Die Bibliotheken - Comune di Cento

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Die Bibliotheken - Comune di Cento
Einleitung
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Piazza Guercino
Palazzo del Governatore
Palazzo del Municipio
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Jüdisches Ghetto,Casa Pannini
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La Rocca
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Cento...geschichte
Der Name Cento geht auf die Zeit der Römer
zurück, die im 2. Jh. v. C. weite Landstriche
der Poebene trockenlegten, Wälder abholz-
Stadttheater und kulturund kongresszentrum Pandurera
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Bibliotheken
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Die kirchen:
San Biagio, San Pietro, Rosario,
S. Maria Maddalena, Servi,
Ss. Sebastiano e Rocco, San lorenzo,
San Filippo, Oratorio della Crocetta
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ten und das Land in Zenturien (daher der
Name) einteilten. Zunächst war Cento nur
ein kleiner Fischerort inmitten weiter
Feuchtgebiete. Von diesem Ursprung zeugt
noch ein roter Krebs, der das Wappen der
Stadt schmückt. Nach dem Jahr 1000 erfolgte eine groß angelegte Urbarmachung der Gegend, und Cento entwickelte sich
allmählich zu einem wichtigen Zentrum der Landwirtschaft. Die
Gemeinde erhielt Ländereien als Schenkungen vom Bischof von
Bologna und dem Abt von Nonantola und richtete die sogenannte Partecipanza Agraria ein. Nutznießer dieses
Systems, bei dem das Land alle zwanzig Jahre nach einem
Rotationsprinzip neu verteilt wird, sind seit jeher die männlichen
Erben derjenigen Familien, die den Kern der städtischen
Bevölkerung bilden.
Städtische Pinakothek
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Galerie für Moderne kunst “Aroldo Bonzagni”
Museum Sandro Parmeggiani
Cento gehörte lange Zeit zum Besitz der Kirche von Bologna,
wurde jedoch als Grenzstadt von Anfang an von den benachbarten Stadtstaaten und insbesondere von Ferrara begehrt. Als
1502 Lucrezia Borgia den Herzog Alfonso I d’Este heiratete, ent-
Gemeinden im Stadtgebiet
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zog ihr Vater, der Papst Alexander VI, die Stadt dem Bischof von
Bologna und sprach sie als Mitgift für seine Tochter der Familie
Este zu. Mit dem Ende der Macht der Este über Ferrara 1598 fiel
Gastronomie
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Cento Verde
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Cento Events
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Restaurants
u. Hotels
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Cento an den Kirchenstaat zurück. Damit begannen für die Stadt
zwei Jahrhunderte der architektonischen und urbanistischen
Erneuerung und des kulturellen Glanzes. Einen wesentlichen
Beitrag zu dieser Entwicklung leistete der Maler Guercino, der
in Cento geboren wurde, hier arbeitete und zu einem der größten
Künstler des italienischen Barocks avancierte.
Im Jahr 1754 verlieh Papst Benedikt XIV Cento offiziell den Rang
einer Stadt und formalisierte damit die Bedeutung des Ortes
innerhalb des italienischen Kirchenstaates.
Zugänglich / teilweise zugänglich
Legende zugänglichkeit
für behinderte
Zugänglich in Begleitung
Nicht zugänglich
EINWOHNER
FLÄCHE:
HÖHE:
INSGESAMT AM
31.12.2004:
31.475
64 km2
10-20 m ü. NN
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Piazza
del Guercino
Palazzo del Governatore Dieses
Gebäude wurde 1502 anlässlich der
Hochzeit zwischen Alfonso I d'Este und
Lucrezia Borgia und des Anschlusses von
Cento an das Herzogtum Ferrara errichtet. Es diente ein Jahrhundert lang als
Regierungssitz für die Statthalter, die
den Hof der Este in Cento repräsentierten. Der Palazzo wurde 1919 umfassend
nach mittelalterlichen Vorbildern restauriert, bewahrt aber am Uhrturm noch
immer die klassischen Linien, die ihm
der Architekt Francesco Giraldini aus
Cento um 1550 verlieh. Im Innern des
Gebäudes befindet sich die Galerie für
Moderne Kunst A. Bonzagni.
Palazzo Comunale Dieser Palazzo
entstand ab 1612 anstelle einiger
Bürgerhäuser. Die Fassade war ursprünglich mit Fresken von Guercino dekoriert,
weist aber heute einen langen durchlaufenden Balkon aus Marmor auf. Darüber
erkennt man eine effektvolle architektonische Struktur, die das zentrale Stadtwappen
umfasst, darunter einige Arkaden auf
Bögen, die von achteckigen Säulen getragen werden. Im Innern des Gebäudes
befindet sich der sehr schön dekorierte
Sitzungsaal des Stadtrats (Sala Consiliare).
