euroshop2011 - WUAPAA die redaktion

Transcription

euroshop2011 - WUAPAA die redaktion
Mitgliederinformation
des Landesgremiums
Steiermark des Handels
mit Mode und Freizeitartikeln
111
VERANSTALTUNG
Unternehmertag
am Dachstein
KAI JÄCKEL
Modeinformation
Frühjahr/Sommer 2011
STUDIENREISE
FACHMESSE DÜSSELDORF:
EUROSHOP 2011
TEXTIL | LEDERWAREN | SCHUHE | SPORT
Amsterdam
Mitgliederinformation
des Landesgremiums
Steiermark des Handels
mit Mode und Freizeitartikeln
111
Landesgremium des Handels
mit Mode und Freizeitartikeln
Körblergasse 111–113, 8021 Graz
T 0316/601-574, F 0316/601-1212
E [email protected], W www.wko.at/stmk/308
Obmann und Branchensprecher Textil:
Ferdinand ROTH
Obmannstellvertreter und
Branchensprecher Schuhe:
Franz RATTENEGGER
Obmann-Stellvertreter und
Branchensprecher Sport:
Harald SCHERZ
Foto: Gschiel
Fotos: WK Steiermark
Geschäftsführer:
Mag. Johannes Klemm
T 0316/601-577
Gremialreferentin:
Ute Ropposch
T 0316/601-576
Assistentin:
Marianne Strobl
T 0316/601-574
Bundesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln
Sparte Handel, Wirtschaftskammer Österreich
Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien
T 05 90 900-3370, F 05 90 900-118181
E [email protected], W www.modeundfreizeit.at
Landesberufsschule Gleinstätten (Textil und Schuh)
8443 Gleinstätten 180, T 03457-2360
E [email protected], W www.lbs-gleinstaetten.ac.at
Landesberufschule Hartberg (Sport)
Franz-Schmidt-Gasse 5, 8230 Hartberg, T 03332-62939
E [email protected], W www.lbs-hartberg.ac.at
Werbegemeinschaft Lederwarenwirtschaft
Bundesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln
Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien, W www.modeundfreizeit.at
ÖTZ – Österreichische Textilzeitung, W www.manstein.at
Schuh- u. Lederwarenrevue, W www.schuhrevue.at
schuh.zone Gugler GmbH, W www.schuhzone.at
VSSÖ – Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs, W www.vsso.at
WIFI Steiermark
Körblergasse 111-113, 8021 Graz
T 0316/602-1234, E [email protected]
www.stmk.wifi.at
Rechtsservice der WK Steiermark
Körblergasse 111-113, 8021 Graz
T 0316/601-601, E [email protected]
www.wko.at/stmk/rs
Foto: Helmut Schramm
EUROSHOP 2011
VERANSTALTUNG
Unternehmertag
am Dachstein
KAI JÄCKEL
Modeinformation
Frühjahr/Sommer 2011
STUDIENREISE
FACHMESSE DÜSSELDORF:
Amsterdam
EUROSHOP 2011
TEXTIL | LEDERWAREN | SCHUHE | SPORT
INHALT
Die weltgrößte Fachmesse für den
Investitionsbedarf des Handels, die
EuroShop 2011, ist Anfang März 2011
in Düsseldorf nach fünf Tagen erfolgreich zu Ende gegangen. Über 106.000
Besucher kamen an den Rhein, um sich
auf mehr als 107.000 m² Ausstellungsfläche über das gezeigte Spektrum an
Produkten, Trends und Konzepten für
den Handel bei 2.038 Ausstellern aus
53 Nationen zu informieren.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1.11
Branchen-News
Offiziell: Achtung: Samstag, 24. 12. 2011 | Informationen
zu Rot-Weiß-Rot-Karte und Maßnahmen gegen Lohn- und
Sozialdumping | Novelle Behinderteneinstellungsgesetz 4
Sport: Novelle zur StVO – Radfahrrechtliche Bestimmungen
Radlobby-Vereine gemeinsam gegen Helmpflicht | E-Bike 5
Offiziell: Verschärfung der Zwangsstrafen bei NichtOffenlegung des Jahresabschlusses | Letzte Meldung
6
Offiziell: Der Streit ums Plastiksackerl | EORI-Nummer
Statistik Austria – jetzt auch elektronisch
7
Branchen-News Steiermark
Kommentar Friedrich: Bildung entscheidet die Zukunft |
Terminaviso: Branchenevent mit Jörg Löhr | LDT Nagold
Allgemeines: Förderung für Maßnahmen zur Barrierefreiheit | Sport: VSSÖ-Schitage in Schladming | Unternehmen mit Verantwortung | Gremium: Homepage aktiv
Unternehmertag „Zu neuen Höhen | Seminare: Schaufenster- & Innenraumgestaltung, Mitarbeitermotivation
Deutschland: Sonntag als Einkaufstag legt zu |
Die scharfen Tage finden wieder statt
8
9
10
11
Messe/Veranstaltung
EuroShop 2011 – ein Nachbericht
12
Kai Jäckel: Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011
16
Heirat Graz: Größte Hochzeitsmesse im Süden Österreichs 22
Handel
Seniorenmarketing – Teil 2
23
Wirtschaft
KMU: Konjunktur im stationären Einzelhandel 2010
WIFI: Wissen für den Handel
24
29
Bildung
Lehrlingswettbewerb | Woche des Handels
LBS Gleinstätten: „Aus Kunden Fans machen!“ | Der
rote Schuhsessel | Schulexkursion Fashion Premiere
LBS Hartberg: 40 Jahre | Sporttage
31
32
35
Umfrage
Liebe dein Leder! – Umfrage über Schuhpflege
38
Recht
Arbeitszeitaufzeichnungen: Überstundenarbeit
Schutzverband: Generelles Zugabenverbot gefallen
Schutzverband: Irreführung durch Preisreduktionswerbung
Merkblatt Ladendiebstahl: Schlauer als die Klauer
39
40
41
42
Fachexkursionsreise Amsterdam
44
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Schreiben Sie uns – wir werden
Ihren Leserbrief veröffentlichen.
Redaktion „mode & freizeit intern“
8021 Graz, Körblergasse 111–113
[email protected]
EDITORIAL
Die budgetäre Situation zwingt Bund, Länder und Gemeinden zu
sparen. Gerade wir steirische Unternehmer haben dafür viel
Verständnis, weil wir gewohnt sind, mit unseren Mitteln hauszuhalten und mit knappen Budgets zu arbeiten. Sparmaßnahmen brauchen aber das nötige Augenmaß, nur so kann
die notwendige wirtschaftliche Struktur in den Gemeinden aufrecht erhalten werden.
Kasernenschließungen und das Zusammenlegen von Spitälern sind in der Steiermark derzeit ein ernstes Thema. Keine
Frage, dass in Zeiten wie diesen mit öffentlichen Mitteln besonders sorgsam umgegangen werden muss. Kleine und mittlere Unternehmen dürfen dabei aber nicht
auf der Strecke bleiben. Bei allen Einsparungen ist mit Augenmaß vorzugehen, die
Betriebe dürfen nicht kaputt gespart werden.
Von öffentlichen Einrichtungen in kleineren Städten und Gemeinde haben bislang Handel und Gewerbe profitiert. Jede
Kaserne, jedes Spital braucht ihre Zulieferer, vom Bäcker und Fleischer bis zum Elektriker und Installateur und natürlich auch
ihre regionalen Händler.
Noch einmal: Wir haben viel Verständnis für sinnvolle Sparmaßnahmen, insbesondere dort, wo Doppelgleisigkeiten existieren, wie in der Verwaltung und bei der
Sozialversicherung. Auch Gemeindezusammenlegungen sind ein Thema, wo man
dringend versuchen muss, auf wirtschaftlich lebensfähige Einheiten zu kommen.
Die Gemeinden, die schon erkannt haben, dass man weder überall ein Hallenbad
braucht noch kostendeckend betreiben
kann, regen sich – durchaus berechtigt –
auf, wenn durch Sparmaßnahmen von
Bund und Land ihre Budgets betroffen
sind. Sie müssen aber auch vor ihrer eigenen Türe kehren, denn oft werden durch
gemeindepolitische Maßnahmen die wirtschaftlichen Interessen des Handels und
des Gewerbes unterlaufen. Kindergärten
und Schulen oder auch Ärztezentren werden aus den Stadtkernen herausgenommen
und an den Stadtrand verlegt. Dass dann
die Infrastruktur in solchen Orten massiv
gefährdet wird, ist klar. Wenn die Gemeinden ihren Hauptplätzen und Ortskernen
die Frequenz selbst wegnehmen, müssen
sie dann mit mühsamen Maßnahmen und
unter Einsatz finanzieller Mittel, die anderswo wieder fehlen, versuchen, die Zentren neu zu beleben.
Foto: WK Steiermark
Sinnvoll sparen statt Kaputtsparen!
Ferdinand Roth
Landesgremium Steiermark
des Handels mit
Mode und Freizeitartikeln
der Sparte Handel komme ich viel in der
Steiermark herum. Einige Städte sind mir
dabei steiermarkweit als vorbildlich aufgefallen. Sie haben den einen oder anderen
Trend zur Verlagerung an den Ortsrand
zwar aufgegriffen, ihre Funktion als Schulund Einkaufsstadt aber nicht vernachlässigt und ihre Gemeinde-Infrastruktur und
Die Wirtschaft und insbesondere der Handel
brauchen aber funktionierende Städte und
Gemeinden. Deshalb muss die Devise „Sparen mit
Augenmaß“ heißen, denn „Kaputtsparen hilft weder
den Gemeinden noch der Wirtschaft“.
Ferdinand Roth
Von den zahlreichen an den Ortsrändern errichteten Einkaufs- und Fachmarktzentren gar nicht zu reden. Auch die haben zu einer Verödung der Städte beigetragen und machen es dem Mittelstand immer schwerer, ihren mühsam erarbeiteten
Immobilienbesitz in Ortskernen weiterhin
ertragreich zu vermarkten. Viele Händler
haben klein angefangen und im Laufe der
Jahre mit Krediten die Häuser gekauft, in
denen sie ihre Geschäfte betreiben. Wenn
dann nach Jahrzehnten die Kredite endlich abgezahlt sind und sie an die Pension
denken, kommen diese tüchtigen Händler
erst drauf, dass ihre Häuser viel weniger
wert sind, weil man in vielen Ortszentren
keine lukrativen Mieten mehr erzielen
kann. Damit fehlt auch das für die Pension
gedachte Zubrot an Mieteinnahmen.
Sowohl durch meinen Betrieb als auch
durch meine Funktion im Gremium und in
ihre Funktion als politisches Zentrum beibehalten oder sogar ausgebaut. Leider gibt
es aber auch einige Negativbeispiele, wo
manche Städte ihre Funktionen quasi
schon aufgegeben haben und auch nicht
mehr über die finanziellen Mittel verfügen,
hier gegenzusteuern und ihre Zentren wieder zu beleben.
Die Wirtschaft und insbesondere der
Handel brauchen aber funktionierende
Städte und Gemeinden. Deshalb muss die
Devise „Sparen mit Augenmaß“ heißen,
denn „Kaputtsparen hilft weder den Gemeinden noch der Wirtschaft“,
meint Ihr
Ihr Ferdinand Roth
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
3
Aktuelles und Offizielles für Sie zusammengefasst
OFFIZIELLES:
ACHTUNG: Samstag, 24. 12. 2011
Heuer fällt der 24. Dezember auf einen
Samstag. Die Bundessparte Handel der
Wirtschaftskammer Österreich vertritt – wie
bereits auch schon in vergangenen Jahren
– die Auffassung, dass der 24.12., wenn er
auf einen Samstag fällt, aufgrund des Wortlautes des Kollektivvertrags nicht zu den
vier verkaufsoffenen Samstagen gemäß
dem Handelsangestellten-Kollektivvertrag
zu zählen ist.
Information zu Rot-Weiß-Rot-Karte
und Maßnahmen gegen Lohn- und
Sozialdumping
Im Ministerrat am 22.2.2011 wurden die
Einführung der Rot-Weiß-Rot-Karte und
das Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping beschlossen. Hier eine kurze Zusammenfassung:
Die Rot-Weiß-Rot-Karte im Überblick
Folgende Gruppen von Zuwanderern können eine Rot-Weiß-Karte erwerben:
> Besonders hoch qualifizierte Zuwanderer
> Zuwanderer in Mangelberufen
> Sonstige Schlüsselkräfte
> Ausländische Studienabsolventen
> Arbeitsmarktzugang für Familienangehörige
Familienangehörige von Inhabern der RotWeiß-Rot-Karte unterliegen keiner Quotenpflicht und erhalten eine „Rot-WeißRot-Karte plus“, die einen sofortigen unbeschränkten Arbeitsmarktzugang inkludiert. Diese Möglichkeit, die Familie mitzunehmen, macht Österreich für qualifizierte Zuwanderer attraktiver.
Personen mit Rot-Weiß-Rot-Karte unterliegen nicht der Pflicht „Deutsch vor Zuzug“
4
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
(Nachweis von Deutschkenntnissen auf A1Niveau noch vor der Einreise), allerdings
gelten für ihre Familienangehörigen der
Grundsatz „Deutsch vor Zuzug“ (mit Ausnahme von Familienangehörigen von besonders Hochqualifizierten).
Schließlich bringt die AuslBG-Novelle
die völlige Öffnung des Arbeitsmarkts für
neue EU-Bürger (mit Ausnahme Rumänen
und Bulgaren) sowie die Umsetzung der EUSanktionen-Richtlinie (RL 2009/50/EG).
Maßnahmen gegen Lohn- und
Sozialdumping
Im Zuge der Öffnung des Arbeitsmarkts gegenüber den neuen EU-Staaten werden
Verstöße gegen österreichische Lohn- und
Sozialstandards sowie Wettbewerbsverzerrungen befürchtet. Daher hat der Ministerrat gleichzeitig mit der Rot-Weiß-Rot-Karte
einen Gesetzentwurf gegen Lohn- und Sozialdumping beschlossen, der am 1. 5.
2011 in Kraft treten soll. Der Gesetzesentwurf sieht nun folgendes vor:
Verwaltungsstraftatbestand
Strafbar ist in Hinkunft die Unterschreitung des kollektivvertraglichen Grundlohns, der aufgrund korrekter Einstufung
dem Arbeitnehmer gebührt. Prämien, Zulagen, Zuschläge bleiben außer Betracht,
das Überstundengrundentgelt wird hingegen berücksichtigt. In einigen Fällen entfallen Strafe bzw. Strafanzeige.
Novelle des
Behinderteneinstellungsgesetzes
Besonderer Kündigungsschutz
Der besondere Kündigungsschutz des Behinderteneinstellungsgesetzes dient dazu,
Menschen mit Behinderung vor ungerechtfertigten Kündigungen zu schützen, da sie
am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt sind. Allerdings wurde der erhöhte Bestandschutz zunehmend – insbesondere
von Unternehmen, aber auch von Behindertenvertretungen – als Einstellhemmnis
betrachtet.
In Abstimmung mit Sozialpartnern und
den Behindertenverbänden wurden mit
Wirksamkeit vom 1. Jänner 2011 Lockerungen des besonderen Kündigungsschutzes vorgenommen.
Für ab dem 1. Jänner 2011 neu begründete Arbeitsverhältnisse von begünstigten
Behinderten gilt eine längere „Probezeit“.
Statt nach bisher 6 Monaten wird der besondere Kündigungsschutz – abgesehen von
Ausnahmen (z.B. nach einem Arbeitsunfall)
– erst nach vier Jahren wirksam.
Der allgemeine Kündigungsschutz des
Arbeitsverfassungsgesetzes gilt selbstverständlich auch für behinderte Arbeitnehmer/innen.
Für vor dem Jahr 2011 begründete Arbeitsverhältnisse tritt keine Änderung der
Rechtslage ein.
Außerdem wird das Instrument der
nachträglichen Zustimmung zu einer bereits ausgesprochenen Kündigung eines/einer begünstigten Behinderten ausgeweitet. In Zukunft ist einer Kündigung
nachträglich zuzustimmen, sofern dem Arbeitgeber nicht bekannt war oder bekannt
sein musste, dass der/die Arbeitnehmer/in
dem Personenkreis der begünstigten Behinderten angehört. Sachlich begründet
muss die Kündigung sein.
Bessere Förderung für
Unternehmer/innen mit Behinderung
Für Menschen mit Behinderung, die einer
selbstständigen Erwerbstätigkeit nachgehen und für Kleinstunternehmen, in denen
der/die behinderte Unternehmer/in haupt-
BRANCHENNEWS
sächlich selbst tätig ist, können künftig
neben einer Startförderung auch anfallende behinderungsbedingte Mehrkosten
nach Maßgabe erlassener Richtlinien pauschal abgegolten werden.
Vertrauensgrundsatz nicht gilt, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft so zu verhalten, dass eine Gefährdung dieser Personen ausgeschlossen ist.
Ausgleichstaxe
Auf je 25 Arbeitnehmer/innen ist ein begünstigter Behinderter / eine begünstigte
Behinderte zu beschäftigen. Wird diese Verpflichtung nicht oder nicht zur Gänze erfüllt, ist eine Ausgleichstaxe zu entrichten.
Die Ausgleichstaxe beträgt für 2011
pro Monat und offener Pflichtstelle für Unternehmen
> von 25 bis 99 Arbeitnehmer/innen
€ 226,–,
> ab 100 Arbeitnehmer/innen € 316,–
und
> ab 400 Arbeitnehmer/innen € 336,–.
Maßgeblich ist die Zahl der Arbeitnehmer/innen am jeweiligen Monatsersten.
Die Ausgleichstaxen fließen in den
Ausgleichstaxfonds, aus dem zweckgewidmet Förderungen zur Unterstützung der
beruflichen Eingliederung von Menschen
mit Behinderung gewährt werden. Auch
Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen möchten, können unter
bestimmten Voraussetzungen Leistungen
aus dem Ausgleichstaxfonds erhalten.
Die Radfahrspezifischen Bestimmungen
sind u. a. folgende:
> In der Definition der Radfahranlage
wird nunmehr auch die „Fahrradstraße“ aufgenommen.
> Es wird versucht, das Problem des „Vorschlängels“ von einspurigen Fahrzeugen vor ampelgeregelten Kreuzungen
zu lösen (ausschließlich für Motorräder).
> Mit einem neuen Verkehrszeichen soll
es möglich werden, einen Schutzweg
und eine Radfahrüberfahrt, die nebeneinander liegen, mit einem einzigen
Hinweiszeichen anzuzeigen.
> Nunmehr wird es möglich werden –
ähnlich wie bei einer Busspur oder
Busstraße – auch eine ganze Straße
dem Fahrradverkehr vorzubehalten.
Weiters wird die grundsätzliche Benützungspflicht von Radwegen bzw. Gehund Radwegen durch Radfahrer geändert: Es wird die zusätzliche Möglichkeit eines nicht benützungspflichtigen
Radweges geschaffen.
In Abs. 8 wird die Radhelmpflicht für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr
festgelegt. Die zivilrechtliche Minderung
des Schadenersatzes auf Grund eines Mitverschuldenanteils wird jedoch ausgeschlossen. Eine Verletzung der neu geschaffenen Verpflichtung der Aufsichtsperson bei Kindern unter 10 Jahren für das
Tragen eines Fahrradhelmes zu sorgen, soll
keine Verwaltungsübertretung darstellen.
Aus den Bereichen des Sportartikelhandels gibt es namhafte Meinungen gegen
eine Helmpflicht mit der Begründung, dass
dadurch Angst erzeugt würde und die Kinder eher vom Radfahren abgehalten würden.
Dazu auch die folgende Stellungnahme:
AUSKÜNFTE UND INFORMATION
BUNDESSOZIALAMT
Babenbergerstraße 5 | 1010 Wien
T 05 99 88
E [email protected]
W www.bundessozialamt.gv.at
SPORT:
Novelle zur StVO –
Radfahrrechtliche Bestimmungen
Derzeit liegt ein Entwurf zu einer StVO-Novelle vor und befindet sich im Rahmen der
WKÖ in Begutachtung. Für den Sportartikelhandel wesentlich ist eine Neugestaltung der radfahrrechtlichen Bestimmungen, von allgemeiner Bedeutung sind vor
allem die Verankerung eines
„Rücksichtnahmegebotes“:
Der Lenker eines Fahrzeuges hat sich gegenüber Personen, gegenüber denen der
zur Änderung der StVO zur Hebung der
Sicherheit der Radfahrer, die von Bundesministerin Bures vorgestellt wurden.
