thielemann shaham meachem lang lang

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thielemann shaham meachem lang lang
SAISON 2015 2016
30. / 31.12.15
SILVESTERKONZERT DER
STAATSKAPELLE DRESDEN
Christian
THIELEMANN
LANG LANG
SHAHAM
MEACHEM
Rinat
Lucas
SAISON 2015 2016
30. / 31.12.15
SILVESTERKONZERT DER
STAATSKAPELLE DRESDEN
Christian
THIELEMANN
LANG LANG
SHAHAM
MEACHEM
Rinat
Lucas
Wir wünschen Ihnen einen klangvollen Abschluss des Jahres 2015
und ein gesundes und glückliches neues Jahr!
+49 351 420 44 11
Besucherservice
glaesernemanufaktur.de
»ALLE MENSCHEN
WERDEN BRÜDER«
D
ie berühmte Ode von Friedrich Schiller hat
seit jeher die Menschheit inspiriert. Sie ist,
nicht zuletzt durch Ludwig van Beethoven,
zu einem Fixpunkt im Wertekanon unserer
den Idealen des Humanismus verpflichteten
Gesellschaft geworden. Vollendet hat Schiller seine Ode
vor 230 Jahren im Weinberghaus der Familie Körner in
Dresden-Loschwitz. Die Sächsische Staatskapelle Dresden
und Christian Thielemann bekennen sich mit Nachdruck
zu diesen Werten. Die Geschichte der Staatskapelle wäre
ohne diese nicht denkbar. Nicht Angst und Ausgrenzung
sollen unser Handeln bestimmen, sondern Mitmenschlichkeit, Mut, Respekt und Toleranz.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen ein gesundes und
vor allem friedlicheres Neues Jahr!
CHRISTIAN THIELEM ANN, DIE MUSIKERINNEN
UND MUSIKER SOWIE DIE DIREKTION
D E R S Ä C H S I S C H E N S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
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SILVESTERKONZERT
SILVESTERKONZERT DER
STAATSKAPELLE DRESDEN
M IT T WO CH
3 0.12.15
20 UHR
D O N N ER STAG
31.12.15
17 U H R
SEMPEROPER
DRESDEN
Christian Thielemann
Dirigent
Lang Lang
Klavier
Rinat Shaham
Mezzosopran
Lucas Meachem
Bariton
Gipfeltreffen
Er ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der Musikszene, mit
seinen Auftritten begeistert Lang Lang Millionen von Klassikfans rund
um den Globus. Und so können sich das Publikum in der Semperoper
und die Zuschauer des ZDF auf eine hochspannende künstlerische
Begegnung freuen, wenn Kapell-Chef Christian Thielemann und
seine Musiker zum Jahresausklang gemeinsam mit dem chinesischen
Ausnahmepianisten sowie den beiden Gesangssolisten Rinat Shaham
und Lucas Meachem Werke von Grieg, Gershwin, Bernstein und Porter
interpretieren. Ein Gipfeltreffen der Extraklasse!
Sendetermin live im ZDF am 31. Dezember 2015, ab 17.25 Uhr
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SILVESTERKONZERT
PROGRAMM
Edvard Grieg (1843-1907)
Cole Porter (1891-1964)
Klavierkonzert a-Moll op. 16 (1868)
1. Allegro molto moderato
2. Adagio
3. Allegro moderato molto e marcato
»I Love Paris« aus »Can-Can«
(Lucas Meachem)
George Gershwin (1898-1937)
»As Time Goes By« aus »Everybody’s Welcome«
(Rinat Shaham)
Ouvertüre zu »Oh, Kay!«
»Embraceable You« aus »Girl Crazy«
(Rinat Shaham)
»Lady Be Good«
(Lucas Meachem)
»Rhapsody in Blue«
Leonard Bernstein (1918-1990)
»Times Square« aus »On The Town«
Herman Hupfeld (1894-1951)
Leonard Bernstein
Ouvertüre zu »Wonderful Town«
ZUGABEN
Cole Porter
»Wunderbar« aus »Kiss Me, Kate«
(Rinat Shaham, Lucas Meachem)
Leonard Bernstein
»Mambo« aus den »Symphonic Dances from West Side Story«
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SILVESTERKONZERT
Christian Thielemann
CHEFDIRIGENT DER
S Ä C H S I S C H E N S TA AT S K A P E L L E D R E S D E N
D
ie Saison 2015 / 2016 ist Christian Thielemanns vierte Spielzeit
als Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle. Über Stationen
an der Deutschen Oper Berlin, Gelsenkirchen, Karlsruhe,
Hannover und Düsseldorf kam er 1988 als Generalmusikdirektor nach Nürnberg. 1997 kehrte der gebürtige Berliner in
seine Heimatstadt als Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin
zurück, bevor er das gleiche Amt von 2004-2011 bei den Münchner Philharmonikern innehatte. Neben seiner Dresdner Chefposition ist er seit
2013 Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele Salzburg, deren Residenz­
orchester die Staatskapelle ist, und seit Juni 2015 Musikdirektor der
Bayreuther Festspiele. Den Komponistenjubilaren der vergangenen beiden
Jahre, Wagner und Strauss, widmete er sich am Kapell-Pult in Konzert
und Oper. Er leitete Neuproduktionen der »Elektra« in Dresden sowie
»Parsifal« und »Arabella« in Salzburg. Für seine Interpretation der »Frau
ohne Schatten« bei den Salzburger Festspielen 2011 wählte ihn das Fachmagazin Opernwelt zum »Dirigenten des Jahres«.
Eine enge Zusammenarbeit verbindet Christian Thielemann mit
den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie mit den Bayreuther
Festspielen, die er seit seinem Debüt im Sommer 2000 (»Die Meistersinger von Nürnberg«) alljährlich durch maßstabsetzende Interpretationen prägt und deren musikalischer Berater er seit 2010 ist. 2015 fand hier
sein Dirigat von »Tristan und Isolde« große Beachtung. Im Zuge seiner
vielfältigen Konzerttätigkeit folgte er Einladungen u. a. der führenden
Orchester in Amsterdam, London, New York, Chicago und Philadelphia
und gastierte außerdem in Israel, Japan und China.
Christian Thielemanns Diskographie als Exklusivkünstler der
UNITEL ist umfangreich. Im Rahmen seiner zahlreichen Aufnahmen
mit der Staatskapelle erschienen jüngst der gemeinsame Brahms-Zyklus,
Bruckners Symphonie Nr. 5 sowie Strauss’ »Elektra« und »Arabella« auf
CD bzw. DVD. Mit den Wiener Philharmonikern legte er eine Gesamteinspielung der Symphonien Beethovens vor. Er ist Ehrenmitglied der
Royal Academy of Music in London sowie Ehrendoktor der Hochschule
für Musik »Franz Liszt« Weimar und der Katholischen Universität
Leuven (Belgien). Im Mai 2015 wurde ihm der Richard-Wagner-Preis der
Richard-Wagner-Gesellschaft der Stadt Leipzig verliehen.
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SILVESTERKONZERT
Lang Lang Klavier
D
er Pianist Lang Lang, den die New York Times als den »angesagtesten Künstler der gesamten klassischen Musikwelt«
beschreibt, ist umjubelter Gast in den Konzertsälen aller
großen Städte weltweit. Als erster chinesischer Pianist wurde
er von den Berliner und Wiener Philharmonikern sowie von
allen führenden amerikanischen Orchestern eingeladen. Das renommierte US-Magazin Time trug diesem Erfolg Rechnung und nahm ihn
2009 in die jährlich erscheinende Liste der 100 weltweit einflussreichsten
Persönlichkeiten auf.
Im Alter von drei Jahren begann er mit dem Klavierspiel. Bereits
als Fünfjähriger gewann er den Shenyang-Klavierwettbewerb und gab
seinen ersten öffentlichen Klavierabend. Sein internationaler Durchbruch
gelang ihm als Siebzehnjähriger, als er bei der »Gala of the Century«
praktisch in letzter Minute einsprang und mit dem Chicago Symphony
Orchestra unter Christoph Eschenbach Tschaikowskys erstes Klavierkonzert aufführte. Dieser Auftritt machte ihn über Nacht zum Star.
Langjährige musikalische Partnerschaften verbinden ihn mit
Dirigenten wie Daniel Barenboim, Gustavo Dudamel, Sir Simon Rattle
und Nikolaus Harnoncourt. Darüber hinaus sucht er den Austausch mit
Künstlern, die nicht in der klassischen Musik beheimatet sind – beispielhaft für diese Kollaborationen stehen Auftritte mit Metallica, Pharrell
Williams sowie Herbie Hancock. Lang Langs Aufnahmen sind preisgekrönt. Allein in Deutschland wurde er insgesamt acht Mal mit dem ECHO
Klassik ausgezeichnet, zuletzt für seine Aufnahme von Mozart-Klavierkonzerten mit Nikolaus Harnoncourt und den Wiener Philharmonikern.
