Lesefutter aus der Bücherei - Katholische Kirchengemeinde St

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Lesefutter aus der Bücherei - Katholische Kirchengemeinde St
Lesefutter aus der Bücherei
Buchempfehlungen von Odilia Fiege-Jostock
für die Benutzer der Öffentlichen Katholischen Bibliothek St.
Michael in Stuttgart-Sillenbuch
veröffentlicht im Gemeindebrief St. Michael,
Stuttgart-Sillenbuch
von März 2003 bis Januar 2012
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Dezember 2011 - Januar 2012
Irgendwie packt einen die Vorfreude auf Weihnachten immer
wieder spätestens Mitte November, wenn die Springerle in
den Ofen geschoben und die Zutaten für den Stollen
zusammengetragen werden. Wir haben in unseren Regalen
nachgeschaut, was wir Ihnen für diese stimmungsvollen,
schönen Vorweihnachtswochen an Anregung bieten können.
„Das Weihnachts-Aktionsbuch“ von Gabriele Wensky enthält
viele gute Ideen, Informationen und Vorschläge zur Gestaltung
der Advents- und Weihnachtszeit in Familie und Kindergarten.
„Alles für frohe Weihnachten“, herausgegeben von K.
Weigand, bringt jeweils 24 Vorlesegeschichten, Gedichte,
Lieder zum Singen und Musizieren wie auch Ideen zum
Backen, Kochen und Basteln. Claudia Peters stellt in „Es ist für
uns eine Zeit angekommen“ Lieder und Brauchtum für die Zeit
von St. Martin bis Dreikönige vor. Auch „Das große
Vorlesebuch zu Advent und Weihnachten“, herausgegeben
von Carola Hoffmann, führt liebevoll mit vielen Texten und
Anregungen vom Adventskalender bis zum Dreikönigstag.
„Apfel, Nuss und Schneeballschlacht“ ist der Titel des Winterund Weihnachtsbuches von Rotraut Susanne Berner. Es
enthält Geschichten, Lieder und Gedichte für Eltern und
Kinder, illustriert mit schönen Bildern. Brigitte Beck hat für ihr
Buch „Weihnachten“ die schönsten Lieder und Geschichten
gesammelt, auch sie sind ansprechend illustriert. „Die
schönsten Weihnachtslieder für Groß und Klein“ sind in
praktischem Querformat gleich doppelt
da. Mit 24
Geschichten führt uns Judith Müller in „Kerzenlicht und
Weihnachtstraum“ durch den Advent. Querbeet ausgewählte,
erfrischende, besinnliche und nachdenkliche Texte zum Vorund Selber lesen hat Peter Härtling in „Die schönsten
Weihnachtsgeschichten“ zusammengefasst, beginnend bei der
biblischen Weihnachtserzählung des Evangelisten Lukas bis hin
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zu Peter Bichsel und anderen zeitgenössischen Autoren. Eine
breite Spanne literarischer Weihnachtsliteratur bietet uns
das kleine „Reclams Weihnachtsbuch“, beginnend mit dem
Prolog des Johannesevangeliums bis hin zu Gerhard Polt und
Urs Widmer.
Wer eine noch breitere Auswahl an Lyrik, kurzen Texten oder
noch kürzeren Gedankensplittern lesen möchte, findet sie in
„Weihnachtszeit schön verschneit. Ein literarisches Hausbuch
in 5 Kapiteln“, herausgegeben von Adolf Haslinger. Die
„Weihnachtsmärchen“ und „Weihnachtserzählungen“ von
Charles Dickens erzählen in zwei, mit den Illustrationen der
Erstausgaben von 1871 und 1874 geschmückten Bänden, mit
verhaltenem Sentiment , mit viel Realismus und dennoch
herzbewegend von der anderen Seite des Weihnachtsfestes .
Der bekannte Stuttgarter Seelsorger Anton Seeberger gibt in
seinem Buch „Es strömt ein wunderbarer Segen“ Anregungen
für die persönliche Vorbereitung auf das Christfest wie auch
für dessen Gestaltung in der Familie oder in einer Gruppe.
Predigten und Betrachtungen zum Advent und zu
Weihnachten enthält „Der offene Himmel“ von Eugen
Drewermann. „Das Lächeln der Hirten“ von Wieland Schmid
führt den Leser mit liebenswerten Erzählungen in das
Weihnachtsgeheimnis ein. Karl Kardinal Lehmann gibt seinem
Buch mit geistlichen Impulsen den schlichten Titel „Mensch.
Gott!“ Er zeigt darin, dass Weihnachten „mehr ist als Lametta
und Lichterglanz, mehr als Geschenke und Harmoniestreben“.
„Ist das alles?“ fragen Sie vielleicht. Nein, das ist nicht alles,
was sich bei uns zum Thema Weihnachten finden lässt. Aber
schauen Sie doch selbst…
November 2011
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„Alle glücklichen Familien sind einander ähnlich, jede
unglückliche Familie ist unglücklich auf ihre Weise.“ Mit
diesem Satz beginnt „Anna Karenina“ von Lew Tolstoi. Der
Autor führt uns mit seinem berühmten Roman in das
Russland des späten 19.Jhdts. Am wechselhaften Schicksal der
Titelheldin lässt er die gesellschaftliche Situation in den
Metropolen wie auch das Leben auf Landgütern für uns
lebendig werden. Unvergleichlich schön sind die
Naturschilderungen, ergreifend die tragischen Verstrickungen
der Menschen. Die Bücherei erhielt den Roman in der
hochgelobten neuen Übersetzung von Rosemarie Tietze
geschenkt. Wir danken der Spenderin sehr herzlich dafür und
wünschen dem Klassiker viele begeisterte Leserinnen und
Leser.
Eine Familiensaga bietet uns Eugen Ruge mit seinem
Romandebut „In Zeiten des abnehmenden Lichts“. Er erhielt
dafür den Adolf-Döblin-Preis und am 10. Oktober in Frankfurt
auch den Deutschen
Buchpreis. Geschildert wird die
wechselvolle Geschichte einer deutschen Familie zwischen
1933 und 1989 und darüber hinaus. Exil in Mexiko, Straflager
in Sibirien und Rückkehr zum Sozialismus in der DDR
umschreiben das Spannungsfeld, in dem sich das
autobiographisch gefärbte Geschehen abspielt. Ein kunstvoll
konstruierter Deutschlandroman über die „Wende“, dabei
auch menschlich und durchaus auch komisch.
Im Krimiregal gibt es zwei Neuheiten. Heinrich Steinfest
verlangt in „Die Haischwimmerin“ von seinen Lesern etwas
Geduld, bis sie sich in dem märchenhaften und
phantasievollen Handlungsgeflecht zurechtfinden. Die
poetische Sprache entschädigt dafür. Wolfgang Schorlau geht
in „Die letzte Flucht: Denglers sechster Fall“ den
Machenschaften einer Pharmaziemafia und korrupter Ärzte
nach. Wie immer nimmt er hier wieder ein gesellschaftliches
Phänomen zum Anlass seiner Recherche und arbeitet es
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investigatorisch auf. Auch Stuttgart 21 verknüpft er diesmal
mit dem Plot…
Zur dunklen Jahreszeit und zu den in ihr oft aufkommenden
Fragen nach Endlichkeit und Sterben versuchen zwei Bücher
Denkanstöße zu geben. Michael von Brück gibt in „Ewiges
Leben oder Wiedergeburt? Sterben, Tod und Jenseitshoffnung
in europäischen und asiatischen Kulturen“
umfassend
Auskunft über Auffassungen, Riten, Symbole und Deutungen
des christlichen, des hinduistischen und des buddhistischen
Verständnisses der „Letzten Dinge“. Ein interessantes und
auch hilfreiches Buch. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der
Biophysiker Markolf H. Niemz in „Lucy mit c. Mit
Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits“. Er verknüpft moderne
physikalische
Erkenntnisse
mit
Ergebnissen
von
Sterbeforschung und Nahtoderfahrungen. Es ergeben sich
dadurch neue wissenschaftliche Indizien für ein Leben nach
dem Tod. Religiöse und naturwissenschaftliche Denkweisen
ergänzen sich dabei in wohltuender Weise, sodass man sich
fasziniert -und auch getröstet – dieser Lektüre widmet.
Oktober 2011
Herbstzeit ist immer auch Orientierungszeit. Manches wird
überdacht, die persönliche Situation wird ausgelotet, neue
Impulse werden überprüft. Um das Reflektieren des eigenen
Standortes zu unterstützen, haben wir in den vergangenen
Wochen einige Sachbücher für unsere Kundinnen und Kunden
ausgesucht. „Wofür stehst Du? Was in unserem Leben wichtig
ist. Eine Suche“ nannten Axel Hacke und Giovanni di Lorenzo,
Chefredakteur der „ ZEIT“, ihr Buch. In ihrem Dialog sprechen
sie sehr persönlich über die Frage nach tragenden Werten für
den Einzelnen und die Gesellschaft heute. Eigene Biographie
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und eigene Erfahrungen werden dabei nicht ausgespart.
Wolfgang Schmidbauer schreibt in „Das kalte Herz. Von der
Macht des Geldes und dem Verlust der Gefühle“ darüber, wie
die moderne Konsumgesellschaft sich auf die Psyche des
Einzelnen und das Miteinander in der Gesellschaft auswirkt.
Das bekannte Märchen von Wilhelm Hauff dient ihm dabei als
Folie, auf der er mit vielen Beispielen aus seiner
therapeutischen Praxis seine Gedanken und sein Anliegen
darlegt. Ein vielfach kontrovers diskutiertes Buch. „Anständig
wirtschaften. Warum Ökonomie Moral braucht“ ist der Titel
eines neuen Buches von Hans Küng. In ihm behandelt der
Theologe die Frage nach neuen Werten für den Bereich der
Wirtschaft. Rechtfertigt der Profit alle Mittel? Wie steht es mit
der Gewichtung des Kapitals?
„Liebe auf Dauer. Was Partnerschaft lebendig erhält“. In
diesem Buch vermittelt der Therapeut Hans Jellouschek u.a.
10 Regeln, die Liebe lebendig erhalten und zeigen, dass Lieben
eine Kunst ist, die erlernt werden kann. Dorothee Döring
widmet sich in „Ohne Partner weiterleben. Hilfen für
verwitwete Frauen“ den vielen Fragen, die nach dem Verlust
des Partners plötzlich da sind. Sie gibt konkrete Hilfe z.B. für
die Gestaltung der Trauerfeier, nennt Anlaufstellen und
Adressen und lässt betroffene Frauen zu Wort kommen. Ein
weiteres Praxisbuch speziell für Frauen ist „Angst erfolgreich
überwinden“ von Pe Jacobi. Die Fachjournalistin beschäftigt
sich in ihm mit den Formen von Angst und zeigt Wege auf, wie
man auch nach langem Leiden die Angst dauerhaft
überwinden kann.
Neu bei uns sind zwei Bücher, die sich mit Fragen der
Jugendpädagogik beschäftigen. Die amerikanischen Autoren
Gary Small und Gigi Vorgan untersuchen in „i Brain. Wie die
Medienwelt Gehirn und Seele unserer Kinder verändert“ die
Auswirkungen von
andauerndem bzw. übermäßigem
Gebrauch elektronischer Medien. Welche Fähigkeiten werden
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verstärkt? Welche gehen eher zurück? Gibt es konkrete
Strategien gegen eine beginnende PC-Sucht? Der dänische
Familientherapeut und Pädagoge Jesper Juul hat in seinem
Band „Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht: Gelassen
durch stürmische Zeiten“ eine Reihe von Artikeln
zusammengefasst, z.B. „Von der Erziehung zur Beziehung“. Er
zeigt Hilfen auf für Gespräche zwischen Erwachsenen und
Jugendlichen.
Drei Romane sind außerdem neu bei uns eingestellt. Von
Martin Walser „Muttersohn“, der von der Liebe, dem Glauben
und der Macht der Sprache handelt. Paulo Coelhos „Der Sieger
bleibt allein“ handelt ebenfalls von Liebe und Erlösung, auf
einem Hintergrund einer glamourösen Gesellschaft.
Joyce Carol Oates bietet uns in „Niagara“ eine fesselnde
Familiensaga aus Amerika, konfliktreich, gefühlvoll und „ganz
großes Kino“.
Die Biographie „Franz Liszt. Visionär und Virtuose“ von Jan
Jiracek von Arnim gibt zum 200. Geburtstag des großen
Künstlers einen faszinierenden Einblick in sein Leben und
rundet unsere Neuheiten schwungvoll ab.
Juli - September 2011
Urlaub haben bedeutet auch: Zeit haben zum Lesen. Viele
freuen sich schon lange vorher auf entspannte Lesestunden
und die Begegnung mit realen oder virtuellen Gestalten in der
Ferienlektüre. Wir haben daher zu den bereits vorhandenen
Biographien und Romanen noch eine ganze Reihe schöner
Neuerscheinungen für Sie ausgesucht.
Wer Spannung liebt, wartet gewiss schon auf den neuen Krimi
„Schutzpatron“ des bewährten Autorenteams Volker Klüpfel
und Michael Kobr. Rund um einen gestohlenen Burgschatz
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und die Reliquie von St. Magnus, dem Patron des Allgäu,
entfalten sich atemberaubende Geschehnisse .
„Auf Treu und Glauben“ ist der Titel des neuen Krimis von
Donna Leon, in dem sie in bewährter Weise die Atmosphäre
des sommerlich heißen Venedig mit einem aktuellen
gesellschaftlichen Thema, hier mit der Verschleppung von
Gerichtsverfahren, verquickt. David Baldacci vermischt in „Bis
zum letzten Atemzug“ politisch motiviertes Verbrechen mit
persönlich erlebter Tragödie einer Ermittlerin, ein Thriller aus
dem Milieu ehemaliger Agenten. Hakon Nesser läßt in „Die
Perspektive des Gärtners“ nach der Entführung eines kleinen
Mädchens das Leben der Eltern aus der Bahn geraten. Sind da
übersinnliche Kräfte am Werk? Oder…? Spannend!
Ein neuer, anregender Roman ist “Marina“ von Carlos Ruiz
Zafón. Er entführt uns nach Barcelona und erzählt die
dramatische Geschichte eines jungen Mannes, von seiner
Sehnsucht nach Glück und dem Kampf um die Erfüllung einer
großen Liebe. Siri Hustved schildert in „Der Sommer ohne
Männer“ eine Ehekrise und deren Folgen: „Ein hinreißendes,
blitzgescheites Buch über das Leben von Frauen heute“
(borromedien). Das Leben einer Frau in der Mitte des Lebens,
jenseits der Träume von ewiger Harmonie und Treue, ist Ildikó
von Kürthys Roman „Endlich“, ein anrührendes Buch.
Als Romancier und dennoch wie ein Biograph führt uns Peter
Härtling mit „Liebste Fenchel. Das Leben der Fanny
Mendelssohn in Etüden und Intermezzi“
in das
biedermeierliche Berlin . Mit viel Empathie erzählt er von den
hochbegabten Geschwistern Fanny und Felix und dem Urteil
des Vaters, die Musik dürfe für die junge Frau „stets nur
Zierde“ sein und nicht zum Beruf werden. Das Buch ist auch
ein Gesellschaftsporträt einer wichtigen deutschen Periode.
Noch weiter zurück geleitet uns die neue Biographie über
„Franziska von Hohenheim: Herzogin von Württemberg“ von
Gabriele Katz. Das reich illustrierte Buch lässt für uns nicht
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zuletzt durch die Einfügung von Briefen die Persönlichkeit
dieser unvergessenen Frau lebendig werden.
Eine Reise in die jüngere Vergangenheit bietet dagegen „Böse
Jahre,
gute
Jahre.
Ein
Leben
1931
ff“
des
Philosophieprofessors
und
ehemaligen
bayerischen
Kultusministers Hans Maier. Diese
Autobiographie lässt acht Jahrzehnte deutscher Geschichte
lebendig werden, nicht zuletzt durch
fein ausgearbeitete Porträts zahlreicher Gestalten aus Politik,
Gesellschaft und Kirche.
„Leben oder gelebt werden. Schritte auf dem Weg zur
Versöhnung“ ist der Titel des Buches von Walter Kohl, einer
„Mischung aus Autobiographie und Seelenführer“ (FAZ).
Bestimmt, aber auch mit Taktgefühl schildert der Autor den
Weg vom „Sohn des Kohl“ zur eigenständigen Persönlichkeit.
Der Spiegel-Redakteur Matthias Matussek wirbt in seiner mit
Herzblut und viel Verve verfassten Streitschrift
“Das
katholische Abenteuer. Eine Provokation“ um Verständnis für
alle Schwierigkeiten und Absonderlichkeiten seiner Kirche,
nicht ohne selbst Kritik auszuteilen. DIE ZEIT meint
dazu:“Gegner hat die Kirche genug; selten und schön, dass
einer mit Lust und Schwung daherkommt, ihr beizustehen“
(Ulrich Greiner).
Juni 2011
Zuneigung,
Liebe
und
die
Schwierigkeiten
des
Zusammenlebens sind unerschöpfliche Themen der Literatur.
Ihre Darstellungen sind dabei so bunt, wie das Leben nur sein
kann. So widmen sich auch unsere neuen Romane diesem
Sujet. „Leon und Louise“ von Alex Capus erzählt vom sich
Verlieren und sich Wiederfinden in einer zauberhaften
Liebesgeschichte, die auch Konflikte kennt. Was wiegt mehr,
10
moralische Grundsätze oder persönliches Glück?
Oder
Verzicht und Verantwortung? Aus der Perspektive des Enkels
erzählt der Autor eine anrührende Dreiecksgeschichte.
Die Flüchtigkeit des Glücks ist ebenfalls das Thema in den 7
Erzählungen der „Sommerlügen“ von Bernhard Schlink. In
bewegender Weise zeigt der Autor, wie leicht und wie oft man
sich etwas vormacht und seine Gefühle auf Illusionen aufbaut.
Ob das gut geht? Schlink erzählt mit offenem Ende.
Von einer Familie unter Inzestverdacht erzählt Katharina Born
in „Schlechte Gesellschaft“. Ein ganzes Jahrhundert wird über
drei Generationen hin vor unseren Augen lebendig in einer
fesselnden Schilderung des Lebens dreier Frauen. Ein
herausforderndes Buch,
Zsuzsa Bánk legt mit „Die hellen Tage“ noch einmal eine
Kindheitsgeschichte vor, die von einer Mädchenfreundschaft
und einem Jungen in einem süddeutschen Provinzort erzählt.
Die Kinder sind da Außenseiter und wir sehen, dass die
sogenannte „heile Welt“ ihre Brüche hat. Dennoch ist es auch
ein Buch über eine wunderbare Freundschaft.
Der israelische Autor Shalev Meir schildert dagegen in „Meine
Großmutter und ihr amerikanischer Staubsauger“ kleine,
eigenwillige Begebenheiten aus dem Familienleben russischer
Neubürger, leicht und mit feiner Ironie erzählt, ganz in der
Tradition der europäischen Juden.
John Updike widmete sein posthum veröffentlichtes Werk
„Die Tränen m eines Vaters“ seinen 14 Enkelkindern.
Unsentimental und mit scharfem, aber liebevollem Blick
spricht er von den Stärken und Schwächen seiner Eltern. „Es
ist leicht, Menschen in der Erinnerung zu lieben; schwierig ist
es, wenn sie da sind, vor deinen Augen“. Davon erzählen die
18 nachgelassenen Erzählungen.
„Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel“ enthält
Reden, Zeitungsartikel und Essays von Herta Müller. Die
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Nobelpreisträgerin gibt in ihnen sehr persönliche Einblicke in
ihr Leben.
Spannend ist weiterhin Andrea Camilleris „Streng vertraulich“,
ein Roman über menschliche Eitelkeit und Dummheit und in
diesem Fall ganz ohne Commissario Montalbano. Heinrich
Steinfests etwas umstrittener Roman über Stuttgart 21 mit
dem Titel „Wo die Löwen weinen“ wird Krimifreunde nicht
kalt lassen.
Mit historischen Fakten üppig ausgestattet ist „Der Maler und
das Mädchen“ von Margriet de Moor, die am Beispiel eines
Amsterdamer Malers des 17. Jhdts – wohl Rembrandt – das
Verhältnis von Leben und Kunst reflektiert. Ein großer Roman.
April - Mai 2011
„Wir stehen mitten im ewigen Leben“ – so lautete die
Überschrift des Artikels, in dem Paul Kreiner in der StZ vom
11.03.2011 das neue Buch von Joseph Ratzinger / Papst
Benedikt XVI. vorstellte. Der zweite Band zu „Jesus von
Nazareth“ erschien zu Beginn der Fastenzeit und handelt von
Jesu Leidensgeschichte, von Tod und Auferstehung. Im
geduldigen und deutenden Nacherzählen der
Passion Jesu versucht der Papst, Antworten zu geben auf
Fragen nach dem Kreuz, dem Opfertod Jesu und dem, was
„Auferstehung“ bedeuten kann – damals für Jesus und für uns
heute. Kreiner lobt das in „klarem Stil und angenehmem
Deutsch“ verfasste Werk, das bei aller historisch-kritischen
Exaktheit doch die existenzielle Situation heutigen Glaubens
im Mittelpunkt hat.
Ein wichtiges Buch und für uns ein Anlass, noch einmal
hinzuweisen auf das erste Buch des Papstes mit dem gleichen
Titel „Jesus von Nazareth“, das die Frage stellt nach der
Glaubwürdigkeit der Evangelien und nach Botschaft und
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Selbstverständnis Jesu. Ein ebenfalls sehr lesenswertes
Jesusbuch ist „Der Schatten des Galiläers. Historische
Jesusforschung in erzählender Form“ von Gerd Theißen. Der
Autor führt in einem
fiktiven und sehr lebendigen
Tagebuchroman in Zeit, Umwelt und Leben Jesu ein, ohne
Jesus selbst direkt auftreten zu lassen. Für alle, die sich das
Wirken Jesu und die damalige Situation im Heiligen Land
bildlich vorstellen möchten, ein wunderbarer Einstieg dazu.
Und eine sehr gute Hilfe für Schülerinnen und Schüler der
Oberstufe, die sich auf das Abitur vorbereiten. Von einfachen
Fragen der Menschen geht dagegen Klaus Berger in seinem
Buch „Jesus“ aus, wie z.B. „Kann man bei Jesus beten lernen?
Wie wird man mit Jesus glücklich? Wie wörtlich muss man
Jesus nehmen? Kann man mit Jesus sterben? Ist Jesus die
„Wahrheit“?“ (S. 14). Fragen also, die die eigene Existenz
berühren. Der Autor versteht es, mit den Antworten
verkrustete Bilder von Jesus aufzubrechen und für die
Menschen von heute ein lebendiges Verständnis Jesu zu
wecken.
Mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling kam auch eine
ganze Reihe lustiger, lehrreicher und spannender Bücher für
Kinder von 3 bis 12 Jahren zu uns, liebevoll ausgesucht von
unserer Vorlesepatin Elke Golla-Seidenspinner. Schon die Titel
verheißen Leseglück. So z.B. „Kein bisschen dreckig“ von
Wanja Olten , „Sofiechen und die grüne Socke“ von Catharina
Valckx, „Ein Schaf im Glück“ von Nadia Malverti, die Kindern
im Vorschulalter viel Spaß machen werden. Für Leseanfänger
ist dann u.a. „Der kleine große Meisterdetektiv Paul“ von
Tommy Krappweis, „Cowboy Klaus und die harten Hühner“
von Eva Muszynski und „Der Buchstaben-Fresser“ von Paul
Maar eine gute Sache. Neugierige Leseratten werden Freude
haben an „Sommersprossen auf den Knien“ von Maria Parr,
„Ohne Vamperl geht es nicht“ von Renate Welsh, „Mia von
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nebenan“ von Hanna Schott und „Clementines verrückte
Woche“ von Sarah Pennypacker. Die Titel „Wandas streng
geheime Notizen“ von Dagmar Geisler, wie auch „Anton
taucht ab“ von Milena Baisch und „Aufruhr im
Schlaraffenland“ von Sabine Ludwig lassen bereits die
Adressaten erahnen: Leserinnen und Leser ab 10 Jahren, die
gar nicht genug bekommen von Abenteuern, und seien es
auch „nur“ gelesene.
März 2011
Mauerblümchen gibt es auch in einer Bücherei. Das sind
Bücher, die ein unattraktives Cover haben, die schon etwas
angejahrt sind oder deren Titel dem Zeitgeist nicht
entgegenkommt. Manche bleiben im Regal stehen, weil
bereits der Klappentext eine zu anspruchsvolle Leseleistung
einzufordern scheint. Aber auch Mauerblümchen haben ihre
Schönheit und oft erstaunliche innere Werte wie Spannung
und fesselnde Handlungsstränge. Wir werden ab und zu
immer wieder einmal solche Schriften aus unserem Bestand
in den Vordergrund stellen. So empfehlen wir heute „Zu einer
anderen Zeit“ von Amos Elon, einem in Wien geborenen
Autor, der in Jerusalem, Italien und New York lebt. Er zeichnet
in faszinierender Weise ein Porträt der jüdisch-deutschen
Epoche von der Ankunft Moses Mendelssohns 1743 in Berlin
bis zu der Flucht Hannah Arendts aus dieser Stadt im Jahr
1933. Diese fast zwei Jahrhunderte der Annäherung zwischen
Juden und Deutschen, die zu einer Blütezeit der
Kulturgeschichte führten, schildert er in vielen Geschichten
wie ein spannendes und bewegendes Drama. Ein Buch, dem
wir interessierte Leser wünschen.
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Im Blick auf den politischen Krisenherd im Nahen Osten
bekommt „Die Kinder unseres Viertels“ des ägyptischen
Nobelpreisträgers Nagib Machfus neue Aktualität. Wer sich
ein Bild machen will von den
Voraussetzungen der
augenblicklichen Revolution am Nil, der gewinnt mit dieser
„Parabel von der ewigen Spirale der Gewalt“ ein Bild von
Druck, Ohnmacht und Gewalt in einer
patriarchalisch
dominierten Gesellschaft. Dieses 1959 geschriebene Werk
konnte erst 2006 in arabischer Sprache in Ägypten erscheinen,
ein Zeichen für seine nachhaltige Wirkung. Mitten hinein in
das Leben des modernen Kairo führt „Der Jakubijan-Bau“ von
Alaa al – Aswani, der mittels Schilderung nachbarschaftlichen
Lebens in einem großen und ehemals stolzen Hause den
Abhängigkeiten und Veränderungen im Leben von Arm und
Reich nachspürt und den Leser mitnimmt in das Gewühle und
Gezerre des modernen Kairoer Alltags. Vielleicht greift man
nach der Lektüre dieser aktuellen Bücher dann gerne zu „Der
ehrliche Lügner“ von Rafik Schami, der in kunstvoller
orientalischer
Erzähltradition
einen
„Roman
von
tausendundeiner Lüge“ – so der Untertitel – gewoben hat.
Oder man erfreut sich an „Die schönsten Erzählungen aus
Tausendundeine Nacht“, bei uns in der Übersetzung von Enno
Littmann.
Von den neuen Büchern seien nur drei genannt. Philip Roth
fragt in „Nemesis“ nach dem Sinn von Leid und Zufall, von
Glück und Unglück und wie das alles sein kann, wenn es einen
Gott gibt. Als Folie für diese Themen dient ihm eine PolioEpidemie in den USA der vierziger Jahre. Arno Geiger schreibt
in „Der alte König in seinem Exil“ bewegend und tröstlich über
das Leben seines Vaters und dessen Abgleiten in die
Altersdemenz. Ein wichtiges Buch, das teilnehmende
Sympathie weckt, weil es bei aller literarischen Klarheit mit
Liebe geschrieben ist und dem alten Mann seine Würde lässt.
Einen Schritt zurück in seine Kindheit macht dagegen Hanns15
Josef Ortheil mit „Die Moselfahrt“. Es ist das Tagebuch einer
Reise von Vater und Sohn, geschrieben für die ferne und doch
im Herzen mitreisende Mutter. Auch diese kleine Schrift
Ortheils liest sich ebenso wie sein vorausgegangener Roman
„Die Erfindung des Lebens“ als
Hommage an einen
wunderbaren, liebevollen, phantasievollen und sich dabei
doch klug zurücknehmenden Vater.
Februar 2011
Unterschiedliche Lebensgewohnheiten können eine Quelle
von ständigen Reibereien sein, aus denen Missverständnisse
oder gar Streit entstehen. Das liest sich sehr amüsant und
lehrreich in Wladimir Kaminers „Meine russischen Nachbarn“.
Das Buch gehört zu einigen unterhaltsamen Schriften, die wir
auf unserer Bücherbörse für unseren Bestand gefunden
haben. Darunter ist auch „Der höfliche Harald“ von Sibylle
Lewitscharoff, ein wundersam-skurriler Reisebericht, von der
Autorin mit spitzer Feder illustriert. Wer Geschichten über
Herr und Hund liebt, dem wird „Enzo. Die Kunst ein Mensch zu
sein“ des amerikanischen Autors Garth Stein gefallen. „Dark
Lady“ von Anne Cuneo, ist ein historischer Roman über die
Autorin und Musikerin Emilia Bassano. Sie soll Shakespeares
grosse Liebe gewesen sein und die Heldin seiner Sonnette.
Der bei uns sehr gern ausgeliehene Martin Suter ist mit zwei
neuen Romanen vertreten. „Der Teufel von Mailand“ lässt
Wirklichkeit, Fiktion und Sinnestäuschungen zu einem
merkwürdigen und bedrohlichen Geschehen in einem
Schweizer Bergdorf verschwimmen. Mit „Allmen und die
Libellen“ legt der Autor den Grundstein zu einer
vielversprechenden Krimiserie. Ken Folletts neuer großer
Roman „Sturz der Titanen“ wird trotz seines Umfangs von
16
1020 Seiten bei uns seine Leser und Leserinnen finden, die
sich für diesen Schicksalsroman über das 20. Jhdt. (England,
Russland, Deutschland) interessieren. In die Karibik entführt
uns Isabel Allende in „Die Insel unter dem Meer“, einem
farbigem Historienbild über soziale Missstände und das
Schicksal einer mutigen jungen Frau.
„Die Chroniken von Narnia“ von C.S. Lewis scheinen zunächst
dem Wunsch nach Fantasy zu entsprechen, dennoch verbirgt
sich in ihnen eine ernste, wichtige und auch christliche
Botschaft.
Ein Leckerbissen nicht nur für unsere jüngeren Leser. Diese
werden sich auch freuen über acht neue “ Was ist Was“Bände (Brücken, Schiffe, Germanen, Ernährung, Fotografie,
Katzen, Vögel, Bauernhof). Die Eltern greifen dann eher nach
„Die Kunst, kein Egoist zu sein“ von Richard David Precht,
einer flott geschriebenen Betrachtung darüber „warum wir
gerne gut sein wollen und was uns davon abhält“.
Unterhaltsam formulierte Ethik für Menschen von heute.
Besonders hinweisen möchten wir noch auf das neue Buch
von Papst Benedikt XVI., das wir in zwei Exemplaren
eingestellt haben. „Licht der Welt“ enthält ein ausführliches
Interview, in dem der Papst sehr persönlich über seinen
Glauben, sein Leben und sein Verständnis von Kirche spricht.
Es entsteht beim Leser der Eindruck eines bescheidenen,
klugen und fürsorglichen Hirten, der Fehler zugibt und von
eigenen Unsicherheiten wie auch von seinen festen
Überzeugungen erzählt. Ein wichtiges Buch.
Dezember 2010 - Januar 2011
Seit vielen Jahren wartete man darauf, dass Mario Vargas
Llosa mit dem Nobelpreis geehrt wird. Jetzt war es endlich
soweit, zur großen Freude seiner Lesergemeinde. Denn wer
17
einmal ein Buch dieses peruanischen Autors gelesen hat, wird
es nicht vergessen. So unerwartet schön ist seine Sprache, so
unglaublich fesselnd und entlarvend sein Blick in die
beglückenden und oft grausamen Bedingungen menschlicher
Existenz. Sie finden bei uns vier große Romane des
Nobelpreisträgers. „Tod in den Anden“ erzählt von einem
aufrechten Korporal. Ständig bedroht von
brutalen
Terrorkommandos wie auch durch raue Naturgewalten
versucht er, das mysteriöse Verschwinden von Menschen
aufzuklären. Bewegend vor allem die Schilderung der
schwierigen Lebensumstände von Bergleuten in den Minen
(vgl. Chile 2010), unvergesslich der Kontrast zwischen der
mühseligen Arbeit im Gebirge und dem kurzen Glück in der
Ebene. „Der Krieg am Ende der Welt“ führt uns in den Sertao,
in das dürre, wüstenartige Herz Brasiliens. Die Handlung
dieses Buches basiert auf realen Geschehnissen rund um die
Stadt Canudos, die von einem franziskanisch gesinnten
Wanderprediger und seinen Anhängern Ende des 19. Jhdts.
gegründet wurde. Bald geriet dieser fromme Mann in Konflikt
mit Kirche und Militärregierung. Aus seinem Plan, eine
klassenlose Gesellschaft ohne Steuerlasten zu gründen und
Entrechteten eine neue Heimat zu geben, entstand ein Kampf
um Freiheit und Selbstbestimmung, grausam und zunächst mit
viel Erfolg geführt, am Ende aber doch verloren. Llosa zeigt in
mitreißenden Bildern, welche Kraft in religiösen Utopien
steckt und die Tragik, dass aus der Suche nach Gerechtigkeit
Ungerechtigkeit, Tod und Verderben entstehen kann. Ein sehr
engagiertes, ein prophetisches Buch. Dass Llosa nicht nur
politische Themen gestaltet, zeigt „Das böse Mädchen“.
Begegnungen, Faszination, ein sich finden und sich verlieren
zweier Menschen über Jahrzehnte hin, obwohl sie doch
füreinander bestimmt zu sein scheinen. Die Suche nach einem
sinnvollen persönlichen Lebensentwurf schildert Llosa in „Das
Paradies ist anderswo“. Es ist ein Roman über den Maler Paul
18
Gauguin und seine Großmutter Flora Tristan. Versucht der
Künstler, fern von Zuhause in der Natur sein Paradies zu
finden, in einer Welt wilder, freier Schönheit, so kämpft die
Sozialistin bis zur Erschöpfung um die Rechte der Frauen.
Beide Gestalten brennen darauf, ein erfülltes Leben zu führen.
Beide Leben sind wie „ein kunstvoll gespiegeltes
Doppelportrait“, das uns davon erzählt, wie wichtig Utopien
sind, wie sie scheitern und wie sie doch immer wieder neu
beginnen lassen.
November 2010
Ein großes Paket kam kürzlich an, darin ein roter Koffer voll
mit Kinderbüchern zum Vorlesen und Selberlesen. Die
bundesweite „Stiftung Lesen“ und die DB haben unserer
Bücherei dieses Geschenk gemacht als Anerkennung für die in
den vergangenen sieben Jahren geleistete Vorlesearbeit und
als
Ermunterung,
mit dieser
wichtigen
Aufgabe
weiterzumachen. Wir freuen uns sehr über diese Bereicherung
unseres Bestandes, zumal spannende Titel dabei sind wie
„Sophia packt die Koffer“, „Wie kommt der Fisch in die
Stäbchen“?, „Nick Nase und das Rätsel am Strand , „Alles über
die Eisenbahn“, „Krimigeschichten zum Mitraten“, „Von Tuppi,
Krawitter und Schweinchen Jo“ usw.. Für Schülerinnen und
Schüler der ersten Lesestufen haben wir überdies weitere
Bücher besorgt, die sich inhaltlich und gestalterisch von der
Masse der Erstleseangebote abheben. Dazu gehören „Hugo
zieht um“ von Anne Maar, „Paul und der fabelhafte Herr
Plümo“ von Brigitte Endres, „Am liebsten eine Katze“ von
Karin Koch, „Rocco Randale“ von Alan Mac Donald sowie
“Cowboy Klaus und der fiese Fränk“ von Eva Muszynski. Die
Verlage Tulipan und Klett z.B. bemühen sich, mit diesen
Schriften wegzukommen vom süßlichen Pathos mancher
19
Kinderbücher
und
Phantasie wie auch ästhetisches
Empfinden der Erstleser durch frischen Text und künstlerisch
sorgfältig ausgearbeitete Illustrationen anzusprechen. Die
Sprachförderung der ganz Kleinen ist dagegen Ziel der Reihe
„Duden Zwerge“, in denen Kinder ab 18 Monaten angeregt
werden, Szenen aus dem Alltag in bunten Bildern
wiederzuerkennen und spielerisch den Wortschatz zu
erweitern.
Wir suchen immer nach ansprechenden, hilfreichen Schriften
zu Fragen des Glaubens. Auf der Frankfurter Buchmesse
haben wir einiges entdeckt. Der Spiegel-Autor Mathias
Schreiber beschreibt in „Die Zehn Gebote. Eine Ethik für
heute“ den kulturellen Hintergrund der Entstehung des
Dekalogs und seine Abhebung von den normativen Regeln
seiner
Umwelt.
Der
Autor
versucht
dann
in
Auseinandersetzung mit den geistigen Strömungen der
Gegenwart zu zeigen, dass der Dekalog heute noch nichts von
seiner Bedeutung verloren hat.
Die 32 Aufsätze und
Ansprachen unseres Bischofs Gebhard Fürst sind ein Plädoyer
„Für eine bewohnbare Kirche. Perspektiven einer
menschennahen Pastoral“. In der augenblicklichen
Kirchenkrise ein wichtiges Buch. In ihm ist auch der Vortrag
des Bischofs zur Bedeutung einer kirchlichen Bücherei für die
Gemeinde aufgenommen worden, den er im Oktober 2009
beim Diözesantreffen gehalten hat. Eine gute Hilfe zum
persönlichen Gebet findet sich in „Höre die Stimme meines
Herzens“, in dem Gebete aus Taizé gesammelt sind. Und „Ein
Gebet für jeden Tag“ von Georg Schwikart ordnet mit Datum
jedem einzelnen Jahrestag einen Gedanken zu, eine Art
„Laienbrevier“ für den, der sich diesem Gebetsweg öffnet.
Oktober 2010
20
Irrungen und Wirrungen des Zusammenlebens in Liebe und
Streit, in Hinwendung und Unverständnis, in Bindung und
Lösung sind unsterbliche Themen der Literatur. Zugleich
spiegeln sie jedoch auch Befindlichkeit und Selbstverständnis
einer Gesellschaft, die in stetem Wandel begriffen ist. Das
zeigen einige Romane deutlich, die wir in den vergangenen
Wochen neu in der Bücherei eingestellt haben. So liest sich
„Freiheit“ von Jonathan Franzen einerseits als bewegender
Familienroman, andererseits auch als ein Portrait des
gegenwärtigen Amerika auf dem Hintergrund vielfältigen
Missbrauchs des Freiheitsbegriffes durch Interessenkartelle.
Ein umfangreiches, viel gelobtes Buch von hohem
Sprachniveau. Martin Mosebach erzählt in „Was davor
geschah“ vom glanzvollen und auch schwierigen Leben in der
jungen und wohlhabenden Frankfurter Banker-Szene, von
Liebe und deren Scheitern, und davon, dass nichts im Leben
ohne Spuren bleibt. Das Buch „gehört zum Besten der
deutschen Gegenwartsliteratur überhaupt“, so das hymnische
Lob der FAZ. „Die Liebe der Väter“ von Thomas Hettche
beschreibt die schwierige Annäherung eines „verlassenen
Vaters“ an seine Tochter, zu der er nach der Trennung von
seiner Partnerin eine neue Einstellung und Beziehung finden
will und aufbauen muss. Eine Variante kindlicher Verlassenheit
beschreibt Peter Wawerzinek in „Rabenliebe“. Ausgehend
von seiner eigenen Lebensgeschichte schildert er die Suche
nach der Mutter, die ihn als Kleinkind verlassen hatte. Eigene
bittere Erfahrungen liegen auch dem Buch „Eine Frau flieht vor
einer Nachricht“ zugrunde, in dem der 2010 mit dem
Friedenspreis des Buchhandels ausgezeichnete israelische
Autor David Grossmann ein erschütterndes Bild des
Nahostkonfliktes zeichnet. Als Folie dient ihm dabei der
Libanonkrieg, zu dessen Ende sein Sohn bei der Rettung von
Kameraden gefallen ist.
21
Eine Leserin empfahl uns zwei Bücher des jungen Autors FinnOle Heinrich. „Räuberhände“ erzählt von der Freundschaft
zwischen dem Sohn einer Alkoholikerin und einem Lehrerkind
aus liberalem, bemühten und behütenden Elternhaus.
Zusammen
versuchen
die
beiden
Jungen,
ein
selbstbestimmtes Leben zu finden. „Gestern war auch ein Tag“
enthält acht Erzählungen über junge Menschen, die den
Boden unter den Füßen verloren haben und wieder festen Fuß
fassen müssen, und auch davon, wie alles, das Gelungene und
das Schiefgelaufene, im Leben weiterwirkt und mitgetragen
werden muss. Beide Bücher können wir für junge Leute wie
auch für passionierte Leserinnen und Leser sehr empfehlen.
„Unsichtbar“ ist der Titel des neuesten Buches von Paul
Auster, einem uns sehr nachgefragten Schriftsteller. Der
raffiniert gestaltete Roman um die Rivalität zweier Männer
und um Liebe und Tod erfährt wegen seiner fesselnden
Handlung und seines literarischen Niveaus höchste
Anerkennung.
Ebenfalls höchstes Lob erntet in der Fachkritik Jonathan Safran
Foer für seine Schrift „Tiere essen“, ein flammendes Plädoyer
gegen den Verzehr von Fleisch aus der Massentierhaltung. An
diesem Buch darf man nicht vorbeigehen, auch wenn es
schmerzt. Foer hatte in den USA lange recherchiert und
fasziniert nicht nur durch die exakten Fakten, sondern vor
allem auch durch die persönliche Nähe, die der Autor durch
seine eigene Betroffenheit und seine wunderbare Sprache
dem Leser ermöglicht. Die Zeitschrift GEO hatte im September
übrigens mit dem Titel „Hungrig? Was das Essen von uns
Menschen erzählt“ in ähnlicher Weise eine Überprüfung der
Essgewohnheiten angeregt bzw. eingefordert.
Juli - September 2010
22
Kann man die Bedeutung von Licht und Sonne überschätzen?
Was auch nur ein einziger Lichtstrahl bewirken kann, zeigen
deutlich die Bilder des Malers Caravaggio, der in
außergewöhnlicher Weise Helligkeit und Dunkel einsetzte und
damit seinen Bildern eine suggestive Kraft gab, die viele
Betrachter auch heute noch fasziniert. Andrea Camilleri
beschäftigt sich in seinem spannenden kleinen Roman „Die
Farbe der Sonne“ mit den letzten Lebensjahren dieses großen
Künstlers der ausgehenden Renaissance und bietet auch
Farbabbildungen der beschriebenen Gemälde. Ein kleiner
Trost für alle Kunstfreunde, die die Ausstellungen in Rom und
Neapel nicht sehen konnten, und ein reizvoller Einstieg für
alle, die seine Bilder noch nicht kennen.
In seinem Roman „Mohammad, der Prophet“ läßt Kader
Abdolah den Adoptivsohn Mohammeds dessen Leben
erzählen. Ein meisterhaft komponiertes Buch, das einen
Zugang zum Islam und seinem Propheten anbieten will,
hilfreich für alle, die sich mit dem Islam beschäftigen wollen
und den Koran nicht zur Hand haben.
Ein sensibles und humorvolles Buch für Väter und Söhne wie
auch für Frauen, die Männer immer noch für unbekannte
Wesen halten, ist der Roman „Sag bloß Mama nichts davon“
von Charles Carillo. „Die Einsamkeit der Primzahlen“ von Paolo
Giordano
schildert
dagegen
das
schmerzliche
Erwachsenwerden zweier Außenseiter aus behüteten Familien
und zeigt, wie Verwundungen der Kinderzeit weiterwirken.
Der Roman ist “ein unglaublich eindrucksvolles Debut“
(borromedien) des jungen Schriftstellers, in Italien
preisgekrönt
und bei uns für den Deutschen
Jugendliteraturpreis nominiert. Ein Buch für Erwachsene und
junge Leute.
Von zwei starken Frauen, ihrer Freundschaft und den
Wechselfällen des Lebens erzählt Judith Lennox in „Das Herz
der Nacht“. Wer gerne historische Romane liest, wird Freude
23
haben an „Schatten der Zeit: das geheime Leben der Miss
Esperanza Gorst…“ von Michael Cox, das im Stil eines
Detektivromans
von
dunklen
Geheimnissen
der
viktorianischen Zeit erzählt.
Das sind einige der neuen Bücher, zu denen auch der neue
Krimi von Donna Leon gehört, sie hat ja viele treue Leserinnen
und Leser bei uns. Daneben arbeiten wir ständig an der
Aktualisierung des Sachbuchbestandes für Kinder und an der
Auffrischung der Bilderbuchabteilung. Auch die Reiseliteratur
hat Neuzugänge erhalten, so z.B. einen Stadtführer von
Budapest, Barcelona und Madrid wie auch einen neuen Führer
von Andalusien . Unsere bereits vorhandenen KunstReiseführer sind teilweise älteren Datums, kunsthistorische
Fakten ändern sich jedoch nicht so schnell und so bieten wir
Ihnen diese hilfreichen Bücher zur Vor- oder Nachbereitung
einer Reise weiterhin an.