Die vorgeschlagene Radhelmpflicht für
Kinder hätte zahlreiche gravierende Folgen, die wichtige Entwicklungen unserer
Mobilitätsgesellschaft hin zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gesundheit untergraben und somit einen etwaigen, nicht
belegbaren Nutzen einer Helmpflicht in
punkto Verletzungsvermeidung deutlich
übersteigen.
Gerade in diesem Alter werden Grundsteine für Gesundheit, Bewegungsfreude
und Radbegeisterung gelegt – und auch
hier sind Verkehrserziehung und die Eigenverantwortung der Eltern die geeigneteren Mittel zur Sicherheit. Aufklärung
statt Bevormundung sollte die Devise sein.
BM Bures widerspricht mit diesem Vorstoß
den Expertenempfehlungen des von ihr eigens eingerichteten Unterausschusses für
Radverkehr im BMVIT, der sich gegen Radhelmpflicht für Kinder ausgesprochen
hatte. Sie argumentiert mit einer möglichen Senkung der Kopfverletzungen bei in
Radunfällen verwickelten Kindern um 900
pro Jahr, dabei wurden im Vorjahr laut Statistik Austria in Österreich 125 Kinder beim
Radfahren im Straßenverkehr verletzt. Woher stammt also diese Zahl? Von den
800.000 Kindern in Österreich unter 10
Jahren sind 160.000 übergewichtig und
leiden unter Bewegungsmangel.
Radfahrförderung tut also Not, nicht
gesetzliche Hemmschwellen.
„Maßnahmen zur Unfallvermeidung sehen anders aus: Entschleunigung und Reduktion des motorisierten Verkehrs, fahrradgeeignete Infrastruktur und Verkehrsorganisation, Radfahrausbildung und Motivationskampagnen. Das müssen integrale
Bestandteile des Verkehrssicherheitsprogramms in Österreich sein! Die Helmpflicht
verhindert keinen einzigen Unfall!“,
schließt RADLOBBY.AT.
E-Bike
Österreichische Radlobby-Vereine
treten gemeinsam gegen
Helmpflicht auf
Eine kontraproduktive Maßnahme ohne
fundierte Basis überschattet die Schritte
Berlakovich unterstützt
WIFI-Weiterbildungen und den
Umstieg auf Elektrofahrräder
Fahren mit dem E-Bike wird in Österreich
immer beliebter. Doch was tun, wenn der
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
5
BRANCHENNEWS
Akku plötzlich streikt oder der Fahrradcomputer nicht mehr funktioniert? Für
Elektrofahrräder braucht es spezielles Know
How, das sich Fahrradfachhändler und
Fahrradmechaniker ab dem Frühjahr zulegen können. In Zusammenarbeit des Lebensministeriums mit dem WIFI, dem Bundesgremium Handel mit Mode und Freizeitartikel (Fahrradfachhandel) der WKÖ
und der Bundesinnung der Mechatroniker
(Fahrradmechaniker) werden Grundlagen
für die WIFI-Kurse „Fit for E-Bike“ und
„Fahrradtechniker“ erarbeitet. Im Rahmen
der VSSÖ-Akademie wurde am 23. März
schon ein „Fit for E-Bike UnternehmerInnentag“ abgehalten.
Das Lebensministerium unterstützt die
Erstellung der österreichweiten Ausbildungsstandards und finanziert die ersten
Trainerausbildungen. „Neue Technologien
erfordern neue Ausbildungen. Das Lebensministerium unterstützt mit dem Masterplan green jobs die Entstehung neuer Berufsbilder im Bereich Umweltschutz und
fördert zukunftsweisende Weiterbildungsschienen. Mit dem WIFI haben wir einen
ausgezeichneten Partner gefunden, mit
dem wir unsere langjährige und erfolgreiche Kooperation fortsetzen“, meint Umweltminister Niki Berlakovich.
Mit Umwelt-Know-how am
Puls der Zeit
Die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern im Bereich Energie- und Umwelttechnik ist bereits heute sehr stark und
wird noch weiter wachsen. Damit eng verbunden ist der Bedarf an entsprechendem
Wissen und somit an hochwertigen, anerkannten Weiterbildungs- und Zertifizierungsprogrammen. „Das WIFI ist in Umwelt- und Energiefragen immer am Puls der
Zeit und ein verlässlicher Partner für unsere Betriebe. Denn mit grünen Technologien lassen sich für Unternehmen schwarze
Zahlen schreiben“, sagt Sonja Zwazl, Präsidentin der WK Niederösterreich. Für KMU
sehen die WKO und das WIFI hier besonders großes Potenzial: „Es sind vor allem
die KMU in Österreich, die ‚grün‘ wachsen.
Das Wissen um Energieeffizienz und Umwelttechnik wird schon in fünf Jahren zur
Grundfunktionalität jedes Unternehmens
gehören, das wettbewerbsfähig sein will“,
6
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
ergänzt Monika Elsik, stellvertretende Institutsleiterin des WIFI Österreich.
E-Bike Boom dank klima:aktiv mobil
Förderung
Seit zwei Jahren ist in Österreich ein EBike Boom zu verzeichnen. So stieg die
Zahl der verkauften E-Bikes laut Angaben
der Wirtschaftskammer von rund 3.000 im
Jahr 2008 auf rund 20.000 im Jahr 2010
an. Damit erreichen die Elektrofahrräder
inzwischen einen Marktanteil von vier Prozent. Experten gehen mittelfristig von einem Marktpotential in Österreich für E-Bikes von bis zu 15 Prozent aus. Zum E-Bike
Boom beigetragen hat auch die klima:aktiv
mobil Elekrofahrradförderung des Lebensministeriums. Gemeinden und Betriebe
werden pro Elektrofahrrad mit 400 Euro bei
Ökostrom bzw. mit 200 Euro bei Normalstrom gefördert. Seit Beginn der Aktion
wurden vom Lebensministerium rund
3.000 Elektrofahrräder gefördert.
Klimafreundlich und schneller mit
dem E-Bike unterwegs
Das Verlagerungspotential von Elektrofahrrädern wurde im Vorarlberger Flottenversuch „Landrad“ klar gezeigt: die durchschnittliche Kilometerleistung mit dem
E-Bike war drei Mal so hoch als mit dem
Fahrrad, und rund ein Drittel der E-Bike
Fahrten wurden vorher mit dem Pkw durchgeführt.
2008:
3.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 1%)
2009:
12.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 3%)
2010:
20.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 4%)
OFFIZIELL:
Verschärfung der Zwangsstrafen
bei Nicht-Offenlegung des
Jahresabschlusses
Kapitalgesellschaften (GmbH, AG), bestimmte Genossenschaften und Personengesellschaften, bei denen keine natürliche
Person unbeschränkt haftet (zB GmbH&Co
KG) mussten schon bisher den Jahresabschluss und den Lagebericht beim Firmenbuchgericht offenlegen. Dies muss spätestens 9 Monate nach dem Bilanzstichtag er-
folgen. Die Einreichung muss elektronisch
über Finanz-Online erfolgen; nur bei einem
Jahresumsatz bis EUR 70 000 ist eine Einreichung in Papierform möglich.
Mit dem Budget-Begleitgesetz 2011
BGBl Nr. 111/2010 wurden nunmehr im
Unternehmensgesetzbuch die Zwangsstrafen für die nicht-rechtzeitige Vorlage verschärft und vor allem das Verfahren drastisch gestrafft: Es ist eine Mindeststrafe von
EUR 700 vorgesehen, welche bereits ab dem
ersten Tag der Fristüberschreitung verhängt
wird. Dies erfolgt mittels Strafverfügung
ohne vorhergehende Androhung. Wird
dann trotz dieser Strafe der Jahresabschluss nicht offengelegt, wird alle zwei
Monate eine weitere Strafe verhängt. Bei einer „mittelgroßen Kapitalgesellschaft“ beträgt der Strafrahmen bei weiteren Verstößen das Dreifache, bei „großen Kapitalgesellschaften“ sogar das Sechsfache des
oben angeführten Betrages.
Es kann gegen die Strafverfügung mittels binnen 14 Tagen zu erhebenden Einspruches nur eingewendet werden, dass
das Organ „offenkundig durch ein unvorhergesehenes oder unabwendbares Ereignis
an der fristgerechten Offenlegung verhindert
war“. Dieser Nachweis wird in Anbetracht
der bisherigen Judikatur in der Praxis jedoch wohl sehr selten gelingen. Die Zustellung erfolgt mittels „RSb-Brief“ (also
nicht eigenhändig!).
Das neue System kommt zur Anwendung, wenn Jahresabschlüsse bis Ende
Februar 2011 nicht offengelegt werden. Ältere Jahresabschlüsse (vor 2009) fallen
sehr wahrscheinlich auch unter das neue
strengere Regime. Doch auch wenn dies
nicht der Fall wäre, wären auf jeden Fall die
bisher geltenden Strafbestimmungen anwendbar. Die Strafe ergeht an jedes einzelne vertretungsbefugte Organ und an die
Gesellschaft.
SCHUHE:
LETZTE MELDUNG
Soeben wurde bekannt, dass die Europäische Kommission nunmehr offiziell das
Auslaufen der Antidumping-Maßnahmen
für Schuhe aus China und Vietnam per
31. 3. 2011 bestätigt hat. Entscheidender
Zeitpunkt für die zollrechtliche Behandlung ist der Zeitpunkt der Zollabfertigung.
BRANCHENNEWS
EORI-Nummer – Nur bei Tätigkeiten
im grenzüberschreitenden Außenhandel mit Nicht-EU-Ländern!
OFFIZIELL:
Rund um das Plastiksackerl ist in jüngster Zeit
eine hitzige Diskussion ausgebrochen. Es gab
polemische Vergleiche mit der Situation in Italien, das Plastiksackerl wurde als Umweltsünder
schlechthin abgestempelt, Rufe nach Verboten
wurden laut.
Doch wie sieht die Lage in Österreich tatsächlich aus? Die Abteilung für Umweltund Energiepolitik in der WKÖ, die Bundessparten Handel sowie Gewerbe und
Handwerk haben daher gemeinsam einen
Folder über die „Wahrheit des Plastiksackerls“ zusammengestellt.
Packstoffneutralität und Wahlfreiheit
des Konsumenten
Eine bestimmte Tragehilfe (also auch das
Plastiksackerl) soll weder diskriminiert
noch forciert werden. „Wir halten an den
Grundsätzen der Packstoffneutralität und
der Wahlfreiheit des Konsumenten fest“,
stellt Dr. Fritz Aichinger, Obmann der Bundessparte Handel in der WKÖ, klar. Der
Handel hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er ohne gesetzliche Vorgaben
innovative Lösungen im Sinne der Umwelt
und des Verbrauchers umsetzt. „Daher sind
Verbote völlig unangebracht, da sie die
Kreativität zum Teil eher hemmen, als vorantreiben“, so Aichinger.
„Der Kunde ist König“ lautet die Devise
der Wirtschaft. Deshalb kann der Verbraucher unter einer Vielzahl von Angeboten
das ihm passend erscheinende auswählen:
Sehr viele Menschen bringen von zu Hause
dauerhafte Tragetaschen mit, die nach dem
Gebrauch nicht weggeworfen werden. Für
die „Zwischendurch-Einkäufer“ bieten die
Handelsbetriebe Tragetaschen aus mehreren Materialien an, neben Kunststoff- sind
auch Papier- und Textilsackerl verfügbar.
0,02 % Anteil am Hausmüll
„Von einem verschwenderischen Umgang
mit Plastiksackerl kann in Österreich nicht
die Rede sein, ebenso wenig wie von einer
nennenswerten Umweltverschmutzung dadurch“, erläutert Univ. Doz. Dr. Mag. Ste-
Foto: Weinwurm
Der Streit ums Plastiksackerl:
Wirtschaft für tragbare Lösungen
Dr. Fritz Aichinger
Obmann der Bundessparte
Handel
JÄHRLICHE MENGEN
■ Plastiksackerl
■ (0,007 Mio t)
■ Hausmüll
■ (3,8 Mio t)
phan Schwarzer, Leiter der Abteilung für
Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ.
Der gesamte heimische Hausmüll hat ein
Volumen von rund 3,8 Millionen Tonnen
pro Jahr. Plastiksackerl haben davon einen
Anteil von lediglich rund 0,02 Prozent.
Vorschläge, Kunststofftragetaschen zu
verbannen, seien durch nichts gerechtfertigt. In Österreich gebe es sowohl Kunststoffrecycling als auch energetische Nutzung auf hohem Niveau. Plastiksackerl landen in Österreich nicht auf Deponien, wie
manchmal kolportiert, denn die Deponierung ist hierzulande verboten. Mit einer
Verwertungsrate von 96 Prozent sind die
Österreicher überdies Weltmeister bei der
Mülltrennung.
Die Vorteile des Plastiksackerls sind unübersehbar:
> Mehrfachverwendung als Tragtasche
> Verwendung als Müllsack
> Verwendung im Zuge von Recycling
> Verwendung als Brennstoff
Die Wirtschaft wird auch bei der künftigen
Weiterentwicklung ihrer Angebote auf Ressourceneffizienz setzen und den Konsumenten in den Mittelpunkt stellen. „In Anbetracht der Fakten ist es also völlig unangebracht, zur Verbannung der Plastiksackerl aus unserem Leben aufzurufen“, so
Aichinger und Schwarzer unisono.
Die EORI-Nummer (Economic Operators
Registration and Identification) dient zur
eindeutigen Identifikation sämtlicher
Wirtschaftsbeteiligter innerhalb der EU und
ist bei jeder Form des Informations- bzw.
Datenaustausches (insbesondere Zollanmeldungen) mit den Zollbehörden der EU
erforderlich. Wirtschaftsbeteiligte, die ihren Sitz oder Wohnsitz im Zollgebiet der Gemeinschaft haben, müssen sich jedenfalls
registrieren lassen. Wirtschaftsbeteiligte
sind alle, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zollrelevante Tätigkeiten ausüben
(Importeur, Exporteur, Anmelder udgl.).
Seit 1. 3. 2011 muss in der Zollanmeldung, summarischen Anmeldung oder
sonstigen Anbringen an die Zollverwaltung
die EORI-Nummer zwingend angeführt
werden. Die Zollämter wurden bereits angewiesen, diese Anordnung striktest umzusetzen.
Statistik Austria –
jetzt auch elektronisch
Erhebungen der Statistik Austria werden
nach wie vor von Unternehmen als hohe
Belastung empfunden. Eine Maßnahme,
die zur Reduzierung des Aufwandes bei
den Unternehmen beitragen kann, ist die
Verwendung von elektronischen Meldemöglichkeiten. Wie die jährlich durchgeführte Messung der Belastung der Unternehmen aufgrund statistischer Meldungen
zeigt, kann der Zeitaufwand durch die Verwendung von elektronischen Meldemedien
nachweislich gesenkt werden.
Aus diesem Grund wurde von Statistik
Austria eine Informationskampagne gestartet, die die Vorteile und Nutzen einer
elektronischen Meldung bewerben soll. Da
den Wirtschaftskammern die administrative Entlastung der Mitglieder ebenfalls ein
Anliegen ist, unterstützen wir die Maßnahmen von Statistik Austria.
Einen Informationsfolder finden Sie
auf der Homepage von Statistik Austria
unter:
http://www.statistik.at/web_de/
frageboegen/unternehmen/index.html
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
7
BRANCHENNEWS STEIERMARK
MAG. REGINA FRIEDRICH
Vizepräsidentin der
Wirtschaftskammer Steiermark
Branchenevent mit Jörg Löhr
Foto: Fischer
KOMMENTAR
TERMINAVISO:
Bildung ist ein umfassender Begriff, der
über die Zukunft unseres Landes entscheidet. Sie beginnt beim Kleinkind und zieht
sich weit über die schulische Laufbahn hinaus – letztendlich begleitet sie uns unser
gesamtes Leben lang. Bildung macht uns
fit für die Herausforderungen, die uns das
Leben in der Wirtschaft stellt.
Die derzeitige Diskussion, die sich mit der
Reform des österreichischen Bildungswesens befasst, ist wichtig, aber nicht umfassend genug. Letztlich zählen die Inhalte,
die den jungen Menschen vermittelt werden. Unser Schulsystem muss konkurrenzund leistungsfähig sein – und vor allem flexibel genug, um die Schüler für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zu
rüsten.
Im Hochschulbereich wurde dieser praktische Aspekt der Bildung längst erkannt –
die erfolgreiche Einführung des Fachhochschulwesens im Jahr 1994 beweist dies.
Fachhochschulen wie der Campus 02 sind
praxis- und zielorientiert; aufwändige Akkreditierungs- und Auswahlverfahren stellen eine gleichbleibend hohe Qualität der
Lehre und Ausbildung sicher und tragen
damit wesentlich zum Erfolg der Absolventen am Arbeitsmarkt bei.
Das Bildungswesen ist aber zu bedeutsam,
um eine mögliche Reform nur punktuell
abzuhandeln. Bei der aktuellen Diskussion
wird nur zu oft vergessen, dass wir in
Österreich über ein sehr erfolgreiches duales System verfügen, das in keinster Weise
als zweitrangig anzusehen ist. Auch die
Lehre stellt eine wertvolle Qualifikation
dar, die in die aktuelle Bildungsdebatte
einzubeziehen ist. In Kombination mit diversen Weiterbildungsmaßnahmen können
junge Menschen schrittweise einen Spezialistenstatus erlangen, von dem sie und
die gesamte Gesellschaft profitieren. Bildung ist in jeglicher Form wertvoll, solange
man sie einzusetzen weiß.
8
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Foto: Jörg Löhr
Bildung entscheidet
die Zukunft
„Erfolg ist der Sieg der Einfälle über die Zufälle“, sagt Jörg Löhr, der Referent des
Branchenevents am 6. Juni 2011 in der
Kirschenhalle Hitzendorf (Einlass ab
18.30 Uhr, kleiner Imbiss, Begrüßung
durch Moderator Robert Seeger)
19.15 Uhr: Jörg Löhr: „Erfolg und Motivation in Zeiten der Veränderung“
Durch Jörg Löhr erfahren Sie bei einem
Feuerwerk der Motivation und Inspiration,
Fachwirt LDT
Am 05. September 2011 beginnt erneut
das berufsbegleitende Kurzstudium zum
„Fachwirt LDT“ an der Lehranstalt des deutschen Textilhandels in Nagold. Diese Fachwirtausbildung ermöglicht im Ablauf von
10-Seminarwochen die kaufmännische
Qualifikation für eine erfolgreiche Betriebsführung.
Das Kurzstudium richtet sich besonders an Fachkräfte, die ihre beruflichen
Kenntnisse und Erfahrungen effizient in
zehn Unterrichtswochen, d.h. pro Monat
eine Woche Unterricht mit Abschluss an
der LDT Nagold, erweitern möchten, ohne
dabei hohe Ausfallzeiten im Betrieb in
Kauf nehmen zu müssen.
Der in der Branche anerkannte Abschluss „Fachwirt LDT“ ist ein wichtiger
Fortbildungsweg für die Modebranche geworden, der die Teilnehmer/-innen zur
Übernahme von Leitungs- und Führungsaufgaben auf verschiedenen ManagementEbenen im Unternehmen befähigt.
welche Potenziale in Ihnen stecken und
wie Sie diese mobilisieren. Wecken Sie Ihre
Begeisterungsfähigkeit und lernen Sie an
diesem Abend sofort umsetzbare Strategien und Methoden für Zufriedenheit, Lebensfreude und Erfolg.
ANMELDUNG
F 0316/601-1212 oder
E [email protected]
W wko.at/stmk/gremialbereich2
Inhaltliche Schwerpunkte des Kurzstudiums zum Fachwirt LDT:
> Basiswissen in Recht, EDV, BWL, Marketing und Warenkunde
> Grundsätze des Wareneinkaufs und Warenverkaufs
> Grundlagen der Mitarbeiterführung
und Mitarbeitermotivation
> Optimaler Umgang mit Kunden und
Mitarbeitern
> Kaufmännische Betriebsorganisation
und Controlling
> Analysierendes und ganzheitliches betriebswirtschaftliches Denken
Am Mittwoch, den 4. Mai 2011 findet in Nagold ein Informationstag „Berufsbegleitendes Kurzstudium Fachwirt LDT Nagold“ für
die Sortimentsbereiche Bekleidung – Sport
– Schuhe – Heim- und Haustextilien statt.