Seit fast einem Jahrzehnt leistet er einen umfassenden Beitrag zur musikalischen Förderung von Kindern weltweit. 2008 gründete er die »Lang
Lang International Music Foundation«, die es sich zur Aufgabe macht,
durch Musikerziehung mit Unterstützung modernster Technologie und
musikalischen Veranstaltungen die nächste Generation zur Heranbildung
junger Pianisten und Musikliebhaber zu inspirieren. 2013 ernannte ihn
UN-Generalsekretär Ban Ki-moon zum UN-Friedensbotschafter. Für seine herausragenden Verdienste um die deutsche Musikkultur wurde er mit
dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland geehrt.
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SILVESTERKONZERT
Rinat Shaham Mezzosopran
D
ie in Haifa geborene Mezzosopranistin Rinat Shaham schloss
ihr Studium am Curtis Institute of Music in den Vereinigten
Staaten ab und machte noch während ihrer Ausbildung erste
Bühnenerfahrungen. Ihr europäisches Operndebüt gab sie
in Henry Purcells »Dido and Aeneas« in Aix en Provence. In
Brüssel sang sie die Titelrolle in Jules Massenets »Cendrillon«, im Teatro
La Fenice in Venedig die Rosina in Gioachino Rossinis »Il barbiere di
Siviglia« sowie in Berlin unter Michael Gielens Leitung die Mélisande in
Claude Debussys »Pelléas et Mélisande«. An der New York City Opera war
ihre erste Blanche in Francis Poulencs »Dialogues des Carmélites« zu
hören. Mit der Rolle der Dorabella (»Così fan tutte«) trat sie am Théâtre
des Champs-Élysées in Paris sowie beim Glyndebourne Festival auf.
Hier war sie 2004 auch erstmals als Carmen zu erleben, die sich schnell
zu einer ihrer herausragenden und weltweit gefragten Rolleninterpretationen entwickelte. Rinat Shaham hat mit zahlreichen namhaften Dirigenten zusammengearbeitet, u. a. mit Sir Simon Rattle, André Previn,
Christoph Eschenbach, Leonard Slatkin, William Christie und David
Robertson. Zudem trat sie mit führenden Orchestern auf, darunter den
Los Angeles Philharmonic, dem London Symphony Orchestra, den
New York Philharmonic, den Israel Philharmonic, den San Francisco
Symphony und dem Chicago Symphony Orchestra. Mit den Berliner Philharmonikern gastierte sie mit Ravels Liederzyklus »Shéhérazade« bei den
Salzburger Festspielen. Mit dem Orchestra of the Age of Enlightenment
war sie unter dem Dirigat von Rattle mit Haydns »Harmoniemesse« in
der Barbican Hall in London zu hören. Mit dem Orchestre de Paris und
dem Philadelphia Orchestra musizierte sie Leonard Bernsteins »Jeremiah
Symphony«. CD-Aufnahmen dokumentieren ihr umfangreiches Repertoire. Mit William Christie spielte sie Ausschnitte aus Opern von JeanBaptiste Lully ein. Außerdem nahm sie in der Solo-CD »Fantasy in Blue«
Werke von George Gershwin und Henry Purcell auf. Ihr Filmdebüt machte
sie als Jazzsängerin in István Szabós Film »Taking Sides«. Ihr Debüt bei
der Sächsischen Staatskapelle Dresden gab sie am 13. Februar 2015 in
Rossinis »Stabat mater« unter der Stabführung von Myung-Whun Chung.
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SILVESTERKONZERT
Lucas Meachem Bariton
L
ucas Meachem studierte Musik an der Appalachian State
University, an der Eastman School of Music und an der Yale
University, bevor er Adler-Stipendiat an der San Francisco
Opera wurde. Der US-amerikanische Bariton sang bereits an
vielen Opernhäusern in ganz Nordamerika, debütierte 2008
in der Rolle des General Rajewski (»Krieg und Frieden«) an der Met und
sang dort 2011 die Partie des Mercutio (»Romeo et Juliette«). Neben
Opernauftritten in den USA war Lucas Meachem auch an den großen
Opernhäusern in Europa zu Gast, u. a. als Figaro (»Il barbiere di Siviglia«)
an der Wiener Staatsoper, als Billy Budd an der Opéra national de Paris,
als Graf Almaviva (»Le nozze di Figaro«) an der Bayerischen Staatsoper
München, in der Uraufführung von José María Sánchez-Verdúands
»El Viaje a Simorgh« am Teatro Real in Madrid, als Aeneas (»Dido and
Aeneas«) am Royal Opera House Covent Garden in London, als Orestes
(»Iphigénie en Tauride«) und Fritz / Frank (»Die tote Stadt«) am Teatro
Real in Madrid, als Wolfram von Eschenbach (»Tannhäuser«) am Théâtre
du Capitole in Toulouse, in der Titelrolle in »Eugen Onegin« an der Opéra
national de Montpellier und ebenfalls in der Titelrolle in »Don Giovanni«
beim Glyndebourne Festival. 2013 ging er mit einer Konzertfassung von
Tschaikowskys »Iolanta« auf Tournee und sang in elf der wichtigsten
europäischen Musikzentren, einschließlich Wien, München, Paris, Berlin
und Amsterdam. Zu seinen weiteren Engagements zählen ein Debüt bei
der Los Angeles Philharmonic als Silvio (»Pagliacci«) unter der Leitung
von Gustavo Dudamel, mit der gleichen Rolle an der Met, sein Rollendebüt als Figaro in »The Ghosts of Versailles« an der Los Angeles Opera
und zwei Partien am Royal Opera House Covent Garden in London:
Figaro in »Il barbiere di Siviglia« und Marcello in »La bohème«. Lucas
Meachem ist auf den Konzertbühnen gleichermaßen zu Hause und trat
mit vielen renommierten Künstlern und Orchestern auf. 2015 war er mit
der Wiederaufnahme von Tschaikowskys »Iolanta« auf einer Tournee
durch Europa zu erleben. In der Spielzeit 2015 / 16 singt er die Titelrolle
in der Neuinszenierung »Don Giovanni« an der Semperoper Dresden.
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SILVESTERKONZERT
Sächsische
Staatskapelle
Dresden
M
it der Unterzeichnung der Gründungsurkunde am
22. September 1548 legte Kurfürst Moritz von Sachsen
den Grundstein für die inzwischen mehr als 460-jährige
ununterbrochene Historie der Sächsischen Staatskapelle
Dresden, eine glanzvolle Historie, die sie zu einem der
ältesten und traditionsreichsten Orchester der Welt macht. Zunächst eine
»Cantorey« mit »Instrumentisten«, erlangte sie schnell weitreichendes
Ansehen und entwickelte sich 1709 / 1710 zu einem modernen Orches­ter.
Ihre seit drei Jahrhunderten kontinuierliche Existenz als Orchester,
über alle gesellschaftlichen Umbrüche und geschichtlichen Ereignisse
hinweg, sichert der Sächsischen Staatskapelle einen Ausnahmestatus in
der internationalen Musiklandschaft. Unzählige zeitgenössische Urteile
aus den verschiedenen Epochen, von Telemann und Rousseau über
Beethoven und Berlioz bis zu Richard Strauss, Herbert von Karajan und
weiteren führenden Dirigenten, belegen den exzellenten Ruf, den das
Dresdner Ensemble seit seinen Anfängen genießt.
Herausragende Kapellmeister und international geschätzte
Instrumentalisten prägten die Geschichte der einstigen Hofkapelle. Zu
ihren Leitern zählten Heinrich Schütz, Johann Adolf Hasse, Carl Maria
von Weber und Richard Wagner. Bedeutende Chefdirigenten der letzten
100 Jahre waren Ernst von Schuch, Fritz Reiner, Fritz Busch, Karl Böhm,
Joseph Keilberth, Rudolf Kempe, Otmar Suitner, Kurt Sanderling, Herbert
Blomstedt, Giuseppe Sinopoli, Bernard Haitink und Fabio Luisi. Mit
Beginn der Saison 2012 / 2013 trat Christian Thielemann das Amt des
Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle an. Zum Ehrendirigenten
wurde 1990 der im April 2013 verstorbene Sir Colin Davis ernannt, den
erstmals in der Kapell-Geschichte verliehenen Titel eines Ersten Gastdirigenten trägt seit 2012 Myung-Whun Chung.
