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SCHAUKASTEN
Bund der Deutschen Katholischen Jugend Aachen
Rechts ist
unsexy
Die rechte Szene
im Bistum Aachen
Aktionen für Demokratie
Gefördert vom Aktionsprogramm
für mehr Jugendbeteiligung
52. Jahrgang
4/07
BdSJ
Bund der St. Sebastianus Schützenjugend
CAJ
Christliche Arbeiterjugend
DJK
Deutsche Jugendkraft
DPSG
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
J-GCL
Jugendverbände der Gemeinschaften Christlichen Lebens
KJG
Katholische Junge Gemeinde
KLJB
Katholische Landjugendbewegung
KSJ
Katholische Studierende Jugend
Kolpingjugend
Malteser Jugend
PSG
Pfadfinderinnenschaft St. Georg
Quickborn-Arbeitskreis
1
ge:leitet
Inhalt
ge:leitet
Schwerpunktthema „Rechtsextremismus”
Editorial
Rechts ist unsexy!
ge:blickt
ge:fragt
Das Versteckspiel Geheimcodes für Gleichgesinnte
3
Entwicklung des Rechtsextremismus Von den 90er Jahren bis heute
5
Fußball - rechtsfreier Raum?
6
ge:hört
Gesicht zeigen gegen rechts! Aktionen „gegen rechts“
7
Rechtsradikalismus in der Gruppenstunde?
9
Personelles
Neuigkeiten aus den Verbänden;
Steffi Dittrich und Oliver Bühl
stellen sich vor
Rechtsextremismus im Bistum Aachen Der braune „Boom“ im Aachener Raum
11
„Demokratie muss das aushalten!“ Interview mit Verfassungsschutzleiter Möller
14
Demokratische Kräfte organisieren! „Krefelder für Toleranz und Demokratie“
17
Bündnisse gegen Rechtsextremismus im Bistum Aachen
18
Der Goldene Hammer Ein Preis zur Überwindung von Gewalt und Rassismus
19
Lese- und Surftipps
20
2
Was ist IDA-NRW?
21
25
ge:dacht
BDKJ-Diözesanverband und
BDKJ-Jugendbildungsstätte
Rolleferberg
Neuigkeiten aus dem Dachverband
27
ge:stiftet
„Jetzt! für morgen.“
mit Koch Maurice de Boer
ge:pfeffert
Schlecht organisierter Ameisenhaufen! Kommentar von Oliver Bühl
40
ge:mischt
23
Buch- und Spielvorstellungen
57
Impressum
ge:bündelt
BdSJ Vom Schützenplatz zum Indianerdorf
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CAJ Entenrennen; Ich bin wer, ich kann was; in die Zukunft schauen...
42
DPSG Kolumbienaktion „Amigos Azules“; Scouting`s Sunrise; „Touch Green“
47
J-GCL Werkwochenbericht zur 473. und 474. Werkwoche
51
Kolpingjugend Endlich wieder DiKo!
53
KSJ Stephan Lütgemeier stellt sich als neuer Geistlicher Leiter der KSJ vor
54
PSG Abschlusswochenende Cadetkurs; 100 Jahre Pfadfinden
55
Herausgeber: Trägerwerk des Bundes
der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)
im Bistum Aachen e.V.
Soweto-Haus, EupenerStr. 136a,
52066 Aachen, Tel. 0241/44630
Fax: 0241/446333
E-Mail: [email protected]
www.bdkj-aachen.de
Konto: BDKJ-Aachen, Pax-Bank eG
BLZ 370 601 93, Kt. Nr. 100 391 7017
Erscheinungsweise: viermal jährlich
Redaktion: Jörg Duda, Daniela Voßenkaul, Alexandra Horster
(v.i.s.d.P.), Kerstin Bürling
Gestaltung: Cosmolog Multimedia-Studio, www.cosmolog.de
Dieses Projekt wurde im Rahmen des Aktionsprogramms für mehr Jugendbeteiligung
aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans (KJP) gefördert.
Druck: Druck und Verlag Mainz, 52072 Aachen
www.druckereimainz.de
2
Rechts ist unsexy!
Rechts ist unsexy – dieser einprägsame Slogan ziert die Postkarte, die die DPSG
Langerwehe bei ihrer Aktion gegen rechts erstellt hat.
Dass rechts unsexy ist, finden wohl alle katholischen Jugendverbände. Rassismus,
Ausgrenzung und Gewalt vertragen sich einfach nicht mit der christlichen
Vorstellung von der Würde jedes Menschen. Alle Menschen sind gleichermaßen von
Gott gewollt und deshalb auch gleich viel wert.
Laut und deutlich gegen die menschenverachtende rechte Ideologie Stellung zu
beziehen, scheint in letzter Zeit dringlicher denn je zu sein. Die Aufmärsche der
NPD in Krefeld, Mönchengladbach und Düren und die rechten, ausländerfeindlichen Schmierereien in Walheim an Privathäusern, Schule und Kirche sind nur einige
Beispiele für das immer offensivere Auftreten rechter Gruppen im Bistum Aachen.
Vielerorts setzen die Jugendverbände sich deshalb verstärkt mit dem Thema
Rechtsextremismus auseinander.
In vielen Regionen haben sie sich den örtlichen Bündnissen gegen rechts angeschlossen, unterstützen Gegendemonstrationen, leisten Aufklärungsarbeit oder
starten eigene Kampagnen gegen rechts wie die Pfadfinder in Langerwehe.
Die wichtigste Prävention gegen rechte Ideologien ist und bleibt allerdings
die tagtägliche Arbeit der katholischen Jugendverbände. Die Gruppenstunden
und Ferienlager, in denen ein respektvolles Miteinander vermittelt wird. Die
Partnerschaftsprojekte und die Aktion Dreikönigssingen für Kinder in aller Welt, die
Kontakte und Freundschaften über Grenzen hinweg ermöglichen. Mitbestimmung
und demokratische Teilhabe werden dabei großgeschrieben. Das macht Kinder und
Jugendliche stark gegen antidemokratische Ideologien.
Kerstin Bürling
Schaukastenredaktion
„Laut und
deutlich
gegen rechte
Ideologie
Stellung
beziehen!“
3
ge:blickt Schwerpunktthema
Das Versteckspiel
Geheimcodes für Gleichgesinnte
Gleichgesinnte: Sie vermitteln ein Gruppengefühl
Der Neonaziskinhead ist ein Medienklischee
und sie transportieren eine eindeutige politi-
www.dasversteckspiel.de©
sche Botschaft. Politische Symbole sind nichts
Die Szene trägt einem staatlichen Verfol-
anderes als komprimierte Darstellungen der
gungsdruck Rechnung, eignet sich darüber hin-
wesentlichen Grundsätze einer Weltanschauung.
aus Modefragmente aus anderen Jugendszenen
Ihre Wiedergabe vermittelt einen bestimmten
an und interpretiert sie neu. Der klassische
Inhalt, eine Zugehörigkeit, oder ist bei jugend-
Neonaziskinhead ist vielfach zum Medienklischee
lichen Trägern erst einmal „nur“ Ausdruck eines
verkommen, viele Neonazis identifizieren sich
Gefühls.
heute mit den Jugendkulturen des Black-Metal
und des Neofolk oder sie verstehen sich als
Das „sich rechts fühlen“ steht im Vordergrund und
„ganz normale“ Jugendliche ohne jede sub-
Das Hakenkreuz kennen alle, den Gruß „Heil
schließt einen ausformulierten politischen Inhalt
kulturelle Attitüde. Diese Entwicklung spiegelt
Hitler“ auch. Doch was macht man, wenn sol-
nicht zwingend mit ein. Die politische Botschaft
sich in einem stilistischen Wandel und in einer
che Inhalte versteckt werden, wenn aus „Heil
kann sich in der Aufwertung des Eigenen und der
Verbreiterung der Symbolpalette wider.
Hitler“ die Zahlenkombination 88 wird?
Ablehnung alles Fremden erschöpfen.
Der Sportlehrer freut sich vielleicht, dass seine
Hinzu kommt, dass viele Symbole von jedem
der Szene, sich einen ›sozialrevolutionären‹
Schützlinge auch in der Freizeit Basketball-Shirts
Benutzer subjektiv interpretiert werden können.
Habitus zu verschaffen und in die Tradition einer
tragen. Und die Nummer 88 ist sicherlich ein
Mit teilweise abenteuerlichen Begründungen
radikalen Systemopposition zu stellen. Darüber
bekannter Profisportler, den er nur nicht kennt.
werden sie irgendwie in das eigene neonazisti-
wurde ein neues Problemfeld eröffnet:
Was für Außenstehende unauffällig wirkt, hat für
sche Weltbild eingepasst. Grundlegend lassen
diejenigen, die den Code entschleiern können,
sich die verwendeten Zeichen in zwei Kategorien
Die (versuchte) Übernahme linker oder ver-
eine klare Bedeutung.
einteilen - diejenigen mit offenen und diejenigen
meintlich linker Symboliken. Das Tragen von
mit verdeckten Botschaften. Viele der jugendkul-
„Palästina- Tüchern“ und die Nutzung schwarzer
turellen Dresscodes, die Auswahl der „angesag-
Fahnen gehören bei neonazistischen Auftritten
ten“ Bekleidungsmarken und anderer jugendkul-
beinahe schon zum Standardrepertoire, Symbole
tureller Codes betreiben dieses Versteckspiel.
antifaschistischer Gruppen und Kampagnen
Dies ergänzt sich mit dem verstärkten Bemühen
Geheimcodes für Gleichgesinnte
Die mehr als 120 bekannten Symbole und
Codes, die verschlüsselt oder offen eine rechte
erfahren Verfremdung und werden in ihr
politische Orientierung ausdrücken, sind für
Gegenteil verkehrt. Selbst der Irokesen-Schnitt,
Außenstehende meistens nicht erkennbar. Sie
weithin als Punk-Frisur verstanden, ist heute unter
sind mehr als nur Erkennungsmerkmal für
den Neonazi kein Tabu mehr.
Weiterlesen unter:
www.dasversteckspiel.de
Mit der Mode gehen: Runentätowierte Beine
in hippen Turnschuhen
4
Die strikte Orientierung am Nationalsozialismus
Zum Weiterlesen:
hat sich nicht geändert, weder symbolisch noch
www.dasversteckspiel.de oder die demnächst
ideologisch. Der einzelne Szenegänger mag
erscheinende Broschüre „Versteckspiel“ unter
Zur Beschreibung der aktuellen Entwicklung hat
die eine oder andere Facette von Hitlers Politik
[email protected], Stichwort „Vorbestellung“,
sich der scheinbar widersprüchliche Terminus
kritisch sehen. Er äußert sich bisweilen tolerant
anfordern.
von „modernen Nazis“ etabliert. Das Moderne,
und aufgeschlossen, setzt sich provokant für
das Neue ist, dass es den extrem rechten Szenen
Meinungsfreiheit ein – und marschiert dann
Agentur für soziale Perspektiven e.V.
gelingt, ihre „alten“ Ideen an die Bedürfnisse und
doch „zu Ehren“ von Rudolf Hess, leugnet
(asp e.V.)
Lebensrealitäten der Jugend anzupassen. Man
die Verbrechen des Nationalsozialismus und
nutzt moderne Kommunikationsmittel, um sich
ergibt sich einem hasserfüllten Rassismus und
mitzuteilen. Man baut Strukturen auf, die inte-
Antisemitismus.
grativ und tagespolitisch handlungsfähig sind.
So verstanden ist die führende Neonazipartei,
die NPD, die derzeit vielleicht modernste in der
gesamten Parteienlandschaft. Keine andere Partei
bemüht sich derart um Verankerung in Basis und
Jugendkultur und schafft es innerhalb so kurzer
Zeit, ihre Mitglieder in die Verantwortung zu
nehmen und in das Netzwerk ihrer Aktivitäten zu
integrieren.
„Der Neonaziskinhead ist ein
Medienklischee!“
Und modern ist der Style, in den man sich
verpackt. Die neuen nationalsozialistischen
Szenen funktionieren ohne pyramidenförmigen
hierarchischen Aufbau, ohne Uniformität, ohne
stilistische und ästhetische Eindeutigkeit. Der
Einzelne empfindet keinen Widerspruch darin,
das mit Symbolen des Germanentums tätowierte
Bein in modische Kurzsocken und New-BalanceTurnschuhe zu stecken und den Seitenscheitel mit
extravaganten Bartzöpfen zu kombinieren. Man
kann sich mit Piercings als „Old School Racist“
fühlen und gleichzeitig sein straffreies Bekenntnis
zu Adolf Hitler mit dem Code „18“ zum Ausdruck
bringen.
Foto: Michael Klarmann
5
ge:blickt Schwerpunktthema
Entwicklung des Rechtsextremismus
Von den 90er Jahren bis heute
problemlos Veranstaltungen und De-
versucht man, sie an die rechte Szene zu binden.
monstrationen durchführen.
Von zentraler Bedeutung für die provozierende
Nach den Anschlägen in Rostock,
Erlebniswelt der Rechten sind Demonstrationen.
Solingen und Mölln Anfang der 90er
Je zahlreicher das Polizeiaufgebot, je größer das
Jahre, als rechte Skins ausländische
mediale Interesse, desto besser.
Mitbürger durch Brandanschläge ermordeten bzw. verletzten, reagierte
Der nette Nazi von nebenan
der Staat mit dem Verbot zahlreicher
rechter Organisationen. Das führte zu
In ihrem politischen Auftreten hat sich die rechte
einem vorübergehenden Rückgang
Szene grundlegend gewandelt.
des
Neofaschismus,
Der Skin mit Bomberjacke und weißgeschnürten
Wer hat Angst vorm braunen Mann?
während gleichzeitig die sogenannte Skinhead-
hohen Springerstiefeln gilt in der Szene als Lach-
Zieht man die Statistik der derzeit bekanntesten
Musikszene stark anwuchs. Konzerte rassistischer
nummer und ist bestenfalls noch für den nach
rechtsextremen Partei NPD in NRW heran,
und antisemitischer Bands wurden zum Sammel-
wie vor bei jungen Männern populären Bereich
könnte man sich fälschlicherweise zurücklehnen
punkt der Szene.
der Abschreckung und Gewalt zu gebrauchen.
die NPD im bevölkerungsstärksten Bundesland.
Rechte Erlebniswelt –
Es gibt einen Imagewandel: Weg von der Skin-
Beruhigend wenig, vergleicht man den Zulauf in
vom Konzert bis zur Demo
head-Subkultur hin zur „ganz normalen“ Alltags-
Linkes Foto: Demo„gegen Rechts“; Rechtes Foto: Michael Klarmann
organisierten
und die Beine hochlegen. 700 Mitglieder zählt
Sachsen oder Mecklenburg-Vorpommern. Doch
kultur, hin zum netten Nazi von nebenan, der
von Ruhe kann keine Rede sein, vielmehr sind
Die rechte Szene begann sich in „freien Kamerad-
zwar rechtsextrem ist, aber meist freundlich und
Wachsamkeit und Vorsicht geboten. Selbst wenn
schaften“ neu zu organisieren. Diese verfügen
hilfsbereit. Selbst Langhaarige mit Schlabberlook
man vernachlässigt, dass die NPD seit 2004 in
über keine zentralisierte Struktur, sind aber über
und Fatah-Schal, bunthaarige Frauen (Punksze-
NRW 200 neue Mitglieder gewonnen hat, stellt
Internet und andere Kommunikationsmittel eng
ne) oder Jungs mit tief sitzenden Hosen aus der
sich ein anderes, viel schwieriger zu erfassendes
miteinander verbunden. So bilden sie Aktions-
Rapszene treten in der rechten Szene auf.
Problem dar: der Zulauf und das Auftreten von
bündnisse, um eine rechte Erlebniswelt zu eta-
Kameradschaften. Diese losen Vereinigungen
blieren, die vor allem Jugendliche ansprechen
Peter Maxein
sind schnell gegründet und werden oft auch
soll. Konzerte, Touren zu rechten Events (gerne
Referent für Jugendpolitik
schnell wieder aufgelöst. Sie müssen sich nicht
nach Sachsen) oder das Verteilen von kosten-
BDKJ-Diözesanverband Aachen
an parteirechtliche Rahmen halten und können
losen CDs sollen das Interesse von Jugendlichen
trotzdem als geschlossene Gruppe auftreten,
wecken. Mit regelmäßigen Treffen sowie Sym-
Stimmung für ihre Überzeugungen machen und
bolen, Kleidung und Fahnen für Gleichgesinnte
6
Fußball - rechtsfreier Raum?
Fußball ist Deutschlands beliebteste Sportart,
gebaut, Stehplätze in Sitzplätze umgewandelt.
nicht abwegig. Genauso gibt es aber auch Fans,
nicht erst seit der Weltmeisterschaft 2006. Doch
Die Videoüberwachung in den Erst- und Zweit-
die einem eher linken Spektrum angehören. Das
Fußball ist mehr als Goleo, VIP-Logen und mo-
ligastadien hielt Einzug. Trennzäune zwischen
– viel zu oft schon genutzte – Beispiel ist der FC
derne Arenen.
Fangruppen wurden eingeführt, Polizei- und
St. Pauli aus Hamburg. Hier beruht es aber auch
Immer wieder fallen randalierende Fans und
Ordnerpräsenz bei Spielen deutlich erhöht.
auf wirtschaftlichem Kalkül, diese Zielgruppe zu
Hooligans auf. Antisemitische und rassistische
Durch diese Maßnahmen wurden zeitgleich
bedienen. Stärker als andere Vereine engagiert
Gesänge sind keine Seltenheit. Sind beim Fußball
massive rechte Fanszenen aus den Stadien ver-
sich der FC St. Pauli gesellschaftspolitisch. Er
vielleicht sogar verstärkt „Rechte“ zu finden?
bannt. Die Gefahr, von der Polizei entdeckt zu
unterstützt Hilfsprojekte in Hamburg und dem
werden, wuchs und ließ so die Rädelsführer auf
Ausland und lässt seine Trikots nicht von „Global
Rechte Gruppen im Stadion
die unteren Ligen ausweichen.
Playern“ herstellen, sondern von einer Schneide-
Fußball wird in Gruppen geschaut. Cliquen ge-
Heute haben sich rechte Fanszenen und auch
hen zusammen ins Stadion und können so Ein-
Einzelanhänger deutlich professionalisiert. Mo-
fluss nehmen auf Jugendliche. Gerade in den
demarken wie Thor Steinar sieht man erst bei ge-
80er und 90er-Jahren waren Stadien noch sehr
nauem Hinsehen ihren Bezug zum Dritten Reich
rechtsfreie Räume. Ordner, massive Polizeiprä-
an (z.B. Aufschrift: Steinar Flugschule).
Generell und vor allem messbar lässt sich nicht
senz und Videoüberwachung in den Stadien der
Zwar sind diese inzwischen bei vielen Spielen
feststellen, dass es im Fußball mehr Anhänger ei-
ersten und zweiten Liga gab es noch nicht wie im
verboten, aber getragen unter Pullovern oder
ner rechten Szene gibt, als es bundesweit leider
heutigen Maße. Hier konnten rechte Kamerad-
Reißverschlussjacken sind diese problemlos in
schon der Fall ist.
schaften Fuß fassen und in den Fanblöcken ihre
Stadien hereinzubekommen.
Meinung offen zur Schau tragen. Sei es durch
Auch rot-weiß-schwarze Fanschals mit der rei-
Deutliche Vereinnahmungsversuche der rechten
Kleidung, Flugzettel oder Gesänge. Durch das
nen Aufschrift „Reichsmeister“ (Fußballmeister
Szene von Jugendlichen werden auch künftig
uniforme Auftreten der Gruppen waren sie für
während der NS-Zeit) werden oft nicht (mehr) in
weiterhin ausbleiben. Aber latenten Rassismus
Jugendliche interessant und rekrutierten sie für
Stadien geduldet.
wird es im Fußball immer geben. Zumindest so-
rei in der Nähe von Hamburg. So vermarktet er
ihre Zwecke. Große rechte Fanszenen waren in
Dortmund, Duisburg, Berlin und Hannover zu
sein Trotzen gegen die Globalisierung.
Die Fans sind gefragt
lange Vereine und vor allem umstehende Fans
Und links?
nicht rigoros dagegen vorgehen.
finden.
Nach schweren Ausschreitungen und Katastro-
All dies lässt den Schluss nahe liegen, dass in
phen in Stadien wie im belgischen Heysel-Sta-
Stadien Publikum der rechten Szene vermehrt zu
Jörg Duda
dion mit über 30 Toten im Jahr 1985 begann
finden war bzw. ist. Da Fußball seine Fans aus
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG)
eine neue Zeitrechnung. Stadien wurden sicherer
der Mitte der Gesellschaft zieht, ist dies auch
7
ge:blickt Schwerpunktthema
Gesicht zeigen gegen rechts!
