken). Abstriche in Bouillon oder Gel sind
ungeeignet
Trachealsekret
Methode: PCR
negativ
Indikation : Verdacht auf Pertussis. Früher Erregernachweis (Umgebungsuntersuchung) in der
Inkubationszeit und nach antibiotischer Anbehandlung sowie bei geimpften Personen möglich.
Die PCR ist empfindlicher als die Kultur. 4 Wochen nach Krankheitsbeginn PCR nicht mehr sinnvoll.
BORNA- VIRUS- AK *
Material :
Referenz :
5 ml frisches Serum
Antikörper- Titer
Proben vor Versand bei 4° C lagern. Die
Untersuchung sollte während einer akuten
130
< 1: 10
BORNA- VIRUS- AK *
depressiven Erkrankungsphase erfolgen.
Indikation: Patienten mit einer phasenhaft verlaufenden endogenen Depression(unipolar oder bipolar).
Die Mehrzahl der Menschen, die Kontakt mit dem Borna- Disease- Virus (BDV) hatten, erkrankt offenbar
nicht klinisch. Andere Studien weisen aber darauf hin, dass lymphozytäre Meningoenzephalitiden und
psychiatrische Erkrankungen, besonders endogene Psychosen möglicherweise durch Bornaviridae
verursacht werden können.
Die im Blut messbaren Antikörper- und Antigenspiegel sind niedrig und schwankend. Sie können infolge
der Bildung von BDV- spezifischen zirkulierenden Immunkomplexen (CIC) unterhalb der Nachweisgrenze
liegen. Jeder negative Befund sollte daher nach 1-4 Wochen (evtl. unter Einbeziehung von BDVspezifischen CIC) kontrolliert werden. Therapeutische Ansätze mit l- Adamantanaminsulfat scheinen viel
versprechend zu sein. Unter Therapie werden Blutkontrollen nach 2, 6 und 12 Wochen empfohlen. Eine
Beendigung der Therapie sollte erst bei negativem Blutbefund erfolgen.
Hauptreservoir für das Bornavirus sind Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen, Kaninchen, Katzen, Ratten und
Esel. Etwa 12 % der Pferde zeigen AK gegen das Bornavirus. Der Übertragungsweg ist noch weitgehend
ungeklärt.
BORRELIA- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum:
2 ml Liquor
Methode: CLIA, WB
IgG < 5 U/ml
IgM negativ
Bei positivem Ausfall Bestätigung durch Immunblot.
Bei Verdacht auf Neuroborreliose bitte Liquor und
Serum zur Bestimmung des Liquor- Serum- Index
einsenden.
Liquor:
IgG negativ
IgM negativ
ASI < 1.5
Indikation: Verd. auf Borreliose, Zeckenstich, Erythema migrans, Arthralgien, Facialisparese, Meningitis,
Akrodermatitis chronica atrophicans, Radikulitis
Die Borreliose wird durch Zecken übertragen. Erreger ist die Spirochäte Borrelia burgdorferi sensu lato,
von der in Europa mindestens 4 Subspezies existieren: Borrelia burgdorferi sensu stricto (vorwiegend
Lyme- Arthritis), Borrelia afzelii (vorwiegend Hautmanifestationen), Borrelia spielmanii (vorwiegend
Hautmanifestationen) und Borrelia garinii (vorwiegend Neuroborreliose). Die Borreliose verläuft in 3
Stadien: Stadium 1 Lokalinfektion (Erythema migrans) Tage bis Wochen nach Zeckenstich, Stadium 2
Generalisation (Mono/Oligoarthritis, Meningopolyneuritis, Myo/Perikarditis) Wochen bis Monate nach Stich
und Stadium 3 Organmanifestation (Chronisch- erosive Arthritis, Neuropathie, Enzephalopathie,
Acrodermatitis chronica atrophicans). Das postinfektiöse Syndrom ist durch chronische Schmerzen,
Arthralgie, Myalgie, Neuralgie, chronische Erschöpfung und depressive Verstimmung gekennzeichnet.
Inkubationszeit 1-3(6) Wochen.
Seren von Patienten mit endemischem Rückfallfieber sowie Mononukleose können falsch positive
Resultate ergeben. Die Abgrenzung gegenüber der Mononukleose lässt sich mit dem Epstein- Barr- VirusAK- Nachweis erreichen. Ein negativer Befund schließt eine Infektion im Inkubationsstadium nicht aus. Die
Sensitivität des Testes wird für das Stadium I mit 67 %, das Stadium II mit 88 % und das Stadium III mit
100 % angegeben Eine Kontrolluntersuchung nach 4-6 Wochen ist zu empfehlen. Die Durchseuchung der
Zecken mit Borrelien ist regional unterschiedlich, liegt aber etwa bei 11 %. 27 % der von durchseuchten
Zecken gestochenen Patienten entwickelten in einer Studie spezifische AK und/oder spezifische
Krankheitszeichen. Durch frühe Antibiotikagaben kann eine Antikörperantwort unterdrückt werden.
Innerhalb von 72 Std. nach Entdeckung einer offensichtlich vergrößerten Zecke oder einer Zecke, die sich
nicht länger als 72 Std. am Körper eines Erwachsenen befand, sollten in einem Gebiet, wo Borreliose
endemisch ist, 200 mg Doxycyclin als Einzeldosis verabfolgt werden.
Wenn sich die Zecke weniger als 12-24 Std. am Körper befunden hat, ist keine Therapie erforderlich
(EJM348, 24, 2427, 2003).
131
Therapie der Frühmanifestation (Erythema migrans) lokalisiert und disseminiert:
1. Doxycyclin 2 x 100 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen
2. Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen
3. Cefuroximaxetil 2 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen
4. (Azithromycin 2 x 250 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen)
Schwangere: Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 2-3 Wochen
Therapie der Spätmanifestation ohne neurologische Symptome
1. Doxycyclin 2 x 100 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen
2. Cefuroxim 2 x 500 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen
3. Azithromycin 2 x 250 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen
Schwangere: Amoxicillin 4 x 500 mg p.o. täglich für 3-4 Wochen
Therapie der neurologischen Früh- oder Spätmanifestation:
1. Ceftriaxon (Rocephin) 1 x 2 g i.v. täglich für 2 - 3 Wochen
2. Cefotaxim (Claforan) 3 x 2 g i.v. täglich für 2-3 Wochen
3. Penicillin G 5 Mio E alle 4 Std./d für 2-3 Wochen
Reserve (z.B. bei Allergie) Doxycyclin. 3x 100 mg p.o. über 30 Tage
Therapie der Frühmanifestation (Erythema migrans) im Kindesalter:
1. Doxycyclin 2-4 mg/kg/d p.o. für 2-3 Wochen, wenn Patient älter als 9 Jahre
2. Amoxicillin 50 mg/kg/d [maximal 2 g/d] p.o. in 3 Einzeldosen für 2-3 Wochen
3. Azithromycin 5-10 mg/kg/d für 5-10 Tage
4. (Erythromycin 30-50 mg/kg/d für 2-3 Wochen)
5. Cefuroximaxetil 20-30 mg/kg/d p.o. für 12-21 Tage
Therapie des 2. und 3. Krankheitsstadiums (Meningopolyneuritis) im Kindesalter:
1. Ceftriaxon (50 mg/kg/d [maximal 2 g/d].) in einer i.v. –Einzeldosis für 2 Wochen
2. Cefotaxim (200 mg/kg/d [maximal 6 g/d].) in 2-3 Einzeldosen i.v. täglich für 2 Wochen
3. Penicillin G (500.000 IE/kg/d [maximal 12 Mega/d] in 4-6 Einzeldosen. i.v. täglich für 2 Wochen
Wenn bei Patienten auch nach mehrfacher antibiotischer Behandlung keine klinische Verbesserung
auftritt, empfiehlt sich die Bestimmung der HLA- DR4- Allele, weil bei diesen Patienten wahrscheinlich ein
immunologisch autonomer Prozess abläuft, der eine immunsuppressive Behandlung statt der
antibiotischen Behandlung erforderlich macht.
BORRELIEN- IgM- und IgG- BLOT
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder 1,5ml Liquor
negativ
Indikation: Zusatzuntersuchung bei positivem Borrelien- Ak- Nachweis im EIA
IgM- Blot:
Bandennomenklatur und Bewertung:
Banden Antigen
Bemerkung
VlsE
AK gegen VlsE (Variable major protein like sequence Expressed) sind
spezifisch. IgG- AK werden schon im Frühstadium gebildet und bleiben
bis zum Spätstadium erhalten.
Spezifisch
VlsE
Protein
P41
Bedingt spezifisch
Flagellin
132
Beschrieben sind Kreuzreaktionen mit anderen Spirochäten und
anderen geißeltragenden Bakterien. Diese AK treten sehr früh nach
Infektion auf und verlieren sich im Laufe der Infektion.
Banden Antigen
Bemerkung
P39
Diese AK treten bei vielen Patienten schon im Frühstadium auf.
Hochspezifisch
BmpA
OspC
Hochspezifisch
OspC
Osp17
Spezifisch
DbpA
IgM- und IgA- AK sind bei vielen Patienten als erste
Borrelienspezifische AK nachweisbar und treten zeitlich vor dem
Auftreten on AK gegen das p41 Antigen auf.
AK gegen DbpA (Decorin binding Protein A)sollen spezifisch sein. Sie
sind noch wenig untersucht. Auftreten bei Arthritis und Neuroborreliose
im IgG. Speziesspezifisch.
IgM wird als positiv angesehen, wenn mindestens 1 der folgenden Banden vorhanden ist:
P39, OspC, Osp 17, VlsE oder p41 (stärker als der Cut off)
IgM- AK treten meistens etwa 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn auf und können Wochen, bis Monate
mitunter bis Jahre persistieren. Das Bandenmuster unterscheidet sich von Patient zu Patient. Eine
frühzeitige Antibiotikagabe kann eine AK- Antwort unterdrücken. Eine akute EBV- Infektion kann zu
polyklonaler Stimulierung von Borrelien- AK führen. Neben den schon beschriebenen Kreuzreaktionen
sind auch solche mit Autoimmunerkrankungen, MS ALS, Influenza und Lues beschrieben.
IgG- Blot:
Banden Antigen
Bemerkung
VlsE
AK gegen VlsE (Variable major protein like sequence Expressed) sind
spezifisch. IgG- AK werden schon im Frühstadium gebildet und bleiben
bis zum Spätstadium erhalten.
Spezifisch
VlsE
Protein
P83
Hochspezifisch
Auftreten 6-12 Wochen nach Erkrankungsbeginn. Typisch für Stadium
III, werden aber auch im Stadium I und II beobachtet.
P58
Spezifisch
Häufig im Stadium III
P43
Spezifisch
Noch nicht charakterisiert. Vorwiegend im Stadium III
P41
Bedingt spezifisch
Flagellin
Beschrieben sind Kreuzreaktionen mit anderen Spirochäten und
anderen geißeltragenden Bakterien. Diese AK treten sehr früh nach
Infektion auf und verlieren sich im Laufe der Infektion.
Hochspezifisch
Diese AK treten bei vielen Patienten schon im Frühstadium auf.
P39
BmpA
P30
Sehr spezifisch
Noch wenig untersucht.
OspC
Hochspezifisch
OspC
IgM- und IgA- AK sind bei vielen Patienten als erste
Borrelienspezifische AK nachweisbar und treten zeitlich vor dem
Auftreten on AK gegen das p41 Antigen auf.
P21
Spezifisch
Noch nicht charakterisiert.
Osp17
Spezifisch
DbpA
AK gegen DbpA (Decorin binding Protein A)sollen spezifisch sein. Sie
sind noch wenig untersucht. Auftreten bei Arthritis und Neuroborreliose
im IgG. Speziesspezifisch.
Spezifisch
Spezifisch bei Borrelia afzelii
P14
IgG wird als positiv angesehen, wenn mindestens 2 der folgenden Banden vorhanden sind:
133
VlsE, p83, p58, p43, p39, p30, OspC, p21, Osp17, p14
Eine persistierende Infektion kann durch die langfristige Kontrolle von IgG- Ak erfolgen. Eine Abnahme
des Bandenmusters im IgG- Blot oder des AK- Titers im IgG- EIA sprechen für eine abgelaufene Infektion.
Dieser Rückgang tritt aber selten vor einem halben Jahr nach abgelaufener Infektion ein. IgG- AK finden
sich zu 100 % bei der Spätmanifestation (Neuroborreliose, Lyme- Arthritis und Akrodermatitis atrophicans)
der Borreliose, wobei sich im IgG- Blot zahlreiche Banden finden. Das Problem ist, dass sich bei
Risikogruppen in Endemiegebieten IgG- Durchseuchungstiter bei etwa 30 % finden, die ohne klinische
Relevanz sind. Hierbei ist aber das Bandenmuster im Blot meist nicht so ausgeprägt.
Befundinterpretation:
Borrelien- Serologie
IgM
IgG
negativ oder negativ oder
grenzwertig
grenzwertig
Interpretation
Kein sicherer Nachweis spezifischer Borrelien- Antikörper. Bei
entsprechender Anamnese und fortbestehendem klinischen
Verdacht Kontrolle in 1-2 Wochen.
Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- Antikörper. Dieser Befund
spricht bei entsprechender Klinik für ein frühes Infektionsstadium.
Eine chronische Borreliose ist eher unwahrscheinlich.
Es kann sich aber auch um einen Residualbefund mit
persistierendem IgM nach frühzeitiger, erfolgreicher Therapie
handeln.
Nachweis spezifischer Borrelien- IgG- Antikörper. Ein frühes
Infektionsstadium ist möglich. Zum Ausschluss einer Serumnarbe
serologische und klinische Verlaufskontrolle.
positiv
negativ oder
grenzwertig
negativ oder
grenzwertig
positiv
(2 spezifische
Banden im Blot)
(1 spez. Bande im
Blot = „auffällig“)
Positiv
Nachweis spezifischer Borrelien- IgG- Antikörper. Verdacht auf eine
(> 2 spezifische
chronische Borreliose (klinische Spätmanifestation).
Banden im Blot) Frühes Stadium eher unwahrscheinlich. Differenzierung zwischen
florider Borreliose und Residualbefund nicht möglich. Ggf.
serologische Verlaufskontrolle.
Positiv
Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- und IgG- Antikörper. Dieser
positiv
Befund spricht bei entsprechender Klinik für ein frühes
(2 spezifische
Infektionsstadium. Auch ein Spätstadium ist serologisch nicht mit
Banden im Blot) letzter Sicherheit auszuschließen, aber eher untypisch (Serumnarbe
(1 spez. Bande im mit persistierendem IgM nach Therapie). Klinische und serologische
Blot = „auffällig“) Verlaufskontrolle (in längeren Zeitabständen).
Positiv
Nachweis spezifischer Borrelien- IgM- und IgG- Antikörper.
(> 2 spezifische
Verdacht auf eine chronische Borreliose (klinische
Banden im Blot) Spätmanifestation).
Frühes Infektionsstadium ist im Falle einer Sekundär-infektion
möglich. Serumnarbe mit persistierendem IgM nach ausgeheilter
Borreliose nicht auszuschließen.
negativ oder
grenzwertig
positiv
Positiv
BORRELIEN- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml Liquor oder Punktat
negativ
5-10 ml Urin
Hautbiopsien bitte nativ in wenig physiolog. NaCl
in sterilem Transportgefäß versenden
Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Borreliose.
134
BRCA1 und BRCA2 * [MAMMA-/OVARIAL- KARZINOM]
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Sequenzierung und Multiplex Ligationdependent Probe Amplification) der Gene BRCA1
und BRCA2. Stufendiagnostik
Indikation: Verdacht auf erbliches Mama- und/oder Ovarial - Karzinom
BR2CA * [Metabolit von Deltametrin]
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Befund
s. auch Pyrethroidmetaboliten
BRAIN NATRIURETISCHES PEPTID s. NT-pro-BNP
BRENZTRAUBENSÄURE * s. Pyruvat
BROMAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 80 – 150 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
BROMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bmerkung: Kumulation cei chronischer Einnahme mit Symptomen des Bromismus
135
BROMPERIDOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BRONCHIALLAVAGE
s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
BROTIZOLAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
BRUCELLA- MISCHANTIGEN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
BUDIPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
136
BULLÖSES PEMPHIGOID-AUTOANTIKÖRPER *
[BPAG1-AK, BPAG2-AK, BP230-AK, BP180-AK] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Nachweis des bullösen Pemphigoids und Abgrenzung zu anderen bullösen
Autoimmundermatosen wie Pemphigus vulgaris, Epidermolysis bullosa acquisita und Dermatitis
herpetiformis Duhring.
BUPIVACAIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
BUPRANOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
gemessen als Carboxybupranolol
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Sorgfältige BZ-Überwachung bei Diabetikern, da es zur Verschlechterung der BZ-Einstellung
und Maskierung der Symptome einer akuten Hypoglykämie kommen kann.
BUPRENORPHIN
Material :
Referenz :
20 ml Urin
2 ml Serum *
Methode: EIA
Urin:
Negativ
Cut-off: 5 µg/L
Grenzwertig: 5-10 µg/L
Positiv: > 10 µg/L
Bestätigung: GC/MS *
Nachweiszeit im Urin: bis 14 Tage
Serum *: s. Befund
Indikation: Drogenscreening, Überwachung der Buprenorphinsubstitution
Sehr hohe Opiat- und Benzodiazepinkonzentrationen können zu Kreuzreaktionen führen.
137
BUPROPION *
Material :
Referenz :
2ml Serum oder Plasma, gefroren
s. Befund
Methode: LC/MS
Indikation:
Antidepressivum
BUSPIRON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Buspiron kann die Serumspiegel von Haloperidol und evtl. Warfarin erhöhen. Die
Serumspiegel von Buspiron werden durch Erythromycin, Itraconazol, Diltiazem, Verapamil und
Grapefruitsaft erhöht. Rifampicin senkt den Buspironspiegel auf ein Zehntel.
138
C
β- CAROTIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum, lichtgeschützt
150 – 1250 µg/L
Stabilität bei Raumtemperatur 2-3 Tage , bei 4°C
etwa 1 Woche
µg/L x 0.00186 = µmol/L
Indikation: Indirekter Parameter zur Erfassung einer Steatorrhoe bei Malassimilation von Fett mit einer
Stuhlfettausscheidung > 7 g/Tag.
Werte < 1 mg/L sollten als verdächtig auf eine Steatorrhoe betrachtet werden und evtl. eine
Stuhlfettanalyse veranlassen. Werte < 0,47 beweisen eine Steatorrhoe und machen eine 72 h
Stuhlfettanalyse entbehrlich.
Ein verminderter β - Carotinwert kann differentialdiagnostisch durch einen Xylose- Test (einheimische
Sprue, M. Whipple, intestinale Lymphangiektasie) oder durch die pankreatische Elastase oder den
Pancreolauryl- Test weiter abgeklärt werden.
↓ einheimische Sprue, M. Whipple, Kurzdarmsyndrom, entero- kolische Fistel, exokrine
Pankreasinsuffizienz, Gallensäuremangel,
↑ Hypothyreose, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie
C1-ESTERASE- INHIBITOR, AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
1 ml Citratplasma
70 - 130 % der Norm = positiv
Indikation: Angeborenes und erworbenes Angioödem. Erworbene Formen sind häufig mit
lymphoproliferativen Erkrankungen assoziiert
↓ Quincke- Ödem, Erkrankung lymphoproliferative
C1-ESTERASE- INHIBITOR *
Material :
Referenz :
1 ml Citratplasma, Serum
0.15 - 0.35 g/L
Indikation: Angeborenes und erworbenes Angioödem
Meistens finden sich beim angeborenen C1-INH- Mangel Typ I Serumkonzentrationen zwischen 0 und 50
% und eine C1-INH- Aktivität von weniger als 25 % der Norm. 85 % der Patienten mit HAE Typ I zeigen
eine verminderte Synthese von C1-INH und eine Erniedrigung von C2, C4 und CH 100. Beim erworbenen
durch AK bedingten Angioödem (AAE Typ II) findet sich zusätzlich zur verminderten Funktion von C1-INH
eine Erniedrigung von C1, C3 und C4.
↓ Quincke- Ödem
↑ akute Entzündungen
139
C1Q- BINDUNGSTEST *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
s. Immunkomplexe, zirkulierende
C1Q- KOMPLEMENT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
0.05 – 0.25 g/L
Indikation: DD von Komplementdefekten , Verdacht auf C1- Defekt. C1 wird aus C1q, C1r und C1s
gebildet. Angeborene und erworbene C1q- Defekte sind häufig assoziiert mit
Immunkomplexerkrankungen, SLE, Urticaria- Vaskulitis, Abwehrschwäche, X- chromosomaler
Hypogammaglobulinämie, Immundefizienz
C2-KOMPLEMENT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
0.10 – 0.30 g/L
Indikation: Verdacht auf C2- Defekt. DD von Komplementdefekten, Immunkomplexerkrankungen,
hereditärem angioneurotischen Ödem, Autoimmunerkrankungen, Abwehrschwäche
Der C2- Mangel ist der häufigste angeborene Komplementdefekt. Betroffene Patienten fallen durch häufig
rezidivierende Infekte auf. Es besteht eine deutliche Assoziation mit Autoimmunerkrankungen
C3-KOMPLEMENT
[GLOBULIN BETA- 1 C/BETA- 1 A]
Material :
1 ml Serum, 1 ml Gelenkpunktat
Referenz :
Erwachsene:
0,9 – 1,8 g/L
Kinder:
in g/L
Methode: Tubidimetrie
bis 5. Tag
Probenstabilität: 3 d
6. Tag bis 1 Jahr
0,59 – 1,22
0,60 – 1,77
1-3 Jahre
0,68 – 1,98
4 - 6 Jahre
0,72 – 2,0
7 - 9 Jahre
0,60 – 1,98
10 - 18 Jahre weiblich
0,54 – 2,18
10 - 18 Jahre männlich
0,78 – 2,17
Indikation:
Aktiver SLE, erniedrigte Werte bei: membranoproliferative Glomerulonephritis und DD von angeborenen
und erworbenen Komplementdefekten, Verdacht auf C3- Defekt, Immunkomplexerkrankungen, akute
Glomerulonephritis, Abwehrschwäche, Poststreptokokken- Glomerulonephritis, SLE mit
Nierenmanifestation,
Bei SLE gibt die Serumkonzentration der Komplementfaktoren die Krankheitsaktivität wieder. Betroffene
Patienten fallen durch häufig rezidivierende Infekte auf. Es besteht eine deutliche Assoziation mit
Autoimmunerkrankungen. Da C3 ein relativ unempfindlicher Parameter zur Erkennung einer
Komplementaktivierung ist und bei vielen Zuständen mit Komplementaktivierung eine Akute- PhaseReaktion vorliegt, empfiehlt sich ergänzend die C4- und CH 100 – Bestimmung. Mit der Bestimmung von
140
CH 100 wird sowohl die Bildung von C3-Konvertase auf dem klassischen Weg als auch die Bildung des
terminalen lytischen Komplexes, also C1- C8, überprüft.
↑ entzündlichen Erkrankungen (akute-Phase-Protein)
C3-NEPHRITISFAKTOR *
[C3NEF]
s. AK gegen C3-Konvertase
C3-PROAKTIVATOR [PROPERDIN- FAKTOR B] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
0.10-0.40 g/L
Indikation: Verdacht auf hereditären Mangel und Differenzierung des Aktivierungsweges der C3Konvertase
C4- KOMPLEMENT
Material :
Referenz :
1 ml Serum, 1 ml Gelenkpunktat
S. Komplement- Komponenten
S. Rheuma- Serologie
Methode: Tubidimetrie
Erwachsene:
Probenstabilität: 3d
0,1 – 0,4 g/L
Kinder:
in g/L
bis 5. Tag
0,11 – 0,28
6. Tag bis 1 Jahr
0,10 – 0,32
1-3 Jahre
0,10 – 0,42
4 - 6 Jahre
0,10 – 0,40
7 - 9 Jahre
0,12 – 0,38
10 - 18 Jahre weiblich
0,09 – 0,46
10 - 18 Jahre männlich
0,12 – 0,45
Indikation:
Verdacht auf C4- Defekt, bei SLE, Formen der membranproliferativen Glomerulonephritis,
Immunkomplexkrankheit, DD von Komplementdefekten, Immunkomplexerkrankungen, Abwehrschwäche,
Kollagenosen, Alpha- 1- Antitrypsinmangel, Autoimmunerkrankung, autoimmunhämolytische Anämie,
hereditäres angioneurotisches Ödem
Bei SLE gibt die Serumkonzentration der Komplementfaktoren die Krankheitsaktivität wieder. Da C4 ein
relativ unempfindlicher Parameter zur Erkennung einer Komplementaktivierung ist, empfiehlt sich
ergänzend die C3- und CH 100 – Bestimmung. Mit der Bestimmung von CH 100 wird sowohl die Bildung
von C3-Konvertase auf dem klassischen Weg als auch die Bildung des terminalen lytischen Komplexes,
also C1- C8, überprüft.
↑ entzündlichen Erkrankungen (akute-Phase-Protein)
C5- KOMPLEMENT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
0.02 – 0.2 g/L
141
Indikation: Angeborene C5- Komplementdefekte sind vor allem mit dem SLE und rezidivierenden
Neisseria- Infektionen assoziiert.
CA 125 TUMORMARKER
[CARBOHYDRATE ANTIGEN 125]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 35 U/ml
Methode: CLIA (Fa. Siemens)
Stabilität: 5 d
biologische HWZ: 5 Tage
s. CASA
Indikation: Verdacht auf Ovarial- Ca (Tumormarker 1. Wahl), Zweitmarker beim Pankreas-Ca nach Ca 199,
Therapie- und Verlaufskontrolle.
Das CA 125 ist der wichtigste Tumormarker beim Ovarialkarzinom. Die Korrelation zum Krankheitsverlauf
liegt bei 90 %. Die Vorwarnzeit liegt bei 1-8 Monaten. Nach vollständiger Tumorentfernung normalisiert
sich der CA 125-Wert nach 1-3 Monaten (HWZ 5 Tage). In Remission sind nur 1-4 % positiv, bei
Tumorprogression ca. 80 %. Kleine Resttumoren können bei normalen CA 125-Werten noch bestehen.
Resttumoren, die größer als 2 cm sind, gehen in aller Regel mit CA 125-Werten über 65 U/ml einher.
Darüber hinaus ist das CA 125 als Zweitmarker beim Pankreaskarzinom geeignet, aber auch bei einigen
anderen Karzinomen, so z.B. beim Mamma- und Bronchial- Karzinom erhöht. Bei Verlaufskontrollen
therapierter Karzinompatienten kann ein erhöhter Wert für ein Tumorrezidiv sprechen. Transitorisch
erhöhte oder konstant niedrig- pathologische CA 125-Werte (bis 500 U/ml) finden sich auch bei anderen
benignen gastroenteralen und gynäkologischen Erkrankungen (Adnexitis, Endometriose, Pankreatitis,
Cholecystitis, Hepatitis, chron. Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz und bei benignen Adnextumoren.
↑ Ovarialkarzinom, Pankreaskarzinom, Adnexitis, Endometriose, Pankreatitis, Cholecystitis, Hepatitis,
chron. Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz , benigne Adnextumoren, Mamma- Ca, BronchialKarzinom, Leberzell- Ca, Uterus- Ca
CA 15-3 TUMORMARKER
[CARBOHYDRATE ANTIGEN 15-3]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: CLIA (Fa. Siemens)
bis 32,4 U/ml
Stabilität: 8 Std bei RT, 7 d bei 2-8°C
biologische HWZ: 5-7 Tage
Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle beim Mammakarzinom
Die Bestimmung erfolgt mit zwei monoklonalen Antikörpern, die gegen die Milchfettglobin- Membran bzw.
das Mammakarzinom- Antigen gerichtet sind. Mammakarzinom- Patienten ohne Metastasen zeigen je
nach Untersucher in 10-32 % erhöhte Werte. Bei Rezidiven und Fernmetastasen finden sich beim
Mammakarzinom in 50-90 %, beim Ovarialkarzinom in 70 % und bei gastrointestinalen Karzinomen in 60
% erhöhte Werte. In der Remission finden sich in weniger als 10 % erhöhte Spiegel. Mäßige CA 15-3
Erhöhungen, die in der Regel 100 kU/L nicht überschreiten, finden sich u.a. bei benignen Mastopathien (25 %), dialysepflichtiger Niereninsuffizienz (20 %), Lungenerkrankungen (15 %) und vereinzelt anderen
Erkrankungen. Diese Erhöhungen sind z.T. transitorisch und normalisieren sich nach Heilung. Bei
malignen Erkrankungen ohne Behandlung steigen die Werte stetig oder exponentiell mit Korrelation zu
Tumormasse, - Stadium und z.T. Metastasenlokalisation (höhere Werte bei Knochen- und
Lebermetastasen sowie multipler Metastasierung). Im Rahmen der Verlaufs- bzw. Therapiekontrolle zeigt
sich eine gute Korrelation zwischen Markerverlauf und Tumorverhalten. So werden ca. 85 % der Rezidive
142
durch einen CA 15-3-Anstieg - teilweise bis zu 13 Monaten vor Auftreten klinischer Zeichen - angezeigt.
Erhöhte CA 15-3-Werte finden sich neben dem Mamma- CA auch bei Ovarial-, Endometrium-, Korpus-,
Lungen - und gastrointestinalen Karzinomen.
↑ Mammakarzinom, Ovarialkarzinom, Karzinom gastrointestinales, Leberzirrhose, Mastopathie,
Schwangerschaft
CA 19-9 TUMORMARKER
[CARBOHYDRATE ANTIGEN 19-9]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 27 U/ml
Methode: CLIA (Fa. Siemens)
biologische HWZ: 4-8 Tage
Indikation: Wichtigster Marker für das exkretorische Pankreas- Karzinom (diagnostische Sensitivität 70-90
%), das hepatobiliäre Karzinom und Magenkarzinom.
Nach Tumorentfernung normalisieren sich die Werte innerhalb von 1-4 Wochen. Ein Rezidiv wird oft 1-6
Monate vor anderen Manifestationen durch einen Wiederanstieg des CA 19-9 evident. Benigne
Erkrankungen des Leber- Gallen- Pankreas- Systems können mit transitorischen Erhöhungen (100 bis
maximal 500 U/ml) oder konstant niedrig- pathologischen Werten einhergehen, während es bei
Malignomen oft zu einem exponentiellen Anstieg (> 100.000 U/ml) kommt. Ca 19-9 stellt die sialinisierte
Form des Lewis- Blutgruppenantigens dar, daher können Menschen mit der Blutgruppe Le (a- b) negativ
(etwa 5-7 %) Ca 19-9 nicht synthetisieren. Hier empfiehlt sich die Bestimmung von CA 50.
↑ Pankreaskarzinom, Magenkarzinom, Karzinom hepatobiliäres, Bronchialkarzinom, Mammakarzinom,
Ovarialkarzinom, Hepatopathie, Pankreaserkrankungen, Gallenerkrankungen
CA 50 TUMORMARKER *
[CARBOHYDRATE ANTIGEN 50]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 25 U/ml
Indikation: Therapiekontrolle und Rezidivdiagnostik bei Pankreas- , Kolon- und Endometrium- Karzinomen.
Gelegentlich finden sich auch erhöhte Werte bei Karzinomen der Gallenblase, Prostata, Lungen, Ovarien,
Mamma, Melanomen und malignen Lymphomen. Benigne entzündliche Erkrankungen können
transitorisch erhöhte oder konstant niedrige Werte aufweisen. Da Ca 50 AK nicht nur mit sialinisierten
Lewis- Blutgruppenantigenen, sondern auch mit Lactotetraose- Strukturen reagieren, kann Ca 50 auch bei
Le (a- b-) negativen Personen eingesetzt werden.
↑ Magenkarzinom, Pankreaskarzinom, Kolonkarzinom, Rectumkarzinom, Leberkarzinom,
Mammakarzinom, Leberzirrhose, Colitis ulcerosa, Pankreatitis
CA 72-4 TUMORMARKER [CARBOHYDRATE ANTIGEN 72-4] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 3,8 U/ml
Stabilität: bis zu 1 Woche bei 4° C
biologische HWZ: 3-7 Tage
143
Indikation: Magenkarzinom und mucinöses Ovarialkarzinom.
Erhöhte Werte werden auch bei anderen gastrointestinalen und gynäkologischen Karzinomen beobachtet.
Auch benigne Erkrankungen (z.B. Pankreatitis, Leberzirrhose, Bindegewebs-, Lungen- Erkrankungen und
gynäkologische Leiden) können zu transitorisch oder konstant mäßig erhöhten Werten führen, während es
bei Malignomen oft zu einem kontinuierlichen Anstieg kommt. Es besteht beim Magenkarzinom eine
Abhängigkeit vom Stadium mit folgenden Positivitätsraten (Entscheidungswert 6 U/ml) im Vergleich zum
Ca 19-9 (Entscheidungswert 37 U/ml) und CEA (Entscheidungswert 5 µg/L) 11/33/0 % (Stadium IA),
20/20/13 (IB), 13/6/19 % (II), 46/42/25 % (IIIA), 41/28/21 % (IIIB), 58/42/37 % (IV) und von 56/32/11 % im
Rezidiv.
↑ Magen- Ca, mucinöses Ovarialkarzinom, Gallengangs- Ca, Pankreas- Ca, gastroenterale Ca, MammaCa, Endometrium- Ca, akute Pankreatitis, Leberzirrhose, Bindegewebs-, Lungen- und gynäkologische
Erkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen
CADMIUM *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- oder Heparin- Blut
10 ml Urin
EDTA- Blut:
Nichtraucher: < 1 µg/L
Urin:
Nichtraucher: < 1 µg/L
µg/L x 8.897 = nmol/L
Indikation: Akute inhalative und chronische Cadmiumvergiftung.
Die Hauptaufnahmequelle für beruflich nicht exponierte, nicht rauchende Personen ist die Nahrung.
Technische Verbesserungen haben zu einer drastischen Verminderung der Cd- Belastung am
Arbeitsplatz geführt. Auch bei Rauchern können erhöhte Werte gefunden werden. Das im Körper
aufgenommene Cd wird überwiegend in der Niere und in der Leber gespeichert.
Klinik bei akuter inhalativer Intoxikation: Kurzatmigkeit, Schwächegefühl, Fieber, Lungenödem,
fibrosierende Bronchiolitis, Gastroenteritis, Leberschädigung
Klinik bei chronischer inhalativer Intoxikation: Cd- Schnupfen, Hyposmie, Nierenfunktionsstörungen
(tubuläre Proteinurie)
Klinik bei chronischer oraler Intoxikation: Infolge hoher Bodenbelastung bisher nur in Japan als Itai- itaiErkrankung (Nieren- und Knochenerkrankung) beschrieben.
CAESIUM *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
2 ml Urin
s. Befund
CALCITONIN
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Männer:
Frauen:
Versand tiefgefroren. Spezialversandbehälter im
Labor anfordern.
144
<1 – 11,8 pg/ml
<1 – 4,8 pg/ml
CALCITONIN
Methode: CLIA
pg/ml x 0.28 = pmol/L
Indikation: Diagnostik des manifesten medullären Schilddrüsenkarzinoms (Werte häufig > 500 pg/ml),
Familienscreening beim hereditären medullären Schilddrüsenkarzinom (MEN 2), Verlaufskontrolle unter
Therapie. Stimulationstest mit Pentagastrin bei Angehörigen von Patienten mit C- Zell- Karzinom
(heutzutage besser molekulargenetisches Screening) und zur postoperativen Verlaufskontrolle beim
medullären Schilddrüsenkarzinom (1x/Jahr). Diagnostik bei sonographisch auffälligen Schilddrüsenknoten
(fakultativ).
Pentagastrin- Test:
Testdurchführung: Braunüle legen, 5 ml Blut entnehmen. 0,5 µg Pentagastrin/kg KG als Bolus i.v.
injizieren und nach 2 und 5 Minuten weitere 5 ml Blut abnehmen.
Bewertung: beim medullären Schilddrüsen- Karzinom oder einer C- Zell- Hyperplasie kommt es nach
Pentagastringabe zu einem deutlich höheren Kalzitonin- Anstieg als bei Normalpersonen.
↑ Schilddrüsenkarzinom medulläres, Hyperkalzämie paraneoplastische, kleinzelliges Bronchial- Ca,
Mamma- Ca, Prostata- Ca, neuroendokrine Tumoren, chronische Niereninsuffizienz, therapierefraktäre
Durchfälle, perniziöse Anämie mit hohen Gastrinwerten
CALCIUM IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder heparinisiertes Plasma
Serum, Heparin-Plasma:
(Blut nüchtern ohne Venenstauung abnehmen.
Der Patient sollte vor Entnahme mindestens 5
Minuten ruhig sitzen oder liegen)
<24 Monate
2,25 – 2,75 mmol/L
Erwachsene
2.2 – 2.65 mmol/L
Methode: Photometrie
mg/dl x 0.25 = mmol/L
Indikation: Osteoporose, pathologische Frakturen, Knochenschmerzen, Nierensteine, chronische
Nierenerkrankungen, Weichteilverkalkungen, Neoplasien, rezidivierende Ulkusleiden, rezidivierende
Pankreatitis, Tetanie, Vitamin- D- Therapie, Sarkoidose, nach Schilddrüsen- OP, NNR- Insuffizienz
Die Gesamtcalciumkonzentration im Serum beträgt etwa 10 mg/dl. Davon sind etwa 3.5 mg/dl an Protein
gebunden und 6.5 mg/dl ultrafiltrierbar. Von diesem Anteil sind 5.3 mg/dl in ionisierter Form vorhanden,
1.2 mg/dl als Komplex an Phosphat, Bikarbonat und Citrat gebunden.
Die ultrafiltrierbare Fraktion entspricht grob der ionisierten Fraktion. Ionisiertes Calcium wird wie folgt
berechnet:
6.5 x
totales Plasma- Calcium (mg/dl) + 0.7
─────────────────────────
totales Plasma- Protein (g/dl) + 6.6
- 0.65
Das ionisierte Ca wird durch pH- Wert- Änderungen beeinflusst. Eine Azidose oder ph- Wert- Abfall führt
zum Anstieg des ionisierten Ca, eine Alkalose oder pH- Wert- Anstieg zum Abfall des ionisierten Ca.
Bei Dysproteinämien empfiehlt sich die Berechnung des korrigierten Calziums. Da die Calciumwerte am
besten mit Albumin korrelieren, wurde folgende Formel zur Korrektur des Gesamt- Ca auf Albumin 4 g/dl
vorgeschlagen:
Korr. Ca (mmol/L) = gemessenes Ca (mmol/L) – 0,025 x Albumin (g/dl) + 1.0
Eine weitere Hilfe zur Interpretation der Calciumwerte kann das Calcium x Phosphor Produkt sein:
Serum- Ca (mg/dl) x Serum- Phosphor (mg/dl) = 24 bis 60
145
Der Knochen benötigt ein Calcium x Phosphor Produkt über 24. Oberhalb eines Calcium X Phosphor
Produktes von 60 besteht die Gefahr, dass sich Calciumphosphat außerhalb der Knochen ablagert.
Erniedrigte Werte finden sich bei Osteomalazie und Mangel an Vitamin D.
↑ Hyperkalzämie- Syndrome, Hypervitaminose D, Urämie, M. Cushing, Colitis ulcerosa, Dermatomyositis,
Knochenmetastase, Neoplasie, Hyperparathyreoidismus, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperthyreose, M.
Boeck, Akromegalie, Myelom, Hypophosphatämie, Jaffe- Lichtenstein- Syndrom, Albright- Syndrom,
Marmorknochenkrankheit, M. Gaucher
↓ Malabsorption, Hypoproteinämie, Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, Metastase
osteoblastisch, Rachitis, Schilddrüsenkarzinom medulläres, Pankreatitis, Hyperparathyreoidismus
sekundärer, Osteodystrophie renale, Osteomalacie, Avitaminose D, Peritonitis, Niereninsuffizienz,
Nephrose, (Salzverlust- )Nephritis, Sprue, Tetanie, Zystinose, Krampfanfall
CALCIUM IM URIN
Material :
Referenz :
10 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben.
Für Calcium im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
im 24-h- Urin:
Frauen < 6,2 mmol/d
Männer < 7,5 mmol/d
Methode: Photometrie
Indikation: s. Calcium im Serum
↑ Hyperparathyreoidismus, Knochenmetastase, M. Cushing, Myelom, Osteoporose, Hypervitaminose
D, Thyreotoxikose, M. Boeck, Azidose renale, Hyperkalziurie idiopathische, M. Paget, Fanconi- Syndrom,
M. Wilson, Albright- Hadorn- Syndrom
↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, D- Hypovitaminose, Steatorrhoe, Nephrose,
Phosphatretention renale, Pankreatitis, Milch- Alkali- Syndrom, Niereninsuffizienz
CALCIUMKANAL-AUTOANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Lambert- Eaton myasthenes Syndrom. Patienten mit diesem Syndrom entwickeln häufig AK
gegen den P/Q- Typ. AK vom N- Typ finden sich gehäuft bei paraneoplastischen Erkrankungen in
Verbindung mit neurologischer Symptomatik (Mamma- Ca, Ovarial- Ca, Bronchial- Ca),
Encephalomyeloneuroradiculopathien und Polyneuropathien.
↑ Lambert- Eaton myasthenes Syndrom, paraneoplastischen Erkrankungen in Verbindung mit
neurologischer Symptomatik, Encephalomyeloneuroradiculopathien, Polyneuropathien
Calici- Viren * s. Noro-Viren
CALPROTECTIN *
Material :
146
Referenz :
CALPROTECTIN *
1 g Stuhl
< 50 mg/kg Stuhl
Haltbarkeit : Bleibt auch im ungekühlten Stuhl
mehrere Tage stabil
Indikation: Marker für die Entzündung der Darmschleimhaut. Therapiemonitoring. Erhöht bei Kolon- CA,
Divertikeln und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Abgrenzung von Reizdarm und
entzündlichen Darmerkrankungen sicher möglich. Bei negativem Hb- Nachweis und negativem
Calprotectin Kolonkarzinom bzw. CED unwahrscheinlich. Therapiekontrolle bei CED.
Nach einer Studie finden sich bei Gesunden und Patienten mit funktionellen Darmproblemen Werte < 50
mg/kg, mäßig erhöhte Werte (Median 350 mg/kg) sind bei Tumoren sowie Infektionen und stark erhöhte
Werte (Median 1700 mg/kg) bei Morbus Crohn und Collitis ulcerosa nachweisbar.
CAMPYLOBACTER INTESTINALIS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1: 10
Indikation: Enteritis, reaktive Arthritis, Guillain- Barré- Syndrom
Titer ab 1:10 gelten als verdächtig. Antikörper- Titer überschreiten auch bei akuter Infektion nur selten
Titerhöhen von 1:40 und persistieren über lange Zeit. Ein sicherer Hinweis auf eine akute Infektion ist
daher nur die Serokonversion. Nach Möglichkeit sollte der direkte Erregernachweis im Stuhl angestrebt
werden. Bei etwa 2 % der Campylobacter- Enteritis- Erkrankten stellt sich als Spätkomplikation eine
reaktive Arthritis ein. 70 % dieser Patienten sind HLA B27 positiv.
CAMPYLOBACTER JEJUNI- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1: 10
Indikation: Enteritis, reaktive Arthritis, Guillain- Barré- Syndrom
Titer ab 1:10 gelten als verdächtig. Verlaufskontrollen sollten nach 10 und 20 Tagen erfolgen.
CAMPYLOBACTER- KULTUR und Campylobacter AG-Nachweis
Material :
Stuhlprobe
Gemeinsame Eigenschaften dieser ursprünglich zur Gattung Vibrio gezählten Bakterien: gramnegativ,
mikroaerophil, korkenzieherartige Bewegung, polare Geißel.
Wichtigste Species:
Campylobacter fetus, Campylobacter jejuni, Campylobacter coli.
Campylobacter fetus (selten):
Beim Menschen als Erreger einer systemischen Campylobacteriose mit Septikämie, Endocarditis,
Meningitis.
147
Campylobacter jejuni/coli:
Erreger von Enteritiden. Inkubationszeit 2-10 Tage. Periumbilikale Bauchkrämpfe, wässrige Diarrhoe,
Fieber zwischen 39°C und 40°C, Erbrechen, Blutbeimengung zum Stuhl, Kopfschmerz, Muskelschmerz,
Leukozyten über 10000/mm3, Arthritis als Folgeerkrankung. Symptome verschwinden nach 5-10 Tagen.
Bakterien- Nachweis im Stuhl bis zu 3 Wochen.
Erregerreservoir:
Hausgeflügel, Wildenten, Wildgänse, Möwen, Seeschwalben, Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Rinder,
Schweine, Schafe, Streichelzootiere. Enten und Puten beherbergen durchweg große C. jejuni- Mengen.
Übertragung:
Genuss von kontaminiertem und schlecht durchgebratenem Fleisch, Infektion während der Zubereitung
kontaminierter Speisen, direkter Kontakt des Menschen mit dem Tierkot.
Untersuchungsmaterial:
Stuhlproben. Wässrige und schleimige Stuhlproben ergeben besonders hohe Isolierungsraten.
CANDIDA- ALBICANS- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf invasive Candida- Mykose
Antigen- Titer 1: ≥ 8 dürften spezifisch für eine invasive Candida- Mykose sein. Titerwerte dieser Höhe
werden allerdings nur bei 19-71 % der Patienten mit einer Endomykose gefunden. Antigen- Titer von 1: 4
können auf eine Endomykose hinweisen, werden aber auch bei oberflächlichen Mykosen gefunden.
Bisher steht kein zuverlässiger Test zum Nachweis einer Candida- Endomykose zur Verfügung.
CANDIDA- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
HA 1
IgG- EIA
IgA- EIA
IgM- EIA
< 160
< 9.0 VE/L
negativ
negativ
Indikation: Soorbefall, Ösophagitis, Vaginitis, Vulvitis, Pneumonie
HA- Titer von 1: ≥ 160 sind auch bei negativen IgM- und IgA- Werten verdächtig auf eine CandidaInfektion. Candida- AK- Bestimmungen sollten mehrfach im Abstand von einer Woche erfolgen.
Verdächtig auf eine Candida- Infektion ist bei Patienten mit intakter AK- Bildung ein signifikanter Anstieg
der AK. Eine Differenzierung zwischen Oberflächen- und Endomykose ist nur sehr bedingt möglich. Die
IgM- AK sinken in der Regel bei selbstlimitierenden, latenten Infektionen innerhalb von 4-6 Wochen ab,
während sie bei manifesten Erkrankungen erhöht bleiben. Bei Patienten mit gestörter AK- Bildung kann
ein Titer- Anstieg ausbleiben.
CANDIDA- albicans- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
148
Indikation: Verdacht auf invasive Candida- Mykose
CANNABINOIDE s. THC
CANRENON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CAPTOPRIL- TEST *
Indikation: Verdacht auf primären Hyperaldosteronismus, Verdacht auf renovaskuläre Hypertonie:
Captopril hemmt beim Gesunden das ACE und somit die Angiotensin- vermittelte Aldosteronproduktion.
Bezugsparameter: Aldosteron und Renin im Plasma
Probenmaterial: 2 ml EDTA- Plasma
Durchführung: Nach basaler Blutabnahme (vorher mindestens 90 Min. Ruhephase im Liegen) 25 mg
Captopril per os. Zweite Blutentnahme nach 2 Stunden Ruhephase im Liegen.
Referenzbereich: Abfall des Aldosterons auf eine Konzentration < 150 ng/L
Beim Aldosteron- produzierenden Adenom wird kein oder nur ein subnormaler Abfall des Aldosterons
beobachtet. Die diagnostische Sensitivität des Tests wird mit 70-100 %, die diagnostische Spezifität mit
90-100 % angegeben.
Beim sekundären Hyperaldosteronismus kommt es im Gegensatz zum primären zu einem deutlichen
Abfall des Aldosterons.
Bei Patienten mit Nierenarterienstenose wird die Reninkonzentration beurteilt. Das Renin steigt nach
Captopril um mehr als 200-300 % an, während es bei essentieller Hypertonie zu keinem deutlichen
Anstieg der Reninkonzentration (< 150 %) kommt. Es besteht allerdings ein breiter Überlappungsbereich
beider
Patientengruppen.
CARBAMAZEPIN
Material :
Referenz :
1ml Serum
Therapeutischer Bereich: 4.0 – 10.0 mg/L
toxisch ab: > 12 mg/L
Methode: CEDIA
Metabolit: Carbamazepin-Epoxid (siehe dort)
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
149
Bemerkung:
T½el :Neugeb. 21-36 h, Säuglinge 2-15 h , Kinder 13-19 h, Einmalgabe 21-32 h, Dauertherapie 11.4-13.3
h. Unter enzyminduzierender Komedikation: 6 –10 h
Max. 4-8 Std. nach der letzten Dosis, bei Retardpräparaten länger.
Min. unmittelbar vor der nächsten Dosis. Steady state nach 5-7 Tagen.
Wegen der individuellen Unterschiede in der HWZ und Resorption empfiehlt sich die Blutentnahme
unmittelbar vor der nächsten Medikamentengabe im steady state
Weitere Verlaufskontrollen: Blutbild und Leberenzyme
Phenytoin und Phenobarbital erniedrigen die Carbamazepinkonzentration, Valproinsäure erhöht die
Konzentration des Metaboliten Carbamazepin-Epoxid. Carbamazepin selbst erniedrigt die Konzentration
von Valproinsäure, Lamotrigin, Felbamat, Topiramat und Tiagabin.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen
der Überdosierung führen.
CARBAMAZEPIN, FREIES *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 1.0 – 2.5 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARBAMAZEPIN-EPOXID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARBAMAZEPIN-EPOXID, FREIES *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 0.2 – 1.5 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
150
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARBIDOPA *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARBIMAZOL * s. Thiamazol
CARBOPLATIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARBROMAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
toxisch: > 25 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CARCINO- EMBRYONALES ANTIGEN [CEA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: CLIA (Fa. Siemens)
Gesunde:
Nichtraucher
< 5 ng/ml
Raucher
< 10 ng/ml
Benigne Erkrankungen < 10 ng/ml
Maligne Erkrankungen häufig > 10 ng/ml
Stabilität: 7 Tage
biologische HWZ: 2-8 Tage
151
Prozentuale Häufigkeitsverteilung der CEA- Werte bei gesunden Nichtrauchern und Rauchern:
Kategorie
Nichtraucher, männlich
Nichtraucher, weiblich
Raucher, männlich
Raucher, weiblich
Anzahl
240
177
234
163
0-3 ng/ml
92.5 %
96.0 %
75.7 %
85.3 %
3-5 ng/ml
6.3 %
4.0 %
16.2 %
8.6 %
5-10 ng/ml
1.2 %
0.0 %
8.1 %
6.1 %
CEA- Konzentrationen bis zum etwa 4fachen Wert der Obergrenze des Referenzbereiches finden sich
sowohl bei entzündlichen Erkrankungen der Leber, des Pankreas, des Gastrointestinaltraktes und der
Lunge als auch bei Malignomen. Werte oberhalb des 4fachen der Obergrenze machen eine maligne
Erkrankung wahrscheinlich. CEA- Konzentrationen, die das 8-10fache der Obergrenze des
Referenzbereiches überschreiten, können im Allgemeinen als Hinweis auf Fernmetastasierung gewertet
werden Erhöhte Werte finden sich beim Kolon- Rektum- Karzinom bei Dukes A in 0-20 %, Dukes B in 4060 %, Dukes C in 60-80 %, Dukes D in 80-85 %. Der 4fache Wert der Obergrenze des Referenzbereiches
wird bei Dukes A sehr selten, bei Dukes B in 15-20 % und bei Dukes D in ca. 50 % gesehen.
Postoperative Verlaufskontrollen sollten in den ersten beiden Jahren alle 3 Monate erfolgen, bei
Konzentrationsanstieg engmaschiger. Der positive prädiktive Wert für Tumorprogredienz liegt bei CEAAnstieg bei ca. 70 %, der negativ prädiktive bei ca. 90 %. Beim Mammakarzinom finden sich erhöhte CEAWerte bei 10 % der Patientinnen mit lokalisiertem und 60 % mit metastasiertem Karzinom. Werte über
dem 5fachen der Obergrenze sprechen für Metastasierung. Steigende Werte nach Therapie sprechen in
85 % der Fälle für Tumorprogression. Beim Magen-, Pankreas-, Bronchial-, Ovarial- und Cervixkarzinom
finden sich CEA- Erhöhungen meist nur in fortgeschrittenen Stadien.
↑ kolorektale Karzinome, medulläres Schilddrüsenkarzinom, Mammakarzinom, Magenkarzinom,
Pankreaskarzinom, Cervixkarzinom, Ovarialkarzinom, entzündliche Lebererkrankungen, Leberzirrhose,
Pankreatitis, entzündliche gastrointestinale Erkrankungen, entzündliche Lungenerkrankungen
CARCINO- EMBRYONALES ANTIGEN im Liquor
[CEA]
Material :
Referenz :
1 ml Liquor und 1 ml Serum
s. Befund
Methode: CLIA (Fa. Siemens)
Indikation: Nachweis einer intrathekalen CEA- Synthese
Ein positiver CEA- Nachweis erfolgt bei etwa 90 % aller Meningealkarzinosen, aber nur ca. 45 % der
Metastasen im Hirnparenchym. Je entfernter die CEA- produzierende Metastase vom Ventrikelsystem
entfernt liegt, umso unwahrscheinlicher wird der Nachweis. Die Quotienten- Darstellung erfolgt im IgAQuotientendiagramm
CARDIOLIPIN-AK * [AK gegen CARDIOLIPIN]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgA, IgG, IgM
Methode: EIA
Negativ: < 10 U/ml
Graubereich: 10 – 15 U/ml
Positiv : > 15 U/ml
Indikation: Verd. auf Antiphospholipid- Syndrom, habituelle Aborte, Thromboseneigung
Cardiolipin- AK gehören zusammen mit Phosphatidylserin- Ak (GAM) und Lupus- Antikoagulanz in eine
Gruppe von Auto- Antikörpern, die gegen Phospholipide gerichtet sind. Sie sind bei der ergänzenden
Diagnostik des SLE und der Aktivitätsbeurteilung der Lues von Bedeutung. Beim sogenannten primären
152
Antiphospholipid- Syndrom werden Symptome wie beim LE bzw. M. Raynaud oder anderen schlecht
einzuordnenden Kollagenosen beschrieben. Außerdem kommt es gehäuft zu Thrombosen der großen
Arterien und Venen mit Hirn-, Lungen- oder Herzinfarkten sowie habituellen Aborten. Bei etwa 13 % der
Patientinnen mit habituellen Aborten ließen sich ACLA nachweisen. Auch für das Auftreten von ACLA und
zahlreichen neurologischen Symptomen wie Migräne, Chorea, Multi- Infarkt- Demenz oder Livedo
reticularis, Libman- Sacks- Endokarditis oder pulmonaler Hypertonie werden kausale Zusammenhänge
diskutiert. Außerdem ließen sich ACLA bei HIV- Infektion, idiopathischer thrombozytopenischer Purpura,
primär biliärer Zirrhose, weiteren Autoimmunerkrankungen und falsch VDRL- positiven Patienten finden.
↑ SLE, Thrombosen, Aborte, HIV, PBC, rheumatoide Arthritis, idiopathische thrombozytopenische
Purpura; falsch Lues- positive Patienten, HELLP- Syndrom, Borreliose, Hepatitis
CARDIOLIPIN- MIKROFLOCKUNGS- TEST
[CMT, VDRL]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1:1
s. Lues- Serologie
s. VDRL
Indikation: Lues- Diagnostik
CARNITIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder EDTA- Plasma
s. Befund
10 ml Urin v. 24-h- Urin (über 5-10 ml Eisessig
gesammelt). Bitte Gesamtmenge angeben.
1 ml Sperma
Indikation: Verdacht auf Carnitinmangel (Muskelschwäche, Myalgie, Kardiomyopathie, Gedeihstörung
bei Säuglingen und Kleinkindern, hypoketotische Hypoglykämie), Kwashiorkor, Carnitin- freie Ernährung,
Organoazidurien, Lipidspeichermyopathien
↓ Carnitin- Mangel- Myopathie, Hämodialyse, Leberfunktionsstörung, Valproinsäuretherapie
CARNOSIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1ml Eisessig stabilisiert)
Serum (µmol/L):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
Erwachsene bis 10
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
153
CARNOSIN *
Neugeborene
Säuglinge
Kleinkinder
Schulkinder
bis 1000
bis 800
bis 600
bis 400
Erwachsene
10-150
mg/d x 4.42 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Carnosinämie
Klinik: progrediente psychomotorische Retardierung mit Myoklonien, Taubheit, Blindheit und spastischer
Zerebralparese.
↑ Carnosinämie, geflügelreiche Ernährung
CASA- TUMORMARKER *
[Cancer associated serum antigen]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 4 U/ml (bei einer Spezifität von 90 %)
Indikation: Verdacht auf Ovarial- Ca
CASA ist ein epitheliales Muzin, das auf der Oberfläche von Ovarial- und anderen Epithelialtumorzellen
(Mamma- und Lungen- Ca) exprimiert wird. Im Gegensatz zu Ca 125 ist CASA bei Patientinnen mit
benignen Adnextumoren und Ovarialtumoren mit niedrigem malignen Potential sowie bei Endometriose
nicht signifikant erhöht.
CAST *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Bitte vor Test- Anforderung telephonischen
Kontakt aufnehmen
Die Abkürzung CAST steht für zellulärer Antigen- Stimulations- Test. Bei diesem Verfahren wird die
Ausschüttung von Sulfidoleukotrienen vorwiegend aus basophilen Leukozyten unter Allergenstimulation
bestimmt. Es ist bekannt, dass in vivo die Synthese und Freisetzung dieser Mediatoren im Rahmen
allergischer Reaktionen sowohl IgE- vermittelt als auch bei „pseudoallergischen“ Reaktionen (nicht- IgEvermittelt) abläuft.
Folgende Einsatzfelder bieten sich besonders für diesen Test an:
Insektengiftallergien: Eine Studie an Patienten mit klinisch gesicherter Bienen- bzw. Wespengiftallergie
zeigte für den CAST im Vergleich mit dem IgE- Antikörpernachweis und der Hauttestung die beste
Sensitivität und Spezifität.
Pseudoallergische Reaktionen gegen Medikamente: Der CAST versetzt uns in die Lage, in vitro die in
vivo vorliegenden Bedingungen in nahezu idealer Weise nachzuahmen.
Allergien gegen Nahrungsmittelzusatzstoffe: Nahrungsmittelzusatzstoffe sind - oft methodisch bedingt auf IgE- Antikörper nicht testbar; deshalb bietet sich auch hier der CAST als methodische Hilfe an.
154
CCP-AK [cyclische Citrullin- Peptid- AK ]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Negativ: < 4,0 U/ml
Positiv: > 4,0 U/ml
Methode: CLIA
Indikation: Verdacht auf rheumatoide Arthritis (RA)
Bei 40-60 % der RA- Patienten findet man im Serum Antikörper gegen epidermales Fillagrin. Fillagrin ist
ein epidermales Protein, das Keratinfilamente miteinander verbindet. Dabei ist wohl das entscheidende
antigene Epitop die seltene Aminosäure Citrullin. AK gegen CCP gehören überwiegend der Klasse IgG an
und besitzen eine Spezifität von ca. 97 % für die RA. Sie treten früh im Krankheitsverlauf auf. CCP- AK
positive Patienten entwickeln häufiger radiologisch nachweisbare Gelenkschäden als Anti- CCP- negative.
Bei etwa gleicher Sensitivität von Rheumafaktor(RF) und CCP- AK besitzt Anti- CCP eine deutlich höhere
Spezifität (97 % gegenüber 62 %)
CDT [CARBOHYDRATE- DEFICIENT TRANSFERRIN] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
<2%
s. auch Alkoholismus- Überwachung
Indikation: Erkennung und Therapieüberwachung von chronischem Alkoholismus
Täglicher Alkoholkonsum von mehr als 60 g während mindestens einer Woche führt bei 93 % männlicher
und 81 % weiblicher Alkoholiker zu erhöhten CDT- Werten. Bei Nichtalkoholikern (tägliche
Alkoholaufnahme unter 15 g) liegen die CDT- Werte bei 98 % unterhalb der angegebenen
geschlechtsspezifischen Referenzwerte. Diagnostische Sensitivität und Spezifität der CDT- Bestimmung
sind umstritten. Bei Alkoholabstinenz fallen die CDT- Werte (Disialoform) mit einer mittleren Halbwertzeit
von 9.5 ± 1 Tagen wieder ab. Selten können auch genetische Transferrinvarianten, ausgeprägte
Leberinsuffizienz, Leberzirrhose und angeborene Störungen des Glykoproteinmetabolismus zu erhöhten
CDT- Werten führen. Eine Flasche Schnaps enthält ca. 240 g, eine Flasche Wein 60 g und eine Flasche
Bier 18 g Alkohol.
↑ chronischer Alkoholismus, genetische Transferrinvarianten, CDG- Syndrom (Congenital disorder of
glycolisation), chronisch aktive Hepatitis, Eisenmangel, Antiepileptika bei Frauen, kataboler Stoffwechsel
↓ Hämochromatose, Eisenüberladung
CDT [Clostridium difficile Toxin]
s. Clostridium difficile Toxin
CEA s. Carcino- embryonales Antigen
CERVIX- ABSTRICHFehler! Textmarke nicht definiert.
Harnröhren- Abstrich
s. Genital- und
CH- 50-AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
155
CH- 50-AKTIVITÄT *
s. CH 100 Komplement- Aktivität (alternativer
Weg)
Indikation: Verdacht auf Zustände mit hypokomplementärer Aktivität (z.B. Immunkomplex- vermittelte
Erkrankungen)
CH 100 KOMPLEMENT- AKTIVITÄT *
[Gesamt- hämolytische Komplement- Aktivität des klassischen Weges]
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Versand tiefgefroren.
Versandbehälter bitte im Labor anfordern.
488 - 1150 U
Indikation: Verdacht auf verringerte hämolytische Komplementaktivität des klassischen Weges. Sie kann
durch den Mangel jeder einzelnen Komplementkomponente bedingt sein. Dieser Mangel kann erblich oder
erworben sein, so z.B. bei SLE, Glomerulonephritis, paroxysmaler Hämoglobinurie, Leberzirrhose und
erblichem Angioödem.
CH 100 KOMPLEMENT- AKTIVITÄT *
[Hämolytische Komplementaktivität für den alternativen Weg]
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Versand tiefgefroren.
Versandbehälter bitte im Labor anfordern
66 - 129 %
s. auch CH 100 Komplement Aktivität
Indikation: Verdacht auf verringerte hämolytische Komplementaktivität des alternativen Weges. Sie kann
durch den Mangel jeder einzelnen Komplementkomponente bedingt sein. Dieser Mangel kann erblich oder
erworben sein, so z.B. bei SLE, Nephritis, Vaskulitis, Infektionen mit pyogenen Bakterien, paroxysmaler
Hämoglobinurie und Leberzirrhose.
CHINIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 2,5 - 5 mg/L
toxisch ab: > 5 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Cimetidin und Verapamil erhöhen die Plasmaspiegel von Chinidin. Bei Coadministration kann es zur
Akkumulation von Codein und Propafenon kommen. Bei Gabe von enzyminduzierenden Substanzen (z.B.
Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin) muss die Chinidin-Dosis evtl. deutlich erhöht werden.
CHININ *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
156
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CHITOTRIOSIDASE *
Material :
Referenz :
2-3 ml Serum oder Plasma
s. Befund
Indikation: Verlaufsbeobachtung und Therapiekontrolle beim M. Gaucher. Die Höhe der Chitotriosidase
spiegelt die Gesamtmenge der im Körper gespeicherten Glucocerebroside gut wider.
Dem M. Gaucher liegt ein autosomal vererbter Defekt der Glukocerebrosidase zugrunde, der je nach
verbleibender Restaktivität in unterschiedlicher Ausprägung zu einem verminderten Abbau der
Sphingolipide führt. Gesichert wird die Diagnose durch Messung der ß- Glukocerebrosidase in
Fibroblasten oder Leukozyten sowie den molekularbiologischen Nachweis der jeweiligen Mutation. Es
steht eine wirksame Therapie durch lebenslange intravenöse Enzymsubstitution zur Verfügung.
↑ M. Gaucher
CHLAMYDIA- ANTIGEN
Material :
Referenz :
5-10 ml frischer Morgenurin
negativ
1 ml Ejakulat, Urethal-, Cervix- oder
Bindehautabstrich
Spezielles Abstrichbesteck anfordern.
Methode: PCR
Indikation: als Schwangerschaftsvorsorge, Zervizitis, Urethritis, Salpingitis, Prostatitis, Konjunktivitis
Materialgewinnung:
1. Urethralabstrich
Ziel: Gewinnung einer ausreichenden Zahl von intakten Epithelzellen (Eiter oder Ausfluss sind
unbrauchbar).
Der Patient darf mindestens 1 Stunde vor der Probenentnahme nicht uriniert haben. Urethraltupfer 2-4 cm
tief einführen und mit leichtem Druck vorsichtig drehen. Tupfer herausziehen und sofort in Transportgefäß
überführen.
2. Zervixabstrich
Ziel: Gewinnung einer ausreichenden Zahl von Epithelzellen (squamöse Zellen sind unbrauchbar).
Ektozervix von Schleim oder Ausfluss befreien. Tupfer verwerfen. Abstrichtupfer in den Zervikalkanal
einführen bis der Tupfer fast verschwunden ist. Der Tupfer muss die ganze Oberfläche des Zervikalkanals
berühren. Tupfer 5-10 Sekunden unter leichtem Druck drehen. Tupfer herausziehen, ohne die
Vaginalwand zu berühren und sofort in spezielles Transportgefäß überführen.
3. Bindehautabstrich
Auge mit Lokalanästhetikum träufeln, dann mit dem kleinen Abstrichtupfer die innere Oberfläche des
unteren, dann des oberen Augenlides gründlich abwischen. Falls beide Augen betroffen sind, mit dem
weniger befallenen Auge beginnen.
CHLAMYDIA- PNEUMONIAE- AK
Material :
Referenz :
157
CHLAMYDIA- PNEUMONIAE- AK
1 ml Serum
IgG (Index):
Methode: EIA
negativ
< 1,4
grenzwertig
1,4 – 1,5
positiv
> 1,5
IgA (Index)
negativ
< 1,4
grenzwertig
1,4 – 1,5
positiv
> 1,5
IgM (Index)
negativ
< 1,4
grenzwertig
1,4 – 1,5
positiv
> 1,5
Indikation: Verdacht auf Pneumonie, Bronchitis, Sinusitis , Pharyngitis, Otitis media
CHLAMYDIA- PNEUMONIAE - PCR *
Material :
Referenz :
Rachenabstrich (trocken)
negativ
1-2 ml Sputum, Bronchialsekret oder
Trachealsekret
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Chlamydien- Infektion, atypische Pneumonie
CHLAMYDIA- PSITTACI- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgA < 1 : 32
IgG < 1 : 64
IgM < 1 : 40
Indikation: Verdacht auf Psittacose bzw. Ornithose, atypische Pneumonie.
CHLAMYDIA- TRACHOMATIS- AK
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Chl. Trach. IgA- und IgG:
IgA - AK können auch in Zervikalsekret,
Seminalplasma, Gelenk- und Douglaspunktaten
bestimmt werden.
Methode: EIA
negativ
Index < 1,0
grenzwertig
Index 1,0 – 1,3
positiv
Index > 1,3
Indikation: Verdacht auf Adnexitis, Cervicitis, Urethritis, Konjunktivitis, Sterilität, Pneumonie
158
Chlamydia trachomatis umfasst 15 Serotypen, von denen die Typen A - C das endemische Trachom, die
Stämme D- K die sexuell übertragbaren Chlamydieninfektionen (Urethritis, Endometritis, Cervicitis,
Salpingitis, Epididymitis, M. Reiter, Konjunktivitis und Pneumonie) und die Stämme L1- L3 das
Lymphogranuloma inguinale verursachen. Hohe IgG- AK- Titer werden bei chronischen oder
systemischen Infektionen (Durchbruch der Epithelbarriere) gefunden. Bei Neugeborenen kann Chlamydia
trachomatis auch Pneumonien verursachen. Darüber hinaus finden sich periinfektiös reaktive Arthritiden
Orientierungswerte:
IgG- AK persistieren in der Regel über Jahre, IgA- AK sind in der Regel zwischen dem 10. und 20. Tag
nachweisbar und fallen etwa 2 Monate nach Therapie ab, können aber auch gelegentlich persistieren.
Wenn zwei der folgenden Faktoren vorliegen, sollte an eine Chlamydien- Infektion gedacht werden:
a) Patientin jünger als 25 Jahre b) neuer Sexualpartner c) Fluor cervicalis d) cervicale Blutung beim
Abstrich.
CHLAMYDIA- TRACHOMATIS - PCR *
Material :
Referenz :
Rachenabstrich (trocken)
negativ
1-2 ml Sputum, Bronchialsekret oder
Trachealsekret
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Adnexitis, Cervicitis, Urethritis, Konjunktivitis, Sterilität, Pneumonie
CHLORDIAZEPOXID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin,
Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem ,
Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
CHLORID IM LIQUOR *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
Kinder
Erwachsene
111 - 130 mmol/L
120 - 130 mmol/L
↓ Meningitis bakterielle, Meningitis tuberculosa
159
CHLORID IM SCHWEISS *
Material :
Referenz :
Anweisungen im Labor erfragen.
s. Befund
Molekulargenetische Untersuchung s.
Mukoviszidose
Indikation: Verdacht auf Mukoviszidose
↑ Mukoviszidose
CHLORID IM SERUM
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder Heparinplasma
Erwachsene
101 - 109 mmol/L
Methode: ISE
Indikation: Metabolische Azidose, Störungen des Elektrolyt - und Säure- Basen- Haushaltes
↑ Dehydratation, Azidose hyperchlorämische, Alkalose respiratorische, Hyperparathyreoidismus primärer,
Hypothalamusaffektion, Azidose renale tubuläre, Diabetes insipidus, Albright- Hadorn- Syndrom,
chronische Hyperventilation
↓ Erbrechen, Pylorusstenose, Alkalose metabolische, Tetanie, Ketose diabetische, Chloridverlust renaler,
M. Addison, Peritonitis, Bartter- Syndrom, Wasserintoxikation, Salzverlustnephritis, Aszitespunktion
wiederholte, Hyperaldosteronismus, Cushing- Syndrom, ACTH- bildende Tumoren, Milch- Alkali- Syndrom
CHLORID IM URIN
Material :
Referenz :
50 ml vom 24-h- Urin. Volumen des 24-h- Urins
angeben.
Für Chlorid im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
110 – 250 mmol/d
Methode: ISE
Indikation: Störungen der Wasserbilanz, des Elektrolyt- und Säure- Basenhaushaltes. Differenzierung
renaler und nicht renaler Ursachen einer hyperchlorämischen metabolischen Azidose oder einer Hypooder Hyperkaliämie
↑ Nierenschaden tubulärer, M. Addison, Kaliummangel, Salzverlustnephritis
↓ Erbrechen, salzarme Diät, Hunger, Schwitzen, Hyperaldosteronismus
CHLORKOHLENWASSERSTOFFE, FLÜCHTIG *
Material :
s. Trichloressigsäure, Tetrachlorethylen,
Tetrachlorkohlenstoff, Trichlorethan,
Trichlorethylen und Chloroform
CHLORMEZANON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
160
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CHLOROFORM *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
Rollrandröhrchen anfordern
s. Befund
Indikation:
Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung
CHLOROQUIN*
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CHLORPROMAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin u.a.).
CHLORPROTHIXEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
161
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CHLORTALIDON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Regelmäßige Elektrolytkontrolle und Triglyceride bei Hyperlipidämie.
8-CHLORTHEOPHYLLIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CHOLECALCIFEROL * s. Vitamin D
CHOLESTERIN
Material :
1 ml Serum oder Plasma
Referenz :
M/W 0-99 J
< 200 mg/dl (Empfehlung)
Stabilität: bei 2-8°C 5-7 Tage
Ikterische Proben vermeiden
mg/dl x 0.0259 = mmol/L
Methode: Photometrie
Empfohlene Cholesterin- Werte in
Hinblick auf das KHK- Risiko (AHA):
Erwachsene: < 200 mg/dl
Kinder:
< 170 mg/dl
Risikoabschätzung bei Erwachsenen:
mäßiges Risiko:
hohes Risiko:
200-239 mg/dl
≥ 240 mg/dl
Indikation: Früherkennung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender
Therapie.
162
Für das Screening reicht die Gesamt- Cholesterinbestimmung. Bei Werten über dem Idealwert von < 200
mg/dl empfiehlt sich die Mitbestimmung des HDL- Cholesterins, weil hohe HDL- Cholesterinwerte einen
Schutz vor koronaren Herzerkrankungen bedeuten.
Bei den primären, nicht polygenen mit einem hohen Atherosklerose- Risiko einhergehenden
Hypercholesterinämien vom Typ IIa n. Fredrickson muss insbesondere an die familiäre
Hypercholesterinämie (Mutationen im LDL- Rezeptor- Gen, Häufigkeit heterozygot 1:500,
Cholesterinwerte zwischen 250-600 mg/dl, homozygot Häufigkeit 1:1000000, sehr hohe Cholesterinwerte)
und den familiären Apo- B- 100-Defekt (Häufigkeit 1:100 bis 1:300) gedacht werden. Der Nachweis ist
durch LDL- Rezeptor- und Apo B- Gen- Mutationsanalyse möglich. Hierfür werden 3 ml EDTA- Blut
benötigt.
↑ Hepatopathie, Nephropathie, Pankreaserkrankung, Hypothyreose, Xanthomatose,
Hypercholesterinämie idiopathisch, Hyper- α- Lipoproteinämie, Hand- Schüller- Christian- Syndrom,
Cholestase, Fettleber, Nephrose, Diabetes mellitus, Rheumatisches Fieber akutes, Von Gierke- Syndrom
↓ Hepatopathie, Urämie, Hunger, Hyperthyreose, Sepsis, Steatorrhoe, Anämie, A- αLipoproteinämie, A- β- Lipoproteinämie, Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Sprue, A- LezithinCholesterin- Azyl- Transferase familiäre
CHOLINESTERASE
[PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Heparinplasma
weiblich 3930 – 10800 U/L
Hämolyse vermeiden, da Erythrozyten hohe
CHE- Konzentrationen enthalten.
Stabilität: Bei Raumtemperatur bis zu 1 Jahr
männlich 4620 – 11500 U/L
Methode: Photometrie
IFCC- Methode
s. auch Dibucain- Zahl
s. auch Fluorid- Zahl
Indikation: Eingeschränkte Leberfunktion, Intoxikation mit Organophosphaten, Kontrolle Pestizidexponierter Arbeiter, bei verlängerter Apnoe, vor Gabe von Muskelrelaxantien bei vorbestehendem
Leberschaden bzw. Verdacht auf Vorliegen einer Cholinesterasevariante mit verminderter Fähigkeit
Succinyldicholin zu spalten.
Die Charakterisierung der Cholinesterasen ist nur bei Patienten mit verlängertem neuromuskulären Block
nach Succinyldicholin erforderlich (s. auch Dibucain- und Fluoridzahl).
↑ Nephrose, Alkoholismus, Adipositas, Diabetes mellitus, Koronare Herzkrankheit, Hyperlipoproteinämie
Typ IV, Fettleber, Hyperthyreose, exsudative Enteropathie, Icterus iuvenilis intermittens, CynthianaVariante
↓ akute und chronische Hepatitiden, Hepatopathie, Leberzirrhose, Lebertumoren und - metastasen,
Lebertransplantation, septischer Schock, Herzinfarkt, perniziöse Anämie, Dermatomyositis, Kachexie,
Suxamethonium- Überempfindlichkeit familiäre, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, progressive
Muskeldystrophie,
CHOLINESTERASE, atypische *
[PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE]
Material :
Referenz :
163
CHOLINESTERASE, atypische *
[PSEUDOCHOLINESTERASE, CHE]
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
s. auch Dibucain- Zahl
s. auch Fluorid- Zahl
Methode: PCR und Sequenzierung aller 4 Exons
Indikation: Erniedrigte CHE-Aktivität, verminderte Dibucain- bzw. Fluoridzahl. Verlängerter Apnoe, vor
Gabe von Muskelrelaxantien bei vorbestehendem Leberschaden bzw. Verdacht auf Vorliegen einer
Cholinesterasevariante mit verminderter Fähigkeit Succinyldicholin, Vecuronium oder Pancuronium zu
spalten.
Die Charakterisierung der Cholinesterasen ist nur bei Patienten mit verlängertem neuromuskulären Block
nach Succinyldicholin erforderlich (s. auch Dibucain- und Fluoridzahl).
CHOLINESTERASE- HEMMER *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Serum
Reduktion der Aktivität bis auf 70 % des
Bezugswertes.
Als Substrat wird Butyrylcholin verwendet.
Indikation: Intoxikation mit organischen Phosphorsäureestern.
Organische Phosphorsäureester, die als Insektizide verwandt werden, führen zu einer irreversiblen
Hemmung des esteratischen Bereiches der CHE. Leichte Verlaufsformen gehen mit einer Reduzierung
der CHE- Aktivität auf 60-40 % der Norm, schwere Verlaufsformen auf unter 20 % einher. Etwa 4 Wochen
nach vollständiger Hemmung werden wieder normale CHE- Werte erreicht.
Überwachung exponierter Personen (Landarbeiter): zweimalige Bestimmung der CHE im Abstand von 3
aber nicht mehr als 14 Tagen, wenn Pestizide an mehr als 6 Tagen im Monat versprüht werden. Danach 3
Bestimmungen in 4-wöchentlichen Abständen. Ein relatives Risiko besteht, wenn die CHE auf 60-80 %
des individuellen Basalwertes abfällt. Bei Werten < 60 % darf die Tätigkeit nicht mehr ausgeführt werden.
CHOREA HUNTINGTON *
Material :
Referenz :
5 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Triplett-Expansion im HD-Gen bei
V.a. Chorea Huntington
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Methode: Amplifizierung des CAG- TriplettBereiches im HD- Gen, Längenbestimmung des
PCR-Produktes u. Bestimmung der CAGRepeats mittels Elektrophorese
Indikation: Verdacht auf Chorea Huntington, Untersuchung von Risikopersonen.
Bei der Pränataldiagnostik (nachgewiesene Überträgerschaft eines Elternteils) ist eine humangenetische
Beratung zwingend erforderlich.
164
CHORION- GONADOTROPIN
s. ß - HCG
CHROM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut, 10 ml Urin
EDTA- Blut: < 2,0 µg/L
Urin:
< 0.60 µg/L bzw.
< 0.50 µg/g Creatinin
µg/L x 4,893 = nmol/L
Indikation: Verdacht auf Chromintoxikation oder Chrommangel z.B. bei schlechter Einstellbarkeit eines
insulinpflichtigen Diabetes mellitus
Chrommangel wird gelegentlich bei älteren Menschen und bei langer parenteraler Ernährung beobachtet.
Er geht mit einer verminderten Glukosetoleranz und kardiovaskulären Erkrankungen einher. Das
unlösliche Chrom und die dreiwertigen Chromverbindungen sind weitgehend ungiftig. Nach oraler
Aufnahme und Absorption durch die Haut von Kaliumdichromat sind Vergiftungen beschrieben worden
(Diarrhoen, Magen- Darmblutungen, Krampfanfälle, Pneumokoniose sowie schwere Leber- und
Nierenschäden). Arbeiter, die längere Zeit Chromatstäuben ausgesetzt waren, zeigten
Nasenscheidewand- Perforationen. Besonders giftig sind die sechswertigen Chromverbindungen, die bei
Kontakt mit der Haut zu nur langsam heilenden Ulcerationen führen können. Ansonsten ist Chrom ein
potentes Allergen und steht im Verdacht ein Karzinogen zu sein.
Chrom inhibiert die Superoxiddismutase, wodurch die Bindung freier Radikale vermindert wird.
↑ terminale Niereninsuffizienz und Peritonealdialyse
↓ parenterale Ernährung, Stress, Gravidität, akute Infekte
CHROMOGRANIN A *
Material :
Referenz :
2 ml Nüchternserum
Bei Raumtemperatur 2 Tage haltbar
< 100 µg/L
Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurinom, neuroendokrine Tumoren
mit oder ohne Hormonproduktion
Chromogranin A ist häufig auch bei endokrin inaktiven Tumoren, die ihr Leithormon nicht mehr
sezernieren, erhöht nachzuweisen. Bei unbehandelten Fällen sind die Werte in der Regel auf 100-800
µg/L erhöht.
↑ Phäochromozytom, Neuroblastom, Ganglioneurinom, neuroendokrine Tumoren mit oder ohne
Hormonproduktion , C- Zell- Ca, Hypophysenadenom, Karzinoid, Inselzell- Ca, NNR- Tumor, kleinzelliges
Bronchial- Ca
CIMETIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
165
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Cimetidin kann aufgrund seiner Bindung an Cytochrom P450 den Metabolismus von Medikamenten, die
ebenfalls über diese Enzyme verstoffwechselt werden, beeinflussen.
Phenobarbital senkt den Cimetidinspiegel. Cimetidin steigert den Procainamidspiegel und verlängert die
Halbwertzeiten von Carbamazepin, Diazepam, Labetolol, Lidocain, Metoprolol, Phenytoin, Propranolol,
Theophyllin und Warfarin.
CITALOPRAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CITRAT *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt.
Bitte Gesamtmenge angeben.
2 ml Ejakulat
2 ml Serum, EDTA- oder Heparinplasma
Urin : s. Befund
Ejakulat: s. Befund
Serum, Plasma: s. Befund
Indikation: Risikoindikator und Überwachungsparameter bei Oxalatsteinträgern (Urin), Beurteilung der
männlichen Fertilität (Prostatafunktion)
Eine erhöhte Oxalatausscheidung geht mit einer erniedrigten Citratausscheidung einher
↓ Oxalatsteinträger
CITRULLIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum, EDTA-Plasma
Serum:
Neugeborene
1-3 Monate
2-6 Monate
6-18 Jahre
Erwachsene
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
166
0.16-0.51 mg/dl
0.18-0.56 mg/dl
0.54-0.88 mg/dl
0.33-0.91 mg/dl
0.21-0.96 mg/dl
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 250
Säuglinge
bis 250
Kleinkinder
bis 200
Schulkinder
bis 100
CITRULLIN *
Erwachsene
bis 50
mg/dl x 57.1 = µmol/L
mg/d x 5.71 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Citrullinämie( Argininosuccinat- Synthetase- Mangel )
Klinik: Die akute neonatale Form ist rasch progredient mit Tod im hyperammonämischen Koma. Bei der
subakuten Form treten die Zeichen der Hyperammonämie( periodisches Erbrechen, Krampfanfälle,
mentale Retardierung) erst später auf.
↑ Citrullinämie
CL2CA [3-(2,2-Dichlorvinyl)- 2,2-dimethylcyclopropan- carbonsäure] *
[Metabolit von Permethrin, Cypermethrin und Cyfluthrin]
Material :
Referenz :
s. Pyrethroidmetaboliten
CLOBAZAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 0,1 – 0,4 µg/ml
Metabolit: Desmethylclobazam
Metabolit Desmethylclobazam: 2 – 4 µg/ml
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Wechselwirkung mit antikonvulsiver Basismedikation (z.B. Anstieg der Serumspiegel von Phenytoin und
Valproinsäure).
Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin,
Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ, Diltiazem ,
Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
CLOMETHIAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
167
CLOMIPHEN- TEST *
Indikation: Subklassifizierung von Amenorrhoen bei positivem Gestagentest
Testdurchführung: Vom 5.- 9. Tag nach einer Gestagen- induzierten Blutung Einnahme von täglich 100
mg Clomiphen. Anschließend Östradiol- Bestimmung und Ultraschalluntersuchung des Follikelwachstums.
Beurteilung: Östradiolanstieg und Follikelwachstum sprechen für eine nur leichte Störung im Bereich der
hypothalamisch- hypophysären Achse.
CLOMIPRAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 20 - 140 µg/L
Metabolit: Norclomipramin
Metabolit Norclomipramin: 150 – 300 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren. I
CLONAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 15 – 60 µg/L
toxisch ab: > 100 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Phenytoin- Konzentrationen können bei Coadministration mit Clonazepam erhöht oder erniedrigt sein.
Phenobarbital und Carbamazepin können Clonazepam- Spiegel erniedrigen.
CLONIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 1,0 – 2,0 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
168
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CLONIDIN- HEMMTEST *
Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für
ein Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L
Prinzip:
Clonidin ist ein Alpha- adrenerger Agonist, der zentral angreift und die Freisetzung von Katecholaminen
unterdrückt.
Messparameter: Adrenalin, Noradrenalin
Testdurchführung:
Nach basaler Blutentnahme (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) für die Bestimmung von
Adrenalin und Noradrenalin am liegenden Patienten Gabe von 300 µg Clonidin (bei Kindern 75 µg/qm) als
einmalige orale Dosis. Weitere Blutentnahmen (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) nach
60, 120 und 180 Minuten unter Ruhebedingungen. Antihypertensive Therapie (auch ß- Blocker) 2 Tage
vorher absetzen, evtl. Ca- Antagonisten einsetzen.
Beurteilung:
Fehlende Suppression von erhöhten Serumkatecholaminwerten nach Gabe von Clonidin unter 500 ng
Noradrenalin/L spricht für ein Phäochromozytom. Bei Gesunden fallen die Katecholaminkonzentrationen
um 30-40 % des Ausgangswertes.
Achtung: hypertone Krise während des Testes möglich
CLOPENTHIXOL *
Material :
Referenz :
2ml EDTA-Plasma
Therapeutischer Bereich: 5 – 60 µg/L
toxisch ab: > 300 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin u.a.)
CLOSTRIDIUM DIFFICILE TOXIN
[TOXIN A- und B- NACHWEIS]
Material :
Referenz :
frische Stuhlprobe
Methode: Elisa, OIA (Schnelltest)
negativ
Spezifität: 100%
Sensitivität: 96,8%
169
Indikation: Verdacht auf Antibiotika- assoziierte Colitis (AAC)
Die pseudomembranöse Enterocolitis tritt relativ häufig nach Therapie mit Clindamycin, Tetracyclinen,
Gyrasehemmern und Ampicillin auf, jedoch kann sie auch nach Gabe von anderen Penicillinen,
Cephalosporinen, Aztreonam, Imipenem, Meropenem, Co- Trimoxazol, Makroliden u. a. , aber auch nach
Zytostatika auftreten. Therapie sollte auf Verdacht hin erfolgen. Mittel der Wahl ist Metronidazol
(zusätzlich Aufbau der Darmflora). Bei Metronidazolresistenz Vancomycin. In den USA wird eine
erhebliche Zunahme der Schwere und Häufigkeit epidemisch auftretender Clostridium difficileErkrankungen durch einen bisher nicht bekannten Stamm beschrieben.
CLOTIAZEPAM *
Material :
2ml Serum
Referenz :
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CLOZAPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 100 – 700 µg/L
toxisch ab: > 1000 µg/L
Metabolit: Norclozapin (Desmethylclozapin)
Metabolit Desmethylclozapin: 100 – 700 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Blutbild (anfänglich wöchentlich, danach alle 4 Wochen), Leberwerte und Blutzucker in regelmäßigen
Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.),
Fluvoxamin (Spiegelerhöhungen bis zum 10 fachen).
CO- HÄMOGLOBIN *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- oder Heparin- Blut
Probengefäß mit Alufolie vor Licht schützen.
Nichtraucher: < 2.2 %
Raucher:
< 10,5 %
BAT- Wert: 5 %
Indikation: Kohlenmonoxidvergiftung. Klinische Symptome beginnen bei Werten über 10 %.
COHB- Konzentration und klinische Symptomatik (DFG):
170
COHb %
0-10
10-15
15-25
25-35
35-45
45-55
55-65
> 65
Klinische Symptomatik
Keine wesentlichen Beschwerden (Raucher)
Keine wesentlichen Beschwerden, evtl. Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung (starke
Raucher)
In Ruhe meist keine Wirkung, Kurzatmigkeit bei körperlicher Anstrengung, evtl. Schwindel
und Kopfschmerz; Erweiterung der Hautkapillaren
Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Pulsbeschleunigung, Reizbarkeit, Störung der
Urteilsfähigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Sehstörungen
Wie bei 25-35 %, jedoch verstärkt, dazu Verwirrtheitszustände, Lähmungserscheinungen,
Ohnmacht schon bei leichter Anstrengung
Starke Bewusstseinseinschränkung bis Bewusstlosigkeit, Anstieg von Atem- und
Pulsfrequenz, Kollaps, Todesgefahr bei längerer Einwirkung
Zusätzlich Krämpfe, Atemlähmung
Unmittelbare Todesgefahr
↑ Kohlenmonoxydvergiftung
COBALT *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Serum
5 ml Urin
s. Befund
µg/L x 16.97 = nmol/L
Indikation: Berufliche Exposition, Porzellanherstellung, perniziöse Anämie bei unauffälligem Intrinsic
Faktor
Toxikologie: Verätzungen im Respirations- und Magen- Darmtrakt. Bei Resorption Nephropathie mit
Proteinurie und Hämaturie. Cobaltchlorid führt zur Hyperplasie der Erythropoese. Chronische Vergiftung
führt zu Hypothyreose.
COCAIN im Serum *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
Drogenmissbrauch
COCAIN im Urin
Material :
Referenz :
10 ml Urin
s. auch Drogenscreening im Urin
negativ
Methode: CEDIA
Nachweiszeit des Metaboliten Benzoylecgonin:
2 – 4 Tage
cutoff: 150 µg/L
Indikation: Drogenmissbrauch.
Untersucht wird auf den Metaboliten Benzoylecgonin.
Cocain wird schnell metabolisiert, wobei weniger als 5 % unverändert im Urin ausgeschieden werden. Die
wichtigsten Metaboliten sind Benzoylecgonin und Ecgoninmethylester.
171
COCCIDIOIDES- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Direktnachweis aus tiefem Sputum
Indikation: Persistierende und chronisch progressive Pneumonie, disseminierte Coccidioides- Mykose
Ein negativer serologischer Test schließt eine Infektion nicht aus. Der Direktnachweis aus tiefem Sputum
ist anzustreben.
CODEIN im Urin
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
cutoff: 300 µg/L
s. auch Drogenscreening im Urin/ Opiate
Methode: CEDIA
Indikation: Drogenmissbrauch.
Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate. Etwa 10 % des Codeins
werden in der Leber zu Morphin metabolisiert.
COENZYM Q-10 *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 120 – 300 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
COERULOPLASMIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Säuglinge (0-5 Tage)
0.05 - 0.40 g/L
Kinder
0.20 - 0.60 g/L
Erwachsene 0.20 - 0.60 g/L
Indikation: Verdacht auf M. Wilson oder Menkes Syndrom. Unklare neurologische oder psychiatrische
Symptomatik
Zur Abklärung des M. Wilson zusätzlich Kupfer im Serum und Urin bestimmen. Molekularbiologische
Abklärung möglich ( 5 ml EDTA- Blut)
↑ Infektionen, Nekrosen, Malignome, Lebererkrankungen, Gravidität, Osteosarkom
172
↓ M. Wilson, Menke’s kinky hair syndrome, Proteinverlustsyndrome, schwere
Leberparenchymerkrankungen, nutritiver Kupfermangel, hereditärer Coeruloplasminmangel
COFFIN- LOWRY- SYNDROM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationssuche RPS6KA3Gen bei Veracht auf Coffin-Lowry-Syndrom
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Methode : Amplifizierung aller 22 Exons des
RPS6KA3- Gens mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verdacht auf Coffin-Lowry-Syndrom, Überträgerinnenstatus , Pränataldiagnostik
COOMBS- TEST, DIREKT
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
Probenstabilität: 48Std. bei 2-8°C
negativ
Analytik am Standort Eutin!
Methode: direkter Agglutinationstest
Der direkte Coombstest weist Antikörper nach, die bereits an Zellen fixiert sind. Vorkommen positiver
direkter Coombs Reaktionen:
Bei Vorhandensein von :
1)
Auto- oder Isoantikörpern an Erythrozyten - mit oder ohne hämolytische Anämie (hierher
gehört auch der Morbus haemolyticus neonatorum).
2)
Komplement- Komponenten an Erythrozyten infolge Bindung von Autoantikörpern (z.B.
komplementbindende Kälte- AK).
3)
Antikörpern, die nicht gegen Erythrozyten selbst, sondern
a) gegen Substanzen gerichtet sind, die an die Erythrozyten- Oberfläche
adsorbiert werden (z.B. Penicillin) oder
b) als Antigen- Antikörperkomplex adsorbiert werden
4)
nicht- immunologischer Eiweißbindung unter Medikamentenwirkung (z.B. Cephalosporine)
Selten wird ein positiver direkter Coombs- Test auch bei Gesunden beobachtet. Siehe auch Tabelle.
Tabelle: Positive direkte Coombs- Reaktionen unter ca. 200000 Probanden
Patienten mit verschiedenen
Gesamt- n
stark
spurenhaft
Krankheiten
positiv n
positiv n
Anämie
220
116
104
Leukämie
95
51
44
Panmyelophthise
20
6
14
Lymphogranulom
5
4
1
Lupus erythematodes
13
3
10
173
Patienten mit verschiedenen
Krankheiten
Makroglobulinämie
Multiples Myelom
Erkrankungen der Leber, Niere,
Gallenblase, Herz, Polyarthritis,
Tumoren, Purpura usw.
Summe
Gesamt- n
13
12
162
stark
positiv n
1
540
48
spurenhaft
positiv n
12
12
114
229
311
COOMBS- TEST, INDIREKT
[IRREGULÄRE ANTIKÖRPER]
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
negativ
Probenstabilität: 48Std. bei 2-8°C
Analytik am Standort Eutin!
Methode: direkter Agglutinationstest
Indikation: Blutgruppenserologie, Schwangerschaftsvorsorge, OP- Vorbereitung,
Transfusionsvorbereitung
Nachweis von irregulären Blutgruppen- Antikörpern, von inkompletten Allo- bzw. Autoantikörpern gegen
Erythrozyten.
CORTISOL
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Serum:
Methode: CLIA
Erwachsene:
8 Uhr
16 Uhr
20 Uhr
50 - 230 µg/L
30 – 160 µg/L
< 50 % des 8 Uhr- Wertes
Nabelschnurblut:
50 - 170 µg/L
Neugeborenes 5. Tag: 60 - 200 µg/L
Frühgeburten:
24.SSW 40 – 270 µg/L
25.SSW 36 - 240 µg/L
26.SSW 33 - 220 µg/L
C7.SSW 29 - 200 µg/L
28.SSW 26 - 190 µg/L
29.SSW 24 - 160 µg/L
Säuglinge:
24-230 µg/L
Kinder 2-15 Jahre: 25 - 230 µg/L
Kinder 16-18 Jahre: 24 - 290 µg/L
Umrechnungsfaktor: µg/L x 2.76 = nmol/L
Indikation: Diagnose des Hyper- und Hypokortisolismus, s. auch entsprechende Funktionsteste
Im Beginn einer Cushingschen Erkrankung kann der Morgenwert normal ausfallen. Die Tagesrhythmik ist
dann aber meist schon gestört: kein Abfall der Cortisolwerte im Verlauf des Tages. Test soll unter
Ruhebedingungen stattfinden, da Stress die Cortisolwerte anhebt.
174
↑ M. Cushing, Stress, NNR- Hyperplasie, NNR- Adenom, NNR- Karzinom, ektope ACTH- Produktion,
Glucocorticoid- Resistenz- Syndrom, Alkoholismus, Depression, Anorexia nervosa, Adipositas, schwere
akute und chronische Allgemeinerkrankungen, erhöhte Östrogenspiegeln
↓ M. Addison, NNR- Insuffizienz sekundäre, Hypophysentumor, Sheehan- Syndrom, Adrenogenitales
Syndrom, Anorexie, langdauernde Cortisontherapie
CORTISOL, FREIES *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24h- Urin
Bitte Gesamtmenge des Urins angeben
Urin:
Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern)
Kinder 1-10 Jahre: 2-27 µg/d
11-20 Jahre: 5-55 µg/d
Erwachsene: 20-90 µg/d
Speichel: s. Befund
Umrechnungsfaktor: µg/d x 2.76 = nmol/d
Indikation: Verdacht auf Hyperkortisolismus. Das freie Cortisol ist bei allen Cushingformen erhöht, nicht
aber bei Patienten mit veränderter Transcortin- Konzentration (Adipositas, Patienten mit erhöhten
Östrogen- Konzentrationen, Hypothyreose, nephrotischem Syndrom, Anorexia nervosa, multiplem
Myelom oder Hungerzuständen)
CORTISOL- TAGESPROFIL
Indikation: Verdacht auf Cushing- Syndrom
Die wiederholte Bestimmung des Plasmakortisols innerhalb von 24 Stunden zeigt das Vorhandensein oder
Fehlen der normalen zirkardianen Rhythmik.
Blutentnahmen für die Cortisolbestimmung z.B. um 8.°°, 12.°°, 18.°° (und 24.°°) Uhr.
Beurteilung:
Eine aufgehobene zirkardiane Rhythmik (normal sind abfallende Werte im Tagesverlauf) ist typisch für das
Cushing- Syndrom jedweder Genese. Der gleiche Befund kann aber auch bei Psychosen und schweren
Allgemeinerkrankungen erhoben werden.
COTININ *
[Metabolit vom Nikotin]
Material :
Referenz :
10 ml Urin
s. Befund
Indikation: Überprüfung des Rauchverhaltens
COXSACKIE- ECHO- POOL- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode:
< 1: 10
s. Enterovirus- PCR
175
COXSACKIE- ECHO- POOL- AK *
s. ECHO- Pool AK
Indikation: Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis,
Sommerdiarrhoe, Sommergrippe, Tonsillitis, Facialisparese.
Der Pool enthält Coxsackie A 9, B1-6, Echo 4,6,9,14,24,30. Austitriert werden kann gegen die Gruppen A9
und B1 bis B6. Die Coxsackieviren gehören zum Genus Enteroviren und zur Familie der Picornaviridae.
Der größte Teil der Infektionen verläuft klinisch stumm. Es kommen jedoch auch schwerere Erkrankungen
mit Pharyngitis, Laryngitis, Bronchitis, Kopf- und Muskelschmerzen, Lymphadenopathie und
gastroenteralen Symptomen vor. So verursachen vor allem Viren der Gruppe B Myo- und Pericarditiden,
während Coxsackie A9 häufig eine aseptische Meningitis hervorruft. Darüber hinaus gehen CoxsackieInfektionen oft mit Exanthemen einher. Oft wird zuerst auf ein Picornavirus- Poolantigen untersucht und
bei hohen Titern eine Untersuchung auf Coxsackie A und B angeschlossen. Erste Probe bei
Krankheitsbeginn, zweite Probe etwa 3 Wochen später abnehmen. Ist bei Kleinkindern das Testergebnis
der 2. Blutprobe negativ, soll eine dritte Probe, frühestens 5-6 Wochen nach Krankheitsbeginn
entnommen werden.
Ein negativer Befund schließt bei Erwachsenen eine Infektion mit fast allen bedeutsamen Enteroviren
(außer Polio) aus. Bei Kleinkindern, die noch keine kreuzreagierenden Antikörper bilden, können durch
einen negativen Befund nur die im Antigengemisch enthaltenen Virustypen als Krankheitsursache
ausgeschlossen werden.
Achtung! Virale Meningitiden werden häufig durch Viren aus der Coxsackie- ECHO- Enterovirus- Gruppe
hervorgerufen.
↑ Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis, Sommerdiarrhoe,
Sommergrippe, Tonsillitis, Enzephalitis
COXSACKIE- A16- Neutralisationstest *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Hand- Fuß- Munderkrankung
↑ Hand- Fuß- Munderkrankung
COXSACKIE- A 9-B1-5-AK –NEUTRALISATIONSTEST *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
< 1:16
Neutralisierende Antikörper sind schon in der akuten Phase der Erkrankung mit einem hohen Titer
nachweisbar.
↑ Coxsackie- Infektion, Bornholmsche Erkrankung, Myalgie, Meningitis, Myokarditis, Sommerdiarrhoe,
Sommergrippe, Tonsillitis, Enzephalitis
COXSACKIE- VIRUS- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum, Plasma oder Liquor
Serum:
IgA:
Negativ : < 30 U/ml
176
COXSACKIE- VIRUS- AK *
Grenzwertig: 30-50 U/ml
Positiv: > 50 U/ml
IgG:
Negativ: < 80 U/ml
Grenzwertig: 80-100 U/ml
Positiv: > 100 U/ml
Liquor:
IgA: < 0.6 U/ml
IgG < 0.16 U/ml
Indikation: Verdacht auf Coxsackie- Infektion
C- PEPTID *
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Versand gefroren
Methode: LIA
s. Befund
Indikation: Beurteilung der B- Zellfunktion, Verdacht auf Insulinom, Verdacht auf Insulin- induzierte
Hypoglykaemia factitia
Die Messung des C- Peptids ermöglicht eine Beurteilung der Betazell- Restfunktion und somit der
Insulinbedürftigkeit bei einem Diabetiker. Von der alleinigen Bestimmung des C- Peptid- Nüchternspiegels
ist keine Therapiehilfe zu erwarten. Entscheidend ist vielmehr die Kenntnis über das Ausmaß der
erhaltenen Stimulierbarkeit der Restsekretion. Patienten mit Niereninsuffizienz zeigen erhöhte
Konzentrationen des C- Peptids in Serum oder Plasma. C- Peptid sollte daher bei erhöhten
Creatininkonzentrationen im Serum nicht mehr als Indikator der Betazell- Sekretion verwendet werden.
Insulinpflichtige Diabetiker (Typ I) weisen sehr niedrige Nüchtern- C- Peptid- Spiegel auf. Der Mittelwert
eines Typ I- Kollektivs (n=183) lag bei 0.5 ng/ml, der Median sogar unter 0.2 ng/ml und damit im Bereich
der unteren Nachweisgrenze. Damit unterscheiden sich die C- Peptid- Basal- Spiegel insulinpflichtiger
Diabetiker im Mittel deutlich von denen der Normalpersonen (1.8 ng/ml) und der Patienten, die mit oralen
Antidiabetika einstellbar sind (2.8 ng/ml).
Bei grenzwertigem C- Peptid- Basal- Spiegel kann die C- Peptid- Messung nach einem GlukagonStimulationstest hilfreich sein:
Testdurchführung: 1 mg Glukagon in 10 ml physiologischer NaCl werden dem nüchternen Patienten i.v.
als Bolus langsam injiziert.
Blutentnahme: 3 ml Blut werden für die C- Peptid Bestimmung vor Testbeginn und 6 Minuten nach
Glukagongabe entnommen.
Bewertung:
C- Peptid Basalwerte (mg/L) 6 Min. nach Glukagon
Bewertung
1.8
> 2.9
nicht insulinbedürftig
< 0,7
< 1.0
insulinbedürftig
0.7-1.8
kein Anstieg
keine Aussage möglich
Bei einem Insulinom ist der C- Peptid- Spiegel durch den Insulinhypoglykämietest nicht supprimierbar. Bei
der durch Spritzen herbeigeführten Hypoglykämia factitia sind die C- Peptid- Werte supprimiert. Die
Insulinwerte sind oft > 100 mIU/L.
↑ Insulinom, Niereninsuffizienz, Leberzirrhose
177
↓ Alpha- Sympathikomimetika, M. Addison, Hunger, Hypoglycaemia factitia
C- PEPTID- SUPPRESSIONSTEST *
s. Hypoglykämie- Syndrome
CREATIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Serum: s. Befund
5 ml v. 24-h- Urin
Methode: Photometrie
Urin: s. Befund
Indikation: Verdacht auf Muskelschädigung. Diagnostische Bedeutung gering
CREATININ IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat)
Neugeborene:
0,31 – 0,98 mg/dl
Kleinkinder:
0,16 – 0,39 mg/dl
Kinder:
0,26 – 0,77 mg/dl
Frauen:
0,51 – 0,95 mg/dl
Männer:
0,67 – 1,17 mg/dl
stark lipämische Proben vermeiden
Methode: Photometrie (Kinetischer Farbtest nach
Jaffé)
Änderung zum 8.4.2010
Umrechnungsfaktor: mg/dl x 88.4 = µmol/L
Indikation: Verdacht auf eingeschränkte glomeruläre Filtrationsrate
Dieses Testverfahren (Ausnahme enzymatischer Test und Fullererde- Methode) bestimmt das Creatinin
durch Proteininterferenz im Bereich von 0.2 – 1.0 mg/dl um ca. 20 % zu hoch. Mit ansteigenden CreatininWerten nimmt der prozentuale Anteil auf 5 % ab. Um den wahren Creatininwert zu erhalten, müssten also
etwa 0.2 mg/dl abgezogen werden.
↑ Niereninsuffizienz, Urämie, Herzinsuffizienz, Gicht, Hyperthyreose, Peritonitis, Hunger,
Glomerulonephritis, Akromegalie, Anurie, Harnwegs- Obstruktion, Verbrennung, akuter Muskelzerfall
CREATININ IM URIN
Material :
Referenz :
2 ml vom 24-h- Urin. Volumen des 24-h- Urins
und Gewicht des Patienten angeben.
Urin ohne Stabilisierungszusätze verwenden.