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Richard Strauss, dessen 150. Geburtstag 2014 gefeiert wurde, war der
Kapelle über sechs Jahrzehnte eng verbunden. Neun seiner Opern wurden
in Dresden uraufgeführt; seine »Alpensinfonie« widmete er der Kapelle.
Auch zahlreiche andere große Komponisten schrieben Werke, die von der
Staatskapelle aus der Taufe gehoben wurden bzw. ihr zugeeignet sind. An
diese Tradition knüpft das Orchester seit 2007 mit dem Titel des CapellCompositeurs an, den derzeit György Kurtág innehat. Aktueller CapellVirtuos ist der weltweit gefeierte Pianist Yefim Bronfman.
Die Sächsische Staatskapelle ist in der Semperoper beheimatet
und in diesem Haus pro Saison in etwa 260 Opern- und Ballettaufführungen zu erleben. Hinzu kommen ca. 50 symphonische und kammermusikalische Konzerte in der Semperoper sowie Sonderkonzerte in der
Frauenkirche. Seit 2013 ist die Kapelle das Orchester der Osterfestspiele
Salzburg, die von Christian Thielemann künstlerisch geleitet werden.
Die Sächsische Staatskapelle engagiert sich auch in der Region:
Seit 2008 ist sie Patenorchester des Meetingpoint Music Messiaen in der
Doppelstadt Görlitz-Zgorzelec. 2010 rief die Staatskapelle die Internationalen Schostakowitsch Tage Gohrisch in der Sächsischen Schweiz mit ins
Leben, die sich als einziges Festival weltweit jährlich dem Schaffen des
Komponisten Dmitri Schostakowitsch widmen.
2007 erhielt die Sächsische Staatskapelle Dresden als bislang
einziges Orchester in Brüssel den »Preis der Europäischen Kulturstiftung
für die Bewahrung des musikalischen Weltkulturerbes«.
Seit 2008 ist Die Gläserne Manufaktur von Volkswagen Partner der
Sächsischen Staatskapelle Dresden.
SILVESTERKONZERT
VISITENKARTE MIT ERFOLGSGARANTIE
Zu Edvard Griegs Klavierkonzert op. 16
E
Edvard Grieg
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in anschwellender Paukenwirbel, der in einen FortissimoAkkord des Orchesters mündet; gleichzeitig setzt der Klaviersolist ein und stürzt sich mit halsbrecherischen Kaskaden
unmittelbar ins Geschehen. Keine Frage: Mit diesem charakteristischen Beginn ließ der junge Edvard Grieg 1869 aufhorchen, als sein a-Moll-Klavierkonzert in Kopenhagen zum ersten Mal
aufgeführt wurde. Ganz neu war die Idee allerdings nicht, den Solisten
ohne Orchestereinleitung einsetzen zu lassen, noch dazu in energischem
a-Moll: Robert Schumann hatte sein berühmtes Klavierkonzert, das 1845
in Dresden uraufgeführt worden war, ganz ähnlich eröffnet, und dieses
Werk in der gleichen Tonart war zweifellos ein wichtiges Vorbild für den
25-jährigen Grieg. Er hatte es während seiner Studienzeit in Leipzig 1858
zum ersten Mal gehört, mit Schumanns Witwe Clara am Klavier, und
vertraute seinem Tagebuch noch viele Jahre später an, wie sich dieses
Ereignis »unauslöschlich in meine Seele prägte«. Neben dem ähnlichen
Beginn und der identischen Tonart orientierte sich Grieg auch beim
romantischen Grundgestus seines Konzertes an dem deutschen Romantiker, der für ihn zeitlebens ein wichtiges Vorbild bleiben sollte.
Neben dem Einfluss Schumanns und auch dem Franz Liszts, der
im Klaviersatz und im effektsicheren Virtuosentum des Werkes durchscheint, zeigt Griegs Opus 16 aber auch ganz eigene Züge; der Komponist
prägte in diesem Werk zum ersten Mal seinen Personalstil aus. Kennzeichnend dafür sind die Anklänge an die nordische Folklore, die Grieg
nach dem Studium in Leipzig für sich entdeckte: In einer Zeit, in der das
Nationalbewusstsein der Norweger nach der errungenen Unabhängigkeit von Dänemark erwachte, wurde er von Künstlerkollegen wie dem
Geigenvirtuosen Ole Bull und von Richard Nordraak, dem Komponisten
der norwegischen Nationalhymne, auf die Musik seines Heimatlandes
aufmerksam gemacht. Vor allem die Begegnung und Zusammenarbeit
mit Nordraak hat Grieg später als ein Schlüsselerlebnis bezeichnet:
SILVESTERKONZERT
»Es fiel mir wie Schuppen von den Augen; erst durch ihn lernte ich die
nordischen Volkslieder und meine eigene Natur kennen. Wir verschworen
uns gegen den durch Mendelssohn verweichlichten Skandinavismus und
schlugen mit Begeisterung den neuen Weg ein, auf welchem sich noch
heute die nordische Musik befindet.«
Bezeichnend ist allerdings, dass Grieg den »neuen Weg«, den
er mit dem Klavierkonzert betrat, nicht in seiner norwegischen Heimat,
sondern in Dänemark beschritt: Das Werk entstand 1868 während eines
Sommeraufenthaltes auf der dänischen Insel Sjælland und wurde ein
Jahr später, wie erwähnt, in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen uraufgeführt. Solist der erfolgreichen Aufführung war der norwegische Pianist
Edmund Neupert, dem Grieg das Werk auch gewidmet hat.
Heute ist das a-Moll-Konzert – wenn auch häufig geschmäht –
eines von Griegs populärsten Werken, neben dem b-Moll-Konzert Tschai­
kowskys sogar eines der meistgespielten der Konzertliteratur überhaupt.
Dies liegt sicher an seiner ausgewogenen Mischung aus »reißerischem«
Virtuosentum, lyrisch-poetischen Zügen und folkloristischem Einschlag,
das Ganze eingebettet in eine äußerst farbige Instrumentation. In
formaler Hinsicht ist das Werk aber keineswegs typisch für das Œuvre
Griegs: Der Norweger war, wie Schumann, eher ein Meister der kleinen
Form; sein Plan einer Oper scheiterte, auch als Symphoniker hatte
er keinen Erfolg. Berühmt wurde er für seine Klavierminiaturen und
Orchestersuiten. Griegs einziges Klavierkonzert ist vor diesem Hintergrund eines seiner »größten« Werke (1883 nahm er zwischenzeitlich die
Komposition eines zweiten Klavierkonzertes in Angriff, bei dem er aber
über Skizzen nicht hinauskam).
Mit dem eigenwilligen Beginn des Kopfsatzes setzte Grieg ein
Zeichen, gleichzeitig gab er mit den Anfangstakten auch so etwas wie
seine musikalische »Visitenkarte« ab: Der markante Klavierabstieg von
der Oktave über die Septime zur Quinte, den er der nordischen Volksmusik ablauschte, taucht auch in anderen seiner Werke auf und wird
gerne als »Grieg-Motiv« bezeichnet. Nach dieser Eröffnung stimmen
Streicher und Holzbläser zunächst verhalten das Hauptthema an, das in
seinem ersten Teil folkloristisch tänzerische, in der Fortführung romantisch schumanneske Züge trägt. Der Solist greift das Thema auf und leitet
mit einer spielerischen Arabeske zum gesanglichen Seitenthema über,
das sich schwärmerisch in den Celli entfaltet. Ein energisches Orchesterzwischenspiel eröffnet die kurze Durchführung, die sich thematisch auf
das Hauptthema beschränkt. Auch die spätere, hochvirtuose Solokadenz
beruht auf diesem Thema, verarbeitet es in Form einer Lisztschen Paraphrase. Ganz am Ende des Satzes scheint im Klavier noch einmal das
»Grieg-Motiv« des Beginns auf.
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In die entlegene Region von
Des-Dur entführt der lyrische
und poesievolle Adagio-Satz,
der damit einen größtmöglichen Gegensatz zum extrovertierten Kopfsatz darstellt. Die
gedämpften Streicher stimmen
ein gesangliches, geradezu
feierliches Thema an, das in
ausdrucksvollen Soli von Horn
und Celli weiterklingt. Erst im
folgenden Mittelteil setzt das
Klavier mit einer Art freier Improvisation dieses Themas ein; der
Klaviersatz verdichtet sich und
führt schließlich – unter erregten
Streichertremoli – zu einer vollBeginn des ersten Satzes aus Griegs
griffigen Reprise des Anfangsop. 16, einzig erhalten gebliebenes
themas. Der klanglich weit aufgeManuskript, 1872
fächerte Satz endet im Dialog von
Soloinstrument und Horn.