Mai 2010
„Laduuuuuma!“ so wird es bald nach jedem Tor der FußballWM überall in Südafrika zu hören sein. Das ist auch der Titel
eines neuen Buches des ZEIT-Korrespondenten und AfrikaExperten Bartholomäus Grill. Er schildert darin seine Arbeit
mit einer Jugend-Elf in Kapstadt, für die dieses Sportprojekt
einen Weg aus dem Elend ihrer Umgebung und zugleich auch
Hoffnung auf ein Leben jenseits von Kriminalität und Gewalt
bedeutet. Schon in der Streitschrift „Gott, AIDS, Afrika“ hatte
der Journalist zusammen mit dem Priester Stefan Hippler die
gesundheitliche Gefährdung der Menschen in der Kapregion
deutlich geschildert, sie haben Hilfsprojekte vorgestellt und in
einem eindringlichen Appell verantwortliches Handeln der
Kirchenleitung eingefordert. Dass dieser Einsatz für die
Menschen in Afrika nicht nur gut gemeint ist sondern auch
24
dank vieler gründlicher Studien und Ortsterminen ein solides
Fundament hat, zeigte Grill bereits in seinem Buch „Ach,
Afrika! Berichte aus dem Inneren eines Kontinents“, in dem er
die einzelnen Regionen dieses riesigen Kontinentes in der
augenblicklichen Situation und in deren historischen
Bedingtheiten darstellt. In „Worüber keiner spricht“ schildert
Allan Stratton für junge Leserinnen und Leser, wie Scham,
Angst und Aberglaube die AIDS-Kranken stigmatisieren und
gesellschaftlich isolieren. Das Leben mit dieser Krankheit
beschreiben auch Zanele/ Bruni Prasske in „Sie nennen mich
Smiley“. Wer sich speziell für die Phase der Apartheid in der
Region der Fußball-WM interessiert, wird „Mandelas Weg.
Liebe, Mut, Verantwortung“ des amerikanischen Journalisten
Richard Stengel („Time Magazine“, New York Times“) mit
Gewinn lesen. In dem Roman „Schande“ des
Nobelpreisträgers J.M. Coetzee wird dann die Situation des
Landes und der Gesellschaft nach dem Ende der Apartheid in
exemplarischen
Handlungssträngen
und
Schicksalen
dargestellt.
Weitere Bücher über Afrika aus unserem Bestand sind z.B.
„Ein so langer Brief“ von Mariama Ba, in dem ein
Frauenschicksal aus dem Senegal mit allen Schwierigkeiten
eines Lebens zwischen Traditionen und den Einflüssen des
westlichen Lebensstils dargestellt wird, sowie die Schilderung
einer Kindheit in Westafrika in „Jäger des Wortes“ von
Amadou H.Ba. Auch Henning Mankell hat in seine Romanen
„Die flüsternden Seelen“, „Der Chronist der Winde“ und „Das
Auge des Leoparden“ fesselnde Schicksale erzählt. Wir werden
Ihnen alle diese Bücher als Begleitliteratur für die
Fußballwochen zusammenstellen und auslegen.
Daneben haben wir auch noch einige neue Romane in unseren
Verleih aufgenommen, deren Titel doch wenigstens kurz
genannt sein sollen: von Yasmina Khadra „Die Schuld des
25
Tages an die Nacht“, von Andrea Vitali „Die fabelhaften Hüte
der Signora Montani“, von Arno Geiger „Alles über Sally“, von
Siri Hustved „Die zitternde Frau“, von Anna Gavalda „Ein
geschenkter Tag“, von Jeanette Walls „Ein ungezähmtes
Leben“. Und für die Leser/innen ab ca.13 Jahren „Supergirls“
von Sabine Both. Lauter Titel, die neugierig machen und zum
Lesen reizen könnten...
April 2010
„Wenn das Wörtlein wenn nicht wär‘, kämen Schlange, Spatz
und Bär, Krokodil und Katz und Maus, bestens miteinander
aus.“ So beginnt die Erzählung vom Sündenfall in einem Buch
unseres designierten neuen Pfarrers Michael Graff. Mit schön
gereimten Zeilen und ansprechenden Bildern werden Kinder
(und Erwachsene) in „Was das Kamel des Pharao träumte“
aus tierischer Perspektive an wichtige Erzählungen des Alten
Testamentes herangeführt. Erfrischend und zum Nachdenken
anregend - so manche Strophe mag auch zum
Auswendiglernen reizen. In „Glauben für Einsteiger“ geht
Graff den Schritten des Glaubensbekenntnisses nach und
entfaltet so eine Art „Theologie für jedermann“, die zum
Nach- und Weiterdenken anregt.
Für unsere Kinderbuchabteilung haben wir schöne neue
Bücher angeschafft. In „Pieps“ von TINO löst der Wunsch nach
einem Haustier und die Weigerung der Eltern eine tierische
Kettenreaktion aus. „Der wunderbare Baum“ von John Kilaka
ist ein Bilderbuch aus Tansania, das in einer Tierfabel und mit
authentisch-afrikanischen Bildern von Tieren der afrikanischen
Steppe erzählt, die versuchen an Futter zu kommen. Eine
wunderbare Fabel von Überheblichkeit und kluger
Bescheidenheit. Dass Neid selbst die innigste Freundschaft
zerstören kann, zeigt Binette Schroeder in „Ritter Rüstig &
26
Ritter Rostig“. Ein fantasievolles Bilderbuch über schöne
Träume ist „Schlawatz, der Traumwunscherfüller“ von Isabel
Abedi, während die Erlebnisse des kleinen Igels in „Theodor
trödelt“ von Rian Visser manchen Eltern bekannt vorkommen
werden. „Es fährt ein Bus durchs ABC“ bietet mit wunderbarer
Wort- und Bildakrobatik immer neue Details zum
Buchstabenlernen. Es liegen auch drei Märchen neu in
Bilderbüchern vor. „Die Rose von Jericho“ von Linard Badill
erzählt in poetischen und farbkräftigen Bildern von Empathie
und der Kraft starker Gefühle. „Schneewittchen“ hat in einer
behutsam bearbeiteten Fassung und in ausdrucksstarken
Aquarellen von Quentin Gréban eine neue Ausgabe gefunden.
Der Originaltext von „Hänsel und Gretel“ mit der Illustration
von Kveta Pacovska ist dagegen eher eine Herausforderung
und verlangt geduldiges, aufmerksames Betrachten. Eine
Sammlung von kürzeren Geschichten verschiedener Autoren
von den Brüdern Grimm bis zu Luigi Malerba bietet das
Vorlesebuch „Von Drachen und Mäusen“, das Axel Scheffler
liebevoll illustriert hat.
März 2010
„Hätte Jesus nicht auch ein Mädchen sein können?“ So
manche Eltern hören diese Frage, wenn die Tochter sich auf
die Erstkommunion vorbereitet. In seinem Buch „Wer ist
Jesus?“ beantwortet der französische Jesuit Charles Delhez
diese und 62 weitere Fragen in einer frischen, ansprechenden
und verständigen Sprache. Ein schönes Buch für Kinder, die
weiterdenken. Brigitte Endres erzählt in „Justus und die 10
Gebote“ von ausgiebigen Gesprächen zwischen Opa und
Enkel, die sich fragen, was die Gebote mit dem Alltag eines
zehnjährigen Jungen zu tun haben und wie sie helfen können,
dass Leben gelingt. Ulrich Hub dagegen läßt in „An der Arche
27
um Acht“ zwei Pinguine ein Dilemma zwischen Gehorsam und
Solidarität lösen – auch das ein Buch über Handeln aus dem
Geist der Zehn Gebote, amüsant, turbulent und doch auch
ernst. Sie finden diese und andere schöne Bücher zur
Erstkommunion bei uns auf dem Auslagentisch.
An Erwachsene, die noch Staunen können oder die
gemeinsam mit ihrem Kind sich um Fragen des Glaubens
bemühen, wendet sich „Das Buch der Symbole“ von Rainer
Oberthür. Es fordert auf zu einer „Entdeckungsreise durch die
Welt der Religion“, so der Untertitel. In zehn
Symbollandschaften wird anhand alltäglicher Gegebenheiten
und menschlicher Grunderfahrungen eine „Schule des
Staunens“ entfaltet und das Bewußtsein für zentrale
Phänomene und Rituale des Lebens geweckt. Wer sich – nicht
nur - in der Fastenzeit verstärkt um Glaubensfragen kümmern
will, findet Anregung und Hilfestellung in „Was ich glaube“ von
Hans Küng. In diesem Buch gibt der Theologe Rechenschaft
über das, was ihm Glaube und Kirche bedeuten und was
Grund seiner unerschütterlichen Hoffnung ist. Eine kleine,
sehr persönlich gehaltene „Summa theologica“ für Christen
von heute.
Für Leserinnen und Leser ab 10 Jahre haben wir zwei neue
Bände aus der Serie über die sieben Weltwunder der Antike.
Katherine Roberts läßt in „Der große Pyramidenraub“ und in
„Die Drachen von Babylon“ atemlose Spannung entstehen.
Gruselig geht es zu in „Die Geisterschrift“ von Catherine Jinks.
Diese Autorin bietet auch Bekenntnisse eines Vampirs in
„Blutsbande“, einem Thriller für junge Leute. Neu
herausgegeben ist „Ein Stück Himmel. Ein Stück Erde. Ein
Stück Fremde“. In dieser Trilogie schildert Janina David die
Erinnerungen eines jüdischen Kindes während der Nazizeit
und im Exil. Ein wichtiges, bewegendes Buch, dem wir viele
Leserinnen und Leser wünschen. Und wir bedanken uns bei
28
der Übersetzerin für die Schenkung dieser fünf schönen
Jugendbücher.
Auch neue Romane stehen bei uns im Regal. Von Martin Suter
„Der Koch“, ein spannender Mix aus Finanzkrise, Bürgerkrieg
in Sri Lanka, Liebe und Exotik. Richard Powers beschreibt in
„Das größere Glück“ eine junge Frau, die – aus Algerien
geflohen – in Chicago in Turbulenzen von Laboratorien und
Fernsehshows gerät, weil man in ihr ein „Glücks-Gen“
vermutet. Alissa Walser erzählt in ihrem Romandebut „Am
Anfang war die Nacht Musik“ die Geschichte des berühmten
Arztes Franz Anton Mesmer und seiner blinden Patientin, der
Sängerin Maria Theresia Paradis, „eine Geschichte von
verweigerter und erkämpfter Autonomie, von Anpassung,
Aufbegehren, Widerstand und Ergebung“ (StZ). Spannende
Stunden verspricht die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson,
„Verblendung“„Verdammnis“- „Vergebung“, drei
gegenwartsnahe Thriller der Extraklasse.
Februar 2010
Der erste Satz eines Buches kann sofort fesseln, langweilen
oder neugierig machen. Gerade für Kinder ist der Buchanfang
ein Köder zum Weiterlesen oder zum Weglegen eines Buches.
Hier sind zwei anregende Beipiele aus neuen Büchern für
Kinder: „Ein Schwein kann doch nicht einfach veschwinden,
dachte George, als er vor dem gähnend leeren Schweinestall
stand und bis in den hintersten Winkel spähte“. Hätten Sie
gedacht, dass es sich dabei nicht um ein Buch über Ferien auf
dem Bauernhof handelt, sondern um „Der geheime Schlüssel
zum Universum“ von Lucy und Stephen Hawking? Astrophysik
im Kleid eines fulminanten Abenteuers, flott und spannend
geschrieben für Kinder ab 10 Jahren. Einfacher zuzuordnen ist
folgender Buchanfang von Brigitte Werner:„Der Zauberer
29
Kotzmotz stand in seiner Zauberküche und stampfte mit dem
Fuß auf. Er war wütend, er war zornig, er war sozusagen essiggurkensauer. Genau genommen hatte er eine riesige,
kellerschwarze, stachelige Stinkwut.“ Kinder von 4-5 Jahren
werden jauchzen, wenn ihnen diese Empfehlung einer Kundin
vorgelesen wird, die Schulkinder der ersten Klassen werden es
mit viel Vergnügen und roten Ohren verschlingen. Dies sind
nur zwei Beispiele unserer neuen Bücher. Der schöne Erlös der
Bücherbörse im November bot uns die Gelegenheit, einen
ganzen Schwung von Sachbüchern und Erzählungen für Kinder
anzuschaffen. Darunter sind endlich auch wieder alle „Samsbände“ von Paul Maar. Weiterhin sind 10 „Was ist Was“Bände neu bzw. aktualisiert (Klima; Luft und Wasser; Vulkane;
Naturkatastrophen; Natur erforschen; Hamster, Biber u.a.;
Burgen; Europa; Sieben Weltwunder). „Das große Buch vom
Körper“ von David Macaulay bietet in sehr kindgerechter
Weise und mit informativen, klaren Zeichnungen eine perfekte
Einführung in die Geheimnisse des menschlichen Körpers.
„Mein erstes Buch der Tiere“ von Meyers kleiner
Kinderbibliothek bietet Kindern von drei Jahren an eine
anschauliche Hinführung zum Leben der bekanntesten Tiere
vom Huhn bis zum Tiger. Daneben gibt es neue Bilderbücher
und vor allem Bücher für Leseratten ab 8 Jahren und ab 14
Jahren.
Statistische Erhebungen unserer Bücherei vom Jahr 2009
bestätigen die Erfahrung der vergangenen Jahre, dass junge
Familien mit Kindern unsere treuesten Kunden sind. Es waren
bei einem Bestand von 3.652 Medien insgesamt 4.306
Ausleihen, darunter 2.879 Bücher an Kinder und Jugendliche.
48 Kinder haben den „Bibliotheksführerschein“ erworben, an
den Vorleseprogrammen haben 560 Kinder teilgenommen,
das Lesecafé hatte 290 Besucher. An den 88 Öffnungstagen
hatten wir 2.642 Besucher, 32 Damen und Herren haben sich
in den verschiedenen Bereichen der Bücherei ehrenamtlich
30
engagiert und sind hoch motiviert, auch in diesem Jahr in
vielfältiger Weise Freude am Lesen zu e
Oktober 2009
Eine Gemeinde im Umbruch denkt nach über Erwartungen,
Hoffnungen, Entbehrungen und das, was die Veränderungen
mit sich bringen werden. Besonders wichtig wird die Frage,
welche Bedeutung der Gottesdienst als Mitte des
Gemeindelebens für den Einzelnen hat und wie er in Zukunft
erhalten wird. Sarah Kubin aus unserer Gemeinde beschreibt
in ihrem Buch „Ritual der Individualisten. Eine
ethnographische Studie zum Wandel des katholischen
Gottesdienstes“ Situation und Erleben des Gottesdienstes in
drei Stuttgarter Kirchengemeinden, darunter auch St. Michael.
Die junge Wissenschaftlerin zeigt, wie individuelle
Vorstellungen und Einstellungen zur Gestaltung der Messfeier
sich sowohl beim Priester als auch beim Gottesdienstbesucher
auswirken. Ein schmales, aber aufschlussreiches und wichtiges
Buch, das Denkanstöße gibt und zur Überprüfung der eigenen
Situation anregt.
Es sei auch wieder einmal auf unsere beiden
Zeitschriftenabonnements hingewiesen:
Aktuell zur Wirtschaftskrise bringt „ZEIT-Geschichte“ ein Heft
zu „Karl Marx. Der Prophet der Krisen“, in dem sich sehr
interessante Artikel dem Phänomen Marx, wie auch der Frage
nach der Bewertung des Kapitalismus überhaupt widmen. Das
Heft kann beitragen zu einer „Entdämonisierung“ von Karl
Marx, zur Versachlichung der Diskussion um seine Ideen und
zu ihrer Einordnung. Das Augustheft von GEO greift mit dem
Titel „Wie werden wir morgen lesen?“ die Diskussion um die
Digitalisierung der Bücher durch Google auf. Das
Septemberheft „Wenn Frauen herrschen. Selten, stark und
31
unterschätzt“ geht aus bundespolitischem Anlass tief in die
Geschichte weiblicher Regentinnen zurück, fragt sich jedoch
nur kurz, ob Frauen anders mit der Macht umgehen als
Männer.
In den Irak und auf die Seite der leidenden irakischen
Bevölkerung führt Jürgen Todenhöfer in „Warum tötest Du,
Zaid?“. Er schildert in dem bewegenden und emotional
geschriebenen Buch, wie ein junger Iraker durch den Verlust
seiner Brüder zum Terroristen wird, ein exemplarisches
Schicksal. Barack Obama beschreibt in „Ein amerikanischer
Traum“ die Geschichte seiner Familie. Neben den politischen
Büchern empfehlen wir Ihnen den Roman „Kürzere Tage“ von
Anna Katharina Hahn. Sie erzählt mit genauem Hinschauen
vom
angestrengten Leben zweier junger Familien der
Stuttgarter Halbhöhenlage und dem ihrer Nachbarn. Judith
Herrmann läßt uns in der wunderbar geschrieben „Alice“ eine
Frau begleiten, die mit dem Tod geliebter Menschen
konfrontiert wird. Beide Bücher geben einen Einblick in
Denken und Fühlen der Generation zwischen 30 und 40.
Martin Suter dagegen hat mit „Small World“ ein heiteres und
spannendes Buch über einen Alzheimerkranken
und menschliche Verwicklungen um ihn herum vorgelegt.
Für die sachinteressierte Kinder haben wir 5 neue „Was ist
Was?“ Bände da (Unser Kosmos; Klima; Akustik; Feuerwehr;
Die Wikinger), 5 alte wurden durch Neubearbeitungen ersetzt
(Fliegerei und Luftfahrt; Elektrizität; Planeten und Raumfahrt;
Die Eisenbahn; der Wilde Westen). Weitere werden folgen.
„365 Pinguine“ heißt ein schönes Bilderbuch von Jean-Luc
Fromental. Dazu kam „Schnecke wünscht sich was“ von Fiona
Rempt und für die 2-Jährigen „Halbmond und Vollmond“ von
Andreas Német.
Als Vorankündigung geben wir schon heute für Sonntag, den
15. November, unser „Book-Crossing“ bekannt, einen
32
Büchertausch, zu dem Sie Bücher spenden und für einen
geringen Obolus auch mitnehmen können.
Juli - September 2009
Kennen Sie das „Erbsenbrünnele“, die Geschichte des
Gasthauses „Waldhorn“ in der Rohrackerstraße 283, das
Geheimnis vom „Tazzelwurm“ in Stuttgart? Wir möchten Sie
anregen zu sommerlichen Spaziergängen durch unsere
Heimatstadt bzw.– für Zugezogene – in dem neuen Zuhause.
Der „Stadtwanderführer Stuttgart“ von A. Spieth bietet in 18
abwechslungsreichen Touren die Gelegenheit, verborgene
Schönheiten der Stadt zu erwandern, mit genauen Angaben
über Länge, körperliche Belastung, Dauer und Anfahrt. In
ähnlicher Weise führen die literarischen Spaziergänge „Zu Fuß
zu Stuttgarts Dichtern“ von B. Möbs quer durch die Stadt,
auch Sillenbuch hat da einiges zu bieten. Ähnlich führt der
„VVS-Wanderführer Stuttgart“ über Höhen und Tiefen unserer
Stadt, während man mit dem kleinen Buch von B. Mayer „Mit
Kindern rund um Stuttgart“ viel Anregung erhält zum Radeln,
Wandern und Forschen. Traumtouren zwischen Schwarzwald
und Ries zeigt H. Mayr in „70 km rund um Stuttgart“ und lädt
ein zu kurzen Ausflügen in die nähere Umgebung. Aber auch
Sagen und Geschichten aus dem alten Stuttgart finden sich bei
uns, z.B. in „Herzöge, Bürger, Könige – Stuttgarts Geschichte,
wie sie nicht in den Schulbüchern steht“. Auch das vertraut
Werden mit dem eigenen Lebensraum gehört für uns zum
Jahresthema „Über Gott und die Welt reden“...
Daneben bieten wir Ihnen für die Sommermonate eine große
Auswahl an Romanen als Ferienlektüre an. Die Krimifans
werden sich freuen, dass die Reihe von Klüpfl & Kobr mit
„Seegrund“ und „Milchgeld“ jetzt vollständig ist. Das neue
33
Buch „Rauhnacht“ wird Anfang September erscheinen und
dann sofort bei uns liegen. Auch die Fans des Duos Decker &
Lazarus in den Büchern von F. Kellermann werden vier neue
Taschenbücher fürs Reisegepäck bei uns finden, weitere
werden folgen. Große neue Romane sind „Die Villa“ von R.
Neven DuMont, eine spannende Familiengeschichte, sowie
„Die Frau im Turm“ von V. Roggenkamp, die ein modernes
Frauenschicksal mit dem der Gräfin Cosel, Maitresse Augusts
des Starken, verknüpft. H.-J. Ortheil gibt mit „Das Verlangen
nach Liebe“ und F. Zainoglu mit „Liebesbrand“ die Gewähr für
interessante Lesestunden. Zwei biographische, sehr
bewegende Bücher sind „Marthe und Mathilde“ von P.
Hugues, der das Schicksal zweier Frauen im Spannungsfeld
zwischen Deutschland und dem Elsaß schildert, sowie „Brief
an einen Schatten“ von H. Abad, einer ergreifenden VaterSohn Geschichte aus Medellin / Kolumbien. Dem Buch
„Salvatore“ von A. Stadler widmete DIE ZEIT einen
ganzseitigen Artikel unter der Überschrift: “Lieber Gott, lies
das mal“. Es ist ein „riskantes, furioses Buch über Jesus,
Pasolini und das Leben“(ebd) – ein „Ringen um Erlösung im
Horizont der Moderne“ (CiG Nr. 13, S. 139), in bewegender
Sprache geschrieben.
Einige Bilderbücher finden sich neu in unseren Krabbelkisten,
mit so schönen Titeln wie z.B. „Lotte langweilt sich“ von D.
Dörrie, „Charlotte und die Wölfe“ von A. Stohner, „Die
Stadtmaus und die Landmaus“ von K. Schärer. Wer gerade
lesen gelernt hat, wird Freude haben an „Cowboy Klaus und
das pupsende Pony“ von E. Muszynski, an „Keine Kuscheltiere
für Johanna“ von M. Baltscheit oder „Charlie steckt fest“ von
H. McKay. Geübtere Leser warten sicher schon auf „Rico,
Oscar und das Herzgebreche“ von A. Steinhöfel. Im Laufe des
Sommers werden wir dann unsere Sachbücher für Kinder
durchforsten und erneuern. Wir sind dankbar, wenn unsere
34
jungen Kundinnen und Kunden uns dabei mit Wünschen,
Anregungen und Tipps helfen.
