Schlesische privilegirte Zeitung. 1786 [Jg.45]

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Schlesische privilegirte Zeitung. 1786 [Jg.45]
Schleßsche prvüilegirte Zeitung.
Anno 1786. Montags den10. April. No. 43.
land haben die Todesstrafe d?s PeruckenmaBerlin den 4. April.
Der Generalmajor, Herr von Egloffsteln/ cherMorand in eineimmerwahrende Gefangnißftrafe verwandelt. Sein Urtheil war
ist nach Elbing abgereiset.
Gestern wiederfuhr dem vereinigten berli^ schon gesprochen, daß er am 2 4sien sollte ge¬
mschen und cöllmschenGymnastodieaußeror- hangen werden. Man hatte zur Execullon
deutliche und unvergeßliche Ehre, daß Se. dieses Unglücklichen schon alle Anfallen ge¬
Durchlaucht, der regierende Herzog von Cur? macht. Der Galgen war in der Nacht auf¬
land und Cemgallen, der Prüfung der Gym¬ gerichtet worden, und des Morgens Halle die
nasiasten, und der Entlassung 17 einheimi¬ ganze Garnison hasSchafot umgeben, um
scher und ausländischer junger Leute auf die allen Zutritt zum Execulio nsplatz zu verhin¬
Universitäten zu Halle, Frankfurt an der dern. I n detiKirche war bereits für ihn ge¬
Oder, Königsberg in Preußen, Wittenberg betet, und nichts «rar untellassln, die Zulü¬
und Kiel, milder huldreichsten Herablassung ftungen
beiwohnten, und dabei sowohl, als nachher in lich und furchtbar zu mach en. Alle Solda¬
der Gemälde-Gallerte des grauen Klosters, ten hatten scharf geladenes Gewehr, und je¬
Hschsidero Kenntniß der Wissenschaften, der der war mit 24 Patronen versehen. Seine
schönen Künste und Kunstwerte, aufeine sehr Frau erhielt hierauf Erlaubniß, ihren Mann
belehrende Weise äusserten.
zu sehen. Nachher fuhrsiemit ihren 6 Kin¬
Haag den 25. März.
dern bei denWl edern der Regierung hen m,
Die Staaten von Holland und Westfrleß- um Pardon für ihren Mann zu bitten Sie
M gerade heraus gesagt haben, daßssefich Herren zu dieser außerordentlichen Gnade be¬
alleMöhe Kegeben, ihrem Manne von seinem wogen worden, so ermahnen Wir einen jeden,
Vornehmen abzuhalten, aber vergebens. Dez selbige nicht zu mißbrauche«/sondern ßch still,
Gefangene hat auch selbst gesagt, daß ihm sei- und gegen Unsere Befehle hierin dem Haag
ne Missethat gereue, und daß er nun wohl eins gehorsam zu betragen, bei Strafe des Gal¬
sehe, daß erfichan dem Souverain vergriffen/ gens, oder noch schwerer, nach Beschaffenheit
vnd den Tod verdient habe, daß er aber nie¬ der Umstände." Der Kapitain des Oranienmals gedacht habe, daß das Korps, wovon er korps, Namens Reist, ist arretirt. Heß ist
ein Mitglied war, zu gedachtem Endzwecke noch nicht ergriffen, aber der Papiere des ent¬
aufgerichtet worden sey, unddaßerewig We¬ wichenen Bauer hat man sich bemächtigt. —
he über den elltwichmn Heß schreien werde. Der Advokat van Rispen hat von der Bärgers
Die Bitte der Frau um. Pardon fur ihren schaff zu Dortrecht färseine kühne Vertheidi¬
Mann ward untersucht, aber von den Staa* gung ein Danksagungsschreiben erhalten.
ten on Holland abgeshlalen, mit dem Bei¬ Die dortigen Schützen haben ihn mit einer
füge, daß oie Vollziehung der Todesstrafe goldenen Medaille, und dem Patent, als ihr
noch aus zusetzt werden solle welM der Delin¬ Ehrenmitglied, beschenkt. — Auf die Köms
quent seine übrigen Mitschuldigen enldeck'N munication der Staaten von Holland an dem^
wolle. Morand W5; d nun nach dem Justiz- Ecbstatthaleer, keine Truppen von der Re?