36 – 130 mg/dl (Angaben bezogen auf eine
durchschnittliche Harnmenge von 1350ml/d
Umrechnungsfaktor: mg/kg/d x 8.84 = µmol/kg/d
Methode: Photometrie
Die Bestimmung der Urin- Creatinin- Ausscheidung ist nur im Rahmen der CREATININ- CLEARANCE
(CRcl) wertvoll:
Harnkonzentration in mg/dl x 24-h- Harn in ml
178
CR(cl)
=
──────────────────────────────────
Serumkonzentration in mg/dl x 1440 ml/min
Die Vollständigkeit einer 24 h –Urinsammlung kann überschlagsmäßig nach der ausgeschiedenen
Creatininmenge geschätzt werden (Erwachsenenwerte s. o.) Für Kinder gilt folgende Gleichung:
mg/kg/24 h = 15,4 + (0,46 x Lebensalter in Jahren)
↑ Akromegalie, Diabetes mellitus, Infektion, Hypothyreose
↓ Hyperthyreose, Anämie, Muskeldystrophie, Dermatomyositis, Nierenkrankheiten präterminale
CREATININ- CLEARANCE
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Mittlere Creatinin- Clearance
bis 7 Tage:
38 - 62
bis 2 Monate: 54 - 76
bis 12 Monate: 64 – 108
2 ml Urin vom 24-h- Urin, Menge angeben. Urin
während des Sammelns kühl stellen.
Bitte unbedingt Größe und Gewicht des Patienten
(zur Berechnung notwendig) angeben!
s. auch Cystatin C
(ml/min/1.73m2)
< 13 Jahre:
120 – 145
< 29 Jahre
Männer: 89 - 131
Frauen: 75 - 105
< 39 Jahre
Männer: 61 - 133
Frauen: 77 – 129
< 49 Jahre
Männer: 68 - 108
Frauen: 53 – 109
< 59 Jahre
Männer: 62 - 100
Frauen: 50 – 98
< 69 Jahre
Männer: 51 - 93
Frauen: 38 – 88
< 79 Jahre
Männer: 49 - 79
Frauen: 41 – 67
< 89 Jahre
Männer: 32 - 62
Frauen: 31 – 61
< 99 Jahre
Männer: 26 - 44
Frauen: 30 – 48
Für jede weitere Dekade vermindern sich die Werte
um 6.5 ml/min/1.73 qm oder GFR = 157 – (1.16 x Alter
in Jahren)
Umrechnungsfaktor: ml/min/1.73 qm x 0.00963 =
ml/s/qm
Indikation: Abklärung von Nierenfunktionseinschränkungen bei grenzwertigen oder mäßig erhöhten
Serum-Creatininwerten oder normalen Serum-Creatininwerten bei Hypertonie, Gicht, Diabetes mellitus,
Nierensteinen oder Nephropathie, Überwachung der GFR bei potentiell nephrotoxischen Medikamenten
Zum Ausschluss einer GFR- Einschränkung wurden Algorithmen zur Abschätzung der CreatininClearance aus dem Serum-Creatinin konzipiert. Diese Algorithmen sind jedoch sehr unpräzise und bisher
nur für Nierenkranke im Alter von 18-70 Jahren validiert. So kann die GFR bei Gesunden bei gleichem
Creatininwert um bis zu 50 % höher sein. Hinzu kommen die Störanfälligkeiten der Creatininbestimmung
179
(methoden- abhängiger Einfluss durch Nicht- Creatinin- Chromogene, Muskelmasse, Diät,
Nahrungsaufnahme, Rasse, Medikamente etc.).
Eine Schätzung der Creatinin- Clearance (MDRD= Modification of Diet in Renal Disease Study Group)
aus dem Serum- Creatininwert ist bei Nierenkranken mit stabilem Serum- Creatinin nach folgenden
Formeln für den Bereich 20-60 ml/min/1,73 m2 gut möglich. Bei höheren GFR- Werten ist die Schätzung
so ungenau, dass empfohlen wird nur > 60 ml/min/1,73 m2 anzugeben.
4-Variablen- MDRD:
Frauen
Männer
C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203 x 0,742
C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203
Afroafrikaner: C(ml/min/1.73 m2) = 186 x (SerumCreatinin in mg/dl) - 1,154 x (Alter in Jahren) –0,203 x 1,21
Schwartz:
Kinder ab 1. Lebensjahr
0.55 x Körperlänge (cm)
C(ml/min/1.73 m2) = ---------------------------------SerumCreatinin (mg/dl)
Counahan- Barret:
Reife Neugeborene u. Säuglinge
0.43 x Körperlänge (cm)
C(ml/min/1.73 m2) = --------------------------------SerumCreatinin (mg/dl)
Beurteilung für Patienten von 20-70 Jahren bei stabilem SerumCreatinin:
Stadium 1: > 90 ml/min/1.73 m 2
Stadium 2: 60 - 89 ml/min/1.73 m 2
2
Stadium 3: 30 - 59 ml/min/1.73 m
Stadium 4: 15 - 29 ml/min/1.73 m 2
Stadium 5: < 15 ml/min/1.73 m 2
CREATIN- KINASE (CK)
[CK- AKTIVIERT]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
weiblich
männlich
oder hämolysefreies Heparin-Plasma
0 – 90 Tage
29 – 303
43 - 474
(Plasmaproben können gelegentlich unerwartete
Reaktionen ergeben und zu falsch niedrigen
Ergebnisse führen.)
3 – 12 Monate 25 – 172
27 – 242
Methode: Photometrie
< 2 Jahre
28 – 162
25 – 177
2 – 10 Jahre
31 – 152
25 – 177
11 – 14 Jahre 31 – 152
31 – 172
15 – 18 Jahre 34 – 147
28 – 142
Erwachsene
< 190
< 170
in U/L
IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C
Standardmethode) : 0,392
Indikation: Diagnostik bei Verdacht auf Herz- und Skelettmuskelerkrankungen
Makro- Creatin- Kinasen sind CK- Varianten mit höherem Molekulargewicht. Die Makro- CK Typ 1 ist ein
Komplex aus CK- BB/IgG und besitzt keinen Krankheitswert, die Makro- CK Typ 2 ist oligomerisierte
mitochondriale CK und wird bei schweren Erkrankungen (Tumoren, Leberzirrhose etc.) gefunden.
6 %- Regel (CK- MB):
180
Ein Anteil > 6 % an der Gesamt – CK wird als Indiz für einen Herzinfarkt angesehen, ein Anteil < 6 %
spricht eher für einen Skelettmuskelschaden.
Eine wiederholt erhöht gemessene CK sollte nach Ausschluß der üblicherweise zur Erhöhung führenden
Ursachen Anlaß zur Bestimmung der Isoenzyme, Makro-CK, TSH, GOT, GPT, Aldolase, BB (McLeodSyndrom) sowie evtl. weiterer endokriner Parameter sein. Darüber hinaus ist eine sorgfältige Anamnese
und körperliche Untersuchng (evtl. unter Einschluß von EMG und Muskelbiopsie) bezüglich maligner
Hyperthermie sowie diskreter neuromuskulärer und muskulärer Erkrankungen durchzuführen. Erst nach
Ausschluß aller diagnostischen Möglichkeiten ist von einer idiopathischen CK-Erhöhung auszugehen.
↑ Herzinfarkt, Muskeldystrophie, Crush- Syndrom, Dermatomyositis, Ischämie zerebrale, Tetanus,
Hypothyreose, Hyperpyrexie maligne, Myoglobinurie, Alkoholismus, CO- Vergiftung, M. Weil,
Apoplexie, Bienenstich, Wespenstich, Bronchopneumonie, Lungenödem, Lungenembolie,
Lungenkrankheiten chronisch- obstruktive, Injektion intramuskuläre, Jogging
CREATIN- KINASE- BB- ISOENZYM *
[CK- BB]
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma
< 2 U/L
Methode: Photometrie
↑ Lungenkarzinom, Magenkarzinom, Schädel- Hirn- Trauma
CREATIN- KINASE- MB- ISOENZYM
[CK- MB]
Material :
Referenz :
1ml Serum
< 24 U/L
oder hämolysefreies Heparin-Plasma
Bestimmung zum Ausschluss eines Herzinfarktes,
wenn Gesamt- CK über 240 U/L.
(Plasmaproben können gelegentlich unerwartete
Reaktionen ergeben und zu falsch niedrigen
Ergebnisse führen.)
Methode: Photometrie
Indikation: Infarktausschluss , Beurteilung der Lysetherapie
CK- MB- Aktivität steigt 3 –12 Std. nach Infarktereignis an, erreicht nach 12-24 Std. ihren Gipfel und fällt
im Laufe der nächsten 2-3 Tage wieder ab.
Bei CK-Werten oberhalb der Referenzgrenzen wird automatisch eine CKMB-Bestimmung durchgeführt.
Zur Beurteilung der CKMB-Ergebnisse wird der prozentuale CKMB-Anteil an der Gesamt-CK errechnet
und dieser entsprechend kommentiert:
Ergebnis ist:
< 6%
Text:
„Bei erhöhter Gesamt-CK spricht ein CKMB-Anteil von 6% für eine
Freisetzung aus der Skelettmuskulatur.“
6-25%
„Bei erhöhter Gesamt-CK spricht ein CKMB-Anteil zwischen 6 und 25% für
eine Freisetzung aus dem Myocard.“
>25%
„Bei erhöhter Gesamt-CK gibt ein CKMB-Anteil von über 25% einen Hinweis
auf Vorliegen einer Makro-CK.“
181
(Quelle: Labor und Diagnose, L. Thomas)
↑ Herzinfarkt
CRH- TEST
[ACTH- STIMULATION]
Indikation: Hypophyseninsuffizienz, DD des Cushing- Syndroms
Blutentnahme für ACTH- und Kortisol- Basalwerte. 50 bzw. 100 µg CRH i.v.. Weitere Blutentnahmen nach
15, 30, 60 und 90 Minuten.
Beurteilung: Normalerweise und bei einer hypothalamisch bedingten, sog. tertiären NNR- Insuffizienz
findet sich ein deutlicher Anstieg der ACTH- und Kortisol- Basalwerte. Sehr hohe Anstiege werden beim
hypothalamen- hypophysären M. Cushing beobachtet. Beim Cushing- Syndrom auf der Grundlage eines
autonomen NNR- Tumors wird dagegen bei niedrigen ACTH- Basalwerten in der Regel kein Anstieg des
ACTH und Kortisols im Plasma gefunden. Ein fehlender ACTH- Anstieg bei hohen ACTH- Basalwerten
spricht für ein ektopes ACTH- Syndrom, kann jedoch auch beim hypophysären Cushing- Syndrom mit
Makroadenom auftreten.
CRIGLER-NAJJAR- SYNDROM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
s. auch Morbus Meulengracht
Anforderung: Mutationssuche UGT1A1- Gen bei
V.a. Crigler-Najjar-Syndrom
Methode : Amplifizierung aller
5 Exons des UGT1A1- Gens inklusive der
Spleißstellen und der Promotor-Region mit
anschließender Sequenzanalyse.
Indikation: Verdacht auf Crigler-Najjar-Syndrom, DD Hyperbilirubin- Syndrome
Das Crigler- Najjar- Syndrom ist eine sehr seltene autosomal rezessiv vererbte Erkrankung des
Bilirubinmetabolismus. Es werden Typ I und II unterschieden, je nachdem ob ein Mangel oder Fehlen des
Enzyms Urin- diphosphat-Glykosyltransferase vorliegt. Beim Typ I können schon zum Zeitpunkt der
Geburt sehr hohe Bilirubinwerte (indirektes Bilirubin bis zu 50 mg/dl) auftreten. Unbehandelt sterben die
Kinder im Alter von 2-3 Jahren. Beim Typ II finden sich Bilirubinwerte bis zu 20 mg/dl, wobei der Anteil des
indirekten Bilirubins > 90 % beträgt.
CROUZON –SYNDROM * [CRANIOFAZIALE DYSOSTOSE TYP 1]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationssuche FGFR2- Gen bei
Verd. auf Kraniosynostose
Methode : Amplifizierung aller kodierenden
Abschnitte des FGFR2- Gens einschließlich der
Exon/Intron- Spleißstellen mit anschließender
182
CROUZON –SYNDROM * [CRANIOFAZIALE DYSOSTOSE TYP 1]
Sequenzanalyse
Indikation: Verd. auf und DD Kraniosynostosen. Klinik: Schädelanomalie, progrediente Augenanomalien,
Hypoplasie des Oberkiefers, Innenohrschwerhörigkeit(nicht obligat), Schwachsinn (nicht obligat),
Kombination mit Apert-Syndrom möglich, gelegentlich weitere Fehlbildungen. Familiäres und
sporadisches Auftreten etwa 50% : 50%.
C- REAKTIVES PROTEIN [CRP]
Material :
Referenz :
1 ml Serum, heparinisiertes Plasma
Neugeborene: siehe Bemerkung
Methode: Immunturbidimetrie (Latex-Test)
Erwachsene:
0,0 – 5,0 mg/L
Probenstabilität: bei 2-8°C 2 Monate
Indikation: Das CRP ist ein normales Plasmaprotein. Als ‘akute- Phase- Protein’ tritt es vermehrt bei akutentzündlichen Prozessen und in der aktiven Phase chronisch- entzündlicher Geschehen auf. Anstieg und
Abfall des Serum- CRP- Spiegels folgen sehr eng dem Krankheitsverlauf (Anstieg 6-10 Std. nach Beginn
der Infektion, Abfall innerhalb von 3 Tagen nach erfolgreicher Therapie), so dass Therapieantwort und
eventueller Rückfall sofort entdeckt werden. Die BSG ist sowohl im Anstieg als auch bei der
Normalisierung deutlich träger. Für die Überwachung der Aktivität der rheumatoiden Arthritis ist die
quantitative CRP- Bestimmung der verlässlichste Parameter.
Bemerkung – Referenzwerte bei Neugeborenen
CRP ist ein fraglicher Marker bei neonataler Sepsis. Zusätzlich haben sich bei Neugeborenen Interleukin
6 und Procalcitonin als gute Marker zur Differenzierung der infektiösen von der nicht-infektiösen Ursache
einer Inflammation bewährt.
CRP Latex-Test: ermöglicht Ergebnisermittlung ab 1 mg/L (neu ab 7.10.13)
↑ Entzündung, Nekrose, Arthritis rheumatoide, Myokarditis, Sepsis, Herzinfarkt, Neoplasie,
Rheumatisches Fieber akutes
C- REAKTIVES PROTEIN hochsensitiv [hsCRP] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Nephelometrie
Indikation: Kardiovaskuläre Risikoabschätzung. Nach Ausschluss einer CRP- Erhöhung aufgrund
entzündlicher Prozesse, maligner Erkrankungen und medikamentöser Therapien( Östrogene, Aspirin,
Pravastatin, Corticosteroide etc) sprechen Werte > 3 mg/L für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko.
β - CROSSLAPS * [β- CTx]
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder EDTA- Plasma
s. Befund
nach 12 h Nahrungskarenz. Blutentnahme
nüchtern zwischen 8 und 9 Uhr.
183
β - CROSSLAPS * [β- CTx]
Stabilität (Serum)
Raumtemperatur: 8 h
2-8°C: 8 h
Stabilität (EDTA- Plasma)
Raumtemperatur: 24 h
2-8°C: 8 Tage
Indikation: Verlaufskontrolle bei antiresorptiven Therapien (z.B. Biphosphonat, Hormon- ReplacementTherapy) bei Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen. Diagnostik des gesteigerten
Knochenabbaues.
CRYPTOCOCCUS- NEOFORMANS- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Kryptokokkose(meist pulmonal, bei Patienten mit Immundefekten disseminiert mit
Befall von Haut, ZNS, Niere, Skelettsystem und Lymphknoten).
Sicherung der Diagnose sollte durch gleichzeitigen Antigen- Nachweis versucht werden.
CRYPTOCOCCUS- NEOFORMANS- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
5 ml Serum
5 ml Liquor
negativ
s. Cryptococcus neoformans- AK
CRYPTOSPORIDIEN [Antigen- Nachweis]
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
negativ
Methode: EIA, Mikroskopie
Indikation: Kurzdauernde oder langanhaltende (Patienten mit Immundefekten) wässrige Diarrhoen
CYCLOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation:
184
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CYCLOPHOSPHAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Interaktion mit Antidiabetika (verstärkte Blutzuckersenkung), Allopurinol (verstärkte
Knochenmarkdepression), Suxamethonium (Wirkungsverstärkung).
CYCLOSPORIN A
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut, bitte gesondertes Röhrchen
Therapeutischer Bereich: s. Text
Angabe in µg/L
Methode: CEDIA
t ½: 8-24h
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Therapeutischer Bereich:
Es gibt keinen festen therapeutischen Bereich für Cyclosporin in Vollblut. Der optimale Cyclosporinspiegel
im Blut wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst.
Die Cyclosporinkonzentration ist vom Alter des Patienten, Lebererkrankungen, Magen-Darm-Störungen,
Lipoproteinprofil, HK und weiteren Medikamentengaben abhängig.
Einzelne Cyclosporinwerte können nicht als einziger Indikator für Änderungen des Behandlungsschemas
dienen.
Bemerkung:
Blutentnahme- Empfehlung:
Für die optimale Einstellung des Medikamentenspiegels wird nach neueren Erkenntnissen in einigen
Fällen nicht nur der Talspiegel (niedrigste Konzentration vor der nächsten Medikamentengabe) sondern
auch der sogenannte C2-Wert gemessen, der die höchste Konzentration des Medikaments 2 Stunden
nach der Medikamentengabe erfassen soll.
Die Cyclosporin- Verteilung ist in Serum, Plasma und Vollblut nicht konstant. Daher wird allgemein die
Bestimmung im EDTA- Vollblut empfohlen. Bei Verlaufskontrollen sind Spiegelbestimmungen im Serum
oder Plasma nicht mit solchen aus Vollblut vergleichbar.
185
CYFLUTHRIN *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Plasma
s. Befund
20 ml Morgenurin
Untersuchung im Blut nur bei akuter Intoxikation
sinnvoll
Kommentar [sm1]: Seite: 97
Indikation: arbeits- und umweltmedizinische Fragestellung, Belastung mit Pyrethroiden
CYFRA 21-1 *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 3,3 µg/L
Stabilität: 1 Woche bei RT
biologische HWZ: 1 Tag
Indikation: Tumormarker für das nicht kleinzellige Bronchial- Karzinom, das großzellige Karzinom und das
Adenokarzinom der Lunge, Harnblasen- Ca. DD: unklarer Lungenrundherde. Therapiekontrolle nicht
kleinzelliger Bronchialkarzinome und des Harnblasen- Ca. Werte bis 10 ng/ml sind auch bei
ausgedehnten gutartigen Erkrankungen möglich. Der Marker für das kleinzellige Bronchialkarzinom ist das
NSE.
↑ Plattenepithel- Ca, Adeno- Ca und großzelliges Ca der Lunge, Harnblasen- , Ovarial- , Cervix- ,
Mamma- Pankreas- Ca , Niereninsuffizienz, gutartige Lungenerkrankungen, Lebererkrankungen
CYPERMETHRIN *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Plasma
s. Befund
20 ml Morgenurin
Untersuchung im Blut nur bei akuter Intoxikation
sinnvoll
Indikation: arbeits- und umweltmedizinische Fragestellung, Belastung mit Pyrethroiden
CYPROHEPTADIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 50 – 150 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
186
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
CYSTATHIONIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (µmol/L):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Erwachsene bis 10
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 50
Säuglinge
bis 50
Kleinkinder
bis 50
Schulkinder
bis 50
Erwachsene
bis 50
Indikation: Verdacht auf Cystathioninurie
CYSTATIN C
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin- oder EDTA)
Erwachsene:
bis 50 Jahre
> 50 Jahre
0,53 – 0,95 mg/L
0,58 – 1,05 mg/L
Kinder:
bis 1 Jahr
bis 18 Jahre
0,59 – 1,97 mg/L
0,50 – 1,27 mg/L
Stabilität im Blut: nur 1 Tag!
Methode: Immunturbidimetrie
Indikation: Beurteilung der glomerulären Filtrationsrate
Berechnung der Cystatin C-GFR:
84,69
GFR(ml/min/1,73 m2) =
Cystatin C (mg/L)1,68
Bei Kindern < 1 Jahre ist der Faktor noch mit 1,384 zu multiplizieren.
Einteilung der Nierenfunktionsleistung gemäß Empfehlung der National Kidney Foundation:
Stadium der Niereinsuffizienz
I
Nierenschädigung bei normaler GFR
II
Milder Funktionsverlust
III Mittelgradige Niereninsuffizienz
IV
Hochgradige Niereninsuffizienz
V
Terminales Nierenversagen
GFR (ml/min/1,73 m2)
> 90
60-89
30-59
15-29
< 15
Cystatin C (mg/L)
0,96
1,23-0,97
1,85-1,24
2,80-1,89
> 2,80
187
5-S- CYSTEINYL- DOPA [5- SCD] *
Material :
Referenz :
3 ml EGTA- Plasma. Sofort zentrifugieren und
tiefgefroren und lichtgeschützt versenden.
EGTA- Plasma:
10 ml vom 24 h Urin. Urin lichtgeschützt und kühl
über 10 ml 6m HCl sammeln. Versand
tiefgefroren.
Normal: < 2 µg/L
Grenzwertig: 2.0-3.2 µg/L
Verdacht auf ein Melanom oder Metastasierung: > 3.2
µg/L
Urin:
Normal: < 150 µg/d
Grenzwertig: 150-400 µg/d
Verdacht auf Melanom oder Metastasierung: > 400
µg/d
Indikation: Verd. auf malignes Melanom, Melanomrezidiverkennung
5-S- Cysteinyl- DOPA wird sowohl von normalen Melanozyten als auch von Melanomzellen gebildet. Es
ist eine Vorstufe des Melanin- Pigments Phäomelanin. Ein erhöhter Plasmaspiegel von 5- SCD spricht für
ein Melanom, eine Progression des Melanoms bzw. ein Melanomrezidiv. Die Bestimmung von 5- SCD im
Plasma ist empfindlicher als die Bestimmung im Urin.
Nach Literaturangaben fanden sich bei ca. 50 % der Patienten im Stadium I und II, bei 60-70 % im
Stadium III und ca. 80 % im Stadium IV erhöhte oder grenzwertige 5-SCD- Spiegel.
CYSTICERKEN- ANTIKÖRPER *
Material :
1 ml Serum
s. Taenia solium- AK
Indikation: Verdacht auf Schweinebandwurm - Befall
CYSTIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Frühgeborenes0.78 ± 0.12
Neugeborenes 0.43 - 1.01
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
1-3 Monate
0.65 ± 0.25
2-6 Monate
0.64 - 0.97
3-10 Jahre
0.54 - 0.92
6-18 Jahre
0.43 - 0.70
Erwachsene
0.40 - 1.40
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 800
Säuglinge
bis 600
Kleinkinder
bis 400
188
CYSTIN *
Schulkinder
Erwachsene
bis 300
bis 230
mg/dl x 83.3 = µmol/L
mg/d x 8.32 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Cystinurie Typ I und II. Neben Cystin finden sich auch erhöhte Lysin-, Ornithinund Arginin- Spiegel.
Cystische Fibrose * [Mukoviszidose]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung:
Stufendiagnostik
Stufe I (Ausschlußwahrscheinlichkeit ca. 75 %):
CFTR-F508del
Stufe II (Ausschlußwahrscheinlichkeit ca. 85 %):
34 häufigsten CFTR-Mutationen inkl.
CFTRdele2,3 (21kb)
Stufe III (Ausschlußwahrscheinlichkeit >95 %):
Mutationssuche im CFTR-Gen
Methode:
Stufe I: Amplifizierung eines Abschnittes des
CFTR-Gens. Nachweis der CFTR-F508delMutation mittels Restriktionsanalyse.
Stufe II: Amplifizierung betroffenen
Genabschnitte, Nachweis durch Hybridisierung
mit spezifischen fluoreszenz-markierten
Nukleotidsonden
Stufe III Amplifizierung aller 24 kodierenden
Exons sowie der angrenzenden Exon/IntronBereiche mit anschließender Sequenzanalyse
Indikation: Verd. auf Cystische Fibrose (erhöhtes immunreaktives Trypsin, auffälliger Schweißtest,
Pankreasinsuffizienz, Erniedrigung der pankreatischen Elastase im Stuhl und chronisch rezidivierende
Bronchitis oder Pneumonie, männliche Infertilität bei Samenleiteraplasie). Familienuntersuchung
CYTOCHROM P 450- ENZYME * [CYP2C8, CYP2C9, CYP2C19, CYP2D6]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR, Genotypisierung
Indikation: Verdacht auf genetischen Polymorphismus. Diskrepanz zwischen Serumspiegel und
Medikamentendosierung, fehlende Medikamentenwirkung, unerwartete Nebenwirkungen.
189
CYTOMEGALIE- ANTIKÖRPER [CMV-AK]*
Material :
Referenz :
1 ml Serum
CMV- IgG- AK
Graubereich
Positiv
1 : < 230
1 : 230 – 1 : 500
1: > 550
CMV- IgM- AK: negativ
Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion(Erstinfektion häufig asymptomatisch oder mononukleoseähnliches Bild, Hepatitis, Lymphozytose, Splenomegalie, Pneumonie). Auffälliger US in der
Schwangerschaft. Verdacht auf kongenitale CMV- Infektion.
CMV gehört in die Gruppe der Herpesviren (HHV Typ 5). Bei Primärinfektion in der Schwangerschaft kann
es transplazentar in 2-3 % zur intrauterinen Infektion des Feten kommen. Es wird von einer fetalen
Infektionsrate von ca. 40 % und einer Schädigungsrate von 10-15 % bei Geburt und mit
Spätmanifestationen in ca. 15 % ausgegangen. Bei Nierentransplantierten ist der Anstieg von β- 2Mikroglobulin im Urin häufig ein früher Hinweis auf eine CMV- Infektion. Reinfektionen und
Reaktivierungen kommen vor.
CYTOMEGALIE- IgG- AK- Avidität *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Index:
Methode: Aviditätstest
Niedrig: < 0.2
Grenzwertig: 0.2-0.3
Hoch: > 0.3
Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes.
Ein Aviditätsindex größer oder gleich 0.3 spricht für eine mehr als 4 Monate zurückliegende Infektion. Ein
Index unter 0.3 lässt eine Unterscheidung zwischen einer frischen oder früheren Infektion nicht zu.
CYTOMEGALIE- AK- NT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: Neutralisationstest
< 1:4
64
Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes.
CYTOMEGALIE- IgG- AK- Blot *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: Blot
Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion. Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes.
190
CYTOMEGALIE- IgG- AK- Index *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Index 0.7-1.3
1 ml Liquor
Gleichzeitige Einsendung von Liquor und Serum
erforderlich
Indikation: Verdacht auf ZNS- Beteiligung bei CMV- Infektion.
CYTOMEGALIE- pp65- Antigen- Nachweis *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
Indikation: Verdacht auf CMV- Reaktivierung bei Immunsuppression.
CYTOMEGALIE- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2-5 ml Fruchtwasser
5-10 ml Urin
1 ml Liquor
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf CMV- Infektion in der Gravidität und beim Neugeborenen sowie bei
Immunsuppression
191
D
DANTROLEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation: Medikamentenspiegelbestimmung
D- DIMERE (FIBRINSPALTPRODUKTE)
Material :
Referenz :
1 ml Citratplasma, bitte gesondertes Röhrchen
Citratplasma < 500 μg/L
Methode: Turbidimetrie
Indikation: Ausschluß thromboembolischer Ereignisse wie tiefe Beinvenenthrombose oder
Lungenembolie, Verdacht auf intravasale Gerinnungsaktivierung und sekundäre Fibrinolyse,
Verbrauchskoagulopathie
Erhöhte D- Dimer- Konzentrationen finden sich bei Prozessen, die zu Thrombosen oder DIC mit
Mikrothrombosierung und Verbrauchskoagulopathie führen. Es führen aber auch viele physiologische
oder klinische Situationen wie Alter, Gravidität, Hämatome, Infektionen, Krebs u.a. zu erhöhten Werten.
Chronische Erhöhungen der D- Dimer- Konzentration finden sich häufig bei Gefäßaneurysmen,
portokavalem Shunt malignen Erkrankungen und Gefäßmissbildungen. Primäre Hyperfibrinolysen finden
sich bei Gewebeschädigungen von Organen, die reich an Plasminogenaktivatoren sind(Uterus, Pankreas,
Lunge, Prostata) sowie bei Medikation vasoaktiver Substanzen und von Furosemid. Reaktive
Hyperfibrinolysen mit deutlich erhöhten D- Dimer- Konzentrationen finden sich bei Erkrankungen, bei
denen es zur disseminierten intravasalen Gerinnung kommt (tiefe Venenthrombose, Schock, Traumen,
Lungenembolien, Tumore u.a.). Im Rahmen einer Fibrinolysetherapie zeigen Patienten mit erfolgreicher
Lyse einen mindestens 2-3fachen D- Dimer- Anstieg gegenüber dem Ausgangswert in den ersten Tagen
nach Therapiebeginn.
Bei einem Schwellenwert von 500 μg/L ist der Prozentsatz der richtig negativen Ergebnisse nahezu 100
%, wohingegen bei einem positiven Ergebnis nur in etwa 38 % eine Thrombose bzw. Embolie vorliegt.
↑ Hyperfibrinolyse primäre, Gerinnung disseminierte Intravasal
DDE *
[p,p- DDE]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (wird mit Blut befüllt)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
DDT *
[p,p- DDT]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (wird mit Blut befüllt)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
192
DEHYDROEPIANDROSTERON *
[DHEA]
Material :
Referenz :
2 ml Serum, Plasma
20 ml Urin (Sammeln über 1 ml Eisessig,
24h- Menge angeben.)
siehe Befund
µg/L x 3.467 = µmol/L
Die Blutentnahme sollte wegen der ausgeprägten
zirkadianen Rhythmik am frühen Vormittag
erfolgen. Besser ist die Bestimmung von DHEAS, da DHEA- S kaum vom Zyklustag und der
Tagesrhythmik abhängig ist.
Indikation: Primärdiagnostik von Androgenisierungserscheinungen sowie die Überprüfung der adrenalen
Aktivität bei Ovarfunktionsstörungen. DD des Hirsutismus und Virilismus, NNR- Tumore, AGS
DHEA stammt zu etwa 10 % aus dem Ovar und etwa 90 % aus der Nebennierenrinde und ist somit der
wichtigste Marker der adrenalen Androgenproduktion. Es zeigt eine ausgesprochene Tagesrhythmik mit
Höchstwerten in den frühen Morgenstunden und niedrigen Werten in den Abendstunden. Es besteht keine
Zyklusabhängigkeit.
↑
↓
NNR- Tumor, M. Cushing, 11-Beta- Hydroxylasemangel, 21- Hydroxylasemangel,
Adrenogenitales Syndrom, Hirsutismus, Virilisierung, androgenproduzierende Tumoren
NNR- Insuffizienz, M. Addison, Postmenopause
DEHYDROEPIANDROSTERON, freies im Speichel *
[DHEA]
Material :
Referenz :
Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern)
s. Befund
Methode: EIA
DEHYDROEPIANDROSTERON- SULFAT
[DHEA- S]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Kinder
Methode: CLIA
< 5 Tage
1,08 – 6,07
< 1 Monat
0,32 – 4,31
< 1 Jahr
0,03 – 1,24
< 4 Jahre
0,01 – 0,19
< 10 Jahre
0,03 – 0,85
Erwachsene
männlich
weiblich
< 15 Jahre
0,24 – 2,47
0,34 – 2,80
< 20 Jahre
0,70 – 4,92
0,65 – 3,68
< 25 Jahre
2,11 – 4,92
1,48 – 4,07
< 35 Jahre
1,60 – 4,49
0,99 – 3,40
193
DEHYDROEPIANDROSTERON- SULFAT
[DHEA- S]
< 45 Jahre
0,89 – 4,27
0,61 – 3,37
< 55 Jahre
0,44 – 3,31
0,35 – 2,56
< 65 Jahre
0,52 – 2,95
0,19 – 2,05
< 75 Jahre
0,34 – 2,49
0,09 – 2,46
> 75 Jahre
0,16 – 1,23
0,12 – 1,54
Umrechnungsfaktor:
µg/dl x 0,027= µmol/L
Indikation: Virilisierung, vermehrte Behaarung bei Frauen, Akne, Verdacht auf androgenetisch bedingte
Ovarialinsuffizienz, Verdacht auf Androgen- produzierenden NNR- Tumor (Werte meist >700 µg/dl),
Verdacht auf AGS (meist gleichzeitige Erhöhung von Testosteron). Bei Virilisierung/Hirsutismus empfiehlt
sich die zusätzliche Bestimmung von Testosteron und Androstendion.
↑ NNR- Tumor, 11-Beta- Hydroxylasemangel, 21-Hydroxylasemangel, Adrenogenitales Syndrom
DELPECH- LICHTBLAU- QUOTIENT
s. Reiberschema
Material :
Referenz :
1 ml Serum
5 ml Liquor
IgG- Quotient/Albumin- Quotient < 0.7
Indikation: Verdacht auf intrathekale IgG- Synthese
Der Delpech- Quotient darf nur angewendet werden, wenn die Serumkonzentration von Albumin im
Referenzbereich und die Immunglobulinkonzentration nicht unterhalb des Referenzbereiches liegt.
↑ intrathekale IgG- Synthese
DELTA- AMINOLÄVULINSÄURE *
Material :
Referenz :
10 ml vom 24- h- Urin, gekühlt und lichtgeschützt.
Gesamt- Volumen angeben.
Erwachsene: bis 6 mg/d
Umrechnungsfaktor:
s. auch Uroporphyrinogen- I- Synthase
mg/L x 7.626 = µmol/L
Indikation: akute und chronische hepatische Porphyrien, akute intermittierende Porphyrie, Porphyria
variegata, angeborene Koproporphyrie, kongenitale erythropoetische Porphyrie, akute und chronische
Bleivergiftung, Schwermetallintoxikationen, alkohol- induzierte Leberzirrhose,
Eisenstoffwechselstörungen, Anämien, Hungerzustand.
Werte > 39 mg/24 h sprechen für eine akute intermittierende Porphyrie bzw. für eine Blei- Intoxikation.
↑ Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Bleiintoxikation, Anämie hämolytische, Hunger,
Schwangerschaft
194
DENGUE- VIRUS- AK *
[Flavi- Virus]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG- und IgM- AK: s. Befund
Indikation: Dengue- Fieber.
Untersuchung nur sinnvoll nach Tropenaufenthalt. Beginn häufig mit unspezifischen grippalen
Symptomen. Übertragung durch Moskitos.
DESFERAL- TEST
[DEFEROAMIN- TEST]
Indikation: Verdacht auf Eisenresorptionsstörung
Bezugsparameter: Eisen
Probenmaterial: 10 ml Urin, bitte Gesamtmenge angeben.
500 mg Desferal i.m. Urin 6 Std. lang sammeln, 10 ml Urin einsenden.
Eine Ausscheidung unter 2 mg ist physiologisch, Werte über 10 mg sprechen für eine primäre
Hämosiderose.
DESIPRAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 75 – 250 µg/L
toxisch ab: > 500 µg/L
Metabolit des Imipramins
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Anmerkung: Desmethyl-….. = Metabolit der Substanz, wird auch als Nor…. bezeichnet, z.B. Norclozapin
DESMETHYLCLOBAZAM * s. Clobazam
DESMETHYLCLOMIPRAMIN * s. Clomipramin
DESMETHYLCLOZAPIN * s. Clozapin
DESMETHYLDIAZEPAM * s. Diazepam
DESMETHYLDOXEPIN * s. Doxepin
DESMETHYLMAPROTILIN * s. Maprotilin
DESMETHYLMESUXIMID * s. Mesuximid
195
DESMETHYLMIANSERIN * s. Mianserin
DESMETHYLTRIMIPRAMIN * s. Trimipramin
DESMETHYLVENLAFAXIN * s. Venlafaxin
DESOXYCORTICOSTERON, (DOC) *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
2 - 15 ng/dl
s. auch Metopiron- Test
Indikation: arterielle Hypertonie bei Mineralokortikoidexzess- Syndrom, M. Cushing, NNR- Karzinom, 17Hydroxylase- und 11- Hydroxylase- Mangel (s. Anhang AGS- Syndrom)
↑ AGS- Syndrome aufgrund von 17-und 11- Hydroxylase- Defekt
11- DESOXYCORTISOL *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 8 µg/L
nach Stimulierung mit Metopiron:
70-250 µg/L
Beurteilung: Eine 11-Desoxycortisol- Plasmakonzentration > 70 µg/L (180 nmol/L) nach Metopiron spricht
für eine intakte Funktion des Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems
↑ NNR- Hyperplasie aufgrund eines 11-ß- Hydroxylase- Defektes, NNR- Ca
DEXAMETHASON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DEXAMETHASON- Suppressionstest [3 Tage] *
Indikation: Differentialdiagnostik des primären Hyperaldosteronismus, Nachweis des Glukokortikoidsupprimierbaren Hyperaldosteronismus
Testdurchführung: Parameter: Aldosteron
196
Erste Blutentnahme zur Aldosteronbestimmung nach Bettruhe. Danach 0,5 mg Dexamethason 6
stündlich über 3 Tage. Danach erneute Blutentnahme zur Aldosteronbestimmung nach Bettruhe des
Patienten.
INTERPRETATION: Abfall der erhöhten Aldosteronkonzentration auf < 50 % des Ausgangswertes wird
beim Glukokortikoid- supprimierbaren Hyperaldosteronismus beobachtet, während beim Aldosteronproduzierenden Adenom kein Abfall auftritt.
DEXAMETHASON- KURZTEST mit 2 mg Dexamethason *
Dexamethason hemmt die ACTH- Freisetzung und damit die Cortisolproduktion ohne die
Cortisolbestimmung zu stören. Bei einem Cushing- Syndrom jedweder Ursache ist die ACTH- Freisetzung
durch die abendliche Gabe von 2 (1) mg Dexamethason nicht supprimierbar: erhöhte Cortisolwerte am
folgenden Morgen (vergleiche Dexamethason- 8 mg- Hemmtest zur Differentialdiagnose des CushingSyndroms).
Indikation : Ausschluss Cushing- Syndrom. Dexamethason: z.B. 4 Tabl. Fortecortin à 0.5 mg
Parameter: Cortisol
1. Tag: 8.°° Uhr Blutabnahme für Cortisol- Basalwert. 23.°° Uhr 2 mg Dexamethason per os mit
Nahrung
2. Tag: 8.°° Uhr Blutentnahme für Cortisol- Bestimmung nach Dexamethason- Hemmung
Beurteilung:
Ein supprimierter Cortisolspiegel (< 30 µg/L) schließt ein Cushing- Syndrom aus. Weniger als 2 % der
Patienten mit Cushing- Syndrom zeigen eine normale Supprimierbarkeit des Plasma- Cortisols und
betreffen die seltenen Fälle von periodischem Cushing- Syndrom und Tumoren mit supprimierbarer
ektoper ACTH- Produktion. Bei fehlender bzw. nicht ausreichender Suppression ist ein Cushing- Syndrom
nicht bewiesen. Besonders bei psychiatrischen Erkrankungen (Depressionen), Adipositas, Anorexia
nervosa, Alkoholismus, chronischem Nierenversagen, erhöhten Östrogenwerten und verschiedenen
Antikonvulsivagaben findet sich eine verminderte Dexamethason- Hemmbarkeit .
DEXAMETHASON- KURZTEST mit 8 mg Dexamethason
Beim hypothalamo- hypophysären Cushing- Syndrom kann in den meisten Fällen mit 8 mg Dexamethason
eine Hemmung erreicht werden, gelegentlich sind aber höhere Dosen erforderlich. Beim CushingSyndrom auf der Grundlage eines autonomen NNR- Tumors oder einer ektopen ACTH- Produktion fehlt
die Supprimierbarkeit.
Indikation : Differentialdiagnose eines Cushing- Syndroms.
Parameter: Cortisol
1. Tag:
2. Tag:
8.°° Uhr Blutabnahme für Cortisol- Basalwert. 23°° Uhr 8 mg Dexamethason per os.
8.°° Uhr Blutentnahme für Cortisol- Bestimmung nach Dexamethason- Hemmung
Beurteilung:
Beim autonomen NNR- Tumor oder ektoper ACTH- Produktion ist auch mit hohen Dexamethasongaben
keine Suppression zu erzielen, während beim zentralen Cushing- Syndrom eine Supprimierbarkeit des
Plasmakortisols auf unter 50 % des Ausgangswertes erreicht wird. Besonders bei psychiatrischen
Erkrankungen (Depressionen), Adipositas, Anorexia nervosa, Alkoholismus, chronischem Nierenversagen,
erhöhten Östrogenwerten und verschiedenen Antikonvulsivagaben findet sich eine verminderte
Dexamethason- Hemmbarkeit.
DEXTROMETHORPHAN- TEST *
Einzelheiten bitte im Labor erfragen
197
Indikation: Überprüfung der Hydroxylierung. Dieser Test ersetzt den Debrisoquin- Test.
DEXTROPROPOXYPHEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIABETES INSIPIDUS RENALIS *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Anforderung: Mutationsanalyse AVPR2- Gen bei
Verd. auf Diabetes insipidus renalis
Methode: Amplifizierung aller drei kodierenden
Exons sowie des 3’-untranslatierten Bereiches
des AVPR2- Gens inklusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verd. auf Diabetes insipidus renalis, Polydipsie, Polyurie, Fieber, hypernatriämische
Dehydratation
DIABETES RENALIS * [RENALE GLUKOSURIE]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Anforderung: Mutationsanalyse SLC5A2- Gen bei
Verd. auf Diabetes renalis
Methode : Amplifizierung der entsprechenden
SLC5A2- Genabschnitte mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verd. auf Diabetes renalis (erhöhte Glukosekonzentration im Urin bei normaler
Glukosetoleranz und normalem Blutzuckerspiegel)
198
DIAMINOOXIDASE [DAO] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
> 9 U/ml
Graubereich: 3-9 U/ml
Histaminintoleranz: < 3 U/ml
Indikation: Verdacht auf Histamin- Intoleranz. Abgrenzung gegenüber Nahrungsmittelallergie. Etwa 3 %
der Bevölkerung sind von einer Histamin- Intoleranz betroffen.
Das vor allem im Darm aktive Enzym Diaminooxidase baut gegenregulatorisch Histamin ab. Bei
unzureichender Synthese von DAO (z.B. entzündliche Darmerkrankungen, Vitamin B6- Mangel etc.),
Hemmung der DAO durch Medikamente und stark histaminhaltige Ernährung (z. B. Rotwein, gereifte
Käsesorten, Schokolade, Sauerkraut, Thunfisch, Tomaten, Hefe, getrocknete und geräucherte
Wurstwaren, Erdbeeren, Spinat, Bananen, Walnüsse etc.) reichert sich das Histamin an und kann zu
allergieähnlichen Symptomen (Nasenschleimhautschwellungen und vermehrte Nasensekretion,
Hautreaktionen, Magen- Darm- Probleme, Migräne, Asthma, anaphylaktischer Schock,
Herzrhythmusstörungen, Dysmenorrhoe u. a.) führen.
Therapeutisch bietet sich bei Histamin- Intoleranz die Vermeidung stark histaminhaltiger Nahrungsmittel
und die evtl. Gabe von Antihistaminika an.
DIAPHORASE * (Methämoglobin-Reduktase)
[ERYTHROZYTENENZYME]
Material :
Referenz : nicht akkreditiertes Verfahren
5 ml EDTA- Blut
3.5-6.1 U/g Hb
Indikation: Verdacht auf Erythrozytenenzymdefekt
DIAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
antikonvulsiv:
Metabolit: Desmethyldiazepam
Methode: HPLC
200 – 500 ng/ml
bei Eklampsie: 1000 – 1500 ng/ml
toxisch ab:
> 3000 ng/ml
anxiolytisch:
120 – 150 ng/ml
Desmethyldiazepam: 200 – 800 ng/ml
toxisch ab: > 2000 ng/ml
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin,
Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
199
DIBENZEPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren
DIBUCAIN- ZAHL *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Hemmung > 70 %: homozygot in beiden Genen für
normale CHE
Methode: Photometrie
Hemmung 40-70 %: heterozygot, ein Gen für normale
CHE, eines für atypische CHE
Hemmung < 30 %: homozygot in beiden Genen für
atypische CHE
Indikation: Bei Narkosen können unter Succinyldicholin bei Patienten mit atypischen Cholinesterasen
verlängerte Apnoen infolge eines neuromuskulären Blockes auftreten. Tests zur Untersuchung auf
atypische CHE beruhen auf dem Unterschied in der Hemmbarkeit der CHE- Aktivität durch Dibucain oder
Fluorid
CHE gehemmt
Dibucain- Zahl = (1- CHE ungehemmt) x 100
↓ atypische CHE, Apnoe unter Succinyldicholin
DICHLORMETHAN *
Material :
Referenz :
möglichst zum Zeitpunkt des Expositions- bzw.
Schichtendes, Untersuchung im Blut
Unbedingt Spezialgefäß im Labor anfordern.
s. Befund
Methode: GC/MS
Indikation: Arbeitsmedizinische Fragestellung
DICHLORPHENOLE *
[2.4-,2.5- und 2.6- Dichlorphenol]
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
200
DICKER TROPFEN und AUSSTRICH
[Malaria- Nachweis]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
Methode: Mikroskopie
Indikation: Verdacht auf Malaria
Zum Protozoen- Nachweis bei der Malaria 2 ml EDTA- Blut einsenden und evtl. einen Ausstrich mit
„dickem Tropfen:
Ca. 10-20 µl EDTA- auf einen sauberen Objektträger geben und mit der Ecke eines zweiten Objektträgers
bis auf die Fläche eines 2 Centstückes kreisend verreiben. Der Ausstrich sollte so dick sein, dass ein
schwarzer Text auf weißem Grund noch lesbar durch den Dicken Tropfen zu erkennen ist. Trocknen
lassen.
DICLOFENAC *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Lithium-, Digoxin- und Methotrexatspiegel werden erhöht.
Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9-Gens sind bis zu 10% der Bevölkerung langsame
Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der
Überdosierung führen.
DIDANOSIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIFFERENTIALBLUTBILD
Material :
3 ml EDTA- Blut, möglichst frische Blutprobe
(nicht älter als 4 Stunden).
s. Blutbild
DIGITOXIN
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 30 ng/ml
201
DIGITOXIN
Methode: CLIA
t ½: 4,2-9,6d
PB: 90-95%
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIGOXIN
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
Methode: CLIA
Säuglinge:
1,3 – 3,3 ng/ml
Kinder < 6 Jahre
1,1 – 2,5 ng/ml
Jugendliche > 6 Jahre und Erwachsene:
0,8 – 2,0 ng/ml
t ½: 36h
PB: 23%
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIHYDROCODEIN im Serum *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 30 – 250 ng/ml
toxisch ab: > 1000 ng/ml
(Nachweisgrenze < 3 ng/ml)
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIHYDROCODEIN im Urin
Material :
Referenz :
20 ml Urin
s. Opiate
Indikation: Drogenscreening
DIHYDROPYRIMIDIN- DEHYROGENASE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
Kein Mutationsnachweis
202
DIHYDROPYRIMIDIN- DEHYROGENASE *
Methode: PCR und Schmelzpunktanalyse des
IVS 14ds+1g-a Status
Indikation: Verdacht auf Intoxikation (Neutropenie) bei Chemotherapie mit 5-FU.
Etwa 80 % des 5- FU wird relativ rasch durch die Dihydropyrimidin- Dehydrogenase abgebaut. Ca. 50 %
der
Patienten mit 5- FU- Intoxikation zeigen eine Exon- 14 skipping mutation, wodurch lebensbedrohlich hohe
5- FU- Spiegel aufgebaut werden.
DIHYDROTESTOSTERON *
[DHT]
Material :
3 ml Serum
Referenz :
in ng/L
männlich
weiblich
Nabelschnurblut
Frühgeborenes
Neugeborenes
20 - 80
100 - 530
50 - 600
20 - 80
20 - 130
< 20 - 150
Kinder 1-10 J
Tanner Stad. 1
Stad. 2
Stad. 3
Stad. 4
Stad. 5
< 30
< 30
30 - 170
80 - 330
220 - 520
240 - 650
< 30
< 30
50 - 120
70 - 190
40 - 130
30 - 180
< 50 Jahre
94 - 476
< 178
> 50 Jahre
36 - 573
< 57
Erwachsene:
Umrechnungsfaktor: ng/L x 0.00344 = nmol/L
Indikation: Verdacht auf 5-α- Reduktase- Mangel und Hypogonadismus
↑ Prostatahyperplasie, Hirsutismus, Stein- Leventhal- Syndrom, NNR-, Hoden-, Ovarialtumoren, Pubertas
präcox, angeborene NNR- Hyperplasie,
↓ 5-α- Reduktase- Mangel, Hypogonadismus, Klinefelter- Syndrom, Pseudohermaphroditismus
masculinus, Leberzirrhose, Östrogentherapie, Impotenz
1,25-DIHYDROXYCHOLECALCIFEROL * s. Vitamin D
DILTIAZEM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
203
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIPHENHYDRAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DIPHENYLHYDANTOIN
s. Phenytoin
DIPHENYLHYDANTOIN, FREIES *
s. Phenytoin, freies
DIPHTHERIE- Antitoxin- Nachweis *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Diphtherie- Antikörper (IE/ml):
< 0.1
Grundimmunisierung sofort
0.1-1.0 Auffrischung sofort
1.0-1.4 Auffrischung nach 5 Jahren
1.5-2.0 Auffrischung nach 7 Jahren
> 2.0
Auffrischung nach 10 Jahren
Methode : EIA
Indikation: Überprüfung eines ausreichenden Impfschutzes. Bei Verdacht auf Infektion kultureller
Nachweis oder Toxinnachweis.
DIPROPYLACETAT s. Valproinsäure
DISACCHARID- ABSORPTIONS- TEST
Material :
Referenz :
Glukosebestimmung vor und 30, 60, 90 und 120
Minuten nach oraler Gabe (50 g/qm KO oder 1
g/kg KG) des entsprechenden Disaccharides.
Methode: Photometrie
Änderung des Glukosewertes gegenüber
Nüchternwert:
> 30 mg/dl normal
20-30 mg/dl Graubereich
< 20 mg/dl pathologisch
mg/dl x 0.055 = mmol/L
Indikation: Verdacht auf Malabsorptionssyndrom bei spezifischem oder generalisiertem DisaccharidaseMangel
Ein positives Ergebnis sollte bioptisch bestätigt werden.
204
DISK- ELEKTROPHORESE *
[SDS- GEL- ELEKTROPHORESE]
Material :
Referenz :
Urin (24h): 15 ml, ohne Zusätze sammeln oder
15 ml vom 2. Morgenurin.
s. SDS- Gelelektrophorese
Indikation: Die Disk- Elektrophorese ermöglicht die Differenzierung einer Proteinurie.
Zusätzlich werden im Urin folgende Parameter gemessen: IgG, Albumin, Alpha- 1- Mikroglobulin, Alpha2- Makroglobulin, Beta- 2- Mikroglobulin und NAG.
DISOPYRAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Enzyminduzierende Substanzen können die Serum-Konzentration reduzieren.
DIXYRAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DNA- AK [DOPPELSTRANG- DNA-AK, ds- DNA- AK] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IFT- Titer:
< 1: 10
EIA : < 100 IE/ml
Grenzwert: 70 - 200 IE/ml
Methode: CL- IFT, EIA
Die Spezifität der Methode Crithidia luciliae- IFT ist höher als die des sensibleren EIA.
Indikation: SLE, Verd. auf systemische Autoimmunerkrankung, Differentialdiagnose der Kollagenosen
↑ Lupus erythematodes disseminatus, Sjögren- Syndrom, Sklerodermie progressive, Lupus
erythematodes medikamenteninduziert, Pseudo- LE, Dermatomyositis, Myositis, Sharp- Syndrom,
Arthritis, Panarteriitis nodosa, Hepatitis chronisch- aggressive, Arteriitis temporalis, Myasthenia gravis,
Kollagenose
DOPAMIN * s. Katecholamine
205
DOSULEPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DOXEPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
Doxepin
Metabolit: Nordoxepin
Methode: HPLC
50 – 150 µg/L
toxisch ab: > 500 µg/L
Nordoxepin: 100 – 250 µg/L
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
DOXYCYCLIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
DOXYLAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: GC
s. Befund
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
206
DRAVET- SYNDROM * [FRÜHKINDLICHE GRAND-MAL- EPILEPSIE]
Material :
Referenz :
Stufe I :2 ml EDTA- Blut
Stufe II: 2 ml Na-Heparin-Blut
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Anforderung: Stufe I : Mutationsanalyse im
SCN1A- Gen bei Verd. auf Dravet- Syndrom
Stufe II: Deletionsdiagnostik im SCN1A- Gen bei
Verd. auf Dravet- Syndrom
Methode: Stufe I: Amplifizierung aller
26 Exons des SCN1A -Gens inklusive der
Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse.
Stufe II: Multiplex Ligation Dependent Probe
Amplifikation zum Nachweis von Mikrodeletionen
Indikation: Verdacht auf Dravet- Syndrom DD frühkindliches Anfallsleiden
DROGENSCREENING im Serum oder Haar*
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
250mg Haar – bitte gesonderten
Anforderungsschein im Labor anfordern!
DROGENSCREENING im Urin
Material :
Referenz :
20 ml Urin
Referenzwert: negativ
Bei der Anforderung „Drogenscreening im Urin“
werden bei uns - sofern keine Sonderabsprachen
bestehen - folgende Untersuchungen mittels
semiquantitativen Enzymimmunoassays durchgeführt:
Amphetamin/Ecstasy- Assay
Cutoffs:
Amphetamine/ Ecstasy
500 µg/L
Barbiturate
200 µg/L
Benzodiazepine
200 µg/L
Buprenorphin
5 µg/L
Benzodiazepin- Assay
Cannabinoide (THC)
THC- Assay
Cocain (Benzoylecgonin)- Assay
Cocain (Benzoylecgonin) 150 µg/L
EDDP
100 µg/L
Opiat- Assay
Opiate
300 µg/L
25 µg/L
Methadonmetabolit EDDP- Assay
Zusätzlich bestimmen wir auf Anforderung
207
DROGENSCREENING im Urin
folgende Drogen:
Barbiturate
Buprenorphin
Darüber hinaus wird jeder Urin auf
Manipulationen mittels des Creatiningehaltes und
eines sogenannten „Sample Check- Testes“
geprüft.
Bestätigungsteste bzw. ein genauer Nachweis
einzelner Drogensubstanzen (z.B. bei den
Benzodiazepinen) können auf Wunsch in einem
Fremdlabor durchgeführt werden.
(Weitere Drogenbestimmungen können in einem
Fremdlabor durchgeführt werden.)
Indikation: Verdacht auf Drogen- und Medikamentenmissbrauch
Enzymimmunoassays liefern nur ein vorläufiges Analyseergebnis, das durch eine spezifischere Methode
(z.B. GC- MS) abgesichert werden sollte. Alle Drogen- Testergebnisse müssen unter Berücksichtigung
der Klinik und mit fachlichem Urteil interpretiert werden (z.B. Kreuzreaktionen, Flüssigkeitsaufnahme etc).
Substanzgruppe
Substanz
Amphetamine
Amphetamine/
Methamphetamin,
Ecstasy
t1/2 elim.
[h]
4 – 12
Barbiturate
z.B. Secobarbital
z.B. Phenobarbital
34 – 42
50 – 150
Benzodiazepine
z.B. Flunitrazepam
z.B. Diazepam
10 – 70
20 – 100
Cannabinoide
THC
Hauptmetabolit:
THC-COOH
Kokain
Metabolit:
Benzoylecgonin
Opiate
Morphin
Heroin
208
ungefähre Nachweisbarkeitsdauer im Urin
(Ausnahmen werden beobachtet)
1-3 Tage, stark vom pH-Wert des Urins abhängig
[Dring et al (1970),Gorodetsky (1977), Rutter (1972)]
200
Sehr unterschiedliche Nachweisbarkeit, Beispiele
Kurz wirksam: 24 h
[Parker et al 1970]
Lang wirksam: 14 – 21 Tage
[Clark (1986)]
200
Sehr unterschiedliche Nachweisbarkeit, Beispiele
Kurz wirksam: 1-2 Tage
Lang wirksam: 3 Tage nach ther. Dosis,
4 – 6 Wochen bei Langzeiteinnahme [Schütz (1982,1983)]
25
2 – 24
8 Tage
0,7 – 1,5
1,9 – 4,7
24 – 36 h bei einmaligem Rauchen
[Dackies et al (1982)]
bis zu 3 Monate bei dauerhaftem Konsum
[Daldrup
(1996)]
150
2 – 4 Tage
[Goenechea et al (1992)]
300
2–3
3 min
Methadon
Als EDDP-Metabolit
Buprenorphin
Cut-off
[µg/L]
500
2 – 5 Tage [Schmoldt et al]
100
3-5
5
ca. 3 Tage (als Metabolit EDDP)
[Gorodetsky (1977)]
14 Tage
DYSPEPSIE- COLI [EPEC]
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
negativ
s. E. coli- Toxinnachweis
Indikation: Enteritis bei Säuglingen
Die Untersuchung auf enteropathogene Coli (EPEC) wird routinemäßig bei mikrobiologischen
Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 7 Jahren durchgeführt
209
E
ECHINOKOKKEN- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. unten
Echinococcus granulosus (Hundebandwurm)
Echinococcus multilocularis (Fuchsbandwurm)
HA- Test
alveoläre
Kreuzreaktionen:
zystische Echinokokkose oder Hydatidose
alveoläre Echinokokkose
Andere Parasitosen. Test erfasst Hydatidose und andere
Echinokokkosen.
E. granulosus
85 - 95 %
E. multilocularis bis 100 %
Falsch positive Ergebnisse finden sich auch bei Patienten mit Kollagenosen und Leberzirrhose. Bei
Lungenbefall, dickwandigen oder abgestorbenen Zysten sind negative Befunde möglich.
Positive HA- Ergebnisse werden durch den IFT bestätigt.
Sensitivität:
E. COLI- O 157-AK- Nachweis *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
HAT:
< 1 : 320
E. coli- IB IgM- O:157: negativ
E. coli- IB IgG- O:157: negativ
Indikation: Verdacht auf hämolytisch- urämisches Syndrom (HUS).
Die Untersuchung auf enterohämorrhagische Coli (EHEC) wird routinemäßig bei mikrobiologischen
Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 10 Jahren durchgeführt
E. COLI TOXIN- NACHWEIS
[Verotoxin 1 und 2 , Shiga-like Toxin]
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
negativ
Methode: EIA
s. Dyspepsie- Coli
Indikation: Wässerige oder blutig wässerige Diarrhoen, Reisediarrhoe, Verdacht auf hämolytisch
urämisches Syndrom (HUS), thrombotisch thrombozytopenische Purpura
Die Untersuchung auf Verotoxin 1 und 2 von enterohämorrhagischen E. coli (EHEC) wird routinemäßig bei
mikrobiologischen Stuhluntersuchungen auf „pathogene Keime“ von Kindern unter 10 Jahren durchgeführt
EDDP (Metabolit des Methadons) im Urin
Material :
Referenz :
10ml Urin
negativ
s.auch Drogenscreening im Urin
cutoff: 100 µg/L
Methode: CEDIA
Nachweiszeit: ca. 3 Tage
Indikation: Drogenmissbrauch.
210
2-Ethylidin-1,5-dimethyl-3,3-diphenylpyrrolidin (EDDP) ist der wichtigste Methadonmetabolit, der durch NDemethylierung und Zyklisierung des Methadons entsteht und mit dem unveränderten Methadon und
einem weiteren Metaboliten (EMDP) über den Harn und die Galle ausgeschieden wird.
Mit der Bestimmung von EDDP anstelle von Methadon zur Überprüfung der Compliance können
Personen gefunden werden, die Methadon auf den illegalen Drogenmarkt umleiten (verkaufen) und dann
ihren Urin mit einer geringen Methadonmenge versetzen, um dies zu verschleiern. Ihr Urin wäre
Methadon-positiv, würde aber nicht EDDP-positiv sein, da die Droge nicht aufgenommen und
dementsprechend nicht metabolisiert wurde.
E. GRANULOSUS- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Titer < 1 : 32
Methode: IHAT
Indikation: Verd. auf Hundebandwurm, unklare Herde in Leber oder Hirn
EHEC s. E.coli-Toxin-Nachweis
EHLERS-DANLOS- SYNDROM
*
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Anforderung: Typ I und II: Mutationsanalyse
COl5A1/COl5A2- Gen bei Verd. auf EhlersDanlos- Syndrom (ca. 90 % aller Fälle)
Typ III: Mutationsanalyse TNXB- Gen bei Verd.
auf Ehlers-Danlos- Syndrom
Typ IV: Mutationsanalyse COL3A1- Gen bei
Verd. auf Ehlers-Danlos- Syndrom
Typ VIIA und VII: Mutationsanalyse Exon 6 COL1A1/ COL1A2-Gen bei Verd. auf EhlersDanlos- Syndrom
Methode: Amplifizierung aller
Exons des jeweils betroffenen Gens inklusive der
Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse.
Indikation: Verd. auf und DD Ehlers-Danlos- Syndrom
EHRLICHIOSE *
Material :
Referenz :
211
EHRLICHIOSE *
2 ml Serum.
Humane granulozytäre Ehrlichiose:
Methode: IFT
IgG- AK:
< 1:64
IgM- AK:
< 1:20
Humane monozytäre Ehrlichiose:
IgG- AK:
< 1:128
Indikation: Zeckenstich ohne Erythema migrans, Kopfschmerzen, neurologische Symptome,
Muskelschmerzen, Arthritis, Leukopenie, Thrombozytopenie, Transaminasenerhöhungen, Diarrhoen,
Übelkeitsgefühl, Fieber
Die Literaturangaben zur Prävalenz von Ehrlichien in Zecken in Europa gehen von 2-20 %.
EISEN
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (kein EDTA- Plasma).
Neugeborene:
Kleinkinder:
Kinder:
Methode: Photometrie
Stabilität:
bei 2-8°C 3 Wochen
Hämolytische Proben können mit dem Reagenz
falsch niedrige Werte ergeben.
Lipämische Proben vermeiden.
Frauen:
Männer:
17,90 – 44,8 µmol/L
7,2 – 17,9 µmol/L
9,0 – 21,5 µmol/L
10,7 – 32,2 µmol/L
12,5 – 32,2 µmol/L
Umrechnungsfaktor: µg/dl x 0.179 = µmol/L
Indikation: Verdacht auf Eisenmangel bzw. Eisenintoxikation, Eisenverwertungs- und Eisenverteilungsstörungen, Hypo- und Atransferrinämie. Vor der Bestimmung sollten eine akute oder chronische
Infektion und ein Malignom ausgeschlossen werden.
Die Konzentration des Eisens im Serum ist stark tageszeitabhängig und unterliegt großen Schwankungen
von Tag zu Tag, sie ist von der Nahrungsaufnahme abhängig und ist bei akuten Infektionen und
chronischen Erkrankungen sowie malignen Tumoren unabhängig vom Körpereisenstatus erniedrigt.
Eine deutliche Eisenüberladung findet sich vor allem bei der Hämochromatose, für die 2 Genmutationen
verantwortlich sind. Bei über 90 % der homozygoten Patienten findet sich die Mutation Cys 282/Tyr;
C282Y, während die Mutation His 63/Asp; H63D entsprechend seltener gefunden wird und auch mit einer
geringeren Eisenüberladung einhergeht. Patienten, die für beide Mutationen heterozygot sind, können in
20 % eine Hämochromatose entwickeln. Wegen der hohen Zahl von Merkmalsträgern sollten alle
Patienten mit erhöhtem Ferritin, einer Transferrin- Sättigung > 45 % und erhöhten Aminotransferasen
genetisch untersucht werden.
Hinweise auf eine Eisenintoxikation sind: Durchfall, Erbrechen, Hyperglykämie und Leukozytose
Typische Veränderungen bei Eisenstoffwechsel- Störungen
Störung
1. Funktionseisenmangel
2. Speichereisen- Mangel
3. Kombination von 1 und 2
4. akute Hämolyse
5. Ineffektive Erythropoese
6. Anemia of chronic disorders
7. Kombination von 1 und 6
8. Hämochromatose
212
Ferritin
n, ↑
↓
↓
↑
↑
↑,n
↑,n
↑
Trans- Fe
TfS
sTfR Fer- Reti
ferrin
Index
n
n,↑
n- ↓ n- ↓
↑
↑
n
n
n
n
n
n- ↓
n
n,↑
n- ↓
↓
↑
↑
n- ↓
n- ↑ n- ↑
↑
↑
↑
n
n
n- ↓
n- ↑ n- ↑
n,↑
n
↓
↓
↓
↓
↓
↑,n
↑,n
↓
↓
↓
↓
n
n
↓,n
↑
↑
↓
%
RETHypo He
↑
↓
n
n
↑
↓
n
n
n
n
n
n
↑
↓
n
n
FE = Eisen, TfS = Transferrinsättigung, sTfR = löslicher Transferrinrezeptor, Fer- Index = sTfR/log Ferritin,
Reti = Retikulozyten, % Hypo = prozentualer Anteil hypochromer Erythrozyten, Ret- He = RetikulozytenHämoglobin- Äquivalent
↑ Bluttransfusion (bei > 20 Transfusionen wird eine Desferaltherapie empfohlen), Anämie hämolytische,
schwere nekrotische Leberschädigung, Anämie refraktäre, Leukämie, Nephritis, Rheumatisches Fieber
akutes, Hyperthyreose, Osteomyelosklerose, Hämochromatose, Bleiintoxikation, Anämie sideroblastische
↓ Blutung, Hämoglobinsynthese gesteigerte, Infektion, Anorexie, Neoplasie, Nephrose, Malabsorption,
Leberzerfallskoma, Eisenmangel, Colitis ulcerosa, Arthritis rheumatoide
EISEN- BINDUNGSKAPAZITÄT
[EBK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum, Hämolyse vermeiden.
s. Transferrin
EISEN- RESORPTIONSTEST
Material :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Eisenmangelanämie, Verdacht auf Malabsorption
1.) Blutentnahme nüchtern
2.) Orale Gabe von 200 mg zweiwertigen Eisens (z.B. 2 Kapseln ferro sanol duodenal)
3.) zwei weitere Blutentnahmen nach 2 und 4 Stunden
Die intestinale Eisenresorption ist intakt, wenn ausgehend von niedrigen Eisenwerten Spiegel > 36 µmol/L
erreicht werden.
EITER und ENTZÜNDLICHE EXSUDATE
Probennahme
s. allgemeine Anmerkung zur
EIWEISS GESAMT IM LIQUOR
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
Methode: Photometrie
200 - 400 mg/L
Zuverlässiger ist die Bestimmung des Liquor/SerumAlbumin- Quotienten:
Referenzbereich des Quotienten
Befund
altersabhängig s.
Indikation: Erkrankungen, die mit einer Störung der Blut- Hirn- Schranke einhergehen
↑ Meningitis, Meningitis tuberculosa, Paralyse progressive, Multiple Sklerose, Neoplasie intrakranielle,
Enzephalitis, Subarachnoidalblutung, Abszess intrakranieller, Liquorzirkulation blockierte, Polyneuritis,
Myxödem, Bleienzephalitis, Myelose funikuläre
213
EIWEISS GESAMT IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1 Monat
Methode: Photometrie
W
M
Erwachsene
42 – 62 g/L
41 – 63 g/L
66 - 83 g/L
↑ Multiples Myelom, M. Waldenström, Erbrechen, Zystinose, Leberzirrhose, chronische Infektionen
↓ Nephrose, Glomerulonephritis, schwerer Leberschaden, Eiweißverlust enteral, M. Crohn, Anorexie,
Peritonitis, Zöliakie, Nahrungsmittelallergie, Disaccharidasemangel, Mukoviscidose, Amöbiasis, Colitis
ulcerosa, Neoplasie, Tuberkulose, Hunger, Verbrennung, bullöse Dermatosen, Kwashiorkor,
Analbuminämie, Antikörpermangelsyndrom , Aszites, Pleuraexsudat, chronische Hämodialyse
EIWEISS GESAMT IM URIN
Material :
Referenz :
10 ml vom 24- h- Urin, Volumen des 24- h- Urins
angeben.
Methode: Photometrie
24Std. Urin:
< 170 mg/L
Spontanurin:
< 150 mg/L
Indikation: Verdacht auf und Verlaufskontrolle der Proteinurie/Harnproteindiagnostik:
↑ Glomerulonephritis, Nephrose, Amyloidose, Cadmiumvergiftung, Glomerulosklerose diabetische,
Gestose, Stauungsniere, Galaktosämie, Fruktoseintoleranz, Hyperaldosteronismus, Fanconi- Syndrom,
Zystinose, M. Wilson, Pyelonephritis, Nephropathie diabetische, Myelom, Belastung körperliche
EIWEISSELEKTROPHORESE AUS SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Eiweiß gesamt:
214
65 - 85 g/L
EIWEISSELEKTROPHORESE AUS SERUM
Methode: Kapillar-Elektrophorese
Albumin
α1 Globulin
α2 Globulin
β1 Globulin
β2 Globulin
γ Globulin
55.8 – 66,1 %
2,9 – 4,9 %
7,1 – 11,8 %
4,7 – 7,2 %
3,2 – 6,5 %
11,1 – 18,8 %
Indikation:
Die Elektrophorese erlaubt keine direkte Diagnosestellung, aus dem Vorliegen einer Dysproteinanämie
und dem Muster des Elektropherogramms sind jedoch
folgende Feststellungen möglich:
- erkennung des Aktivitätsstadiums einer Erkrankung
- Verlaufsbeurteilung des Krankheitszustands
sowie Diagnose und Verlaufsbeurteilungen von:
- akuten und chronischen Entzündungsreaktionen
- Eiweiß-Verlustsyndromen
- monoklonale Gammopathien
und zur Abklärung von:
- erhöhter BSG
- Proteinurie
- Erhöhung oder Erniedrigung des Gesamteiweiß im Serum
Reaktionsmuster der Elektrophorese (n. Thomas):
Diagnose
Akute Entzündung
Subakut- chronische
entzündliche u. prolifera
tive Prozesse
Akute virale Hepatitis
Leberzirrhose
Verschlussikterus
Nephrotisches Syndrom
Maligner Tumor
γ- Globulin- Plasmozytom
Albumin
α-1- Globulin
-
+
n
---
n
n
+
n
+
n
α-1Globulin
+
+
n
n
+
++
+
n
ß- Globulin
γ- Globulin
n
(+)
n
+
n
n
+
++
+
n
+
++
+
+
+
++
n= normal, - = vermindert, + = erhöht
EIWEISSELEKTROPHORESE AUS URIN *
Material :
Referenz :
15 ml v. 2. Morgenurin
Methode: Elektrophorese
s. Befund
s. SDS- Gelelektrophorese
EJAKULAT, MIKROBIOLOGISCH s. Probengewinnung von
mikrobiologischem Untersuchungsmaterial
215
ELASTASE PANKREATISCHE (E1)
Material :
Referenz :
1 ml Serum *
1 g Stuhl
Serum *: < 3.5 ng/ml
Stuhl:
200 - > 500 µg/g Stuhl
s. Pankreolauryltest
geringgradige Insuffizienz: 100-200 µg/g Stuhl
Sekretin –Pankreozymin- Test
Schwere Insuffizienz: < 100 µg/g Stuhl
NBT- PABA- Test
Lundh- Test
Testbedingungen können im Labor abgerufen
werden.
Methode: EIA
Indikation: Der E 1-Nachweis im Serum ist für die Diagnostik einer akuten Pankreatitis oder eines akuten
Schubes einer chronischen Pankreatitis geeignet, während der Nachweis im Stuhl mehr dem Ausschluss
einer Pankreasinsuffizienz im Rahmen einer chronischen Pankreatitis oder Mukoviszidose dient.
Die Bestimmung der pankreatischen Elastase im Stuhl zur Überprüfung der exkretorischen
Pankreasfunktion bietet gegenüber den bisherigen Methoden folgende Vorteile: E 1 ist pankreasspezifisch
(diagnostische Sensitivität für schwere exokrine pankreatische Insuffizienz 93 %, diagnostische Spezifität
93 %).
Das Ergebnis wird nicht durch Substitutionstherapie, Durchfall, Maldigestion, Darmflora beeinflusst.
Wässeriger Stuhl kann zu falsch pathologischen Ergebnissen führen.
Das E 1 im Serum ist bei einem akuten Krankheitsschub einer Pankreatitis in der Regel auch noch nach
3-4 Tagen nachweisbar.
E. MULTILOCULARIS- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IFT- Titer
< 1:10
Methode: IFT, EIA
EIA- Titer:
< 1:200
Indikation: Verd. auf Fuchsbandwurm, Zysten in Leber oder Hirn
ENA * [AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene]
[RNP/SM , SM , SS- A, SS- B, Zentromer, U1-nRNP, JO1]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode : EIA, Blot
Indikation: SLE, Sjögren- Syndrom, sekundäres Sicca- Syndrom, Mischkollagenose, Polymyositis,
Dermatomyositis, progressive Sklerodermie, CREST- Syndrom
Die ENA sind nukleäre Antigene, die sich durch Salzextraktion aus den Kernen auswaschen lassen. Das
Auftreten von Autoantikörpern gegen einzelne extrahierbare nukleäre und zytoplasmatische Antigene bei
verschiedenen Krankheitsbildern ist in Tabellen unter ANA (nukleäre AK) dargestellt.
ENDOMYSIUM- AK [Transglutaminase, AK gegen ENDOMYSIUM ] *
Material :
216
Referenz :
ENDOMYSIUM- AK [Transglutaminase, AK gegen ENDOMYSIUM ] *
1 ml Serum
Methode: IFT, Blot
< 1 : 10 (IFT)
negativ (Western Blot)
Indikation: Dermatitis herpetiformis, Zoeliakie, glutensensitive Enteropathie, IgA- Nephropathie
Zusätzlich empfiehlt sich bei selektivem IgA- Mangel und Kindern < 2 Jahren die Bestimmung der GliadinAK.
↑ Dermatitis herpetiformis (80 %) , Zoeliakie, glutensensitive Enteropathie (100 %), IgA- Nephropathie
ENTAMOEBA HISTOLYTICA
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Stuhlprobe
s. Amoeben
ENTEROVIRUS- PCR *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
erbsgroße Stuhlprobe
negativ
Biopsat in physiologischer NaCl
Methode: PCR
s. Coxsackie- Echo- Pool- Ak
Indikation: seröse Meningitis, Kardiomyopathie, Myo- und Perikarditis
EOSINOPHILES KATIONISCHES PROTEIN *
[ECP]
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Blut 20 Min. bei Raumtemperatur
stehen lassen, dann zentrifugieren und Serum
einsenden.
< 16 µg/L
Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bei atopischer Dermatitis und Asthma bronchiale.
Eine Assoziation zwischen atopischer Dermatitis und der Vermehrung von Eosinophilen im peripheren
Blut ist seit langem bekannt, die diagnostische Wertigkeit dieses Befundes ist jedoch nicht eindeutig. In
den befallenen Hautarealen der Patienten wurden deutliche Ablagerungen der Granulaproteine gefunden,
was auf die Degranulation der Eosinophilen am Entzündungsort hinweist und für die aktive Beteiligung der
Eosinophilen bei der atopischen Dermatitis spricht. Im Serum der Patienten finden sich signifikant erhöhte
Konzentrationen von ECP, einem Bestandteil der Granulamatrix der Eosinophilen. Die ECPSerumspiegel korrelieren signifikant mit der Krankheitsaktivität; die klinische Besserung ist mit einem
Abfall der ECP- Werte assoziiert.
Serum- ECP ist also ein Parameter zur Objektivierung der Krankheitsaktivität sowie der
Therapieverlaufskontrolle bei der atopischen Dermatitis.
Ebenso ist ein Monitoring von Asthmapatienten mit der Bestimmung des ECP im Serum möglich. Hohe
ECP- Spiegel zeigen die Inflammation an. Durch Messung der ECP- Spiegel während der
antiinflammatorischen Behandlung lässt sich deren Effizienz beurteilen. Bei der Therapieverlaufskontrolle
ist die Bestimmung des Serum- ECP der Bestimmung der Bluteosinophilenzahl deutlich überlegen.
217
Erhöhte ECP- Werte zeigen auch bei normaler Eosinophilenzahl eine Unterdosierung oder andauernde
Inflammation an.
EPEC s. Dyspepsie-Coli
EPIDERMALE BASALMEMBRAN-AUTOANTIKÖRPER [EPIDERMIS ] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT, EIA
negativ
Indikation: Differentialdiagnose blasenbildender Dermatosen (bullöses Pemphigoid, Herpes gestationis,
Schleimhautpemphigoid, lineare IgA- Dermatose, vernarbendes Pemphigoid)
Gezielte Untersuchungen gegen BPAg1(BP230) und BPAg2 (BP180)/ 2 Antigene sind mittels EIA
möglich.
EPIGLOTTISABSTRICH s. Respirationstrakt
EPSTEIN- BARR- VIRUS- ANTIKÖRPER
[MONONUKLEOSE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. auch Mononukleose- Schnelltest
Methode: CLIA, Blot*, PCR*
EBNA 1 - IgG: < 3 U/ml
VCA- IgM: < 10 U/ml
VCA- IgG: < 10 U/ml
EA- IgM*, -IgG*, -IgA*: s. Befund
VCA- IgA*: s. Befund
EBV- PCR*, EBV- IgG- Avidität*: s. Befund
IgG- und IgM- Blot*: s. Befund
Indikation: Verdacht auf primäre oder reaktivierte EBV- Infektion, chronic fatigue- Syndrom, BurkittLymphom, Nasopharynx- Karzinom
Das Epstein- Barr- Virus ist ein B- lymphotropes Herpesvirus, welches die Infektiöse Mononukleose
(Studentenkusskrankheit, Pfeiffersches Drüsenfieber) verursacht. Neben der typischen Klinik und der
Transaminasenerhöhung finden sich im Blutbild die charakteristischen lymphatischen Reizformen. Das
Virus persistiert nach durchgemachter Infektion lebenslang unter Kontrolle der T- Lymphozyten in
ruhenden immortalisierten B- Zellen. Aus einem solchen B- Zellklon kann bei Immunstörungen ein
Lymphom entstehen. So wird die Bedeutung des EBV neben den Lymphomen auch beim M. Hodgkin,
dem Nasopharynx- Ca und der Leukoplakie der Zunge bei Aids- Patienten diskutiert.
EPSTEIN- BARR- VIRUS- EBNA 1- AK
[MONONUKLEOSE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
EBNA 1 – IgG
Negativ: < 5 E/ml
Grenzwertig: 5 – 20 E/ml
218
Indikation: Ausschluss einer akuten oder kürzlich durchgemachten Infektion.
EBNA- 1- AK treten erst etwa 4 Monate nach einer Infektion auf.
EPSTEIN- BARR- VIRUS- VCA- AK
[MONONUKLEOSE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
VCA- IgM:
Methode : EIA
negativ: < 20 E/ml
grenzwertig: 20 – 40 E/ml
VCA- IgG: < 20 E/ml
Indikation: Verdacht auf primäre oder reaktivierte EBV- Infektion, chronic fatigue- Syndrom
Das VCA ist stark immunogen. Bei den meisten Patienten treten VCA- Ak unmittelbar zu
Krankheitsbeginn auf. VCA- IgM- AK persistieren meist nicht länger als 10 Wochen. Bei Kleinkindern kann
der VCA- IgM- AK- Nachweis in 10-20 % negativ sein.
EPSTEIN- BARR- VIRUS- EA- D- IgA- AK *
[MONONUKLEOSE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT
< 1:16
Indikation: Verdacht auf Nasopharynx- Karzinom
EPSTEIN- BARR- VIRUS- EA- AK
[EA- D, EA- R]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT
< 1:16
Indikation: Verdacht auf Nasopharynx- Karzinom, Verdacht auf EBV- assoziiertes lymphoproliferatives
Syndrom, Burkitt- Lymphom, reaktivierte EBV- Infektion
EPSTEIN- BARR- VIRUS- IgG- Aviditäts- Blot *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Immunoblot
Indikation: Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes
EPSTEIN- BARR- VIRUS- PCR *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut
negativ
1-2 ml Rachensekret
219
EPSTEIN- BARR- VIRUS- PCR *
2 ml Liquor
Biopsat in physiolog. NaCl
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Reaktivierung bei Immunsuppression
ERBKRANKHEITEN *
[Molekularbiologischer Nachweis]
Material :
Referenz :
5-10 ml EDTA- Blut
Bei zahlreichen Erbkrankheiten kann mit
molekularbiologischen Methoden die verantwortliche
Genregion untersucht werden:
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
s. auch Anhang: Genetische Erkrankungen
-
Für molekulargenetische Untersuchungen müssen zusätzlich zum Material und dem Überweisungsschein
auch Einverständniserklärungen der Patienten und, soweit nötig, weitere klinische Angaben mitgeschickt
werden. Einverständniserklärungen müssen vom einsendenden Arzt ausgefüllt und vom Patienten
unterschrieben werden. Sollten die Formulare in den Praxen nicht vorliegen, werden diese vom Labor an
den Einsender gefaxt und anschließend an das Fremdlabor weitergeleitet. Zu beachten ist das
Gendiagnostikgesetz.
ERYTHROPOETIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
5,2 – 19,6 U/L
Indikation: DD von Anämien und Erythrozytosen, Verlaufskontrolle zur Einstellung bei Therapie mit
rekombinantem Erythropoetin
↑ Anämien nicht renaler Ursache, paraneoplastische Syndrome
↓ renale Anämien, AIDS, Zytostatika- Therapie, Anämien bei Tumoren
ERYTHROZYTENENZYME *
Material :
Referenz :
s. Diaphorase:
s. Befund
Galaktokinase
Galaktose-1- Uridyltransferase
Glukose- 6-P- Dehydrogenase
Glutathion- Reduktase
Hexokinase
Phosphogluconat- Dehydrogenase:
Pyruvatkinase
Transketolase
Indikation: Verdacht auf enzymopenische Anämien, chronische unklare hämolytische Anämien
220
ESCITALOPRAM*
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LC/MS
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ETHAMBUTOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: GC-MS
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ETHANOL s. ALKOHOL
ETHANOLAMIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Serum (µmol/L):
Neugeborene < 100
Säuglinge
< 100
Kleinkinder
< 50
Schulkinder
< 50
Erwachsene < 150
mg/dl x 163,7 = µmol/L
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene < 5000
Säuglinge
< 2500
Kleinkinder
< 2000
Schulkinder
< 500
Erwachsene < 500
ETHOSUXIMID *
Material :
Referenz :
1ml Serum
Therapeutischer Bereich: 40 – 100 mg/L
221
ETHOSUXIMID *
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Steady State:
Erwachsene 8- 10 Tage, Kinder 2-4 Tage
Phenytoin, Phenobarbital und Carbamazepin können die Ethosuximid- Konzentration erniedrigen.
Ethosuximid erniedrigt die Valproinsäure- Spiegel.
ETHYLBENZOL * s. Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure im Urin
ETHYLGLUCURONID *
Material :
Referenz :
2ml Serum oder 5ml Urin
< 0,5 µg/ml
Methode: LC/MS
s.a. Alkoholismusüberwachung
Indikation: Alkoholismusüberwachung
Die Messung von Ethylglucuronid (ETG) schließt die diagnostische Lücke zwischen kurz- und langfristigen
Nachweiszeiten eines Alkoholkonsums und bietet darüber hinaus den Vorteil des problemlosen
Probentransports.
Ethylglucuronid ist ein Stoffwechselprodukt des Ethanols. Ca. 0,5% des Ethanols werden enzymatische
mit der Glucuronsäure konjugiert und über den Urin ausgeschieden. Die Ausscheidungsdauer ist zwar
dosisabhängig und individuell unterschiedlich, geht aber weit über die des Ethanols hinaus.
Ethylglucuronid ist ab einer Einzeldosis von 10g Ethanol nachweisbar. Ein Rückfall bzw. Vollrausch ist ca.
3-4 Tage, in einigen Fällen bis 6 Tage lang nachweisbar.
ETOMIDAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
EVB [Erythrozytenverteilungsbreite, Parameter des kl. BB]
Material :
Referenz :
2,7 ml EDTA- Blut
s. Blutbild
Die EVB, in der angelsächsischen Literatur als red cell distribution width (RDW) bezeichnet, entspricht
dem Variationskoeffizienten einer Erythrozytenpopulation. Eine normale EVB entspricht einer homogenen
Erythrozytenpopulation, eine erhöhte EVB für eine Zunahme der Größenvariabilität der Zellen. Die EVB ist
somit ein quantitatives Maß für die Anisozytose der Erythrozyten.
222
223
F
F 1 und 2 PROTHROMBINFRAGMENTE *
s. Prothrombinfragmente 1 und 2
FAKTOREN, GERINNUNG *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren,
Spezialversandgefäß
im
Labor
anfordern.
s. Einzelfaktoren
FAKTOR II- AKTIVITÄT [Prothrombin] *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-120 %
s. auch Prothrombin- Mutation
s. auch Prothrombin- Komplex
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Lebersyntheseparameter
Ein angeborener Mangel kommt sehr selten vor. Heterozygote und erworbene Formen
(Lebersynthesestörungen, Vitamin K- Mangel) können mit einer leicht pathologischen PTT oder einem
leicht pathologischen Quickwert einhergehen. Erhöhte Werte korrelieren mit einem erhöhten
Thromboserisiko. Ursache ist die Prothrombinmutation G20210A.
↓ Vitamin K- Mangel
FAKTOR V- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
60-140 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Lebersynthesestörungen
Homozygote Formen einer Faktor V- Verminderung sind extrem selten, heterozygote Formen können evtl.
mit einer APC- Resistenz verbunden sein. Meistens handelt es sich um eine erworbene Verminderung bei
eingeschränkter Lebersynthese. Gegen den Faktor V gerichtete Antikörper werden sehr selten
beobachtet, wurden aber u.a. bei lokaler Anwendung von Rinderthrombin zur Blutstillung beobachtet.
Folge sind lebensbedrohliche Blutungen.
FAKTOR V- GENDEFEKT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
s. APC- Resistenz und Faktor V- Mutation
+ 3 ml EDTA- Blut
Faktor V Leiden- Mutation
224
FAKTOR V- GENDEFEKT *
Faktor V Cambridge- Mutation
Faktor V H1299R- Mutation
Methode: PCR
FAKTOR VII- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-120 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Lebersynthesestörung, Vitamin KMangel, Abklärung eines subnormalen Quickwertes
↓ Vitamin K- Mangel
FAKTOR VII- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-120 %
Indikation: Abklärung zwischen qualitativem und quantitativem Defekt
FAKTOR VIII- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-150 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Verdacht auf Hämophilie A und v.
Willebrand- Syndrom
Bei angeborenem Mangel (Hämophilie A) oder erworbenem Mangel (FVIII- Inhibitor) findet sich meist eine
PTT- Verlängerung. Eine normale PTT schließt eine Subhämophilie aber nicht aus. Erhöhte FVIII- Werte
gehen mit erhöhtem Thromboserisiko und KHK einher.
↓ Hämophilie A, nicht obligat Konduktorinnen für Hämophilie A, Antiphospholipid- Syndrom, v.
Willebrand- Syndrom, Verbrauchskoagulopathie, Hemmkörper gegen F VIII
FAKTOR VIII- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-150 %
Indikation: Abgrenzung eines Faktor VIII- Hemmkörpers von einem scheinbaren Faktor VIIIMangel(Lupus- Antikoagulanz)
FAKTOR VIII- ASSOZ. PROTEIN [V.Willebrand- Faktor- Antigen] *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
50-160 %
Bei Blutgruppe 0 können Werte bis 35 % normal sein
Methode: EIA
s. Blutungszeit
s. Faktor VIII
s. Faktor VIII- Aktivität
s. Faktor VIII- Ristocetin- Cofaktor
225
FAKTOR VIII- ASSOZ. PROTEIN [V.Willebrand- Faktor- Antigen] *
s. Faktor VIII- Bindungskapazität
s. PTT
s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation
s. v. Willebrand- Faktor- Multimere
s. Kollagen- Bindungsaktivität
s. Thrombozyten
Indikation: Verdacht auf v. Willebrand- Syndrom, Abklärung einer Blutungsneigung,
Die häufigste hereditäre Ursache einer Blutungsneigung ist das überwiegend autosomal dominant
vererbte v. Willebrand- Syndrom. Die Prävalenz liegt bei 1: 5000 - 10.000, grenzwertige Verminderungen
werden in der Gesamtbevölkerung bei ca. 1: 100 beobachtet. Das v. Willebrand- Syndrom kann
erhebliche diagnostische Schwierigkeiten machen, da es in 6 verschiedenen Varianten vorkommt. Durch
Messung von Faktor VIII assoz. Antigen, der Kollagen- Bindungsaktivität, der Multimeranalyse und der
FVIII- Aktivität sowie der Thrombozytenzahl und Thrombozytenaggregation können die einzelnen
Varianten gegeneinander abgegrenzt werden. Die Klassifikation ist aus therapeutischen Gründen zu
empfehlen.
↑ Malignome, Gravidität, orale Kontrazeptiva, Akute- Phase- Reaktion, höheres Alter
↓ v. Willebrand- Syndrom , Blutgruppe 0 , Endokarditis, Aortenklappenstenosen, Hypothyreose,
Valproinsäure- Therapie
FAKTOR VIII- BINDUNGSKAPAZITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
> 60 %
s. Blutungszeit
s. Faktor VIII
s. Faktor VIII- Aktivität
s. Faktor VIII assoz. Protein
s. Faktor VIII- Ristocetin- Cofaktor
s. PTT
s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation
s. Ristocetin- Cofaktor
s. v. Willebrand- Faktor- Multimere
s. Kollagen- Bindungsaktivität
s. Thrombozyten
Indikation: Zur Differenzierung zwischen Hämophilie A und v. Willebrand- Syndrom Typ 2N
Beim v. Willebrand- Syndrom Typ 2N ist die Faktor VIII- Stabilisierung durch Punktmutationen am v.
Willebrand- Gen vermindert, wobei der v.Willebrand- Faktor quantitativ unauffällig sein kann. Es sind
sowohl Männer als auch Frauen betroffen. Die F VIII- Verminderung kann dabei sehr unterschiedlich sein.
FAKTOR VIII- Inhibitor *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut.
< 0.6 BE/ml
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Verdacht auf Hemmkörperhämophilie
226
Die Inhibitoren täuschen einen Faktormangel vor. Sie treten bei Hämophilie A infolge
Substitutionstherapie, Autoimmunerkrankungen, myeloproliferativen Erkrankungen und medikamentös
bedingt auf.
FAKTOR VIII- RISTOC.- COFAKTOR *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
50 - 150 %
Methode: Agglutination
s. Blutungszeit
s. Faktor VIII
s. Faktor VIII- Aktivität
s. Faktor VIII assoz. Protein
s. Faktor VIII- Bindungskapazität
s. PTT
s. Ristocetin- induzierte Plättchenaggregation
s. v. Willebrand- Faktor- Multimere
s. Kollagen- Bindungsaktivität
s. Thrombozyten
ndikation: Verdacht auf v. Willebrand- Jürgens- Syndrom. Orientierender Test zur Notfalldiagnostik bei
Blutungsneigung.
FAKTOR IX- AKTIVITÄT [Christmasfaktor] *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-150 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese ,Verdacht auf Hämophilie B,
Wundheilungsstörungen
Ein F IX- Mangel ist meistens angeboren. Der F IX- Mangel kann aber auch infolge Auftretens eines
Inhibitors erworben sein, so z.B. bei Frauen (z.B. postpartal), hieran sollte immer bei einer neu
aufgetretenen Blutungsneigung gedacht werden. Auch einige Antibiotika können durch Beeinflussung des
Vitamin K- Metabolismus die Faktor IX- Aktivität beeinflussen. Valproinsäure führt ebenfalls gelegentlich
zu einem F IX- Mangel
Eine Verminderung fällt durch die Verlängerung der PTT auf, der Quick- Test bleibt normal.
↓ Hämophilie B, Konduktorin für Hämophilie B (nicht obligat), Vitamin K- Mangel, Inhibitor gegen F IX,
Antiphospholipid- Antikörper (z. B. Lupusantikoagulanz)
FAKTOR IX- INHIBITOR *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
< 0.6 BE/ml
Indikation: Erworbene F IX- Verminderung bei Patienten mit Hämophilie B
Kommt es trotz entsprechender Therapie zu Blutungen oder unzureichender Blutungsstillung, muss an die
Entwicklung eines Inhibitors (meist IgG- Antikörper) gedacht werden. Die Inhibitorentwicklung kann bei
Faktor IX- Substitution mit allergischen bzw. anaphylaktoiden Reaktionen einhergehen.
227
FAKTOR X- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-120 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Lebersynthesestörung, Vitamin KMangel, Amyloidose, selten hereditär (Gefahr der peripartalen Hirnblutung beim Neugeborenen)
↓ Vitamin K- Mangel
FAKTOR XI- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
60-120 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Blutungsneigung (Hämophilie C)
Verminderung von Faktor XI- Aktivität geht mit einer PTT- Verlängerung einher.
FAKTOR XII- Aktivität [Hagemann- Faktor] *
Material :
3 ml Citratblut
Referenz :
70-150 %
Methode: Koagulometrie
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese , Thromboseneigung
Faktor XII- Mangelzustände gehen mit ausgeprägter PTT- Verlängerung einher, bei schweren Formen
PTT > 180 sec.
FAKTOR XII- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
37-57 mg/L
Indikation: Differenzierung eines schweren Faktor XII- Mangels
FAKTOR XIII- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70-130 %
Methode: Photometrie
klinisch relevante Mangelzustände meist bei Werten <
30 %
Indikation: hereditäre und erworbene Blutungsneigung, Abklärung von Wundheilungsstörungen
Mangelzustände werden wegen ungestörter Fibrinbildung nicht durch Quick, PTT und TZ erfasst
↓ hereditär, Lebersynthesestörung, Verbrauchskoagulopathie, Colitis ulcerosa, M. Crohn, Verbrennungen,
F XIII- Inhibitoren, Frühgeborene, Purpura Schönlein- Henoch, fibrinolytische Therapie, Leukämie,
Asparaginasetherapie, postoperative Phase, Malignome
228
FAMILIÄRE ADENOMATÖSE POLYPOSIS COLI [FAP] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Mutationsanalyse des APC- Gens
Indikation: Verdacht auf familiäre adenomatöse Polyposis coli, Familienuntersuchung bei familiärer
Häufung.
FAMILIÄRES MITTELMEERFIEBER *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Mutationsanalyse
Indikation: Verdacht auf familiäres Mittelmeerfieber, rezidivierende Fieberschübe
FASCIOLA- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Methode: EIA, IFT
Indikation: Verdacht auf F. hepatica- Infektion, Cholangitis, Ikterus, Cholestase nach Aufenthalt in (sub)tropischen Ländern
FASCIOLA HEPATICA [STUHLDIAGNOSTIK] (Großer Leberegel)
Material :
Referenz :
Stuhlprobe
Negativ
Methode: Mikroskopie
s. Fasciola- AK
Indikation: Verdacht auf F. hepatica- Infektion, Cholangitis, Ikterus, Cholestase nach Aufenthalt in (sub)tropischen Ländern
Bei Verdacht auf F. hepatica- Infektion empfiehlt sich der serologische Nachweis, da frühestens 3 Monate
nach Infektion der Wurmeier- Nachweis möglich ist.
FELBAMAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 100 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
229
Valproinsäure erhöht und Phenytoin und Carbamazepin senken den Felbamat- Spiegel. Felbamat erhöht
die Phenytoin- und Valproinsäure- Spiegel und senkt die Carbamazepin- Konzentration, wobei die
Carbamazepin- Epoxid- Konzentration ansteigt.
FENTANYL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
FERRITIN
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Männer: 22-322 µg/L
Frauen: 10-291 µg/L
Methode: CLIA
Stabilität: 7 Tage bei 2-8°C
Nabelschnurblut: > 70 µg/L
Neugeborene ( < 16 Tage): 90-628 µg/L
Säuglinge:
< 2 Monate 144-399 µg/L
< 3 Monate 87-430 µg/L
< 5 Monate 37-223 µg/L
< 7 Monate 19-142 µg/L
< 10 Monate 14-103 µg/L
Kinder:
< 13 Monate
1-99 µg/L
< 16 Jahre
9-59 µg/L
< 18 Jahre ♂ 12-78 µg/L
< 18 Jahre ♀ 10-63 µg/L
Bei der Hämochromatose sind Werte zwischen 25-75
µg/L anzustreben.
1 µg/L = 2.2 pmol/L
Indikation: Beurteilung der Speichereisen- Reserve. DD des Eisenmangels und von Anämien sowie
Verlaufsbeurteilung der Hämochromatose und oraler Eisentherapie, Verdacht auf Eisenüberladung
Bei gesunden Säuglingen und Kindern gibt es im Verlaufe der Entwicklung Schwankungen im
Eisenspeicher und damit auch der Ferritinwerte. Kinder mit Eisenmangelanämie haben jedoch in der
Regel Ferritinwerte unter 9 µg/L mit nur geringem Überlappen in den darüber liegenden Normbereich für
gesunde Kinder. Bei Erwachsenen zeigen Ferritinkonzentrationen < 15 µg/L immer einen Eisenmangel an.
230
Die Serumferritin- Bestimmung eignet sich zur Unterscheidung zwischen prälatentem, latentem und
manifestem Eisenmangel:
Serumferritin
µg/L
Serumeisen
TEBK
Hb
EISENMANGEL
M 36-255
F 42-262
n
n
n
nein
20-80
10-50
<12
>400
n
n
n
prälatent
n-↓
n-↑
n
latent
↓
↑
↓
manifest
↓ oder ↑
n-↓
↓
scheinbar
Zeichen: M = Mann, F = Frau, n = normal, < = erniedrigt, > = erhöht, TEBK = Gesamt
Hämochromatose
EisenmangelAnämie
Sideroblast. Anämie
Thalassämie
Porphyria cutanea
tarda
Anämie bei
chronischen Erkrg.
Serum- Ferritin
eisen
↑
↑
↓
↓
Tfs
sTfR
Eisenbindungskapazität
Transferrin
↑
↓
n- ↓
↑
↓
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
↑
n- ↑
↑
n
↓
↓
↓
↓
↑
↓
n
↓
Tfs= Transferrinsättigung, sTfR= löslicher Transferrin Rezeptor
↑ Hämochromatose, Anämie hämolytische, Anämie aplastische, Anämie perniziöse, Anämie
sideroachrestische, Thalassämie, kongenitale dyserythropoetische Anämien, Acoeruloplasminämie,
transfusionsbedingte Eisenüberladung, Infektion, Neoplasie, Lebererkrankung, Leukämie akute,
Lymphom malignes, Plasmozytom, Blastenkrise myeloische, Hämosiderose, M. Gaucher
↓ Eisenmangel
FERROCHELATASE * [ERYTHROPOETISCHE PROTOPORPHYRIE]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Mutationsanalyse im FECH- Gen mit
anschließender Sequenzierung
Indikation: Verdacht auf erythropoetische Protoporphyrie
α1- FETOPROTEIN
[AFP]
Material :
Referenz :
1 ml Serum, 1 ml Fruchtwasser
S. auch HCG
Serum:
biologische HWZ: ~ 5 Tage
Methode: CLIA
und nicht schwangere Frauen
Stabilität bei 4°C
Mütterliches Serum (U/ml):
SSW Serum
15.
26.0
16.
30.1
17.
34.9
18.
40.4
19.
46.9
1 Woche
Kinder, Männer
< 6.7 U/ml
231
α1- FETOPROTEIN
[AFP]
20.
54.3
1 IU = 1,21 ng (WHO- Standardpräparation 72/225)
Erhöhtes AFP und β- HCG bei Tumoren
Tumorart
AFP
Leberzell- Ca
72 %
Hodentumor
75 %
β - hCG
17 %
51 %
Pankreas- Ca
23 %
33 %
Magen- Ca
18 %
22 %
Colin- Ca
5%
12 %
Mamma- Ca
0%
-
Hepatopathie
3%
Kommentar [sm2]: Seite: 16
Indikation: Hepatozelluläres Karzinom, Keimzelltumoren, Tumornachsorge, pränatale Erkennung von
Neuralrohrdefekten (Spina bifida, Anenzephalie, Bauchwanddefekte), Früherkennung anderer konnataler
Komplikationen, Parameter beim Triple- Test, Kontrolle von Leberzirrhose- Patienten und HBs- AgTrägern sowie Patienten mit Maldescensus testis.
Hepatozelluläres Karzinom: Es besteht keine Relation zwischen AFP- Konzentration und anderen
biochemischen Parametern oder Krankheitszeichen, Tumorgröße, Stadium, Malignitätsgrad und
Tumorwachstum, aber zum AFP- Gehalt des Tumors und dem Grad der Entdifferenzierung.
Keimzelltumoren: Reine Seminome, Dysgerminome und differenzierte Teratome sind immer AFP- negativ.
Reine Dottersacktumoren sind immer AFP- positiv. Embryonale Karzinome und Kombinationstumoren
können je nach Menge endodermaler Anteile positiv oder negativ sein.
Leberzirrhose- Patienten und HBs- Ag- Träger, die AFP- positiv sind, erkranken häufiger an einem
Leberzellkarzinom.
Die Bestimmung der HWZ von AFP und hCG ist für prognostische Aussagen sinnvoll.
Gravidität: Niedrige Werte nach der 10. SSW sprechen für eine irreversibel gestörte Schwangerschaft.
Der verhaltene Abort zeigt hohe AFP- Werte bei sehr niedriger hCG- Konzentration. Kein Anstieg des AFP
bei normalen oder erhöhten hCG- Werten tritt bei Blasenmole auf. Eine Erhöhung des AFP- Wertes über
den 2,5 fachen Median in der 15.- 20. SSW geht gehäuft mit Neuralrohrdefekten einher (etwa 10 % der
Schwangerschaften bei zweimalig erhöhtem AFP- Wert). Weitere Abklärung über AFP- Bestimmung und
0Acetylcholinesterase- Bestimmung im Fruchtwasser sowie Ultraschalluntersuchungen. Achtung:
Gendiagnostika-Gesetz beachten!
↑ Leberzellkarzinom primäres, Tumor gemischt teratogen, Chorionepitheliom, Chorionkarzinom,
Karzinom gastrointestinales, Pankreas- Ca, Bronchial- Ca, Hepatitis, Leberzirrhose, Tyrosinose, Ataxia
teleangiectatica, Nephrose kongenitale, Neuralrohrdefekt, Anenzephalie, Omphalozele,
Mehrlingsschwangerschaft, intrauteriner Fruchttod, Parvovirus B 19-Infektionen,
↓ Trisomie 13, 18 und 21
FETT IM STUHL *
Material :
Referenz :
quantitativ: 10 g Stuhl, Tagesmenge angeben.
Methode: Photometrie
Säuglinge, gestillt
Kinder 1-6 Jahre
Erwachsene
bei fettfreier Diät
232
< 1 g/d
< 2 g/d
< 7 g/d
< 4 g/d
Indikation: Verdacht auf Maldigestion und Malabsorption
Eine Steatorrhoe bei normalem Xylose- Test spricht für eine pankreatogene Maldigestion
(Pankreasfunktionsteste, pankreatische Elastase), bei eingeschränktem Xylose- Test für eine
Malabsorption bei Darmerkrankungen (z.B. Sprue, M. Crohn)
↑ Pankreasinsuffizienz exokrine, Magenresektion, Dünndarmresektion, Cholestase, M. Crohn, M.
Whipple, Sprue, Lambliasis, Zollinger- Ellison- Syndrom, A- ß- Lipoproteinämie, Karzinoid- Syndrom
FETTSÄUREN, FREI *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Kinder und adipöse Erw.: < 31 mg/dl
Erwachsene: 8-25 mg/dl
Methode: Photometrie
mg/dl x 0.0354 = mmol/L
Indikation: diagnostische Information zweifelhaft
FETTSÄUREN, LANGKETTIGE *
Material :
Referenz :
5 ml Serum
s. Befund
C- 16 Palmitinsäure
C- 18 Stearinsäure
C- 18 Ölsäure
C- 18 Linolsäure
C- 18 Linolensäure
C- 20 Phytansäure
C- 22 Docosansäure
C- 24 Tetracosansäure
C- 26 Hexacosansäure
Methode: GC/MS
FIBRINOGEN (funktionell)
Material :
Referenz :
3 ml Citratplasma
Erwachsene: 1,8 – 3,5 g/L
Methode: Photometrie, modifizierte Methode
nach Clauss
Indikation: Abklärung einer gestörten Hämostase, Verdacht auf Verbrauchsreaktionen (z.B.
Verbrauchskoagulopathie, Fibrinolysetherapie, Hyperfibrinolyse, Chemotherapie), erworbener
Fibrinogenmangel (Leberfunktionsstörungen) Fibrinogenverlust (Aszites, Verbrennung etc.), angeborene
A- oder Hypofibrinogenämie, Aufdeckung erhöhter Fibrinogenkonzentrationen ( arterielle
Verschlusskrankheiten, Akute- Phase- Reaktion bis zu dreifachem oberen Referenzwert)
Die angeborene Afibrinogenämie bzw. Hypofibrinogenämie ist selten und geht mit einer schweren
Blutungsneigung einher. Häufiger sind die Dysfibrinogenämien, bei denen bei normaler Konzentration
eine verminderte Aktivität besteht. Sie können mit einer Blutungsneigung, aber auch mit gehäuften
Aborten und Thrombosen vergesellschaftet sein. Neben der funktionellen Fibrinogenbestimmung ist zur
Abklärung die Bestimmung von immunologischem Fibrinogen, Thrombinzeit und Reptilasezeit zu
empfehlen.