Was kann man tun gegen Fremdenhass, faschistische Parolen, Intoleranz und Gewalt? Mit
dieser Frage setzen sich die Jugendverbände
Rechts ist unsexy - Postkarten gegen rechts
immer wieder auseinander und haben in den
letzten Jahren viele kreative Aktionen dazu entwickelt. Einige Beispiele stellen wir hier vor. Eine
Botschaft ist ihnen gemeinsam: Gesicht zeigen
gegen rechts!
Aktion Z
Im Rahmen der Aktion „Jugend bewegt Politik“
Bild erklären und untermalen kurze, prägnante
erstellten die Pfadfinder Langerwehe Postkarten
Sprüche: z.B. „Rechts ist unsexy“ (Highheels
„gegen Rechts“. Schnell stand für die sieben
auf Springerstiefeln), „Ich mag Asiatisch“
Mädchen der Pfadfindergruppe in Langerwehe
(Essstäbchen) oder „Gegen Rechts“ (Fingerzeig
(alle 15 und 16 Jahre alt) fest, dass ihr Beitrag
nach links). Auf die Rückseite der Postkarten
zu „Jugend bewegt Politik“ eine Aktion gegen
wurden schließlich kleine, auffordernde Texte
Rechts sein sollte. Auf die Frage nach dem „Wie“
gedruckt.
wurde auch schnell eine Antwort gefunden. Es
Mit der Aktion Z rief die Christliche Arbeiter-
sollten Postkarten gestaltet, später an Politiker
Eine Aktion der Deutschen Pfadfinderschaft
jugend (CAJ) zu Zivilcourage gegen Fremden-
geschickt und ausgelegt werden.
St. Georg (DPSG)
feindlichkeit, Anonymität und Gewalt auf.
„Ganz schön gefährlich, sein Gesicht zu zei-
Die Aktion Z startete in Eschweiler. Mehrere
gen“ war der Arbeitstitel und auch gleichzeitig
Gruppen von Jugendlichen suchten Geschäfte,
der Rote Faden, der sich durch alle Fotos zie-
Gaststätten und private Haushalte auf, machten
hen sollte. Zu diesem, aber auch zu weiteren
die Aktion bekannt und baten darum, Plakate
Sprüchen machte sich die Gruppe Gedanken,
gegen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt auf-
wie jene möglichst prägnant als Motiv auf einer
hängen zu dürfen. Damit wollten sie ein Signal
Fotografie umgesetzt werden können.
für ein besseres Miteinander in Eschweiler set-
Nachdem die Motive gefunden waren und die
zen. Im Rahmen der Aktion wurde auch eine
Fotos unter professioneller Anleitung geschossen
Ausstellung „Gesicht zeigen“ produziert. Dazu
wurden, ging es an die Auslese: Welches Foto
sprachen sie Menschen aus der ganzen Region
ist gut, besitzt die richtige Farbgebung – welches
an, befragten sie zu ihren Erfahrungen mit
drückt aus, was wir transportieren wollen?
Fremdenhass und Gewalt und portraitierten sie.
In der Nachbearbeitung wurden danach in
Mit den Fotos setzen die Bürger ein eindrucks-
Bezugnahme auf den Slogan „Ganz schön
volles Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit,
gefährlich…“ die Augen der Mädchen mit
Intoleranz und Rassismus.
einem schwarzen Balken versehen. Neben dem
Eine Aktion
der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ)
Postkarten „gegen rechts“
8
Aktion 9. November
Die Mahnwache in Düren
Ein Zeichen der Erinnerung und ein Zeichen
In Düren wird bei einer Mahnwache jährlich der
Messdiener. Geheim oder unpopulär ist die-
gegen Nationalsozialismus
Opfer der Reichskristallnacht 1938 gedacht.
ses Zusammentreffen jedoch keineswegs, denn
Katharina Zachos von der DPSG schildert ihre
jedes Jahr wird die Straße extra abgesperrt und
Die „Aktion 9. November“ wird von Stadt-
persönlichen Eindrücke.
vom Bürgermeister besucht.
gruppen der KSJ Aachen seit einigen Jahren
Seit einigen Jahren nehme ich regelmäßig an
Letztes Jahr bekam jeder Teilnehmer eine Rose,
an verschiedenen Schulen durchgeführt. An
der Mahnwache in Düren teil. Aufmerksam auf
die er in die Ritzen der Stelen stecken konnte,
zentraler Stelle in der Schule (zum Beispiel auf
diese Aktion wurde ich durch meine Schule,
das Jahr davor bekam jeder einen kleinen
dem Schulhof oder in der Pausenhalle) stellen
die jedes Jahr an der Stele in der Oberstraße
Zettel, auf den man einen Wunsch schreiben
die Gruppenleiter morgens vor Schulbeginn
in Düren den Opfern der Reichskristallnacht
durfte und ihn dann auch in die Ritzen stecken
Grablichter in Form eines Davidsterns auf.
von dem neunten auf den zehnten November
konnte.
Durch diese Aktion sollen die Schüler und
1938 gedenkt. Damals wurden Synagogen,
Mit dieser Aktion soll ein Zeichen gesetzt wer-
Lehrer an die Gräueltaten der Nazis in der
Geschäfte und Häuser, die Juden gehörten, ver-
den gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und
Reichspogromnacht am 9. November 1938 erin-
wüstet, geplündert und verbrannt. Viele Juden
Gewalt. Dinge wie im Dritten Reich dürfen sich
nert werden. Man kann in den Gruppenstunden
wurden misshandelt, in Konzentrationslager
heute nicht mehr wiederholen, und um das zu
und Leiterrunden zuvor auch Informationstafeln
deportiert oder getötet. Auch der BDKJ in
unterstreichen versucht der BDKJ viele Menschen
vorbereiten, die flankierend aufgestellt werden.
Düren veranstaltet in Gedenken an die Opfer
für diese Aktion zu gewinnen, um gemeinsam
jedes Jahr eine Aktion an der Rückriem-Stele in
gegen die anhaltende Fremdenfeindlichkeit und
Eine Aktion der
der Schützenstraße. Früher hat dort einmal die
Gewalt anzukämpfen. Die Rosen und kleinen
Katholischen Studierenden Jugend (KSJ)
Dürener Synagoge gestanden.
Zettelchen weilen nicht lange an den Stelen,
Jedes Jahr wird ein kleines Lichterbild auf der
aber sie zeigen, dass immer wieder an die
Straße vor der Stele aufgestellt, um dass sich
Opfer des Dritten Reiches gedacht wird und der
dann 50-70 Leute versammeln, miteinander
Gedanke an sie nicht völlig erlischt.
singen, eine Schweigeminute in Gedenken an
die Opfer einlegen und gemeinsam Namen
Eine Aktion der Deutschen Pfadfinderschaft
der Opfer der Reichskristallnacht vorlesen.
St. Georg (DPSG)
Hierzu gibt es ca. 20 Folien mit bis zu zehn
Namen, die einzeln vorgetragen werden. Die
Besucher sind Passanten, die zufällig vorbei
kommen, Menschen, die jedes Jahr an dem
Gedenken teilnehmen, einige Pfadfinder und
9
ge:blickt Schwerpunktthema
Rechtsradikalismus in der Gruppenstunde?
übergelaufen ist. Es kann auch ein-
Steckt sozialer Druck dahinter oder ein negatives
fach eine unreflektierte oder bewusst
Erlebnis? Der Gruppenleiter kann versuchen, im
provozierende Aktion gewesen sein.
offenen Dialog den Dingen auf den Grund zu
Als Jugendverband arbeitet man –
gehen. Gemeinsam in der Gruppe bestimmte
wie der Name es schon sagt – mit
Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprü-
Jugendlichen.
fen, die Motivation solcher Aussagen zu erörtern,
die
Heranwachsende,
und
Gegenargumente zu finden oder auch eine
ihren eigenen Stil finden wollen.
andere Lösung für die Problematik, die gewis-
Eine labile Situation, geprägt von
sen rechts gerichteten Sprüchen zugrunde liegt,
Begeisterungen, heute für das eine
außerhalb dieser Ideologie zu suchen.
und morgen vielleicht für etwas ganz
Wenn sich die Gruppe darauf einlässt, kann
Jugendverbände sind demokratisch. Katholische
anderes. In diese Phase gehören manchmal
man „rechte Parolen“ also durchaus als Thema
Jugendverbände leben und verkörpern einen
eben auch bewusste Provokationen des eigenen
behandeln. Dabei geht es aber keinesfalls um
christlich geprägten Wertekanon.
Umfeldes, um Grenzen auszutesten und der
Bloßstellung der jeweiligen Person, und dies
Toleranz, Nächstenliebe, Gleichberechtigung,
eigenen Persönlichkeit Ausdruck zu verleihen.
nicht nur, weil gerade Stigmatisierung und die
Plakataktion „Rechts ist unsexy“ und Demonstration „gegen rechts“
Solidarität
und
Demokratie
sind
Orientierung
suchen
Schaffung eines Feindbildes Mittel der „Rechten“
zentrale
Stichworte. Rechtsradikalismus verkörpert genau
Hier ist es Aufgabe des Gruppenleiters, die
das Gegenteil. So weit, so einfach.
Gruppe in Bezug auf rechtsradikal anmutende
Aber was konkret soll man tun, wenn einer der
Aussagen zu sensibilisieren. Die Teilnehmer
Der Teilnehmer muss vielmehr selbst zu der
Jugendlichen in der Gruppenstunde plötzlich
müssen ein Gefühl dafür bekommen, warum
Überzeugung gelangen, dass er mit seinen
rechte Parolen schwingt?
man mit solchen Parolen nicht scherzt.
Aussagen falsch liegt, und dies funktioniert eher
Es gibt viele gute Aktionsideen zur Abgrenzung
Der Sache auf den Grund gehen
sind.
kognitiv als über Sanktionen.
Die eigenen Grenzen ernst nehmen
von rechtsradikalen Gruppen und reichlich
Literatur zur demokratischen Werteerziehnung,
Etwas anders verhält es sich, wenn man feststellt,
jedoch scheint das Thema „Umgang mit rechtem
dass hinter den Aussagen des Teilnehmers eine
Doch genau hier liegt ein weiteres Problem.
Gedankengut in der eigenen Gruppe“ noch
ernst gemeinte Auffassung steckt. Hier stellt
Denn es ist bei diesem sensiblen Thema wich-
ein Tabu oder zumindest sehr unerforscht zu
sich die Frage, aus welchen Gründen es zu der
tig für den Gruppenleiter, dass er erkennt, wie
sein. Dass ein Teilnehmer plötzlich rassistische
Äußerung kommt, welche Erfahrungen dahinter
lange die Situation für ihn und für die Gruppe
oder diskriminierende Aussagen macht, muss
stecken. Liegt es am Umfeld, an der Familie, an
noch tragbar ist, ob er durch diskursive oder
natürlich nicht heißen, dass er zum Rechten Ufer
den Freunden außerhalb der Jugendgruppe?
spielerische Maßnahmen Erfolge erzielen kann
10
ge:blickt Schwerpunktthema
und wo seine Grenzen liegen. Als nicht ausge-
die Gruppe entscheiden muss. Hier kann man
andererseits gar zu verhindern, dass es über-
bildeter Pädagoge sind die Mittel im Umgang
natürlich versuchen, integrativ zu wirken. Der
haupt soweit kommt. Handelt man nach dem viel
mit Konflikten und Problemfällen nun einmal
Person zeigen, dass es einen Platz für sie in die-
beschworenen „gesunden Menschenverstand“,
begrenzt.
ser Gruppe gibt, aber dass es auch an ihr liegt,
ist das sicherlich eine erste richtige Reaktion.
sich nicht von der Gruppe abzugrenzen. Fühlt sie
Darüber hinaus gibt es viele – spielerische
Wächst einem die Situation über den Kopf,
sich grundsätzlich in der Gruppe wohl, so merkt
wie diskursive – Möglichkeiten, in der Gruppe
sollte man sich deshalb keinesfalls scheuen,
sie vielleicht, was sie aufs Spiel setzt.
Demokratie und die christlichen Werte erlebbar
zu machen. Diese Erfahrungen sind sicherlich
Hilfe zu holen, beispielsweise bei Referenten
aus dem eigenen Verband. Im Vordergrund
Kein Patentrezept
eine der besten Präventionen gegen rechtsradikales Gedankengut.
steht, die eigene Gruppe zu schützen – auch
vor rechtsradikalem Gedankengut. Für den
Alles in allem gibt es kein Patentrezept, um einer-
„Problemteilnehmer“ bedeutet dies schließlich,
seits rechten Ideologien, die in die Gruppe getra-
Daniela Voßenkaul
dass er sich früher oder später für oder gegen
gen werden, angemessen zu begegnen, oder
Katholische Studierende Jugend (KSJ)
„Was soll man
konkret tun, wenn
Jugendliche in
der Gruppenstunde
rechte Parolen
schwingen?!“
Foto: Michael Klarmann
11
ge:blickt Schwerpunktthema
Rechtsextremismus im Bistum Aachen
Der braune „Boom“ im Aachener Raum
zum einen ein Organisationstalent
zu 150 Besuchern aus der Region sowie pro-
und hat für seinen Kreisverband über
minenten Neonazis als Musikern oder Rednern
Spenden und angeblich einflussreiche
in Düren und Inden organisiert. Diese Feiern
Förderer überdurchschnittlich viele
besuchten auch Neonazis vom Niederrhein.
Gelder akquiriert. Zum anderen tritt er
Foto: Michael Klarmann
in der Figur des Vorsitzenden, großen
Ingo Haller fährt zugleich gerne selbst mit der
Bruders oder netten Schwiegersohns
KAL und jungen Neonazis NRW-weit zu rechten
und guten „Kameraden“ auf. Trotz
Aufmärschen beziehungsweise zu Besuchen der
Arbeitsbelastung als Betriebsleiter
ehemaligen NS-Kaderschmiede „Ordensburg
eines
Vogelsang“.
Veranstaltungsservices
in
Erftstadt versucht er für Mitglieder
In der Region Aachen gibt es derzeit eine
und Interessenten erreichbar zu sein und hilft
Diese Auswärtsfahrten dienen ebenso wie die
der aktivsten Neonazi-Szenen in NRW. Aber
gerade jungen Leuten auch bei Problemen im
heimische Erlebniswelt dazu, jungen Leuten
auch im Raum Mönchengladbach, Moers und
Alltag oder mit den Eltern.
etwas zu bieten. Was Haller ebenso perfektio-
Krefeld entwickelten sich sehr aktive Szenen.
Auffallend ist, dass sich ähnlich wie im gesamten Bundesgebiet auch hier viele Jungen und
niert hat, ist das Instrument der „Infostände“
Sub- besser Monokultur der Braunszene als
Erlebniswelt
Mädchen der Braunszene anschließen.
auch außerhalb von Wahlkampfzeiten. Einem
internen Papier zufolge dienen diese Stände
der
Mitglieder-Neuwerbung,
gerade
auch
Ihm zur Seite steht seine Frau Christine, zugleich
unter Jugendlichen. Aus diesem Grund verteilt
Über die genaue Größe jener oft konspirativen
Vorsitzende der „Freien Frauen“, eine Frauen-
man auch die „Schulhof-CD“, einen Sampler
Szene(n) gibt es keine verlässlichen Zahlen,
und Mädchengruppe der NPD-Düren, die
mit Rechtrock-Bands, was junge Leute mehr
auch, da es immer wieder Neugründungen
sich gerade in Jugend-, Kinder- und sozialen
anspricht, als die für sie oft unverständlich
und Umbenennungen lokaler Gruppen, Doppel-
Belangen profilieren will. Das Ehepaar hat im
verfassten Flugblätter oder Parteiprogramme.
mitgliedschaften und eine unbekannte Zahl von
Schulterschluss mit der offen neonazistischen
Rechtsrock gilt als „Einstiegsdroge“.
Mitläufern gibt. Jedoch gehen, ähnlich meiner
„Kameradschaft Aachener Land“ (KAL) – die,
Beobachtungen, auch Sicherheitskreise inoffiziell
entgegen ihres an den heutigen Kreis Aachen
Auch wenn die hohe Dichte von teils mehre-
davon aus, dass die Region „boomt“.
erinnernden Namen auch in Düren aktiv ist –
ren Aktionen und Treffen pro Woche seit Mitte
Ein Grund dafür dürfte der NPD-Kreisvorsitzende
u. a. „Kameradschaftsabende“, „Erntedankfeste“,
2006 nicht exemplarisch ist für die NPD- und
in Düren, Ingo Haller sein. Er ist Jahrgang 1972,
Mitglieder-
sowie
Neonazi-Aktivitäten in der gesamten Region –
nennt seinen Kreisverband eine „Großfamilie“
Vortragsabende,
Grillfeste,
die Ortsgruppen und Kreisverbände der NPD in
und verkörpert den großen Integrator. Haller ist
Aufmärsche sowie „Balladenabende“ mit bis
Krefeld, Mönchengladbach, Heinsberg, Aachen,
und
Jugendschulungen
Sommer-
und
12
und Stolberg gerieten so unter Zugzwang.
Infostände, „Mahnwachen“ und Aufmärsche
fanden ebenso in anderen Städten und Regionen
im Bistums-Gebiet statt. Längst haben fast alle
NPD-Verbände und lokale Neonazi-Gruppen
eigene Homepages, zum Teil mit Webforen,
wo teils aggressiv, teils ironisch gegen politische Gegner gewettert oder über Konzerte und
Demos berichtet wird.
Dann reih Dich bei uns ein...
Gerade die KAL, die unterdessen zur KAL„Sektion Herzogenrath“ umbenannte Gruppe
„Nationaler Widerstand Herzogenrath“ (NWH)
und der „Sturmbund Aachen“ (SBA) wollen
mittels Flyern Mitglieder anwerben (sinngemäß:
„Du hast es satt, beschimpft, ausgebeutet, diskriminiert zu werden, weil Du stolz auf Deine
Heimat und Geschichte bist. [...] Dann reih Dich
bei uns ein.“). Von einzelnen KAL-Mitgliedern ist
bekannt, dass sie im Kreis Düren Jugendliche vor
Jugendheimen und Schulen ansprachen – falls
sie Probleme mit Migranten hätten, sollten sie
sich melden, man werde ihnen dann helfen.
Die KAL präsentiert sich dabei immer als anständig, obschon deren (Ex-)Mitglieder oft genug
wegen Propaganda- und Gewaltdelikten vorbestraft sind oder schon in Haft waren. Nicht
ungewöhnlich ist es zudem, dass Neonazis vor
Schulen in der Region Infomaterialien verteilen
oder zu gewissen „Aktionswochen“ wie rund
um den Todestag (17. August) des ehemaligen Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß Aufkleber-,
Plakat- und Sprühaktionen abhalten. Im Jahr
Demonstration „gegen rechts“ in Düren
13
ge:blickt Schwerpunktthema
2007 kam es dabei erstmals fast flächen-
zwischen normalen Jugendgruppen aufdrängt.
Ohne Gegenproteste und unter Teilnahme vieler
deckend in der Region Aachen und Düren zu
Doch gerade im Bereich Monschau und Konzen
„normaler“ Bürger organisierte die rechtsextre-
Schnipselaktionen – ganze Schulhöfe waren mit
hat die rechte Szene (KAL-„Sektion Nordeifel“)
me Partei Familien-, Kinder- und Sommerfeste
Papierchen bedeckt, auf denen neben verschwö-
Anfang 2006 massiv Gegner einzuschüchtern
und warb so neue Wähler, Interessenten und
rungstheoretischen Aussagen zu Heß auch Links
versucht und verbreitet, dass es eine „Todesliste“
Mitglieder.
zu Neonazi-Homepages standen.
von diesen gebe. Geschrieben worden sei
diese bei einem „Kameradschaftstreffen“ im
Zunehmend versucht die Braunszene – wenn
Rechtsrock, Partymucke und Todeslisten
Hinterzimmer einer Gaststätte in Konzen.
auch in noch sehr geringem Ausmaß – sol-
Rund um das deutschlandweit bekannte Musik-
Der „Sektion Nordeifel“ war es schon in den
auch in Westdeutschland. Daher sollte man
projekt „Division Germania“ (DG) – nahezu alle
Jahren 2004/2005 gelungen, einen selbst ver-
dort, wo Rechte rekrutieren (wollen), etwas
Tonträger indiziert – existiert zudem die Neonazi-
walteten Jugendraum in Konzen zu „besetzen“
dagegen tun: das Treiben der Aktivisten unter-
Gruppe
Mönchengladbach“
und dort „Kameradschaftstreffen“ abzuhalten,
binden, mit „angefixten“ Jugendlichen reden
(WMG). Der in Mönchengladbach lebende
bei denen auch eine Hakenkreuzfahne aufge-
und Ungefestigte in die Mitte der Gesellschaft
Kopf von DG wird der WMG-Führungsriege
hängt worden war.