hole abgeholt, wo ^)m in demKol'egio der pattition der Provinz Holland nach Utrecht
kounuittinen Nätbe stin Todesu theil vorges marschirellju lassen, Haider Prinz qeantwors
fsse i wa i . Nach i'lner palheliichen Anrede tet: „Daß die Staaten von Utrecht bis jeyt
über die Abschemt hkit seiner Thatwa^d thm noch keine Soldaten verlangt hätten; daß,
betannt g macht, daß ihm aufFürsprache der wenn dieses geschehen sollte, er es ihnen nlcht
Herren Gcvaerts uad van Gyzelaec dasLe^ abschlagen könne noch möge, daß er aber
ben geschenkt werde. Hiese Nachlicht ver¬ alsdenn dazu keine Regimenter der Provinz
breitete sich sogleich m dem Haag, und das Holland gebrauchen wolle. — I n Utrecht ist
Wölk bezeugte eine außerordentliche Freude anboten dieses alles ohne Blutvergießen abs
barüber. M a ^ begab sich haufenweise in die gelaufen Die Burger haben sämmtlich das
Kirchen, umGott dafür öffentlich zu danken. üme Reglement beschworen. — Die bnde«
Uebrigens glaubt man, daß die Gefangen¬ Linienschiffe, welche die Republik an die ^ one
schaft des Morand nicht lange dauern, son¬ Frankreich machen will, dwfennunmchterst
dern daß er mit seiner Familie das Land ver¬ zcbauet werden. Mau hat g funden, daß
lassen werbc. Oie Staaten von Holland ha- >ie Admiralität von FrieÄand 2neue74Kss^
ben wegen des ertheilten Pardons eine nach¬ wnenschiffe eben fertig geba tbat, dieidcer
drückliche Publikation ablesen lassen, deren schwere weg<n zu liefgehen, und f<chauch,
wesentliche? Indalt solautet: „Obgleich das ^afiehlmenju fpißef- als gewöhnlich gebaut
Om?/ten vom Francois Morand gegen die md, überhaupt besse für diesianzsi'scheczts
Hobeit Unserer Souverainität begangene dt- lo^andische Ma- n ^schicken. Dicst ö^ chiffe
rells Attentat von solcher Natur ist, daß es ollen nun, wen 5 der Vo l.chlag d K RachsZ
keines Pardons fähig, und daher auch selbi¬ ensionairä von leiswyk lje^hm ltt ird,
ge? dessen für ihn bittenden Frau abq^fchl gen l»mGescheut nach ^ran/rei ge chickt erworden; so haben Wir doch auf ölewieder- en. DieAdmilalita^ v ^ F l i e r l . i . d M ;u
holte Fürbitte der Herren Oeoaens und von eren Bemannung 50Ooo^ Guiden erhallen,
Oy<e!aer beschlossen diese Todesstrafe in eine nd da de< Bau z d^ d^s r Sch ff^ lwclefchr
ewige GefatlgnWrafe zu mrwa^dlen. Da ^OOOO Guides kcii t so soli die a''ße^orsl
i Mlliche Pelitie wegm diefts Gefchelzts z»
,,ioO,oooGulden gemacht werden. — Zu
Groningen haben 8oc> Bürger einMemoire
übergeben, daß die gesetzmäßig erwählten,
von dem Prinzen Erbstalchalter aber gemtßbilligten Rathsherren dennoch den Eid able¬
gen möchtem Dieses Memoire ist zum Ver¬
gnügen der Bärgerschaft beantwortet wor<
den, sodaßgedachteHerren innerhalb ^ T a ¬
gen in Eid genommen we? den sollen, nachdem
der Erbstatthalter gefragt worden, ob er et¬
was gegen einen der gedachten Herren einzu¬
wenden habe.
Lissabon den 21. Febr.
Aus Goa ist die Nachricht eingegangen,
daß die Irrungen zwischen den Portugiesen
und Holländern in jenem Weltthetle täglich
zunehmen, ja, daß es sogar aufderMalabarischen Küste zu Feindseligkeiten gekommen
sey, weil die Holländer 3 Portugiesische Miffionarten, unter dem Vorwande. daßsieSptons waren, hätten hinrichten lasse".
keine Hoffnung zur AushebutlF bes K«lferM
chen Ebiccs machen konnte.
Hamburg den 23. Mckrj,
Diejenige Person, welche deS Mordes st«
dem auf der Lübecker Landstraße voreinlgett
Wochen gefundenen Körper eines hiesigen
Bürgers, Namens Wächtler, ihres Eheman¬
nes, äußerst verdächtig, und bisher in ihrens
Hause durch eingelegte Wache lt» Verwah¬
rungwar, ist gestern Abends um halb 11 Uhr
in der Stille um das Zusammenlaufen des
Volks zu verhindern, nach hiesiger H a u M v «
che gebracht worden/ wohin man schon vor eis
«igen Tagen ihre beyden Dienstmädchen
lransporttrt hatte, die zwar nicht an der abB
scheulichen Thae, wie man vernimmt, Theil
genommen,sieaber doch zu vel hehlen gesucht
haben. Die Wächtle?in soll des Verbrechens
bereits völlig überwiesen seyn, obsteesgleich
noch nicht bekannt hat. Der Ermordete iM
vermuthlich von ihr in seinem Bette gelobtes
worden. Der Schlag war auf den rechten.