Mai - Juni 2009
Fassungslos macht uns immer noch das Geschehen in
Winnenden vor wenigen Wochen. Wie kann man einer
solchen Entwicklung bei einem jungen Menschen wehren oder
ihr begegnen? Für das Team der Bücherei gehört diese Frage
zum Jahresthema „Über Gott und die Welt reden“. Wir wollen
deshalb versuchen, Ihnen zu zwei Schwerpunkten Bücher
anzubieten, zum Problem der Depression, sowie Schriften
über Erziehungsfragen.
Im Vorfeld seelischer Erkrankung gibt das Buch des
Psychotherapeuten R. Heinzel „Die Wiederentdeckung der
Zuversicht: in schwierigen Zeiten Vertrauen finden“ Hinweise,
wie Vertrauen ins eigene Leben wieder wachsen kann. „Mach
den ersten Schritt“ ist der Titel des Buches von S. Atkinson,
das versucht, praktische Hilfen für Wege aus der Depression
zu geben. R. Diekstra zeigt in „Pflaster für die Seele“
Strategien zur Bewältigung alltäglicher Ängste. Einen neuen,
integrativen Ansatz versucht D. Hell in „Welchen Sinn macht
Depression“? In „Depressio. Ursache und Wege der Heilung“
analysiert A. Löwen das Problem und schildert Hilfen speziell
für Menschen, die den Glauben verloren haben. Wer sich vom
Tempo unserer Zeit, den ständig neuen Informationen und
dem rasant wachsenden weltweiten Wissen überfordert oder
bedroht fühlt, findet Rat in „Multitasking: wie man die
Informationsflut bewältigt, ohne den Verstand zu verlieren“
von T. Klingberg.
Neben diesen Ratgebern für Erwachsene stehen
Erziehungshilfen für Eltern. Neu überarbeitet und thematisch
stark erweitert ist „Das Neue Kinder brauchen Grenzen“ von
35
J.-U. Rogge, ein Klassiker unter den Ratgebern. Für eine
liebevolle Erziehung und ein entspanntes Familienleben
plädiert M. Murphy-Witt in „Konsequente Eltern – glückliche
Kinder“, und ebenso „Kess erziehen: Der Elternkurs“ von Chr.
Horst. „Was Kinder glücklich macht: ein Ratgeber für Eltern“
von A. Bucher zeigt Wege zu diesem Ziel. „Wenn Kinder
traurig sind: wie wir helfen können“ von M. Specht-Tomann
verhilft dazu, kindliche Trauerreaktionen heilend begleiten zu
können.
Wie man Kinder und Jugendliche zu aktiven, selbstbewußten,
aber auch mitfühlenden Menschen erziehen kann, schildert
„Das Resilienz-Buch: wie Eltern ihre Kinder fürs Leben
stärken...“ von R. Brooks. Ähnlich „Kinder für die Krise
stärken“ von W. Jaede. Als Wegweiser für eine aufregende
Zeit und eine Erziehung ohne fertige Konzepte versteht sich
„Mit Kindern neue Wege gehen“ von L. Valentin. „Das ganz
normale Schulchaos“ von Ute Ruf ist dagegen ein Ratgeber für
angestrengte Eltern.
„Endlich in der Pubertät! Vom Sinn der wilden Jahre“ von R.
Dawirs schildert in Tagebuchaufzeichnungen die Situation
eines 13-jährigen Jungen. Parallel eingestreut stehen Essays, in
denen der Vater des Jungen sich auf sachliche,
wissenschaftliche Weise mit der Pubertät und der
Veränderung und Leistung des Gehirns auseinandersetzt. Wie
Mädchen in dieser Lebensphase fühlen, zeigt Patricia Mennen
in „Denn ich bin anders“, ein Buch aus dem Jahre 2002, das
aber immer noch zutreffend ist. Ein in der Praxis bewährtes
Gesamtkonzept
zur
Behandlung
von
seelischen
Abhängigkeiten bietet „Suchtprävention – Kinder stärken und
fördern: Neue Wege und Methoden für Eltern und
Pädagogen“, verändert neu aufgelegt von H. Wagner. Hilfreich
vor allem auch bei sich entwickelnder Spielsucht am PC.
Auch aus den Romanen für junge Leute können Eltern
wichtige Hinweise gewinnen für ein besseres Verstehen der
36
Heranwachsenden von heute. Wir erinnern noch einmal an
„Slam“ von N. Hornby, an „Superhero“ von A. McCarten, an
„Das Glück kommt wie ein Donnerschlag“ von G. Knijer, an „35
Kilo Hoffnung“ von A. Gavalda, an „Jack“ von A.M. Homes, an
„Mit offenen Augen“ und „Unter Verdacht“ von J.C. Oates, an
„Running Man“ von M. Bauer und „Off-Road-Kids“ von V.W.
Wesley, um nur einige wenige zu nennen.
April 2009
Mit Beginn der Fastenzeit haben wir unsere Bücher zur
Einstimmung auf die Kartage und zur Vorbereitung auf die
Erstkommunion
wieder
ausgelegt.
Gerade
für
Erstkommunionkinder sind schöne Erzählungen dabei, die in
kindgerechten Schilderungen die helfende Kraft des Glaubens
in alltäglichen Lebenssituationen schildern. Das neu gestaltete
Album „Meine Erstkommunion“ von B. Brielmaier bietet mit
kurzen Texten viel Platz zur individuellen Gestaltung eines
Erinnerungsbuches an diesen großen Tag. Erwachsene können
mit Büchern zum Kreuzweg die Passionstage meditativ
begleiten. Fragen zu Leiden, Tod und Hoffnung auf
Auferstehung reflektiert Anselm Grün in „Was kommt nach
dem Tod?“
Es sind auch Romane bei uns auf dem Tisch gelandet. Daniel
Kehlmanns „Ruhm“, neun sehr heutige und nur locker
verbundene Erzählungen. „Die bezaubernde Florentinerin“
von Salman Rushdie führt uns in Orient und Okzident zur Zeit
der Renaissance. Zwei kleine, schmale Schriften über
bewegende Frauenschicksale sind „Die Flügel meines Vaters“
von Milena Agus, ein modernes Märchen aus Sardinien, und
„Wie ein Stein im Geröll“ von Maria Barbal, einer bewegenden
Schilderung archaischen Lebens in Katalonien. Von Alan
37
Bennett haben wir zwei recht unterschiedliche kleine
Schriften. „Die souveräne Leserin“ lässt Queen Elizabeth die
Erfahrung machen, dass Lektüre den Dingen eine neue
Gewichtung und einer Leserin größere persönliche Freiheit
geben kann. „Vatertage“ schildert in ergreifender Weise Nähe
und Distanz von Vätern und Söhnen, sowie die Schmerzen des
Abschieds. Renate Feyl erzählt in „Aussicht auf bleibende
Helle“ von einer großen Liebe im Geiste zwischen der
schöngeistigen Königin Sophie Charlotte von Preußen und
dem „letzten Universalgelehrten“ Gottfried Wilhelm Leibniz.
Für lesegeübte Kinder haben wir zwei neue, spannende
Abenteuer aus der Reihe zu den sieben Weltwundern von
Katherine Roberts: „Die Prophezeiung von Rhodos“ und
„Kleopatras Fluch“. Jungen Spezialisten bietet „Ägypten. Eine
Reise durch das Pharaonenreich“ von Stephen Biesty eine gute
Ergänzung dazu. Auch Bilderbücher sind neu in unserer Kiste.
„Ein Jahr in Wimmelhausen“ von C. Westphal erweitert die
sehr beliebte Buchgattung der Wimmelbücher. Ursel Scheffler
bringt in ihrem Sammelband „Die Geschwister sind los“ gleich
vier spannende Geschichten unter, z.B.: „Ehrlich, ich war´s
nicht!“, sowie „Zum Taufen nimmt man Wasser ohne Seife“. In
„Das Schatzsucherfest“ von Martina Baumbach erlebt Rike,
dass sie geborgen und geliebt ist, obwohl die Eltern ihr so
manchen Wunsch nicht erfüllen können. Dieselbe Autorin
schildert in „Jetzt trau ich mich“, wie ein kleines Mädchen
Selbstvertrauen lernt. Was die Erfahrung von Leid und Tod für
Kinder bedeutet, zeigt Hermien Stellmacher sehr einfühlsam
in „Nie mehr Oma-Lina-Tag?“ Und eine schon fast
philosophische Betrachtung der Lebensvielfalt bietet Jude Daly
in dem preisgekrönten Bilderbuch “Alles hat seine Zeit“.
März 2009
38
„Über Gott und die Welt reden“ – so lautet das Jahresthema
unserer Gemeinde in diesem Jahr. Es gibt wohl kaum eine
brisantere Thematik, wenn man heutzutage in einem vielfältig
sich wandelnden Umfeld seinen christlichen Glauben leben
will. Die Bücherei von St. Michael sieht es deshalb als eine
wichtige Aufgabe an, im Laufe des Jahres immer wieder mal
aus ihrem Bestand Bücher zu ausgewählten Themenkreisen
zusammenzustellen. So präsentieren wir ihnen im März einige
Schriften zu Fragen von Weltentstehung und Evolution,
schließlich lädt das „Darwin-Jahr“ besonders dazu ein.
Brandneu ist das Buch „Der Fall Darwin“ des Biologen und
Theologen Chr. Kummer SJ, der die Wirkungs- und
Konfliktgeschichte der Evolutionstheorie schildert und darlegt,
dass Glaube und Evolutionslehre sich nicht ausschließen
müssen. Wer jedoch erst einmal etwas über die
Evolutionsforschung nachlesen möchte, findet in der
Wissenschaftsreportage „Darwin. Das Abenteuer des Lebens“
von J. Neffe die Möglichkeit, den Forscher auf seinen Reisen
zu begleiten und zugleich etwas über die Vielfalt und die
Gefährdung der Artenvielfalt unserer Erde zu erfahren.
Hervorragend illustriert und gut zu lesen ist „Das große Buch
der Evolution“ von E.P. Fischer, eine attraktive Fundgrube z.B.
auch für Schulreferate. „Urgeschichte“ von J. Bailey schildert
anschaulich die Naturentwicklung von der Entstehung der
Erde bis zu den ersten Menschen. Demselben Themenfeld
widmet sich ,„Der sechste Tag“ von E. Drewermann, dabei
wird das Verhältnis von Naturwissenschaft und Theologie,
Denken und Glauben reflektiert. Einen ähnlichen Akzent setzt
H. Schwarz in seinem Buch „Schöpfungsglaube im Horizont
moderner Naturwissenschaft“. Den Blick auf das Weltall
richtet G. Staguhn in „Die Rätsel des Universum“, einer
anschaulichen Darstellung und Deutung der Erkenntnisse über
die Entstehung des Kosmos, wie auch H. Hornung in „Safari im
39
Reich der Sterne“. Der bekannte Klassiker „Das Universum in
der Nußschale“ von St. Hawking versucht, die Entstehung des
Alls zu erklären. „Der Traum von der Weltformel oder warum
das Universum schweigt“ ist der Titel eines Buches des
Theologen und Physikers D. Hattrup, in dem er nachdenkt
über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit, das Universum
insgesamt zum Gegenstand der Wissenschaft zu machen.
Etwas für ambitionierte Leserinnen und Leser.
Für Kinder empfehlen wir unter anderem „Zoom mit!“ von N.
Harris, der in acht Schritten und schönen Bildern den Aufbau
der Welt von der größten zur kleinsten Einheit darstellt. Einen
amüsanten nächtlichen Ausflug zur Beobachtung des
Universums gibt es in „Als Papa mir das Weltall zeigte“ von
U.E.Stark. Das Bilderbuch „Sophie und der Sternenhimmel“
von M.L.Gay kann auch schon den Kleinsten eine Ahnung von
der Schönheit des Alls vermitteln.
Alle diese Bücher – und noch mehr – bieten wir Ihnen gerne
zur Ausleihe an.
Februar 2009
Welches Buch hat Sie im vergangenen Jahr am stärksten
beeindruckt, hat Sie gefesselt oder ratlos gemacht? Für jeden
einzelnen wird es da eine ganz persönliche Antwort geben.
Wenn wir unser Ausleiharchiv des Jahres 2008 durchsehen, so
wird wieder deutlich, dass bei unseren erwachsenen
Leserinnen und Lesern die Krimis besonders viel Anklang
fanden. An der Spitze liegt dabei „Die Passion des stillen
Rächers“ von Andrea Camilleri. Vielleicht gefällt an diesem
Buch des römischen Literaturprofessors besonders die
Verknüpfung
von
erschreckender
Entführung,
von
Familienfehde und der menschlichen Art des Commissario
Montalbano. Auch die anderen Bücher über diesen
40
kratzbürstig-liebenswerten, selbstkritischen Verfechter der
Gerechtigkeit wurden gerne ausgeliehen. Es zeigte sich
überhaupt, dass unsere Kunden gerne mehrere Krimifolgen
eines Autors lesen, so, als würde man den Protagonisten in
seinem Leben begleiten.
An zweiter Stelle lagen „Drachenläufer“ und „Tausend
strahlende Sonnen“ von Khaled Hosseini. Er schreibt fesselnd
über die politische und gesellschaftliche Situation im armen,
seit Jahrzehnten vom Krieg gequälten Afghanistan und weckt
damit große Anteilnahme. Julia Franck lag mit ihrem Roman
„Mittagsfrau“ gleichauf. Sie erzählt in dem preisgekrönten
Familienroman von der Lebenssituation einer Frau in der
ersten Hälfe des 20. Jhdt., erschreckend und verstörend, in
packender Sprache.
Bei den Sachbüchern war immer noch Hape Kerkelings „Ich
bin dann mal weg“ der Spitzenreiter. Gibt es noch jemanden,
der es nicht gelesen hat? Bei uns sind zwei Exemplare im
Umlauf.
Unsere eifrigsten Kunden sind aber nach wie vor die Kinder.
Bei ihnen lagen die höchsten Sympathiewerte bei „Findus und
Pettersson“ von Sven Nordquist, gefolgt von den
Bilderbüchern über die schlaue, neugierige und reiselustige
„Kleine Hexe“ von Lieven Baete. Als Einzelschrift war „Das
Schaf Charlotte“ von Ann Stohner am meisten gefragt, ein
hinreißend illustriertes Buch über ein keckes kleines Schaf.
Von den religiösen Kinderbilderbüchern fand „Gott rettet
Daniel“ wieder am meisten Leser.
Fast leergefegt war oft das Regalbrett mit den Comics. Am
heftigsten traf es „Asterix bei den Briten“. Von den
Sachbüchern für Kinder wurden besonders gerne die
handlichen kleineren wie auch die größeren, umfangreichen
Tierbücher ausgeliehen. Bei den jungen Leserinnen und Lesern
standen die Bücher von Cornelia Funke ganz vorne im
Interesse, wie auch immer noch die „Harry Potters“. Ganz
41
kleine Büchereigäste mochten die „Wimmelbücher“ von
Rotraut Berner und von Ali Mitgutsch. Als Spiele waren
„Zappelfische“ und „Bauer Klaus und die Maus“ besonders
gefragt.
Insgesamt haben an 91 Öffnungstagen 2.648 Besucher die
Bücherei aufgesucht. Bei einem Bestand von 3.830 Medien
hatten wir 4.101 Ausleihen, davon 3.000 an Kinder. An den
beiden Vorleseprogrammen nahmen (...?...) Kinder teil. 53
Vorschulkinder
haben
den
„Bibliotheksführerschein“
erworben. Beim monatlichen Lesecafé waren es 278 Gäste.
In mehreren Bereichen engagierten sich 34 Damen und Herren
ehrenamtlich für die Büchereiarbeit in St. Michael: 15 bei der
Ausleihe, 16 beim Vorlesen und 7 im Lesecafé , einige also
auch mehrfach. Wir alle freuen uns darüber, dass unsere
Angebote gut angenommen wurden, und wünschen uns nur,
dass auch die jungen Leute und die Männer unsere Oase noch
stärker entdecken. Für beide Zielgruppen haben wir wirklich
gute Bücher da.
Dezember 2008 - Januar 2009
Junge Leute sind in unserer Bücherei eher seltene Gäste. Sie
werden sich aber garantiert wundern, wenn sie das eine oder
andere Buch einmal in die Hand nehmen, z.B.: „Running Man“
von M.G. Bauer, „Superhero“ von A. McCarten, „Eine wie
Alaska“ von
J. Green, das zweisprachige „RunawayAusreisser“ von M. Engler, „Nonstop chatten!“ von D. Fermer,
„Das Projekt“ von A. Gabathuler, „Wie man unsterblich wird“
von S. Nicholls, „Die Weltreise einer Fleece-Weste“ von W.
Korn und – schon einmal genannt - „Slam“ von Nick Hornby.
Da schaut man schon genauer hin, weil es richtig gut ist.
Neue Bilderbücher beschäftigen sich mit alltäglichen
Familiensituationen: „Vom Großwerden und Starksein“ von J.
42
Frey, „Pauline-Mauline“ von I. Sönnichsen, „Kleiner Bruder zu
verkaufen“ von M. De Smet, „Schnell ins Bett“ von M. Olten
und „Der verlorene Wackelzahn“ von C. Funke. Für die Kleinen
kann das „Nacht-Wimmelbuch“ von R.S. Berner zu einer
wahren Fundgrube werden. Leserinnen und Leser ab 10
Jahren werden dagegen gerne zu dem preisgekrönten „Rico,
Oskar und die Tieferschatten“ von A. Steinhöfel greifen.
Aus dem Bereich der Literatur empfehlen wir „Der Turm“ von
U. Tellkamp, Träger des Deutschen Buchpreises 2008, und
„Adam und Evelyn“ von I. Schulze, beides wichtige Bücher
über den Untergang der DDR. „Wie es Gott gefällt“ von N.
Ammaniti spielt in Italien. Eine pommersche Familiensaga
erzählt „Eine nie vergessene Geschichte“ von J. Koneffke.
Schöne historische Schmöker sind „Das Geheimnis des
Kalligraphen“ von R. Schami und „Das Siegel des Templers“
von U. Schweikert. Spannung verspricht „Der Chinese“ von H.
Mankell und „Laienspiel“ von V. Klüpfel und M. Kobr, die aus
dem Allgäu einen Tatort machen.
Für die Adventszeit haben wir wieder eine Reihe von
Weihnachtsbüchern zur Auswahl und Ausleihe bereit gelegt.
Darunter ist neu „Es ist für uns eine Zeit angekommen“, ein
Hausbuch für die ganze Familie. Für Kinder zum Vor- und
Selberlesen sind „Die Weihnachtsgeschichte“ von A.
Archipowo, ein Bilderbuch zum Lied „Ich steh an deiner
Krippen hier“
von P. Gerhardt, „Laura sucht den
Weihnachtsmann“ von K. Baumgart, sowie „Tomte und der
Fuchs“ und „Pippi Langstrumpf feiert Weihnachten“ von A.
Lindgren.
November 2008
43
Für die Mädchen und Jungen, die vor wenigen Wochen in die
Schule gekommen sind oder bereits etwas lesen können,
haben wir jetzt einen weiteren Schwung an Erstlesebüchern
besorgt. Viele von ihnen besitzen ja schon den
„Bibliotheksführerschein“ und können bei uns selbständig
und alleine ausleihen. In kurzen Texten und mit teilweise
großer Schrift führen diese kleinen Bücher zum Lesen und
damit auch zur Rechtschreibung hin. Daneben machen die
Titel auch neugierig. Welche spannenden Dinge passieren z.B.
in Thilos „Zeltgeschichten“? Oder in Kathrin Schockes
„Abenteuer in der Geistervilla“?
Auch „Feuerwehrgeschichten“ und „Hunde-“ sowie „Ponygeschichten“, ganz zu
schweigen von „Cowboy-“ und „Detektivgeschichten“
versprechen Spaß beim Lesen. Wer sich über das Landleben
informieren will, kann zu „Das weiß ich über den Bauernhof“
greifen.
Und wer schon richtig gut lesen kann und sich für Geschichte
interessiert, findet in „Die Geschichte einer Stadt“ und „Die
Geschichte eines Hafens“ von Steve Noon anschaulich
dargestellt, wie sich das Leben an einem konkreten Ort im
Lauf der Zeit veränderte.
Die wirtschaftliche Situation in den USA und die
bevorstehende Präsidentenwahl sind für uns der Anlass, noch
einmal besonders auf die Literatur US-amerikanischer Autoren
hinzuweisen, die in unserer Bücherei seit vielen Jahren
bewusst gepflegt wird. Schonungslos werden von ihnen die
Situation und die Verwerfungen einer Gesellschaft geschildert,
in der das Vertrauen in die integere Kraft des Einzelnen und in
den beständigen Fortschritt der Gemeinschaft in die Krise
geraten sind. Wir empfehlen Ihnen daher zu interessanter
Lektüre die Bücher von z.B. Jonathan Franzen, Philip Roth,
John Updike, Paul Auster, Siri Hustved, Don DeLillo, Richard
Ford, Steven L. Carter, T.C. Boyle, Richard Yates. Sie finden
44
diese Autoren
Erzählungen“.
in
unserer
Abteilung
„Romane
und
Oktober 2008
„Eigentlich lief alles gerade richtig gut. Ich würde sogar sagen,
dass die Entwicklungen der letzten sechs Monate durchgängig
positiv waren. Zum Beispiel hatte Mum sich von Steve
getrennt, ihrem bescheuerten Freund. (...) Zum Beispiel
konnte ich plötzlich zwei neue Skatingtricks, nachdem ich mich
wochenlang öffentlich blamiert hatte.(Ich nehme mal an, nicht
alle von euch sind Skater, also sollte ich lieber eins gleich
sagen, damit es nicht zu schrecklichen Missverständnissen
kommt. Skating = Skateboardfahren. Wir sagen nie
Skateboardfahren, also hab ich das Wort hier in dieser
Geschichte zum letzten Mal verwendet. Und falls ihr so blöd
seid, euch vorzustellen, ich würde Faxen auf dem Eis machen,
selber schuld.) Das alles, und außerdem hatte ich noch Alicia
kennengelernt. ...“
Wie es nach diesem Anfang mit dem 15-jährigen Sam
weitergeht, kann man im Roman „Slam“ des Pop-Literaten
Nick Hornby lesen.