Nahtlos folgt mit einer kurzen Überleitung der rondoartige Finalsatz, in dem der nordische Tonfall besonders ausgeprägt ist: Für das
zündende Hauptthema ließ sich Grieg von dem norwegischen Springtanz »Halling« inspirieren, dessen markante Rhythmik und QuintbassHarmonik er übernahm. Das Thema wird zu fast schon brutaler Motorik
gesteigert – bis mit einem lyrischen Flötensolo (das an die »Morgenstimmung« aus »Peer Gynt« erinnert) eine völlig andere, nocturneartige Atmosphäre hereinbricht. Nach der Wiederkehr des Rondothemas
wartet die spätere Coda mit zwei charakteristischen Änderungen auf:
Das Thema nimmt durch den Wechsel vom Zweier- zum Dreiertakt noch
lebhaftere Züge an (Quasi Presto), wird aber darauf durch ein »Andante
maestoso« gebremst, in dem das hymnische Flötenthema apotheotisch
gesteigert wird. Grieg wandelte hier das »gis« der ersten Triole zum
archaischeren »g« ab, was Franz Liszt, dem er das Werk 1870 in Rom
vorstellte, vollauf begeisterte. Wie Grieg seinen Eltern berichtete, »unterbrach [Liszt] plötzlich, erhob sich in seiner vollen Größe, verließ das
Klavier und ging mit gewaltigen theatralischen Schritten und erhobenem
Arm durch die große Klosterhalle und sang nahezu brüllend das Thema.
Beim oben erwähnten ›g‹ streckte er wie ein Imperator seinen Arm aus
und rief: ›g, g, nicht gis! Famos!‹«
TOBIAS NIEDERSCHL AG
SILVESTERKONZERT
Nachts am hell erleuchteten Broadway
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SILVESTERKONZERT
EIN MEDLEY VOLLER
AMERIKANISCHER MELODIEN
Werke von Gershwin, Porter, Bernstein und Hupfeld
I
Broadway mit Times Gebäude, um 1915
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m goldenen Zeitalter des amerikanischen Songs findet der neue
Kontinent zu seiner Stimme. Die Zeichen sind günstig, sie stehen
auf Aufbruch. Einwanderer kommen ins Land und bereichern mit
ihren unterschiedlichen Prägungen ein neues Zusammenleben.
Quartiere entstehen, Siedlungen wachsen. Manhattan, die einst von
Indianern besiedelte Insel an der Mündung des Hudson River, ist erfüllt
von Pioniergeist. Die Stadt beginnt zu atmen, sie riecht und schwitzt,
liebt und feiert, arbeitet und tanzt. Ihre Fieberkurve steigt. Ein Nerv ist
getroffen, zuckend und impulsiv zugleich. Hektisch gibt sich die aufstrebende Metropole, gierig, sensationslüstern, genusssüchtig, laut, reich,
schillernd, schön, abstoßend, kreativ und jung. Sie reckt sich, nutzt ihre
Chance und gebiert in ihren Ecken, fernab der großen Avenuen, den
Rhythmus eines neuen Zeitgefühls. Improvisationen bestimmen das Bild
eines allgegenwärtigen Neuanfangs. Sie führen zu einem Pragmatismus,
der noch heute in der amerikanischen Mentalität fortwirkt.
Auch Gershwins Eltern, die von Russland nach Amerika einwandern, packen an, wo es nötig ist. Gershwins Vater Morris, ein umtriebiger Mann, macht sich selbständig und versucht sich in verschiedenen
Unternehmen. Er betreibt Restaurants, russische und türkische Bäder,
Bäckereien, einen Zigarrenladen, einen Billardsalon sowie ein Wettbüro
auf der Pferderennbahn von Brighton Beach. »Wenn mein Vater ein
Geschäft verkauft und ein neues begonnen hatte, zogen wir unweigerlich
in die Nähe dieses Geschäfts. George und ich sind in der Erinnerung
auf fünfundzwanzig verschiedene Wohnungen und Häuser gekommen,
in denen wir während dieser Jahre gelebt haben«, erinnert sich Gershwins Bruder Ira. Als Gershwin am 26. September 1898 geboren wird,
betreibt der Vater gerade ein Geschäft in Brooklyn. Sechs Wochen später
zieht die Familie nach Manhattan, wo George als Rollschuh-Champion
der Second Avenue dem Puls der Stadt folgt. Die Generation der Kinder
saugt den sich formierenden American Way of Life begierig auf und wird
Teil von ihm. Mühelos gelingt die Integration. Mehr noch, Jahre später
avanciert George Gershwin zu einem der führenden Repräsentanten der
SILVESTERKONZERT
Der Times Square bei Nacht in den zwanziger Jahren
amerikanischen Kultur. Er, der in seinen Kindheitsjahren dem Sound
von Manhattans Straßen gelauscht hat, wird zum Songschreiber einer
aufsteigenden Nation. Gershwin liefert Amerika die Melodien für ein
Ankommen des Landes bei sich selbst.
»Eine Art musikalisches Kaleidoskop von Amerika«
Die sogenannten Roaring Twenties stehen für ein Immer-Schneller,
Immer-Weiter. In diesen verrückten Jahren scheint das Unmögliche
möglich. Und 1924 ist für Gershwin ein solches Jahr: Es bringt dem
Komponisten Erfolge, die geradezu durch die Decke schießen. Das Jahr
beginnt mit einem Triumph und endet mit einem Triumph. 1923 hegt Paul
Whiteman, der Leiter des Palais Royal Orchestra, den Plan für ein experimentelles Konzert mit populärer amerikanischer Musik, veranstaltet
in der ehrwürdigen Aeolian Hall. Gershwin soll dafür ein »Jazzkonzert«
schreiben. Mehr ist zunächst nicht ausgemacht. Umso überraschter ist
der junge Komponist, als er am 3. Januar 1924 in der Morgenausgabe
der Tribune die Ankündigung des Konzerts für den 12. Februar liest. Ihm
bleibt eine Frist von knapp sechs Wochen. Doch braucht es manchmal
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zeitlichen Druck, um Außergewöhnliches zu schaffen, wie sich Gershwin
erinnert: »Plötzlich kam mir eine Idee. Es hatte soviel Gerede über die
Begrenztheit des Jazz gegeben, ganz zu schweigen von den fundamentalen Missverständnissen bezüglich seiner Wirkungsweise. Jazz, so hieß
es, müsse sich an strikte Zeitmaße halten. Er habe sich an Tanzrhythmen
zu orientieren. So beschloss ich, wenn möglich, diese irrigen Auffassungen mit einem kräftigen Schlag zum Schweigen zu bringen. Von
diesem Ziel inspiriert, begann ich mit der Komposition. Ich hatte keinen
festen Plan, keine Struktur, der meine Musik folgen musste. Sehen Sie,
die ›Rhapsody‹ begann mit einer Absicht, nicht mit einem Plan. Ich arbeitete einige Themen aus, doch genau in diesen kritischen Tagen musste
ich nach Boston fahren, zur Premiere von ›Sweet Little Devil‹. Es war im
Zug, mit seinem stählernen Rhythmus, mit seinem Geratter, das so oft
stimulierend auf einen Komponisten wirkt (ich höre ständig im Zentrum
des Lärms), dass ich plötzlich die komplette Konstruktion der ›Rhapsody‹
hörte – sie sogar auf Notenpapier vor mir sah –, vom Beginn bis zum
Ende. Es kamen mir keine neuen Themen in den Sinn, doch ich arbeitete
in Gedanken bereits an meinem thematischen Material und versuchte,
die Komposition als Ganzes zu denken. Ich hörte sie als eine Art musikalischen Kaleidoskops von Amerika – unseres riesigen Schmelztiegels,
unseres unvergleichlichen nationalen Schwungs, unseres Blues, unserer
aufregenden Metropolen. Zu der Zeit, da ich in Boston ankam, verfügte
ich über einen definitiven Ablauf des Stückes, bestimmt durch seine
aktuellen Inhalte. Das Mittelthema fiel mir dann plötzlich ein, wie das bei
meiner Musik oft der Fall ist. Das war in der Wohnung eines Freundes,
gerade als ich aus Boston zurückgekommen war … Eine meiner notorischen Schwächen ist das Klavierspiel auf Partys. Und als ich nun bei
diesem Freund spielte, ohne einen Gedanken an die ›Rhapsody‹, hörte ich
mich urplötzlich ein Thema spielen, das wohl schon in meinem Inneren
herumgegeistert war und nun nach draußen wollte. Sofort, als es meinen
Fingern entfloss, spürte ich: Das war es. Innerhalb einer Woche nach
der Rückkehr aus Boston hatte ich dann die Rohstruktur der ›Rhapsody
in Blue‹ zusammen.« Im Trubel der Gershwinschen Wohnung notiert
George eine Fassung für zwei Klaviere, auf deren Grundlage Ferde Grofé
in »fliegendem Einsatz« die Orchestrierung anfertigt. Die Idee zum Titel
liefert Gershwins Bruder Ira, der nach einer Ausstellung mit WhistlerGemälden wie »Arrangement in grau und schwarz« oder »Nachtstück
in schwarz und gold« »Rhapsody in Blue« vorschlägt. Gershwin, der
sein Stück zunächst »American Rhapsody« nennen will, stimmt seinem
Bruder zu. Das Konzert ist ausverkauft, im Publikum versammelt sind
u. a. Sergej Rachmaninow, Jascha Heifetz, Fritz Kreisler und Leopold
Stokowski. Die »Rhapsody in Blue« bildet den vorletzten Programmteil
SILVESTERKONZERT
mit Gershwin am Klavier. Ihr einleitendes Klarinettenglissando, in den
letzten Proben aus einer improvisatorischen Laune heraus eingebaut,
elektrisiert die Zuhörer. Spannung geht über in Begeisterung und entlädt
sich am Schluss in einem fast explosionsartigen Beifall. Das Werk des
Fünfundzwanzigjährigen ist fortan nicht mehr aus der Öffentlichkeit
wegzudenken. Mit bluesgetränkten Harmonien und jazzy Rhythmen
avanciert es zum Inbegriff eines genuin amerikanischen Stils, der den
Geist einer ganzen Epoche erfasst. »In der ›Rhapsody‹ habe ich versucht,
unsere Lebensart auszudrücken, das Tempo unseres modernen Lebens
mit seiner Hast, seinem Chaos, seiner Vitalität«, so Gershwin, der stürmische Originalität mit intuitiver Musikalität verbindet. Fern von einem
aus der abendländischen Tradition abgeleiteten Formempfinden gedeihen
Spontaneität und ungebändigte Phantasie zu Kennzeichen einer sich
erfindenden Nation. Die Sensation der Uraufführung fordert Reprisen,
u. a. in der Carnegie Hall, und lässt das Werk eine Tournee durch
mehrere Großstädte der USA antreten.