London dm l 7. März.
Schlafgeschehen, und man fand, nach ckngeZu einemsichernBeweist des Nachtheils, M t e r Untersuchung^ achtzehn Tplttter von
welchen das Kaiserliche Edict unsern Manu- Knochen im Hopfe. Kopfund Hände wäre»
facturen zugefüget hat, dienet daß verschle- noch warm abgeschnitten worden, wie die
de^e Kaufieule neulich aus den Niederlanden Haut auswies, die sich zurückgezogen hatten
zurück gekommen sind, welche zu Ostende/ Die Beine waren zurück gebunden. Dadurch
Brüssel, Antwerpen, Brügge und Gent wa¬ war derkeib hervor getreten, auf welchen dle
ren, ohne einsn einzigen Artikel verkaufen zu Mörderin bey demEkipacken vermuthlichmis
können. Die meisten derselben haben auf Füßen getreten hatte, daher er kenn cmfge?
diei'er kozibarel:Reise nicht nöthig gehabt^ihre borsten war. Den eingepackten Körper hat?
Waaren auszupacken, und hallen dabey noch te die Mörderin in cinerKutsche, unter dem
den Verdruß, zu sehen, daß die Franzosen und Volwcnfde, nach Lüdeck zn reisen, auf den
Holländer ihre Waaren öffentlich zu dem ge¬ Halden Weg dahin gebracht, dm Kmfcher,
wöhnlichen Preise verkauften, und unsern unter einem gewissen Vorwande, zu entfern
Landsleuten den Rang abliefen, die größten^ lnu gewußt, den Kslper heraus gewvrftn>
theils ihre Waa en, als aus Frankreich kom¬ und ftch etwas entfernet, worauf sie, unter'
mend, angegeben, undsichfür Geld P^sse und dcm Vorwande der Unpäßlichkeit, dem Kut^
Erlaübmßbnefe ausgewirkt hsnen, welches scher, wisder nach Hamburg zu fahren, bs^
ihnen aber nichts half, da die Franzosen zu ei¬ fohlen hätte. Sie erwartet uun dm Lohl»
nem niedrigern Preise verkauften. Verschie¬ dieser unmenschlichen That.
dene unserer Kaufteule habe: beschlossen, die¬
Csseck den 16. Mckrz.
sen Ha?dlm!gszwe?g aufzugeben, dasiesich
Ungeachtet alle Nachrichten aus bell TürberettsandasEnglische und B r ffelschl' M l - tischen Provinzen uns die friedftriiAen Gesin^
n M l i m ü gewendet halttn, und man ihnen ssungen der Mfelmckmer verkündigen, ugtzk
K W sp lauten, als obsiean gar keinen Krieg
gedächten, so giebt 6och ein üchruben aus
Zwornik alles dieses für bloße Verstellung an;
indem die Bässen vön^Boßnien, Albanien und
Bulgarien öfters, als gewöhnlich, milden
Unterbefehlshabern aufdem Lande, mit jenen
der kleinen Festungen und Bergfchlösser, Un¬
terredungen oder Divan halben. So war
vor kurzem der Aga ans Zwornik bey dem
Bassa von Travnik, und derAgavon Ussieza
bey dem Seraslier zu Ntjsit.
Beschluß der Vertheidigungsschrlst^des Gra¬
fen von Cagliostro.
Fr. Hat Ihnen der Prinz ein Billet gezeigt,
mit der Unterschrift: Marie Antoinette de
France? A. Vierzehn oder^OTagevorstinem Arrest zeigte er mir das Killet. F. Was
haben Sie davon gesagt? A. Ich habe ge¬
sagt, ich glaubte nichts anders, als daß die de
la Motte eine listige Person ssy, die den Prin¬
zen betröge. Ich habe auch dem Prinzen im¬
mer gesagt, sich vor ihr in Acht zunehmen,
und daßsieein boshaftes Weib scy; der Prinz
aber hat mir nie glauben wollen, und ich habe
beständig gedacht, das Billet sey falsch. F.
Sehen Sie dieses Billet, und sagen Sie, ob es
dasselbe sey! Hierauf zeigte mir der Referent
ein BiLet, worinn ich den Namen MacieA.
d.F. sahe, da ich aber bemerkte, daß es voll
Wffern sey, so antwortete ich: A. Ich kann
nicht bezeugen daß es dasselblge fty, weil ich
Chisserndarinnfillde, die ich nicht gesehen ha¬
be. F. Aber wissen Sie, daß wir diese Chift
fern gemacht haben. A. Das ist für mich
gleich, ich sage, daß ich in meinem Gewissen
nicht bezeugen kann, daß eö dasselbige sey;
auch hab ich es überdies zuwenig untersucht,
weil.es eine Sache betraf, die mich nicht angieng. — I . Ist es wahr, daß Sle, ehe
Sie in der Bastille giengen, ein Haus für
I5OOO9 Livres kaufen wollen? A. Das ist
des Raums wegen keinen Auszug mitthellen
tönaen, die auch nichts neus enthalt.