KONTAKTDATEN
ISABEL BRENNER
Leiterin Seminarorganisation
T 07452/8409-20 F 07452/8409-40
E [email protected]
BRANCHENNEWS STEIERMARK
LEBENDIGER HANDEL:
T 0316/601-574 | E [email protected]
Die vom Bundesgremium herausgegebene Broschüre „Lebendiger Handel, Lebendige Innenstadt“ enthält Beispiele für eine erfolgreiche
Erhaltung von Innenstädten und dient als Argumentationshilfe bei politischen Verantwortungsträgern. Diese Broschüre kann im Gremium
angefordert werden.
ALLGEMEINES:
Förderung für Maßnahmen zur
Barrierefreiheit
Die uneingeschränkte Zugänglichkeit von
Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen trägt ganz maßgeblich zur gleichberechtigten Teilhabe von behinderten
Menschen am gesellschaftlichen Leben bei.
Ziel der Förderung investiver Maßnahmen
ist es, für Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen einen Anreiz zu schaffen, bestehende Barrieren abzubauen.
Händler, die die Barrierefreiheit ihrer
Geschäfte weiter ausbauen, werden mit bis
zu 50 Prozent (maximal mit 25.000 Euro)
beim Umbau gefördert. Infos im Internet
unter http://snurl.com/zv2r0.
SPORT:
VSSÖ-Schitage in Schladming
Der vom VSSÖ organisierte und von der
Wirtschaftskammer unterstütze Schitest in
Schladming-Rohrmoos war ein voller Erfolg. Zwei Tage und Abende konnten Händ-
ler und deren Mitarbeiter mehrere Ski-Marken testen. Die neuesten Modelle der kommenden Saison 2011/2012 konnten bei
optimalen Pistenbedingungen auf Herz
und Nieren getestet werden.
ter, Lieferanten, Kunden …), entwickelt
werden.
Nach einem CSR-Strategiepapier für
den Mode- und Textilhandel wurde jetzt
auch eines für den Sport- und Spielwarenhandel erstellt. Dieses Konzept enthält
auch einen Fragebogen, mit dem sich jedes
Unternehmen in Hinblick auf seine soziale
Verantwortung selbst beurteilen kann.
NÄHERE INFORMATION
gibt es online oder telefonisch bei
RESPACT
W www.respact.at
T 01/7101077-0
E [email protected]
Unternehmen mit Verantwortung
Verantwortliches Handeln führt zu langfristigem Unternehmenserfolg. Unter dem
Konzept der „Corporate Social Responsibility“ (CSR) versteht man die freiwillige Einbindung von sozialen und umweltbezogenen Belangen in die Unternehmenstätigkeit, wodurch ein zusätzlicher wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden kann.
CSR bedeutet dabei mehr, als bloß Gesetze einzuhalten. Mit CSR sollen gute und
tragfähige Beziehungen zu allen Interessensgruppen, die vom unternehmerischen
Handeln betroffen sind (wie z. B. Mitarbei-
Foto: WK Steiermark
GREMIUM:
Homepage aktiv
Wir können Ihnen auch mit Stolz ankündigen, dass die neue Homepage des Gremiums freigeschalten und voll aktiv ist. Neben den Kontaktmöglichkeiten zu Mitarbeitern und Funktionären sowie den einzelnen Branchenzweigen finden Sie auf der
Homepage auch alle Veranstaltungshinweise und weiterführende LINKs zur Sparte
Handel der WKSTMK und der Homepage des
Bundesgremiums des Mode- und Freizeithandels der WKÖ (z. B. Kollektivverträge).
Auch unsere Mitgliederinformation
MODE & FREIZEIT INTERN können Sie auf
unserer Homepage online lesen.
www.wko.at/stmk/308
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
9
BRANCHENNEWS STEIERMARK
28. APRIL 2011:
Unternehmertag „Zu neuen Höhen“
Einladung zum
Unternehmertag
2011
A U S G E B U C H T
Landesgremium des Handels
mit Mode- und Freizeitartikeln
Tagungsort:
Gletscherrestaurant am Dachstein
Der Besuch der Veranstaltung ist für Sie und Ihre
Begleitperson/en kostenlos.
KONTAKT:
WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK
Landesgremium des Handels
mit Mode und Freizeitartikeln
Körblergasse 111 – 113
8021 Graz
T 0316/601 574
F 0316/601 1212
E [email protected]
W wko.at/stmk/308
SEMINARE:
Schaufenster- & Innenraumgestaltung
(Ein Schaufenster- und Innenraumgestaltungsseminar speziell für den Schuhfachhandel wird vom Gremium gesondert ausgeschrieben werden.)
14.00 - 15.00 Uhr Besichtigung des Dachstein-Eispalastes. Die Eintrittskosten werden vom Gremium übernommen.
ca. 10.00 Uhr Ankunft in Ramsau, Dachstein-Talstation (1.700 m), Auffahrt mit
der Seilbahn auf 2.700 m Seehöhe
10.30 Uhr Empfang am Dachstein-Skywalk
11.00 Uhr Beginn der Tagung, Begrüßung
und Branchenberichte
11.30 – 12.30 Uhr Mag. Arndt Traindl:
„Gesättigte Kunden zum Schnurren
bringen – Neurobiologie am POS“
Donnerstag, 19. Mai 2011
(VANr. 09636.060)
von 9.00 bis 17.00 Uhr im WIFI Süd
Was ist Visual Merchandising? Wie wichtig
ist die Warenpräsentation für erfolgreiches
Verkaufen? Was kann ein Schaufenster bewirken? Wie wirkt das richtige Licht auf Ihren Waren? Diese und noch viel mehr Fragen wird Ihnen DI Ursula Schütze bei diesem Seminar beantworten.
Als Mitglied des Gremiums können Sie dieses Eintagesseminar zum Preis von € 50,—
(statt € 100,—) pro Person besuchen. Teilnehmermaximum: 15 Personen.
Mitarbeitermotivation
belleepok – Fotolia.com
10
anschl. Mittagessen im Gletscherrestaurant
6.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus von Gleisdorf über Graz (ca. 7.00 Uhr). Weitere Zustiegsmöglichkeiten entlang der Strecke
nach Vereinbarung bzw. Eigenanreise. Die
Kosten für die Seilbahntickets werden vom
Gremium übernommen, diese beinhalten
die Mautgebühr und sind bei der Rückfahrt
an der Mautstelle vorzuweisen.
Dienstag, 24. Mai 2011 (VANr. 01629.050)
von 9 Uhr bis 17 Uhr im WIFI Süd
Schon Herrhausen sagte sehr treffend: „Erfolg muss vorbereitet werden“, denn es
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
15.00 – 15.30 Uhr
FH-Prof. Dr. Eva Koban-Röß, MBA:
„Seniorenmarketing-Konzept –
mit Fokus auf den Modebereich“
Forschungsthema Gender Marketing:
Geschlechtsspezifische Unterschiede im
Einkaufsverhalten.
15.30 – 16.30 Uhr Marion Petric:
Auszug aus Kabarettprogramm:
Ladies an die Leine
16.45 Uhr Talfahrt mit der Seilbahn
ca. 17.00 Uhr Rückfahrt mit dem Bus
Ankunft in Gleisdorf ca. 20.00 Uhr
Moderation: Marion Petric
Aboutpixel.de/Ich bin frei!!!!
© Steve_ohne_S
Donnerstag, 28. April 2011
Dachstein-Gletscherrestaurant
8972 Ramsau am Dachstein 79
Beginn: 11.00 Uhr
Programm:
heißt ja „er-folgt“! Persönlichkeit, Motivation und Erfolg – Erkennen der Bedeutung
von klaren und motivierenden Zielen. Trainerin: Gerda Bender
Als Mitglied des Gremiums können Sie dieses Eintagesseminar zum Preis von € 50,—
(statt € 180,—) pro Person besuchen. Teilnehmermaximum: 15 Personen.
ANMELDUNG BITTE DIREKT:
WIFI GRAZ
T 0316/602 1234 E [email protected]
W http://www.stmk.wifi.at/
BRANCHENNEWS STEIERMARK
Die Scharfen Tage finden wieder statt: Von 28. bis 30. Juli 2011
Weitere Informationen folgen bzw. sind auf http://wko.at/stmk/308 abrufbar.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
11
MESSE | EUROSHOP 2011
Alle Fotos: Helmut Schramm
Die weltgrößte Fachmesse
für den Investitionsbedarf
des Handels, die EuroShop 2011, ist Anfang
März 2011 in Düsseldorf
nach fünf Tagen erfolgreich zu Ende gegangen.
Über 106.000 Besucher
kamen an den Rhein,
um sich auf mehr als
107.000 m² Ausstellungsfläche über das gezeigte
Spektrum an Produkten,
Trends und Konzepten für
den Handel bei 2.038 Ausstellern aus 53 Nationen
zu informieren.
EuroShop 2011
Die Aussteller und Besucher lobten vor allem die hohe Internationalität der EuroShop. Über 60 Prozent des EuroShop-Publikums reiste in diesem Jahr aus über 90
Ländern rund um den Globus an. „Dieses
hohe internationale Interesse dokumentiert mehr als deutlich die Dynamik der
weltweiten Handelswelt und die Sonderstellung der EuroShop als deren wirtschaftlicher Motor“, resümiert Professor
Dr. Bernd Hallier, Vorsitzender des Euro-
Shop-Beirats und Geschäftsführer des EHI
Retail Institute, Köln.
Die Gliederung der EuroShop in die vier
eigenständigen Themensegmente EuroConcept, EuroSales, EuroCIS und EuroExpo
hat sich auch in diesem Jahr bewährt. Ein
Thema, dass sich erstmals deutlich erkennbar durch alle Bereiche zog, war Nachhaltigkeit. Von energiesparenden Kühlmöbeln über den Einsatz nachhaltiger Materialien in Ladenbau und bei Schaufens-
terfiguren bis hin zur Nutzung regenerativer Energien und stromsparender Technik
in der Shopbeleuchtung erlebten die Besucher die grünste EuroShop aller Zeiten.
Im Bereich EuroConcept stach der
Lichtsektor als eines der stärksten Wachstumssegmente hervor. Egal ob Licht zur
Verkaufsförderung, als emotionales Gestaltungsmittel im Ladenbau oder energieeffiziente und nachhaltige Lichtarchitektur:
Über 150 internationale Licht-Aussteller
LINKS:
Beschriftungen und Displays sind unverzichtbares
Element der Ladengestaltung. Ein österreichisches
Unternehmen präsentierte
LED-beleuchtete Plakate
im Klapprahmen als
wetterfeste Neuheit.
RECHTS:
Durch den Einsatz von
LEDs verändert sich auch
die Lichtgestaltung im Modehandel sowohl in Richtung Energiesparen und
Kostengünstigkeit im Verbrauch, als auch Effizienz
und Farbwiedergabe.
12
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
belegten alleine eine gesamte Messehalle.
Besonders stark im Kommen: modernste
LED-Lösungen, denn LED ist eindeutig die
Technologie der Zukunft.
Digitale Lichttechnik revolutioniert
den Lichtmarkt
Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit
und die digitale Lichttechnik standen im
Brennpunkt des Interesses. Dank ihrer
technologischen Quantensprünge in den
letzten Jahren haben die energiesparenden
LED-Lichtquellen heute das technische Niveau erreicht, um alle Beleuchtungsaufgaben im Retailsektor übernehmen zu können. Von der LED-Technologie verspricht
sich der Handel aufgrund der längeren Lebensdauer und des geringen Energieverbrauchs große Kostenvorteile.
Mit dem Einsatz effizienter Leuchtmittel und dem Herunterfahren der Wattage
kann der Handel zwar bereits spürbar seine
Betriebskosten senken. Erst das individuell
auf die jeweilige Verkaufsfläche zugeschnittene Gesamtkonzept aus qualitativer
Lichtplanung, effektiver Lichttechnik, intelligenter Lichtsteuerung und effizienten
Leuchtmitteln schöpft jedoch alle Möglichkeiten einer wirtschaftlichen und energieeffizienten Shopbeleuchtung aus, ohne
Konzessionen an die Qualität, an modernes,
emotionalisierendes Shopdesign und erlebnisreiche Wareninszenierung zu machen.
Im EuroSales Segment setzten die Hersteller von Premium-Schaufensterfiguren
zahlreiche Highlights. Darunter abstrakt
elegante Figuren aus dem Premiumsegment
in schwarz-weiß Effekten ebenso wie farbenfrohe realistische Kindermodelle bis hin
zu skurrilen, comicartigen Figurengruppen.
Am Markt ist eine große Nachfrage an
abstrakten Mannequins zu erkennen, auch
wenn der Trend gerade von komplett stilisierten Schaufensterfiguren hin zu eher
realistischen Merkmalen geht. In Wirklichkeit gibt es aber nicht „den einen“ Trend.
Der Trend hängt von dem jeweiligen Marktsegment ab. Junge Modemarken verlangen
eher natürliche, Haute-Couture-Marken
eher abstrakte Figuren.
Im Bereich EuroCIS standen u.a. Weiterentwicklungen rund um Mobile Devices
im Fokus, sowohl bei Geräten für das Filialpersonal als auch im Hinblick auf Self-
Scanning-Lösungen und Applikationen für
die SmartPhones der Kunden. Der Kunde
kann und will sich Informationen über Waren zunehmend auf digitalem Wege besorgen, noch ehe er das Geschäft betritt. Hierauf muss der Handel reagieren.
Auf der EuroShop 2011 wurden auch
biometrische Identifikationstechniken wie
Fingerprint und Venenerkennung gezeigt.
Sie können im Handel für die Bezahlung,
aber auch für die manipulationssichere Zugangskontrolle (z. B. können Mitarbeiter
der Schmuckbranche die ihnen jeweils zugeteilten Schmuckvitrinen nur über einen
Scanner mittels individueller HandvenenStruktur öffnen) eingesetzt werden.
RFID-Anwendungen für mehr Sicherheit
Besonders spannend sind im Segment
EuroCIS der EuroShop nicht zuletzt auch
Lösungen für den Einsatz der RFID-Technologie im Bereich der Warensicherung. Die
Technik wird für Handelsunternehmen immer interessanter, weil die Kosten für RFIDEtiketten zunehmend weniger ins Gewicht
fallen. Große Handelsunternehmen wie Walmart, Marks & Spencer, Gerry Weber oder
Charles Vögele gehen mit RFID-Anwendungen auf Artikelebene in die Fläche, aufgrund der dadurch höheren Stückzahlen
lassen sich die Etiketten inzwischen preiswerter produzieren. RFID-Instore- und Supply-Chain-Lösungen ermöglichen dem Handel unter anderem ein schnelles und zeitnahes Bestandsmanagement, geringere Out
of Stocks und weniger Inventurdifferenzen.
Die weitere Migration der heutigen elektronischen Artikelsicherung in die intelligente
RFID-Technologie gehört daher zu den
Kernthemen auf der EuroShop, sogar in der
Lichttechnik, wo Philips die Beleuchtungsfarbe über einen RFID-Chip steuert.
Der Bereich EuroExpo faszinierte erneut
mit herausragenden Standbau-Inszenierungen und stellte die hohe Kreativität der
Branche unter Beweis. Zur EuroShop kommt
man. Sie ist der Branchentreff und war
heuer wohl die beste EuroShop aller Zeiten.
Die Stimmung der Kunden war gut und die
Investitionsfreude in der Branche hoch. Die
EuroShop hat ihre Position als weltweite
Nr. 1 erneut unter Beweis gestellt.
Die nächste EuroShop findet vom 15.
bis 19. Februar 2014 statt.
Eine ganze Halle der EuroShop war Schaufensterpuppen in allen Farben und Formen sowie Materialund Stilrichtungen gewidmet. Darunter stachen
abstrakt elegante Figuren aus dem Premiumsegment in schwarz-weiß Effekten im Gegensatz zu
skurril-farbenfrohen Figurengruppen heraus.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
13
MESSE | EUROSHOP 2011
EuroShop 2011:
Der Ladenbau-Bereich des Umdasch-Konzerns ist mit einer Zweimarken-Strategie
am Markt tätig. Die stark international
ausgerichtete Kernmarke Umdasch ShopConcept ist auf den Bereich Non Food spezialisiert, der Fokus der Kernmarke Assmann Ladenbau liegt bei Lebensmitteln
und Drogerien. Umdasch Shop-Concept ist
eine Kernmarke der Umdasch Shopfitting
Group, die 2009 einen Jahresumsatz von
193 Millionen Euro erwirtschaftete.
Shopping-Trends und Ladenbau-Leckerbissen à la carte standen im Mittelpunkt des
800 m großen EuroShop-Auftritts von Umdasch Shop-Concept und Assmann Ladenbau. In zwei Themenbereichen präsentierten Umdasch und Assmann sehr anschaulich aktuelle Produkte und Leistungsmodule, ein deutlicher Schwerpunkt bei Assmann Ladenbau ist unter dem Slogan „Wir
bauen Läden. Mit Verantwortung.“ dem
Thema Nachhaltigkeit gewidmet.
Konkret zu sehen war das „Green
Shelf“, das Regal mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck. Fachböden dieses Regals gibt es aus „Green Materials“ wie
Holz, Bambus, Karton, Bananenstrunke
und Schilf. Das „Smart Shelf“ wiederum erfüllt spielerisch die Anforderung der Konsumenten nach Produkt-Transparenz. Die
Produkt-Information ist in Form eines 2D-
Alle Fotos: Helmut Schramm
Nachhaltiger Ladenbau und professionelles
Projekt-Management bei Umdasch und Assmann
Mag. (FH) Sonja Scheidl stellte das von der Umdasch Shop Academy herausgegebene und vom renommierten Münchner Callwey-Verlag verlegte „Ladenbau- und Laden-Marketing-Lexikon“ vor, das als Handwerkszeug für all jene gedacht, die mit der Konzeption und Realisierung von Ladeninvestitionen beschäftigt
sind. Das Werk besteht aus zwei Hauptteilen, im klassischen Lexikonteil werden etwa 1.000 Begriffe aus
den Bereichen Ladenarchitektur/Shop-Design, Shop-Beleuchtung, Ladenbau, POS-Marketing und Visual
Merchandising erläutert. Der zweite Teil beinhaltet 28 Fachaufsätze ausgewiesener internationaler Experten zu aktuellen Themen des Retail- und Shopfitting-Business.
Codes am Produkt angebracht und kann jederzeit auf einem Display oder Monitor in
Echtzeit angezeigt werden. Eine weitere Innovation ist das Programm „Fino“, ein Präsentationssystem für hochwertige Foodund Nonfood-Sortimente auf Basis der
ALL4One-Familie. Es besticht durch organische Formen, konkave und konvexe
Fachausprägungen sowie durch Hinterleuchtung in LED-Technologie.
Im Ausstellungsbereich Umdasch
Shop-Concept wurde u. a. die enorme Bedeutung von professionellem Projekt-Management im modernen Ladenbau plakativ
dargestellt, am Produktsektor u. a. durch
das Stecksystem „Stack Easy“, das Wandsystem „Hanging Frame“ sowie das AluProgramm „AlGate“.
Ein wesentlicher Partner bei der Planung und Realisierung des Stand-Konzeptes war die Firma Philips. Das u. a. bei LEDBeleuchtung führende Unternehmen setzte
die sehenswerten Themenbeiträge im
wahrsten Sinne des Wortes ins richtige
Licht.
Das „Smart Shelf“ erfüllt spielerisch die Anforderungen des Konsumenten nach Produkt-Transparenz. Der Kunde scannt den 2D-Code von der Ware
ein und erhält alle Produkt-Informationen auf
einem Monitor in Echtzeit angesagt, z. B. beim
steirischen Schilcher Auskünfte über Winzer und
Traubensorte, Ernte und Anbaugebiet, Inhaltsstoffe (z. B. auch Allergene), aber auch über dazupassende Speisen und deren Rezepte.