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Piazza del Guercino
ist das Herz der
Stadt, ein lebhafter
Platz inmitten
malerischer
historischer
Gebäude. Hier trifft
man sich zu jeder
Tageszeit unter
schattigen Arkaden,
am Kiosk oder in den
zahlreichen Cafès.
Hier erlebt und
kommentiert man all
die vielen Ereignisse,
die das intensive
kulturelle und
wirtschaftliche
Leben der Stadt
skandieren.
Das jüdische Ghetto
Die
jüdische Gemeinde von Cento existierte nachweislich bereits 1390.
Eine ausgesprochene Blütezeit erlebte sie im
sogenannten Jahrhundert der Este (16. Jh.),
nachdem sich eine große Gruppe sepharditischer Juden auf der Flucht aus Spanien in
der Stadt niedergelassen hatte.
Nach der Rückgabe des Herzogtums
Ferrara an den Kirchenstaat wurden die
Juden wie zuvor in Ferrara von der christlichen Bevölkerung isoliert. 1636 richteten
die päpstlichen Legaten mitten im Zentrum
der Stadt ein Ghetto ein, das mehr als zwei
Jahrhunderte als solches existierte. Erst
1859 wurden die Tore des Ghettos beseitigt
und die Juden den anderen Italienern rechtlich gleichgestellt.
Infolge einer allgemeinen Wirtschaftskrise
in Italien gegen Ende des 19. Jh. wurde die
jüdische Gemeinde von Cento aufgelöst
bzw. mit der Gemeinde von Ferrara vereinigt. Viele Möbel und Kultgegenstände
wurden in die Synagoge von Ferrara
gebracht, wo sie noch immer zu sehen sind.
Das ehemalige Ghetto ist heute völlig
restauriert. Es besteht aus einer schmalen
Häuserreihe an drei miteinander in
Verbindung stehenden Innenhöfen.
Der schönste dieser Höfe ist der mittlere, in
dem man einige wundervolle Balkone aus
dem 18. Jh. bewundern kann.
Aus der aktiven jüdischen
Gemeinde stammten die Großeltern
von Benjamin Disraeli, dem
Premierminister der Königin Victoria
von England.
Casa Pannini
Dieses Gebäude ist eines der ältesten
Bürgerhäuser der Stadt. Es stammt aus der
ersten Hälfte des 15. Jh. und verfügt über sehr
eigentümliche Arkaden aus Holz. Die Fassade
wurde im 20. Jh. in gotischem Stil restauriert.
Die Innenräume wurden zwischen 1615 und
1617 von Guercino und seinen Mitarbeitern
mit Fresken ausgeschmückt. Etwa die Hälfte
dieser Fresken sind heute in der Städtischen
Pinakothek in Cento aufbewahrt.
CENTO FILME
In Cento sind zahlreiche Filme gedreht worden, darunter:
Guercino (1950, Regie Adelchi Bianchi)
Permette? Rocco Papaleo (1971, Regie Ettore Scola)
La mazurka del barone, della santa e del fico fiorone (1974, Regie Pupi Avati)
Tutti defunti…tranne i morti (1977, Regie Pupi Avati)
Gli occhiali d’oro (1987, Regie Giuliano Montaldo)
La settimana della Sfinge (1990, Regie Daniele Lucchetti)
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Le Barzellette (2004, Regie Carlo Vanzina)
La Rocca
Theater
“Giuseppe Borgatti”
Die Dekoration beschränkt sich nicht
auf die Fassade sondern ist umlaufend.
Dadurch entsteht ein sehr eindrucksvoller plastischer und chromatischer
Effekt.
Unten: Der elegante kleine Saal des
Theaters ist mit Fresken aus dem 19.
Jh. dekoriert.
Auf dem Platz vor der Burg befand
sich bis vor kurzem die Statue des
Guercino, ein Werk des
Bildhauers S. Galletti (18321904). Diese Statue ist
nun an ihren ursprünglichen
Aufstellungsort, Piazza Guercino,
zurückversetzt worden.
Stadtburg wurde Ende des 14. Jh.
auf Veranlassung des Bischofs von
Bologna errichtet und sollte zunächst dazu dienen, das Streben der Einwohner nach
Autonomie einzudämmen. In der Folgezeit
wurde sie mehrfach umgebaut, um sie den
jeweilgen Erfordernissen der Militärarchitektur
anzupassen und sie immer wieder neu gegen
den Ansturm feindlicher Truppen zu rüsten.