Der Schluß des Memoire des Grafen
heißt so: „Wollet ihr nun, meine Richter und
Mitbürger, noch mehr von meinem Vaterlande, meinem Namen, meinen Pewegungsgründen, mejtun Hülfsqnellen wissen? —
Mein Vaterland, ist für Euch der erste Ort Eu¬
res Reichs, wo ich mich euren Gesetzen unter¬
worfen habe, mein Name der, welchen ich.unter euch ehrenvoll gemacht habe, mein Handlungsgrund, Gott und meme Hülfsquellm —
mein Geheimniß. Wenn ich zur Heilung der
Kranken, und zum Unterhalt dlrDürstigen
unter eure medicmische oder wohlchaltge Ge¬
sellschaften aufgeliommen zu werden verlange
le; dann könntet ihr auch fragen. Aber im
Namen Gottes alles Gute thun, was ich thun
kann, ist ein Recht, welches weder Namen,
noch Vaterland, noch Beweise, noch Cautlon
verlangt. Franzosen! seyd ihr bloß neugie¬
rig, so könnt ihr jene leere Schriften lestn, in
welchen Bosheit und Leichtsinnigkeit den
Freund der Menschen beschimpft, und lächer¬
lich gemacht haben. Wollt ihr aber gut und
gerecht seyn, so fraget nicht, sondern höret den,
der immer Ehrfurcht für die Könige hatte,
weil sie in den Händen Gottes sind, für die
Regierungen, weil er sie beschützet; für die
Religion, weilsiesein Gesetz ist; fur das Ge¬
setz, weil es zur Religion gehört! für die Men¬
schen, weil sie, so wie er, seine Kinder sind.
Noch einmal, fraget nicht, sondern höret und
liebet den, der zu euch gekommen ist und Gus
testhat dersichgeduldig angreifen lii ß, und
sich mit Mäßigung vertheidigte. Unterschrie¬
ben : Der Geaf von Cagliostro; Herr Titon
de Villoiran, R^pporteur; Herr Thllorier,
Advocat; Brazon, Piocurator.
Breslau den 10 April.
Heute werden dieWaserlschen Schauspie¬
Nun folgt die Widerlegung des Theils des ler aufführen: Glanetta Monta di, einTrau¬
Memoire der Madame de la Matte, die den erspiel in 5 Akten. Den Beschluß macht das
Grasen Cagllostro betrifft, davon wir aber Ballet: die Gärtner.
falsch.
Nachtrag
Nachtrag
No. 43. Montags den 10.April. 1786.
I n der prwilegireen Sch!estsche»l Zelrungs-Expedlnon, U?ilhelm Gottlieb Aorn«
Nuckhandlung, eil zu dadsn:
kandsthulbibliothek, zterBd<4tes Stück, 8. Berlin, 785 8 sgr.
Briefe aus dem Noviziat, z Bändchen, 8. gedrukt aufblau Papier, 780 2osgr.
Erzählungen und Gespräche von I h r o Kaizerl. Majestät, der K- aller Reußen, 2 Bande,
mit2Kupfern, 8. Berlin/783 i R t b l . losgr.
C.I.I-'gemann, die Geschichte der freyen Künste undMssensthaften in Italien, 5 Band
8- Leipz. 777-" 81 4 Rchl. 25 sgr.
Ueber Sprache und Dichtkunst Fragmente von Klspstock, 8. Hamb. 779 25 sgr.
Die Rechte der Natur und Menschheit entweiht durch Menschen, Szenen aus derheutigen
Welt für den Menschen, Bürger und Richter, vossI. Fr. Knüppeln, 8. Berl. 784 2z sg.
Der römische König, 8. Augsb. 786 7 sgr.
v.Mouer, L.D A. Methode die Geometrie vonsichftlbstzaerlernen, 5tsrBand,m.Kupf.
s. Brest 786 s R t h l . l^sgr.