14
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
EUROSHOP 2011 | MESSE
EuroShop 2011:
Philips rückt ins richtige Licht
Im Einzelhandel ist die Darstellung von Details von wesentlicher Bedeutung. Designer nutzen Details, um die Anziehungskraft ihrer Produkte zu verstärken, sie verwenden sich gegenseitig ergänzende oder
kontrastierende Texturen, um ihrer Arbeit
mehr Tiefe und Fülle zu verleihen.
In der Mode gibt es jetzt eine Möglichkeit, diese Details durch den Einsatz der
neuesten Technologie zum Leben zu erwecken, und zwar durch die Optimierung der
Textur, mit der jedes zum Verkauf stehende
Produkt unwiderstehlich wirkt.
Alle Fotos: Helmut Schramm
Das erste LED-Akzentlicht,
das Texturen zeigt
PureDetail ist eine einmalige LED-Beleuchtungslösung, denn sie:
> fügt Tiefe zu Materialien und Flächen
hinzu
> intensiviert die Struktur der dargestellten Ware
> lässt Stoffe dreidimensionaler und Farben intensiver wirken
> verstärkt die Wahrnehmung von Weichheit, Seide, Wolle oder Webmaterialien
> versetzt die Kunden in die Lage, die
Stoffe mit den Augen regelrecht zu
fühlen
> intensiviert die Produktanziehung, so
dass die Kunden schneller bereit sind,
zu kaufen
„PureDetail hat Eigenschaften, die andere Lichtquellen nicht haben.
Es sorgt dafür, dass sich
Objekte anders anfühlen
und anders aussehen, es
betont alles und erweckt
eindimensionale Flächen
zum Leben.“
PureDetail kombiniert die fortschrittliche
LED-Technologie mit unverkennbarer, qualitativ hochwertiger Optik. Zusammen führt
dies zu einem raffiniert eingestellten Lichtstrahl, der kleine Höhenunterschiede deutlicher erscheinen lässt. Es ist die perfekte
Ausgewogenheit zwischen der Intensität
des Lichts und der Farbwiedergabe, die
Tiefe und Schatten verstärkt und Details
auf diese Weise deutlicher sichtbar macht.
StyliD Compact Power – Design und
Flexibilität, jetzt noch leistungsstärker
Das innovative Konzept StyliD für Akzentbeleuchtung mit LED Technologie ist dank
der Ergänzung der StyliD Compact Power
Versionen noch leistungsstärker geworden.
Mit unglaublich geringen Abmessungen
und hohen Lumenpaketen ist StyliD Compact Power der ideale Ersatz für herkömm-
STYLID ist ein nachhaltiges Konzept, welches der
Verkaufsumgebung individuell angepasst werden
kann. In einem verblüffenden Beispiel wurden
Obstkörbe mit RFID-Chips versehen. Unter identen
StyliD-LEDs leuchten die Äpfel in einem Warmton,
die Limetten in Coolweiß. Verschiebt man dann das
Obst, wechseln die Lampen wie von Zauberhand
ihre Farben.
liche Beleuchtungssysteme mit 35W Entladungslampen. Bei vergleichbarer Lichtqualität werden die Wartungskosten erheblich reduziert.
Wenn es um Akzentbeleuchtung geht,
ist die Produktfamilie StyliD – mit ihren
Einbau-, Halbeinbau-, Anbau- und Stromschienenstrahlern – eine Klasse für sich.
Mit einer umfangreichen Auswahl an Optiken, Zubehör und Montagemöglichkeiten
bietet StyliD die Möglichkeit, die Beleuchtung genau auf die jeweiligen Bedürfnisse
abzustimmen – und bleibt auch weit in die
Zukunft hinein stets anpassungsfähig.
PURE DETAIL
ist das erste LEDAkzentlicht, das
Texturen zeigt.
Pure Detail kombiniert die fortschrittliche LEDTechnologie mit
unverkennbarer, qualitativ
hochwertiger
Optik.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
15
VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011
Kai Jäckel:
Modeinformation
Frühjahr/Sommer 2011
Wissen Sie schon vom Comeback des Blazers? Ist Ihnen der Ausdruck „mal tinto“
bekannt? Haben Sie Ihre Gürtelsortimente schon aufgestockt, weil Oberteile mit
Focus auf die Taille – also bei sichtbarem Gürtel in die Hose gesteckt – getragen
werden? Nein? Andere sind da bestens informiert, denn sie waren alle bei der
Modeinformation mit Kai Jäckel in Lannach, wo in einer Veranstaltung des
steirischen Modegremiums den MitarbeiterInnen im Verkauf die aktuelle Mode
vorgestellt wurde. Kai Jäckel arbeitet mit den meistgeorderten Teilen und erklärt
Fachbegriffe und Kombinierbar-keit, stellt die
passenden Accessoires
bis zu Schuhen und
Taschen vor und setzt
Schwerpunkte für den
erfolgreichen Verkauf.
Simple Minds
Die Mode antwortet auf die Bedürfnisse
dieser Multioptionalgesellschaft mit Klarheit und Reduktion. Im Winter spiegelte
unser Thema „Slow Down“ diese Tendenz
wider. Nächsten Sommer beschreibt
„Simple Minds“ einen puristischen,
schlichten Look, der entweder lässig oder
preppy interpretiert wird.
Eine moderne, lose bis volumige Silhouette bringt Innovation in diese cleane
Stilrichtung. Volumenspiele werden durch
lässige Wohlfühlmaterialien, wie Cupro,
fließende Jerseys und gewaschene Seide
16
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Bild: WK Steiermark
Zusammengefasst wurde die gerade in den
Verkauf gekommene Frühjahrs-/Sommermode in je zwei Stilrichtungen für DOB
(Simple Minds, Poetic Soldier) und HAKA
(Everyday Preppy und Everyday Adventure).
Das Gremialteam mit Franz Rattenegger, Ferdinand Roth und Harald Scherz, als 2. v. links Kai Jäckel.
unterstrichen. Längere, volumige Shirts
und Blusen gehören weiterhin zu einem
modernen Look. Die Hose als Basis ist
schmal oder weit, das Oberteil dazu aber
immer lässig. Neu ist das Styling mit Focus
auf der Taille, indem das Oberteil in den
Rock oder in die Hose gesteckt wird. So gewinnt der Rock zunehmend an Aufmerksamkeit und siegt modisch über das Kleid.
Als Mini ist er schon länger präsent, als lässige Maxivariante ist er ein Trendartikel,
der schon an jungen Mädels im Londoner
Straßenbild vertreten ist.
Citytauglich präsentieren sich die
Shorts, zu oversized Oberteilen und Boyfriendcardigans. Hier ist der lässige Blazer
als Kombipartner gut geeignet. So entsteht
ein cleaner Look, der den Hosenanzug wieder zum Trendartikel macht. Ein ebenso
entspanntes, aber dennoch angezogenes
Styling spiegelt sich in der Kombination
vom knackigen Blazer zur legeren Jog-
Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 | VERANSTALTUNG
ginghose wider. Konfektion und Sportswear treffen gekonnt aufeinander.
Die Key Artikel von Simple Minds sind: Trenchcoat, Boyfriendblazer, die weiße Bluse, Shorts und konische Hosen, Legging, Tregging, Jegging, Minirock, Joggingstyle: Sweat, Hose,
Rock, Lose-Strick und Boyfriendcardigans , Boyfriendshirts.
Simpe Minds Accessoires:
> Taschen: Lässige, schlichte Beutelformen in Medium und XL
Größe, einfache Shopperformen, sportive Sporttaschen in lässigen Querformaten, Turnbeuteloptiken Gürteltaschen
> Schuhe: Herrenschnürer und Collegeslipper im Preppystyle,
sportive Ballerinen, Edelsneaker, Canvas- und Jerseysneaker,
Metallicdetails, trendige Low- und Midcuttypen, Ancleboots,
Ancle-Sandals als Peeptoevariante, mit Cutouts und Anclecuffs
> Gürtel: Sportive Gürtel mit Klipsschließe, pure schlichte Ledergürtel
Poetic Soldier
Ländlich, zarte Romantik trifft auf harte Militaryeinflüsse. So entsteht ein femininer Look, der durch den Bruch lebt. Das Armyhemd zum Spitzenkleid, das Wäschetop zur Cargohose, Kombinationen, die schon jetzt in den szenigen Blogs oder auf den Straßen der Metropolen vertreten sind.
Die Mode reagiert mit einer ländlichen, bäuerlichen Romantik,
die sich in Form von Wäscheanklängen, dem Einsatz von Spitze
und Rüschen zeigt. Sommerliche Frische verbreiten innovative
Blumenmuster, von Millefleurvarianten bis zu großen, an die 50er
Jahr erinnernden Rosenmustern. Mit Hilfe neuester Druckverfahren werden diese Muster verfremdet, verwischt oder digitalisiert.
Neben dem immer noch präsenten, jetzt aber cleaner werdenden
Karo ist es eine tolle Basis für die vielen luftigen Sommerkleider.
Ein neuer Impuls, der die Romantik bricht, ist der Militarygedanke. Neben Nuancen von Khaki kommt er vor allem in Militaryhemden, -parka, Camouflagemustern und Details wie Epauletten
und Abzeichen zum Zuge.
Für den Mainstream und auch für Sportswear Kollektionen
bleibt hingegen Denim unverzichtbar. Wie auch das Militaryhemd
wird das Jeanshemd als Jacke getragen und ist wichtiger Baustein
für individuelle Kombinationen. Alternativ kann man sogar zu einem Lederhemd greifen, ob im Vintagestyle oder aus lässigem Velours.
Nicht nur für den Mainstream bleibt Vintage ein Thema. Kommerziell profitieren Strick und Shirt von diesen Einflüssen mit
neuen Färbetechniken aus Pflanzenextrakten.
A
c
c
e
s
s
o
i
r
e
s
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
17
VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011
A
c
c
e
s
s
o
i
r
e
s
Die Key Artikel von Poetic Soldier sind: Parka und Fieldjackets, softes Veloursleder für sämtliche Artikelgruppen, Militaryjacken und Safariblazer, Army-/ Jeanshemd, Chino und Cargohose,
Safari-/Jeanskleid, lose gestrickte Bändchengarne und Jacken,
bäuerlich romantische Blusen und Shirts, Vintageshirts und -strick.
Bild: Helmut Schramm
Poetic Soldier Accessoires:
> Taschen: Sportive Formen als Umhänge- und Henkeltaschen,
Schultaschen, Armytaschen für die Trendigen/Jungen, Traveling Bags für die mobile Gesellschaft.
> Schuhe: Schnürboots/Springerstiefel, Doc Martens, Combat
Boots, geschnürte Ancleboots, sportive Sommerstiefeletten im
Materialmix.
> Gürtel: Armygürtel, Vintagegürtel, Flechtoptiken, Canvasgürtel, Vintageeffekte
Die Dominanz naiver Hemdenchecks verlangt geradezu nach neuen Dessins.
Die Antwort darauf geben Drucke. Mille-Fleurs Motive à la Paul Smith passen
gut in die Thematik. Auch großrapportige Tropical- und Hawaii-Motive erobern
Terrain zurück.
18
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Everyday Preppy
Der Preppy-Stil der 50er Jahre entpuppt sich seit vielen Saisons als
absoluter Dauerbrenner. Ein modern-tailored Look, casual umgesetzt und immer mit einem Schuss Ironie. Lieber kokett als adrett,
lieber lässig als steif. Es ist die Symbiose zwischen Casualwear und
Formalwear, die diesen Look so alltagstauglich macht, und das
rund um die Uhr. Die typische Club-Farbigkeit in Blau/Weiß/Rot
bildet die Grundlage.
Der Reiz dieses Looks liegt im spielerischen Umgang mit der
Kombination von Einzelteilen. Das Sakko steht im Zentrum des
Outfits. Es erlaubt
einen großzügigeren Umgang mit
Stoffen und Mustern als der Anzug
und gilt daher als
vielversprechender Aufsteiger.
Das
blaue
Sakko, bzw. der
Blazer, in Kombination zur Chino
gehört zu den Key
Looks der Saison
schlechthin. Dazu
ein hell gewaschenes Jeanshemd
oder ein Vichy-
Bild: WK Steiermark
Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 | VERANSTALTUNG
Kai Jäckel präsentierte die Modetrends Frühjahr/Sommer 2011.
Karo, die Hose gekrempelt und fertig ist der „Modern Preppy“.
Ganz wichtig sind Gürtel und Einstecktücher.
> Schuhe: Bikerboots, moderne Cowboystiefel mit runderer
Kappe, geschnürte Boots, Klassiker wie Derbys, Oxfords,
Budapester. Key-Look der Saison: Klassiker ohne Strümpfe
zu gekrempelten Hosen.
Everyday Adventure
Maskuline Outfits, in denen man auch beim Fishing, Hunting und
Camping bestehen würde, erobern die Straße. Die Vorzüge funktioneller Details erweisen sich auch im städtischen Alltag als angenehm. Bequem, unkompliziert und unempfindlich muss Mode
sein, so ist man gut gerüstet für den Großstadt-Dschungel.
Auch wenn die Anforderungen an Bekleidung im urbanen Alltag weder abgewetzte Kanten, noch Löcher und Allover-Flecken
hervorrufen, es soll so aussehen als ob. Authentizität ist der neue
Sex-Appeal des Mannes. Und so versuchen die Designer sich gegenseitig mit den innovativsten Treatments zu übertrumpfen. Da
wird gewaschen, geknittert, zerstört, verschmutzt und gefärbt was
das Zeug hält, mal mehr, mal weniger ausgeprägt.
Denim ist ein Stützpfeiler dieses Themas. Rund um Denim
bauen sich wichtige Key-Looks auf. Jeans-Jacke, -Weste und Hemd werden zu Chinos und Combat-Pants kombiniert. Die Denim-Hose passt immer und zu Allem.
Bild: WK Steiermark
Accessoires: Biker-Boots, Desert-Boots, Cowboystiefel,
Taschen im Leder-Canvas-Mix, Wander- und Army-Rucksäcke,
authentische Jeansgürtel mit Nieten und Metallbeschlägen,
Reptilleder.
Ferdinand Roth freut sich über 300 Teilnehmer.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
19
VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011
Alle Fotos: WK Steiermark
Beim
mit Kai Jäckel
Firma Ferder, Riegersburg
Firma Ranegger, Deutschlandsberg
Firma Vögele, Kalsdorf bei Graz
Firma Reisinger, Passail
LBS Gleinstätten
Firma Mohrenz, Knittelfeld
Alle Fotos vom Modeabend finden Sie auf www.wko.at/stmk/308
20
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Modeinformation Frühjahr/Sommer 20119 | VERANSTALTUNG
Modetrend-Event
gesehen:
Firma Turnsek, Heiligenkreuz am Waasen
Firma Rattenegger, Knittelfeld
Firma Posch, Mönichwald
Firma Jeitler, Bad Waltersdorf
Firma Zottler, Bruck an der Mur
Firma Prisma, Leoben
Und beim nächsten Mal sind Sie sicher auch dabei!
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
21
VERANSTALTUNG | HEIRAT Graz
HEIRAT Graz:
Die größte Hochzeitsmesse
im Süden Österreichs
Ganz nach dem Motto „verliebt, verlobt, verheiratet“ ging am 8. und 9. Jänner 2011 am Grazer
Messegelände die HEIRAT im Rahmen des Messe-Vierers gemeinsam mit der FERIEN, der
VITAL und der erstmals stattfindenden AIR in Szene. Auf allen 4 Messen präsentierten sich
insgesamt mehr als 250 Aussteller auf einer Fläche von 20.000 m².
Bezaubernde Modenschauen und Tanz-Workshops
Die beliebten und bezaubernden Hochzeits-Modenschauen des Art
& Fashion-Teams fanden täglich viermal statt. Bei Gratis-Workshops
der steirischen Tanzschulen im Tanzcafé im Obergeschoß der Halle
A konnte man eine kesse Sohle aufs Parkett legen.
Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro zu gewinnen
Im Rahmen des Gewinnspiels auf der HEIRAT warteten Preise im
Gesamtwert von € 10.000,– auf die Messebesucher.
Mit 17.129 Besuchern lag man deutlich über dem Durchschnitt
der letzten Jahre. Die neue Themenkombination wurde sehr gut
angenommen und über 84% der Messebesucher waren sehr zufrieden bzw. zufrieden mit der HEIRAT Graz 2011.
Alle Fotos: WK Steiermark
Rund 70 Top-Aussteller auf der HEIRAT 2011
Die HEIRAT ist die größte Hochzeitsmesse im Süden Österreichs
und war somit ein absolutes Muss für alle, für die Heiraten im Jahr
2011 ein Thema ist.
Brautpaare mit ihren Familien und Freunden holten sich bei
rund 70 Top-Ausstellern Informationen, Beratung und Angebote
für den schönsten Tag im Leben und trafen auf Hochzeitsausstatter und -veranstalter, Hochzeitsbands, Fotografen, Floristen, Hochzeits-Locations und Hotelbetriebe, Juweliere, Anbieter von Hochzeitsreisen sowie Tischdekor u.v.a.m.
Gremialobmann Ferdinand Roth ließ es sich natürlich nicht
nehmen, die vielen textilen Aussteller auf der Heirat 2011 aufzusuchen.
Gremialobmann Ferdinand Roth besuchte seine Branchenkollegen, die in der Steiermark Brautmoden anbieten, auf ihren Ständen bei der HEIRAT Graz.
Oben: Fa. Neuböck und Fa. Supper, unten Fa. Steinecker und Fa. Hufnagel
22
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Seniorenmarketingkonzept | HANDEL
Seniorenmarketingkonzept
Vom Fachhochschul-Studiengang „Marketing & Sales“ am Campus 02 wurde im
Rahmen der Lehrveranstaltung „Projekt Marketingkonzeption“ ein Seniorenmarketingkonzept für die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Steiermark erstellt.
In der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN haben wir Ihnen im ersten Teil
zunächst die demographische Entwicklung
der Zielgruppe 50+ und deren ökonomische Situation beschrieben und beim Kapitel Service und Know-how für Best-Agers
die Erfolgsfaktorenaktoren Wert und
Mensch vorgestellt.
Insgesamt gibt es nach dem sogenannten Pentagon-Concept fünf Erfolgsfaktoren,
die unmittelbar auf den Kunden wirken.
Außer den genannten Faktoren Mensch
und Wert sind das noch Laden, Ware und
Werbung. Damit beschäftigen wir uns jetzt
im zweiten Teil der Präsentation der Studie.
Erfolgsfaktor Laden
Für ältere Menschen ist auf Grund der demographischen Entwicklung der Standort
eines Geschäftes (bequeme Erreichbarkeit)
besonders entscheidend. In dieser Zielgruppe verlieren großflächige Verbrauchermärkte am Standrand daher an Bedeutung, es gibt hier einen klaren Trend zu
kleineren Verkaufsflächen in den Städten.
Darüber hinaus ist Convenience angesagt:
breitere Parkplätze, optimale Regalanordnung im Laden und eine übersichtliche
Produktplatzierung, aber auch breite und
freie Gängen im Laden, helles und blend-
freies Licht, deutlich lesbare Preisauszeichnungen und Kassenbons sowie klare
Orientierungshilfen. Bei baulichen Anforderungen sind insbesondere Treppen verpönt.
Erfolgsfaktor Ware
Die Zielgruppe ist besonders markentreu,
mit einer hohen Warenintensität aber überfordert.
Die Trends im Sortiment müssen in
Richtung Convenience (Gesundheit und
Wellness), zu regionalen und biologischen
Produkten und zu kleineren Verpackungseinheiten gehen.
Der Beratungsaufwand ist allerdings
höher, insbesondere bei der Erklärung von
Produkten (z. B. eine Waschmaschine oder
eine Fernbedienung), die zeitsparend und
möglichst einfach sein muss. Alle Informationen sollen gut sichtbar - möglichst
schon auf der Verpackung - angebracht
sein. Bei Marken ist vor allem Kontinuität
gefragt - wer einmal schon zufrieden war,
kauft eine Marke immer wieder, das macht
die Kaufentscheidung der Zielgruppe einfacher.
Die Gewichtung der Erfolgsfaktoren gemäß dem Pentagon-Concept sieht den Faktor Mensch klar an erster Stelle (40%), ge-
folgt vom Faktor Laden (30 %) sowie Ware
und Wert mit jeweils 15 %. Das eröffnet Unternehmen mit gut geschulten und sympathischen Mitarbeitern hervorragende Chancen, Best Agers erfolgreich ans Unternehmen zu binden.
