Projektmanagement an Schulen - Kieler Schulleitungssymposium

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Projektmanagement an Schulen - Kieler Schulleitungssymposium
Projektmanagement an Schulen
Mit Projekten zum Erfolg!
Prof. Dr. Doris Weßels, Fachhochschule Kiel, GPM Regionalgruppe Kiel
Dr. Ruth Winters, HSH Nordbank AG
Kieler Schulleitungssymposium 2010
18. September 2010
Struktur des Workshops
Vorstellung der Referentinnen
Vorstellung der Gesellschaft für Projektmanagement
(Fachgruppen- und Regionalgruppenarbeit)
Situationsanalyse zur Bedeutung von
Projektmanagement (regional und international)
Bedeutung von Projektmanagement für Schulen
Definition „Projekt“ und „Projektmanagement“
Ausgewählter Theoriebaustein „Phasenmodell
Projektmanagement“ – Initialisierung, Definition,
Planung, Steuerung und Abschluss
1.
2.
3.
4.
5.
6.
—
—
7.
Übung Schulprojekt
Übung Schülerprojekt
Zusammenfassung und Abschluss
Ihre Erwartungen
erfüllt?
2
Vorstellung GPM
— Die GPM Deutsche Gesellschaft
für Projektmanagement ist mit über
5.700 Mitgliedern das größte
Kompetenznetzwerk von
Projektmanagement-Experten auf
dem Europäischen Kontinent.
— Über den Dachverband IPMA
(International Project Management
Association) ist die GPM weltweit
vernetzt.
— Als gemeinnütziger Verein für alle
Fragen des Projektmanagements
bietet die GPM seit 30 Jahren
umfangreiche Serviceleistungen
für Mitglieder, Unternehmen,
Ausbildungseinrichtungen, Politik
und Verbände.
„Das primäre satzungsgemäße
Ziel der GPM ist es, die
Anwendung von PM
(Projektmanagement) in
Deutschland zu fördern: weiter zu
entwickeln, zu systematisieren
und zu standardisieren sowie
weiter zu verbreiten.“
Arbeit in Fach- und
Regionalgruppen
3
Die Fachgruppe „Projektmanagement
macht Schule“
1.
Für die GPM ist die Einführung von
Projektmanagement im Schulbereich von
zentraler Bedeutung, weil dadurch eine
bedeutsame Lücke bei der Nachwuchsgewinnung geschlossen werden kann.
2.
Wenn grundlegende ProjektmanagementKompetenzen bereits in den Schulen erworben
werden, kann die Ausgangsbasis für die Nutzung
der Methode in Studium und Beruf erheblich
verbessert werden.
3.
Projektmanagement fördert eine Lernkultur, in der
eigenverantwortliches Lernen und die
Bereitschaft zum Wissens- und
Erfahrungsaustausch kultiviert und sowohl für
das spätere Studium als auch für den Berufsalltag
eingeübt werden.
4.
Bereitschaft und Fähigkeit zum
selbstgesteuerten und kooperativen Lernen
stellen zentrale Kompetenzen angesichts aktueller
und künftiger Anforderungen an ein
lebensbegleitendes Lernen in der
Wissensgesellschaft dar.
4
Die GPM-Regionalgruppe Kiel
www.gpm-ipma.de –
dort Regionalarbeit Kiel
5
Die ProjektmanagementSituation in Schleswig-Holstein
Schleswig-Holstein hat einen Standortnachteil in der Qualifikation und
unternehmensübergreifenden Vernetzung der Querschnittsdisziplin
Projektmanagement; siehe hierzu die folgende Graphik der Deutschen
Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) zur ProjektmanagementOrganisation, die ein starkes Nord-Süd-Gefälle aufweist:
—
Beginn
• Gründung der Projektmanagement-Community SchleswigHolstein
• Start: November 2005
• GPM-Regionalgruppe Kiel für Schleswig-Holstein in Kooperation mit der
DiWiSH (Fachgruppe Projektmanagement)
Bedarf
Vision
6
• Stand 09/2010: ca. 500 Mitglieder
• ehrenamtliche Tätigkeiten
• Ziel: Bündelung von PM-Forschung, -Qualifizierung und
Dienstleistung für Innovationen in Schleswig-Holstein
• Vision: Kompetenzzentrum Projektmanagement und
Innovation für Schleswig-Holstein
6
(IT-)Projektsituation
laut Standish Group
Quelle: Eigene Darstellung auf Basis von veröffentlichten Ergebnissen
des Bostoner Beratungsunternehmens Standish Group im Rahmen der
regelmäßig erscheinenden Chaos Reports
7
Projekte in/an Schulen
Zu unterscheiden:
1.