(verkauf derer zum Scift-Amc Hlegniy gehörigen A c n n n y - M a y d o r f e r
Güter) Nachdem die Ksnigl, Glogausche Krteges und Domainen. Cammer resolvirt
hat, die vom Stift Amt Liegnitz aus dem Kahischen ^7/5^5 im Jahr 1775., wegen eine?
darauf habenden beträchtlichen Schuld Forderung, F ^ /n?//H erstandenen und vonSeine3
Ksnigl. Majestät ^^i 5e^/)7/L zu besitzen aliergnädigst accordlrtsn Güter Alt^Kemnlh, Reib^
nitz, Hlndorf, Spiller, Iohnsdorf, Neu KemlNß und Maydorf, nebst Perlinenzten, im
Iäucrschen Färstenthum in der Gegend von HirM berg gelegen, welche nach der damals
aufgenOtmncnen Iustizräthlichen Taxe a 6/3?o c^x auf 191041 Rthlr. i o Gr. 4^d'. ge¬
richtlich abgeschätzt und zur Zeit auf765oR hlr eMtt/^e der Forst- und Gerichts Gefälle
verpachtet worden, durch eine öffentliche I^/mno?/ zu verkaufen, und dazu ^^m?/^I<i«/ranomF auf den 16 May a. c. vor der Köntgi. Kriegest und Domainen Cammer anges
setzt worden; als wird solches dem Publiko hierdurch bekannt gemacht, und habensich die
Kauflustigen bemcldetm Tages Vormittags um 9 Uhr bei der König!. :c. Cammer zu mel¬
den, ihr Gebeth zu thun und zu gewärtigen, daß demjenigen deßen Geboth annnehmlich
befunden wird, gedachte Güter werden adjudiclrt werden. Hierbei gereicht denen Kaufs
lustigen zur Nachricht, daß 1) nach
der Guter bei der mit Termi¬
ns Iohannis a. c. erfolgenden ^ i t t ^ / ' ^ a H t w ^ wen
2O<DOoRtdl''. entweder baar,
oder in landschaftlichen Pfandbriefen , als ein Angeld bezahlt werden müssen. 2)Die ZahF
lunqs Tenmn? oer übrigen Kaufgelder dergestalt zu stiftuliren find daß wiche /tt l^m/no
Wejnach«en a. c. entweder ganz bezahlt werden, oder doch wenigstens wiederum wenn ein
Niedreres <em Käufer nicht gefällig, eine gleiche Summe berichtigt wird, das Ollst Amt
aber nicht gehalten ist, die zur Zahlung stipullnen Gelder weder ganz, noch zum Theil,
eher als in gedachten ?>^/me) anzunehmen. 3) Samttiche unbezahlte Kaufgelder bis zu
ihre" Berichtigung,//<^ ^e/e^^/o Oo?//i«/o
mit 5/i?"o(7f,/5 in halbs
jähugen /?ilr/> an das Stift-Amt verlmereßitet wcrden, und 4' von dene Kaufqeld<>rn,
auf Verlangen des Käufers oder des Otift Amts ein Theil des Kauf ^cen/) /?^b //c^tt
^i'mo /l>/)<)t/le^^ co?//?/>//0 ^Fe//s)^0) gegen 5/1^0 t7e^ haldjährtg m entrichtet?'^ Inte essen,
unter Festsetzung der dem Verkäufer und Käufer frelstehenoer halbjährigen Aufkündigung,
auf denen Köchernstehenbleiben kann. Uebrlgensstehetdenen Kauflustigen die Brfichtigunq der Guter frei, und ist deshalb das erforderliche an die damalige ^ck,/m//?^//o// zu
zu Kem'Utz verfugt worden; wie ihyen denn auch der cbgedachte Iustizräthlt^e Ai scdlag
vor der ?ic/>at/g„ hel der Konigl u. Cammer vorgelegt werben soll. 5/^??,?,/ l^loga»
den 2z März 1786.
Ksnigl. Preuß. Glogausche Krieges u.Domqinen^Eammer. "
(Qlatio des I . C. Hittdner.) Von Einer Königlichen Oberamts Regierung allhler
«vlrd auf 2,//l,«tta7/I und auf die angebrachte Ebefchcidungs Klage ^es Gräflich h. Sans
drecjkyschen Ca^merLaquals Johann Christian Llndner, zu Langenblelau, deßenbösiich
von ihm entwichene Ebeconsortin Charlotte Sophie Llndnerin, gebohrne Hoftmannln^
aus Zduny in Pohlen, hierdurch citjret und vorgeladen, vom iciÄpril a. c. an gerechnet,
binnen 3 Monathen, und zwar spätestens żttTc^mo ?///?Mo et/,e^m?^/o den iO Juli des
1786 Jahres sich für dem hierzu deputirten Mistenrach SchmidtsVormittags um 9 Uhr
allhie^itn Oderamte in Person zu gesieUen, daselbst über
Klage, so wie von ihre»- böslichen Entweichung Red und Antwort zu geben, die zu Vers
theidlmg ihrer Gerechtsame und Aufklarung der Sache dienlicheBeweißmlttel anzuzeigen,
in deßkn Entstehung aber zu gewärtigen, daß die von dem Klager angegebene Umstände
ais richtig und zugestanden werden angenommen das Band der Ehe zwischen ihr und ihm
m co?/?i/nl?c,am werde getrennet und dem Klager sich anderweitig zu verheirathen werde
vergönnet werden. Wornachsichdieselbe aljo zu achten hat. Breslau den 2iMärz 1786.