Erfolgsfaktor Werbung
Auch in der Kommunikation wünscht sich
die Zielgruppe 50+ eine adäquate Ansprache. Dabei sollten man allzu viele Fremdwörter und Fachchinesisches vermeiden
und die Kunden dieser Altersgruppe nie als
Senioren ansprechen.
Wichtig sind die Darstellung des Nutzens eines Produktes und die Berücksichtigung des subjektiv-erlebten Alters. Das
ist bei den meisten Befragten um rund 15
Jahre jünger als das tatsächliche, denn es
heißt ja so schön: „Man ist so alt, wie man
sich fühlt!“
In der nächsten Ausgabe von MODE &
FREIZEIT INTERN stellen wir Ihnen eine
weitere Untersuchung des FachhochschulStudiengang „Marketing & Sales“ am Campus 02 im Auftrag der Sparte Handel der
Wirtschaftskammer Steiermark vor. Diesmal
wurde unter dem Titel „Eine Zielgruppe mit
Gewicht!“ das Informations- und Kaufverhalten der 16 bis 25jährigen analysiert.
Pentagon Concept
Offene Nutzwertanalysen 1/3
Fünf Erfolgsfaktoren  unmittelbar auf Kunden wirksam
Abgeleitet anhand der Pentagonecken
Laden
Gewichtung
•Größe
•Standort
Werbung
Ware
•Image
•Preis
Menschen
•Service
•Know-how
•Klima
•Intensität
•Sortiment
Wert
•Preis
•Qualität
30
15
40
15

Laden
Ware
Mensch
Wert

Kommunikationsmaßnahmen



Nutzwertanalyse
8: Koban-Röß, Eva; Skriptum zur Lehrveranstaltung Zielgruppenspezifische
Grundlagen B2C Marketing, 2010, S. 14
A. Eckhardt, J. Bernert, I. Erlacher, K. Pani, Ch. Schwarzl, S. Welser
A. Eckhardt, J. Bernert, I. Erlacher, K. Pani, Ch. Schwarzl, S. Welser
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
23
WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria
KMU Forschung Austria:
Konjunkturentwicklung im
stationären Einzelhandel 2010
•
•
•
•
•
Einzelhandel erzielte 2010 größtes Umsatzplus seit Jahren
+ 2,7 % nominell
+ 1,2 % real
Rekordumsatz im Weihnachtsgeschäft
Einzelhandel dämpfte die Inflation
Der stationäre Einzelhandel in Österreich
blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück.
Das Umsatzwachstum mit nominell +2,7 %
(real +1,2 %) lag deutlich über der Entwicklung der vergangenen Jahre. Absolut
betrug der Umsatz im stationären Einzelhandel somit € 50,1 Mrd (netto, vorläufiger Wert). Am Jahresende konnte im Weihnachtsgeschäft ein Plus von 3 % und somit
der Rekordumsatz von € 1,57 Mrd (brutto)
erzielt werden. Besonders hohe prozentuelle Zuwächse verzeichneten der 2. Einkaufssamstag im Advent sowie der 8. Dezember (ausgehend vom niedrigen Vorjahresniveau an diesem Tag).
2010 profitierten fast alle Einzelhandelsbranchen vom Konjunkturaufschwung
und steigerten die Branchenumsätze zum
Teil sehr deutlich. Branchenprimus war der
Schuheinzelhandel mit einem nominellen
Umsatzplus von rund 10 %. Die meisten –
wenn gleich nicht alle – Einzelhandelsgeschäfte konnten ihre Umsätze 2010 steigern. Während 55 % der heimischen Geschäfte im stationären Einzelhandel ein
Umsatzplus erwirtschaften und 9 % zumindest das Umsatzniveau des Vorjahres
halten konnten, mussten 36 % Umsatzeinbußen hinnehmen.
Wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, kann von einem Umsatzwachstum
nicht 1:1 auf ein Ertragswachstum geschlossen werden. Der durchschnittliche
Gewinn (vor Steuern) lag im stationären
Einzelhandel immer deutlich unter jenem
der Gesamtwirtschaft.
Erstmals seit 2006 fielen im Einzelhandel die Verkaufspreiserhöhungen wieder
24
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
geringer als die Inflation laut Statistik Austria aus. Die höchsten Preissteigerungen
fanden im Papier- und Bucheinzelhandel
statt. Erstmals kam es auch im Elektroeinzelhandel im Durchschnitt zu keinen weiteren Verbilligungen. Der Ausblick auf
2011 verspricht laut WIFO ein Anhalten des
Konjunkturaufschwungs.
Das BIP wird real um 2,2 %, die Konsumausgaben real um 0,9 % steigen. Der
heimische Einzelhandel zeigt sich laut
KMU FORSCHUNG AUSTRIA optimistisch.
Höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise
(am Weltmarkt) werden aber auch 2011 die
Einzelhandelspreise beeinflussen.
Einzelhandel erzielte 2010 größtes
Umsatzplus seit Jahren
Der stationäre Einzelhandel (exkl. Tankstellen und exkl. nicht-stationären Einzel-
handel) konnte 2010 vom Konjunkturaufschwung und den steigenden Konsumausgaben profitieren. Das nominelle Umsatzwachstum fiel mit +2,7 % deutlich höher
aus als in den letzten Jahren. Während die
Erlöse nominell in allen Jahren gestiegen
sind, lagen diese real im Jahr 2010 mit
+1,2 % erstmals seit 2006 wieder über dem
Vorjahresniveau. Absolut betrug der stationäre Einzelhandelsumsatz 2010 somit
€ 50,1 Mrd (netto).
Positive nominelle Umsatzentwicklung
in allen Quartalen
Die österreichischen EinzelhändlerInnen
konnten in allen vier Quartalen 2010 nominelle Umsatzzuwächse erzielen. Auch
real lagen die Erlöse in allen Jahresvierteln
mit Ausnahme des II. Quartals über dem
Vorjahresniveau. Am besten war die Um-
KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT
samstag stieg das Umsatzniveau weiter
kontinuierlich an.
Vor Weihnachten wurde in etwa 80 %
des Weihnachtsgeschäftes getätigt. Ein erheblicher Anteil des Weihnachtsgeschäfts
im Einzelhandel wurde (in Form von Gutscheinen und geschenktem Bargeld) erst
im Nach-X-Mas-Shopping (27. bis 31. Dezember) umsatzwirksam, wo den KonsumentInnen 2010 kalenderbedingt ein Verkaufstag mehr (im Vergleich zu 2009) zur
Verfügung stand.
Branchensieger im Weihnachtsgeschäft
2010 waren mit einem zweistelligen Plus
der Schuheinzelhandel (+15 %) und der
Sportartikelhandel (+13 %), die schon in
der Zwischenbilanz an erster bzw. dritter
Stelle des Rankings lagen. Die beiden
Branchen konnten von den winterlichen
Temperaturen und dem Schneefall profitieren, wenngleich Schuhe weiterhin nicht zu
den beliebtesten Weihnachtsgeschenken
zählen. Mit Ausnahme des Lederwarenhandels konnten alle Branchen das Umsatzniveau im Weihnachtsgeschäft des Vorjahres
nominell zumindest erreichen.
satzentwicklung zu Jahresbeginn, am
schlechtesten zwischen April und Juni.
Dies ist u. a. auf die Verschiebung des
Ostergeschäfts von April in den März bzw.
vom II. in das I. Quartal (gegenüber 2009)
zurückzuführen.
Nach Monaten betrachtet verlief das
Jahr 2010 im Einzelhandel im Großteil der
Monate sowohl nominell als auch real positiv. Zum höchsten Umsatzplus kam es dabei
im März, wo die EinzelhändlerInnen von der
Vorverlegung des Ostergeschäfts profitieren
konnten. Rückläufige Umsätze waren im
Jänner, April und Mai (nominell und real)
sowie im Oktober (real) zu beobachten.
Rekordumsatz im
Weihnachtsgeschäft 2010
Im Weihnachtsgeschäft 2010 (unter dem
Weihnachtsgeschäft wird jener Umsatz im
Dezember verstanden, der das Normalmaß
Jänner – November übersteigt) konnte der
Rekordumsatz von 2009 abermals nominell
um 3 % übertroffen werden. Damit stieg der
Umsatz im Weihnachtsgeschäft (BruttoMehrumsatz im Dezember) auf € 1,57 Mrd
an. Langfristig ist der Anteil des Weihnachtsgeschäfts am gesamten Jahresumsatz im Einzelhandel zurückgegangen und
lag 2010 bei 2,5 %.
Bereits die ersten beiden Einkaufssamstage im Advent zeigten eine deutliche
Umsatzsteigerung, wobei 2010 das Umsatzniveau des zweiten Samstages außergewöhnlich hoch war. Besonders erfreulich
verlief auch der 8. Dezember 2010, an dem
die EinzelhändlerInnen – allerdings ausgehend vom geringen Niveau 2009 – Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 13 %
erzielen konnten. Bis zum 4. Einkaufs-
2010 erzielten fast alle Branchen
nominelles Umsatzplus
Der Schuheinzelhandel entwickelte sich –
ausgehend von einem vergleichsweise
niedrigen Niveau im Vorjahr – mit einem
nominellen Umsatzplus von mehr als 10 %
unter den betrachteten Einzelhandelsbranchen am besten. Mit Ursache für die hohe
Steigerungsrate sind die überdurchschnittlichen Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr.
Im Elektroeinzelhandel (inkl. Computer, Foto), im Sportartikeleinzelhandel und
in den Baumärkten kam es zu einem
Wachstum von mehr als 4 %. Fast alle anderen Branchen konnten ebenfalls Umsatzsteigerungen erzielen. Lediglich der
Papier- und Bucheinzelhandel wies ein nominelles Umsatzminus auf.
Real konnte ebenfalls der Schuheinzelhandel die höchsten Umsatzzuwächse erzielen. Danach folgten mit dem Elektroeinzelhandel (inkl. Computer, Foto) sowie mit
dem Bekleidungseinzelhandel und den
Drogerien und Parfümerien Branchen, bei
denen die Verkaufspreise gegenüber dem
Vorjahr unterdurchschnittlich angestiegen
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
25
WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria
sind. Zum höchsten mengenmäßige Rückgang kam es im Papier- und Bucheinzelhandel sowie im Lederwareneinzelhandel.
Diese beiden Branchen lagen auch bei der
nominellen Betrachtung am Ende des Rankings.
Nicht alle Geschäfte profitierten vom
Konjunkturaufschwung
Trotz der insgesamt positiven Umsatzentwicklung im Jahr 2010 zeigen sich weiterhin große Unterschiede zwischen den Einzelhandelsstandorten. Während 55 % der
Einzelhandelsgeschäfte Umsatzsteigerungen erzielen und 9 % den Umsatz gegenüber 2009 zumindest konstant halten
konnten, mussten 36 % Rückgänge hinnehmen.
29 % der Einzelhandelsgeschäfte meldeten sogar ein Umsatzplus von mehr als
10 %. Hingegen verzeichneten 17 % der
Geschäfte 2010 ein Umsatzminus von mehr
als 10 %.
Umsatzwachstum ist nicht gleich
Ertragswachstum
Die positive konjunkturelle Entwicklung im
stationären Einzelhandel 2010 ist nicht 1:1
gleichzusetzen mit einem Anstieg der Ertragskraft. Für 2010 liegen auf Grund der
Zeitverzögerung bei der Erstellung von Bilanzen noch keine Daten vor, die letzten
Jahre haben aber gezeigt, dass der Gewinn
(vor Steuern) im stationären Einzelhandel
deutlich unter jenem der marktorientierten
Wirtschaft lag. Während im aktuell verfügbaren Bilanzjahr 2008/2009 gesamtwirtschaftlich ein durchschnittlicher Gewinn
(vor Steuern) von 2,1 % der Betriebsleistung erwirtschaftet wurde, lag die Ertragskraft im stationären Einzelhandel (exkl.
Tankstellen und exkl. nicht-stationärem
Einzelhandel) trotz Umsatzsteigerung nur
knapp über dem Vorjahresniveau und deutlich unter der Gesamtwirtschaft.
Einzelhandel dämpfte Inflation
Die durchschnittlichen Verkaufspreissteigerungen im Einzelhandel fielen im Jahr
2010 mit 1,5 % erstmals seit 2006 wieder
geringer als die Inflationsrate (1,9 %) aus.
Die höhere Inflationsrate ist insbesondere
auf Verteuerungen bei Energie (Treibstoff
und Heizöl) zurückzuführen, d. s. jene Pro-
26
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
,
KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT
dukte, bei denen es 2009 zu deutlichen
Preisrückgängen kam. Sowohl im Einzelhandel als auch bei den allgemeinen Verkaufspreisen hat der Preisauftrieb im Jahr
2010 von Quartal zu Quartal zugenommen,
wobei die Inflationsrate in allen Jahresvierteln höher ausfiel als die Steigerungsraten der Einzelhandelspreise.
Im Gesamtjahr 2010 fielen die durchschnittlichen Preiserhöhungen im Papier/Bucheinzelhandel sowie im Schuh- und
Spielwareneinzelhandel mit mehr als 3 %
am höchsten aus. Im Sportartikelhandel,
im Einzelhandel mit Eisenwaren, Bau- und
Heimwerkerbedarf, im sonstigen Einzelhandel sowie im Lederwareneinzelhandel
fielen die Verkaufspreissteigerungen im
Durchschnitt stärker aus als im Einzelhandelsdurchschnitt.
In den beiden wichtigsten Einzelhandelsbranchen (Lebensmittel, Bekleidung)
wurden die jeweiligen Warenkörbe im
Durchschnitt um weniger als 1 % erhöht.
Im Radio-, Elektro-, EDV- und Fotoeinzelhandel sowie bei den Drogerien und Parfümerien lagen die Verkaufspreise nur knapp
über dem Vorjahresniveau. Damit kam es
im Elektrohandel (inkl. Computer, Foto)
erstmals seit Jahren zu keinen weiteren
Verbilligungen.
Blick über die Grenze:
Österreich im EU-Spitzenfeld
Die aktuellen Konjunkturdaten von Eurostat für den Einzelhandel (inkl. Tankstellen und inkl. nicht stationärem Einzelhandel) zeigen den österreichischen Einzelhandel im europäischen Spitzenfeld deutlich vor z. B. Deutschland. Nach Frankreich
und Schweden wies der Einzelhandel in
Österreich 2010 das höchste Umsatzplus
(deflationiert und arbeitstätig bereinigt)
auf. Während das durchschnittliche Umsatzwachstum in der Europäischen Union
im Einzelhandel bei 0,7 % lag, erwirtschafteten die heimischen EinzelhändlerInnen
ein Plus von 2,1 %.
Ausblick 2011:
Konjunkturaufschwung hält an
Der Aufschwung der österreichischen Wirtschaft wird weiterhin durch die Exporte getrieben und hält auch im Jahr 2011 an. In
der ersten Jahreshälfte dürften sich die
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
27
Steigerungsraten jedoch – analog zur internationalen Entwicklung – in Folge der
Verlangsamung des Welthandelswachstums
und der Sparmaßnahmen der öffentlichen
Hand im Euro-Raum abschwächen. Für das
Gesamtjahr 2011 erwartet das WIFO einen
realen Anstieg des BIP um 2,2 %.
Die Inflationsrate wird im Jahr 2011
auf 2,1 % steigen. Dies ist auf den Anstieg
der Energiepreise, die Anhebung einiger
indirekter Steuern (Mineralölsteuer, Tabaksteuer) sowie den Anstieg der Weltmarktpreise für agrarische Rohstoffe, der
sich in den Nahrungsmittelpreisen niederschlagen wird, zurückzuführen. Die Kerninflation (ohne Energie und unverarbeitete
Nahrungsmittel) wird mit 1,6 % niedriger ausfallen als die allgemeine Inflationsrate.
Die privaten Konsumausgaben, die
während der Wirtschaftskrise ein stabilisierender Faktor waren, nehmen auch 2011
weiterhin zu (real: +0,9 %), wenngleich auf
Grund der mäßigen Zunahme der verfügbaren Realeinkommen (+0,4 %) in einem
wenig dynamischen Ausmaß. Das Wachstum wird hauptsächlich im Bereich der
nicht-dauerhaften Konsumgüter stattfinden. Die Sparquote dürfte 2011 weiter zurückgehen (von 10,6 % im Vorjahr auf
10,2 %).
Foto: WKÖ – Bundessparte Handel
WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria
Der österreichische Einzelhandel konnte im abgelaufenen Jahr 2010 ein nominelles Umsatzplus von 2,7
Prozent (real: +1,2 Prozent) gegenüber 2009 erwirtschaften. „Damit lag das Umsatzwachstum deutlich über
jenem der vergangenen Jahre. Und: Der heimische Einzelhandel konnte erstmals seit 2006 auch ein reales
Umsatzplus zu verzeichnen“, zeigte sich Dr. Fritz Aichinger, Obmann der Bundessparte Handel der WKÖ
(Mitte), erfreut. Gemeinsam mit Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria (rechts), und
Mag. René Tritscher, dem neuen Geschäftsführer der Bundessparte Handel der WKÖ (links), präsentierte
Aichinger die Bilanz des österreichischen Einzelhandels 2010.
Der Aufschwung der heimischen Wirtschaft spiegelt sich auch in der Einschätzung der EinzelhändlerInnen wider: Der
Anteil jener Betriebe, der in den nächsten
Monaten eine Verbesserung der Geschäfts-
entwicklung erwartet, ist lt. KMU FORSCHUNG AUSTRIA von 18 % im Vorjahr auf
20 % gestiegen, während jener, der mit einer Verschlechterung rechnet, sich von
14 % auf 7 % halbiert hat.
UMSATZVERÄNDERUNG ZUM VORJAHR IN % (nominell und real) – KUNDENVERÄNDERUNG ZUM VORJAHR IN %
Einzelhandel1)
Bekleidung
real
Lederwaren
nom.
real
KV
nom.
1/2010
–0,9
–1,4 –2,1
2,9
2/2010
3,4
3,2
1,3
9,4
13,1
1,2
6,0
4,8
3/2010
8,5
7,3
5,7
12,5
11,9
9,9
6,6
5,3
4/2010
–0,2
–1,8 –4,0
–4,3
–5,1 –7,0
–6,3
–9,0 –15,9
5/2010
–0,8
–1,9 –3,2
–2,3
–2,9 –5,3
6,1
2,6
–4,2
6/2010
4,7
2,8
1,8
5,0
2,4 –1,0
–1,2
–2,5
7/2010
4,6
3,1
0,3
1,9
1,9 –2,8
–1,6
–3,6
Schuhe
Sportartikel
KV
nom.
real
KV
nom.
real
KV
nom.
real
KV
4,4 –6,5
–10,0
–10,5 –11,7
10,8
3,5
7,5
–1,5
–5,2
–6,0
7,7
15,5
12,0
8,1
8,6
5,9
2,6
–0,6
26,3
23,7
22,6
14,7
11,0
14,3
–8,0
-11,4
–11,3
–2,2
–5,0
–3,9
–8,7
17,1
12,9
–3,1
8,0
6,3
7,8
–11,2 –12,7 –14,4
–2,2
–3,3
–5,2
19,0
2,1
–0,1
–1,1
–0,9
10,1
6,9
3,6
8/2010
3,1
1,4
0,8
7,7
3,1
4,8
3,8
–0,4
12,8
9,6
8,0
1,4
–0,2
–4,2
9/2010
3,9
2,0
2,3
11,7
10,5 16,5
5,8
3,5
–1,9
9,7
8,1
9,5
–2,5
–3,8
–5,0
10/2010
0,7
–1,2 –1,8
11/2010
4,6
3,0
12/2010
4,1
2,0
01/2011
1,1
0,9
–1,4 –1,9
–9,5
–11,4
–3,6
0,9
–2,3
-4,1
–1,9
–4,8
–2,5
1,1
0,5
–1,4 –4,4
1,4
–1,1
4,9
20,8
18,2
12,3
9,8
6,9
7,4
0,1
3,0
1,3 –1,0
–1,4
–3,5
–0,8
14,8
11,3
4,4
13,4
10,0
–1,8
1,7
–2,7
–11,1
2,4
–8,8
) Der Einzelhandel insgesamt beinhaltet den Lebensmitteleinzelhandel lt. ACNielsen Umsatzbarometer exkl. Hofer und Lidl.