233
↑ Infektion, Kollagenose, Nephrose, Hepatitis, Neoplasie, Röntgenbestrahlung, Verbrennung, Myelom,
Trauma, Herzinfarkt, Crush- Syndrom, Rheumatisches Fieber akutes, Gravidität
↓ Leberzirrhose, Kachexie, Fibrinolyse, Hypofibrinogenämie, Verbrauchskoagulopathie
FIBRINOGEN (immunologisch) *
Material :
Referenz :
3 ml Citratplasma
Erwachsene: 2.0-4.5 g/L
Methode: Immunnephelometrie
Indikation Bestätigung eines funktionell verminderten Fibrinogens
FIBROBLAST GROWTH FACTOR 23, C- terminal [FGF 23] *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Plasma. EDTA- Blut sofort nach der
Abnahme zentrifugieren, Plasma in ein separates
Röhrchen pipettieren und einfrieren. Versand
tiefgefroren.
5-210 KrU/L
Methode: ELISA
Indikation: Niereninsuffizienz, x- chromosomale Hypophosphatämie, autosomal- dominante
hypophosphatämische Rachitis, tumorinduzierte Osteomalazie
FGF 23 scheint eine bedeutende Funktion in der Regulation des Phosphat- und Vitamin D- Stoffwechsels
zu haben. Es hemmt die Phosphatrückresorption im proximalen Tubulus und die Calcitriolsynthese und
fördert den Calcitriolabbau. Erhöhte FGF 23- Spiegel führen zu einer Hypophosphatämie und sind daher
für die Pathogenese verschiedener genetischer Knochenerkrankungen und in der Frühphase der
chronischen Niereninsuffizienz von Bedeutung, wobei der FGF 23-Spiegel wohl auch einen
prognostischen Faktor für die Entwicklung eines sekundären HPT darstellt.
↑ Hypophosphatämie bei Niereninsuffizienz, x- chromosomale Hypophosphatämie, autosomal- dominante
hypophosphatämische Rachitis, tumorinduzierte Osteomalazie
FIBRONECTIN *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Aszites
1 ml EDTA- Plasma
s. Befund
Indikation: DD Aszites benigner oder maligner Genese. Bestimmung im Plasma von zweifelhafter
diagnostischer Bedeutung.
↑ Hepatitis, Karzinome, Hyperthyreose
↓ Sepsis, Schock, Leberversagen, disseminierte intravasale Gerinnung, Malnutrition
FILARIEN- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
234
FILARIEN- ANTIKÖRPER *
s. Parasitosen
Indikation: Verdacht auf Filariasis
In Europa (Südspanien) kommt nur die Art Wuchereria bancrofti vor. Der direkte Parasitennachweis
erfolgt im Blutausstrich. Die serologischen Teste können Kreuzreaktionen mit anderen Nematodenarten
zeigen. Je nach Species ist der Abnahmezeitpunkt zu beachten!
Fish-eye disease *[Hypoalphalipoproteinämie]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse LCAT-Gen bei
Verdacht auf Fish-Eye Disease
Methode: Amplifizierung aller 6
Exons des LCAT – Gens inklusive der
Intron/Exon- Spleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse.
Indikation: HDL- Erniedrigung (< 10 mg/dl) bei erniedrigtem Serumcholesterin, Hornhauttrübung
FISH-UROVYSION- TEST *
Material :
Referenz :
Etwa 100 ml Mittelstrahlurin (kein Morgenurin),
der auf zwei 50 ml Probengefäße aufgeteilt wird,
denen jeweils 12.5 ml Äthanol abs. zugesetzt
werden.
negativ
Vor der Probennahme Pat. reichlich trinken und
zur Erhöhung der Zellzahl bewegen lassen.
Probe möglichst rasch in das Labor senden.
Lagerung bei 2-8 °C.
Indikation: Primärdiagnostik und Rezidivkontrolle des Blasenkarzinoms.
Dieser zytogenetische Test, der chromosomale Aberrationen mittels fluoreszenzmarkierter DNA- Sonden
nachweist, soll eine hohe Spezifität und Sensitivität besitzen.
FLECAINID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 0,2 – 1,0 mg/L
toxisch ab: 2 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
235
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Wechselwirkungen mit Cimetidin, Amiodaron
Gleichzeitige Gabe von Digoxin erhöht den Digoxinspiegel um 20-25 %. Gleichzeitige Gabe von
Propranolol kann beide Spiegel erhöhen.
FLECKFIEBER (R. PROWAZEKII) *
[RICKETTSIEN- ANTIKÖRPER]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Indikation: DD Fleckfieber, fieberhafte Tropenkrankheiten, atypische Pneumonien.
Beginn des Antikörperanstieges zwischen dem 5. Tag und der 3. Krankheitswoche.
Kreuzreaktionen:
R. mooseri, R. rickettsii, R. conori, ikterische Seren, Infektionen durch TPE- Erreger.
FLUNARIZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
FLUNITRAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 5 – 15 µg/L
toxisch ab: > 50 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin, Fluvoxamin,
Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
236
4-FLUOR- 3-PHENOXYBENZOESÄURE [FPBA] *
[Metabolit von Cyfluthrin]
Material :
20 ml Morgenurin
Referenz :
s. Befund
Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung
FLUORESZENZ- TREPONEMA- ANTIKÖRPER *
[FTA/ABS- TEST]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT
negativ
s. Lues- Serologie
Indikation: Verdacht auf Treponemeninfektion
Der Test dient der Bestätigung reaktiver serologischer Lues- Tests (TPPA, VDRL). Die Sensitivität ist bei
der primären Syphilis mit 98 %, bei der sekundären Syphilis mit 100 %, bei der späten Syphilis mit 96 %
und der latenten Syphilis mit 100 % angegeben. Der Test wird für das Screenen auf Lues und für
Liquoruntersuchungen nicht empfohlen. Falsch positive Ergebnisse wurden bei einigen Kollagenosen und
falsch positive bzw. falsch negative Ergebnisse beim IgM- FTA- ABS- Test im Serum Neugeborener
syphilitischer Mütter beschrieben.
Die Reaktion wird innerhalb von 10 bis 21 Tagen nach Infektion positiv und bleibt wie TPPA lebenslang
positiv.
Kreuzreaktionen: Lupus erythematodes, Frambösie, Pinta
FLUORID *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
20 ml Urin
Serum: < 30 µg/L
therap. Bereich: 100 - 300 µg/L
Urin: < 1 mg/L
Methode: ISE
BAT- Wert: 7 mg/g Krea (Schichtende)
4 mg/g Krea (vor nächster Schicht)
µg/L x 0,0526 = µmol/L
Indikation: arbeitsmedizinische Untersuchung (z.B. Aluminiumherstellung)
FLUORID- ZAHL *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Hemmung > 70 %: homozygot in beiden Genen für
normale CHE
Methode: Photometrie
Hemmung 40-70 %: heterozygot, ein Gen für normale
CHE, eines für atypische CHE
Hemmung < 30 %: homozygot in beiden Genen für
atypische CHE
s. auch Dibucain- Zahl
Indikation: Bei Narkosen können unter Succinyldicholin bei Patienten mit atypischen Cholinesterasen
verlängerte Apnoen infolge eines neuromuskulären Blockes auftreten. Tests zur Untersuchung auf
237
atypische CHE beruhen auf dem Unterschied in der Hemmbarkeit der CHE- Aktivität durch Dibucain oder
Fluorid
↓ atypische CHE, Apnoe unter Succinyldicholin
FLUOROURACIL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Infolge von genetischem Polymorphismus des Dihydropyrimidin- Dehydrogenase- Genes
kann es bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung bis zum
Multiorganversagen führen.
FLUOXETIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 40 – 500 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Fluoxetingabe kann bei Coadministration zu erhöhten Spiegeln von Phenytoin,
Carbamazepin, Desipramin, Nortriptylin, Haloperidol und Diazepam führen. Coadministration mit MAOHemmern oder L- Tryptophan kann ein evtl. fatales serotonergisches Syndrom hervorrufen.
FLUPENTIXOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: GCMS
Therapeutischer Bereich: 1 – 15 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el oral 22-36 h, Depot (Einmalapplikation) 8 d, Depot (Mehrfachapplikation) 17 d
Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.)
238
FLUPHENAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: GCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el oral 20 h, Decanoat i.m.(Einmalapplikation) 7 d, (Mehrfachapplikation) ~14 d
Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.).
FLUPIRTIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
FLURAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Desalkyl-Flurazepam
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
FLUSPIRILEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
239
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
FLUVOXAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 50 – 200 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leber- und Nierenparameter in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
FOLLIKEL- STIMULIERENDES HORMON [FSH, GONADOTROPINE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Frauen:
Follikelphase
Zyklusmitte
Lutealphase
Schwangerschaft
Postmenopause
Ovarialinsuffizienz
2.5 – 10.2 IU/L
3.4 – 33.4 IU/L
1.5 - 9.1 IU/L
< 0.3 IU/L
23.0-116.3 IU/L
11.5 - 91.1 IU/L
Männer 13-70 Jahre
> 70 Jahre
1.4 – 18.1 IU/L
1.3 - 16.9 IU/L
Säuglinge
Kinder 1-2 Jahre
2-5 Jahre
6-10 Jahre
männlich
weiblich
<11.3 IU/L
< 1.8
<6.6 IU/L
< 1.4
<3.8 IU/L
0,3-4,6
0,7-6,7 IU/L
Methode: CLIA
s. Amenorrhoe
Stabilität: 7 Tage bei RT, 14 Tage bei 4°C
Pubertät (IU/L)
Tanner Stad. 1-2
Stad. 3-4
Stad. 5
männlich
0.3 - 4.6
1.2-15.4
1.5-6.8
weiblich
0.7-6.7
1.0-7.4
1.0-9.2
Indikation:
Männer: Hypogonadismus, Störung der Spermatogenese. S. auch Männlicher Hypogonadismus/Infertilität
im Anhang
Frauen: primäre und sekundäre Ovarialinsuffizienz
Die FSH- Spiegel während der Follikulärphase sind höher als in der Lutealphase mit einem Gipfel in der
Mitte des Zyklus, dessen Werte manchmal die hohen Spiegel am Anfang der Follikulärphase nicht
übersteigen. Eine primäre Ovarialinsuffizienz liegt vor, wenn FSH und LH dauerhaft erhöht sind.
Erniedrigte oder im unteren Referenzbereich liegende FSH- und LH- Werte bei Amenorrhoe sprechen für
eine sekundäre Ovarialinsuffizienz. Bei den meisten primären oder sekundären normo- oder
hypogonadotropen Amenorrhoen liegt eine gestörte GnRH- Sekretion vor, bei denen sich auch immer
niedrige E2- Werte finden. Normale FSH- Werte und leicht erhöhte oder im oberen Referenzbereich
240
liegende LH- Spiegel in Verbindung mit Oligomenorrhoe bzw. Amenorrhoe
Zyklusstörungen sprechen für eine hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz.
oder
sonstigen
↑ Stein- Leventhal- Syndrom, Amenorrhoe hypergonadotrope, Ovarialinsuffizienz, Klimakterium, Pubertas
praecox, Klinefelter- Syndrom, Turner- Syndrom, Swyer- Syndrom, Ovarialtumor, Insuffizienz testikuläre,
Chorionepitheliom, Zustand nach Zytostatika oder Radiatio.
↓ Amenorrhoe hypogonadotrope, Adrenogenitales Syndrom, Hypophyseninsuffizienz, SheehanSyndrom, Oligomenorrhoe, Blutung dysfunktionelle, Anorexie, Hyperprolaktinämie, Kallmann- Syndrom
FOLSÄURE
Material :
Referenz :
1 ml Nüchtern- Serum
Erwachsene: 4,6 – 18,7 µg/L
nur am Abnahmetag stabil
Hämolyse führt zu erhöhten Werten
Methode: CLIA
µg/L x 2.265 = nmol/L
Indikation: Verdacht auf megaloblastäre Anämie, Hyperhomocysteinämie, arteriosklerotische
Gefäßveränderungen, Malabsorption, Unterernährung, Alkoholismus, chronische Lebererkrankungen,
Frauen, die eine Schwangerschaft planen, insbesondere nach Geburt eines Kindes mit Neuralrohrdefekt
in der Familie, nach bestimmten Medikamenten
Etwa 30 % der Bevölkerung mit erhöhtem Bedarf (Gravide, Jugendliche, Ältere) haben zu niedrige
Folsäurewerte.
↓ Anämie megaloblastäre, Dünndarmerkrankungen, Alkoholismus, Myelofibrose, Senium,
Ovulationshemmer, Schwangerschaft, Neuralrohrdefekte
FORMALDEHYD IM URIN * s. Ameisensäure
F- PBA [Fluor- Phenoxybenzoesäure] *
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Befund
Kommentar [sm3]: Seite: 97
s. Pyrethroid- Metaboliten
FRAGILES X- SYNDROM *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Gensymbole: FMR1 und FMR2
Methode: Southern Blot, Bestimmung der CGGund CCG- Repeat- Länge
Indikation: Geistige Retardierung (überwiegend Jungen)
241
FRANCISELLA TULARENSIS *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1:40
Methode: Widal
Indikation: Verdacht auf Tularämie
Die Hasenpest ist eine in Deutschland sehr selten beobachtete Infektion, die meist durch Zubereitung von
Wild, gelegentlich auch durch Inhalation von infiziertem Material erworben wird.
Antikörpernachweis ab 2. Krankheitswoche positiv. Kreuzreaktionen mit Brucellen und Yersinia
enterocolitica möglich.
FRUCTOSAMIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene: < 285 µmol/L
Methode: Photometrie
Indikation: Erkennung und mittelfristige (1-3 Wochen) Kontrolle einer diabetischen Stoffwechsellage.
Ausweichparameter bei Hämoglobinopathien und verkürzter Erythrozytenüberlebenszeit
Bei verminderter Albuminkonzentration werden niedrigere Fructosaminwerte gefunden.
FRUKTOSE *
Material :
Referenz :
4 ml NaF- Blut
50 ml 24-h- Urin
Methode: Photometrie
s. Befund
Indikation: Gedeihstörungen bei Säuglingen, Neugeborenenhypoglykämie
↑ angeborene Fruktoseintoleranz, essentielle Fruktosurie
FRUKTOSE IM EJAKULAT *
Material :
Referenz :
Ejakulat im Na- Fluorid- Röhrchen kräftig
mischen. Es sollte das gesamte Ejakulat zur
Untersuchungsstelle gelangen.
s. Befund
Ejakulat nach mindestens 48 h Karenzzeit
gewinnen
Methode: Photometrie
Indikation: Fertilitätsstörungen. Fructose stammt aus der Samenblase
↓ Samenblasenentzündung, Obstruktion des Ductus ejaculatorius, Dysfunktion der Samenbläschen
FRUKTOSEBELASTUNG, ORAL *
Material :
242
Referenz :
FRUKTOSEBELASTUNG, ORAL *
4 ml NaF- Blut
Methode: Photometrie
Dieser Test sollte nur unter strengster klinischer Überwachung ausgeführt werden. Normal:
Fruktoseanstieg um 6 - 15 mg/dl, Maximum nach 30-60 Minuten. Bei Fruktoseintoleranz oder Fruktosurie
> 40 mg/dl. Bei der genetisch bedingten Fruktoseintoleranz kommt es nach der Gabe von Fruktose
typischerweise zu einem Blutzucker-Abfall.
Testdurchführung:
- erste Blutentnahme nüchtern
- orale Gabe von 1-1.5 g Fruktose/kg KG als 10 % ige Lösung (Wasser oder Tee)
- vier weitere Blutentnahmen (Fruktose u Glukose)
nach 30,60,90 und 120 Minuten.
FRUCTOSE-1,6-BISPHOSPHATASE- MANGEL *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse FBP1-Gen bei
Verdacht auf Fructose-1,6-BisphosphataseMangel
Methode: Amplifizierung entsprechender FBP1Genabschnitte mit anschließender
Sequenzanalyse.
Indikation: Hypoglykämie nach Aufnahme fruktosehaltiger Nahrungsmittel, Übelkeit Erbrechen,
Bauchschmerzen, unklare Transaminasenerhöhungen, unklare Leber- und Nierenfunktionsstörungen,
Laktatazidosen
FRUKTOSE- INTOLERANZ, HEREDITÄRE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Stufe 1: Nachweis der
Punktmutationen ALDO B- A149P, A174D,
N334K und Y203X.
Stufe 2: Komplettsequenzierung Aldolase-B-Gen
Methode: Amplifizierung entsprechender ALDO
B- Genabschnitte mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Hypoglykämie , Gastrointestinale Beschwerden mit Übelkeit und Erbrechen, Zittern, Blässe,
Schwitzen, Lethargie, gelegentlich Krampfanfälle nach fruktosehaltiger Nahrungsaufnahme. Unklare
Transaminasenerhöhungen, unklare Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Quickerniedrigungen
OMIM- NUMMER: 229600, Gensymbol: ALDOB, Lokalisation: 9q22.3
243
FSME- ANTIKÖRPER *
[FRÜHSOMMER- MENINGOENZEPHALITIS]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum:
2 ml Liquor
IgG: < 9 U/ml
IgM: negativ
Methode: EIA
Immunität nach Impfung ist ab IgG- Werten > 25 U/ml
anzunehmen
Liquor: IgG- AK: negativ
Indikation: Verdacht auf FSME nach Zeckenbiss, Kontrolle nach FSME- Impfung, Nachweis einer
Immunität
Das FSME- Virus gehört zu den Flaviviren und wird durch Zecken übertragen. Endemiegebiete sind in
Deutschland der Bayrische Wald, Schwarzwald, der Odenwald, die östliche Lüneburger Heide, in Europa
Schweden, Polen und Österreich. Ein hoher Anteil der Infektionen verläuft subklinisch und ist nur über die
Serokonversion erfassbar. IgM- AK sind in der Regel im Stadium neurologischer Manifestationen
nachweisbar, werden z.T. aber auch nach Impfungen beobachtet und können über einen längeren
Zeitraum persistieren. IgG- AK dienen dem Nachweis des Impferfolges. Auffrischimpfungen werden alle 35 Jahre empfohlen. Nach Zeckenbiss empfiehlt es sich, gleichzeitig eine Borrelienserologie
durchzuführen.
FSME- Virus- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf FSME
FT3 (freies Trijodthyronin)
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma
Erwachsene:
2,04 – 4,40 ng/L
Methode: CLIA
Kinder: ng/L
6 Tage
1,73 – 6,30
3 Monate
1,95 – 6,04
1 Jahr
2,15 – 5,83
6 Jahre
2,41 – 5,50
11 Jahre
2,53 – 5,22
20 Jahre
2,56 – 5,01
ng/L x 1,54 = pmol/L
Für FT3 gelten ähnliche Beurteilungskriterien wie für FT4. Aufgrund der schwächeren Proteinbindung wird
der Gesamt- T3- Spiegel allerdings wesentlich weniger durch TBG- Veränderungen beeinflusst. Das FT3
zeigt latente Funktionszustände zuverlässiger an: Werte eher im grenznahen Bereich.
↑ Hyperthyreose, T3- Hyperthyreose
↓ Hypothyreose, Allgemeinkrankheiten schwere
FT4 (freies Thyroxin)
Material :
244
Referenz :
FT4 (freies Thyroxin)
1 ml Serum oder Plasma
Erwachsene: 9,3 – 17,1 ng/L
Methode: CLIA
Kinder:
6 Tage
3 Monate
1 Jahr
6 Jahre
11 Jahre
20 Jahre
ng/L
8,6 – 24,9
8,9 – 22,0
9,2 – 19,0
9,6 – 17,7
9,7 – 16,7
9,8 – 16,3
ng/dl x 1,287 = pmol/L
Indikation: Beurteilung der Über - bzw. Unterfunktion der Schilddrüse bei pathologischen TSH- Werten,
Verlaufskontrolle unter thyreosuppressiver oder thyreostatischer Therapie , Verdacht auf sekundären
Hyperthyreoidismus, Verdacht auf gestörte TSH- Sekretion
Gegenüber den indirekten Verfahren zur FT4- Erfassung (T4/TBG- Quotient, T- Uptake- Test, FT4- Index)
bietet die direkte Bestimmung den Vorteil einer tatsächlichen Konzentrationsangabe. Aus Kostengründen
und wegen der seltenen Indikation sollten das TBG bzw. der T- Uptake- Test nur noch bei der familiären
Dysproteinämie bestimmt werden. Für die Interpretation der FT4-Werte gelten zunächst dieselben
Kriterien wie bei der Gesamt- T4- Bestimmung. Der entscheidende Vorteil liegt in der weitgehenden
Unabhängigkeit der FT4- Spiegel vom TBG. So liegen beispielsweise bei erhöhtem TBG und leicht
erhöhtem Gesamt- T4 die Werte des FT4 im Normbereich. Ist aber der FT4- Spiegel erhöht, so ist von
einer hyperthyreoten Stoffwechsellage auszugehen. Bei erniedrigtem FT4 liegt eine Hypothyreose vor.
Dagegen ist die Aussagekraft bei latenten Hypo- bzw. Hyperthyreosen nicht wesentlich besser als beim
Gesamt- T4. Die differenzierte Diagnostik bleibt hier dem TRH- Test vorbehalten.
FTA- 19S- IgM- TEST *
Material :
Referenz :
4 ml Serum
negativ
s. Luesserologie
Indikation: Verdacht auf behandlungsbedürftige Syphilis
FTA- ABS- TEST * s. Fluoreszenz- Treponema- AK
Material :
Referenz :
1 ml Serum
1 ml Liquor
negativ
s. Luesserologie
s. Fluoreszenz- Treponema- AK
Indikation: Luesdiagnostik
FUROSEMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: s. Befund
Methode: HPLC
245
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el 0.9-1.5 h, Frühgeborene 12-40 h, reife Neugeborene 2-5 h
Elektrolytkontrollen.
246
G
GABAPENTIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 2 – 10 mg/L
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
GAD –AK * [GLUTAMAT- DECARBOXYLASE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 0.9 U/ml
Indikation: GAD - Autoantikörper eignen sich zur prognostischen Beurteilung des Verlaufs beim Diabetes
mellitus, zur Identifizierung von IDDM- Risikopatienten innerhalb von NIDDM- Kollektiven, zur Prognose
für Angehörige aus NIDDM- Familien (Hochrisikogruppe für IDDM) und für Verwandte von IDDMPatienten. So werden etwa 65 % GAD- AK- positiver Patienten, die anfangs orale Antidiabetika erhielten,
insulinpflichtig, dagegen nur etwa 8 % anfangs GAD - AK- negativer. GAD- AK sind in 3-4 % von
Verwandten 1. Grades von Typ I- Diabetikern nachzuweisen, von denen 60-70 % innerhalb der nächsten
10 Jahre einen Diabetes entwickeln. Die Eignung der Autoantikörper GAD, ICA und IAA scheinen vom
Manifestationsalter abzuhängen:
Autoantikörperhäufigkeit in der Altersgruppe:
0-9 Jahre
Autoantikörper
IAA
78 %
ICA
86 %
GAD II
64 %
10-19 Jahre
20-39 Jahre
43 %
84 %
80 %
29 %
60 %
78 %
GALAKTOKINASE *
[ERYTHROZYTENENZYME]
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut
Methode: Photometrie
s. Befund
s. Erythrozytenenzyme
Indikation: Verdacht auf Galaktosämie
GALAKTORRHOE
Stufe 1: Prolaktin, Östradiol, Progesteron, LH,
FSH, TSH
Stufe 2: Metoclopramid- Test, TRH- Test
247
GALAKTOSÄMIE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung aller Exons
einschließlich Introns
Indikation: Früherkennung der klassischen Galaktosämie. Gedeihstörungen, Durchfälle, Ikterus, Oedeme,
Ascites, erhöhte Galaktosewerte im Blut und Urin nach Milchfütterung.
GALAKTOSE *
Material :
Referenz :
2 ml NaF- Plasma (gelbes Blutzuckerröhrchen)
s. Befund
10 ml aus 24 h- Urin
Methode: Photometrie
mg/dl x 0.0555 = mmol/L
Indikation: Bei Patienten mit Galaktosämie ist die Galaktosekonzentration erhöht. Bei solchen Patienten ist
die Durchführung einer Belastungsprobe gefährlich und sollte nicht mehr durchgeführt werden, da es
zusammen mit dem Anstieg der Galaktose zu einer schweren Hypoglykämie kommen kann. Der Test
kann aber noch zur Evaluierung der Leberfunktion eingesetzt werden.
Belastungstest:
Nach 24 h Nahrungskarenz 1 g Galaktose/kg KG (Säuglinge 2 g pro kg KG) als 20 % ige wässerige
Lösung oral verabreichen. Blut nüchtern und in halbstündigen Intervallen während zwei Stunden
entnehmen.
Messparameter: Galaktose
↑ Hepatitis, Leberzirrhose, Hyperthyreose, Hyperpituitarismus, Galaktosämie
GALAKTOSE- 1-PHOSPHAT- URIDYL- TRANSFERASE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
s. Erythrozytenenzyme
Methode: Fluorometrie
Indikation: Früherkennung des Galaktose- 1-Phosphat- Uridyl- Transferase- Mangels (klassische
Galaktosämie), der UDP- Galaktose- 4-Epimerase- Mangel- Galaktosämie und der GalaktokinasemangelGalaktosämie.
GALAKTOSIDASE *
Material :
Referenz :
2 ml Serum. Versand tiefgefroren. Bitte speziellen
Kühlbehälter im Labor anfordern
Methode: Fluorometrie
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Sphingolipidspeicherkrankheit (Morbus Fabry)
Das Fabry- Syndrom ist durch Schmerzen in den unteren Extremitäten, rötlich- fleckige
Hauterscheinungen, Hirninfarkte bei jüngeren Menschen und Nierenversagen, die generalisierte
Gangliosidose durch geistige Retardierung, Skelettveränderungen, Lebervergrößerung und oft den roten
Fleck auf der Retina gekennzeichnet.
248
↓ Fabry- Syndrom(α- Galaktosidase), generalisierte Gangliosidose(β- Galaktosidase)
GALLENSÄUREN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
1 ml Duodenalsaft
1 ml Punktat
ca. 2 g Stuhl
Methode: Fluorometrie
Serum:
Kinder
< 1 Jahr < 25.0 µmol/L
< 2 Jahre < 9.0 µmol/L
Erwachsene: < 8.0 µmol/L
Stuhl: s. Befund
Indikation: DD hepatobiliärer Dysfunktionen
↑ Virushepatitis, Leberzirrhose, Cholestase, primäres Leberkarzinom, Hepatopathie, Mukoviszidose
GALLENSTEINANALYSE *
Material :
Referenz :
Gallenstein
s. Befund
Methode: IR- Spectrometrie
GALLOPAMIL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Bei Langzeittherapie Blutbild und Leber- und Nierenparameter in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
GAMMA- GLUTAMYL- TRANSPEPTIDASE
s. γ-GT
GANCICLOVIR *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
249
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
GARDNERELLA VAGINALIS
Material :
Referenz :
Cervix- und Vaginalabstrich in Transportmedium,
Urethralabstrich, Prostatasekret, Sperma
s. Genital- und Harnröhren- Abstrich
GASTRIN *
Material :
Referenz :
2 ml Nüchternserum, Versand tiefgefroren
< 90 ng/L
< 300 ng/L nach proteinreicher Mahlzeit
Antacida, H2- Blocker 24 h vorher absetzen.
s. auch Sekretintest
Indikation: schweres peptisches Ulkusleiden, insbesondere mit Diarrhoen. Rezidivulcera nach
Magenteilresektion, schwere Refluxösophagitis, insbesondere mit Diarrhoen, chronische Diarrhoe,
Verdacht auf multiple endokrine Neoplasie (MEN I), Zollinger- Ellison- Syndrom
Mäßig erhöhte Werte (- ca. 1000 pg/ml) sollten einen Sekretin- Test und evtl. eine
Säuresekretionsanalyse veranlassen (Hypochlorhydrie, chronisch atrophische Gastritis. Ein BAO > 15
mmol/h spricht für ein Gastrinom). Massiv erhöhte Gastrinwerte > 1000 pg/ml sind für ein Gastrinom
nahezu beweisend.
↑ Zollinger – Ellison - Syndrom, Billroth- II- Operation, Gastrinom, antrale G- Zell Überfunktion, chronisch
atrophische Gastritis, Vagotomie, Helicobacter pylori- Gastritis, Protonenpumpenblocker
GASTRIN NACH SEKRETINBELASTUNG *
:
1 ml Serum für jede Blutentnahme
Indikation: Diagnostik des Zollinger Ellison- Syndroms, DD erhöhter basaler Gastrinspiegel
Sekretin- Test:
Messparameter: Gastrin
Testdurchführung: Nach 2 im Abstand von 15 Minuten am nüchternen Patienten durchgeführten
Blutentnahmen
werden 1 oder 2 KE Sekretin/kg KG i.v. (Secrelux® als Bolus innerhalb von 30 Sekunden injiziert. Weitere
Blutentnahmen nach 2, 5, 10, 15 und 30 Minuten
Bewertung: normal: kein Gastrinanstieg
Beweisend für das Vorliegen eines Zollinger- Ellison- Syndroms ist ein Gastrinanstieg um mehr als 200
ng/L bzw. um mehr als 100 % vom Ausgangswert. Bei ca. 10 % der Patienten mit Zollinger- EllisonSyndrom ist der Test negativ. Bei anderen Erkrankungen mit erhöhten basalen Gastrinspiegeln kommt es
nur zu einem geringen Anstieg oder sogar zum Abfall der Gastrinkonzentration.
250
GEHÖRGANGSABSTRICH
Untersuchungsmaterial
s. Probengewinnung von mikrobiologischem
GELBFIEBER- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: HHT
< 1 : 10
Indikation: Verdacht auf Gelbfieber (Hämorrhagisches Fieber) nach Tropenaufenthalt
GEN-DIAGNOSTIK *
Hinweise zur Humangenetischen Labordiagnostik A-Z - siehe www.LADR.de/fachgebiete/humangenetik
Untersuchungsproben zur genetischen Diagnostik dürfen gem. GenDG erst dann entsnommen werden,
wenn der Patient nachweislich über Wesen und Tragweite der geplanten Untersuchung aufgeklärt wurde
und nach einer angemessenen Bedenkzeit schriftlich eingewilligt hat. Mit der Untersuchung kann erst
begonnen werden, wenn diese Einwilligung dem untersuchenden Labor vorliegt!
Siehe auch - www.ladr.de/beratung/humangenetik
GELENKFLÜSSIGKEIT
[SYNOVIALFLÜSSIGKEIT]
Material :
Referenz :
s.oben
Befunde in der Synovialflüssigkeit bei verschiedenen Gelenkerkrankungen:
Krankheit Typ
Menge
Farbe
Schrift
Arthrose
Reizerguss
chron.Poly entzündarthritis
lich
> 3.5 ml
klar
Arthritis
psoriatica
M. Bechterew
M. Reiter
> 3.5 ml
bernsteinfarben
gelbgrünlich
zitronengelb, grün
gelb
entzündlich
entzündlich
entzündlich
Kollageentzündnosen
lich
Arthritis
entzündurica
lich
Chondro- entzündkalzinose lich
Infektentzündarthritiden lich
Trauma
Reizerguss
bis 80 ml
> 3.5 ml
> 3.5 ml
> 3.5 ml
> 3.5 ml
> 3.5 ml
> 3.5 ml
Viskosität Verklumpung
hoch
gut
klar,trüb stark
erniedrigt
mäßig,
schlecht
trüb
niedrig
mäßig
klar
niedrig
mäßig
niedrig
mäßig
normal
niedrig
gut
mäßig
mäßig
niedrig
mäßig
niedrig
schlecht
hoch
gut
gelb,puru- trüb
lent
gelb
klar,
trüb
gelb
milchig,
trüb
gelb
milchig,
trüb
grau,
trüb
graugelb
gelb,
klar,
blutig
trüb
Leukozyten/
µl
<2000
75 % Ly
bis
60000
pH
7.547.25
7.416.85
- 40000
PMN>60 %
- 10000
PMN>60 %
- 50000
- 10000
Ly- 50 %
>5000
PMN>75 %
>6000
PMN>50 %
- 400000
PMN>90 %
251
Krankheit Typ
Menge
Hämorrha Reizgischer
erguss
Erguß
Hämarthros
Farbe
Schrift
blutig
klar,
trüb
blutig
Lipohämarthros
Krankheit
GesamtProtein
Arthrose
< 3 g/dl
chron.Poly
arthritis
Arthritis
psoriatica
M. Bechterew
M. Reiter
3-6 g/dl
Kollagenosen
Arthritis
urica
Chondrokalzinose
< 4 g/dl
erhöht
erhöht
erhöht
< 3g/dl
Lipohämarthros
selten
↓
↓
3-4 g/dl
Infekt> 4g/dl
arthritiden
Trauma
Hämorrh.
Erguss
Hämarthros
Immunglo- Komplebuline
ment
CH50
normal
ca ½
Serum
wert
erhöht
↓
IgE ↑↑
selten
↓
selten
↓
normal
↓
↓
> 6 g/dl
normal
oder IgM
↓
selten
↓
normal
Viskosität Verklumpung
hoch
gut
Leukozyten/ pH
µl
trüb,
hoch
gut
Erythrozyten
trüb
hoch
gut
Kristalle
Glukose
mg/dl
Laktat
mg/dl
Harnsäure LDH
mg/dl
U/L
nein
60-90
16
3-7
< 200
nein
30-60
↑
normal
bis 400
> 300
nein
↓
↑
normal
nein
↓
↑
normal
nein
normal
↓
↓
nein
↑
normal
Na- Urat
>7
Ca- Pyrophosphat
nein
normal
normal
normal
↑
bis 20
bis 2500
nein
normal
normal
nein
normal
normal
nein
normal
normal
nein
normal
Verklumpung mit Essigsäure:
Man gibt Ergussflüssigkeit in 1 %ige Essigsäurelösung und beurteilt die Qualität des Niederschlages.
Normalerweise bildet sich ein kompakter Klumpen, bei Entzündungen entsteht ein flockiges Präzipitat.
Prüfung der Viskosität:
Bei normaler Viskosität lässt sich ein Tropfen Synovialflüssigkeit bis zu etwa 3 cm in die Länge ziehen. Bei
entzündlichen Exsudaten reißt der Faden früher ab oder kommt überhaupt nicht zustande.
252
GENITALABSTRICH s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
GELENKPUNKTAT
Material :
Referenz :
1. Portion, EDTA-Röhrchen: Zellzahl,
Zytogramm, Kristalle
s. Befund
Gesamtleukozyten : 0-200 /µl
2. Portion, nativ für Farbe, pH, Viskosität etc.
3. Portion, 2 ml Punktat (ggf. + 50 µl
Hyaluronidase) für klin.- chem. und
immunologische Untersuchung
4. Portion, steriles Röhrchen für mikrobiologische
Untersuchung
s. a. Arthritis mit Fieber
s. a. Punktate unter „Allgemeine Anmerkungen zur
Probennahme“
Stufendiagnostik bei reaktiver Arthritis:
I
Anamnese und klinische Befunde:
Rezid. Diarrhoen
post vaccinationem
Enteritis ± Fieber
Kreuzschmerzen
Colitis
Fersenschmerz
Urethritis
Septikämie
Exanthem, Erythem
aplast. Krise(Parvo)
Desferaltherapie
Hepatitis
leere Anamnese
(10-25 % der
reakt. Arthritiden)
II
Rheumaserologie:
Rheumafaktoren, ANA, AK gegen cyclisches citrulliniertes Peptid (CCP), ds- DNS, ENA
III
HLA- B27- Bestimmung
IV
Serologische Marker und mikrobiologische oder gentechnologische Erregernachweise:
a) Erreger mit B 27-Assoziation:
Yersinien
Campylobacter jejuni Brucellen
Chlamydien
Salmonellen
Clostridium difficile
Shigellen
Gonokokken
b) Erreger ohne B 27-Assoziation:
Mykoplasma hominis, U. urealyticum, Borrelien, Meningokokken
Viren:
Hepatitis, Röteln, Parvo, HIV, Mumps
Einzelbeobachtungen: Coxsackie A9, Adeno Typ 7, Varicella- Zoster, EBV, Echo Typ 6, HPV
nach Auslandaufenthalt: Chikunguya, O’nyong- nyong, Sindbis, Ross- River, Mayaro,
Dengue Typ 1-4
Parasiten: Schistosomen, Taenien, Filarien
V
Bei steriler Gelenkflüssigkeit evtl. Versuch gentechnologisch bei devitalen Erregern
Erregergenom nachzuweisen.
GENTAMICIN
Material :
Referenz :
253
GENTAMICIN
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
Min: 0,5 –2,0 mg/L
Max:
6 - 10 mg/L
Methode: FPIA
Toxisch ab:
> 10 mg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Zusätzlich zur Serumspiegelbestimmung Kontrolle der Nierenfunktion.
GERINNUNGSFAKTOREN *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren, Spezialversandgefäß im Labor
anfordern
s. Faktoren
Indikation: Verdacht auf angeborenen oder erworbenen Faktormangel, Abklärung eines pathologischen
Suchtestes ( TPZ, PTT, PTZ) , Blutungsneigung, Thrombophilie
GERINNUNGSSTATUS
s. Fibrinogen
s. Partielle Thromboplastinzeit
s. Thrombinzeit
s. Thromboplastinzeit (Quick)
s. Thrombozyten
Befundkombinationen, Ursachen und weiterführende Diagnostik:
(nach Barthels und Poliwoda)
254
Befund
Quick
PTT
I
II
Pathologisch
Pathologisch
III
IV
V
VI
VII
VIII
IX
X
Pathologisch
Pathologisch
Pathologisch
Normal
Normal
Normal
Normal
Pathologisch
Pathologisch
Pathologischnormal
Pathologisch
Pathologisch
Normal
Pathologisch
Pathologisch
Pathologisch
Normal
Normal
XI
Normal
Normal
XII
Normal
Normal
Thrombinzeit
Pathologisch
Normal
Thrombozyten
Pathologisch
pathologisch
Pathologisch
Normal
Normal
Normal
Normal
Pathologisch
Pathologisch
Pathologisch
Normal
Normal
Normal
Normal
Normal
Normal
Normal
Normal
NormalPathologisch
Pathologisch
Normal
Normal
Blutungszeit
Pathologisch
Pathologischnormal
Normal
Normal
Normal
Normal
Pathologisch
Normal
Normal
NormalPathologisch
PathologischNormal
Pathologisch
Befund
Quick
PTT
XIII
Normal
Pathologisch
XIV
Normal
Normal
Thrombinzeit
NormalPathologisch
Normal
Thrombozyten
Pathologisch
vermindert
Normal
Blutungszeit
Normal Pathologisch
Normal
Befundkombination I:
Mögliche Ursachen: gleichzeitige schwere Störung der Fibrinbildung und Thrombozytenfunktion.
- schwere Verbrauchskoagulopathie mit reaktiver Fibrinolyse
- Heparintherapie der Verbrauchskoagulopathie mit u. ohne reaktive Fibrinolyse
- Kombination von Gerinnungsstörungen unterschiedlicher Genese.
Weiterführende Diagnostik:
- Fibrinogenbestimmung
- Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (Reptilase, Batroxobin, Thrombinkoagulase)
- D- Dimere
- Einzelfaktorenbestimmung (Faktor V, X, AT III)
- Bestimmung von spez. Reaktionsprodukten (Prothrombinfragmente 1+2, ThrombinAntithrombin- III- Komplex, Fibrinmonomere, Fibrinopeptid A, D- Dimere, Plasminα2- Antiplasmin- Komplex, Fibrinogen- Spaltprodukte).
Befundkombination II:
Mögliche Ursachen:
- Verbrauchskoagulopathie (leichtere Formen als Befundkombination I)
- Verbrauchskoagulopathie mit geringer reaktiver Fibrinolyse
- Komplexe erworbene Gerinnungsstörungen (Lebererkrankungen, Aszites, Blutverluste,
Massivtransfusionen)
- Heparineffekt
Weiterführende Diagnostik:
- Fibrinogen
- Einzelfaktorenbestimmung (Faktor II, V, VII, X)
- weitere Teste evtl. wie unter Befundkombination I
Befundkombination III:
Mögliche Ursachen: Störung der Umwandlung von Fibrinogen in Fibrin
- Heparinspiegel von > 1 E/ml Plasma
- Gleichzeitige Heparin und Cumarintherapie
- Hyperfibrinolyse
- Protaminchloridüberdosierung
- Mangel an gerinnbarem Fibrinogen, Hypofibrinogenämien, Afibrinogenämie
- Physiologischer Befund bei Neugeborenen
- Serum statt Plasma
- Pathologische Inhibitoren, z.B. bei Myelomen
Weiterführende Diagnostik:
- Fibrinogenbestimmung
- Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (z.B. Reptilase etc.)
- Kryofibrinogennachweis
- evtl. Einzelfaktorenbestimmung (Faktor II, VII oder X)
- Fibrinogen- bzw. Fibrinspaltprodukte
255
Befundkombination IV:
Mögliche Ursachen:
- Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes (Vitamin K- Mangel, Cumarintherapie, Leberfunktionsstörung)
- Komplexe Gerinnungsstörungen unterschiedlicher Genese (kombinierte Therapie
mit Cumarinen und Heparin, abklingende fibrinolytische Therapie und Cumarintherapie)
- Angeborene oder erworbene Verminderung eines der Faktoren II, V oder X
- Faktor V- Inhibitoren
- Lupus- Antikoagulanz
- Physiologisch beim Neugeborenen
Weiterführende Diagnostik:
- Einzelfaktorenbestimmung II, V, VII, IX und X
- Fibrinogenbestimmung
- Bestimmung der Fibrinogenspaltprodukte
- Inhibitorteste
Befundkombination V:
Mögliche Ursachen:
- Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes
- Angeborener oder erworbener Faktor VII- Mangel
- Erworbene Synthesestörung des Prothrombinkomplexes bei gleichzeitiger Hyperkoagulabilität
- Physiologisch bei Neugeborenen
Weiterführende Diagnostik: Anamnese, evtl. Einzelfaktorenbestimmung II, V, VII, X
Befundkombination VI:
Mögliche Ursachen:
- Angeborener Faktorenmangel des Intrinsic- Systems (Faktoren IX, VIII, X, XI, XII
sowie Faktoren des Kallikrein- Kinin- Systems)
- Inhibitoren des Gerinnungssystems
- Heparineffekt bei niedriger Dosierung
- Aprotinintherapie
- Hoher Hämatokrit
- Unterfüllung der Blutprobe bei vorgegebener Citratmenge
Weiterführende Diagnostik:
- Einzelfaktorbestimmungen
- Inhibitornachweis
- Heparineffekt
- Willebrand- Faktor
- Ristocetin- Cofaktor
Befundkombination VII:
Mögliche Ursachen: Kombinierte Störung des Intrinsic- Systems und der Thrombozytenfunktion.
- Willebrand- Syndrom
- Komplexe Störungen unterschiedlicher Genese
- Faktor XI- Mangel
256
Weiterführende Diagnostik:
- Bestimmung der Faktor VIII- Aktivität
- Willebrand- Faktor
- Ristocetin- Cofaktor
- Thrombozytenaggregation
Befundkombination VIII:
Mögliche Ursachen:
- Heparineffekt
- Fibrinpolymerisationsstörungen
Weiterführende Diagnostik:
- Teste mit thrombinähnlichen Enzymen (s.o.)
- Fibrinspaltprodukte
- Fibrinogenbestimmung
- Einzelfaktorenbestimmung
Befundkombination IX:
Mögliche Ursachen:
- Heparineffekt
- Fibrinpolymerisationsstörungen
- Thrombininhibitor
Weiterführende Diagnostik: s. Befundkombination VIII
Befundkombination X:
Mögliche Ursachen:
- Verbrauchskoagulopathie mit reaktiver Fibrinolyse
- Verbrauchskoagulopathie mit gleichzeitiger Heparintherapie
- Fibrinpolymerisationsstörungen
- Komplexe Gerinnungsstörungen verschiedener Genese
- Pathologischer Quicktest mit verlängerter Thrombinzeit bei verschiedenen
Krankheitsbildern (z.B. Riesenzellarteriitis und Polymyalgie, hypernephroides Karzinom,
Amyloidose)
Weiterführende Diagnostik: s. Befundkombination VIII
Befundkombination XI:
Mögliche Ursachen:
- Thrombozytopenie unterschiedlicher Genese
- Thrombozytopenie mit gleichzeitiger Thrombopathie
- Verbrauchskoagulopathien
- Willebrand- Syndrom Typ IIb
Weiterführende Diagnostik:
- Diagnostik der Thrombozytopenie
- Plättchenfunktionstest
- Diagnostik der Verbrauchskoagulopathie (s. Befundkombination I und II)
- Faktor XIII- Bestimmung (insbesondere bei Leukämien)
257
Befundkombination XII:
Mögliche Ursachen:
- Thrombasthenie Glanzmann und andere Thrombozytenfunktionsstörungen
- Atypisches Willebrand- Syndrom
- Erworbene Thrombozytenfunktionsstörungen
Weiterführende Diagnostik:
- Thrombozytenfunktionsteste
- Thrombelastogramm
- Bestimmung der Faktor VIII- Aktivität, des Willebrand- Faktors und des Ristocetin- Cofaktors
- Prothrombinverbrauchstest
Befundkombination XIII:
Mögliche Ursachen: heparinbedingte Thrombozytopenien
Befundkombination XIV:
Mögliche Ursachen:
- Normale Gerinnungsanalyse, lokale Blutungsursache
- Angeborener oder erworbener Faktor XIII- Mangel
- Angeborener oder erworbener α2- Antiplasminmangel
- Latente Verbrauchskoagulopathie
- Latente Fibrinolyse
- Milde angeborene Koagulopathien
- Milde Plättchenfunktionsstörungen
Weiterführende Diagnostik:
- Anamnese
- Fahndung nach lokaler Blutungsquelle
- Bestimmung von Faktor XIII und α2- Antiplasmin
- Bestimmung von Einzelfaktoren und Fibrinogen
- Prothrombinverbrauchstest und Plättchenfunktionsteste
GESTAGENE
s. Progesteron
s. 17α- Hydroxyprogesteron
s. Pregnandiol
s. Pregnantriol
s. Pregnantriolon
GESTAGEN- TEST
Indikation: Erster Schritt zur Abklärung einer Amenorrhoe nach Ausschluss einer Gravidität bzw.
anatomischer Ursachen einer Amenorrhoe.
Testdurchführung:
Einnahme von Gestagenen. Es gibt zahlreiche Präparate, welche einmalig oder über mehrere Tage
eingenommen werden müssen.
Beurteilung:
258
Kommt es innerhalb weniger Tage nach Beendigung der Medikation zu einer Blutung, ist der Test positiv,
da ein durch ausreichende basale Östrogenproduktion stimuliertes Endometrium durch das Gestagen
sekretorisch umgewandelt wurde.
γ- GT [Gamma-Glutamyl-Transpeptidase, GGT]
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA)
Hämolyse vermeiden
Methode: Photometrie
Frauen: < 38 U/L
Männer: < 55 U/L
IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C
Standardmethode) : 0,467
Kinder:
1 – 7 Tage
8 – 30 Tage
1 – 3 Monate
4 – 6 Monate
7 – 12 Monate
1 - 3 Jahre
4 – 6 Jahre
7 – 9 Jahre
10 – 11 Jahre
12 – 13 Jahre
14 – 19 Jahre
weiblich
18 – 148
16 – 140
16 – 140
13 – 123
8 – 59
2 – 15
5 – 17
9 – 20
12 – 23
10 – 20
6 – 23
männlich in U/L
25 – 168
23 – 174
16 – 147
5 – 93
8 – 38
2 – 15
5 – 17
9 – 20
12 – 25
12 – 39
6 – 30
Indikation: Verdacht auf Erkrankungen der Leber und Gallenwege und Differentialdiagnose von
Lebererkrankungen., In Kombination mit anderen Parametern Kontrolle des chronischen Alkoholismus.
Die Erhöhung der γ- GT ist einerseits einer der sensibelsten Hinweise auf eine Leber- Gallen- Erkrankung,
findet sich andrerseits als isolierte Erhöhung auch relativ häufig ohne Vorliegen einer klinisch evidenten
Leber- oder Gallenwegserkrankung. Isolierte Erhöhungen können durch medikamentenbedingte Induktion
der γ- GT- Synthese, Alkohol, raumfordernde Leberprozesse, subklinische Behinderung des
Gallenflusses, Fettleber und chronische Leberstauung bei Herzerkrankungen bedingt sein. Eine
Differenzierung des Cholestase- Syndroms kann nach Ausschluss eines extrahepatischen
Gallengangsverschlusses aufgrund der Höhe des Quotienten γ- GT/SGPT erfolgen:
Erkrankung
Akute Virushepatitis
Chronische Hepatitis
intrahep. Cholestase
Zirrhose ohne primär
biliäre Zirrhose
Fettleber
Primär biliäre Zirrhose
Extrahep.Verschlussikterus
Metastasenleber
<1
> 98 %
~ 75 %
~ 35 %
~ 10 %
0%
0%
0%
0%
γ- GT/SGPT
1-6
<1%
~ 25 %
~ 45 %
~ 65 %
~ 90 %
~ 60 %
~ 40 %
~ 20 %
>6
<1%
<1%
~ 20 %
~ 25 %
~ 10 %
~ 40 %
~ 60 %
~ 80 %
Eine isolierte Medikamentenbedingte Induktion der γ- GT- Synthese übersteigt nicht das 3fache des
oberen Referenzbereiches.
↑ Hepatitis, Alkoholismus, Cholangitis, Cholestase, Leberkarzinom, Lebermetastase,
Verschlussikterus, Leberzerfallskoma, Fettleber, M. Crohn, Herzinsuffizienz, Pankreatitis,
Pankreaskarzinom, Nephrose, Nierenkarzinom, Hämochromatose
259
GHB *
s. γ-Hydroxy-Buttersäure („liquid ecstasy“)
GHRH- TEST *
[Wachstumshormon- Releasing- Hormon- Test]
1 ml Serum je Blutentnahme
Indikation: Differentialdiagnose des Wachstumshormonmangels. Der Test ermöglicht eine Unterscheidung
zwischen einer Sekretionsstörung im Hypothalamus und einem Ausfall der Hypophyse.
Messparameter: STH
Testdurchführung: Intravenöse Gabe von 100 µg GHRH; bei Kindern 1-2 µg/kg Körpergewicht GHRH
oder 1 µg/kg Körpergewicht s.c. für 5 Tage (nach längerem Ausbleiben der Stimulation der Hypophyse
durch GHRH)
Blutentnahme: vor Injektion sowie 30 und 60 Minuten nach Injektion.
Beurteilung: Ein STH- Anstieg über 10 ng/ml gilt als normal. Werden höhere Werte erreicht, liegt entweder
kein GH- Mangel vor, was bei Werten > 40 µg/L unwahrscheinlich ist, oder die Ursache des GH- Mangels
ist hypothalamischer Natur.
50 % aller Patienten mit idiopathischem hGH- Mangel zeigen einen schwachen Anstieg der GH- Spiegel
nach GRH, was darauf hinweist, dass in diesen Fällen nicht ein Mangel an hGH- produzierenden
somatotropen Zellen vorliegt, sondern eine fehlende Anlage der GRF sezernierenden Neurone im
Hypothalamus die Ursache eines Minderwuchses ist.
Mögliche Nebenwirkungen: Gesichtsröte, metallischer Geschmack auf der Zunge
GILBERT- SYNDROM [M. MEULENGRACHT] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR u. Schmelzpunktanalyse der TArepeats im UGT1A1- Promoter
Indikation: DD der Hyperbilirubin- Syndrome
GLATTE MUSKULATUR- AK * [AK gegen glatte Muskulatur, SMA, GMA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Indikation: Die Bestimmung von Antikörpern gegen glatte Muskulatur (SMA, anti- smooth- muscleantibody) ist hilfreich bei der Differentialdiagnose von Lebererkrankungen. In rund 70 % der Fälle von
chronisch- aktiver Hepatitis lässt sich ASMA nachweisen. Der Antikörper erscheint auch bei etwa 10 % der
Patienten mit primär biliärer Zirrhose und kann transient bei Virusinfektionen (z.B. infektiöser
Mononukleose) auftreten. Im Zusammenhang mit einzelnen Tumoren (Melanom, Ovarialkarzinom) wurden
ebenfalls Titeranstiege berichtet. Der SMA fällt bei Lupus erythematodes im Allgemeinen negativ aus.
(s. auch Hepatitis- Autoantikörper)
↑ Autoimmune Hepatitis Typ I, Virushepatitis, Postmyokardinfarkt- Syndrom, Postcardiotomie- Syndrom
260
GLIADIN-AK (IgA, IgG) *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Zoeliakie- Ausschlussdiagnostik
IgG: negativ
IgA: negativ
Methode: EIA
Indikation: Verdacht auf Gluten- sensitive Enteropathie
Klinisch relevant sind hochtitrige IgG- Antikörper sowie der Nachweis von IgA- AK. IgA- AK gegen Gliadin
finden sich fast ausschließlich bei Zöliakie. Ein positiver IgA- AK- Nachweis sollte bioptisch bestätigt
werden. Darüber hinaus eignet sich der IgA- AK- Nachweis zur Verlaufskontrolle der diätetischen
Maßnahmen. Gliadin- IgA- AK normalisieren sich 3-6 Monate nach glutenfreier Ernährung und lassen sich
etwa 3 Monate nach Gluten- Zufuhr wieder nachweisen. Die Zoeliakie zeigt eine hohe Assoziation mit
HLA- DQw2, DR3, DR5 oder DR7 und HLA- B8. Bei dringendem Verdacht auf Zoeliakie und negativem
Gliadin- IgA- AK- und Gewebs- Transglutaminase- AK- Nachweis IgA im Serum bestimmen, da bei der
Zoeliakie ein selektiver IgA- Mangel vorliegen kann.
↑ Zöliakie (75-90 %), Enteropathie glutenempfindliche (Kindesalter 90-100 %), Colitis ulcerosa (10-20 %),
M. Crohn (40-50 %), Dermatitis herpetiformis Duhring (40-50 %), Schleimhautpemphigoid (10-20 %)
GLIBENCLAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Verstärkte Wirkung: Anabolika, Allopurinol, Beta-Blocker, Biguanide, Chloramphenicol, Clofibrat,
Cumarine, Guanethidin, MAO- Hemmer , Phenylbutazon, Probenecid, Salicylate, Sulfonamide,
Tetracycline, Alkohol
Verminderte Wirkung: Azetazolamid, Indomethacin, Diazoxid, Glukagon, Kontrazeptiva, Saluretika,
Kortikoide, Phenothiazine, Schilddrüsenhormone, Sympathikomimetika.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen
der Überdosierung führen.
GLIBORNURID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
261
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Verstärkte Wirkung: Beta-Blocker, Chloramphenicol, Clofibrat, Coumarine, Cyclophosphamid, MAOHemmer , Phenylbutazon, Salicylate, Sulfonamide, Tetracycline, Tuberkulostatika
Verminderte Wirkung: Kontrazeptiva, Diuretika, Chlorpromazin, Kortikoide, Schilddrüsenhormone,
Rifampicin, Sympathikomimetika
GLOBALER HYPOPHYSENSTIMULATIONS- TEST MIT RELEASING- HORMONEN
Indikation: Verdacht auf komplette oder partielle Hypophysenvorderlappeninsuffizienz
Nach 2 stündiger Ruhepause erfolgt die Untersuchung am liegenden Patienten. Um 8 Uhr nach einem
leichten Frühstück Legen eines Venenkatheters. Um 10 Uhr i.v. Injektion folgender Releasing- Hormone
(innerhalb von 30 Sekunden nacheinander):
CRH human 100 µg, GHRH 1-44 100 µg, TRH 200 µg, LHRH 100 µg
Blutentnahme:
ACTH, Kortisol, LH, FSH, Prolaktin, TSH und STH 2 und 1 Stunde vor Injektion sowie 15, 30, 45 und 60
Minuten nach Injektion.
Beurteilung: siehe Befund. Die beobachteten Reaktionen der Hormone sind nicht identisch mit denen bei
Einzelstimulation mit dem jeweiligen Releasinghormon. Zur endgültigen Beurteilung müssen die
peripheren Hormonwerte mit herangezogen werden.
Nebenwirkungen:
Gelegentlich Hitzegefühl, Schwindel, Harndrang und Flush.
GLOMERULÄRE BASALMEMBRAN- AK
[AK gegen glomeruläre Basalmembran, GBM]
Material :
1 ml Serum
Methode: EIA
Referenz :
< 20 RE/ml
Indikation: Goodpasture- Syndrom, pulmonal- renales Syndrom, Glomerulonephritis.
GBM ist pathognomonisch für Anti- GBM- Glomerulonephritiden, die bis zu 2 % aller Glomerulonephritiden
ausmachen. In Fällen ohne Lungenbeteiligung finden sich die Ak zu ca. 60 %, beim GoodpastureSyndrom mit Lungenbeteiligung zu 90 %. Einige Ak gegen GBM reagieren auch mit tubulärer
Basalmembran. AK gegen tubuläre Basalmembran, die nicht mit GBM reagieren, treten bei interstitiellen
Nephritiden auf.
↑ Goodpasture- Syndrom, Glomerulonephritis rapid progressive, Lungenbluten
GLUKAGON *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Plasma
Versand gefroren.
12 Std. Nahrungskarenz vor Blutentnahme
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Glukagonom
Das Glukagonom tritt in 3 unterschiedlichen Formen auf. Bei der ersten finden sich klinisch ein milder
Diabetes, Gewichtsverlust, ein migratorisches nekrolytisches Erythem sowie eine Anämie und venöse
262
Thrombosen. Der Glukagonspiegel ist meistens > 1000 pg/ml. Die zweite Form zeigt einen ausgeprägten
Diabetes, die dritte eine multiple endokrine Neoplasie. Bei diesen beiden letzten Formen ist der
Glukagonspiegel oft niedriger als beim Typ I.
↑ Glukagonom, Akromegalie, Diabetes mellitus, Leberzirrhose, akute Pankreatitis, chronisches
Nierenversagen
Glukagon- Stimulationstest
Indikation: Verdacht auf Phäochromozytom. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für
ein Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L.
Prinzip:
Glukagon führt zur Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin aus dem Phäochromozytom
Messparameter: Adrenalin, Noradrenalin
Testdurchführung:
Nach basaler Blutdruckmessung und Blutentnahme (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) für
die Bestimmung von Adrenalin und Noradrenalin am liegenden Patienten Gabe von 1 mg Glukagon i.v..
Weitere Blutdruckmessung und Blutentnahmen (2 ml EGTA/Glutathion- Plasma, Versand gefroren) nach
2-3 Minuten unter Ruhebedingungen. Antihypertensive Therapie bis auf α- Antagonisten 2 Tage vorher
absetzen. Bei RR- Anstieg auf < 200 mm Hg 5 mg Phentolamin i.v. verabreichen.
Beurteilung:
Der Test ist positiv, wenn die Noradrenalinkonzentration über das Dreifache des Referenzwertes ansteigt.
GLUKOSE IM LIQUOR
Material :
Referenz :
1 ml Liquor im Na- Fluorid- Röhrchen
40 - 70 mg/dl (≈ 60 % des Blutzuckerwertes, daher
empfiehlt sich die gleichzeitige Blutzuckerbestimmung)
Methode: Photometrie
mg/dl x 0.0555 = mmol/L
↑ Hyperglykämie diabetische, Enzephalitis, Lues
↓ Meningitis, Meningitis tuberculosa, Meningiosis, Hypoglykämie
GLUKOSE IM PLASMA
[BLUTZUCKER]
Material :
Referenz :
2 ml Blut im Na- Fluorid- Röhrchen. Gut mischen.
Plasma/ Serum nüchtern
Erwachsene: 74 – 106 mg/dl
Kinder:
60 – 100 mg/dl
Nüchternblutzucker: 8-10 Std. nach letzter
Nahrungsaufnahme
Methode: Photometrie
Hämolysat
Erwachsene:
60 – 100 mg/dl
mg/dl x 0.0555 = mmol/L
Indikation: Diabetes mellitus, Diagnostik und Verlaufskontrolle, Beurteilung des
Kohlenhydratstoffwechsels, Hypoglykämie- Verdacht
263
↑ Diabetes mellitus, Adrenalin, Phäochromozytom, Akromegalie, Tyrosinose, Pankreatitis, Vitamin B1Mangel, Hyperthyreose, Wernicke- Enzephalopathie, M. Cushing, Hämochromatose,
Hyperaldosteronismus, Dehydratation, Urämie, Verbrennung
↓ Inselzelltumor, Dumping- Syndrom, Hypothalamusaffektion, Hypopituitarismus, M. Addison,
Hepatopathie, Anorexie, Hunger, Erbrechen, Diarrhoe, Zöliakie, Hypothyreose, Cholangitis,
Hypophyseninsuffizienz, NNR- Insuffizienz, Reye- Syndrom, Fieber, Hypoglykämie idiopathische
infantile, Hypoglykämie ketotische, Neugeborenenhypoglykämie, Hypoglykämie leucinempfindliche,
Galaktosämie, Alkoholismus, Glykogenose, Fruktoseintoleranz, Glukose- 6-P- Mangel, Glukosurie
renale, Tumor abdominell, Von Gierke- Syndrom, Hyperinsulinismus, Fetopathia diabetica, α - ZellMangelsyndrom, Inselzelladenom, ß- Zell- Hyperplasie, Fettleber, Paraneoplasie- Syndrom, Prozess
zerebraler, Mangelgeborenes, Krampfanfall
GLUKOSE IM URIN
Material :
Referenz :
5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben. Vorlage
von 1,0 g Natriumazid
Methode: Photometrie
< 15 mg/dl
Indikation: Erkennung einer diabetischen Stoffwechsellage, Therapiekontrolle des Diabetes mellitus
GLUKOSE- 6-PHOSPHAT- DEHYDROGENASE- DEFIZIENZ * [FAVISMUS]
(G- 6-PDH)
Material :
Referenz :
5 ml frisches EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Photometrie
Molekulargenetik: s. Befund
Molekulargenetik:
Methodik:
Stufe 1:
Mutationsanalyse Exon 6 des G6PDH- Gens.
Nachweis der S188F- Mutation mit
anschließender Sequenzierung.
Stufe 2: Komplettsequenzierung des
Gens
G6PDH-
Indikation: Hämolytische Anämie nach Einnahme von Nalidixinsäure, Nitrofurantoin, Phenacetin, hohen
Dosen von Vitamin C, Sulfonamiden und einigen Antimalariamitteln, nach Fava- Bohnen, bei diabetischer
Azidose und nach Infektionen
↓ Anämie hämolytische
GLUKOSE POSTPRANDIAL
Indikation: Verdacht auf latenten Diabetes mellitus. Diese Bestimmung empfiehlt sich, wenn der
Nüchternblutzucker > 140 mg/dl ist. Werte über 200 mg/dl sprechen für einen manifesten Diabetes
mellitus.
264
GLUKOSETOLERANZ- TEST (2 STUNDEN- TEST)
[oGTT]
Material :
Referenz :
2ml Natriumfluoridplasma oder Serum
Indikation:
Verdacht auf gestörte Glukosetoleranz, postprandiale Blutglukosekonzentrationen außerhalb des oberen
Referenzbereiches, Nüchternglukosekonzentrationen im Grenzbereich, Verdacht auf renalen Diabetes,
familiäre Disposition, Glukosurie mit normalen nüchtern- und postprandialen Glukosewerten, Schwangere
mit Glukosurie, isolierte Polydipsie.
Kontraindikation:
Manifester Diabetes mellitus (Nüchternblutzucker > 140 mg/dl), Zustand nach Billroth- II- OP,
Malabsorptionssyndrome, schwere Herz- Kreislauf- Erkrankungen.
Testdurchführung:
Mindestens 3 Tage vor dem Test übliche Eßgewohnheiten (mindestens 150-200 g Kohlenhydrate/d).
Falls möglich, 3 Tage vor dem Test störende Medikamente absetzen: Thiazide, Kortikosteroide,
hormonelle Kontrazeptiva, Laxantien, Nikotinsäure, Nitrazepam, Phenothiazine, Schilddrüsenhormone,
nichtsteroidale Antirheumatika. Fortsetzung der normalen körperlichen Tätigkeit. Während des Testes
kein Stress, nicht rauchen.
Am Untersuchungstag Abnahme eines Nüchternblutzuckers.
Anschließend erhält der Patient 75 g Glukose (WHO- Empfehlung) in 400 ml Wasser oder Tee. Dosierung
bei Kindern: 1.75 g Glukose/kg KG, jedoch nicht mehr als 75 g, die in 5 Minuten getrunken werden sollten.
Weitere Blutentnahme nach 2 Stunden, evtl. auch nach 30, 60 und 90 Minuten. Am Testende frisch
gelassenen Urin auf Glukose untersuchen. Während des Testes soll der Patient nicht liegen und keine
körperliche Arbeit verrichten.
Bewertung: Glukosespiegel im venösen Plasma und kapillären Vollbluthämolysat (mg/dl)
Nüchtern1
2h- OGTT
Normale Glukosetoleranz (NGT)
< 100
< 140
Abnorme Nüchternglukose (IFG)
100-125
Gestörte Glukosetoleranz (IGT)
< 126
140-199
Diabetes mellitus (DM)
≥ 126
≥ 200
1
nach mindestens 8 stündiger Fastenperiode
Blutglukosegrenzwerte der Epidemiologischen Studiengruppe der Europäischen Diabetes- Gesellschaft
für den oralen Glukosetoleranztest nach Belastung mit 100 g Glukose oder 100 g Oligosacchariden.
Bei Kindern sollte der 120-Minuten- Wert < 140 mg/dl sein.
Zwischenwerte (nach 30, 60 und 90 Minuten) sind unauffällig, wenn sie unter 200 mg/dl liegen.
Entscheidend ist der 2-Stundenwert. Er ist unauffällig, wenn er im Vollblut unter 180 mg/dl und im Plasma
unter 200 mg/dl liegt
Diagnostische Kriterien des Diabetes mellitus (Dtsch Ärztebl. 1998; 95 (49), A-3144)
1 Symptome des Diabetes und Plasmaglukose > 200 mg/dl/11,1 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut >
200 mg/dl/11,1 mmol/L) zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages (ohne Rücksicht auf den Zeitpunkt der
letzten Mahlzeiteneinnahme). Die klassischen Symptome des Diabetes sind: Polyurie, Polydipsie und
265
sonst nicht zu erklärender Gewichtsverlust oder
1 Nüchtern- Plasmaglukose > 126 mg/dl/7,0 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut > 110 mg/dl/6,1
mmol/L). Nüchtern bedeutet: Keine Kalorienzufuhr für wenigstens acht Stunden oder
12h - Plasmaglukose > 200 mg/dl/11,1 mmol/L (Glukose im kapillären Vollblut > 200 mg/dl/11,1 mmol/L)
während eines OGTT. Testdurchführung nach WHO-Richtlinien mit 75 g Glukose (oder äquivalenter
Menge hydrolysierter Stärke), aufgelöst in Wasser.
Ohne die eindeutigen Zeichen der Hyperglykämie mit metabolischer Dekompensation müssen die
Ergebnisse der Glukosebestimmung durch Wiederholungsmessungen zu einem späteren Zeitpunkt
bestätigt werden.
Die Anwendung des oralen Glukosetoleranztests (OGTT) wird für die klinische Routine nicht empfohlen.
Die der Diagnose eines Diabetes zugrunde liegende Glukosemessung muss mit einer
qualitätskontrollierten Labormethode erfolgen. Geräte, die zur Selbstmessung durch den Patienten
konzipiert sind, eignen sich hierfür nicht
Gestationsdiabetes
Empfehlung der Deutschen Diabetesgesellschaft : In der 24.-28. SSW Screening auf Gestationsdiabetes
mit 50 g OGTT. Bei Risikopatientinnen zusätzlich im ersten Trimenon.
Bei Überschreiten folgender 60- Minutenwerte besteht der Verdacht auf eine gestörte Glukosetoleranz:
Kapilläres Vollblut
Venöses Vollblut
Venöses Plasma
Kapilläres Plasma
Glukose 60 ´- Wert 140 mg/dl
120 mg/dl
140 mg/dl
160 mg/dl
Als Bestätigungstest wird ein OGTT mit 75 g Glukose durchgeführt. Ein Gestationsdiabetes liegt vor,
wenn mindestens 2 der in der Tabelle aufgeführten Werte überschritten werden:
Blutentnahme
Nüchternwert
60- Min.- Wert
120 Min.- Wert
Venöses
Vollbluthämolysat
> 85 mg/dl
> 165 mg/dl
> 140 mg/dl
Kapilläres
Vollbluthämolysat
> 90 mg/dl
> 180 mg/dl
> 155 mg/dl
Venöses Plasma
Kapilläres Plasma
< 95 mg/dl
> 180 mg/dl
> 155 mg/dl
< 95 mg/dl
> 200 mg/dl
> 170 mg/dl
Beim Risikokollektiv besteht ein Risiko für die Manifestation eines Typ 2 –Diabetes postpartal mit 15 %
bzw. nach 10 Jahren mit 50 %
GLUKOSE- TOLERANZTEST intravenös
s. Insulin
GLUKOSETOLERANZ- TEST (3 STUNDEN- TEST)
[AKROMEGALIE- DIAGNOSTIK]
Indikation: Akromegalie- Diagnostik
Der Patient sollte 3 Tage vor Durchführung des Testes > 150 g Kohlenhydrate/d zu sich genommen
haben.
Aus den Proben 0, 30, 60, 120 und 180 Minuten Bestimmung von STH, Insulin und Blutzucker. Ein
deutlicher Abfall der STH- Werte bei nicht überschießendem Anstieg der Blutzuckerwerte spricht gegen
das Vorliegen einer Akromegalie. Bei Akromegalie findet sich ein Anstieg der Insulinwerte und meist ein
fehlender Abfall bzw. ein paradoxer Anstieg der STH- Werte und häufig auch ein überschießender
Blutzuckeranstieg.
Referenzwerte für Insulin nach oraler Glukosebelastung:
0 Minuten
30 Minuten
60 Minuten
120 Minuten
266
5 - 25 µIU/ml
20 - 112 µIU/ml
29 - 88 µIU/ml
22 - 79 µIU/ml
180 Minuten
4 - 62 µIU/ml
GLUKOSETOLERANZ- TEST (5 STUNDEN- TEST)
[oGTT]
Indikation: Zur Differentialdiagnose vermuteter oder gesicherter Hypoglykämien. Kontraindikationen wie
beim oralen Glukosetoleranz- Test.
Vorbereitung des Patienten und Testdurchführung wie beim oralen Glukosetoleranz- Test. Blutentnahmen
jedoch wie folgt:
Basalwert, dann weitere Blutentnahmen nach 30, 60, 120, 180, 240 und 300 Minuten. Bestimmt werden
Blutzucker (gelbes Röhrchen) und Insulin (Serum umgehend ins Labor zum Einfrieren bis zur
Bestimmung).
Beurteilung:
Vegetative Hypoglykämie: 2 - 4 Stunden (bei Gastrektomie 1 - 2 Std.) nach Glukosebelastung klinisch
Hypoglykämie- Zeichen. Blutzuckerwerte jedoch selten unter 60 mg/dl.
Diabetische reaktive Hypoglykämie:
Besonders langsamer Anstieg der Glukose- Werte, die jedoch länger als normal erhöht bleiben und mit
verzögerter und verlängerter Insulin- Ausschüttung einhergehen. Nach 3 - 6 Stunden leichte
Hypoglykämie.
α - GLUKOSIDASE *
Material :
Referenz :
1 ml Sperma, tiefgefroren
Methode: Photometrie
s. Befund
Indikation: Infertilität
α- Glukosidase normal + Oligo- /Azoospermie = testikuläre Schädigung
α- Glukosidase erniedrigt + Oligozoospermie = Inkompletter Verschluss der ableitenden Samenwege auf
Höhe des NH- Kopfes
α- Glukosidase erniedrigt + Azoospermie = Kompletter Verschluss der ableitenden Samenwege auf Höhe
des NH- Kopfes
α- Glukosidase nicht messbar + Azoospermie = Verschluss der ableitenden Samenwege distal des NHKopfes
GLUTAMAT- DEHYDROGENASE
[GLDH]
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat,
Oxalat)
Stabilität: ???
Frauen: < 5.0 U/L
Männer: < 7.0 U/L
Methode: Photometrie
IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C
Kinder
1 – 30 Tage
1 – 6 Monate
in U/L
< 10
< 7,0
267
GLUTAMAT- DEHYDROGENASE
[GLDH]
Standardmethode) : 0,930
7 – 12 Monate
1 - 2 Jahre
2 – 3 Jahre
4 – 16 Jahre
< 6,0
< 5,0
< 4,0
< 5,0
Indikation: Verdacht auf Leberparenchymschädigung und Beurteilung des Ausmaßes einer
Leberparenchymschädigung, DD von Lebererkrankungen
Die GLDH wird bei entzündlichen Lebererkrankungen kaum freigesetzt, sie ist ein Maß für die Nekrose
von Hepatozyten.
↑ Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma, Peritonitis, Leberzirrhose, Verschlussikterus,
Leberkarzinom, Lebermetastase, Hepatitis, Rechtsherzversagen, protrahiert verlaufendes toxisches
Kreislaufversagen, Cor pulmonale nach Lungenembolie
GLUTAMAT- OXALACETAT- TRANSAMINASE
GLUTAMAT- PYRUVAT- TRANSAMINASE
s. GOT
s. GPT
GLUTAMIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
3 Monate - 6 Jahre: 6.9-10.9 mg/dl
6-18 Jahre:
5.2-10.8 mg/dl
Erwachsene:
5.7-10.4 mg/dl
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
2 ml Liquor
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
mg/dl x 68,5 = µmol/L
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primär renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 2000
Säuglinge:
bis 2000
Kleinkinder:
bis 1500
Schulkinder:
bis 1000
Erwachsene:
160-500
mg/d x 6.85 = µmol/d
Liquor:
Neugeborene:
3 Monate - 2 Jahre:
2-10 Jahre:
Erwachsene:
10.34 ± 3.6 mg/dl
7.27 ± 1.3 mg/dl
6.76 ± 1.2 mg/dl
8.61 ± 0.5 mg/dl
Indikation:
Serum: hepatische Enzephalopathie (Werte korrelieren besser mit dem klinischen Verlauf als die BlutAmmoniak- Werte), Hyperammonämie Typ I und II, Reye- Syndrom
268
Urin: Hartnup- Syndrom, generalisierte Aminoazidurie
Liquor: hepatische Enzephalopathie
GLUTAMINSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene:
Neugeborene:
6 Monate - 3 Jahre:
3-10 Jahre:
6-18 Jahre:
Erwachsene:
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
0.96 ± 0.51 mg/dl
0.29 - 1.57 mg/dl
0.28 - 1.47 mg/dl
0.34 - 3.68 mg/dl
0.10 - 0.96 mg/dl
0.21 - 2.82 mg/dl
mg/dl x 68.0 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene:
bis 1000
Säuglinge:
bis 1000
Kleinkinder:
bis 800
Schulkinder:
bis 300
Erwachsene:
10 - 33
mg/d x 6.8 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Dicarboxyaminoazidurie
GLUTATHION- REDUKTASE *
[ERYTHROZYTENENZYME]
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Photometrie
s. Erythrozytenenzyme
Indikation: Riboflavinmangel
GLUTATHION- S- TRANSFERASE *
Material:
10 ml Heparinblut
Methode: GC, PCR
Referenz :
s. Befund
Indikation:
Bei den Glutathiontransferasen handelt es sich um eine Enzymfamilie, die eine wichtige Rolle bei der
Entgiftung und Elimination bestimmter endogener und exogener Metabolite spielt, indem das körpereigene
Glutathion auf zahlreiche Substanzen übertragen wird, die dadurch in der Regel inaktiviert werden und im
weiteren Verlauf größtenteils renal als Mercaptursäuren ausgeschieden werden. Personen mit einem
Enzymdefekt (bis zu 25 % der Bevölkerung) zeigen daher eine größere Empfindlichkeit gegenüber
bestimmten Fremdstoffen.
GLUTEN- AK *
[GLIADIN- AK]
Material :
Referenz :
269
GLUTEN- AK *
[GLIADIN- AK]
1 ml Serum
s. AK gegen Retikulin
s. AK gegen Endomysium
s. Zoeliakie- Ausschlussdiagnostik
GLUTETHIMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el: Bei akuter Überdosierung > 40 h
GLYCIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene:
Neugeborene:
1-3 Monate:
2-6 Monate:
9 Monate - 2 Jahre:
3-10 Jahre:
6-18 Jahre:
Erwachsene:
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
3.45 ± 2.06 mg/dl
1.68 - 3.86 mg/dl
1.32 ± 0.22 mg/dl
1.31 - 2.22 mg/dl
0.42 - 2.31 mg/dl
0.88 - 1.67 mg/dl
1.18 - 2.27 mg/dl
0.90 - 4.16 mg/dl
mg/dl x 133.3 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 7500
Säuglinge:
bis 5000
Kleinkinder:
bis 4000
Schulkinder: bis 3000
Erwachsene:
730-4200
Indikation: Verdacht auf Hyperglycinämie Typ I und II, Iminoglycinurie Typ I und II, Glycinurie ,
Methylmalonazidämie, Carbamoylphosphat- Synthetasemangel
α1- GLYKOPROTEIN, saures *
[OROSOMUKOID]
Material :
270
Referenz :
α1- GLYKOPROTEIN, saures *
[OROSOMUKOID]
1 ml Serum
Methode: Nephelometrie
0.50 - 1.20 g/L
g/L x 0.02439 = µmol/L
Indikation: Verlaufsbeurteilung beim M. Crohn
↑ akute Entzündung, Virushepatitis, Hepatopathie, Leberzirrhose, chronische Polyarthritis, Polymyalgia
rheumatica, LE, Karzinom, M. Crohn, Colitis ulcerosa, Herzinfarkt, Erschöpfung, chronische
Niereninsuffizienz, Harnwegsinfekt
↓ Nephrotisches Syndrom, Leberzirrhose, Malnutrition, gastrointestinaler Eiweißverlust, Schwangerschaft
GLYKOSAMINOGLYKANE *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
s. Mukopolysaccharide
Aufgrund von Enzymdefekten kommt es bei den Mukopolysaccharidosen zur Speicherung von
Glykosaminoglykanen und Proteoglykanen besonders im mesenchymalen Gewebe, im Nervensystem und
in inneren Organen. Die Identifizierung des Enzymdefektes erfolgt durch Bestimmung der entsprechenden
Enzyme in Hautfibroblasten, die nach Hautbiopsie in der Gewebekultur gezüchtet werden. Die qualitative
(Berry- Test) oder quantitative Bestimmung der Glykosaminoglykane im Urin gibt in der Regel nur einen
Hinweis auf das Vorliegen einer Mukopolysaccharidose, erlaubt jedoch nicht die Differenzierung.
GNRH- TEST [LRH- TEST]
Indikation: Differenzierung zwischen hypothalamisch und hypophysär bedingtem Hypogonadismus sowie
zwischen konstitutioneller Entwicklungsverzögerung und hypogonadotropem Hypogonadismus
Dem liegenden Patienten werden innerhalb 15 sec 100 µg GnRH (LRH) i.v. injiziert.
Blutabnahmen:
Blut für LH und FSH wird nach 0, 30 und 60 Minuten entnommen. Keine Nebeneffekte und
Kontraindikationen.
Interpretation:
Die Antwort hängt von Geschlecht und Zyklusphase ab. Der Anstieg von LH beträgt beim Mann 20-30
mU/ml, bei der Frau in der Follikelphase 14-20 mU/ml, in der Lutealphase 50 mU/ml und zur Zeit des LHGipfels 120-200 mU/ml. Die FSH- Anstiege bewegen sich bei beiden Geschlechtern um 3 mU/ml, zum
Zeitpunkt der Ovulation um 8 mU/ml. Bei negativem Ergebnis (kein LH- /FSH- Anstieg) ist der Test nach
einwöchiger pulsatiler GnRH- Gabe(5µg GnRH alle 2 Stunden mittels tragbarer Pumpe) zu wiederholen,
um zwischen hypothalamisch(LH- /FSH Anstieg dann nachweisbar) und hypophysär (kein LH- /FSHAnstieg) bedingtem Hypogonadismus zu unterscheiden.
Bei Fehlen klinischer Pubertätszeichen gibt ein vorhandener LH- /FSH- Anstieg den Hinweis auf eine
konstitutionelle Pubertas tarda.
GOLD *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
10 ml Urin
Indikation: Therapieüberwachung
271
Gold ist als Umweltgift bisher nicht in Erscheinung getreten. Überdosierung führt zu Hautausschlägen,
gastrointestinalen Blutungen, Übelkeit, Erbrechen, Knochenmarksschädigung, Oligurie. Hautreaktionen
bei Goldschmuckträgern werden fast ausschließlich bei Patienten unter Goldtherapie beobachtet.
GONADOTROPINE
Material :
Referenz :
1 ml Serum
10 ml 24-h- Urin, gesammelt über Eisessig
s. Follikelstimulierendes Hormon
s. Luteinisierendes Hormon
GONOKOKKEN KULTURELL
Material :
Referenz :
Abstrich im Transportmedium möglichst innerhalb
24 Stunden ins Labor senden. Bei 36ºC lagern
und warm transportieren. Evtl. gleichzeitig
Chlamydienabstrich (spezielles Besteck)
mitschicken. Bei längeren Transportzeiten evtl.
PCR (kann aus dem Chlamydienabstrichset
mitgemacht werden)veranlassen.
s. Genital- und Harnröhren- Abstrich
Methode: Kultur
Gonokokken- PCR *
Material :
Referenz :
Genitalabstrich (trocken)
negativ
2 ml EDTA- Blut
2 ml Gelenkpunktatflüssigkeit
Methode: PCR
Indikation: Urethritis, Zervizitis, Adnexitis, Lymphadenitis inguinale
Der Nachweis von Gonokokken DNA (PCR) empfiehlt sich insbesondere bei Patienten unter AntibiotikaTherapie oder in Fällen negativer Kultur bei bestehendem klinischen Verdacht. Bei Verdacht auf
Gonokokken- assoziierte Arthritis ist die PCR Analyse eines Kniegelenkpunktats sinnvoll.
GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat,
Oxalat)
Methode: Photometrie
Männer: < 35 U/L
Frauen: < 31 U/L
272
Kinder
in U/L
1 – 7 Tage
< 100
8 – 30 Tage
< 90
1 – 3 Monate
< 80
4 – 6 Monate
< 80
7 – 12 Monate
< 80
1 – 3 Jahre
< 50
4 – 6 Jahre
< 45
7 – 12 Jahre
< 50
GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)
13 – 15 Jahre
< 30
16 – 19 Jahre
weiblich: < 30
männlich: < 35
Indikation: Erkrankung der Leber- und Gallenwege, Skelettmuskelschäden, Herzinfarkt
↑ Hepatitis, Lebermetastase, Leberzirrhose, Cholangitis, Leberdystrophie akute, Leberzerfallskoma,
Leberausfallskoma, Hämochromatose, Neoplasie, Mononukleose infektiöse, M. Weil, Alkoholismus,
Niereninfarkt, Lungenembolie, Hirninfarkt, , Pankreatitis, Peritonitis, Infarkt im Magen- Darm- Bereich, CoVergiftung, Strahlenschäden, Hitzschlag, Muskeldystrophie, Dermatomyositis, Myoglobinurie, Injektion
intramuskuläre, Crush- Syndrom, Bauch- OP, Wespenstich, Gicht, Speicherkrankheit, Status
asthmaticus, Reye- Syndrom, Thalassämia maior, HELLP- Syndrom, Typhus, Brucellose, Poliomyelitis,
Herpes zoster, Masern, Gelbfieber, Zytomegalie, Psittacose, Leptospirose, Trichinose, Leber- ,
Oesophagus- , Pankreas- Ca, Multiples Myelom, Myelose, Mac Ardle- Syndrom, hereditäre
Fruktoseintoleranz, Galaktosämie, Amyloidose, familiäre progressive spinale Muskelatrophie, Myotonia
atrophica, Myokarditis, Karditis, Kardiomyopathie, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Pneumonie,
Kolonerkrankung, akutes Nierenversagen, rheumatoide Arthritis
↓ Vitamin B6- Mangel
GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase)
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat,
Oxalat)
Männer: bis 50 U/L
Frauen: bis 35 U/L
Methode: Photometrie
Kinder
in U/L
IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C
Standardmethode) : 0,506
1 – 7 Tage
< 55
8 – 30 Tage
< 60
1 – 3 Monate
< 65
4 – 6 Monate
< 65
7 – 12 Monate
< 55
1 – 3 Jahre
< 40
4 – 6 Jahre
< 40
7 – 12 Jahre
< 40
13 – 15 Jahre
< 30
16 – 19 Jahre
weiblich: < 30
männlich: < 40
Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung von Erkrankungen der Leber und Gallenwege, Herzinfarkt
und Skelettmuskelschäden
↑ Hepatitis, Leberzirrhose, Leberausfallskoma, Leberzerfallskoma, Verschlussikterus, Leberdystrophie
akute, Hepatopathie, Peritonitis, Mononukleose infektiöse, M. Bang, M. Weil, M. Boeck, Herzinfarkt,
Lebermetastase, Pankreatitis, Porphyrie, Reye- Syndrom, HELLP- Syndrom, Tetanus, Masern,
Gelbfieber,
Cytomegalie, Psittacose mit Leberbeteiligung, Malaria, hereditäre Fruktoseintoleranz, progressive
Muskeldystrophie, Cholangitis, viele weitere Erkrankungen, die mit Leberbeteiligung einhergehen
↓ Vitamin B6- Mangel
273
GRÄSER- UND GETREIDEPOLLEN s. RAST
GRANULOZYTENFUNKTIONSTEST *
Material :
Referenz :
5 ml Heparin- Blut
s. Befund
Methode: Durchflusszytometrie
Indikation: Rezidivierende bakterielle und mykotische Infektionen, Verdacht auf
Leukozytenadhäsionsdefekte oder septische Granulomatose, Verlaufskontrolle bei Immunstimulation
GRANULOZYTEN- ZYTOPLASMA- AK
s. ANCA
GYNÄKOMASTIE
Diagnostisches Vorgehen bei Gynäkomastie:
Physiologisch beim Neugeborenen und in der Pubertät.
Bestimmung der Serumspiegel von hCG, LH, Testosteron (T) und Östradiol (E2)
Interpretation der Ergebnisse und weiteres Vorgehen:
1. Normalbefunde:
idiopathische Gynäkomastie
2. LH erhöht, Testosteron erniedrigt:
Primärer Hypogonadismus
3. Normales oder erniedrigtes LH und erniedrigtes Testosteron:
Bestimmung von Prolaktin:
Prolaktin erhöht:
Wahrscheinlich Prolaktin- sezernierender Hypophysentumor
Prolaktin normal:
Sekundärer Hypogonadismus
4. LH und Testosteron erhöht:
Bestimmung von T4 und TSH:
T4 erhöht, TSH erniedrigt:
Hyperthyreoidismus
T4 und TSH normal:
Androgen- Resistenz
5. Östradiol erhöht, LH normal oder erniedrigt:
Sonographie der Testes:
Pathologischer Befund:
Normalbefund:
CT der Nebennieren:
Pathologischer Befund:
Normalbefund:
Leydig- oder Sertolizell- Tumor
Nebennieren- Neoplasma
Erhöhte extraglanduläre Aromatase- Aktivität
6. Erhöhtes hCG:
Sonographie der Testes:
Pathologischer Befund:
Testikulärer Keimzell- Tumor
Normalbefund:
Extragonadaler Keimzell- Tumor oder
hCG- sezernierendes nichttrophoblastisches Neoplasma
274
H
HAARANALYSE * auf Schwermetalle
[AS, PB, CD, CU, HG, TI, ZN]
Material :
Referenz :
500 mg Nackenhaare = 3 Röhrchen
s. Befund
Indikation: Die International Atomic Energy Agency(IAEA) hat einen interlaboritären Ringversuch mit 66
Laboratorien in 28 Ländern durchgeführt. Das Ergebnis mit über 2500 verschiedenen Messwerten war
niederschmetternd. Das National Bureau of Standards der USA initiierte Untersuchungen mit dem
gleichen Ziel, beendete diese aber, bevor Ergebnisse veröffentlicht wurden. Auch die American Society of
Elemental Testing Laboratories deckte bei einer externen Qualitätskontrolle erhebliche Missstände auf.
Aus diesen Gründen gelten Serum, Plasma bzw. Vollblut nach wie vor als zuverlässigstes
Untersuchungsgut zur Entdeckung von Stoffwechselstörungen.
HAARANALYSE * auf Drogen
Material :
Referenz :
Bitte gesondertes Anforderungsformular im Labor
bestellen.
s. Befund
Indikation: Drogenmissbrauch
HÄMATOKRIT s. Blutbild
Material :
Referenz :
2,7 ml EDTA- Blut
HAEMATURIE mikroskopisch
Ursprung
Glomerulär
Nichtglomerulär
Oberer Harntrakt
< 50 Jahre
IgA- Nephropathie
Thin basement Membrane disease
(benigne familiäre Hämaturie)
Hereditäre Nephritis(Alport´s Syndrom)
milde fokale Glomerulonephritis anderer Ursache
Nephrolithiasis
Pyelonephritis
Polycystische Nierenerkrankungen
Medullary sponge kidney
Hyperkalziurie, Hyperuricosurie ohne
Steinnachweis
Nierentrauma
Papillennekrose
Ureterstriktur u. Hydronephrose
Sichelzell- Anämie
Niereninfarkt oder arteriovenöse
Fehlbildung
Nieren- Tb
> 50 Jahre
IgA- Nephropathie
Hereditäre Nephritis(Alport´s
Syndrom)
milde fokale Glomerulonephritis anderer Ursache
Nephrolithiasis
Nierenzell- Ca
Polycystische Nierenerkrankungen
Pyelonephritis
Nierenbecken- oder
Ureter- Ca
Papillennekrose
Niereninfarkt
Ureterstriktur und
Hydronephrose
Nieren- Tb
275
Ursprung
Unterer Harntrakt
< 50 Jahre
Cystitis, Prostatitis und Urethritis
Benigne Blasen- u. Ureteren- Polypen
und Tumoren
Blasen- Ca
Prostata- Ca
Ureter- Strikturen
Schistosoma hämatobium (Nordafrika)
> 50 Jahre
Cystitis, Prostatitis und Urethritis
Blasen- Ca
Prostata- Ca
Benigne Blasen und
Ureteren- Polypen
und Tumoren
Unklar
Exercise- Hämaturie
Benigne Mikrohämaturie
Exercise- Hämaturie
Überdosierung bei
Antikoagulantien
HAEMOCHROMATOSE, HEREDITÄRE *
Material :
Referenz :
3 ml Citrat- oder EDTA- Blut
Nachweis der Punktmutationen C282Y, H63D und
HFE S65C
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Hämochromatose
HÄMOGLOBIN s. Blutbild
Material :
Referenz :
2,7 ml EDTA- Blut
HÄMOGLOBIN A1C s. HBA1c
[HBA1c]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut (rote Monovette)
HÄMOGLOBIN- ELEKTROPHORESE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
Bluttransfusionen können eine
Hämoglobinopathie noch nach 3-4 Monaten
verschleiern.
Methode: Elektrophorese
HbF (in %)
Kinder:
1. Monat:
2. Monate:
4. Monate:
6. Monate:
12 Monate:
Erwachsene:
< 80.0
< 60.0
< 39.0
< 7.0
< 2.6
< 2.0
HbA und weitere: s. Befund
Indikation: Verdacht auf Hämoglobinopathien
276
Als Hämoglobinopathien im engeren Sinne werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen aufgrund eines
Gendefektes eine bestimmte Aminosäure einer Polypeptidkette des Hämoglobins durch eine andere
Aminosäure ersetzt ist. Die Aminosäuresubstitution kann, besonders bei Betakettendefekten, eine
schwere hämolytische Anämie bewirken. Andere anomale Hämoglobine - meist Defekte der Alphaketten verkürzen die Lebensdauer der Erythrozyten nicht und sind wie auch die Gammakettenanomalien klinisch
bedeutungslos. Bei den symptomlosen Hämoglobinopathien (z.B. G, I, J, K, L, N, O, P und Q) finden sich
als einziges morphologisches Kennzeichen gelegentlich Targetzellen.
Die Thalassämie- Syndrome beruhen auf einer genetisch bedingten Verminderung der Synthese der Betaoder Alphaketten. Überschießend gebildete Peptidketten können anomale Hämoglobine bilden.
Typische Verteilungsmuster:
Hämoglobinopathie HB- Variante
in %
Sichelzellenkrankheit HbF 0-25
HbS 75-100
Kein HbA,
normale
HbA2Konzentration
ß- Thalassämie
HbA 0-60
maior
HbF 40-100
HbA2 4- 6
ß- Thalassämie
minor
HbA 90-100
HbF
0-10
HbA2 0-4
Anmerkung Hämoglobinopathie HBVariante in
%
Normochrom α- Thalassämie
Hb- Barts
Sicheltest
HbA Spuren
positiv
kein HbF
HbH
hypochrom HbH- Krankheit
Targetzellen
HbC- Anlage
Anmerkung
hypochrom,
Targetzellen,
HbHInnenkörper
HbH und
HbA
HbA2 0-2
HbA 60-75
HbF
Spuren
HbC 25-40
Eine Erhöhung des HbF findet sich außerdem bei aplastischen Anämien (Fanconi- Anämie) und dem
juvenilen Typ der chronisch myeloischen Leukämie.
HÄMOGLOBIN, frei *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA - Plasma.
1 ml Serum
5 ml Urin
Methode: Photometrie, Nephelometrie
s. Befund
Indikation: intravaskuläre Hämolyse
Freies Hämoglobin wird im Blut durch Haptoglobin und Hämopexin gebunden. Sie sind daher neben der
Eisen- und Bilirubinbestimmung geeignete Parameter zum Nachweis einer Hämolyse.
↑ hämolytische Anämie, Transfusionsreaktion, Kälteagglutinine, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie,
Donath- Landsteiner AK
HAEMOLYSE
s. Retikulozyten
s. Haptoglobin
s. Hämopexin
s. Hämoglobin
277
HAEMOLYSE
s. Hämosiderin
s. Bilirubin
s. LDH
s. direkte und indirekter Coombstest
s. osmotische Resistenz
s. Hb- Elektrophorese
s. Erythrozytenenzyme
s. Blutbild
Differenzierung Hämolyse, Akut- Phase- Reaktion und Proteinverlust bzw. – Synthesestörung:
Haptoglobin
Hämopexin
CRP
Leichte Hämolyse
↓
n
n
Schwere Hämolyse
↓↓
↓
n
Hämolyse und
n- ↑
n- ↓
↑↑
Akut- Phase- Reaktion
↑- ↑
n
↑↑
Nephrotisches Syndrom
↑- ↑↑
↓
n- ↓
Gastrointestinaler Proteinverlust
bzw.- Synthesestörung
↓
↓
n- ↓
Akut- Phase- Reaktion
HAEMOPEXIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Indikation: intravasale Hämolyse
Hämopexin ist als Hämolyseparameter nicht so empfindlich wie Haptoglobin, zeigt aber keine Erhöhungen
bei Entzündungen.
HAEMOPHILUS INFLUENZAE- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
1 ml Blut
negativ
1 ml Liquor
Können Liquorproben nicht sofort untersucht
werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C
aufbewahrt werden.
Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Haemophilus influenzae Typ b hervorgerufenen
Meningitis bzw. Sepsis.
↑ Hämophilus meningitis, Hämophilussepsis
278
HAEMOPHILUS- INFLUENZAE- B- AK *
[IGG- NACHWEIS NACH IMPFUNG]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG: < 0.15 µg/ml unzureichender Schutz
IgG: 0.15 - 1.0 µg/ml fraglicher Schutz
IgG: > 1.0 µg/ml ausreichender Schutz
Indikation: Überprüfung des Impferfolges . Bei Symptomen ist ein kultureller Nachweis anzustreben.
In den ersten beiden Lebensjahren verursacht Haemophilus influenzae Kapseltyp b häufig eine
Meningitis, im 3. und 4. Lebensjahr die Epiglottitis acutissima.
HÄMOSIDERIN *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
Methode: Mikroskopie
Indikation: Suchreaktion auf das Vorliegen einer chronisch- hämolytischen Anämie oder auf einen wenige
Tage zurückliegenden hämolytischen Schub
HALOPERIDOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Bei Gabe eines Depotpräparates:
Methode: LCMS
nach 7 Tagen
2,0 – 8,0 ng/ml
nach 3 Wochen
0,7 – 2,5 ng/ml
toxischer Bereich
Kinder
ca. > 10 ng/ml
Erwachsene
ca. 100 ng/ml
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el oral 24 h, i.m. 21 h, Dekanoat i.m. 21-25 d
Tmax oral 2-6 h, i.m. 20 Minuten, Haloperidol Dekanoat 6 Tage
Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.).
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
HANTA- VIRUS- Gruppe *
[IgG UND IgM]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Hantaan- Virus:
279
HANTA- VIRUS- Gruppe *
[IgG UND IgM]
Methode: EIA, Blot
IgG: < 1.0 Index
IgM: < 1.0 Index
Puumala- Virus:
IgG: < 1.0 Index
IgM: < 1.0 Index
Hanta- Virus- AK- Blot:
IgG- Blot: negativ
IgM- Blot: negativ
Im Blot werden Ak gegen Hantaan, Seoul, Dobrava
und Puumala nachgewiesen
Indikation: Verdacht auf Nephropathia epidemica oder hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom,
Pneumonie. In Deutschland hauptsächlich durch Puumalaviren, in Südeuropa und Südostasien durch
Hantaanviren, in Ostdeutschland und Balkangebiet durch Dobravaviren und Ostasien durch Seoulviren
verursacht. Zwischen den einzelnen Typen besteht eine hohe Kreuzreaktivität. Erregerreservoir sind
hauptsächlich Mäuse und Ratten.
Es werden AK gegen Hantaanvirus (koreanisches hämorrhagisches Fieber) und gegen Puumalavirus
(Nephropathia epidemica) erfasst. IgM- AK treten 4-7 Tage, IgG- AK 1-2 Wochen nach Infektion auf.
HAPTOGLOBIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene: 0.3 - 2.0 g/L
s. Hämopexin
s. auch Haptoglobin, Phänotypen
Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung hämolytischer Erkrankungen
Bei akuten entzündlichen Erkrankungen kann das Haptoglobin als Akute- Phase- Protein vermehrt
gebildet werden und ein falsch normales Ergebnis vortäuschen (CRP- Bestimmung). In diesen Fällen
empfiehlt sich die Bestimmung von Hämopexin. Bei massiver Hämolyse ist das Haptoglobin nicht mehr
nachweisbar.
↑ Neoplasie, Infektion, Cholestase, Androgengabe
↓ Anämie hämolytische, Leberinsuffizienz, Hämolyse, künstliche Herzklappen, paroxysmale
Hämoglobinurie, perniziöse Anämie, Mononucleosis infectiosa, Urämie, dekompensierte Herzinsuffizienz,
Ahaptoglobinämie, Malabsorptionssyndrom
HAPTOGLOBIN, Phänotypen *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Polyacrylamidgel- Elektrophorese oder
Elektrofokussierung
Indikation: Die Haptoglobinwerte im Serum sind abhängig vom Haptoglobintyp .Es wird daher empfohlen
bei Haptoglobinwerten im Bereich von 0.3-0.74 g/L eine Phänotypisierung durchzuführen, um eine
Hämolyse sicher auszuschließen.
280
HARNRÖHREN- ABSTRICH
s. Genital- und Harnröhren- Abstrich
s. Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme
HARNSÄURE IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (kein EDTA, Citrat,
Oxalat)
Einheit: mg/dl
weiblich
männlich
1,0 – 4,6
1,1 – 5,4
1,8 – 5,0
2,0 – 5,1
1,8 – 5,5
2,5 – 5,9
2,2 – 6,4
2,4 – 6,6
2,3 - 6,1
1,2 – 3,9
1,2 – 5,6
2,1 – 5,6
1,8 – 5,5
1,8 – 5,4
2,2 – 5,8
3,1 – 7,0
2,1 – 7,6
3,6 - 8,2
Methode: Photometrie
< 1 Monat
< 1 Jahr
< 3 Jahre
< 6 Jahre
< 9 Jahre
< 12 Jahre
< 15 Jahre
< 18 Jahre
Erwachsene
mg/dl x 59.48 = µmol/L
Indikation: Verdacht auf Gicht, Verlaufskontrolle der Gicht, Nierensteine, Hämoblastosen, zytostatische
Therapie und Röntgentherapie von Malignomen, Fastenkuren.
Jede Harnsäurekonzentration > 6.4 mg/dl wird als Hyperurikämie angesehen.
Häufigkeit der Arthritis urica in Abhängigkeit von der Harnsäurekonzentration im Serum (nach Thomas)
Konzentration (mg/dl)
Häufigkeit (%)
<6
0.6
6-6.9
1.9
7-7.9
16.7
8-8.9
25.0
≥ 9.0
90.0
↑ Gicht, Zellzerfall, Pneumonie, Leukämie, Malignome, Anämie hämolytische, Polyzythaemia vera,
Polyglobulie, Anämie perniziöse, Niereninsuffizienz, Hyperoxalurie primäre, Lesch- Nyhan- Syndrom, von
Gierke- Syndrom, Hyperlipoproteinämie Typ III, A- α- Lipoproteinämie, Hunger, Bleiintoxikation,
Alkoholismus, Fruktoseintoleranz, Chemo- und Strahlentherapie, Glykogenspeicherkrankheit,
Hyperthyreose, Akromegalie, Hyperparathyreoidismus, Thiazidtherapie
↓ M. Wilson, Fanconi- Syndrom, Xanthinurie, Zystinose, Schwermetallintoxikation
HARNSÄURE IM URIN
Material :
Referenz :
5 ml von 24-h- Urin, Volumen angeben.
Für Harnsäure im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
Erwachsene:
250 – 750 g/d
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf vermehrte endogene Harnsäurebildung (Gicht , Nierensteinerkrankung mit
281
Bildung harnsäure- oder calciumhaltiger Nierensteine bei etwa normalem Harnsäurespiegel im Serum),
Erkrankungen, die mit Hypourikämie einhergehen
↑ Zellzerfall, Leukämie, Polyzythaemia vera, Anämie perniziöse, M. Wilson, Lesch- Nyhan- Syndrom
↓ Xanthinurie, Fanconi- Syndrom, von Gierke- Syndrom
HARNSÄUREKRISTALLE
Material :
Referenz :
Gelenkpunktat im Natrium-Heparin- oder EDTARöhrchen (Lithium-Heparin-Röhrchen ist nicht
geeignet)
negativ
Methode: Phasenkontrast
Indikation: DD der Gichtarthritis
HARNSTATUS
Material :
Referenz :
Frischer Urin
Nitrit, pH, Eiweiß, Glukose, Ketonkörper, Urobilinogen,
Bilirubin, spez. Gewicht, Sediment
Methode: Streifentest, Mikroskopie
HARNSTEINANALYSE *
Häufigkeit von Harnsteinen (%):
Calciumoxalat
60-75
“rein“, Mono- und
35
Dihydrat
“gemischt“ mit
40
Hydroxylapatit und
Harnsäure
Hydroxylapatit
2
Calciumphosphat
1
Magnesium10-20
ammoniumphosphat
Cystin
2-3
Harnsäure
5-10
Selten: Xanthin, Oxypurinol,
Dihydroxyadenin, Calciumcarbonat,
Siliciumdioxyd
Wichtige Messgrößen bei Steinleiden:
Serum:
Urin:
Calcium
Calcium
Gesamteiweiß
Phosphor, anorganisch
Phosphor,
Magnesium
anorganisch
AP
Ammoniak
Harnsäure
pH- Wert
Magnesium
Cystin
Bicarbonat
Oxalsäure
pH- Wert
Citronensäure
282
Wichtige Messgrößen bei Steinleiden:
Serum:
Urin:
Chlorid
Harnsäure
Parathormon
Natrium
pH
Volumen
Risikofaktoren für Nierensteine (Urin):
Parameter
Calcium
Harnsäure
Oxalat
Citrat
Cystin
Natrium
Magnesium
Urinvolumen
Einheit
mmol/24 h
mg/24 h
mg/24 h
mg/24 h
mg/24 h
mmol/24 h
mmol/24 h
Liter
Männer
> 7.5
> 750
> 38
< 320
> 25
> 250
< 2.3
<1
Frauen
> 6.2
> 720
> 32
< 320
> 25
> 250
< 2.3
<1
Blut- und Urinuntersuchungen bei kalziumhaltigen Nierensteinen (n. Thomas)
Untersuchung
Fragestellung
Mögl. Krankheit/ Ursache/
Folge
Blut:
Calcium
Hyperkalzämie
Prim. Hyperparathyreoi- dismus, Hyperthyreose,
Sarkoidose, Malignom, Myelom
Myelom
falsch niedrig. Calcium
Prim. Hyperparathyreoi- dismus
vermehrter Knochenumbau
Hyperurikosurie
Alkoholismus, Diuretika
renale tubuläre Azidose
renale tubuläre Azidose
renale tubuläre Azidose
Gesamteiweiß
Anorgan.Phosphor
AP
Harnsäure
Magnesium
Bicarbonat
pH (Blut)
Chlorid
Hyperproteinämie
Hypoproteinämie
Hypophosphatämie
erhöht
Hyperurikämie
Hypomagnesiämie
< 24 mmol/L
< 7.34
erhöht
Urin:
Calcium
erhöht
normal
Oxalat
erhöht
Phosphat
erhöht
tief
Magnesium
Citrat
Harnsäure
tief
Urate
pH
NH4
erhöht
>6
tief
Hyperkalziurie mit Hyperkalzämie - Hyperkalziurie
ohne Hyperkalzämie- renale tubul. Azidose intestinal absorptiv - ossär resorptiv- renal
idiopathische Calciumoxalatlithiasis
Kongenit. prim. HyperOxalurie, sek. Hyperoxalurie
z.B.prim. Hyperparathy- reoidismus
Index für tiefe Pyrophosphatausscheidung (=Kristallisationshemmer)
KristallisationshemmerMangel
Heterotope Nukleation von Calciumoxalat
Störung von Kristallisationshemmern
Distal tubuläre Azidose
Gicht, Ursache für Uratsteine
283
HARNSTOFF
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (kein Ammoniumheparinat)
24-h- Urin
Serum:
Methode: Photometrie
1 - 3 Jahre
11 – 36 mg/dl
4 – 13 Jahre
15 – 36 mg/dl
14 – 19 Jahre
18 – 45 mg/dl
Erwachsene:
17 – 43 mg/dl
Urin: 15 - 34 g /24 h
Für Harnstoff im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
mg/dl x 0.167 = mmol/L
Harnstoff- N= Harnstoff x 0.46
Indikation: Diagnostik und Verlaufsbeurteilung der Niereninsuffizienz
↑ Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, Nahrung proteinreiche, Niereninfarkt, Urämie, Katabolismus,
Harnwegs- Obstruktion, Leberausfallskoma, M. Weil, Gicht, Verbrennung, Dehydratation,
Glomerulonephritis, Anurie
↓ Schwangerschaft, Akromegalie, Hunger, Anorexie
HASCHISCH s. THC
[CANNABINOLE; MARIHUANA ; THC]
HAUSSTÄUBE * s. RAST
HBA1c [HÄMOGLOBIN A1c]
Material :
2 ml EDTA- Blut (rote Monovette), gut mischen.