Prenß. Gresl. Oberantts-Reaierunst.
(Jagd Pachtung.) Da die Jagden auf denen sämtlichen zum Schulen-Aim Nimkau gehö igen Feid-Marken mit den, 5 I u n i l a. c pachtlos werden und zu deren anderweitige!^Verpachtung auf.; Jahre T e ^ m w I>ici^no//i/ auf den 20 Marlli a. c. vor der
König!. General-Schulen Administration anberaumet worden; so werden Pachtlustige
hiermit vorgeladen, in dem gedachten Termino auf der :c. Administration ln.der hiesigen
Iesuiterburg Morgsns um 10 Uhr zu erscheinen, ihr Gebot vonsichzu geben, und zu ge¬
wärtigen, daß dem Meistbietenden die Pacht auf? Jahre, bls aus höhere Approbation,
werde zugeschlagen werden. Breslau den 3 April 17F6.
Urenß.^General5Sckulen>Admin!stratlon.
^(Bächer-ÄnzelZe.) I n Asltlled Löwens Buchhandlung ist angekommen und für
i Rlhl.LO sgr. zu haben: Conrad Sigismund Ziehens Schriften, iter Theil, emhalt die
Anzeige eines bevorstehenden außerordentlichen ErdfalZs und erklärende Theorie desselben,
mit einem Kupfer, 8. Franks, und keipz. 1786. Die Herren Pränumeranken belieben ihre
Exemplare gesten Erlegn m von 2 Gr. Porto in Empfang nehmen zulassen. Uebrlgens tst
dies bis ächte Original Ausgabe von de« Verfassers Schriften, und mit der von einen unge¬
nannten zusammengetragenen und unter dem Titel: Ziehens Schriften in 12 Theilen, neuer¬
lich angekündigten Sammlung, nicht zu verwechseln. Auch ist in gedachter Handlung für
4 sqr. zu haben: w ber die Vortheile und Nachthelle der großstadtischen Schulen, von Phil.
Julius Lieberkühn, gr 8. Breslau. 1786.
>,
'
D a s ^ e Heft von den Hosmnstezschen muMattswcn'
Sammlungen ist angekommen und werden die Herren Pränumera? ten ersucht, selbiges bey
Herrn I o h . Fried. Korn des altern Buckhandlnng, als auch in der Lenckart und Compagnie
Buch-M fit- und Kunsthandlung gefälligst abzuholen DerPränumeratlonsTermin auf
das 4te Heft in Betrag von l Rthl. 5^ sgr. auf jede Nummer einzeln dauert bls Ende dieses
Monaths.^
.
^ ^ ^ ^ ,
I v e r l o h r n e Nhr.) Es ist am 2ten April geqen Abend von dem Schüßwerder Garten
bis an das Oderthor eine zssehaufigle silberne Minutenuhre mlt emallle Zifferblatt und
stä ernen Weigern, ^ice I<o//H^ bezeichnet, verlohren worden, das oben Futlktal war
mic Schill kröte überzogen und bei dem Drucker schadhaft und an der Uhre ei ^ meßlngne
Ke c langen Gliedern nebst einem tombacknen PerlocSlllhouetten drein zu legen befindlich.
S c l ^ b schr ebene Uhr jemand gefunden haben/ so wird der redliche Fwder, da die" Uns
gl^s einei Armen betrift, ersucht, solche gegen Recompens von iDucaten abzugeben bei
dem Uhrmacher Aeltesten Herrn Wagner.
(Concert-Anzeige.) Künftigen grünen Donnerstag, wird von dem WHstrlsche»
Opern-Cbor. der Tod Jesu, von Graun, mit einem tvohlbesezten Orchester aufgesühtet
werben. Der Anfang ist um 6 Uhr, aufdcm kleinen^ledomewSaal, im blauen Hirsch.
(Häuser zu verkaufen.) Die Kornischen Häustr auf'der Weide- Tasche und
Graschegaße sollen aus freier Hand verkauft werden: Liebhaber
merey im arauen Elephanten zu melden. Breslau den 8 April 1786.