Im Laufe der Sommerwochen haben wir neben diesem Buch
eine ganze Reihe neuer Titel bei uns aufgenommen, von
denen wir nur einige wenige hier aufführen wollen. Die zarte,
meisterhaft erzählte Liebesgeschichte „Schweigeminute“ von
Siegfried Lenz ist dabei, wie auch „Tausend Jahre, die ich hier
bin“, eine farbenprächtige Familiensaga aus dem italienischen
Süden von Venezia Mariolina. „Die falsche Herrin“ von Margrit
Schreiber schildert in amüsanten, gefühlsstarken Bildern das
authentische Schicksal einer Hochstaplerin in der Schweiz des
18. Jhdts. In neuer Übersetzung liegt Romain Garys „Frühes
Versprechen“ vor, eine Hommage an „die verrückteste Mutter
45
der Welt“. Spannung garantieren „Talk Talk“ von T.C.Boyle,
sowie die Krimis „Mariaschwarz“ von Heinrich Steinfest,
„Lasset die Kindlein zu mir kommen“ von Donna Leon und
„Brennende Kälte“ von Wolfgang Schorlau. Erfahrungen und
Reflexionen berühmter Autoren und Autorinnen über das
Altwerden bietet „Die Jahre sind mein Lebensglück“,
herausgegeben von Petra Müller. Hochaktuell ist „Die
Himmelsstürmerin“, eine Autobiographie der bekannten
chinesischen Dissidentin Rebiya Kadeer. Konstanze von
Schulthess zeichnet in ihrem Buch „Nina Schenk Gräfin von
Stauffenberg“ die bewegende Lebensgeschichte ihrer Mutter.
„Der Wagner Clan“ ist eine grandiose Familienbiographie über
die Nachfahren des großen Komponisten, sehr aktuell und
aufschlussreich angesichts der Veränderungen in Bayreuth. Es
lohnt sich also, wie Sie sehen, bei uns einmal hereinzuschauen
und sich aus dem Angebot etwas zum Lesen auszusuchen.
Juli - September 2008
„Gomorrha“ nennt der junge Journalist Roberto Saviano sein
Buch, das in ganz Europa Furore macht. In ihm versucht er mit
der „Waffe der Literatur“ gegen die Camorra, die
neapolitanische Spielart der Mafia, zu kämpfen. Mutig
beschreibt er Hintergründe und Funktionen sowie das illegale
Wirtschaftssystem der Organisation. Er nennt Namen und
Orte. Ein bestürzendes, aber wichtiges Buch über
apokalyptische Zustände mitten in Europa. Den aktuellen
Brennpunkt der Weltpolitik im Irak schildert Yasmina Khadra
in dem Roman „Die Sirenen von Bagdad“. Reportagen aus
Aufenthalten in Afrika, Indien, Indonesien und Europa hat der
Weltenbummler Ilja Trojanow in „Der gefesselte Globus“
zusammengestellt. Im Buch „Gottesdiener“ untersucht Petra
Morsbach mit Distanz und Empathie was es heißt, heutzutage
46
als Priester zu leben. Sylvie van der Stap spricht in „Heute bin
ich blond“, von Krankheit und Genesung. Sie ist im Alter von
21 Jahren an Brustkrebs erkrankt und hat sich in
bewundernswerter Tapferkeit der Situation gestellt. Ein Buch,
das Mut macht.
Neue Romane sind: „Der Geschmack von Apfelkernen“ von
Katharina Hagena, eine spannende und liebenswerte
Familiengechichte. Im Kontrast dazu steht John Updikes
„Gertrude und Claudius“. Es erzählt die Geschichte von
Hamlets Familie aus der Sicht seiner Mutter. Updikes Kunst
und der ungewohnte Perspektivenwechsel machen das Buch
zu einem echten Lesevergnügen. Man erinnert sich ja
vielleicht, wie die Sache ausgeht...
Für die Liebhaberinnen und Liebhaber historischer Romane
empfehlen wir „Johanna“ von Felicitas Hoppe, den brillanten
neuen Roman über Jeanne d´Arc, basierend auf ihren
Prozessakten. Ins England des 16. Jhdts und in die Familie des
Thomas Morus führt uns Vanora Bennett in ihrem Buch
„Bildnis einer jungen Frau“. Dagegen spielt Martin Suters „Der
letzte Weynfeldt“
in der unübersichtlichen Kunstszene
unserer Zeit. Wahrheit oder Fälschung? Das ist hier die Frage.
Eine Zeitreise besonderer Art im Jahre 2052 beschreibt
Wolfgang Jeschke in „Das Cusanus Spiel“, spannende Science
Fiction für Liebhaber umfangreicher Bücher.
Neben den Printmedien haben wir auch fünf neue Hörbücher
angeschafft, von Cecilia Aherns „P.S. Ich liebe dich“ über Tanja
Blixens „Die Träumer“ bis zu Markus Zusaks „Die
Bücherdiebin“.
Für unsere jüngeren Kundinnen und Kunden haben wir fünf
schöne neue Bilderbücher sowie eine Reihe Erstlesebücher
mit so tollen Titel wie „Amelie lernt hexen“, „Laura und das
Pony“, „Grusel-Rallye“ und „Keiner hält wie Florian“
47
angeschafft. Besonderer Nachfrage wird sich sicher „Hallo
Wilbär“ erfreuen, ein Buch über das Stuttgarter Eisbärjunge
und die Wilhelma.
Mai - Juni 2008
„Keine Liebe war es nicht.“ So läßt Martin Walser ein junges
Mädchen ihre Beziehung zum altgewordenen, sehr in sie
verliebten Goethe beurteilen. Walsers von der Kritik hoch
gelobter Roman „Ein liebender Mann“ ergänzt unsere
Sammlung biographischer Schriften zur Familie des
Dichterfürsten. Ebenfalls neu bei uns ist von Alessandro
Baricco „Diese Geschichte“, eine Saga, die auf 312 Seiten fast
das ganze 20. Jahrhundert umfasst und durch die berückend
schöne Sprache des Autors bezaubert. „Die Frau im Mond“
von Milena Agus schildert ein exemplarisches Frauenschicksal
aus Sardinien. Nach Florenz führen zwei Krimis von Magdalen
Nabb: „Tod in Florenz“ und „Alta moda“. Unsere Sammlung
biographischer Bücher zur Geschichte zwischen den beiden
Weltkriegen wird bereichert durch „Hammerstein oder Der
Eigensinn“ von Hans Magnus Enzensberger. Aber auch der
bisherige Bestand bietet interessante Lektüre. So empfiehlt
Frau A. Eisen den Roman „Die Jüdin von Toledo“ von Lion
Feuchtwanger:“Das Buch, das 1955 herauskam, hat mich sehr
gefesselt, weil der Autor seine Romangestalten sehr genau,
stilistisch klar, anschaulich und psychologisch folgerichtig
beschreibt. Er schildert sie eingebettet in die geschichtlichen
Zustände, die Lebensverhältnisse und in die Weltanschauung
der Menschen im Kastilien etwa des 11. Jhdts. Es ist eine
Liebesgeschichte zwischen der Jüdin Raquel und König
Alfonso, einem christlichen Ritter. Toledo war damals die
Hauptstadt Spaniens, man nannte sie auch die `Stadt der drei
Religionen´; heute gehört die Altstadt hoch über dem
48
schluchtartigen Tal des Tajo zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Feuchtwanger selbst drückt in seinem Nachwort aus, dass er
die Begebenheiten der Vergangenheit beschrieb mit dem Blick
auf Zukünftiges. Er verfasste auch einen Goya-Roman, von
dem Thomas Mann sagte, es sei „ganz Spanien darin“. Bei uns
steht auch dieses Buch bereit.
Neben den oben genannten Büchern sind für unsere Kinder,
die anfangen zu lesen, 15 neue Bücher mit schönen und
spannenden Abenteuern da, die zum Lesetraining verführen.
Darunter sind z.B. „Kleine Wikinger halten zusammen“, sowie
„Feuerwehrmann für einen Tag“, „Eine Sommernacht im Zelt“
und „Die Tierolympiade“.
Wenn neue Bücher eingestellt werden, müssen altgediente
aussortiert werden. Deshalb werden wir am Sonntag, 8. Juni
nach dem Gottesdienst einen Bücherbazar vor der Kirche
veranstalten und Ihnen ausgesonderte Exemplare zu einem
geringen Preis anbieten.
März - April 2008
In diesen Wochen bereiten sich Mädchen und Jungen unserer
Gemeinde intensiv auf ihre Erstkommunion vor. Deshalb
haben wir für diese Altersstufe einige Bücher zu religiösen
Themen neu aufgenommen. „Brot, das nach Himmel
schmeckt“ von S. Herzog steht da neben „Pater Fridolin und
seine
Rasselbande“
von
H.
Mondschein.
„Das
Geschichtenbuch zur Erstkommunion“ ist neu und wird
begleitet von „Die Bibel in 365 Geschichten“ von M. Polster.
Vom gleichen Verfasser ist „Gib mir Wurzeln, lass mich
wachsen“, Psalmgebete für Kinder. „Felicitas, Herr Riese und
die Zehn Gebote“ von E. Grosche läßt Kinder spielerisch die
Aktualität der biblischen Weisungen für ihren Alltag erkennen.
Das Buch von I. Binting bietet „Mutmach-Geschichten zur
49
Erstkommunion“. G. Schwikart bringt in „Keine Ausnahmen
auf der Arche“ mal lehrreiche, mal lustige, mal spannende
oder auch traurige Geschichten zur Erstkommunion, und in
„Fast am Ende der Welt“ erzählt er Abenteuerliches nicht nur
für Kommunionkinder. Diesen wie auch ihren jüngeren
Geschwistern wird „Die Ostererzählung“ von R. Oberthür gut
gefallen.
Soweit
unsere
Neuanschaffungen
zur
Erstkommunion.
Jungen und auch Mädchen, die sich für viele unterschiedliche
Fragen interessieren, finden eine fast unerschöpfliche
Fundgrube im „Dangerous Book für Boys“, einem
außergewöhnlich breit gefächerten „Sachbuch für Väter und
Söhne“.
Daneben haben wir vier neue Spiele für Kindergartenkinder im
Angebot: „Colorama“, das Farben und Formen trainiert (ab 3),
„Das kleine Gespenst“ nach dem beliebten Kinderbuch (ab 4),
„Ene Mene Muh“ mit Abenteuern auf dem Bauernhof (ab 4),
sowie „Zicke Zacke Hühnerkacke“, das ganz toll sein soll, wie
man hört (ab 4). Viel Spaß damit!
Die Fastenzeit bietet uns Erwachsenen die Chance, sich
vertieft Fragen des Glaubens und der Religion zu widmen. Wir
laden Sie ein, sich Anregungen dazu bei uns zu holen, sei es
ein Buch zu Meditation und zum Beten des Kreuzwegs, sei es
ein Buch zur spirituellen Vertiefung. Die Schrift „Leben aus der
Kraft der Auferstehung“ von Bischof Gebhard Fürst mag Ihnen
unter anderem dazu eine gute Hilfe sein. Aber auch
kontrovers diskutierte neue Bücher bieten Denkanstöße, so
„Gott, eine kleine Geschichte des Größten“ von M. Lütz,
daneben die aktuelle Streitschrift „Gott, Aids, Afrika“ von B.
Grill und St. Hippler , wie auch der zweite Teil der
Autobiographie von H. Küng „Umstrittene Wahrheit“.
Als Buchempfehlung dieses Monats schreibt Frau K. Giebel zu
„Lea“ von Pascal Mercier: „Der Autor des Bestsellers
´Nachtzug nach Lissabon´ hat diese spannende Novelle
50
geschrieben. Ein achtjähriges Mädchen kann den Tod seiner
Mutter erst durch den ersehnten Geigenunterricht verwinden.
Die kleine Tochter eines Wissenschaftlers erweist sich als
hochbegabt und wird innerhalb von zehn Jahren eine
berühmte Violinistin. Der Vater fürchtet sie zu verlieren. Er
versucht ihr jeden Wunsch zu erfüllen und macht sich dadurch
am Ende sogar strafbar. Aber nicht nur er wird scheitern,
sondern auch seine Tochter. Ein Leben, das nicht immer nach
ihren Vorstellungen verläuft, erträgt sie nicht.“
Februar 2008
„Ein Buch, das mir besonders gefallen hat...“, unter diesem
Motto stellen Ihnen jetzt hin und wieder Mitarbeiterinnen der
Bibliothek Bücher aus unserem Bestand vor. So schreibt Frau
M. Uhle:“Tief beeindruckt hat mich ´Der Vorleser´ von
Bernhard Schlink. Die Geschichte spielt in der Nachkriegszeit
und offenbart ein erschütterndes menschliches Schicksal,
verstrickt mit der Nazizeit.“
Auch neue Bücher stehen wieder für Sie zur bereit, z.B. von I.
Allende „Mein erfundenes Land“. „Die Mittagsfrau“ von J.
Franck (Deutscher Buchpreis 2007) rührt mit der Frage nach
der Bedeutung von Familie „an eine Schicksalsfrage unserer
Gesellschaft“ (FAZ). Schöne Lesestunden versprechen der
dicke aber sehr spannende Roman von I. Falcone „Die
Kathedrale am Meer“, sowie „Die italienischen Schuhe“ von H.
Mankell. „Bildnis der Mutter als junge Frau“ von Fr. Chr. Delius
schildert in poetischer Weise Sehnsucht und Verunsicherung
einer Frau, die in Rom auf die Rückkehr ihres Mannes aus dem
Krieg in Afrika wartet. Ebenfalls neu ist „Die Hexe von
Portobello“ von P. Coelho. „Goethes letzte Reise“ von S.
Damm rundet unsere kleine Sammlung um den Dichterfürsten
ab.
51
Der Rückblick auf die Statistik des vergangenen Jahres zeigt
eine erfreuliche Nutzung der Bücherei: Wir hatten an 89
Öffnungstagen 2.483 Besucher. An den Vorleseprogrammen
haben 676 Kinder teilgenommen, das Lesecafé besuchten 209
Gäste. Die Ausleihen sind um 40 % angestiegen, die der
Kinderbücher sogar um 65 %. Wir haben 276 neue Medien
eingestellt, darunter 37 Hörbücher.
Nach wie vor ist die Ausleihe bei uns kostenlos, die Ausleihfrist
beträgt wie bisher 4 Wochen, auf Anfrage ist eine
Verlängerung um weitere 4 Wochen möglich. Da besonders
neue Bücher von den Kundinnen und Kunden sehr nachgefragt
werden, haben wir jetzt für den Fall einer Überschreitung
dieser Ausleihfristen eine Säumnisgebühr von 50 Cent pro
Medium und Woche eingeführt. Wir bitten dafür um
Verständnis.
Dezember 2007 - Januar 2008
Welche Bücher waren in den vergangenen beiden Jahren
eigentlich unsere „Bestseller“? Das elektronische
Ausleiharchiv gibt bereitwillig Antwort auf diese Frage. Bei der
sog. „Schönen Literatur“ steht ein Krimi an erster Stelle: „Wer
die Wahrheit sucht“ von E. George (19 Ausleihen), dicht
daneben I. Disches „Großmama packt aus“ (18) und „Das
Parfum“ von P. Süskind (17). Dann folgen von D. Brown
„Sakrileg“ und „Illuminati“ (16), „Die Samenhändlerin“ von S.
Durst-Benning (15), und „Die Vermessung der Welt“ von D.
Kehlmann 14). “Östlich der Berge“ von D. Guterson (13)
schließt die Liste der ersten Plätze ab.
Bei den Sachbüchern war Hape Kerkelings „Ich bin dann mal
weg“ der absolute Spitzenreiter (19). Daneben ist ein
besonderes Interesse an biographischen Schriften mit Bezug
52
zur Zeitgeschichte erkennbar. So wurden die Bücher „Die
Frauen der Familie Mann“ von H. Möller (12) und „Frau
Thomas Mann“ von I. Jens (9) wie auch „Meines Vaters Land“
von W. Bruhns und „Ich nicht!“ von J. Fest oft ausgeliehen
(10). Auch die Biographie von H.-J. Fischer „Benedikt XVI.“ (10)
und dessen Bücher „Salz der Erde“ (7) und „Gott und die
Welt“ (6) wurden gerne gelesen. Von den Ratgeber-Büchern
wurden „Mensch bleiben“ von D. Grönemeyer (6), „Kess
erziehen. Der Elternkurs“ von H. Möller (6) sowie „das
Geheimnis der Partnerschaft“ von U. Bucher (6) am häufigsten
nachgefragt.
Bei unseren jüngsten Leserinnen und Lesern ist das Bilderbuch
„Flieg, Ente flieg“ von M. Bedard der Spitzenreiter (28),
gefolgt von D. Dörries „Lotte will Prinzessin sein“(26). Den
dritten Platz belegen „Frau Holle“ von den Gebr. Grimm sowie
A. Lindgren mit „Natürlich ist Lotta ein fröhliches Kind“, L.
Baeten mit „Die neugierige kleine Hexe“ und S. Nordquist mit
„Armer Pettersson“ (25).
Kinder, die schon lesen können, greifen gerne zu den AsterixBänden, von denen „Asterix bei den Schweizern“ der
beliebteste war (17). Bei den Sachbüchern für Kinder sind die
kleinen Bände von „Meyers Kleine Kinderbibliothek“ viel
gefragt, am häufigsten „Die Ritterburg“ (18) und „Die
Pyramide“ (17) von S. Pérols, aber auch „Am Fluß“ von L.Bour
(15) und „Vulkane“ von Ph. Steele (13). Gerne ausgeliehen
wird auch „Die Kinder-Uni“ von U. Janßen (14) und „Wer viel
fragt, wird schlau“ von M. Mai (13). Von den religiösen
Kinderbüchern steht „Gott rettet Daniel“ von E. Maier-F. an
der Spitze der Ausleihen (20).
Bei den jüngeren bzw. jugendlichen Leserinnen und Lesern
stehen die Bücher von C. Funke hoch im Kurs, an erster Stelle
„Tintenherz“ (13), „Tintenblut“ (6) und „Die Wilden Hühner
und die Liebe“ (13). Bei den Jugendbüchern wurden die Bände
von J. K. Rowling „Harry Potter und der Halbblutprinz“ sowie
53
„Harry Potter und der Orden des Phönix“ oft gelesen (13),
aber auch „Stargirl“ von J. Spinelli (6) oder „Der Wald, die Zeit
und das Meer“ von J. Baker (7).
Dass aber viele unserer eifrigsten Kunden noch recht jung
sind, sieht man an der Ausleihe der Spiele. So steht „Bauer
Klaus und die Maus“ an einsamer Spitze (23), mit etwas
Abstand gefolgt von „Farbenbär“(19), „Husch, husch, kleine
Hexe“(16), „Obstgarten“(14) und „Die Mäusebande“(13).
Dagegen wurden die spannenden Strategiespiele für die
Altersstufe von Schülern leider weniger genutzt.
November 2007
Erfreulich gut wird unsere bisher schmale Hörbuchabteilung
von Ihnen genutzt, und so haben wir eine weitere Reihe der
Brigitte-Edition angeschafft: „Starke Stimmen. Die Männer“.
12 bekannte Schauspieler widmen sich Schriften vor allem
zeitgenössischer Autoren. Das kann man schon aus den Titeln
erschließen wie z.B. „Kim Novak badete nie im See
Genezareth“ von Hakan Nesser, oder „Sehr erfreut, meine
Bekanntschaft zu machen“ von Steve Martin und „Der
perfekte Freund“ von Martin Suter. Daneben enthält die Reihe
aber auch z.B. das wunderbare Buch „Schnee, der auf Zedern
fällt“ von David Guterson, das schon seit einiger Zeit als
Printmedium gerne bei uns ausgeliehen wird, wie auch
„Odette Toulemonde und andere Geschichten“ von EricEmmanuel Schmitt.
Und nun zu den neuen Büchern: Noch einmal nach
Afghanistan führt Khaled Hosseini in seinem Buch „Tausend
strahlende Sonnen“, diesmal geschrieben aus der Perspektive
der Frauen dieses geschundenen, leidenden Landes. Unsere
jüngeren Leserinnen und Leser werden mit „Tintentod“ von
Cornelia Funke und „Harry Potter und die Heiligtümer des
54
„Heiligtümer des Todes“ von Joanne K. Rowling
atemberaubende Lesestunden erleben. Beides sind
abschließende Bände der beliebten Reihen: wer von den
Protagonisten wird überleben?
Lesenswerte und wichtige neue Sachbücher bei uns sind „Herr
Wolle läßt noch einmal grüßen“ von der Stuttgarter
Journalistin Sibylle Krause-Burger, und „Romantik“ von
Rüdiger Safranski, eine umfassende Darstellung dieser Epoche
vor allem im Bereich deutscher Sprache . „Gottes Bilder.
Warum wir glauben“ von Detlef Clas enthält eine Sendereihe
des SWR und widmet sich in offener Fragestellung den
vielfältigen Weisen frommen Gottesglaubens in den Kulturen,
stellt dabei den christlichen Glauben als Lebenshaltung
heraus. „Wie Jesus glauben lernte“ von Wilhelm Bruners
versucht darzustellen, wie Jesu Botschaft eingebettet war in
sein jüdisches Umfeld, wie sie sich aus seinem Glauben
entfaltet hat und dass sie „nicht vom Himmel gefallen ist“. Ein
wichtiger und für den heutigen Christen hilfreicher Ansatz. Für
unsere kleinen Bibliotheksnutzer ist neu „Die große
Kinderbibel“ von Barbara Bartos-Höppner eine schöne
Zusammenstellung wichtiger, klug ausgewählter Erzählungen
aus den Testamenten, mit ansprechenden Bildern.
Und für die ganz Kleinen – wie schon im September
angekündigt – gibt es pünktlich zu den kalten Tagen das
„Winter-Wimmelbuch“ von Rotraut S. Berner, das für
kuschelige Erzählstunden auf dem Sofa garantiert.
Oktober2007
„Die Lage des Landes“ nennt der amerikanische Autor Richard
Ford sein Buch, das mit Detailschärfe und großem Humor
beschreibt, wie Umwälzungen im privaten Leben und
Unzufriedenheit mit der politischen Situation einen
55
gestandenen Mann umtreiben können. „Er denkt nach über
Loslassen und Verlust, über die eigene Lebensleistung und
Vergänglichkeit – und über die Hoffnung...“, so beschreibt es
der Klappentext.
Spannende Lektüre verspricht „Der Afghane“ von Frederick
Forsyth, ein Buch über die Gefährdung durch Terrorpläne von
Al Qaida. Seit langem erwartet und gut vorbesprochen wurde
„Falling Man“ von Don DeLillo, eine Beschreibung der
Schockwellen, die der 11. September 2001 im Leben vieler
Betroffener ausgelöst hat. Wir werden Ihnen das Buch nach
seinem Erscheinen im Laufe des Oktobers anbieten. Das
Aufeinanderprallen satten kalifornischen Wohllebens mit der
armseligen Existenzlage mexikanischer Flüchtlinge schildert
entlarvend und bewegend T.C. Boyle in seinem Roman
„América“.