Methode: HPLC
Referenz :
Gesunde Erwachsene: < 6.2 %
(95 % Konfidenzintervall)
Als Therapieziel sind HBA1c- Werte < 7 % anzustreben.
Umrechnung IFCC Standard: 28 – 44 mmol/mol Hb
Indikation: Langzeitkontrolle des Kohlenhydratstoffwechsels bei Diabetes mellitus.
Bei einer durchschnittlichen Überlebenszeit der Erythrozyten von etwa 120 Tagen können vorangegangene Erhöhungen der Serumglukose durch die Messung des HbA1c mehrere Wochen lang
nachgewiesen werden, auch wenn der Blutzuckerspiegel bereits wieder im Normbereich liegt. Alle
Erkrankungen, die mit einer verkürzten Erythrozytenüberlebenszeit einhergehen, führen
methodenunabhängig zu falsch niedrigen Glykohämoglobinwerten. Anteile an Schiffscher Base
(Aldiminform) bis zu 2 % sowie carbamyliertes Hb bis zu einer Konzentration von 2,9 %,
Hypertriglyceridämien < 6000 mg/dl und Bilirubinkonzentrationen bis zu 20 mg% beeinflussen die HBA1cBestimmung nicht. Hämoglobinopathien beeinflussen die Messung je nach Elutionsverhalten in
unterschiedlichem Maße.
284
HbS und HbC zeigen bei Heterozygoten nur einen geringen Einfluss. Bei stabilen
Stoffwechselverhältnissen besteht eine lineare Beziehung zwischen HBA1c und mittlerer Glukose. Eine
HBA1c- Änderung um 1 % entspricht einer Änderung der mittleren Blutglukose um 25-35 mg/dl.
mittlere Blutglukose= 31.7 x HBA1c – 66.1
↑ Diabetes mellitus
HBF *
[FETALES HÄMOGLOBIN]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Hämoglobin- Elektrophorese
Methode: Elektrophorese
Indikation: Verdacht auf hereditäre Persistenz von fetalem Hämoglobin
↑ hereditäre Persistenz von fetalem Hämoglobin, hereditäre Sphärozytose, Leukämie, Perniziosa,
hypoplastische Anämien
HBF- ZELLEN *
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Blut, Fruchtwasser, Nabelschnurblut
s. Befund
Methode: Mikroskopie, Durchflusszytometrie
Indikation: Verdacht auf fetomaternale Makrotransfusion, vaginale Blutungen in der Gravidität,
Ursachenklärung bei blutigem Fruchtwasser bei Amniozentese, Bestätigung bei Nabelschnurpunktionen.
Statt des mikroskopischen Nachweises von fetalen Erythrozyten bietet sich als zuverlässigere Methode
die Durchflusszytometrie an.
β - HCG
[HCG/ Humanes CHORION- GONADOTROPIN]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Gesamt hCG:
< 2,4 IU/L
Indikation:
Diagnose und Verlaufsbeurteilung der Frühschwangerschaft, Diagnose und Verlaufskontrolle von
Trophoblasttumoren, Parameter beim Tripletest
HCG wird während der Schwangerschaft von der Plazenta produziert. In der Schwangerschaftsdiagnostik
sprechen Werte > 10 IU/L für eine Schwangerschaft. Innerhalb von 10 Tagen nach Konzeption sind im
mütterlichen Serum niedrige hCG- Spiegel vorhanden, die bis zu einem Maximum 8-10 Wochen nach der
letzten Menstruation stetig ansteigen. Die Verdoppelungszeit der Serumkonzentration beträgt anfänglich
1.5-2 Tage und nimmt dann allmählich ab. Nach Schwangerschaftsabbruch liegt die Halbwertszeit des
hCG zunächst bei einem Tag und nimmt dann zu. Bei Störungen in der Frühschwangerschaft wie
ektopischer Schwangerschaft oder drohendem Spontanabort ist die hCG- Konzentration für das
entsprechende Gestationsalter bzw. der Konzentrationsanstieg außergewöhnlich niedrig. Bei hohen hCGWerten (500 000 – 1 Mill. IU/L) und fehlendem sonographischen Nachweis eines Embryos spricht der
Befund für eine Blasenmole, insbesondere dann, wenn der AFP- Wert nach der 10. SSW ebenfalls für das
Gestationsalter zu niedrig ist. Bei Trophoblasttumoren ist mit einer Normalisierung des hCG- Wertes in 6-8
Wochen nach Tumorentfernung zu rechnen.
285
Anstiegshäufigkeit AFP und/oder HCG bei Patienten mit Keimzelltumoren:
Positive Befunde
Seminome
Teratome
Embryonalkarzinome
Teratokarzinome
Choriokarzinome
Dottersacktumoren
(Endodermale
Sinustumoren)
n
130
6
102
36
5
4
AFP [%]
0
37
70
64
0
75
hCG [%]
8
25
60
57
100
25
AFP+hCG [%]
8
44
88
86
100
75
hCG- Werte während der Schwangerschaft(IU/L):
Woche
5 %- Perzentile 95 %- Perzentile
3
4
5
6
7
8
10
12
14
5
50
100
500
1000
10000
15000
50
500
5000
10000
50000
100000
200000
keine Angabe
10000
100000
↑ Blasenmole, Chorionepitheliom, Dysgerminom gemischtes
HCG- TEST (BEI MÄNNERN)
Humanes Choriongonadotropin (HCG) mit seiner LH- ähnlichen Wirkung führt - i.m. injiziert - zu einer
starken Stimulation der Testosteron- Produktion der Leydigschen Zwischenzellen. Für eine ausreichende
Stimulation reicht beim Erwachsenen im Allgemeinen die 1-malige Gabe von 5.000 IE oder bei Kindern
5000 IE/qm KO.
Indikation:
Prüfung funktionsfähiger Leydigzellen, Differentialdiagnose von primärem und sekundärem Hypogonadismus, Anorchie und bilateraler Retentio testis, Nachweis endokrinen Testisgewebes bei
Intersexualität.
Testdurchführung:
1. Tag:
3. Tag:
4. Tag:
Blutentnahme 8.00 und 16.00 für basalen Testosteronwert. Anschließend Injektion von
5.000 IE HCG i.m (Primogonyl, Pregnesin, Predalon, Choragon)
oder
Blutentnahme für Testosteron (Stimulationswert).
Beurteilung:
Ein Anstieg des Testosteron- Mittelwertes um rund 100 % (Faktor 2.0 ± 0.5) spricht für eine normale
286
Funktionsreserve des Hodens. Ist in erster Linie nur die exkretorische Funktion betroffen (Oligo- bzw.
Azoospermie), sieht man überwiegend einen normalen Ausfall des Testes.
Ein fehlender oder zu geringer Anstieg spricht für einen primären Hypogonadismus (vegetative =
interstitielle Form), d.h. eine globale (inkretorische und exkretorische) Hodeninsuffizienz. Der basale
Testosteronspiegel ist erniedrigt. Der Stimulationskoeffizient (Division des Testosteron- Wertes am 4. Tag
durch den Wert vom 1. Tag) ist deutlich < 2.
Beim sekundären Hypogonadismus (Leydigzell- Insuffizienz) ist der Stimulationskoeffizient deutlich > 2.
Bei nicht tastbaren Testes ermöglicht der HCG- Test eine Differenzierung zwischen Anorchie und
Kryptorchismus, da beim Kryptorchismus zumindest ein schwacher Anstieg von Testosteron im Serum
registriert wird. Der Anstieg bei Patienten mit hypothalamischer oder hypophysärer Störung ist gewöhnlich
eher überschießend. Ein ähnliches Verhalten weisen auch Patienten mit Pubertas tarda als temporären
hypogonadotropen Hypogonadismus auf. Somit kann eine Abgrenzung der verzögerten Pubertät
gegenüber einer primären Insuffizienz der Leydigzellen erfolgen.
HDL- CHOLESTERIN
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder Heparinplasma
> 40 mg/dl
Methode: Photometrie, Elektrophorese
Quotienten:
HDL- Cholesterin als relativer Anteil v. GesamtCholesterin und LDL- Cholesterin (in mg/dl)
Männer
Frauen
Vegetarier
Marathonläufer
ohne KHK
Männer
Frauen
mit KHK
Männer
Frauen
KHK- Risiko
normales Risiko
Männer
Frauen
2faches Risiko
Männer
Frauen
3faches Risiko
Männer
Frauen
T- Chol/
HDL- Chol.
2.94-8.02
2.57-7.25
2.9
3.5
LDL- Chol/
HDL- Chol
1.53-5.48
1.33-5.05
1.7
2.0
5.1
4.4
3.3
2.9
5.8
5.3
3.8
3.5
5.0
4.4
9.6
7.1
23.4
11.0
Indikation: Risikoabschätzung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender
Therapie.
Hohe HDL- Cholesterin- Werte bedeuten ein vermindertes Risiko für koronare Herzkrankheiten.
↑ Sport, Alkoholismus, Östrogene, Pestizide, Hyper- Alpha- Lipoproteinämie
↓ Lebererkrankung, Pankreatitis, Hyperlipoproteinämie Typ I, Hyperlipoproteinämie Typ V, A- αLipoproteinämie, A- β- Lipoproteinämie, Nikotin
287
HELICOBACTER- PYLORI- ANTIGEN
Material :
Referenz :
1 g Stuhl
negativ
Lagerung bei 2-8°C für 72 Std. möglich. Bei
längerer Lagerung Probe einfrieren.
Methode: EIA
Indikation: Diagnose und Therapiekontrolle( ca. 6-8 Wochen nach Therapieende) von H. pyloriInfektionen. Die Sensitivität und Spezifität des Testes liegt bei etwa 98 %.
HELICOBACTER- PYLORI- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG- EIA: < 10 U/ml
Methode: EIA, Blot
IgA- EIA: < 10 U/ml
IgG- und IgA- Blot: negativ
Indikation: Verdacht auf chronische Gastritis B, Ulcus ventriculi et duodeni
Helicobacter pylori kann in 60-95 % der Gastritis B, in 70-90 % beim Ulcus duodeni und in 35-70 % beim
Ulcus ventriculi nachgewiesen werden. Zur Abklärung einer Typ A- Gastritis empfiehlt sich der Nachweis
von AK gegen Parietalzellen und evtl. Intrinsic Faktor.
H. pylori- Stämme sind genetisch heterogen und unterscheiden sich in ihrer Pathogenität. Bei Typ I Bakterien lassen sich ein vakuolisierendes Cytotoxin (VacA) und ein cytotoxinassoziiertes Protein (CagA)
nachweisen, während diese Antigene bei Typ II - Bakterien fehlen. Fast 100 % der Patienten mit einem
Duodenalulcus, aber nur etwa 50 % der Patienten mit chronischer aber nur oberflächlich entzündeter
Magenschleimhaut sind mit einem CagA synthetisierenden Stamm infiziert. VacA - synthetisierende
Stämme werden bei Ulkuspatienten etwa 30-40 mal häufiger gefunden als bei Gastritispatienten. Die
Unterscheidung von Typ I - und Typ II - Stämmen erlaubt somit eine Abschätzung der wahrscheinlichen
Pathogenität. Der Nachweis erfolgt über den Blot.
Therapie :
Schema 1: Modifizierte Triple- Therapie (präprandial über 1 Woche):
Omeprazol
2 mal 20 mg
Clarithromycin
2 mal 500 mg/d
Amoxicillin
2 mal 1g/d
Schema 2: Alternativ modifizierte Triple- Therapie (präprandial über 1 Woche):
Omeprazol
2 mal 20 mg
Clarithromycin
2 mal 250 - 500 mg/d
Metronidazol
2 mal 400 mg/d
Schema 3: Reserveschema
Omeprazol
Amoxicillin
Metronidazol
1 mal 40 mg
2 mal 1 g/d
2 mal 400 mg/d
Schema 4 : Reserveschema (mindestens einwöchige Vierfach- Therapie)
Omeprazol
1 mal 40 mg
Metronidazol
2 mal 400 mg/d
Tetracyclin
4 mal 500 mg/d
Wismutsubcitrat
4 mal 120 mg/d
HELICOBACTER- PYLORI- KULTUR
Material:
Referenz :
Magenschleimhaut- PE in Transportmedium. Die
Probe muss sofort ins Labor geschickt werden.
Indikation: Therapieresistente H. pylori- Infektion, Resistenzprüfung
288
HELICOBACTER- PYLORI- PCR * (inclusive Clarithromycin- Resistenz)
Material :
Referenz :
Biopsate (trocken)
Methode: PCR
negativ
Indikation: Verdacht auf H. pylori- Infektion bei Clarithromycinresistenz (insbesondere bei Kindern)
HEPARIN- INDUZIERTE AK *
[HIT Typ II]
Material :
Referenz :
5 ml Vollblut
negativ
Methode: ELISA
Indikation: Heparin- induzierte Thrombozytopenie
Um eine Heparin- induzierte Thrombopenie nicht zu übersehen, sollte die Thrombozytenzahl vor
Exposition und alle 2 - 3 Tage ab dem 4. Expositionstag (bei erneuter Therapie evtl. früher) überprüft
werden. Von der 3. Behandlungswoche an nimmt das Risiko ab. Zum Nachweis der HeparinPlättchenfaktor- 4-Antikörper werden ein ELISA- Test und zwei funktionelle Teste eingesetzt (HIPA- Test
n. Greinacher und Thrombozytenaggregation). Bei AK- Nachweis sollte eine intensivere Behandlung mit
Hirudin oder Orgaran® erfolgen, da sonst häufig mit weiteren Thrombosen zu rechnen ist.
HEPATITIS- A- ANTIGEN *
Material:
Referenz :
2 g Stuhl
Methode: PCR
Negativ
s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik
Indikation: Diagnostik der Hepatitis A, Früherkennung von infizierten Kontaktpersonen, Prüfung der
Infektiosität (Virusausscheidung) von Patienten
HEPATITIS- A- VIRUS- AK
[ANTI- HAV gesamt und IgM]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: CLIA
IgM : negativ
HAV gesamt- AK : negativ < 20 IU/L
Immunschutz : > 40 IU/L
Indikation: Diagnose einer akuten Hepatitis A, Überprüfung der Immunitätslage
Beim Nachweis von HAV- gesamt- AK ist bei Verdacht auf eine akute Hepatitis A eine Untersuchung auf
HAV- IgM- Ak zu empfehlen. Der Nachweis von HAV- IgM- AK weist auf eine Hepatitis A- Infektion hin, die
nicht länger als 3 Monate zurückliegt. Der Nachweis von Anti- HAV- gesamt bei nicht nachgewiesenen
HAV- IgM- AK zeigt eine früher durchgemachte Hepatitis A an. Von der Mutter transplazentar
übertragenes Anti- HAV- IgG kann länger als 1 Jahr nachweisbar bleiben. Wahrscheinlich bedeuten AntiHAV- Werte > 20 IU/L Schutz vor Krankheit. Wegen möglicher falsch positiver Ergebnisse im
Grenzbereich gilt erst ein Wert > 40 IU/L als sicherer Immunschutz.
HEPATITIS- AUTOANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik
289
HEPATITIS- AUTOANTIKÖRPER
Indikation: Verdacht auf autoimmune Lebererkrankung nach Ausschluss einer Virushepatitis,
Alkoholabusus, Hämochromatose, M. Wilson, α1- Antitrypsinmangel und Medikamenteneinfluss
Definition: Die autoimmune Hepatitis ist eine nicht erklärbare, vorwiegend periportale Hepatitis,
gewöhnlich mit Hypergammaglobulinämie und Autoantikörpern, die in den meisten Fällen auf eine
immunsuppressive Therapie reagiert.
Den autoimmunen Lebererkrankungen werden die autoimmune Hepatitis, die biliäre Zirrhose und die
primär sklerosierende Cholangitis zugerechnet. Die autoimmune Hepatitis wird teilweise in 3 Typen
unterteilt:
Typ I: Es sind in etwa 70 % Frauen betroffen, von denen 50 % jünger als 30 Jahre sind. Beginn oft wie bei
akuter Virushepatitis. Leit- AK sind ANA und/oder SMA
Typ 2: Betroffen sind überwiegend Kinder im Alter von 2-14 Jahren. Leit- AK ist LKM- 1. Häufig sind
weitere organspezifische AK positiv.
Typ 3: Betroffen sind junge Frauen (ca. 90 %). Leit- AK sind SLA, SMA und AMA
Prävalenz (%) von AK bei chronischen Lebererkrankungen (n. Thomas):
Diagnose
ANA
SMA
SLA
LKM
Autoimmune
50
70
10
5
Hepatitis
Prim. biliäre
< 10
10
Zirrhose
Primär
5
< 10
sklerosierende
Cholangitis
Toxische
< 10
< 10
Hepatitis
Medik.- induzierte
5
< 10
<5
Hepatitis
Hepatitis B
5
10
Hepatitis C
5
5
<5
Hämochromatose
<5
M. Wilson
Weitere Informationen - siehe bei entsprechendem Antikörper
ASGPR
75
ANCA
70
AMA
< 5
< 10
< 10
95
80
< 10
< 10
< 5
< 10
< 10
< 10
< 10
HEPATITIS- Bc- AK (gesamt)
[ANTI- HBc]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: CLIA
Negativ
s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik
Indikation: Diagnose der akuten und chronischen Hepatitis B, Untersuchung von Blutspendern,
Voruntersuchung vor Impfung
Ein negatives Anti- HBc spricht gegen eine akute, durchgemachte oder chronisch persistierende Hepatitis
B.
Ein positives Anti- HBc wird bei akuter, chronischer und früher durchgemachter Hepatitis B gefunden. Eine
genauere Zuordnung ist erst nach Bestimmung weiterer Parameter (z.B. Anti- HBc- IgM, HBs- Ag, AntiHBs usw.) möglich. Bei geplanter Impfung sollte ergänzend das Anti- HBs überprüft werden.
290
HEPATITIS- Bc- IgM- AK *
[ANTI- HBC- IGM- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: CLIA
Indikation: Diagnose der akuten Hepatitis B, Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis B
Anti- HBc- IgM ist in den ersten beiden Monaten einer Hepatitis B- Infektion nachweisbar. Der Titergipfel
wird nach 2-3 Wochen erreicht. Die Bestimmung bietet sich an bei HBs- Ag- negativen HepatitisInfektionen (5 %) und chronischen HBs- Ag- positiven Infektionen.
HEPATITIS- Be- ANTIGEN *
[HBe- AG]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Verlaufsbeobachtung der akuten und chronischen Hepatitis B, Prüfung der Hepatitis BInfektiosität, Therapiekontrolle
Das Vorhandensein von HBe- Ag ist mit starker Virusreplikation und hoher Infektiosität verbunden. Eine
Persistenz des HBe- Ag über 12 Wochen hinaus ist ein Hinweis auf Chronifizierung der HBV- Infektion.
Das Verschwinden des HBe- Ag ist meistens mit einem Abfall der Transaminasen und dem Beginn der
Ausheilung verbunden. HBe- Ag- positive schwangere HBs- Ag- Trägerinnen infizieren ihr Neugeborenes
in etwa 90 %, während bei HBe- Ag- negativem bzw. Anti- HBe- positivem Befund eine
Infektionsübertragung nur in 10 % erfolgt. Neugeborene HBe- Antigen- positiver Mütter werden in der
Regel auch selbst zu persistierend- infektiösen Antigenträgern und müssen daher in den ersten 24
Lebensstunden eine Hepatitis B- Hyperimmunglobulinprophylaxe (1 ml) erhalten und aktiv geimpft
werden. Eine Nachimmunisierung sollte nach 3 und 6 Monaten erfolgen. Gleiches gilt auch für
Neugeborene HBs- Antigen- positiver Mütter mit positivem Anti- HBe- Nachweis. Nach Immunisierung in
den ersten 24 Lebensstunden besteht kein Grund, das Stillen und enge Mutter- Kind- Kontakte zu
untersagen.
Gelegentlich sind vorübergehend Anti- HBe und HBe- Ag positiv.
Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis B: Bei erwachsenen chronischen Hepatitis B- Patienten
tritt jährlich bei 10-15 % eine Serokonversion von HBe- Ag zu Anti- HBe auf. Deshalb sind jährliche HBeAg und Anti- HBe- Untersuchungen angezeigt. Auch 1-2 % HBs- Ag- positiver Patienten werden jährlich
HBs- Ag- negativ und sind dann als geheilt anzusehen.
HEPATITIS- Be- Ak *
[ANTI- HBe]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. auch Hepatitis- Be- Ag
Methode: EIA
negativ
Indikation: Verlaufsbeurteilung der akuten und chronischen Hepatitis B, Überprüfung der Infektiosität.
Die Infektiosität von HBs- Ag- positiven Seren, die auch Anti- HBe- positiv sind, ist in der Regel gering
oder fehlt völlig. Teilweise besteht aber trotz Anti- HBe- Positivität eine hohe Infektiosität (>106 HBVGenomäquivalente/ml), so dass die Abklärung der Infektiosität besser über die quantitative PCR erfolgt.
291
Im Rahmen einer akuten Hepatitis B oder auch einer Interferontherapie ist das Auftreten von Anti- HBe ein
prognostisch günstiges Zeichen. In sehr seltenen Fällen ist eine Mutante beschrieben, die die Translation
des HBe- Ag unterbricht, so dass trotz negativen HBe- Ag- und Anti- HBe- Nachweises eine chronische
Hepatitis B mit hoher Entzündungsaktivität vorliegt. Ein in diesen Fällen positives Anti- HBe bei
chronischer Infektion spricht für Neuentstehung oder Selektion. Gelegentlich sind vorübergehend AntiHBe und HBe- Ag positiv. HBs- Ag- Träger mit sehr niedrigen Konzentrationen des HBs- Ag können auch
mal HBe- Ag- und Anti- HBe- negativ sein.
HEPATITIS- Bs- ANTIGEN
[HBs- ANTIGEN]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: CLIA
Indikation: Diagnose der akuten und chronischen Hepatitis B, Untersuchung von Blutspendern,
Schwangerenvorsorge (36. SSW).
Ein negatives HBs- Ag schließt eine akute Hepatitis B weitgehend aus. Allerdings ist das HBs- Ag in etwa
5 % der akuten und in einem sehr geringen Anteil der chronischen Hepatitis- B- Infektionen nicht
nachweisbar. Die Diagnose ist dann nur durch ergänzende Untersuchungen, z.B. Anti- HBc- IgM, HBVDNS möglich. Falsch negative Teste sind fast immer durch Escape- Varianten bedingt. Bei chronischen
low level- Virusträgern wie auch in der Inkubationszeit einer Hepatitis B kann die HBsAg- Konzentration
unterhalb der Nachweisgrenze liegen
Ein positives HBs- Ag spricht für eine akute oder chronisch- persistierende Hepatitis B. Das HBs- Ag kann
schon Wochen vor Erkrankungsbeginn im Serum vorhanden sein. Persistiert das Antigen länger als 6
Monate nach Erkrankungsbeginn (etwa 10 % der Fälle), wird eine baldige Elimination zunehmend
unwahrscheinlich und ist mit einem chronischen HBs- Ag- Trägerstatus zu rechnen. In der akuten Phase
ist mit hohen Anti- HBc- IgM- Titern zu rechnen. Bei chronisch- persistierenden Erkrankungen kann der
Grad der Infektiosität über den HBe- Ag- Nachweis bzw. die Bestimmung der Viruslast mittels quantitativer
PCR abgeklärt werden. HBe- Ag- positive Seren sind immer hoch infektiös. HBe- Ag- positive schwangere
HBs- Ag- Trägerinnen infizieren ihr Neugeborenes in etwa 90 %, während bei HBe- Ag- negativem bzw.
Anti- HBe- positivem Befund eine Infektionsübertragung nur in 10 % erfolgt. Falsch positive Ergebnisse
treten in < 1 % auf und sind meistens durch Einsendung heparinisierten Blutes (z.B. Dialysepatienten)
oder durch ungenügende Ausgerinnung des Blutes vor Zentrifugation infolge Nachgerinnung bedingt.
HEPATITIS- Bs- Ak
[ANTI- HBs]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ: < 10 IE/L
Methode: CLIA
positiv: ≥ 10 IE/L
Indikation: Prüfung der Immunität gegen Hepatitis B, Abklärung des Infektionsstatus bei akuter und
durchgemachter Hepatitis B, Untersuchung der Hepatitis B- Gefährdung von Personengruppen
Nach Hepatitis B: 4-6 Monate nach Hepatitis- B- Erkrankung ist bei 80-90 % der Patienten Anti- HBs
nachweisbar und beweist eine abgelaufene Hepatitis B. In seltenen Fällen kann gleichzeitig HBs- Ag
gefunden werden. Dies kommt in der späten Infektionsphase vor oder bei einer Reinfektion mit
verschiedenen Subtypen. Abhängig von der verwandten Testmethode treten in 1-2 % falsch positive
Ergebnisse auf.
Nach Impfung: Ein Anti- HBs- Wert > 100 E/ml 4-8 Wochen nach der 3. Impfung spricht nach Meinung der
European Consensus Group on Hepatitis B Immunity und der Schweizerischen Kommission für
Impffragen wohl für lebenslange Immunität, nach Auffassung der STIKO für einen mindestens 10 jährigen
Impfschutz auch wenn das Anti- HBs im Laufe der Zeit unter die Nachweisgrenze sinkt. Ein Anti- HBs292
Wert zwischen 10-100 E/ml 4-8 Wochen nach der 3. Impfung findet sich bei sogenannten
Hyporespondern. Diese Personengruppe sollte weitere Impfungen erhalten, weil dadurch ein großer Teil
der Non- oder Hyporesponder in Responder umgewandelt werden kann. Außerdem empfiehlt sich die
Bestimmung von Anti- HBc und HBs- AG, um eine asymptomatische chronische Infektion auszuschließen
Post- expositionelle Prophylaxe (BAG, SKIF, SEVHEP, Schweiz):
Keine bzw. unvollständige Grundimmunisierung: Impfung und 1x HBIG
Responder: liegt die letzte Anti- HBs- Bestimmung länger als 5 Jahre zurück: 1 Auffrisch- Impfung, keine
weiteren Maßnahmen
Non (< 10 E/ml)- /Hyporesponder (Anti- HBs < 100 E/ml nach Grundimmunisierung): Auffrisch- Impfung
und 2 x HBIG im Abstand von 4 Wochen
Immunantwort nicht bekannt: Anti- HBs- Bestimmung: Anti- HBs > 10 E/ml: keine weiteren Maßnahmen.
Anti- HBs < 10 E/ml: sofortige Auffrischimpfung und 1x HBIG
HEPATITIS- B- Virus- PCR *
[qualitativ und quantitativ]
Material :
Referenz :
5 ml Vollblut. Für HBV- DNS separate Monovette
(möglichst geschlossenes System) einsenden.
Methode: PCR
Negativ
Indikation: Nachweis von HBV- Replikation, Prüfung des Serums auf Infektiosität bei HBs- Ag positiven
und HBe- Ag- negativen Patienten, Therapiemonitoring
Bei etwa einem Drittel der HBs- Ag- positiven aber HBe- Ag- negativen Seren, mit oder ohne Anti- HBe
lässt sich HBV- DNS durch Hybridisierung als Ausdruck der Infektiosität nachweisen. Die Nachweisgrenze
liegt etwa bei 1 pg DNS(etwa 106 HBV- Genomäquivalente). Ein negatives Ergebnis schließt also eine
geringe Infektionsgefährdung, die von HBs- Ag- positiven und HBV- DNS- negativen Personen ausgeht,
nicht aus. Noch empfindlicher und aufwendiger, aber auch störanfälliger ist die PCR.
Mittels der PCR (Polymerase- chain- reaction) lassen sich kleinste Mengen von viralen oder bakteriellen
Erregern nachweisen, da die DNS- oder RNS- Genregionen mit Hilfe des Enzyms Polymerase
vervielfältigt werden. Diese hohe Empfindlichkeit setzt eine sorgfältige Probennahme voraus, um keine
Verunreinigungen zu vervielfältigen. Mit der PCR lässt sich bei HBs- AG- Trägern oder Patienten mit nicht
eindeutigem serologischem Profil eine evtl. virale Replikation als Ausdruck der Infektiosität (Virämie)
nachweisen.
Eine Viruskonzentration > 100.000 Genomkopien/ml spricht für Infektiosität. Bei Genomkopien < 1000/ml
ist das Übertragungsrisiko sehr klein und schränkt die Patienten in ihren sozialen Kontakten und
beruflichen Tätigkeiten nicht ein. Auch bei Genomkopien zwischen 1000 und 100.000 /ml ist das
Übertragungsrisiko gering, kann aber bei bestimmten beruflichen Tätigkeiten zu Einschränkungen führen.
Darüber hinaus ist sie für die Indikationsstellung und Kontrolle einer antiviralen Therapie unverzichtbar.
Die Kontrolle einer erfolgreichen Therapie erfolgt durch den Nachweis einer verminderten Viruslast (nach
ca. 6 Monaten < 100 Genomkopien/ml), Normalisierung der Transaminasen und HBe- Serokonversion bei
HBe- Ag positiven Patienten.
Die PCR ist insbesondere auch zum Nachweis serologisch untypischer HBV- Infektionen geeignet.
HEPATITIS B- GENOTYPISIERUNG *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
3 ml Serum
293
HEPATITIS B- GENOTYPISIERUNG *
Für die Genotypisierung ist der vorherige
Nachweis von HBV-DNS mittels PCR
erforderlich.
Methode: Real- Time- PCR
Indikation: Nachweis von HBV- Varianten, Bestimmung des Genotyps des HBV, Nachweis oder
Ausschluss von Infektionsquellen oder – übertragungen.
Die bisher bekannten 8 Subtypen (A-H) zeigen eine deutliche regionale Prädominanz, wobei in
Deutschland die Genotypen A und D dominieren. Von zunehmender Bedeutung ist die Genotypisierung
deshalb, weil die einzelnen Genotypen unterschiedliche Ansprechraten auf die Therapie mit
Interferon/PEG-Interferon zeigen.
Hepatitis B- Marker und ihre Bewertung (modifiziert nach Caspari und Gerlich, Clin. Lab. 5+6,
2007)
HBs- AG
+
+
+
Anti- HBc Anti- HBc- Anti- HBs Hbe- Ag
IGM
+
+
+
+
+
+
Anti- HBe Bewertung
1
2
3
4
5
6
7
Bewertung 1
Kein serologischer Hinweis auf akute oder chronische Infektion in der Vergangenheit. Hepatitis B- Impfung
in Erwägung ziehen.
Anmerkungen:
Ein negativer Antikörper- Nachweis setzt voraus, dass der Patient die Fähigkeit zur
Antikörperbildung besitzt.
Der HBs- Ag- Nachweis kann in Abhängigkeit von der Inokulationsdosis bis zu einem halben Jahr
nach Infektionsereignis dauern. Daher sind evtl. Kontrollen erforderlich.
Ein negatives HBs- Ag schließt eine HBV- Infektiosität nicht restlos aus. Das Risiko ist dann aber
meistens sehr gering.
Bei früheren positiven Befunden muss eine Probenverwechslung zum jetzigen oder früheren Zeitpunkt
oder ein falsch positives Testresultat in Erwägung gezogen werden.
Bewertung 2
Bei negativem oder fehlendem HBs- Ag- Test:
Früher durchgemachte Hepatitis- B- Infektion. Es besteht permanente Immunität.
Anmerkungen:
Bei Patienten unter Immunglobulinbehandlung können die Antikörper aus dem Immunglobulin
stammen.
HBV- Infektionen, die praenatal, perinatal oder im Säuglingsalter erworben wurden, führen
meistens zu einer chronischen Infektion mit positivem HBs- Ag- Nachweis. Daher ist ein positiver
Anti- HBc- Nachweis bei Säuglingen mit großer Wahrscheinlichkeit auf passive Übertragung der
Antikörper von der Mutter, die früher eine Hepatitis B- Infektion durchgemacht hat, zurückzuführen.
Die sehr seltenen Escape- Varianten werden manchmal erst nach Immunisierung bereits infizierter
Personen oder nach Reaktivierung bei anti- HBs- positiven, immunsupprimierten Patienten
entdeckt. Ein Hinweis kann die gleichzeitige Anwesenheit von HBs- Ag und Anti- HBs sein. Auch
diskrepante HBs- Ag- Ergebnisse bei Testkits unterschiedlicher Hersteller sind verdächtig. Die
Bestätigung ist durch die PCR und Sequenzanalyse möglich.
294
Diese Befundkonstellation bei negativen Vorbefunden kann durch eine zwischenzeitlich durchgemachte
HBV-Infektion, Probenverwechslung oder Immunglobulingabe verursacht sein. Falls HBs- Ag ebenfalls
positiv ist, sollten eine sofortige HBV- DNS- Bestimmung und Kontrolluntersuchungen von Anti- HBc, AntiHBs und HBs- Ag erfolgen.
Bewertung 3
Akute oder chronische HBV- Infektion.
Differenzierung durch Klinik, Anamnese, Anti- HBc- IgM- Bestimmung und durch Kontroll-untersuchungen.
Wenn das HBs- Ag länger als 6 Monate persistiert, wird von einer chronischen Infektion ausgegangen.
Bewertung 4
Akute oder kürzlich durchgemachte HBV-Infektion. Niedrige Titer können allerdings auch bei einer
chronischen Infektion beobachtet werden.
Bewertung 5
Meist Zufallsbefund zu einem sehr frühen, klinisch noch unauffälligem Zeitpunkt einer HBV- Infektion.
Anmerkungen:
Verschleppungsfehler durch eine hochpositive HBs- Ag- Probe im Rahmen der Analytik müssen
ausgeschlossen werden. Evtl. ist die Einsendung einer neuen Serumprobe erforderlich.
Sorgfältige Anamneseerhebung bezüglich möglicher Exposition.
Kontrolluntersuchungen von Anti- HBc und Anti- HBs zu einem späteren Zeitpunkt;
Sehr selten kann Anti- HBc negativ bleiben.
Ein isoliertes HBs- Ag kann sich auch bis zu 7 Tagen nach einer Hepatitis- Impfung finden. Bei
Impfung in diesem Zeitraum Wildvirus-Infektion durch spätere Anti-HBc- Bestimmung
ausschließen.
Bewertung 6
a) Ein isoliertes positives Anti- HBc kann während eines kurzen Zeitraumes nach Verschwinden des HBsAg und vor dem Auftreten von Anti- HBs beobachtet werden. Der Nachweis des meist zu diesem
Zeitpunkt schon vorhandenen Anti- HBe bestätigt den Befund.
b) Sehr lange Zeit nach einer HBV-Infektion (10 Jahre oder länger) kann der Anti- HBs- Titer unter die
Nachweisgrenze fallen. Falls keine HBV- Infektion bekannt ist, muss auch an ein falsch positives AntiHBc- Ergebnis gedacht werden. Ein positives Anti- HBs- Ergebnis eine Woche nach einmaliger HBVVakzination spricht für Rest-Immunität, ein negatives Ergebnis nach dreimaliger Vakzination für ein AntiHBs- negativen Carrierstatus und es sollte eine HBV- DNS- Bestimmung angeschlossen werden. Ein
normales Anti- HBs- Verhalten nach
dreimaliger Vakzination spricht für ein falsch positives Anti- HBc.
c) Ein falsch positives Anti- HBc sollte mit einem Testkit eines anderen Herstellers überprüft werden.
Zusätzlich empfiehlt sich eine HBV- DNS- Bestimmung zum Ausschluss einer akuten oder chronischen
Infektion.
d) Das HBs- Ag kann negativ bleiben, wenn der Test keine HBs- Ag- Mutanten erfasst.
e) Das HBs- Ag kann negativ bleiben, wenn das HBs- Ag unterhalb der Nachweisgrenze des Tests liegt.
Eine Koinfektion mit Hepatitis C zeigt oft das Bild einer chronischen HBs- Ag- negativen Hepatitis.
Bewertung 7
a) Späte Phase einer akuten Infektion
b) Der Patient hat eine chronische oder seltener akute HBV- Infektion und bildet ein Anti- HBs, welches
das HBs- Ag nicht neutralisieren kann.
c) Wenn es trotz vorhandenen Anti- HBs zu einer HBV- Infektion kommt, entstehen oft Escape- Mutanten.
Selektion von Escape- Mutanten können auch nach passiver Immunisation oder bei Reaktivierung einer
HBV- Infektion unter Immunsuppression entstehen.
d) Unspezifischer Befund. Ein positiver HBs- Ag- Befund ist unwahrscheinlich, wenn das HBV- DNSErgebnis negativ ist.
295
HEPATITIS C- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Negativ
Methode: CLIA
s. auch Anhang: Hepatitisdiagnostik
Indikation: Diagnose der Hepatitis C
Ein großer Teil der Posttransfusionshepatitiden und 15 - 70 % der sporadischen Hepatitiden sind nach
Ausschluss einer Hepatitis A oder B bzw. anderer Virushepatitiden durch eine Non- A- Non- B- Hepatitis
bedingt. Ein großer Teil dieser Hepatitiden wird durch das Hepatitis C- Virus (ein RNA- Virus aus der
Flavi- Virus- Gruppe) bedingt.
Anti- HCV läst sich in der Regel 2-3 Monate nach Infektion mit Erkrankungsbeginn nachweisen. Bei
Immundefizienten tritt Anti- HCV verzögert auf oder kann auch ganz fehlen. Eine verzögerte
Immunantwort findet sich auch bei perinatal infizierten Neugeborenen. Bei diesen Patienten empfiehlt sich
die Abklärung über eine PCR auf HCV- RNS. Andererseits kommen immer wieder unspezifisch positive
Testergebnisse vor, so dass ein positives Ergebnis im Immunoblot auf seine Spezifität überprüft werden
muss. Der Anti- HCV- Nachweis lässt keine Aussage darüber zu, ob es sich um eine akute, abgelaufene
oder chronische Erkrankung handelt. Anti- HCV- IgM findet sich sowohl bei der akuten als auch bei etwa
80 % der chronischen HCV- Infektionen. Für eine chronische Infektion spricht es, wenn klinische oder
serologische Infektionsmarker länger als 1 Jahr nachweisbar bleiben. Nach den inzwischen vorliegenden
Ergebnissen umfangreicher Studien des Europäischen Pädiatrischen HCV- Netzwerkes und des
deutschen Hep- Net Teilprojektes „Vertikale Übertragung der Hepatitis C“ scheint es keinen Grund zu
geben, einer chronisch HCV- infizierten Mutter vom Stillen abzuraten.
Bei Kinderwunsch sollte eine quantitative PCR veranlasst werden. Bei einer Virusload von >105
Genomäquivalenten ist wegen der großen Gefahr einer kindlichen Infektion von einer Schwangerschaft
abzuraten.
HEPATITIS- C- BESTÄTIGUNGSTEST
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
2 ml EDTA- Blut
Methode: Blot; PCR*
Indikation: Überprüfung der Spezifität eines positiven Anti- HCV- Ergebnisses
Beim Hepatitis C- Bestätigungstest sind verschiedene rekombinante HCV- Antigene als einzelne Banden
auf Nitrozellulosestreifen fixiert. Während der Inkubation der Streifen mit der Serumprobe binden evtl.
vorhandene Antikörper gegen HCV an die entsprechenden Antigenbanden. Die Reaktivität der Proben
wird durch visuellen Vergleich der einzelnen Banden gegenüber einer hoch- bzw. niedrigtitrigen
Kontrollbande beurteilt. Nur ein Blot ohne Bande ist als negativ anzusehen. In Grenzfällen ist daher eine
Abklärung über die PCR auf HCV- RNS anzustreben. Bei der chronischen HCV- Infektion ist meist das
ganze Bandenmuster nachzuweisen. Nach Ausheilung verschwinden meist die virusspezifischen AK im
Laufe von einigen Jahren.
HEPATITIS- C- VIRUS- RNS und SUBTYPISIERUNG *
[HCV- RNS, PCR]
Material :
Referenz :
5 ml Serum
negativ
Entnahme bitte mit separater
(möglichst geschlossenes System).
Methode: PCR
296
Monovette
Indikation: Diagnose einer Hepatitis C vor Auftreten von Antikörpern, Nachweis einer akuten oder
chronischen und Ausschluss einer ausgeheilten Infektion, Therapiekontrolle der Hepatitis C nach
Interferontherapie
Die PCR bietet sich zum Nachweis einer Virämie (Infektiosität) bei Hepatitis- C- Ak- positiven Patienten
oder bei Verdacht auf akute Infektion bei noch Hepatitis- C- Ak- negativen Patienten an, da die AK oft erst
nach Monaten gebildet werden. Eine weitere Indikation ist nach Subtypisierung die Einleitung und
Überwachung einer antiviralen Therapie. Der Genotyp lässt Aussagen über den Erfolg einer Therapie zu.
Ungünstig sind das Vorliegen des Subtyps 1b (etwa 10 % dauerhafte Viruselimination), hohe Viruslast,
längere Krankheitsdauer sowie Koinfektion mit Hepatitis B oder/und HIV. Bei Genotyp 2 und 3a kommt es
bei der Hälfte der Patienten zur Viruselimination. Weitere günstige Therapiebedingungen sind: geringe
Viruslast, geringes Lebensalter, weibliches Geschlecht, frische Infektion und geringe Leberveränderungen.
Der Therapieerfolg wird über die Transaminasen und den Abfall der Viruslast kontrolliert. Bei Müttern mit >
107 HCV- Genomäquivalenten wird das Stillen nicht empfohlen.
HEPATITIS- DELTA- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Diagnose der akuten Hepatitis D und Verlaufsbeobachtung der chronischen Hepatitis D
Weltweit sind etwa 5 % aller HBs- Ag- Träger mit HDV infiziert. Die Übertragung erfolgt ganz überwiegend
parenteral durch infektiöses Blut. Sexuelle und perinatale Infektionswege sind wesentlich seltener. Dieses
replikationsdefekte Virus benötigt den Zellrezeptor des HBV für die Infektion der Zelle. Eine Immunität
gegen Hepatitis B nach natürlicher Infektion oder Impfung schützt vor HDV- Infektion. Die HDV- Infektion
heilt nach Ausheilung der HBV- Infektion ebenfalls ab. Sie ist daher meist von geringem klinischem
Interesse. Eine Diagnostik empfiehlt sich aber bei fulminanter Hepatitis, Patienten mit serologisch
atypischem Profil der chronischen Hepatitis B und evtl. Drogenabhängigen.
HEPATITIS- DELTA- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA
negativ
Indikation: Diagnose und Verlaufsbeobachtung der akuten und chronischen Hepatitis D
Die Delta- Hepatitis kommt nur bei HBs- Ag- Ausscheidern als Super- oder Koinfektion vor.
HEPATITIS- D- VIRUS- PCR *
Material
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
Methode: PCR
negativ
Indikation: Verdacht auf Superinfektion bei chronischer Hepatitis B
HEPATITIS E- AG *
Material :
Referenz :
Stuhl
5 ml Vollblut. Möglichst geschlossenes System.
Methode: PCR
negativ
Indikation: Diagnose einer Non A, Non B, Non C- Hepatitis
297
Der Test ist von Erkrankungsbeginn bis zu 3 Wochen danach positiv.
HEPATITIS E- AK [IgG, IgM] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Diagnose einer Non A, Non B, Non C- Hepatitis
Die Hepatitis E ist eine akute Hepatitis mit einer Inkubationszeit von 10-60 Tagen, die überwiegend nach
Reisen im asiatischen und ostafrikanischen Raum auftritt und in Europa nur selten beobachtet wird. Die
Letalität liegt bei 3 %, bei Schwangeren bei 10-20 %. Chronische Hepatitis E- Infektionen wurden bisher
nicht beobachtet. Die Durchseuchung liegt in den westlichen Industrienationen bei 1-3 %. Die Sicherung
einer frischen Infektion erfolgt über den Nachweis von Anti- HEV- IgM oder die PCR. Anti- HEV ist
allerdings nur in 80-90 % der Infektionen positiv. Das IgG wird häufig erst in der 2.- 4 Woche positiv und
ist nur für einige Jahre nachweisbar.
HEPATITIS G- AG *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
negativ
Methode: PCR
Indikation: Nach Ausschluss anderer Hepatitisformen. Klinische Bedeutung noch nicht sicher geklärt
HEPATITIS G- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Nach Ausschluss anderer Hepatitisformen. Klinische Bedeutung noch nicht sicher geklärt.
Das Hepatitis G- Virus gehört zur Gruppe der Flaviviren. Die Übertragung erfolgt überwiegend hämatogen,
aber auch sexuelle und Mutter- Kind- Übertragungen wurden beschrieben. Die Hepatitis G- Infektion
scheint in einem hohen Prozentsatz zu persistieren, es wurden aber auch noch Spontanheilungen nach
längerer Persistenz beobachtet. Co- Infektionen mit HBV und HCV kommen vor.
HEPATITIS (NICHT A- E)
Ausschluss folgender Ursachen (nach Thomas):
Endemische virale
Infektionen
298
Hepatitis A, B, C, D, E
Epstein- Barr- Virus
Cytomegalie- Virus
Herpes- simplex- Virus
Varicella- zoster- Virus
Coxsackie- Virus
Adenovirus 5
Hanta- Virus
Virale Infektionen nach
Reiseexposition
Gelbfieber
West- Nil- Fieber
Dengue- Fieber
Rift- Valley- Fieber
Krim- Kongo- Fieber
Seoul- Virus
Bakterielle Infektionen
Toxische Hepatitis
Andere
Stoffwechselstörungen
Leptospirose
Pilzinfektionen
Syphilis
Q- Fieber
Tularämie
Melioidose
Rückfallfieber
Fleckfieber
Alkohol
Protozoeninfektionen
Medikamente(z.B.
Zytostatika)
Narkose(Halothan,
Chloroform)
Pilzvergiftung
Gewerbliche Gifte
Umweltgifte
Primär biliäre Zirrhose
Parasiteninfektion
Autoimmunhepatitis
Lebermetastasen
Pankreaskopfkarzinom
Cholezystitis
Pankreatitis
Ischämische Hepatitis
akutes Budd- ChiariSyndrom
Speicherkrankheiten(M.
Wilson)
M. Meulengracht
Fettleber
Hämochromatose
Angeborene
Enzymdefekte(Galaktosämie,
Tyrosinose,
Fruktoseintoleranz)
Histoplasmose
Aspergillose
Malaria
Schistosomiasis
Leishmaniose
Leberechinococcus
HEPTABARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
HEPTACARBOXYPORPHYRIN *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt sammeln
s. Porphyrin- Auftrennung
299
HEREDITÄRE PANKREATITIS *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzanalyse
Stufendiagnostik.
1. PRSS1- Gen für kationisches Trypsinogen: 5
Exons und Promoter
2. SPINK1- Gen des Trypsin- Inhibitors: 4 Exons
und Promoter
Indikation: Chronische Pankreatitis vor dem 30. Lebensjahr. Erhöhte Amylase- und Lipasewerte bei
Kindern.
HEROIN
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
Methode: EIA
Bestätigungsmethode: GC/MS *
Indikation: Drogenscreening
Beim Screening mittels EIA wird die Opiatgruppe (u.a. Morphin) nachgewiesen. Bei positiven Befunden
sollte wegen möglicher Kreuzreaktionen und zur näheren Eingrenzung evtl. die GC/MS angeschlossen
werden. Heroin ist Diacetylmorphin, welches schnell zu Monoacetylmorphin und weiter zu Morphin
metabolisiert wird.
HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –ANTIKÖRPER *
[HSV- ANTIKÖRPER]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
1 ml Liquor
Methode: EIA
IgG- EIA:
< 9 VE/L
Graubereich:
9-11 VE/L
Positiv:
> 11 VE/L
IgM- EIA: negativ
Indikation: Verdacht auf Herpes simplex- Infektion, Herpes- Enzephalitis
Typ 1 und 2. IgG- und IgM- Bestimmung
Typ 1 Erstmanifestation meist als Stomatitis aphthosa, später meist als Herpes labialis oder Haut
betreffend. Typ 2 findet sich meist im Genitalbereich.
Signifikante Werte für IgM werden in der akuten Phase (1. bis 2. Woche) der Erst- Infektion nachweisbar
und fallen nach ca. 8-12 Wochen ab. Während dieser Zeit baut sich langsam der IgG- Antikörperspiegel
auf, der über Jahre oder lebenslang als Seronarbe persistiert. Zwischen der akuten Phase (IgM reaktiv,
IgG nicht reaktiv/niedrig reaktiv) und der Seronarbe (IgM nicht reaktiv / IgG reaktiv) dokumentiert sich der
Krankheitsverlauf. Reinfektionen äußern sich meist nur in einem IgG- Anstieg.
HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –DIREKTNACHWEIS *
Material :
Referenz :
Abstrichbesteck für PCR im Labor anfordern.
negativ
Virustransportmedium schnell und kühl in das
Labor schicken.
300
HERPES SIMPLEX- Typ 1,2 –DIREKTNACHWEIS *
2 ml Liquor
Bei Verdacht auf Enzephalitis Liquor und Serum
gleichzeitig einschicken.
Indikation: Direkter Virusnachweis : z.B. Nachweis einer Genitalinfektion am Ende einer Schwangerschaft.
Verdacht auf Herpes- Enzephalitis.
HERPES ZOSTER- VARICELLEN- AK *
[EIA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG- EIA:
Methode: EIA
< 50 U/L negativ
50-100 U/L Graubereich
> 100 U/L positiv
IgM- EIA: negativ
IgA- EIA: negativ
Immunschutz ab 150 U/L anzunehmen
Indikation: Verdacht auf Primärinfektion mit Varicella- Zoster (Windpocken) oder Reaktivierung einer
latenten VZV- Infektion (Gürtelrose) , Feststellung eines ausreichenden Immunschutzes, Enzephalitis
Inkubationszeit 2-3 Wochen. Infektiosität 3-4 Tage vor Ausbruch des Exanthems bis zum Ende des
Bläschenstadiums. IgG und IgM- Anstieg 5-7 Tage nach Exanthemausbruch. Bei Reaktivierung häufig nur
IgG- Anstieg. Immunantwort kann bei Reaktivierung und Immunsuppression verzögert sein.
Bei Neugeborenen und Immunsupprimierten sind letale Verläufe möglich. Bei Kontakt mit VZV in der
Schwangerschaft ist eine sofortige Überprüfung der Immunitätslage notwendig, da die Gabe von VarizellaZoster- Hyperimmunglobulin nur in den ersten 72 Stunden nach Kontakt sinnvoll ist. Eine Windpockeninfektion in der Frühschwangerschaft kann zu Missbildungen führen (Kongenitales Varizellen- Syndrom).
Unspezifische Reaktionen können nach früher durchgemachter Varizellen- Zoster- Infektion bei Herpessimplex- Primärinfektion auftreten. Bei H. zoster bleibt der IgM- Test häufig negativ, hier ist die
Bestimmung von IgA sensitiver. Ein Titer > 1280 ist beweisend. Eine akute Zoster- Infektion lässt sich
aber auch über einen IgG- Anstieg feststellen.
HERPES ZOSTER- VARICELLEN- IgG- AK- Avidität *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: Aviditätstest
Indikation: Ergänzungstest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes
HERPES ZOSTER- VARICELLEN- IgG- AK im Liquor *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
negativ
Ak- Index: s. Befund
1 ml Serum
Bei Verdacht auf Enzephalitis Liquor und Serum
gleichzeitig einsenden
Methode: EIA
Indikation: ZNS- Beteiligung
301
HERPES ZOSTER- VARIZELLA- VIRUS- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml Liquor
negativ
Abstrich im Spezialmedium
2-5 ml Fruchtwasser
Indikation: Verdacht auf Varizellen oder Herpes Zoster, Enzephalitis, Hauterkrankungen,
Schleimhauterkrankungen
Sinnvoll bei Patienten ohne ausreichende AK- Antwort: Neugeborene und Säuglinge, immunsupprimierte
Patienten und Patienten mit Immundefekt, da sich häufig nur ein verspäteter oder kein serologischer
Hinweis auf eine VZV- Infektion findet.
HERPES ZOSTER- VARICELLEN- spezifische Memoryzellen *
Material :
Referenz :
5 ml Heparinblut
s. Befund
Methode: FACS
vorherige tel. Anmeldung erbeten. Abnahme
Montag- Mittwoch
Indikation: Überprüfung des Immunstatus. Nachweis einer zellulären Immunität gegen VZV bei fehlender
AK- Bildung nach Impfung.
HEXACARBOXYPORPHYRIN *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt sammeln
s. Porphyrin- Auftrennung
HEXACHLORBENZOL *
(HCB)
Material :
Referenz :
Spezialgefäß im Labor anfordern (Untersuchung
im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
HEXACHLORCYCLOHEXAN (α-) *
[α- HCH]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
HEXACHLORCYCLOHEXAN (-β) *
[β - HCH]
Material :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
302
Referenz :
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
HEXACHLORCYCLOHEXAN (γ-), LINDAN [γ- HCH] *
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
HEXOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
HEXOKINASE *
[ERYTHROZYTENENZYM]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf kongenitale nicht sphaerozytäre hämolytische Anämie
HGH * s. somatotropes Hormon
[HUMAN GROWTH HORMON, GH, STH]
5-HIES *
s. 5- Hydroxyindolessigsäure
HIPPURSÄURE *
[METABOLIT DES TOLUOL]
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin.
Urin über 5 ml Eisessig sammeln.
s. Befund
Indikation: Arbeitsmedizinische Fragestellung
HISTAMIN *
Material :
Referenz :
5 ml Heparin- Blut
oder 5 ml Blut + 5 ml 1N- Perchlorsäure.
Luftabschluss.
s. Befund
303
HISTAMIN *
5 ml Urin aus 24-Std.- Menge, gesammelt über 5
- 10 ml Eisessig. Urinversand gefroren.
Einige Tage vor der Untersuchung Käse,
Sauerkraut und Rotwein meiden.
Indikation: Karzinoid, Mastozytom, generalisierte Mastozytose
↑ Karzinoid, Mastozytom, generalisierte Mastozytose, Polycythaemia vera, CML
HISTIDIN *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA-Plasma
Plasma:
Frühgeborene:
Neugeborene:
Säuglinge:
Kinder:
Erwachsene:
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
0.78 ± 0.31
0.76 - 1.77
0.37 - 2.12
0.37 - 1.64
0.50 - 1.66
mg/dl
mg/dl
mg/dl
mg/dl
mg/dl
mg/dl x 64.5 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene:
bis 3500
Säuglinge:
bis 3500
Kleinkinder:
bis 2800
Schulkinder:
bis 1800
Erwachsene:
80-2300
mg/d x 6.45 = µmol/d
Indikation: Histidinämie, Hartnup- Syndrom, generalisierte Aminoazidurie
HISTON- AK * [AK gegen HISTONE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Medikamenten- induzierter LE, SLE, ANA- positive, seropositive rheumatoide Arthritis, ANApositive progressive systemische Sklerodermie, juvenile chronische Arthritis, Felty- Syndrom
Patienten, die mit Procainamid, Hydralazin, Isoniazid, D- Penicillamin, α- Methyldopa und Chlorpromazin
behandelt werden, können bei Dauertherapie häufig ANA und z.T. auch Antikörper gegen Histone
entwickeln. Ein Teil der ANA- positiven Patienten entwickelt einen medikamenten- induzierten Lupus
erythematodes.
↑ Lupus erythematodes medikamenteninduziert
HIV- 1-RNS- PCR qualitativ und quantitativ *
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR
304
Indikation: Beurteilung der Virusreplikation bei HIV- Infektion, Verlaufskontrolle bei antiretroviraler
Therapie, Ausschluss einer HIV 1-Infektion bei Neugeborenen HIV- positiver Mütter.
Die Bestimmung der Virus load ist neben der CD4- Helferzellzahl als Marker für die Progredienz einer
AIDS- Erkrankung die zuverlässigste Erfolgskontrolle einer antiviralen Therapie. Als Maßeinheit gelten
RNA- Kopien pro ml. Bei weniger als 10000 Kopien/ml ist nach augenblicklicher Auffassung eine Therapie
nicht erforderlich. Von einem Ansprechen der Therapie wird bei Verringerung der Kopien um den Faktor 3,
besser um eine Logstufe ausgegangen. Schon nach etwa 2 Wochen ist ein Ansprechen bzw.
Nichtansprechen auf eine antivirale Therapie zu erkennen. Bei Nichtansprechen ist eine Beendigung der
Therapie bzw. ein Wechsel des Medikamentes oder eine Kombination mit einer anderen Substanz
notwendig. Langzeitüberlebende haben in der Regel < 10.000 Virusäquivalente /ml.
HIV- p24- ANTIGEN- NACHWEIS *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Abklärung eines reaktiven HIV- Suchtestes
HIV- 1, - 0, - 2-ANTIKÖRPER [AIDS- TEST]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Methode: CLIA, Blot
Indikation: Verdacht auf bzw. Ausschluss einer HIV- Infektion. Sichere Aussage des Tests frühestens 3
Monate nach evtl. Infektion möglich
Bei positivem EIA- Ergebnis erfolgt Bestätigung durch Western- Blot. Bei Neugeborenen und Kindern kann
bis zum 15.- 18. Lebensmonat eine HIV- Infektion nicht durch diesen Suchtest und die üblichen
Bestätigungsteste (Westernblot, IFT) nachgewiesen werden, da eine Unterscheidung zwischen
mütterlichen und vom Kind selbst gebildeten Antikörpern nicht möglich ist. Der Nachweis muss in diesen
Fällen über Viruskultur, PCR, p- 24 Antigen- Bestimmung oder Persistenz der HIV- AK über den 15.- 18.
Lebensmonat hinaus erfolgen.
HIV- 1-Resistenzbestimmung genotypische Analyse *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR, Sequenzierung
Indikation: Versagen der antiretroviralen HIV- 1-Therapie, Resistenzbestimmung vor antiretroviraler
Therapie.
Durch entsprechende Gensequenzierung erfolgt eine Analyse des Gens der Reversen Transkriptase und
der Protease auf Mutationen, die mit der Resistenz gegen die entsprechenden Inhibitoren assoziiert sind.
HLA- ANTIGENE *
[A- ,B- ,C- GRUPPE]
Material :
Referenz :
10 ml Citratblut + 5 ml EDTA- Blut
HLA- Klasse I- Antigene :
HLA- A- , HLA- B- und HLA- C- Antigene
HLA- Klasse II- Antigene:
HLA- DRB1, DQB1, DPB1
Die molekularbiologische Typisierung ist der
serologischen aufgrund der höheren Spezifität
vorzuziehen.
305
Indikation: Knochenmark- und Organtransplantation, Unklares Ergebnis der HLA B27- Bestimmung, ,
Abklärung der Krankheitsassoziation mit bestimmten HLA- Determinanten (Endokrine Störungen,
Infektionskrankheiten, rheumatoide, neurologische, ophthalmologische, systemische Erkrankungen,
Leber- Nierenerkrankungen, gastrointestinale Erkrankungen, Malignome, HautSchleimhauterkrankungen, Allergien)
HLAAntigen
relatives Krankheitsrisiko
B41
B8
DR3
11.2
9.0
13.9
B27
B27
B27
B27
B27
B27
DR4, Dw 4
DR4, Dw14
DR2
DR4
DR2+DR4
87.4
37.0
20.7
17.6
17.6
13.9
11.0-16.0
11.0-14.0
12.0
13.0
22.0
Subakute Thyreoiditis
DR3
DR4
Bw47
B51
B35
5.8
4.1
9.9
3.6
13.7
Neurologie:
Schizophrenie
Narkolepsie
Myasthenia gravis, juvenile Form
Erkrankung bei Frauen < 35 Jahre
A9, B27
DR15, DQ6
Bw59
B8
11.9
130-150
12.3
12.7
Augen-Erkrankungen:
Akute Uveitis anterior
Diabet. Retinopathie
B27
B8
10.4
4.0
B8
DR3
DR7
DR3+DR7
DR3
A1
B8
A1, B8, DR3
DR2
11.0
10.8
11.9
52.1
12.0
9.0
14.0
28.9
15.9
B13
B17
4.7
4.7
Erkrankung
Infektionen:
gesunde HBS- AG- Träger
chron.aktive Hepatitis unabh. v. HBS- Status
Rheumat.Formenkreis:
M. Bechterew
M. Reiter
Shigellen- Arthritis
Salmonellen- Arthritis
Yersinia- Arthritis
Gonokokken- Arthritis
Rheumatoide Arthritis
Lyme- Arthritis
kurzfristige Form
Endokrinologie:
Typ I- Diabetes
21-Hydroxylase- Defizienz
Magen- Darm- Nieren- Krankheiten:
Zoeliakie
idiopath. Membranöse GN
Gold- Nephropathie
Haut- Schleimhaut- Krankheiten:
Psoriasis vulgaris
306
Phemphigus vulgaris
B37
Cw6
B8
DR3
DR4, Dw10
6.4
13.3
8.7
15.4
14.4
Allergien:
chron. Exogen-allerg. Alveolitis
DR6
16.5
Dermatitis herpetiformis
HLA- B 27 *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- oder Citratblut
negativ
Methode: PCR/sequenz specific priming
Indikation: Verdacht auf Morbus Bechterew
HLA- B 27 tritt bei ca. 95 % der Patienten mit Spondylitis ankylosans, dagegen nur bei 3-14 % der
Normalbevölkerung auf. Auch beim M. Reiter (ca. 85 %), der Uveitis (74 %) und der Psoriasisarthritis mit
Wirbelsäulenbeteiligung (ca. 60 %) ist das HLA- B 27 signifikant häufiger als in Kontrollgruppen. Bei
Erwachsenen kann die Bestimmung des HLA- B 27 zur Abgrenzung der chronischen Polyarthritis (HLA- B
27-Assoziation ca. 9 %) von der Spondylitis ankylosans (Rheumafaktor- Nachweis meist negativ) wertvolle
Hinweise liefern.
↑ M. Bechterew, M. Reiter, Psoriasis- Arthritis, Uveitis
HLA- B 27- SUBTYPISIERUNG *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- oder Citratblut
negativ
Methode: PCR/sequenz specific priming
Indikation: Verdacht auf Morbus Bechterew
Die molekulargenetische Subtypisierung erlaubt festzustellen, dass drei HLA B27- Subtypen bei ca. 95 %
der Patienten mit einem M. Bechterew gefunden werden. Dies sind die Subtypen HLA B2702, HLA B2704
und HLA B2705. Bei HLA B27- Trägern mit den Subtypen HLA B2706, HLA B2707, HLA B2709 und HLA
B2711 entspricht das Erkrankungsrisiko dem von HLA B27- negativen Personen.
HLA- B*5701 Genuntersuchung vor Therapie mit Abacavir *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung
Indikation: Aufgrund schwerer genetisch bedingter Unverträglichkeitsreaktionen bei HLA- B*5701
positiven Merkmalsträgern ist vor Therapie mit Abacavir eine Untersuchung auf das Vorhandensein des
Genmarkers HLA-B*5701 zwingend vorgeschrieben.
307
HOLOTRANSCOBALAMIN [HOLO TC, AKTIVES VITAMIN B 12] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
s. auch Vitamin B 12
Methode: MEIA
Indikation: Verdacht auf Vitamin B 12- Mangel. Holo TC ist ein Marker für das metabolisch verfügbare,
aktive Vitamin B 12.
HOMOCITRULLIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (µmol/L):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Erwachsene
bis 10
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 10000
Säuglinge
bis 5000
Kleinkinder
bis 1000
Schulkinder
bis 100
Erwachsene bis
50
HOMOCYSTEIN
Material :
Referenz :
2 ml Nüchternserum oder -Plasma
Spezialgefäß erforderlich!
EDTA- Blut (Plasma): < 13,9 µmol/L
Serum:
< 15.3 μmol/L
Sofort zentrifugieren. (Homocystein wird aus
Erythrozyten freigesetzt). Überstand taggleich
einsenden!
Methode: CLIA
Indikation: Homocystinurie, Atherosklerose (koronare Herzkrankheit, Schlaganfall), Folat- oder Vitamin
B12, B6-, (B2)- Mangel, Hyperhomocysteinämie präkonzeptionell, da diese ein fördernder Faktor in der
Pathogenese des Neuralrohrdefektes sein soll.
Homocystein ist ein unabhängiger Risikofaktor für Atherosklerose. Ein um 10-15 % erhöhter Serumspiegel
steigert das Risiko für koronare Herzkrankheit und Schlaganfall um das 3-4fache. In letzter Zeit wurde
auch mehrfach ein Zusammenhang zwischen erhöhten Homocysteinwerten und Osteoporose und
osteoporotischen Knochenbrüchen - wohl aufgrund einer Beeinträchtigung der Kollagen- Quervernetzung
– beschrieben. Neben genetischen Defekten - Nachweis über die Methylentetrahydrofolatreduktase
(MTHFR)- 677T- und MTHFR- A1298C- Mutation - führen Malabsorption und Mangel an den Vitaminen
B6, B12 und Folsäure zur Erhöhung der Homocysteinwerte. Durch Gabe dieser Vitamine lässt sich der
Homocysteinwert innerhalb von 4 Wochen in den Normalbereich absenken.
Moderate Hyperhomocysteinämie: ca. 13-30 μmol/L (Vitamin B- Mangel, MTHFR- Mutation, renale
Dysfunktion
308
Intermediäre Hyperhomocysteinämie : > 30-100 μmol/L (heterozygote Mutationen von Enzymen, schwere
Vitaminmangelzustände, renale Dysfunktion)
Schwere Hyperhomocysteinämie : > 100 μmol/LL (homozygote Mutationen von Enzymen)
Vitamin B6,- B12- und Folsäure- Quellen
Vitamin B6
Vitamin B12
Folsäure
Getreide
Hülsenfrüchte
Obst
Gemüse
Fisch (Sardinen, Lachs)
Fleisch (Schwein, Huhn)
Muscheln
Leber
Muskelfleisch
Käse
Eier
Blattsalat
Hülsenfrüchte
Gemüse
Getreide
Leber
Obst (Orangen, Erdbeeren)
Erdnüsse
↑ Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Folsäuremangel, Vitamin B 12-Mangel, hohes Alter,
Postmenopause, Arteriosklerose, Schlaganfall, neurodegenerative Erkrankungen, chronische
Niereninsuffizienz, Aborte, Kaffee, Rauchen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Psoriasis, ALL, essentielle
Hypertonie, Gendefekte ( Cystathionin Beta- Synthase, Methylentetrahydrofolatreduktase, Cobalamin
Reduktase, Methionin- Synthase- Reduktase, Methionin- Synthase, Intrinsic Faktor- Cobalaminrezeptor,
Intrinsic Faktor, Transcobalamin II), Osteoporose, Neuralrohrdefekte, kognitive Dysfunktionen, vaskuläre
Demenz, Alzheimer- Demenz, Depressionen, Hypertonie, Tumore
HOMOCYSTIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (µmol/L):
Neugeborene: bis 10
Säuglinge:
bis 10
Kleinkinder:
bis 10
Schulkinder: bis 10
Erwachsene: < 12-15
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 30
Säuglinge:
bis 30
Kleinkinder:
bis 30
Schulkinder: bis 30
Erwachsene:
bis 30
Indikation: Verdacht auf Homocystinurie
↑ Homocystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel, Methylentetrahydrofolat- Reduktase- Mangel,
Methylentetrahydrofolat- Homocystein- methyltransferase- Mangel)
HOMOGENTISINSÄURE *
Material :
Referenz :
5 ml Urin. Ansäuern pH 2-3. Evtl. Zusatz von 20
s. Befund
309
HOMOGENTISINSÄURE *
mg Ascorbinsäure.
HOMOVANILLINSÄURE *
Material :
Referenz :
24-h- Urin über 10 ml 25 %- iger Salzsäure
sammeln; gut mischen; Gesamt- Volumen
angeben. 20 ml Urin einsenden.
Säuglinge
Kleinkinder
Schulkinder
6-10 Jahre
10-19 Jahre
Erwachsene
< 3.4 mg/d oder
< 32.6 mg/g Creatinin
< 4.8 mg/d oder
< 22.0 mg/g Creatinin
< 6.9 mg/d oder
< 15.1 mg/g Creatinin
< 8.7 mg/d oder
< 12,8 mg/g Creatinin
< 10 mg/d oder
< 7.6 mg/g Creatinin
mg/d x 5.49 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Neuroblastom und Phäochromozytom, arterielle Hypertonie
Nur 80 % der Neuroblastompatienten zeigen eine erhöhte Katecholaminausscheidung
↑ Phäochromozytom, Hypertonie arterielle, Neuroblastom, Ganglioneurom
HPV- DNA *
[HUMAN- PAPILLOM- VIRUS- DNA]
Material :
Referenz :
Zervikal- Urethral- Abstrich in 1 ml NaCl
negativ
Biopsat in NaCl
Indikation: Nachweis einer genitalen HPV- Infektion, prognostische Beurteilung einer zervikalen Dysplasie
durch Virustypisierung, Kontrolluntersuchung nach Konisation oder Lasertherapie, Peniskarzinom
Hochrisikogruppen für die Induktion maligner Tumoren sind die HPV- Typen
16,18,31,33,35,39,45,51,52,56,58,59,66 und 68.
Es steht ein Impfstoff zur Verfügung. Junge Mädchen sollten vor dem ersten Geschlechtsverkehr geimpft
werden.
HU- AK [AK gegen Hu]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: IFT, Blot
negativ < 1:10
Indikation: Hu- Antikörper sind Marker der paraneoplastischen Enzephalomyelitis, sensorischen
Neuronopathie und autonomen Dysfunktion. Bei 80 % der Patienten mit Anti- Hu- assoziierten Syndromen
ist der zugrunde liegende Tumor ein kleinzelliges Bronchialkarzinom(SCLC). Andere gelegentlich
gefundene Tumoren sind: Prostata- Ca, Mamma- Ca, Sarkome, das Neuroblastom und kleinzellige
Karzinome unbekannter Herkunft. Niedrige Anti- Hu- Titer werden auch bei ca. 16 % der Patienten mit
SCLC ohne paraneoplastische neurologische Erkrankung (NPD) gefunden. Wenn ein Anti- Hu ohne
neurologische Symptome nachgewiesen wird, ist die Wahrscheinlichkeit neurologische Symptome zu
310
entwickeln gering. Auch sprechen diese Patienten besser auf eine Chemotherapie an als Patienten mit
Anti- Hu
HUMANES HERPES- VIRUS 6-AK *
[HHV6- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Serum:
1 ml Liquor
IgG: < 1:16
Methode: IFT
IgM: < 1:16
Liquor: < 1:4
Bei Verdacht auf ZNS- Beteiligung Serum und
Liquor gleichzeitig einschicken.
Indikation: Exanthema subitum bei Kleinkindern, chronisches Müdigkeitssyndrom, Hepatitis, Otitis,
Meningoenzephalitis, mononukleoseähnliche Symptomatik
HUMANES HERPES- VIRUS 6-PCR *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
negativ
1ml EDTA-Blut
Biopsat nativ in NaCl
Methode: PCR
Indikation: Ergänzungstest bei Verdacht auf HHV- 6-Infektion, z. B. bei Immunsupprimierten
HUMANES HERPES- VIRUS 7-AK *
[HHV7- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG < 1:16
IgM < 1:16
Methode: IFT
Indikation: Exanthema subitum ähnliche Symptomatik im frühen Jugendalter
HUMANES HERPES- VIRUS 7-PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
Methode: PCR
Indikation: Ergänzungstest bei Verdacht auf HHV- 7-Infektion, z. B. bei Immunsupprimierten
HUMANES HERPES- VIRUS 8-IgG- AK *
[HHV8- IgG- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG < 1:100
311
HUMANES HERPES- VIRUS 8-IgG- AK *
[HHV8- IgG- AK]
Methode: IFT
Indikation: Kaposi- Sarkom, Angiosarkom, Castleman- Erkrankung, body cavity based Lymphoma,
multiples Myelom
HUMANES HERPES- VIRUS 8-PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
Biopsat nativ in NaCl
negativ
Methode: PCR
Indikation: Kaposi- Sarkom, Angiosarkom, Castleman- Erkrankung
γ- HYDROXYBUTTERSÄURE * [GHB, „liquid ecstasy“]
Material :
Referenz :
20 ml Urin
nur innerhalb von 24Std. nachweisbar!
Methode: GC/MS
negativ
Indikation: Verdacht auf Drogenmissbrauch.
Bei “liquid ecstasy“ handelt es sich um γ- Hydroxybuttersäure (GHB), eine Substanz, die eine ähnliche
Wirkung aufweist wie Amphetamine und Methamphetamine (Haupt-Inhaltsstoffe des Ecstasy) , aber nur
mittels GC/MS nachzuweisen ist.
Bei Missbrauch sind die Konzentrationen meist > 1000 ng/ml.
β- HYDROXYBUTYRAT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Ketonkörper
s. Aceton
s. Befund
mmol/L = mg/dl x 0,096
s. Anionenlücke
Indikation: Metabolische Azidosen mit erweiterter Anionenlücke, diabetische und alkoholische
Ketoazidose, Laktatazidose, Fasten, Kohlenhydrat- Restriktion, Urämie, Isopropanol- Vergiftung (Aceton
ist auch ein Metabolit von 2-Propanol), Intoxikation mit Methanol, Glykol
Anionenlücke (normal: 8-16 mmol/L)= [Na+] – ([Cl- ] + [HCO3-])
Jede Ketonurie im Neugeborenenalter ist ein Hinweis auf eine Stoffwechselerkrankung. Sie findet sich bei:
Organoazidopathien, Glukoneogenesedefekten, Laktazidosen, Fructosämie, Ahornsirupkrankheit sowie
teilweise bei Galaktosämie und Tyrosinämie I.
312
α- HYDROXYBUTYRAT- DEHYDROGENASE [LDH1] nicht akkreditierbares Verfahren
[ALPHA- HBDH]
Material :
Referenz : :
1 ml Serum
90 – 180 U/L
s. Laktat- Dehydrogenase
Hämolyse vermeiden. Plasma hochtourig
zentrifugieren, da sonst noch vorhandene
Thrombozyten zu falschen Werten führen.
HWZ 3-7 Tage
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf mehrere Tage zurückliegenden Herzinfarkt (lange HWZ von LDH1),
Verlaufsbeurteilung des Herzinfarktes, Verdacht auf Lungenembolie, Verdacht auf hämolytische Anämie,
Differenzierung des Ikterus.
LDH wird aus 4 Polypeptidketten der Untereinheiten H (Herz) und M (Muskel) zusammengesetzt. Es
werden fünf zytoplasmatisch vorkommende Isoenzyme unterschieden. LDH1 (H4) und LDH2 (H3M)
überwiegend in Herzmuskel, Erythrozyten und Niere, LDH3 (H2M2) in Milz, Lunge, Lymphknoten,
Thrombozyten und endokrinen Drüsen, LDH4 (H3M) und LDH5 (M4) in Leber und Skelettmuskel.
↑ Herzinfarkt, Hepatitis, Muskeldystrophie, Folsäure- Mangel, Vitamin B12- Mangel, Hypothermie
HYDROCHLOROTHIAZID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:Regelmäßige Elektrolyt- und Lipidkontrolle (bei Hyperlipidämie)
10- HYDROXY-CARBAZEPIN s. Oxcarbazepin, Metabolit
HYDROXYCHLOROQUIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Lichtgeschützt einsenden (mit Alufolie
umwickeln)
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
313
5-HYDROXYINDOLESSIGSÄURE *
[5-HIES ]
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin, gesammelt über Eisessig,
< 9.1 mg/d
lichtgeschützt
mg/d x 5.23 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Karzinoid
CAVE: 3 Tage vor der Sammelperiode serotoninhaltige Nahrungsmittel absetzen: Bananen, Tomaten,
Johannisbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Stachelbeeren, Melonen, Nüsse, Kiwis, Avocados, Ananas und
Auberginen. Kaffee und Tee sind in geringen Mengen erlaubt. Bei einzelnen Patienten mit idiopathischer
Steatorrhoe wurde eine abnorm hohe 5-HIES- Ausscheidung beobachtet. 5-HIES- Ausscheidungen > 25
mg/d sind für ein Karzinoid- Syndrom bei Einhaltung der Standardbedingungen fast beweisend.
Metastasierende Karzinoide zeigen oft Werte >350 mg/d. Die 5-HIES- Ausscheidung kann intermittierend
erfolgen, so dass wiederholte Bestimmungen notwendig sein können. Bei fortbestehendem Verdacht und
wiederholten grenzwertigen Ergebnissen empfiehlt sich die Serotonin- und/oder 5-Hydroxytryptophanbestimmung im Serum. Es stehen inzwischen aber auch sehr empfindliche radiologische Methoden zur
Verfügung.
↑ Karzinoid, Magen- Darm- Karzinom, Bronchial- Karzinom, Sprue, Rauchen, Schlafentzug
↓ Mastozytose, PKU, Depression, Hartnup- Syndrom, Darm- Resektion
17- HYDROXY- KORTIKOSTEROIDE *
[17- OHCS]
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin (gesammelt über Eisessig).
bis 2 Jahre:
0.5-4.0 mg/d
2-6 Jahre:
3.0-6.0 mg/d
6-10 Jahre:
4.0-8.0 mg/d
10-14 Jahre: 4.0-10.0 mg/d
Frauen: 5.0-14.0 mg/d
Männer: 6.0-19.0 mg/d
Bitte Sammelvolumen angeben.
Methode: Photometrie
mg/d x 2.76 = µmol/d
Indikation: Die Bestimmung der 17- OHCS hat allenfalls eine Bedeutung als Suchtest oder Test zur
Ergänzung im Rahmen der endokrinologischen Funktionsdiagnostik. Es werden alle Hormone und
Metaboliten mit einer Dihydroxyaceton- Seitenkette erfasst. Als sensitivere und spezifischere
Untersuchung einer NNR- Überfunktion bietet sich die Bestimmung des Kortisols im Serum oder des
freien Kortisols im 24-h- Urin an
↑ M. Cushing, Stress, Akromegalie, Schwangerschaft, Thyreotoxikose, Hydrocortison- Behandlung
↓ M. Addison, AGS, Hypothyreose, Hypophyseninsuffizienz
21-HYDROXYLASE- MUTATION *
Material :
Referenz :
2-5 ml EDTA- Blut , Fruchtwasser
s. Befund
Methode: Nachweis von Gendeletionen und
Genkonversion (Southern- Blot), Sequenzanalyse
des CYP 21B- Genes
314
Indikation: Verdacht auf congenitale adrenale Hyperplasie, AGS, Virilisierung, Hirsutismus,
Pseudopubertas praecox,
Das Gen für die 21- Hydroxylase liegt auf dem Chromosom 6. Mutationen kommen häufiger vor und
werden durch Genkonversion oder –Deletionen verursacht. Die molekularbiologische Analyse umfasst alle
beschriebenen Mutationen.
HYDROXYLYSIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (µmol/L):
Neugeborene: bis 200
Säuglinge:
bis 200
Kleinkinder:
bis 100
Schulkinder: bis 100
10 ml Urin (mit 0,1ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Erwachsene:
bis 50
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 200
Säuglinge:
bis 200
Kleinkinder:
bis 100
Schulkinder: bis 100
Erwachsene:
bis 90
Indikation:
HYDROXYPREGNENOLON *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Kinder bis 1 Jahr: < 800 ng/dl
bis 15 Jahre: 30-760 ng/dl
Erwachsene: 20-235 ng/dl
Indikation: Diagnose eines 3ß- Hydroxysteroid- Dehydrogenase- Mangels bei kongenitaler adrenaler
Hyperplasie und Hirsutismus.
Durch den 3ß- HSD- Mangel ist die Synthese von Kortisol und Aldosteron blockiert. Stattdessen werden
vermehrt NNR- Androgene gebildet. Patienten mit voll ausgebildetem 3ß- HSD- Mangel sterben in der
Regel früh. Bei milden Verlaufsformen können klinische Bilder wie beim polyzystischen Ovar- Syndrom
entstehen. Für die Diagnostik hat sich die Bildung des 17- Hydroxypregnenolon/17- HydroxyprogesteronQuotienten nach ACTH- Stimulation bewährt.
Testdurchführung: Am Abend vor dem Test 1 mg Dexamethason oral bei Patienten bis 50 kg KG(1,5 mg
bei 50-70 kg KG und 2 mg > 70 kg KG) . Am nächsten Morgen Blutentnahme für die Basalwerte von 17Hydroxypregnenolon und 17- Hydroxyprogesteron. Anschließend 0,25 mg ACTH i.v. injizieren und nach
60 Minuten erneute Blutentnahme für 17- Hydroxypregnenolon und 17- Hydroxyprogesteron.
Bewertung:
Bei Gesunden ist der Quotient vor und nach ACTH- Gabe nahezu unverändert, während der Quotient
beim 3ß- HSD- Mangel > 1.9 ist.
315
HYDROXYPROGESTERON (17-α- OHP) *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Angaben in ng/dl
Nabelschnurblut: 900-5000
Frühgeborenes: < 60
Neugeborenes: < 77
Kinder: < 65
Speichel (s. Speichelproben)
Blutentnahme möglichst am frühen Vormittag
(zirkadiane Rhythmik) und während der
Follikelphase (für Beurteilung der adrenalen 17OHP- Produktion).
Jungen
Mädchen
---------------------Tanner Stad. 1
3- 90
3- 82
Stad. 2
5-115
11- 98
Stad. 3
10-138
11-155
Stad. 4
29-180
18-230
Stad. 5
24-175
20-265
Erwachsene:
Männer: 20-300
Frauen:
Follikelphase 30-100
Lutealphase 40-420
Schwangerschaft 200-1200
Postmenopause: <70
Speichel :
Frauen: 15-75 pg/ml
Follikelphase: 15-70 pg/ml
Lutealphase: 40-75 pg/ml
Männer: 20-80 pg/ml
ng/dl x 0.03 = nmol/L
Indikation: Diagnose des AGS (21-Hydroxylasemangel)
17- OHP wird sowohl in der NNR als auch in den Ovarien (ganz überwiegend in der Lutealphase)
synthetisiert. 17- OHP fällt vermehrt an, wenn die Synthese von Kortisol und Aldosteron durch
Enzymdefekte (21- und 11- Hydroxylase) eingeschränkt ist. Beim kongenitalen AGS liegt in 95 % aller
Fälle ein 21- Hydroxylasemangel vor. Dieser Enzymdefekt führt zu einer Anhäufung von 17Hydroxyprogesteron. Statt des 17- Hydroxyprogesterons kann auch dessen Metabolit, das Pregnantriol im
Urin bestimmt werden. Die Vermehrung von 17- Hydroxyprogesteron führt zu einer verstärkten Bildung
von Androgenen. Bei 6-12 % aller hirsuten Frauen soll ein „late onset“ 21- Hydroxylasemangel vorliegen.
Die basalen 17-Hydroxyprogesteron- Spiegel sind dabei normal. Es findet sich jedoch ein übermäßiger
Anstieg nach Stimulation mit ACTH. Zur Beurteilung der Lutealfunktion ist das Progesteron besser
geeignet als das 17- OHP.
↑ AGS, 21-Hydroxylasemangel, einige Ovarial- und NN- Neoplasmen, polyzystische Ovarien,
↓ Männlicher Pseudohermaphroditismus, M. Addison
HYDROXYPROGESTERON *
Material :
316
Referenz :
HYDROXYPROGESTERON *
Speichel (s. Speichelproben), bitte Spezialgefäß
anfordern
Speichel: s. Befund
Methode: EIA
HYDROXYPROLIN *
Material :
Referenz :
1ml EDTA-Plasma (nicht gefroren)
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Plasma:
s. Befund
mg/dl x 76.3 = µmol/L
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Urin (µmol/g Creatinin):
s. Pyridinolin
s. Befund
s. NTx
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation: Angeborene Hydroxyprolin- Stoffwechselstörungen.
Zur Beurteilung des Kollagenstoffwechsels ist die Bestimmung von Desoxypyridinolin bzw. Ntx
vorzuziehen.
Für eine sinnvolle Testdurchführung zur Beurteilung des Kollagenstoffwechsels sind verschiedene
Voraussetzungen zu schaffen:
1. Erhöhte Werte können nahrungsbedingt sein und müssen ggf. überprüft werden. Eine kollagenfreie
bzw. - arme Diät muss 24 Stunden vor Beginn des Harnsammelns einsetzen. Dies bedeutet, dass der
Patient in dieser Zeit weder Fisch, Gelatine oder Speisen, die Gelatine enthalten (Gelatine- Kapseln,
Joghurt, Eiscreme, Pudding, manche Süßigkeiten), noch Wurst, Fleisch und Fleischbrühe essen darf.
2. Der 24-Stunden- Urin muss exakt gesammelt werden.
3. Schilddrüsenhormone, Parathormon, Östriol, Östradiol, Kortikosteroide und Zytostatika verändern den
Kollagenstoffwechsel.
↑ M. Paget, Osteomalacie, Osteoporose, Knochenfraktur, Knochentumor, Knochentuberkulose, Myelose,
Hyperthyreose, Phäochromozytom, Neurinom, Hyperparathyreoidismus, Akromegalie, Marfan- Syndrom,
M. Bechterew, Psoriasis, Osteogenesis imperfecta, Knochenmetastase, Hydroxyprolinämie,
Imminoglycinurie Typ I und II, Hyperprolinämie Typ I und II, Glycinurie, Hyperthyreoidismus, M. Hodgkin
↓ Calzium- Infusion, Kalzitonin- Therapie, Hypoparathyreoidismus
1-HYDROXYPYREN
[Metabolit des Pyrens]
Material :
Referenz :
10 ml Urin
< 1,0 µg/L
Bei Rauchern deutlich höhere Werte möglich!
Nichtraucher < 0,5 µg/g Creatinin
Raucher: < 1,0 µg/ g Creatinin
317
Indikation: Belastung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAKs), arbeitsmedizinische
Fragestellung
5-HYDROXYTRYPTAMIN * s. Serotonin
HYDROXYZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
HYPER- IgD- Syndrom * [Mevalonatkinase- Defizienz]
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: : Mutationsanalyse im MVK- Gen
bei Verdacht auf Hyper IgD- Syndrom
Methode: PCR und Sequenzierung aller
kodierenden Exons 2-11 des MVK- Gens
Indikation: Verdacht auf Hyper- IgD- Syndrom oder Mevalonazidurie. Rezidivierende Fieberschübe in
der frühen Kindheit mit Lymphknotenschwellungen, Exanthem und häufig Arthritiden, erhöhte IgDSpiegel, anfallsartige Bauchschmerzen und Fieber, erhöhte Mevalonsäureausschüttung im Urin. Der
Mevalonazidurie liegen gravierende Mutationen des MVK- Gens zugrunde. Es finden sich erhöhte
Mevalonspiegel im Urin. Sie geht mit Entwicklungsverzögerung, Ataxien, Myopathien, Katarakten und
Hypotonien einher. DD: Autoimmunerkrankungen, familiäres Mittelmeerfieber, Rheumatisches Fieber,
abdominelle Erkrankungen
HYPOGLYKÄMIE- SYNDROME
Funktionsteste:
Indikation: Unklare Hypoglykämie- Syndrome, DD tumorbedingte und funktionelle Hypoglykämien,
Hungerversuch
Messparameter: Glukose, Insulin, C- Peptid, evtl. Proinsulin, ß- Hydroxybutyrat und Sulfonylharnstoff
Testdurchführung:
Der Patient erhält bis zu 72 h keine Nahrung. Medikamente –soweit möglich - absetzen. Kalorienfreie
Getränke sind erlaubt. In den Wachstunden soll sich der Patient bewegen. Blutentnahmen für Glukose, CPeptid und evtl. Proinsulin alle 6 Std. bis der Glukosewert < 60 mg/dl ist. Dann Entnahme alle 1-2
Stunden. Hungerversuch beenden, wenn der Glukosewert <45 mg/dl ist und Hypoglykämiezeichen
auftreten. Am Ende des Hungerns Glukose, Insulin, C- Peptid, evtl. Proinsulin, ß- Hydroxybutyrat und
Sulfonylharnstoff abnehmen; 1 mg Glukagon injizieren und den Blutzucker nach 10, 20 und 30 Minuten
kontrollieren.
318
Bei Kindern ist die Fastendauer altersabhängig. Bei Kindern < 1 Jahr sollte sie maximal 12 Std. und bei
älteren Kindern nicht länger als 24 Std. betragen.
Bewertung (nach Service)1:
Diagnose
Normal
Insulinom
HG factitia
Insulin
Sulfonylh.
IGF bedingte HG
Nicht
Insulinbedingte HG
Nahrungsaufnahme
während des
Testes
Keine HG
verursachende
Erkrankung
Hypoglyk.- Glukose Insulin CProß- Hydro- Glukose- SulfonylSymptome mg/dl
mU/L Peptid insulin xybutyrat Änderung Harnstoff
nmol/L pmol/L mmol/L
mg/dl
im
Serum
> 45
<6
< 0.2
<5
> 2.7
< 25
+
< 46
>5.9
>
>4.9
< 2,8
> 24,9
0.19
+
+
< 46
< 46
>5.9
>5.9
<5
> 4.9
< 2,8
< 2,8
> 24,9
> 24,9
+
>5.9
<6
< 0.2
>
0.19
< 0.2
< 0.2
+
+
< 46
< 46
<5
<5
< 2,8
> 2.7
> 24,9
< 25
-
-
> 45
<6
< 0.2
<5
< 2,8
> 24,9
-
+
> 45
<6
< 0.2
<5
> 2.7
< 25
-
HG= Hypoglykämie, IGF = Insulin growth factor, 1 Messungen zum Zeitpunkt des Abbruches des
Fastenversuches
C- Peptid- Suppressions- Test
Messparameter: Blutzucker und C- Peptid
Testdurchführung: Morgens beim nüchternen Patienten (Blutzucker muss > 60 mg/dl sein) nach Legen
einer Braunüle langsame Infusion einer isotonen Kochsalzlösung. 3 Nüchternblutproben 30,20 und 0
Minuten vor Testbeginn für die Bestimmung von C- Peptid (5 ml Vollblut) und Blutzucker. Infusion von 0,12
E Insulin/kg Körpergewicht i.v. über 60 Minuten. Weitere Blutentnahmen für C- Peptid und Blutzucker alle
10 Minuten nach Start der Infusion bis 120 Minuten.
Bewertung: Die insulininduzierte Hypoglykämie führt in der Regel nur beim funktionellen
Hyperinsulinismus, nicht jedoch beim autonom sezernierenden Insulinom zu einer C- Peptid- Suppression
um mehr als 50 % des Ausgangswertes.
Tolbutamid- Test
Messparameter: Glukose, Insulin und C- Peptid
Testdurchführung: Glukosewert muss vor Testbeginn > 60 mg/dl sein. Dem Patienten innerhalb von 3
Minuten 1 g Tolbutamid als 5 % ige wässerige Lösung injizieren (Kinder 25 mg/kg KG, aber nicht mehr als
1 g). Vor Testbeginn sowie 5, 10, 20, 30, 40, 60, 90, 120, 150 und 180 Minuten danach Blutentnahme für
Glukose, Insulin und C- Peptid.
Bewertung: Für ein Insulinom spricht, wenn der mittlere Glukosewert aus den 120, 150 und 180 MinutenWerten bei Adipösen < 56 mg/dl und bei Schlanken < 61 mg/dl ist. Insulin und C- Peptid- Werte steigen
gegenüber Gesunden deutlich verzögert an und fallen verzögert ab.
319
Glukagon- Test
Messparameter: Glukose, Insulin und C- Peptid, evtl. ß- Hydroxybutyrat
Testdurchführung: Über 3 Tage kohlenhydratreiche Ernährung, dann nach 8 stündiger Nahrungskarenz 1
mg Glukagon in 10 ml physiologischer NaCl langsam i.v. injizieren.
Blutentnahme für die o.g. Parameter vor sowie 1, 5, 10, 15 und 30 Minuten nach Testbeginn.
Bewertung: Gegenregulatorisch ist eine Ausschüttung von Insulin und C- Peptid zu erwarten, die beim
Insulinom- Patienten höher ausfällt. Ein Insulingipfelwert > 130 mU/L oder nach nächtlichem Fasten >100
mU/L spricht mit einer Test- Sensitivität von 50-80 % für ein Insulinom. Der maximale C- Peptid- Anstieg
beträgt > 2.5 µg/L. Der Proinsulin- Anteil ist > 20 % vom Insulinwert.
Interaktion durch Hydrochlorothiazid
Neugeborenenhypoglykämie (Glukose < 40 mg/dl)
Ursachen: Hyperinsulinismus bei Gestationsdiabetes oder Diabetes mellitus Typ I der Mutter,
Kohlenhydratstoffwechseldefekte (z.B. Fruktoseintoleranz, Fruktose 1,6- Biphosphatase- Mangel,
Glykogensynthetase- Defekt, Glykogenspeicherkrankheit Typ I, Galaktosämie), ß- Oxidationsdefekte der
Fettsäuren, Aminosäurenstoffwechsel- Defekte (z.B. Ahornsirupkrankheit, Propionazidurie,
Methylmalonazidurie, Tyrosinose, ß- Hydroxy- ß- Methylglutarazidurie und Hyperammonämie- Syndrome),
multiple endokrine Defekte oder Hypopituitarismus
HYPOPHYSENHORMONE
Referenz :
s. ACTH
s. ADH
s. LH, FSH
s. Prolaktin
s. Somatomedin C
s. Somatotropes Hormon
s. TSH
320
I
IA-2-AUTOANTIKÖRPER (INSELZELLEN-Antigen 2-AK) *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Negativ
Methode: RIA
s. Insulin- AK
s. Inselzellen- AK
Indikation: Evaluation des Risikos für Diabetes mellitus Typ I, Verwandte 1. Grades von Typ I
Das Inselzell- spezifische Antigen (IA2) stellt neben der Glutamat- Decarboxylase (GAD) das
Hauptantigen beim Typ I Diabetes mellitus dar. Bei Kindern sind IA2 beim frisch manifestierten Diabetes
mellitus Typ I in 50-70 % nachweisbar, beim Erwachsenen in < 50 %. Ihr Auftreten spricht für eine rasche
Progression zum manifesten Diabetes. Bei Verwandten 1. Grades kommt es nach ihrem Auftreten nach
etwa 1,5 Jahren zur Diabetesmanifestation
IBUPROFEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle.
IGF-1
s. Somatomedin C
IFOSPHAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
IMIPRAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 45 – 150 µg/L
toxisch ab: > 1000 µg/L
321
IMIPRAMIN *
Metabolit: Desipramin
Methode: HPLC
Metabolit: 150 – 300 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
IMMUNELEKTROPHORESE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Bei Verdacht auf Bence- Jones- Proteinurie 50 ml
Urin
Quantitative Bestimmung von IgA, IgM und IgG ist nicht eingeschlossen.
Die diagnostische Domäne der Immunelektrophorese sind die Defektproteinämien
IMMUNFIXATIONS- ELEKTROPHORESE
Material :
Referenz :
1 ml Serum, 50 ml Urin
s. Befund
Indikation: Verd. auf monoklonale Gammopathie, multiples Myelom, B- Zell- Lymphom, Amyloidose,
Kryoglobulinämie, M. Waldenström, Schwerkettenkrankheit, Leichtkettenkrankheit.
Es empfiehlt sich die gleichzeitige Immunglobulinbestimmung und evtl. der quantitative Nachweis von
freien Leichtketten im Serum und Urin.
Bei Verdacht auf Gammopathie wird statt der Immunelektrophorese die empfindlichere ImmunfixationsElektrophorese eingesetzt.
Diagnostische Kriterien monoklonaler Gammopathien:
Multiples Myelom
MGUS
Monoklonales Protein Monoklonales Protein im
im Serum oder Urin Serum oder Urin niedrig
nachweisbar
nachweisbar
IgG< 3g/dl; IgA<2 g/dl
Leichtketten im Urin < 1
g/d
Monoklonale
Monoklonale PlasmazelPlasmazel- len im KM ≥ len im KM < 10 %
10 %
Ca > 2,6 mmol/L
Unauffälliges Ca, KreatiCreatinin > 2 mg/dl
nin und Hb
Hb < 10 g/dl
Keine lytischen KnochenLytische
läsionen
Knochenläsionen
322
Smouldering Myelom
Monoklonales Protein im
Serum oder Urin nachweisbar
Monoklonale Plasmazellen im KM oder der
Gewebsbiopsie
Leichte Anämie oder
Creatininerhöhung
möglich
Solitäres Plasmozytom
des Knochens
Bioptischer Nachweis
eines monoklonalen
Plasmozytoms
IgG< 3.5 g/dl; IgA<2 g/dl
Leichtketten im Urin < 1
g/d
Monoklonale Plasmazellen im KM < 10 %
Unauffälliges Ca, Creatinin und Hb
IMMUNGLOBULINE [SERUM]
Material :
Referenz :
3 ml Serum
Alter
Neugeb.
1 Mon.
2 Mon.
3 Mon.
4 Mon.
5 Mon.
6 Mon.
7 Mon.
8 Mon.
9 Mon.
10 Mon.
11 Mon.
12 Mon.
2J
4J
6J
8J
10 J
12 J
14 J
16 J
18 J
Erwachs.
IgG
6.6-17.5
3.9-10.5
2.5-6.8
2.0-5.5
2.0-5.4
2.2-6.0
2.6-6.9
2.9-7.7
3.2-8.4
3.3-8.8
3.5-9.1
3.5-9.3
3.6-9.5
4.7-12.3
5.4-13.4
5.9-14.3
6.3-15.0
6.7-15.3
7.0-15.5
7.1-15.6
7.2-15.6
7.3-15.5
7.0-16.0
IgA
0.00-0.6
IgM
männlich weiblich
0.00-0.21 0.00-0.21
0.1-0.3
0.17-0.66 0.17-0.66
0.00-0.6
0.26-1.00 0.26-1.00
0.11-0.8
0.33-1.3
0.33-1.3
0.14-0.9
0.21-1.5
0.30-1.9
0.38-2.2
0.46-2.5
0.52-2.7
0.58-2.9
0.63-3.0
0.67-3.1
0.70-3.2
0.70-5.0
0.37-1.4
0.41-1.6
0.43-1.6
0.45-1.7
0.47-1.8
0.48-1.8
0.49-1.8
0.50-1.8
0.50-1.9
0.51-1.9
0.40-2.3
0.40-1.5
0.47-1.8
0.52-1.9
0.56-2.1
0.60-2.2
0.62-2.3
0.65-2.4
0.66-2.5
0.68-2.6
0.68-2.6
0.4-2.8
Alle Werte in g/L
Indikation: angeborenes Immunmangelsyndrom, Immunglobulinverlustsyndrome, Neoplasien des
lymphatischen Systems, monoklonale Gammopathien, chronische Infektionen
IMMUNGLOBULINE: IgA
Material :
Referenz :
1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma
Erwachsene: 0,7 – 4,0 g/L
↑ Infektion perinatale, Atemwegs- Erkrankung, Leberzirrhose, toxischer Leberschaden, M. Crohn, M.
Whipple, Myelom, Wiskott- Aldrich- Syndrom
↓ Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Nephrose, Ataxia teleangiectatica,
Agammaglobulinämie hereditäre, IgA- Mangel selektiver, Dyspepsie chronisch- rezidivierende
IMMUNGLOBULINE: IgA, SEKRETORISCH *
Material :
Referenz :
2 ml Speichel
8.7-47.0 mg/dl
Indikation: gehäufte Schleimhautinfektionen
Das sekretorische IgA wird unabhängig vom Serum- IgA synthetisiert. Ein Mangel an Serum- IgA bedeutet
daher nicht zwangsläufig, dass auch sekretorisches IgA fehlt. Das sekretorische IgA ist das vorwiegende
Immunglobulin der Körpersekrete wie Tränen, Speichel, Nasenschleim, Tracheobronchialschleim,
gastrointestinaler Sekrete, Kolostrum und der Muttermilch. Beim IgA- Mangel werden gehäuft
Infektanfälligkeit, Neoplasien, Atopien und Autoimmunerkrankungen beobachtet. Patienten mit IgAMangel und fehlendem sekretorischen IgA dürfen keine IgA- Substitution (CAVE: Bluttransfusion) erhalten,
da es zu anaphylaktischen Reaktionen kommen kann.
↓ Infektanfälligkeit
323
IMMUNGLOBULINE: IgD *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
bis 100 KU/L
Indikation: Verdacht auf IgD- Gammopathie (Häufigkeit: etwa 0.3 % der monoklonalen Gammopathien)
IMMUNGLOBULINE: IgE
[IgE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Für RAST- Test werden weitere 2 ml benötigt (s.
auch RAST- Test). Bei Neugeborenen 1 ml
Nabelschnurblut
Neugeborene: < 2 U/ml
Säuglinge: < 40 U/ml
Kinder:
< 2 Jahre: < 100 U/ml
< 3 Jahre: < 150 U/ml
< 5 Jahre: < 190 U/ml
< 6 Jahre: < 150 U/ml
< 16 Jahre: < 120 U/ml
Erwachsene (≥ 16 Jahre): < 100.0 U/ml
Indikation: Allergien vom Soforttyp, Parasitosen, IgE- Myelom, bronchopulmonale Aspergillose,
Immundefekterkrankungen
Faustregel - Verdacht einer Atopie:
Kleinkinder > 20 kU/L, Kinder von 4-10 Jahren > 50 kU/L, Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren > 100
kU/L. Neugeborene mit einem Gesamt- IgE im Nabelschnurblut von über 1,0 kU/L entwickeln zu 80 % vor
dem sechsten Lebensjahr Symptome einer Atopie (Neurodermitis, Asthma bronchiale, Rhinokonjunktivitis
allergica, Urtikaria oder gastrointestinale Allergien).
Atopische Erkrankung wahrscheinlich:
Erwachsene und Kinder ab 10 Jahren > 200 kU/L.
Bei Atopikern werden in klinisch allergiefreien Zeiten, sofern ein Wurmbefall ausgeschlossen wurde,
häufig im Referenzbereich liegende Werte gefunden. Die Erhöhung des spezifischen IgE (s. RAST) lässt
sich dagegen auch in klinisch stummen Zeiten und bei normalen Gesamt- IgE- Spiegeln nachweisen.
Ein sehr starker IgE- Anstieg auf Spiegel von über 2000 kU/I ist typisch für das Hyper- IgE- Syndrom.
Dieses ist gekennzeichnet durch rezidivierende Pyodermien (meist Staphylococcus aureus) auf der
Grundlage eines chronischen Ekzems, mykotische Infektionen (z. B. schwere destruktive
Nagelveränderungen bei Infektionen mit Candida albicans) sowie Infektionen des Respirationstrakts. Das
Ekzem steht einer impetiginisierten Neurodermitis nahe, unterscheidet sich von dieser jedoch durch einen
meist auf das Gesicht und den behaarten Kopf beschränkten Befall. Labordiagnostisch findet man außer
dem erhöhten Gesamt- IgE oft eine Eosinophilie des Blutes.