„zurückholen“.
Grenzen setzen, Lücken schließen...!
Michael Klarmann
che Unterwanderungsversuche der Gesellschaft
„Widerstand
zugerechnet, der Musiker unterhält europaweite
Kontakte in die Rechtsrock-Szene und ist zugleich
Freier Journalist
Gitarrist bei der rechten Kultband „Gigi und die
Braunen Stadtmusikanten“, die Schlager und
Wie soll man damit umgehen? Leider gibt es hier
Stimmungshits mit rechtsextremen, kriegsverherr-
wenig Hilfreiches. Zwar gibt es Aufklärungsmaterial
lichenden und menschenverachtenden Texten
und Aufklärungsveranstaltungen über die Szene,
covert. Im Bereich Krefeld und Viersen sind
aber – durchaus kritisch zu sehen! – kaum
oder waren zeitweise neben den bekannteren
Verhaltenstipps oder Strategien für den Umgang
„Barking Dogs“ auch die Musikgruppen „Boots
mit rechten Jugendlichen. Zumindest NPD und
Of Hate“, „Linientroi“ und „My War“ aktiv.
„Kameradschaften“ versuchen nämlich, die
auch durch Kürzungen im Sozial-, Jugend- und
Es gibt viele Fälle, in denen es im Jugendbereich
Bildungsbereich von der Politik geschaffene
auch zu Gewalttaten oder Drohungen gegen
„Lücke“ zu füllen.
(vermeintlich) Andersdenkende kam. Drastische
Schilderungen von rechten Auftritten gibt es
Neonazis sind gerade in Ostdeutschland in diese
immer wieder im Bereich der Nordeifel.
„Freiräume“ vorgestoßen und versuchen sich in
der Jugendarbeit, bei der Hausaufgabenhilfe
Derlei Fälle werden oft weder in den täg-lichen
oder in der Hartz-IV-Beratung, gerade bei jun-
Polizeiberichten noch in den Lokalmedien abge-
gen Leuten zu profilieren. NPD- und Neonazi-
bildet. Wenn doch, dann oft so vage, dass sich
Kader engagieren sich ehrenamtlich in Vereinen
den Lesern das Bild einer Auseinandersetzung
und Initiativen oder Elternbeiräten an Schulen.
14
„Demokratie muss das aushalten“
Verfassungsschutzleiter Möller über Verbote, Strategien und die Aufgaben der Gesellschaft
Aus dem Verfassungsschutzbericht des Landes
mit deren aktuellen Lebensthemen ansprechen
Sie fühlen sich von sinnstiftenden Institutionen
Nordrhein-Westfalen für das Jahr 2006 geht her-
muss. Das gilt für die Form wie für die Inhalte.
wie den Kirchen nicht angesprochen, finden bei
vor, dass die NPD ihre Mitgliederzahl gegenüber
Auch eine NPD muss cool sein, muss Internet,
rechtsradikalen Gruppierungen ein neues Grup-
dem Vorjahr auf Bundesebene deutlich steigern
Musik, Mode als Elemente integrieren.
pengefühl und die Möglichkeit, sich abzugrenzen.
konnte. Dies gilt nicht für den Landesverband
NRW. Gleichwohl scheint sich auch hier der
Inhaltlich kann man Jugendliche nicht damit
allgemeine Verjüngungstrend bei den Mitglie-
gewinnen, dass man den Nationalsozialismus
Darüber hinaus sind für die NPD die Lokalpoli-
dern fortzusetzen. Rechtsextreme Gruppen sind
wieder herstellen will. Aber es gibt bei einigen
tik und das Bemühen um eine flächendeckende
oft nicht mehr eindeutig als rechts zu erkennen
jungen Menschen z.B. fremdenfeindliche Einstel-
kommunale Verankerung ein weiterer wichtiger
– statt Springerstiefeln dominieren „modische
lungen, an denen man ansetzen kann. Das ist in
Baustein ihrer Strategie - getreu dem Motto: „Der
Kleidung, Piercings und Turnschuhe“.
NRW zwar nicht so verbreitet wie in Ostdeutsch-
Weg in die Parlamente führt über die Rathäuser“.
land. Aber diese Entwicklungen können auch bei
Vor diesem Hintergrund treibt die NPD die Grün-
uns Platz greifen.
dung neuer Kreis- und Ortsverbände in NRW
2006 nutzte die rechte Szene zudem verstärkt
voran und intensiviert ihre Öffentlichkeitsarbeit.
Musik verschiedener Stilrichtungen, um Jugendliche und junge Erwachsene zu rekrutieren.
Können Sie ein Beispiel nennen?
So führt sie vermehrt Demonstrationen und Informationsstände zu aktuellen Themen durch.
Über die Strategien der „rechten Werber“ sprach
Kerstin Bürling von der Schaukastenredaktion
In Sachsen beispielsweise hat die NPD vor allem
mit dem Leiter des nordrhein-westfälischen Ver-
bei Jugendlichen gewonnen und zwar da, wo
fassungsschutzes Hartwig Möller.
es keine Jugendarbeit gibt – außer die von der
Sehen Sie denn bei den Menschen in NRW
Potenzial für rechtsextreme Ideologien?
NPD. Anderswo gibt es ganz harmlose Aktionen
Herr Dr. Möller,
der aktuelle Verfassungsschutzbericht für
NRW thematisiert die neuen Strategien
rechtsextremer Organisationen, junge Menschen zu rekrutieren. Wie gehen diese Organisationen vor?
wie „Unser Dorf soll schöner werden“ oder auch
Rechtsextremismus hat es immer geben, das
schulpolitische Initiativen, und nachher stellt sich
ist kein neues Phänomen. Uns macht Sorgen,
heraus, dass dahinter NPD-Funktionäre stecken.
dass rechtsextremistische Parolen heute auch
Man nutzt natürlich die Zukunftsängste und die
in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Un-
Perspektivlosigkeit von Jugendlichen, man nutzt
tersuchungen der Gewerkschaften zeigen zum
dieselben Themen wie die Linke, etwa Globali-
Beispiel, dass gewerkschaftlich gebundene Ju-
sierungskritik. Da kann man auch Antiamerika-
gendliche mit ihren Meinungen zu Ausländern
Am besten sieht man das an der NPD. Diese Par-
nismus und Antisemitismus lancieren. Und den
weiter rechts stehen als der Durchschnitt der
tei hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr
Versuch, das Thema Hartz IV zu besetzen, hat es
Gesellschaft. Daher brauchen wir Aufklärung als
verjüngt, vom Durchschnittsalter der Mitglieder
auch hier im Westen gegeben. Jugendliche se-
Extremismusprävention.
her. Und sie hat erkannt, dass man Jugendliche
hen zunächst, da setzt sich jemand für mich ein.
15
ge:blickt Schwerpunktthema
Die Aufklärung wird aber durch die neuen Strategien schwieriger, weil man einen
„Nazi“ nicht mehr so ohne weiteres erkennt.
Deshalb ist die Zusammenarbeit mit der Schule ein Schwerpunkt unserer Tätigkeit. Aber bei
der großen Schullandschaft in NRW sind unsere Veranstaltungen und Materialien im Grunde
„Wir brauchen Aufklärung
als Extremismusprävention!“
ein Tropfen auf den heißen Stein. Wir hatten bis
Mitte des Jahres 2007 mehr als hundert Veranstaltungen, vermutlich mehr als jeder andere
Verfassungsschutz in der Bundesrepublik.
Da versuchen wir natürlich vor allem Multiplikatoren zu erreichen. Aber wir stoßen immer wieder
an unsere Kapazitätsgrenzen. Letztlich ist immer
der Einzelne gefragt, aber die Politik muss dafür
die Rahmenbedingungen schaffen.
Wie meinen Sie das?
Stellen Sie sich vor, Sie erleben in einer Brandenburgischen Kleinstadt, wie ein Haufen Glatzköpfe einen ausländisch aussehenden Menschen
bedrängt. Was tun Sie? Können Sie sicher sein,
dass Polizei in Reichweite ist? Und dass andere
Menschen Ihnen helfen, wenn Sie eingreifen?
Oder gibt es eher eine klammheimliche Zustimmung in der Bevölkerung?
Gerade in den ostdeutschen Flächenländern mit
geringer Bevölkerungszahl haben wir auch eine
sehr geringe Polizeidichte. Das ist hier natürlich
anders.
Dr. Hartwig Möller, Verfassungsschutzleiter im Innenministerium NRW; Foto: Wolfgang A. Noethen
16
Es geht um Wertevermittlung.
Dr. Hartwig Möller
Dr. Hartwig Möller,
geboren 1944 in Abtsbessingen in Thüringen, ist
seit 1999 Leiter der Abteilung Verfassungsschutz
Welche Maßstäbe setzen wir?
Gibt es neben dieser gesellschaftlichen Auseinandersetzung keine juristischen Mittel gegen rechtsextremistische Einstellungen?
Sie haben jetzt mehrfach ostdeutsche Phänomene angesprochen. Wie hoch ist denn die
Gefahr, dass sich solche Tendenzen auch an
Rhein und Ruhr finden?
Woran messe ich die Gefährlichkeit des Rechtsextremismus? Da gibt es natürlich die Anzahl von
Ich bin dem Grundgesetz verpflichtet, das der
Straftaten, von rechten Demos oder Konzerten.
Repression gewisse Grenzen setzt. Wenn die
Es gibt Wahlanalysen und Meinungsumfragen.
Rechten demonstrieren und sich an Gesetze
Und natürlich haben wir unsere Quellen, Leute
und Auflagen halten, kann man das nicht ver-
in der Szene, die uns berichten können, wie dort
bieten. Die Demokratie muss das aushalten. Das
geplant wird, welche taktischen Überlegungen es
vermehrt selbstbewusste Auftreten der Rechten
gibt. Aber was sich in den Köpfen der Jugend-
Die Hauptaufgabe der Politik ist, zu verhindern,
kommt ja auch daher, dass sie mehrfach gegen
lichen verändert, wie sich ein rechter Mainstream
dass sich rechtsextremistische Einstellungen in der
Polizeipräsidenten und gegen Politik vor Ort er-
bildet, das ist nicht messbar.
Mitte der Bevölkerung breitmachen. Ich begrüße
reicht haben, dass das Verfassungsgericht ihnen
den Ansatz der Landesregierung sehr, in der In-
Recht gibt. Es bringt nichts, immer nur mit der
Im Übrigen zeigen gerade die jüngsten Entwick-
tegrationspolitik, mit der Lebenslüge Schluss zu
juristischen Keule zu kommen. Wir müssen uns
lungen in NRW, dass insbesondere die NPD sich
machen, Deutschland sei kein Einwanderungs-
argumentativ auseinander setzen, wie es einer
mit Blick auf die Kommunalwahlwahl 2009 be-
land – wo ja auch Ursachen für Fremdenfeind-
Demokratie würdig ist.
müht, verstärkt in das Bewusstsein der Bürger zu
im Innenministerium des Landes NordrheinWestfalen.
Was könnte die Landesregierung heute tun?
lichkeit liegen. Wenn es da keinen Parteienstreit
sondern einen Konsens gibt, kann das dazu
beitragen, dass sich die allgemeine Einstellung
verändert.
Einstellungen zu verändern ist eine Aufgabe
der ganzen Gesellschaft, etwa auch der Jugendverbände?
gelangen, um sich damit auch im Westen als
Würden Sie also beispielsweise empfehlen,
dass wir Menschen mit rechtsextremen Einstellungen in unserer Zeitung zu Wort kommen lassen?
einzige „nationale Wahlalternative“ darzustellen.
Neben der NPD bereitet sich auch die Bürgerbewegung „pro Köln“ auf die Kommunalwahl 2009
vor. So hat sie sich in Anlehnung an ihr Konzept
in Köln landesweit unter der Bezeichnung „pro
Es geht mir nicht darum, diesen Leuten eine Büh-
NRW“ aufgestellt und weitere Bürgerinitiativen in
ne zu bieten. Es kann bei einer öffentlichen Ver-
anderen Städten initiiert.
anstaltung zum Thema Rechtsextremismus pasSie müssen sich fragen, warum Jugendliche
sieren, dass sich der rechtsextremistischen Szene
Das Interview beruht auf einem Gespräch,
überhaupt empfänglich für Rechtsextremismus
angehörige Zuhörer melden, die mit Ihnen auf
das Wolfgang A. Noethen vom BDKJ-Diö-
sind. Jede Institution – Familie, Schule, aber
demselben argumentativen Niveau diskutieren.
zesanverband Köln 2006 für die „N&T“ mit
auch Kirche – muss sich fragen, ob sie sich ge-
Das ist die so genannte Wortergreifungsstrategie,
Dr. Hartwig Möller führte und für den Schau-
nug bemüht, Jugendliche anzusprechen und ih-
dafür gibt es in der Szene eigene Schulungen.
kasten aktualisiert wurde.
nen das Gefühl zu geben, dass sie dort Sinn ent-
Sie müssen schon ziemlich gut sein, um die zu
falten können. Ich muss das aber auch vorleben.
entlarven.
17
ge:blickt Schwerpunktthema
Demokratische Kräfte organisieren!
Krefelder Jugendring initiiert Bündnis
„Krefelder für Toleranz und Demokratie“
Als sich die Nachricht vom bevorstehenden
NRW-weiten NPD Aufmarsch in Krefeld rumsprach, saß vielen der Schock in den Gliedern.
Die Demonstration war genehmigt, und es wurden rund 500 Rechtsextreme erwartet.
„Für Toleranz
und Demokratie!“
Kurz entschlossen ergriff der Krefelder Jugendring
(zu zwei Dritteln durch BDKJ-Vertreter besetzt) die
Initiative und meldete eine Gegendemo am gleichen Tag an. Was dann geschah, übertraf sogar
die Erwartungen der Organisatoren. Innerhalb
kürzester Zeit gelang es, 3500 Gegendemonstranten zu mobilisieren und lautstark auf die Straße zu bringen.
Über Partei- und Konfessionsgrenzen hinweg
beteiligten sich zahlreiche Gruppen und Organisationen und verdarben den Nazis ihr geplantes
Event.
Im Anschluss wurden Stimmen laut, die ein organisiertes Bündnis demokratischer Kräfte forderten. Auch hier übernahm der Krefelder Jugendring die Initiative und lud zu einem ersten
konstituierenden Treffen ein. Wenig später folgte
ein erstes Seminar mit einem NPD-Aussteiger.
Seitdem arbeitet das Bündnis konstant weiter und
konnte daher schnell reagieren und trotz Ferienzeit 1500 Gegendemonstranten mobilisieren,
als am 21. Juli 2007 wieder eine NPD-Demo
stattfand.
Foto: Michael Klarmann
18
Bündnisse gegen Rechtsextremismus
im Bistum Aachen
„Krefelder für Toleranz und Demokratie“
In folgenden Städten gibt es ebenfalls Bündnisse,
Bündnis gegen Rassismus
die meist über die Stadtverwaltung kontaktiert
www.krefeld-ohne-nazis.de
werden können:
„Stolberger Bündnis gegen Radikalismus“
Bündnis Gegen Rechts für die Aachener Region
Verantwortlich: Karl Panitz
Schriftleitung: Wilfried Mercks
Redaktionsanschrift: W. Mercks, Oidtmannhof
74, 41812 Erkelenz
Kreisen Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg und in der Stadt Aachen
„Eschweiler Bündnis gegen alte
und neue Nazis“
Bündnis „Bunt statt braun“ aus Alsdorf
„Würselener Initiative für den Frieden“
Arbeitskreis „Demokraten gegen Rechts“
in Herzogenrath
Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus
Vorsitzende: S. Rössler
„Bündnis für Demokratie und Toleranz“
Evangelische Gemeinde zu Düren
in Jülich
Phillipstr. 4
52349 Düren
„Bündnis gegen Rechts“ in Hückelhoven
[email protected]
„Bündnis gegen Rechts“ in Erkelenz
Theo-Hespers-Stiftung e.V.
„Jülicher Gesellschaft gegen das Vergessen und
Vorsitzender Ferdinand Hoeren
für die Toleranz e.V.“
Bismarckstr. 97
41061 Mönchengladbach
Telefon: 02161.209213
19
ge:blickt Schwerpunktthema
Der Goldene Hammer
Ein Preis zur Überwindung von Gewalt und Rassismus
Projekt „IMUS“ (Integration von Mi-
Vorschläge für den Preis 2008 erwünscht!
grantInnen und SpätaussiedlerInnen).
Da die Inititative SOS-Rassismus NRW nach 25
So fing alles an:
„Das war ein Hammer!“
Jahren demnächst eingestellt wird, übernimmt
der Landesjugendring NRW zukünftig die Verleihung des „Goldenen Hammers“.
Angefangen
Bei der Preisverleihung des „Goldenen Hammers“
hat
die
Geschichte
des „Goldenen Hammers“ mit dem
Er wird zukünftig verstärkt Menschen und Grup-
„Rückkehrhilfegesetz für ausländische
pen ehren, die sich um interkulturelle Verständi-
Arbeitnehmer“ von 1984. Viele Kin-
gung verdient gemacht haben.
der und Jugendliche wurden gezwun-
Zum internationalen Antirassismustag der Ver-
gen, in die Heimat ihrer Eltern „zurück“zukehren.
Um den Preis bewerben können sich Instituti-
einten Nationen am 21. März wird er jährlich
1985 besuchte eine Jugendgruppe von SOS-
onen, Jugendgruppen, Einrichtungen und Ver-
verliehen: Der „Goldene Hammer“.
Rassismus NRW (ein Projekt der Evangelischen
bände aus Nordrhein-Westfalen, die sich mit ak-
Jugend Westfalen-Lippe ) einige dieser Kinder
tuellen Projekten oder auch kontinuierlich für ein
und Jugendlichen in der Türkei.
kulturelles Miteinander engagieren. Vorschläge
Seit 1988 zeichnen damit der Landesjugendring NRW und SOS Rassismus NRW Personen,
für Preisträger können bis zum 11. Januar 2008
Gruppen und Einrichtungen aus, die sich gegen
Anschließend legte sie der Bundesregierung und
sowohl von Beteiligten als auch von Dritten beim
Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus
der Landesregierung NRW einen Bericht mit
Landesjugendring eingereicht werden.
und für interkulturelle Öffnung engagieren.
der Forderung nach einer Rückkehroption nach
Deutschland vor. Nach einigen Erörterungsge-
In diesem Jahr hat Armin Laschet, Minister für
sprächen und vielen guten Worten trat jedoch
Generationen, Familie, Frauen und Integration
Funkstille ein.
des Landes NRW, die Preise überreicht.
Doch plötzlich lag 1988 ein Erlass des Innenministers NRW, Dr. Herbert Schnoor, für eine
Ausgezeichnet wurden die Sportjugend Biele-
Rückkehroption dieser Kinder auf dem Tisch:
feld mit dem Projekt „Netzwerk der Sportjugend
„Das war ein Hammer!“ Mit dieser begeisterten
gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit“,
Reaktion der Jugendgruppe waren der Name
die Gewalt Akademie Villigst mit dem Pro-
und das Symbol „Goldener Hammer“ für außer-
jekt „Eltern-AGs zur Deeskalation von Gewalt“
gewöhnlich couragiertes und menschliches Han-
und das Bezirksjugendwerk der AWO mit dem
deln geboren.
weitere Informationen
www.goldener.hammer.de
www.ljr-nrw.de
20
www.ida-nrw.de
Lese-und Surftipps
IDA NRW:
Auf den Seiten des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit (IDA)
NRW finden sich jede Menge Informationen zum
Rechtsextremismus, zum Beispiel zu rechter Musik oder rechter Symbolik. Außerdem sind dort
Markus Tiedemann:
„In Auschwitz wurde niemand vergast.“
- 60 rechtsradikale Lügen und wie man
Erlebniswelt Rechtsextremismus –
Menschenverachtung mit Unter-
Veranstaltungshinweise, Bildungsmaterialien und
Literaturtipps abrufbar.
haltungswert
sie widerlegt.
www.aric-nrw.de
Das Buch ist kostenlos
Verlag an der Ruhr,
bei der „Landeszen-
Aric NRW: Aric NRW unterstützt bei der Arbeit
Preis: 12,80 Euro.
trale für politische Bil-
gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Seite
Das Buch liefert gut
dung
bietet eine Mediendatenbank, Hinweise auf Semi-
lesbar und verständ-
de zu beziehen.
lich
www.lzpb.nrw.
nare und Anti-Rassismus-Trainings.
Argumentations-
hilfen gegen rechtsradikale Lügen.
Musik – Mode – Markenzeichen.