Das neue Buch von Isabel Allende „Inés meines Herzens“
beschreibt das abenteuerliche Leben einer faszinierenden
Frau, die im 16. Jhdt an der Eroberung von Chile beteiligt war:
ein Buch von Liebe, Verlust und Treue, von Standhaftigkeit
inmitten von Krieg und Gewalt. Drei weitere neue Romane
widmen sich historischen Themen: „Das Mädchen und die
Herzogin“ von Astrid Fritz führt in die Zeit des Herzogs Ulrich
von Württemberg , „Die Kreuzblume“ von Andrea Schacht
schildert die Wirren der napoleonischen Zeit und den Kampf
um die Fertigstellung des Kölner Doms. Ein richtiger
Schmöker! Mit der Biographie der „Elisabeth von Thüringen“
beschäftigt sich der gleichnamige Roman von Hermann
Multhaupt, ein Beitrag zum 800. Geburtstag der Heiligen im
November. Den Zeitgeist hinterfragt Andrea De Carlo in
„Wenn der Wind dreht“, einer Geschichte von zwei Paaren,
die in Umbrien fernab von Hektik und Handygeklingel ein Haus
suchen.
Neben diesen Romanen sind im Laufe des Sommers auch 35
TB- Krimis bei uns gelandet, darunter „Kalteis“ von Andrea M.
56
Schenkel, „Das dunkle Schweigen“ vom Wolfgang Schorlau,
„Die feine Nase der Lilly Steinbeck“ von Heinrich Steinfest und
„Inspector Jury kommt auf den Hund“ von Martha Grimes.
Für unsere jüngste Kundschaft steht das „HerbstWimmelbuch“ von Rotraut S. Berner bereit, dem bald das
„Winter-Wimmelbuch“ folgen wird, fast unerschöpfliche
Quellen fürs Entdecken und Erzählen. „Päpste“ heißt das neue
Buch von „Was ist Was“, „Dinosaurier“ und „Piraten“ aus
derselben Reihe sind als Neubearbeitungen da. Und wenn
auch der englische „Harry Potter and the Deathly Hallows“
schon einige Wochen bei uns kursiert, so wird die deutsche
Übersetzung ebenfalls ab 21. Oktober zur Verfügung stehen.
Juli - September 2007
Für einen milden Sommerabend in der Hängematte oder für
den Ferienkoffer können wir Ihnen diesmal etliche
Neuanschaffungen empfehlen. 13 schöne, heutige
Liebesgeschichten erzählt Ingo Schulze in „Handy“. Von Liebe
spricht auch Arnold Stadler in „Komm, gehen wir!“. Der
schmale Bestseller „Tannöd“ von Andrea Schenkel zeigt die
Folgen schuldhafter Verstrickungen. Andere neue Bücher
entführen uns gedanklich in nähere oder auch fernere Länder,
passend zur Reisezeit. In Dänemark spielt „Das stille
Mädchen“ von Peter Hoeg. Das Leben zweier Ehepaare im
London der Nachkriegszeit erzählt „Eine englische Art von
Glück“ von Andrea Levy. Aus der Schweiz kommen „Lea“ von
Pascal Mercier, ein Roman um zwei einsame Männer, eine
Tochter und die Musik, sowie der literarische Krimi „Ein
perfekter Freund“ von Martin Suter. Italien ist gleich mehrfach
vertreten. Die Familiensaga „Der vollkommene Schmerz“ von
Ugo Riccarelli steht neben dem Roman „Das Geld der Medici“
von Tim Parks, dem Krimi „Wie durch ein dunkles Glas“ von
57
Donna Leon und dem liebenswerten „Maria, ihm schmeckt´s
nicht!“ von Jan Weiler. Petros Markaris läßt in „Der
Großaktionär“ seinen Kommissar Kostas Charitos auf gewohnt
bedächtige Art in Griechenland recherchieren. Nach Übersee
führen die beiden autobiographischen Männerromane
„Tender Bar“ von J.R. Moehringer und „Die Unruhezone“ von
Jonathan Franzen. In Buenos Aires spielt die Familiensaga „Im
Himmel Tango“ von Elsa Osorio. „Die flüsternden Seelen“ von
Henning Mankell und „Ach, Afrika“ von Bartholomäus Grill
lenken den Blick auf den vergessenen Kontinent.
Bei den Sachbüchern informiert „Eine unbequeme Wahrheit“
von Al Gore über die drohende Klimakatastrophe. In die Tiefe
christlichen Glaubens führt die Neuerscheinung „Jesus von
Nazareth“ von Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.). „Gottes
Spuren. Die Wunder der Katholischen Kirche“ des Journalisten
Andreas Englisch versucht, den Umgang Roms mit
übernatürlichen Phänomenen zu erklären. In der Abteilung
unserer Reiseführer sind neu: DuMont Richtig Reisen über
„Wien“ und über „USA der Südwesten“, sowie ein DuMontKunstführer über den „Südwesten Frankreichs“ (alle von
2007).
Mai 2007
In diesem Monat stellen wir eine Reihe neuer Kinderbücher
bei uns ein. Für die Kleinen bietet R. Berner in ihren
„Wimmelbüchern“ zum Frühling und Sommer eine Fülle von
Einzelheiten, lustigen Begebenheiten und Anregungen, die
eine unerschöpfliche Quelle zum Entdecken, zum Sprechen
und manchmal auch zum Ausprobieren sind. „Die kleine Hexe
geht auf Reisen“ von L. Baeten wird sich wohl nicht oft bei uns
aufhalten, weil alle Kinder diese Hexenbücher lieben und
gerne ausleihen. Geschichten gleich mehrerer Autoren bietet
58
der schöne Sammelband „Mein Bilderbuchschatz“. Zum
Vorlesen und Erzählen hat G. Ruck-Pauquet die „Geschichten
vom kleinen König“ in einem sehr ansprechenden Buch
gesammelt. Janoschs „Onkel Puschkin“ wird ebenso gerne
angeschaut und gelesen werden wie „Lauf, kleiner Spatz“ von
Weninger, „Mimi und Mozart“ von D. Dörrie , „He Duda“ von
Blake und der Klassiker „Frederick“ von Lionni. Speziell für
Jungen interessant
sind „Die wilden Strolche“ von Melling und „Coole Kerle“ von
Opel-Götz. Wer beim Vorlesen und Buchanschauen die
Sprache spielerisch trainieren will, wird Spaß haben an „Mit
Ottern stottern“ von Schreiber-Wicke. Alle diese Bücher
bieten natürlich auch den Kindern, die schon lesen können,
gute Anregung. Speziell für die beiden ersten Lesejahre sind
jedoch „Die Hexe in der Badewanne“ von Tino und „Hexe Lilli
entdeckt Amerika“ von Knister, die „Abenteuergeschichten“
von Klein, sowie die „Piratengeschichten“ von Krause
angeschafft worden. „Der kleine Drache will nicht zur Schule“
von Meyer-Dietrich und „Lena wünscht sich auch ein Handy“
von Boie sprechen Erfahrungen an, die manchen Eltern
wohlvertraut sind. Für die Wissensdurstigen unter den
Kindern bietet das Buch „Faszination Wissen: Tiere und Natur“
viele interessante Informationen und schöne Bilder. Bei der
Gelegenheit erinnern wir nochmals an die drei Bände der
„Kinder-Uni“ und an „Wer viel fragt, wird schlau“ von M. Mai,
in denen auf viele Sachfragen kindgerechte Antworten
gegeben werden.
April 2007
Die Erweiterung unseres Angebotes durch Hörbücher für
Erwachsene ist positiv aufgenommen worden. So werden wir
den Bestand an Hörbüchern gerne weiter ausbauen. In diesen
59
Tagen ist nun die Zweite Brigitte-Edition neu bei uns
eingetroffen mit Romanen von z.B. Colette, Vicky Baum,
Banana Yoshimoto, Minka Pradelsky, Irène Némirovsky,
Arundhati Roy, Karen Duve, Leonie Swann und anderen. Auch
wenn der Name mancher Autorin Ihnen noch unbekannt sein
sollte, so verspricht doch die Edition mit ihren profilierten
Sprecherinnen (z.B. Hannelore Hoger, Senta Berger, Katharina
Thalbach, Andrea Sawatzki ) bewegende und spannende
Hörstunden. Neu sind auch: „Die blutroten Tomaten der
Rosalia Morales“ von Dietmar Schönherr (Nicaragua), „Im
Krieg und in der Liebe“ von Ann Tyler, ferner „Die
Glasbläserin“ von Petra Durst-Benning, „Mit brennender
Geduld“ von Antonio Skármeta, „Ich habe sie geliebt“ von
Anna Gavalda und „Der Weltensammler“ von Ilija Trojanow
(Abenteuer Orient). Die Autobiographie von Senta Berger „Ich
habe ja gewußt, dass ich fliegen kann“ wird – so hoffen wir ebenso Zuhörer finden wie „Lila, lila“ von Martin Suter.
Wie in jedem Jahr bieten wir Ihnen auch diesmal in der
Passionszeit Bücher zur Einstimmung und Vorbereitung auf
Ostern und auf die Erstkommunion an. Diese Meditationen,
Kreuzwegtexte und Kreuzwegbilder liegen ebenso wie schöne
Erzählungen für die Erstkommunionkinder auf den Tischen in
der Bücherei für Sie bereit.
März 2007
Niemals wäre Matt auf die absurde Idee gekommen, ein
Attentat auf seine Schule zu verüben. Und doch soll es Zeugen
geben, die schwören, er habe damit gedroht...
In ihrem Jugendroman Unter Verdacht beschreibt Joyce Carol
Oates, wie ein Schüler durch die Hysterie seiner Umgebung in
eine schlimme Notlage gerät. Das Buch gehört zu einer Reihe
60
spannender Schriften, die wir speziell für die Firmbewerber
anbieten. Von Oates ist noch dabei Mit offenen Augen.
Daneben die Trilogie von Isabel Allende: Die Stadt der wilden
Götter, Im Reich des Goldenen Drachen und Im Bann der
Masken, Erzählungen voll mystischer Spannung und exotischer
Abenteuer.
Weitere Jugendromane sind z.B. Worüber keiner spricht von
Allan Stratton (AIDS), Feuerschlucker von David Almond
(Weltkonflikt; Kath. Jugendbuchpreis), Schwarze Kürbisse von
Malika Ferdjouk (tödliche Überraschung beim Familienfest),
Tatanka von Virgil W. Foutz (ein Mädchen und 7 Indianer) ,
Summertime Blues von Julia Clarke (bittersüße Romanze
zweier Scheidungskinder), Ich war eine Ratte von Philipp
Pullmann (Abgründe menschlicher Gier und Höhen der Liebe)
sowie Perfect Copy von Andrea Eschbach (Gentechnik). Damit
sind nur einige der Bücher genannt, die wir in den
vergangenen beiden Jahren für junge Leute angeschafft
haben.
Aber auch alle anderen Schriften bieten wir den Jugendlichen
zum Lesen an, so z.B. Der Drachenläufer von Khaled Hosseini
und was immer sonst noch bei uns im Regal der sog. Schönen
Literatur steht. Wer sich in Fragen der Religion vertiefen will,
findet Orientierung z.B. in Mit dem Taxi in New York von Ralf
Martens (Gleichnisse), Mensch sucht Sinn von Sibyl Rosen (5
Erlebnisse mit den Weltreligionen), Die Bibel verstehen in 25
Schritten von Andrea Schwarz, in Was würde Jesus heute
sagen? von Heiner Geißler (Glaube und politische Realität)
und Wo steckt Gott? von Marc Gellmann (warum all das Leid
in der Welt?).
In unserer Sammlung großer amerikanischer Autoren sind
zwei Titel neu: Mein Leben als Sohn von Philip Roth sowie die
Familiensaga Gott und die Wilmots von John Updike, beide
schon vor einigen Jahren erschienen, aber nach wie vor
fesselnd und bewegend. Bis zum April haben wir dann auch
61
eine Reihe neuer Hörbücher im Verleih, genaueres wird Ihnen
das nächste „Lesefutter“ berichten.
Zur Vorbereitung auf Ostern liegen auf unserem Tisch wie
jedes Jahr Anregungen aus zum Fasten, zur inneren Einkehr
und auch zur äußeren Gestaltung des Osterfestes. Wir freuen
uns, wenn Sie das Angebot nutzen.
Februar 2007
Im Februar werden wir jüngere deutschsprachige Autoren in
den Mittelpunkt unserer Buchpräsentationen stellen. In ihren
Romanen und Sachbüchern setzen sie sich mit der
Verflechtung von individuellem Leben und öffentlichem
Geschehen auseinander, sei es die leidvolle Geschichte
unserer „jüngeren Vergangenheit“, seien es die Umbrüche bei
der
Wiedervereinigung
oder
gesellschaftliche
Erscheinungsformen unserer Postmoderne. Wir laden Sie ein,
von diesem Angebot Gebrauch zu machen.
Daneben sind auch einige Romane neu eingestellt. Von Ken
Follet Das zweite Gedächtnis. Von Petra Durst-Benning Die
Zuckerbäckerin, eine Geschichte aus dem Umfeld des
Württembergischen Hofes. John Updike setzt sich in seinem
Terrorist mit Fragen des Fundamentalismus auseinander. Der
Anwalt und US-Soldat Matthew Bogdan gibt in Die Diebe von
Bagdad einen Erfahrungsbericht von Raub und Rettung der
unersetzlich wertvollen kulturellen Schätze während des
Irakkriegs. Die amerikanisch-deutsche Autorin Irene Dische
erzählt in Lieben in 25 Geschichten
von Glück und
Schwierigkeit des Lebens in einer Paarbeziehung. Unseren
Krimilesern können wir neu anbieten: Von Horst Norbert
Blutskizzen. Vom Stuttgarter Autor Wolfgang Schorlau Fremde
Wasser, ein Wirtschaftsthriller um den Verkauf öffentlicher
Wasserversorgung. Heinrich Steinfest beschreibt in Dickes Fell
62
spannend, was passierte, als im 18. Jhdt. die Rezeptur des
Kölnisch Wasser verlorenging. Helene Hanf führt uns in 84,
Charing Cross Road nach London.
Ein ernstes Thema unserer Zeit greift Ingeborg Bellmann in
ihrem Buch Vatersuche. – Töchter erzählen ihre Geschichte
auf. Sie erzählt von Frauen, die ihre Väter nicht kennenlernen
durften.
Für unsere jüngsten Leserinnen und Leser haben wir neue
Bände der beliebten und vielgefragten Meyers Kleine
Kinderbibliothek besorgt. Daneben zeigen Der Zapperdockel
und der Wock
von Georg Bydlinski, dass auch ganz
unterschiedliche Wesen Freundschaft schließen können.
Elisabeth Zöller beschreibt in Ich bin ganz schön wütend und
Du hast angefangen!, wie schnell ein Streit aus dem Ruder
laufen kann und wie man ihn in den Griff bekommt, für Eltern
gibt es ein Nachwort mit Tipps einer Pädagogin. Willi
Fährmanns Der Adler wollt hinauf zum Mond läßt an schönen
Bildern und lustigen Versen spielerisch das Alphabet erlernen.
Zum Vorlesen und ersten Selberlesen sind Neue Geschichten
von der Maus für die Katz, sozusagen „1001 Nacht“ für die
jüngste Lesegeneration. Ein Schulkind, das Angst vor der
Handarbeitsstunde hat, lernt in Donnerstag ist Drachentag von
Saskia Hula, wie man damit umgeht. Und wer schon gut lesen
kann, wird Freude haben an Kirsten Boies Der kleine Ritter
Trenk.
Zum März planen wir dann, Bücher und Lektürevorschläge für
die 14 – 16 Jährigen in den Mittelpunkt zu stellen.
Dezember 2006 - Januar 2007
Immer wieder wird bei uns nach Hörbüchern gefragt, dem
wollen wir nun endlich nachkommen. Wir starten im
Dezember mit einigen Hör-CDs, so z.B. mit der 1. Brigitte63
Edition „Starke Stimmen“, mit Anna Gavaldas bewegendem
Roman „Zusammen ist man weniger allein“, mit Texten von
Hermann Hesse „Über das Glück“, mit „Auggie Wrens
Weihnachtsgeschichte“ von Paul Auster - einer etwas anderen
Weihnachtserzählung in deutsch und englisch -, und einigen
weiteren CDs. Schritt für Schritt werden wir dann im
kommenden Jahr die Hörbücherei weiter ausbauen.
Daneben gibt es einige neu angeschaffte Bücher. Aus
aktuellem Anlaß „Das Parfum“ von Patrick Süskind. Ferner
„Die Habenichtse“ von Katharina Hacker (Deutscher Buchpreis
2006) und „Die Netzflickerin“ von Maarten ´t Hart. Wer gerne
scharfsinnige Glossen liest, wird Freude haben an Umberto
Ecos „Schüsse mit Empfangsbescheinigung“. Zum bewußten
Umgang mit eigenen Kräften und Ressourcen verhelfen die
zwei Bücher von Barbara Knab „Wach und fit“ und „Warum
wir immer das Falsche vergessen“. Joachim Fests
nachgelassenes Buch „Ich nicht!“ regt dazu an, sich noch
einmal der Frage politischen Denkens und persönlicher
Integrität zu widmen. Wir möchten auch hinweisen auf
unsere beiden Zeitschriften: Die ZEIT- Geschichte widmet sich
unter dem Titel „Freiheit!“ dem 50. Jahrestag des UngarnAufstandes, GEO berichtet unter anderem über die Antarktis.
Wer gerne etwas über klassische Musik liest, findet Anregung
in „Musik im Gespräch“ von Dietrich Fischer-Dieskau. Und für
unsere jüngsten Leserinnen und Leser haben wir mit „Die
schönsten Kindergebete“ ein liebes und schönes Gebetbuch
mit bekannten und neuen Gebeten geschenkt bekommen.
Danke!
Der Advent beginnt, und so haben wir für Sie auf unserem
Büchereitisch wieder Schriften mit Erzählungen, Gedanken
und Liedern zum Weihnachtsfestkreis bereit gelegt, darunter
geistliche Impulse für die Adventszeit von Kardinal Lehmann:
„Mensch, Gott!“. Daneben finden Sie eine ganze Reihe Hefte
und Bücher mit Anregungen zum Weihnachtsbasteln.
64
November 2006
An einem sonnigen Nachmittag im Oktober startete das
Lesecafé, das unsere Bibliothek jetzt einmal im Monat im
Gemeindehaus veranstaltet. Da treffen sich Leute, die gerne
lesen oder sich gerne vorlesen lassen, die sich in einem Roman
verlieren können, die etwas über ein neues Buch erfahren
wollen, die gespannt sind auf die Kostprobe einer
Neuerscheinung oder auch die eines geschätzten Klassikers.
Begeisterte
Leserinnen
und
Leser
haben
sich
zusammengefunden, um Ihnen ein Buch oder einen Text ihrer
Wertschätzung und Wahl vorzustellen und die Melodie der
Sprache zum Klingen zu bringen. Sprache will nicht nur
gelesen sondern vor allem auch gehört werden. Dem
gesprochenen Wort eignet ja eine besondere Kraft. Es regt die
Phantasie des Zuhörers an, entspannt ihn und setzt neue
Kräfte frei. Der eigene Horizont mag da ins Blickfeld kommen,
aber auch fremde Gegenden und Gesellschaften. Manches
Buch mutet dann an wie eine Zeitreise und versöhnt uns so
beim Lesen wieder mit der eigenen Gegenwart. Besonders
schön ist es , wenn man dann noch bei einer Tasse Kaffee oder
Tee über das Gehörte sprechen kann. Um Ihnen dieses
entspannende Erlebnis zu bieten, öffnen wir künftig an immer
dem zweiten Montag im Monat unser „Lesecafé“. Es bietet
Ihnen von 16.00 bis 18.00 Uhr anregende Unterhaltung – ein
divertimento - in angenehmer Gesellschaft. Das macht Spaß,
und Sie sind dazu herzlich eingeladen.
Oktober 2006
65
In den vergangenen Wochen sind eine ganze Reihe neuer
Bücher für Kinder ab 3 Jahren bis zum ersten Lesealter bei uns
eingetroffen. Das fängt z.B. an mit „Hundemüde Hunde“ von
Chr. Tielmann, geht über „Der Grüffelo“ von A. Scheffler und
„Kleiner Ritter Furchtlos“ von Jutta Langreuter bis hin zu „15
starke Schulgeschichten“ des Känguru Lesespaßes , „Lauras
erste Übernachtung“ von K. Baumgart und „Eine unheimliche
Nacht“ von H. Schulze. Für jedes Alter interessant sind die
handlichen kleinen Bände „Die Katze“, „Die fünf Sinne“, „Der
Apfel und andere Früchte“ von Meyers Kinderbibliothek. Zum
Vorlesen für Eltern und Großeltern gedacht sind „Das Neue
Grosse Vorlesebuch“, hg. von N. Schiefelbein, und „Kleine
Helden – großer Mut“ von A. Bartram.
Unseren erwachsenen Kunden bieten wir neu an: das heftig
diskutierte Buch „Beim Häuten der Zwiebel“ von Günter
Grass, den „Jedermann“ von Philip Roth (Roman über das
Älterwerden), „Die geheimen Stunden der Nacht“ von HannsJosef Ortheil (Familien- und Gesellschaftsroman) und den
erfrischend heiteren und doch tiefgründigen Schafsroman
„Glenkill“ von L. Swann. Dazu kommen drei neue TB-Krimis.
Wer möchte, kann auch den Comedian Hape Kerkeling bei den
existentiellen Herausforderungen des Jakobsweges begleiten
in seinem Buch „Ich bin dann mal weg“.
Juli - September 2006
So mancher oder manche von uns hofft auf wundervolle
Ferienwochen und sehnt sie herbei. Für viele gehört zur
Entspannung im Urlaub auch eine fesselnde Lektüre dazu.
Deshalb erinnern wir Sie gerne an das reiche Angebot unserer
Bücherei an Unterhaltungsliteratur und Reiseführern, und
stellen Ihnen heute auch neue Bücher vor. Darunter sind
sieben große Romane, die von fernen Orten und doch von uns
66
nahen menschlichen Situationen erzählen: „Die Marchesa“
von S. Agnello Hornby (Sizilien), „Die Brooklyn Revue“ von
Paul Auster (New York) „Die Schachspielerin“ von Bertina
Henrichs (Insel Naxos) , „Drachenläufer“ von Khaled Hosseini
(Afghanistan), „Nachtzug nach Lissabon“ von Pascal Mercier
(Schweiz und Portugal), „Die Stadt der Sehenden“ von José
Samarago, Nobelpreisträger 1998, (Portugal), „Leyla“ von
Feridan Zainoglu (Türkei).
Drei Krimis sind neu: „Nachtfalter“ von Petros Markaris, sowie
„Blutige Steine“ von Donna Leon und „Totengebet“ von Faye
Kellermann.
Eigenwillige Gedanken zu gesellschaftlichen Fragen unserer
Zeit bietet „Alles auf dem Rasen“ von Juli Zeh. „Der Traum von
der Weltformel oder Warum das Universum schweigt“ von
Dieter Hattrup diskutiert in spannender Weise Fragen der
Weltentstehung. Der Verfasser ist Physiker und zugleich
Theologieprofessor, eine spannende Kombination! Wer
Ordnung in ein echtes oder vermeintliches Chaos bringen will,
möge zu „Simplify your life“ von W.T. Küstenmacher greifen.