Von Kassenhit zu Kassenhit
Gershwin mit dem Erstdruck der »Rhapsody in Blue«, Ende 1924
28
29
Was Anfang 1924 auf dem Konzertpodium einschlägt, wiederholt sich
Ende des Jahres auf der Bühne des Musicals. Am 1. Dezember feiert
Gershwins »Lady, Be Good!« im New Yorker Liberty Theatre triumphale
Premiere, in der die beiden Hauptdarsteller Fred und Adele Astaire
ihren ersten ganz großen Erfolg erzielen. Die Produktion läuft weit
über 300 Mal und geht anschließend auf Gastspiel nach London. Aus
den Erfahrungen der mittlerweile abgenutzten Follies und Scandals
ist eine Musical Comedy entstanden, deren Geschichte flott erzählt ist
und mehr Raum für Musik lässt.
Der Titelsong »Lady, Be Good!«
sowie »Fascinating Rhythm«
mutieren zu Schlagern, die ihren
Siegeszug um die Welt antreten.
Ein weiterer Kassenhit wird das
im November 1926 uraufgeführte
und in den Jahren der Prohibition
spielende Musical »Oh, Kay!«.
Es entwickelt sich zu Gershwins
bisher größtem Broadway-Erfolg
und enthält eine seiner bislang
ausgereiftesten Partituren. Auch
Ankündigung von Song-Einzelnach dem Schwarzen Freitag, als
ausgaben in London, Mai 1926
am 29. Oktober 1929 die Börse an
SILVESTERKONZERT
Liebeserklärung an Paris
Fred und Adele Astaire in London, 1926
der Wall Street zusammenbricht, hält das Verlangen nach Zerstreuung
ungemindert an. In der Zeit der Großen Depression läuft die Erfolgsmaschine Gershwin & Gershwin auf Hochtouren und landet mit ihrer
Musical Comedy »Girl Crazy« im Oktober 1930 einen weiteren Treffer.
Anspielungen auf die gute alte Zeit im Wilden Westen erwecken die Illusion eines leichten Lebens, das in Zeiten aufkeimender Massenarbeitslosigkeit auf Erfüllung des privaten Glücks setzt. Die Produktion schafft es
im New Yorker Alvin Theatre auf 272 Aufführungen und präsentiert u. a.
die legendären Songs »I Got Rhythm« und »Embraceable You«, letzteren
hatte Gershwin ursprünglich für das gescheiterte Projekt »East is West«
geschrieben.
Ein Jahr später, 1931, vertont Herman Hupfeld »As Time Goes By«
für die Broadway-Show »Everybody’s Welcome« und erzielt zunächst nur
einen mäßigen Hit. Ein reichliches Jahrzehnt später wird der Song durch
die Verwendung in Michael Curtiz’ Spielfilm »Casablanca« weltbekannt,
wo ihn der einflussreiche Filmkomponist Max Steiner vor allem mit dem
Refrain leitmotivisch einsetzt. Zahlreiche Coverversionen von Billie
Holiday, Louis Armstrong, Ella Fitzgerald, Freddie Hubbard, Stéphane
Grappelli oder Jessica Williams folgen. Zudem findet er Eingang in
mehrere Filme, u. a. in Woody Allens »Play It Again, Sam«, Peter Bogdanovichs »What’s Up, Doc?«, wo er von Barbra Streisand gesungen wird,
oder in »Sleepless in Seattle«. Herman Hupfeld, der sein Leben bis auf
wenige Ausnahmen in seiner Heimatstadt Montclair in New Jersey
verbringt, hat erreicht, was sein Song ausspricht: »The fundamental
things apply / As time goes by.« (Die grundlegenden Dinge bleiben, /
während die Zeit vergeht.)
30
31
Ein Zeitsprung zurück: Der in den USA geborene Cole Porter erlebt im
Gegensatz zu vielen seiner Landsleute die Roaring Twenties hauptsächlich
in Europa. Bereits im Frühjahr 1917, als die USA in den Ersten Weltkrieg
eintreten, geht der 26-Jährige als Freiwilliger für eine amerikanische
Hilfsorganisation nach Frankreich. Nach Kriegsende hält er sich bevorzugt in Paris auf und lernt seine spätere Frau kennen, mit der er bis 1928
in der Stadt an der Seine bleibt. Sein Broadway-Durchbruch gelingt ihm
1928 mit dem Musical »Paris«. Es handelt von einem Sohn, der seine wohlhabende amerikanische Mutter mit der Mitteilung schockiert, eine französische Tänzerin zu heiraten. Porters Liebe zum Tanz in Frankreich und
zu Paris hält über die Jahre an. Noch 1953, längst lebt er wieder in den
Vereinigten Staaten, setzt er dem im neunzehnten Jahrhundert in Paris
beliebten Tanz Cancan mit seinem gleichlautenden Musical ein Denkmal.
In den Varietés, Cabarets und Revuetheatern auf Montmartre bildet der
Cancan vor der Jahrhundertwende das Ventil für eine Gesellschaft, der der
Hüftschwung merklich abhanden gekommen ist. Das Zeigen von Beinen in
Spagatsprüngen oder im Raffen der Röcke gilt innerhalb der öffentlichen
Ordnung als Skandal und erfreut sich gleichwohl großer Beliebtheit. Im
schummrigen Halbdunkel entdeckt eine in großem Maße körperfeindliche Gesellschaft die Reize des Körpers und zelebriert die Befreiung
von bürgerlichem Muff und Prüderie. Die Plakate von Henri de ToulouseLautrec geben die aus heutiger Sicht fast naiv anmutende, dennoch
äußerst spielerische Koketterie stimmungsvoll wieder. Paris steht für Freiheit und Freizügigkeit, für Verlockungen, die einer unstillbaren
Gier nach Leben entspringen.
Porter, dessen Musical in den
1890er Jahren spielt, vertont seine
Liebeserklärung an das leichtblütige Paris 1953 mitten in der
McCarthy-Ära, als die amerikanische Gesellschaft mit antikommunistischen Verdächtigungen
und hysterischen Verleumdungen
konfrontiert wird. Eine Tendenz
zur Uniformität verändert die
US-Gesellschaft und führt quer
durch alle Schichten zu einer
Gleichförmigkeit, in der GruppenCole Porter
normen zum Zwang werden und
SILVESTERKONZERT
das Einschlagen des eigenen Weges empfindlich erschwert wird. In dieser
vergifteten Atmosphäre schimmert Porters Sehnsucht nach einem Leben
ohne Ideologien durch – nach produktivem Wirken in eigenem Ermessen
und in einem gefälligen Laissez-Faire. Die Uraufführung von »Can-Can«
findet am 7. Mai 1953 im Shubert Theatre in New York statt und wird nach
»Kiss Me, Kate« Porters erfolgreichstes Musical.