Das heutige Erscheinungsbild geht noch weitgehend auf den Umbau zurück, den der
Kardinal Giuliano della Rovere, der spätere
Papst Julius II, 1483 in Auftrag gab. Nicht
mehr vorhanden sind der Burggraben und die
Zugbrücken der damaligen Zeit. Nachdem die
Burg ihre ursprüngliche militärische Funktion
verloren hatte, diente sie vor allem als Gefängnis
für politische Häftlinge und Banditen. Heute
wird sie als Veranstaltungsort für
Ausstellungen, kulturelle und gastronomische Events etc. genutzt.
Stadttheater wurde zwischen
Das
1856 und 1861 nach Entwürfen
von Antonio Giordani und Fortunato Lodi
Die
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Santuario della
Beata Vergine
della Rocca
Die Wallfahrtskirche wurde
1609 erbaut und im Laufe
des 19. Jh. neu errichtet. Im
Innern befindet sich ein verehrtes Bild der “Hl.
Jungfrau der Burg”, ein
Fresko von 1597, das aus
einem Innenraum der nahen
Stadtburg entfernt wurde.
Aus der Nase der Madonna
rinnt Blut, das nach einer
Legende infolge einer
Gotteslästerung ausgetreten
sein soll.
errichtet. Die Außenmauern sind mit sehr
auffälligen, streifenförmig angeordneten
Klinkern verkleidet und mit eklektischen
Tonelementen verziert. Darunter erkennt
man dekorative Rahmen, Kandelaber,
Medaillons mit Portraits bekannter
Persönlichkeiten, Büsten von Künstlern,
Friese mit figürlichen Darstellungen und
Basreliefs. Besonders hervorgehoben sind
drei Bögen über dem Eingang des Theaters
mit je einem Fenster darüber und einem
abschließenden Giebel. Der Innenraum ist
nach dem klassischen Modell des italienischen Theaters in Hufeisenform gestaltet
und verfügt über drei Reihen von Logen,
eine Galerie und eine Parterre. Besonders
interessant sind die Dekorationen im kleinen Saal (19. Jh.) und zwei Museen. Eines
dieser Museen dokumentiert anhand von
Schriftstücken, Objekten und dgl.
Ausschnitte aus dem Leben des berühmten
Tenorsängers Giuseppe Borgatti aus Cento.
Das andere ist Arrigo Tassinari gewidmet
und illustriert anhand von Gegenständen,
Auszeichnungen u.ä. die außergewöhnliche
Karriere des Mannes, der als Begründer der
Schule des italienischen Flötenspiels gilt.
KULTUR- UND KONGRESSZENTRUM
PANDURERA
Das Zentrum Pandurera ist ein
modernes und komfortables
Kulturzentrum, das sich aufgrund seiner bequemen
Einrichtung und seiner fortschrittlichen technischen
Ausstattung, insbesondere im
Bereich Lichttechnik, als idealer Veranstaltungsort für
Kongresse, Tagungen,
Seminare, Kurse, Meetings u.
ä. anbietet. Das Zentrum verfügt über ein Auditorium mit
500 Plätzen, einen Lehrsaal,
einen Versammlungsraum
sowie über einen weiträumigen
Meeting-Point und eine hauseigene Bar.
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Die Bibliotheken
Die Schrift- und
Lesekultur im Raum
Cento hat eine sehr
lange Geschichte.
Das früheste im
Stadtarchiv
aufbewahrte
Dokument stammt
aus dem Jahr 1185.
Seither haben die
Bewohner der
Gegend
ununterbrochen
Texte produziert
und gesammelt.
Heute gibt es im
Stadtgebiet drei
Bibliotheken und
ein Historisches
Archiv.
Weibliche Allegorie
Skulptur auf der
Treppe des Palazzo
Rusconi
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Globus (Rom 1632) und Planetarium (Rom 1636) von
Hans Greuther, auf dem Piano Nobile der
Stadtbibliothek.
Städtische Bibliothek
Die
Patrimonio Studi
befindet sich im Palazzo Scarselli
Tassinari.
Dieses Gebäude ist aufgrund seiner
malerischen und bildhauerischen
Dekorationen und der eleganten
Treppe mit Gewölbe und Nischen
ein wundervolles Beispiel für die
Architektur des 18 Jh.