Rechtsextremismus bei Jugendlichen.
www.dasversteckspiel.de
www.dasversteckspiel.de bietet umfassende Informationen zu Lifestyle, Symbolen und Codes von
Einblick – Sonderausgabe Rechtsextremismus 2007
Das Sonderheft, das vom BDKJ Köln und der
Katholischen Fachstelle für Jugendpastoral und
Das vom NRW-Innenministerium herausgege-
neonazistischen und extrem rechten Gruppen.
bene Buch ist inzwischen in der vierten Auflage
Über die Seite sind weitere Materialien wie ein
erschienen. Kostenloser Download unter:
umfassendes ReferentInnenpaket zu beziehen. Die
http://www.im.nrw.de/sch/doks/vs/musik_
Broschüre „das Versteckspiel – Regionalausgabe
mode_markenzeichen.pdf
Rhein/Ruhr“ kann dort als Printversion bestellt
werden.
Jugendseelsorge herausgegeben wird, bietet
neben Hintergrundinformationen Bausteine für
Gruppenstunden zum Thema Rechtsextremis-
www.bpb.de
mus. Das Heft kann unter der Telefonnummer
0221-921335-0 bestellt werden.
Bundeszentrale für politische Bildung: Auf den
Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung
findet sich ein umfassendes Informationsangebot
zum Thema Rechtsextremismus, inklusive weiterführender Link- und Literaturtipps.
21
ge:fragt
Was ist IDA-NRW?
Das Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen
Was macht IDA-NRW?
bei der Konzeption und Realisierung von
Veranstaltungen oder Publikationen zu den
Was ist IDA-NRW und von wem wird das
Zentrum getragen?
IDA-NRW informiert und dokumentiert,
Themen Rassismus, Rechtsextremismus, Inter-
z.B. über:
kulturelle Bildung, Migration u. a..
antirassistische und interkulturelle Arbeit in
bei der Suche nach didaktisch-methodischen
Schule und Jugendarbeit.
Materialien für Veranstaltungen und Projekten
wissenschaftliche Forschungsergebnise im
im Themenschwerpunkt (z.B. Filme und Videos,
Themenspektrum und ihre Bedeutung für die
Literatur etc.).
Praxis.
zielgruppenorientierte Bildungsangebote für
Ereignisse mit rechtsextremem und rassist-
MultiplikatorInnen in der Jugendarbeit.
schem Hintergrund in NRW (Online- und
Presserecherche, Dokumentation).
Wir unterstützen Netzwerkbildung, z.B.:
Das Informations- und Dokumentationszentrum
Vernetzung im Themenbereich, vor allem von
für Antirassismusarbeit in NRW – kurz IDA-NRW
– beschäftigt sich seit 1994 mit den Themen
Wir erstellen Publikationen und organisieren
Jugendverbänden, anderen jugendrelevanten
Rechtsextremismus, Rassismus, Migration und
Veranstaltungen, z. B.:
Einrichtungen, Organisationen und Antirassismus-Initiativen auf Landes-, regionaler und
Interkulturelles. Unser Leitmotiv ist es, einen
Seminare,
konstruktiven Beitrag zum Abbau von Rassismus
Fachgespräche.
und Rechtsextremismus zu leisten und bei der
Vorträge und Moderationen bei Veranstal-
verschiedene Träger und Bildungseinrich-
Entwicklung einer der Einwanderungsgesellschaft
tungen zum Themenbereich oder vermitteln
tungen und kooperieren mit ihnen.
adäquaten Pädagogik den Einrichtungen der
diese.
Jugendhilfe und der Schule beratend zur Seite zu
Broschüren zu Hintergrundthemen;
stehen. Das Projekt IDA-NRW ist angegliedert an
eine vierteljährlich erscheinende Zeitschrift
das Informations- und Dokumentationszentrum
(ÜBERBLICK).
Workshops,
Tagungen
und
für Antirassismusarbeit e.V. (IDA).
kommunaler Ebene.
Eine Jugendgruppe möchte sich näher
mit Rechtsextremismus, Rassismus oder
Diskriminierung beschäftigen. Wie könnte
IDA NRW sie dabei unterstützen?
Der bundesweit arbeitende Verein wurde 1990
von Jugendverbänden aus dem Spektrum des
Wir beraten und qualifizieren:
Die mögliche Unterstützung ergibt sich aus
Deutschen Bundesjugendringes, des Ringes
MultiplikatorInnen in der Jugend- und
den oben genannten Arbeitsschwerpunkten.
Politischer Jugend, der Deutschen Sportjugend
Bildungsarbeit, die zum Themenspektrum von
Grundsätzlich können auch einzelne Vertreter-
und des Vereins „Mach meinen Kumpel nicht
IDA-NRW arbeiten.
Innen einer Jugendgruppe sich an IDA-NRW wen-
an!“ gegründet.
den, sei es nun per Brief, per Mail oder per Telefon.
Jede Menge Informationen unter
www.IDA-NRW.de
Anne Broden, die Projektleiterin des IDA-NRW,
ist normalerweise zu den üblichen Bürozeiten gut
in der Geschäftsstelle in Düsseldorf zu erreichen
oder meldet sich so bald wie möglich zurück.
Adresse:
IDA-NRW, Volmerswerther Straße 20,
40227 Düsseldorf, E-Mail: [email protected]
oder Telefon 02 11 / 15 92 55-5.
Über die Website www.IDA-NRW.de stehen
eine Menge Informationen zu den Themen des
IDA-NRW zum Abruf bereit.
Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.
Anne Broden
„Wir beraten
und informieren
Sie gerne!“
Informationsmaterial
22
23
ge:pfeffert
Schlecht organisierter Ameisenhaufen!
Die Debatten über Bildung - Alles rennt, wuselt und schwafelt rum!
Symptombekämpfung
qualitativ hochwertigen Bildungssystem (sic!).
Bildung funktioniert nur, wenn SchülerInnen als
Löst das Zentralabitur eigentlich so nebenbei das
Individuen und Subjekte ihres eigenen Lernens
Das gemeine Ameisenvolk ist wohlsortiert und
Problem steigender Schulabbrecherzahlen, der
und nicht als Objekte der Lehre und Wirtschaft
-strukturiert. In den Augen des Betrachters wuseln
Gewalt an Schule, der Bildungsungerechtigkeit,
wahrgenommen werden! Bildung muss sich an
sie zwar alle nur hin und her, aber befragt man
der strukturellen Unterfinanzierung von Bil-
seinen HauptakteurInnen ausrichten und ihren
die Fachfrau, wird man schnell eines Besseren
dung, der ausgebrannten oder demotivierten
Bedürfnissen,
belehrt. Das vermeintliche Chaos hat Struktur,
LehrerInnen?
Interessen nachkommen!
auch wenn diese erst bei längerer Betrachtung
Leider muss man feststellen, dass die Maßnahmen,
und Erforschung offenkundig wird. Was die
die ergriffen werden, um unser „Bildungssystem“
Bildung muss frei sein! Sie darf keinen wirt-
Ameisen machen, hat für ihren kleinen Kosmos
zu „retten“, letztendlich Symptombekämpfung
schaftlichen Zwängen unterliegen, noch dür-
Sinn und ist für ihre Umwelt in hohem Maße
sind und meistens an des Pudels Kern vorbei-
fen Bildungsträger untereinander in Konkurrenz
überlebenswichtig.
schießen.
um Geld gezwungen werden. Konkurrenz um
sicherlich ungerechte Vergleich mit eben jenen
Talenten
und
Geld geht immer zu Lasten der Bildung und
Wenn ich mir die Debatten um unsere Bildung
anschaue, drängt sich mir der für Ameisen
Wünschen,
Grundkonsens über Bildungsfragen
anscheinend unerreichbar
–
der Menschen.
Sicherlich könnte man die Liste noch um viele
auf.
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine
Punkte erweitern, aber es erscheint immer frag-
Reform unseres Bildungssystems erst dann gelingt
würdiger, ob man denn allein in diesen drei
und Früchte trägt, wenn es einen gesellschaftli-
Punkten noch einen Grundkonsens erreichen
Die Diskussion um Bildung mutet immer mehr
chen Konsens über Grundaussagen zum Thema
kann.
an wie ein schlecht organisierter Ameisenhaufen:
Bildung gibt. Für mich sind solche Grundaussagen
Alles rennt, wuselt und schwafelt rum, hier und
unter anderem:
Schlecht organisierter Ameisenhaufen
da blitzen immer wieder neue Schlagwörter und
Ideen auf, und an jedem dritten Tag verkündet
Alle Orte von Bildung spiegeln unsere
ein Fachmann (zumeist Politiker), er habe die
Gesellschaft im Kleinen wider. Jedes Problem
ultimative Lösung für unsere PISA-Probleme.
in Schule, Kita oder Berufskolleg findet sein
Pendant in der Gesellschaft. Wie kann Schule
Ein (Lösungs-) Dauerbrenner in der allgegen-
gewaltfrei sein, solange unsere Gesellschaft
wärtigen Bildungsdiskussion ist das Ungetüm des
immer gewalttätiger wird? Sprich: Schule
Zentralabiturs. Erst wenn wir Leistung vergleichen
ändert sich nur, wenn sich auch Gesellschaft
können, kommen wir zu einem gerechten und
ändert.
Oliver Bühl
24
„Wie kann Schule
gewaltfrei sein,
solange unsere
Gesellschaft immer
gewalttätiger
wird?!“
Oliver Bühl
25
ge:hört
In der Jugendbildungsstätte Rolleferberg been-
Luisa Groß im August ihr Freiwilliges
Mario Tonini seinen europäischen
dete
Personelles
Freiwilligeneinsatz (EVS).
Interessante Neuigkeiten aus den Verbänden
begonnen.
Soziales Jahr,
Emre Cengiz hat am 1. Juli seinen Zivildienst
Seit August absolviert
Seit dem 01. Oktober
alle kleinen und großen Besucherinnen und Be-
2007 bin ich Geschäfts-
sucher zu präsentieren.
führende Leiterin der
BDKJ- Jugendbildungs-
Ich freue mich sehr auf die Aufgabe, die vor mir
stätte Rolleferberg und
liegt. Vor allem aber freue ich mich auf eure Be-
nutze sehr gerne diese
suche, Anregungen und Ideen!
Heike Schlömer in der
Jugendbildungsstätte ein einjähriges Praktikum im
Elisabeth
Ziegler hat dort im September ihr freiwilliges öko-
Bereich Ernährung und Hauswirtschaft.
logisches Jahr (FÖJ) begonnen und seit Oktober
leistet
Ilka Misdom ein Freiwilliges Soziales Jahr
(FSJ).
Gelegenheit mich euch
allen im Schaukasten
Bis bald in Rolleferberg,
vorzustellen:
Steffi Dittrich
Mitgliedsverbände
Mein Name ist Steffi
Dittrich, ich bin 30 Jah-
Im
re alt und komme urSteffi Dittrich
sprünglich aus Nettetal-
Gesa Zollinger
und
als Diözesanleiterinnen der
Lisa Eisele in die Diözesanleitung gewählt.
Steffi Wilholt trat im Herbst als Vorsitzende
und
ich viele Jahre in Aachen gelebt habe, hat es
Meine verbandlichen Wurzeln liegen in der Ka-
wurden
Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) bestätigt
Lobberich (Region Kempen-Viersen). Nachdem
mich nun nach Köln verschlagen.
März
Steffi Wilholt
BDKJ-Diözesanverband
tholischen Jungen Gemeinde, dort war ich Diö-
zurück.
Im August hat
Mirijam Baumeister eine Stelle
als Bildungsreferentin bei der Katholischen Jungen
Guido Mensger
zesan- und Bundesleiterin.
Zum 15.08.07 beendete
In dieser Zeit durfte ich oftmals zu Gast in Rolle-
Amt als BDKJ-Diözesanvorsitzender und ist seitdem
ferberg sein und habe hier viele schöne Kurse,
Leiter Finanzen und Verwaltung beim Kolpingwerk
Christoph Nacken
Konferenzen und Tagungen erlebt.
Deutschland in Köln.
als
sein
Nun bin ich hauptberuflich hierhin zurückge-
Gemeinde (KJG) angetreten.
Bildungsreferent
beendete seine Tätigkeit
bei
der
Katholischen
Studierenden Jugend (KSJ). Seine Nachfolgerin,
Tina Emmerich hat im Oktober ihre Tätigkeit
kehrt. Mein Schwerpunkt wird die Geschäftsfüh-
Anfang
rung der Jugendbildungsstätte sein und es ist mir
Diözesanvorsitzende
ein großes Anliegen, dass Rolleferberg weiterhin
an. Im September wurde er zum Vorsitzenden
dazu beiträgt der katholischen Jugendverbands-
des
arbeit im Bistum Aachen Gesicht zu geben und
als Vorstandsmitglied in den Diözesanrat der
zur
sich besonders als nachhaltige Bildungsstätte für
Katholiken gewählt.
Landjugendbewegung (KLJB) gewählt.
September
trat
der
neue
Oliver Bühl
Diözesanverbänderates,
im
BDKJ-
sein Amt
Oktober
begonnen.
Sabrina Müller
wurde erneut für zwei Jahre
Diözesanvorsitzenden
der
Katholischen
26
Ralph Kreutzer
beendete seine Tätigkeit als
Diözesankaplan bei der Christlichen Arbeiterjugend
(CAJ).
Die Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG) hat einen
Ralph
Tanja Preißing,
neuen Referenten für Öffentlichkeitsarbeit:
Steigels.
bleibt
Seine Vorgängerin,
als
Bildungsreferentin
beim
DPSG
Diözesanverband Aachen.
Die Mitarbeiterin der Christlichen Arbeiter-
Christina Batt, hat geheiratet und heißt nun Christina Marzinkowski.
Innenjugend (CAJ),
Herzlichen Glückwunsch!
Die langjährige Verwaltungsmitarbeiterin der
Katholischen Studierenden Jugend (KSJ)
Maria
Wiertz ist seit September bei der KHG tätig. Ihre
Nachfolgerin Monika Wyzujak hat im Oktober
ihren Dienst begonnen.
Kurz und knapp soll ich mich vorstellen, was
Aufgaben wahr, die
mir sehr entgegen kommt. Mein Name ist
die Mitgliedsverbände
Oliver Bühl, bin 36 Jahre jung. Ich lebe in
alleine nicht leisten
und liebe Aachen. Mein Zuhause ist nur einen
können oder wo sich
guten Steinwurf von meiner neuen Arbeitsstelle,
der BDKJ als Dienst-
der BDKJ Diözesanstelle, entfernt. Worüber ich
leister anbietet. Damit
übrigens sehr froh bin, da ich die letzten drei
dies richtig klappt,
Jahre mit dem „Unternehmen Zukunft“ nach
braucht es ein hohes Maß an Beteiligung bei der
Köln gependelt bin, um als Bundesleiter die KSJ
Willensbildung (Partizipation) im BDKJ. Und das
ND Schülergemeinschaft zu leiten. Ich habe in
klappt nur, wenn es bei Entscheidungsprozessen
der KSJ am Pius Gymnasium in Aachen meine
transparent zugeht!
Gaby Schmitz-Conti
im Oktober zur Bischöflichen Liebfrauenschule in
Eschweiler gewechselt. Ihre Nachfolgerin ist
Bobka.
Petra
Kirchliche Mitarbeiter
Oliver Bühl
verbandlichen Wurzeln. Die Anti- ApartheidsArbeit in den achtziger und neunziger Jahren
Nach vielen Jahren im Sekretariat der Katholischen
Jungen Gemeinde (KJG) ist
Da bin ich.
Wenn ich drei Wünsche frei hätte ...
zeigte mir, wie wichtig verbandliche Jugendarbeit
ist – gerade mit der Stoßrichtung der internatio-
Was ich mir für die nächsten drei Jahre von
nalen Solidaritätsarbeit. In den letzten Jahren war
den Verbandsleitungen der Mitgliedsverbände,
dann die Bildungspolitik ein Schwerpunkt meiner
meinen KollegInnen und allen anderen wünsche,
Arbeit. Das Stichwort der Bildungsgerechtigkeit
ist:
und die Chancengleichheit beim Zugang zu
Bildung waren und sind für mich zentrale Themen
Vertrauen – das ich auch mitbringe und immer
bei allen Diskussionen rund um dieses Thema.
wieder gerne in andere investiere
Geduld – die ich mittlerweile habe
Aller guten Dinge sind drei
und ein wenig mehr Gelassenheit bei der Sicht
auf die Dinge.
Die Arbeitsgemeinschaft Freiwillige Soziale Dienste
Bei meiner neuen Aufgabe als BDKJ-Diözesan-
(AG FSD) e. V. wird seit August von
vorsitzender ist mir ein „Dreierlei“ wichtig:
In diesem Sinne freue ich mich, Sie oder Dich
Subsidiarität, Transparenz und Partizipation. Der
in den nächsten Wochen und Monaten kennen-
BDKJ ist Dachverband seiner Mitgliedsverbände,
zulernen.
Thomas
Zander, dem neuen pädagogischen Mitarbeiter,
unterstützt.
aber auch mehr als die reine Summe seiSeit Oktober hat die Region Mönchengladbach mit
Sonja Maicher eine neue Jugendbeauftragte.
ner Mitglieder. In dieser Funktion nimmt er
subsidiär in den verschiedensten Bereichen
Oliver Bühl
27
ge:dacht
„Jugend bewegt Politik Mitmachen! Handeln! Umsetzen!“
Unter diesem Titel verabschiedete die BDKJ
Förderung kind- und jugendgerechter politi-
muss die unabdingbare Ausweitung der poli-
Diözesanversammlung im Juni 2007 ihr jugend-
scher Bildung
tischen Handlungsspielräume für Kinder und
politisches Positionspapier. Zuvor beschäftigte
Jugendliche eine Stärkung und Förderung dieser
sie sich in einem spannenden Studienteil mit
Um Kinder und Jugendliche von Demokratie und
Fragen zur Jugendpolitik. An diesem Studienteil
Politik zu begeistern, müssen sie diese auch prak-
nahmen auch sieben Vertreter verschiedener
tisch erleben und mitgestalten dürfen, anstatt nur
Prüfung aller Gesetze und Verordnungen, ob
Parteienjugendorganisationen teil und berichte-
stur als theoretisches Schulwissen dargestellt zu
sie den Interessen von Kindern und Jugendlichen
ten von ihren Erfahrungen als politisch engagier-
bekommen. Es müssen Formen der Partizipation
gerecht werden
te Jugendliche.
für Kinder und Jugendliche umgesetzt werden,
Verankerung der UN-Kinderrechtskonvention
damit sie praktische Chancen einer Demokratie
im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutsch-
frühzeitig erleben, bevor Frust und Unverständnis
land und einem Europäischen Grundlagen-
sich breit gemacht haben!
vertrag
Frühe Partizipation als Schutz vor falschen
Ideologien
Interessenvertretungsstrukturen mit sich bringen.
Einsetzen von Beauftragten für die Belange
Alle waren sich einig, dass Kindern und
verbindliche, regelmäßige Informationswege
von Kindern und Jugendlichen aus der Mitte
Jugendlichen mehr Möglichkeiten an die
zwischen Politik und Verbänden
des Parlamentes der Landtage und des
Hand gegeben werden müssen, um Politik und
projektunabhängige finanzielle Unterstützung
Bundestages
Demokratie lebendig mitzugestalten. Durch eige-
der Jugendverbandsarbeit (orientiert an den
nes demokratisches Erleben können wir Kinder
Zuwendungen an politische Stiftungen)
Man kann erst von einer nachhaltigen Politik
stark und unempfänglich für falsche extremisti-
Erhalt und Stärkung der Jugendhilfeaus-
sprechen, wenn die kommenden Generationen
sche Ideologien machen.
schüsse
und damit die Zukunft des Landes auch in
Letztlich entschied sich die Versammlung für
gegenwärtigen Entscheidungen Berücksichtigung
Forderungen, die hier in Auszügen nachzulesen
Jugendverbänden, in denen die junge Generation
sind. Das komplette Positionspapier ist bei Peter
in ihrer derzeitigen Lebenswirklichkeit bereits
Maxein im BDKJ- Diözesanbüro erhältlich.
vielseitige Mitbestimmungsrechte ausübt, brin-
Geben wir Kindern und Jugendlichen endlich
gen ihr weiteres politisches und gesellschaft-
Perspektiven, heute schon in Gesellschaft und
finden und selbst mit einbezogen werden.
Einführung einer Jugendquote in Räten und
liches Engagement nahe und zeigen eigene
Politik effektiv mitzuwirken und ihre Zukunft zu
Parlamenten
Möglichkeiten auf. Die Interessenvertretung von
gestalten!