Die Liebe zu Paris prägt Generationen, nicht selten überdauert sie
ganze Lebensverläufe. Von dem US-amerikanischen Schriftsteller Ernest
Hemingway stammt das postum erschienene Buch »Paris – Ein Fest fürs
Leben«. Es versammelt Erinnerungen aus Hemingways Zeit in Paris, wo
er von 1921 bis 1927 als Korres­pondent u. a. für den Toronto Star tätig
war. Im Paris der zwanziger Jahre unternimmt der Autor eine Traumreise
in Hinterhöfe der Boheme und Literaten-Cafés, deren Atmosphäre Cole
Porter um die gleiche Zeit ebenfalls in der Stadt an der Seine umweht.
Die Parallelen reichen bis in die fünfziger Jahre. 1956, nur drei Jahre
nach der Uraufführung von Porters »Can-Can«, werden Hemingway im
Pariser Hotel Ritz zwei Koffer ausgehändigt, in denen er Notizbücher und
Manuskripte aus den zwanziger Jahren verwahrt hatte. Die Zeitkapsel
dient ihm als Material für ein Buch, das die Stimmung jener Zeit in ungehemmten Erinnerungsschüben neuerlich auferstehen lässt. Porter und
Hemingway, zwei Magier mit dem Gespür für das Sinnliche, sehen in der
Retrospektive auf eine Stadt der Ausschweifungen und Lebenslust nichts
weniger als eine Verheißung des Glücks in Zeiten politischer Zuspitzung.
Die Magie der Städte
Porter, mütterlicherseits Spross aus Indianas High Society, bewegt sich
in den Fluren des amerikanischen Showgeschäfts überaus virtuos und
humorvoll. Zudem sind die Voraussetzungen denkbar günstig: Amerika
verlangt nach immer neueren Evergreens. Die Traumfabriken am
Broadway und in Hollywood setzen auf Begehrlichkeiten und inszenieren
diese in einem perfekt abgestimmten Spiel aus Natürlichkeit und Glamour.
Die Magie der Städte liefert einen besonderen Reiz für die jungen Amerikaner, vor allem nachts, wenn sich Freunde und Verliebte am Kristallisationspunkt der westlichen Welt, dem Times Square, treffen, um in den
Clubs und Bars der nie zur Ruhe kommenden Metropole ihr Glück zu
finden. Nirgendwo scheint die Erfüllung eines Traums greifbarer, das
Geschäft mit der Illusion schillernder. Beschwingt stürzt man sich in ein
»Anything Goes«. So auch die drei Matrosen aus Leonard Bernsteins »On
The Town«, die während eines 24-stündigen Landgangs in New York auf
der Suche nach schnellen Abenteuern sind. Gegen Mitternacht treffen sie
sich am Times Square, um ihren Hunger nach Blues, Jazz und Showgirls
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33
Leonard Bernstein, 1945
Photograph: Fred Palumbo,
World Telegram
zu stillen. Mit »On The Town« schreibt der 27-jährige Bernstein sein
erstes Musical auf Anregung des ebenso erfolgreichen Choreo­grafen
Jerome Robbins. Amerika befindet sich noch im Krieg gegen HitlerDeutschland, als »On The Town« am 28. Dezember 1944 im Adelphi
Theatre am Broadway uraufgeführt wird. Die Produktion schafft es auf
sagenhafte 436 Aufführungen. In jazzigen, swingenden Rhythmen spiegelt sich die Verfassung einer jungen Generation, die im Beat der Großstadt eine unbeschwerte Zukunft wittert. Die Sucht nach einem urbanen
Umfeld treibt in Bernsteins Broadway-Musical »Wonderful Town« zwei
Schwestern aus Ohio nach New York, wo sie schnell mit den Bewohnern
von Greenwich Village in Berührung kommen.
Schwenk: Nur wenige Tage nach der Uraufführung von »Wonderful Town« am 25. Februar 1953 stirbt am anderen Ende der Welt Josef
Stalin. Es ist das Jahr, als unter Beteiligung von amerikanischen Streitkräften der Koreakrieg beendet und Elisabeth II. in Westminster Abbey
gekrönt wird. In den Vereinigten Staaten gelten nach wie vor strenge,
diskriminierende Rassengesetze; in weiten Teilen des Landes herrscht ein
traditionalistisches, homophobes Klima. Was indes auf dem Broadway
und in Hollywood gezeigt wird, sind die nicht mehr ganz so jungen
Anfänge einer Popkultur, die sich zunehmend emanzipiert, gleichzeitig
aber den Mechanismen eines auf Massentauglichkeit setzenden Entertainmentgeschäftes unterliegt. Ihre Verbreitung kennt kaum Grenzen: Nach
dem Zweiten Weltkrieg wird Amerikas Sound zum Exportschlager. Als
Träger eines betont lässigen Lifestyles erobert er die freie Welt und hat bis
heute nichts von seinem Charme verloren.
ANDRÉ PODSCHUN
SILVESTERKONZERT
SONGTEXTE
George Gershwin
Embraceable You
LY R I C S: I R A G E R S H W I N
I need you, my sweet embraceable you!
I need you, you, irreplaceable you!
You’re the only one I love, yes,
verily so, but you’re much too shy,
unnecessarily so!
Ich brauch dich, du Unwiderstehlicher!
So try not to be so formal, my dear!
Are you not a man who’s normal,
my dear?
There’s just one way
to cheer me;
Come to mama, come to mama, do.
My sweet embraceable you!
Also sei doch nicht so förmlich, Liebster!
Ich brauch dich, du Unersetzbarer!
Du bist der einzige, den ich liebe, ja, sogar
sehr, aber du bist viel zu
schüchtern, das ist doch gar nicht nötig!
Bist du kein normaler Mann,
mein Liebster?
Nur auf eine Art kannst
du mich aufmuntern;
Komm zu Mama, komm zu Mama, komm.
Du Unwiderstehlicher!
Dozens of boys would storm up,
Dutzende Jungs haben mich umschwärmt,
I had to lock my door.
so dass ich meine Tür abschließen musste.
Somehow I couldn’t warm up
Irgendwie konnte ich mich bisher
To one before.
nicht für einen entscheiden.
What was it that controlled me?
Was hat mich zurückgehalten?
What kept my love life lean?
Was hielt mein Liebesleben so bescheiden?
My intuition told me
Meine Intuition sagte mir,
Listen to my tale of woe,
Hör’ meine Leidensgeschichte,
You’d come on the scene!
dass du noch erscheinen würdest!
It’s terribly sad but true,
sie ist schrecklich traurig, aber wahr,
All dressed up, no place to go
schick angezogen, doch nirgendwo
George Gershwin
Oh, Lady Be Good
Darling, listen to the rhythm of my
heartbeat
34
Liebster, hör auf den Rhythmus meines
LY R I C S: I R A G ER S H W I N
Each ev’ning I’m awf’lly blue.
Herzschlags
eingeladen,
häng’ ich jeden Abend durch.
And you’ll get just what I mean!
und du verstehst sofort, was ich meine!
I must win some winsome miss.
Ich muss ein hübsches Fräulein finden.
Embrace me, my sweet embraceable you.
Umarm mich, du Unwiderstehlicher.
Can’t go on like this,
So kann es nicht weitergehen.
Embrace me, you irreplaceable you.
Umarm mich, du Unersetzbarer.
I could blossom out, I know,
Ich weiß, dass ich aufblühen könnte,
With somebody just like you. So …
mit jemandem wie dir. So ...
Just one look at you,
Nur ein Blick auf dich,
My heart grew tipsy in me.
und mein Herz spielt verrückt.
Oh, sweet and lovely lady be good,
Oh, süßes Mädchen sei nett zu mir,
You and you alone
Du, nur du allein
Oh, lady, be good to me.
sei nett zu mir.
Bring out the gypsy in me.
weckst den Zigeuner in mir.
I am so awf’ly misunderstood,
Keiner versteht mich,
So lady, be good to me.
also, Lady, sei nett zu mir.
Oh, please have some pity,
Oh bitte, hab’ Mitleid mit mir,
I’m all alone in this big city.
ich bin so allein in dieser großen Stadt.
I tell you I’m just a lonesome babe
Ich sag dir, ich bin so einsam und
I love all the many charms about you.
Ich liebe deinen ganzen Charme.
Above all, I want my arms about you.
Aber vor allem möchte ich dich umarmen.