↑ Allergie, Wurmerkrankung, Bilharziose, Echinokokkose, Hakenwurm, Aspergillose, Urtikaria, IgEMyelom, Pollinosis, Immundefekterkrankungen
↓ Ataxia teleangiectatica, Neoplasie
IMMUNGLOBULINE: IgG
Material :
1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma
324
Referenz :
Erwachsene: 7 – 16 g/L
↑ Infektion, Hepatopathie, Myelom, Autoimmunerkrankung, Down- Syndrom, Hepatitis chronischaggressive
↓ Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Agammaglobulinämie hereditäre, Frühgeburt
IMMUNGLOBULINE: IgG SUBKLASSEN *
Material :
2 ml Serum
Referenzbereiche IgG- Subklassen (mg/dl)
Alter
IgG1
IgG2
IgG3
IgG4
0-1 Jahr
182 - 584
23 - 156
8 - 68
< 4 - 48
1- 2 Jahre
277 - 683
34 - 171
16 - 79
< 4 - 71
2- 3 Jahre
375 - 841
53 - 178
21 - 101
< 4 - 58
3- 5 Jahre
369 - 1097
79 - 211
8 - 102
4 - 169
5- 7 Jahre
382 - 1118
69 - 292
11 - 70
< 4 - 92
7-10 Jahre
496 - 1113
75 - 395
13 - 73
15 - 115
10-13 Jahre
477 - 1055
102 - 414
13 - 92
13 - 248
13-16 Jahre
391 - 950
147 - 464
21 - 101
12 - 252
Erwachsene
515 - 920
150 - 492
16 - 65
8 - 151
Indikation: Verdacht auf humorale Immundefekte bei rezidivierenden bakteriellen Infektionen
Ein IgG- Subklassenmangel tritt u.a. gehäuft bei Patienten mit anderen Immundefekten wie IgA- Mangel,
Louis- Barr- Syndrom und Infektionen der oberen Luftwege auf. Während im Erwachsenenalter
überwiegend IgG3- Mangelzustände auftreten, zeigten Kinder mit rezidivierenden Atemwegsinfekten in 1.5
% einen isolierten IgG2- Mangel, 14.9 % ein nicht nachweisbares IgG4 und 4.9 % einen kombinierten
IgG2 + IgG4- Mangel. Patienten mit IgA- und IgG2- Mangel neigen zur Sepsis mit bekapselten Bakterien.
↓ Nephrotisches Syndrom, Minimal Changes Nephritis, Atemwegsinfektionen, Autoimmunerkrankung,
Nahrungsmittelallergie, Asthma, SLE, Infektionen, Diabetes mellitus, M. Bechterew, Friedreichsche
Ataxie, Ataxia teleangiectatica, Autoimmunzytopenie
IMMUNGLOBULINE: IgM
Material :
Referenz :
1 ml Serum, EDTA- o. Heparinplasma
Kinder: 0,2 – 2,0 g/L
Erwachsene: 0,4 – 2,3 g/L
↑ Malaria, Bartonellose, Rickettsiose, Trypanosomiasis, Endokarditis, Infektion perinatale, Leberzirrhose,
M. Waldenström, Hepatitis, M. Boeck, Mononukleose infektiöse, Autoimmunerkrankung,
Antikörpermangel- Syndrom, Neoplasie lymphatische, Sepsis
↓ Agammaglobulinämie hereditäre, Antikörpermangel- Syndrom
IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
Erwachsene:
IgG < 40 mg/L
325
IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR *
IgA < 6 mg/L
IgM < 1 mg/L
IMMUNGLOBULINE IM LIQUOR: IgG *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
5 ml Liquor
s. Reiberschema (unten)
Indikation: Verdacht auf Schrankenstörung oder erhöhte intrathekale Immunglobulinsynthese
Die Abgrenzung der aus dem Serum stammenden Ig- Fraktion (Schrankenstörung) von der lokal
synthetisierten lässt sich über eine graphische Auswertung mittels eines CSF/SerumQuotientendiagrammes durchführen (hier am Beispiel von IgG)
Reiber- Schema für IgG
I
Normalbefund
II
Intrathekale IgG- Synthese bei intakter Blut/Liquor- Schranke
III
leichte Störung der Blut/Liquor- Schranke
IV
Intrathekale IgG- Synthese bei leichter Blut/Liquor- Schrankenfunktionsstörung
V
Störung der Blut/Liquor- Schranke (stark)
↑ Multiple Sklerose, Enzephalitis, Neurolues, SSPE, Meningitis,
erythematodes disseminatus
Liquorzirkulationsstörung, Lupus
IMMUNGLOBULINE: IgG i. URIN *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
bis 10 mg/g Creatinin
326
IMMUNKOMPLEXE, ZIRKULIERENDE *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
Zirk. IgA Immunkomplexe: < 25 mg/L
Zirk. IgG Immunkomplexe: < 110 mg/L
Zirk. IgM Immunkomplexe: Männer: < 84 mg/L
Frauen: < 114 mg/L
Zirk C1q: Männer: < 88 mg/L
Frauen < 40 Jahre: < 88 mg/L
Frauen > 40 Jahre: < 123 mg/L
Zirk C3c: < 29 mg/L
C1q- Bindungstest:
Negativ: < 45 mg/L
Graubereich: 45-54 mg/L
Positiv: > 54 mg/L
Indikation: Immunkomplexe entstehen zunächst als physiologische Antwort auf akute oder chronische
Reize. Während sie bei Infektionen nur passager und bei Neoplasien wohl nur als Begleitphänomen
auftreten, kommt ihnen bei chronisch- entzündlichen Erkrankungen (rheumatischer Formenkreis,
Kollagenosen, AIDS, Immunkomplex- Glomerulonephritis u. a. Immunopathien) wohl eine eigenständige
pathogenetische Bedeutung zu. Da geringe Konzentrationen auch bei Gesunden gefunden werden
können, ist eine einmalige Bestimmung, insbesondere bei nur leichter Erhöhung, ohne wesentliche
Aussagekraft. Persistierende Immunkomplexe deuten auf eine chronische Grunderkrankung hin, wobei
über Verlaufs- und Therapiekontrollen der Erfolg einer Therapie überwacht werden kann, da
Krankheitsaktivität und Immunkomplex- Werte gut korrelieren.
↑
Arthritis rheumatoide, Lupus erythematodes disseminatus, Sjögren- Syndrom, M. Bechterew, M.
Reiter, Felty’s Syndrom, Panarteriitis nodosa, Infektion virale, Infektion bakterielle, Parasitose,
Glomerulonephritis, Neoplasie, M. Crohn, Colitis ulcerosa, Mukoviszidose, Hepatopathie
chronische, Behcet- Syndrom, chronische Infektionen, Neoplasien
IMPFSCHUTZ/ IMMUNSTATUS
[KONTROLLE DES IMPFERFOLGES]
Kontrollen zum Immunstatus bzw. Impferfolg sind u.a. nach folgenden Erkrankungen bzw. Impfungen
möglich:
Tetanus, Diphtherie, CMV, EBV, Röteln, FSME, Mumps, Masern, Hepatitis A und B, HSV,
Pneumokokken, Tuberkulose (Hauttest), Haemophilus influenzae b, Toxoplasmose, Poliomyelitis,
Varizella- Zoster, Parvovirus B 19 und Pertussis.
INDINAVIR *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
327
INDOMETHACIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Blutbild-, Leber- und Nierenfunktionskontrolle.
Indomethacin kann die Serumspiegel von Digoxin, Lithium und Methotrexat erhöhen. Probenecid erhöht
den Indomethacinspiegel.
INFEKTIONEN und INDUZIERENDE ERREGER
Polyradikulitis/Paresen induzierende Erreger
Meningitis induzierende Erreger
Influenza
Coxsackie
Echo
Röteln
Masern
Borrelien
Mumps
Mycoplasma pneumoniae
Brucellen
Polio
Mumps
Coxsackie
Hum. Herpes V 6
Zytomegalie
FSME
Pneumokokken
ECHO
Varizellen- Zoster
Röteln
LCM
Tuberkulose
Zytomegalie
Varicellen- Zoster
Epstein- Barr- Virus
FSME
Campylobacter
Coxiella burnetii
HSV
HIV
T. pallidum
Borrelien
Mykoplasmen
Herpes simplex
EBV
Meningokokken
Hämophilus influenz.
Listerien
Streptokokken
Adeno
HIV
Enzephalomyelitis induzierende Erreger
Postinfektiöse Enzephalitis induz. Erreger
HSV
Enteroviren
Mumps
Varizella- Zoster
HIV
Leptospiren
T. pallidum
Hum. Herpes V 6
Masern
Mycoplasma pneum.
Röteln
Toxoplasma gondii
FSME
Masern
Röteln
Borrelien
Mycoplasma pneum.
Listerien
Toxoplasma gondii
Varizella- Zoster
Borrelien
HIV
Mit Hepatitis einhergehende Infektionskrankheiten Endokarditis/Myokarditis/Myositis ind. Erreger:
Hepatitis A, B, C ,D,E
Mononukleose
Zytomegalie
Mumps
Adenovirus Typ 5
Hanta
West- Nilfieber
Rift- Valley- Fieber
Coxiella burnetii
T. pallidum
328
Herpes simplex
Kongenitale Röteln
Coxsackie A, B
Leptospiren
Varizella- Zoster
Gelbfieber
Dengue- Fieber
Brucellose
Listeriose
Coxsackie
Mykoplasmen
Echo
Influenza
Parainfluenza
Borrelien
Epstein- Barr- Virus
Zytomegalie
Enteroviren
RSV
Parvovirus B 19
Trichinen
Coxiella burnetii
Leptospiren
Streptokokken
Staphylokokken
Enterokokken
Legionellen
Adeno
Mumps
Chlamydien
C. diphtheriae
Tuberkulose
Gastroenteritis induzierende Erreger
Lymphknotenschwellungen induzierende Erreger
Rota- Viren
Adeno
Enteroviren
Hepatitis
Zytomegalie
Noro/Norwalk
Picorna
Calici- Viren
Clostridium perfr.
Astroviren
Dyspepsie- Coli
EHEC, ETEC,
EPEC, EIEC
Röteln
Zytomegalie
Adeno
Epstein- Barr- Virus
Mumps
Parainfluenza
Enteroviren
Brucellen
Bartonellen
HSV Typ 2
Gonokokken
HTLV
Yersinien
Shigellen
Salmonellen
Campylobacter
Brucellen
Vibrio cholerae
Clostridium diff.
St. aureus
Amöben
Kryptosporidien
Lamblien
Bacillus cereus
Toxoplasmose
Chlamydien
Hum. Herpes V 6
Mykopl. hom.
Streptokokken
Masern
HIV
Mykobakterien
Yersinien
T. pallidum
Ureaplasma
HHV 7
Exantheme induzierende Erreger
Exantheme induzierende Erreger
Feinfleckig makulopapulös:
Masern
Röteln
Enteroviren
Streptokokken
Zytomegalie
Staphylokokken
Adeno
HHV7
Hämorrhagisch:
Varizella- Zoster
Enterovirus Typ 71
Vesiculär:
Pocken
Varizellen- Zoster
Sepsiserreger
EBV
HHV6
Mykoplasmen
Rickettsien
Parvovirus B 19
T. pallidum
Herpes simplex
Coxsackie A
Masern
Rickettsien
lokalisiert:
Borrelien
HSV
Varizella- Zoster
Hepatitis B
Coxsackie A (Hand– Fuß- Mund- Krankheit)
Quaddeln: generalisierte Urtikaria
Petechien: Sepsis, Endokarditis, Rickettsiose,
Tularämie, Purpura Schönlein Henoch
Keratitis/Konjunktivitis/Retinitis induz. Erreger
Embryo- , Fetopathien, Neugeboreneninfektionen
Masern
Röteln
Adeno
Herpes simplex
Varizellen- Zoster
Toxocara canis
Pneumokokken
Staphylokokken
Zytomegalie
Röteln
LCM
Herpes simples
Varizellen- Zoster
Coxsackie
Hepatitis B
ECHO
Pneumocystis carinii
Parvovirus B 19
Chlamydien
Toxoplasmose
Zytomegalie
Enteroviren
Pocken- Impf- Virus
H. influenzae
Streptokokken
Gonokokken
Toxoplasmose
Lues
RSV
Chlamydien
Gonokokken
Listerien
Borreliose
B- Streptokokken
Mumps
HIV
Bronchitis/ Pneumonie/Krupp induz. Erreger
Arthritiden induzierende Erreger
Chlamydien
Rhinoviren
Influenza
Parainfluenza
Adenoviren
ECHO
Epstein- Barr- Virus
RSV
Zytomegalie
Masern
Varizella- Zoster
Röteln
Mumps
Hepatitis
Enteroviren
Adeno
Influenza
Chlamydien
Parvovirus B 19
Ureaplasma urealyticum
Pneumokokken
Bordetella pertussis
Legionella
Mykoplasma pneum.
H. influenzae
Herpes simplex
Staphylokokken
Coxiella burnetii
Coxsackie
Varizella- Zoster
Campylobacter
Streptokokken
Gonokokken
Salmonellen
Yersinien
Shigellen
Mykoplasmen
Borrelien
EBV
Brucellen
329
C. diphtheriae
Moraxella catarrhalis
Aspergillus
Tuberkulose
Streptokokken
Pneumocystis carinii
Candida
Infektionen d. Genitaltraktes induzierende Erreger Fieber unklarer Genese induzierende Erreger
H. simplex
Adeno
Papilloma- Viren
Mykoplasma hom.
Gonokokken
Coliforme Bakterien
HIV 1,2
Anaerobier
CMV
H. ducreyi
Chlamydien
T. pallidum
Trichomonaden
Gardnerella vaginalis
Candida albicans
St. aureus
Streptokokken
Ureaplasma ureal.
Mollusc.contag.Viren
Coxsackie
Echoviren
Zytomegalie
EBV
RSV
Salmonellen
Mykoplasmen
Toxoplasmen
Yersinien
Chlamydien
Adeno
HHV6
Amoeben
Brucellen
Candida
(Para)-Influenza
Plasmodien
Streptokokken
Pharyngitis/Angina induzierende Erreger
Parotitis induzierende Erreger
RSV
Influenza
Chlamydia pneumoniae
HSV Typ 1
EBV
CMV
Moraxella catarrhalis
Haemophilus influenzae
Mumps
Coxsackie
Mycoplasma pneumoniae
Parainfluenza
Adenoviren
Parainfluenza
Mycoplasma pneumo.
Enteroviren
Candida albicans
T. pallidum
Streptokokken
Gonokokken
Adeno
EBV
CMV
Slow virus Diseases
Nierenversagen induzierende Erreger
Masern- Virus
Röteln
HIV
Polyoma- Virus
Prionenerkrankungen (BSE CJD, Kuru)
Hanta- Viren
Leptospiren
EHEC
Malaria
Virusinfektion und Schwangerschaft
Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge
Virus
1. Trimenon
2. Trimenon
3. Trimenon
Konnatal
Neonatal
Röteln
+++
+
Cytomegalie
+
+
++
+++
++
Herpes simplex
(+)
(+)
(+)
+++
++
Konnatal
Neonatal
Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge
Virus
330
1. Trimenon
2. Trimenon
3. Trimenon
Transmissionszeitraum mit Schädigungsfolge
Virus
1. Trimenon
2. Trimenon
3. Trimenon
Konnatal
Neonatal
Varizellen, nicht H. zoster
(+)
(+)
(+)
+++
+
Hepatitis B
-
-
+
++
Hepatitis C
-
-
(+)
(+)
HIV
-
-
+
++
Coxsackie/Echo
-
-
-
-
+++
Konnatal = perinatal – 14 Tage, neonatal = perinatal + 14 Tage
Erreger bei neonatalen Symptomen und Erkrankungen
Symptome
Erreger
Angeborene anatomische Defekte
Röteln, CMV, Toxoplasma gondii, Varicella- Zoster,
HSV, T. pallidum, LCMV
Extremitätenmißbildungen(mit Augen- und ZNSAuffälligkeiten) Hautskarifikation
Varicella- Zoster
Enteritis
Rotaviren, Adenoviren, Noroviren, Cl. difficile
Mikrocephalie, intrakranielle Verkalkungen
Toxoplasma gondii, CMV, Röteln, HSV, HIV, LCMV
Sepsis
Coxsackie B, CMV, HSV, Streptokokken, T.
pallidum, Enteroviren
Meningitis, Enzephalitis
Streptokokken Gruppe B, Listerien, E. coli, HSV,
Toxoplasma gondii, Enteroviren, CMV
Myokarditis
Coxsackie B, Enteroviren, Parvovirus B 19, Röteln
Dystrophie, Hepatosplenomegalie, Exanthem,
petechiale Blutungen
Röteln, CMV, T. pallidum, Toxoplasma gondii
Hepatitis, Hepatosplenomegalie
CMV, HSV, Toxoplasma gondii, Streptokokken
Gruppe B, E. coli, Listerien, T. pallidum, Röteln,
Enteroviren, HIV
Pneumonie, Bronchiolitis
Chlamydia trachomatis, CMV, Mycoplasma hominis,
Parainfluenza, RSV, Ureaplasma urealyticum,
Adenoviren, Enteroviren, T. pallidum
Konjunktivitis
Chlamydia trachomatis, Streptokokken, Gonokokken,
Adenoviren, Haemophilus influenzae
INFEKTIONSSCHUTZGESETZ
s. www. gesetze-im-internet.de
www. rki.de
331
INFLUENZA- A/ B- AK und AVIÄRE Influenza *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Influenza A- IgG- AK:
tiefer Nasen- Rachenabstrich (aviäre Influenza,
Spezialbesteck anfordern)
s. Respiratorische Viren Direktnachweis
Methode: EIA
negativ:
< 10 U/ml
grenzwertig: 10-15 U/ml
positiv:
> 15 U/ml
Influenza A- IgA- AK:
negativ:
< 6 U/ml
grenzwertig: 6-9 U/ml
positiv:
> 9 U/ml
Influenza B- IgG- AK:
negativ:
< 6 U/ml
grenzwertig: 6-9 U/ml
positiv:
> 9 U/ml
Influenza B- IgA- AK:
negativ:
< 4 U/ml
grenzwertig: 4-7 U/ml
positiv:
> 7 U/ml
Indikation: Verdacht auf Infektion mit Influenza A oder B- Virus (Fieber, Myalgie, Arthralgie, Otitis media,
Husten, Myositis, Pneumonie, Bronchiolitis, Myokarditis), aviäre Influenza (Fieber, akuter
Krankheitsbeginn, Husten, Dyspnoe, epidemiologische Exposition)
Die Influenzaviren bilden die Gruppe der Orthomyxoviren. Wegen der großen genetischen Variabilität führt
eine Infektion nicht zu lebenslanger Immunität. IgG- Antikörper persistieren für Jahre. Zur Beurteilung sind
2 Blutentnahmen im Abstand von 1 - 2 Wochen zur Titerverlaufsbeurteilung sinnvoll. Erstabnahme 7 Tage
nach Krankheitsbeginn. Hinweis auf frische oder bestehende Infektion: positiver IgA- AK- Nachweis oder
4facher IgG- Anstieg zwischen Erst- und Zweitabnahme. Nach Influenzavirus- Infektion häufig bakterielle
Sekundärinfektionen durch Staph. aureus, H. influenzae, ß- hämolysierende Streptokokken.
Inkubationszeit: 2 - 6 Tage.
Bei positivem Influenza A – Nachweis und Verdacht auf aviäre Influenza ist eine erneute Probennahme
zur Virusisolierung und molekularen Typisierung erforderlich.
INFLUENZA A- , B- Virus- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
332
Indikation: Verdacht auf Influenza- Infektion
INR
Material :
Referenz :
3 ml Citrat- Blut
therapeutischer Bereich (indikationsabhängig) bei
stabiler oraler Antikoagulation:
1,5 – 4,5
s. Quickwert
s. Hepato- Quick
Da die Quickwert- Angaben in Prozent von dem jeweils verwendeten Thromboplastin abhängig sind und
damit von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen, wurde weltweit der INR- Wert eingeführt, der über
einen Korrekturalgorithmus (ISI- Wert) die laborspezifischen Unterschiede weitgehend ausgleicht.
Die KoaguChek- Werte in % entsprechen den Hepato- Quick- Werten in %.
INSEKTENGIFTE *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. RAST
Neben toxischen Reaktionen unterschiedlicher Schweregrade stehen die allergischen Reaktionen bis hin
zum anaphylaktischen Schock im Vordergrund. Von klinischer Bedeutung sind vor allem die
Hymenopteren mit einigen Gattungen wie z.B. Biene, Wespe und Hornisse. Die immunogenen
Eigenschaften der Insektengifte führen überwiegend über die Bildung von spezifischen IgE- AK zu
allergischen Reaktionen des Typs I. Es kann aber offensichtlich auch zu Typ III- Reaktionen kommen. Das
wichtigste Allergen scheint die Phospholipase A2 zu sein. Außerdem wurden AK gegen Hyaluronidase,
saure Phosphatase, Melittin und Allergen C nachgewiesen
INSEKTIZIDE * s. OrganochlorverbindungenFehler! Textmarke nicht definiert.
INSELZELLEN- AK * [ICA, AK gegen Inselzellen ]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1 : 10
Methode: IFT
< 2.5 JDF- Units
Indikation: Evaluation des Risikos für Diabetes mellitus Typ I, Verwandte 1. Grades von Typ I Diabetikern,
diabetische Stoffwechsellage in der Schwangerschaft, Verdacht auf das Vorliegen eines latent
insulinpflichtigen Diabetes im Erwachsenenalter.
Der Vorteil der ICA- Bestimmung besteht darin, dass im ICA- Test gleichzeitig AK gegen mehrere
Antigene (GAD, IA- 2 und andere) erfasst werden. Inselzell- Antikörper treten passager in einem hohen
Prozentsatz insulinpflichtiger Diabetiker auf. 10 Jahre nach Manifestation weisen nur noch weniger als 10
% ICA auf. Bei zunächst nicht insulinpflichtig erscheinenden Patienten, die ICA aufweisen, besteht nur
noch eine geringe Rest- Sekretion der B- Zellen und droht das rasche Versagen einer Therapie mit oralen
Antidiabetika.
Auftreten von ICA:
Kinder und Jugendliche:
Typ I- Diabetes: ca. 80 %
Verwandte 1. Grades: 2-6 %
gesunde Kontrollen: 0.2-3.5 %
Erwachsene:
333
Typ I- Diabetes: 70-80 %
Verwandte 1. Grades: 2-6 %
+ HLA- DR 1,4 bzw. HLA- DR 1,3 oder HLA- DR 3,4 positiv: 17 %
INSULIN *
Material :
Referenz :
2 ml Nüchternserum
s. Befund
Hämolyse führt durch Freisetzung einer Protease
zu erniedrigten Werten
s. Proinsulin
s. C- Peptid
Indikation: Bestimmung meistens im Rahmen von Funktionstests bei Prädiabetes mellitus Typ I, zur
Abschätzung der Insulin- Restsekretion und in der Hypoglykämie- Diagnostik
Funktionstests bei Prädiabetes mellitus Typ I
intravenöser Glukose- Toleranztest:
Testdurchführung: 0.5 g Glukose/kg KG (maximal 35 g) werden als Bolus in Form einer 25 % igen
Glukoselösung in 3 Minuten i.v. injiziert. Blutentnahme für Glukose, C- Peptid und Insulin direkt nach
Injektion (0-Wert) sowie nach 1, 3, 5 und 10 Minuten.
Bewertung: Beim Gesunden kommt es innerhalb der ersten 10 Minuten zu maximalen Insulin- und CPeptid- Konzentrationen. Die Insulinantwort aus den addierten Werten von 1 und 3 Minuten ist > 100
mIU/L. Ist der Wert < 50 mIU/L ist dies ein Hinweis auf einen Defekt der frühen Insulinantwort, der in den
nächsten Jahren zum manifesten Diabetes mellitus Typ I führt.
Glukagon- Stimulationstest s. C- Peptid
Bei Patienten mit Prädiabetes (Typ 2), Polycystischen Ovarien, Adipositas (BMI > 28 kg/m2)und
kardiovaskulären Erkrankungen empfiehlt sich zur frühzeitigen Prophylaxe und Therapie die Bestimmung
der Insulinresistenz (HOMA IR), der Insulinsensitivität (HOMA- IS= Kehrwert des HOMA IR), der βZellfunktion (HOMA- β) und des QUICKI nach folgenden Formeln:
HOMA - IR = (Nüchterninsulin mU/L x Glukose mmol/L) / 22.5
HOMA - IS = 1 / HOMA IR
HOMA – β = (20 x Nüchterninsulin mU/L) / (Nüchternglukose mmol/L – 3,5)
QUICKI = 1 / [log (Nüchterninsulin mU/L) + log (Nüchternglukose mg/dl)]
Bei normalgewichtigen gesunden Menschen wird im Mittel ein QUICKI von 0.38, ein Homa IR von 1 und
ein Homa- β von 100 % erwartet. Bei Adipösen wurde im Mittel ein HOMA- IR von 2.1 und eine βZellfunktion von 229 % gefunden. In einem Patientenkollektiv mit pathologischer Glukosetoleranz zeigt
sich ein HOMA- IR von 4.3 und eine β- Zellfunktion von 240 %. In der Gruppe der Typ 2-Diabetiker lagen
die Mittelwerte für HOMA- IR bei 8.3 und für die β- Zellfunktion bei 203 % (nach S. Hahn et al. J.Lab.med.
2003; 27(1/2):53-59)
Hypoglykämie- Diagnostik
↑ Insulinom, Hypoglycaemia factitia
↓ Typ I Diabetes
334
INSULIN- AK * [IAA, AK gegen humanes INSULIN ]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
Bitte angeben, ob gegen Rinder-, Schweine- oder
Humaninsulin getestet werden soll.
Methode: RIA
Indikation: Evaluation des Risikos für den Typ I- Diabetes, Insulin- Autoimmunsyndrom, Insulinresistenz,
AK gegen humanes oder tierisches Insulin
Bei Diabetikern < 5 Jahre werden IAA in 90-100 % nachgewiesen, während die Prävalenz bei Kindern >
12 Jahre nur noch bei ca. 40 % liegt. IAA werden bei Verwandten 1. Grades von Diabetikern in 2 %
nachgewiesen. Beim gleichzeitigen Vorliegen von ICA und hohen IAA- Titern besteht ein hohes Risiko für
die Entwicklung eines Typ I- Diabetes. Treten nur IAA auf ist das Diabetesrisiko nur gering erhöht.
INSULIN- HYPOGLYKÄMIE- TEST
Indikation: Prüfung der Hypophysenvorderlappen- Funktion bzw. Prüfung der Regulation des
Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems
Durch Insulin wird eine Hypoglykämie (unter 40 mg/dl) mit den zugehörigen klinischen Symptomen
erzeugt, wobei durch den unspezifischen zentralnervösen Stress STH (hGH) und (über ACTH) Kortisol
ansteigen.
Testverlauf:
1. Patient unter Grundumsatzbedingungen. Blutabnahmen für Cortisol, hGH, ACTH und Blutzucker (für
Basalwerte).
2. Anschließend wird eine Infusion mit Kochsalzlösung angehängt. Durch die Gummimanschette des
Schlauches 0.1 E/kg Körpergewicht (bei Kindern 0.05 IE/kg KG) Altinsulin injizieren. Bei gestörter
Glukosetoleranz (Adipositas, M. Cushing, Akromegalie) evtl. 0,2 E/kg KG Altinsulin applizieren.
3. Blutentnahmen zur Blutzuckerkontrolle und zur Bestimmung von ACTH, Cortisol und ggf. hGH vor und
15, 30, 45, 60, 90 und 120 Minuten nach Insulingabe. Der Test ist nur verwertbar, wenn eine
ausreichende Hypoglykämie von < 40 mg/dl bzw. < 50 % des Blutzucker- Ausgangswertes erreicht
wurden. Bei beginnender Bewusstseinstrübung wird der Test mit 50 % iger Glukoselösung
unterbrochen. Werden keinerlei Hypoglykämiezeichen beobachtet, kann nach 45 Minuten eine InsulinNachinjektion (BZ- Wert berücksichtigen) indiziert sein.
4. Gemessen werden das Serum- Kortisol als Indikator der ACTH- Freisetzung, ACTH und ggf. hGH.
Beurteilung:
Eine normale Reaktion (Cortisol- Anstieg um mehr als 80 µg/L und maximaler Cortisolwert > 200 µg/L)
schließt eine primäre oder sekundäre NNR- Insuffizienz aus. Ein fehlender Anstieg bei erhöhten oder
normalen Ausgangswerten spricht für ein Cushing- Syndrom. Beim Cushing- Syndrom fehlt der hGHAnstieg.
Die regelrechte hGH- Sekretion äußert sich in einem Anstieg der hGH- Spiegel auf > 10 ng/ml (maximal
60 - 90 Minuten nach Insulin- Injektion). Eine normale Stressfähigkeit zeigt sich in einem Cortisolanstieg
um mindestens 80 ng/ml (Max. 60 Min. nach Insulin- Injektion). Eine weitere Differenzierung zwischen
hypothalamischer und hypophysärer Ursache einer HVL- Insuffizienz kann mit den
Releasinghormontesten durchgeführt werden.
INSULIN- LIKE GROWTH FACTOR BINDING PROTEIN- 3 *
[IGFBP- 3]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1 Jahre:
< 2 Jahre:
< 3 Jahre:
< 4 Jahre:
1.03 - 3.09
1.10 - 3.62
1.20 - 3.99
1.40 - 4.25
335
INSULIN- LIKE GROWTH FACTOR BINDING PROTEIN- 3 *
[IGFBP- 3]
< 5 Jahre: 1.63 - 3.15
< 6 Jahre: 2.00 - 4.23
< 7 Jahre: 2.00 - 4.10
< 8 Jahre:
< 9 Jahre:
< 10 Jahre:
< 11 Jahre:
< 12 Jahre
< 13 Jahre
< 14 Jahre
< 15 Jahre
< 16 Jahre
< 18 Jahre
< 20 Jahre
< 23 Jahre
< 25 Jahre
< 30 Jahre
> 30 Jahre
männlich
1.25 - 6.35
2.30 - 5.05
2.19 - 5.19
1.80 – 7.06
2.00 – 5.47
1.82 – 6.99
2.40 – 7.33
1.70 – 6.94
2.10 – 7.17
2.59 – 7.28
2.68 – 7.29
2.93 – 7.38
2.25 – 5.48
2.33 – 6.68
1.73 – 5.59
weiblich
2.06 - 6.53
2.56 - 5.53
2.86 - 7.74
2.69 - 7.20
2.30 - 7.74
1.80 - 8.41
2.00 - 7.11
2.60 - 7.32
2.40 - 5.98
2.00 - 6.47
2.31 - 7.48
2.76 - 7.35
2.92 - 7.00
2.05 - 7.60
2.30 - 7.26
Indikation: Verdacht auf GH- Mangel, hypophysären Großwuchs und Akromegalie
IGF1 und IGFBP- 3 sind GH- abhängig und spiegeln die über Tage integrierte GH- Sekretion wieder. Die
diagnostische Sensitivität und Spezifität ist daher besser als die von GH in Funktionstesten.
Die IGFBP- 3-Konzentration im Serum ist altersabhängig. Niedrige Spiegel werden bei kleinen Kindern
gemessen. Mit der Pubertät steigen die Spiegel an. Die Altersabhängigkeit ist aber weniger ausgeprägt als
die von IGF- 1. Auch ist die diagnostische Sensitivität der IGFBP- 3-Bestimmung bei einem GH- Mangel
höher als die von IGF- 1. Niedrige IGFBP- 3 Spiegel werden bei GH- Mangel, Hypothyreose,
Lebererkrankungen und Unterernährung gefunden. Erhöhte Spiegel kommen bei Diabetes mellitus,
Nierenversagen und Akromegalie vor.
INSULIN- LIKE GROWTH FAKTOR I *
[IGF 1, SOMATOMEDIN- C]
Material :
s. Somatomedin C
INSULIN- REZEPTOR- AK * [IRA, AK gegen INSULIN- REZEPTOR]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: RIA
Patienten mit IRA zeigen eine generalisierte Autoimmunopathie. Neben der Insulinresistenz findet sich
eine Akanthosis nigricans der Haut.
↑ Typ B des insulinresistenten Diabetes mellitus
INTERLEUKIN- 1 *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
bis 5 pg/ml
Methode: LIA
336
Interleukin 1 hat vielfältige entzündungsauslösende, - erhaltende und - verstärkende Funktionen.
INTERLEUKIN- 2 *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1.2 IU/ml
Methode: EIA
INTERLEUKIN- 2-REZEPTOR LÖSLICHER [sIL2R]*
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1000 IU/ml
Methode: LIA
Indikation: Die Konzentration des Interleukin- 2-Rezeptors ist ein Maß für die Aktivierung des T- ZellSystems. Aktivitätsmarker für die Sarkoidose und Marker bei Abstoßungsreaktionen, HIV, rheumatoider
Arthritis, Verlaufskontrolle bei der Chemotherapie von Lymphomen
↑ Abstoßung nach Organtransplantation, rheumatoide Arthritis, AIDS, bei gewissen Lymphomen und
Leukämien, Virusinfektion, Sarkoidose
INTERLEUKIN- 6 *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: LIA
< 10 pg/ml
Indikation: Interleukin 6 ist der wichtigste Inflammationsmediator unter den Zytokinen. In den Hepatozyten
induziert IL- 6 die Synthese und Sekretion aller Akute- Phase- Proteine. Andere wichtige Funktionen sind
die Vermittlung der Fieberreaktion, die B- Zellreifung und die Wachstumsanregung der hämatopoetischen
Stammzellen. Es ist ein Prognosemarker bei Sepsis und Herzinsuffizienz
↑ septischer Schock, Castleman- Syndrom, akute myeloische Leukämie, mesangioproliferative
Glomerulonephritis, Kaposi- Sarkom, Psoriasis
INTERLEUKIN- 8 *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 70 pg/ml
Methode: LIA
Indikation: wie bei Interleukin 6. Zusätzlich scheint die Interleukin 8-Bestimmung bei der Frühdiagnose
eines ARDS von Bedeutung zu sein.
↑ septischer Schock, Castleman- Syndrom, akute myeloische Leukämie, mesangioproliferative
Glomerulonephritis, Kaposi- Sarkom, Psoriasis, ARDS
INTRAUTERINSPIRALE S. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
INTRINSIC- FACTOR-AK * [IFA, AK gegen INTRINSIC- FACTOR]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: RIA
337
Indikation: Perniziöse Anämie, chronisch atrophische Typ A- Gastritis, autoimmune Endokrinopathien, DD
megaloblastärer Anämien.
Von Bedeutung sind nur die blockierenden Antikörper (Typ I), die sich bei 50-75 % der Patienten mit einer
perniziösen Anämie finden und mit der Vitamin- B 12-Bindungsstelle des Transportproteins reagieren.
Werden sie bei einer chronisch atrophischen Gastritis nachgewiesen, besteht oder entwickelt sich eine
perniziöse Anämie. Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Vit B12, AK gegen MagenParietalzellen und Gastrin
↑ Anämie perniziöse, IDDM, Hyperthyreose
ISOLEUCIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene:
Neugeborene:
Säuglinge:
Kinder:
Erwachsene:
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen, primäre
renale Aminoazidurien) wegen der richtigen
Materialwahl.
0.52 ± 0.26 mg/dl
0.35 - 0.69 mg/dl
0.50 - 1.61 mg/dl
0.34 - 1.24 mg/dl
0.48 - 1.28 mg/dl
mg/dl x 76.3 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 250
Säuglinge:
bis 250
Kleinkinder:
bis 200
Schulkinder: bis 100
Erwachsene:
bis 80
mg/d x 7.63 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Hartnup- Syndrom und Ahornsirup- Krankheit
↑ Serum: Ahornsirup- Krankheit, Hyperisoleucinämie
Urin: Hartnup- Krankheit, Ahornsirup- Krankheit
338
J
JO- 1- AK * [AK gegen Jo- 1, Jo-1]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Autoantikörper
Bis zu 48 % der Patienten mit Dermato- /Polymyositis, insbesondere Patienten mit fibrosierender Alveolitis
(bis zu 70 %) haben Jo- 1-AK.
↑ Polymyositis
JOD *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
s. Befund
3ml Serum
In allen Teilen der Bundesrepublik besteht ein dringend korrekturbedürftiger Jodmangel Grad 1-2. Dabei
gehören die Jodmangelerkrankungen zu den ernährungsabhängigen Erkrankungen, die mit einfachen
Maßnahmen zu vermeiden wären. Eine Jodkontamination kann die therapeutische Wirksamkeit einer
thyreostatischen Behandlung beeinflussen.
↑ Jodkontamination (iatrogen, z.B. Kontrastmittel, Laxantien etc.)
↓ Fertilitätsstörungen, Kretinismus endemischer, Struma, Hirnreifungsstörungen, Wachstumsstörungen,
Retardierung des Skelettsystems, Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten,
Schilddrüsenfunktionsstörungen, Mastopathie, Mammakarzinom
339
K
KÄLTEAGGLUTININE
[KÄLTE- AUTOANTIKÖRPER]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut (unaufgewärmt) oder warm
zentrifugiertes Citrat-Plasma oder Serum
< 1 : 32
Methode: Hämagglutination
s. Hämolyse
Indikation: Verdacht auf chronische Kälteagglutininkrankheit, paraspezifische Reaktion bei z.B.
Mykoplasma pneumoniae- Infektion
Das idiopathische Kälteagglutinin- Syndrom macht etwa die Hälfte der Fälle mit Kälteagglutinin- Krankheit
aus. Es ist chronisch irreversibel und findet sich bei lymphoproliferativen Erkrankungen (malignes
Lymphom, Gammopathien wie z. B. M. Waldenström, multiples Myelom, lymphatischen Leukämien),
Magen- Ca, Retikulumzellsarkomen, Kaposi- Sarkom u. a.. Symptomatische Formen sind im Verlauf akutreversibel und treten bei Infektionen (z.B. Mykoplasmen, EBV, Cytomegalie, Listerien) auf.
Bei der Mykoplasmenpneumonie finden sich Titer von 1: > 64 bis 1: 8000. Titergipfel Ende der zweiten
Krankheitswoche. In diesem Stadium ist der Coombstest positiv.
↑ Mykoplasmen- Pneumonie, Anämie hämolytische, M. Pfeiffer, Zytomegalie, Gammopathie, Malaria,
Mumps, lymphatische Leukämie, progressive systemische Sklerose, Virushepatitis, alkoholische
Leberzirrhose
KALIUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum (innerhalb einer Stunde vom
Blutkuchen trennen)
oder Plasma (nur Lithium-Heparin)
Serum:
hämolytische und übermäßig lipämische Proben
vermeiden
Urin:
Urin (24 Std.-Urin)
Erwachsene
3,5 – 5,1 mmol/L
Für Kalium im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
Erwachsene
25 – 125 mmol/d
Methode: ISE
Indikation: Störungen des Säure- Basen- Status, Diuretika- , Laxantien- , Carbenoxolon-, Lakritz- Abusus,
Herzarrhythmien, Hypertonus, Niereninsuffizienz, Überwachung von Intensiv- Patienten
↑ Pseudohyperkaliämie (durch Hämolyse), Schock, Azidose metabolische, Koma diabetisches, Urämie,
Hämolyse, Anurie, Crush- Syndrom, Status epilepticus, Hyperpyrexie maligne, Niereninsuffizienz,
Verbrennung, M. Addison, Ketose diabetische, Triamteren, Gamstorp- Syndrom, Schmidt- Syndrom,
Spironolacton, Adrenogenitales Syndrom, Conn- Syndrom, hyporeninämischer Hypoaldosteronismus,
hyperkaliämische periodische Paralyse
↓ Erbrechen, Fistel, Steatorrhoe, Diarrhoe, Ketose diabetische, ACTH- Gabe, ACTH- bildende Tumoren,
DOCA- Gabe, M. Cushing, Fanconi- Syndrom, Hyperaldosteronismus, M. Liddle, Azidose renale
tubuläre, Bartter- Syndrom, Hyperreninismus primärer, Anorexie, Sprue, Insulintherapie bei Coma
diabeticum, Zystinose, Colitis ulcerosa, Albright- Hadorn- Syndrom, Pylorus- Stenose, Alkoholismus,
Stress- Hypokaliämie, Gitelman- Syndrom, Hypomagnesiämie, hypokaliämische periodische Paralyse
340
KALIUMCANCREONAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
bestimmt als CANCRENON
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
KARDIALE DIAGNOSTIK
Material :
s. Cholesterin, Triglyceride, HDL, LDL
s. CK und CK- MB
s. Apolipoprotein A1 und B
s. Hochsensitives CRP
s. Homocystein
s. Folsäure und Vitamin B12
s. BNP/ NT-pro-BNP
s. D- Dimer
s. Troponin I/ Troponin T
s. Myoglobin
s. Albumin im Urin bei Diabetikern
KATECHOLAMINE IM PLASMA *
[DOPAMIN, ADRENALIN, NORADRENALIN]
Material :
Referenz :
Bitte Spezialgefäß anfordern (2 ml
EGTA/Glutathion- Plasma)
Adrenalin
Präanalytik: liegender Patient (30 Minuten),
Plasma abzentrifugieren. Versand gefroren.
ng/L x 0.0055 = nmol/L
Weitere einzuhaltende Bedingungen s.
Katecholamine im Urin
Noradrenalin:
Bestimmt werden: Adrenalin, Noradrenalin und
Dopamin.
< 85 ng/L
< 275 ng/L
ng/L x 0.0059 = nmol/L
Dopamin:
< 85 ng/L
Methode: HPLC
ng/L x 0.0065 = nmol/L
Indikation: Stufendiagnostik (Katheter) zur Tumorlokalisation, Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
341
KATECHOLAMINE IM URIN *
[DOPAMIN, ADRENALIN, NORADRENALIN]
Material :
Referenz :
20 ml des über Eisessig (!) gesammelten 24-hUrins. Volumen angeben.
obere Entscheidungsgrenzen für Erwachsene:
Präanalytik:
Bitte
Begleitschreiben
Urinsammlung beachten.
zur
Nach der ersten Blasenentleerung in den
Behälter sofort mitgelieferte Essigsäure in das
24h- Urin- Sammelgefäß geben (gut mischen),
weiteren Urin sammeln.
(in µg/d)
Adrenalin Noradren.
Dopamin
27
500
97
Adrenalin: µg/d x 5.46 = nmol/d
Noradrenalin: µg/d x 5.91 = nmol/d
Dopamin: µg/d x 6.53 = nmol/d
Bei Hypertonie- Patienten mit episodischem
Hochdruck während der Krise sammeln.
Methode: HPLC
s. Metanephrine
s. Vanillinmandelsäure
s. Clonidintest
s. Glukagontest
Indikation: Verdacht auf Neuroblastom, Phäochromozytom, Ganglioneurom, arterielle Hypertonie,
Melanoblastom
Patientenvorbereitung:
Zu vermeiden sind körperliche Anstrengungen, Rauchen, Alkohol, Stress, Kaffee, Tee, Bananen
mindestens 4 Std. vor Beginn der Sammelperiode. Medikamente sollten nach Möglichkeit 8 Tage vorher
abgesetzt werden.
Zur Erhöhung der Katecholaminsekretion führen insbesondere: Nitroglyzerin, Natriumnitroprussid,
Epinephrin, akute Gabe von Calciumantagonisten, Isoproterenol, Levodopa, Bronchodilatoren,
Nasentropfen, Theophyllin, Appetitzügler, Amphetamine, Alpha- und beta- Rezeptorenblocker, Labetalol,
Sotalol und Benzodiazepine. MAO- Inhibitoren und Alpha- Methyldopa führen zur Erhöhung der
Katecholamine und Metanephrine und Verminderung der VMS. Eine Verminderung der
Katecholaminsekretion wird durch Sympathomimetika, ACE- Inhibitoren und chronische Gabe von
Calciumantagonisten bewirkt. Tricyclische Antidepressiva, Phenothiazine und L- Dopa beeinflussen die
Analyse in unterschiedlicher Weise. Es besteht bei der Katecholaminausscheidung eine deutliche
Tageszeitabhängigkeit. Daher sollten 24-h- Urine zur Analyse eingesetzt werden. Ist das nicht möglich
(Säuglinge), muss das Ergebnis auf Creatinin bezogen werden. Die Messung im Urin ist der Bestimmung
im Plasma vorzuziehen.
Bemerkung:
Neuroblastom:
Erhöhte Ausscheidung von Dopa, Dopamin, Homovanillin- und Vanillinmandelsäure, aber auch von
Noradrenalin und Normetanephrin. Die diagnostische Sensitivität der einzelnen Messgrößen ist in etwa
gleich groß, bei gleichzeitiger Messung von Homovanillin- und Vanillinmandelsäure über 90 %. Ein
negativer Befund schließt ein Neuroblastom nicht aus, da die diagnostische Sensitivität vom
Tumorstadium abhängig ist.
Phäochromozytom:
342
Als initialer Screeningtest wird von vielen Autoren die Bestimmung der Metanephrine empfohlen
(diagnostische Sensitivität 100 %). Die Bestimmung von VMS und Katecholaminen ergibt weniger falsch
positive, aber mehr falsch negative Ergebnisse. Normalerweise ist die Ausscheidung von Noradrenalin
höher als die von Adrenalin. Eine Plasma- Noradrenalinkonzentration > 2000 ng/L ist für ein
Phäochromozytom beweisend. Ein Clonidin- Suppressionstest ist nur dann sinnvoll, wenn die PlasmaNoradrenalinkonzentration > 750 ng/L beträgt. Ein Glukagon- Stimulationstest empfiehlt sich bei PlasmaNoradrenalinkonzentrationen im Referenzbereich bzw. < 1200 ng/L. Höhere Adrenalin- Werte werden bei
Phäochromozytomen gefunden, die vom Nebennierenmark ausgehen.
↑ Hypertonie, Phäochromozytom, Hypoglykämie insulininduziert, Neuroblastom, Herzinfarkt, Belastung
körperliche, Ganglioneuroblastom, Melanoblastom, MEN Typ II
↓ Lesh- Nyhan- Syndrom, Shy- Drager- Syndrom, Riley- Day- Syndrom
Katheterspitzen s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
KATHETER- URIN
Indiziert, wenn Gewinnung eines sauberen Mittelstrahlurines oder Blasenpunktion nicht möglich sind. Nur
Einmalkatheter verwenden. Bei Dauerkatheterträgern proximalen Teil des Katheters desinfizieren und
punktieren. Keinen Beutelurin einsenden. Lagerung des Urins bis zum Eintreffen im Labor bei 4°C.
KAUGUMMI- TEST *
Material :
Speichel
Referenz :
Ein Austausch von Amalgam- Füllungen wird
empfohlen, wenn die Differenz der QuecksilberKonzentrationen in den beiden Speichelproben
(Nachwert minus Vorwert) größer als 5 µg/L ist, bzw.
wenn in der ersten Speichelprobe (Vorwert) mehr als
2.7 µg/L Quecksilber gefunden wird.
Bei diesem Test wird zur Erkennung eines Quecksilber- Abriebs aus Amalgam- Füllungen die
Quecksilber- Konzentration in Speichelproben vor und nach einer mechanischen Belastung durch Kauen
von Kaugummi ermittelt.
Testdurchführung:
•
2 Std. vor Durchführung des Testes nichts essen
•
Speichelprobe sammeln und in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum und Aufschrift
„Vorwert“ beschriften.
•
10 Minuten zuckerfreien Kaugummi auf den Amalgamfüllungen intensiv kauen lassen und zweite
Speichelprobe sammeln. Röhrchen mit Namen, Datum und Aufschrift „Nachwert“ beschriften.
•
beide Proben umgehend in das Labor senden.
KEHLKOPF- und EPIGLOTTISABSTRICH s. Probengewinnung von
mikrobiologischem Untersuchungsmaterial
KETAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
343
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
KETONKÖRPER *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
s. Aceton
s. ß- Hydroxybutyrat
s. Anionenlücke
Indikation: Stoffwechseldekompensation bei Diabetes mellitus, Hungerzustände, Fastenkuren,
Hyperemesis gravidarum, Glykogenose Typ I, Fruktose- 1,6-diphosphatase- Mangel, Succinyl- CoA- 3Ketoacid- CoA- Transferase- Defekt, Methylmalonazidurie, Propionazidurie, Isovalerianacidämie, βMethylkrotonglyzinurie, intermittierende Form der Ahornsirup- Krankheit, Isopropanol-, Methanol- und
Glykol- Intoxikation
Streifentests beruhen meist auf dem Prinzip der Probe nach Legal. Sie sind empfindlicher für
Acetessigsäure als für Aceton. β- Hydroxybuttersäure wird nicht erfasst. Die Nachweisempfindlichkeit
beträgt für Acetessigsäure 50 mg/L und für Aceton 500 mg/L. Captopril, Levodopa, Mesna und andere
Sulfhydrylgruppen enthaltende Substanzen können zu falsch positiven Ergebnissen führen.
KETOPROFEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Ketoprofen kann die Serumspiegel von Digoxin, Lithium und Methotrexat erhöhen.
17-KETOSTEROIDE *
[17-KS]
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, gesammelt über 5ml Eisessig
Angaben in mg/d
männlich:
< 1 Jahr
0 – 1,0
3 – 11 Jahre 0,5 – 3,5
17 - 36 Jahre 7 – 24
< 50 Jahre
6 – 17
< 76 Jahre
4 – 10
Der Nachweis von Dehydroepiandrosteron- Sulfat
(DHEA- S) im Serum als Marker für die adrenale
Androgenproduktion hat die Bestimmung der 17KS im 24 Std. Urin ersetzt, so dass auf die 17Ketosteroid- Bestimmung verzichtet werden
kann.
344
17-KETOSTEROIDE *
[17-KS]
weiblich:
3 – 12 Jahre 0,5 – 4
15 – 36 Jahre 3 – 14
< 61 Jahre
2,5 – 12
< 76 Jahre
1,5 - 8
mg/d x 3.47 = µmol/L
Indikation: AGS, NNR- Tumore, Virilismus, adrenaler Hirsutismus
↑ M. Cushing, NNR- Karzinom, NNR- Hyperplasie, Stein- Leventhal- Syndrom, AGS, Ovarialtumor,
Hodentumor, Nephrose, Hodenagenesie, Hermaphroditismus echter, Klinefelter- Syndrom,
Chorionepitheliom
↓ M. Addison, Panhypopituitarismus, Hypothyreose
KEUCHHUSTEN *
s. Bordetella pertussis
KILLERZELLEN *
[NK- ZELLEN]
Material :
Referenz :
5 ml EDTA- Blut
s. Befund
KÖRPERFLÜSSIGKEITEN
Material :
10-20 ml natives Material für klin.- chem.
Untersuchung
1 EDTA- Röhrchen für Zellzählung und differenzierung
Mindestmenge 2-5ml Blutkultur bei Verd. auf
bakt. Infektion
Mindestmenge 2-5ml bei Verd. auf Tbc
Differenzierung extravasaler Körperflüssigkeiten (nach Thomas):
Körperflüssigkeit
Untersuchungen
Aszites
Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen
Laboruntersuchungen
Duodenalsaft
α- Amylase, Lipase, Trypsin, Chymotrypsin; hohe Aktivitäten im Vergleich
zum Serum
Fruchtwasser
Alpha- Fetoprotein > 10 IU/ml
Galle
Chenodesoxycholsäure
Harn
Creatinin 30-120 mg/dl
Liquor cerebrospinalis
β2- Transferrin, elektrophoretische Bestimmung
Nasensekret
Glukose < 10 mg/dl bei Gesunden oder allergischer Rhinitis, kein
β2- Transferrin
Magensaft
pH- Wert 1.0-1.5, Ammoniak > 170 µg/dl
Pankreassaft
α- Amylase, Lipase, Trypsin, Chymotrypsin; hohe Aktivitäten im Vergleich
zum Serum
Perikarderguss
Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen
Laboruntersuchungen
345
Körperflüssigkeit
Peritonealflüssigkeit
Pleuraerguss
Schweiß
Speichel
Spermaflüssigkeit
Cervixschleim
Zystenflüssigkeit
Untersuchungen
AP höher als im Serum bei Dünndarmverletzung. Ammoniak > 300 µg/dl
bei Perforationen. hCG höher als im Serum bei Extrauteringravidität
Nur durch Punktionsort identifizierbar, keine charakteristischen
Laboruntersuchungen
Natrium < 40 mmol/L, Chlorid etwa 30 mmol/L, Kalium etwa 7.5 mmol/L
Kalium etwa 20 mmol/L, Natrium etwa 30 mmol/L, S- Amylase- Nachweis
Mikroskopischer Spermiennachweis, saure Phosphatase, > 20fach der
Serumaktivität
Farnkrautphänomen
- Brustzysten: FSH und LH niedriger als im Serum
- Ovarialzysten: Östradiol hoch
- Nierenzysten: Creatinin wie im Harn
- Pankreaszysten: Alpha- Amylase , Lipase
- eingeschmolzene Metastasen: Tumormarker, z.B. CEA
KOMPLEMENT- KOMPONENTEN (*)
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. C1- Esterase- Inhibitor *
s. C1- Esterase- Inhibitor- Aktivität *
s. C1q – Komplement *
s. C2- Komplement *
s. C3- Komplement
s. AK gegen C3-Konvertase *
s. C3- Proaktivator *
s. C4- Komplement
s. C5- Komplement *
s. CH 100 Komplement- Aktivität *
s. CH- 50- Aktivität *
2
Indikation: Verdacht auf Immunkomplex- Krankheit und Verlaufsbeurteilung (SLE, Glomerulonephritis,
generalisierte Vaskulitis, Kryoglobulinämie), Verdacht auf hereditären Komplementdefekt (rezidivierende
Infektionen, Autoimmunerkrankungen), Verdacht auf hereditäres angioneurotisches Ödem.
Basis- Untersuchung: CH- 100 (erfasst die Bildung von C3-Konvertase sowie die Bildung des terminalen
lytischen Komplexes, insgesamt also C1-C8), C3, C4 und bei Verdacht auf hereditäres angioneurotisches
Ödem C1- Esterase- Inhibitor und C1- Esterase- Inhibitor- Aktivität
Erhöhungen von C- Werten sollen häufiger vorkommen als Verminderungen. Veränderungen dieser Art
werden als unspezifische Entzündungsreaktionen im Sinne von ‘akute- Phase’- Veränderungen gedeutet.
Sie dürften auf eine gesteigerte Synthese von C- Protein zurückzuführen sein. Es gibt klinisch ungünstig
verlaufende Krankheitsfälle, bei denen C- Erhöhungen eines der Hauptsymptome darstellen.
Erniedrigte C- Werte können durch gesteigerten Katabolismus bei C- Aktivierung über den ‘klassischen’
oder ‘alternativen’ Weg, durch eine verminderte Syntheserate oder auch durch einen Verlust von CProtein verursacht sein.
↑ Verschlussikterus, Thyreoiditis, Rheumatisches Fieber akutes, Arthritis rheumatoide, Periarteriitis
nodosa, Herzinfarkt, Colitis ulcerosa, M. Boeck, Diabetes mellitus, Dermatomyositis, Gicht, M. Reiter,
Nephrose
↓ Erkrankungen mit C- Verminderung durch Aktivierung des ‘klassischen’ Weges:
Endokarditis, Glomerulonephritis, Arthritis, Vaskulitis, Hepatitis, Kryoglobulinämie, Lupus erythematodes
disseminatus, Arthritis rheumatoide, Anämie immunhämolytische, Serumkrankheit,
Transplantatabstoßung
↓ Erkrankungen mit C- Verminderung durch Aktivierung des ‘alternativen’ Weges:
Glomerulonephritis, Taubenzüchterkrankheit, Hepatitis chronisch- aggressive, Lupus erythematodes
346
disseminatus
↓ Verlust von C- Proteinen:
Proteinurie
↓ Unklare Ursache:
Myelom, Leukämie lymphatische, Retikulosarkom, M. Hodgkin
Konjunktivalabstrich s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
KOPROPORPHYRINE * s. Porphyrin-Auftrennung
KOPROPORPHYRINOGENOXIDASE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung von 7 Exons
des CPO- Gens
Indikation: Verdacht auf hereditäre Koproporphyrie, Verdacht auf Harderoporphyrie
KORTISOL
s. unter Cortisol
KORTISOL, FREIES *
KREATIN *
s. unter Cortisol
s. unter Creatin
KREATININ IM SERUM
KREATININ IM URIN
s. unter Creatinin im Serum
s. unter Creatinin im Urin
KREATININ- CLEARANCE
s. unter Creatinin-Clearance
KREATIN- KINASE (CK)
s. unter Creatin-Kinase
KREATIN- KINASE- BB- ISOENZYM * s. unter Creatin-Kinase-BB-Isoenzym
KREATIN- KINASE- MB- ISOENZYM
s. unter Creatin-Kinase-MB-Isoenzym
347
KREUTZFELDT-JAKOB- ERKRANKUNG, FAMILIÄRE FORM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationssuche PRNP-Gen bei V.a.
CJD
Methode: Amplifizierung der vollständigen
kodierenden Sequenz des PRNP-Gens
einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen mit
anschließender Sequenzanalyse.
Indikation: Verdacht auf und DD Creutzfeldt-Jacob Erkrankung
KRYOGLOBULINE
Material :
Referenz :
5 ml Nüchternserum,
Nicht nachweisbar
Präanalytik: Blutprobe nicht abkühlen lassen. Blut
bei 37º C gerinnen lassen und zentrifugieren.
Serum abtrennen und ins Labor senden, mit
Vermerk „warm zentrifugiert“.
Methode: Präzipitation im Nisselröhrchen,
Differenzierung über Immunfixation
Indikation: Raynaud- Phänomen, Zyanose, Gliederstarre, renale Störungen, Sicca- Syndrom,
Hautblutungen, Gangrän, Nekrosen, Hepatitis C
Kryoglobulintyp
Typ I (monoklonales
Immunglobulin,
Spezifität: keine
Anteil 5-10 %
Konzentration > 1 g/L
Typ II (monoklonales Ig bindet an
das Fc- Stück von IgG- AK )
Ig- Klasse/Typ
IgM- Kappa
IgG; (IgG3, IgG2)
(IgA), (Bence- Jones)
Assoziierte Erkrankungen
Plasmozytom,
M. Waldenström,
Chronisch- lymphatische
Leukämie
IgM- Kappa
IgG, (IgG3)
IgA
Hauptsächlich Hepatitis C,
Autoimmunerkrankungen,
Lymphoproliferative Erkrankungen
IgM
idiopathisch (30 %)
SLE, Sjögren- Syndrom,
lymphoproliferative Erkrankungen
Spezifität: Anti- IgG
Anteil 50-65 %
Konzentration zu 40 % < o.5 g/L
Zu 60 % > 0,5 g/L
Typ III (2 polyklonale
Immunglobuline= gemischter Typ
Spezifität: Anti- IgG
Anteil ca. 30 %
Konzentration < 0.1 g/L
↑ Myelom, Kollagenose, Lupus erythematodes disseminatus, Leberzirrhose, Sjögren- Syndrom,
Leukämie chronisch lymphatische.
KUPFER IM SERUM *
Material :
348
Referenz :
KUPFER IM SERUM *
1 ml Serum
Kinder:
< 6 Jahre
in µmol/L
12,5 – 23,6
< 10 Jahre
13,2 – 21,4
< 14 Jahre
12,6 – 19,0
< 20 Jahre
10,1 – 18,4
Männer:
11,0 – 22,0
Frauen:
ohne Hormoneinnahme 10,7 – 26,6
mit Hormoneinnahme
15,7 – 31,5
Indikation: Verdacht auf M. Wilson, Menkes- Syndrom, neonataler Kupfermangel, parenterale Ernährung,
frühkindliche Leberzirrhose, eisenrefraktäre Anämie mit Neutropenie.
↑ Infektion, Anämie aplastische, Anämie perniziöse, Anämie ferriprive, Thalassämie, Sichelzellanämie,
Hämochromatose, Hyperthyreose, Kollagenose, Rheumatisches Fieber akutes, Psychose, einige
Tumoren (z.B. Mamma-, Prostata-, Bronchial- Ca), Hepatopathien
↓ M. Wilson, Menkes- Syndrom, Kwashiorkor, Zöliakie, Lipoproteinämie idiopathische, Nephrose,
Verbrennung, Hypoproteinämie, familiäre Hypokuprämie
KUPFER IM URIN *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin
< 35 µg/L bzw. < 50 µg/d
Indikation: Diagnostik und Verlaufskontrolle des M. Wilson (Urinkupferausscheidung < 100 µg/die)
↑ M. Wilson, chronisch aktive Hepatitis, primär biliäre Zirrhose, rheumatoide Arthritis, nephrotisches
Syndrom
KYNURENIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
s. Befund
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Kynureninerhöhungen finden sich bei Leberzirrhosen mit hepatischer Enzephalopathie
349
L
L- DOPA/CARBIDOPA- PROPRANOLOL- TEST *
Indikation: Verdacht auf Hypopituitarismus, Minderwuchs
Testdurchführung: 1 mg Propranolol/kg KG bis maximal 40 mg, dazu
Carbidopa werden 2 Std. vor Versuchsbeginn oral gegeben.
250 mg L- Dopa und 25 mg
Blutentnahmen:
Blut für Bestimmung des somatotropen Hormons (HGH, STH) nach 0, 45 und 90 Minuten.
Nebeneffekte:
Übelkeit und Erbrechen 45 - 60 Minuten nach Einnahme.
Interpretation:
Eine normale Antwort besteht in einem maximalen HGH- Anstieg.
LA- ANTIKÖRPER *
[SS- B]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
s. Autoantikörper
s. AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene
s. AK gegen SS- B
s. AK gegen Zellkerne
Indikation: SLE, primäres und sekundäres Sjögren- Syndrom, isolierte Keratokonjunktivitis sicca,
Überlappungssyndrom, rheumatoide Arthritis
LAKTAT
Material :
2 ml Blut im Na- Fluorid- Röhrchen auffangen,
Präanalytik: durch Kippen mischen, sofort (!)
zentrifugieren u. abgetrenntes Plasma gekühlt
zum Labor geben. Keine Muskeltätigkeit, keine
Stauung. Ruhe!
wenn keine Zentrifuge vorhanden: Na-FluoridVollblut umgehend gekühlt ins Labor schicken
(Achtung: nicht einfrieren!)
Referenz :
im Plasma
4,5 – 19,8 mg/dl
im Liquor
Neugeborene
3-10 Tage
> 10 Tage
Erwachsene
10 - 60 mg/dl
10 – 40 mg/dl
10 – 25 mg/dl
10 – 22 mg/dl
1 ml Liquor
Methode: Photometrie
Indikation (Plasma): Erkennung von Gewebshypoxien, Klärung unklarer metabolischer Azidosen,
Diagnose der McArdle- Krankheit und akuter intestinaler Gefäßverschlüsse, Erkennung von fetalen
Notfallsituationen unter der Geburt.
Indikation (Liquor): Verdacht auf tuberkulöse bzw. bakterielle Meningitis.
350
↑ Glykogenose Typ I, körperliche Belastung, Schock, Hypoxie, Anämie, Leukämie, Alkoholismus,
Verbrennung, Hirntrauma, kardiopulmonaler Bypass, Leberzerfallskoma, metabolische Azidose,
Herzinsuffizienz, Pyelonephritis, Diabetes, Endocarditis, tuberkulöse bzw. bakterielle Meningitis
LAKTAT- DEHYDROGENASE
[LDH]
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder Plasma (Heparin, EDTA, Citrat,
Oxalat)
Serum innerhalb von 2 Std. vom Blutkuchen
trennen.
Plasma hochtourig zentrifugieren.
Hämolytische Proben dürfen nicht gemessen
werden, weil Erythrozyten mehr als das 150fache
der Serum-LDH-Aktivität aufweisen.
Frauen:
s. Alpha- Hydroxybutyrat- Dehydrogenase
Methode: Photometrie
IFCC- Methode: Umrechnungsfaktor(→ alte 25°C
Standardmethode) : 0,964
< 247 U/L
Männer: < 248 U/L
Kinder:
weiblich
männlich in U/L
1 – 30 Tage
178 – 629
187 – 600
1 – 3 Monate 158 – 373
152 – 353
4 – 6 Monate 135 – 376
158 – 353
7 – 12 Monate 129 – 367
152 – 327
1 – 3 Jahre
164 – 286
164 – 286
4 – 6 Jahre
155 – 280
155 – 280
7 – 9 Jahre
141 – 237
141 – 237
10 – 11 Jahre 141 – 231
129 – 222
12 – 13 Jahre 141 – 231
129 – 205
16 – 19 Jahre 117 – 217
117 – 213
Indikation: Verdacht auf Lungenembolie, zurückliegenden Herzinfarkt, hämolytische Anämie,
Differenzierung des Ikterus, Diagnostik von Organschäden durch Bestimmung der Isoenzyme.
Da die LDH in unterschiedlicher Konzentration im Zytoplasma fast aller Körperzellen vorkommt, finden
sich LDH- Erhöhungen bei vielen pathologischen Zuständen. Die diagnostische Aussagekraft ist daher
relativ gering. Jedoch erlaubt die quantitative Differenzierung der Isoenzyme eine weitgehend
organbezogene Diagnostik.
LDH wird aus 4 Polypeptidketten der Untereinheiten H (Herz) und M (Muskel) zusammengesetzt. Es
werden fünf zytoplasmatisch vorkommende Isoenzyme unterschieden. LDH1 (H4) und LDH2 (H3M)
überwiegend in Herzmuskel, Erythrozyten und Niere, LDH3 (H2M2) in Milz, Lunge, Lymphknoten,
Thrombozyten und endokrinen Drüsen, LDH4 (H3M) und LDH5 (M4) in Leber und Skelettmuskel.
Isoenzyme (elektrophoretische Auftrennung)
LDH – 1
LDH – 2
LDH – 3
LDH – 4
LDH – 5
CAF %
18-33
28-40
18-30
6-16
2-13
Agarose (%)
15-23
30-39
20-25
8-15
9-14
Differenzierung des Ikterus:
Bilirubin < 6 mg/dl und LDH/GOT < 5 und LDH – 1 herrscht nicht vor Verdacht auf LeberGallenwegserkrankung, LDH/GOT > 5 und Vorherrschen von LDH - 1 Verdacht auf hämolytische
Erkrankung.
↑ Herzinfarkt, Hepatitis, Lungenembolie, infektiöse Mononukleose, Lebermetastasen, portale
Hypertension, EBV, Leukämie, Neoplasie, hämolytische Anämie, Sichelzellanämie, megaloblastäre
Anämien, Nephropathien, Schock, Hypoxie, Muskeldystrophie, Polymyositis, Dermatomyositis,
351
Niereninfarkt, Pneumonie, Insektenstich, Peritonitis, Pankreatitis, essentielle Thrombozythämie,
Neuroblastom, multiples Myelom, NHL, idiopathische pulmonale Fibrose, Makro- LDH
LAKTOSE IM URIN *
Material :
Referenz :
50 ml vom 24-h- Urin.
s. Befund
s. auch Laktose- Toleranztest
Bitte Gesamtmenge angeben
Methode: Photometrie
Indikation: Laktosurie, Verdacht auf Laktoseintoleranz oder Laktosemalabsorption( Meteorismus, Flatulenz
nach Aufnahme von Milch oder Milchprodukten, Diarrhoe)
LAKTOSE- TOLERANZTEST (*)
Material :
Referenz :
Na- Fluorid- Röhrchen.
s. Text
Methode: Photometrie
Molekulargenetische Untersuchung bei
hereditärer Laktoseintoleranz:
3 ml EDTA- oder Citratblut
oder kräftiger Wangenschleimhautabstich(Zellen
müssen gewonnen werden) in sterilem Röhrchen.
Ohne Zusatz versenden.
Indikation: Verdacht auf Laktosemalabsorption, Verdacht auf primären oder sekundären Laktasemangel,
Meteorismus, Flatulenz, Durchfall nach Ernährung mit Milch oder Milchprodukten.
Messparameter: Glukose und Galaktose
Testdurchführung:
Nach 6 Stunden Nahrungskarenz werden 50 g Laktose in 400 ml Wasser oral verabfolgt. Säuglinge
erhalten 4 g Laktose/kg KG als 25 % ige Lösung, Kinder > 2 Jahre erhalten 2 g Laktose pro kg
Körpergewicht (maximal 50 g) oral in Wasser (10 %) verabreicht.
Blutentnahme: vor sowie 30, 60, 90 und 120 Minuten nach Testbeginn
Normalbefunde:
Blutglukose- Anstieg über 20 mg/dl im Vollblut und Galaktose > 5 mg/dl nach 20-40 Minuten. Keine
gastrointestinale Symptomatik während des Testablaufes und in den nächsten 8 Stunden.
5-25 % der Bevölkerung in Deutschland, 25 % in den USA und 75 % weltweit haben eine
Laktosemalabsorption.
Bei etwa 25 % der Testpersonen kommt es trotz normaler Laktaseaktivität zu einem abgeflachten
Glukoseprofil. Hier sollte der Test mit oraler Gabe von 25 g Glukose und 25 g Galaktose in 400 ml Wasser
am nächsten Tag wiederholt werden. Bei der Laktoseintoleranz findet sich ein Quotient des
Glukoseanstiegs nach 50g Laktose/ (25 g Glukose + 25g Galaktose) von < 0,4. Eine gute Alternative zum
Laktosetoleranz- Test ist der H2 Atemtest nach Laktose.
↓ Laktoseintoleranz kongenital, Alaktasie hereditäre, Glukose- Galaktose- Intoleranz kongenital,
Milchintoleranz, Sprue, Gastroenteritis, Gastrektomie, Mukoviszidose
352
LAMBLIEN
[MIKROSKOPISCH ]
Material :
Referenz :
Duodenalsaft
negativ
vegetative Formen: körperwarmer Stuhl.
Zysten: 3 erbsengroße Stuhlproben
Methode: Mikroskopie
Indikation: Verlauf der Giardia- Infektion häufig symptomlos, kann aber auch mit ausgeprägten
Abdominalerscheinungen in Form von rezidivierenden Durchfällen (Lamblienruhr), epigastrischen
Schmerzen oder Verstopfung einhergehen.
Verbreitung ist weltweit. Giardia lamblia gehört zu den häufigsten Darmparasiten unter den Protozoen. Die
Infektion erfolgt oral über die Zysten über fäkal verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser.
LAMBLIEN- ANTIGEN
Material :
Referenz :
bohnengroße Stuhlprobe
negativ
s. Lamblien
Der Nachweis des Lamblien- spezifischen Antigens lässt sich auch dann durchführen, wenn
mikroskopisch im Stuhl keine Zysten oder Trophozoiten gefunden wurden.
LAMIVUDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-Glukuronosyl- TransferaseGenes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark
erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen.
LAMOTRIGIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 0,5 - 10 mg/L
toxisch ab: > 15 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
353
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el 22.8—37.4 h bei Monotherapie; 13.5-15 h bei Komedikation mit enzyminduzierenden
Antikonvulsiva; 48.3-59 h in Gegenwart von Valproinsäure
Steady State: 3-15 Tage
Erhöhung: Valproinsäure (3-4 fach)
Erniedrigung: Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital und Mesuximid erniedrigen die LamotriginKonzentration um die Hälfte.
Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-Glukuronosyl- Transferase- Genes sind bis
zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten
Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen.
LDL- CHOLESTERIN
Referenz :
1 ml Serum, Heparin-Plasma
Methode: Photometrie bei direkter Messung oder
Berechnung nach Friedewald-Formel
LDL direkt:
< 2 Risikofaktoren
<160mg/dl
≥ 2 Risikofaktoren
<130mg/dl
Gefäßerkrankung oder Diab.mell.
<100mg/dl
Gefäßerkrankung und Diab.mell.
<70mg/dl
Indikation: Früherkennung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender
Therapie.
Erhöhte LDL- Werte bedeuten erhöhtes Koronarrisiko
↑ Hyperlipoproteinämie Typ II
LDL- REZEPTOR- DEFEKT [Hypercholesterinämie, familiäre] *
Material:
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
s. auch APO B100- Mutation
Methode: PCR und Sequenzierung aller 18
Exons
Indikation: Familiäre Hypercholesterinämie. Die familiäre Hypercholesterinämie kann auch durch Mutation
im APO B100- Gen ausgelöst werden.
LEBERMEMBRAN-AK [LMA, AK gegen Lebermembran]
Material
Referenz :
1ml Serum
IgG < 1:100
Indikation: Diagnostik von Autoimmunerkrankungen der Leber
Zu diesen zählen:
die Autoimmunhepatitis (AIH)
die primär-biliäre Leberzirrhose (PBC)
die primär-sklerosierende Cholangiitis (PSC)
354
Antikörper gegen Lebermembran treten bei der autoimmunen Hepatitis auf. Die klinische Symptomatik
unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen chronischen Hepatitiden und betrifft Frauen weitaus
häufiger als Männer, hier insbesondere die Altersgruppe zwischen 16 und 40 Jahren.
LEGIONELLA- ANTIKÖRPER * und ANTIGEN- NACHWEIS
[IFT]
Material :
Referenz :
Antikörper: 2 ml Serum
Serum:
Antigen (Legionella pneumophila, Serogruppe 1):
5 ml Urin
Pool III:
Methode: IFT
L. bozemanii, dumoffii, germanii, longbeachae,
micdadei, jordanis
< 1:64
L. pneumophila Typ 1-14:
< 1: 64
Urin: negativ
Indikation: Erkrankung des Respirationstraktes, Verdacht auf Legionellenpneumonie, Thoraxschmerzen,
Leber/Nierenbeteiligung
Übertragung durch erregerhaltige Aerosole (Klimaanlagen, Duschen). Beginn mit grippeähnlicher
Symptomatik und Pneumonie. Antikörper lassen sich erst 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn
nachweisen.
Der Antigennachweis im Urin ist oft schon 3 Tage nach Erkrankungsbeginn möglich. Etwa 80 –90 % der
Legionelleninfektionen sind durch Legionella pneumophila bedingt, wobei über 70 % durch den Serotyp 1
hervorgerufen werden.
LEGIONELLA- pneumophila- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Sputum
5 ml BAL
5-10 ml Urin
Methode: PCR
Indikation: Erkrankung des Respirationstraktes, Verdacht auf Legionellenpneumonie,
Krankenhaushygiene
LEICHTKETTEN * s. Bence-Jones- Protein
LEISHMANIEN- ANTIKÖRPER *
[L. DONOVANI, KALA- AZAR]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT, IHAT
IFT
< 1:40
IHAT
< 1:64
s. Parasitosen
Indikation: Verdacht auf viscerale Leishmaniose (Kala- Azar), mukocutane Leishmaniose (Espundia),
355
kutane Leishmaniose ( Orientbeule). Diarrhoe, Splenomegalie, Ulcerationen, Orientbeule, Haut - und
Schleimhautbefall bei Reisenden aus den Tropen und Subtropen
Serologische Untersuchung nur sinnvoll bei visceraler Leishmaniasis.
LEPTOSPIREN- AK*
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG-AK
Methode: ELISA
Negativ:
< 5 U/ml
Grenzwertig:
5-9 U/ml
Positiv:
> 9 U/ml
IgM-AK
Negativ:
< 15 U/ml
Grenzwertig:
15-20 U/ml
Positiv:
> 20 U/ml
Indikation: Verdacht auf Leptospiren- Infektion (Vaskulitis, Funktionsstörungen von Leber und Niere,
Myalgien, zweiphasiger Fieberverlauf).
Antikörper treten in der 2. Woche auf. Sie erreichen oft sehr hohe Titer und persistieren Monate bis Jahre.
Erregerreservoir: Mäuse, Ratten, Schweine, Rinder, Hunde.
LEPTOSPIREN- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
5 ml Urin
Methode: PCR
Indikation: Nachweis von Leptospiren bei hohem Fieber und entsprechender Exposition (Kanal- ,
Abwasserarbeiter, Angler, Feldarbeiter) vor der AK- Bildung
LEUCIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene:
Neugeborene:
1-3 Monate:
9 Mo-2 Jahre:
3-10 Jahre:
6-18 Jahre:
Erwachsene:
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
mg/dl x 76.3 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 300
Säuglinge:
bis 300
Kleinkinder:
bis 200
Schulkinder: bis 150
Erwachsene:
356
0.92 ± 0.33 mg/dl
0.62 - 1.43 mg/dl
1.3 ± 0.39 mg/dl
0.59 - 2.03 mg/dl
0.73 - 2.33 mg/dl
1.03 - 2.28 mg/dl
0.98 - 2.29 mg/dl
bis 150
Indikation: Verdacht auf Hartnup- Syndrom und Ahornsirup- Krankheit
↑
Serum: Ahornsirup- Krankheit, Hyperisoleucinämie
Urin: Hartnup- Krankheit, Ahornsirup- Krankheit
LEUKÄMIE-DIAGNOSTIK [IMMUNPHÄNOTYPISIERUNG] *
Material :
Referenz :
5 ml EDTA- Blut
s. Befund
5 ml Heparinblut
heparinisiertes Knochenmark
Methode: Durchflusszytometrie
Indikation: Abklärung von Lymphozytosen, DD von B-NHL, Nachweis myeloischer Blasten, Prognose bei
B- CLL
LEUKOZYTEN s. Blutbild
LEVETIRACETAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich:
Min: 3,0 – 35 mg/L
Methode: HPLC
Max: 20 – 45 mg/L im steady state
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
LEVODOPA *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
LEVOMEPROMAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
357
LEVOMEPROMAZIN *
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.)
LEVOMETHADON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
LH- RH- TEST
Indikation: Differenzierung zwischen niedrig normalen und pathologischen LH- und FSH- Werten sowie
konstitutioneller Pubertas tarda und hypogonadotropem Hypogonadismus. Differentialdiagnose zwischen
hypothalamischem und hypophysärem Hypogonadismus und Ovarial- /Hodeninsuffizienz.
Durch intravenöse Applikation von LH- RH lässt sich eine akute Freisetzung von FSH und LH erwirken. An
dieser Reaktion der Hypophyse kann man dann genauere Aussagen über Ort und Art der Störung
machen.
Bei gesunden geschlechtsreifen Frauen ist der LH- Spiegel im Serum höher als der FSH- Spiegel. Die
Reaktion auf Gabe von LH- RH ist auch beim LH höher als beim FSH. Normalerweise beträgt die
Steigerung der Hormonausschüttung etwa das 3- bis 5fache (LH), bzw. 1.5 bis 2fache (FSH) des
Ausgangswertes nach LH- RH- Injektion. Die Dosis des Releasing- Hormons, die die beste diagnostische
Aussage erlaubt, ist bei Frauen 25 µg (bzw. bei Männern 100 µg) LHRH i.v. Für die Beurteilung der
Hypophysenreaktion genügen die Ausgangswerte und die Stimulationswerte von LH und FSH nach 30
Minuten. Nur bei besonderen Fragestellungen werden Proben auch nach 45 und 120 Minuten
entnommen.
Vor dem Test Indikation absichern:
Körperliche Ursachen (z.B. Aplasie) müssen abgeklärt sein. Letzte Hormoneinnahme sollte mehr als 3
Monate zurückliegen. Differenzierung zwischen primärer und sekundärer Amenorrhoe sollte erfolgt sein.
Schwangerschaft ausschließen. Falls keine Amenorrhoe vorliegt, sollte eine genaue Zyklusanamnese von
mindestens 2 Zyklen vorliegen.
Befundbeurteilung:
A Normalbefund:
Bei der geschlechtsreifen Frau Ausgangswerte von LH und FSH im Normbereich. 25 Minuten nach Gabe
von LH- RH wird das Maximum erreicht (LH > FSH). Nach 2 Std. Ausgangswerte fast wieder erreicht.
(Dieser Befund bei Frauen mit einer Amenorrhoe könnte eine Indikation für eine Therapie mit
Clomiphencitrat darstellen).
358
B Pathologische Befunde:
Ausgangswert deutlich unter der Norm. Keine Reaktion nach Gabe von Releasing- Hormon. Solche
Befunde findet man entweder bei einer Insuffizienz der Hypophyse oder des Hypothalamus oder als
Reaktion auf exogen zugeführte Hormone (Suppression). Ist eine Suppression ausgeschlossen, kann eine
Ovulation durch Gabe von Gonadotropinen ausgelöst werden (eine eigene Gonadotropinproduktion findet
ja nicht statt).
Ausgangswerte und die Stimulationswerte von FSH normal. LH- Werte vor Stimulation im oberen
Normbereich oder gering darüber. Sie steigen überschießend an und fallen langsamer als normal ab. Hier
handelt es sich um eine Ovarialinsuffizienz, die dadurch bedingt ist, dass die Östrogenproduktion des
Ovars nicht ausreicht, das vermehrte Angebot von LH zu bremsen. Solche Befunde findet man auch bei
einer geringen Hyperprolaktinämie. (Therapie entweder mit Clomiphencitrat oder bei Hyperprolaktinämie
mit Bromergokryptin).
Erhöhte Ausgangswerte von LH und FSH. Basalwerte von FSH höher als von LH. Überschießender
Stimulationseffekt. Langsames Absinken der Werte. Frauen in der Menopause oder mit vorzeitiger
Menopause. (Ovulation auslösende Therapie nicht möglich)
LH erhöht. FSH extrem erhöht. Fast kein Absinken nach der Stimulation. Kein Keimmaterial vorhanden,
daher keine Kontrolle des FSH durch das Inhibin. Östradiol im Serum kaum nachweisbar. Hypophyse
versucht ständig zu stimulieren. Kerngeschlecht bestimmen. Häufig Fälle mit XY- Konstellation bei
äußerlich weiblichem Habitus. Gefahr der malignen Entartung der Streifengonaden relativ groß. Bei XXKonstellation keine weitere Therapie (es sei denn, man will hormonell substituieren). Schwangerschaft
ausgeschlossen.
LIDOCAIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
LINDAN * s. γ- Hexachlorcyclohexan
LINOLENSÄURE * s. Fettsäuren
LINOLSÄURE * s. Fettsäuren
LIPASE
Material :
Referenz :
1 ml Serum, Heparin- oder EDTA-Plasma
Erwachsene:
Methode: Photometrie
Kinder:
< 67 U/L
< 1 Jahr
0 – 8 U/L
< 9 Jahre
5 – 31 U/L
< 18 Jahre
7 – 39 U/L
359
Indikation: Verdacht auf Pankreatitis.
Lipaseerhöhungen finden sich oft bei Patienten mit Creatininwerten > 3 mg/dl. Leichte Lipaseerhöhungen
(2-3 fach) werden bei diabetischer Ketoazidose, Virushepatitis, Parotitis, Typhus und Sarkoidose
beschrieben.
↑ Pankreatitis, Pankreaskarzinom, Gallenwegserkrankung, Niereninsuffizienz, Ulcusperforation,
Mesenterialinfarkt, Typhus abdominalis, Ileus, Sarkoidose, Colitis ulcerosa, M. Crohn, nach ERCP,
Virushepatitis
LIPID- ELEKTROPHORESE *
Material :
Referenz :
2 ml Serum, 12 Stunden nach der letzten
Mahlzeit entnehmen. Sofort einsenden.
s. Befund
Untersuchung schließt die Bestimmung von
Triglyceriden, Gesamt- Cholesterin und HDLCholesterin ein.
Indikation: Auftrennung der Lipoproteine und Klassifikation der Hyperlipoproteinämien nach Fredrickson.
LIPOPROTEIN (a), Lp (a)
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 30 mg/dl
Indikation: Abschätzung eines Atheroskleroserisikos, insbesondere bei LDL- Cholesterinerhöhung
Lp(a) besteht aus einem LDL- Molekül, das über eine Disulfidbrücke an Apo (a) gebunden ist. Lipoprotein
(a) ist ein von allen anderen Lipidparametern unabhängiger Risikofaktor für die zerebrale Atherosklerose
und koronare Herzkrankheit. Erhöhte Spiegel scheinen aber nur bei Männern negative Auswirkung zu
haben. Solange es keine therapeutischen Möglichkeiten gibt Lp(a) – Spiegel zu vermindern, sollte das
Augenmerk auf die korrigierbaren Faktoren gerichtet werden. So scheint z. B. bei Patienten mit
Hypertriglyceridämie Niacin einen günstigen Einfluss zu haben, indem mehr kleine Lp(a)- Partikel in relativ
benigne große Partikel umgewandelt werden (NEJM 349; 22; 2108)
↑ Nephrotisches Syndrom, schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Hypothyreose,
↓ Hyperthyreose, Oestrogene, Niacin, Neomycin
LIPOPROTEIN-assozierte Phospholipase A2 *
Material :
Referenz :
1 ml Serum,
s. Befund
Indikation: Fettstoffwechseldiagnostik
LIQUOR- QUOTIENTEN
Material :
Referenz :
5 ml Serum
5 ml Liquor
s. Albumin im Liquor
s. Befundbericht (Reiberschema)
s. Immunglobuline im Liquor: IgG
Indikation: Verdacht auf Blut- Liquor- Schrankenstörung und lokale IgG- Synthese.
360
LIQUORKULTUR s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
LIQUOR- UNTERSUCHUNG
Material :
Referenz :
5 ml Liquor.
Für die Bestimmung des Albumin- Quotienten,
infektionsserologische Untersuchungen bei
Enzephalitis und Untersuchung von oligoklonalem
IgG ist die gleichzeitige Einsendung von 5 ml
Serum und 5-10 ml Liquor erforderlich.
Zellzahl (Zellen/µl):
< 1 Jahr:
0-30
1-4 Jahre:
0-20
> 4 Jahre:
0-10
Erwachsene: 0-5
in %
Lymphozyten
Monozyten
Neutrophile
Ependym- Zellen
Eosinophile
Erwachsene
60±20
30±15
2± 4
selten
selten
Neugeborene
20±15
70±20
4± 4
weitere Parameter:
Gesamt- Eiweiß
200 - 400 mg/L
Glukose
40 – 70 mg/dl bzw. 60% des
Plasmawerts
Laktat
Chlorid
IgG
IgA
IgM
10,8 – 18,9 mg/dl
122 -132 mmol/L
bis 40.0 mg/L
bis 6.0 mg/L
bis 1.0 mg/L
Liquor/Serum- Quotienten- Diagramm
(Reiberschema): s. Befund
Albumin
< 350 mg/L
QALB( > 5 Jahre):
< 15 Jahre
≤ 5,0
< 40 Jahre
≤ 6,5
> 40 Jahre
≤ 8,0
oligoklonales IgG
negativ
Aktiv. B- Lymphozyten
< 0.1 %
tau- Protein:
Personen < 60 J:
< 150 ng/L
Personen > 60 J ohne Demenzsyndrom: < 250 ng/L
Beta- Amyloid:
> 400 pg/ml
Nachweis Erreger- spezifischer
Nukleinsäuresequenzen mittels PCR: s. Befund
Antikörper- Spezifitäts- Index (ASI):
s. Befund
361
LIQUOR- UNTERSUCHUNG
CEA:
s. CEA im Liquor
LISTERIEN- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Für Erregernachweis Fruchtwasser, Mekonium,
Blut, Liquor, Stuhl, Urin oder Hautabstriche von
Neonaten einsenden.
Methode: Agglutination
Nachgewiesen werden die Typen: 10, 4bH, 1H
Indikation: Generalisierte Infektion mit Sepsis und eitriger Meningitis, Listeriose des ZNS (perinatal),
konnatale Listeriose mit Granulombildung in Leber, Milz, Lungen und Meningen, glanduläre Listeriose (DD
Mononukleosis infectiosa ), lokale Listeriose der Haut und Schleimhäute.
LISTERIEN- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
1 ml Liquor
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
Indikation: Listerienmeningitis, Sepsis, lokale Listeriose der Haut und Schleimhäute
LITHIUM
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 0,6 – 1,2 mmol/L
toxisch ab: > 1,5 mmol/L
Methode: Photometrie
Kommentartext:
„Die Angabe des therapeutischen Bereichs bezieht
sich auf die Blutentnahme 12h nach der letzten
Einnahme“
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Da Lithium mit einer Vielzahl von Medikamenten interagieren kann, ist bei jeder Kombination
Vorsicht geboten. Engmaschige Lithiumkontrollen. Nichtsteroidale antiinflammatorische Medikamente
(z.B. Ibuprofen) erhöhen den Lithiumspiegel.
LKM * [AK gegen LEBER- NIEREN- MIKROSOMEN, Typ 1 ]
Material :
1 ml Serum
Methode: IFT
362
Referenz :
negativ
Indikation: LKM- AK finden sich bei 5 % der autoimmunen Hepatitiden (Typ II), etwa 10 % der deltaHepatitiden und gelegentlich auch bei der medikamenten- induzierten Hepatitis sowie Hepatitis C.
LKM- 1 Autoantikörper sind gegen das Cytochrom P450 2D6 gerichtet und finden sich beim Typ II der
autoimmunen Hepatitis, der oft bei Kindern, insbesondere bei Mädchen auftritt. Die LKM- 1 positiven
Seren sind häufig auch Hepatitis C- Virusantikörper positiv.
LÖSUNGSMITTEL, ORGANISCHE *
Material :
Referenz :
Bitte Spezialgefäß anfordern.
s. Befund
Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung
LORAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 20 – 250 µg/L
toxisch: > 300 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
LORMETAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
LOSARTAN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
363
LOSARTAN *
Methode: LC/MS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
LSD [LYSERGSÄUREDIÄTHYLAMID] *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
Methode: GC/MS
Indikation: Drogenscreening
LSP [AK gegen Leberspezifisches Protein] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT
< 1: 100
s. AK gegen Asialoglykoprotein- Rezeptor
Indikation: Autoimmune chronisch aktive Hepatitis, primär biliäre Zirrhose, Virushepatitis.
Es handelt sich beim LSP um einen Komplex membranständiger Lipoproteine der Hepatozyten, dessen
entscheidendes Autoantigen der Asialoglykoprotein- Rezeptor ist.
LTT-Teste (Lymphozytentransformationstest) *
Material :
Referenz :
2 x Lithium-Heparin- Blut und 1x Serum
s. Befund
Einsendung nur Montag – Mittwoch!
Indikation: V.a. Metallsensibilisierung, V.a. aktive Borreliose
LUES- SEROLOGIE (*)
Material :
Referenz :
3 ml Serum
TPHA (TPPA)
FTA- ABS- IgG/ -IgM (IFT)*
VDRL
FTA- ABS- IgM- AK*
Methode: IFT, Agglutination, Blot, PCR
364
< 1 : 80
negativ
<1:1
negativ
IgG- und IgM- Blot*
negativ
PCR*
negativ
Tabelle der häufigsten Befundkonstellationen bei der Lues- Serologie und ihre Interpretation
(stark schematisiert):
TPPA
< 80
< 80
< 80
< 80
< 80
< 80
< 80
< 80
80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
> 80
< 80
VDRL
<1
<1
<1
≥1
≥1
≥1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
<1
>1
>1
>1
≥1
<1
FTA- ABS
FTA- ABS
n
n
n
n
n
n
> 80
n
p
p
p
n
n
n
p
p
p
p
p
p
p
p
p
Interpretation
I
I
I
I
I
II
II
II
III
IV
V
VI
VII
V
V
VIII
IX
X
XI
XII
XI
XI
XI
Befund I: z.Zt. kein Anhalt für seroreaktive Treponemeninfektion. Sofern eine solche innerhalb der letzten
3 Wochen vor der Serumabnahme erworben sein könnte, wird eine kurzfristige Kontrolle
empfohlen. (Bei klinisch verdächtigem Primäraffekt an Ulcus molle und Herpes genitalis
denken).
Befund II:
Vermutlich unspezifische Reaktion. Bei anamnestischen oder klinischen Hinweisen
Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen. Eine im Frühstadium ausreichend behandelte Lues ist
nicht auszuschließen.
Befund III:
TPPA - Test zweifelhaft. Frische Infektion nicht auszuschliessen. Bei Verdacht auf frische
Treponemeninfektion in 7 Tagen TPPA, Flockung (VDRL), FTA- ABS und FTA - ABS- IgM
kontrollieren.
Befund IV:
TPHA- Test positiv. Frische/floride Infektion oder Serumnarbe möglich. Abklärung über
Flockung, FTA- ABS und FTA - ABS- IgM.
Befund V:
Vermutlich ausreichend behandelte oder spontan ausgeheilte Treponemen - Infektion
(Serumnarbe). Frische Infektion jedoch nicht auszuschliessen. Bei fehlender Anamnese
wird daher eine Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen.
Befund VI:
Frühe Primärsyphilis oder sanierend behandelte bzw. spontan ausgeheilte Treponema
pallidum- Infektion möglich. Auch ein biologisch unspezifischer Befund ist nicht
auszuschliessen. Kurzzeitige Kontrolle evtl. unter Einschluss des FTA- ABS- IgM- Testes
zu empfehlen.
Befund VII:
Vermutlich unspezifischer Befund. Sicherheitshalber Kontrolle in 7 Tagen. Bei klinisch
verdächtigem Primäraffekt’ an Ulcus molle und Herpes genitalis denken.
Befund VIII:
Die Befundkonstellation spricht für eine Treponemen- Infektion im Primärstadium. Wenn
noch nicht erfolgt, sollte eine antibiotische Therapie durchgeführt werden.
365
Befund IX:
Behandlungsbedürftige Treponema pallidum- Infektion aller Stadien oder ausgeheilte
Infektion möglich. Bei fehlender Klinik bzw. Infektions- und Behandlungsanamnese FTAABS- und FTA- ABS- IgM- Test zu empfehlen.
Befund X:
Verdacht auf floride, therapiebedürftige Treponema pallidum - Infektion oder kürzlich
ausbehandelte Infektion. Bei fehlenden anamnestischen Angaben FTA- ABS- IGM bzw.
Kontrolle in 2-3 Wochen empfohlen.
Befund XI:
Floride, therapiebedürftige oder kürzlich behandelte Treponema pallidum- Infektion. Auf
die Meldepflicht gemäß Infektionsschutzgesetz wird verwiesen.
Befund XII:
VDRL- TEST positiv. Frische/floride Infektion, unspezifische Reaktion oder Serumnarbe
möglich. Abklärung über TPPA sowie FTA- ABS- und FTA- ABS- IgM- Test zu empfehlen
FTA- ABS- Test (Fluoreszenz- Treponemen- Antikörper- Absorptions- Test):
Der Test dient der Bestätigung reaktiver serologischer Lues- Tests (TPPA, VDRL). Die Sensitivität ist bei
der primären Syphilis mit 98 %, bei der sekundären Syphilis mit 100 %, bei der späten Syphilis mit 96 %
und der latenten Syphilis mit 100 % angegeben. Der Test wird für das Screenen auf Lues und für
Liquoruntersuchungen nicht empfohlen. Falsch positive Ergebnisse wurden bei einigen Kollagenosen und
falsch positive bzw. falsch negative Ergebnisse beim IgM- FTA- ABS- Test im Serum Neugeborener
syphilitischer Mütter beschrieben.
TPHA (Treponema pallidum- Hämagglutinations- Test):
Der TPPA dient als Suchreaktion für die Erkennung oder den Ausschluss einer Treponema- Infektion. Die
diagnostische Sensitivität und Spezifität des TPPA ist > 99 %. Bei einem positiven Ergebnis muss die
serologische Diagnostik erweitert werden.
Flockung (Cardiolipin- Mikroflockungs- Test, VDRL):
Die diagnostische Sensitivität dieser Tests ist in der Frühphase einer Treponemen- Infektion gering, liegt
aber im Sekundärstadium bei 100 % und nimmt mit zunehmendem Intervall zwischen Infektion und
Untersuchung wieder ab. Der Test dient der serologischen Verlaufskontrolle nach Behandlung. Falsch
positive Ergebnisse werden bei Kollagenosen, einigen Infektionen (Mononukleosis, Malaria, Lepra) und in
der Schwangerschaft beobachtet. Geeignet ist dieser Test zur Überprüfung des Effektes einer
antibiotischen Therapie. Ein Titerabfall um 3 oder mehr Verdünnungsstufen spricht für eine erfolgreiche
Therapie.
Das serologische Vorgehen bei Neugeborenen infizierter Mütter entspricht dem bei Erwachsenen. Sie
sollten zusätzlich am Ende des ersten und dritten Monats mit einem treponemenspezifischen IgMAntikörper- Assay untersucht werden.
Befundkonstellationen bei der Neurosyphilis:
AK im Serum
AK im Liquor Albumin L/S TPPA L/SQuotient
Quotient
Beurteilung
TPPA
TPPA positiv normal
Normal < 3
Neurosyphilis ausgeschlossen oder
narbenlos ausgeheilt
TPPA positiv normal
Erhöht > 3
Ausgebrannte Neurosyphilis mit
Produktion spez. IgG- AK im ZNS
1
positiv
IgM
negativ
TPPA
positiv
IgM
negativ
366
AK im Serum
AK im Liquor Albumin L/S TPPA L/SQuotient
Quotient
Beurteilung
TPPA
positiv
TPPA positiv erhöht
Normal < 3
IgM
negativ
Die Erhöhung des Titers in der
Suchreaktion kann durch
Schrankenstörung bedingt sein
TPPA
positiv
TPPA positiv normal
Normal < 3
IgM
positiv
Behandlungsbedürftige Lues ohne
erkennbare ZNS- Beteiligung
TPPA
positiv
TPPA positiv normal
Erhöht > 3
IgM
positiv
Behandlungsbedürftige Neurosyphilis
und Produktion spez. IgG- AK im ZNS
TPPA
positiv
TPPA positiv erhöht
Erhöht > 3
IgM
positiv
Behandlungsbedürftige Neurosyphilis mit
Schrankenstörung und Produktion spez.
IgG- AK im ZNS
1
IgM= FTA- ABS- IgM
LUES (TREPONEMA PALLIDUM)- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
0.5 ml fetales EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
Abstrich (trocken)
5-10 ml Fruchtwasser
Abortmaterial
Methode: PCR
Indikation: Verd. auf Syphilis, Verd. auf Neurosyphilis, Verd. auf konnatale Infektion, immunsupprimierte
Patienten
LUPUS- ANTIKOAGULANS *
Material :
Referenz :
5 ml Citratplasma
negativ
s. Autoantikörper
s. AK gegen Cardiolipin
Indikation: Verlängerung der PTT bei Thrombose - und Abortneigung, Verlängerung der Gerinnungszeiten
von PTT, seltener von Thromboplastinzeit und Thrombinzeit bei normalem Gehalt von Einzelfaktoren und
evtl. Blutungsneigung, Therapieversager bei Substitution mit Faktorenkonzentraten.
Die Thrombosehäufigkeit wird bei Patienten mit Lupusantikoagulanz mit ca. 20 % angegeben.
Lupusantikoagulanz kommt gehäuft vor bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen, Virusinfektionen,
lymphoproliferativen Erkrankungen und Medikamenten- bedingt (Chlorpromazin, Chinidin, Hydralazin,
Streptomycin). Patientinnen mit rezidivierenden Aborten haben in etwa 10 % Lupusantikoagulanz. Bei
Kindern nach Maserninfektion soll eine leicht verlängerte PTT Hinweis auf das mögliche Vorliegen von
Lupusantikoagulanz sein. Bei Patienten mit rezidivierenden Thrombosen ist eine orale
Antikoagulantientherapie (INR- Zielwert: 3-3.5) zu empfehlen
367
LUTEINISIERENDES HORMON
[LH] [GONADOTROPINE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Gravidität ist anzugeben.
Männer
20 - 70 Jahre:
> 70 Jahre:
1.5 - 9.3 IU/L
3.1 - 34.6 IU/L
Frauen:
Follikelphase
Zyklusmitte
Lutealphase
Postmenopause
Schwangerschaft
Kontrazeptiva
1,9 – 12.5 IU/L
8.7 – 76.3 IU/L
0.5 – 16.9 IU/L
15.9 – 54.0 IU/L
≤ 1.5 IU/L
0.7 – 5.6 IU/L
s. FSH
Methode: CLIA
Stabilität: 5 Tage bei 2-8°C
Kinder
< 1 Monat
≤ 8.0 IU/L
Jungen 1-10 J:
≤ 3.6 IU/L
Mädchen 1-10 J:
≤ 3.9 IU/L
in IU/L
Tanner Stad. 1
Stad. 2
Stad. 3
Stad. 4-5
männlich
≤ 3.6
0.2-4.8
0.6-6.3
0.6-7.8
weiblich
≤ 3.0
0.1-4.1
0.2-9.1
0.5-15
Indikation: Frauen: Zyklusstörungen und Fertilitätsdiagnostik.
Männer: Diagnose eines primären oder sekundären Hypogonadismus.
↑ Stein- Leventhal- Syndrom, Amenorrhoe hypergonadotrope, Ovarialinsuffizienz, Klimakterium, Pubertas
praecox, Klinefelter- Syndrom, Hodentumor, Ovarialtumor, Insuffizienz testikuläre, Chorionepitheliom,
Anorchie, primärer Hypogonadismus, Kastration
↓ Amenorrhoe hypogonadotrope, Adrenogenitales Syndrom, Hypophyseninsuffizienz, SheehanSyndrom, Oligomenorrhoe, Blutung dysfunktionelle
LYMPHOGRANULOMA- VENERUM *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
2 ml EDTA- Blut
Methode: EIA, PCR
IgG: negativ
IgM: negativ
IgA: negativ
PCR: negativ
Indikation: Verdacht auf L. venerum
L. venerum wird durch C. trachomatis Serotyp L1- L3 verursacht. Ein genusspezifischer Nachweis ist
möglich.
368
LYMPHOZYTÄRE CHORIOMENINGITIS *
[LCM- Virus]
Material :
Referenz :
1 ml Serum (oder Liquor)
IgG
< 1:16
Methode: IFT
IgM
< 1:16
Indikation: Meningitis, Meningoenzephalitis, Nagerkontakt , Fruchtschädigung in der Gravidität.
Das LCM- Virus gehört zur Familie der Arenaviren. Erregerreservoir sind Nagetiere (Hamster, Mäuse).
Diaplazentare Übertragung führt zu schweren kindlichen Schädigungen (z.B. Mikrozephalus,
Hydrozephalus).
In der 3. bis 4. Krankheitswoche treten komplementbindende Antikörper auf. Wegen des relativ langsamen
Antikörperanstieges kann die Entnahme von mehr als zwei Blutproben zur Feststellung eines signifikanten
Titeranstieges erforderlich sein.
LYMPHOZYTÄRE CHORIOMENINGITIS - PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
2-5 ml Fruchtwasser
Methode: PCR
Indikation: Meningitis, Meningoenzephalitis
LYMPHOZYTEN- DIFFERENZIERUNG *
Material :
Referenz :
2 x 5 ml EDTA- Blut
s. Befund
bestimmt werden:
T- Lymphozyten
T- Helferzellen
T- Suppressorzellen
Aktivierte Lymphozyten
NK- Zellen
B- Lymphozyten sowie weitere Lymphozytenpopulationen je nach klinischer Fragestellung
Die wichtigsten Indikationen zur Bestimmung der Lymphozyten- Subpopulationen sind:
1. Gehäufte opportunistische und virale Infektionen im Kindesalter (angeborene Immundefekte)
2. Gehäufte opportunistische und virale Infektionen im Erwachsenenalter bei AIDS / Immunsuppression /
Zytostase
3. Verdacht auf Transplantatabstoßung
4. Schwere virale Infektionen
5. Lymphadenopathie- Syndrom
6. Autoimmunerkrankungen
7. Leukämiediagnostik
LYSIN *
Material :
Referenz :
369
LYSIN *
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Serum:
Frühgeborene:
Neugeborene:
1-3 Monate:
9 Mo-2 Jahre:
3-10 Jahre:
6-18 Jahre:
Erwachsene:
2.77 ± 0.88 mg/dl
1.66 - 3.93 mg/dl
1.50 ± 0.48 mg/dl
0.66 - 2.10 mg/dl
1.04 - 2.20 mg/dl
1.58 - 3.40 mg/dl
1.21 - 3.47 mg/dl
mg/dl x 68.5 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene: bis 1500
Säuglinge:
bis 1000
Kleinkinder:
bis 800
Schulkinder: bis 600
Erwachsene:
bis 630
Indikation: Hyperlysinämie Typ I und II, Saccharopinurie, Lysinurie
↑ Serum: Saccharopinurie, Hyperlysinämie Typ I und II, basische Aminoazidurie
Urin: Saccharopinurie, Hyperlysinämie Typ I und II, Lysinurie, Cystinurie
LYSIN- VASOPRESSIN- STIMULATIONSTEST *
Lysin- Vasopressin wirkt als ein Kortikotropin- Releasing- Faktor. Unter einer Infusion von LysinVasopressin kommt es also normalerweise zur Stimulation der ACTH- Sekretion und dadurch zur
Stimulation der Kortisol- Sekretion.
Wegen der erheblichen Nebenwirkungen von Lysin- Vasopressin darf dieser Test nur nach strengster
Indikationsstellung durchgeführt werden!
Kontraindikationen: Alter, Hypertonus, koronare Herzerkrankung.
Nebenwirkungen:
Abblassen des Patienten durch Gefäßkonstriktion, erhebliche abdominelle Beschwerden mit Stuhldrang.
Indikation:
Bei gesichertem Cushing- Syndrom zur Differentialdiagnose zwischen zentraler und peripherer Form. Bei
gesicherter sekundärer NNR- Insuffizienz zur Differentialdiagnose zwischen hypothalamischer und
hypophysärer Form.
Testdurchführung:
Blutentnahmekanüle legen und mit Kochsalztropf offen halten für Blutentnahmen zum Zeitpunkt - 10, 0,
30, 45, 60 und 90 Minuten für Kortisol sowie ACTH. Am anderen Arm Infusion einer 5 %- igen
Glukoselösung mit 5 I.E. wässrigem Lysin- Vasopressin (0.5 ml). Diese Infusion erfolgt gleichmäßig vom
Zeitpunkt 0 bis 60 Minuten.
Wegen der gastrointestinalen Nebenwirkungen zu Beginn der Lysin- Vasopressin- Infusion eine (evtl.
zwei) Ampulle(n) Buscopan i.v. injizieren. Blutdruckkontrollen.