Einsetzen von JugendsprecherInnen (Jugend-
Kindern und Jugendlichen durch Jugendverbände
liche) mit festem Rederecht in Gemeinden-
steht durch Finanzkürzungen und bürokrati-
und Kirchenräten sowie bei schulischen
sche Hürden immer öfter vor Problemen, muss
Belangen
gekürzt oder ganz eingestellt werden. Daher
28
Vom Grillen und Schießen...
Mann, können die entspannt sein!
„Politiker erzählen sowieso nur das, was man hö-
wollten wir nachgehen, und so planten die BDKJ-
als das ständige Diskussionsrundendrehen vor
ren will, damit sie gewählt werden. Und was ist
Regionalverbände in allen acht Regionen unseres
Wahlen haben. Klar, dass es nicht nur um schö-
dann?“
Bistums Treffen mit den zuständigen Landtagsab-
nes Wetter ging. Den PolitikerInnen wurde eine
Genau, was ist dann? Was sagen Politiker eigent-
geordneten (MdLs). Diese Veranstaltungen sollten
ganze Palette an Fragen, Problemen und Ideen
lich, wenn gerade keine Wahl ansteht? Interessie-
entweder einen spezifisch thematischen Inhalt
entgegengebracht.
ren sie sich dann überhaupt für uns? Dieser Frage
oder aber ein etwas anderes Rahmenprogramm
Vom Ärger mit Zentralabi über Probleme mit unbezahltem Urlaub für´s Ehrenamt, dem Anschluss
„Infos wurden ausgetauscht
und Probleme besprochen!“
für Abwasser auf dem Pfadfinderzeltplatz bis hin
zu Themen wie Kinderarmut, Ehrenamtsförderung und Ganztagsschule. Den Anfang machte
der Regionalverband Krefeld:
MdL – Grillen in Krefeld
Ein etwas entnervter Fahrer war sichtlich erleichtert, als er nach 20minütiger Suche endlich
seinen Chef, den Landtagsabgeordneten Winfried Schittges, am Eingangstürchen zum Zeltplatz
der PSG/DPSG ablieferte. Dieser wiederum entledigte sich umgehend seiner Krawatte und seines Sakkos, als ihm klar wurde, dass sein letzter
Termin an diesem Tag etwas rustikaler ausfallen
würde. Der Regionalverband Krefeld hatte zu
einem Grillabend in der offenen Blockhütte auf
dem Platz geladen und Politiker wie Fahrer fühlten sich in der gemütlichen und lockeren Atmosphäre sichtlich wohl.
Kurz entschlossen wurde zu Flaschenbier und
Würstchen gegriffen und in den folgenden 1 ½
Stunden so manche Info ausgetauscht, Probleme
besprochen und Kritik geäußert.
MdL - Grillen in Krefeld
29
ge:dacht
Zum Schluss trafen beide Seiten die Vereinbarung, sich mindestens einmal jährlich zu einem
Austausch zu treffen, und Herr Schittges lud den
BDKJ Regionalverband Krefeld zu einem Besuch
in den Düsseldorfer Landtag ein.
Schade! Referat und Diskussion zum Thema
Rechtsextremismus ohne Politiker
Leider ohne Landtagsabgeordnete, von denen
einer seine Teilnahme ankündigte, dann jedoch
nicht erschienen ist, fand in der Region Aachen-
„Hier wurde rund um
die Welt gechattet
und gefunkt!“
Land ein Treffen zum Thema Rechtsextremismus
statt. Doch auch ohne landespolitische Prominenz wurde den Teilnehmern ein spannendes und
interessantes Programm geboten.
Ein Referent des „Antirassistischen Bildungsforums“ zog mit seinem multimedialen Vortrag die
Zuhörer in seinen Bann. 1 ½ Stunden referierte
er über das Thema „Entwicklung des Rechtsextremismus von den 90er Jahren bis heute“ und
gewährte so manchen Blick in die rechte Szene
im Aachener Kreisgebiet.
Wie relevant das Thema für Jugendliche und Jugendverbände ist, zeigte die Diskussion im Anschluss an das Referat. Ein Einblick, die jedem
Landespolitiker gutgetan hätte. Schade!
MdL – Schießen in Schwalmtal-Amern
Für die Landtagsabgeordneten Monika RuffHändelkess und Dr. Stefan Berger ging es zwar
nicht um Leben und Tod, aber dennoch mussten
sie sich bewaffnet bis unter die Zähne den Fragen und der Kritik des BDKJ Regionalverbandes
Dazwischenfunken - Kinder gewähren Politikern einen besonderen Einblick
30
Kempen-Viersen stellen. In zwei Gruppen auf-
BDKJ Düren im „Bündnis gegen Rechts“
geteilt wurde abwechselnd mit Worten oder Mu-
Event-Hopping mit MdLs und Presse in
Aachen-Stadt
nition geschossen, wobei die Abgeordneten in
Gegen Erkältung ist eben kein Kraut gewach-
beiden Disziplinen eine gute Figur machten und
sen. Deshalb musste die Landtagsabgeordnete
Warum nur einmal treffen, wenn das auch drei-
sich als Kenner der Jugendverbandsszene in der
Koschorreck ihre Teilnahme an der Veranstaltung
mal geht. Und so steht der BDKJ-Regionalver-
Region profilieren konnten.
zum Thema Rechtsextremismus kurzfristig absa-
band Aachen-Stadt mitten in den Planungen, um
gen.
den Landtagsabgeordneten bei unterschiedlichen
In entspannter Atmosphäre lauschten die Polit-
Anlässen in verschiedenen Jugendverbänden mit
profis den Jugendlichen und luden gemeinsam
Schade, denn sie hat einiges verpasst: Karl Panitz
Kindern und Jugendlichen zusammenzubringen.
den Regionalverband zu einem Besuch nach
vom „Dürener Bündnis gegen rechts“ verschaffte
So soll den PolitikerInnen gezeigt werden, welche
Düsseldorf ein.
mit seinem kompetenten Vortrag dem BDKJ-Regio-
Arbeit die Jugend in den Verbänden leistet und
nalverband Düren einen umfassenden Einblick in
welche Probleme die Jugendverbände beschäfti-
Dazwischenfunken – Politiker beim „Jamboreé on the air“ der DPSG Wassenberg
die Entwicklungen der rechten Szene im Dürener
gen.
Sichtlich beeindruckt und verraucht verließen die
Anschließend diskutierten die Teilnehmer aus-
vier Landtagsabgeordneten der Region Heins-
giebig, wie man der Ausbreitung rechtsextremen
berg, Ulla Meurer, Dr. Ruth Seidl, Bernd Krückel
Gedankenguts am besten entgegentreten kann,
Auch in der ländlichen Eifelregion sollen die
und Dr. Gerd Hachen, die urgemütliche und aus-
und was die Jugendverbände dabei leisten kön-
Landtagsabgeordneten an den katholischen Ju-
schließlich mit offenem Feuer geheizte Holzjurte
nen. Einstimmig beschlossen deren Vertreter, dem
gendverbänden nicht vorbeikommen. Allerdings
der DPSG Wassenberg.
Dürener Bündnis gegen rechts beizutreten.
stecken die Planungen hierzu noch in den Kin-
Raum.
Ländersache – Gespräche mit Politikern in
der Eifel
derschuhen.
Hinter ihnen lagen zwei Stunden Eintauchen in
die Welt der Jugendverbände des BDKJ, deren
„Morgen Kinder wird’s was geben…“
- in Mönchengladbach
Arbeit, aber auch aktuellen Problemen.
Der Weg zu besinnlichen WeihnachtsfeiertaEinen besonderen Einblick gewährten ihnen
gen führt für die Landtagsabgeordneten aus
ca. fünfzig Kinder und Jugendliche in Zelten an
Mönchengladbach dieses Jahr über den BDKJ-
Computern, in der Kirche am Funkgerät oder
Regionalverband.
auch am Lagerfeuer. Hier wurde gechattet und
Für den 18. Dezember wurden die MdLs zu einem
gefunkt rund um die Welt, rund um die Uhr. Von
vorweihnachtlichen Treffen eingeladen, wobei
Russland bis Portugal, von England bis Japan tra-
dort trotz Weihnachtsstimmung statt Geschenken
fen sich Pfadfinder über Funk oder Internet.
eher Diskussionen auf die PolitikerInnen warten.
BDKJ Düren im „Bündnis gegen Rechts“
31
ge:dacht
50 Jahre „Sternsingen für die Eine Welt“
„Der BDKJ-Diözesanvorstand
wünscht allen frohe
Weihnachten!“
50 Jahre „Sternsingen für die Eine Welt“
Alle, die an der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen teilnehmen oder einfach nur dabeisein
möchten, sind herzlich eingeladen, zum diözesanen Aussendungsgottesdienst am Freitag,
dem 28. Dezember 2007, um 11.00 Uhr in den
Aachener Dom zu kommen.
Gemeinsam mit Weihbischof Karl Borsch wollen
wir einen Wortgottesdienst feiern und anschließend gemeinsam zur Aula Carolina in der Pontstraße gehen, um dort 50 Jahre „Sternsinger für
die Eine Welt“ zu feiern.
Mehr Informationen bei
Willi Wunden,
E-Mail: [email protected]
und 0241-446323.
Der BDKJ-Diözesanvorstand
32
Kein Platz für Fremdenfeindlichkeit und
Rassismus in Düren!
Am 22.September 2007 rief die NPD in Düren
Rechts zu zeigen. Am Ahrweilerplatz gab es viele
teilt bekommen, um Zusammenstöße zu verhin-
zu einer Demonstration auf. Dies wollten die Dü-
verschiedene Stände und erfreulicherweise auch
dern. Dies hat zum Glück auch gut geklappt und
rener aber nicht einfach so geschehen lassen und
sehr viele Besucher, die sich gerne eine kleine Bro-
somit kam es nicht zu größeren Prügeleien wäh-
waren somit auf vielen Plätzen in Düren präsent,
sche mit dem Bündnis gegen Rechts-Logo gegen
rend des Demonstrationszeitraumes.
um zu zeigen, dass sie mit dieser Demonstration
ein kleines Entgeld an ihre Kleidung steckten.
nicht einverstanden sind. Zur Gegendemo allge-
Es wurde Musik gespielt, man konnte Handab-
Der Einsatz von ca. 1200 Polizisten aus ganz
mein forderte die „Antifa“ in Düren auf.
drücke auf einem Tuch unter dem Thema: „Bunt
NRW hat sich wohl gelohnt. Alles in allem waren
Ihre Gegendemonstration wurde von vielen Pas-
statt einfarbig“ machen, man konnte Torwand-
die Gegendemonstration und die vielen verschie-
santen aufgefüllt und somit waren zu Hochzeiten
schießen und dabei sogar ein Stück Kuchen und
denen Stände und Aktionen in ganz Düren ein
mehr als 1500 Menschen in einem Zug. Am Rat-
eine Tasse Kaffee gewinnen; es wurde also auch
voller Erfolg. Sie machte nocheinmal deutlich,
hausplatz waren Dürener Schulen präsent, am
für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.
dass Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in Dü-
Ahrweilerplatz der Stadtjugendring. Da der BDKJ
Der Antifademonstrationszug zog am Ahrweiler-
ren keinen Platz haben.
Mitglied des Stadtjugendringes ist, hatte auch er
platz vorbei, der NPD-Zug jedoch nicht. Beide
seinen kleinen Stand, um deutlich Flagge gegen
Züge hatten von der Polizei andere Wege zuge-
Kein Platz für Fremdenfeindlichkeit in Düren
BDKJ-Regionalverband Düren
33
ge:dacht
60 Jahre BDKJ
60 Jahre katholisch, politisch, aktiv
Auch ein Talk mit Bischof Mussinghoff
pingjugend veranstaltete ein Bewerbungsquiz und
fehlte nicht. Die Band „Blazztime“
die PSG baute mit den Kindern eine Schaukel aus
verwöhnte die Besucher mit Jazzmu-
Naturmaterialien. Beim BdSJ konnten die Besu-
sik und ein buntes Rahmenprogramm
cher am Schießstand ihre Treffsicherheit testen,
der Mitgliedsverbände im BDKJ sorgte
sich bei der KJG an einer Mal-aktion beteiligen,
für Unterhaltung.
bei der J-GCL Filme aus den Aachener Werkwo-
So organisierte die CAJ ein Enten-
chen anschauen und bei der KSJ ein Spiel „wer
rennen auf dem Rollefbach, die DJK
wird Biblionär“ mitmachen.
betreute einen Menschenkicker, KolBDKJ Jubiläumsgottesdienst und Entenrennen auf dem Rollefbach
Unter diesem Motto feierte der BDKJ-Diözesanverband Aachen am 26. August in der BDKJ-Jugendbildungsstätte Rolleferberg sein 60jähriges
Jubiläum.
Bei schönsten Sonnenwetter trafen sich Aktive
und Ehemalige aus 60 Jahren kirchlicher Jugendarbeit, um Erinnerungen auszutauschen,
gemeinsam Gottesdienst zu feiern und sich über
die aktuellen Angebote der Jugendverbände zu
informieren.
Verbandlerinnen und Verbandler berichteten aus
sechs Jahrzehnten kirchlicher Jugendarbeit – vom
Wiederaufbau nach dem Krieg über die Partnerschaftsarbeit mit kirchlichen Gruppen in der
früheren DDR, die politischen Auseinandersetzungen in den 80er Jahren, den Kampf um die
Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen
bis hin zu großen Aktionen der letzten Jahre wie
der Sozialaktion „Contaction“.
34
„Der BDKJ feiert zum 60.
ein großes Fest!“
Geburtstag
35
ge:dacht
Weltwärts
Chancen für den internationalen Freiwilligendienst
In den Medien konnte man erfahren, dass die
einem Eigenanteil von 25%. Andere Herausfor-
Bundesregierung für das Jahr 2008 einen neu-
derungen, wie die intensive Begleitung und vor
en entwicklungspolitischen Freiwilligendienst mit
allem das Suchen nach einer geeigneten Einsatz-
dem Namen „weltwärts“ ins Leben gerufen hat.
stelle, bleiben allerdings bestehen.
Ich möchte kurz beschreiben, welche Chancen
ich darin für uns sehe.
Eine Chance für globales Lernen
Die Idee eines Freiwilligeneinsatzes im Ausland ist
Die Mitgliedsverbände des BDKJ haben in den
nicht neu. In der Diözese Aachen gibt es seit Ende
letzten Jahren keine Stellen mehr ausgeschrieben,
der 1980er Jahre einen Kreis von Trägern, die
da Aufwand und die Risiken für einen solchen
sich zum „Sozialen Dienst für Frieden und Versöh-
Einsatz nicht ganz ohne sind. „Weltwärts“ för-
nung“ (SDFV) zusammengeschlossen haben.
dert übrigens auch keine so genannten ReverseEinsätze, also Freiwilligendienste von jungen Er-
Dazu gehören unter anderen der BDKJ, Pax-
wachsenen aus dem Ausland in Deutschland, was
Christi, die Salesianer im Haus Overbach und
dem Partnerschaftsgedanken und vor allem dem
der Diözesanrat der Katholiken, wie auch einige
Lernen voneinander nicht sehr dienlich ist. Den-
freie Initiativen. Das Bistum fördert die Struktur
noch möchte ich dazu ermuntern, dass sich mehr
des Trägerkreises und gibt einen Zuschuss für
Organisationen in unserem Bistum fragen, ob sie
die Versicherungen der Freiwilligen. Die Bundes-
nicht das Programm nutzen möchten, um junge
regierung will jetzt nicht etwa selber Jugendliche
Erwachsene auszusenden. Denn die Freiwilligen,
aussenden, sondern sucht nach geeigneten Trä-
die nach ihrer Rückkehr ihre Erfahrungen und ihr
gerorganisationen, um Freiwillige finanziell zu
Wissen einbringen können, sind wahrscheinlich
unterstützen.
das beste Mittel, um globales Lernen in Kirche
und Verband zu stärken.
Weil der SDFV schon immer hohe Standards für
die Einsatzstellen gesetzt hatte, kommt jetzt seinen
Willi Wunden
Freiwilligen ab nächstem Jahr das Geld für das
Referent für Internationale Solidaritätsarbeit
„weltwärts“-Programm zu Gute und die Finan-
BDKJ-Diözesanverband Aachen
zierung wird dadurch einfacher. Für jeden anerkannten Einsatz gibt es von der Bundesregierung
einen Betrag von bis zu 580 Euro monatlich, bei
Information
Weitere Informationen zu Freiwilligendiensten im
Ausland gibt es unter:
www.friedensdienste-aachen.de
Sozialer Dienst für Frieden und Versöhnung.
www.weltwaerts.de
Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst.
Oder bei Willi Wunden:
[email protected];
0241-446323
36
Rollefs Rolli rollt rund
Umweltbildung 2007/2008
Rückblick
2008 gibt’s noch mehr Umweltbildung
Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu. Für
Nächstes Jahr können auch komplette Umweltbil-
digen Exkursionen, Ta-
den Umweltbildungsbereich in Rollef war es auf
dungsklassenfahrten oder Projekttage für Grund-
gesprogrammen und
jeden Fall ein erfolgreiches Jahr.
schulklassen (1- 5 tägig) gebucht werden (siehe
2,5-tägigen Program-
Der Sonnenwürfel hat als Umweltbildungsraum
Infokasten). Am eigentlichen Bausteinprogramm
men wählen.
im Februar seine Tore geöffnet. Unser Programm
wird sich nicht viel ändern. Nur „Rolli und die
Diese Angebote ste-
für Grundschulen ist nun fest etabliert und wurde
Sonnenwandler“ wird zukünftig in zwei Program-
hen Schulen bei Klassenfahrten – also mit Über-
sehr gut angenommen. Insgesamt haben 1235
men auftreten. Dabei behandelt „Knabberketten-
nachtung – wie auch in Form von Projekttagen
Kinder 57 Bildungseinheiten aus acht verschie-
kontrolletti“ Nahrungsketten und bei „Rolli und
(ohne Übernachtung, aber mit Teilverpflegung)
denen Programmen erlebt.
die Sonnenwandler“ experimentieren die Kinder
offen. Bei Mehrtagesprogrammen wechseln sich
rund um das Thema Energieträger, speziell Son-
Übungen/Untersuchungen im Sonnenwürfel mit
Der Kletterturm hatte gleichzeitig ein Buchungs-
nenenergie. Natürlich können sich Kinder auch
Exkursionen ins Indetal oder das Klauser Wäld-
Revival. Auch die Teilnehmer vom Rollef-Som-
wieder bei unserem Sommercamp (27.06.08 bis
chen mit Ausflügen zu Ausstellungen der Nati-
mercamp der Umweltbildung waren begeistert.
04.07.08) anmelden.
onalparktore sowie Rangertouren ab. Bei allen
Raumplanung aus verschiedenen 2-3 stün-
Angeboten tauchen die Gruppen aktiv in die
Im Juni lockte der GEO-Tag der Artenvielfalt
(in Kooperation mit der Stadt Aachen, Fachbereich Umwelt sowie dem Gut Paulinenwäldchen)
Kleine Naturfundstücke ganz groß
Umweltbildung mit Jugend- und
Erwachsenengruppen
Themen ein. Die Methoden sind dabei an die jeweiligen Altersgruppen angepasst.
So würden z.B. bei geologischen Exkursionen die
viele Besucher an. Im Rahmen der fairen Woche
präsentierten wir dieses Jahr wieder „faire Früh-
Als außerschulischer Lernort werden wir 2008
6. Klassen selbst Karten der Umgebung erstellen,
stücke“. Mancher konnte im Aachener Raum über
noch präsenter auftreten.
die Stufe 12 hingegen Bodenprofile untersuchen.
die Aktionen in der Zeitung lesen oder uns auf
Rollef lockt mit einem Schülerlabor, ausgestattet
Die Exkursionen sind so konzipiert, dass sie auch
der Bildungsmesse „Didacta“ in Köln besuchen.
mit optischen Geräten von Lupen über Binoku-
für Gruppen geeignet sind, die bei ihrem Besuch
Seit dem Sommer sind wir zudem Einsatzstelle für
lare bis zum Mikroskop, verschiedenen mess-
in Rollef ein Zusatzprogramm wünschen. Sie er-
das „Freiwillige Ökologische Jahr“.
technischen Geräten für Boden- und Wasserun-
fahren hier auf Spaziergängen Interessantes in
tersuchungen, Bestimmungsbüchern und vielem
und über die Umgebung.
Für das erste Jahr, in dem wir diese Umweltbil-
mehr.
Zusätzlich bieten wir erlebnispädagogische Pro-
dungsprogramme anbieten, ist das insgesamt
Dieses dient als Grundstock unserer Angebote
gramme. Für Gruppenleiterschulungen und an-
eine sehr gute Bilanz, die sich auch im nächsten
für Jugend- und Erwachsenengruppen. In Zu-
dere Angebote der Jugendverbände, FSJ-Kurse
Jahr so weitertragen wird. Erste Buchungen für
kunft können sie zum Thema Wasserökologie,
o.ä. bieten wir auch Einführungen in Umweltbil-
2008 liegen vor.