2.
Projekte der Lehrer oder der Organisation Schule
(„Schulprojekte“)
Projekte der Schülerinnen und Schüler („Schülerprojekte“)
Diskussion:
—
—
—
—
Welche Bedeutung haben diese beiden Projektarten für Sie,
für die Schule als Organisation und für Ihre Schüler/-innen?
Wie (professionell) behandeln Sie diese Projektarten
an Ihrer Schule?
Wie bewerten Sie das Projektmanagement-Wissen
im Rahmen von Schul- und/oder Schülerprojekten?
Wo sehen Sie Bedarf an Know-how-Aufbau?
Relevanz
Handeln
Wissen
8
Beispiele für Schulprojekte
Der Umbau der Schullandschaft ist ein länderweites Großprojekt! Jede
Schule sucht ihren eigenen Weg, um bei sich die vielfältigen
Anforderungen in die Realität umzusetzen (Learning by doing).
Dabei gibt es vielfach erprobte Methoden und Vorgehensweisen des
Projektmanagements mit großem Unterstützungspotenzial z.B. für
—
—
—
—
—
—
—
—
Umbau zu Regional- und Gemeinschaftsschulen
Organisation von Bildungszentren
Einführung G8 oder Y-Modell
Entwicklung von Curricula
Schulprofil
Einführung Qualitätsmanagementsystem
Organisation von abschlussrelevanten Schülerprojekten
…
Mit diesen Methoden und Vorgehensweisen werden auch die
Schülerinnen und Schüler in der Berufswelt konfrontiert. Der §10 für die
Projektarbeit am Ende Sek I trägt dem Rechnung.
9
Beispiele für Schülerprojekte
Die dominierende Charakteristik von Schülerprojekten ist häufig noch
Einzelarbeit. Auch wenn 3er-Gruppen gebildet werden, bearbeitet jeder
mehr oder weniger eigenständig seinen eigenen Teil.
Die GPM plädiert für „richtige“ Projekte und bietet dazu auch
Unterrichtsmaterialien an, die die Zusammenarbeit einer größeren Gruppe
vorsehen:
—
—
—
—
—
—
—
Organisation einer Klassenfahrt (Lehrprojekt der GPM)
Planung eines Schüleraustausches
Jugend forscht
Sozialer Tag
Tag der offenen Tür mit Präsentation von Schülerarbeiten
Soziale Projekte
…
10
§10 Vorgaben für die Projektarbeit
am Ende von Sekundarstufe I
Eigenschaften der Projektarbeit:
— themenorientiert und fächerübergreifend anzulegen
— bestehend aus schriftlichen, mündlichen und
praktischen Leistungen
— als Gruppenarbeit durchzuführen
— individueller Anteil muss erkennbar sein
— Umsetzung in einem zeitlichen Umfang von
mindestens 15 Zeitstunden pro Person
11
Beispielhaftes Vorgehen bei
Schülerprojekten
0. Einführungsveranstaltung in Projektmanagement
1. Vorbereitungsphase (Dauer?): Themenfindung, Gruppenbildung
und Projektbeschreibung durch die Schülerinnen und Schüler:
Projektsteckbrief mit Projektphasen und Meilensteinen
2. Genehmigung durch die betreuende Lehrkraft: Projektvertrag
3. Umsetzung durch die Schülerinnen und Schüler; Begleitung durch
betreuende Lehrkraft [Meilensteine]
4. Präsentation des Projekts und dessen Ergebnis durch die Gruppe
5. Gespräch der Gruppe mit den Mitgliedern des Unterausschusses
[Feedback, Lessons Learned]
=> Bewertung des individuellen Anteils an der Projektarbeit als
Bestandteil des Abschlusszeugnisses [Prozess und Ergebnis]
12
Projekte und Projektmanagement:
Charakteristika
„Saloppe“ Formulierung!
•
Ein Projekt ist eine zeitlich begrenzte, komplexe und risikobehaftete
Aufgabe, die eine Neu- oder Umgestaltung eines Systems (z.B. eines
Prozesses, einer Organisation) zum Ziel hat. Wichtige Merkmale sind
u.a.:
a. der einmalige und von Projekt zu Projekt unterschiedliche
Ablauf
b. ein klar definiertes Projektziel
c.
ein Abschlusstermin, zu dem das Projekt beendet sein muss
sowie
d. die deutliche Abgrenzung des Projektprozesses vom
Tagesgeschehen.