1
28
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
7,5
–1,9

WIFI. Wissen für den Handel 1/11
Ferdinand Roth
Landesgremium
Steiermark des Handels mit Mode und
Freizeitartikeln
Wissen für den Handel
„Tipps für Ihren erfolgreichen Verkaufsabschluss“ ist der Auftakt der neuen Reihe
„Wissen für den Handel“, die ab sofort
regelmäßig in unserer Mitgliederinformation MODE & FREIZEIT INTERN erscheinen wird. Von WIFI-Experten geschrieben
und zum Sammeln gedacht, wird damit
Ihren Mitarbeitern im Verkauf ein perfektes Weiterbildungsservice geboten.
Pro Ausgabe wird ein Schwerpunktthema
mit hohem Informationsgehalt präsentiert
und der Servicecharakter durch Tipps, Praxisbeispiele und Checklisten untermauert.
Sie brauchen die neuen Infoseiten dann nur
heraustrennen und – eventuell kopiert – an
Ihre Mitarbeiter im Verkauf weitergeben.
In jeder Ausgabe wird es zusätzlich auch
einen Hinweis auf handels- und mitarbeiterrelevante WIFI-Veranstaltungen geben.
Noch sind die als Sujet von „Wissen für
den Handel“ gewählten Einkaufstaschen
leer. Sinn der Aktion ist es, Ihre Mitarbeiter/innen mit Wissen anzureichern – damit
nicht nur das Wissen größer wird, sondern
sich auch die Einkaufstaschen Ihrer Kunden
besser füllen. Nur tolle Mitarbeiter/innen
und zufriedene Kunden bringen die Kasse
zum Klingeln,
meint Ihr
Ferdinand Roth
www.wifi.at
Knigge: Tipps für Ihren erfolgreichen
Verkaufsabschluss
Woran liegt es, dass ein Kunde gerade
in diesem Geschäft kauft und nicht in
jenem? An den angebotenen Produkten?
Teilweise.
Viel wichtiger ist: Kunden kaufen dort,
wo sie sich wohl fühlen,
wo sie gut beraten werden und
wo sie das größte Vertrauen haben.
Menschenkenntnis und Verkaufspsychologie spielen dabei eine große Rolle.
Doch am Beginn eines gelungenen Kundengesprächs steht schlicht gutes Benehmen: einladend lächeln, freundlich grüßen, dem Kunden vermitteln, dass er oder
sie willkommen ist.
Das Selbstwertgefühl stärken
Alle Menschen wollen als Person akzeptiert und anerkannt werden. Wenn Sie
den Kunden aufmerksam und freundlich
begrüßen, schaffen Sie eine angenehme
Atmosphäre und Sie werten ihn oder
sie als Person auf. Das Selbstwertgefühl
steigt, und das ist entscheidend dafür,
dass Ihr Gespräch bis zum Kaufabschluss
gelingt. Sie stärken das Selbstwertgefühl
des Kunden weiter, wenn Sie
aktiv zuhören und auf Argumente
eingehen
Verständnis zeigen
Hilfsbereitschaft statt „geht nicht“
signalisieren
Das Kaufmotiv finden
Wenn Sie Ihren Kunden ernst nehmen,
heißt das, dass Sie sich im Verkaufsgespräch ganz auf seine/ihre konkreten Anliegen konzentrieren. Das bedeutet, herauszufinden, welches Produkt er oder sie
braucht (zum Beispiel Laufschuhe), aber
auch, was er oder sie damit erreichen will
(auf Asphalt schneller werden, mit einer
bestimmten Marke auffallen etc.).
Es gibt vier wichtige Kaufmotive:
Gewinn: Der Kunde möchte günstig
einkaufen.
Bequemlichkeit: Der Kunde legt Wert
auf Einfachheit, z.B. bei der Bedienung eines Sportgeräts oder bei der
Verkaufsabwicklung.
Sicherheit: Der Kunde bevorzugt zuverlässige Produkte. Er möchte die
richtige Entscheidung treffen.
Anerkennung: Der Kunde interessiert
sich für Produkte, die seinen Status
aufwerten.
Produkt an den Kunden anpassen
Wenn Sie den Bedarf des Kunden gemeinsam ganz konkret formuliert haben, kommen Ihre Produkte ins Spiel: Zeigen Sie
Ihrem Kunden Waren, die maßgeschneidert für seine Ziele sind und streichen
Sie den entsprechenden Nutzen hervor.
Denn so haben Sie die beste Voraussetzung für einen positiven Kaufabschluss:
• Konzentrieren Sie sich auf den Kunden anstatt auf Ihre Produkte und
• Passen Sie das Produkt dem Kunden
an, nicht den Kunden an das Produkt!
WIFI Österreich
IM GESPRÄCH
Klaus Kovsca
Verkaufsexperte
und WIFI-Trainer
Was macht gute Verkäufer aus?
Gute Verkäufer/innen können zuhören
und sich auf ihr Gegenüber einstellen.
Denn das „Wie“ macht zu 80 % den
Erfolg aus. Um das Produkt selbst geht
es nur zu 20 %.
Wie gelingt erfolgreicher Kundenkontakt in der Praxis?
Zeigen Sie Interesse an Ihrem Kunden!
Überraschen Sie ihn! Erzählen Sie eine
Geschichte, die ruhig überspitzt sein
darf! Ein Beispiel: Ein Kunde sucht
einen Rasenmäher. Einer kostet 299
Euro, ein anderer 599 Euro. Sie verweisen auf den elektronischen Antrieb des
teureren Mähers, man kann ihn leichter schieben etc. Doch dann kommt
der versteckte Nutzen für den Kunden:
Dieses Modell kann auch sein Großvater leicht bedienen. Opa freut sich,
dass er nützlich ist, während Ihr Kunde
auf der Bank sitzen und mit der attraktiven Blondine plaudern kann.
Ist verkaufen eine Sache des Talents
oder ist es erlernbar?
Die Liebe zur Arbeit mit Menschen
sollte vorhanden sein. Wie man Wünsche erfragt, den Nutzen sichtbar
macht und zum Abschluss kommt,
lernt man in der Aus- und Weiterbildung. Ich empfehle regelmäßige
Verkaufsschulungen, um Erlerntes
aufzufrischen und neue Impulse zu
bekommen. Das Geschichten erzählen lernt man am besten in Persönlichkeits- und Kommunikationstrainings.
Checkliste Kundenorientierung: Ihr Weg zum Ziel
Die richtigen Fragen stellen
Wenn Kunden das Geschäft betreten,
wollen die einen nur „schauen“, die
anderen kommen mit einem ganz bestimmten Anliegen – z.B. „Ich brauche
zu meiner Hose einen passenden Pullover“. Die „Schauer“ sollten Sie in Ruhe
stöbern lassen, aber behalten Sie sie im
Auge: So bald Sie merken, dass er oder
sie bei einem Produkt länger verweilt,
können Sie das zum Anlass nehmen,
wieder ins Gespräch zu kommen. Bei
den „Lösungssuchern“ haken Sie freundlich ein und ermitteln den konkreten
Bedarf. Finden Sie heraus, welche Gewohnheiten und Pläne jemand hat, um
welchen Anwendungsbereich es geht
und was erreicht werden soll.
Beispiele für Fragen:
„Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht?
„Was war besonders gut daran?“
„Wie lösen Sie … zur Zeit?“
„Für welchen Zweck möchten Sie …
einsetzen?“
„Was würden Sie in Zukunft gerne
verbessern / anders machen?“
„Was müsste das Produkt zusätzlich
können?“
Kunden von heute sind anspruchsvoll:
Ihn interessieren Ihre Lösungen und Produkte nur, wenn Sie ihm damit helfen,
seine wirklichen Ziele zu erreichen!
iter für
e
W ng
u
sbild rkauf
Ve rofis
p
MITARBEITERMOTIVATION
Schon Herrhausen sagte sehr treffend:
“Erfolg muss vorbereitet werden“, denn
er heißt ja „er – folgt“! In diesem Zusammenhang erkennen die Teilnehmer die
Bedeutung von klaren und motivierenden Zielen. In diesem Seminar setzen
Zielprobleme lösen
Naturgemäß haben Kunden nicht immer
die gleiche Vorstellung von Zielen wie
geschulte Verkäufer/innen. In der Praxis
können folgende Probleme vorkommen:
Ziele sind unvereinbar
Kunde: „Ich möchte ein Mountainbike,
das nur das halbe Gewicht meines jetzigen hat, aber nicht mehr kostet.“
Lösung: Konzentrieren Sie sich auf jenes
Ziel, das Ihr Produkt verwirklichen kann.
Ziele sind ungenau
Kunde: „Ich möchte es in Zukunft beim
Schifahren bequem haben!“
Lösung: Stellen Sie so lange weitere Fragen, bis Sie genau wissen, was der Kunde
will.
Ziele sind zu speziell
Kunde: „Ich möchte Eislaufschuhe für
mein Kind, die nächstes Jahr auch noch
passen.“ (Ihre Schuhe wachsen nicht mit,
aber Sie nehmen gebrauchte Schuhe
wieder zurück und tauschen sie gegen
einen kleinen Aufpreis gegen größere.)
Lösung: Stellen Sie eine weitere Frage,
um das Ziel auszuweiten!
Verkäufer: „Sie wollen also Schuhe länger
nutzen können und damit Geld sparen?“
Wenn der Kunde zustimmt, haben Sie
das Ziel auf einen Bereich ausgeweitet,
den Ihr Vorschlag erfüllen kann.
sich die Teilnehmer mit den Themen
Persönlichkeit, Motivation und Erfolg
auseinander.
Als Mitglied des Gremiums der WK
Steiermark können Sie dieses Seminar
zum Preis von 50,- Euro (statt 180,Euro) pro Person buchen.
WIFI Süd, 24. Mai 2011
Buchungsnummer: 01629.050z
www.stmk.wifi.at
Vielen Dank für das Gespräch.
www.wifi.at
WIFI Österreich
Lehrlingswettbewerb | BILDUNG
Lehrlingswettbewerb
am 7. Juni 2011
besonders wichtig, das Image des Lehrberufs zu steigern und die ohnehin schon
hohe Qualität der Ausbildung weiter zu
verbessern.“ Der Lehrlingswettbewerb sei
dafür eine gute Plattform. „Wettbewerbe
sind in der Lehrlingsausbildung von großer
Bedeutung. Denn sie sind ein guter Weg
zur Qualifikation und zur Motivation.
Für die ersten beiden Ränge beim steirischen Lehrlingswettbewerb ist die Challenge jedoch noch nicht vorbei: Die beiden
bestplatzierten Lehrlinge werden sich im
Herbst in Salzburg dem Vergleich mit den
Lehrlingseliten aus den anderen Bundesländern Österreichs und aus Deutschland,
Südtirol und der Schweiz stellen.
Bereits zum siebenten Mal wird am 7. Juni
der Lehrlingswettbewerb der Sparte Handel
der Wirtschaftskammer Steiermark ausgetragen und die besten jungen steirischen
Talente im Einzelhandel ausgezeichnet.
Dabei beteiligen sich wieder tüchtige Lehrlinge aus den unterschiedlichsten Branchen, vom Lebensmittelhandel über Autohandel und Textilhandel bis zum Baustoffhandel.
Nach wie vor werden die meisten Lehren im Einzelhandel absolviert. „Dennoch
werden qualifizierte Verkäufer immer mehr
zur Mangelware“, sagte Spartenobmann
Wolfgang Sauer beim vorjährigen Lehrlingswettbewerb des Einzelhandels. „Einerseits lässt die demografische Entwicklung
die Zahl der Jugendlichen schrumpfen. Andererseits fehlt es oft auch am persönlichen Engagement der jungen Leute, wobei
genau das neben Leistung und Interesse
das Um und Auf im Handel ist.“
„Die Wirtschaft braucht kompetenten
Nachwuchs“, betonte Sauer, „deshalb ist es
WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK
Sparte Handel
Dr. Isabella Schachenreiter-Kollerics
T 0316/601-779
E isabella.schachenreiter-kollerics
@wkstmk.at
Fotos: WK Steiermark
RÜCKFRAGEN:
Impressionen vom Lehrlingswettbewerb 2010.
ANKÜNDIGUNG: LEHRLINGSSEMINARE
Thema: „Effektiver Umgang mit Beschwerden – Beschwerden und Reklamationen als Chance nutzen!“
Es gibt insgesamt fünf Termine, und zwar in der Regionalstelle Bruck, Regionalstelle Leibnitz,
Regionalstelle Liezen, Graz und Gleisdorf.
WOCHE DES HANDELS:
Wie attraktiv eine Karriere im Handel sein
kann, erlebten interessierte Jugendliche
hautnah bei der „Woche des Handels“ im
Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark. Die Themen unter anderem: Was ist
Handel und was macht einen guten Verkäufer aus?
Die Sparte Handel hat Schüler aus der ganzen Steiermark eingeladen, um ihnen den
Beruf der Kauffrau oder des Kaufmanns näherzubringen. Coole Unterhaltung war natürlich auch mit dabei: So standen ein attraktives Quiz und simulierte Verkaufsgespräche auf dem Programm.
Foto: WK Steiermark
Schüler aus der ganzen Steiermark mit dabei
Bei der Berufsinformationswoche war natürlich auch das Team des Landesgremiums Mode und Freizeit dabei.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
31
BILDUNG | LBS Gleinstätten
LBS Gleinstätten:
„Aus Kunden Fans machen!“
Wieder war Coach Stefan Braun als Experte aus der Praxis zu Gast in der LBS
Gleinstätten, diesmal zum Thema „Aus Kunden Fans machen“. Sein Motto:
„Voraussetzung für erfolgreiches Verkaufen ist gute Laune!“
Kaufentscheidungen finden beim Menschen zu 94 % im Gefühlsbereich und nur
zu 6 % mit dem Verstand statt. Dabei
macht der Ton die Musik und die Verwendung der richtigen Worte ist entscheidend!
Deshalb ist Lächeln die wichtigste Eigenschaft guter Verkäufer, die mit guter Laune
bis zu 30% vom Umsatz durch Zusatzverkäufe erzielen.
Foto: LBS Gleinstätten
ZUSATZVERKAUF WARUM?
Der erste Teil vom Seminar „aus Kunden Fans machen“ mit Stefan Braun als Seminarleiter hat bei den
Schülern der ersten Klasse nach einer Feedbackrunde bei fast allen Teilnehmern grosse Begeisterung ausgelöst. Die Schüler waren sehr motiviert und haben in Teamarbeit gute Ergebnisse geliefert.
Was Kunden von Fans unterscheidet, darüber haben wir schon in der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN berich-
tet. Diesmal wenden wir uns der Wirkung
des Verkäufers auf den Empfänger (Kunden) zu:
DIE WIRKUNG AUF DEN EMPFÄNGER:
Inhalt, Sachaussage
Stimme, Klang
Ausdruck, Worte
7%
55%
Gestik,
Mimik,
Körpersprache
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Stefan Braun behandelte danach die
wesentlichen Do’s im Verkauf und auch die
Einwandbehandlung, wenn ein Kunde ein
Produkt z. B. als zu teuer empfindet und
legte dem engagierten Berufsnachweise
folgende Checkliste für die Erfolgsfaktoren
im Verkaufsgespräch vor:
Checkliste Erfolgsfaktoren im
Verkaufsgespräch
1. Die Vorbereitung
auf Verkaufsgespräche
Persönliche Vorbereitung:
– Motivation
– Begeisterung
– Einstellung gegenüber Kunden
– Gepflegtes Erscheinungsbild
38%
32
• Zusatzverkäufe sind Service für
den Kunden
• Kundenbegeisterung und
Kundenbindung
• Aufbau neuer Kundenschichten
• Steigerung der Kundenbegeisterung
– Erhöhung der Weiterempfehlung
• Umsätze und Erträge sichern –
Arbeitsplatzsicherung
• Anbieten bis zum 3. Nein!
2. Kontaktaufnahme –
der erste Eindruck entscheidet
Präsenz des Verkaufspersonals
LBS Gleinstätten | BILDUNG
– Begrüßung durch das
Verkaufspersonal
– Freundlichkeit
– Höfichkeit
– Blickkontakt
Haltung, Mimik, Gestik des
Verkaufspersonals
– Ausstrahlung: Engagement,
Freundlichkeit, Motivation
3. Der richtige Zeitpunkt
Wenn immer möglich situationsgerecht
ansprechen statt Floskeln wie „kann
ich Ihnen helfen” verwenden
4. Beratungsgespräch/Bedarfsanalyse
Neue KundIn interessiert sich für ein
Produkt:
– Kennen Sie schon Marco Polo, eine
neue Marke in unserem Sortiment,
sportlich und doch hochwertig. Darf
ich Ihnen ein par Modelle (Schnitte)
zeigen?
Bevor dem Kunden Produkte präsentiert werden, zwei bis drei Fragen bezüglich der konkreten Kundenbedürfnisse stellen
– Zuerst fragen, dann präsentieren
– Aktiv zuhören
5. Angebotserstellung/Zusatzverkauf
– Abgestimmt auf die Bedarfsanalyse
zuerst Übersicht mit passenden Angeboten
– Zwei bis drei Produkte mit dem wichtigsten Kundennutzen präsentieren
– Dem Kunden die Produkte in die
Hand geben
6. Einwandsbehandlung
– Einwände sind immer positiv und
klare Kaufsignale
– Einwandbehandlungstechnik anwenden
7. Preispräsentation
– Hochwertigkeit und Einzigartigkeit
des Produkts betonen
– Nochmalige Einwandbehandlung
eventuell notwendig
– Verknüpfungen mit – und herstellen
(Ja, das Produkt ist sehr hochwertig
und gerade deshalb ….)
8. Zusatzverkauf
– Zu Ihrer Hose gibt’s die perfekt passende Jacke, probieren sie diese
doch an …
– Wie gerne tragen Sie Westen? Von
dieser Marke gibt’s eine; die genau
auf Ihren Rock abgestimmt ist.
9. Abschluss
Wenn ein Kauf erfolgt
– Sie haben eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen – Gratulation!
– Viel Freude mit dem neuen Outft,
ihr(e) PartnerIn wird begeistert sein.
Sie sehen wirklich toll aus.
LBS Gleinstätten:
Der rote Schuhsessel ist da!
Von einer engagierten Lehrerin im Schuhkurier entdeckt und vom
Landesgremium Mode und Freizeit angekauft: Der rote Schuhsessel ist da und
steht im schuleigenen LBS Shop!
natürlich auch bei der Anprobe von Schuhen oftmals zum Einsatz. Im Unterrichtsgegenstand „Werbetechnisches Praktikum“
wird das Hauptaugenmerk auf Visual
Merchandising inklusive der Schaufenstergestaltung gelegt.
Egal ob es sich dabei
um die Gestaltung
von Präsentationsinseln im Shop oder
um die Gestaltung
unserer Vitrinen in
den Gängen der Landesberufsschule handelt – der Schuhses-
sel wird überall die Blicke der Kunden/
Kundinnen bzw. Schüler/innen auf sich
ziehen.“
Foto: LBS Gleinstätten
Lehrerin Eva Reinprecht meint dazu: „Dort
ist der rote Schuhsessel ein echter „Hingucker“ und wertet die Schuhabteilung im
Shop, in dem ja Bekleidung, Schuhe und
Accessoires zu finden sind, enorm auf. In
unserem Shop werden die theoretisch vermittelten Unterrichtsinhalte im Gegenstand „Warenspezifisches Verkaufspraktikum“ in die Praxis umgesetzt. Das Verkaufstraining erfolgt in Form von Rollenspielen, welche gut vor- bzw. auch nachbereitet werden. Dies alles geschieht in unserem Shop, der für diese praxisgerechte
Ausbildung optimal geeignet ist. Abgesehen davon stellt der Schuhsessel auch
gleichzeitig eine sehr attraktive Form eines Probiersessels dar und somit kommt er
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
33
BILDUNG | LBS Gleinstätten
LBS Gleinstätten:
Am 14. Februar 2011 konnten 54 SchülerInnen der zweiten und dritten Klassen
der LBS Gleinstätten mit ihren Lehrerinnen Reinprecht, Fenninger und Nöhrer
sowie Lehrlingswart Obergantschnig die Modemesse Fashion Premiere im
MGC Salzburg besuchen und viele neue Eindrücke rund um das Ordergeschehen
sammeln.