Beurteilung:
Ein deutlicher Anstieg von ACTH und Kortisol spricht bei gesichertem Cushing- Syndrom eindeutig für ein
zentrales Cushing- Syndrom und gegen einen NNR- Tumor bzw. eine paraneoplastische ACTHProduktion. Ein ACTH- Anstieg bei gesicherter sekundärer NNR- Insuffizienz spricht für eine
hypothalamisch bedingte Störung der ACTH- Sekretion.
370
LYSOZYM IM SERUM *
[MURAMIDASE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Serum < 9 mg/L
Methode: Turbidimetrie
Indikation: Monozytenleukämie, Myeloische Leukämie
↑ Monozytenleukämie, Leukämie myelomonozytäre, Leukämie chronische myeloische, M. Gaucher
↓ Neutropenie mit Knochenmarkhypoplasie
LYSOZYM IM URIN *
[MURAMIDASE]
Material :
Referenz :
24-h- Urin: 10 ml
bis 3.6 mg/d
Indikation: Nierenerkrankung mit tubulärer Schädigung, myeloische und monozytäre Leukämien
↑ Nierenschaden tubulärer, Schwermetallintoxikation, Nierentransplantat- Abstoßung, myeloische und
monozytäre Leukämien
371
M
M2-PK [PYRUVATKINASE Typ Tumor M2] *
Material :
Referenz :
0.5 ml EDTA Plasma, tiefgefroren
< 15 U/ml
Methode: ELISA
Indikation: Nierenkarzinom (Hypernephrom), Seminom (mit NSE), Pankreaskarzinom (mit CA 19-9),
Lungen- Ca, Kolon- Ca
Die Pyruvatkinase kommt in gewebsspezifischen Isoformen vor. Im gesunden Gewebe besteht sie aus 4
Untereinheiten. Im Tumorgewebe kommt es zum Verlust der Gewebespezifität und Überexpression des
Isoenzyms M2- PK.
M2- PK IM STUHL [PYRUVATKINASE Typ Tumor M2 ] *
Material :
Referenz :
1 g Stuhl
< 4.1 U/ml Stuhl
Methode: ELISA
Indikation: Screening auf colorectales Karzinom
Der Test soll bei einer Sensitivität von 85 % eine Spezifität von 83 % besitzen. Tumor M2- PK ist ein
tumorspezifisches Enzym ohne Organspezifität. Da der Stuhl eine sehr unterschiedliche Verteilung von
Metaboliten aufweist, bleibt die Zuverlässigkeit von M2- PK- Bestimmungen im Stuhl abzuwarten. Ein
negatives Ergebnis schließt einerseits ein Karzinom nicht aus, während sich bei einem positiven Ergebnis
oft kein Malignom nachweisen lässt.
↑ colorectales Karzinom
MAG-AK [AK gegen MAG, myelin- associated glycoprotein]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1 : 10
Liquor (#)
Methode: IFT
Indikation: Monoklonale Gammopathien unbestimmter Signifikanz ( MGUS) vom IgM- Typ und
Neuropathie
Nur selten werden neurale Antigene gefunden, die mit monoklonalen IgA- bzw. IgG- AK reagieren.
Hingegen reagieren etwa 50 % der Patienten mit einer monoklonalen Gammopathie unbestimmter
Signifikanz (MGUS) vom IgM- Typ und Neuropathie mit MAG. Die Neuropathie ist chronisch, progressiv
symmetrisch, überwiegend distal, gekennzeichnet durch sensorische Symptome, während Paresen
anfänglich fehlen. Anti- MAG kann schon nachweisbar sein, obwohl ein M- Gradient im Serum noch nicht
gesehen wird. Es konnte auch gezeigt werden, dass MAG- AK bei asymptomatischen Patienten mit
monoklonaler IgM- Gammopathie die Entwicklung einer Neuropathie vorhersagen lassen.
MAGENSAFT auf MYKOBAKTERIEN s. Probengewinnung von
mikrobiologischem Untersuchungsmaterial
MAGNESIUM
Material :
372
Referenz :
MAGNESIUM
1 ml Serum
Hämolyse vermeiden
1 ml EDTA- Blut * (Mg in Ery)
Serum:
Männer
Frauen
0,73 – 1,06 mmol/L
0,77 – 1,03 mmol/L
Stabilität bei Raumtemperatur 7 Tage
mg/dl x 0.4114 = mmol/L
EDTA- Blut: 1.6 -2.65 mmol/L Erys
Indikation: Kardiale und gastrointestinale Beschwerden, neuromuskuläre Übererregbarkeit,
Magnesiumintoxikation (Hyporeflexie, Hypervolämie, Hypotonie, Atemdepression), Spiegelkontrolle bei
Therapie mit Diuretika, nephrotoxischen Medikamenten, Alkoholentzug, Niereninsuffizienz und
parenteraler Ernährung.
↑ Niereninsuffizienz, Oxalatintoxikation, Neugeborenenhypoxie, Hyperlipoproteinämie, Hepatopathie, M.
Cushing, M. Addison, Präeklampsie
↓ Nephropathie mit Polyurie, Hyperaldosteronismus, Alkoholismus, Mangelgeborenes, Herzinfarkt,
Hunger, Schwangerschaft, Hyperkalzämie, Haarausfall, Nervosität, Tetanie, Wachstumsstörung,
Rhagaden, Thromboseneigung, Extrasystolie, Hyperparathyreoidismus, Colitis ulcerosa, Peritonitis,
Erbrechen, Sprue, Hyperthyreose, diabetische Ketoazidose
MAGNESIUM IM URIN *
Material :
Referenz :
5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben.
3,0 – 5,0 mmol/ d
Indikation: Verdacht auf alimentären Magnesiummangel
↓ Nierenstein, alimentärer Magnesiummangel
MAKROAMYLASE *
Material :
2 ml Serum
Indikation: Hyperamylasämie ohne klinische Zeichen
Die Erhöhung (maximal bis zum 4fachen) ist durch Bildung von Immunkomplexen von IgA- und IgG- AK
mit der Amylase und der dadurch bedingten erschwerten Elimination bedingt. Klinisch meist ohne
Bedeutung.
Makro- Enzyme Typ 1: Sie treten auf, wenn Antikörper gegen das Enzym gebildet werden und es zur
Bildung von großmolekularen Enzym- Immunglobulin- Komplexen kommt meist ohne klinische Bedeutung.
Makro- Enzyme Typ 2: Sie entstehen durch Oligomerisierung und Anlagerung an Membranbestandteile
oder andere Serumbestandteile. Sie treten oft im Rahmen von Krankheiten oder therapeutischen
Maßnahmen auf und verschwinden bei Besserung oder Ausheilung. Ausgeschlossen werden sollte bei
Auftreten einer Makroamylasämie eine Paraproteinämie bei Myelomen, Lymphomen und Aids.
MAKRO- AP *
Material :
2 ml Serum
s. auch Makroamylase
Makro- AP Typ 1: meist isoenzymspezifisch
373
Makro- AP Typ 2: kann bei hepatobiliären Erkrankungen auftreten.
MAKRO- CK *
Material :
2 ml Serum
s. auch Makroamylase
Indikation: Abklärung persistierender erhöhter CK- Konzentrationen ohne entsprechendes klinisches
Korrelat.
Makro- CK Typ 1: ohne klinische Bedeutung
Makro- CK- Typ 2: nachweisbar im Verlaufe schwerer Erkrankungen (Tumoren, Leberzirrhose, LyellSyndrom)
Bei erhöhter Gesamt- CK ist ein CK- MB- Anteil > 25 % verdächtig auf Makro- CK
α2- MAKROGLOBULIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Kinderwerte nach Literaturangabe:
Methode: Nephelometrie
Säuglinge:
2.08-6.31 g/L
1-2 Jahre:
2.96-6.40 g/L
2-7 Jahre:
2.81-6.25 g/L
7-15 Jahre:
2.59-6.00 g/L
Erwachsene:
1.30-3.00 g/L
Indikation : Diagnostische Bedeutung noch offen.
↑ Nephrotisches Syndrom, Diabetes mellitus, Gravidität, orale Kontrazeptiva
α2- MAKROGLOBULIN *
Material :
Referenz :
10 ml des 2. Morgenurins oder eines 24-h- Urins
ohne Zusätze. Bitte Sammelvolumen angeben.
Methode: Nephelometrie
bis 7 mg/g Creatinin
Indikation: Erkennung und teilweise Differenzierung von Proteinurien (z.B. postrenale Proteinurie)
Die Alpha-2- Makroglobulin/Albumin- Ratio erfolgt zur Erkennung postrenaler Proteinurien. Die
Differenzierung einer Mikrohämaturie in postrenal und renal (glomerulär und tubulointerstitiell) kann durch
die Bestimmung von α2- Makroglobulin und IgG sowie die Berechnung der α2- Makroglobulin/Albumin und
der IgG/Albumin- Ratio erfolgen. Voraussetzung ist, dass die Albumin- Ausscheidung über 100 mg/L
beträgt.
Hämaturie
postrenal
glomerulär
tubulo- interstitiell
1
α2- Makroglobulin/Albumin1
2 -31 x 10-2
0.01 -2 x 10-2
Die Albumin- Ausscheidung muss > 100 mg/L sein
↑ Proteinurie postrenale
374
IgG/Albumin1
20 -180 x 10-2
2 - 20 x 10-2
> 20 x 10-2
+ erhöhtes α1- Mikroglobulin
MAKRO- LDH *
Material :
2 ml Serum
s. auch Makroamylase
Immunkomplexbildung zwischen LDH- Isoenzymen und Immunglobulinen der Klassen IgA, IgG und IgM
der Typen Kappa und Lambda. Sie kommen sowohl bei Gesunden als auch bei Patienten mit
verschiedensten Krankheiten vor.
MALARIA- AK und - AUSSTRICH
Material :
Referenz :
2 ml Serum.
5 ml EDTA- Blut.
Blutentnahme für Ausstrich bitte möglichst
mehrfach im Abstand von 8-12 Stunden.
IFT- IgG- AK < 1:20
IFT- IgM- Ak < 1:16
Ausstrich: negativ
s. Parasitosen
Methode: Mikroskopie, IFT
Indikation: Verdacht auf Malaria
Bei negativem IFT- Testergebnis ist eine Antikörperaktivität gegen übrige Plasmodien unwahrscheinlich.
Bei positivem Testergebnis ist eine Kreuzreaktivität auch gegen andere Plasmodien anzunehmen. Der
AK- Nachweis ersetzt nicht den Ausstrich bzw. dicken Tropfen. Der Antikörper- Nachweis ist frühestens 1
Woche nach Beginn der Parasitämie möglich.
MALONDIALDEHYD *
Material :
1 ml gefrorenes EDTA- oder Heparin-Plasma
< 1,0 µmol/L
5ml Urin
Methode: HPLC
Indikation: Indikator für oxidativen Stress, Radikalbildung
Biochemisches Effektmonitoring bei Belastung mit Umweltschadstoffen
MANDELSÄURE *
[METABOLIT DES STYROL]
Material :
Referenz :
20 ml 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig
s. Befund
Indikation: umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
MANGAN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum, EDTA- Blut, 10 ml Urin
s. Befund
Methode: AAS
Indikation: Verdacht auf
Ernährung.
Manganintoxikation, chronische Cholestase, langdauernde parenterale
375
Chronische Einnahme von manganhaltigem Trinkwasser führt zur Leberschädigung sowie zentralnervösen Symptomen. Bei Inhalation von Manganstaub und Mangandämpfen kommt es zur
Manganpneumonie, Psychosen und schweren Nervenschädigungen. Nach längerer parenteraler
Ernährung wurde ein Manganmangel mit Dermatitis, Pigmentänderungen der Haare und verzögertem
Haarwachstum beschrieben.
↑ Intoxikation, akute und chronisch- aggressive Hepatitis, posthepatitische Zirrhose, Dialysepatienten,
Infarkt , chronische Cholestase
↓ parenterale Ernährung, Epilepsie
MAPROTILIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Metabolit: Desmethylmaprotilin
Therapeutischer Bereich: 50 – 250 µg/L
toxisch ab: > 1000 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
MARFAN- SYNDROM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA-Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse im FBN1- Gen
bei Ver. auf Marfan- Syndrom
Methode:
Stufe 1: Amplifizierung aller 65 Exons des FBN1Gens inklusive der Intron/Exon- Spleißstellen mit
anschließender Sequenzanalyse.
Stufe 2: Deletionsdiagnostik Multiple Ligation
Dependent Probe Amplifikation.
Indikation: Verdacht auf. und DD Marfan-Syndrom
MARIHUANA
s. THC
MASERN- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG:
Methode: CLIA
negativ
< 150 U/L
grenzwertig
150-350 U/L
positiv
> 350 U/L
IgM: negativ
376
Indikation: Verdacht auf Masern, Immunstatus vor und nach Impfung, Verdacht auf SSPE.
IgM- AK treten etwa 2-5 Tage nach Exanthemausbruch auf und verschwinden in der Regel nach etwa 5
Wochen. IgG- Ak treten in der Regel nach 6-12 Tagen auf und bleiben langfristig nachweisbar. IgG- AK
erreichen bei SSPE extrem hohe Werte. Bei Verdacht auf Reinfektion empfiehlt sich eine IgG- AKBestimmung im Abstand von 10-14 Tagen.
MASERN- AK im Liquor und AK- Index *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
1 ml Liquor
Methode: EIA
IgG: negativ
IgM: negativ
AK- Index: < 1,5
Indikation: Verdacht auf Masernenzephalitis, SSPE (sehr hohe Masern- IgG- AK im Serum und Liquor,
negative IgM- AK , kein Masern- RNA- Nachweis im Liquor)
IgM- AK treten etwa 2-5 Tage nach Exanthemausbruch auf und verschwinden in der Regel nach etwa 5
Wochen. IgG- Ak treten in der Regel nach 6-12 Tagen auf und bleiben langfristig nachweisbar. IgG- AK
erreichen bei SSPE extrem hohe Werte. Bei Verdacht auf Reinfektion empfiehlt sich eine IgG- AKBestimmung im Abstand von 10-14 Tagen.
MASERN- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Masern, Abklärung bei immunsupprimierten oder- defizienten Patienten,
Abklärung einer frischen Infektion in der Gravidität bei nicht nachweisbarer Immunität
MEBENDAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MEDAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
377
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Medikamente
Indikation zur Spiegelbestimmung: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der
Compliance, Ausbleiben des therapeutischen Effektes, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen,
Malabsorption, unzureichende Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination,
Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf genotypische Unterschiede im Metabolismus
Probenmenge (Serum, sofern nicht anders angegeben): 1-2 ml
Metabolisierung:
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
BEGRIFFE BEI DER MEDIKAMENTEN-SPIEGELBESTIMMUNG:
Tmax = ZEIT BIS ZUM ERREICHEN DER MAXIMALEN PLASMAKONZENTRATION
Die Zeitspanne bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration ist ein Maß für die
Geschwindigkeit der Resorption. Meistens ist die klinische Wirkung nachweisbar, wenn Spitzenspiegel
erreicht sind. Dies muss aber nicht der Fall sein, insbesondere dann nicht, wenn die Wirkung von der
Verteilung in mehrere Kompartimente abhängt.
TALSPIEGEL:
Bei regelmäßiger Medikamentengabe erreichen die Serumspiegel vor der nächsten Gabe ihren tiefsten
Wert. Dieser ist dann von großer Wichtigkeit, wenn die Serumkonzentration in einem bestimmten Bereich
gehalten werden muss (z.B. Antikonvulsiva). Hier sollte die Blutentnahme also kurz vor der erneuten
Medikamentengabe erfolgen.
T½el = HALBWERTZEIT ELIMINATION:
Die Eliminationshalbwertzeit entspricht der Zeit, in der eine gegebene Medikamentenkonzentration im
Serum auf die Hälfte abgenommen hat. Diese ist relativ einfach zu berechen, wenn das Arzneimittel sich
nur in einem Kompartiment verteilt und einer Kinetik erster Ordnung folgt. Oft folgt die Kinetik jedoch einer
multiexponentiellen Kurve, so dass sich verschiedene Halbwertzeiten ergeben.
Elimination beinhaltet alle Mechanismen, die zur Entfernung aller aktiven Formen eines Medikamentes
führen und umfasst alle Eliminationsformen (renale Exkretion, hepatische Metabolisierung etc.).
VD(L/KG) = VERTEILUNGSVOLUMEN
Das Verteilungsvolumen ist eine virtuelle Größe. Sie bringt den Serumspiegel mit der im Körper
vorhandenen Gesamtmenge des Medikamentes in Verbindung
Gesamtmenge des Medikamentes im Körper
VD =
Serumkonzentration
Beispiel: Bei einem Serumspiegel von 5 mg/L und einer Gesamtmenge des Medikamentes im Körper
von 1500 mg würde sich ein Verteilungsvolumen von 300 L ergeben und bezogen auf das Körpergewicht
von z.B. 70 kg 300L /70 kg = 4.28 L/kg.
Substanzen, die stark im Gewebe und geringer an Plasmaeiweiße gebunden sind, führen zu einem
großen Verteilungsvolumen. Dazu gehören lipidlösliche Medikamente wie Amiodoron und die tricyclischen
Antidepressiva. Medikamente die stark an Plasmaeiweiße gebunden sind haben ein kleines
Verteilungsvolumen.
378
Das Verteilungsvolumen wird zur Berechnung der Sättigungsdosis benötigt. Dies kann von Bedeutung
sein, wenn bei Medikamenten mit langer Halbwertzeit viel Zeit bis zum Erreichen des Steady States
vergeht. Errechnete Sättigungsdosen müssen aber mit aller gebotenen Vorsicht angewandt werden
Sättigungsdosis = Verteilungsvolumen x angestrebter Serumspiegel
Beispiel: Bei einem Verteilungsvolumen von 10 L und einem angestrebten Serumspiegel von 5 mg/L
ergibt sich eine Sättigungsdosis von 50 mg.
PB % = PROTEINBINDUNG:
Der nicht an Plasmaproteine gebundene Anteil eines Medikamentes steht zur Bindung an Rezeptoren zur
Verfügung und entspricht der eigentlich aktiven Medikamentenkonzentration. Freie Fraktion und die an
Plasmaeiweiße gebundene Fraktion stehen in einem Gleichgewicht.
Saure Moleküle werden überwiegend an Albumine, basische Verbindungen vorwiegend an saure α1 –
Glykoproteine oder Lipoproteine gebunden. Bei Kompetition von Medikamenten an Proteinbindungsstellen
vertreibt das Medikament, das stärker gebunden wird, das schwächer gebundene aus der Bindung.
Daraus ergeben sich komplexe Interaktionen, die aber nicht notwendigerweise zur verstärkten Wirkung
führen, da eine vorübergehende Zunahme der freien Fraktion meistens zur vermehrten Elimination führt.
SS = STEADY STATE (Fließgleichgewicht):
Die regelmäßige Gabe eines Medikamentes führt nach einer gewissen Zeit zu einem Gleichgewicht, in
dem sich Elimination und Zufuhr die Waage halten und in dem ein konstanter durchschnittlicher
Serumspiegel erreicht wird. Zwischen den Medikamentengaben steigen und fallen die Spiegel, bleiben
aber innerhalb eines bestimmten Bereiches. Dieser Zustand (Steady State) ist bei linearer Kinetik nach 45 Plasmahalbwertzeiten erreicht.
BIOVERFÜGBARKET UND AUC (area under curve = Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve):
Die Bioverfügbarkeit bezieht sich auf den Anteil eines extravaskulär zugeführten Pharmakons, der
unverändert ins systemische Blut, d.h. in den großen Kreislauf gelangt. Bei intravenöser Applikation ist die
Bioverfügbarkeit 100 %, bei extravasaler Applikation oft unter 100 %. Verglichen wird dabei die Fläche
unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (AUC).
Auf einer Graphik, in der auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate die Plasmakonzentration
aufgetragen wird, wird die Fläche ausgemessen, die dem Integral der Funktion entspricht. Zur
Berechnung folgt man in der Praxis meistens der Trapezoid-Regel: Die gemessenen Werte der
Plasmakonzentration werden durch Geraden untereinander verbunden. Verbindet man die einzelnen
Werte senkrecht mit der Abszisse, so entstehen Dreiecke und Trapezoide. Die Summe der so gebildeten
Dreiecke und Trapezoide entspricht der «Fläche unter der Kurve». Diese ist proportional der Menge eines
Arzneimittels, die den systemischen Kreislauf erreicht (siehe Bioverfügbarkeit). Die dafür notwendigen
Blutuntersuchungen erstrecken sich meistens auf den Zeitraum von 5 Minuten bis 24 Stunden bei
einmaliger bzw. bis 12 Std. bei zweimaliger Gabe nach der Verabreichung.
Diese Art der Bestimmung bietet sich aufgrund des sehr engen therapeutischen Fensters und der sehr
großen Inter- und Intrapatient- Variabilität insbesondere für die Bestimmung von Cyclosporin A an, da der
optimale therapeutische Effekt wird erreicht, wenn sich die Cyclosporin A-Gesamtexposition über die Zeit
(AUC) im therapeutischen Fenster befindet.
Zur Bestimmung der AUC ist eine 7-Punktmessung z. B bei zweimaliger Tagesdosis zu Zeitpunkten 0, 2,
3, 4, 6, 8, 10, 12=0 Std. sinnvoll. Aber auch eine 2-Punkt- Einzelwertmessung (C(0) und C(2)) scheint gut
mit dem klinischen Bild des Patienten zu korrelieren. Dagegen spiegelt die üblicherweise meist
durchgeführte Einstellung der Patienten auf den Cyclosporin A- Talspiegel nur bei höchstens der Hälfte
der Patienten den tatsächlichen Zustand der Immunsuppression wider.
METABOLISMUS
Viele Medikamente haben Einfluss auf den Metabolismus anderer Medikamente (z.B. durch
Enzyminduktion) und führen zu erhöhten oder erniedrigten Serumkonzentrationen dieser Medikamente.
So erfordert z.B. die Gabe des Enzyminduktors Phenobarbital eine Erhöhung der
Antikoagulantientherapie. Wird diese nach Absetzen des Phenobarbitals nicht der veränderten Situation
angepasst, sind schwere Blutungen möglich.
379
MEDIKAMENTENSCREENING *
Material :
Referenz :
20 ml Urin
Es werden mittels HPLC etwa 700 Substanzen und
Metabolite erfasst
Indikation: Verd. auf Medikamenten- und Drogenmissbrauch
MEDROXYPROGESTERON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MELANOGEN *
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
Indikation: Screening bei metastasierendem Melanom
↑ Melanom metastasierend
MELDEPFLICHT s. Infektionsschutzgesetz
MELPERON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
MELPHALAN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
380
MEN 1 [multiple endokrine Neoplasie Typ 1] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung der
kodierenden Exons des MEN 1- Gens
Indikation: Verdacht auf MEN 1. Primärer Hyperparathyreoidismus, neuroendokrine Tumore des
Pankreas, Insulinome, Zollinger- Ellison- Syndrom, Hypophysentumore, Karzinoid.
MEN 2 [multiple endokrine Neoplasie Typ 2] *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung der
kodierenden Exons 8-16 des RET- Gens.
Bei MEN 2b nur Exon 16 anfordern
Indikation: Verdacht auf MEN2 ( primärer Hyperparathyreoidismus, medulläres Schilddrüsen-karzinom,
Phäochromozytom). MEN 2b zusätzlich intestinale Ganglioneuromatose, Schleimhaut Neurome
marfanoider habitus.
MENINGOKOKKEN- A, C, Y, W135- ANTIGEN
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
negativ
Können Liquorproben nicht sofort untersucht
werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C
aufbewahrt werden.
Indikation: bakterielle Meningitis bzw. Sepsis
Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Meningokokken (A, C, Y, W 135) hervorgerufenen
Meningitis bzw. Sepsis
MENINGOKOKKEN- B/E.COLI K1- ANTIGEN
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
negativ
Können Liquorproben nicht sofort untersucht
werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C
aufbewahrt werden.
Blutkulturen können bei Bakterienwachstum
getestet werden
Indikation: bakterielle Meningitis bzw. Sepsis
Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Meningokokken der Gruppe B oder durch E. coli
hervorgerufenen Meningitis bzw. Sepsis, wobei ein positives Testergebnis bei einem Neugeborenen eher
auf eine Coli- Infektion, bei einem älteren Patienten eher auf eine Meningokokken- Infektion hinweist.
MENINGOKOKKEN- IgG- Ak *
Material :
Referenz :
381
MENINGOKOKKEN- IgG- Ak *
1 ml Serum
Methode EIA
negativ
< 1: 64
Indikation: Immunstatus vor und nach Impfung
Menkes- Syndrom * [Kinky- hair- syndrome]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA-Blut
s. Befund
1 ml Serum (Coeruloplasmin)
Anforderung: Mutationsanalyse im ATP7A- Gen
bei Ver. auf Menkes- Syndrom
Methode: Mutationsanalyse im ATP7A- Gen
durch PCR und anschließende Sequenzierung
Indikation: Verdacht auf Menkes- Syndrom(Haarauffälligkeiten, neurologische Auffälligkeiten,
Krampfanfälle, Spastik, Hypotonie, Trinkschwäche, Knochen- und Gelenkveränderungen, überdehnbare
Bänder, Cutis laxa, Coeruloplasmin im Serum (<20 mg/dl), Kupfer im Serum (<70 g/dl)
MEPROBAMAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
6- MERCAPTOPURIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MESALAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
382
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MESUXIMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Desmethylmesuximid
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METAMIZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: 4-Aminoantipyrin
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METANEPHRINE UND NORMETANEPHRINE *
Material :
24-h- Urin über Eisessig (100% Essigsäure)
sammeln; gut mischen; Gesamt- Volumen
angeben. 20 ml Urin einsenden.
2 ml EDTA- Plasma
Das EDTA- Blut sofort zentrifugieren. Plasma
abpipettieren und einfrieren. Versand
tiefgefroren. Kühlboxen können im Labor
angefordert werden.
Patientenvorbereitung s. Katecholamine
s. Katecholamine
s. Vanillinmandelsäure
Referenz :
Urin:
0-3 Monate
47-156
4-6 Monate
31-111
7-9 Monate
42-109
10-12 Monate
23-103
1-2 Jahre
32-118
2-6 Jahre
50-111
6-10 Jahre
47-176
10-16 Jahre
53-290
Erwachsene 105-440
Methode: HPLC
Metanephrine
5.9-37
6.1-42
12.0-41
8.5-101
6.7-52
11.0-99
54.0-138
39.0-243
74.0-340
Normetanephrine: µg/d x 5.46 = nmol/d
Metanephrine: µg/d x 5.07 = nmol/d
in µg/g Crea.
Normetanephrine
s. Clonidintest
s. Glukagontest
in µg/d
Normetanephrine
0-3 Monate
4-6 Monate
7-9 Monate
10-12 Monate
1535-3355
737-2194
592-1046
271-1117
Metanephrine
207-708
156-572
150-526
148-651
383
METANEPHRINE UND NORMETANEPHRINE *
1-2 Jahre
2-6 Jahre
6-10 Jahre
10-16 Jahre
350-1275
104-609
103-452
96-411
40-526
74-504
121-319
46-307
Plasma:
Metanephrine (freies): < 90 ng/L
Normetanephrine (freies): < 200 ng/L
Indikation: Phäochromozytom, Neuroblastom, arterielle Hypertonie
↑ Phäochromozytom, Neuroblastom, Hypertonie
METFORMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METHADON *
(Methadon-Metabolit EDDP s. unter EDDP)
Material :
Referenz :
20 ml Urin
Methode: EIA
Methadon:
2 ml Serum
Serum: 50-1000 µg/L
toxisch ab ca. 1000 µg/L
Nachweiszeit: 1-3 Tage
Bestätigung: GC/MS
Urin: negativ (< 300 µg/L)
Indikation: Drogenscreening, Überwachung der Polamidonsubstitution
Routinemäßig wird beim Drogenscreening im Urin statt des Methadons der Methadon-Metabolit EDDP (2Ethylidin- 1,5-dimethyl- 3,3- diphenylpyrrolidin) gemessen, um manipulative Methadonbeimischungen zum
Urin auszuschließen. Soll Methadon gemessen werden, muss dies gesondert gekennzeichnet sein.
METHAQUALON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
384
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METHÄMOGLOBIN
Material :
Referenz :
EDTA- Röhrchen, bitte gesondertes Röhrchen
bis 1 % des Gesamthämoglobins
Methode: Photometrie
Indikation: Hereditäre Methämoglobinämie ( Cytochrom b5- Reduktase- Mangel), toxisch- hämolytische
Anämien ( z.B. Anilinderivate, Nitrosegase, Behandlung mit Medikamenten, die Methämoglobinämien
verursachen können wie Phenacetin, Sulfonamide, Chinin, Mesalazin, Amylnitrit, Nitroglycerin, Lidocain,
Procain, Primaquine, Pyridium)
Methämoglobin
<5%
15 – 20 %
20 - 45 %
45 – 70 %
> 70 %
Symptome
Meist keine Symptome
Zyanose ( besonders der Lippen), Kopfschmerzen, Benommenheit
Deutliche Zyanose, Übelkeit, ab etwa 30 % Braunverfärbung des Blutes
Schwere Zyanose, Erbrechen, Verwirrtheit, Kollaps
Tod
↑ Hereditäre Methämoglobinämie, toxisch- hämolytische Anämien
METHANOL *
Material :
Referenz :
20 ml Urin, möglichst nach Expositions- bzw.
Schichtende
< 2,0 mg/L
BAT- Wert: 30 mg/L
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
METHIMAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METHIONIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
Frühgeborene
Neugeborene
1-3 Monate
2-6 Monate
9 Mo- 2 Jahre
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
0.52 ± 0.07
0.13 - 0.61
0.31 ± 0.13
0.24 - 0.73
0.04 - 0.43
385
METHIONIN *
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
3-10 Jahre
6-18 Jahre
Erwachsene
0.16 - 0.24
0.24 - 0.55
0.09 - 0.60
mg/dl x 67.1 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 200
Säuglinge
bis 200
Kleinkinder
bis 200
Schulkinder
bis 100
Erwachsene
bis 200
Indikation: Verdacht auf Homozystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel), Hypermethioninämie
↑ Serum: Hypermethioninämie, Homozystinurie (Cystathionin- β- Synthetase- Mangel), Tyrosinämie,
Methionin- Adenosyl- Transferase- Mangel, Karzinoid, schwere Hepatopathie
Urin: Cystinurie, Homocystinurie, Tyrosinose, Methionin- Adenosyl- Transferase- Mangel
METHOTREXAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: s. unten
s. Bemerkung
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Blutentnahme- Empfehlung: 24, 48, 72 Std. nach Beginn der Methotrexat- Infusion. Bei verzögerter
Elimination sind weitere Bestimmungen notwendig, bis die Methotrexatkonzentration < 0.05-0.10 µmol/L
beträgt.
Material sofort nach Blutentnahme zentrifugieren und zellfreies Serum einsenden.
Therapeutischer Bereich:
Bei hochdosierter Therapie:
nach 24 h:
< 10 µmol/L
nach 48 h:
< 1 µmol/L
nach 72 h:
< 0.1 µmol/L
1-2 Wochen nach niedrigdosierter Therapie: < 0.02 µmol/L
s.auch Befund
Interaktion mit Acetylsalicylsäure, Salicylaten, Phenytoin, Tetracyclin, Barbituraten, Chloramphenicol,
Sulfonamiden, Aminobenzoesäure, Probenecid, Metamizol u.a.
METHYLDOPA *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
386
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METHYLENTETRAHYDROFOLAT-REDUKTASE - MUTATION [MTHFR]*
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse MTHFR- Gen bei
Verdacht auf Hyperhomocystieinämie
Methode: Nachweis der Mutation C677T im
MTHFR- Gen mit anschließendem
Restriktionsverdau.
Indikation: Verdacht auf genetisch bedingte Hyperhomocysteinämie
METHYLHIPPURSÄUREN im Urin (Summe der Metaboliten der XYLOLE) *
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin sammeln über 5 ml Eisessig
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
METHYLHISTAMIN *
Material :
Referenz :
20 ml vom 24 Std. - Urin (Ansäuerung mit
Eisessig oder HCl) oder nicht angesäuerter
Spontanurin
(Bezug auf Creatinin)
Methode: LC/MS;
40-238 µg/d
34-177 µg/g Creatinin
Indikation: Abklärung von Nahrungsmittelallergien
Funktionstest: 2 Tage Vollkost, 2 Tage Kartoffel- Reis- Diät
1- METHYLHISTIDIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Serum:
2-16 Jahre
Erwachsene
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
mg/dl x 59.2 = µmol/L
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene 100-500
Säuglinge
100-1300
Kleinkinder
170-1700
Schulkinder
170-1700
Erwachsene
< 0.67 mg/dl
< 0.67 mg/dl
170-1700
387
1- METHYLHISTIDIN *
mg/d x 5.92 = µmol/L
3- METHYLHISTIDIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Serum:
2-16 Jahre
Erwachsene
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
mg/dl x 59.2 = µmol/L
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene 190-700
Säuglinge
150-400
Kleinkinder
180-350
Schulkinder
180-350
Erwachsene
< 0.03 mg/dl
< 0.10 mg/dl
110-520
mg/d x 5.92 = µmol/L
↑ Serum: chronisches Nierenversagen
Urin: schwere Verbrennungen
METHYLMALONSÄURE *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
Urin:
2 ml Serum
< 11.2 µg/d
< 2 mg/g Creatinin
Methode: GC/MS
Serum: 9-32 µg/L (73-271 nmol/L)
Indikation: Verdacht auf kongenitale Methylmalonazidurie, indirekter Test für Vitamin B12
↑ Methylmalonazidurie, Vitamin B12- Mangel
METHYLPHENIDAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Ritalinsäure
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METHYLPREDNISOLON *
Material :
388
Referenz :
METHYLPREDNISOLON *
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METOCLOPRAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
METOCLOPRAMID- KURZTEST UND PROLAKTINVERHALTEN NACH TRH
Normales Prolaktinverhalten nach TRH 200 µg i.v. oder Metoclopramid 10 mg i.v.
nach:
Anstieg
Anstieg
nach:
mindestens
maximal
Basalwert Männer: 3-17 ng/ml TRH
20 Min auf das doppelte
53 ng/ml 30 Min
Metoclopramid
20 Min auf das vierfache 182 ng/ml 40 Min
Basalwert Frauen: 3-23 ng/ml TRH
20 Min auf das doppelte
97 ng/ml 30 Min
Metoclopramid
20 Min auf das fünffache 430 ng/ml 40 Min
Gruppe
A
B
C
Erläuterung
Patienten, bei denen der ProlaktinInhibiting- Faktor fehlt oder unwirksam ist
(Tumor, Trauma oder Entzündung im
Bereich von Hypophysenstiel oder
Hypothalamus )
Prolaktinom
Funktionelle Hyperprolaktinämie
Anstieg
maximal
52 ng/ml
175 ng/ml
87 ng/ml
384 ng/ml
Basalwert
erhöht
Wert nach TRH / Paspertin
kein normaler Anstieg
erhöht
erhöht/
normal
kein normaler Anstieg
Anstieg normal oder überschießend
Indikation: Verdacht auf Prolaktinom, Verdacht auf Hypophysentumor, Galaktorrhoe,
Amenorrhoemessparameter: Prolaktin
METOPIRON- TEST
Metopiron hemmt die 11-Beta- Hydroxylase der NNR und verhindert so die Synthese von Kortisol,
Kortikosteron (u. Aldosteron). Durch Wegfall des Feedback- Effektes kommt es zur maximalen ACTH389
Sekretion, welche zu einer Steigerung der Syntheseleistung der NNR führt. Da Kortisol nicht gebildet
werden kann, entstehen vor allem 11- Desoxycortisol und 11- Desoxycorticosteron.
Indikation: Sicherung einer sekundären (hypothalamisch- hypophysären) NNR- Insuffizienz. Bei
manifester primärer NNR- Insuffizienz ist der Test sinnlos und kann eine akute NNR- Krise auslösen.
Bei niedrigen basalen Kortisolspiegeln kann der Test eine akute NNR- Insuffizienz auslösen und sollte nur
unter stationären Bedingungen durchgeführt werden.
Testdurchführung:
30 mg Metopiron/kg KG per os um 23:00 Uhr zusammen mit einer kleinen Mahlzeit. Am nächsten Morgen
um 8:00 Uhr Blutentnahme zur Messung von 11- Desoxycortisol und Cortisol
Beurteilung: Eine 11-Desoxycortisol- Plasmakonzentration > 70 µg/L (180 nmol/L) nach Metopiron spricht
für eine intakte Funktion des Hypothalamus- Hypophysen- NNR- Systems.
Eine subnormale Reaktion nach Metopiron findet sich bei der primären oder sekundären NNRInsuffizienz.
Beim hypothalamisch- hypophysären Cushing- Syndrom wird eine normale oder überschießende Reaktion
gesehen, beim autonomen NNR- Tumor und den meisten ektopischen ACTH- Syndromen keine Reaktion.
Ein morgendlicher Kortisolwert < 100 µg/L gilt als ausreichende Suppression +
METOPROLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen, Barbiturate
und andere enzyminduzierende Substanzen zur Erniedrigung.
METRONIDAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Interaktion mit oralen Antikoagulantien (Wirkungsverstärkung möglich)
MEVALONAZIDURIE * s. Hyper-IgD-Syndrom
MEXILETIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
390
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Phenytoin und Rifampicin können Mexiletinspiegel erniedrigen. Mexiletin kann den DigoxinSpiegel erhöhen.
MIA (MELANOMA INHIBITORY ACTIVITY) *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 10 ng/ml
Methode: EIA
s. S 100 Beta- Protein
Indikation: Tumormarker für das Melanom (bisher nicht für humane Untersuchungen freigegeben)
Ca. 90 % der Patienten mit metastasierten malignen Melanomen im Stadium III und IV zeigten positive
MIA- Werte. Im Stadium I fanden sich bei 8 % und im Stadium II bei 25 % positive Werte. Unter
erfolgreicher Therapie kommt es schon innerhalb weniger Tage zum Abfall der MIA- Werte
MIANSERIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Regelmäßige Blutbildkontrollen.
MICONAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MIDAZOLAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
391
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
α1- MIKROGLOBULIN *
Material :
Referenz :
10 ml des 2. Morgenurins oder eines 24-h- Urins
ohne Zusätze. Bitte Sammelvolumen angeben.
s. SDS- Gelelektrophorese
s. Befund
Methode: Nephelometrie
Indikation: Erkennung und teilweise Differenzierung renaler Proteinurien.
Die Ausscheidung von niedermolekularen Proteinen (z.B. α1- Mikroglobulin und β2- Mikroglobulin) sowie
die erhöhte Aktivität von ß- NAG, einem lysosomalen Enzym der proximalen Tubuluszellen, spricht für
eine Tubulopathie. Die Eiweißausscheidung liegt meist unter 1.5 g/24 h.
↑ Tubulusschaden, Nephritis interstitielle, Pyelonephritis, Nierenversagen, Posttransplantationsphase,
Fanconi- Syndrom, Nephropathie hypokaliämische, Azidose renal tubuläre
β -2- MIKROGLOBULIN im SERUM *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: EIA
1.2 -2.5 mg/L
Indikation: Verlaufskontrolle von Hodgkin- und Non- Hodgkin- Lymphomen und lymphoiden Neoplasien
(Voraussetzung ist eine normale Nierenfunktion)
↑ Lymphome, M. Hodgkin, Myelom multiples, AIDS, Nierenschaden tubulärer, Nieren- TP- Abstoßung,
Glomerulumfiltrat erniedrigtes
β -2- MIKROGLOBULIN im URIN *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
bis 0.30 mg/L
bis 0.20 mg/g Creatinin
Beta- 2- Mikroglobulin denaturiert bei pH- Werten
< 6, mit NaOH neutralisieren
Methode: EIA
s. auch SDS- Gelelektrophorese
Eine vermehrte ß2-Mikroglobulin- Ausscheidung findet sich bei der Tubulopathie und der glomerulärtubulären Mischproteinurie. Durch Zytomegalie- Virusinfektionen verursachte Abstoßungsreaktionen
gehen schon 12-40 Tage bevor serologische Tests die Infektion anzeigen mit einer erhöhten ß2Mikroglobulin- Ausscheidung einher.
MIKROSOMALE SCHILDDRÜSEN- AK
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. TPO-AK
392
MIRTAZAPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 100µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren
MITOCHONDRIEN- AK * [AMA, Mitochondriale Antikörper, AK gegen
Mitochondrien]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Bitte angeben, wenn Subtypen M1 bis M10
gewünscht werden.
Methode: IFT
Indikation: Verdacht auf PBC, chronisch aktive Hepatitis, medikamenteninduzierter LE
AMA treten bei etwa 95 % der Patienten mit PBC auf. AMA- Titer sind sehr träge und verändern sich nicht
im Verlaufe einer Therapie, sind also auch nicht für die Therapieüberwachung geeignet. AMA werden
selten auch bei Patienten mit chronisch aktiver Hepatitis und kryptogener Zirrhose gefunden. Selten (< 2
%) treten AMA bei einem Verschluss des extrahepatischen Gallengangsystems, medikamentös bedingter
Hepatitis, akuter Hepatitis, anderen Zirrhoseformen und bei Kollagenosen auf. Besonders wertvoll ist die
Bestimmung von AMA für die Unterscheidung der PBC von extrahepatischen Gallenwegsverschlüssen
und medikamentös induzierter cholestatischer Hepatitis. Bei letzteren kommen praktisch keine AMA vor,
es sei denn, es liegt zusätzlich eine Zirrhose vor oder es handelt sich um einen jener 0.5 % gesunder
Patienten, bei denen AMA nachgewiesen werden können. Der Titer bei der PBC schwankt zwischen 1:20
und 1:6000. Bei etwa 50 % der Patienten liegt er zwischen 1:200 und 1:6000. Aufgrund des
Fluoreszenzmusters werden etwa 10 Subtypen unterschieden, bei denen folgende
Krankheitsassoziationen bestehen:
Mitochondriale AK Subtypen:
Typ
Krankheitsassoziation
AMA-M1
Lues II
AMA- M2
PBC
AMA- M3
Medikamenten- induz. LE
AMA- M4
Übergangsformen CAH/PBC
AMA- M5
SLE, autoimmunhämol. Anämie
AMA- M6
Medikamenten- induz. Hepatitis
MITOCHONDRIEN-AK: AMA – M2 *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode:
s. Befund
Antikörper gegen M- 2 gelten als spezifische Marker der primär biliären Zirrhose. Sie werden bei etwa 85
% der Patienten mit biliärer Zirrhose beobachtet. Hauptantigen von M2 ist der PyruvatdehydrogenaseKomplex.
393
MITOMYCIN C *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MITOTANE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MITTELMEERFIEBER, familiäres *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und direkte Sequenzierung aller
10 Exons
Indikation: Rezidivierende Fieberschübe mit Schmerzen in Gelenken, Abdomen, Brust, Peritonitis,
Amyloidose
MODY [MATURITY ONSET DIABETES OF THE YOUNG] *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung
Indikation: Verdacht auf Typ 2- Diabetes. Auftreten gewöhnlich vor dem 30. Lebensjahr. Autosomal
dominanter Erbgang. Auftreten meist in mehreren Generationen. Oft milde Hyperglykämie, die häufig
durch Diät und Sport allein oder Gabe von oralen Antidiabetika zu beherrschen ist Kein Auto-AKNachweis, keine Ketoazidose, fehlende Symptome des metabolischen Syndromes, oft keine Steigerung
des Insulinbedarfs nach der „Honeymoon-Periode“. Patienten mit MODY produzieren nicht genug Insulin,
während beim Typ 2- Diabetes viel Insulin produziert wird, die Patienten aber nicht darauf ansprechen.
Die Typen 1-6 machen etwa 85-90 % des MODY aus.
MODY 1
394
Häufigkeit
ca. 3 %
Klinik
Progressiver Verlauf. Angiopathie. Fehlen von
Autoimmunphänomenen. Erniedrigte Serumspiegel von
Häufigkeit
MODY 2
ca. 15 %
MODY 3
ca. 70 %
MODY 4
MODY 5
sehr selten
ca. 3 %
MODY 6
sehr selten
Klinik
Apolipoprotein A II, C II und Triglyceriden
Milder Krankheitsverlauf, selten diabetische
Spätkomplikationen, gehäuft bei Gestationsdiabetes.
Schwerer, progressiver Krankheitsverlauf mit Angiopathie,
Neuropathie, Nephropathie und renaler Glukosurie. Gutes
Ansprechen auf Sulfonylharnstoffe oder geringe Insulindosen.
Variabler klinischer Verlauf. Gehäuft
Nierenerkrankungen(Zystennieren) und Fehlbildungen des
Genitales.
MOLYBDÄN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
2 ml EDTA- Blut
5 ml Urin
Methode: AAS
s. Befund
Indikation: Der Stoffwechsel von Molybdän und seine Regulation sind weitgehend unbekannt. Mo ist
Bestandteil der Xanthinoxidase, Aldehydoxidase und Sulfitoxidase. Krankheitserscheinungen bei
Molybdän- Mangel (Malabsorption, Zustand nach Darmresektion) sind nicht bekannt
↑ Virushepatitis, Leberzirrhose, hepatobiliäre Erkrankungen
MONOACETYLMORPHIN
Material :
Referenz :
2 ml Serum *
Negativ
s. Drogenscreening
20 ml Urin
Methode: EIA
Bestätigungstest : GC/MS *
Indikation: Drogenmissbrauch. Metabolit des Heroins.
Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate.
MONONUKLEOSE- SCHNELLTEST
Material :
nicht akkreditierbares Verfahren
Referenz :
2 ml Serum
Methode: Hämagglutinationstest
negativ
s. Epstein- Barr- Virus- AK
Indikation: Verdacht auf infektiöse Mononukleose
Zeigt an ab einem Titer von 1:32. Die AK erscheinen mit Krankheitsbeginn und verschwinden nach
Abheilung. Beim Mononukleose- Schnelltest werden heterophile AK nachgewiesen. Ca. 10 % der
Erwachsenen, viele Kinder und die meisten Kleinkinder bilden keine heterophilen Ak, so dass sich dann
der direkte Nachweis von Epstein- Barr- Virus- AK anbietet.
MORBUS Fabry *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
395
MORBUS Fabry *
s. Galaktosidase
Methode: PCR und Sequenzierung der
kodierenden Exons
Ursache: Alpha- Galaktosidase A- Mangel
Das Fabry- Syndrom ist durch Schmerzen in den unteren Extremitäten, rötlich- fleckige
Hauterscheinungen, Hirninfarkte bei jüngeren Menschen und Nierenversagen, die generalisierte
Gangliosidose durch geistige Retardierung, Skelettveränderungen, Lebervergrößerung und oft den roten
Fleck auf der Retina gekennzeichnet.
MORBUS Gaucher *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung aller Exons
Indikation: Autosomal rezessiv vererbter Betaglukosidase- Mangel. Hepatosplenomegalie, Knochen- und
Gelenkschmerzen, progrediente neurodegenerative Veränderungen, geistige Retardierung,
Krampfanfälle, Augenhintergrundsveränderungen, Wachstumsstörungen. Erhöhte Werte von ACE,
Ferritin, Chitotriosidase, Lysozym und saurer Phosphatase.
MORBUS Meulengracht *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. auch Crigler- Najjar- Syndrom
Methode: Mutationsanalyse des UGT 1A1- Gens
mit anschließender Sequenzanalyse
Indikation: Differentialdiagnose der Hyperbilirubin- Syndrome
Manifestationsalter nach der Pubertät. Permanenter oder intermittierender Ikterus. Klinische Hinweise sind
Ikterus, Mattigkeit, Unlustgefühl, Dyspepsie, Alkoholintoleranz. Bilirubinwerte < 8 mg /dl, davon > 70 %
indirektes Bilirubin, normale Leberwerte.
MORPHIN im Serum *
Material :
Referenz :
2 ml Serum *
Negativ
Bestätigungstest: GC/MS *
Indikation: Drogenscreening
MORPHIN im Urin
Material :
Referenz :
20 ml Urin
Methode: EIA
Negativ
396
Cutoff: 300 µg/L
MORPHIN im Urin
Bestätigungstest: GC/MS *
Nachweiszeit im Urin: 2 – 5 Tage
s. Drogenscreening
Indikation: Drogenscreening
Der Nachweis im Drogenscreening erfolgt über die Bestimmung der Opiate.
MPO-AK [AK gegen MYELOPEROXIDASE] ] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode: EIA
Indikation: Mikroskopische Arteriitis, Wegenersche Granulomatose, Churg- Strauß- Syndrom, Polyarteriitis
nodosa, rheumatoide Arthritis, LE,
Nachweis bei Vaskulitiden bis zu 20 %
↑ Mikroskopische Arteriitis, Wegenersche Granulomatose, Churg- Strauß- Syndrom, Polyarteriitis nodosa,
rheumatoide Arthritis, LE
MRSA [Methic./Oxacillin- resistenter St. aureus]
Material :
Abstrich (trocken) für PCR
sonst mit Transportmedium
Methode: Kultur, PCR (#)
Merkblatt kann im Labor angefordert werden.
Indikation: Verdacht auf nosokomiale Infektion , Umgebungsuntersuchung
MUCONSÄURE (t,t) *
[METABOLIT DES BENZOLS]
Material :
Referenz :
20 ml Urin
< 0.5 mg/L (bei Rauchern bis 5fach höhere Werte
möglich)
s. auch Benzol
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
Nachweisbarer Metabolit des Benzols im Urin.
MUCOPOLYSACCHARIDE *
Material :
Referenz :
397
MUCOPOLYSACCHARIDE *
10 ml Urin
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf Mukopolysaccharidose.
MUMPS - AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum:
2 ml Liquor
IgG:
Methode: EIA
negativ
< 1: 230
grenzwertig
1:230 - 1:350
positiv
> 1:350
IgM:
negativ
Liquor:
IgG:
negativ
Mumps- AK- Index: < 1,5
Indikation: Verdacht auf Mumps, DD Parotitis, Pankreatitis, Meningitis, Epididymioorchitis, Oophoritis
Antikörpergipfel in der 2. - 5. Woche. Serum sofort, nach 10 und 20 Tagen untersuchen. IgM- AK- Anstieg
meist innerhalb von 2-5 Tagen, gelegentlich erst nach 2-3 Wochen. Bei Verdacht auf Reinfektion IgG- AK
im Abstand von 1-2 Wochen kontrollieren.
Eine Parotitis kann auch durch Coxsackie-, Adeno-, Influenza-, Parainfluenza- und Zytomegalie- Viren
hervorgerufen werden.
MUMPS - PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
2 ml Liquor
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf Mumps, Abklärung bei immunsupprimierten oder - defizienten Patienten,
Abklärung einer frischen Infektion in der Gravidität bei nicht nachweisbarer Immunität
MUNDSCHLEIMHAUTABSTRICH s. Respirationstrakt, oberer
MUTTERSCHAFTSVORSORGE
vorgeschriebene Untersuchungen gemäß Mutterschaftsrichtlinien
– siehe www.g-ba.de/informationen/richtlinien
398
MYCOPHENOLSÄURE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
MYELIN-AK [AK gegen Myelin, AK gegen weiße Substanz]
Material :
Referenz
1 ml Serum
negativ
Liquor (#)
Methode: IFT
Indikation:
Autoantikörper bei Multipler Sklerose und anderen neurologischen Erkrankungen
MYKOBAKTERIEN
Material :
Erregernachweis aus Sputum, Bronchialsekret,
Magensaft, Morgenurin, Stuhl, Liquor, Biopsaten,
Punktaten etc.
s. Tuberkulose
MYKOPLASMA- HOMINIS - ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1:16
Methode: Neutralisationstest
Indikation: Urogenitale Infektionen, postinfektiöse reaktive Arthritiden, postpartales Fieber bei
Neugeborenen
MYKOPLASMA- HOMINIS- KULTUR
Material :
Abstrich
im
Transportmedium.
Ergebnis in 2-4 Tagen
Referenz:
Kulturelles
negativ
Indikation: Differentialdiagnose urogenitaler Infektionen
Häufig asymptomatische Besiedlung. Übertragung meist durch sexuellen Kontakt und perinatal.
Gelegentlich Neugeboreneninfektion (Fieber, selten Meningitis).
399
MYKOPLASMA- HOMINIS- PCR *
Material :
Referenz :
5 ml Urin
negativ
1 ml Ejakulat
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
Indikation: Urogenitale Infektionen, postpartales Fieber bei Neugeborenen
MYKOPLASMA- PNEUMONIAE- ANTIKÖRPER *
[EIA]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG:
Methode: EIA
negativ
< 20 U/ml
grenzwertig
20-30 U/ml
positiv
> 30 U/ml
IgM: negativ
Indikation: Verdacht auf atypische Pneumonie(10-20 % aller Pneumonien, im Sommer bis zu 50 %),
Meningoenzephalitis, Otitis media, Exantheme
MYKOPLASMA- PNEUMONIAE - PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Liquor
negativ
Abstrich (trocken)
Trachealsekret
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf atypische Pneumonie, Meningoenzephalitis, Otitis media, Exantheme
MYKOSEN s. Pilze
MYOGLOBIN
Material :
Referenz :
1 ml Serum
10 ml Urin *
Serum
Methode: CLIA
quantitativ:
< 70 ng/ml
Graubereich
70-110 ng/ml
positiv
> 110 ng/ml
Urin: s. Befund
s. auch Troponin I/ Troponin T
s. auch CK und CK- MB
400
Indikation: Verdacht auf Myokardinfarkt
Bei Herz- und Skelettmuskelnekrosen wird Myoglobin wegen seines niedrigen Molekulargewichtes schnell
in die Blutbahn freigesetzt und erreicht früher als die Enzyme CK, CK- MB, GOT und LDH pathologische
Werte. Bei Verdacht auf Myokardinfarkt ist bei positivem Testergebnis der (positive) prädiktive Wert 75 %,
während bei negativem Ergebnis der prädiktive Wert nahe bei 100 % liegt, insbesondere wenn bei einer
weiteren Testung nach 1-2 Stunden wiederum ein negatives Ergebnis erzielt wird.
Myoglobin- Aktivität steigt 0,5-2 h Std. nach Infarktereignis an, erreicht nach 5-12 Std. ihren Gipfel und fällt
im Laufe der nächsten 18-30 h wieder ab.
↑ Herzinfarkt, Skelettmuskelschaden, akutes und chronisches Nierenversagen
MYOSIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
bis 100 µU/L
Indikation: retrospektiver Nachweis eines myocardialen Zellschadens, da Myosin etwa 2-10 Tage nach
Infarktereignis nachweisbar wird.
401
N
N-ACETHYLTRANSFERASE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR, direkte Sequenzierung
Indikation: Verdacht auf Medikamenten- Intoxikation (z.B. bei Isoniazid, Dapson, Dihydralazin,
Hydralazin), Coffein, Procainamid, Sulfamethoxazol). Abklärung des Acetylierungsstatus (schnelle oder
langsame Metabolisierer)
NADOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Phenothiazine können zur Erhöhung des Serumspiegels führen
NAFTIDROFURYL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NAG *
[N- ACETYL- ß- D- GLUKOSAMIDASE]
Material :
Referenz :
10 ml Urin (2. Morgenurin oder 24-h- Urin)
< 5 U/g Creatinin
Methode: Photometrie
< 6.3 U/L
Indikation: Die N- Acetyl- ß- D- Glukosamidase stellt einen Marker für die zelluläre Integrität der
proximalen Tubuluszelle dar.
↑ Nierenschaden tubulärer
402
NAPROXEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Alle 8-12 Wochen Leber- und Nierenfunktionskontrolle, Blutbildkontrollen alle 4-8 Wochen.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen
der Überdosierung führen.
NASENABSTRICH
s. Respirationstrakt, oberer
NASOPHARYNGEALABSTRICH
s. Respirationstrakt, oberer
NATEGLINID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LC/MS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NATRIUM IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (Lithium- und
Ammoniumheparinat)
hämolysierte und stark lipämische Proben
vermeiden.
Erwachsene: 136 - 146 mmol/L
mmol/L x 2,299 = mg/dl
Indikation: Störungen des Säure- Basenhaushaltes, der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz,
Mineralocorticoid- Mangel- und Exzess- Syndrome, Polyurisch- polydiptische Syndrome,
Niereninsuffizienz
↑ Dehydratation, Steroidtherapie, Hypothalamusaffektion, Herzinsuffizienz, M. Cushing, Erbrechen,
Hyperaldosteronismus, Diabetes insipidus familiär nephrogener, Leberinsuffizienz, Hypoproteinämie,
Albright- Hadorn- Syndrom, Bartter- Syndrom, idiopathisches Hypernatriämiesynddrom, primärer
Hyperaldosteronismus
↓ Erbrechen, Diarrhoe, Schwitzen, Ketose diabetische, Nephropathie, Salzverlustnephritis, Nephrose, M.
Addison, Hypophyseninsuffizienz, NNR- Insuffizienz, Wasserintoxikation, Schwartz- Bartter- Syndrom,
Porphyrie akute intermittierende, Porphyria variegata, Mineralocorticoid- Mangel, Glucocorticoid- Mangel,
renal tubuläre Azidose, Pankreatitis, Peritonitis, Ileus, Verbrennungen, schwerer hypothyreose, kardiale
Stauungsinsuffizienz, Leberzirrhose,
403
NATRIUM IM URIN
Material :
Referenz :
5 ml vom 24-h- Urin ohne Zusätze, Volumen
angeben.
Für Natrium im Urin liegen in der Literatur nur
Referenzwerte für 24h-Urin vor.
Erwachsene: 40-220 mmol/d
Indikation: primäre und sekundäre NNR- Insuffizienz, Salzverlustnephritis, renale tubuläre Azidose
Beurteilung nur in Verbindung mit Serumelektrolyten und Säure- Basenstatus sinnvoll
↑ NNR- Insuffizienz, M. Addison, Hypopituitarismus, Salzverlustnephritis, Azidose renale tubuläre,
Hypothalamusaffektion, Alkalose, ADH- Überproduktion, Wasserintoxikation
↓ M. Cushing, Steroidtherapie, Herzinsuffizienz, Hyperaldosteronismus
NEBENNIERENRINDE-AK [AK gegen NEBENNIERENRINDE, NNR-AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1:10
Methode: IFT
Indikation: Primärer M. Addison, Polyendokrinopathie
Bis zu 80 % der Patienten mit M. Addison - oft in Verbindung mit autoimmunen Polyendokrinopathien der
Schilddrüse, Nebenschilddrüse, des Magens und Pankreas - zeigen NNR- AK, die schon frühzeitig im
Krankheitsverlauf auftreten und pathognomonisch sind. Sie werden bei nicht autoimmunen Erkrankungen
der NNR nicht beobachtet. Bei Gesunden werden sie in weniger als 2 % nachgewiesen.
↑ M. Addison, Polyendokrinopathie- Syndrom Typ I und II, Ovarialinsuffizienz, Diabetes mellitus,
Hashimoto- Thyreoiditis
NECATOR AMERICANUS
Material :
Referenz :
Nachweis von Wurmeiern in Stuhlproben.
negativ
3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen
Methode: Mikroskopie
s. Nematoden- AK
Indikation: Verdacht auf Hakenwurmbefall
NEMATODEN- AK *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
EIA < 1:200
Methode: EIA, IFT
IFT < 1:10
Indikation: Eosinophilie, Bauchschmerzen, Übelkeit
NEOPTERIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
bis 2.5 ng/ml (Serum)
bis 350 µmol/mol Creatinin (Urin)
5 ml Urin
404
Neopterin ist ein Parameter der Makrophagen - und T- Lymphozytenaktivität nach Stimulation durch von
aktivierten T- Lymphozyten gebildetes γ- Interferon.
↑ Erkrankungen bakterielle, Virusinfektionen, Colitis ulcerosa, Arthritis rheumatoide,
Transplantatabstoßung, AIDS, Neoplasie verschiedene
NETILMYCIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: FPIA
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NEUROTROPE VIREN * s. Infektionen und induzierende Erreger
NICKEL *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
EDTA- Blut:
< 3.3 µg/L
2 ml Serum
10 ml Urin
Spezialröhrchen im Labor anfordern
Serum:
Urin:
< 2.0 µg/L
< 3.0 µg/L*
Methode: AAS
µg/L x 17 = nmol/L
*Raucher können höhere Werte haben.
Indikation: Arbeitsmedizinische Untersuchung bei Personen, die mit der Herstellung von Keramik, Glas,
Farben, Aluminium und rostfreiem Stahl beschäftigt sind.
Folgen der chronischen Exposition sind Dermatitiden und Tumoren des Bronchialtraktes und der
Nasennebenhöhlen. Bei der Nickelallergie besteht häufig auch eine Allergie gegen Kobalt.
↑ Nickelexposition, Nickelcarbonylintoxikation
NICOTINAMID *
[NIACIN, VITAMIN PP]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Pellagra
↓ Pellagra, Alkoholismus, Carcinoid- Syndrom, Hartnup- Erkrankung
NIFEDIPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
405
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild, Nieren- und Leberwerte, Elektrolyte und BZ (Diabetiker) in regelmäßigen Abständen
kontrollieren.
NIMODIPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NITRAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NITRENDIPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: LCMS
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
NITROFURANTOIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
406
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Bei Patienten mit einem Glukose- Phosphat- Mangel muss bei üblicher Dosis mit
Toxizitätserscheinungen gerechnet werden.
NK- ZELLEN *
[NATURAL KILLER - ZELLEN]
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Blut
s. Lymphozyten- Differenzierung
NMP22 [NUCLEAR MATRIX PROTEIN] *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
> 10 U/ml
Bitte Spezialröhrchen anfordern
Indikation: Tumormarker für das Urothel- Karzinom
NNH- ABSTRICH s. Allgemeine Anmerkungen zur Probennahme
NORADRENALIN * s. Katecholamine
NORMETANEPHRIN * s. Metanephrine
NOROVIRUS Ag- NACHWEIS und PCR * [CALICI- VIREN]
Material :
Referenz :
erbsgroße Stuhlprobe
negativ
Methode: EIA, PCR*
Indikation: Enteritis
Das Noro- Virus (Norwalk- like- Virus) gehört zur Gruppe der Calici- Viren, die nach einer Inkubationszeit
von 1-3 Tagen häufig fieberhafte, hartnäckige Durchfallserkrankungen hervorrufen.
NORTRIPTYLIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
407
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
NSE *
[NEURONSPEZIFISCHE ENOLASE]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Hämolyse führt zu erhöhten Werten und ist daher
unbedingt zu vermeiden.
biologische HWZ: 1 Tag
Stabilität: bei 4°C mindestens 72 h stabil,
abzentrifugiert und gekühlt ans Labor versenden
Methode:
Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle beim kleinzelligen Bronchialkarzinom, Neuroblastom,
neuroendokrinen Tumoren und medullärem Schilddrüsen- Ca.
Das Enzym NSE kommt in Neuronen und neuroendokrinen Zellen des Nervensystems vor. Als
Tumormarker hat es Bedeutung bei der Erkennung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms (Sensitivität ca.
85 %) erlangt. Erhöhte Werte können u.a. aber auch beim Neuroblastom, Phäochromozytom, Karzinoid,
C- Zell- Ca der Schilddrüse und benignen Lungenerkrankungen gefunden werden.
↑ Bronchialkarzinom kleinzelliges, Neuroblastom, Seminom, Mamma- Ca, Nieren- Ca,
Phäochromozytom, Karzinoid, C- Zell- Ca, benigne Lungen- und ZNS- Erkrankungen, Niereninsuffizienz
NT- PRO- BNP
Material :
Referenz :
2 ml Serum
in ng/L
< 18 Jahre
< 45 Jahre
< 55 Jahre
< 65 Jahre
< 75 Jahre
≥ 75 Jahre
Stabilität bei Raumtemperatur 3 Tage,
tiefgefroren 12 Monate
Methode: CLIA
Frauen:
125
116
169
247
285
738
Männer:
125
63
84
161
241
486
ng/L x 0,118 = pmol/L
Indikation: Primärdiagnose der Herzinsuffizienz, Früherkennung der asymptomatischen linksventrikulären
Dysfunktion, Prognose und Risikostratifizierung bei Herzinsuffizienz und Herzinfarkt
Erhöhte Werte in der subakuten Phase des akuten Herzinfarktes sind ein Hinweis auf eine schlechtere
Langzeitprognose.
Stadium der Herzinsuffizienz und NT- Pro- BNP- Bereiche (ng/L) (Studie Roche)
NYHA - Klassifikation
Mittelwert
Median
5. Perzentil
95. Perzentil
NYHA I (asymptomatisch unter körperlicher
Belastung)
1016
342
33
3410
NYHA II (eingeschränkte Belastbarkeit)
1666
951
103
6567
NYHA III (Beschwerden bei leichter körperlicher
3029
1571
126
10449
408
Belastung)
NYHA IV (Beschwerden in Ruhe)
3465
1707
148
12188
↑ akute und chronische systolische und diastolische Herzinsuffizienz, linksventrikuläre Hypertrophie,
Myokarditis, Hypertonie (insbesondere bei linksventrikulärer Hypertrophie), akute und chronische
pulmonale Hypertonie, akute und chronische Niereninsuffizienz, Leberzirrhose mit Aszitesbildung
NTx *
[AMINOTERMINALES TELOPEPTID]
Material :
Referenz :
10 ml vom 2. Morgenurin
Männer: 10-72 nmol/mmol Creatinin
Frauen: 5-65 nmol/mmol Creatinin
Postmenopause: 40-130 nmol/mmol Creatinin
Methode: LIA
Indikation: Diagnostik und Verlaufs- und Therapiekontrolle der Osteoporose
Das Kollagen Typ 1 macht etwa 90 % der organischen Knochenmatrix aus. Dessen
Quervernetzung(Pyridinium- Crosslinks) bezieht eine spezifische Molekülregion, das Telopeptid, mit ein.
Man unterscheidet zwischen endständigen Amino- (N) und carboxyterminalen- © Telopeptiden, wobei das
aminoterminale Telopeptid (Ntx) durch proteolytischen Abbau während der Knochenresorption entsteht.
Es wird nicht weiter metabolisiert und kann im Urin direkt als knochenabbauspezifischer Parameter
bestimmt werden. Das Ntx scheint nach Literaturangaben der empfindlichste Parameter des
Knochenabbaues zu sein. Erhöhungen über den Median von 35 nmol/mmol Creatinin lassen sich bei
Frauen schon in der Perimenopause feststellen. Das Ntx scheint sich auch zur Verlaufskontrolle einer
Osteoporosetherapie zu eignen und ein empfindlicher Parameter einer Knochenmetastasierung zu sein.
Nuclear dots-AK Autoantikörper [SP- 100- AK] * []
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA, Blot
negativ
Indikation: Verd. auf primär biliäre Zirrhose (ca. 30 %)
Sie können unter Umständen auch bei negativen AK gegen Mitochondrien positiv sein. SP 100 ist das
Hauptantigen der nuclear dots.
5-NUCLEOTIDASE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 14.0 U/L
Methode: Photometrie
Indikation: Hepatobiliäre Obstruktion
Die 5- Nucleotidase- Werte laufen parallel zu denen der Alkalischen Phosphatase, ohne durch
Knochener- krankungen beeinflusst zu werden.
↑ hepatobiliäre Obstruktion
409
O
ÖLSÄURE *
s. Fettsäuren
ÖSTRADIOL [E2, Estradiol]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Nabelschnurblut
3000-29000 ng/L
Methode: CLIA
2 Tage stabil
Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern) *
Methode: EIA
in ng/L
Säugl.30. - 60.Tag
Kinder
1-10Jahre
Tanner Stad. 1
Stad. 2
Stad. 3
Stad. 4
Stad. 5
männlich
10-32
< 15
≤ 15
≤ 15
≤ 15
≤ 40
15-45
Frauen:
Follikelphase
Ovulationsphase
Lutealphase
Postmenopause
30-300 ng/L
100-600 ng/L
80-300 ng/L
< 10 ng/L
Männer
< 50 ng/L
weiblich
≤ 50
< 15
≤ 10
≤ 115
≤ 180
25-345
24-410
Speichel:
s. Befund
ng/L x 3.67 = pmol/L
Indikation: Beurteilung der Ovarialfunktion, Kontrolle der medikamentösen Ovulationsauslösung,
Tumordiagnostik
↑ Ovarialtumor, Hepatopathie, Hodentumor, Turner- Syndrom, Gynäkomastie (Männer)
↓ Ovarialinsuffizienz, anovulatorische Zyklen, Corpus luteum- Insuffizienz
ÖSTRADIOL [E2], freies im Speichel *
Material :
Referenz :
Speichel (s. Speichelproben)
Methode: EIA
s. Befund
ng/L x 3.67 = pmol/L
ÖSTRIOL, FREIES (unkonjugiert) *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Im Schwangerschaftsverlauf ansteigend.
410
ÖSTRIOL, FREIES (unkonjugiert) *
Methode: LIA
SSW
Bereich
Median
14
15
0.64 - 1.97
0.47
0.77
16
0.73 - 2.26
1.09
17
0.83 - 2.57
1.39
18
1.06 - 3.26
1.69
19
1.22 - 3.78
2.04
20
1.46 - 4.50
2.30
21
2.62
22
2.95
25
1.90 – 7.10
26
2.30 - 7.30
27
2.90 – 7.30
28
3.20 – 9.50
29
3.10 – 9.50
30
3.20 –10.30
31
2.60 –10.60
32
3.50 –11.50
33
3.60 - 12.70
34
4.10 - 13.20
35
4.70 –15.30
36
5.10 - 17.80
37
5.10 –23.40
38
6.10 –24.80
39
7.20 - 24.30
40
6.90 –22.60
41
10.00 –35.50
(in ng/ml)
ng/ml X 3.47 = nmol/L
Indikation: Beurteilung der Integrität der fetoplacentaren Einheit, Ermittlung des Down- Syndrom- Risikos
(s. Triple- Test)
Östriol wird als fetogenes Steroid bezeichnet, weil die entscheidende Vorstufe, das 16-αDehydroepiandrosteron, praktisch ausschließlich von fetalen Organen gebildet wird. Die Plazenta wandelt
diese Vorstufe in Östriol um und gibt sie in das mütterliche Blut ab. Die Menge Östriol, die pro Zeiteinheit
in den mütterlichen Kreislauf gelangt, ist im Wesentlichen von der Menge an biosynthetischer Vorstufe
abhängig, die vom Fetus gebildet und in den plazentaren mütterlichen Kreislauf abgegeben wird.
Wenn auch die biologische Bedeutung der hohen Östriolkonzentrationen in der Schwangerschaft nicht
geklärt ist, ist es für die Klinik von besonderem Interesse, dass verminderte Konzentrationen des
unkonjugierten Östriols im Serum meistens mit Risikosituationen in der Schwangerschaft und unter der
Geburt einhergehen. Erniedrigte Werte zwischen der 15. und 21. Woche finden sich beim DownSyndrom. Ein plötzlicher Abfall des Östriols (um 50 % länger als 2 Tage) in der Spätschwangerschaft,
insbesondere bei EPH- Gestose, Pfropfgestose und Diabetes mellitus der Mutter, weist auf eine rasch
auftretende hochgradige Gefährdung des Feten hin. Niedrige Werte bei generellem Aufwärtstrend
sprechen für ein reduziertes fetales Körpergewicht.
411
Ist der Geburtstermin
Östriolkonzentrationen.
um
etwa
eine
Woche
überschritten,
finden
sich
häufig
abfallende
Die Östriolkonzentrationen liegen gegen Abend ca. 25 % höher als in der Zeit von 8-12 Uhr vormittags.
Noch andere Faktoren müssen bei der Interpretation der Ergebnisse Beachtung finden:
Nierenfunktionsstörungen, Bettruhe- Bewegung, Pharmaka (Kortikoide, ß- Sympathomimetika, Antibiotika:
Neomycin, Cephalosporine, Ampicillin), Sulfatasemangel der Plazenta, fetale Missbildungen
(Anenzephalus, Hypoplasie der NNR, Down- Syndrom etc.).
↑ NNR- Hyperplasie kongenitale, Mehrlingsschwangerschaft
↓ Fruchttod intrauteriner, Mangelgeburt, Präeklampsie, Erythroblastose, Steroidtherapie, Abort, DownSyndrom
ÖSTROGENE, GES. (Östradiol + Östron) *
Material :
Referenz :
20 ml Urin v. 24-h- Urin, gesammelt über 5 ml
Eisessig.
Methode: Fluorometrie
Kinder
Männer
Frauen:
Follikelphase
Zyklusmitte
2-14 µg/d
6-25 µg/d
Lutealphase
Menopause
20-70 µg/d
3-11 µg/d
7-25 µg/d
25-95 µg/d
Indikation: Verdacht auf gonadale Hypofunktion, Verdacht auf hormonell aktive Tumoren, Erkennung der
Ovulation im Rahmen der in vitro Fertilisation
↑ Östrogen- produzierende Ovarialtumoren, Granulosa- und Thekazell- Tumoren, NNR- Tumoren oder
NNR- Hyperplasie, Chorionepitheliom
↓ Agenesie der Ovarien, Hypopituitarismus, NNR- Insuffizienz, Menopause
ÖSTROGEN- GESTAGEN- TEST
Indikation: Er sollte nach negativem Gestagen- Test durchgeführt werden.
Testdurchführung:
Einnahme eines Östrogen- Gestagen- Kombinationspräparates über ca. 20 Tage.
Beurteilung:
Kommt es nach Absetzen des Präparates zu keiner Blutung, fehlen entweder ein reaktionsfähiges
Endometrium oder der ganze Uterus. Anatomische Abflusshindernisse sollten ausgeschlossen sein. Nach
negativem Gestagentest weist ein positiver Östrogen- Gestagen- Test auf eine primäre oder sekundäre
Ovarialinsuffizienz hin, die über eine FSH- Bestimmung abgeklärt werden sollte.
ÖSTRON [E1] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: RIA
Nabelschnurblut: 3800-31000 pg/ml
Kinder 1-10 Jahre: < 15 pg/ml
in pg/ml
Tanner Stad. 1
Stad. 2
Stad. 3
412
männlich
5-17
10-25
15-25
weiblich
4- 29
10-33
15-43
ÖSTRON [E1] *
Stad. 4
Stad. 5
15-45
20-45
Follikelphase:
Zyklusmitte:
Lutealphase:
Postmenopause:
40-140
60-230
60-120
15-100
Männer:
15-80
16- 77
30-150
pg/ml x 3.7 = pmol/L
Indikation: Ausschluss eines Östrogenmangels in der Menopause, Verd. auf gestörten AndrogenÖstrogenstoffwechsel bei Zyklusstörungen, vermehrte periphere Konversion im Fettgewebe bei Adipositas
↑ Sepsis, Endometrium- Ca, Polyzystische Ovarien, chronische Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus,
Adipositas
↓ Präeklampsie, Postmenopause
OHRABSTRICH
Die Besiedlung von äußerem Ohr und Gehörgang entspricht weitgehend der der übrigen Haut. Mittel- und
Innenohr sowie Tuba auditiva sind beim Gesunden keimfrei. Über den Gehörgang gewonnene Proben bei
Trommelfelldefekten sind oft durch Keime des Gehörgangs kontaminiert. Die Otitis externa wird vor allem
durch S. aureus, ß- haemolysierende Streptokokken und P. aeruginosa, bei trockenen und chronischen
Entzündungen durch Pilze, insbesondere Aspergillus, verursacht. Die Perichondritis der Ohrmuschel geht
überwiegend auf Streptokokken, S. aureus, P. aeruginosa und Enterobakteriazeen zurück. Die Otitis
media mit und ohne Mastoiditis wird vor allem durch S. pneumoniae, H. influenzae und S. pyogenes
hervorgerufen, seltener durch andere Streptokokken und S. aureus. Bei Neugeborenen und Kleinkindern
finden sich auch B. catarrhalis, P. aeruginosa und Enterobakteriazeen. Seltener finden sich Anaerobier,
Mykobakterien und Pilze.
Probengewinnung:
Tupferabstrich von sekretbedeckten Bereichen unter otoskopischer Sicht. Bei trockenen Läsionen Tupfer
anfeuchten oder abgeschabte Hautschuppen im Transportmedium einschicken. Exsudat aus
Trommelfelldefekten oder - incisionen nach vorheriger Reinigung des Gehörganges mittels Tupfer ohne
Berührung des Gehörganges aufnehmen.
OLANZAPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 20 - 40 µg/L
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: CK, Blutbild, Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.).
Prolaktinspiegelerhöhungen (Gynäkomastie).
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
413
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
OLIGOKLONALES IgG, IM LIQUOR *
Material :
Referenz :
5 ml Liquor und 5 ml Serum einsenden
negativ
Methode: isoelektrische Fokussierung
Indikation: Verdacht auf intrathekale Entzündungsprozesse, Multiple Sklerose, Virusenzephalitiden,
chronisch eitrige Meningitiden
OMEPRAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
OPIATE
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
cutoff: 300 µg/L
Methode: EIA
Bestätigungstest: GC/MS *
Nachweiszeit: z.B. 2 – 5 Tage für Morphin
Indikation: Drogenscreening
Bemerkung: Der Enzymimmunoassay erfasst die Opiatgruppe: Morphin und Glucuronide des Morphins,
Diacetylmorphin (Heroin), 6-Monoacetylmorphin (als Metabolit des Heroins), Codein, Dihydrocodein,
Hydrocodone, Hydromorphone und weitere. Eine Aufschlüsselung ist über eine Bestätigungsanalyse mit
GC/MS möglich.
OPIPRAMOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
414
OPPORTUNISTISCHE INFEKTIONEN
Material :
Bronchiallavage, induziertes Sputum
3 Stuhlproben an aufeinander folgenden Tagen
3 ml Liquor
3 ml Serum
Im Gegensatz zu immunkompetenten Patienten steht bei immungeschwächten Patienten nicht der
serologische Antikörpernachweis, sondern - sofern möglich - der Erregernachweis an erster Stelle der
diagnostischen Maßnahmen. Fehlende IgA/IgM- Nachweise oder Titeranstiege sprechen bei
immungeschwächten Patienten nicht gegen eine Infektion. Folgende Erreger stehen bei den wichtigsten
Organsystemen (Lunge, Gastrointestinaltrakt, ZNS), die durch opportunistische Infektionen betroffen sind,
im Vordergrund:
Lunge (Pneumonie):
Pneumocystis carinii, Candida spp, Herpes simplex, Toxoplasma gondii, atypische Mykobakterien,
Cryptococcus neoformans, CMV
Gastrointestinaltrakt (Diarrhoe):
Cryptosporidien, Mikrosporien, Strongyloides stercoralis, Isospora belli, Candida sp., Giardia lamblia, CMV
ZNS (Meningitis/Enzephalitis):
Toxoplasma gondii, CMV, Cryptococcus neoformans
ORGANISCHE SÄUREN *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
s. Befund
Methode : GC/MS
s. Anhang: Vorgehen bei Kindern mit Verdacht auf
organische Azidämie
Indikation: Verdacht auf organische Azidämien (s. auch unter Aminosäure- Analyse)
ORGANOCHLORVERBINDUNGEN *
s. Hexachlorbenzol, Hexachlorcyclohexan, p,pDDE, p, p- DDT, polychlorierte Biphenyle
Indikation: Umwelt- und Arbeitsmedizinische Fragestellung
ORNITHIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene
1.19±0.6 mg/dl
Neugeborene
0.65-1.99 mg/dl
Kinder und Erwachsene < 1.8 mg/dl
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
mg/dl x 75.8 = µmol/L
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 250
Säuglinge
bis 250
415
ORNITHIN *
Kleinkinder
Schulkinder
bis 200
bis 150
Erwachsene
bis 100
Indikation: Hyperornithinämie (Typ I und II)
Klinik: Gyrale Chorioidea- und Retinaatrophie, mentale Retardierung
↑ Serum: Hyperornithinämie Typ I und II
Urin: Hyperornithinämie Typ I und II, Cystinurie, basische Aminoazidurie
ORNITHOSE- AK *
[Chlamydia psittaci- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgA < 1 :32
Methode: IFT
IgG < 1 :64
IgM < 1 :40
Indikation: Verdacht auf Psittacose (atypische Pneumonie)
Antikörperanstieg oft erst in der 3. - 4. Woche. Abfall nach Wochen bis Monaten. Über 1 Jahr bestehende
hohe Titer sprechen für eine latente Infektion. Chemotherapie kann Antikörperbildung verzögern oder
verhindern.
Kreuzreaktionen:
Verschiedene Erreger der Psittakose- Trachom- Lymphogranuloma inguinale- Gruppe und andere
Chlamydien- Spezies
OROSOMUCOID * s. α- 1- Glykoprotein
OROTSÄURE *
Material :
Referenz :
5 ml Urin
s. Befund
Indikation: hereditäre Orotazidurie
OSMOLALITÄT *
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Heparinplasma
1 ml Urin
Methode: Osmometrie
Serum:
Neugeborene: 275-300 mOsmol/kg
Erwachsene: 280-300 mOsmol/kg
Urin:
50-1200 mOsmol/kg
s. Anhang: Diabetes insipidus
Indikation: Differenzierung metabolischer Azidosen mit erhöhter Anionenlücke, Differenzierung polyurischpolydiptischer Syndrome
416
Die Osmolalität im Serum oder Plasma kann auch nach folgender empirisch ermittelter Formel berechnet
werden:
mosmol/kg H2O = 1.86 x Natrium (mmol/L) + 0.056 x Glukose (mg/dl) + 0.17 x Harnstoff(mg/dl) + 9
OSMOTISCHE RESISTENZ #
Material :
Referenz :
5 ml EDTA- Blut. Probe soll nicht älter als 2
Stunden sein.
s. Sphärozytose, hereditäre
Beginn der Hämolyse: 0.46 - 0.42 % NaCl
Komplette Hämolyse: 0.34 - 0.30 % NaCl
Indikation: Verdacht auf Kugelzellanämie
↑ Splenektomie, Anämie perniziöse, Anämie sideroblastische, Thalassämie, Sichelzellanämie, Blutung,
Ikterus mechanischer, Hepatopathie
↓ Kugelzellanämie, enzymopenische hämolytische Anämie, Eisenmangelanämie, Hepatitis,
Benzolvergiftung
OSTASE [BAP, ALKALISCHE KNOCHENPHOSPHATASE]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: CLIA
Männer: 6 – 30 µg/L
Frauen (vor der Menopause) 3 – 19 µg/L
Frauen (nach der Menopause) 6 – 26 µg/L
Indikation: Abklärung der Osteoporose, Verdacht auf Skelettmetastasen
Biochemische Marker für den Knochen- Anbau und somit für die Osteoblastenaktivität sind AP, KnochenAP (Ostase), Osteocalcin und Prokollagen I. Die knochenspezifische AP (Ostase), ein AP- Isoenzym,
zeigt eine höhere Sensitivität und Spezifität als die AP. Im Rahmen der Osteoporosediagnostik empfiehlt
sich die gleichzeitige Bestimmung von Osteocalcin und Pyridinolinen bzw. Ntx. Bei hoher Leber- AP
können falsch erhöhte Werte der Knochen- AP auftreten. Bei Verdacht auf Skelettmetastasen empfiehlt
sich die gleichzeitige Bestimmung der Tumormarker für die Primärtumoren.
↑ primärer und sekundärer Hyperparathyreoidismus, Skelettmetastasen, Osteoporose, M. Paget, renale
Osteodystrophie
OSTEOCALCIN *
Material :
Referenz :
2 ml Nüchternserum oder EDTA- oder
Lithiumheparin- Plasma. Versand tiefgefroren.
Blutentnahme morgens wegen zirkadianen
Rhythmus
Methode: LIA
Kinder:
< 80 µg/L
Frauen: 7.5-28.8 µg/L
Männer: 10.3-29.5 µg/L
Indikation: Verdacht auf Osteoporose, Verdacht auf Knochenmetastasen, primärer
Hyperparathyreoidismus, renale Osteopathie
Osteocalcin ist wie auch Ostase und Prokollagen I- Propeptide ein Marker für die Osteoblastenfunktion.
Es wird durch Vitamin D3 reguliert. Osteocalcin ist im Gegensatz zur alkalischen Phosphatase
knochenspezifisch.
↑ Hyperparathyreoidismus, M. Paget, renale Osteodystrophie, Hyperthyreose, Skelett- Metastasen,
chronische Niereninsuffizienz, Osteoporose
↓ primär biliäre Zirrhose, Schwangerschaft, STH- Mangel, rheumatoide Arthritis
417
OSTEOGENESIS IMPERFECTA *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut, Fruchtwasser oder fetales
Gewebe bei Abort
s. Befund
Anforderung: Mutationssuche im COL1A1 evtl.
COL1A2- Gen bei Verdacht auf Osteogenesis
imperfecta
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Methode: Amplifizierung aller 52 Exons des
COL1A1- Gens (evtl. COL1A2- Gens)
einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen mit
anschließender Sequenzierung
Indikation: Verdacht auf Osteogenesis imperfecta, Pränataldiagnostik
Häufigkeit TYp I, II und IV machen ca. 90-95 % der Fälle aus, Typ III ca. 5 %. Typ V-VIII sind selten.
OSTEOPOROSE
Material :
Ursache
Referenz :
Diagnostik
Primäre Osteoporose (90 %)
postmenopausal , Typ I
Östrogene, Androgene, LH, FSH (Validität gering)
(schneller Knochenverlust)
NTx, Desoxypyridinolin
Senil, Typ II
1,25(OH)2D3, Calzium
(langsamer Knochenverlust)
Hypogonadismus- assoziiert
Östradiol, Testosteron, SHBG, (FSH, LH)
(Männer, junge Frauen)
Sekundäre Osteoporose (10 %)
Glukokortikoidüberschuss
Cortisol, Serum- Calcium ↓, Urin- Calcium↑, PTH ↑ ,
Osteocalcin ↓
Hyperthyreose
TSH, FT4, FT3
Hyperparathyreoidismus
PTH, Serum- und Urin- Calcium und –Phosphat
Gastroenterolog. Osteopathie
25(OH)D3, pankreatische Elastase im Stuhl,
Malnutrition,- digestion, - absorption
Xylose- Belastung, Serumcalcium
Renale Osteopathie
PTH, 1,25(OH)2D3 , Urineiweiß, Creatinin- Clearance
Immobilisation
Urin- Calcium ↑ , Serum- Calcium ↑ / n
418
Ursache
Diagnostik
Neoplasien, Myelom
Immunfixation, Bence- Jones- Proteine, Tumormarker,
PTHrP
OXALSÄURE IM URIN *
Material :
Referenz :
24-h- Urin, 10 ml über 5 ml Salzsäure sammeln.
Männer: 7 - 44 mg/d
Frauen: 4 - 31 mg/d
Kinder: 13 - 38 mg/d
Indikation: Verdacht auf Nephrolithiasis
↑ primäre und sekundäre Hyperoxalurie, Pyridoxinmangel, Sprue
OXAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 1000 – 2000 µg/L
toxisch ab: > 3000 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
OXCARBAZEPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: < 3 mg/L
aktiver Metabolit: 10-OH-Carbazepin *
Metabolit 10-OH-Carbazepin: 5 – 30 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
419
OXYPURINOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
OXYUREN
Material :
Referenz :
Bei Verdacht auf Oxyuriasis Tesafilmstreifen-
negativ
Abklatsch vom Analring auf Objektträger kleben
und einsenden.
Methode: Mikroskopie
Indikation: Verdacht auf Madenwurmbefall (Enterobius vermicularis)
Madenwurmeier sind nicht im Stuhl zu erwarten. Der Nachweis gelingt relativ einfach durch ein
Abklatschpräparat mittels Klebestreifenmethode.
420
P
PALLADIUM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
EDTA- Blut: < 0.4 µg/L
2 ml Serum
5 ml Urin
Serum: < 0.2 µg/L
Urin: < 0.1 µg/L
Indikation: Verdacht auf Intoxikation (Hemmung zahlreicher Enzymsysteme) und
Unverträglichkeitsreaktionen. Toxizität der Palladiumlegierungen für Zahnersatz ist z.Zt. nicht sicher zu
beurteilen. Möglicherweise beruhen die toxischen Erscheinungen auf dem Kupferanteil der Legierungen
PALMITINSÄURE *
Material :
Referenz :
5 ml Serum
s. Fettsäuren
PANCREOLAURYL- TEST *
Material :
10-h- Sammel- Urin
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Funktionstest zur Beurteilung des exokrinen Pankreas. Pankreasenzyme müssen 3 Tage vor
Testbeginn abgesetzt werden.
Testdurchführung:
Urin sammeln
6 Uhr
500 ml Tee (schwarz, verdünnt, ungesüßt, ohne Sahne) trinken
lassen
7 Uhr
20 g Butter auf einem Brötchen essen lassen, die zwei blauen
Kapseln unzerkaut zusammen mit einem Brötchen in der Mitte
des Frühstücks schlucken lassen. Eine Tasse Tee als
Getränk.
bis 10 Uhr
kein Essen, kein Trinken
10 Uhr
1 Liter Tee innerhalb von 2 Stunden trinken lassen.
12 Uhr
Wie gewohnt essen und trinken lassen. Keine Vitamine, keine
verdauungsunterstützenden Pharmaka.
17 Uhr
Blase in Sammelgefäß entleeren lassen. Die gesammelte
Urinmenge
muss mindestens 600 ml betragen.
Nach mindestens einem Tag Pause wird der Versuch unter sonst völlig gleichen Bedingungen mit der
roten Kontrollkapsel durchgeführt.
Beurteilung:
Farbstoffausscheidung nach Testkapsel
Der Quotient ───────────────────────────────────── muss bei normaler exokriner Pankreasfunktion
Farbstoffausscheidung nach Kontrollkapsel
> 30 sein
421
Bei Pankreasinsuffizienz ist der Quotient < 20. Werte zwischen 20 und 30 sollten kontrolliert werden.
Werte < 10 gehen meistens mit einer Steatorrhoe einher. Ein Wert > 30 schließt eine exokrine Pankreas insuffizienz aus. Der Test zeigt in 6 % falsch pathologische und in 1 % falsch normale Ergebnisse an.
Falsch pathologische Ergebnisse sind nach Magenresektion, bei biliären Erkrankungen und entzündlichen
Darmerkrankungen beschrieben worden.
Testkapseln sind über die Apotheke zu beziehen.
↓ Pankreasinsuffizienz
PANKREAT. POLYPEPTID [PP], PEPTID YY [PYY], NEUROPEPTID Y [NPY] *
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Plasma (Nüchternplasma). Versand
tiefgefroren.
PP < 630 pg/ml (150 pmol/L)
Parasympathikomimetika und Sympathikolytika
vorher absetzen.
NPY < 20-50 pmol/L
PYY < 100 pmol/L
Indikation (PP, PYY): Verdacht auf endokrinen Tumor im Gastrointestinaltrakt, sekretorische Diarrhoe
Indikation (NPY): Phäochromozytom, Neuroblastom
PP wird häufig von endokrinen Tumoren kosezerniert, isoliert findet es sich erhöht in den PPomen. Auch
bei Gesunden findet man erhöhte PP- Werte, die aber 30 bzw. 60 Minuten nach i.v.- Gabe von 1 mg
Atropin um mehr als 50 % abfallen.
↑ PPom, VIPom(Verner- Morrison- Syndrom), Zollinger- Ellison- Syndrom
PAP [PROSTATASPEZIF. SAURE PHOSPHATASE] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
bis 3.5 µg/L
Die Blutentnahme muss vor Manipulation der
Prostata erfolgen.
Methode: RIA
Indikation: Verdacht auf Prostatakarzinom
Negative PAP- Werte schließen ein Prostata- Ca nicht aus. Die PSA- Bestimmung ist der PAPUntersuchung aufgrund der höheren Sensitivität vorzuziehen.
PAPP- A [Pregnancy assoz. Plasma- Protein A] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
Blut in einer Serum- Monovette 30 Min.
ausgerinnen lassen, dann zentrifugieren (3000
U/Min. für 5 Min.) und Serum gekühlt
verschicken. Wenn keine Zentrifuge vorhanden
ist, das Blut 2 Std. im Kühlschrank stehen lassen,
dann 2 ml Serum in ein neues Röhrchen
abgießen und verschicken.
Lagerung und Transport des Serums gekühlt
oder eingefroren
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
422
PAPP- A [Pregnancy assoz. Plasma- Protein A] *
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Indikation: Pränatale Diagnostik zur Risikoabschätzung der chromosomalen Trisomien 21, 18 und 13
Für die computergestützte Risikoberechnung sind folgende Parameter erforderlich: sonographische
Messung der Scheitelsteißlänge (SSL) und Nackentransparenz (NT) in der 11+0 bis 13+6 SSW
Messung von PAPP- A und f-beta- HCG in der 10+0 bis 13+6 SSW
Gewicht der Schwangeren
ethnische Herkunft der Schwangeren
anamnestische Angaben zu Besonderheiten früherer Schwangerschaften.
PARACETAMOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 20mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Bei langfristiger Therapie zusätzlich Blutbild, Leberwerte und Creatinin kontrollieren.
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2C9- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen
der Überdosierung führen. Infolge von genetischem Polymorphismus des Bilirubin-UDP-GlukuronosylTransferase- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung langsame Metabolisierer. Dies kann bei üblicher
Dosis zu stark erhöhten Serumspiegeln mit den Zeichen der Überdosierung führen.
PARACETAMOL- TEST *
Material :
Referenz :
s. unten
s. Befund
Paracetamol dient als Modellsubstanz für die Fähigkeit des Organismus, Fremdstoffe und deren
Metabolite durch Kopplung an Schwefelsäure bzw. Glucuronsäure zu wasserlöslichen Konjugaten, die
leichter über Niere und Galle ausgeschieden werden können, zu entgiften.
Patientenvorbereitung:
•
Mindestens 8 Std. vor und während der Dauer des Paracetamol- Testes dürfen keine
coffeinhaltigen Getränke (z.B. Kaffee, Tee, Coca- Cola o.ä.) oder Nahrungsmittel (z.B.
Schokolade) aufgenommen werden.
•
Mindestens 8 Std. vor bis 2 Std. nach der Tabletteneinnahme ist jegliche Nahrungsaufnahme
einzustellen. Nur Aufnahme von Trinkwasser ist erlaubt, danach beliebige Nahrung und Getränke
(außer coffeinhaltigen) bis zum Abschluss des Tests.
Testdurchführung:
• 2 Urin- Sammelgefäße vorbereiten (Beschriftung: „Vorwert“ und „8-h- Sammelurin“).
•
Vor Einnahme der Paracetamol- Tablette Blase entleeren; Urin auffangen im Behälter mit der
Aufschrift „Vorwert“, Urin gut mischen, eine Probe von ca. 20 ml in ein Röhrchen abfüllen.
423
Röhrchen mit Namen, Datum und der Aufschrift „Vorwert“ beschriften und bis zum Versand kühl
aufbewahren.
• Tabletteneinnahme (500 mg Paracetamol p.o., z.B. „ben- u- ron“- Tablette o.ä. )
•
Urinsammlung während der nächsten 8 Stunden nach Tabletteneinnahme in den Sammelbehälter
mit der Aufschrift „8-h- Sammelurin“, auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Letzte
Blasenentleerung am Ende der achten Stunde. Sammelurin gründlich mischen. Gesamtvolumen
messen und eine Probe von 20 ml in ein Röhrchen abfüllen. Röhrchen mit Namen, Datum, der
Aufschrift „8-h- Sammelurin“ und dem Gesamtvolumen beschriften und bis zum Versand kühl
lagern.
Auf dem Begleitbogen unbedingt Körpergewicht und Paracetamol- Dosis angeben.
PARAINFLUENZA- VIRUS *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
s. Respiratorische Viren Direktnachweis
Methode: EIA
Indikation: Akute Infektion des Respirationstraktes, bei Kindern häufig Ursache des Pseudokrupps
Meist ist Typ 3 für die Erstinfektion verantwortlich. Vielfach verlaufen Infektionen ohne signifikanten
Titeranstieg bzw. es werden bei späteren Infektionen mit anderen Typen Antikörperanstiege gegen den
Typ gefunden, der die Erstinfektion bewirkt hat, also häufig gegen Typ 3. Kreuzreaktionen mit Mumps und
anderen Paramyxoviren. Bei vierfachem Titeranstieg ist - wenn Mumpsinfektion auszuschließen ist - der
Schluss auf eine Parainfluenzainfektion gerechtfertigt, jedoch keine Aussage bezüglich des infizierenden
Virustyps möglich.
PAROXETIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 30 – 500 µg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PAROXYSMALE NÄCHTLICHE HÄMOGLOBINURIE *
Material :
Referenz :
5 ml EDTA-Blut
> 97 % Expression der GPI- verankerten Moleküle auf
der Oberfläche der jeweiligen Zelltypen
Probe vorher im Labor ankündigen. Probe muss
innerhalb von 24 Stunden bearbeitet werden.
Methode: Durchflusszytometrie
Indikation: Verdacht auf paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie.
Bei der paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie wird aufgrund einer defekten Stammzelle der GlykosylPhospatidyl-Inositol-Anker (GPI), der für die Verankerung einer Reihe von Proteinen in der Membran von
424
Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten erforderlich ist, nicht produziert. Dies führt zu einer
verminderten Resistenz gegenüber Komplement-vermittelter Lyse.
PARAPROTEIN s. Immunfixations-Elektrophorese
PARASITENNACHWEIS IM STUHL
Material :
Referenz :
3-5 g Stuhl, möglichst rasch nach Auftreten der
Symptome
ohne
Harnbeimengungen
an
möglichst 3 aufeinander folgenden Tagen
einsenden. Lagerung bei Raumtemperatur.
negativ
Methode: Mikroskopie nach SAF- Anreicherung,
EIA
s. Amöben- Nachweis im Stuhl
s. Lamblien- Antigen
Indikation: Verdacht auf Infektion mit Balantidium coli, Blastocystis hominis, Entamoeba histolytica, Giardia
lamblia, Isospora belli, Kryptosporidium, Nematoden, Cestoden, Trematoden, Oxyuren
(Analabklatschpräparat)
PARATHORMON, INTAKT
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder EDTA- Plasma
intaktes PTH
15-65 ng/L
Das EDTA- Plasma sollte bald abzentrifugiert und
bis zum Eintreffen des Boten im Kühlschrank
gelagert werden. Die Patienten müssen nüchtern
sein, da schon geringe Nahrungsaufnahme den
PTH- Spiegel absinken lässt. Blutentnahme
morgens, da die Werte im Laufe des Tages
ansteigen. Bei Dialysepatienten Entnahme vor
der Dialyse.
Methode: ECLIA
Indikation: Differenzierung von Hypo- und Hyperkalzämien, Verdacht auf Hyperparathyreoidismus,
Malabsorptionssyndrom, Niereninsuffizienz, Nephrolithiasis, Nephrokalzinose
Tabelle modifiziert nach Thomas et al.
PTH
Erkrankung
Ca
PO4 PTH Bemerkungen
primärer Hyperparathyreoidismus
+
-
+
sekundärer Hyperparathyreoidismus (Niereninsuffizienz)
+
++
sekundärer Hyperparathyreoidismus (Malabsorption)
- /n
+
Pseudohypoparathyreoidismus
+
+
erhöht
-
Ca korrigiert auf Serumprotein (S.
Calcium)
in mehr als 98 % über 2.55 mmol/L
PO4 meistens < 1.13 mmol/L
regelmäßig, wenn Creatininclearance < 50
2
ml/min/1.73 m
25(OH)D- Werte bei Störungen der
Fettabsorption erniedrigt
425
PTH
erniedrigt
Erkrankung
Vitamin D- Überdosierung
AT10- Überdosierung
Milch- Alkali- Syndrom
M. Boeck
Hyperthyreose
Thiazid- Einnahme
Tumore (oft)
Ca
PO4 PTH Bemerkungen
+
+
+
+/n
+/n
+/n
+
+/n
+/n
+/n
+/n
+/n
+/n
+/n
(selten)
+
-
Hyperkalziurie, absorptive
Hypoparathyreoidismus
n
-
- /n
+
- /n
- /n
- /n
- /n
- /n
- /n
/n/+
/n/+
- /n
- /n
Gruppe der nicht- parathyreogenen
Hyperkalzämien
25(OH)D- Werte erhöht
25(OH)D- Werte normal
Anamnese
Anamnese
Normocalzämie
Hypocalzämie
↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Hyperparathyreoidismus sekundärer, Pseudohypoparathyreoidismus
↓ Vitamin D- Überdosierung, AT10- Überdosierung, M. Boeck, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperthyreose,
Neoplasie, Hypoparathyreoidismus
PARATHORMONE related PEPTIDE [ PTH- rP] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma. Das EDTA- Plasma rasch
abzentrifugieren und tiefgefroren versenden. Bitte
Kühlboxen im Labor anfordern.
PTH- rP < 1.3 pmol/L
Methode: RIA
Indikation: Differenzierung von Hyperkalzämien bei Tumorleiden, Verlaufskontrolle bei
Tumorhyperkalzämien, Prognosefaktor für die Entwicklung von Knochenmetastasen
Bei der Tumorhyperkalzämie finden sich bei ca. 80 % der Patienten erhöhte PTH- rP- Werte bei normalem
PTH. Hervorgerufen wird dieses paraneoplastische Syndrom durch die Produktion von PTH- rP in
Tumorzellen. PTH- rP zeigt eine Sequenzhomologie mit PTH im biologisch aktiven aminoterminalen Ende.
Neben der Hyperkalzämie und PTH- rP- Erhöhung werden Hypophosphatämie oder normale
Phosphatwerte und eine erhöhte cAMP- Ausscheidung im Urin beobachtet
PARIETALZELLEN-AK (Magen) * [AK gegen PARIETALZELLEN, PCA]
[Belegzell- AK, H+K+- ATPase- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA
negativ
Indikation: Verd. auf chronisch atrophische Gastritis Typ A, perniziöse Anämie, chronische idiopathische
Pankreatitis, autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
Es empfiehlt sich die gleichzeitige Bestimmung von Vit. B12, AK gegen Intrinsic Faktor und Gastrin.
Wegen einer Kreuzreaktivität mit TPO muss eine Hashimoto- Thyreoiditis ausgeschlossen werden.
426
PARTIELLE THROMBOPLASTINZEIT
[PTT]
Material :
Referenz :
3 ml frisches Citratblut.
23-33 Sekunden
Nicht mehrmals stechen. Möglichst geringe
Stauung. Exaktes Aufziehen. Vorsichtig, aber
sorgfältig mischen. Bei nicht exaktem
Mischungsverhältnis oder Gerinnselbildung wird
die Probe verworfen.
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Suchtest bei Lupus Antikoagulanz,
Monitoring der Heparintherapie
Die PTT ist ein so genannter Globaltest. Sie ist verlängert bei Verminderung der Faktoren I, II, V, VIII, IX,
X, XI und XII. Bei Verlängerung der Thromboplastinzeit muss durch Bestimmung der Einzelfaktoren
geklärt werden, welche Störung vorliegt. Der Quicktest klärt, ob eine Verminderung der Faktoren I, II, V,
VII und X vorliegt. Die PTZ (Thrombinzeit) erfasst den Faktor I. Eine normale PTT schließt eine
Subhämophilie nicht aus. Kommt es unter Heparintherapie nicht zur adäquaten PTT- Verlängerung
empfiehlt sich die Bestimmung von Anti- Faktor Xa (s. dort).
↑ Faktorenmangel (II, VIII, IX, X,XI, XII) bzw Inhibitoren, Antikoagulantientherapie mit Heparin, orale
Antikoagulantientherapie, Lupusantikoagulanz, DIC, Fibrinogenmangel, Dysfibrinogenämie, Neugeborene
↓ Hyperkoagulabilität, Neoplasie, Blutung
PARVOVIRUS- B19- ANTIKÖRPER *
[RINGELRÖTELN- ANTIKÖRPER]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG: negativ
IgM: negativ
Methode: EIA und Immunoblot
Indikation: Verdacht auf Ringelröteln (Erythema infectiosum), Hydrops fetalis, akut aplastische Krisen bei
Patienten mit chronisch hämolytischen Anämien, akut und chronisch verlaufende Arthritiden
Meist mild verlaufende Exanthemerkrankung im Kindesalter. Eine mütterliche Infektion mit Ringelröteln
führt in einem hohen Prozentsatz zu fetaler Infektion, die häufig mit Hydrops fetalis und Fruchttod
einhergeht. Nach Empfehlung der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten sollte
daher bei Kontakt einer Graviden mit Ringelröteln eine serologische Untersuchung (IgG und IgM)
durchgeführt werden. Bei Seronegativität ist eine Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten erforderlich. Bei
positivem IgM- Befund sind in den ersten 4 Wochen Ultraschalluntersuchungen auf Hydrops fetalis
durchzuführen. Danach 2 wöchentliche Ultraschalluntersuchungen bis zur 12. postinfektiösen Woche.
Weiterhin kommt es zur Erhöhung des α- 1- Fetoproteins. Bei fetalen Komplikationen muss eventuell ein
intrauteriner Blutaustausch in Erwägung gezogen werden.
PARVOVIRUS B 19-PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
0.5-1 ml fetales EDTA- Blut
2-5 ml Fruchtwasser
Biopsat in NaCl
Methode: PCR
Indikation: Hydrops fetalis, Abklärung einer akuten Infektion bei fraglicher Immunität, aplastische Krise bei
hämolytischer Anämie, IgM- Persistenz bei chronischer Polyarthritis
427
3- PBA [Pyrethroidmetabolit] *
Material :
Referenz :
20 ml Urin
s. Befund
s. 3- Phenoxybenzoesäure
s. auch Pyrethroidmetabolite
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellungen
PCB * s. unter Polychlorierte Biphenyle
PCP *
s. unter Pentachlorphenol
PENBUTOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PENICILLIUM *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie
PENTACARBOXYPORPHYRIN * s. unter Porphyrinauftrennung
PENTACHLORPHENOL *
[PCP]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Morgenurin
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
PENTAZOCIN *
Material :
Referenz :
20 ml Urin
2 ml Serum
s. Befund
Methode: GC/MS
Indikation: Drogen- und Medikamentenscreening
428
PENTOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PENTOXYFYLLIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PERAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.).
Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
PERMETHRIN *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Plasma
Plasma: s. Befund
Urin: s. Cl2CA und 3- Phenoxybenzoesäure
20 ml Morgenurin
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
PERPHENAZIN *
Material :
Referenz :
429
PERPHENAZIN *
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin
u.a.). Infolge von genetischem Polymorphismus des CYP2D6- Genes sind bis zu 10 % der Bevölkerung
langsame Metabolisierer, 10-15 % schnelle und bis zu 3 % sehr schnelle Metabolisierer. Dies kann bei
üblicher Dosis zu stark erhöhten oder erniedrigten Serumspiegeln mit den Zeichen der Über- oder
Unterdosierung führen.
PERTUSSIS- ANTIKÖRPER*
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG: < 9 VE/L
IgA: negativ
IgM: negativ
s. Bordetella pertussis- AK
PETHIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PHENAZON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PHENCYCLIDIN im Serum *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
430
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PHENCYCLIDIN im Urin *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
Nachweiszeit: 1-2 Tage
Indikation: Drogenscreening
PHENOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 30 mg/L
toxisch ab: > 50 mg/L
Methode: HPLC
(auch als Metabolit des Primidons)
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el 48-120 h, Neugeborene bis 400 h, Kinder 40-80 h, Erwachsene 60-100 h
Steady State: 10 Tage bis 3 Wochen
Bei Vergleichsmessungen Probenentnahme zur gleichen Uhrzeit. Coadministration mit Acetylsalicylsäure,
Valproinsäure, Mesuximid, Phenytoin und Felbamat können den Phenobarbitalspiegel erhöhen.
Phenobarbital kann den Metabolismus anderer Medikamente durch Enzyminduktion erheblich
beeinflussen (Erniedrigung von Carbamazepin, Valproinsäure, Lamotrigin und Tiagabin).
PHENOBARBITAL, FREIES *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PHENOL *
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
431
3-PHENOXYBENZOESÄURE [3- PBA] *
[Metabolit von Permethrin, Cypermethrin, Fenvalerate, Deltamethrin, lambdaCyhalothrin und Phenothrin]
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
PHENYLALANIN *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Plasma
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Serum:
Säuglinge
bis 2.0 mg/dl
bei PKU- Therapie bis 10 mg/dl
Erwachsene
bis 4.0 mg/dl
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
mg/dl x 60.5 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 400
Säuglinge
bis 400
Kleinkinder
bis 300
Schulkinder
bis 200
Erwachsene
bis 250
Indikation: PKU, Verdacht auf permanente Phenylalanin- Stoffwechselstörungen
↑ Phenylketonurie, benigne persistierende Hyperphenylalaninämie, Phenylalanin- Hydroxylasemangel,
Tyrosinämie, Niereninsuffizienz, Dihydropteridinreduktase- Mangel
PHENYLBUTAZON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
Interaktion mit zahlreichen Medikamenten wie: orale Antikoagulantien, Lithium, oralen Antidiabetika,
Phenytoin, Sulfonamiden, Kortison, Methotrexat, Rifampicin, Digoxin, Digitoxin etc.
PHENYLGLYOXYLSÄURE U. MANDELSÄURE *
[Summe der Metaboliten v. Styrol und Ethylbenzol]
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin, sammeln über 5 ml Eisessig
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
432
PHENYLKETONURIE * [PHENYLALANINHYDROXYLASE- MANGEL]
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung aller 13
Exons
Indikation: Verdacht auf Phenylketonurie, Hyperphenylalaninämien
PHENYTOIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10 – 20 mg/L
toxisch ab: > 25 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el konzentrationsabhängig, bei Intoxikation bis zu 500 h
Steady State : 4-15 Tage
Nicht- lineare Kinetik des Phenytoins kann dazu führen, dass kleine Dosissteigerungen zu erheblichem
Konzentrationsanstiegen führen.
Bei Vergleichsmessungen Probenentnahme zur gleichen Uhrzeit.
Phenobarbital kann die Phenytoin- Konzentration erhöhen oder erniedrigen. Mesuximid, Felbamat,
Sultiam erhöhen die Phenytoin-Spiegel, Vigabatrin erniedrigt sie. Valproinsäure erhöht die freie
Phenytoin- Konzentration. Phenytoin erniedrigt die Spiegel von Valproinsäure, Carbamazepin, Primidon,
Felbamat, Lamotrigin, Topiramat und Tiagabin.
PHENYTOIN, FREIES *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PHLEGMONE s. Eiter und entzündliche Exsudate
PHOSPHAT ANORGANISCH, IM SERUM
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Heparinplasma.
Erwachsene:
0,81 – 1,45 mmol/L
433
PHOSPHAT ANORGANISCH, IM SERUM
Serum innerhalb 1 Stunde abzentrifugieren.
Hämolyse und Hyperlipidämie führen zu erhöhten
Werten
Methode: Photometrie
Kinder:
1,29 – 2,26 mmol/L
Indikation: Knochenerkrankungen, Nierensteine, chronische Nierenerkrankungen, Erkrankung oder
Entfernung der Nebenschilddrüsen, Vitamin D- Mangel, parenterale Ernährung
↑ Hypervitaminose D, Niereninsuffizienz, Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus Typ I
und Typ II, Akromegalie, Knochentumor, Hyperpyrexie maligne, Ketose diabetische, Osteodystrophie
renale, Milch- Alkali- Syndrom, Hyperparathyreoidismus sekundärer, Nephritis, renale
Hyperphosphatämie, vermehrte Phosphatzufuhr, akutes Tumorlyse- Syndrom, akute metabolische
Azidose
↓ Hyperinsulinismus, Hyperparathyreoidismus, Osteomalacie, Rachitis, Phosphatdiabetes, Azidose
renale tubuläre, De- Toni- Debre- Fanconi- Syndrom, Steatorrhoe, intestinale Malabsorption, Sepsis,
Alkoholismus, Avitaminose D, Zystinose, Knochentumor, M. Cushing, Myelom, M. Boeck, AlbrightHadorn- Syndrom, diabetische Ketoazidose, Alkoholismus, schwere Verbrennung, Bodybuilding,
respiratorische Alkalose
Hypophosphatämie
Erkrankung
Primärer HPT
Parathyreoidektomie
Intestinale Malabsorption
Alkoholismus, parenterale
Ernährung,
(sek. HPT)
Vit. D- Mangel- Rachitis
Phosphopenische
Osteomalazie,
Familiäre
Hypophosphatämie
(Phosphatdiabetes)
renale tubuläre Azidose
Ketoazidose behandelt
Renale Insuff. (sek. PHT)
Hypoparathyreoidismus
Pseudohypoparathyreoid.
Vitamin- D- Intoxikation
Akromegalie
Tumorlyse- Syndrom,
Leukämie –
Therapie, Rhabdomyolyse
Serum
P
↓/n
Ca
↑
↓
↓
Urinausscheidung
AP
↑
PTH
P
n
Ca
↑/n
↑
↓
↓
↓
↓
↓
↓
↓↓
↑
↓
↓↓
↓/n
n/↓
↓ /n
↑
↓
n
n/↑
n
↓
↓↓
↑
↑
↑
↑
↑
↑↑
n
n/ ↑
↓
↓
↓
↑
↑/ n
↓
↑/↓
↑/ ↓
↓
↓/ n
↓
n/ ↑
↓
↑
n
↓
↓
↓
n/↑
↑ /n
n
↓ /n
↑↑
↓
↑
↓/n
↑
(↑)
PHOSPHAT ANORGANISCH, IM URIN
Material :
Referenz :
5 ml vom 24-h- Urin, Volumen angeben.
Methode: Photometrie
Für anorganisches Phosphat im Urin liegen in der
Literatur nur Refrenzwerte für 24h-Urin vor.
bei nicht eingeschränkter Ernährung.
Erwachsene
434
12,9 – 42 mmol/d
Indikation: Hyperparathyreoidismus, Hypoparathyreoidismus, Phosphatdiabetes, renale tubuläre Azidose,
Pseudohypoparathyreoidismus.
Die Ausscheidung zeigt breite Streuungen, vor allem abhängig von der Ernährung. Selbst bei sorgfältigen
Bilanzuntersuchungen kann der Phosphatstoffwechsel schwierig zu interpretieren sein. Deshalb werden
folgende Clearance- Methoden zur Beurteilung der Phosphatelimination herangezogen: PhosphatClearance, prozentuale tubuläre Phosphatrückresorption, Phosphatexkretionsindex, Suppressionstest
nach Kyle und Parathormon- Test nach Ellsworth und Howard.
↑ Hyperparathyreoidismus, phosphopenische Osteomalazie, Phosphatdiabetes, Rachitis Vitamin Dresistent, Hypervitaminose D, renale tubuläre Azidose, Ketoazidose, Fanconi- Syndrom, Immobilisierung,
Tumorlyse- Syndrom
↓ Hypoparathyreoidismus, Pseudohypoparathyreoidismus, Avitaminose D, Parathyreoidektomie,
Niereninsuffizienz, Akromegalie, intestinale Malabsorption, renale tubuläre Azidose, Ketoazidose
PHOSPHAT- CLEARANCE
Material :
Referenz :
1 ml Serum, 2 x 10 ml Sammelurin
5.4 - 16.2 ml/min
Die Phosphat- Clearance wird in 2 einstündigen Sammelperioden wie folgt durchgeführt:
Testdurchführung:
7°°
Patient trinkt 500 ml Tee.
8°°
Entleeren der Blase, Urin verwerfen, nochmals 250 ml Tee.
9°°
Entleeren der Blase in Sammelflasche I. Blutentnahme für Phosphatbestimmung.
10°°
Entleeren der Blase in Sammelflasche II.
Cp (ml/min) ═
Urin- Phosphat (mg/dl)
──────────────── x Urinausscheidung (ml/min)
Serum- Phosphat (mg/dl)
Das Cp beider Sammelperioden wird bestimmt (mitteln).
↑ Hyperparathyreoidismus primärer, Malabsorption, Vitamin D- Mangel, Phosphatdiabetes, Azidose
renale tubuläre
↓ Niereninsuffizienz, Hypoparathyreoidismus, Akromegalie, Gravidität, Laktation, Wachstumsschub
PHOSPHATASE, SAURE (GESAMT- UND PROSTATAPHOSPHATASE)
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Geschlecht
Gesamt- SP
Prostata- SP
─────────────────────────────────
Männer
- 6.6 U/L
- 2.6 U/L
Frauen
- 6.5 U/L
Sehr labil! Material muss sofort ins Labor. Bei
längerem
Transport
speziell
präpariertes
Probenröhrchen im Labor anfordern. Lipämische,
ikterische oder hämolytische Proben vermeiden.
Bis 2 Tage nach Prostata- Palpation erhöhte Werte!
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf Knochenmetastasen bzw. - tumoren, M. Gaucher
Metastasen bei Mammakarzinom und Hypernephrom führen nur zur Erhöhung der Gesamt- SP, die
Prostata- SP bleibt normal. Bei Malignomen spricht eine erhöhte saure Phosphatase in Verbindung mit
einer erhöhten AP für eine Skelettbeteiligung.
↑ Prostatakarzinom, Prostatainfarkt, Knochentumor, Knochenmetastase , Hyperparathyreoidismus,
M. Paget, Osteogenesis imperfecta, Osteopetrosis, M. Albright, Osteopathie renale, Myelom, M.
435
Gaucher, Lungenembolie, Herzinfarkt, Thrombose, Myelose, Polyzythaemia vera, Anämie
megaloblastäre, Sichelzell- Anämie, Diabetes mellitus, familiäre Hyperphosphatasämie
PHOSPHOETHANOLAMIN *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA-Plasma
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Serum (µmol/L):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
Erwachsene bis 40
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 300
Säuglinge
bis 300
Kleinkinder
bis 200
Schulkinder
bis 100
Erwachsene
bis 100
PHOSPHOGLUKONAT- DEHYDROGENASE *
[ERYTHROZYTENENZYME]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Photometrie
s. Erythrozytenenzyme
Indikation: Ein Phospoglukonat- Dehydrogenase- Mangel scheint ohne klinische Relevanz zu sein
PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM LIQUOR *
[PHI]
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
Kinder < 10 U/L
Erwachsene < 20 U/L
Methode: Photometrie
Indikation: Diagnostik bakterieller Meningitiden
Die PHI- Werte im Liquor liegen bei der Virusmeningitis zwischen 10 und 50 U/L, bei der bakteriellen
Meningitis deutlich über 50 U/L, im Mittel bei 500 U/L.
↑ Meningitis, Bronchial- Ca, Lebermetastasen, Mamma- Ca, Prostata- Ca
PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM SERUM *
[PHI]
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Hämolyse vermeiden.
15 - 75 U/L
436
PHOSPHOHEXOSE- ISOMERASE IM SERUM *
[PHI]
Methode: Photometrie
Indikation: Verlaufskontrolle von Malignomen mit PHI- Erhöhung (gastrointestinale Karzinome, ProstataCa, Leberzell- Ca, Mamma- Ca, Bronchial- Ca)
↑ gastrointestinale Karzinome, Prostata- Ca, Leberzell- Ca, Mamma- Ca, Bronchial- Ca, Anämie
hämolytische, Anämie megaloblastäre, Hepatopathie, Herzinfarkt, Muskeldystrophie, Dermatomyositis
PHOSPHORSÄUREESTER * s. Acetylcholinesterase- Hemmer
PHOSPHOSERIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Serum (µmol/L):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
Erwachsene bis 10
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 10
Säuglinge
bis 10
Kleinkinder
bis 10
Schulkinder
bis 10
Erwachsene
bis 10
PHOSPHO-TAU *
Material :
Referenz :
0.3 ml Liquor
s. Befund
Wiederholtes Auftauen und Einfrieren der Proben
vermeiden, unlösliche Bestandteile durch
Zentrifugation (10 min) entfernen.
Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder
Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden!
s.a. Tau-Protein
s.a. β -Amyloid
s.a. β 42/ β 40 –Amyloid
und s. ABETA-Quotient
437
PHOSPHO-TAU *
Methode: ELISA
Indikation: Eine vermehrte Phosphorilierung der tau-Proteine ist ein Hinweis auf eine verstärkte Bildung
der sogenannten Alzheimer- Fibrillen verbunden mit Zelluntergang. Erhöhte phospho- tau-Protein- Werte
wurden bisher nur bei der Alzheimer- Demenz, nicht aber bei anderen Demenzformen gefunden
↑ Alzheimer- Demenz
PHTHALATE *
Material :
Referenz :
20 ml Urin
s. Befund
Methode: GC/MS
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
PHYTANSÄURE *
Material :
Referenz :
3 ml Serum
< 5 mg/L
↑ Refsum- Syndrom
PILZE
s. Antimykotika
PIMOZID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
PINDOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Sorgfältige BZ-Überwachung bei Diabetikern, da es zur Verschlechterung der BZ-Einstellung
und Maskierung der Symptome einer akuten Hypoglykämie kommen kann.
438
Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen.
PIPAMPERON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Nieren- und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
PIRACETAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PIROXICAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbildkontrollen alle 4-6 Wochen, alle 8-12 Wochen Kontrolle der Leber- und
Nierenfunktion.
Erhöhter Lithium-, Methotrexat- und Digoxinspiegel möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von
Cumarinderivaten ist evtl. eine Dosisreduktion der Antikoagulantien erforderlich. Gabe von Aspirin kann
den Piroxicam- Spiegel erniedrigen.
PLASMA- THROMBINZEIT
s. Thrombinzeit
439
PLASMINOGEN- AKTIVATOR *
[t- PA]
Material :
Referenz :
2 ml Citratplasma
1.3-10.4 ng/ml
Indikation: Verdacht auf und Neigung zu thromboembolischen Komplikationen
Plasminogen- Aktivatoren (Serinproteasen: u.a. Urokinase, t- PA) wandeln Plasminogen in Plasmin um
und aktivieren dadurch die Fibrinolyse. Die Aktivität der Plasmin- Aktivatoren wird durch Inhibitoren (PAI)
geregelt. Aktivatoren und Inhibitoren bilden irreversible Komplexe, wodurch die Fibrinolysewirkung der
Aktivatoren aufgehoben wird. Thrombosen können durch einen Mangel an Aktivatoren (insbesondere tPA) oder Vermehrung von Inhibitoren (PAI) verursacht werden.
PLASMINOGEN- AKTIVATOR- INHIBITOR *
[PAI]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren. Spezialversandgefäße im Labor
anfordern.
4-43 µg/L
Zirkadiane Rhythmik mit niedrigsten Werten am
späten Nachmittag.
Methode: EIA
Indikation: erhöhtes Thrombose- Risiko
Bei einem Überschuss an PAI kommt es zur Störung der Fibrinolyse und somit zu einem erhöhten
Thrombose- Risiko.
↑ Thromboembolie rezidivierende, Herzkrankheit koronare, Schock septischer, Gravidität, Karzinom
↓ Hepatopathie
PLASMINOGEN- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren. Spezialversandgefäße im Labor
anfordern.
75 - 150 %
Indikation: s. Plasminogen- Antigen
PLASMINOGEN - ANTIGEN *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren. Spezialversandgefäße im Labor
anfordern.
Plasminogen
0.07-0.14 g/L
3 ml Aszites
Indikation: Verdacht auf Hyperfibrinolyse, angeborenen oder erworbenen Plasminogenmangel (z.B.
Leberfunktionsstörung) oder Dysplasminogenämie, Kontrolle der fibrinolytischen Therapie, hereditäre
Thrombophilie
Plasminogen ist das entscheidende Enzym der Fibrinolyse. Plasminogenaktivatoren (z.B. t- PA) wandeln
Plasminogen zu Plasmin um, welches dann polymerisierte Fibrinfäden spaltet, wobei D- Dimere gebildet
440
werden und freies Plasmin durch den Inhibitor α2- Antiplasmin abgefangen wird. Ein meistens erworbener
Plasminogenmangel führt zu verminderter Effektivität einer fibrinolytischen Therapie und auch zu einem
erhöhten Thromboserisiko.
↑ postpartal, Oestrogene, Entzündungen
↓ Frühgeburt, Therapie thrombolytische, Hepatopathie, Gerinnung intravasale, Sepsis
PLASMODIEN s. Malaria-Antikörper und -Ausstrich
PLATIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
s. Befund
10 ml Urin
Indikation: Biomonitoring, Therapieüberwachung
PNEUMOCYSTIS JIROVECII - AK * und - ANTIGEN
[DIREKTNACHWEIS, AK]
Material :
Referenz :
2 ml Serum (AK)
2 ml Bronchiallavage (AG)
2 ml prov. Sputum (AG)
negativ
Methode: IFT
Indikation: Pneumonie bei Patienten mit angeborenen und erworbenen Immundefekten, bei Zytostase,
nach Organ- oder Knochenmarktransplantation.
Wegen der hohen Durchseuchung ist der serologische AK- Nachweis zur Diagnose nicht geeignet. Es
sollte der Direktnachweis aus provoziertem Sputum oder der Bronchiallavage angestrebt werden. Bei
CD4- Zellzahlen < 0,25 c/nl sollte eine prophylaktische Therapie erwogen werden.
PNEUMOCYSTIS JIROVECII - PCR *
Material :
Referenz :
2 ml Bronchiallavage, Sputum
negativ
Methode: PCR
Indikation: Dyspnoe, trockener Husten, interstitielle Pneumonie insbesondere bei Immunsupprimierten
PNEUMOKOKKEN- ANTIGEN *
[S. PNEUMONIAE- ANTIGEN]
Material :
Referenz :
1 ml Blut
1 ml Liquor
2 ml Urin
negativ
Können Liquorproben nicht sofort untersucht
werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C
441
PNEUMOKOKKEN- ANTIGEN *
[S. PNEUMONIAE- ANTIGEN]
aufbewahrt werden.
Blutkulturen können bei Bakterienwachstum
getestet werden.
Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Pneumokokken hervorgerufenen Meningitis bzw.
Sepsis.
↑ Pneumokokkenmeningitis, Pneumokokkensepsis
PNEUMOKOKKEN- IgG- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Bei Werten > 80 mg/L ist von Immunität auszugehen
Bei gesunden Erwachsenen wurden AK- Spiegel
in 95 % > 15 mg/L
in 50 % > 55 mg/L gefunden.
Indikation: Überprüfung des Impfschutzes
POLIO- VIRUS- ANTIKÖRPER *
[TYP 1-3, Neutralisationstest]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: Neutralisationstest
s. Befund
Indikation: Verdacht auf Poliomyelitis, Kontrolle des Impferfolges.
Ein mindestens 4 facher Titeranstieg gegen einen Stamm spricht für eine Infektion. Bei Infektionsverdacht
Titerkontrolle im Abstand von 2-3 Wochen.
POLYCHLORIERTE BIPHENYLE *
[PCB]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
Congenere:
Alter
Congenere (µg/L)
(Jahre)
138
153
180
gesamt
9-11
< 0.3
< 0.4
< 0.3
< 0.9
18-19
< 0.4
< 0.6
< 0.3
< 1.1
20-29
< 0.6
< 0.9
< 0.6
< 2.0
30-39
< 0.9
< 1.6
< 1.0
< 3.2
40-49
< 1.4
< 2.2
< 1.6
< 5.1
50-59
< 1.7
< 2.8
< 2.1
< 6.4
60-69
< 2.2
< 3.3
< 2.4
< 7.8
Congenere:
28
52
101
442
< 0,1 µg/L
< 0.1 µg/L
< 0.2 µg/L
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
POLYCYCLISCHE AROMATISCHE KOHLENWASSERSTOFFE [PAKs]
s . 1-Hydroxypyren im Urin
POLYCYTHAEMIA VERA, ESSENT. THROMBOCYTHÄMIE,
OSTEOMYELOSKLEROSE *
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: JAK2-V617F- Mutations- Analyse
bei Philadelphia- Chromosom negativen
chronisch-myeloproliferativen Erkrankungen
Methode: Allelspezifische PCR des
entsprechenden Abschnitt es des JAK2- Gens,
Amplifizierung. Nachweis der Mutation mittels
Gelelektrophorese der PCR-Produkte.
Indikation: Philadelphia-Chromosom negative chronisch-myeloproliferative Erkrankungen
POLYNEUROPATHIE- DIAGNOSTIK
Ätiologisches Verteilungsmuster des Ursachenspektrums für Polyneuropathien an Hand des
Manifestationstyps:
Distal betont symmetrisch
Sensibel
sensomotorisch
sensibel und autonom
nephrogen,
Guillain- Barré- Syndrom
Amyloid,
diabetisch,
Porphyrie, hereditär
hereditär
Cytostatika
diabetisch
Toxisch, Alkohol
Systemische Entzündungen, Neoplasmen, endokrinol.- metabolische Fehlfunktionen können jeden
Verteilungstyp der PNP induzieren
Proximal betont sensibel und motorisch asymmetrisch
vaskulitisch, diabetisch, lokale Amyotrophie, hereditär, toxisch mit Meningoradikulopathie (Zoster,
Borrelien, Lues, Meningeosis)
Umfang der Ursachensuche bei Polyneuropathien :
Labor:
443
BSG, CRP, BB, E´lyte, GOT, GPT, γ- GT, Creatinin, E´phorese, Immunfixation, TSH, Schilddrüsen- AK,
BZ, HBA1c, VIT B1,6,12, Lues, HIV, Borrelien, ANA, ANCA, Bence- Jones- Protein, deltaAminolaevulinsäure, ACE, Anti- GM1, Anti- GM2, Anti- MAG, Anti- HU, Anti- RI
Liquor: Entzündung GBS, Borrelien, Lues, Meningeosis, M. Refsum, Paraneoplasie, Paraproteinämie
Zusatzdiagnostik: Langzeit- EKG, Rö- Thorax, Abdomen- Sonographie, Gastroskopie, Hämoccult
(Coloskopie mit Rectumschleimhautbiopsie), Gynäkologie, Urologie, Schirmer- Test
Muskel- Nerv- Biopsie:
Vaskulitis, Sarkoidose, Lepra, Amyloid, Tu- Infiltration, Speicherkrankheit, Entzündung [chronic
inflammatory demyelinating polyneuropathy (CIDP) oder atypische chronic idiopathic axonal
polyneuropathy (CIAP)]
POLYOMA- VIRUS- ANTIKÖRPER *
[BKV, JCV]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1:10
Methode:
Indikation: Zystitis bei Immunsupprimierten und Kindern, Atemwegserkrankungen, progressive multifokale
Leukenzephalopathie
Hohe Durchseuchung schon im Kindesalter. Bei Immunsupprimierten kann das BK- Virus zu einer
hämorrhagischen Zystitis führen. Das JC- Virus verursacht die progressive multifokale
Leukenzephalopathie. Die Polyomaviren gehören zur Familie der Papovaviridae.
POLYOMA (JC- Virus)- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml Liquor
negativ
Biopsat in physiolog. NaCl
Methode: PCR
Indikation: Progressive multifokale Leukenzephalopathie, Slow Virus Disease
POLYOMA (BK- Virus)- PCR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
negativ
5-10 ml Urin
Methode: PCR
Indikation: Hämorrhagische Zystitis
POLYPOSIS COLI, FAMILIÄR *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse im APC- Gen bei
Verdacht auf familiäre Polyposis coli
Methode: Amplifizierung aller 15 Exons des APCGens einschließlich der Intron/Exon-Spleißstellen
mit anschließender Sequenzierung der
444
POLYPOSIS COLI, FAMILIÄR *
Amplifikationsprodukte
Indikation: Diagnosebestätigung bei verdächtigem endoskopischen Befund, vor evtl. Kolektomie,
Familienuntersuchung
POLYPOSIS COLI, JUVENILE *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse im SMAD4 – Gen
(Stufe 1) und BMPR1A- Gen (Stufe 2) bei
Verdacht auf iuvenile Polyposis coli
Methode: Amplifizierung aller 11 Exons des
SMAD4 –Gens und des BMPR1A -Gens mit
anschließender Sequenzierung der
Amplifikationsprodukte
Indikation: Diagnosebestätigung bei verdächtigem Befund .DD: Peutz-Jeghers-Syndrom, CowdenSyndrom
PORPHOBILINOGEN *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, gekühlt und lichtgeschützt
sammeln. Bitte Gesamtmenge angeben.
Methode: Chromatographie
bis 1.9 mg/d
mg x 4.42 = µmol/L
Indikation: akute intermittierende Porphyrie, Porphyria variegata, hereditäre Koproporphyrie, PBGSynthase- Defekt- Porphyrie, Porphyria cutanea tarda, Bleiintoxikation
Bei Verdacht auf eine Porphyrie (insbesondere bei akuter Porphyrie) empfiehlt sich außerdem die
Bestimmung von Delta- Aminolävulinsäure und der Gesamt- Porphyrine im Urin.
↑ akute hepatische Porphyrien, akute Bleivergiftung, Alkoholismus
PORPHOBILINOGEN- DESAMINASE [Uroporphyrinogen- I- Synthase] *
Material :
Referenz :
1 ml Heparinblut
s. Befund
s. Uroporphyrinogen- I- Synthase
PORPHOBILINOGEN- SYNTHASE [Delta- Aminolaevulinsäure- Dehydratase] *
s. Delta- Aminolaevulinsäure- Dehydratase
445
PORPHYRINE im STUHL *
Material :
Referenz :
3 Gramm einer gut durchmischten Stuhlprobe,
Probenröhrchen mit Stanniolpapier umwickeln.
Stuhl:
< 34 µg/g
Indikation: Abgrenzung der Porphyria variegata oder der hereditären Porphyrie von der akuten
intermittierenden Porphyrie, Diagnostik der erythropoetischen Protoporphyrie und der chronischen
hepatischen Porphyrien.
↑ Protoporphyrie, hereditäre erythropoetische Porphyrie, hereditäre Koproporphyrie, Porphyria variegata
PORPHYRINE , gesamt im Serum/Plasma *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut oder Serum, gekühlt und
lichtgeschützt(Alufolie)
Serum/Plasma: < 2 µg/dl
Hämolyse vermeiden
Indikation: Kongenitale erythropoetische Porphyrie ( M. Günther), erythropoetische Protoporphyrie,
hämolytische Anämien, Blei- Intoxikation
Wegen der niedrigen Serum/Plasma- Konzentration ist die Bestimmung nur bei eingeschränkter
Nierenfunktion und Therapiekontrolle zu empfehlen
PORPHYRINE, gesamt im Urin *
Material :
Referenz :
10 ml vom 24-h- Urin,. Kühl und lichtgeschützt
aufbewahren, nicht ansäuern. Volumen angeben.
Urin :
< 0,15 mg/d
Indikation: hereditäre hepatische Porphyrien des akuten Formenkreises, chronische und hepatische
Porphyrien, toxisch induzierte hepatische Porphyrien, akute und chronische Bleiintoxikation, sekundäre
Koproporphyrien, erythropoetische Porphyrien
Ein negativer Befund schließt eine Porphyrie bzw. Porphyrinurie nicht sicher aus und sollte bei
entsprechendem klinischem Verdacht durch die Auftrennung der Porphyrine und die Porphyrinvorläufer im
Urin abgeklärt werden.
Beurteilung der Porphyrinausscheidung im Urin (n. Thomas)
Erkrankung
Beurteilung
Akute u. chron. Hepatische Porphyrien sowie akute
Werte > 2 mg/24 Std., wobei der Grad der Erhöhung
und chronische Bleivergiftung
vom Phasenverlauf abhängt
Kongenitale erythropoetische Porphyrie
Werte stark erhöht > 5 mg/24 Std
Erythropoetische Protoporphyrie
Normal bis mäßig erhöht > 0,5 mg/24 Std.
Verschiedene Erkrankungen und Ursachen
Werte 0,2-0,7 mg/24 Std. bei Leber- , Blut- und
Stoffwechselerkrankungen, Intoxikation durch
Alkohol, Arzneimittel und Chemikalien
Urinporphyrine bei hepatischen Porphyrien, Bleiintoxikationen und sekundären Porphyrinurien (n.
Thomas)
Erkrankung
Typ
Akute intermittierende Porphyrie Typ I
Typ II
Porphyria variegata
Typ I
Typ II
Hereditäre Koproporphyrie
Typ I
Typ II
446
Konstellation der Urinporphyrine
U > K > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2
K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2
U > K > 7 > 5 > 3(6) > 6(3) > 2
K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2
K > U > 7 > 5 > 3(6) > 6(3) > 2
K > U > 5 > 7 > 3(6) > 6(3) > 2
Erkrankung
Chronische hepatische
Porphyrie
Porphyria cutanea tarda
Akute Bleiintoxikation
Typ
Typ
Typ
Typ
Typ
Typ
A1
A2
B
C
D
Typ I
Typ II
Typ III
Sekundäre Koproporphyrien
Konstellation der Urinporphyrine
K>U>5>7>6>3
K>U>7>5>6>3
U>K>7>5>6>3
U >7 > K > 5 > 6 > 3
U >7 > K(5,6) > 5(K,6) > 6(K,5) > 3
K > 5 > 3 > U > 2(6,7) > 6(7,2) > 7(2,6)
K>3>5>U>2>6
K>5>U>6>3>7
K > U > 5 > 7(3) > 3(7) > 6
U und K = Uro- und Koproporphyrine 7, 6, 5, 3 und 2 = Hepta- , Hexa- , Penta- , Tri- und
Dicarboxyporphyrine
Ausscheidung von Porphyrinen und Vorläufern im Urin
Erkrankung
Phase
Akute intermittierende Porphyrie
akut
latent
akut
latent
akut
latent
akut
latent
Porphyria variegata
Hereditäre Koproporphyrie
Chronische hepatische Porphyrie
Porphyria cutanea tarda
Sekundäre Koproporphyrinurien
Akute Blei- Intoxikation
akut
latent
Porphyrine und Vorläufer im Urin
ALS
PBG
U
K
++
++
++
++
n
n
n
n
+
+
+
++
n
n
n
n
++
+
+
++
n
n
n
n
+n
++
+
n
n
+
+
n
n
++
+
+n
++
++
+n
++
+
n
n
+
U und K = Uro- und Koproporphyrine, ALS = Delta- Aminolaevulinsäure, PBG = Porphobilinogen
PORPHYRINE, freie Erythrozytenporphyrine *
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Blut
Erythrozyten: < 66 µg/dl
Kühl und lichtgeschützt aufbewahren.
Indikation: kongenitale erythropoetische Porphyrie ( M. Günther), erythropoetische Protoporphyrie
Die Bestimmung der freien Erythrozytenporphyrine erfolgt zur Abgrenzung der erythropoetischen
Porphyrie und der erythrohepatischen Protoporphyrie von den hepatischen Porphyrien. Bei Eisenmangel
und Blei- Intoxikationen liegen die Porphyrine in den Erythrozyten überwiegend als Zink- Protoporphyrin
vor, bei der erythropoetischen Protoporphyrie als freies Protoporphyrin.
↑ Porphyrie, Porphyrinurie sekundäre, kongenitale erythropoetische Porphyrie(M. Günther),
erythropoetische Protoporphyrie
PORPHYRIN- AUFTRENNUNG *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, lichtgeschützt und gekühlt
sammeln.
Koproporphyrin
Pentacarboxyporphyrin
Hexacarboxyporphyrin
Heptacarboxyporphyrin
< 120 µg/d
< 5 µg/d
< 7 µg/d
< 10 µg/d
447
PORPHYRIN- AUFTRENNUNG *
s. auch Porphyrine gesamt im Urin
Uroporphyrin
< 33 µg/d
Neben der Bestimmung der Gesamtporphyrine im Urin ist auch eine fraktionierte Bestimmung der Kopro-,
Pentacarboxy-, Hexacarboxy-, Heptacarboxy- und Uroporphyrine möglich und in Verbindung mit der
Bestimmung von Porphobilinogen (PBG) und Delta- Aminolävulinsäure (ALS) im Urin sinnvoll
↑ akute hepatische Porphyrie, akute und chronische Bleiintoxikation, akute intermittierende Porphyrie,
Porphyria variegata, angeborene Koproporphyrie, chronische hepatische Porphyrie, Alkohol- induzierte
Leberzirrhose
PR3-AK [PROTEINASE 3- AK] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Verdacht auf Wegenersche Granulomatose
↑ Wegenersche Granulomatose, mikroskopische Arteriitis, Polyarteriitis nodosa
PRÄKALLIKREIN
Material :
Referenz :
1 ml Citratplasma (1:10)
Versand tiefgefroren
s. Befund
Indikation: aPTT- Verlängerung, Differentialdiagnostik
PRÄZIPITIERENDE ANTIKÖRPER *
s. RAST: IgG- Panel Typ III- Allergie
PRAJMALIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PREDNISOLON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
448
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PREDNISON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PREGNANDIOL *
Material :
Referenz :
10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt.
Bitte Gesamtmenge angeben.
s. Befund
Methode: GC
Indikation: Die Bestimmung wurde früher als Maß für die Progesteronsekretion benutzt
↑ Pubertas praecox, Chorionepitheliom, angeborene NNR- Hyperplasie bei 17-α- Hydroxylase - und 11-βHydroxylasemangel, Thecazelltumor des Ovars, Arrhenoblastom des Ovars, Ovarialzysten
↓ Plazentainsuffizienz, Tod des Feten, Amenorrhoe, Ovarialinsuffizienz
PREGNANTRIOL *
Material :
Referenz :
20 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt.
Bitte Gesamtmenge angeben.
s. Befund
Methode: GC
Indikation: Diagnostik und Verlaufskontrolle beim AGS ( 21-Hydroxylase- Mangel, 11-β- HydroxylaseMangel). Diente früher als Maß für die 17-α- Hydroxyprogesteron- Sekretion.
↑ 21-Hydroxylase- Mangel, 11-β- Hydroxylase- Mangel, polyzystische Ovarien, Ovarial- und NNR- Tumor
↓ 17-α- Hydroxylase- Mangel
PRICE- JONES- KURVE
Material :
Referenz:
EDTA- Monovette für Hämatologie
mittlerer Durchmesser: 6.6-7.7 µm
Indikation: Erkennung mikrozytärer und megaloblastärer Anämien
↑ Anämie megaloblastäre
↓ Kugelzellanämie, Eisenmangel- Anämie
449
PRILOCAIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PRIMIDON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: Phenobarbital *
(siehe dort)
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bei gleichzeitiger Anforderung von Primidon und Felbamat ist eine Bestimmung von Primidon mit unserer
Analysenmethode nicht möglich, die Analytik wird in diesem Fall in einem Fremdlabor durchgeführt.
Bemerkung: T½el 10-15 h bei Monotherapie, 6.5-8.3 unter enzyminduzierender Komedikation, Metabolit
PEMA 29-56 h, Metabolit Phenobarbital 48-120 h (s. dort)
Steady State: 4 Tage
Da Primidon zu etwa 25 % zu Phenobarbital metabolisiert wird und aufgrund seiner langen HWZ
akkumuliert, wird Phenobarbital immer mitbestimmt.
Der Primidon- Spiegel wird durch Phenytoin und Carbamazepin erniedrigt, gleichzeitig der Metabolit
Phenobarbital erhöht. Der Metabolit Phenobarbital wiederum erniedrigt die Carbamazepin-, Lamotriginund Valproinsäure- Konzentrationen.
PRIMIDON, FREIES *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
450
PROCALCITONIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene (in µg/L):
Gesunde Probanden > 3 Tage:
Haltbarkeit bei 2-8°C
nur 24 Stunden
HWZ: ca. 24 Std.
< 0.05
Chron. entzündliche Prozesse und
Autoimmunerkrankungen:
< 0.5
Virusinfektionen:
< 0.5
Leichte bis mäßige lokalisierte bakterielle
Infektionen:
< 0.5
SIRS, multiple Traumata, Verbrennungen:
0.5-2
Schwere bakterielle Infektionen, Sepsis,
Multiorganversagen:
>2
(häufig 10-100)
Indikation: Frühe Diagnose systemischer bakterieller und mykotischer Infektionen , differentialdiagnostische Abgrenzung schwerer bakterieller Infektionen von abakteriellen Entzündungen, Beurteilung
von Schwere und Prognose bei systemischen Infektionen, Sepsis und Multiorganversagen, Monitoring
von Risikopatienten, Therapiekontrolle
Anhaltend hohe oder ansteigende PCT- Werte sprechen für eine Zunahme der inflammatorischen
Symptomatik oder fehlenden Therapieerfolg. Eine ca. 50 % ige Reduktion der PCT- Werte spiegelt den
therapeutischen Erfolg wider.
Unter physiologischen Bedingungen wird das in den C- Zellen der Schilddrüse gebildete PCT
proteolytisch zu Calcitonin degradiert. Das im Rahmen systemischer Infektionen nachweisbare PCT wird
überwiegend extrathyreoidal gebildet. Bei schweren Schockzuständen und Multiorganversagen kommt es
auch ohne bakterielle Infektion zu erhöhten Werten, die jedoch meist unterhalb der Werte vergleichbarer
Patienten mit bakteriellen Ursachen liegen.
PROGESTERON
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Nabelschnurblut
Frühgeborene
Kinder 1-10 Jahre
80.0-560.0 ng/ml
0.84-13.6 ng/ml
≤ 0.52 ng/ml
in ng/ml
Tanner Stad. 1
Tanner Stad. 2
Tanner Stad. 3
Tanner Stad. 4
Tanner Stad. 5
Jungen
< 0.33
< 0.33
< 0.48
<1.00
<1.00
Speichel (s. Speichelproben) *
Bis zum 6. Tag nach dem ovulatorischen LHGipfel zeigt das Progesteron keine
Konzentrationsschwankungen während der LHPulse, danach sind starke Schwankungen
möglich.
Methode: CLIA
Stabilität: RT 24 h, bei 4-8°C eine Woche
Frauen:
Follikelphase
Lutealphase
Postmenopause
Schwangerschaft:
1. Trimester
2. Trimester
3. Trimester
Männer
Mädchen
< 0.33
< 0.50
< 0.50
< 10.0
< 20.0
≤ 0,91 ng/ml
2,65 – 21,1 ng/ml
< 0,39 ng/ml
4,08 – 33,9 ng/ml
24,0 – 76,0 ng/ml
52,0 – 302 ng/ml
≤ 1,29 ng/ml
451
PROGESTERON
Speichel: s. Befund
ng/dl x 0.0318 = nmol/L
Indikation: Die Progesteronbestimmung eignet sich zum Nachweis ovulatorischer Zyklen. Hierfür erfolgt
die Bestimmung am 8. und 21. Tag nach der vermeintlichen Regelblutung. Am 8. Tag sind die
Progesteronwerte in der Regel unter 1 ng/ml. Ein Anstieg auf Werte über 5 ng/ml am 21. Tag weist auf
eine Ovulation hin.
Zur Untersuchung der Corpus luteum- Funktion werden Messungen am 3., 5. und 7. Tag nach erfolgter
Ovulation empfohlen. Wenn die Progesteronkonzentration 5 ng/ml übersteigt, kann von einer
ausreichenden Funktion ausgegangen werden.
Der Progesteronspiegel ist ab der 12. Schwangerschaftswoche ein Parameter für den Funktionszustand
der Plazenta. Gefährdete Schwangerschaften des ersten Trimenons ( Lutealinsuffizienz ) können durch
die Bestimmung von Progesteron und HCG erfasst werden. Erhöhte Werte finden sich bei diabetischen
Schwangeren und Blasenmole.
↑ angeborene und erworbene Formen des AGS, Blasenmole, Chorionepitheliom sowie Theka- und
Lipoidzelltumoren des Ovars
↓ anovulatorischer Zyklus, Corpus luteum- Insuffizienz, Oligo- und Amenorrhoe
PROGESTERON, freies im Speichel *
Material :
Speichel (s. Speichelproben)
Referenz :
s. Befund
Methode: EIA
PROGRAF * s. Tacrolimus
PRO- GRP [Pro- Gastrin releasing peptide] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 46 pg/ml
Methode: EIA
Indikation: Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom
Pro- GRP ist ein sensitiverer und spezifischerer Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom als
das NSE, wobei das NSE als Prognosefaktor dem Pro- GRP überlegen zu sein scheint. Pro- GRP und
NSE sind brauchbare, sich ergänzende Tumormarker für das kleinzellige Bronchialkarzinom.
Krankheiten, die mit einer Nierenfunktionsstörung einhergehen, zeigten ebenfalls erhöhte Pro- GRPSpiegel.
PROINSULIN, intaktes *
Material :
Referenz :
1 ml Serum, tiefgefroren
< 5 pmol/L
s. Hypoglykämie- Syndrome
Maximalwerte unter Glukose oder
Glukagonstimulation: 8.5-11.3 pmol/L
s. Insulin
452
PROINSULIN, intaktes *
ng/L x 0.11 = pmol/L
Indikation: Differentialdiagnostik der Hypoglykämie- Syndrome
PROKOLLAGEN- TYP I N- TERMINALES Propeptid [PINP] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Männer: 21-78 µg/L
Frauen: 19-102 µg/L
Methode: RIA
Indikation: PINP ist ein Marker für die Aktivität der Osteoblasten (Knochenaufbau) und für die
Überwachung einer Antiresorptionstherapie geeignet.
PROKOLLAGEN- III- PEPTID *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
0.3-0.8 U/ml
Indikation: Prokollagen- III- Peptid ist ein Marker der fibrotischen Aktivität und daher für die Beurteilung
des bindegewebigen Umbaues im Rahmen zirrhotischer Prozesse geeignet.
↑ Leberfibrose, Leberzirrhose, Hepatitis, Lungenfibrose, M. Paget, Kollagenose, Akromegalie
PROLAKTIN
Material :
Referenz :
1 ml Serum. Blutentnahme 3-4 Std. nach dem
Aufwachen.
Methode: CLIA
Nabelschnurblut
45-539 µg/L
Neugeborene 30-495 µg/L
Stabilität: bei 20°C und 4°C 1 Tag,
längerfristige Aufbewahrung einfrieren.
in µg/L
Säuglinge
für
männlich
weiblich
5.3 - 63
Kinder 2-3 J
4.4 - 30
4-11 J
Tanner Stad. 1
Tanner Stad. 2-3
Tanner Stad. 4-5
< 10
< 6.1
2.8 - 11
2.6 - 21
Frauen
3. Trimester
Männer
3.0 - 29
95 - 473
2.0 - 17
3.6 - 12
2.6 - 18
3.2 - 20
µg/L x 27.6 = mU/L
Indikation: Klinisch relevant sind erhöhte Prolaktinspiegel, die als Indikator endokrinologischer
Regulationsstörungen anzusehen sind. Therapiekontrolle beim Abstillen. Eine Hyperprolaktinämie kann
bei beiden Geschlechtern vorkommen und geht mit folgenden Symptomen einher:
Frauen: primäre und sekundäre Amenorrhoe, Oligomenorrhoe, Menorrhagie, Infertilität bei
regelmäßigem Zyklus, Galaktorrhoe, Mastodynie, Mastopathie, Corpus luteum- Insuffizienz,
Virilisierungserscheinungen
Männer: Impotenz (häufigstes Symptom), Hypogonadismus, Gynäkomastie, Galaktorrhoe
Die Ursache der Hyperprolaktinämie ist meist unbekannt („spontane Hyperprolaktinämie“), es kommen
aber auch hypophysäre (z.B. Prolaktinom) und supraselläre Tumoren (z.B. Kraniopharyngeom,
453
chromophobes Adenom) in Frage. Prolaktinwerte über 200 ng/ml (4000 mU/L) sind verdächtig auf einen
Hypophysentumor.
Prolaktinome:
Klinik
Prolactin- Spiegel
Geschlechtsverteilung
Wachstum
Neurologische Sympt.
Chiasma- Syndrom
Chirurg. Therapie
Mikroadenome
mäßig erhöht
meist Frauen
langsam
fehlen
fehlt
bis 90 % erfolgreich
Dopaminagonisten- Therap. u.
Anti- Tumor- Effekt
Fast immer erfolgreich
fraglich
Makroadenome
deutlich erhöht
Männer und Frauen
schnell, progredient
gelegentlich vorhanden
häufig
keine Normalisierung
der Prolaktin- Spiegel
überwiegend erfolgreich
in 60-90 %
Medikamentenbedingte Hyperprolaktinämie:
Psychopharmaka (z.B. Phenothiazine, Sulpirid, Haloperidol), Antihypertensiva (Alpha- Methyldopa,
Rauwolfia- Alkaloide), Metoclopramid, Cimetidin, Pimozid, Östrogene, orale Kontrazeptiva.
Physiologische Prolaktin- Erhöhungen:
Schwangerschaft (kontinuierlich bis auf ca. 450 ng/ml ansteigend, Normalisierung 8-12 Wochen nach
Geburt)
Stillperiode: leicht bis mäßig erhöhte Werte (während des Stillvorgangs 10-20 facher Anstieg)
Stresssituationen.
Die Prolaktinwerte unterliegen einem zirkardianen Rhythmus, nachts sind die Werte höher. Kinder haben
niedrige Werte. Die Werte der Lutealphase sind höher als die der Follikelphase.
Die Steuerung der Prolaktinsekretion ist noch nicht vollständig geklärt. Die Hypothalamuseinwirkung ist
vorwiegend inhibierend. Diese hemmende Wirkung wird u.a. durch Dopamin vermittelt. Bei nicht endokrin
aktiven, suprasellär extendierenden Tumoren erreicht die hypothalamische Hemmwirkung nicht mehr die
laktotropen Zellen des Hypothalamus, und es kommt zur vermehrten Prolaktinausschüttung.
Die Prolaktinsekretion kann durch Metoclopramid oder TRH stimuliert werden. Erlauben basale
Prolaktinwerte keine diagnostische Aussage (Werte im Grenzbereich), so kann ergänzend die
Prolaktinbestimmung nach Stimulation durchgeführt werden: Siehe Metoclopramid- Kurztest und
Prolaktinverhalten nach TRH.
↑ Menorrhagie, Sterilität, Amenorrhoe, Schwangerschaft, Stillperiode, Stress, Hypophysentumor,
Hypothalamustumor, Impotenz, Hypogonadismus, Gynäkomastie, Galaktorrhoe, Oligomenorrhoe,
Niereninsuffizienz, Enzephalitis, Meningitis
PROLIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum:
Frühgeborene
Neugeborene
1-3 Monate
9 Mo- 2 Jahre
3-10 Jahre
6-18 Jahre
2.64 ± 0.86 mg/dl
1.23 - 3.18 mg/dl
2.31 ± 0.71 mg/dl
0.59 - 2.13 mg/dl
0.78 - 1.70 mg/dl
0.67 - 3.72 mg/dl
Erwachsene
1.17 - 3.86 mg/dl
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
454
mg/dl x 86.9 = µmol/L
PROLIN *
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 2500
Säuglinge
bis 2000
Kleinkinder
bis 600
Schulkinder
bis 250
Erwachsene
bis 100
Indikation: Verdacht auf Hyperprolinämie
Klinik: Hyperprolinämie Typ I und Hyperprolinämie Typ II gelegentlich Retardierung , Krampfleiden und
eine Vielzahl weiterer Störungen.
PROMAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PROMETHAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbildkontrollen
PROPAFENON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
455
PROPALLYLONAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PROPOFOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
lichtgeschützt (Röhrchen mit Alufolie umwickeln)
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PROPRANOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen, Barbiturate
und andere enzyminduzierende Substanzen zur Erniedrigung.
PROPYPHENAZON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
456
PROSTATA- PHOSPHATASE, RIA *
[PAP]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. PAP
PROSTATASEKRET s. Genital- und Harnröhrenabstrich
PROSTATA- SPEZIFISCHES ANTIGEN, PSA- RATIO
[PSA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Männer: ≤ 4.0 µg/L
Methode: CLIA
Blutentnahme unbedingt vor körperlicher
Untersuchung vornehmen. Abstand zur
Prostatamassage oder Ultraschalluntersuchung
mindestens 24 h, nach digitaler rektaler
Untersuchung 2 h und nach Nadelbiopsie
mindestens 2 Wochen.
cPSA(komplexiertes PSA
Früherkennung Prostata- Ca
< 3.4 µg/L
< 2.3 µg/L
Indikation: Prostata- Ca, Prostatitis
PSA - Werte unterhalb des altersabhängigen oberen Referenzbereiches machen eine Prostataerkrankung
eher unwahrscheinlich, schließen aber ein Prostata- Ca (Stadium A) nicht sicher aus. PSA- Werte
zwischen oberem Referenzbereich und 10 ng/ml stellen einen Graubereich dar. Werte dieser
Größenordnung werden bei der benignen Prostatahyperplasie, beim Prostata- Ca, der Prostatitis,
Prostatainfarkt, nach Prostatamanipulationen, aber auch in selteneren Fällen bei gastrointestinalen,
bronchialen und hepatozellulären Tumoren sowie bei Leukämien beobachtet. Für eine bessere
Differenzierung zwischen Prostata- Ca und benigner Prostatahyperplasie wird die Messung des freien
PSA und die Quotientenbildung zum Gesamt- PSA empfohlen. PSA liegt zu 60-90 % gebunden und nur
zu 10-40 % als freies PSA vor. Beim Prostata- Ca ist der Anteil des komplexierten PSA höher als bei der
benignen Hyperplasie Ein Quotient oberhalb des Cut off- Wertes (PSA- Ratio) > 0.2 spricht eher für eine
benigne Prostataerkrankung, während ein Quotient unterhalb des Cut- off- Wertes < 0.2 eher Hinweis auf
ein Prostata- Ca ist. PSA- Werte > 10 ng/ml werden bei benignen Prostata- Erkrankungen seltener
gefunden und sollten zum Ausschluss eines Prostata- Ca führen. 83 % der Patienten mit PSA- Werten
>10 ng/ml sollen ein Karzinom des Stadiums C oder D haben. Nach totaler Prostatektomie fallen die PSAWerte innerhalb von 3-6 Monaten auf Werte an der Nachweisbarkeitsgrenze (<0.1 ng/ml) ab. Bei
Patienten, die nicht in diesen Bereich abfallen, beträgt die Rezidivrate 100 %. Bei Vorliegen von
Lymphknotenmetastasen wurden Werte nahe der Nachweisbarkeitsgrenze ohne zusätzliche Hormonoder Strahlentherapie nicht erreicht. Die Blutentnahme sollte grundsätzlich vor der körperlichen
Untersuchung erfolgen, da Prostatamanipulation zu erheblichem PSA- Anstieg führt.
↑ Prostatakarzinom, Prostatahyperplasie, Prostatitis, Prostatainfarkt
PROTEIN C- AKTIVITÄT *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut.
70-140 %
Indikation: Abklärung rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Embolien, insbesondere bei jüngeren
Patienten, hereditäre Thrombophilie, Purpura fulminans, Markumar- Nekrosen, hereditärer (homozygoter
Mangel: < 1 %, heterozygoter Mangel < 60 %) und erworbener Protein C- Mangel
457
Protein C ist ein Inhibitor der plasmatischen Gerinnung und Stimulator der Fibrinolyse. Protein C- Mangel
führt zu einem erhöhten Thromboserisiko. Ein Protein C- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller
Thrombosepatienten, wobei das Thromboserisiko etwa 10 fach erhöht ist. Während beim Typ I des
hereditären Protein C- Mangels sowohl Konzentration als auch Aktivität vermindert sind, findet sich beim
Typ II eine normale Konzentration bei verminderter Aktivität.
↓ Thromboembolie rezidivierende, Protein C- Mangel familiärer, Vitamin K- Mangel, Leberinsuffizienz,
Cumarintherapie
PROTEIN C- ANTIGEN *
Material :
Referenz :
5 ml Citratblut nach Entnahme sofort
zentrifugieren und das Plasma einfrieren.
Versand gefroren. Spezialversandgefäß im Labor
anfordern.
1.62-3.14 µg/ml
Indikation:
Differenzierung des hereditären Protein C- Mangels in Typ I (Synthesestörung mit
Verminderung der Proteinkonzentration und der Aktivität) und Typ II (nur Verminderung der Aktivität durch
dysfunktionelles Protein).
PROTEIN- C- MUTATIONEN *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung aller 9 Exons
des Protein C- Gens
Indikation: Verdacht auf angeborenen Protein C- Mangel (Rezidivierende Thromboembolien und tiefe
Venenthrombosen unklarer Genese).
PROTEIN S, frei *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut.
55-130 %
Indikation: Abklärung rezidivierender tiefer Venenthrombosen und Embolien, insbesondere bei jüngeren
Patienten, hereditäre Thrombophilie, Purpura fulminans, Markumar- Nekrosen, hereditärer (homozygoter
Mangel: < 1 %, heterozygoter Mangel < 50 %) und erworbener Protein S- Mangel
Protein S beschleunigt die inhibitorische Wirkung von Protein C auf die plasmatische Gerinnung. Es liegt
zu 40 % in freier Form vor. Protein S ist nur in der freien Form als Kofaktor für Protein C
antikoagulatorisch wirksam. Ein Protein C- Mangel findet sich bei etwa 5 % aller Thrombosepatienten,
wobei das Thromboserisiko etwa 10 fach erhöht ist. Während beim Typ I des hereditären Protein SMangels sowohl Konzentration als auch Aktivität vermindert sind, findet sich beim Typ II infolge einer
Dysproteinämie eine Verminderung des freien Protein S und beim Typ III eine Verminderung der Aktivität
von freiem Protein S
↓ hereditärer Protein S- Mangel, erworbener Protein S- Mangel, Thromboembolie, orale Antikoagulation,
Vitamin K- Mangel, disseminierte intravasale Gerinnung, Meningokokken- und Pneumokokken- Sepsis,
Leberfunktionsstörung, Gravidität
PROTEIN S- MUTATIONEN *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
458
PROTEIN S- MUTATIONEN *
Methode: PCR und Sequenzierung aller 15
Exons des PROS1- Gens,
Indikation: Verdacht auf angeborenen Protein S- Mangel (Rezidivierende Thromboembolien und tiefe
Venenthrombosen unklarer Genese).
PROTEIN Z *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut nach Entnahme sofort
zentrifugieren und das Plasma einfrieren.
Versand gefroren. Spezialversandgefäß im Labor
anfordern.
1600-3300 µg/L
Indikation: Abklärung einer Blutungsneigung
Da ein bedeutsamer Protein Z- Mangel sehr selten ist, sollte diese Untersuchung erst nach Ausschluss
anderer Ursachen in Erwägung gezogen werden.
PROTEINURIE- DIAGNOSTIK *
s. SDS-Gelelektrophorese
PROTHIPENDYL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbildkontrollen
PROTHROMBINFRAGMENT 1 + 2 [F 1 und 2 PROTHROMBINFRAGMENTE] *
Material :
Referenz :
2 ml Citratplasma. Versand gefroren.
< 1.2 nmol/L
Indikation: Erfassung intravasaler Thrombenbildung, Überwachung von Antikoagulantientherapien und
Inhibitormangelzuständen
↑ AT III- Mangel, Protein C- Mangel, Verbrauchskoagulopathie, Gerinnungsaktivierung durch
Tumornekrosefaktor, Cumarintherapie
PROTHROMBIN- KOMPLEX *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
s. Einzelfaktoren
Faktor II, VII, IX, X
Indikation: Lebersynthesestörung, Vitamin- K- Mangel
459
Die Faktoren II, VII und X werden mit dem Quick- Test, die Faktoren IX, aber auch II und X mit der PTT
erfasst
PROTHROMBIN- MUTATION *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Nachweis der Mutation 20210>A im
Prothrombin- Gen
Indikation: Familiäre Häufung von Thrombosen, Auftreten von Thrombosen in frühem Lebensalter,
Familienuntersuchungen
Die Prothrombinmutation findet sich in der Gesamtbevölkerung mit einer Prävalenz von ca. 2 %, bei
Thrombosepatienten bis zu 20 %.
PROTOPORPHYRINOGENOXIDASE * [ PORPHYRIA VARIEGATA]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung von 13 Exons
des PPOX- Gens
Indikation: Verdacht auf Porphyria variegata
PTT [PARTIELLE THROMBOPLASTINZEIT]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
23-33 Sekunden
Indikation: Verdacht auf hämorrhagische Diathesen (Hämophilie A und B), v. Willebrand- Syndrom,
Überwachung einer Heparintherapie.
Eine normale PTT schließt eine milde Hämophilie A oder B bzw. ein mildes v. Willebrand- Syndrom nicht
aus.
↑ Hämophilie A ( ↓ Faktor VIII:C), Hämophilie B ( ↓ Faktor IX), v. Willebrand- Syndrom ( ↓ Faktor VIII),
Heparintherapie, Phospholipid- AK, Cumarintherapie, Inhibitoren gegen einzelne Gerinnungsfaktoren
PTZ [THROMBINZEIT, PLASMA-THROMBINZEIT]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
s. Thrombinzeit
PUBERTAS PRAECOX
Bestimmung von:
LH, FSH, TSH, STH sowie Östradiol beim
Mädchen und Testosteron beim Jungen.
Evtl. GnRH- Test
460
s. Einzelanalysen
PUBERTAS TARDA
Material :
Referenz :
Bestimmung von:
s. Einzelanalysen
LH, FSH, TSH, STH, Prolaktin, Kortisol sowie
Östradiol beim Mädchen und Testosteron beim
Jungen.
Evtl. GnRH- Test und GHRH- Test
PUUMALA- VIRUS- AK * s. Hanta- Virus- Gruppe
PYRIMETHAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
PYRETHROIDE und PYRETHROID- METABOLITEN *
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Bioallethrin
s. Cyfluthrin als CL2CA und FPBA
s. Cyhalothrin als 3- PBA
s. Cypermethrin als CL2CA und 3- PBA
s. Deltamethrin als BR2CA und 3- PBA
s. Fenvalerate als 3- PBA
s. Permethrin als CL2CA und 3- PBA
Phenothrin als 3- PBA
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
PYRIDINOLIN/DESOXYPYRIDINOLIN- CROSSLINKS *
Material :
Ab Mittag des Vortages kollagenfreie Diät
einhalten (keine gelatinehaltigen Nahrungsmittel).
Ersten Morgenurin verwerfen, vom 2. Morgenurin
10 ml einsenden.
Referenz :
Pyridinolin (nmol/mmol Creatinin):
normal < 80
Graubereich 80 – 100
pathologisch > 100
Desoxypyridinolin (nmol/mmol Creatinin)
normal < 18
Graubereich 18 – 21
pathologisch > 21
461
Indikation: Pyridinolin- Crosslinks sind Komponenten der Kollagen- Quervernetzung. Pyridinolin stammt zu
ca. 90 % aus der Leber, während Desoxypyridinolin beim proteolytischen Knochenabbau freigesetzt wird.
Bei einer Vielzahl von primären und sekundären Osteoporosen sind die Werte deutlich erhöht; in der
frühen Menopause wurden bis zu dreifach erhöhte Werte gefunden, die sich im weiteren Verlauf wieder
prämenopausalen Werten annähern. Die Bestimmung der Crosslinks ist daher zur Verlaufs- und
Therapiekontrolle der postmenopausalen Osteoporose besonders geeignet.
Bei einigen Erkrankungen finden sich je nach Stadium sekundäre Osteoporosen, die auch mit erhöhten
Ausscheidungen von Pyridinolin- Crosslinks einhergehen können (z.B. M. Cushing, Plasmozytom,
Hyperparathyreoidismus, M. Paget, Hyperthyreose.).
↑ Knochenabbau, unbehandelte postmenopausale Osteoporose, unbehandelter primärer
Hyperparathyreoidismus, M. Paget, osteoblastische Metastasen, Cortisontherapie, Hyperthyreose,
Therapiekontrolle, Erkennung von sekundärer Osteoporose und HPT, multiples Myelom, verstärkter
Knorpelabbau
PYRIDOXAL- 5-PHOSPHAT * s. Vitamin B6
PYRUVAT [BRENZTRAUBENSÄURE] *
Material :
Referenz :
5 ml NaF- Blut (Nüchternblut)
s. Befund
Methode: Photometrie
Indikation: Alkoholpolyneuritis (Vitamin B1- Mangel), Hepatopathien, Urämie, Schwermetallintoxikation
↑ Alkoholpolyneuritis (Vitamin B1- Mangel), Hepatopathien, Urämie, Schwermetallintoxikation
PYRUVATKINASE [ERYTHROZYTENENZYME] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Photometrie
s. Erythrozytenenzyme
Indikation: Hereditäre chronische nicht sphärozytäre und Coombs- negative hämolytische Anämie, 21Hydroxylase- Mangel, 11-β- Hydroxylase- Mangel (zweithäufigster Enzymdefekt. Häufig mit Gallensteinen
und Splenomegalie vergesellschaftet).
462
Q
QUECKSILBER [AMALGAM]*
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
2 ml Speichel
10 ml Urin
EDTA- Blut:
< 2 µg/L
Speichel:
Urin :
< 3 µg/L
< 4 µg/L
Methode: AAS
BAT- Werte und HBM-I- und HBM-II-Werte: s. Befund
Indikation: Verdacht auf akute und chronische Quecksilbervergiftung
Quecksilbervergiftungen können durch organische und anorganische Hg- Verbindungen sowie
metallisches Quecksilber auftreten. Hauptaufnahmequelle für die Normalbevölkerung ist die Nahrung und
hier insbesondere der Fischverzehr.
Klinik bei akuter Intoxikation: Übelkeitsgefühl, Bauchschmerzen , Erbrechen, Stomatitis, Colitis ,
Metallgeschmack, Anurie, Urämie
Klinik bei chronischer Intoxikation: Emotionale und psychische Störungen, Kopfschmerzen, Tremor,
kolikartige Schmerzen, Haarausfall, cerebellare, sensorische, Seh- , Hör- und Sprachstörungen,
Nephropathie.
QUETIAPIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
Therapeutischer Bereich: 40 – 400 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin,
Phenytoin, u.a.)
Q- FIEBER- AK *
[C. BURNETII]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Indikation: Verdacht auf Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit infizierten Tieren
Die Gattung Coxiella gehört zur Familie der Rickettsien Die Übertragung erfolgt durch infizierte Tiere
(Rinder, Schafe, Ziegen). C. burnetii kommt in zwei diagnostisch wichtigen Antigenphasen vor: Phase 1 –
AK geben einen Hinweis auf eine länger zurückliegende Infektion, während Phase 2-AK eher bei akuten
Infektionen gefunden werden. Wegen der z.T. jahrelangen Persistenz der Q- Fieber- Antikörper ist eine
Kontrolle nach 10-14 Tagen für den Beweis einer frischen Infektion erforderlich.
463
Q- FIEBER- IgG Phase I- AK *
[C. BURNETII]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1 : 16
Methode: IFT
Indikation: Verdacht auf länger zurückliegende Infektion nach Kontakt mit infizierten Tieren.
Q- FIEBER- IgG- Phase II- AK *
[C. BURNETII]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1 : 16
Met
hode: IFT
Indikation: Verdacht auf akutes Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit infizierten Tieren
Q- FIEBER- IgM- Phase- I- AK *
[C. BURNETII]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 1 : 16
Methode: IFT
Indikation:
Verdacht auf länger zurückliegendes Q- Fieber, atypische Pneumonie nach Kontakt mit
infizierten Tieren
QUICK [INR]
[TPZ]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
70 - 130 %
letzte Marcumargabe abends, Blutentnahme am
nächsten Morgen
Blutentnahmen unter Therapie:
Induktionsphase (10-14 Tage): 3., 7., 14. Tag
Stabile Phase: monatlich
Abbruchphase: wöchentlich
Stabilität: 4 h bis 1 Tag
Indikation: Hereditäre oder erworbene hämorrhagische Diathese, Überwachung einer Behandlung mit
Vitamin K- Antagonisten. Verdacht auf Vorliegen eines Mangels der Faktoren I, II, V, VII, X sowie
Dysfibrinogenämien, Leberschaden, Verbrauchskoagulopathie, präoperatives Screening
Da die Quickwert- Angaben in Prozent von dem jeweils verwendeten Thromboplastin abhängig sind und
damit von Labor zu Labor unterschiedlich ausfallen, wurde weltweit der INR- Wert eingeführt, der über
einen Korrekturalgorithmus (ISI- Wert) die laborspezifischen Unterschiede weitgehend ausgleicht.
Die KoaguChek- Werte in % entsprechen den Hepato- Quick- Werten in %.
↓ Antikoagulantientherapie, Leberzirrhose, Hepatopathie, Verbrauchskoagulopathie, Faktorenmangel des
Prothrombinkomplexes, Faktor V- Mangel, Faktor V- Inhibitor, Vitamin K- Mangel, Afibrinogenämie,
Hypofibrinogenämie, Hemmkörper, Peritonitis, Sprue, Myelom, Neoplasie, Leukämie, Gewebsläsion,
464
Pankreatitis, Infektion, Leberzerfallskoma, Leberausfallskoma, Leberdystrophie akute, Hyperpyrexie
maligne, Colitis ulcerosa, Diarrhoe, Lupus Antikoagulanz, Neugeborene
465
R
RACHENABSTRICH
s. Respirationstrakt, oberer
RANITIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
RAPAMYCIN (Sirolimus) *
Material :
Referenz :
2ml EDTA
Therapeutischer Bereich:
Methode: LCMS
für die Dreifachkombination Rapamycin + Cyclosporin
+ Steroide
4 – 12 µg/L
für die Zweifachkombination Rapamycin + Steroide
12 – 20 µg/L
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
RAST [ALLERGENNACHWEIS] *
Material :
2 ml Serum
Obwohl IgE bei Raumtemperatur eine Woche
lang stabil bleibt, sollten die Proben nach dem
Zentrifugieren immer zugestöpselt und bei 2-8 °C
aufbewahrt werden. Bei längerer Lagerung wird
empfohlen, die Proben bei - 20 °C einzufrieren.
s. Methylhistamin
Indikation: Mit in vitro- Verfahren zum Nachweis von Allergien können Befunde, die unmittelbar am
Patienten erhoben wurden (in vivo- Diagnostik), überprüft und anamnestische Angaben gesichert werden.
Die in vitro- Diagnostik ersetzt keineswegs eine sorgfältige Anamnese oder eine Austestung an der Haut
oder am Erfolgsorgan. In der Laboratoriumsdiagnostik spielt der Nachweis von Immunreaktionen vom Typ
I und Typ III eine große Rolle.
466
Reaktionen des Typs I (Soforttyp) können in vitro mit Hilfe des RAST oder des CAST- ELISA
nachgewiesen werden. Für die klinischen Symptome der Soforttypreaktion ist das an die Oberfläche von
basophilen Granulozyten und Mastzellen gebundene IgE verantwortlich. Die Bestimmung des GesamtIgE eignet sich zum Screening auf eine atopische Konstitution, wenn entsprechende klinische Symptome
vorliegen.
Die RAST-Resultate teilt man in sechs Klassen ein. Die Klassen entsprechen steigenden Konzentrationen
des alllergenspezifischen Immunglobulin E im Serum.
Interpretation der RAST- Klassen:
Klasse
KU/L
Wertigkeit bei best. Allergien
0
< 0,35
negativ
I
0,35 - 0,69
fraglich
II
0,70 - 3,49
positiv
III
3,50 - 17,49
stark positiv
IV
17,50 - 52,49
stark positiv
V
52,50 - 99,99
stark positiv
VI
> 100
stark positiv
Eine Variante des RAST ist der Phadiatop- Test, der einen qualitativen Suchtest auf die wichtigsten
Inhalations- Allergene darstellt.
Ein hoher Anteil von Sensibilisierungen kann durch sorgfältige Anamneseerhebung und folgendem
serologischen Screening erfasst werden:
Gesamt- IgE
SX1- (Phadiatop®) Screening auf Inhalationsallergene. Bei positivem Befund Differenzierung der
Einzelallergene: g6 Lieschgras, g12 Roggen, t3 Birke, w6 Beifuß, m2 Cladosporium herbarum, d1
Hausstaubmilbe, e1 Katzenschuppen, e5 Hundeschuppen.
Fx5- Screening auf Nahrungsmittelallergene. Bei positivem Befund Differenzierung der
Einzelallergene: f1 Hühnereiweiß, f2 Milcheiweiß, f3 Fisch (Dorsch), f4 Weizenmehl, f13 Erdnuss, f14
Sojabohne.
Antikörper der Klassen IgA und IgG gegen Gliadin (Gluten) spielen eine wichtige Rolle bei der
Zöliakie und der Dermatitis herpetiformis (DH).
Die Diagnostik von Typ III- Reaktionen erfolgt mittels Immunpräzipitation oder mit einem dem RAST
ähnlichen enzymimmunologischen Verfahren (IgG- Immunoassay). Allergenspezifische IgGAntikörper spielen als „blockierende“ Antikörper eine Rolle. Sie werden mit dem IgG- RAST
nachgewiesen, ebenso wie auch die IgG4- Antikörper.
Mit allergenspezifischen Westernblots lassen sich epitopspezifische IgE- und IgG- Antikörper
bestimmen. Diese Antikörper spielen insbesondere bei der Hyposensibilisierungsbehandlung eine
Rolle.
Mit dem ECP (eosinophiles cationisches Protein) steht ein Marker zur Aktivitätsbeurteilung der atopischen
Dermatitis und des Asthma bronchiale zur Verfügung:
467
Inhalationspaneel
2 ml Serum
Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ
Nahrungsmittelpaneel
2 ml Serum
Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ
Pädiatriepaneel
2 ml Serum
Methode: EIA auf Trägermembran Referenz: negativ
RAST-Bogen: (Rubriken)
Allergieabklärung bei Kindern:
Kinder-Profil
Allergiediagnostik mit Symptom-Profilen:
Ekzem; Asthma/Rhinitis, Gastro Kinder, Gastro
Erwachsene
Zöliakieabklärung
Entzündungsmarker
Anaphylaxie/ Mastozytose
Allergiescreening:
Spezifisches IgE:
Inhalationsscreen, Nahrungsmittelscreen,
Gesamt-IgE
Mischungen
Nahrungsmittel
Cerealien
Nüsse
Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst
Gewürze
Fleischsorten
Fische, Muscheln, Schalentiere
Gräser- und Getreidepollen
Kräuterpollen
Baumpollen
Pollen
Tierallergene
Mikroorganismen
Innenraumallergene
Berufsallergene
Milch und Milchprodukte
Hühnerei
Sonstige Nahrungsmittel
Weitere Aufschlüsselungen entnehmen Sie bitte den RAST-Anforderungsbögen.
Häufige Kreuzreaktionen:
Leitallergen Birke: Grüner Apfel, Birne, Haselnuss, Kirsche, Pflaume
Leitallergen Beifuß:
Gurke, Kamille, Kartoffel, Löwenzahn, Melone, Paprika, grüner und schwarzer
Pfeffer, Tomaten, Wermut
Leitallergen Sellerie: Anis, Basilikum, Dill, Fenchel, Karotte, Majoran, Oregano, Thymian
Leitallergen Erbse: Erdnuss, Fenchel, Guar, Johannisbrot, Kichererbse, Linse, Sojabohne, Tragant,
weiße Bohne
Leitallergen Apfel: Birkenpollen, Karotte, Kartoffel
468
Leitallergen Dorsch: Aal, Forelle, Lachs, Makrele, Thunfisch
Leitallergen Ei: Eigelb, Hühnereiweiß, Lysozym, Ovalbumin, Ovomucoid
Leitallergen Garnele: Hummer, Krabbe, Tintenfisch, Krebs
Leitallergen Getreide: Roggenmehl, Weizenmehl
Leitallergen Karotte:
Ananas, Anis, grüner Apfel, Avocado, Birkenpollen, Kartoffel, Roggenmehl,
Sellerie, Weizenmehl
Leitallergen Knoblauch: Spargel, Zwiebel
Leitallergen Milcheiweiß: Stutenmilch, Ziegenmilch
Leitallergen Pekanuss: Walnuss
Leitallergen Pfirsich: Aprikose, Banane, Guave, Pflaume
Leitallergen Reis: Gerstenmehl, Hafermehl, Maismehl, Roggenmehl, Weizenmehl, Roggenpollen
REBOXETIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren
REKTALABSTRICH
s. Stuhl, bakteriologisch
REMOXIPRID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
RENIN, ALS ANGIOTENSIN I *
[AKTIVITÄTSBESTIMMUNG]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Plasma.
Altersgruppe
Angiotensin I /ml/h
469
RENIN, ALS ANGIOTENSIN I *
[AKTIVITÄTSBESTIMMUNG]
bis 3 Monate
bis 8 Jahre
Erwachsene liegend
Erwachsene aufrecht
Medikamentenpause:
Antihypertonika: 1 Woche
Östrogene: 2 Wochen
Diuretika: 3 Wochen
bis ca. 20 ng
bis ca. 10 ng
0,2 - 1,5 ng
1,5 - 4,0 ng
Probe innerhalb von 30 Minuten nach Entnahme
abzentrifugieren und EDTA- Plasma gekühlt ins
Labor geben. Bei Postversand EDTA- Plasma
einfrieren und im Spezialbehälter verschicken.
Indikation: Differentialdiagnose der Hochdruckerkrankungen (zusammen mit Aldosteron- Bestimmungen
und Stimulierungstesten).
Folgende Medikamente sollten 14 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden:
Thiazide, Beta- Rezeptorenblocker, Clonidin, Dihydralazin, Alpha- Methyldopa, Guanethidin, Laxantien,
Kortikoide, Lithium, Kalium, Östrogene. Spironolacton sollten 4 Wochen vor der Untersuchung abgesetzt
werden.
Renin katalysiert die Umwandlung von Angiotensinogen in Angiotensin I. Bei der Bestimmung der
Reninaktivität wird die Abspaltung von Angiotensin I gemessen.
↑ Hypertonie renovaskuläre, Niereninsuffizienz, Hypertonie maligne, Tumoren reninsezernierende,
(Pseudo-) Bartter- Syndrom
↓ Conn- Syndrom, Hyperaldosteronismus, Hyperkortisolismus, Aldosteronismus Dexamethasonempfindlicher, Cushing- Syndrom, 17- Hydroxylase- Mangel, 11-ß- Hydroxylase- Mangel
RENIN, DIREKTBESTIMMUNG *
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Plasma
Versand gefroren
Erwachsene liegend
Erwachsene aufrecht
1.5-18 ng/L
2.1-26 ng/L
Indikation: s.u. Renin, als Angiotensin I
Gemessen wird die Proteinkonzentration des aktiven Renins
RENIN-ALDOSTERON-Quotient *
s. Aldosteron-Renin-Quotient
RENIN- STIMULATIONSTEST *
Indikation: DD zwischen primärem und sekundärem Aldosteronismus
Prinzip:
Die Volumenverschiebung beim Aufrichten des Körpers aus der horizontalen Lage (Orthostase) stellt
einen starken Stimulus für die Reninaktivität dar. Dieser Effekt kann verstärkt werden durch die
gleichzeitige Gabe von Furosemid, das zu einer Verminderung von Plasmavolumen und Natriumbestand
führt.
Testdurchführung:
470
Nach strenger Bettruhe über Nacht (Cave: morgendlicher Gang zur Toilette), Abnahme eines Basalwertes;
dann 40 mg Furosemid oral und/oder aktive Orthostase (=Umhergehen), zweite Entnahme (stimulierter
Wert) nach 2 Stunden.
Beurteilung:
Nach Stimulation durch Furosemid oder Orthostase ergibt sich bei Normalpersonen ein 2-4 facher
Anstieg. Erniedrigte Reninwerte finden sich beim primären Hyperaldosteronismus und anderen
Erkrankungen mit gesteigerter Mineralocorticoidproduktion. Bei renaler Hypertonie, reninproduzierenden
Tumoren und der malignen Hypertonie sind dagegen häufig die Reninaktivitäten im Serum erhöht.
Niedriger Basalwert und fehlende Stimulierbarkeit der Plasma- Reninaktivität finden sich bei 25 % der
Patienten mit essentieller Hypertonie. Als alleiniger Test für die Diagnose des primären Aldosteronismus
ist der Reninstimulationstest ungeeignet.
REPTILASE- ZEIT *
Material :
Referenz :
3 ml Citrat- Blut
< 23 sec.
Indikation: Verbrauchskoagulopathie, Fibrinpolymerisationsstörung, Dys- und Hypofibrinogenämie
Diese Untersuchung erfasst die Umwandlung von Fibrinogen zu Fibrin. Im Gegensatz zur Thrombinzeit
wird dieser Test durch Heparin nicht beeinflusst.
RESPIRATIONSTRAKT, oberer
s. Allgemeine Anmerkung zur Probennahme
RESPIRATORISCHE VIREN [Direktnachweis]
Material :
Referenz :
Rachenabstrich/ Bronchialsekret
Bitte spezielles Abstrichbesteck anfordern.
Negativ
Taggleiche Analytik erforderlich, Probe
umgehend ins Labor schicken.
Methode: IFT
Indikation: Verdacht auf Virusinfekt der oberen Luftwege
Der Screeningtest dient dem Nachweis von Adenoviren, Influenza A, Influenza B, Parainfluenza 1,2,3 und
RSV. Eine Differenzierung ist mit diesem Test nicht möglich. Zum spezifischen Nachweis dieser Viren
sind weitere Tests erforderlich. Ein negatives Ergebnis schließt das Vorliegen einer Virusinfektion nicht
aus und sollte bei weiter bestehendem Verdacht evtl. eine Testwiederholung veranlassen.
RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS *
[RSV]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Kinder < 4 Jahre:
Abstrich
IgA und IgG:
s. Respiratorische Viren Direktnachweis
negativ: < 5 U/L
Graubereich: 5-7 U/L
Methode: Elisa
Positiv : > 7 U/L
471
RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS *
[RSV]
Erwachsene:
IgA:
negativ: < 8 U/L
Graubereich: 8-12 U/L
Positiv : > 12 U/L
IgG:
negativ: < 7 U/L
Graubereich: 7-11U/L
Positiv : > 11 U/L
Abstrich: negativ
Indikation: Saisonbedingte (Wintermonate) respiratorische Erkrankungen von Säuglingen (Pneumonien)
und Kleinkindern, Otitis media, Krupp. Keine bleibende Immunität. Oft Reinfektionen, die als common cold
verlaufen.
Antikörpernachweis: Bei Kindern im ersten Lebensjahr nur ca. 20 % positive Ergebnisse. AK- Gipfel etwa
am 20. Krankheitstag, in Einzelfällen auch erst nach der vierten bis siebten Woche. Nachweis eines
mindestens vierfachen Titeranstieges gilt als beweisend. Bestimmung von IgG- und IgA- Antikörpern
mittels IFT möglich.
RESPIRATORY- SYNCYTIAL- VIRUS - PCR *
Material :
Referenz :
1 ml Bronchiallavage, Trachealsekret
negativ
Abstrich (trocken)
Methode: PCR
Indikation: Verdacht auf RSV- Infektion
RETIKULOZYTEN
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut
s. Blutbild
Indikation: Überprüfung der Neubildungsrate der Erythrozyten, Unterscheidung zwischen hypo- und
hyperregenerativen Anämien, Überwachung der Anämie bei Chemotherapie, Überwachung der
pränatalen Phase und Epo- Therapie bei Frühgeborenen
↑ Anämie hämolytische, Hypoxie, Blutbildung gesteigerte, Erythroleukämie, Hämoglobinsynthese
gesteigerte, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche
↓ Anämie aplastische, Erythroblastophthise, Vitamin B12- Mangel, Folsäure- Mangel, Proteinmangel
RETIKULOZYTEN- HÄMOGLOBIN [RET- Hb]
Material :
Referenz :
1 ml EDTA- Blut.
s. Blutbild
472
Indikation: Verd. auf Funktionseisenmangel, Therapiekontrolle der Eisenmangelanämie, Beurteilung des
Eisenstatus unter rHuEPO- Behandlung.
Ein RET- He- Wert unter 28 pg oder ein RET- He- Wert kleiner als der MCH- Wert der Erythrozyten
spricht für einen funktionellen Eisenmangel. Das RET- He zeigt einen funktionellen Eisenmangel nach 4872 Stunden an, während alle anderen Marker des Eisenstoffwechsels erst nach Wochen reagieren.
RETINOL * s. Vitamin A
RETINOLBINDENDES PROTEIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum: 30-60 mg/L
Indikation: Empfindlicher Parameter zur Überprüfung der Syntheseleistung der Leber
Das retinolbindende Protein ist im Plasma an das Thyroxinbindende Präalbumin gebunden. Dieser
Komplex dient dem Vitamin A- Transport und verhindert die Exkretion von RBP in den Urin.
↓ Proteinurie, Leberinsuffizienz, Proteinmangelernährung
RET- PROTOONKOGEN- ANALYSE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: Mutationsanalyse
Indikation: Familiäres medulläres C- Zell Schildrüsenkarzinom, MEN Typ 2A und 2B,
Familienuntersuchung
RETT- SYNDROM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung:
Mutationsanalyse/Deletionsdiagnostik im
MECP2- Gen bei Verd. auf Rett- Syndrom
Methode: Amplifizierung der kodierenden
Abschnitte des MECP2- Gens mit anschließender
DANN- Sequenzanalyse der Amplifikationsprodukte bzw. Deletionsdiagnostik
Indikation: Mädchen mit Verdacht auf Rett-Syndrom, männliche Säuglinge mit unklarer, schwerer
Enzephalopathie, Mütter von betroffenen Kindern mit nachgewiesener Mutation
RHESUS- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut oder Vollblut
Irreguläre Antikörper nicht nachweisbar
473
RHESUS- ANTIKÖRPER
Methode: direkter Agglutinationstest
s. auch Mutterschaftsvorsorge
Indikation: Blutgruppenserologie, Schwangerschaftsvorsorge
RHEUMAFAKTOR [LATEX- RF- TEST]
Material :
Referenz :
2 ml Serum, Li/ Na- Heparin- oder EDTA-Plasma
≤ 14 IU/ml
s. auch Latex- RF- Test
s. auch Waaler- Rose- Test
s. AK gegen CCP
Indikation: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises,
Heterophile Gruppe von Autoantikörpern, die eine Bindungsfähigkeit an bestimmte Regionen des FcFragments im Immunglobulin G aufweisen. In den Labortests wird diese Eigenschaft sowohl im WaalerRose- Test (Erythrozytentest) als auch im Latex- Test ausgenutzt.
Dem Test auf Basis beladener Erythrozyten wird eine höhere Spezifität, dem Latextest eine höhere
Empfindlichkeit zugeschrieben. Wichtig ist zunächst im Screening- Test die routinemäßige Paralleltestung,
um die größtmögliche Sicherheit zum Nachweis oder Ausschluss von Rheumafaktoren zu erhalten. Die
Diagnose einer seronegativen rheumatoiden Arthritis kann erst gestellt werden, wenn nach längerer
Beobachtungszeit beide Teste negative Resultate liefern.
Die Rheumafaktoren besitzen keine Spezifität für die rheumatoide Arthritis. Die biologische Signifikanz
und der prognostische Wert sind jedoch unbestritten. Seropositive Rheumatiker haben in der Regel eine
weniger günstige Prognose. Ein erhöhter Titer zeigt oft einen schwereren Verlauf und ein generalisierteres
Krankheitsbild unter Beteiligung verschiedener Organe an. Hohe Rheumafaktorentiter finden sich
außerdem häufiger im Falle einer rheumatoiden Arthritis als bei anderen Gelenkerkrankungen.
Die Seltenheit von Nierenschäden bei seropositiven Rheumatikern, im Gegensatz zu den seronegativen,
spricht für einen protektiven Effekt der Rheumafaktoren. Ist eine seronegative Form diagnostiziert, so sind
hier wiederholte Bestimmungen von Komplementfaktoren (C3, C4, C3-Proaktivator) vorzusehen, um
frühzeitig eine Nierenschädigung zu entdecken.
Die meisten Antirheumatika beeinflussen den Rheumafaktorentiter nicht. Demgegenüber bewirken sowohl
Goldpräparate als auch Penicillamin und Azathioprin einen langsamen Titerabfall, so dass die Patienten
nach längerer Behandlung seronegativ werden können.
Durch Mitführen eines Rheumafaktoren- Referenzserums der WHO lassen sich die Ergebnisse in
internationalen Einheiten (IU/ml) an Stelle von Titerstufen ausdrücken.
Klinisch- diagnostische Beurteilung der Testung auf Rheumafaktoren:
Erste Möglichkeit:
Rheumatoide Arthritis und nachgewiesene Rheumafaktoren = seropositive rheumatoide Arthritis
Zweite Möglichkeit:
Klinisch gesicherte rheumatoide Arthritis, jedoch (noch) keine Rheumafaktoren nachweisbar.
a) permanent seronegative RA in beiden Testsystemen (ca. 15-30 %)
b) Rheumafaktoren noch nicht oder nicht mehr (Therapie?) nachweisbar
c) Immundefizienz? (IgM quantitativ bestimmen)
Dritte Möglichkeit:
474
Rheumafaktoren nachweisbar (in beiden Testsystemen?), jedoch kein Anhalt für RA
a) genetische Prädisposition
b) Vorliegen einer anderen Erkrankung mit gelegentlich nachweisbarem RF
wie entzündliche Lebererkrankungen, Syphilis, bakterielle Karditis
u.a. Infektionskrankheiten.
c) ‚Falsch’ positiver Befund bei ca. 5-10 % Gesunder (Rate steigt mit dem Alter)
RHEUMAFAKTOR, IgA- TYP *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 25 U/ml
s. Rheumafaktor
s. Rheumaserologie
Indikation: Rheumatoide Arthritis
IgA- RF werden insbesondere bei der rheumatoiden Arthritis gefunden und sollen besser mit der
Progressivität der RA als IgM- oder IgG- RF korrelieren.
RHEUMAFAKTOR, IgG- TYP *
Material :
2 ml Serum
Referenz :
< 25 U/ml
s. Rheumafaktor
s. Rheumaserologie
Indikation: Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, rheumatoide Arthritis
IgG- Rheumafaktoren werden oft bei der „seronegativen rheumatoiden Arthritis“ und extraartikulären
Manifestationen beobachtet.
RHEUMAFAKTOR, IgM- TYP *
Material :
2 ml Serum
Referenz :
< 25 U/ml
s. Rheumafaktor
s. Rheumaserologie
Indikation: Rheumatoide Arthritis, chronisch entzündliche Gelenkerkrankungen
IgM- Rheumafaktoren werden oft bei chronischen Infektionen und reaktiven Gelenkaffektionen gefunden.
RHEUMASEROLOGIE
s. Waaler- Rose- Test
s. C- reaktives Protein
s. AK gegen CCP
s. Antistreptolysin
s. Anti- DNase B
s. Antistaphylolysin
s. HLA- B 27
s. Komplement- Komponenten
s. C3, C4, C3-Proaktivator u.a.
s. Gelenkpunktat
475
RHEUMASEROLOGIE
s. ANA
s. ENA
Rheumatologische Laborparameter und Krankheitsgruppen nach pathogenetischen Faktoren:
Hinweis auf
Parameter
Krankheitsdisponierende Faktoren Histokompatibilitäts- Antigene
HLA B- 27
HLA- B- 13
HLA- B- 17
Krankheitsauslösende Faktoren
Antikörper gegen bakterielle
Erreger
Streptokokken - Staphylokokken –
Yersinia
Krankheitsunterhaltende Faktoren Autoantikörper gegen (RF, ANA)
Komplement
Art der Erkrankung
Ankylosierende Spondylitis
M. Reiter
Juvenile rheumatische Arthritis
Arthritis psoriatica
Rheumatisches Fieber
para- und postinfektiöse
Arthritiden, mikrobiell
bedingte Arthritiden/Spondylitiden
Rheumatisches Fieber, SLE,
Sklerodermie, Sharp- Syndrom
Serodiagnostische Parameter der akut entzündlichen Phase: Anstieg des C- reaktiven Proteins, Anstieg
von saurem α- 1- Glykoprotein (Orosomucoid), Beschleunigung der Blutsenkungsreaktion, Absinken des
Serumeisens, Verminderung des Transferrins, Anstieg des Serumkupfers, Zunahme des Coeruloplasmins
Zeitliche Folge des Auftretens bzw. Anstiegs der Proteine:
Parameter
saures α- 1- Glykoprotein, CRP
Haptoglobin, α- 1- Antitrypsin
C3, C4, IgM
IgG, IgA
Beginn
6-8 Std
12-24 Std
2-3 Tage
3 Tage
Maximum
48-72 Std.
72-96 Std.
RHINOVIREN- AK *
s. Enteroviren- AK
Indikation: Rhinoviren sind die Hauptursache von meist milde verlaufenden Erkältungen. Mehr als 115
Serotypen bekannt. Die Gattung der Rhinoviren gehört wie die Gattung der Enteroviren zur Familie der
Picornaviridae. Der Rhinoviren- AK- Nachweis wird in der Routinediagnostik kaum eingesetzt.
RI-AK [AK gegen Ri]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
Methode: IFT
Indikation: Diese Antikörper sind mit paraneoplastischen cerebellaren und Hirnstamm- Enzephalopathien
assoziiert, die durch Opsoclonus und andere Augenmotilitätsstörungen charakterisiert sind. Die häufigsten
Tumoren, bei denen Anti- Ri beobachtet werden, sind das Mamma- Ca, das kleinzellige Lungen- Ca und
das Blasen- Ca.
476
RIBOFLAVIN *
s. Vitamin B2
RIBOSOMALES P- PROTEIN-AK * [AK gegen RIB]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Indikation: Verdacht auf neuropsychiatrischen Lupus erythematodes
RICKETTSIEN- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
negativ
s. Fleckfieber
s. Q- Fieber
RIFABUTIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
RINGELRÖTELN * s. Parvovirus B19
RISPERIDON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Metabolit: 9-Hydroxyrisperidon
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.)
Ristocetin- induzierte PLÄTTCHENAGGREGATION *
Material :
Referenz :
10 ml Citrat- Blut
> 0,6 mg/L
477
Indikation: Unklare Thrombozytopenie.
Dieser Test erfasst Patienten mit v. Willebrand- Syndrom Typ 2B und platelet type vWS, bei denen es
schon bei Konzentrationen von hinzugefügtem Ristocetin von unter 0.5 mg/L zur
Thrombozytenaggregation kommt.
Ristocetin- COFAKTOR *
Material :
Referenz :
3 ml Citrat- Blut
50-150 %
s. Faktor VIII- Ristoc. - Cofaktor
RITONAVIR *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
ROCHALIMAEA HENSELAE- AK *
[Bartonella henselae]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Biopsie- oder Abszessmaterial
s. Befund
Methode: IFT, PCR
Indikation: Verdacht auf Katzenkratzkrankheit
RÖTELN- HAH *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 1: 8
Immunschutz ab Werten von ≥1: 32 anzunehmen.
Methode: HAH
Bei akuten Röteln wird ein vierfacher Titeranstieg innerhalb der ersten zwei Krankheitswochen erwartet.
Im Zweifelsfalle (in der Schwangerschaft!) erfolgt die Abklärung über die Röteln- IgM- Bestimmung.
Immunität wird angenommen bei einem HAH- Titer von > 1: 16. Da bei der Bestimmung mit einem Fehler
von ± einer Titerstufe gerechnet werden muss, werden Titer von < 1:8, 1:8 oder 1:16 mit einer anderen
Methode kontrolliert, um zu prüfen, ob eine Immunität vorliegt.
RÖTELN- IgG- AK- AVIDITÄT
Material :
478
Referenz :
RÖTELN- IgG- AK- AVIDITÄT
1 ml Serum, EDTA- Blut, Vollblut
s. Befund
Methode: Aviditätstest
Indikation: Test zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes
RÖTELN- IgG- UND IgM- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
1 ml Serum
IgG
IgM
Immunität
IU/ml
──────────────────────────────────
<4
negativ
nein
4 -15
negativ
zweifelhaft
>15
negativ
ja
Methode: CLIA
bei sehr hohen IgG- Werten muss über
Kontrolluntersuchungen eine Reinfektion
ausgeschlossen werden.
Indikation: Verdacht auf akute Röteln- Infektion, Nachweis einer Immunität
Röteln- IgG- Ak treten fast gleichzeitig mit IgM- AK etwa 3-5 Tage nach Beginn des Exanthems auf.
Röteln- IgG- AK treten etwa 4-8 Wochen nach Impfung auf.
RÖTELN- VIRUS- PCR *
Material :
Referenz :
1 ml Liquor, 2-5 ml Fruchtwasser, 0,5 ml fetales
EDTA- Blut, 5-10 ml Urin, Abstrich in 1 ml NaCl
s. Befund
Indikation: Verd. auf Rötelninfekton in der Gravidität und bei Verd. auf konnatale Infektion.
ROTA- VIRUS- ANTIGEN
Material :
Referenz :
bohnengroßes Stück Stuhl
Methode: EIA
negativ
Indikation: Akute Gastroenteritis im Säuglings- und Kleinkindesalter
479
S
S- 100 - Protein *
Material :
Referenz :
2 ml Serum, Liquor
Serum:
s. MIA
Liquor:
< 0,2 µg/L
Männer
3,3 µg/L
Frauen
2,5 µg/L
Indikation: Verlaufs- und Prognosemarker beim malignen Melanom
Das S- 100 - Protein zeigt eine gute Korrelation bezüglich Metastasierung und Therapieverlaufs bei
fortgeschrittenen malignen Melanomen.
SÄURERESISTENZ- TEST DER ERYTHROZYTEN *
[HAM- TEST]
Material :
Referenz :
10 ml EDTA- Blut HAM- TEST
s. Befund
10 ml Heparin- Blut FACS- Analyse
(Durchflusszytometrie)
Methode: Photometrie, FACS- Analyse
Indikation: Verdacht auf paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie, DD hämolytischer Anämien und bei
aplastischer Anämie, Coombs- Test- negative intravaskulär hämolytische Anämie, Kombination von
Panzytopenie und Hämolyse, wiederholte Thrombosen oder Kopf-, Abdominal- und Kreuzschmerzen in
Verbindung mit Hämolyse, aplastische Anämien.
Die PNH ist durch einen erworbenen Membrandefekt gekennzeichnet, der auch auf Leukozyten und
Thrombozyten vorhanden ist und durchflusszytometrisch zuverlässiger als mit dem Ham Test erfasst
werden kann.
SALICYLAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SALICYLATE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
480
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SALMONELLEN- KULTUR
[TYPHUS, PARATYPHUS, ENTERITIS- SALMONELLEN]
Material :
Blutkultur, Urin zur Kultur, Stuhlprobe auf
Salmonellen. Bei Gastroenteritis ist nur die
Stuhluntersuchung von Bedeutung.
s. Stuhl, bakteriologisch
SALMONELLEN- WIDAL *
[TYPHUS]
Material :
Referenz :
3 ml Serum
< 1: 100
Indikation: Verd. auf Salmonellose, Arthritis, Sepsis, Enteritis
Schema der Befundmitteilung für das O- Antigen:
Signifikante Agglutinationstiter, d.h. Titer über 1:100, zeigen in der Regel eine frische Infektion an.
Niedrigere Titer werden auch oft bei gesunden Personen gefunden. Bei der Interpretation der Befunde hilft
ein einziges positives Ergebnis weniger als der Nachweis ansteigender oder abfallender
Agglutinationstiter. T.A.B.- geimpfte Personen können hohe Antikörpertiter aufweisen, die später u.U.
durch unspezifische Fieberzustände wie durch eine echte Salmonellose (anamnestische Reaktionen)
stimuliert werden. Bei chronisch aktiven Lebererkrankungen wurden ebenfalls hohe Agglutinintiter
beobachtet. H- Antigene können nach der klinischen Ausheilung monate- bis jahrelang persistieren,
während O- Agglutinine meist nach wenigen Wochen wieder abfallen. Der O- Agglutinintiter ist deshalb
zur Diagnostik der akuten Salmonellen- Infektion aussagekräftiger als der H- Agglutinintiter.
Salmonelle (1)
Antigen
Titer
S. paratyphi A Widal
O/H- Ag
<1:100
S. paratyphi B Widal
O/H- Ag
<1:100
S. paratyphi C Widal
O/H- Ag
<1:100
S. typhi Widal
O/H- Ag
<1:100
S. typhimurium Widal
O/H- Ag
<1:100
S. enteritidis Widal
O/H- Ag
<1:100
(1) Die angeführten Salmonellen stehen hier nur stellvertretend mit ihren Antigenen für alle Salmonellen,
die über die gleichen Antigene verfügen.
SANDFLIEGENFIEBER- AK [Pappataci- Fieber) *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG: negativ
481
SANDFLIEGENFIEBER- AK [Pappataci- Fieber) *
IgM: negativ
Indikation: Hohes Fieber, Arthralgien, Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, Konjunktivitis
Die Übertragung erfolgt durch Stiche von Sandfliegen. Erregerreservoir sind Nutztiere und Mäuse. Das
Virus kommt vom Mittelmeer bis Südostasien und im tropischen Amerika vor. Wir unterscheiden 6 Viren
des Genus Phleboviren (u.a. den Serotyp Toscana, wobei Serotyp Sizilian und Naples miterfasst werden).
SANDFLIEGENFIEBER- Viren- Mosaik 1 *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
IgG: negativ
IgM: negativ
Methode: IFT
Indikation: Hohes Fieber, Arthralgien, Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, Konjunktivitis
Die Übertragung erfolgt durch Stiche von Sandfliegen. Erregerreservoir sind Nutztiere und Mäuse. Das
Virus kommt vom Mittelmeer bis Südostasien und im tropischen Amerika vor. Der Biochip erfasst den
Serotyp Toscana, Serotyp Sizilian, Serotyp Naples und Serotyp Cyprus.
SAQUINAVIR *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SARCOSIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum:
10 ml v. 24-h- Urin (über Eisessig gesammelt.)
Bitte Gesamtmenge angeben.
bis 0.2 mg/dl
mg/dl x 112 = µmol/L
Urin:
bis 4 Jahre
über 4 Jahre
Erwachsene
bis 15 mg/0.1 g Creatinin
bis 30 mg/d
bis 12 mg/d
mg/d x 11.2 = µmol/d
Indikation: Verdacht auf Sarcosinämie
Klinik: wahrscheinlich ohne klinische Symptome
↑ Sarcosinämie, Folsäuremangel schwerer
482
SCCA- TUMORMARKER [PLATTENEPITHEL- KARZINOM- ASSOZIIERTES
ANTIGEN] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 1.5 ng/ml
Kontaminationen mit Speichel oder Hautspuren
führen zu falsch positiven Ergebnissen.
Methode: RIA
biologische HWZ: 1 Tag
Stabilität: bis zu 1 Woche bei 4°C
Indikation: Therapie- und Verlaufskontrolle bei Plattenepithelkarzinomen von Cervix, Oesophagus, Lunge
und im HNO- und Analbereich.
↑ Plattenepithelkarzinom der Cervix uteri, Plattenepithelkarzinom der Lunge und des HNO- Bereiches,
Oesophagus- Ca, Analkarzinom, Vulva- Ca, Vaginal- Ca, Mamma- Ca, Niereninsuffizienz, hepatobiliäre
Erkrankungen, Psoriasis, Ekzeme
SCHILDDRÜSEN- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Übersicht Antikörper und bei den Antikörpern selbst
SCHIMMELPILZE
s. Pilze
s. RAST: Allergenspezifisches IgG
SCHISTOSOMA (ADULT)- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
EIA: < 1:200
s. Bilharziose
IFT: < 1:10
Methode: EIA, IFT
Indikation: Verd. auf Bilharziose (hämorrhagische Zystitis, blutige Stühle, Hepatosplenomegalie) nach
Aufenthalt in Afrika, Zypern, Asien
SCHISTOSOMA (Cerkarien)- AK *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
EIA: < 1:200
s. Bilharziose
IFT: < 1:10
Methode: EIA, IFT
Indikation: Verd. auf Bilharziose (hämorrhagische Zystitis, blutige Stühle, Hepatosplenomegalie) nach
Aufenthalt in Afrika, Zypern, Asien
483
SCHWANGERSCHAFTSTEST
Material :
Referenz :
1 ml Morgenurin
< 25 IU/L
In der Regel ist HCG ab dem 7.Tag nach Konzeption
im Urin nachweisbar.
Der Test zeigt eine Sensitivität von 99 % bei einer Spezifität von 100 %. Die Untersuchung von 260
Urinproben ergab folgendes Ergebnis:
hCG (IU)
positiv
negativ
<5
0
150
5 - <25
0
5
≥ 25
104
1
↑ Schwangerschaft, Blasenmole, Chorionepitheliom
SCL- 70-AK * [AK gegen SCL 70, DNA- TOPOISOMERASE I]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA
negativ
ähnlich:
AK gegen extradierbare nukleäre Antigene
AK gegen Zellkerne
Indikation: Progressive systemische Sklerose, CREST- Syndrom, idiopathisches Raynaud- Phänomen
Gleichzeitig sollten bei Patienten mit Progressiver systemischer Sklerose oder CREST- Syndrom auch AK
gegen Zentromere bestimmt werden, da diese Patienten entweder AK gegen Scl- 70 oder Zentromere
aufweisen können.
SDS- GELELEKTROPHORESE [URINEIWEISSELEKTROPHORESE,
PROTEINURIEDIAGNOSTIK] *
Material :
Referenz :
20 ml vom 2. Morgenurin
s. Befund
s. Albumin i. Urin
s. β2- Mikroglobulin i. Urin
s. α1- Mikroglobulin i. Urin
s. α2- Makroglobulin i. Urin
s. IgG i. Urin
s. Gesamteiweiß i. Urin
s. NAG im Urin
Indikation: Differenzierung von Proteinurien
Proteinurieform
Eiweiß- Ausscheidung (g/24
h)
Markerproteine
Selektive glomerul. Proteinurie
0,03 – 0,3
Albumin, Transferrin
484
Proteinurieform
Eiweiß- Ausscheidung (g/24
h)
Markerproteine
Nicht selektive glom. Proteinurie
1,5 - 20
Albumin, IgG
Tubuläre Proteinurie
0,15 – 1,5
α1- Mikroglobulin, β2Mikroglobulin, Cystatin C, β- NAG
Mischproteinurie
0,15 - 20
Albumin, α1- Mikroglobulin, GP
Praerenale Proteinurie
0,1 - 20
GP erhöht bei normalem Albumin
Postrenale Proteinurie
Variabel
Α2- Makroglobulin, Apolipoprotein
AI
SECOBARBITAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SEKRETORISCHES IgA * s. Immunglobuline IgA, sekretorisch
SELEN *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
EDTA- Blut:
2 ml Serum
10 ml v. 24-h- Urin
Serum:
Methode: AAS
s. Befund
< 1 Jahr
16 – 48 µg/L
< 6 Jahre
23 – 114 µg/L
< 14 Jahre
36 – 112 µg/L
< 18 Jahre
44 – 98 µg/L
> 18 Jahre
50 – 120 µg/L
Urin: s. Befund
I
Indikation: Verdacht auf Selenmangel (Muskelschwäche, Kardiomyopathie), chronische Niereninsuffizienz,
parenterale Ernährung und Selenintoxikation.