Erfolg wird garantiert.
Begleitend zur Monet-Ausstellung in der Staatsgalerie bieten
wir Ihnen “ Claude Monet, seine Gärten-seine Kunst-sein
Leben“ von Doris Kutschbach an.
Für die Leser und Leserinnen von 6 – 10 Jahren ist jetzt die 15bändige ZEIT-Kinderedition vollständig vorhanden. Sie eignet
sich auch hervorragend zum Vorlesen. „Rote Wangen“ von
Heinz Janisch sowie „Es fährt ein Boot nach Schangrila“ von
Lene März sind für das Vorschulalter gedacht. Für Jugendliche
sind neu: „Feuerschlucker“ von David Almond (Kath.
Jugendbuchpreis 2006) und „Worüber keiner spricht“ von
Allan Stratton (Aids in Afrika, Kath. Jugendbuchempfehlung).
67
Mai-Juni 2006
Packt Sie in diesen Wochen nicht auch die Sehnsucht nach
dem Süden? Zwar ist endlich bei uns die Natur erwacht, aber
wenn man jetzt schon im Schatten eines blühenden Oleander
sitzen oder dem erquickenden Rauschen des Brunnens auf
einer Piazza nachsinnen könnte...
Für alle, die sich in den Süden hineinträumen oder ihn
aufsuchen wollen, haben wir vorgesorgt: „Romanische
Landschaften und Autoren romanischer Sprachen“ heißt
deshalb das Thema unserer Ausstellung von Mitte Mai bis
Ende Juni. Wir haben zusammengestellt, was in unserem
Bestand zu diesem Thema vorhanden ist, und haben schöne
Bücher für Sie gefunden. Das beginnt mit Reiseführern für
Frankreich (Normandie, Westfrankreich, Loire-Schlösser,
Burgund, Auvergne, Provence), für Italien (Südtirol, Lago
Maggiore, Lombardei, Toscana, das etruskische Italien, Rom,
Golf von Neapel, Sizilien) und für Spanien (Jakobsweg,
Pyrenäen, Zentralspanien und Katalonien, Westspanien,
Spaniens Süden). Daneben stehen Autoren, die das Leben in
ihrem Land mit all seinen guten und auch mit seinen
manchmal problematischen Seiten für uns lebendig werden
lassen. Sie wecken in uns das Gefühl für Land und Leute.
Als französische Autoren seien zum Beispiel genannt Albert
Camus, Marcel Pagnol, Simone de Beauvoir, Louis -Ferdinand
Céline, Marguerite Duras, Georges Simenon, die „Pensées des
Blaise Pascal. Für junge Leseratten gibt es 21 Asterixe in
Französisch. Bücher spanischer Autoren sind z.B. „Mein Herz
so weiß“ von Javier Marías, „Jagd auf Matutin“ von A.PérezReverte , „Der Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafón.
Die Liste der italienischen Autoren liest sich ungemein
melodiös: Ammanniti, Baldacci, Bufalino, Calvino, Camilleri,
DeCrescenzo, Eco, Fruttero, Franchi dell´Orto, Gadda,
68
Guareschi, Innocenti, Madieri, Magnani, Maraini, Mazzantini ,
Sampedro, Sciascia...
Ergänzend wollen wir aber auch auf die Bücher der
„Nordlinge“ verweisen, die das Leben oder historische
Situationen romanischer Länder beschrieben haben. Das geht
von Frank Baer, J.W. von Goethe („Land der Sehnsucht“, eine
Auswahl aus der „Italienischen Reise“), über Hemingway
(„Wem die Stunde schlägt“) und Donna Leon (10 Krimis) bis
zu Hanns-Josef Ortheil („Die große Liebe“). Wir laden Sie ein,
bei uns vorbeizuschauen.
April 2006
Für alle Generationen unserer Leserinnen und Leser können
wir neue Bücher anbieten. Für die Jüngsten sind es die
Bilderbücher „Das Grüffelokind“ von A. Scheffler und „Lea
Wirbelwind räumt auf“ von Chr. Merz. „Hör zu, lieber Gott“
von U. Scheffler enthält schöne, frei formulierte Kindergebete
und farbenfrohe Illustrationen. Wer gerade lesen lernt, wird
Spaß haben an „Kleine Lesetiger Fußballgeschichten“ von
Thilo. Etwas Geübtere werden zu „Coole Kids – tolle Tore“ von
M. Mai greifen. Auch Mädchen kicken gerne, das zeigt „Lena
hat nur Fußball im Kopf“ von K. Boie. Zum Vorlesen oder auch
zum Selberlesen verlocken die vier ersten Bände der ZEITKinder-Edition, die über ein Vierteljahr hin jede Woche einen
Schatz der Kinderliteratur (so der Verlag) anbietet. „Was ist
was?“- Bücher über „Elektronik“ und „Energie“ ersetzen zwei
inhaltlich überholte Sachbücher. K.Boies „Skogland“ läßt für
eine Schülerin die Grenzen zwischen Fantasy und Wirklichkeit
verschwimmen. „Ich und Charlie: ein total verrücktes Leben“
von J. Fish schildert auf einem ernsten Hintergrund
temperamentvoll die uralte Geschichte von Junge und
Mädchen, die sich spinnefeind sind. „Nano?!“ von N. Boeing
69
informiert Jugendliche über die Technik des 21. Jahrhunderts.
Für Erwachsene ist neu „Der Iran“ von G.Schweizer. Das Buch
schildert sehr kundig die Entwicklung bis zum Jahr 2004.
„Frauen – Musik – Kultur“ von L. M. Koldau behandelt die
Rolle von Frauen in der Musikszene nach 1500 bis in die
Neuzeit. Die Biographie „Cornelia Goethe“ von S. Damm
macht uns mit der Mutter des Dichterfürsten bekannt.
Unterhaltung bieten die Erzählungen von I. Noll in „Falsche
Zungen“ sowie die spannenden Romane „Pompeji“ von R.
Harris und „Das etruskische Lächeln“ von J. E. Sampedro.
Krimifans werden sich über den „Hellas Chanal“ von P.
Makaris freuen.
Schon seit Mitte März sind wieder Bücher für die
Erstkommunionkinder ausgelegt sowie Schriften, die Sie auf
Passion und Ostern einstimmen und vorbereiten können.
Darunter ist neu „Der Kreuzweg unseres Herrn“ von Papst
Benedikt XVI. mit den Meditationen vom römischen Kreuzweg
2005.
März 2006
„Gottes ist der Orient!
Gottes ist der Okzident!
Nord- und südliches Gelände
Ruht im Frieden seiner Hände.“
Die Gelassenheit, die aus Goethes Worten spricht, ist uns
verlorengegangen. Bei vielen ist durch die Ereignisse der
letzten Wochen Unsicherheit über das Miteinander von Islam
und Christentum, über das Zusammenleben von Muslimen
und Christen entstanden. Da ist es gut, wenn man sich neu
informieren kann. Wir möchten Ihnen dazu aus unserem
Bestand eine Reihe von Büchern anbieten, die zu einem
70
besseren Verständnis des Islam hinführen. Grundlegende
Informationen finden sich bei Hans Küng in „Spurensuche“,
bei Gernot Rotter in „Die Welt des Islam“, bei P. Scholl-Latour
in
„Das Schwert des Islam“, bei Gerhard Konzelmann in „Die
Schiiten und die islamische Republik“, bei Volker Perthes in „
Die neue arabische Welt“. Sie können den „Koran“ bei uns
ausleihen und auch das preisgekrönte Buch „Sie bauten eine
Moschee“ von David Macaulay, das Entstehung und
Bedeutung einer Moschee für alle Altersgruppen anschaulich
darstellt. Romane und Erzählungen führen in die
Gedankenwelt der islamischen Gesellschaft ein, oft auch
schon gespiegelt auf dem Hintergrund der westlichen
Zivilisation. So z.B. in der Kairoer Trilogie von Nagib Machfuß.
Oder hochaktuell das schon einmal erwähnte Buch „Schnee“
von Orhan Pamuk. Andererseits lassen „Die schönsten
Erzählungen aus 1001 Nacht“ den Zauber des Orients lebendig
werden.
Gegenseitiges Verstehen wollen vermitteln z.B.: „Mein Feind Mein Freund“ von Bassa Abu –Sharif, ferner die Jugendbücher
„Julia und Ibrahim“ von Georg Schwikart, „Eine Handvoll
Sterne“ von Rafik Schami, „Samir und Jonathan“ von Daniella
Carmi. Die legendäre goldene Periode
friedlichen
Zusammenlebens von Muslimen, Juden und Christen im alten
Andalusien beschreibt „Die Palme im Westen“ von Maria R.
Menocal. Das Ende dieser Epoche liest sich spannend in Lion
Feuchtwangers „Die Jüdin von Toledo“. Gesellschaftliche
Stellung und Schicksal muslimischer Frauen schildert z.B. Siba
Shakib in „Nach Afghanistan kommt Gott nur noch zum
Weinen“. Daneben vermitteln Reiseführer (z.B.Iran, Ägypten
und Sinai, Syrien) eine zumindest virtuelle Begegnung mit
Geschichte und Kultur der islamischen Welt. Wir laden Sie ein,
unser Angebot zu nutzen, um die Bekanntschaft mit dem Islam
zu vertiefen.
71
Februar 2006
Was haben wir eigentlich zum Thema „Frauen“ in unserem
Buchbestand? Das haben wir uns gefragt und nachgesehen,
und da wir viele interessante Bücher gefunden haben, ist das
im Februar unser Schwerpunkt. Es finden sich Romane und
Erzählungen, die Frauenschicksale exemplarisch darstellen,
wie z.B. „Das verborgene Wort“, „Das Paradies ist anderswo“,
„Hannas Töchter“, Die Päpstin“, „Kassandra“, „Ein Zimmer für
sich allein“, „Die Unterwerfung“, „Die Samenhändlerin“, „Das
Spiegelbild“, „Luisa“, „Großmutter packt aus“. Andere
Schriften versuchen erzählend oder dokumentierend
Verständnis zu wecken für das Leben von Frauen in anderen
Kulturen, so z.B.: „Die Töchter Allahs“, „Ich klage an“, „Ein so
langer Brief“, „Die acht Frauen des Großvaters“ (Islam);
„Drahtseilakte“, „Die Lügen der Frauen“, „Nitschewo“, „In
Wahrheit sind wir stärker“ (Russland); „Zwei alte Frauen“
(Indianer). „Mit 40 depressiv, mit 70 um die Welt“ beschäftigt
sich mit dem Älterwerden speziell von Frauen. Daneben
stehen viele Biographien im Regal: von den „Erinnerungen“
Hillary Clintons über „Die Frauen der Familie Mann“ und
„Christiane und Goethe“ bis hin zu „Das Herz hat seine
Gründe“, dem bewegenden Lebensbericht von Ruth Pfau, die
als Nonne und Ärztin in Pakistan arbeitet.
Das nicht ganz einfache Problemfeld Frauen und Kirche
behandeln ausgehend von biblischen Texten z.B.: „Große
Frauen der Bibel“ (opulent ausgestatteter Text-Bildband ),
„Nur weil wir Frauen sind? Weil wir Frauen sind!“, „Frauen in
72
der biblischen Glaubensgeschiche“, „Mutter Kirche und ihre
Töchter“.
Das sind alles nur Beispiele. Wir laden Sie ein, selbst
nachzusehen, was aus unserem Bestand Sie zu diesem Thema
interessiert. Unser Auskunftssystem steht nicht nur zu dieser
Thematik jederzeit auf dem Computer zum Stöbern und
Nachschlagen für Sie bereit.
Und falls Sie etwas über eine in diesen Wochen hochaktuelle
Persönlichkeit lesen möchten: wir haben eine neue MozartBiographie und ein interessantes Mozartheft von DIE ZEITGeschichte.
Dezember 2005 - Januar 2006
Auf den Tischen in unserer Bücherei haben wir viele Adventsund Weihnachtsbücher für Sie ausgebreitet, die einstimmen
auf die stille und doch betriebsame Zeit vor dem Fest. Sie
geben Anregungen zur Gestaltung der Feiertage oder erzählen
vom Geheimnis der Weihnacht. Darunter sind neu: „Das
Weihnachtsaktionsbuch“ von G. Wensky und, weil man oft nur
noch die erste Strophe eines Liedes kennt:„Die schönsten
Weihnachtslieder für Groß und Klein“ von S. Schwandt.
Daneben stehen für die Tage der Muße nach dem Fest auch
neue Bücher bereit. Darunter sind wieder neue Bilderbücher
für die Kleinen, z.B. zwei zauberhafte Werke von Komako
Sakai: „Mama, ich mag dich“ und „So schön wie der Mond“,
aber auch interessante Neuerscheinungen für passionierte
Leserinnen und Leser. So z.B. von Orhan Pamuk: „Schnee“,
von Jonathan Franzen:“Schweres Beben“, von Paula Fox:
„Luisa“, von Arno Geiger: „Es geht uns gut“, von J.S. Foer:
“Extrem laut und unglaublich nah“; von Ingo Schulze: „Neue
Leben“; von Daniel Kehlmann: „Die Vermessung der Welt“.
Schon länger auf dem Buchmarkt aber neu bei uns sind von
73
Siri Hustved: „Was ich liebte“; von Wolfgang Büscher: “BerlinMoskau. Eine Reise zu Fuß“, von Per Olov Enquist: „Der
Besuch des Leibarztes“.
Stoff genug also, um sich gemütliche Winterabende mit dem
Lesen eines Romans angenehm zu vergolden!
Oktober 2005
In den Sommerwochen haben wir die Bücherei renoviert. Der
alte Buchbestand wurde gestrafft und neue Bücher
angeschafft. Der neue Teppichboden und strahlend weiße
Wände bieten jetzt eine angenehme Atmosphäre zum
Verweilen und zum Aussuchen neuer Lektüre. Zur richtigen
Buchwahl verhilft auch ein neues Auskunftssystem auf dem
Computer, der eigens zur Nutzung durch die Leserinnen und
Leser aufgestellt wurde und leicht zu bedienen ist. Zwei
bequeme Sessel bieten sich an für den, der erst etwas
schmökern will. Daß alles so gut gelungen ist, verdanken wir
nicht zuletzt den Helferinnen und Helfern, die herzhaft
zugepackt und geräumt haben. Ihnen danke ich von ganzem
Herzen! Es ist immer wieder eine schöne Erfahrung, daß man
in der Gemeinde so spontane Hilfsbereitschaft findet und
gemeinsam Aufgaben lösen kann, die den Einzelnen
überfordern. Auch dafür danke ich.
Unter den neuen Bücher, die bei uns eingestellt sind, befinden
sich wieder Krimis, darunter acht Taschenbücher in englischer
Sprache. Ferner von Charlotte Link: „Die Sterne von
Marmalon“, „Das Haus der Schwestern“, „Der Verehrer“. Von
Maarten `t Hart: „Die Sonnenuhr“. An neuen Romanen finden
Sie: von Cees Nooteboom: „Paradies verloren“, von Ian
McEwan: „Saturday“, von Philip Roth: „Verschwörung gegen
74
Amerika“, von Maarten `t Hart: „Gott fährt Fahrrad“, von Dan
Brown: „Sakrileg“ und „Illuminati“.
Daneben
haben
wir
eine
ganze
Reihe
von
Kinderbuchklassikern in schönen, neuen Ausgaben und viele
neue Bücher für die 6 bis 10- jährigen Leserinnen und Leser.
Über den neuen Papst informiert das Buch von Heinz-Joachim
Fischer, der seit vielen Jahren Korrespondent der FAZ in Rom
ist, : „Benedikt XVI.“. Vor ca. 40 Jahren schrieb Joseph
Ratzinger sein grundlegendes Werk: “Einführung ins
Christentum“, in dem er die wichtigsten Glaubensinhalte
erläutert und das immer noch aktuell ist. Es ist jetzt neu
aufgelegt worden und wir haben es für Sie bereitgelegt.
Juli - September 2005
Viele von uns bereiten sich in diesen Wochen auf den Urlaub
vor. Dabei sucht man dann auch etwas zum Lesen für den
Strand, das Schwimmbad, die Mußestunden im Garten oder
auf dem Balkon. Interessant, spannend, informativ oder
einfach nur liebenswert soll die Lektüre sein. Da helfen wir
Ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne bei der
Auswahl. Sie finden bei uns herzbewegende Romane, Krimis
mit „Gänsehautgarantie“, Reiseliteratur zur Gewinnung des
kundigen Blicks sowie Sachbücher für die Ausweitung der
Interessenlage. Es sind auch einige Bücher neu bei uns
eingestellt: Spannung verspricht der „Diabolus“ von Dan
Brown, der neue Krimi „Beweise, dass es böse ist“ von Donna
Leon, aber auch der fesselnde Klassiker „Die 40 Tage des Musa
Dagh“ von Franz Werfel. Ruhiger gestimmt kann man sich Per
Olov Enquists „Blanche und Marie“ widmen oder den beiden
schmalen Erzählungen von Eric-Emmanuel Schmitt: „Oscar
und die Dame in Rosa“ und „Das Kind von Noah“. Orient und
Okzident verbindet Marsha Mehran in „Das persische Café“.
75
Theo Sommers „1945“ wie auch „Morgen tanzt die ganze
Welt“, herausgegeben von Christoph Amend, sowie
„Vormittags die ersten Amerikaner“ von Gerhard Hirschfeld
helfen Zeitgeschichte und Gesellschaft bei Kriegsende besser
zu verstehen. Für Leseratten ab 9 Jahre sind jetzt alle drei
Semester der „Kinder-Uni“ da, sowie von Paul Maar „Herr
Bello und das blaue Wunder“ und „Kreuz und Rüben; Kraut
und quer“.
Neue Bilderbücher für die Kleineren sind: „Gute Nacht, Theo“
von M.L.Gray, „Geschichten vom Freuen, Ärgern und
Kuscheln“ von B. Gotzen-Beek, „Habibi, Geschichte über
Freunde“ von G. Ruck-Pauquet und schließlich auch noch „Der
geheimnisvolle Ritter Namenlos“ von Cornelia Funke.
April 2005
Fünf große Romane sind neu bei uns und warten auf
Leserinnen und Leser: Von David Guterson „Unsere liebe Frau
vom Wald“, von Maarten ‘t Hart „In unnütz toller Wut“, von
Richard Powers „Der Klang der Zeit“, von Michael Crichton
„Welt in Angst“, von Petra Durst-Benning „Die
Samenhändlerin“. Biographische Skizzen enthalten Marisa
Madieris „Wassergrün“ und „Die Frauen der Familie Mann“
von Hildegard Möller.
Daneben stehen 19 Krimis im Taschenbuchformat neu in den
Regalen – gestiftet von einer engagierten Leserin. Wir danken!
Bis zum 10. März liegen noch speziell für Firmbewerber
Bücher auf dem Tisch. Ab 13. März stehen dann wieder die
Bücher zur Erstkommunion im Vordergrund. Wir laden Sie
herzlich ein, diese Angebote zu nutzen.
Februar 2005
76
In diesen Wochen bereiten sich junge Menschen auf das Fest
ihrer
Firmung vor, ein wichtiges Ereignis für unsere
Gemeinde! Deshalb stehen im Februar Bücher für Jugendliche
im Mittelpunkt unserer Bibliotheksarbeit. Vom 10. Februar bis
zum 13. März stellen wir interessante Jugendromane und auch
Bücher zu Fragen des Glaubens aus und bieten sie zur Ausleihe
an. Religiöse Themen finden sich z.B. in Heiner Geißlers „Was
würde Jesus heute sagen?“ . Bernd Theissen schildert in „Der
Schatten des Galiläers“, wie Zeitgenossen Jesus erlebten –
eine packende Darstellung! „Konnte Jesus übers Wasser
gehen?“ ist der Titel eines Buches, das 153 Antworten gibt auf
Fragen rund um den Glauben. Ralf Martens bringt „Mit dem
Taxi in New York“ die Gleichnisse Jesu in unser modernes
Umfeld. Andrea Schwarz gibt in „Die Bibel verstehen in 25
Schritten“ eine Einstiegshilfe und Durchblick für Neugierige.
Erlebnisse mit den Weltreligionen schildern die Bücher „Theos
Reise“ von Cathérine Clément und „Mensch sucht Sinn“ von
Sibyl Rosen. Zur globalen Verantwortung fordert das
„Weltethos“ von Hans Küng auf. Hilfen zur persönlichen
Lebensführung bieten die beiden „Engelbücher“ von Anselm
Grün. Fragen nach dem Woher? und Wohin? erörtert in
spannender Weise Jostein Gaarder in „Sofies Welt“.
Daneben finden sich bei uns viele spannende Romane für
Jugendliche. Darunter Klassiker von Willy Fährmann, Fritz
Mühlenweg und Frederica da Cesco. Aber auch neue Titel wie
„Summertime Blues“ von Julia Clarke (bittersüße Romanze),
und von Melina Marchetta „Ich bin’s, Francesca!“ (ein
Mädchen findet zu sich und seinen Platz). Schon früher
erwähnt wurden das „Tintenherz“ von Cornelia Funke
(phantastisches Abenteuer um ein Buch), „Blacky, Lovely und
der ganze Bullshit“ von Philipp Gwynne (Jugend in Australien),
von Katja Behrens „Hathaway Jones“ (Verbrechen und erste
77
Liebe), von Beverly Naidoo „Die andere Wahrheit“ (Südafrika),
von D. Eschbach: „Perfect Copy“ (Gentechnologie) ... und viele
andere mehr.
Dezember 2004 - Januar 2005
Mehr als 70 Titel finden sich zum Themenkreis von Advent
und Weihnachten in unserer kleinen Bücherei. Das führt von
Adalbert Stifters Bergkristall (jetzt neu als Kinofilm) über
Bücher mit Bastelvorschlägen und schönen Bilderbüchern bis
hin zu Kinderbüchern zum Vor- und Selberlesen. Darunter neu
von Sven Nordquist: Morgen, Findus, wird’s was geben! Dann
auch das Große Vorlesebuch zu Advent und Weihnachten für
die ganze Familie. Und von Cornelia Funke: Hinter
verzauberten Fenstern.
Der schöne, bildreiche Band von Herbert Haag und Dorothee
Sölle über die Gottesmutter: Maria ist neu bei uns, ebenfalls
das Buch des bekannten Heidelberger Theologen Klaus Berger:
Jesus. Spirituelle Anregung bieten die Engelmeditationen von
Anselm Grün an.
Aber auch für die Zeit nach Weihnachten gibt es Neues bei
uns: Das Buch von Amos Oz: Eine Geschichte von Liebe und
Finsternis
schildert
nicht
nur
autobiographische
Zusammenhänge, sondern lehrt auch zu verstehen „wie Israel
wurde, was es ist“ (Stgt. Zeitg.)