Am Programm stand zunächst der Besuch
der Firma Street One im Fashion Palais, wo
das Vertriebssystem und der Orderablauf
von Street One den SchülerInnen näher gebracht wurde. Auch die Ordergewohnheiten
der Street One-KundInnen wurden erläutert und die SchülerInnen bekamen tolle
Informationen rund um die Kollektionsgestaltung des Unternehmens.
Im Modegroßhandelszentrum (MGC)
und Mode-und Eventcenter (MEC) folgte
eine Führung mit Centermanager Stefan
Lüftenegger durch die beiden Gebäude, wo
sich alljährlich tausende Besucher aus dem
In- und Ausland über die neuesten Trends
und Innovationen im Bereich Bekleidung,
Schuhe, Accessoires und Sport informieren
und ihre Orders tätigen.
Nach diesem sehr informativen Vormittag ging es weiter in den nahegelegenen
Europark und gleich zum nächsten Arbeitsauftrag. Die SchülerInnen setzten sich
intensiv mit Schaufenstergestaltungen un-
Impressionen von der Schulexkursion der
LBS Gleinstätten
34
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
terschiedlichster Geschäfte auseinander
und sammelten viele Informationen zu einer Schaufensteranalyse, die im Unterricht weiter bearbeitet wurde.
Alle Fotos: LBS Gleinstätten
Schulexkursion Fashion Premiere
LBS Hartberg | BILDUNG
40 Jahre LBS Hartberg
ßerst positiv auf den Unterricht aus, aber
auch auf das soziale Miteinander in der
Klasse und auf den Lernerfolg.
Neben einer fachlichen Ausbildung
wird in der LBS Hartberg auch großer Wert
auf die Stärkung der sozialen Kompetenzen gelegt. Derzeit werden Klassen für die
neuen Lehrberufe EDV, Telekommunikation, Gartencenter, Baustofffachberater
Fotos: WK Steiermark
Im Gründungsjahr 1970 saßen laut dem
heutigen Direktor, Rudolf Kröll, noch 36
und mehr SchülerInnen in einer Klasse, bis
zum Schuljahr 2008/09 wurden maximal
30 SchülerInnen pro Klasse unterrichtet.
Heute befinden sich – und das zeigt den
positiven Wandel in der Schulorganisation
auf – nur mehr 18 bis 20 SchülerInnen in
einer Klasse. Das wirkt sich natürlich äu-
LBS Hartberg:
Sporttage
Foto: LBS Hartberg
Die Landesberufsschule Hartberg, die wir in
der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN
ausführlich vorgestellt haben, feierte vor kurzem ihr
40-Jahr-Jubiläum.
und Automobil geführt. Bei den „klassischen“ Lehrberufen sind Einzelhandel
(Sport, Hartwaren), Waffen und Munition,
Elektro und Elektronik sowie Einrichtung
vertreten.
In der LBS Hartberg fanden am 15. Februar
und am 5. April Sporttage statt.
Am 15. Februar wurden dem sportbegeisterten Berufsnachwuchs die Sportarten
Fitnessgeräte, Klettern, Speedminton,
Stockschießen und Tauchen angeboten. In
der Beliebtheitsskala rangierte das Tauchen vor Speedminton und Stockschießen,
fürs Klettern und für die Übungen an den
Fitnessgeräten war die Begeisterung nicht
so groß.
Beim Sporttag am 5. April wurden die
Sportarten Mountainbiken, Tauchen, Klettern, Speedminton und Stocksport angeboten. Allen Teilnehmer wurde auch eine
Teilnahmebestätigung über die absolvierten Sportarten ausgestellt.
Klettern und Tauchen standen bei den Sporttagen der Landesberufsschule in
der Beliebtheit ganz oben.
Sportliche Vorbilder: Harald Scherz und Ferdinand Roth zu Gast bei den
SchülerInnen der LBS Hartberg
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
35
Fotos: Steiner1888
FIRMENBERICHT | Steiner1888
Steiner1888
Wollwelt
Im Jahr 1888 gründete die Familie Steiner am Fuße des Dachsteinmassivs eine
Lodenwalke zur Verarbeitung heimischer Schafwolle. Mehr als ein Jahrhundert
später wird bei Steiner hochwertige Wolle aus aller Welt zu feinsten und zu 100 %
natürlichen Produkten verarbeitet.
Obwohl das Familienunternehmen mittlerweile schon in der fünften Generation geführt wird, ist die Firmenphilosophie immer die gleiche: „Von der Auswahl der
Wolle bis zur faserschonenden Verarbeitung
ist jedes Stück mit Sorgfalt und Liebe gefertigt.“
Die Firma Steiner ist der größte Lodenproduzent Österreichs. Neben den Stoffen für den Trachtenmarkt werden vor allem modernste Gewebe für den internationalen Markt entwickelt. Zu den bekanntesten Kunden zählen Dolce & Gabbana,
Escada, Willi Bogner, Yves St. Laurent, Luis
Trenker, Joop sowie das britische Unternehmen Burberry.
Schon 1978 errichtete die Firma Steiner in Mandling ein Einzelhandelsgeschäft,
dem1981 in Schladming und 2003 in Obertauern zwei weitere folgten. Seit 1959 werden in Obertauern auch Schilifte betrieben, derzeit fünf Sessellifte. Obwohl seit
Bestehen der Firma immer Decken produziert wurden, hat man sich erst 2001 entschlossen, eine eigene Deckenmarke –
Steiner1888 – zu gründen. die nun schon
fast die Hälfte des Umsatzes der Firma Steiner GmbH & Co KG einnimmt.
36
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Heute umfasst die Steiner GmbH & Co
KG vier Geschäftsfelder:
> Lodenfabrik
> Steiner1888 (Decken und Accessoires,
Möbelbezugsstoffe)
> Einzelhandel
> Seilbahnbereich Obertauern
Insgesamt sind in Hochbeschäftigungszeiten 105 Personen (davon 40 Personen im
saisonalen Seilbahnbetrieb) im Unternehmen beschäftigt, u. a. 35 Personen im vollstufigen Produktionsbetrieb.
Die Produkte stehen für 100 % Natur,
und zwar federleichtes Alpaka, edles Cash-
1,5 Millionen € investierte Familie Steiner in das in Hinblick auf die SCHI WM 2013 in Schladming umgebaute Geschäft. Mit dem stilvollen Ambiente und der modernen architektonischen Gestaltung wurde nicht
nur die eigene Position gestärkt, sondern auch ein optimales Umfeld für das Angebot an internationalen
Marken geschaffen.
Steiner1888 | FIRMENBERICHT
Foto: Steiner1888
mere, feine Angorakaninwolle oder sorgfältig ausgesuchte Merinowolle. Es wird also
ausschließlich mit natürlicher Rohwolle
gearbeitet.
Fotos: Steiner1888, Gernot Langs
Die neue Steiner 1888 Wollwelt
Die Loden-Manufaktur in Mandling öffnet
als neue Steiner1888 Wollwelt ihre Pforten
für Besucher und bietet allen Interessierten erstmalig einen Einblick hinter die Kulissen einer aufwändigen Fertigung von
hochwertigen gewalkten Stoffen und Steiner 1888 Decken und das dahinter steckende Know How.
Die neue Steiner 1888 Wollwelt stellt ein
attraktives Ausflugsziel dar, das den komplizierten Produktionsvorgang von Walkstoffen im wahrsten Sinne des Wortes „angreifbar“ macht – von den kostbaren Rohwollen bis zu den feinsten Lodenstoffen.
Ein 3-D-Kino, Info-Monitore im unmittelbaren Umfeld der Maschinen, „Spür“Stationen und fachkundige Führungen machen den Besuch in der Steiner1888 Wollwelt zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Firmenjubiläen
Als Wirtschaftskammer-Mitglied haben Sie die Möglichkeit, Urkunden für Ihr Firmenjubiläum anzufordern
(10jähriges, 15jähriges, 20jähriges usw. Firmenjubiläum).
Da aus technischen Gründen Firmenjubiläen in unserer Datenbank leider nicht automatisch erkannt werden
können, nutzen Sie bitte die Möglichkeit, bei uns eine Urkunde anzufordern:
Landesgremium des Handels mit Mode & Freizeitartikeln
Körblergasse 111-113, 8021 Graz
F 0316/601- 1212 E [email protected]
M e s s e t e r m i n e
MGC Wien
05.05.2011
25.–26.05.2011
09.06.2011
Flashorder
KIKO Fest Ordertage
Flashorder
Hinweis: In der nächsten Ausgabe von Mode & Freizeit Intern finden Sie den Messekalender für die
Ordersaison Frühjahr/Sommer 2012.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
37
UMFRAGE | Schuhpflege
Liebe dein Leder!
Umfrage zeigt: Deutschland braucht Nachhilfe in Sachen Schuhpflege
Sparsam, wenig emotional und tendenziell nostalgisch – so könnte man die
Ergebnisse der GEWIS-Umfrage 2010, die das Verhältnis der Deutschen zu ihren
Schuhen analysiert, in wenigen Worten zusammenfassen. Die Auswertungen
zeigen: Neue Schuhe werden in der Regel nur im akuten Bedarfsfall gekauft und
aktuelle Trends eher mit Vorsicht genossen.
Bevorzugt werden klassische (bei Frauen) beziehungsweise sportliche (bei
Männern) Modelle. Doch wer vermutet, dass der deutsche Schuhträger
angesichts dieses Verhaltens alle Energie in Pflege und Erhalt der in die
Jahre gekommenen Lieblingsmodelle steckt, irrt: Für rund die Hälfte der
Befragten ist Schuhpflege ein vollkommenes Fremdwort. COLLONIL, seit
über 100 Jahren Experte für Schuh-und Lederpflege, setzt angesichts der
deutschen Putzmuffeligkeit auf effiziente, unkompliziert anwendbare Produkte und verbindet dabei das Nützliche mit dem Angenehmen.
Der deutsche Durchschnittsschuhträger ist kein Trendjäger: 69 Prozent der im Rahmen der GEWIS-Studie befragten Frauen geben an, dass
sie mehr als zehn Jahre alte Schuhe besitzen.
Unter den Herren der Schöpfung haben sogar 71 Prozent solch museumsreife Stücke im Schrank. 79 von 100 Studienteilnehmer kaufen angeblich nur dann Schuhe, wenn die alten kaputt sind.
Der überwiegende Anteil der Männer (66 Prozent) besitzen fünf bis
zehn Paar Schuhe, die ihnen allerdings nichts bedeuten (41 Prozent) oder
rein funktional sind (30 Prozent). Auch die Damen zeigen sich entgegen
aller Klischees eher zurückhaltend: 21 von 100 haben zehn bis 15 Paar
Schuhe im Regal, 17 Prozent 15 bis 20 Paar und nur sechs Prozent geben
zu, dass sie längst den Überblick über ihr Fußbekleidungssammelsurium
verloren haben.
Nicht ganz so nüchtern wie die Herren äußerten sich die Damen hinsichtlich der Bedeutung von Schuhen: 28 Prozent behaupten, Schuhe
spiegelten Luxus oder Bescheidenheit wider, während 21 Prozent sogar
glauben, den Charakter ihres Trägers an seinen Schuhen erkennen zu
können. Weitere 12 von 100 sagten, ihre Schuhe machten sie größer.
Umso erschreckender ist das allgemeine Pflege-Desinteresse, auf das
Schuhe in deutschen Haushalten stoßen: 38 Prozent der weiblichen und
44 Prozent der männlichen Schuhträger gönnen ihrer Fußbekleidung keinerlei Pflege. 23 Prozent der Befragten benutzen zumindest Selbstglanzschwämme, 19 Prozent waschen den Schmutz mit Wasser ab. Lediglich
12 Prozent greifen mehr oder minder regelmäßig zu Schuhcreme. Damit
stellt sich die berechtigte Frage: Wie passt dieses Verhalten zur von GEWIS
ermittelten deutschen Neigung zum Sammlertum, Pragmatik und der
Wertschätzung von Langlebigkeit?
Diese deutsche GEWIS-Studie wurde uns von COLLONIL zur Verfügung gestellt. Wir glauben, dass die deutschen Daten auf Österreich sehr gut übertragbar sind und bedanken uns bei Karl Domoracky von COLLONIL-Österreich.
38
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Wie viel Paar Schuhe besitzen Sie derzeit?
Was bedeuten Schuhe für Sie?
Wie pflegen Sie Ihre Schuhe?
Arbeitszeitaufzeichnungen | RECHT
Arbeitszeitaufzeichnungen:
Streitigkeiten über
Überstundenarbeit vermeiden
Häufiger Streitpunkt im Arbeitsverhältnis ist regelmäßig, ob Überstundenarbeit
geleistet wurde. Bei Teilzeitbeschäftigten erstrecken sich Auseinandersetzungen
meist darauf, ob Mehrstunden geleistet worden sind.
In beiden Fällen kann der Arbeitnehmer
das Entgelt für Überstunden bzw. für
Mehrarbeitsstunden als Gegenleistung für
die von ihm zur Verfügung gestellte Arbeitskraft verlangen.
Der Betrieb kann in der Auseinandersetzung über das Ausmaß der vom Mitarbeiter geleisteten Arbeitszeit nur bestehen,
wenn er Aufzeichnungen über die geleisteten Arbeitsstunden führt, wozu er durch
das Arbeitszeitgesetz ohnedies verpflichtet
ist.
VORSICHT!
Aufzeichnungspflicht
besteht für alle Betriebe, auch für Kleinbetriebe mit nur einem
oder wenigen Mitarbeitern! Die Einhaltung
der Aufzeichnungspflicht wird durch das
Arbeitsinspektorat
überprüft. Die Nichteinhaltung führt zu
Strafsanktionen gegen
den Arbeitgeber.
Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnung:
Für eine korrekte aber auch sinnvolle Arbeitszeitaufzeichnung genügt es nicht, auf
irgendwelche im Vorhinein festgesetzten fixen Arbeitszeiten in den Lohnkontoblättern hinzuweisen! Die Auffassung, dass die
generelle Festlegung von Tagesarbeitszeiten die Führung von Aufzeichnungen über
Beginn und Ende der Arbeitszeit entbehrlich mache, findet im Arbeitszeitgesetz
keine Deckung.
In welcher Art und Weise konkret Arbeitszeitaufzeichnungen zu erfolgen haben, darüber gibt das Gesetz keine Auskunft.
Konkrete Empfehlung der Gremien, wie
sich der Arbeitgeber vor der unberechtigten Geltendmachung von Überstunden schützen kann:
Vereinbaren Sie mit dem Mitarbeiter, dass
er auf einem ihm übergebenen Formularzettel die konkreten Arbeitszeiten eines
jeden Tages einträgt, und er diese Unterlage am Ende des Monats seinem direkten
Vorgesetzten zur Überprüfung vorlegt.
Ist der direkte Vorgesetzte des Mitarbeiters mit dem Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnungen einverstanden – weil etwa
keine Mehr- und Überstunden ersichtlich
sind, bzw. nur jene Mehr- und Überstunden ersichtlich sind, die aus der Sicht des
Betriebes auch geleistet und abzugelten
sind – sollte der Arbeitnehmer mit seiner
Unterschrift jedenfalls die Richtigkeit der
Arbeitszeitaufzeichnungen bestätigen.
Ist der direkte Vorgesetzte des Mitarbeiters mit dem Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnungen nicht einverstanden – weil
etwa tatsächlich nicht erbrachte Mehr- und
Überstunden auf der Aufzeichnung ersichtlich sind, bzw. eine größere Anzahl an
Mehr- und Überstunden ersichtlich ist, als
tatsächlich geleistet und noch abzugelten
sind – sollte eine entsprechend richtig gestellte Arbeitszeitaufzeichnung für den abgelaufenen Monat erstellt, und vom Arbeitnehmer mit seiner Unterschrift als Zeichen der Richtigkeit bestätigt werden.
Achten Sie darauf, dass Sie am Ende
des Jahres für jedes Monat der Beschäftigung des Mitarbeiter die entsprechende
vom Mitarbeiter unterfertigte monatliche
Arbeitszeitaufzeichnung zum Personalakt
legen, und diese für die Dauer von zumindest drei Jahren – dies entspricht der 3jährigen Verjährungszeit zur Geltendmachung arbeitsrechtlicher Ansprüche – dort
belassen, um für etwaige gerichtliche Auseinandersetzungen bestens vorbereitet zu
sein.
AUSKÜNFTE UND INFORMATION
RECHTSSERVICE DER
WK STEIERMARK
Körblergasse 111-113, 8021 Graz
T 0316/601-601, E
[email protected]
www.wko.at/stmk/rs
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
39
RECHT | Schutzverband
Schutzverband:
Generelles Zugabenverbot
gefallen – was gilt nun?
So war beispielsweise die Werbung „Krawatte oder Hemd gratis zu einem Anzug“
oder „Gratis-Christbaum ab einem bestimmten Einkaufswert“ jedenfalls verboten. Nun wurde das generelle Zugabenverbot in Österreich durch ein Urteil des
Europäischen Gerichtshofes im November
2010 unanwendbar, weil es mit dem
Europarecht nicht vereinbar ist.
Für Belgien und Deutschland wurden
zuvor bereits vergleichbare Urteile erlassen. Den österreichischen Anlassfall betraf
eine heimische Tageszeitung, die eine Wahl
des „Fußballer des Jahres“ per Internet
oder Wahlcoupon aus der Zeitung veranstaltete, wodurch ein Abendessen mit dem
Wahlsieger zu gewinnen war. Der Kläger als
Herausgeber einer anderen Tageszeitung
war der Ansicht, dass die Teilnahme am Gewinnspiel eine unzulässige Zugabe nach
§ 9a UWG sei. Der Oberste Gerichtshof
setzte sein Verfahren in dieser Causa aus
und legte dem EuGH Fragen zur Auslegung
der EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, die mit seiner Entscheidung zusammenhängt, vor.
Nun wurde durch den EuGH klargestellt, dass das Zugabenverbot gegenüber
Verbrauchern mit der EU-Richtlinie über
unlautere Geschäftspraktiken unvereinbar
ist, selbst wenn das Verbot auch andere
Ziele als den bloßen Verbraucherschutz
verfolgt. Nachdem keine strengeren Regelungen als die in der Richtlinie festgelegten Maßnahmen erlassen werden dürfen
und sich dort keine Beschränkungen für
Zugaben finden, widerspricht das Zuga-
40
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Fotos: Schutzverband
Nach dem Zugabenverbot im § 9a des Gesetzes gegen den unlauteren
Wettbewerb (UWG) war es unzulässig, Verbrauchern Gratiszugaben
neben Waren oder Leistungen anzukündigen, weil vor unsachlichen
Mag. Georgina Schenner
Kaufanreizen durch Kombiangebote geschützt werden sollte.
Die Wahl des „Fussballer des Jahres“ einer österreichischen Zeitung war Anlassfall, dass der EuGH
das Zugabenverbot in seiner bisherigen Form aufgehoben hat.
benverbot des § 9a UWG dieser europäischen Regelung.
Das generelle Zugabenverbot gilt somit
nur mehr zwischen Unternehmern. Bei Verbrauchergeschäften bedeutet diese geänderte Rechtslage jedoch nicht, dass sämtliche Gratiszugaben erlaubt wären. Es bleibt
gegenüber Verbrauchern nämlich die allgemeine Prüfung, ob solche Ankündigungen
unlauter, aggressiv oder irreführend sind.
Potenzielle Kunden dürfen nicht durch
Werbegeschenke einem psychischen Kaufzwang erliegen, weil sich die Gratiszugabe
verglichen mit dem Warenwert nicht mehr
im Rahmen bewegt. Auch sonstiges unlauteres Anlocken ist unzulässig. Irreführend
ist der Hinweis „Solange der Vorrat reicht“
für eine Zugabe, wenn die bereitgehaltene
Menge an Zugaben nicht im angemessenen
Verhältnis zur erwarteten Nachfrage steht.
Weiters sollte sich der Wert einer Zugabe
auf Ankündigungen finden, um eine Irreführung darüber zu vermeiden. Dies gilt
insbesondere für Werbungen, wo nicht feststellbar ist, um welchen Preis diese Gratiszugabe sonst zu kaufen ist.