Don’t be a naughty baby,
Sei kein freches Kind,
Come to mama, come to mama do.
komm zu Mama, komm zu Mama, komm.
My sweet embraceable you.
Du Unwiderstehlicher.
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in the wood,
So lady be good to me.
verlassen,
also, Mädchen, sei nett zu mir.
SILVESTERKONZERT
What a couple we would make.
Was wären wir ein tolles Paar.
I love Paris every moment,
Ich liebe Paris zu jeder Zeit,
Oh lady, oh please come through.
Oh Lady, bitte mach es wahr.
Ev’ry moment of the year.
zu jeder Zeit des Jahres.
Lady, oh, for goodness sake,
Lady, um Himmelswillen,
I love Paris, why,
Ich liebe Paris, warum,
It isn’t so hard to do.
so schwer kann es doch nicht sein.
oh why do I love Paris?
oh warum nur liebe ich Paris?
Because my love is near.
Weil mein Schätzchen hier ist.
In this moment of distress
In dieser Notlage
Hear my S.O.S.
erhör mein S.O.S.
All my future is at stake,
Meine ganze Zukunft steht auf dem Spiel,
And lady, it’s up to you. So …
und Lady, es liegt in deiner Hand. So ...
Oh, sweet and lovely lady be good,
Oh, süßes Mädchen sei nett zu mir,
LY R I C S: H ER M A N N H U P F EL D
Oh, lady, be good to me.
sei nett zu mir,
I am so awf’ly misunderstood,
keiner versteht mich,
You must remember this,
Vergiss nicht:
So lady, be good to me.
also, Lady, sei nett zu mir.
A kiss is still a kiss,
Ein Kuss bleibt ein Kuss,
A sigh is just a sigh;
ein Seufzer ist nur ein Seufzer.
Herman Hupfeld
As Time Goes By
This is tulip weather,
Frühling liegt in der Luft,
The fundamental things apply,
Die grundlegenden Dinge bleiben,
So let’s put two and two together.
genau die Zeit, zusammenzukommen.
As time goes by.
während die Zeit vergeht.
I tell you I’m just a lonesome babe in
Ich sag dir, ich bin so einsam und
the wood,
So lady be good to me.
verloren,
also, Mädchen, sei nett zu mir.
Cole Porter
And when two lovers woo,
Und wenn zwei Verliebte sich umwerben,
They still say: “I love you”,
sagen sie noch immer: »Ich liebe dich«,
On that you can rely,
darauf kannst du dich verlassen,
No matter what the future brings,
ganz gleich, was die Zukunft bringt,
As time goes by.
während die Zeit vergeht.
I Love Paris, from: “Can-Can”
Moonlight and lovesongs
never out of date,
LY R I C S: B LO N DY, A L P H A
Hearts full of passion, jealousy
Every time I look down on this timeless
town
36
and hate;
Jedes Mal, wenn ich auf diese zeitlose
Stadt blicke,
Woman needs man and man
must have his mate,
Mondlicht und Liebeslieder
bleiben immer aktuell,
Herzen voller Leidenschaft, Eifersucht
und Hass;
eine Frau braucht einen Mann und ein
Whether blue or gray be her skies.
sei der Himmel blau oder grau,
Whether loud be her cheers
ganz gleich, ob sie vor Freude jubelt
That no one can deny.
or whether soft be her tears,
oder in Tränen zerfließt,
More and more do I realize, that:
mehr und mehr verstehe ich:
It’s still the same old story,
Es ist immer die gleiche alte Geschichte,
A fight for love and glory,
ein Kampf um Liebe und Ruhm,
Mann sein Weib,
das kann niemand verleugnen.
I love Paris in the spring time.
Ich liebe Paris im Frühling.
A case of do or die!
ein Fall von Gewinn oder Stirb!
I love Paris in the fall.
Ich liebe Paris im Herbst.
The world will always welcome lovers,
In der Welt gibt es immer Verliebte,
I love Paris in the winter
Ich liebe Paris im Winter,
As time goes by.
während die Zeit vergeht.
when it drizzles,
wenn es nieselt.
I love Paris in the summer
Ich liebe Paris im Sommer,
when it sizzles.
wenn es siedend heiß ist.
37
SILVESTERKONZERT
ZUGABE
Cole Porter
Wunderbar, from: “Kiss Me, Kate”
Wunderbar, wunderbar!
Wunderbar, wunderbar!
What a perfect night for love,
Was für eine perfekte Nacht für die Liebe,
Here am I, here you are,
hier bin ich, und hier bist du,
Why it’s truly wunderbar.
Das ist wirklich wunderbar.
Wunderbar, wunderbar!
Wunderbar, wunderbar!
We’re alone and hand in glove,
Wir sind allein und ganz vertraut,
Not a cloud, near or far.
keine Wolke, nah und fern.
Why it’s more than wunderbar!
Das ist mehr als wunderbar!
Do you care dear?
Magst du mich, Liebster?
For you madly.
Ich bin verrückt nach dir.
Do you long dear?
Wonach verlangt es dich, Liebster?
For your kiss.
Nach einem Kuss von dir.
Would you die dear?
Würdest du für jemanden sterben, Liebster?
For you gladly.
Für dich gern.
You’re divine, dear!
Du bist himmlisch, Liebster!
And you’re mine, dear!
Und du bist mein, Liebste!
Wunderbar, wunderbar!
Wunderbar, wunderbar!
There’s our fav’rite star above.
Dort oben ist unser Lieblingsstern.
What a bright, shining star
Was für ein hell scheinender Stern.
Like our love it’s wunderbar!
Wie unsere Liebe ist er wunderbar!
Foto © Yann Orhan/Sony Classical
BEI SONY CLASSICAL
LY R I C S: CO L E P O R T E R
LANG LANG IN PARIS
Das aktuelle Album mit
den vier Scherzi von
Frédéric Chopin und Peter
Tschaikowskys Die Jahreszeiten. Das spektakuläre
Konzert aus dem prachtvollen
Spiegelsaal von Schloss
Versailles ist auf DVD und
Blu-ray erhältlich.
DAS MOZART-ALBUM
Mit den Wiener Philharmonikern unter
Nikolaus Harnoncourt. „Sein MozartAlbum wird Kenner wie Nichtkenner
gleichermaßen beglücken.“ NDR Kultur
Deutsche Übersetzung: Derek Henderson
DAS CHOPIN-ALBUM
„Auch hier beeindruckt Lang Lang
durch seine perfekte Technik, seine
mühelose Souveränität seine
orchestrale Klangfülle.“ Crescendo
Abdruckrechte der Songtexte: Warner Music Germany (Gershwin »Embraceable You« und »Lady Be
Good«) | Warner / Chappell Music GmbH & Co. KG Hamburg (Porter »I Love Paris« und »Wunderbar«) |
Arrangements: Gershwin »Lady Be Good«: Eric Stern; Porter »I Love Paris« und Hupfeld »As Time
Goes By«: Michael Fuchs
Weitere CDs unter
38
39
www.sonymusicclassical.de
WWW.LANGLANG.COM
SILVESTERKONZERT
www.facebook.com/sonyclassical
Silvesterkonzert 2015 | 2016
Orchesterbesetzung
1. Violinen
Matthias Wollong / 1. Konzertmeister
Michael Eckoldt
Thomas Meining
Federico Kasik
Volker Dietzsch
Brigitte Gabsch
Jörg Kettmann
Susanne Branny
Barbara Meining
Martina Groth
Anett Baumann
Roland Knauth
Anselm Telle
Franz Schubert
2. Violinen
Reinhard Krauß / 1. Konzertmeister
Matthias Meißner
Stephan Drechsel
Jens Metzner
Ulrike Scobel
Olaf-Torsten Spies
Alexander Ernst
Mechthild von Ryssel
Emanuel Held
Kay Mitzscherling
Martin Fraustadt
Yukiko Inose
Bratschen
Michael Neuhaus / Solo
Stephan Pätzold
Anya Dambeck
Uwe Jahn
Ulrich Milatz
Zsuzsanna Schmidt-Antal
Marie-Annick Caron
Susanne Neuhaus
Juliane Böcking
Uta Scholl
Violoncelli
Norbert Anger / Konzertmeister
Simon Kalbhenn / Solo
Martin Jungnickel
Andreas Priebst
Johann-Christoph Schulze