Auf Krimifans warten zwei neue Mankells: Wallanders erster
Fall und: Vor dem Frost, sowie von Elizabeth George: Wer die
Wahrheit sucht.
Daneben steht wie immer eine große Zahl klassisch schöner
Romane für Ihre Ferienlektüre bereit. Sie sind herzlich dazu
eingeladen, dieses Angebot zu nutzen.
November 2004
78
Einige neue Bücher warten auf interessierte Leser. Darunter
sind vier Biographien. Von Andreas Englisch: Johannes Paul II.;
von Andrew Morton: Diana, ein Buch über Lady Di;
Die Autobiographie von Bill Clinton: Mein Leben; von Ruth
Rahmeyer: Ottilie von Goethe.
Die sog. Schöne Literatur ist vertreten durch eine Erzählung
von Zoe Jenny: Das Blütenstaubzimmer und den Roman von
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs. Kinder werden sich freuen
über neue, spannende Abenteuer in zwei Büchern von
Wendelin Van Draanen: Sammy und…; daneben gibt es ein
gruseliges Buch über: E-mail aus der Geisterwelt von Terence
Blacker.
Im Sachbuchbereich informiert das Buch von Robert Levin: Die
große Verführung über die Manipulierbarkeit von jedermann.
Christoph Drexler u.a. gehen in dem schmalen Band Leben,
Tod und Zauberstab auf theologische Spurensuche in Harry
Potter. Das Buch enthält auch einen Artikel über Potter’sche
Moralpädagogik von Angelika Walser. Dietrich Grönemeyers:
Mensch bleiben ist ein Appell zu gesundem Leben und einer
menschenfreundlichen Medizin. Zwei Bücher von Jirina
Prekop: Der kleine Tyrann und: Hättest du mich festgehalten!
wollen in Erziehungsfragen Hilfen geben.
Daneben sind bis zum 14. November noch die Schriften USamerikanischer Autoren ausgestellt und liegen zur Ausleihe
bereit.
Seit dem 1. Oktober 2003 haben wir durchgehend die Nutzung
unserer Bücherei notiert und können Ihnen heute eine genaue
Statistik über die Ausleihen im Zeitraum von zwölf Monaten
bekannt geben: 2291 Besucher haben unsere Bücherei
aufgesucht. 3151 Bücher und Spiele wurden ausgeliehen,
davon 1311 Bücher für Erwachsene, 1646 Bücher für Kinder
und Jugendliche sowie 194 Spiele. 447 Kinder haben die
Vorlesestunden besucht. Wir freuen uns sehr über diese
79
Resonanz unseres Einsatzes für die Gemeinde und wir werden
uns weiterhin große Mühe geben, Ihnen interessante Lektüren
anzubieten.
Oktober 2004
Mit den kühleren Tagen kommt auch wieder die Freude an
gemütlichen Lesestunden. Wir können Ihnen dazu eine Reihe
neuer Bücher anbieten. Neben Krimis (Fossum, Granger, Leon
u.a.) auch Romane (Auster, Guterson, Handke, Walser). Kinder
können Neues über Mimi und Paula Kussmaul erfahren.
Zudem informiert ein Sachbuch ganz genial über den Bau
einer Moschee (Luchs 211). Für Jugendliche gibt’s das
spannende Buch von Mats Wahl: Kaltes Schweigen.
Mitte Oktober werden wir für alle interessierten Leserinnen
und Leser die Romane US-amerikanischer Autoren aus
unseren Beständen zusammentragen, ausstellen und zur
Ausleihe anbieten. Im Zusammenhang mit der heftig
umkämpften Präsidentschaftswahl ist es spannend zu erleben,
wie diese großen Schriftsteller die Situation ihrer
amerikanischen Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart
sehen. Sie sind herzlich eingeladen, von diesem Angebot
Gebrauch zu machen.
Es gibt für uns auch einen Grund zum Feiern: am 18.
September jährte sich unsere erste Vorlesestunde für Kinder.
Wir freuen uns, dass dieses Angebot so gut angenommen
wird. Es hat sich ein fester „Hörerstamm“ gebildet, der
donnerstags das Pfarrhaus stürmt und sich erwartungsvoll auf
die Kissen setzt. Insgesamt haben wir mehr als 270
Kindergäste gezählt. Zwölf Vorlesepatinnen wechseln sich im
Dienst ab und lesen mit Freude und Begeisterung vor. Für
dieses große ehrenamtliche Engagement möchte ich ihnen an
dieser Stelle herzlich danken. Wir alle hoffen, dass in Zukunft
80
noch mehr kleine Zuhörerinnen und Zuhörer den Weg in die
Bücherei finden werden.
Juli 2004
In den vergangenen Wochen haben wir neue Regale
aufgestellt, den Bestand durchforstet und die Bücher z.T. neu
geordnet. Dabei sieht man dann, welch schöne und
interessante Bücher vorhanden sind. Es ist ganz schön
schwierig, sich bei so einer Aktion zu beherrschen und nicht
gleich loszulesen. Daneben sind einige neue Bücher bei uns
angekommen, vor allem Krimis im reisefreundlichen
Taschenbuchformat. Von John le Carré: Agent in eigener
Sache. Von Karin Fossum drei Bände: Evas Auge – Fremde
Blicke – Wer hat Angst vorm bösen Wolf?
Von
Ann
Granger vier Fälle für die sympathischen Spürnasen Mitchell &
Markby: Messer, Gabel, Schere, Mord – Wer andern eine
Grube gräbt – Ein schöner Ort zum Sterben – Blumen für sein
Grab. Von Margaret Millar: Fragt morgen nach mir. Vom Liaty
Pisani: Der Spion und der Analytiker. Daneben stehen drei
meisterhafte Romane bereit, ebenfalls im TB- Format: Von
Antal Szerb: Reise im Mondlicht (eine etwas andere
Hochzeitsreise); von Carlo E. Gadda: Die grässliche Bescherung
in der Via Merulana (das Hauptwerk des „Vaters der
modernen italienischen Literatur“). Von Jane Austen: Emma
(fein gezeichnetes Charakterbild einer energischen jungen
Frau im England des frühen 19. Jhdts.). Sachlicher und kaum
weniger spannend ist das Buch von Erika Uitz: Die Frau im
Mittelalter (Darstellung vom Leben vor allem in den Städten).
Auch für diejenigen, die in den Ferien mehr die Stille suchen,
finden sich Anregungen bei uns. Nicht zuletzt in den Büchern
des in unserer Gemeinde beheimatetet Yoga-Lehrers Wieland
Schmid, z.B. Yoga für Christen; Das Wunder des Regenbogens.
81
Erinnern möchte ich auch nochmals an die große Anzahl an
Reise- und Kunstführern, die jetzt im Eingangsbereich der
Bücherei ihren Platz haben. Jugendliche können ihre Romane
jetzt leicht in einem eigenen Regal finden. Und da sind tolle
Bücher dabei!
Mai 2004
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwacht in uns der
Wunsch nach Ferne und nach neuen Erfahrungen in bisher
unbekannten Gegenden. Für die Planung einer Urlaubsreise
oder eines kurzen Städtetrips können Sie in unserer Bücherei
unter einer großen Anzahl von Reiseführern
und
Reisebeschreibungen wählen. Neu hinzugekommen sind: von
Detlev Arens: Prag, und von Eva Gründel: Tschechien. Für
Leute, die im Ländle bleiben wollen, bietet das schmale Buch
von Herbert Mayer: 70 km rund um Stuttgart hilfreiche
Anregungen. Als spannende Lektüre warten fünf neue
Romane auf lesegierige Ausleiher: vom berühmten New
Yorker Schriftsteller Paul Auster: Buch der Illusionen. Daneben
zwei sehr gegensätzliche Romane von Henning Mankell: Die
Rückkehr des Tanzlehrers (Krimi), und: Das Auge des
Leoparden (eine Afrika-Saga). Von Mario Vargas Llosa: Das
Paradies ist anderswo (ein Roman rund um Paul Gauguin). Von
Brigitte Riebe: Die sieben Monde des Jakobus (Roman über
den Camino nach Santiago). Bewegende Lesestunden
versprechen zwei biographisch orientierte Bücher. Von Wibke
Bruhns: Meines Vaters Land (Familiengeschichte im 2.
Weltkrieg), und Willi Hoss: Komm ins Offene, Freund!
(Erinnerungen des jüngst verstorbenen Kämpfers für soziale
und ökologische Gerechtigkeit). Für die jüngsten Leser bzw.
Zuhörer sind neu: Rafik Schami: Wie ich Papa die Angst vor
Fremden nahm; Sophie Schmid: Wir sind die Größten; Jennine
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Starring: Danke, kleine Maus. Für Leser und Leserinnen ab 8
Jahren: Antonio Skarméta: Der Aufsatz, sowie: Anna Gavalda:
35 Kilo. Für unsere Leser im Alter ab 13 Jahren gibt es dann im
Juli neues Lesefutter – gerade recht für die großen Ferien!
April 2004
Wie stets warten bei uns neue Bücher auf neugierige und
interessierte Leser. Dazu gehören Romane: Hanns-Josef
Ortheil: Die große Liebe (Glück, in Italien gefunden); Carlos
Ruiz Zafon: Der Schatten des Windes (die Puppe in der Puppe
in der Puppe - ein spannender Schmöker); Jonathan Franzen:
Die 27ste Stadt (Leben in St. Louis, einer einst blühenden
Stadt); Peter Prange: Die Philosophin (Frauenschicksal im Paris
der Aufklärung). Krimifreunde freuen sich sicher über die
Eskapaden von Commissario Montalbano in: Andrea Camilleri:
Die Rache des schönen Geschlechts. Das Portrait einer Familie
im Nationalsozialismus schildert das bewegende Buch von
Uwe Timm: Am Beispiel meines Bruders. Reflexionen über
Kultur und Gesellschaft bietet das viel diskutierte Buch von
Asfa-Wossen Asserate: Manieren. Dem spirituellen Leben
dienen will Abt Odilo Lechner mit: Warum ich bete, Gespräche
mit Gott. Kardinal Lehmann (Hrsg): Karl-Rahner-Lesebuch
bringt die Gedanken des großen, unvergessenen Theologen
anläßlich seines hundertsten Geburtstages wieder in die
Diskussion. Jugendliche Leserinnen und Leser informiert
Margret Greiner in: Miss, wie buchstabiert man Zukunft? über
die Problematik der Intifada und das Leben zwischen den
Fronten. Phillip Gwynne verspricht anregende Lektüre in:
Blacky, Lovely und der ganze Bullshit. Ebenfalls packend
schreibt Mirjam Pressler: Die Zeit der schlafenden Hunde. Für
Kinder stehen zwei neue Bücher über Findus und Petterson
bereit; ferner von Kirsten Boie: Klar, daß Mama Ole lieber hat;
83
von Doris Dörrie: Mimi. Drei Bücher wollen besonders dem
Vorlesen dienen: Cornelia Funke: Vorlesegeschichten von
Anna; Arnhild Kantelhardt: Es war eine dunkle, stürmische
Nacht; Anna Langen: Lustige Tiergeschichten.
März 2004
"Metanoeite! - denket um!" (Mk 1,15). Mit diesem Wort hat
Jesus wie vor ihm schon Johannes zur Lebensänderung
aufgerufen. In der Fastenzeit kann dieses Wort für uns ein
Impuls sein, unser Leben zu überdenken, zurückzukehren zu
dem, was uns wirklich wichtig ist, neue Wege zu denken und
handelnd zu erproben. In unserer Bücherei werden wir dazu
Bücher auslegen und zur Lektüre anbieten, die diesem
Umdenken und dem spirituellen Leben dienen wollen.
Ab dem 21. März laden wir die Erstkommunionkinder und ihre
Eltern zu einer Ausstellung von Büchern zur Einstimmung auf
die Erstkommunion herzlich ein. Diese Bücher stehen zwar
während des ganzen Jahres bei uns zur Verfügung, sie sollen
jetzt jedoch ihren Regalplatz verlassen und Ihnen bei
Vorbereitung des großen Festtages helfen.
Einige neue Bücher stehen zur Ausleihe bereit: Ulla Hahn:
Unscharfe Bilder (Roman); Ruth Pfau: Das Herz hat seine
Gründe. Mein Weg (Wirken einer christlichen Ärztin und
Ordensfrau im muslimischen Pakistan); Cornelia Funke:
Tintenherz (Roman für junge Leute); Sibylle Sailer: Ich hör dir
zu und denk mir was.(Weltliteratur zum Vorlesen, ein
zauberhaftes Buch!); Per Olov Enquist: Großvater und die
Wölfe (Abenteuer pur, ab 8 J.); Nicholas Harris: Zoom mit! Die
Natur vom Universum bis zur Zelle (Sachbuch für Kinder, ab 8
J.); Christine Merz: Lea Wirbelwind und der Streit im
Kindergarten (tolles Bilderbuch).
84
Weiterhin laden wir wie bisher unsere jungen Zuhörerinnen
und Zuhörer (von 3 bis 7 Jahren) zu den Vorlesestunden am
Donnerstag von 15.15 - 15.45 Uhr ein. Wir freuen uns sehr
darüber, daß dieses Angebot so gut angenommen wird. Neue
Zuhörer sind uns dabei stets willkommen. Und wer von den
Erwachsenen denkt, daß das Vorlesen ihm bzw. ihr Freude
machen könnte, den laden wir ein, in unserem Team als
Vorlesepatin bzw. Vorlesepate mitzumachen. Schauen Sie
einfach einmal während der Büchereistunden bei uns vorbei.
Februar 2004
Zum Jahresende hatten noch einmal einige neue Bücher ihren
Weg in unsere Bücherei gefunden. Darunter sind die
Biographien von Hillary Clinton: Gelebte Geschichte, von Peter
Härtling: Leben lernen, von Manfred Krug: Mein schönes
Leben. Für den, der sich für die nähere Heimat interessiert,
bietet das Buch von Otto Borst: Mein Land hat kleine Städte
anregende Informationen. Krimis von Faye Kellermann und
Patricia Cornwell warten auf Leser und Leserinnen. Für Leser
ab 11 wird es spannend in den Büchern von Wendelin Van
Draanen: Sammy und der Knochenmann, und: Sammy und der
Hoteldieb. Hilfestellung bei Fragen von Erziehung und
Förderung der eigenen Kinder bietet das Buch von Monika
Murphy-Witt: Konsequente Eltern - glückliche Kinder, sowie
das Buch von Michaela Dietenmaier: So lernt mein Kind richtig
sprechen. Eine motivierende Vision von Kirche findet sich im
Buch von Fulbert Steffensky: Das Haus, das die Träume
verwaltet.
Wir freuen uns darüber, daß unser Bücherangebot im
vergangenen Jahr so gut angekommen ist und werden uns
bemühen, auch in diesem Jahr eine Reihe aktueller und
interessanter Bücher anzuschaffen.
85
Im letzten Quartal des vergangenen Jahres haben übrigens
659 Personen unsere Bibliothek besucht. Wir haben in diesem
Zeitraum 866 Bücher und Spiele ausgeliehen. Unsere
Vorlesestunden für Kinder sind gut angenommen worden. 132
Kinder haben seit Anfang Oktober den spannenden
Geschichten zugehört. Übrigens bieten wir ab sofort für beide
Altersgruppen (d.h. für Kinder von drei und vier Jahren und für
Kinder von fünf bis sieben Jahren) an jedem Donnerstag, an
dem die Bücherei geöffnet ist, von 15.15 bis 15.45 Uhr eine
Vorlesegruppe an.
Dezember 2004 - 01 2003
"Bücher, da ist für mich nicht das bedruckte Papier. Sie sind
Landkarten menschlicher Erfahrung. Für mich selbst sind
Bücher die Verbindung zu Autoren, zu deren Texten ich
Vertrauen habe. (...) Das ist wie ein zweites Gemeinwesen. In
einer Zeit, in der wir nicht wissen, wie rißfest die
Wirklichkeiten sind, sind Netzwerke über 2000 Jahre, wie sie
die Bücher darstellen, kein Luxus, keine Freizeitbedarf,
sondern notwendiges Überlebensmittel. Es ist diese
Vertrauenswürdigkeit, derentwegen ich Bücher allen anderen
Medien vorziehe."
Mit diesen Gedanken aus der Büchnerpreis-Rede Alexander
Kluges vom 25.10.03 möchte ich Sie einladen in unserer
Bibliothek nach solchen "Landkarten menschlicher Erfahrung"
zu suchen und sie zu nutzen.
Im Dezember finden Sie bei uns auch viele Bücher mit
Erzählungen und Anregungen zu Advent und Weihnachten.
Vom 18. bis zum 29 Januar werden wir eine Buchausstellung
mit dem Schwerpunkt "Biographien" anbieten.
86
November 2003
Wenn die Tage kürzer und die Abende länger werden, macht
es doppelt Spaß, sich in ein Buch und fremde Welten zu
versenken. So laden wir Sie herzlich ein, in unseren Beständen
zu stöbern und sich auszusuchen, was Ihr Interesse weckt.
Neben den spannenden oder bewegenden Büchern, die Sie
bereits bei uns vorfinden, kommen im November auch noch
ein paar neue Bücher an: Céline, L.: Reise ans Ende der Nacht;
Franzen, J.: Korrekturen (Romane) ; Machfus,N.: Palast der
Sehnsucht + Zuckergässchen (Romane, Kairoer Trilogie II und
III); Hunter, C.: Tod um Mitternacht; Mc Dermid, V.: Ein Ort für
die Ewigkeit; Grisham, J.: Der Regenmacher (Krimis); Kurlansky
M.: Salz - der Stoff, der die Welt veränderte (Sach- und
Rezeptbuch); Eschbach, D.: Perfect Copy (Jugendbuch zur
Bioethik), Baeten, L.: Die kleine Hexe feiert Weihnachten,
Weinhold, A.: Unsere Religionen (Kinderbücher). Für
spirituelles Auftanken und Atemholen empfiehlt sich das Buch
von Mundy, L.: "Das Geh-Betbuch. Wie Beten geht, wenn man
geht". Das schmale Bändchen von Schalom Ben-Chorin:" Ein
Leben für den Dialog" beschäftigt sich mit Fragen von
christlichem und jüdischen Leben und Glauben.
Der Büchertisch bietet daneben auch Schriften zum Fest des
Patrons unserer Diözese, St. Martin, zum Lesen und
Betrachten an. Zum Beginn des Advents weihnachtet es dann
bei uns...
Oktober 2003
Während der Ferien sind eine ganze Reihe neuer Bücher
eingetroffen: Romane, Krimis und spannende Bücher für
Jugendliche und Kinder. Einige Beispiele: Enquist, O.: Lewis
Reise;
87
Eugenides, J.: Middlesex; O'Faolain, N.: Ein alter Traum von
Liebe (Romane). Jens,I + W.: Frau Thomas Mann; Marquez, G.:
Leben, um davon zu erzählen (Biografien). Leon, D.: Die dunkle
Stunde der Serenissima; Mankell, H.: Die Brandmauer; Perry,
A.: Die Verschwörung von Whitechapel; Wilson, V.: Off-RoadKids (Krimis). Behrens, K.: Hathaway Jones; Funke, C.: Herr der
Diebe; Naidoo, B.: Die andere Wahrheit (Jugendbücher)
Sie sind zur kostenlosen Ausleihe herzlich eingeladen. Unsere
Ausleihfrist beträgt vier Wochen, und es besteht in der Regel
die Möglichkeit, die Frist für ein Buch zu verlängern.
Juli - September 2003
In unserer Bibliothek stehen viele Reiseführer von Dumont zur
Ausleihe bereit. Daneben verlocken Romane dazu, in ihre Welt
einzutauchen und die Zeit zu vergessen. Es sind ja Ferien!
Für das kleine Reisegepäck empfehlen wir unsere Krimis – vor
allem die Taschenbücher, z.B.: Leon Donna, Feine Freunde;
Rendell, Ruth: Die Besucherin; Peters, Elizabeth: Verloren in
der Wüstenstadt; dies.: Der Ring der Pharaonen; Maraini,
Dacia: Stimmen; McCloy, Helen: Drei in einem Sarg; Queen,
Ellery: Das Haus auf halber Strecke; Walters, Minette: Die
Bildhauerin; George, Elizabeth: Undank ist der Väter Lohn, etc. etc....
Auch für die jüngeren Leser gibt es eine ganze Reihe
spannender Kriminalgeschichten.
Mai 2003
Bücher von gestern, die heute noch begeistern und in die
Ferne führen – gerade richtig für Zeiten der Muße:
88
Paul Auster: Mond über Manhattan (Roman, New York);
Albert Camus: Der erste Mensch (Autobiographie, Algerien);
Julia Blackburn: Daisy Bates in der Wüste (Roman, Australien);
Joan Aiken: Fanny und Scylla (Roman, Indien und England);
Salim Alafenisch: Die acht Frauen des Großvaters (Roman,
Negevwüste); James A. Michener: Sayonara (Roman, Japan);
Lion Feuchtwanger: Die Jüdin von Toledo (Roman um Liebe,
Krieg und Frieden; Spanien); Gabriel Garcia Márquez: Die
Liebe in den Zeiten der Cholera (Roman, Kolumbien)
Bücher für junge Leute und Junggebliebene:
Fritz Mühlenweg. In geheimer Mission durch die Wüste Gobi
(Abenteuerroman, Asien); Henning Mankell: Der Hund, der
unterwegs zu den Sternen war (Jugendbuch); Torill Eide:
Östlich der Sonne – westlich des Monds (Jugendbuch); Ulf
Stark / Eva Erikson: Als Papa mir das Weltall zeigte
(Kinderbuch); Ursula Kirchberg: Trost für Miriam (Kinderbuch);
Reiner Kunze: Wohin der Schlaf sich schlafen legt (Gedichte
für Kinder)
Diese und viele andere Bücher warten darauf, von ihnen
gelesen zu werden. Sie sind herzlich zur kostellosen Ausleihe
eingeladen!
April 2003
Walser Martin, Tod eines Kritikers (Roman)
Grass Günter, Im Krebsgang (Kriegsgeschehen)
Corley Elisabeth, Requiem für eine Sängerin (Krimi)
Tschechow Anton, Erinnerungen eines Idealisten (Reflexionen)
Strehle Gabriele, Ob ich das schaffe (Autobiographie)
Haffner
Sebastian,
Geschichte
eines
Deutschen
(autobiographisch)
Zimmermann Klaus, Toscana (Reiseführer)
Rice M./ Dennis Peter, Die Kreuzritter (Jugendbuch)
Robberecht, Als Papa König war (Kinderbuch)
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Nöstlinger Christine, Anna und die Wut (Kinderbuch)
Diese und viele andere Bücher warten darauf, von Ihnen
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