Versuch an der Aiguille Verte

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Versuch an der Aiguille Verte
Freitag - Samstag, 21. - 22. Juni 2013
Versuch an der Aiguille Verte
Um 23.50 Uhr ist Tagwache!!!
Organisation: Diana Zurbriggen
Bergführer: Gabriel Voide
Fotos: Marc und Diana
Bericht: Diana
Teilnehmer: Mario Andenmatten, Marc Briggeler, Daniel Lutz, Susanne Voide, Diana Zurbriggen
Freitags in der Früh fahren wir im Saastal los und treffen in Raron die
Youngsters unserer Gruppe. In Chamonix angekommen, herrscht
dort bestes Wetter und die erste Bahn nach Montenvers um 8:30 Uhr
ist bereits voll mit Ausflüglern und Bergsteigern. Voller Motivation
und dennoch mit Zweifeln behaftet, wie sich das Wetter entwickeln
würde, marschieren wir los auf den Gletscher Mer de Glace. Bereits
hier müssen wir die ersten Leitern runtersteigen ... und es sollen noch
sehr viele werden bis zur Rückkehr. Gabi erklärt fortlaufend, wie die
verschiedenen Gipfel und Nadeln heissen und weiss zu manchen eine
Episode zu erzählen.
Nach ca. 3.5 h erreicht die Gruppe das Refuge du Couvercle über
eine lange Strecke auf dem Gletscher und viele Leitern und wir
stärken uns daselbst mit feinen savoyardischen Omelettes. Danach
gibt es die erste der drei kurzen Schlafeinheiten. Um 17 Uhr treffen
wir uns zu super feinem Schokoladenkuchen und anschliessender
Lektion im Gruppenabseilen. Nach dem Abendessen gehen wir
sofort schlafen (zweite Schlafeinheit), denn bereits um 23.50 Uhr !!! ist
Tagwache. Gabi informiert sich vorgängig nochmals, wie schon so
oft, was der Wetterbericht meldet.
Es sind in der Zwischenzeit Wolken
und vor allem Nebel aufgezogen. Nach
Mitternacht wird es schön, lautet die
letzte Prognose. Mit gemischten
Gefühlen die einen und voller Hoffnung
die anderen, legen wir uns für 3h
zwischen die Wolldecken. Vom
längsten Tag des Jahres merken wir
nichts, wohl aber von der kürzesten
Nacht. Kurz vor Mitternacht stehen wir
und vier weitere Bergsteiger in
unserem Zimmer auf und machen uns
ans Frühstücksbuffet. Gabi teilt mit,
dass es seit längerer Zeit regnet und
wir kaum Chancen hätten, heute auf
den Gipfel der Verte zu gelangen.
Fazit: die Nacht ist nicht klar, die Temperaturen zu hoch und das ganze Unternehmen zu gefährlich. Nach kurzen Diskussionen, ob wir auf die
Pointe Isabelle möchten oder ein Stück Richtung Verte aufsteigen oder uns wieder hinlegen, entscheiden wir uns, ein Stück aufzusteigen. Um
00:45 Uhr starten wir, der Schnee ist weich und nach gut 1.5 h und 500 Hm kehren wir wegen Schneetreibens um. In der Hütte angelangt, legen
wir uns nachts um drei Uhr zum dritten Mal schlafen und nach 8 Uhr frühstücken wir abermals. Das Wetter ist besser geworden, aber immer noch
zu warm. Gabi schlägt uns vor, den Abstieg über den Balcon de la Mer du Glace zu machen, damit wir eine andere Variante zur Rückkehr nach
Montenvers sehen würden. Es ist eine schöne abwechslungsreiche Wanderung mit vielen, vielen Leitern, welche es hinauf und hinunter zu
steigen gilt. Auf halber Strecke hält uns der Bergführer noch eine längere Lektion zu Flaschenzug, Knöpfen, Seilverkürzung, Selbstaufstieg aus
der Gletscherspalte usw. Wir üben auch praktisch und profitieren viel.
Danach bewältigen wir den Rest der gut 4-stündigen Wanderung, wo Schwindelfreiheit auf den Leitern unbedingt von Vorteil ist. Als Abschluss
queren wir den Gletscher und steigen nochmals über Leitern hoch nach Montenvers. Im Restaurant „Les 2 Gares“ in Chamonix lassen wir die
beiden Tage ausklingen. Es war toll, die Gruppe harmonierte bestens und wir hoffen auf einen dritten Anlauf auf die Verte. Nächstes Mal
bestimmt mit Gipfelerlebnis.
Vielen Dank an den Führer Gabi.
Diana
Webmaster: Kurt Anthamatten
Redaktion: Dominic Anthamatten