" (3u vcrmiechen.) I n No. 578. am großen Ringe find 1) ein großes"ColMoir
nebst Gewölbe und 2 Kellern, 2) eine Herrschaftliche Wohnung im zweite Stock vorne
heraus, z) eine Wohnung im Hofe 2 Stiegen hoch, und 4) noch ein separates Jager-Gewölbe im Hofe, und eln dergleichen Keller auf der Iunkerngaße zu dermiethen, die ent¬
weder joakich oder a u f I o h . c. bezogen werden können. Das nähere hiervon ist bei der
Eigentümerin daselbst 1 Stiege hoch.beliebigst zu elfraqen. Breslau den 3April 1786.
^Diverse^Sämereyen.) Beym Kaufmann Knolhe, aufderReuschen Gaße in dene?
3 Mohren, ist frischer LucernerKleesaamen^Esparette, und allerhand Oarten-Saamen an¬
gekommen, undvorblMae Preiste zu haben. Breslau den 8 April 1786.
^(Dwerse Waaren zu haben.) Bey dem Kaufmann
semann in seinem aufder Hummerey sub Nv.844« gelegenen Hause, ist zu bekommen: Roher
und gestreifter Oriliich vor das Militaite, Westphälische Schinken, Hamburger Rindfleisch,
wle auch dergleichen Zungen, Braunschweiger Schlack- und Zungen-Würste, Hallische Me¬
dicin, fein Schußpulver, fein baumwollnes Garn, guter Cichorlen^Coffee das Berl. Pfund
für 4 sgr wie auch alle Sorten von Specerey^und Farbe^Waaren um billigste Preißezu ha¬
ben sind. Breslau den 6 April 1786.
^
^ ^
___^_^
"(Diverse IVaaren.^ Frischer Lachs, ausgestochene frische Austern, nebst AusterPulver Bücklinge, Hamburger geräuchert Rindfleisch, Rußischen Caviar, Pommersche
Gälpe find jl« haben bet
Johann David Wenßel, in der gMnen Krone am Ringe.
'^(^0tterie>Anzeige.) Diejenigen Interessenten die ihre Loose noch nlcht renovlrt '
haben, werden hiermit gefälligst ersucht, die Renovation zur 4ten Classe bis zum l 5 April, bey
gänzlichem Verlust alles Anrechts aufeinen Gewinnst, besorgen zu lassen. Die Renovation
für das ganze koos ist 4 Rthl. ioz sgr. für das halbe 2 Rehl. 5z sgr. für das MneNos 1 R t l .
2'sgr. 8d'. in Courant. Einige Kaufloose zu dieser vortheilhatten und soliden Lstterk stehen
noch bis zum 27 April Abends um 5 Uhr zu dlsnsien. Den 28ten Apnl Früh kommen die Gewinnstlisten bereits an. Das gan ze KauflOos kostet u Rthl. das Halde 5 Rthl. 15 sgr. das
Viertellos 2 Rlhl. 22^ sgr. in Courant. Diese Lotterie liefert jszt in den beyden lezten Classen
die beträchtlichsten Gewinnste, als - 1 a 12000, 2a 6oOO, g a 3090, ^ a 1500, 2? a iooo,
27a5Oo, 5OÜ2OO, 5Q25O, 85ai5O, 150a iOc>Rthl. neöst l 10^3 von75bis 18Rthl.in
Golde«, Von auswärtigen Interessenten werden Briefs und Gelder franco erwartet. Accu«
rate und prompte Bedienung kannsichjedermann gewiß versichert sey.'?. ZyrBnlinerFahlenlotterle werden ebenfals alle beliebige Saye angenommen. Breslau den 27 März 1786.
Ioh. DavidWentzel, in dergolhnm5kroneamNlnge.
(Anzeige eines Diebstahls.) Ein Ourtoutrock von Co leur de bra Tuch, nebst
Weste, mit schmalen goldnen Tressen besezt und gelbenKnöpstn, ist gestohlen wo; den. I n den
Taschen ist gewesen: Ein Souvenir, ein Gebund von^tkin^Schlüße n, ein Paar'fioretftidne Handschu, verschi^dne wenig bedeutende Briefe und Rechnungen. Wer hiervon einige
Nachricht <u geben weiß, beilebe es in der Zeilttnqs^pedilonnl melden.
^
(3«rNachricht.) "Derburgerl^PeruquierSchelle?, wot)^küftaufder3aschel,gaße
beym Strumpfwürker Schmidt, ist erst von Warschau kommen, undempfithlek daher die
neueste Mode-Frisuren anDames und Chapeauf mit dfr accuratesten Bedienung.