Waldökologie und Geologie / Geographie /
dungsmethoden an, so dass sie ein Repertoire für
37
ihre eigene Gruppenarbeit mitnehmen können.
Wir freuen uns, für alle neuen Programme gute,
kompetente Referenten gewonnen zu haben. Genauere Programmabläufe sowie Infos über Kosten
und Leistungen können im Internet unter www.
rolleferberg.de oder auf unseren Flyern nachgelesen werden. Natürlich beantworten wir auch
gerne telefonisch alle Fragen und Wünsche.
Fritzi Prüßner (Bildungsreferentin)
Tel.: 0241/9972899-15
[email protected]
ge:dacht
„spielend
die
Umwelt
entdecken und
lernen Sie
zu erhalten!“
Information
Rollefs Umweltbildungsangebote:
2. bis 5. Klassen/Kindergruppen
Bausteinprogramme (1,5 bis 2,5 Stunden):
Rolli und die Sonnenwandler (Sonnenenergie)
Rolli besucht die Wasserwesen
Rolli macht Strom
Erdenwanderungen
(magische Naturentdeckungsreise)
Knabberkettenkontrolletti (Nahrungsketten)
Kobolde der Nacht (Fledermäuse)
Waldexkursion/Waldschule
Bauernhof
Märchen am Lagerfeuer
Klassenfahrten/Projekttage (2,5 bis 5 Tage):
Fledermäuse rund um Rollef
(Fledermäuse und ihr Lebensraum)
Wasserwelten
(Wasserökologie, Wasserbewohner)
Was kreucht und fleucht in Rollis Welt
(Insekten, Fledermäuse und Co.)
Jugend- und Erwachsenengruppen:
Exkursionen (2 bis 3 Stunden):
Waldökologie
Wasserökologie
Geologie
Geographie und Raumplanung
Klassenfahrt: Liliputanergärten zwischen Baumwurzeln
38
Informationen unter:
www.rolleferberg.de
Rollef hat freie Kapazitäten in den
Die „Faire Woche“
in Rolleferberg
Sommerferien 2008!
Im Rahmen der „Fairen Woche“ vom 17.9. -
Information
Klassenfahrten/Projekttage (1 bis 2,5 Tage):
Waldökologie
Wasserökologie
Geologie, Geographie und Raumplanung
30.9.2007 veranstaltete die BDKJ-JugendbilWer Gruppen- oder Ferienfreizeiten mit oder
dungsstätte Rolleferberg für ihre Gäste faire Bio-
ohne Übernachtung plant, ist bei uns genau
Frühstücke.
Fortbildung (ca. 2 bis 3 Stunden):
richtig. Vom 21. bis 24. Juli und vom 4. bis 10.
Methoden der Umweltbildung (mit Übungen)
August 2008 haben wir noch ausreichend Betten-
Wir bieten unseren Gästen immer einige Fair
und Raumkapazitäten.
Trade Produkte wie Kaffee, Tee oder Honig zum
Frühstück. Bei der „Fairen Woche“ gab es zusätz-
Zusätzlich
Erlebnispädagogische Angebote:
können
Umweltbildungsangebote,
liche faire Leckereien. Die Gäste konnten sich
Ausflüge, Exkursionen und erlebnispädagogische
zum Beispiel über Milchshakes und Brote aus
Angebote gebucht werden.
fairen Bananen sowie fair gehandelte Trockenfrüchte, Nüsse und Marmeladen freuen.
2. bis 5. Klassen/Kindergruppen:
Kletterturm
Infotafeln, Schilder und ein Heft ergänzten das
Angebot mit Informationen zu einzelnen Pro-
Jugend- und Erwachsengruppen:
dukten oder den sozialen und ökologischen
4,5-Stundenprogramm
Komponenten des fairen Handels. Zudem zeigten
Tagesprogramm
wir, an welchen Logos man fair gehandelte oder
2,5- bis 5-tägige Programme
Bio-Produkte erkennen kann.
Elisabeth Ziegler
FÖJ`lerin
BDKJ-Jugendbildungsstätte
Rolleferberg
Wasserwesen auf der Spur
Riech mal Natur!
39
ge:dacht
Informationen unter:
www.foej.lvr.de und www.rolleferberg.de
Das „Freiwillige Ökologische Jahr“
Das „Freiwillige Ökologische Jahr“ bietet jungen
Wer jetzt noch mehr über das FÖJ erfahren
Menschen im Alter von 16 bis 27 Jahren (un-
möchte, kann sich informieren unter:
abhängig von Schulabschluss) die Möglichkeit,
www.foej.lvr.de
ökologische Berufsfelder kennenzulernen.
oder für ein FÖJ in Rollef bei:
Dabei können sie sich aktiv in Einsatzfeldern wie
Fritzi Prüßner (Bildungsreferentin)
beispielsweise Landschaftspflege, Naturschutz,
BDKJ-Jugendbildungsstätte Rolleferberg
Umweltbildung oder landwirtschaftlichen Bio-
Tel.: 02419972899-15
Betrieben engagieren. Alle FÖJ´lerInnen haben
[email protected]
in ihren Einsatzstellen fachliche AnleiterInnen und
www.rolleferberg.de
sind in ein Team eingebunden.
Darüber hinaus finden jährlich fünf Seminare
statt, in denen sich die TeilnehmerInnen kennenlernen und Erfahrungen austauschen können.
Außerdem wird in Vorträgen, Diskussionen und
Exkursionen die Wahrnehmung für ökologische
Zusammenhänge geschärft und das Grundwissen über Ökosysteme erweitert und vertieft.
Das FÖJ ist das Pendant zum „Freiwilligen Sozialen Jahr“ und wird als Ersatz für den Zivildienst
anerkannt. Es beginnt jedes Jahr am 1. September und endet am 31. August.
Die neue FÖJlerin Elisabeth Ziegler
„Ökologische
Berufsfelder
kennenlernen!“
Informationen unter:
www.jetzt-fuer-morgen.de
ge:stiftet
40
Es wird mit Recht ein guter Braten
gerechnet zu den guten Taten
Dieses Zitat von Wilhelm Busch war das Motto
Gäste mit einem exquisiten Menü. Für Unterhal-
wurde. Zum Ausklang wurden die Gäste noch zu
des Benefizdinners am 10. August 2007 auf der
tung sorgte der DJK-Kinderzirkus mit mitreißenden
einem Besuch auf die Dachterrasse des General-
Dachterrasse des Bischöflichen Generalvikariats
Auftritten, ein Talk mit den Oberbürgermeistern
vikariates geladen, von wo aus sie einen unver-
Aachen.
Linden und Pützhofen über ihre Zeit im Jugend-
gleichlichen Blick auf das nächtlich beleuchtete
verband sowie die Kabarettisten Hammers und
Rathaus und den Dom genießen konnten.
Dazu luden Generalvikar Manfred von Holtum,
Offermanns von den Fleddermäusen. Untermalt
Oberbürgermeister Dr. Linden, Oberbürgermei-
wurde das stimmungsvolle Dinner durch Jazz-
Kerstin Bürling
ster a. D. Pützhofen und „Jetzt! für morgen.“ ein.
musik. Ein Höhepunkt des Abends war die Ver-
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Im Tonnengewölbe des Aachener Ratskellers ver-
steigerung eines Spaziergangs über die Dächer
wöhnte der bekannte Koch Maurice de Boer die
des Doms, der für insgesamt 550 Euro versteigert
Information
Neue Infomaterialien für die Kinder- und
Jugendstiftung erhältlich!
Es gibt einen neuen Infoflyer und eine Broschüre mit umfassenden Informationen rund
ums Zustiften und Spenden und neuen Angeboten wie einer treuhänderischen Stiftung
unter dem Dach von „Jetzt! für.morgen.“.
Das Material kann unter [email protected] oder unter der Telefonnummer
0241-44630 bestellt werden.
Weitere Informationen unter
www.jetzt-fuer-morgen.de.
Der bekannte Koch Maurice de Boer (Mitte) verwöhnte die Gäste mit einem exquisiten Menü.
41
ge:bündelt
BdSJ
Bund der St. Sebastianus Schützenjugend
Vom Schützenplatz zum Indianerdorf
Einer Kultur auf der Spur
kene Zahlen und Fakten zu sammeln. Unter pro-
Werte und Informationen für die eigenen Lebens-
fessioneller Anleitung und mit Unterstützung des
und Alltagserfahrungen.
BdSJ Organisationsteams wurde die Geschichte
nacherlebt und konkret erfahrbar gestaltet.
Arno Breuer
So wurde ein original Tipi aufgebaut, Trommel-
BdSJ Bildungsreferent
rhythmen und Tänze einstudiert, Traumfänger
und Schmuck nachgestellt.
Unter Anleitung der Referentin Carmen Kwasny,
Vorsitzende
Das Motto: Tipi, Rauchzeichen und Regentanz
des
Vereins „Native
American
Association of Germany“ wurde auch die heutige Situation der Indianerstämme Nord-Amerikas
Bunte Tipis, Lagerfeuer, bemalte Gesichter und
lebhaft diskutiert und praktisch dargestellt. Dieser
Federschmuck in den Haaren. Diese und viele
Verein befasst sich mit der indianischen Kultur
weitere Vorstellungsbilder kommen uns in den
und ist die Anlaufstelle für in Deutschland leben-
Blick und lassen die Herzen höher schlagen,
de Indianer.
wenn wir an Indianer denken.
Ebenfalls besuchten die BdSJ – Indianer die
Zum Ende der Sommerferien machten sich 73
Karl-May-Festspiele in Elspe und fanden sich
Schüler- und Jungschützen aus den Gruppen
sehr schnell wieder in ihrer ursprünglichen
Broich-Peel, Sassenfeld, Waurichen, Morschenich,
Vorstellungswelt wieder.
Immendorf und Viersen-Bockert unserer Diözese
auf den Weg, um die Indianer und ihre Welt
Doch hier zeigten die gewonnenen Erkenntnisse
nachzuleben und kennenzulernen.
ihre ersten Spuren, indem die Kids ihr Wissen
anzuwenden wussten. Nach der Vorstellung „Der
Unter dem Motto: „Tipi, Rauchzeichen und
Ölprinz“ warfen die BdSJ-Lagerbewohner unter
Regentanz – Einer Kultur auf der Spur“ erprob-
fachkundiger Führung einen Blick hinter die
ten, erlebten und erfuhren die Indianerlehrlinge
Kulissen der Festspiele und konnten dort das
eine Menge Wissen über die Herkunft, Stämme
Gelände, Technik und Darsteller kennenlernen.
und Familien, Religion, Rituale, Kultur und Feste,
Rundum gewannen die teilnehmenden BdSJ-
Kriegsführung sowie Jagd und Ernährung dieser
lerinnen und BdSJler neben Kulturgeschichtliches
Menschen. Dabei ging es nicht nur darum, troc-
Verständnis dieser Gesellschaftsgruppe auch
„Bunte Tipis,
Lagerfeuer,
bemalte
Gesichter und
Federschmuck in
den Haaren!“
42
CAJ
Christliche ArbeiterInnen Jugend
Eine Ente für jedes Jahr
Ein Mini-Entenrennen für die 60-Jahrfeier des BDKJ
Als das Programm schließlich losging, war
auch bei uns nach einer kleinen Stärkung die
Verkaufsphase in vollem Gange. Mit einem
Bauchladen bewaffnet zogen wir durch die
Menge und brachten unsere Enten an den Mann.
Bei zwei Durchgängen starteten insgesamt ca. 60
Rennenten auf dem am Haus gelegenen Bach
und schwammen um die Wette.
Entenrennen 2007
Es war zwar nur eine kleine, aber dennoch
schöne Einstimmung auf das große Eschweiler
Wie die meisten anderen Jugendverbände des
Entenrennen und eine gute Gelegenheit, eines
Bistums Aachen haben auch wir als CAJ uns
unserer Projekte mal vorzustellen.
vorgenommen, bei der Geburtstagsfeier des
BDKJ am 26.8.2007 eine unserer Aktionen
Andrea Hupfauer
vorzustellen und mit einem Werbestand an der
Veranstaltung teilzunehmen. Und was lag da
näher als eine Mini-Ausgabe unseres berühmten
Entenrennens.
Also war die Idee geboren und die Umsetzung
folgte…
Mit ein paar CAJlern trudelten wir Sonntagmittag
an der Jugendbildungsstätte Rolleferberg ein
und begannen mit den Vorbereitungen. Die eine
Hälfte machte sich an die Arbeit, einen Weg
durch den Bach für die Enten zu ebnen, während
die anderen sich bemühten, den Verkaufsstand in
Szene zu setzen.
Entenrennen 2007
„60 Rennenten
schwammen um
die Wette!“
43
ge:bündelt
CAJ
Christliche ArbeiterInnen Jugend
Mit den Enten kam auch der Sonnenschein
wir ja insgeheim, dass es bei einem
Sponsoren für die tolle Unterstützung bedanken,
Entenrennen der CAJ noch nie gereg-
die das Rennen immer wieder zu einer rundum
net hat und auch diesmal nicht reg-
gelungenen Sache werden lassen. Aus diesem
nen wird. Und natürlich behielten wir
Grund hoffe ich, das wir uns im nächsten Jahr
Recht: Der Nachmittag wurde sonnig
alle beim ersten Entenrennen-Jubiläum treffen!
und es blieb trocken.
Andrea Hupfauer
Mit und mit trudelten immer mehr
Leute ein, die ihre Enten an der
Annahmestelle abgaben oder auch
Die blauen Riesenenten waren natürlich auch wieder dabei
noch schnell welche kaufen wollten.
Nach den Erfolgen der letzten drei Rennen
konnten wir in diesem Jahr während der
Vorbereitungsphase sogar von einer gewissen
Packendes Rennen um den diesjährigen
Siegertitel
Routine sprechen.
Und dann hieß es pünktlich um zwei Uhr zum
Mit der Unterstützung von zahlreichen ehren-
vierten Mal: „Auf die Plätze, fertig, los!”, und die
amtlichen Helfern und natürlich den Sponsoren
Enten flogen regelrecht auf die Inde, um sich ein
starteten wir im August hochmotiviert mit dem
packendes Rennen um den diesjährigen Titel zu
Verkauf der Enten in der Eschweiler Innenstadt.
liefern. Richtig gelesen, die Enten flogen auf die
Mit dabei natürlich auch wieder die zwei blau-
Inde, denn als besonderes Highlight hatte das
en Riesenenten, die für jede Menge neugie-
THW die 1200 Rennteilnehmer diesmal mit dem
rige Blicke sorgten und gutgelaunt durch die
Frontlader zu Wasser gelassen. Nach einer guten
Fußgängerzone watschelten.
halben Stunde waren auch schon die schnellsten
„Auf die Plätze,
fertig, los!“
Enten in Sicht und schwammen angefeuert von
Am 1.9.2007 war es dann endlich wieder soweit,
vielen begeisterten Zuschauern auf die Ziellinie
der Renntag stand vor der Tür und alle packten
zu.
fleißig mit an, um die letzten Vorbereitungen
zu erledigen. Auch das Wetter konnte uns an
Auch in diesem Jahr können wir daher nur
dieser Stelle nicht die gute Laune verderben.
noch mal sagen, wie gut das Entenrennen
Denn trotz einzelner kleiner Schauer wussten
immer ankommt, und uns bei allen Helfern und
Die blauen Riesenenten sind ein Publikumsmagnet
44
CAJ
Christliche ArbeiterInnen Jugend
„Ich bin wer – ich kann was!“
...genau unter diesem Motto standen in diesem
WC- oder Platzdienst, alle fanden sich am Mon-
aber auch Frustration
September die drei Seminare der 7-er Klassen
tag in den Dienstplänen wieder. Nach anfäng-
aufkommen, wenn der
der Kogelshäuserhauptschule aus Stolberg. In
lichen Ausrufen wie: „Iiiiii- ich putze hier doch
Weg zum Erfolg etwas
Kooperation mit der CAJ fanden dieses Jahr zum
keine Klos!!“, gab es im Laufe der Woche auch
länger war, oder eine
zweiten Mal Seminare schon mit den 7. Klassen
SchülerInnen, die sogar freiwillig halfen.
Aufgabe nicht gelöst
wurde.
statt, im Gegensatz zum klassischen BAS in Klas-
Modenschau mit coolen Outfits
se 9 oder 10, in der die Berufsvorbereitung den
Auch beim gemeinsamen Kochen mit den Lehr-
Schwerpunkt der Seminare bildet.
ern waren sich die SchülerInnen schnell einig,
Die Abendgestaltung bot vom Lagerfeuer, über
dass das zusammen viel Spaß machen kann,
Brettspiele, Nachtwanderung, Fußball bis zum
In diesen vier Tagen standen andere Themen
wenn auch das Abtrocknen danach weniger Be-
Grillen am Abschlussabend eine Menge an Spaß
und Ziele im Mittelpunkt unserer Arbeit: So zum
geisterung hervorrief und für einige eine neue
und Action, zum Erholen nach einem anstren-
Beispiel die Stärkung des Selbstbewusstseins der
Herausforderung darstellte.
genden und lehrreichen Tag. Die begleitenden
Lehrer sorgten für die Verpflegung und die Nacht-
SchülerInnen, die Förderung zum eigenständigen
Kleingruppen, Kooperation,
Spaß und Action
ruhe, die wider Erwarten zu unserer Freude sehr
ren und erlernt werden – eine ganze Menge für
Nach dem ausgiebigen Kennenlernen und Klä-
Heiße Diskooutfits und cooler Gangsterlook
eine relativ kurze Zeit...
rung aller organisatorischen Angelegenheiten
Handeln und die Stärkung der Kommunikationsfähigkeit. Außerdem sollte das Zusammenleben
früh eintrat.
in der Gruppe über den Schulalltag hinaus erfah-
Kochen macht Spaß ... Spülen weniger ...
Aber dennoch war genug Zeit, um Anstöße mit-
ging es am Dienstag los mit Übungen in Klein-
Inhaltliches Highlight der Seminare war für alle
gruppen, dem genialen „ich bin wer- ich kann
drei Klassen die Aufgabe, in Kleingruppen eine
was–Quiz“, bei dem jeder seine Fähigkeiten un-
Modenschau inklusive Kollektionsnamen, Models
ter Beweis stellen konnte.
und Moderation in kurzer Zeit auf die Beine zu
stellen. Hierbei zeigten alle, dass sie was können
zugeben, Motivation durch eigene, kleine Erfolge
zu erzielen und einer defizitorientierten Betrach-
Danach folgten Kooperationsübungen mit der
und gaben sich motiviert an die Umsetzung der
tungsweise der SchülerInnen vorzubeugen bzw.
Klasse. Auch wenn das Zusammenarbeiten nicht
Aufgabe:
entgegenzuwirken, im Sinne des Mottos der
immer auf Anhieb funktionierte, zeigte sich häufig
So wurden aus Jungs Mädels und umgekehrt, und
Seminare: „ich bin wer – ich kann was !“ Das
in den Reflexionen, dass die Probleme gesehen
von heißen Discooutfits bis zum coolen Gang-
Selbstverpflegerhaus auf dem Jugendzeltplatz
wurden, und dass man versuchte, die neugewon-
sterlook war alles in der diesjährigen Kollektion
in Brachelen unterstütze unsere Ziele, denn hier
nenen Erkenntnisse umzusetzen.
vertreten. Jeder stand, der anfänglichen Skepsis
musste jeder mit anpacken, damit das Leben in
Gelang dies, war die Freude bei allen groß und
zum Trotz, kurz im Rampenlicht und präsentierte
der großen Gruppe gelang: Ob Küchendienst,
die Motivation stieg. Genauso schnell konnte
sein Outfit vor der ganzen Klasse. Für alle eine
45
ge:bündelt
Aktion, die begeisterte. Auch wenn die Zeit kurz
mitnehmen konnte. Abschließend kann das Fazit
jahr die Möglichkeit an einer AG teilzunehmen,
war und es oft zwei Tage dauerte, bis sich die
drei gelungener Seminare gezogen werden und
die die Ziele der Seminare weiter vertiefen wird.
Klasse auf das „Miteinander“ einließ, zeigte doch
die Planung für 2008 und damit für die nächsten
die Abschlussreflexion, dass in der Regel jeder
7-er Klassen beginnt bereits. Nachhaltig haben
Astrid Roden
etwas Positives aus dem Seminar für sich selber
die interessierten SchülerInnen im nächsten Halb-
Christliche Arbeiterjugend (CAJ)
„Ich bin wer - Ich kann was!“
Sich auf das Miteinander einlassen
46
CAJ
Christliche ArbeiterInnen Jugend
In die Zukunft schauen und in der Vergangenheit stöbern...