•
Das Projekt bedarf der Planung, Steuerung und Kontrolle durch die
Koordination von Führungstätigkeiten. Diese projektorientierte
Führung wird unter dem Begriff des Projektmanagements gefasst.
13
Quelle: GPM-Lehrbücher
Projektmanagementdefinition
gemäß DIN 69901-5:
Achtung bei dem Begriff Führung!
Hier: Steuerung der verschiedenen
Einzelaktivitäten in einem Projekt im Hinblick
auf das übergeordnete Projektziel.
Quelle: GPM-Lehrbuch Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3), Ausgabe 2009
14
Umfang
Projektmanagement:
in Summe
46 Kompetenzelemente
Quelle: NCB 3, Juli 2008
15
Prozessorientierung und PMPhasen
16
Quelle: Lehrbuch PM3
PM-Phasenablauf im Überblick
1. Phasenbezeichnung
Startkriterien (Beginn)
Initialisierung
1.
2.
Idee entsteht (intern oder extern)
Führung beauftragt eine Person zur
Konkretisierung der Projektidee
Prozesse,
Methoden (Phasenverlauf)
•
Idee
wird konkretisiert
2. Aufgaben,
Phasenbezeichnung
Definition
•
DieFreigabe
Idee wird
analysiert,
bewertet
und eine
Startkriterien (Beginn)
durch
Führung
-> Kernteam
wird
Zielvision
skizziert.
gebildet
•
Vorbereitung relevanter PM-Prozesse für die
Prozesse, Aufgaben, Methoden (Phasenverlauf)
•
Projektziele (Lastenheft)
weitere Projektabwicklung
•
Projektscope
und Abgrenzung
3. Phasenbezeichnung
Planung
(Projektauftragsklärung)
Endkriterien (Ende-Übergang
nächste (Beginn)
Phase)
Führung bewertet
Ergebnisse
-> Freigabe
Startkriterien
Freigabe durch
Führungfür
•
Projektstrukturierung
nächste Phase
Prozesse, Aufgaben, Methoden
Projektplan wird (iterativ) erstellt:
•
grobe Meilensteine
und grobe
(Phasenverlauf)
•
Projektstrukturplan
Aufwandsschätzung
•
Ressourcenplan
4. Phasenbezeichnung
Steuerung
•
Umfeldanalyse
•
Terminplan
Startkriterien (Beginn)
Kick-Off
•
Stakeholderanalyse
•
Kostenplan
•
Machbarkeitsanalyse
Prozesse, Aufgaben, Methoden
•
Teambildung und –entwicklung
•
Qualitätsplan
•
Ermittlung
kritischer
Erfolgsfaktoren
(Phasenverlauf)
•
Projektsteuerung
durch Plan-Ist•
ggf. Vertragsplanung
mit Lieferanten
(Risikoanalyse)
Vergleiche
Endkriterien (Ende-Übergang nächste Phase) Freigabe durch
Führung(Projektcontrolling)
(alle
•
ggf.
Nachforderungsmanagement
Endkriterien (Ende-Übergang nächste Phase)
Führung erteilt
Freigabe
für
die
nächste Phase
Voraussetzungen
und
5. Phasenbezeichnung
Abschluss
Planungsvorbereitungen
für die und Abnahme durch
Startkriterien
(Beginn)
Projekt
ist
beendet
Endkriterien (Ende-Übergang nächste Ausführungsphase
Erreichen
des
definierten
Projektziels und
sind erfüllt
Auftraggeber
ist=>
erfolgt
Phase)
Abnahme
des
Ergebnisses
durch den
beachten)
Prozesse, Aufgaben, MethodenVollständigkeit
•
Nachkalkulation
Auftraggeber
(Phasenverlauf)
•
Abschlussbesprechung
•
Abschlussbericht
•
Archivierung Projektunterlagen
•
Erfahrungssicherung (lessons
learned)
Endkriterien (Ende-Übergang nächste
•
Auflösung der Projektorganisation
Phase)
•
Projektmanager wird entlastet
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Übung Schul- und
Schülerprojekt
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Bilden Sie für beide Projektarten je eine Gruppe.
Wählen Sie ein beispielhaftes Projekt aus.
Strukturieren Sie den PM-Prozess nach der Struktur
IDPSA – welche Aufgaben fallen in welcher Phase an?
Stellen Sie Ihr Ergebnis vor.
Welche Vor- und Nachteile sehen Sie in diesem
Vorgehen?
Welche Phase ist aus Ihrer Sicht besonders
erfolgskritisch?
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Zusammenfassung und
Abschluss
Ihre Fragen? Unsere Antworten!
Kontaktadresse: [email protected]
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