Nunmehr zulässige Zugabenankündigungen halten sich wertmäßig im Rahmen
und täuschen die Kunden nicht. Wichtig ist
daher, dass die Werbung alle wesentlichen
Informationen wie den Wert der Zugabe
und die Bedingungen der Aktion enthält.
Das Gleiche gilt auch für Gewinnspiele,
wenn sie wie Zugaben vom Kauf einer Ware
oder Dienstleistung abhängig sind. Solche
Ankündigungen sind gegenüber Verbrauchern nun auch über die bisherige Grenze
von € 21.600,— Gewinnspielwert möglich,
wenn sie im Einzelfall nicht unlauter, aggressiv oder irreführend sind. Die genauen
Grenzen dieser Werbung werden aber
ebenso wie bei den Zugaben noch durch
die Rechtsprechung auszuloten sein.
Ein Verfahren bezüglich einer Werbung
mit einem Auto und anderen werthaften
Waren als Zugabe bei einem Möbelkauf in
einer Einrichtungshauskette ab einem bestimmten Einkaufswert ist schon im Laufen und wir werden über die weitere Entwicklung berichten.
AUSKÜNFTE UND INFORMATION
MAG. GEORGINA SCHENNER
Schutzverband gegen unlauteren
Wettbewerb
www.schutzverband.at
Schutzverband | RECHT
Schutzverband:
Irreführung durch
Preisreduktionswerbung
von „World of Accessoires“
Mag. Hannes Seidelberger
So wurde beispielsweise im leer übernommenen Standort der Firma „Leder Scheffel“
in der Mariahilfer Straße ab Juni 2010 ein
„Inventurabverkauf“ angekündigt, wonach
groß und uneingeschränkt eine Preisreduzierung „AUF ALLES –70 %“ angekündigt
wurde. Dies wurde mit großen knalligen
Scheibenklebern und weiteren Preissenkungsankündigungen wie „Reisegepäck
–50 %“, „alle Ledertaschen –60 %“, alle
Schuhe –50 %“, „auf alles –70 %“ noch verstärkt.
Lediglich an einer einzigen Stelle, winzig
klein und praktisch nicht lesbar war unter
dem „minus“-Zeichen der plakativ hervorgehobenen, über die gesamte Geschäftsfront gehenden Beschilderung mit der Ankündigung „Auf alles –70 % - Inventurverkauf – Auf alles –70%“ ein gänzlich untergehendes „max“ gesetzt.
Nachdem die klagende Partei die Irreführungseignung der unzutreffenden Preisreduktionswerbung „auf alles –70 %“ bei einer bloß vorgetäuschten Inventur beanstandet und eine Einstellung der irreführenden Ankündigungen samt einer schriftlichen Unterlassungserklärung gefordert
hatte, wurde die Preisreduktionsankündigung „auf alles“ lediglich kosmetisch, geradezu „alibimäßig“ durch einen winzig
kleinen, im Gesamteindruck und in der Relation zur blickfangartig hervorgehobenen
„AUF ALLES –70% INVENTURABVERKAUF“
Preisreduzierungsangabe kaum wahrnehmbaren Zusatz „bis zu“ ergänzt. Teil-
Fotos: Schutzverband
Der Schutzverband musste zum wiederholten Male gegen einen Lederwarenhändler einschreiten, der an mehreren Standorten, welche dann teilweise bald
wieder geschlossen wurden, mit Preisreduktionen „bis zu minus 70 % auf alles“
warb.
weise wurden die absoluten Preissenkungsangaben gar nicht eingeschränkt.
Die groß angekündigte Preissenkung „auf
alles –70%“, „alle Ledertaschen –60%“
bzw. „Reisegepäck –50 %“ waren überdies
unwahr. „Reisegepäck –50%“ wurde gänzlich uneingeschränkt angekündigt, etwa
am Schaufenster. Bei nicht wenigen Reisegepäckstücken waren die Preise jedoch
nicht um 50 % reduziert. Auch zahlreiche
Ledertaschen wurden bei einem Augenschein um weniger als 60 % reduziert vorgefunden, obwohl auf dem Scheibenkleber
„alle Ledertaschen –60 %“ angekündigt
wurden. Nach unseren Beobachtungen war
das Angebot im Geschäftslokal durchwegs
nicht, wie beworben, um 70 %, sondern im
Schnitt nur um die 40 – 50 % ermäßigt.
Der Wahrheitsgrundsatz ist ein fundamentaler Grundsatz des lauteren Wettbewerbs.
Das Irreführungsverbot des § 2 UWG erstreckt sich auf Marktbeteiligte und erfasst
sowohl den mitbewerber- als auch verbraucherschützenden Wettbewerb. Die Irrefüh-
rungseignung einer Werbeankündigung ist
nach deren Gesamteindruck, gemessen am
Verständnis eines durchschnittlich informierten und verständigen Adressaten, der
eine dem Anlass angemessene und daher oft
auch bloß flüchtige Aufmerksamkeit aufwendet, zu beurteilen. Der Gesamteindruck
ist aber nicht gleichbedeutend mit dem Gesamtinhalt einer Ankündigung, da der Gesamteindruck durch Teile der Werbebotschaft, die besonders herausgestellt sind,
bereits entscheidend geprägt werden kann.
Werden Ankündigungsteile so wie hier
blickfangartig herausgestellt, muss auch der
Blickfang für sich allein zutreffend sein.
Der Schutzverband brachte daher eine umfassende Unterlassungsklage ein und die
Firma sowie ihr einziger Gesellschafter und
Geschäftsführer persönlich verpflichteten
sich in einem gerichtlichen Vergleich, diese
mehrfach irreführenden Ankündigungen
ab sofort zu unterlassen und dies in einer
Ausgabe der Wiener Wirtschaft auf ihre
Kosten zu veröffentlichen. Wir werden auch
in Zukunft einschreiten, um solche Missstände bei einzelnen Anbietern im Modehandel im Interesse der gesamten Branche
zu unterbinden.
AUSKÜNFTE UND INFORMATION
MAG. HANNES SEIDELBERGER
Schutzverband gegen unlauteren
Wettbewerb
www.schutzverband.at
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
41
RECHT | Merkblatt Ladendiebstahl
Schlauer als die Klauer
§
In der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN (MFI 7/2010) haben wir
Ihnen die WKÖ-Broschüre „Dauerthema Ladendiebstahl“ von Baumühlner/
Seeliger ausführlich vorgestellt. Auf Grund zahlreicher Anfragen zu diesem
Thema informieren wir Sie jetzt mit dem Merkblatt Ladendiebstahl über die
rechtlichen Grundlagen und das richtige Verhalten bei einem Ladendiebstahl und
machen Sie damit „schlauer als die Klauer“.
Wirtschaftliche Bedeutung des
Ladendiebstahles
Der volkswirtschaftliche Schaden des Ladendiebstahles in Österreich ist enorm und
beträgt nach Schätzungen etwa 500 bis
800 Mio. Euro im Jahr. Im Vergleich dazu:
der gesamte Einzelhandelsumsatz des Jahres 2009 betrug 53,3 Mrd. Euro.
Was versteht man unter
Ladendiebstahl?
Unter Ladendiebstahl versteht man den
Diebstahl in der Grundausprägung des
§ 127 StGB, so insbesondere in Selbstbedienungseinrichtungen und sonstigen Läden, ohne dass qualifizierende Elemente
wie Wert der gestohlenen Sachen über
€ 3.000,–, Einbruch, Waffen, räuberischer
Diebstahl, gewerbsmäßiger Diebstahl oder
Diebstahl im Rahmen einer kriminellen
Vereinigung vorliegen. Die Strafdrohung
geht bis zu 6 Monaten Freiheitsstrafe bzw.
einer Geldstrafe bis zu 360 Tagessätze.
Ist der Wert der gestohlenen Waren höher als € 3.000,–, geht der Strafrahmen bis
3 Jahre, bei einem Wert über € 50.000,–
bis 10 Jahre.
Wird das Personal des Unternehmers
getäuscht, etwa durch Austausch von
Preisetiketten, kann der Tatbestand des
Betruges (§ 146 StGB) vorliegen. Der Strafrahmen ist der gleiche wie beim Diebstahl.
Wenn eine Sache geringen Wertes (maximal € 100,–) aus Not, Unbesonnenheit
oder zur Befriedigung eines Gelüstes gestohlen wird, liegt der Tatbestand der Entwendung des § 142 StGB vor. Der Strafrahmen geht hier bis zu 1 Monat Freiheitsstrafe bzw. Geldstrafe bis zu 60 Tagessätze.
42
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
Strafmündigkeit
Jungen Menschen unter 14 Jahren fehlt
die Strafmündigkeit. Bei jungen Menschen
von 14 bis 16 Jahren ist bei Strafrahmen
bis zu 3 Jahren (Vergehen) die Strafbarkeit
ausgeschlossen, wenn kein schweres Verschulden vorliegt und die Bestrafung nicht
aus besonderen Gründen geboten ist, um
den Jugendlichen von weiteren Straftaten
abzuhalten. In solchen Fällen können lediglich Maßnahmen der Jugendwohlfahrt
ergriffen werden.
Rechte des Unternehmers bei
Betretung auf frischer Tat
Bei Betretung auf frischer Tat hat der Geschädigte das Recht, den Verdächtigen mit
angemessener Gewalt bis zum Eintreffen
der Polizei festzuhalten. Es muss sofort die
Polizei verständigt werden, die dann über
die weitere Vorgehensweise entscheidet.
Dies ist das so genannte Privatanhaltungsrecht gem. § 80 Abs. 2 StPO. Voraussetzung
dafür ist ein hinreichender Tatverdacht. Die
Weigerung eines Kunden, seine Taschen
kontrollieren zu lassen stellt – für sich allein – keinen hinreichenden Tatverdacht
dar. Erforderlich sind Beobachtungen, etwa
dass jemand Waren eingesteckt und an der
Kassa nicht deklariert hat.
Taschenkontrollen
Taschenkontrollen können nur auf freiwilliger Basis vorgenommen werden. Eine vertragliche Vereinbarung zur Vornahme von
Taschenkontrollen ist nicht rechtswirksam.
In diesem Sinne sind auch alle Ankündigungen zu verstehen, die möglichst so angebracht werden sollten, dass sie vor dem
Betreten des Geschäftes und nicht erst an
der Kasse zu sehen sind. Eine vertragliche
Verpflichtung zur Abgabe größerer Taschen
oder Säcke an der Kassa oder an einer sonstigen Stelle erscheint rechtlich gedeckt.
Strafrechtliche Verantwortung
des Unternehmers
Die Nichtbeachtung der dargestellten
Regeln bei Taschenkontrollen bzw. beim
Privatanhalterecht kann zu einer strafrechtlichen Verantwortung des Unternehmers führen. So kann etwa eine erzwungene Taschenkontrolle den Tatbestand der
Nötigung darstellen (§ 105 StGB/Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr). Das Verlangen
von unangemessenen Schadenersatzforderungen in Verbindung mit der Androhung
einer Anzeige kann den Tatbestand der Erpressung darstellen (§ 144 StGB/Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren). Die ungerechtfertigte Beschuldigung des Ladendiebstahls
in einer für Dritte wahrnehmbaren Weise
kann den Tatbestand der Üblen Nachrede
darstellen (§ 111 StGB/Privatanklagedelikt
mit Strafdrohung bis 6 Monate).
Außergerichtlicher Tatausgleich (Diversion) – Bußgeldverfahren - Voraussetzungen der Diversion (§§ 198 ff. StPO)
Wenn kein qualifizierter Diebstahl vorliegt und die Schuld des Verdächtigen
nicht als schwer anzusehen ist, kann von
der Einleitung eines Strafverfahrens abgesehen werden, wenn der Verdächtige ein
Bußgeld entrichtet. Weitere Voraussetzung
ist ein hinreichend geklärter Sachverhalt,
der die Tatbegehung durch den Verdächtigen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit annehmen lässt.
§
Merkblatt Ladendiebstahl | RECHT
Höhe des Bußgeldes
Das Bußgeld kann bis zu 180 Tagessätze
betragen. Ein Tagessatz liegt – je nach der
wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Täters – zwischen € 4,– und € 5.000,– (§ 19
StGB). Das Bußgeld hat der Verdächtige
binnen 14 Tagen nach Zustellung der entsprechenden Mitteilung des Staatsanwaltes
zu entrichten. Falls dies den Verdächtigen
unbillig hart träfe, kann ein Zahlungsaufschub für maximal 6 Monate oder Raten
innerhalb dieses Zeitraumes eingeräumt
werden. Das Bußgeld fließt an den Staat.
Weiters hat der Verdächtige den Schaden des Unternehmers zu ersetzen.
Im Rahmen der Diversion kommen
theoretisch auch statt des Bußgeldes andere Maßnahmen in Frage, wie etwa die Erbringung gemeinnütziger Leistungen. Dies
hat in der Praxis jedoch lediglich geringe
Bedeutung.
Pauschalierter Schadenersatz
an den Händler
Außerdem ist ein pauschalierter Schadenersatz für die Unkosten anlässlich der Ergreifung des Täters vorgesehen. Hier erscheinen Beträge in der Höhe von € 50,–
bis € 100,– angemessen. Daten über die
konkret zugesprochenen Beträge liegen
nicht vor. Die Zahlungsfrist wird im Einzelfall bestimmt und beträgt ebenfalls maximal 6 Monate.
Staatsanwaltschaft als zuständige
Behörde
Die Durchführung dieses Verfahrens obliegt
der Staatsanwaltschaft. Aber auch das Gericht ist verpflichtet, diese Bestimmungen
anzuwenden, wenn die Staatsanwaltschaft
dies unterlassen hat oder die Voraussetzungen hiefür sich erst in einem späteren
Verfahrensstadium ergeben.
Diversion bedeutet keine Vorstrafe
Bei Anwendung des Bußgeldverfahrens
kommt es zu keiner gerichtlichen Vorstrafe
des Verdächtigen. Für den Verdächtigen
gilt daher weiter die Unschuldsvermutung.
Allerdings wird diese Erledigung im Geschäftsregister der Staatsanwaltschaft gespeichert. Bei einem neuerlichen Tatverdacht wird in der Regel nicht mehr mit dem
Bußgeldverfahren vorgegangen, sondern
das gerichtliche Strafverfahren eingeleitet.
Wenn der Verdächtige das Bußgeld nicht
entrichtet, so wenn er meint, die angelastete Tat nicht begangen zu haben, wird
ebenfalls das gerichtliche Strafverfahren
eingeleitet.
Bei der Diversion handelt sich keinesfalls um eine Entkriminalisierung, die materiellen Straftatbestände werden nicht geändert. Was sich ändert, ist lediglich die
Art und Weise der staatlichen Reaktion auf
strafbares Verhalten.
Einstellung wegen Geringfügigkeit
(§ 191 StPO)
Wenn eine Tat mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe von nicht mehr als 3 Jahren bedroht ist, so ist von der Verfolgung abzusehen, wenn in Abwägung der Schuld, der
Folgen der Tat und des Verhaltens des Beschuldigten, insbesondere im Hinblick auf
eine allfällige Schadensgutmachung, sowie
weiterer Umstände, die auf die Strafbemessung Einfluss hätten, der Störwert der
Tat als gering anzusehen ist und eine Bestrafung nicht geboten ist, um den Täter
von weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten. Weiters hat dann die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren einzustellen. Auch das Gericht hat diese für die
Staatsanwaltschaft geltenden Bestimmungen sinngemäß anzuwenden, wenn es zur
Erhebung einer Anklage gekommen ist. Die
Bestimmung über die mangelnde Strafwürdigkeit der Tat (§ 42 StGB) ist daher aufgehoben worden. Seit Einführung des Bußgeldverfahrens spielt jedoch diese Art der
Erledigung eine lediglich untergeordnete
Rolle.
Schadenersatz des Unternehmers –
Berechnung
Ersatzfähig sind lediglich die Kosten, die
durch die konkrete Tat entstanden sind.
Überwachungskosten, die nicht durch die
konkrete Tat entstanden sind, können dem
Ladendieb nicht angelastet werden.
Ersatzfähig sind daher etwa folgende Kosten:
> Detektivkosten ab dem Zeitpunkt des
konkreten Verdachts
> Kosten der Anhaltung und der Feststellung der Identität
> Kosten der erforderlichen Telefongespräche und des Büromaterials
> Mitarbeiterprämien für die Ergreifung
in angemessener Höhe
Nicht ersatzfähig sind folgende Kosten:
> Kosten für Sicherungsmaßnahmen wie
Alarmanlagen, Videoüberwachung oder
Warensicherung
> Detektivkosten bis zum Zeitpunkt eines konkreten Verdachts
Broschüre „Dauerthema Ladendiebstahl“
Eine nähere Darstellung dieser Thematik
finden Sie – wie in der MFI-Ausgabe
2/2010 berichtet – in der WKÖ-Broschüre
„Dauerthema Ladendiebstahl“ Erfolgreiche
Gegenstrategien/Rechtliche Hintergründe
von Baumühlner/Seeliger (Service-GmbH
der WKÖ).
Dieses Merkblatt ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern und ist
urheberrechtlich geschützt.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer T 01/51450-1010
Hinweis! Diese Information finden Sie auch im Internet unter W http://wko.at
Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung des
Autors oder der Wirtschaftskammer Österreich ist ausgeschlossen.
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1|11
43
Fachexkursion
SA, 18. Juni bis MO, 20. Juni 2011
PREISE: Arrangement pro Doppelzimmer € 690,00
Flughafentaxen gesamt pro Person (Stand März 2011) € 220,00
Aufzahlung Einzelzimmer: € 165,00
FLUGDATEN mit Lufthansa/AUA
18. Juni Graz – München LH2347 06.05 Uhr – 07.15 Uhr
18. Juni München – Amsterdam LH2302 09.00 Uhr – 10.30 Uhr
20. Juni Amsterdam – Frankfurt LH0997 18.30 Uhr – 19.35 Uhr
20. Juni Frankfurt – Graz LH1266 22.05 Uhr - 23.20 Uhr
LEISTUNGSUMFANG
■ Flüge: Graz – Amsterdam - Graz
■ 2 Nächte im Hotel IBIS CITY CENTRE inklusive Buffetfrühstück
http://www.nh-hotels.de
Fotos: www.nh-hotels.de
Impressum
MODE & FREIZEIT
[ıntern] 1.11
Medieninhaber: Landesgremium des
Handels mit Mode und Freizeitartikeln,
Wirtschaftskammer Steiermark, Sparte Handel –
Gremialbereich Mode, Lifestyle, Gesundheit
Körblergasse 111–113, 8021 Graz
T 0316/601-574, F 0316/601-1212,
E [email protected]
Redaktion und für den Inhalt verantwortlich:
Mag. Johannes Klemm, Geschäftsführer
Gestaltung und Druck: Druckerei Robitschek,
1050 Wien, Schlossgasse 10–12
Offenlegung nach dem Mediengesetz:
Medieninhaber (Verleger): Landesgremien des
Handels mit Mode und Freizeitartikeln,
Körblergasse 111–113, 8021 Graz
Grundlegende Richtung: Information der Gremialmitglieder über rechtliche und wirtschaftliche
Belange der Branche.
P. b. b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt
1000 Wien, Zulassungsnummer 10Z038583F
Fotos: Fotolia
AMSTERDAM
■ Transfers Airport Amsterdam-Hotel und retour
■ Stadtrundfahrt am Tag der Anreise mit deutschsprachigem Führer
– Eintritt Botanischer Garten
– Mittagessen im Restaurant Haesje Claes
– Abendessen im Restaurant Sea Palace
■ Grachtenfahrt vor dem Abendessen am 1.Tag
■ Ausflug nach Rotterdam: Stadtrundfahrt inkl. Hafenrundfahrt
– Mittagessen im Restaurant Euromast
– Abendessen mit Handelsdelegierten (Einladung d. Landesgremiums)
– Fahrt am letzten Tag zur Firma MEXX
nicht inkludiert: Flughafentaxen, Getränke, Trinkgelder
AUSKUNFT & INFO:
Landesgremium des Handels
mit Mode und Freizeitartikeln
Körblergasse 111–113, 8021 Graz
T 0316/601-574
F 0316/601-1212
E [email protected]
REISEANMELDUNG:
Sky Reisen GmbH
Grazer Strasse 48, 8045 Graz
T 0316/699 888-13
F 0316/699 888-20
E [email protected]