Ein Mädchenwochenende mit Berufsperspektiven und Zeitreisen
Vom Blumenstrauß bis zur Massagebank ...
anpacken macht mehr Spaß als Zuhören!
mit anschließender Siegerehrung. Ein wirklich
Von der Floristin bis hin zur Architektin gab es
Letztendlich bleibt also nur noch zu sagen: Wer
eine Vielzahl von berufstätigen Frauen, die uns
jetzt noch glaubt, dass Zukunftsplanung langwei-
Das Programm startete Samstag Morgen bei strah-
viel über ihre Arbeit erzählen konnten und uns
lig ist, den können wir eines Besseren belehren.
lendem Sonnenschein in der Jugendbildungs-
auch mal anpacken ließen. Das machte die
Auch an die vielen netten berufstätigen Frauen,
stätte Rolleferberg. Zuerst wurde natürlich das
Sache natürlich sehr greifbar und lockerte die
die uns an diesem Wochenende unterstützt
Organisatorische geklärt, und wir bekamen eine
Stimmung sehr. Denn mal ehrlich, wir alle finden
haben, an dieser Stelle noch mal ein ganz herz-
Hausunterweisung vom Zivi. Wer allerdings jetzt
die Praxis doch wesentlich lustiger und interes-
liches Dankeschön!
denkt, es wäre den ganzen Tag so ruhig und
santer, oder etwa nicht?
Ende April kamen wieder jede Menge aufgeregte
und gespannte 12- bis 15- Jährige zusammen,
abwechselungsreicher und amüsanter Abend.
um ein gemeinsames Wochenende bei einem
neuen Modul des Mädchenprojektes zu erleben.
theoretisch gewesen, den müssen wir an dieser
Stelle enttäuschen.
Andrea Hupfauer
Und so wussten wir am Ende des Tages nicht
nur, welche Voraussetzungen man für die einzel-
Es kam eine action-reiche und sehr informative
nen Ausbildungen und Studiengänge mitbringen
Zeit auf uns zu. Nach den üblichen Warm-
muss, nein, wir haben auch Blumensträuße
Ups und Kennenlernspielen konnten wir uns
gebunden, Holz zurechtgesägt, Sprachübungen
einen Überblick über das reichhaltige Programm
gemacht und uns mal so richtig auf der
verschaffen. Das startete mit einer Werte-
Massagebank durchkneten lassen.
Versteigerung der anderen Art:
Am Abend allerdings war dann Schluss mit
lustig. Im Gegensatz zum übrigen Tag wurde der
Welche Kriterien und Werte sind mir für meine
Spieß herumgedreht. Wir wurden nicht mehr mit
Berufswahl wichtig? Wir mussten uns entschei-
Informationen gefüttert, sondern mussten uns
den, was uns wie viel Euro wert ist: ein hohes
im Rahmen eines Rollenspiels durch die zahllo-
Gehalt, gute Teamarbeit, flexible Arbeitszeiten
sen geheimnisvollen Verstrickungen einer alten
oder doch einfach der Spaß an der Arbeit ?
Adelsfamilie kämpfen.
„Wer gehört zu Wem?”, „Was ist das große
An dem Wochenende gab es jede Menge
Familiengeheimnis?“ und ganz wichtig: „Wer erbt
Workshop-Angebote zu den verschiedensten
das Vermögen des Verstorbenen?”. Fragen über
Berufsbildern, wobei man immer die freie Wahl
Fragen, aber nach langem Hin und Her schließ-
zwischen zwei Angeboten hatte.
lich doch die gelungene Auflösung des Rätsels
Workshop Floristin
47
ge:bündelt
DPSG
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
DPSG Kolumbienaktion „Amigos Azules“
Jungpfadfinder und Kinder in Kolumbien basteln Spiele füreinander
des Kolumbienprojekts in Ibague
„Eine gelungene Kooperationsveranstaltung“
persönlich begrüßen und ihre gera-
findet auch der DPSG Diözesanvorsitzende
de erlernten Sprachkenntnisse zum
Michael Teubner, „die für die gute und langjäh-
Besten geben. „Hallo“ und „Tschüss“
rige Partnerschaft des DPSG Diözesanverbands
kam dann aus Kolumbien via Internet
Aachen mit der Corporacion Suenos Especiales
zurück. Brieffreundschaften sind schon
in Kolumbien steht.“
^
beschlossene Sache.
Spiele basteln für Kinder mit und ohne Behinderung
ten sich die Jungpfadfinder in ihren
Gruppen mit Kolumbien beschäftigt
Projektpartner des DPSG Diözesanverbands
Aachen: Das integrative Projekt für Kinder
der Corporation „Suenos Especiales“ in
Kolumbien
^
Bereits im Vorfeld der Aktion hat-
Zeitgleich bastelten Georgspfadfinder im Alter
und sich Spiele für die Kinder mit und ohne
von 11 bis 13 Jahren im Haus Sankt Georg in
Behinderungen des DPSG Partnerprojekts über-
Esther Milbert aus Krefeld, DPSGlerin aus
Wegberg sowie Kinder des DPSG Partnerprojekts
legt. Demnächst werden die Spiele auf Reise
dem Diözesanverband Aachen, hat im August
in Kolumbien während der Kolumbienaktion
gehen, darunter ein Memory-Spiel, „Spitz, pass
2003 zusammen mit zwei Kolumbianern, einer
„Amigos Azules“ der Deutschen Pfadfinderschaft
auf“, „Mensch-ärger-dich-nicht“ und „Twister“,
Erzieherin und einem Theaterpädagogen, das
Sankt Georg im Diözesanverband Aachen am
ein lustiges Bewegungsspiel. Aus Kolumbien
Projekt ins Leben gerufen.
08.09.2007 Spiele, die sie anschließend per
werden die Pfadfinder dafür ein Wurfspiel und
Fracht austauschen wollen.
die kolumbianische Variante von „Mensch-ärger-
Sie arbeiten mit einer Gruppe von behinderten
Etwas gemeinsam füreinander tun und sich dabei
dich-nicht“ erhalten sowie ein „Memory“ mit
und nichtbehinderten Kindern im Alter von 6
kennen lernen war dabei die Idee von „Amigos
kolumbianischen Früchten und Pflanzen und
bis 15 Jahren. Einen wichtigen Stellenwert hat
Azules“, der Aktion der Georgspfadfinder im
„Halli-Galli“, ein Reaktionsspiel.
der Gedanke der Integration. Im spielerischen
Umgang mit Gleichaltrigen können die Kinder
Bistum Aachen in Kooperation mit dem DPSG
Kolumbienprojekt der Corporacion Suenos
Für die Jungpfadfinderinnen und Jungpfadfinder
wichtige soziale Lernerfahrungen machen und
Especiales. Über die Kontinentgrenzen und sie-
stand der ganze Tag im Zeichen Kolumbiens.
sich in das Gemeinschaftsleben des Stadtteils
ben Stunden Zeitverschiebung hinweg konnten
Vom Hahnenkampf-Spiel über ein Kolumbien-
integrieren. Neben der individuellen Förderung
die Kinder live per Webcam miteinander Kontakt
Quiz, kolumbianischen Kulinaria bis zum Pinata-
einzelner Teilnehmer (z.B. Alphabetisierung,
aufnehmen und sich gegenseitig die Spiele
Schlagen war alles dabei. In Kolumbien hin-
motorische Fähigkeiten...) geht es darum, mit
vorstellen, die sie füreinander an diesem Tag
gegen schwärmten die Kinder vom leckeren
den Kindern im kreativen und kulturellen Bereich
gebastelt hatten. Dank moderner Technik konn-
Kartoffelsalat und übten sich in der deutschen
(Musik, Theater, Tanz) zu arbeiten und ihnen
ten die 11- bis 13-jährigen Pfadfinder die Kinder
Begrüßung ihrer Pfadfinderfreunde in Wegberg.
lebenspraktische Fähigkeiten zu vermitteln.
48
DPSG
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
Scouting's Sunrise
Eine Welt – Ein Versprechen!
Pünktlich zum Start ins zweite Jahrhundert der
und Pfadfinder ihr Versprechen ab. Diese ersten
Pfadfinderbewegung legten etwa 200 Pfadfinde-
Minuten waren beeindruckend: In der Reihe mit
rinnen und Pfadfinder am 01. August um 5.57
den vielen Pfadfindern zu sein, die gerade ihr
Uhr im Diözesanzentrum in Wegberg ihr Verspre-
Versprechen schon gegeben hatten und die, die
chen ab.
es nun machen werden. Eingebunden zu sein in
eine sehr große Gemeinschaft Gleichgesinnter,
Damit stellten sie sich in die große Reihe der
die sich auf dieser Erde für Gerechtigkeit, Frei-
38 Millionen Pfadfinder weltweit, die an diesem
heit, Frieden und den Erhalt der Schöpfung ein-
Morgen bei Sonnenaufgang wie zu einer welt-
setzen: Einmalig! Toll!
umspannenden La-Ola-Welle voller Freude und
Zuversicht ihre Bereitschaft zu pfadfinderischem
Mit dieser Versprechensfeier, einem gemeinsamen
Handeln nach dem Pfadfindergesetz und den
Morgenlob und dem guten Wegberger Frühstück
Ideen des Gründers Baden Powell zeigten.
wurde der 1. August ein richtiger Festtag, der vie-
„Im Morgengrauen
versammelten sich
Pfadfinderinnen
und Pfadfinder,
um Ihr Versprechen
abzulegen!“
len noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Am Abend zuvor trafen sich Wölflinge, Jungpfadfinder, Pfadfinder, Rover, Leiter und Ehemalige. Wir
Nun neigt sich unser Jubiläumsjahr dem Ende zu.
freuten uns über Mitglieder von VCP und PSG, die
Das Schlusslicht bildet die Aussendung des Frie-
einfach dabeisein wollten. So wurde nicht nur die
denslichtes aus Betlehem. In diesem Jahr lautet
Eröffnungsrunde mit Bannerhissen am Lagerfeuer
ein gelungener Einstieg des miteinander Feierns,
das Motto, anknüpfend an das Jubeljahr: Eine
Welt – eine Hoffnung: Frieden. Hierzu sind alle
sondern der weitere Abend und die Nacht wurden
am dritten Advent nach Aachen eingeladen um
zu einem frohen Geburtstagsfest.
das Licht des Friedens, das in der Geburtsgrotte
Jesu Christi brennt, entgegenzunehmen.
Im Morgengrauen fiel das Aufstehen zwar vielen
schwer, aber das große Ereignis stand im Vor-
Johannes Quadflieg
dergrund. Um 5.45 Uhr versammelten sich alle
DPSG Diözesankurat
Teilnehmer auf dem Lagerplatz an der Feuerstelle; im Hintergrund leuchtete schon ein wenig
das Morgenrot. Um 5.57 Uhr brachen die ersten
Sonnenstrahlen durch und in den verschiedenen
Stämmen und Trupps legten die Pfadfinderinnen
Ein Pfadfinder gibt sein Versprechen ab
49
ge:bündelt
DPSG
Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg
„Touch Green“
Pfadi-Mädels und Pfadi-Jungs auf den Spuren ihrer Identität
Zeltlager in zwei Hälften teilte: Links
die Mädchen, rechts die Jungen.
Zunächst mussten sich die „Pfadis“
aus dem gesamten Diözesanverband
dabei
beweisen,
ihre
Zelte
auf
geschlechtsgetrennten Lagerplätzen
aufzubauen und einzurichten. Da war
natürlich Platz für die ersten Vorurteile.
„Mädchen können doch keine Zelte
Mädchen- und Jungengedichte
aufbauen!“ Die Mädchen hielten
Rund 300 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im
dagegen: „Jungs haben eh immer beim Aufbau
Alter von 14 und 16 Jahren trafen sich im
gestört, sie stehen faul herum oder geben kluge
August auf dem Zeltplatzgelände des DPSG
Kommentare!“
Diözesanzentrums in Wegberg zu einem außer-
Während der Auftaktveranstaltung protestierten
gewöhnlichen Projekt. Was macht eigentlich ein
die Mädchen und Jungen dennoch lautstark mit
Mädchen oder einen Jungen aus? Ungestört
Sprechchören gegen ihre Trennung.
vom anderen Geschlecht suchten die 14- bis
„Touch Green“ ist bundesweit die erste Veran-
16-Jährigen während ihres 3-tägigen Zeltlagers
staltung zum neuen Schwerpunktthema inner-
Antworten auf diese nicht einfache Frage.
halb der Pfadfinderstufe „Jungen und Mädchen,
ihre unterschiedlichen Entwicklungen und ihre
Unter dem Motto „Touch Green“ erlebte die
Interessen“.
Altersstufe der 14- bis 16-jährigen Pfadfinderinnen
und Pfadfinder mit der Stufenfarbe grün, wie
Gespannt
es ist, zwei Tage nur unter Mädchen oder
Organisationsteam das Treiben: Werden sich
beobachtete
das
sechsköpfige
unter Jungs zu sein. Im Gegensatz zum sonst
die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf die
üblichen Gruppen- und Lagerleben, in denen
Inhalte einlassen? Können wir in den Köpfen
Jungs und Mädchen gemeinsam aktiv sind,
der Leiterinnen und Leiter etwas bewegen, getreu
trennte sie bei „Touch Green“ von Freitagabend
dem Pfadfindermotto „Look at the boy/girl“?
bis Samstagabend eine rund vier Meter hohe
Diese und andere Bedenken, die das Team im
und 500 Meter lange Plastikwand, die das
Vorfeld der Veranstaltung hatte, verflogen, als
Gemüse schälen - typisch Junge?
50
„Was macht eigentlich
ein Mädchen oder einen
Jungen aus?“
sie die begeisterten Jungs und Mädchen in ihren
Workshops beobachten konnten. „Ich finde es
toll, dass wir getrennt sind, dann können wir
Mädels uns mal richtig kennen lernen,“ berichtet die 15-jährige Evelyn aus Kempen und fügt
hinzu: „Aber mit Jungs wäre es interessanter“.
Dies können die Mädchen in ihrem Workshop
„Frauenpower – große Klappe – viel dahinter“
nur bestätigen.
Andere Mädchen stellen zu diesem Zeitpunkt ihre
Kommunikationsbereitschaft im Hochseilgarten
in luftiger Höhe unter Beweis. Und sechs
Jungen üben sich im Herstellen kulinarischer
Köstlichkeiten und zwar „ohne, dass einem der
Löffel aus der Hand genommen wird,“ erklärte
David aus Stolberg.
Am Samstagabend wurde im Rahmen eines
Gottesdienstes dann der Höhepunkt von „Touch
Green“ zelebriert. Die Trennmauer fiel und endlich konnte wieder gemeinsam gefeiert werden.
„Eine Meute von jungen Leuten, die von der
ersten Minute bis zum Schluss abgeht wie Schmitz
Katze,“ bilanzierte die Pfadi-Live-Band, die den
Abend für viele Jungen und Mädchen zu einem
unvergesslichen Event machte.
„Das Lager war ja mal wohl der Wahnsinn, hoffentlich kommt so was wieder,“ schwärmt Eric aus
Mönchengladbach und freut sich schon auf die
nächste Großveranstaltung im Diözesanverband
in zwei Jahren.
Jörg Thon,
Mitglied im DPSG Diözesanarbeitskreis
Pfadfinderstufe
Rosa Handtasche - typisch Mädchen?
51
ge:bündelt
J-GCL
Jugendverbände der Gemeinschaften Christlichen Lebens
Werkwochenbericht zur 473. und 474. Werkwoche!
Mit gigantischen Gesangseinlagen aufs
Siegertreppchen
Kinder mit Köpfchen
Nach den Werkkursen ging es um 18 Uhr
zur BDKJ-Jugendbildungsstätte Rolleferberg. Im
Der Donnerstagnachmittag dieser Werkwoche
Gepäck über 50 Kinder und Jugendliche, die
wurde zu einer wahren Sensation. Mit der
sich darauf freuten, Werkwoche 24 Stunden zu
Mini-Playback-Show und der Disco gelang es
erleben. Ebenso voll wie die Werkwoche war
dem Team, auch den letzten Teilnehmer von
auch die Kennerlernrunde am ersten Abend. Und
der Werkwoche zu überzeugen. Dabei ist es
genauso gut war die Stimmung. Jetzt soll noch
den TeilnehmerInnen zu verdanken, dass die
einmal einer sagen, unsere Kinder wären keine
Stimmung bis zum Siedepunkt hoch kochte. Sie
schlauen Köpfe. Wer sich 26 Namen und 26
überzeugten mit gigantischen Gesangseinlagen
„Werkwoche goes Wildenburg und Du bist
Gepäckstücke, bei „Ich packe meinen Koffer...“
auf moderne und altbekannte Superhits und
dabei!“ – das ist das große Motto der J-GCL
merken kann, der muss doch was im Köpfchen
waren sich nicht zu schade, das mit einem pas-
für das nächste Jahr. Zumindest der Theaterkurs
haben.
senden Kostüm zu unterstützen. Kein Wunder,
Grafitiworkshop für Jugendliche
denn dem Sieger winkte ein Candlelightdinner
nahm es sich schon einmal zu Herzen und führte
in der 473. und 474. Herbstwerkwoche ein pas-
Der nächste Tag weckte uns mit kleinen
inklusive Bedienung beim Mittagessen am näch-
sendes Theaterstück auf.
Sonnenstrahlen,
düsteren
sten Tag sowie eine Eisbombe zum Nachtisch.
die
hinter
den
Regenwolken hervorlugten, und ließ uns auf
Wer wollte da nicht gewinnen? Das Motto, „es
Erholt und gut gelaunt von den Sommerwerk-
Besseres hoffen. In den Werkkursen Malen und
kann nur einen Sieger geben...“ ging zum Glück
wochen strömten am Montag, dem 24.
Zeichnen entdeckten sich neue Picassos, und im
nicht auf, und am Ende standen acht glückliche
September, um ca. 13 Uhr über 120 Kinder und
Holzraum wurde der Pariser Eiffelturm nachge-
Gewinner auf der Bühne. Dementsprechend gut
Jugendliche plus ihrer Eltern in die Bleiberger
baut. Dieser Einstieg war nur noch mit der Rallye
gelaunt fieberten alle der nachfolgenden Disco
Fabrik.
am Nachmittag zu toppen.
entgegen, die sich als ein wahres Erfolgsrezept
gegen Langeweile und andere Übelkeiten dieser
Ein voller Erfolg, schon bevor überhaupt die
Art bewährte.
Werkwochen begonnen hatten. Zurückzuführen
Der Mittwoch überraschte uns diesmal mit einem
sind diese gestiegenen Teilnehmerzahlen auf die
besonders leckeren Mittagessen, und mit wohl
Werbetrommel, die in den vergangenen Monaten
genährten Bäuchen arbeiteten wir im Anschluss
Am Freitag fieberten alle der Ankunft der Eltern
kräftig für die Werkwochen gerührt wurde, sowie
an den noch nicht vollendeten Meisterwerken
entgegen und nicht etwa, weil sie schnell wieder
ein eingespieltes Team von ehrenamtlichen
weiter.
nach Hause wollten, sondern um ihr Gewerktes
MitarbeiterInnen. Aber zurück zur Bleiberger
zu präsentieren und sich ein wohl verdientes
Fabrik, die aus allen Nähten zu platzen schien.
Lob einzuholen. Das war an diesem Freitag kein
52
Problem, denn die Präsentationen konnten sich
Der Donnerstag stand dann nicht nur im Zeichen
sehen lassen. Neben neuen Rembrandts, Picassos
des spätsommerlichen Wetters, sondern auch
„Die Werkwochen
und Monets konnte man Miniaturnachbauten des
einer gelungenen Außenwerkaktion am Dom, wo
Eiffelturms und der Brücke von Dishbara erblic-
die 90 Kinder und Jugendlichen ihr Können vor
ken, und der HipHopkurs, der Jonglierkurs und
Publikum unter Beweis stellen konnten. Zusätzlich
der Theaterkurs gaben ihr Bestes auf der Bühne.
bot sich die Gelegenheit, in die Angebote her-
super!“
Ein riesiger Applaus und lachende Gesichter. Ein
einzuschnuppern und mitzuarbeiten, um dann im
tolles Ergebnis!
Winter bei der nächsten Werkwoche selbst mit
waren wie
immer
dabei zu sein.
474. Werkwoche –
von vorn bis hinten super!
Der Freitag stand ganz im Rahmen von „Kurse
vereinigt euch zu einer Superpräsentation“.