Anke Heyn
Matthias Wilde
Titus Maack
Kontrabässe
Andreas Wylezol / Solo
Martin Knauer
Christoph Bechstein
Reimond Püschel
Thomas Grosche
Johannes Nalepa
Flöten
Andreas Kißling / Solo
Cordula Bräuer
Jens-Jörg Becker
Oboen
Céline Moinet / Solo
Sibylle Schreiber
Michael Goldammer
Klarinetten
Robert Oberaigner / Solo
Jan Seifert
Christian Dollfuß
Fagotte
Philipp Zeller / Solo
Joachim Huschke
Andreas Börtitz
Hörner
Jochen Ubbelohde / Solo
Andreas Langosch
Julius Rönnebeck
Eberhard Kaiser
Trompeten
Mathias Schmutzler / Solo
Tobias Willner / Solo
Peter Lohse
Gerd Graner
Posaunen
Uwe Voigt / Solo
Jürgen Umbreit
Frank van Nooy
Tuba
Jens-Peter Erbe / Solo
Pauken
Thomas Käppler / Solo
Schlagzeug
Bernhard Schmidt
Christian Langer
Dirk Reinhold
Thorsten Blumberg*
Harfe
Vicky Müller / Solo
Banjo / Gitarre
Uli Singer*
Klavier / Celesta
Johannes Wulff-Woesten
Ellen Rissinger
Saxophone
Ive Kanew*
Martin Posegga*
Dittmar Trebeljahr*
* als Gast
40
41
SILVESTERKONZERT
© M. Creutziger
OSTERFESTSPIELE
SALZBURG 2016
CHRISTIAN THIELEMANN
SÄCHSISCHE STAATSKAPELLE DRESDEN
© W. Beege
THIELEMANN
19.— 28. März
OPER
VERDI OTELLO
© J. Rakete
BOTHA
© P. Antonov
RÖSCHMANN
© M. Borggreve
HVOROSTOVSKY
Christian Thielemann • Vincent Boussard
Vincent Lemaire • Christian Lacroix
Johan Botha • Dorothea Röschmann
Dmitri Hvorostovsky • Benjamin Bernheim
Christa Mayer • Georg Zeppenfeld
Bror Magnus Tødenes • Csaba Szegedi
Gordon Bintner
ORCHESTER- und CHORKONZERTE
BEETHOVEN • HENZE • LISZT • WEBER
MENDELSSOHN BARTHOLDY • TSCHAIKOWSKI
Christian Thielemann • Vladimir Jurowski
Rudolf Buchbinder • Anne-Sophie Mutter
Lynn Harrell • Yefim Bronfman
Krassimira Stoyanova • Christa Mayer
Daniel Behle • Georg Zeppenfeld
Chor des Bayerischen Rundfunks
KONZERT FÜR SALZBURG
BACH • WEBER
© A. Frers
BUCHBINDER
Christian Thielemann • Roderich Kreile
Anna Lucia Richter • Christa Mayer • Peter Galliard
Georg Zeppenfeld • Dresdner Kreuzchor
KAMMERKONZERTE
BEETHOVEN • EISLER • SCHUBERT
TROJAHN • VERDI
© D. Acosta
MUTTER
Manfred Trojahn • Juliane Banse • Herbert Schuch
Musiker der Sächsischen Staatskapelle Dresden
Karten: Tel. 0662/80 45-361 • [email protected]
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43
SILVESTERKONZERT
BRONFMAN
www.osterfestspiele-salzburg.at
Vorschau
5. Symphoniekonzert
S A M S TAG 2 3.1.16 2 0 U H R
S O N N TAG 2 4 .1.16 11 U H R
M O N TAG 2 5 .1.16 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
Robin Ticciati Dirigent
Leonidas Kavakos Violine
Gustav Mahler
»Blumine«, Symphonischer Satz
Jean Sibelius
Violinkonzert d-Moll op. 47
Maurice Ravel
»Valses nobles et sentimentales«
Claude Debussy
»La mer«
Kostenlose Konzerteinführungen jeweils 45 Minuten
vor Beginn im Foyer des 3. Ranges der Semperoper
6. Symphoniekonzert
Zum Gedenken an die Zerstörung Dresdens
am 13. Februar 1945
S A M S TAG 13. 2 .16 2 0 U H R
S O N N TAG 14 . 2 .16 2 0 U H R
S E M P ER O P ER D R E S D E N
100
95
75
25
5
Christian Thielemann Dirigent
Camilla Nylund Sopran
Elisabeth Kulman Mezzosopran
Daniel Behle Tenor
Georg Zeppenfeld Bass
Sächsischer Staatsopernchor Dresden
Ludwig van Beethoven
»Missa solemnis« D-Dur op. 123
Aufzeichnung durch MDR Figaro
0
SILVESTERKONZERT
IMPRESSUM
Sächsische Staatskapelle Dresden
Chefdirigent Christian Thielemann
Spielzeit 2015 | 2016
H E R AU S G E B E R
Sächsische Staatstheater –
Semperoper Dresden
© Dezember 2015
R E DA K T I O N
André Podschun
G E S TA LT U N G U N D L AYO U T
Sächsische
Staatskapelle Dresden
Künstlerische Leitung/
Orchesterdirektion
Christian Thielemann
Chefdirigent
Juliane Stansch
Persönliche Referentin
von Christian Thielemann
Jan Nast
Orchesterdirektor
Tobias Niederschlag
Konzertdramaturg,
Künstlerische Planung
schech.net
Strategie. Kommunikation. Design.
André Podschun
Programmheftredaktion,
Konzerteinführungen
DRUCK
Union Druckerei Dresden GmbH
Matthias Claudi
PR und Marketing
ANZEIGENVERTRIEB
Agnes Monreal
Assistentin des Orchesterdirektors
EVENT MODULE DRESDEN GmbH
Telefon: 0351 / 25 00 670
e-Mail: [email protected]
www.kulturwerbung-dresden.de
B I L D N AC H W E I S E
Matthias Creutziger (S. 2/3, 5, 8, 17); Harald
Hoffmann / Sony Classical (S. 10); Zemsky / Green
Artists Management (S. 13); Opus 3 Artists (S. 14);
Finn Benestad und Dag Schjelderup-Ebbe,
Edvard Grieg. Mensch und Künstler, aus dem
Norwegischen von Tove und Holm Fleischer,
Leipzig 1993 (S. 18); Nasjonalbiblioteket Oslo,
Norwegen (S. 21); spotlightonbroadway.com,
aufgerufen am 18. Dezember 2015 (S. 22 / 23, 26);
www.incubatorstudio.wordpress.com/2011/10/
05/new-york-city-in-the-1900s/, aufgerufen
am 14. Dezember 2015 (S. 24); Jürgen Schebera,
George Gershwin. Eine Biographie in Bildern,
Texten und Dokumenten, Leipzig 1994 (S. 28, 29,
30); www.beabroadway.blogspot.com/
2011_07_01_archive.html, aufgerufen am
14. Dezember 2015 (S. 31); Library of Congress,
New York (S. 33)
T E X T N AC H W E I S E
Der Einführungstext von Tobias Niederschlag ist
ein Nachdruck aus dem Heft zum 4. Symphoniekonzert 2007 / 2008 der Staatskapelle Dresden.
Der Artikel von André Podschun ist ein Originalbeitrag für dieses Programmheft.
So | 31. Januar | 11 Uhr
RAGNA SCHIRMER – „Liebe in Variatio-
nen“ widmet sich den Kompositionen von
Clara und Robert Schumann sowie Johannes
Brahms.
Wagner für Kinder: LOHENGRIN – Die
für Kinder zum Märchen umgearbeitete
Oper wird erzählt, gesungen und am Flügel
illustriert.
So | 28. Februar | 16 Uhr
So | 20. März | 16 Uhr
Rotes Sofa Classico – Wir müssen reden!
Zu Gast beim Kulturjournalisten Michael
Ernst ist der designierte SemperoperIntendant PETER THEILER.
AMARCORD – Folks & Tales, ihr breit
gefächertes Repertoire von Bach bis zu zeitgenössischen Kompositionen macht sie zu
einem der besten Vokalensembles der Welt.
Elisabeth Roeder von Diersburg
Orchesterdisponentin
Matthias Gries
Orchesterinspizient
Agnes Thiel
Dieter Rettig
Notenbibliothek
Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH
RICHARD-WAGNER-STÄTTEN GRAUPA
Richard-Wagner-Straße 6 · 01796 Graupa
Tel.: 03501 4619650 · www.wagnerstaetten.de
Tickets für alle Veranstaltungen unter
www.ticket.pirna.de
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W W W. S TA AT S K A P E L L E - D R E S D E N . D E
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So | 24. Januar | 16 Uhr
So | 17. April | 16 Uhr
FRANCESCO LIBETTA – Der aristokratische Poet am Klavier (The New York Times) spielt
neben Händel und Chopin auch Auszüge aus den Liszt-Transkriptionen des „Lohengrin“.
Tickets unter Tel. 03501 461965-0 oder 03501 556 446 und www.ticket.pirna.de