Den 5 ten April zwischen 6 «üb ?Ubrsindaus elttem
folgende Sachen, in einem Kistel verwahrt,
abgeschnittm und gestohlen worden: i ) ein gärn neuer L>w und weisser H u h , mitgrün und
weissen Guirlanden, weisse P^r'en und dazu g hörigen Federn, 2)5 bis 8 Federn, sowohl
Weisseals graue, 3)eim mlchfishrne Schübe mit Guirlanden besetzt 4) ein schwarzes und
ein welssesfiohcnesbefeztes Tuch, 5) ein neuer Paladln, 6) 2 klare Flohrtücher, 7) eine
schwarzsammtneE^arpe mit einer GlahlschnaÜe 8 eine weisse Echarpe mit ausgebognen
Sammlband und kleinen Perlen besitzt, 9) Ep^ulets von Perlen, und noch ander? KleinlgF
keilen mehr. Wer von diesen S ücken Nachricht zu geben weiß, oder nur ein einziges ln dte
Zeilungservedition bringt, erhält einen F^iedrichsd'or zur Belohnung.
^Väschblauzu haben.) Der'Arcmlist Wede^, auf dem Burgfeld wohnhaft, res
commanotret dem Pudliko seM verfertigendes dunkel und lickteS Waschblau, wovon 3 Loth
ftvlel ausrichten a^s von deÄMwshnlichenWäM)blau ein Pfund ausr^
(Diverse Sorcen H e W und G r a ß Saamen.) Der blkandte nutzbare prapas
rlrte Sack? Lein Saamen, Staude Lein. Klee, Marien Graß, und viele andere GraßSaamea dreijährige Hollandische Spargeikeymen, Italiensche Pappeln zum Aussehen,
Dünger-Salz zu Hraparirung des Leiusaamens, zur Beförderung des Wachsthums, und
wieder den Erdfloh, nach dem ersfneten Geheimniße, in der Physifalifchen Oecomischen
Zeirung ^ 0 August vorigen Iakres, Egiplisches Sommsrkorn, Romanischer Weitzen,
Venetianische Gerste, schwarzer Ungarischer Haaftr, Podolischer Haaftr, ist vor billlße
Preise allhier, und in Breslau beym Agenten Pitsch zu bestellen. Schwundnig bei Hochs
kirch im Trebnitz. Creiß? den 6 Febr. ,786.
Harter, /?. ^. Verwalter.
(tImt/^einiger Accise-Defraudamen.) Die Magistratualzsche Iustitz.Dlputap
tion zu Landeck in der Grafickaft Glah, cltlret die beiden von denen Königl TabacksGarden Hinz und Brün am zten dieses des Abends um 7Ubr in dem Dorfe Karpenstem
ohnweit der Kayseriich Schleichen Grenze mit Pferd und Schlitten, aufwelchem 1 Cent.
96 Pfund Kayserlich Steinsalz befunden worden, angehaltene, denen Garanten aber,
beim Abladen des Salzes noch in Karpensteln entsprungene beide unbekannke Manns PerB
fönen, sich, oder wem dieses Pferd und Schlitten sonst gehöret als Eigenthümer bis zum
29 April a. c. vor derselben asshier zu meiden, ihr Eigenehmnan dieses Pstrd und Schlit¬
ten darzu thun, auchsichwegen der ihnen imputirenden Salz-Einsthw^zung gehörig zu
exculplren, wietrigenfalles das vor dieses, zur Ersparung der Fütterung a//K/om> / ^
schon verkaufte Pferd und Schlitten gelöste Geld, so wte daselngeschwärztf Steinfalj vor
Contreband und dem König!. Salz Aerario vor verfallen erkannt werden soll. Landeck,
ben^Mar; 1786.
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(Verkauf44i Stück Eichen.) Brleg den Z April 1786. WagiiN alüs machet hier¬
durch bekannt, daß zum Verkauf 441 Stück Eichen aus den Canlersdorfe? Forsten, woraus
zum Theil Hamburger und Englische Dlelen. auck Stabhol^ gsftretqet werden kan, /,/c//^s
des davon abfallenden Klafterholzes, ?^n/W /ic/5ano///5 auf den 28 Apnl. 19 Man und
y Iunlusa.c. angesetzt worden. Kauflustige werden daher elngeladcn, an gedachten Termi¬
nen auf dem hiesigen Rachhause zu AbgebMg ihres Gebots zu erscheinen ucd des Zuschlags
nach erfolgter Approbation Einer Hachlöbl Koniql. Krieges- und DomaiaenCammer zu
gewärtigen. MbrigenL können die Eichen a«te ?"e, ///im//,/ m ioco auf Anweisung des Magi¬
strats besehen werden.
Diese Zeitungen werden wöchentlich dreymal, Montags, Mittwochs und Sonnabends
zu Breslau in Wilhelm Gottlieb Korns Buchhandlung am Ringe, .ausgegeben/
undssndauch auf allen Könlgl. Postämtern zu haben.