474 von hinten wie von vorne. Sie fing super
Theaterkurs, HipHopkurs und Zauberkurs gelang
an, sie verlief super und sie endete super! Was
eine gemeinsame Präsentation, die uns gleicher-
soll man mehr sagen? Vielleicht lohnt es sich bei
maßen bewegte und verzauberte. Am Schluss
einer solch tollen Werkwoche, die spannende
gab sich der Videokurs die Ehre und führte uns
Nachtwanderung am Mittwoch zu erwähnen,
einen chaotischen Film mit Höhen und Tiefen vor,
bei der es am Anfang ganz laut und am Ende
der uns die Spannbreite menschlichen Versagens
ganz leise zuging. Auf halbem Weg gab es eine
an einem ganz normalen Tagesschauabend vor
wärmende Tasse Kakao, und wer sich weiterhin
Augen führte.
an der Wanderung beteiligen wollte, musste sich
verpflichten, kein Wort und keinen Laut von sich
In den letzten Zeilen dieses Berichts gilt es, den
zu geben. Ein kleines Grüppchen stellte sich die-
Verantwortlichen zu danken und ein Kompliment
ser Herausforderung und erlebte mit allen Sinnen
an alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen der
die Umgebung und nicht das Gekreische von
Herbstwerkwochen auszusprechen.
vereinzelten Personen.
Für die jugendlichen TeilnehmerInnen wurde
Maximilian Scheidt
am Mittwoch eine Graffitieinlage mit Aachener
Ehrenamtlicher Mitarbeiter der J-.GCL
Graffitikünstlern angeboten, die den Zaun der
Bleiberger Fabrik in ein buntes Farbenmeer
verwandelten. Die Wände schmückten dann
die Disko, die mit einer neuen Bühnen- und
Lichtshow glänzte. Unbekannte sprechen von der
besten Disco, die es je in der Werkwoche gegeben haben soll. Aber das sind nur Gerüchte.
Die Werkwochen
53
ge:bündelt
Kolpingjugend
Endlich wieder DiKo!
Im Kolpinghaus in Aachen trafen sich Mitte Okto-
dass es mit kleinen Schritten vorwärts geht.“ Auch
ber wenige Kolpingjugendliche aus Grefrath und
Jugendbildungsreferent Marcel Simon stellte
Vorst zur ordentlichen Diözesankonferenz der
fest:„Die Wertschätzung unseres Verbandes zeigt
Kolpingjugend. Begrüßen konnte das Jugend-
sich alleine daran, dass Vertreter von Vorstand,
büro den Diözesanvorsitzenden Martin Thees so-
BDKJ und Bistum gekommen sind. Das ist erfreu-
wie Gäste vom Rechtsträger des Kolpingwerkes,
lich“.
BDKJ, Kolpingjugend-Bundesleitung sowie vom
Bistum Aachen.
Paul Arns
Bildungsreferent der Kolpingjugend
Jahres- und Finanzbericht wurden recht schnell
mit wenigen Anmerkungen genehmigt und FranzKarl Bohnen als Mitglied der Diözesanleitung
entlastet.
Zu Neuwahlen kam es lediglich beim Diözesanen
Arbeitskreis (DAK): Gewählt wurden Eva Valerius
(KF Willich), Nicola Huintjes (KF Kempen), Angela Maurer (KF Grefrath) sowie Andreas Wilden
(KF Vorst). Herzlichen Glückwunsch und auf gute
Zusammenarbeit mit dem Jugendbüro.
Jugendreferent Paul Arns blickte schon aufs nächste Jahr: „Wir haben viel vor. Mit dem Pfingstzeltlager, das das Thema Robin Hood haben wird,
wollen wir inhaltlich alle Kolpinger von 6 bis 39
Jahren ansprechen. Aber auch in der Bildungsarbeit haben wir einige neue Ideen, die wir umsetzen möchten.“
Trotz der geringen Beteiligung durch die Kolpingjugenden zeigte sich Diözesanpräses FranzKarl Bohnen zufrieden: „Dass die Konferenz nach
einem Jahr Pause wieder stattgefunden hat, zeigt,
Diözesankonferenz der Kolpingjugend
„Ein Schritt
in die richtige
Richtung!“
54
KSJ
Katholische Studierende Jugend
Stephan Lütgemeier
Neuer Geistlicher Leiter der KSJ
Geboren wurde ich im Oktober 1964 in
sicherlich ein großer Schwerpunkt meiner Arbeit
Mönchengladbach, bin also 42 Jahre alt, verhei-
(es handelt sich hier um eine 50%-Stelle), auf den
ratet, habe 4 Kinder im Alter von 2, 4, 9 und 11
verschiedensten Ebenen Ansprechpartner für alle
Jahren und wohne in Gangelt.
geistlich-geistigen Angelegenheiten zu sein.
Nach meinem Theologiestudium in Bonn und
Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit mit
Bochum arbeitete ich 2 ½ Jahre im Internat des
der Diözesanleitung, den verschiedenen Teams
Klosters Steinfeld. Anschließend folgte meine
der KSJ und dem ganzen Team in Haus Eich, mit
Ausbildung zum Pastoralreferenten am Nieder-
den Stadtgruppen und allen anderen Menschen,
rhein in Schwalmtal, wo ich auch meine Schwer-
die an Jugendarbeit interessiert sind.
punktausbildung zum Schulseelsorger absolvierte. Der Schulseelsorge in Wassenberg folgte
Herzliche Grüße
eine 2 ½ jährige Erziehungszeit für unseren Sohn
Euer Stephan Lütgemeier
Julius, ehe ich nun seit Oktober 2000 in ÜbachPalenberg als Pastoralreferent tätig bin.
Auf die KSJ-Gruppe in Übach wurde ich von
Weihbischof Karl Borsch aufmerksam gemacht.
Schnell haben wir, also die KSJ und ich, Gefallen
aneinander gefunden, so dass ich auch dort als
„Geist“ tätig wurde.
Zum Jahreswechsel 2006/2007, auf der Suche
nach einem neuen Betätigungsfeld, trat wieder
die KSJ, diesmal die Diözesanleitung, mit der Bitte an mich heran, Geistlicher Leiter der KSJ in
der Diözese zu werden. Schon nach wenigen Gesprächen war klar:
Tolle Truppe, interessante Aufgaben – wir wollen miteinander arbeiten und das „K“ in der KSJ
wieder deutlicher herausstellen. Dies wird auch
Stephan Lütgemeier
„Ich freue mich
auf eine gute
Zusammenarbeit!“
55
ge:bündelt
PSG
Pfadfinderinnenschaft St. Georg
Abschlusswochenende Cadetkurs
Stinkende Füße, Splitter in den Händen ...
egal!
vorgelegt. Unter „alten Schätzchen“ versteht man
Dort ging es dann weiter mit lustigen Spielen.
von Aktionen, schlaue Sprüche und einfach alles
Egal ob Bretter vor den Schienbeinen, stinkende
Mögliche über die Pfadfinderinnen- und Pfadfin-
Füße, Splitter in den Händen, Schweißperlen im
dergeschichte wurden betrachtet. Sogar die/der
Gesicht, wir ließen uns nicht stoppen. Wir hatten
ein oder andere wurde in anderer Gestalt, Form
einfach einen Heidenspaß, egal ob Cadet oder
und in anderem Kleidungsstil wiederentdeckt.
allerlei Material aus vergangen Jahren. Bilder
LeiterIn. Harmonie und Abenteuer herrschte von
nun an wieder in Krekel. Nach so vielen Spielen
Das Kind im Cadet herauskitzeln
zogen wir dann in unser heimliches Wohnzimmer.
Danach zogen wir los in den Wald, um Feuerholz
Automatisch hörten wir Musik, spielten Spiele,
zu sammeln. Zwischendurch spielten wir noch
diskutierten und hatten einfach Spaß. Man merk-
ziemlich lange Dreistock, was aus allen Cadets
Ende August machte sich eine Gruppe Cadets
te schon, dass man sich untereinander blind ver-
das „Kind“ herauskitzelte. Egal was wir anhatten,
aus der Region Aachen auf den Weg in die tiefste
stand. Man konnte genau abschätzen, was die
es galt nur Spaß zu haben und dabei versank
Eifel; besser gesagt auf den Weg zu ihrem ver-
anderen gerade vorhaben. Ob sie Streiche spie-
der ein oder andere im Matsch, flog über Wur-
trauten zweiten Zuhause. Den Weg dorthin kann-
len wollten oder sonstiges…
zeln, landete im Bach oder lernte, wie man einen
Der Cadetkurs
ten viele schon auswendig, da wir Cadets dort ja
Dreistock nicht versuchen sollte umzuschmeißen.
schon viele Wochenenden zusammen verbracht
Am nächsten Morgen wurden dann die Nasen
Die Gesichter der Autofahrer bestätigten unser
haben. Neben uns reisten natürlich auch noch die
der Cadets und LeiterInnen von warmen Sonnen-
Auftreten, doch wir zogen stolz mit unserem Feu-
LeiterInnen an. Das erste Ritual war natürlich zu-
strahlen wachgekitzelt, und die Äuglein öffneten
erholz auf den Schultern und einem scheckigen
erst das Begrüßen. Ob Eskimo-Küsschen verteilt
sich langsam. Doch voller Tatendrang starteten
Lächeln auf den Lippen in Richtung „Home Sweet
wurden oder man sich einfach nur in die Arme
wir wieder in den Tag. Zum Programm gehörte
Home“. Dort wurde dann ein Feuer entfacht, und
fiel, war vollkommen egal. JedeR hat sich gefreut
an diesem Morgen die Projektdokumentation in
der letzte Abend wurde mit Gesang, Tanzeinla-
die alten Gesichter wieder zu sehen. So bezogen
Form einer Präsentation. Schnell wurde das ein
gen, Gratulationen an Geburtstagskinder und
wir die Zimmer, trafen uns auf den Fluren und
oder andere improvisiert oder gebastelt und los
lachenden Gesichtern gestaltet.
tauschten die neuesten Geschichten aus. Wie auf
gings. Jede Runde stellte ihre Projekte vor und es
den anderen Lagern auch wurde gekuschelt, ge-
wurde ausgiebig applaudiert, gelobt, diskutiert
tanzt, gelacht, getratscht und einfach allerlei Un-
und gelacht. Nachdem die Gruppe ein Stehkaf-
Uns verbindet mehr
als ein gemeinsames T-shirt
fug angestellt. Zwischendurch war noch Zeit für
fee mit Kaffee, auch wenn er teilweise über Ti-
So saßen wir Cadets in Krekel und wussten, mor-
ein gemeinsames Mahl, und danach versammel-
sche verteilt war, und Kuchen eingenommen hat-
gen geht es wieder heimwärts und eigentlich ist
ten wir uns in der Großgruppe.
te, bekam sie jedoch „alte Schätzchen“ der PSG
hiermit der Cadetkurs beendet. It´s time to say
56
good bye. Nun geht es los mit Gruppenarbeit
und jedeR von uns geht seinen eigenen Weg.
Wahrscheinlich wird man die/den ein oder andereN immer mal wieder sehen, doch der ge-
Pfadfinderinnenschaft St.Georg feiert
100 Jahre Pfadfinden im Märchenwald
meinsame Teil geht hier zu Ende. In der letzten
Wegzeit tauschten wir uns noch mal über alles
Über 220 Pfadfinderinnen und Pfadfinder mach-
Um die Stämme einander näherzubringen, gab
Erlebte aus und dankten uns gegenseitig und den
ten sich auf, um im Märchenwald Brexbachtal
es an einem Abend die Möglichkeit, bei anderen
LeiterInnen für die tolle Zeit. Ich denke, ich kann
bei Koblenz 100 Jahre Pfadfinden und den 60.
Stämmen zu essen und sich mit ihnen auszutau-
wieder einmal im Namen aller reden, wenn ich
Geburtstag der Pfadfinderinnenschaft St.Georg
schen. Dabei hatte jeder Stamm sein Lieblings-
sage, dass wir ein Cadetkurs sind, den es kein
(PSG) zu feiern.
essen gekocht und die Kinder konnten überall
zweites Mal geben wird und der bestimmt der/
Zwerge, Feen, Zauberer, und viele mehr sahen,
mal probieren.
dem ein oder anderen nicht mehr aus dem Kopf
wie die Königin des Märchenwaldes nach einem
gehen wird. Uns verbindet nicht nur unser tolles
100-jährigen Schlaf endlich erwachte.
Am letzten Abend fand eine Wortgottesfeier zum
Cadet-Shirt, sondern auch die Erfahrungen und
Leider hatte sie die Entstehung des Pfadfindens
Thema „gemeinsam sind wir stark“ statt. Bei der
Insider, die wir alle mitgeformt haben, jedeR auf
komplett verschlafen, denn genau vor 100 Jahren
anschließenden Abschlussveranstaltung stand
seine Weise. …und dann hieß es Abschied neh-
fand das allererste Pfadfinderlager auf Brownsea
vor allem der 60. Geburtstag der PSG im Vor-
men. Einige versammelten sich auf der Straße
Island in England statt.
dergrund.
und sangen alle Lieder, mit denen wir sogar in
Bei einem Geländespiel konnten die Kinder aus
Nach dieser erlebnisreichen Woche fuhren alle
Schwimmbädern mehrere Menschenhorden un-
allen Altersstufen Informationen zur Geschichte
erschöpft, aber zufrieden nach Hause.
terhalten haben. Die Augen funkelten, sobald
der PfadfinderInnenbewegung bekommen, die
man ein Lied erkannte, und dann wurde fleißig
sie am Abend der Königin in Form von Thea-
Lisa Eisele,
mitgesungen. Jeder Abschied ist schwer, doch wir
terstücken oder Gedichten vorstellten. So erfuhr
Diözesanvorsitzende
wissen, dass wir uns wiedersehen. Auch wenn es
sie endlich von Lord Robert Baden-Powell, dem
heißt „ Das Leben ist kein Ponyhof“, haben die
Gründer der Pfadfinderidee, seiner Schwester
LeiterInnen uns guten „Unterricht“ gegeben und
Agnes und seiner Frau Lady Olave, die die Pfad-
„geritten wird trotzdem“. Ich denke, jedeR von
finderinnenbewegung ins Leben riefen. Aber
uns wird seinen Weg in der PSG gehen… wie ge-
natürlich auch von der Gründung der Pfadfinde-
sagt…geritten wird trotzdem!
rinnenschaft St. Georg (PSG), die nun schon 60
Jahre zurückliegt.
Ich danke noch mal allen Cadets und LeiterInnen
Da die PSG ein Mädchen und Frauenverband
für diese tolle Zeit und in der Hoffnung auf ein
ist, im Diözesanverband Aachen aber koedukativ
baldiges Wiedersehen.
arbeitet, gab es natürlich auch einen Mädchenund Jungen-Tag. Hierbei konnten Mädchen und
Jungen vormittags getrennt voneinander in Ate-
Euer Cadet,
liers arbeiten und beim anschließenden Gelän-
Maren Megow aus dem Stamm Venwegen
despiel gegeneinander spielen.
Lagerfeuer im Märchenwald
57
ge:mischt
Buchtipp
„Heldenprojekt“ von Christian Linker und „Scheiß Glatze, ich lieb Dich“ von Patricia Schröder
„Ganz nebenbei“ schreibt der Kölner BDKJ-
die Geschichte authentisch. Dieses Buch lohnt
und ausüben wollen, erscheinen mir irgendwie
Diözesanvorsitzende Christian Linker Kinder- und
sich, auch für Erwachsene…
abgenutzt und zu einfach – selbst wenn Schröder
Jugendbücher. Und das nicht einmal schlecht:
sie schreibt.
Mit „Doppelpoker“ legte Linker im Januar seinen
Patricia Schröder verbindet in ihrem Roman
neuen Roman vor, der einen durchaus ansehn-
„Scheiß Glatze, ich lieb Dich“ beide Seiten mit-
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden
lichen Erfolg verbuchen konnte.
einander, Rechte und ihre Gegner. Als ihre beste
Gegensätzen jedoch ist eine – wenn schon nicht
Freundin von Skins zusammengeschlagen wird,
ganz neue, so doch bei diesem Thema zumin-
Dabei greift er soziale und aktuelle Themen auf,
muss die Hauptfigur Majo feststellen, dass sie
dest ungewöhnliche – Idee, die nicht nur für das
schildert einfühlsam, doch ohne jeden Schmalz
einen von ihnen kennt: Falko, der eigentlich ein
nötige Aufsehen sorgt, sondern auch funktioniert.
die Gefühlslagen Jugendlicher und findet immer
schüchterner Mitschüler war. Sie will verstehen,
„Scheiß Glatze…“ ist ein unterhaltsames, sehr
wieder eine passende Gelegenheit, die katholi-
warum er so geworden ist, und trifft sich mit ihm.
gut geschriebenes Sozialprotokoll. Nicht mehr –
sche Jugendarbeit implizit oder explizit auftau-
Und ganz plötzlich ist sie verliebt in ihn, und hat
aber bestimmt auch nicht weniger!
chen zu lassen. „Das Heldenprojekt“ ist nach
damit plötzlich ein massives Problem…
„RaumZeit“ Linkers zweites Jugendbuch. Der Plot
Michael Ziemons
erinnert ein wenig an eine Mischung aus „Club
Schröder legt einen Versuch vor
zu erklären,
der toten Dichter“ und „Die Welle“: eine Gruppe
warum Jugendliche in die rechtsradikale Szene
Schüler trifft sich, um selbstverfasste Texte aus-
abrutschen. Im Gegensatz zum „Heldenprojekt“
zutauschen, hauptsächlich Gedichte. Als eine
übrigens, das sich mehr auf die Opfer-Seite
rechtsradikale Partei in der Stadt Wahlkampf
schlägt.
macht, wird die Gruppe aktiv und überklebt die
Parteiwerbung mit ihren Texten.
Der Versuch einer verstehenden Annäherung
bewegt sich auf dem dünnen Eis zu einer
Unnötig zu sagen, dass das Ganze schnell eska-
Verharmlosung oder Rechtfertigung, doch diese
liert. Und dass neben Lyrik und Politik auch Liebe,
Gratwanderung gelingt Schröder durchaus. Für
Frust und Leidenschaft eine Rolle spielen. Denn
soziale Geschichten mit Tiefgang ist Patricia
„Das Heldenprojekt“ ist kein Erziehungsroman,
Schröder bekannt, zu Recht preisgekrönt wurde
sondern will unterhalten, und das gelingt durch
ihr Jugendroman „Gyde und die Flut“, der
die bodenständige Sprache und die spannende
2003 erschien. Dennoch konnte bei mir beim
Handlung überzeugend. Linker hat den Mut,
Lesen längst nicht soviel Freude aufkommen wie
auch die letzten Konsequenzen zu schildern und
erwartet. Denn die Storys von den armen unter-
vermeidet eine weichgespülte Story. Das macht
drückten Jungs, die endlich einmal Macht haben
58
Spieltipp
Burg Appenzell von Zoch
Ein Spiel für 2 bis 4 Spieler
ab 6 Jahren,
Spieldauer: ca. 30 Min.
Und wie wir es von „Zoch“ gewohnt sind, ist
der Mehrdimensionalität ein „BrainGym“-Etikett
die Ausstattung liebevoll und macht optisch
hinzukäme. Nein, wer dieses Spiel spielt, sollte
und haptisch (und sogar olfaktorisch) etwas
vor allem eines erwarten: Spaß!
her. Dass der Verlag mit dem Lerneffekt wirbt
Das neue „Kinderspiel des Jahres 2007“ hat
(Gedächtnistraining, Weitsicht einüben) ist wohl
das Potential, sich zu einem echten Klassiker
dem Zeitgeist geschuldet, denn das ist ja bei
zu entwickeln. Dabei ist die Grundidee gar
vielen Spielen so. Fehlt noch, dass aufgrund
nicht so neu: Sie stammt aus dem „Verrückten
Labyrinth“.
Es müssen Karten gesucht (und gefunden) werden, der Fußboden bewegt sich und auf einmal
ist man ganz woanders, als man eigentlich
sein wollte. Das Besondere an Burg Appenzell
besteht darin, dass sie als dreidimensionales Spielfeld auf zwei Ebenen entsteht. Jeder
Spieler beginnt an einer Ecke der Burg und
versucht, durch Aufdecken von Karten identische
Käsestücke zu finden, um darauf seine Mäuse
zu platzieren. Dafür gibt es Punkte. Pro Zug
darf jeder Spieler vier möglichst kluge Dinge
tun, und muss sich dabei jeweils neu zwischen
„Aufdecken“, „Laufen“ und „Fußboden verschieben“ entscheiden.
Doch nicht nur Mausefallen erschweren das
Geschehen zusätzlich zu dem wilden Hin und
Her, auch hat der Käse schon mal den Fußboden
durchweicht und plötzlich landet man eine Etage
tiefer. Gerade mit vier Spielern wird das Ganze
sehr turbulent. Spaß macht es auf jeden Fall.
Das Kinderspiel des Jahres 2007
Michael Ziemons