Bei chronischer Intoxikation werden Reizungen der Luftwege, gastrointestinale Beschwerden,
Knoblauchgeruch des Atems und Schweißes und zentralnervöse Symptome gefunden. Beim Selenmangel
treten klinische Symptome (Muskelschwäche der Beine, Kardiomyopathie) bei Serumkonzentrationen < 10
µg/L auf
485
↑ nutritive Überversorgung, gewerbliche Intoxikationen
↓ Muskeldystrophie, Erkrankung kardiovaskuläre, Leberzirrhose, Mukoviszidose, Keshan- Krankheit,
Kashin- Beck- Krankheit, nutritiver Selenmangel, chronische Niereninsuffizienz
SEOUL- VIRUS- AK * s. Hanta- Virus- Gruppe
SEPSISDIAGNOSTIK [MOLEKULARGENETISCH] *
Material :
Referenz :
2 x 3 ml EDTA-Blut für die molekulargenetische
Untersuchung. Darüber hinaus Blutentnahme für
Blutkultur (s. dort). Wichtig: sorgfältige
Hautdesinfektion vor Blutentnahme. Probe im
Labor telefonisch ankündigen. Möglichst
schneller Transport ins Labor. Lagerung bei 28°C
s. Befund
Entnahme vor Heparingabe, weil Heparin die
PCR hemmt.
Methode: PCR
Indikation: Detektion und Identifikation nosokomialer Infektionen.
Mit diesem Test lassen sich 25 Erregerspezies (~ 90 % aller Sepsisfälle) unabhängig von eingeleiteter
Antibiotikatherapie schnell und sicher erfassen. Die Detektionsrate ist mindestens doppelt so hoch wie in
der Blutkultur:
Gramnegative Keime
Escherichia coli
Klebsiella (pneumoniae/oxytoca)
Serratia marcescens
Enterobacter (cloacae/aerogenes)
Proteus mirabilis
Pseudomonas aeruginosa
Acinetobacter baumannii
Stenotrophomonas maltophilia
1
S. epidermidis, S. haemolyticus
Grampositive Keime
Staphylococcus aureus
CoNS (koagulasenegative
Staphylococci)1
Streptococcus pneumoniae
Streptococcus spp.2
Enterococcus faecium
Enterococcus faecalis
2
S. pyogenes, S. agalactiae, S. mitis
SEPTIN9-Bluttest *
Material :
Referenz :
2x CPDA- Röhrchen je Patient
(Spezialgefäß)
s. Befund
Probeneinsendung muss mind. 1 Tag vorher im
Labor angekündigt werden. Einsendung nur
taggleich und nur von Montag – Mittwoch
möglich!
Bitte in roter/ CITO-Tüte schicken!
SERIN *
Material :
486
Referenz :
Pilze
Candida alicans
Candida tropicalis
Candida parapsilosis
Candida krusei
Candida glabrata
Aspergillus fumigatus
SERIN *
1 ml Nüchternserum
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Serum (mg/dl):
Neugeborene
1-3 Monate
9 Mo- 2 Jahre
3-10 Jahre
6-18 Jahre
Erwachsene
0.99-2.55
1.20±0.20
0.35-1.34
0.83-1.18
0.75-1.90
0.68-2.03
mg/dl x 95.2 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 2500
Säuglinge
bis 2000
Kleinkinder
bis 1500
Schulkinder
bis 1000
Erwachsene
bis 800
↑ Serum: glycinurische Protein- Intoleranz
Urin: Hartnup- Erkrankung
SEROTONIN *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum:
Urin:
10 ml v. 24-h- Urin, über Eisessig gesammelt.
Bitte Gesamtmenge angeben.
40 – 200 µg/L
< 200 µg/d
µg x 5,68 = nmol/L
Methode: HPLC
s. 5-Hydroxyindolessigsäure
Indikation: Verdacht auf Karzinoid
Basisuntersuchung ist die 5-HIES- Bestimmung im Urin. Bei fortbestehendem Verdacht und niedrigen 5HIES- Werten sollte die Serotonin- Bestimmung im Serum angeschlossen werden.
3 Tage vor der Sammelperiode serotoninhaltige Nahrungsmittel absetzen: Bananen, Tomaten,
Johannisbeeren, Pflaumen, Mirabellen, Stachelbeeren, Melonen, Nüsse, Kiwis, Avocados, Ananas und
Auberginen. Kaffee und Tee sind in geringen Mengen erlaubt.
Bei einzelnen Patienten mit idiopathischer Steatorrhoe wurde eine abnorm hohe 5-HIES- Ausscheidung
beobachtet. 5-HIES- Ausscheidungen > 25 mg/d sind für ein Karzinoid- Syndrom bei Einhaltung der
Standardbedingungen fast beweisend. Metastasierende Karzinoide zeigen oft Werte >350 mg/d. Die 5HIES- Ausscheidung kann intermittierend erfolgen, so dass wiederholte Bestimmungen notwendig sein
können. Bei fortbestehendem Verdacht und wiederholten grenzwertigen Ergebnissen empfiehlt sich die
Serotonin- und/oder 5- Hydroxytryptophanbestimmung im Serum. Es stehen inzwischen aber auch sehr
empfindliche radiologische Methoden zur Verfügung.
↑ Karzinoid, Magen- Darm- Karzinom, Bronchial- Karzinom, Sprue, Rauchen, Schlafentzug
↓ Mastozytose, PKU, Depression, Hartnup- Syndrom, Darm- Resektion
487
SEROTONIN- METABOLIT * s. 5- Hydroxyindolessigsäure
SERTRALIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
20 – 250 µg/L
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SEXUALHORMONBINDENDES GLOBULIN *
[SHBG]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Kinder:
Methode: CLIA
Erwachsene:
40 – 90 nmol/L
Frauen
18 – 114 nmol/L
Männer
13 – 71 nmol/L
Indikation: Verdacht auf Störung des Gleichgewichtes von freiem und proteingebundenem (biologisch
unwirksamen) Testosteron und Östradiol . Da die Messung des freien Testosterons eine hohe
Fehlerbreite aufweist, empfiehlt sich die Messung des SHBG und die Berechnung des freien Testosterons
nach der Formel:
% freies Testosteron = 6 – 2,38 log10 [SHBG]
↑ Hyperthyreose, Östrogene, Anorexia nervosa, Gravidität, Leberzirrhose, Antikonvulsiva
↓ Syndrom der polyzystischen Ovarien, Hypothyreose, Testosteron- Exzess, Hirsutismus, Fettsucht,
Akromegalie
SHIGELLENKULTUR
Material :
Frische Stuhlproben (5 ml) an drei verschiedenen
Tagen. Keine Harnbeimengungen. Transport
innerhalb von 4 Stunden ins Labor.
s. Stuhl, bakteriologisch
SIALINSÄURE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
s. Cysteinyldopa
s. S 100- Protein
Indikation: Melanom
488
SICHELZELLANÄMIE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR , Nachweis der HbS- Mutation
Indikation: chronisch hämolytische Anämie, abdominelle Koliken, Knochen- und Gelenkschmerzen,
Niereninfarkte, Fibrosierung und Verkalkung der Milz, Ulcus cruris, Neurologische Störungen. Im BB
Anisocytose, Targetzellen, Nachweis von Sichelzellen, Polychromasie, Normoblasten bei erniedrigten
Erythrozytenwerten. Charakteristische Hb Elektrophorese (HbS > 90 %)
SILBER *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
10 ml Urin
Methode: ICP/MS
s. Befund
SILICIUM *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
5 ml Urin
Methode: AAS
SIROLIMUS *
s. Rapamycin
SKELETTMUSKULATUR-AK * [SKMA, SKELETTMUSKULATUR - AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: IFT
< 1:40
s. Autoantikörper
Indikation: Myasthenia gravis, Thymom, Polymyositis, muskuläre Dystrophien
Diese AK zeigen unterschiedliche Fluoreszenzmuster, bei der Myasthenia gravis häufig vom
sarkolemmalen Typ. Bei der Myasthenia gravis mit Thymom sind sie häufig schon vor den AcetylcholinRezeptor- Ak nachweisbar. Bei der Polymyositis werden Anti- Myosin- Ak zu etwa 90 % beobachtet.
↑ Thymom, Myasthenia gravis, Polymyositis
SLA (AK gegen LÖSLICHES LEBER- ANTIGEN)
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA
< 20 RE/ml
Hepatitis- Antikörper
SLA (= soluble liver antigen)
Indikation: Autoimmune Hepatitis (Typ 3)
489
Da der prädiktive Wert für die Autoimmunhepatitis fast 100 % beträgt, ist ein positiver Befund bei
Vorliegen der entsprechenden klinischen Symptome für eine Autoimmunhepatitis bzw. primär- biliäre
Zirrhose mit sekundärer Autoimmunhepatitis (Overlap- Syndrom) beweisend.
Da ihre Prävalenz bei der Autoimmunhepatitis nur etwa 10 % beträgt, schließt ein negativer Befund eine
Autoimmunhepatitis oder primär- biliäre Leberzirrhose nicht aus.
SM-AK * [AK gegen SM]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
ähnlich:
Methode: EIA, BLOT
AK gegen extradierbare nukleäre Antigene
AK gegen Zellkerne
Indikation: SLE, Überlappungssyndrom
Sm- Ak sind hochspezifische Marker für einen SLE. Sie haben aber nur eine diagnostische Sensitivität von
15-35 %.
SOMATOMEDIN C* [IGF- I]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Serum oder Plasma kann für 24 Std. bei 2-8°C
gelagert werden. Längeres Lagern erfordert
Einfrieren. Stark hämolytische oder lipämische
Proben sollten nicht verwendet werden
Methode: CLIA
Frauen
Männer
2 Mon – 5 J
33,5 - 171,8
27,4 - 113,5
6-8J
79,8 - 244
54,9 - 206,4
9 – 11 J
87,4 - 399,3
85,2 - 248,8
12 – 15 J
188,4 - 509,9
115,4 - 498,2
16 – 20 J
267,5 - 470,8
247,3 - 481,7
21 – 24 J
149,1 - 332,3
187,9 - 400
25 – 39 J
170,8 - 246,7
96,4 - 227,8
40 – 54 J
92,7 - 244,6
88,3 - 209,9
> 55 J
54 - 204,4
54,6 - 185,7
Indikation: Verdacht auf hypophysären Großwuchs, Akromegalie und Abklärung des Minderwuchses
Veränderungen der Somatomedin C- Spiegel sind für die Diagnostik des hypophysären Minderwuchses
(niedrige Somatomedin C- Spiegel) und bei der Akromegaliediagnostik (erhöhte Somatomedin C- Spiegel)
von Bedeutung, wenngleich einige Kinder mit GH- Mangel normale IGF- 1-Spiegel zeigen können und
auch bei normal kleinwüchsigen Kindern erniedrigte IGF- 1-Spiegel vorkommen. Die Somatomedin CBestimmung erweist sich als wertvolle Ergänzung der Wachstumshormondiagnostik, weil die
tagesrhythmischen Schwankungen fehlen.
↑ Akromegalie, hypophysärer Großwuchs bei Kindern (Gigantismus)
↓ Minderwuchs hypophysär, Hypothyreose, GH- Rezeptormangel (Laron- S.), Leberinsuffizienz,
Niereninsuffizienz, Malabsorption, Diabetes mellitus
SOMATOTROPES HORMON [STH; hGH; GH, WACHSTUMSHORMON] *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum.
Männer
490
0,8 ng/ml
SOMATOTROPES HORMON [STH; hGH; GH, WACHSTUMSHORMON] *
Patient muss vor Blutentnahme mindestens 30
Minuten vollständige Ruhe eingehalten haben.
s. GHRH- Test
Frauen
8,0 ng/ml
Methode:
Indikation: Hypothalamisch- hypophysärer Minderwuchs, hypothalamisch- hypophysärer Großwuchs,
Akromegalie
Bei Verdacht auf Unterfunktion von Hypothalamus/Hypophyse ist die einmalige Bestimmung von
Wachstumshormon unter basalen Bedingungen nicht aussagekräftig. Deshalb wird eine Prüfung in
Funktionstests unter physiologischer oder pharmakologischer Stimulation durchgeführt.
Bei Verdacht auf Überfunktion kann bei hospitalisierten Patienten aus Basalwerten (morgendliche
Blutentnahme nach Bettruhe und vor dem Frühstück) eine diagnostische Information gewonnen werden.
Ein ambulant durchführbarer Funktionstest ist die körperliche Belastung (Verfahrensweise der Insulin- und
Argininbelastung können im Labor erfragt werden):
Körperliche Belastung zur Stimulation von Wachstumshormon
Prinzip:
Zur Energiebereitstellung wird bei körperlicher Anstrengung Wachstumshormon ausgeschüttet.
Testdurchführung:
Blutentnahme für Basalwert am nüchternen Patienten, Arbeitsleistung am Fahrrad- Ergometer, durch
Treppensteigen oder andere kräftige Anstrengung für 10 Minuten, 20 Minuten Ruhe, dann erneut
Blutentnahme zur STH- Bestimmung.
Besonderheiten:
Bei Kindern mit konstitutioneller Entwicklungsverzögerung findet man oft ungenügende
Wachstumshormon- Anstiege. In unklaren Fällen muss ein definitiver Test (Insulin, Arginin) angeschlossen
werden. Eine diagnostische Aussage ist in 70-90 % der Fälle möglich.
↑ Akromegalie, Gigantismus, Hypoglykämie
↓ Hypophyseninsuffizienz, Hypophysektomie
SOTALOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SPEICHELAMYLASE * s. Amylase, Isoenzyme
SPHÄROZYTOSE, HEREDITÄRE [EMA- Test ] *
Material :
Referenz :
Probenmenge EMA-Test: 0,5 ml EDTA-Blut
EMA-Test: größer 400 MFI
491
SPHÄROZYTOSE, HEREDITÄRE [EMA- Test ] *
s. a. osmotische Resistenz
Methode: Durchflusszytometrie (EMA)
Indikation: Verdacht auf hereditäre Sphärozytose.
Bei der angeborenen Kugelzellanämie kommt es infolge verschiedener Defekte der für die
Erythrozytenmembranproteine kodierenden Gene (Ankyrin, Bande 3 und Spektrin) zur Destabilisierung
der Membranstruktur und Ausbildung von Kugelzellen.
Labordiagnostisch finden sich die typischen Hämolysezeichen (hämolytische Anämie mit Retikulozytose,
Hyperbilirubinämie, erhöhte LDH und vermindertes Haptoglobin), im Blutbild vermindertes MCV bei
erhöhtem MCHC, hyperchrome Mikrosphärozyten, weiterhin eine verminderte osmotische
Erythrozytenresistenz.
Beim durchflusszytometrischen EMA- Test wird die Bindung des Fluoreszenzfarbstoffes Eosin-5Maleimid (EMA) an das Protein-3 bzw. Bande-3-Protein der Erythrozytenmembran gemessen, wobei sich
eine um ca. 25-30 % verminderte Fluoreszenzintensität im Vergleich zu normalen Erythrozyten handelt..
SPIRONOLACTON *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
50 - 200 µg/L
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effektes, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SPORENPÄCKCHEN s. Sterilitätsprüfung
SPUTUM s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
SS- A-AK * [RO, AK gegen SS- A]
Material :
1 ml Serum
Methode: EIA, BLOT
Referenz :
negativ
ähnlich:
AK gegen Zellkerne
AK gegen extradierbare nukleäre Antigene
Indikation: Sjögren- Syndrom(bis 95 %), SLE(bis 40 %), isolierte Keratokonjunktivitis sicca, isolierte
Xerostomie, subakut cutaner LE, Überlappungssyndrom (bis 60 %), rheumatoide Arthritis.
Wichtiger Parameter für die Schwangerschaftsüberwachung von SLE- Patientinnen. SS- A bindet sich an
neonatale Herzzellen und kann zum kongenitalen AV- Block führen. SS- A ist in etwa 60 % der Fälle mit
kutanem LE/Sjögren- Überlappungssyndrom positiv. Es besteht eine Assoziation mit HLA- DR3 oder
DRW6. Das SS- A- Antigen besteht aus zwei Proteinen mit den Molekulargewichten von 52 kDa und 60
kDa. Die AK- Spezifität gegen die einzelnen Proteine kann nur im Blot untersucht werden, wobei etwa 10
% der im ENA SS- A- 60 kDa- positiven Seren im Blot nicht reagieren.
492
SS- B-AK * [LA, AK gegen SS- B]
Material :
1 ml Serum
Methode: EIA
Referenz :
negativ
ähnlich:
AK gegen Zellkerne
AK gegen extrahierbare nukleäre Antigene
Indikation: Anti- SS- B tritt beim Sjögren- Syndrom (60-70 %), SLE (50 %) und monoklonalen
Gammopathien (15 %) auf.
STAVUDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
STEARINSÄURE *
Material :
Referenz :
5 ml Serum
s. Fettsäuren
STEINANALYSE *
[HARNSTEIN, GALLENSTEIN]
Material :
Referenz :
Harnstein
Gallenstein
s. Harnsteinanalyse
s. Befund
STERILITÄTSPRÜFUNG
Material :
Referenz :
Bitte Sporenpäckchen im Labor anfordern und
nach
Sterilisation
zurückschicken.
Sterilitätsprüfung für: Heißluft- Sterilisatoren,
Dampfautoklaven, Gas- Sterilisatoren
steril
STH * s. Somatotropes Hormon
STREPTOCOCCUS B- ANTIGEN
Material :
Referenz :
1 ml Liquor
negativ
Können Liquorproben nicht sofort untersucht
werden, sollten sie über Nacht bei 2-8°C
aufbewahrt werden.
Blutkulturen können bei Bakterienwachstum
getestet werden.
493
Indikation: bakterielle Meningitis, Sepsis
Dieser Test dient dem schnellen Nachweis einer durch Streptokokken der Gruppe B hervorgerufenen
Meningitis bzw. Sepsis
STRONGYLOIDES STERCORALIS (Zwergfadenwurm)
Material :
Referenz :
Nachweis von Wurmeiern bzw. Larven in
Stuhlproben.
3 Stuhlproben im Abstand von 1-2 Tagen
negativ
Der Nachweis von Eiern gelingt selten, besser ist der
Nachweis von Larven im Stuhl.
Methode: Mikroskopie
s. Nematoden- AK
Indikation: Verdacht auf Zwergfadenwurmbefall
STRYCHNIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
STUHL AUF WURMEIER
Material:
Referenz :
Stuhl: 5 g
3 Proben in 1-3 tägigem Abstand
s. einzelne Parasiten
STUHLDIAGNOSTIK
Material :
Referenz :
Stuhl
siehe unten
und weitere *
s. Hämoglobin und Hämoglobin/Haptoglobin- Komplex
s. Calprotectin (Marker für die Entzündung der
Darmschleimhaut. Erhöht bei Kolon- Ca, Divertikeln
und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
(CED). Abgrenzung von Reizdarm zu M. Crohn
möglich. Bei negativem Hb- Nachweis und negativem
Calprotectin Kolonkarzinom bzw. CED
unwahrscheinlich).
s. Alpha- 1- Antitrypsin (dient dem Nachweis enteraler
Eiweißverluste).
s. sekretorisches IgA
494
STUHLDIAGNOSTIK
s. hsCRP (erhöht bei bakteriellen Darmerkrankungen)
s. Anti- Transglutaminase, antiGliadin- sIgA
Diagnostik seltenerer Erreger gastrointestinaler Infektionen:
Erreger
Mittl.
Nachweisfrequenz
Campylobacter 4-9 %, eher
spezies
zunehmend
Yersinia
enterocolitica
1-3 %
Clostridium
difficile
2-4 %
Verotoxin2-9 %
bildende E.coli
(VTEC,
EHEC, SLTEC)
atypische
Mycobakterien
(MAI- Komplex)
Rotaviren
10 %
Adenoviren
CMV,
HSV
Giardia lamblia
seltener
1-4 %
Entamoeba
1-4 %
histolytica
Cryptosporidien 1-3 %
species
Microsporidien
Cyclospora sp
Anamnest.
Hinweise
Risikofakt.
Frischgeflügel
Rohmilch
ländl.Bereich
Reiseanamnese
Guillain- Barré- S.
„Appendizitis“
Erythema
nodosum Arthritis
Rohmilch, Wasser,
Kontakt m.Erkr.
PMC/AAC
Antibiotika
Operation
Zytostatika
Hospitalisierung
HUS, TTP
Hackfleisch
Rohmilch
Bevorzugtes
Alter
Nachweis bei
Risikogr.
Klinische
Symptome
5-15
bis 25 %
Fieber blutigwässrige
Diarrhoe
bis 10 %
rezidivierende
abdominelle
Beschwerden
„Appendizitis“
> 50
20-40 %
meist wässrigblutige Diarrhoe
Kleinkinder
bis 90 %
häufig wässrigblutige Diarrhoe,
fieberarm
HIV- Infektion
Immunsuppression
bis 25 %
Diarrhoe
hospitalisiert
0-4
Kontakt mit
Erkrankten
hospitalisiert
Kontakt mit
Erkrankten
Immunsuppression
HIV- Infektion
Reiseanamnese
Homosexuelle
bis 50 %
Erbrechen
wässrige Diarrhoe
Reiseanamnese
Homosexuelle
Rohmilch
Tierkontakt
Wasser
Reiseanamnese
10-30 %
HIV- Infektion, IgAMangel- S.
HIV- Infektion
Reiseanamnese
Wasser?
Kleinkinder
Erbrechen
wässrige Diarrhoe
10-40 %
Colitis Proktitis
bis 12 %
wässrige,rezidiv.
Diarrhoe (>3
Wochen)
rezidiv.Diarrhoe
Colitis
Immunkompetente:
selbstlimitierende
wässrige Diarrhoe
bis 3 %
5-30 %
5-18 %
Immundefiziente:
Diarrhoe (3-9l/d)
wässrige Diarrhoe
wässrige Diarrhoe
> 10 Tage
495
Erreger
Blastocystis
hominis
Mittl.
Nachweisfrequenz
5-10 %
Strongyloides
stercoralis
Anamnest.
Hinweise
Risikofakt.
Reiseanamnese
HIV- Infektion,
aber auch
Gesunde
Reiseanamnese
Lateinamerika
HIV- Infektion
Bevorzugtes
Alter
Nachweis bei
Risikogr.
Klinische
Symptome
10-40 %
wässrige Diarrhoe
Flatulenz
0-5 %
wässrig- blutige
Diarrhoe
HUS = hämolytisch- urämisches Syndrom, PMC = Pseudomembranöse Colitis
AAS = Antibiotika- assoziierte Colitis
Bei akuter Diarrhoe und Fieber auch immer an Malaria denken!
Ausnutzung:
Indikation:
Maldigestion (unzureichende Verdauung der Nahrung; z. B. bei Pankreatitis) oder Malabsorption (Störung
der Nahrungsresorption z. B. bei Enteritiden, parasitärem Befall, Morbus Crohn)
Eine Störung der Ausnutzung der mit der Nahrung aufgenommenen Nährstoffe bezeichnet man als
Malassimilation. Zu den Symptomen zählen u.a. Gewichtsabnahme, voluminöse Stühle, Fettstühle,
Gärungsstühle und Blähungen, Mineralstoff-, Eiweiß- und Vitaminmangelsymptome.
Den ersten Hinweis auf die Ursache einer möglichen Malassimilation kann die mikroskopische
Untersuchung auf Ausnutzung (#) liefern.
STYROL * s. Mandelsäure und Phenylglyoxylsäure im Urin
SULFADIAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SULFAT *
Material :
Referenz :
5 ml v. 24-h- Urin ohne Zusätze
s. Befund
SULFORIDAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
496
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
SULPIRID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Erhöhung des Prolaktinspiegels
SULTIAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 1,0 – 10,0 mg/L
toxisch ab: > 12 mg/L
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Sultiam erhöht den Phenytoin-Spiegel.
SUPEROXID- DISMUTASE *
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Blut
800-1000 U/g Hb
Methode: Photometrie
Indikation: Verdacht auf oxidativen Stress
SUPPRESSORZELLEN * s. Lymphozyten- Differenzierung
SYNOVIALFLÜSSIGKEIT s. Gelenkflüssigkeit
497
T
T- LYMPHOZYTENFehler! Textmarke nicht definiert. * s. LymphozytenDifferenzierung
T- UPTAKE- TEST [TBI] und FREIER THYROXIN- INDEX
Material :
Referenz :
1 ml Serum
TBI:
normal:
0.78-1.36
< 0.78 Hyperthyreose oder erniedrigte
TBG- Konzentration
> 1.36 Hypothyreose oder erhöhte TBG- Konzentration
FT4I : 4.2 - 12.9 µg/dl
Indikation: Abschätzung des freien Thyroxingehaltes
Berechnung des FT4 - Index: = T4 : TBI (normal: 4.2-12.9 µg/dl). Erhöhte Werte werden bei
Hyperthyreose und erniedrigte bei Hypothyreose gefunden.
TBI:
↑ Hypothyreose, erhöhte TBG- Konzentration, Östrogensubstitution, Schwangerschaft
↓ Hyperthyreose, TBG- Mangel
FT4I:
↑ Hyperthyreose
↓ Hypothyreose
T3 – GESAMT [TRIJODTHYRONIN *] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma
s. Befund
Blutentnahme unter Levothyroxintherapie 24 Std.
nach letzter Tabletteneinnahme.
Methode: CLIA
s. Anhang: Schilddrüse
Indikation: Verdacht auf Hyperthyreose, Diagnostik eines Hyperthyreose- Rezidivs, T3 - Hyperthyreose
und - Thyreotoxicose, Low T3- Syndrom, Hyperthyreosis factitia, Therapiekontrolle der Hypothyreose
(wenn bei der Hypothyreose unter Steigerung der Levothyroxin- Dosis der TSH- Wert an die
Nachweisgrenze abfällt, sollte der T3- Wert im Referenzbereich bleiben), Prognose bei Therapie des M.
Basedow, da ein prätherapeutisch hoher T3- Wert mit hoher Rückfallrate verbunden ist und die T3Erhöhung oft ein Frühhinweis auf ein Rezidiv ist.
Eine häufige Ursache einer T3- gesamt (TT3)- Erhöhung ist die Einnahme von oralen Kontrazeptiva.
Bei der Behandlung einer Hypothyreose mit Thyroxin sollte der T3- Wert im Referenzbereich bleiben,
auch wenn der TSH- Wert bei Dosissteigerung an die Nachweisgrenze abfällt.
↑ Hyperthyreose, T3- Hyperthyreose, Jodmangel, Ovulationshemmer, Schwangerschaft (3. Trimenon)
↓ Hypothyreose, Hypalbuminämie, Anorexie, schwere Allgemeinerkrankungen
498
T4- GESAMT [THYROXIN] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma
s. Befund
Blutentnahme unter Levothyroxintherapie 24 Std.
nach letzter Tabletteneinnahme.
Stabilität: 24-48 h bei Raumtemperatur
Methode: CLIA
s. Anhang: Schilddrüse
Indikation: Beurteilung der Über - bzw. Unterfunktion der Schilddrüse bei pathologischen TSH- Werten,
Verlaufskontrolle unter thyreosuppressiver oder thyreostatischer Therapie , Verdacht auf sekundären
Hyperthyreoidismus, Verdacht auf gestörte TSH- Sekretion
Unter thyreostatischer Therapie einer Hyperthyreose sprechen T4- Werte im oberen Referenzbereich für
eine ausreichende Erhaltungsdosis. Thyroxin- Substitution einer Hypothyreose führt bei Normalisierung
der TSH- Werte auch zu T4- Spiegeln im Referenzbereich.
Eine häufige Ursache einer T4- gesamt (TT4)- Erhöhung ist die Einnahme von oralen Kontrazeptiva.
↑ Hyperthyreose, Schwangerschaft, TBG- Erhöhung, Hepatitis, Porphyrie akute intermittierende, JodGabe,
↓ Hypothyreose, Hypoproteinämie, TBG- Mangel, Nephrose, extremer Jodmangel
TACROLIMUS * [Prograf ®, Advagraf ®, FK 506]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA-Blut
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Immunsuppressivum
TAENIA SAGINATA
[Rinderbandwurm]
Material :
Referenz :
2 ml Serum *
Taenien AK- EIA
3 Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen.
Artbestimmung der Proglottiden und Einachweis
Methode: Mikroskopie, IFT, EIA
Taenien AK- IFT
<1:10
Proglottidennachweis
negativ
negativ
Indikation: Vorkommen weltweit. Man rechnet mit mehr als 40 Millionen T. saginata- Trägern. Die bei der
Fleischbeschau festgestellte Befallsrate bei Schlachttieren liegt in der BRD bei 1-1.5 %. Der direkte
Nachweis der Eier im Stuhl ist selten möglich. Meistens werden gelbliche, bandnudelartige 10-20x4-8 mm
große eihaltige Proglottiden mit den Fäzes ausgeschieden. Sie treten im Gegensatz zu T. solium fast
immer einzeln auf. Gelegentlich werden sie auch in der Wäsche gefunden, da die Proglottiden aufgrund
ihrer Eigenbeweglichkeit unbemerkt aus dem Anus des Patienten auswandern können. Im
Quetschpräparat der Proglottide kann die Uterusstruktur der reifen Proglottide mit 10-30 von einem
Medianstamm abgehenden Seitenästen erkannt werden.
499
TAENIA SOLIUM
[Schweinebandwurm]
Material :
Referenz :
2 ml Serum *
Taenien AK- EIA
3 Stuhlproben im Abstand von 2-3 Tagen
Taenien AK- IFT
<1:10
Proglottidennachweis
negativ
Methode: Mikroskopie, IFT, EIA
negativ
Indikation: Vorkommen weltweit. In West- und Zentraleuropa wurde die Infektion durch Fleischbeschau,
Hygienemaßnahmen und Tierhaltung weitgehend eliminiert. In der BRD wurden bei der Fleischbeschau
nur noch bei 0.0002-0.0015 % der geschlachteten Tiere Finnen gefunden. Der Befall des Darmes mit dem
adulten Wurm ist eine folgenlose Erkrankung. Wichtiger ist die Zysticerkose, bei der der Mensch mit
Metacestoden von T. solium befallen ist. Die Zysticerkose ist eine chronische, oft tödlich verlaufende
Erkrankung. Zu ihr kommt es durch orale Aufnahme von Bandwurmeiern, wobei Autoinfektionen möglich
sind. Auch Retroinfektionen sind möglich, wenn Proglottiden retroperistaltisch in den Magen gelangen. Die
Taeniasis wird durch den Nachweis der oft mit dem Stuhl zu mehreren Gliedern zusammenhängend
abgehenden 7x20 mm großen Proglottiden erbracht. Die Glieder haben einen kurzen Uterusstamm mit 812 Seitenästen. Serologische Methoden sind zur Diagnose eines Befalls mit Cysticercus cellulosae von
Bedeutung. Auch ein Hydatidenantigen von Echinococcus granulosus kann bei Vorliegen von C.
cellulosae- AK zu einem positiven Ergebnis führen.
TANGIER ERKRANKUNG * [HYPOALPHALIPOPROTEINÄMIE]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Anforderung: Mutationsanalyse ABCA1- Gen bei
Verdacht auf Tangier Erkrankung
Methode: Amplifizierung aller 49 Exons des
ABCA1- Gens inclusive der Intron/ExonSpleißstellen mit anschließender
Sequenzanalyse
Indikation: Verd .auf und DD Tangier Erkrankung, (Hypoalphalipoproteinämie, Lipidablagerung in
Organen, hyperplastische, orangefarbene Tonsillen, Splenomegalie, Neuropathien)
TAUBENZÜCHTERLUNGE * s. RAST
TAU-PROTEIN *
Material :
Referenz :
1ml Liquor
s. Befund
Nur Polypropylen-Röhrchen (keine Glas- oder
Polystyrol-Probenröhrchen) verwenden!
s.a. Phospho-Tau
s.a. ß-Amyloid
s.a. ß42/ ß40 –Amyloid
und s. ABETA-Quotient
Methode: ELISA
Indikation: neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom, M. Alzheimer, Creutzfeldt-JakobSyndrom
500
Bewertung:
300-500 ng/L: neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom inclusive Zuständen nach
cerebralen Insulten
450-700 ng/L: milde Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung auch ohne Demenz
> 700 ng/L:
progrediente Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung mit frühen Demenzstadien
750 bis > 1000 ng/L:
schwere Verlaufsformen der Alzheimer Erkrankung und Verdacht auf
Creutzfeldt-Jakob-Syndrom
↑ neurodegenerative Erkrankung mit Demenzsyndrom, M. Alzheimer, Creutzfeldt-Jakob-Syndrom
TAURIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
Frühgeborene
2.55±0.94
Neugeborene
0.93-2.70
1-3 Monate
0.31±0.18
2-6 Monate
0.58-1.08
9 Mo- 2 Jahre 0.24-1.14
3-10 Jahre
0.71-1.44
2-17 Jahre
0.08-2.01
Erwachsene
0.34-2.10
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
mg/dl x 80 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 3500
Säuglinge
bis 2000
Kleinkinder
bis 1500
Schulkinder
bis 1000
Erwachsene
bis 1300
mg/d x 8 = µmol/d
↑Serum: Sulfitoxidase- Mangel, Sepsis
↓Serum: manisch depressive Gemütskrankheit
↑Urin: Sulfitoxidase- Mangel, perniziöse Anämie, Folsäuremangel, Hyper- β- Alaninämie
TB s. TUBERKULOSE
TBC- ELISPOT *
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (enthält Lithium- Heparin)
negativ
Das Material sollte nach Abnahme bis zum
Eintreffen im Labor nicht länger als 24 h
unterwegs sein. Der Probentransport erfolgt bei
Raumtemperatur.
Bitte das Blut nur Montag bis Mittwoch
abnehmen, da diese Spezialuntersuchung nicht
täglich durchgeführt werden kann.
501
TBC- ELISPOT *
Methode: enzyme- linked immunospot technique
Indikation: Umgebungsuntersuchung bei nachgewiesenen Fällen mit offener TB, Nachweis einer latenten
TB- Infektion vor einer immunsuppressiven Therapie, Screening von Risikogruppen, wie z.B.
immunsupprimierte Personen, HIV Patienten, Personen aus Risikogebieten, Screening von Mitarbeitern
im Gesundheitswesen auf latente TB- Infektion Patienten mit klinischem Verdacht auf eine TBCErkrankung, die ein negatives Ergebnis im Tuberkulin- Test haben, Screening von Mitarbeitern im
Gesundheitswesen auf latente TB- Infektion. Ausschluss einer Tuberkulose
Falsch negative Ergebnisse können auftreten, wenn die Probe keine lebenden oder stimulierbaren TLymphozyten enthält (z. B. Lagerung im Kühlschrank, unsachgemäßen Transports, schwere
Lymphopenie und Immunsuppression. Bei einem nicht interpretierbaren Test sollte zunächst eine
Testwiederholung erfolgen. Ist das Testergebnis erneut nicht interpretierbar, ist ein Immundefekt in
Betracht zu ziehen, so dass das Vorliegen einer MTB-Infektion auf diese Weise nicht beurteilt werden
kann.
ELISPOT misst die Reaktion von T-Zellen, die nach einem wiederholten Kontakt mit Mykobakterien
Interferon- gamma freisetzen. Der Test reagiert spezifisch auf zwei Antigene (ESAT-6 und CFP-10), die
von M. tuberculosis, nicht aber vom Bacillus Calmette Guerin (BCG) und „nicht tuberkulösen"
Mykobakterien (NTM) freigesetzt werden.
Bei Erwachsenen mit kulturbestätigten aktiven Tuberkulosen zeigte der ELISPOT eine Sensitivität von 96100 % bei einer Spezifität von 92 %.
TELOPEPTIDE * s. NTx
TEMAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
aktiver Metabolit: Oxazepam
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.)
TESTOSTERON
Material :
1 ml Serum. Diurnaler Rhythmus, Blutentnahme
daher am Morgen. Mischserum aus drei
Entnahmen in 20-minütigem Abstand. Bei Frauen
Entnahme am 3.- 7. Zyklustag.
502
Referenz :
in µg/L
Nabelschnurbl.
Frühgeborene
Neugeborene
1-5 Monate
männlich
weiblich
0.13-0.55
0.37-1.98
0.75-4.00
0.01-1.77
0.05-0.45
0.05-0.22
0.20-0.64
0.01-0.05
TESTOSTERON
Methode: CLIA
6-11 Monate
1-5 Jahre
6-9 Jahre
Tanner Stad. 1
Tanner Stad. 2
Tanner Stad. 3
Tanner Stad. 4
Tanner Stad. 5
Männer
Frauen
Gravidität
Postmenopause
0.02-0.07
0.02-0.25
0.03-0.30
0.02-0.23
0.05-0.70
0.15-2.80
1.50-5.45
2.65-8.0
2.41-8.27
< 0.76
bis 2.80
0.08-0.35
0.02-0.05
0.02-0.10
0.02-0.20
0.02-0.10
0.05-0.30
0.10-0.30
0.15-0.40
0.10-0.40
µg/L x 3.47 = nmol/L
Frauen:
Bei Erkrankungen, die zur Virilisierung führen, werden
Werte > 1.5 µg/L gefunden. Leichte Erhöhungen
werden beim idiopathischen Hirsutismus und
Polycystischen Ovar- Syndrom gesehen.
Indikation: Verdacht auf inkretorische Hodenfunktionsstörung (evtl. Testosteron/Östradiol- Quotienten
bestimmen, normal 0.2-0.3, und HCG - Stimulation der Testes). Differenzierung zwischen primärem und
sekundärem Hypogonadismus (gleichzeitig LH und FSH mitbestimmen). Virilisierung der Frau (gleichzeitig
DHEA- S und Androstendion mitbestimmen, Testosteronwerte > 1.50 µg/L (Frauen) Testosteronproduzierenden Tumor ausschließen).
↑ NNR-, Hoden-, Ovarialtumoren, Pubertas praecox, Hirsutismus, Stein- Leventhal- Syndrom, AGS
↓ Hypogonadismus, Klinefelter- Syndrom, Leberzirrhose, Pseudohermaphroditismus masculinus,
TESTOSTERON, FREIES *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Blutentnahme zwischen 7 und 10 Uhr morgens
Serum: in ng/L
Männer:
14 - 15 Jahre:
< 18 Jahre:
< 22 Jahre:
< 39 Jahre:
< 59 Jahre:
> 59 Jahre:
Speichel (bitte Spezialgefäß anfordern)
Frauen:
20 - 39 Jahre:
< 60 Jahre:
< 80 Jahre:
4.2 - 19.0
4.8 - 26.0
5.9 - 29.0
8.8 - 27.0
7.2 - 23.0
5.6 - 19.0
< 2.6
< 2.0
< 1.6
Speichel: s. Befund
Indikation: Wie bei Gesamt- Testosteron, wenn Hinweise auf pathologischen SHBG- Spiegel vorliegen.
Erhöhtes SHBG: Hyperthyreose, Leberzirrhose, Antikonvulsiva, orale Kontrazeptiva. Erniedrigtes SHBG:
Hypothyreose, Akromegalie, Hirsutismus, Adipositas , Hyperinsulinämie
503
TESTOSTERON/SHBG- QUOTIENT
s. Androgen-Index, freier
TETANUS- Antitoxin- Nachweis *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
<0.2 IU/ml Grundimmunisierung
0.2-0.5 IU/ml Auffrischimpfung
0.6-1.0 IU/ml Kontrolle in 3 Jahren
1.1-5.0 IU/ml Kontrolle in 5-10 Jahren
>5.0 IU/ml Kontrolle in 10 Jahren
Methode : EIA
Indikation: Überprüfung des Impfschutzes gegen Tetanus . Nicht geeignet zum Nachweis einer Infektion.
Bei Symptomen kultureller Nachweis
TETRACHLORETHYLEN *
(„PER“)
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
TETRACHLORKOHLENSTOFF *
[Tetrachlormethan]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
2,3,4,6-TETRACHLORPHENOL *
Material :
Referenz :
20 ml Morgenurin
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
TETRACOSANSÄURE * s. Fettsäuren
TETRAHYDROCANNABINOL s. THC
TETRAZEPAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode:
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
504
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TG-AK [THYREOGLOBULIN-AK, AK gegen Thyreoglobulin]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene: < 60 IU/ml
Methode: CLIA
Indikation: Verdacht auf autoimmune SD- Erkrankung bei negativen TPO- AK und zur Feststellung einer
gestörten Wiederfindung bei der Thyreoglobulin- Bestimmung.
TG- AK finden sich bei etwa 60-70 % der Patienten mit Hashimoto- Thyreoiditis und 20-40 % der
Patienten mit M. Basedow.
THALASSÄMIE *
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Methode: Deletionsanalyse mit PCR und
Sequenzanalyse des α1- und α2- Gens (αThalassämie) bzw. HBB- Gens (β- Thalassämie)
Indikation: hypochrome, mikrozytäre Anämie. In der Hämoglobinelektrophorese erhöhte HbA2- und HbFWerte.
THALLIUM *
Material :
Referenz :
4 ml EDTA- Blut
20 ml Urin
s. Befund
Blutentnahmegefäße dürfen keine
polystyrolhaltigen Kügelchen enthalten.
Indikation: Verdacht auf akute oder chronische Thalliumvergiftung
Zu Thalliumvergiftungen kommt es überwiegend durch orale Aufnahme von Fraßgiften für Ratten und
Tauben. Im gewerblichen Bereich spielt Thallium eine untergeordnete Rolle (Verhüttungs- und
Zementindustrie, Schwefelsäure- und Glasherstellung, Kosmetika). Akute Intoxikationen mit mehr als 1015 mg/kg Körpergewicht sind tödlich. Kritisches Organ ist das ZNS. In den ersten drei Tagen stehen
Übelkeitsgefühl, Erbrechen, Obstipation, vom 4. Tag an Neuralgien(untere Extremität), Verwirrtheit,
Schläfrigkeit, hysterisches Verhalten und Sehstörungen im Vordergrund. Am Ende der 2. Woche kommt
es zu degenerativen Veränderungen des Rückenmarkes bis hin zu Paralysen und Haarverlust (an den
Augenbrauen nur der laterale Anteil).
THC (Tetrahydrocannabinol)
Material :
Referenz :
20 ml Urin
negativ
505
THC (Tetrahydrocannabinol)
cutoff: 25 µg/L
Methode: CEDIA
Bestätigungsmethode: GC/MS *
Nachweiszeit:
24 – 36h bei einmaligem Rauchen
bis zu 3 Monate bei dauerhaftem Konsum
(Passivrauchen in der Regel nicht nachweisbar)
Indikation: Drogenscreening
Die aus der Hanfpflanze gewonnenen Drogen Haschisch und Marihuana enthalten über 60 Cannabinoide,
von denen Δ9 –Tetrahydrocannabinol (THC) die psychoaktivste Verbindung ist. THC wird relativ schnell
durch Leberenzyme in mehr als 24 Metaboliten umgewandelt, von denen innerhalb von ca. 72 Stunden
etwa 70 % im Stuhl und Urin ausgeschieden werden. Der wichtigste Metabolit ist 11-nor- Δ9 –Tetrahydro cannabinol- 9- Carbonsäure (THC-COOH), gegen das auch die Antikörper des Testes gerichtet sind. Die
Konzentration der THC- Metaboliten im Urin ist von der Häufigkeit und dem Zeitpunkt der letzten
Einnahme, der Freigabegeschwindigkeit aus dem Fettgewebe und der Urinverdünnung abhängig.
THEOBROMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
THEOPHYLLIN
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 10-20 mg/L
Frühgeborene: 6-11 mg/L
toxisch ab: > 20 mg/L
Methode: CEDIA
komatös-letal: > 50 mg/L
Indikation: Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben
des therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung:
T½el Früh- und Neugeborene 20-40 h, Kinder 2.3-4.5 h , Erwachsene 4.3-10 h
Theophyllin- Serumspiegel können durch Allopurinol, Metoprolol, Propranolol, und orale Kontrazeptiva
erhöht und durch Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital, Isoniacid, Furosemid, Nortriptylin und
Rifampicin erniedrigt werden
THERMOACTINOMYCES VULGARIS * s. RAST
506
THERMOPHILE ACTINOMYCETEN * s. RAST
THERMOPOLYSPORA POLYSPORA *
s. RAST
THIAMAZOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbildkontrollen Kontrolle der Leberwerte und Bestimmung der Schilddrüsenparameter.
THIAMIN * s. Vitamin B1
THIOPENTAL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
THIOPURIN- S- METHYL- TRANSFERASE- DEFIZIENZ [TPMT] *
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Befund
Methode: PCR und Sequenzierung der Exons 310
Indikation: Gabe von 6-Mercaptopurin oder 6- Thioguanin führt bei Patienten mit TPMT- Defizienz zu
schwerer hämatopoetischer Toxizität.
THIORIDAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
507
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.).
THREONIN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchternserum
Serum (mg/dl):
Frühgeborene
Neugeborene
1-3 Monate
2-6 Monate
3-10 Jahre
6-18 Jahre
Erwachsene
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
2.56±0.71
1.36-3.99
1.71±0.48
2.27-4.33
0.50-1.13
0.88-2.40
0.94-2.30
mg/dl x 84 = µmol/L
Urin (µmol/g Creatinin):
Neugeborene bis 1500
Säuglinge
bis 1200
Kleinkinder
bis 1000
Schulkinder
bis 700
Erwachsene
bis 570
↑ Hartnup- Krankheit
THROMBIN- ANTITHROMBIN III- KOMPLEX *
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut. Nach Entnahme sofort
zentrifugieren u. das Plasma einfrieren. Versand
gefroren. Spezialversandgefäße im Labor
anfordern.
s. Prothrombinfragment 1 + 2
1.0 - 4.1 µg/L
Das Auftreten dieser Komplexe spricht für eine Hyperkoagulopathie. Durch diese Veränderung des
hämostatischen Gleichgewichtes kann eine überschießende Fibrinbildung oder Plättchenaggregation
ausgelöst werden, wodurch das Risiko für thromboembolische Komplikationen erhöht wird.
↑ Lungenembolie, tiefe Venenthrombose, Malignome, Gravidität, HELLP- Syndrom, thrombophile
Diathese infolge Protein C/S- Mangels, Faktor V- Leiden Defekt, Lupus Antikoagulans oder AT- Mangels
THROMBINZEIT
[PTZ]
Material :
Referenz :
3 ml Citratblut
bis 21 sec
s. Gerinnungsstatus
Indikation: Überwachung einer fibrinolytischen Therapie, einer Heparintherapie, Erkennung von Hypo- und
Dysfibrinogenämien (s. Fibrinogen- Aktivität), Suchtest bei Fibrinpolymerisationsstörungen und
Thrombininhibitoren
↑ Verbrauchskoagulopathie, Hyperfibrinolyse, Hypofibrinogenämie, Afibrinogenämie, Hyperpyrexie
maligne, Heparintherapie, fibrinolytische Therapie, Antikörper gegen Thrombin
508
THROMBOPLASTINZEIT s. Quick
THROMBOSE- MARKER
s. PTT, PTZ, Fibrinogen
s. APC- Resistenz
s. Antithrombin III
s. Faktor XII
s. Cardiolipin- AK
s. Phospatidylserin- AK
s. Protein C
s. Protein S
s. PAI
s. Plasminogen
s. α- 2- Antiplasmin
s. Thrombozyten
s. Anhang: Häufige Ursachen einer
thrombophilen Diathese
THROMBOZYTEN
Material :
Referenz :
3 ml EDTA- Blut, Citrat-Blut
s. Blutbild
Bei Verdacht auf Pseudothrombozytopenie zur
korrekten Thrombozytenbestimmung bitte die SMonovette ThromboExact anfordern (oder aus
Citrat).
EDTA kann gelegentlich durch Thrombozyten- Aggregation zu falsch niedrigen Werten führen. Es
empfiehlt sich dann eine Kontrolle im ThromboExact- oder Citrat-Röhrchen.
Indikation:
Unklare Blutungen, Ausschluss einer Blutungsneigung, Kontrolle bei Bestrahlungen und unter
zytostatischer Therapie, Verdacht auf Knochenmarkserkrankungen (Myelophthise,
Myeloproliferation)
↑ Splenektomie, Polycythämia vera, Myelose megakaryozytäre, Leukämie chronisch myeloische,
Rheumatoide Arthritis, Rheumatisches Fieber akutes, Wegenersche Granulomatose, M. Crohn,
Leberzirrhose, M. Boeck, Osteomyelitis, Hämorrhagie, Anämie hämolytische, Karzinom, Colitis ulcerosa,
M. Hodgkin, Osteomyelosklerose, Hyperostose infantile, Belastung körperliche
↓ Leukämie, Myelofibrose, Reye- Syndrom, Osteomyelosklerose, Thrombozytopenie amegakaryozytäre
m. Radiusaplasie, Thrombozytopenie geschlechtsgebundene, Thrombozytopenie autosomal- dominante,
Thrombozytopenie autosomal- rezessive, Thrombozytopenie familiäre bei Thrombopoetinmangel,
Wiskott- Aldrich- Syndrom, Fanconi- Anämie, May- Hegglin- Anomalie, Infektion, Medikamente, M.
Gaucher, Vitamin B12- Mangel, Folsäure- Mangel, Hämoglobinurie paroxysmale nächtliche,
Thrombozytopenie zyklische, Thrombozytopenie akute idiopathische, Thrombozytopenie chronisch
idiopathische (M. Werlhof), Immunthrombozytopenie, Hypersplenismus, Hypothermie,
Verbrauchskoagulopathie, Sepsis, Blutung, Kasabach- Merrit- Syndrom, Thrombozytopenie
heparininduzierte
509
THROMBOZYTENAGGREGATION
Material :
Referenz :
10 ml Citrat- Blut. Das Blut muss am
Abnahmetag verarbeitet werden und sollte nicht
gekühlt transportiert werden.
Normal
Indikation: angeborene Thrombozytopathie (M. Glanzmann, Bernhard- Soulier- Syndrom),
Blutungsneigung,
Überprüfung der ASS- Wirksamkeit, Beurteilung der primären Hämostase bei Thrombozytopenie (> 50/nl)
oder Thrombozytose (> 500/nl), vermehrte Aggregationsbereitschaft der Thrombozyten (arterieller
Gefäßverschluss), erworbene Thrombozytopathie durch Medikamente oder Antikörper gegen
Thrombozytenmembranrezeptoren, Differenzierung von- Willebrand- Syndrom Typ 2A oder 2B
THROMBOZYTEN-AK * [AK gegen THROMBOZYTEN]
Material :
Referenz :
2 ml Serum zum Nachweis freier AK , 15 ml
EDTA- Blut zum Nachweis Thrombozytengebundener AK. Bei Thrombozytenwerten unter
50.000 /µl ist der Nachweis gebundener
Thrombozyten- AK nicht sicher möglich
negativ
Indikation: Abklärung Autoimmunthrombozytopenie, akute und chron. Thrombozytopenie,
Thrombozytenfunktionsstörung durch Thrombozytenantikörper, posttransfusionelle Purpura, fehlender
oder nur kurzfristiger Thrombozytenanstieg nach Thrombozytenkonzentratgabe
Patienten mit ITP oder Evans- Syndrom weisen zu 90 % Thrombozyten- Antikörper auf. Bei der akuten
idiopathischen thrombozytopenischen Purpura im Kindesalter wurden bisher nur ausnahmsweise AK
beobachtet. Wegen ihrer Plazentagängigkeit können Neugeborene von Müttern mit ITP eine passagere
Thrombozytopenie bieten.
THROMBOZYTENFUNKTION
Material :
Referenz :
Die Untersuchung der Thrombozytenfunktion ist
Speziallaboratorien vorbehalten. Patienten bitte
in einer Gerinnungsambulanz vorstellen.
Indikation: Thrombozytopathie, von Willebrand Syndrom
THYMIDINKINASE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 7,5 U/L
Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bei Neoplasien mit hoher Proliferationsrate, insbesondere
hämatologischen Neoplasien
↑ Neoplasien, Leukämie, M. Hodgkin, CMV- , EBV- Infektion
THYREOGLOBULIN [TG] *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 70 µg/L
510
Indikation: Die Thyreoglobulinbestimmung dient der Diagnose und Verlaufskontrolle bei differenzierten
Schilddrüsen- Karzinomen nach totaler Strumektomie. Destruierende Thyreoiditis, Thyreotoxicosis factitia
(erhöhte T3 und T4- Werte bei niedrigem oder nicht messbarem TG)
Bei Metastasen- bzw. rezidivfreien Patienten nach vollständiger Ablation der Schilddrüse durch Operation
oder Radiojod liegen die TG- Spiegel, wenn das TSH vollständig supprimiert ist, unterhalb von 2 ng
TG/ml, meistens sogar unterhalb von 1 ng TG/ml. Patienten mit Fernmetastasen bzw. Rezidiven zeigen
hingegen in über 90 % TG- Spiegel oberhalb dieser Grenzen. Der Bereich zwischen 1 und 2 ng/ml stellt
eine Grauzone dar. Da jede TG- Bestimmung durch TG- Autoantikörper oder unspezifische Störfaktoren
verfälscht werden kann, wird jedes Patientenserum in einem parallelen Wiederfindungsversuch auf solche
Einflüsse hin untersucht.
↑ Schilddrüsen- Karzinom, Knotenstruma, destruktive Thyreoiditis de Quervain, M. Basedow,
Hyperthyreose
↓ Thyreoidektomie, Autoantikörper, Athyreose, Hyperthyreosis factitia
THYREOGLOBULIN-AK
THYREOTROPIN
s.TG- AK
s.TSH,
THYROXIN, FREIES
s. fT4
THYROXINBINDENDES GLOBULIN *
[TBG]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
s. Befund
s. Anhang: Schilddrüse
Indikation: familiäre Dysproteinämie, Abklärung von T3- und T4- Werten, die nicht zur TSH- Konzentration
passen, Diskrepanzen zwischen T4 und FT4. Ansonsten sollte das FT4 bestimmt werden. Näheres: s.
unter FT4
Gesamt- T4/TBG - Quotient
4.3 ± 1.2 Euthyreose
1.1 ± 0.9 Hypothyreose
11.2 ± 3.6 Hyperthyreose
TIAGABIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Methode: HPLC
s. Befund
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el 5-8 h , 2-4h bei Komedikation mit enzyminduzierenden Antikonvulsiva
Enzyminduzierende Antikonvulsiva wie Phenobarbital, Carbamazepin und Phenytoin erniedrigen die
Tiagabin- Konzentration
511
TIAPRID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TIAPROFENSÄURE *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TICLOPIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TILIDIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: GC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
512
TIMOLOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Phenothiazine und Cimetidin können zur Erhöhung des Serumspiegels führen.
TIOTIXEN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TNF- α [TUMOR NECROSIS FACTOR] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
< 20 ng/L
Proben innerhalb von 30 Minuten nach Abnahme
zentrifugieren und gekühlt ins Labor
transportieren.
Indikation: Transplantatabstoßung, Schock, Virusinfektionen
TOCAINID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TOCOPHEROL * s. Vitamin E
513
TOLBUTAMID *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Die folgenden Medikamente können das Risiko einer Hypoglykämie erhöhen: Sulfonamide,
Propranolol, Salicylate, Clofibrat, Phenylbutazon, Probenecid, Dicumarol, Chloramphenicol, MAOHemmer und Alkohol.
TOLLWUT- AK *
[Rhabdoviridae]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Methode: Neutralisationstest
< 1:50
NT Schutzgrenzwert: s. Befund
Indikation: Überprüfung des Impfschutzes. AK sind im Serum und Liquor ab 8. - 10. Krankheitstag
nachweisbar
Übertragung durch das im Speichel enthaltene Virus bei Bissverletzung, aerogene Infektion bei Aufenthalt
in Fledermaushöhlen möglich. Virusnachweis nach Tötung tollwutverdächtiger Tiere im
Veterinäruntersuchungsamt erforderlich. Aktive- passive Immunisierung innerhalb von 4 Tagen nach
Infektion. Inkubationszeit: Wochen bis mehrere Monate in Abhängigkeit von Infektionsdosis und Lage der
Bissstelle.
(Bei Infektionsverdacht Kontaktaufnahme mit dem Konsiliarlaboratorium für Tollwut ,Universitätsklinikum
Essen, Tel. 02017233561 oder 3550)
TOLPERISON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TOLUOL IM BLUT *
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
< 5 µg/L
Metabolit im Urin: s. Hippursäure
BAT-Wert: 1000 µg/L
Indikation: arbeitsmedizinische Fragestellung
↑ Toluolexposition, Lösungsmittelexposition
514
TOPIRAMAT *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: LCMS
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: T½el 20-30 h , 10-15h bei Komedikation mit enzyminduzierenden Antikonvulsiva, Topiramat
kann den Phenytoin- Spiegel deutlich anheben, während Phenytoin und Carbamazepin den TopiramatSpiegel absenken.
TOXOCARA CANIS- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
negativ
Methode : EIA
Indikation: Eosinophilie, Chorioretinitis, Augeninfektionen, Bauchschmerzen, Asthma, Hepatopathie,
Anorexie, Hautveränderungen (creeping eruption).
Toxocariasis kommt weltweit vor. Häufig sind Hunde und Katzen mit dem Spulwurm infiziert. Bei
Aufnahme embryonierter Eier des Spulwurmes durch den Menschen kommt es zur Wanderung der
ausgeschlüpften Larven durch verschiedene Organe, ohne dass die Würmer geschlechtsreif werden. Um
die Parasiten selbst entstehen eosinophile Granulome. Betroffen sind überwiegend Kinder. Der direkte
Parasiten- Nachweis ist selten möglich, daher sind serologische Methoden vorzuziehen.
TOXOPLASMA- ANTIKÖRPER
Material :
Referenz :
2 ml Serum
0.5 ml fetales EDTA- Blut *
IgA: negativ (Zusatztest bei Verd. auf akute,
reaktivierte oder pränatale
Toxoplasmose)
2 ml Liquor *
IgM: negativ
2-5 ml Fruchtwasser *
IgG: < 3 IU/ml
Avidität:
Index:
Methode: CLIA, ELFA, PCR
Niedrig
< 0.2
Grenzwertig
0.2-0.3
Hoch
> 0.3
PCR: negativ
Indikation: Toxoplasmose, Screening in der Schwangerschaft, Verd. auf pränatale oder angeborene
Toxoplasmose, Verdacht auf ZNS- Beteiligung
Befundinterpretation:
IgG
negativ
IgM
negativ
IgG- Avidität
Beurteilung
Keine Immunität
515
IgG
positiv
niedrig
hoch
hoch
niedrig
IgM
negativ
niedrig
niedrig
hoch
hoch
IgG- Avidität
hoch
niedrig
niedrig
Beurteilung
Immunität
Abklingende Infektion
Abklingende Infektion
Aktive Infektion
Akute Infektion
Therapie:
bis zum Ende der 15. SSW:
Spiramycin
Rovamycine 500: 3 x 2 Filmtabl. täglich oder
Selectomycin : 4 x 3 Kapseln täglich
ab der 16. SSW:
Pyrimethamin + Sulfonamid + Folinsäure
1. Tag:
50 mg
Pyrimethamin ( 2 Tabl. Daraprim)
2-4 g
Sulfadiazin auf 4 Dosen verteilt
10 mg
Folinsäure
2-21. Tag: 25 mg
Pyrimethamin täglich
+ 2-4 g Sulfadiazin auf 4 Dosen verteilt
+ 10 mg Folinsäure
Antikörper- negative Schwangere sollten alle 8-12 Wochen kontrolliert werden. Ein IgM- Nachweis lässt
nicht unbedingt auf eine frische Infektion rückschließen, da das IgM über Jahre persistieren kann. In
diesen Fällen ist eine weitere zeitliche Abgrenzung über die Bestimmung der Toxoplasma- IgG- Avidität
anzustreben. IgA- Antikörper verschwinden zwischen 14 bis etwa 200 Tagen nach der Infektion, können
aber in Einzelfällen noch länger persistieren.
Bei Verdacht auf konnatale Toxoplasmose nach der Geburt serologische Untersuchungen bei Mutter und
Kind (Nabelschnurblut). Kontrolluntersuchungen beim Säugling in der 6. und 12. Lebenswoche. Nachweis
von IgM- AK im kindlichen Blut sprechen für eine konnatale Toxoplasmose. Allerdings laufen etwa 30 %
aller pränatalen Infektionen ohne IgM- Erhöhung beim Kind ab. Pränatal gilt die gelungene Anzucht des
Parasiten, dessen Nachweis im IFT oder in der PCR als beweisend. Ein negatives Ergebnis schließt eine
Toxoplasmose allerdings nicht aus.
TPA *[TISSUE- POLYPEPTIDE- ANTIGEN]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
bis 95 U/L
Methode: CLIA
Indikation: Verlaufs- und Therapiekontrolle bereits diagnostizierter Malignome. TPA sollte in Kombination
mit anderen - für die einzelnen Tumorarten spezifischeren - Tumormarkern eingesetzt werden.
TPA bei Malignompatienten:
Karzinom
Mamma
Lunge
Magen
Kolon/Rectum
Pankreas
Blase
Cervix (Uterus)
Prostata
Sarkom
516
Anzahl der Seren
gesamt
94
68
31
60
15
24
28
17
23
davon positiv
%
67
85
23
49
12
18
22
9
16
71
80
74
82
80
75
79
53
70
Karzinom
Melanom
Lymphom
Leukämie
Andere Karzinome
Gesamt
Anzahl der Seren
gesamt
29
26
31
100
513
davon positiv
%
19
22
23
70
378
66
85
74
70
74
Normale TPA- Werte sind kein Beweis für die Abwesenheit von Krebserkrankungen. Erhöhte TPA- Werte
an sich sind noch kein Beweis von Malignität und insbesondere kein Mittel zur Differenzierung
verschiedener Tumortypen. Erhöhungen wurden auch bei Erkrankungen gefunden, die nicht mit
Krebserkrankungen in Verbindung stehen. Erhöhte TPA- Werte, die ständig zunehmen, sprechen für die
Anwesenheit eines Tumors und gegen die Effektivität der Therapie.
↑ Malignome, akute und chronische Infektionen, Diabetes mellitus
TPMT [THIOPURIN-METHYLTRANSFERASE]- MUTATIONSANALYSE *
Material :
Referenz :
5 ml EDTA- Blut
s. Befund
Indikation: Vor Beginn einer Therapie mit Thiopurinen empfiehlt sich dringend eine TPMTMutationsanalyse (5 ml EDTA-Blut).
Infolge des genetischen Polymorphismuses der Thiopurin-Methyltransferase (TPMT) unterliegen
Patienten mit einer niedrigen TPMT Enzymaktivität (schlechte Metabolisierer) einem hohen Risiko für
dosisabhängige Nebenwirkungen, da sie schon bei Standarddosen hohe Thiopurin- Konzentrationen
akkumulieren. Etwa 90 % der Bevölkerung haben eine hohe Enzymaktivität, 10 % eine intermediäre und 1
auf 300 eine niedrige. Patienten mit homozygoter Mutation oder Mutationen von zwei unterschiedlichen
Haplotypen haben einen niedrigen oder defizienten TPMT- Metabolismus. Patienten mit einer Mutation für
einen Haplotypen zeigen eine intermediäre Enzymaktivität
TPO- AK [THYREOPEROXIDASE- AK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Erwachsene: < 60 IU/ml
Methode: CLIA
Indikation: Struma, TSH- Erhöhung unklarer Genese, DD der Hyperthyreose unklarer Ätiologie, Verdacht
auf
postpartale
und
Schwangerschaftsthyreoiditis,
polyglanduläre
Autoimmunerkrankungen,
Risikobeurteilung bei bestimmten Medikamenten (z.B. Amiodaron, Lithium, Interferone)
TPO- Ak- Werte zwischen 100 und 1000 IU/ml kann man bei diversen Schilddrüsenerkrankungen
beobachten (z.B. Hashimoto- Thyreoiditis, nicht autoimmunogener Hypothyreose, M. Basedow,
euthyreoter Struma diffusa und nodosa, Adenom, Schilddrüsen- Karzinom), sogar in 1-5 % gesunder
Kontroll- Kollektive, insbesondere bei älteren Patienten(z.T. bis zu 15 %). Auch bei anderen
Immunerkrankungen oder Erkrankungen, die das Immunsystem aktivieren, wurden mäßige Erhöhungen
gefunden. Stark erhöhte Werte > 2000 IU/ml werden nur bei HLA- DR 3 und– DR5- positiven Personen
(Haplotypen, die mit autoimmunen SD- Erkrankungen assoziiert sind) gefunden. Sie sind besonders
typisch für die Hashimoto- Thyreoiditis (Prävalenz ca. 90 %) und den M. Basedow (Prävalenz 60-70 %).
Auch in der Schwangerschaft können erhöhte Werte auftreten, die offensichtlich mit einem größeren
Risiko für eine spätere Autoimmunerkrankung der Schilddrüse einhergehen. Die TPO- AK- Konzentration
korreliert mit dem klinischen Bild.
TPZ [Quick] s. Quick
517
β - TRACE- PROTEIN *
Material :
Referenz :
0.5 ml Sekret
Negativ:
<1.5 mg/L
Verdächtig:
1.5-6.0 mg/L
Positiv:
> 6 mg/L
Methode: Nephelometrie
Indikation: Nachweis von Liquor cerebrospinalis in Flüssigkeiten
TRACHEALSEKRET s. Probengewinnung von mikrobiologischem
Untersuchungsmaterial
TRAK s. TSH-Rezeptor-AK
TRAMADOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TRANSFERRIN
Material :
Referenz :
1 ml Serum, EDTA- oder Heparin-Plasma
Neugeborene (4 Tage)
1,3 – 2,75 g/L
Erwachsene
2,0 – 3,6 g/L
Indikation: Diagnostik von latentem bzw. manifestem Eisenmangel und von Eisenüberladung
↑ Eisenmangel, Schwangerschaft, Östrogen- Therapie, Thyroxingabe
↓ Infektion, Neoplasie, Hämochromatose, Anämie hämolytische, Enteropathie exsudative, Leberzirrhose,
Atransferrinämie, Nephrose
TRANSFERRIN- REZEPTOR, löslicher [sTfR] *
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Stabilität: bei RT 24h, bei 4°C 3 Tage
Methode: EIA
0.83-1.76 mg/dl
Indikation: Verdacht auf Funktionseisenmangel bei Patienten mit normaler, erniedrigter oder erhöhter
Speichereisen- Reserve. Abklärung einer hypoproliferativen Erythropoese, Kontrolle der
Erythropoetintherapie, Abgrenzung eines Funktions- vom Speichereisenmangel.
518
Bei einem Mangel an Funktionseisen oder einer Zunahme des erythropoetischen Gewebes steigt der
sTfR im Plasma an. Ein Mangel an Funktionseisen besteht u.a. bei der Anämie chronischer
Erkrankungen.
Abgrenzung der Anämie chronischer Erkrankungen (ACD) von der Eisenmangelanämie (n. Thomas):
Störung
Ferritin µg/L
TfS %
sTfR
Eisenmangel
< 12
< 16
↑
ACD
> 12-500
16-50
n
Eisenmangel+ACD
< 100
< 100
↑
Für den Erfolg einer Erythropoetintherapie spricht ein Anstieg > 20 % des sTfR rund 14 Tage nach
Therapiebeginn.
Abklärung hypoproliferativer Anämien mit erniedrigter Retikulozytenzahl (n. Thomas):
Anämie
Ferritin
sTfR
Retikulozytenzahl
Eisenmangel
niedrig
erhöht
erniedrigt
ACD
normal
normal
erniedrig
Intrins. Hypoprol.
normal
erniedrigt
erniedrigt
DNA- Synthesestör.
normal
erhöht
erniedrig
Der Ferritin- Index [Quotient sTfR (mg/L) / log Ferritin (µg/L)] steht in umgekehrtem Verhältnis zum
Eisenstatus und ist ein Indikator des Eisenangebotes an die Erythropoese.
↑ Speichereisen- Mangel, Funktionseisen- Mangel, Eisenmangel- Anämie, ß- Thalassämie, hämolytische
Anämien, Lebererkrankungen
TRANSFERRIN- SÄTTIGUNG [TFS]
Material :
Referenz :
2 ml Serum oder Plasma (kein EDTA- Plasma)
Angaben in %
Neugeborene
1-5 Jahre
9 Jahre
14 Jahre
19 Jahre
Erwachsene
29,4 – 46,0
7,0 – 44,0
17,0 – 42,0
männlich 2,0 – 14,0
weiblich 11,0 – 36,0
6,0 – 33,0
16,0 – 45,0
Indikation: Beurteilung des Plasmaeisen- Turnovers. Verdacht auf Eisenüberladung, Verdacht auf Mangel
an Funktionseisen. Vor der Bestimmung sollten eine akute oder chronische Infektion und ein Malignom
ausgeschlossen werden.
Bei der Diagnostik von Eisenmangel bzw. Eisenüberladung wird der Transferrinsättigung eine größere
Aussagekraft als der TEBK beigemessen. Als unterer Grenzwert gilt bei Erwachsenen 16 %, bei Kleinkindern 9 %. Bei alten Menschen spricht ein Grenzwert von 8 % bei Ferritinwerten unter 45 µg/L für einen
Eisenmangel. Bei Erythropoetintherapie sollte eine TfS > 20 % angestrebt werden.
519
Serumeisen (µmol/L)
Transferrinsättigung (%)
= ──────────────── x 398
Transferrin (mg/dl)
Zur Diagnostik einer Eisenüberladung hat sich als Grenzwert der Transferrinsättigung 55 % bewährt. Eine
Transferrinsättigung > 55 % bei erhöhten Ferritinwerten (> 350 ng/ml) sollte zum Ausschluss einer
hereditären Hämochromatose durch Genmutationsanalyse führen. Die Transferrin- Sättigung soll im
Gegensatz zum sTfR erst eine Veränderung des Funktionseisens anzeigen, wenn die Eisenspeicher
erschöpft sind und der Hb- Wert um 2 g/dl abgefallen ist.
↑ Hämochromatose, iatrogene Eisenüberladung, akute Hämolyse, ineffektive Erythropoese
↓ Funktionseisenmangel, Anämie bei chronischen Erkrankungen,
TRANSGLUTAMINASE- sIgA/IgA *
Material :
Referenz :
1 g Stuhl
< 100 U/L
Indikation: Glutensensitive Enteropathie, Zoeliakie
TRANSKETOLASE *
[ERYTHROZYTENENZYME]
Material :
Referenz :
2 ml EDTA- Blut
s. Erythrozytenenzyme
60 - 85 U/L
↑ Thiaminmangel, perniziöse Anämie
TRANYLCYPROMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit tricyclischen Antidepressiva
TRAZODON *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
520
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TREPONEMA- PALLIDUM- HÄMAGGL.- TEST
[TPPA, früher TPHA]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
unauffällig
zweifelhaft
reaktiv ab
Methode: Agglutination
< 1: 80
1: 80
1: 160
Indikation: Erkennung und Ausschluss einer Treponemen- Infektion, Schwangerschaftsvorsorge (zwischen
4. und 8. SSW)
Der TPPA dient als Suchreaktion für die Erkennung oder den Ausschluss einer Treponema- Infektion. Die
diagnostische Sensitivität und Spezifität des TPPA ist > 99 %. Bei einem positiven Ergebnis muss die
serologische Diagnostik erweitert werden. Kreuzreaktionen: Lupus erythematodes, Frambösie, Pinta
TRH- TEST
Material :
Referenz :
1 ml Serum für Basalwert
1 ml Serum für Stimulationswert
TSH (µIU/ml)
Euthyreose
Hypothyreose
latent
„
Hyperthyreose
latent
basal stimuliert delta- TSH
<4
<25
>2
>4
>25
>4
20 - 25
<4
>25
<0.05
<0.5
<0.25
<2.0
Indikation: Basale TSH- Werte zwischen 0.4 und 2.5 mU/L schließen eine Schilddrüsenfunktionsstörung
aus. In den Übergangsbereichen zwischen 0.25 und 0.4 mU/L bzw. 2.5-4.0 mIU/L ist die Durchführung
eines TRH- Testes zum Nachweis oder Ausschluss einer latenten SD- Funktionsstörung möglich.
Bewertung s. TSH
TRH- TEST- DURCHFÜHRUNG
oraler Test: Patient muss nüchtern sein. Morgendliche Blutentnahme. Danach eine Tablette Protirelin 40
mg (z.B. Thyroliberin Merck) unzerkaut mit etwas Wasser geben. Eine weitere Stunde nüchtern bleiben
lassen. Das Maximum des TSH- Spiegels wird nach 3-4 Stunden erreicht. Innerhalb dieser Zeit soll die
zweite Blutentnahme stattfinden.
i.v.- Test: Nach morgendlicher Blutentnahme am nüchternen Patienten Injektion von 0.2 (- 0.4) mg TRH
(Relefact Hoechst oder Thyroliberin Merck). Nach 25-30 Minuten 2. Blutentnahme. (TRH- Dosierung bei
Kindern 7 µg/kg Körpergewicht).
Es genügen jeweils 2 ml Venenblut. Nach der Retraktion des Blutkuchens zentrifugieren und
erythrozytenfreies Serum abgießen. Röhrchen mit TSHb und TSHs kennzeichnen.
TRIAMTEREN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
521
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
TRIAZOLAM *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Hemmung der Elimination durch Cimetidin, Dextropropoxyphen, Disulfiram, Fluoxetin,
Fluvoxamin, Sertralin, INH, orale Kontrazeptiva, Omeprazol, Propoxyphen, Antimykotika vom Azol-Typ,
Diltiazem , Makrolidantibiotika u.a.
Beschleunigte Elimination durch Rifampicin und enzyminduzierende Substanzen (z.B. Carbamazepin,
Phenytoin, Phenobarbital u.a.).
TRICHINELLA- ANTIKÖRPER *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Methode: EIA, IFT
EIA < 1:200
IFT < 1:10
Indikation: Verdacht auf Trichinellose (Myalgien, Nausea, Erbrechen, Diarrhoe, Leibschmerzen, Fieber,
Gesichtsoedeme, insbesondere im Orbitalbereich, Myokarditiden bei Herzmuskelbefall). Hinweis kann
auch eine Bluteosinophilie sein, die 1 Woche nach Infektion auftritt und bis zu 3 Monaten anhält.
Erkrankungen durch Trichinen sind seit Einführung der Fleischbeschau sehr selten geworden. Der
serologische Nachweis gelingt ab der 2. Woche nach Infektion, kann aber später bei Trägern lebender
Larven versagen, so dass nur positive serologische Befunde verwertbar sind
TRICHLORESSIGSÄURE [METABOLIT FLÜCHTIGER
CHLORKOHLENWASSERSTOFFE] *
Material :
Referenz :
10ml Urin
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
TRICHLORETHAN *
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern
(Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
522
TRICHLORETHYLEN *
[“TRI“]
Material :
Referenz :
Spezialgefäß anfordern (Untersuchung im Blut)
s. Befund
Indikation: Umwelt- und arbeitsmedizinische Fragestellung
TRICHURIS TRICHIURA
[Peitschenwurm]
Material :
Referenz :
3 bohnengroße Stuhlproben im Abstand von 2-3
Tagen.
negativ
Da die Würmer fast nie im Stuhl auftreten, erfolgt
der Nachweis über den Eiernachweis nach
Anreicherung.
Indikation: Verdacht auf Peitschenwurmbefall (etwa 5 cm lang, fadenartiges Vorderende)
Vorkommen: weltweit. Infektionsweg: oral durch Verzehr von kontaminiertem Gemüse (Kopfdüngung).
Symptome: häufig symptomlos, sonst blutig- schleimige Diarrhoen, Anämie; Colitis, Rektumprolaps.
TRIFLUPERIDOL *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode: HPLC
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren
TRIFLUPROMAZIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
s. Befund
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Blutbild in regelmäßigen Abständen kontrollieren. Interaktion u.a. mit enzyminduzierenden
Substanzen (Phenobarbital, Carbamazepin, Phenytoin u.a.)
TRIGLYCERIDE
Material :
1 ml Serum oder Heparin-Plasma. Blutentnahme
Referenz :
< 150 mg/dl
523
TRIGLYCERIDE
am nüchternen Patienten.
Stabilität: 5-7 Tage bei 2-8° C. Längeres Stehen
des Serums auf dem Blutkuchen führt zu höheren
Werten.
Methode: Photometrie
Indikation: Risikoabschätzung eines atherogenen Risikos und Verlaufskontrolle unter lipidsenkender
Therapie.
Hohe LDL- Werte in Verbindung mit erhöhten Triglycerid- Werten bedeuten ein hohes Risiko für koronare
Herzkrankheiten. Werte > 1000 mg/dl werden bei Chylomikronämien (Fredrickson Typ I und V) gefunden.
Werte von 200-500 mg/dl werden oft beim Typ IV und IIb beobachtet.
↑ Diabetes mellitus, Nephrose, Urämie, Ovulationshemmer, Pankreatitis, Herzinfarkt, Zieve- Syndrom,
Glykogenose Typ I, Hyperlipoproteinämie essentielle, Glykogenose Typ VI
↓ A- α- Lipoproteinämie, A- beta- Lipoproteinämie
TRIJODTHYRONIN, FREIES s. FT3
TRIMIPRAMIN *
Material :
Referenz :
2ml Serum
Therapeutischer Bereich: 70 – 170 µg/L
toxisch: > 500 µg/L
Methode:
Indikation:
Festlegung der Dosis, Verdacht auf Überdosierung, Überprüfung der Compliance, Ausbleiben des
therapeutischen Effekts, Verdacht auf Arzneimittelinteraktionen, Malabsorption, unzureichende
Bioverfügbarkeit, Erkrankungen mit Einfluss auf die Elimination, Kumulation von Metaboliten, Verdacht auf
genotypische Unterschiede im Metabolismus
Bemerkung: Keine Kombination mit MAO- Hemmern. MAO- Hemmer 14 Tage vorher absetzen.
Blutbild und Leberwerte in regelmäßigen Abständen kontrollieren.
TRIPLE- TEST [ß- HCG, AFP, FREIES OESTRIOL]
Material :
Referenz :
2 ml Serum
Untersucht wird AFP, ß- HCG und freies Östriol.
s. Befund
Aufklärung und schriftliche
Einverständniserklärung nach
Gendiagnostikgesetz erforderlich.
Bitte Gewicht, Geburtsdatum,
Rassenzugehörigkeit, SSW oder letzte Periode
sowie Mehrlingsschwangerschaft angeben, da
die AFP- Konzentration im mütterlichen Serum
durch sie beeinflusst wird.
Frauen ab dem 35. Lebensjahr sollte laut
Mutterschaftsrichtlinien eine invasive
Pränataldiagnostik angeboten werden. Entsprechend
dieser Richtlinien sollte bei größeren Risiken in der
Triple- Diagnostik als 1:370 eine weiterführende
Diagnostik erfolgen.
Dieser Test wird in der 15.- 21. Schwangerschaftswoche durchgeführt und ergibt Hinweise auf das
mögliche Vorliegen von Mittelliniendefekten oder das Vorliegen eines Down- Syndroms.
Erhöhte AFP- Werte(>2,0 MoM) können auf einen Neuralrohr- oder Bauchdeckendefekt hinweisen.
Erhöhte Werte wurden bei folgenden Krankheitsbildern beobachtet: Anenzephalie, Spina bifida,
kongenitaler Nephrose, intrauterinem Fruchttod, Omphalozele, Teratom, fetoamnialer Transfusion,
524
gelegentlich auch beim Turner- Syndrom, Hydrozephalus, Duodenal- , Oesophagusatresie, Pankreas
anulare, Herz- und Nierenfehlbildungen.
Erniedrigte AFP- Werte wurden gehäuft beim Down- Syndrom beschrieben.
Erhöhte hCG- Werte (>3.5 MoM) können ein Hinweis auf ein Down- Syndrom sein.
Erniedrigte hCG- Werte (< 0.25 MoM) wurden bei der Trisomie 18 beobachtet.
Die Bedeutung des freien Oestriols im Rahmen der Triple- Diagnostik ist umstritten. Erniedrigte Werte
wurden beim Down- Syndrom beschrieben.
TRIZYKLISCHE ANTIDEPRESSIVA [DROGENANALYTIK im URIN] *
Material :
Referenz :
10 ml Urin
negativ
Nachweiszeit: bis zu 1 Woche
Methode: EIA oder
Bestätigungstest: LC/MS, GC/MS
Indikation: Drogenanalytik. Nachgewiesen werden Amitryptilin, Chlorpromazin, Clomipramin,
Cyclobenzaprin, Desipramin, Doxepin, Imipramin, Nordoxepin, Nortryptilin, Perphenazin, Promazin,
Protriptylin und Trimipramin
TROPONIN I (TNI)
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Plasma (EDTA, Heparin)
negativ:
< 0,040 ng/ml
Positiv:
≥ 0,040 ng/ml
Stabilität: 3 Tage bei 2-8° C
Methode: CLIA, TNI Ultra
gemäß ESC Guidelines
s. auch Myoglobin
s. CK und CK- MB
Indikation: Diagnose und Verlaufskontrolle des Myokardinfarkt, Abschätzung der Infarktgröße (3-4 Tage
nach Infarktereignis), Erfolgskontrolle der Thrombolysetherapie, Abstoßungsreaktionen nach
Herztransplantationen
Bei der Einschätzung der Werte ist das Zeitfenster des Infarktereignisses zu berücksichtigen.
Troponin steigt ca. 3 –4 Std. nach Infarktereignis an, erreicht seinen Gipfel nach 12-16 Std. und bleibt
noch 5-9 Tage erhöht.
↑ Myokardinfarkt, instabile Angina pectoris, Herzkontusion nach Trauma, Thrombolyse- Erfolgskontrolle
TRYPANOSOMEN *
Material :
Referenz :
AK- Nachweis: 2 ml Serum
Erreger- Nachweis: 2 ml EDTA- Blut
negativ
s. Parasitosen
Indikation: Chagas- Krankheit (südamerikanische Trypanosomiasis, Erreger: Trypanosoma cruzi),
Schlafkrankheit (afrikanische Trypanosomiasis, Erreger: Trypanosoma brucei gambiense, Trypanosoma
brucei rhodesiense)
Vorkommen lateinamerikanischer Subkontinent. Nach Angaben der WHO infizieren sich jährlich 7-12
Millionen Menschen neu. Überträger blutsaugende Raubwanzen. Afrikanische Trypanosomiasis (
Schlafkrankheit). Verbreitung südlich der Sahara bis zu 20 Grad südlicher Breite. Zahl der jährlichen
Neuerkrankungen mindestes 20.000. Überträger Tsetsefliegen.
525
Diagnose: Klinik, Anamnese. Beweisend ist der direkte Erregernachweis im peripheren Blut (frühestens 12 Wochen nach Infektion). Zunehmende Bedeutung kommt auch den serologischen Methoden zu.
TRYPSIN *
Material :
Referenz :
1 ml Serum oder Kapillarblut auf Filterkarte
getropft.
1 g Stuhl
Serum:
Erwachsene
bis 5. Lebenstag
10-57 µg/L
unter 70 µg/L
s. Elastase pankreatische
s. Mukoviszidose
Stuhl: > 30 µg/g Feuchtstuhl
Mukoviszidose : < 20 µg/g Feuchtstuhl
Das Auftropfen mehrerer Tropfen auf eine Filterpapierstelle kann zu erhöhten Werten führen. Die
Absicherung eines positiven Befundes sollte durch die Pilocarpin- Iontophorese erfolgen. Falsch negative
Ergebnisse kommen bei Mekoniumileus, bis zu drei Tagen nach Bluttransfusion und ungenügender
Blutaufbringung auf das Filterpapier vor.
↑ Mukoviszidose, Jejunalatresie, Nierenschaden, akute Pankreatitis
TRYPTASE *
Material :
Referenz :
1 ml Serum
< 13,5 µg/L
1 ml Nasensekret
Das Serum sollte bevorzugt zwischen 15 Minuten
und 3 Stunden nach dem verdächtigen Ereignis,
das zur Mastzellaktivierung geführt hat,
entnommen werden
Indikation: Rhinitis, Asthma, Urtikaria und andere Überempfindlichkeitsreaktionen
Tryptase ist ein Mediator, der bei allergischen Reaktionen aus Mastzellen freigesetzt wird. Mastzellen
spielen eine Schlüsselrolle bei der allergischen Reaktion. Bei Vorliegen einer Entzündungsreaktion wie
Rhinitis, Asthma, Urtikaria und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen, kann die Zahl der Mastzellen
stark erhöht sein. Im Fall einer Aktivierung setzt die Mastzelle eine Reihe von Mediatoren frei, die zu
Symptomen allergischer Reaktionen, wie der systemischen Anaphylaxie, führen. Zu diesen Mediatoren
gehören Histamin und Tryptase.
Erhöhte Spiegel von Tryptase nach einem anaphylaktischen Ereignis können normalerweise noch 3 bis 6
Stunden nach der Reaktion nachgewiesen werden. Die Spiegel normalisieren sich innerhalb von 12 bis 14
Stunden. Daher ist der Nachweis von Tryptase ein hilfreicher Marker, um ein anaphylaktisches Ereignis
während einer Allergenexposition, z. B. bei einem Narkosezwischenfall, zu verifizieren. Darüber hinaus
kann Tryptase als Marker der Mastzellaktivierung bei einer nasalen Allergenprovokation eingesetzt
werden. Unter Provokation mit steigenden Allergendosen treten verstärkt Symptome auf und es kommt zu
erhöhten Tryptasespiegeln in der Nasallavageflüssigkeit. Die Differenzierung zwischen den verschiedenen
Formen der Rhinitis, d. h. allergisch, infektiös oder intrinsic ist somit möglich. Eine aktive nasale Allergie
geht mit erhöhten Tryptasespiegeln im Nasensekret einher. Patienten mit schwerer entzündlicher
Nasenerkrankung ohne allergische Komponente zeigen keine erhöhten nasalen Tryptasewerte.
Erhöhte Tryptasewerte im Serum treten bei anaphylaktischen Reaktionen, die durch Medikamente,
Insektenstiche oder Nahrungsmittel verursacht sind, und bei Patienten mit Mastozytose auf.
TRYPTOPHAN *
Material :
Referenz :
1 ml Nüchtern- EDTA- Plasma
siehe Befund
10 ml Urin (mit 0,1 ml Eisessig stabilisiert)
526
TRYPTOPHAN *
Methode: HPLC/Photometrie oder LC/MS
s. Aminosäuren- Analyse (primäre
Aminoazidurien, Harnstoffzyklusstörungen,
primäre renale Aminoazidurien) wegen der
richtigen Materialwahl.
Indikation: Verdacht auf Hypertryptophanämie
Klinik: mentale Retardierung und neuropsychiatrische Auffälligkeiten
↑ Serum: Hypertryptophanämie
↑ Urin: Tryptophanurie, Hartnup- Krankheit
TSH [THYREOTROPIN, THYREOIDEA STIMULIERENDES HORMON]
Material :
Referenz :
1 ml Serum, EDTA-, Heparin-Plasma
TSH in mIU/L
s. Anhang: Schilddrüse
1 Monat
1 Jahr
5 Jahre
10 Jahre
14 Jahre
18 Jahre
Erwachsene
0,70 – 18,10
1,12 – 8,21
0,80 – 6,26
0,80 – 5,40
0,70 – 4,61
0,50 – 4,33
0,55 – 4,20
Indikation: Erkennung einer hypo- bzw. hyperthyreoten Stoffwechsellage, Überprüfung einer Substitutionsbzw. Suppressionstherapie, Screening zur Erkennung einer konnatalen Hypothyreose, Abklärung einer
Hypercholesterinämie sowie einer Hyperprolaktinämie. Bei der alleinigen Bestimmung von TSH kann eine
sekundäre Hypothyreose oder ein TSH sezernierender Hypophysentumor übersehen werden, so dass
sich in diesen Fällen die zusätzliche FT4- Bestimmung empfiehlt.
Wenn klinische Zeichen einer Schilddrüsenerkrankung fehlen, kann bei einem normalen TSH- Wert auf
weitere Untersuchungen verzichtet werden. Werte < 0.05 mU/L sprechen für eine Hyperthyreose, Werte >
4 mU/L für eine Hypothyreose. Werte zwischen 0,05 und 0,35 mU/L bedürfen einer weiteren Abklärung.
Bei Patienten > 60 Jahre liegt der TSH- Wert häufiger bei normalen peripheren SD- Hormonen im Bereich
von 0,05-0,35 mU/L. Bei der subklinischen Hypothyreose (isolierte TSH- Erhöhung) entwickeln ca. 34 %
nach 10 Jahren eine manifeste Hypothyreose, 57 % bleiben subklinisch hypothyreot und 9 %
normalisieren sich. Verlaufsuntersuchungen (Whickham Kohorte) haben gezeigt, dass Patienten, die bei
der Erstuntersuchung einen TSH- Wert > 2.0 mIU/L zeigen, ein deutlich erhöhtes Risiko haben innerhalb
der nächsten 20 Jahre eine Hypothyreose zu entwickeln. Daher gehen die Empfehlungen dahin, den
oberen Grenzwert künftig auf 2.5 mIU/L herabzusetzen. Ein leicht erhöhter TSH- Wert sollte nach ca. 3
Wochen bestätigt werden, bevor man eine subklinische Hypothyreose diagnostiziert. Ein hoher TSH- Wert
kann durch die peripheren SD- Hormone und eine TPO- Bestimmung abgesichert werden. Unter
Levothyroxin- Behandlung (LT- 4) einer Hypothyreose sind FT4- Spiegel im oberen Referenzbereich bei
TSH- Spiegeln zwischen 0.5 und 2.5 mIU/L anzustreben. Die therapeutische Dosis für das Erreichen
eines euthyreoten Status liegt gewöhnlich beim Erwachsenen bei 1.6 µg/kg KG/Tag( höher in der
Schwangerschaft), bei Kindern bei 4,0 µg/kg KG/Tag und bei älteren Patienten bei 1.0 µg/kg KG/Tag.
Kontrollen empfehlen sich 6-8 Wochen nach Therapiebeginn oder bei Präparatwechsel. Nach Erreichen
eines stabilen Status sind im Allgemeinen jährliche Kontrollen ausreichend. Patienten, die Cholestyramin,
Eisensulfat, Antacida auf Aluminiumhydroxyd- Basis, Kalziumkarbonat, Sojaeiweiß, Rifampicin oder
Antikonvulsiva erhalten, benötigen evtl. eine höhere Dosis.
Erhöhte TSH und FT4-Werte sprechen für eine schlechte Kompliance.
527
Bei der SD- Hormonresistenz sind TSH, T3 und T4 erhöht. Beim zentralen Hyperthyreoidismus (TSHproduzierender Hypophysentumor oder SD- Hormonresistenz des Hypophysenvorderlappens) sind T3
und T4 erhöht. TSH ist normal oder erhöht. Therapeutisches Ziel bei der sekundären Hypothyreose ist ein
FT4- Spiegel im oberen Drittel des Referenzbereiches.
Die LT- 4- Suppressionstherapie beim differenzierten SD- Karzinom wird meist mit 2,1 µg /kg KG/Tag
durchgeführt. Angestrebt werden TSH- Spiegel von 0,05 –0,1 mIU/L für low- risk- Patienten und Spiegel <
0,01 mIU/L für high- risk- Patienten.
Bei Strumabehandlung mit Thyroxin und postoperativer Behandlung sollte der TSH- Spiegel im
supprimierten Bereich liegen. Allerdings scheint die Levothyroxin- Behandlung der Struma bei
ausreichender Jodaufnahme nur selten eine erfolgreiche Therapie zur Schilddrüsenverkleinerung zu sein.
Bei thyreostatischer Therapie der Hyperthyreose werden ein im Referenzbereich liegendes TSH und ein
normaler TRH- Test angestrebt.
Bei Patienten mit schweren nichtthyreoidalen Erkrankungen sind die TSH- Werte vorsichtig zu
interpretieren und sollten nach Gesundung kontrolliert werden. Für diese Patienten ist der
Referenzbereich evtl. von 0,05-10,0 mIU/L zu erweitern.
Neugeborene gelten als Hypothyreose- verdächtig, wenn die TSH- Konzentration im Trockenblut > 50
mU/L beträgt oder der T4- Spiegel < 50 µg/L bei einer TSH- Konzentration zwischen 20-50 mU/L ist. Von
diesen zeigen 77,2 % eine normale Kontrolluntersuchung (Serum), 4 % einen transienten
Hypothyreoidismus, 4,3 % nur eine transiente TSH- Erhöhung und 14.5 % eine kongenitale Hypothyreose.
↑ Hypothyreose, TSH- produzierender Hypophysentumor, extremer Jodmangel,
Jodfehlverwertungsstörung,
↓ primäre und sekundäre Hyperthyreose
TSH- REZEPTOR- AK [TRAK]
Material :
Referenz :
1 ml Serum
Negativ
Positiv
< 1.0 IE/L
≥ 1.0 IE/L
Methode: ELISA
Indikation: Mit dem neuen humanen TRAK lassen sich nach Castagliola et al. sowie Meller et al. bei 100
% der floriden immunogenen Hyperthyreosen, bei 75 – 90 % der behandelten Basedow- Patienten und bei
etwa 50 % der Patienten in Remission pathologisch erhöhte Autoantikörper nachweisen. Man vermutet,
dass blockierende TSH- Rezeptor- AK bei 5-10 % der Erkrankten an der Entwicklung einer Hypothyreose
beteiligt sind. Pathologische TRAK- Werte fanden sich bei etwa 20 % der hypothyreoten Patienten. Der
verbesserte Nachweis von TSH- Rezeptor- AK bei Patienten mit Autoimmunthyreoditis ist unkritisch,
solange eine Hypothyreose vorliegt. Schwierig wird es bei der Differenzierung zwischen TRAK- positiver
Autoimmunthyreoditis mit Hyperthyreose und einer floriden immunogenen Hyperthyreose. Hier empfiehlt
sich die quantitative Schilddrüsenszintigraphie. Unter Behandlung lassen sich bei bis zu 25 % und in
Remission bis zu 50 % der Patienten keine TRAK im Blut nachweisen.
↑ M. Basedow
TUBERKULOSE [TB]
Material :
Referenz :
Urin, Sputum, Lavagen, Punktate, Sekrete
(Bronchialsekret, Trachealsekret, Magensekret),
Liquor, Menstruationsblut, Stuhl, Abstriche,
Bürsten, Sperma, Biopsiematerial.
negativ
Bemerkungen zum Probenmaterial: siehe unten
528
TUBERKULOSE [TB]
oder Kapitel „Präanalytik“
Methode: Kultur (siehe unten), PCR (#)
Indikation: Verdacht auf Tuberkulose oder atypische Mykobakteriose
Untersuchungsmaterial:
Mindestmengen:
Sputum:
Bronchialsekret:
Magensaft:
Magenspülwasser
Urin:
Bronchiallavage
Pleurapunktat:
Liquor:
Blut:
Stuhl:
mindestens 2 ml (am besten 2 bis 5 ml)
mindestens 1 ml (besser 5 ml)
mindestens 2 ml (besser 20 bis 30 ml) Magennüchternsekret oder
mindestens 3 mal 30 ml Morgenurin (3 aufeinander folgende Tage
10 bis 30 ml
mindestens 5ml
5 bis 10 ml heparinisiertes Vollblut
erbsengroßes Stück
24-h- Sammelurin oder Sammelsputum eignen sich nicht als Probenmaterial (Kontaminationsgefahr); um
eine Menge von 2-3 ml Sputum zu erhalten, darf dieser 1 h lang gesammelt werden. Gewebeproben und
Abstriche müssen vor Austrocknung geschützt werden; daher sollte diesen Materialien 1 ml sterile
physiologische Kochsalzlösung zugesetzt werden. Gewinnung und Transport von Magensekret sollte in
einem Röhrchen mit gesättigter Trinatriumphosphatpufferlösung erfolgen, um das Überleben der
Mykobakterien zu sichern. Vorbereitete Transportröhrchen sind auf Anfrage in unserem Labor erhältlich.
Lagerung bis zum Transport bei 2-8° C.
Eine höhere Keimausbeute ist bei gleichzeitiger Untersuchung von Magensaft zu erwarten Die
Untersuchung von Bronchialsekret ist der von Sputum vorzuziehen.
Störfaktoren:
Alle Proben sollten in Gefäßen mit keimfreier Innenoberfläche gewonnen/eingesandt werden.
Untersuchungsmethode:
- Lichtmikroskopische und/oder fluoreszenzmikroskopische Untersuchung nach Kinyoun – bzw.
Auramin- Rhodamin- Färbung auf säurefeste Stäbchen.
- Anzüchtung nach DIN 58943-3 und MIQ 5 auf 2 Festmedien und in einer Flüssigkultur (BBL MGIT
= Mycobacterium Growth Indicator Tube für den fluorometrischen Nachweis).
TUMORMARKER
Tumoren und ihre Marker
Malignom
Blasenmole
Chorion- Ca
Bronchial- Ca
Kleinzellig
Plattenepithel- Ca
Adeno- Ca
Cervix- Ca
Gallengangs- Ca
Gastrinom
Glukagonom
Harnblasen- Ca
Marker 1. Wahl
ß- HCG
Zusätzliche Marker
Alkalische Plazenta- Phosphatase
Pro- GRP, NSE, CEA
Cyfra 21-1, CEA , SCC
Cyfra 21-1, CEA
SCC, CEA
CA 19-9, CEA
Gastrin
Glukagon
NMP22, TPA, Cyfra 21-1
ACTH, Kalzitonin, TPA
TPA
CA 125
529
Malignom
Hoden- Tumoren
Nicht- seminomatös
Maligne Teratome
Dottersacktumoren
Chorionkarzinom
Seminom
Hypophysen- Tumor
Insulinom
Karzinoid
Knochentumoren
Osteosarkom
Knochenmetastasen
Kolorectal- Ca
Leberzell- Ca
Magen- Ca
Malignome des lymphatischen und
myeloischen Systems
multiples Myelom
Malignome im Kopf/Hals- Bereich
Mamma- Ca
Melanom
NNR- Tumoren
Nebenschilddrüsen- Ca
Neuroblastom
Neuroendokrine Tumoren
(Apudome)
Nieren- Ca
Ösophagus- Ca
Ovarial- Ca
Pankreas- Ca
s. auch Glukagonom
und Gastrinom
Phäochromozytom
Prostata- Ca
Schilddrüsen- Ca
papilläres und folliculäres Ca
Schilddrüsen- Ca
medulläres bzw.
C- Zell- Ca
Tumorsuche allgemein
Vagina/Vulva- Ca
Marker 1. Wahl
Zusätzliche Marker
AFP, HCG
AFP, HCG
AFP
HCG
PLAP, SCC, HCG, NSE
HGH, ACTH, Prolaktin
FSH, LH, TSH
Insulin, C- Peptid, Proinsulin, MEN
1 Mutationsanalyse
Serotonin, 5-HydroxyIndol- Essigsäure
Alkalische Knochen- Phosphatase TPA, CEA
Pyridinolin, NTx, Osteocalcin
CEA, CA 19-9/CA 50
AFP, P53- AK
CA 72-4, CEA
Paraproteine, BenceJones- Proteine, Thymidinkinase,
ß- 2- Mikroglobulin,
Lymphozytenphänotypisierung
SCC, CEA, p53- AK
Ca 15-3, CEA
S 100, 5-S- Cysteinyldopa,
Sialinsäure
Kortisol, Androgene, Östrogene,
NSE, Aldosteron
Parathormon, NSE
VMS, HVS, Dopamin, NSE,
Chromogranin A
NSE
TPA, CA 125
CEA
CA 19-9/ CA 50
TPA
Melanogene im Urin, TPA
Adrenalin, Noradrenalin
Chromogranin, HIES
M2- PK, TPA, CEA
Erythropoetin, Renin
SCC, CEA, CA 19-9/CA 50, Cyfra
21-1, Ca 72-4
CA 125, CA 19-9/ CA 50, CA 72-4, Ca 15-3, CEA, TPA
CASA, HCG, AFP
CA 19-9/ CA 50, CEA
TPA
Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, NSE
VMS, HVS, Metanephrine
gesamt PSA, freies PSA,
PAP
PSA- Ratio, cPSA
Thyreoglobulin, MEN 2
TPA, CEA
Mutationsanalyse
Calcitonin
NSE, CEA
P53-AK, CEA, TPA, M2- PK
SCC
Abkürzungen:
ACTH= Adrenocorticotropes Hormon, ADH= Antidiuretisches Hormon, AFP= Alpha- Fetoprotein, CA=
Cancer Antigen, CEA= Carcinoembryonales Antigen, FSH= Follikelstimulierendes Hormon, HCG=
Choriongonadotropin, HGH= Wachstumshormon, HPL= Plazenta- Lactogen, HVS= Homovanillinsäure,
530
LH= Luteinisierendes Hormon, NSE= Neuronspezifische Enolase, PAP= Prostataspezifische saure
Phosphatase, PHI= Phosphohexoseisomerase, PSA= Prostataspezifisches Antigen, PTH= Parathormon,
SCC= Squamous Cell Carcinoma Antigen, TPA= Tissue Polypeptide Antigen, TSH= Thyreotropin, VMS=
Vanillinmandelsäure.
Biologische Halbwertzeit von Tumormarkern
Tumormarker
AFP
ß- 2-Mikroglob.
CA 125
Ca 19-9
Ca 15-3
Ca 72-4
CEA
HCG
NSE
PSA
SCC
TPA
ungefähre Halbwertzeit
2-8 Tage
1 Stunde
5 Tage
4-8 Tage
5-7 Tage
3-7 Tage
2-8 Tage
1-2 Tage
1 Tag
2-3 Tage
1 Tag
1 Tag
Ektope Hormonbildung in Tumoren
Hormon
ACTH
ADH
Calcitonin
Erythropoetin
Gastrin
HCG
Parathormon
Prolaktin
Renin
Serotonin, 5-HIES
Somatomedin
Somatotropin
Tumor
Paraneoplastische ACTH- Bildung wird bei einigen Fällen mit endogenem M.
Cushing gefunden. Es handelt sich um kleinzellige Bronchuskarzinome und
Karzinoide der Lunge. (Hypokaliämie )
Hodgkin- Lymphom, Korpus- , Lungen- , NNR- , Pankreas- und Prostata- Ca.
(Hyponatriämie)
Bronchial- , Pankreas- , Kieferhöhlen-, Korpus-, Blasen- Ca und neuroendokrine
Karzinome.
Hypernephroides- Ca, zerebellares Hämangioblastom, Hepatom, Uterus
myomatosus. (Polyglobulie).
Inselzelltumoren, medulläres Schilddrüsen- Ca, Parathyreoidea- Ca, mesodermale
Tumoren, Magen- Ca.
Chorionepitheliom, Blasenmole, Hodentumoren, Ovarialtumoren, Pankreas- Ca,
Vipom.
Kollum- Ca, Hypernephroides Ca, Bronchial- und Mamma- Ca. (Hyperkalzämie).
Hypernephroides Ca, Bronchial- Ca.
Hypernephroides Ca, Wilms- Tumor, Bronchial- Ca, Hämangioperizytom.
Karzinoide, Inselzelltumoren, Pankreas- und Bronchial- Ca.
Hepatom, hepatozelluläres Ca, NNR- Ca, Hypernephroides Ca, Magen- Ca.
Adeno- Ca des Magens und Bronchus.
Ursache falsch- positiver und falsch- negativer Ergebnisse
Falsch- positive Ergebnisse:
• Eine Reihe gutartiger Erkrankungen führt zu transitorisch erhöhten oder konstant niedrigpathologischen Tumormarkerwerten.
• Ausscheidungsstörungen bei Leberinsuffizienz (CA 15-3, AFP, CEA, SCC, CA 19-9, TPA),
Cholestase (z.B. CA 19-9)und Niereninsuffizienz (z.B. CA 15-3, CA 19-9, ß- 2- Mikroglobulin,
CEA, PSA, PAP, Calcitonin und SCC). Schwangerschaft (z.B. CA 125, HCG, AFP, HPL),
Menstruation (CA 125) und Postmenopause (HCG). Operationen, Radio- , Chemo- und
Hormontherapie.
531
• Hämolyse (NSE)
• Prostatapalpation (PSA und PAP).
• Medikamente (z.B. bei den Katecholaminen, PSA und Calcitonin).
• Bei Rauchern finden sich erhöhte CEA- Werte.
• Bei Vorliegen von heterophilen Antikörpern oder Anti- Immunglobulin- AK, z.B. nach
Frischzellen-Therapie.
Falsch- negative Ergebnisse:
• Beschleunigte Elimination oder Abbaurate des Tumormarkers.
• Tumormarker wird nicht oder nur teilweise sezerniert.
• Immunkomplexbildung.
• Markerwechsel (durch Mutation, Metastasierung oder therapeutische Maßnahmen kann ein
anderer Marker sezerniert werden).
• Tumormarkersynthese blockiert (z.B. CA 19-9 bei Lewisantigen- negativen Patienten).
• „High- Dose- Hook“- Effekt.
• Medikamente (z.B. Hemmung der PSA- Bildung unter Antiandrogentherapie).
• Lagerung bei Raumtemperatur (Calcitonin und PAP)
Kombination von Tumormarkern:
Von vielen Autoren wird die kombinierte Untersuchung von Tumormarkern, insbesondere die zusätzliche
Bestimmung von TPA, empfohlen. Die verbesserte diagnostische Sensitivität führt allerdings meist zur
Abnahme der diagnostischen Spezifität.
Oft ist es sinnvoll, vor Therapiebeginn mehrere Tumormarker zu bestimmen, um aussagefähige Marker
für den Verlauf zur Verfügung zu haben. Es kann aber auch im Verlaufe einer Tumorerkrankung infolge
von Spontanmutationen, Verlust der ursprünglichen Antigenität oder histologischen Typenwandels zum
Markerwechsel kommen, so dass in diesen Fällen bei Bestimmung nur eines Markers ein fortschreitendes
Tumorwachstum übersehen werden kann. Bei Markern, die einer verwandten Antigen- Gruppe angehören
(z.B. CA 19-9/CA 50) ist in der Regel die Bestimmung eines Markers ausreichend, wobei nochmals darauf
hingewie