Der heutige Bestand der
Bibliothek setzt sich aus Beständen
mehrerer
historischer
Einzelbibliotheken zusammen.
Nach der Unterdrückung der
religiösen Orden durch
Napoleon wurden 1798 der
Bestand der Biblioteca Comunale
(die 1760 dank einer Schenkung
des Notars G. Cariani entstanden
war) und des ehemaligen Seminario
Clementino (das seinerseits
1772 den Bestand der
Compagnia del Gesù übernommen hatte) zusammengeführt. Dazu kamen 1805
die Schriften der Libreria dei
Cappuccini, zu denen viele
Manuskripte und kostbare
Druckwerke
gehörten.
Heute
verfügt
die
Stadtbibliothek über einen
Bestand von insgesamt
55.000 Bänden, (46.000 in
der Abteilung Moderne und
9.000 im Bestand Antikes
Buch) sowie über eine
Sammlung von Zeitschriften,
Tondokumenten
und
Fotografien. Daneben gibt es
eine umfangreiche Kinderund Jugendbibliothek, einen
Ausstellungsraum und eine
Aula, in der vielfältige
Projekt zur Förderung des
Lesens bei jungen Leuten
veranstaltet werden.
Das Städtische Archiv,
das zum Großteil mit dem Historischen
Archiv identisch ist, umfasst eine reiche
Sammlung von Schriftstücken, die die
Geschichte der Stadt Cento von 1185
bis heute dokumentieren. Neben rein
verwaltungsbezogenen Dokumenten
finden sich auch solche, die das wirtschaftliche, kulturelle und religiöse
Leben illustrieren. Wie in der
Stadtbibliothek werden auch im
Stadtarchiv jedes Jahr spezifische didaktische Projekte für die Schulen des
Stadtgebiets durchgeführt.
Die Kapitularbibliothek
San Biagio, ist eine kleinere
Bibliothek im Studienzentrum
Girolamo Baruffaldi in Cento, die über
zahlreiche kostbare Bände überwiegend
sakraler Art verfügt.
Die Bibliothek Ileana
Ardizzoni:
befindet sich in der Gemeinde
Casumaro und umfasst mit ihren ca.
5.000 Bänden sowohl den Bestand der
ehemaligen Pfarrbibliothek als auch
denjenigen der Gemeindebibliothek.
Palazzo Rusconi
Von
1972
bis
1998
war
die
Stadtbibliothek im Palazzo Rusconi untergebracht. Dieses Gebäude wurde 1776 als
Residenz für den Hauptmann G. Tavecchi
errichtet und gilt als eines der wichtigsten
Beispiele für die Architektur im Raum Bologna im
18. Jh. Es verfügt über eine imposante Fassade
und eine prächtige zweiteilige Treppe, auf deren
Brüstung allegorische weibliche Figuren und Paare von Putten angeordnet sind. Gegenwärtig befindet sich in dem Palazzo die
Sammlung Antiker Kunst der Cassa di Risparmio, zu der wertvolle
Werke von Guercino und seiner Werkstatt gehören.
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Die Kirchen
Im 17. und 18. Jh.
änderte sich das
Erscheinungsbild der
Stadt Cento
grundlegend. Man
baute zahlreiche neue
Häuser für die
Aristokratie, die mit
großzügigen Treppen,
Absätzen und
Balustraden versehen
und mit Fresken
ausgeschmückt
wurden. Man
restaurierte aber auch
alte Kirchengebäude
im Stil des Barock und
errichtete neue
Gotteshäuser mit
prächtigen
Innenräumen, die mit
Bildern und Statuen
ausgestattet wurden.
Heute findet man in
den wichtigeren
Kirchen in Cento
zahlreiche
Meisterwerke von
Guercino und seiner
Werkstatt, die im Zuge
jener städtischen
Erneuerung
entstanden sind.
Sehenswert in der Koncha der
Apsis ist neben einem schönen
Chorgestühl aus Holz von Fra
Vincenzo Rossi (18. Jh.) vor allem
das Gemälde “Madonna mit Kind
und den Hl. Blasius und
Michael” von Antonio Rossi
(1751).
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Basilica Collegiata di San Biagio
Diese Stiftskirche stammt aus dem 11. Jh.,
wurde aber von 1730 bis 1745 von dem
bologneser Architekten A. Torreggiani
völlig neu errichtet. Der Entwurf beruht
auf einem lateinischen Kreuz mit eliptischer Kuppel über dem Schnittpunkt zwischen Mittel- und Querschiff. Zu den
bedeutenden Kunstwerken, die in der
Kirche ausgestellt sind, gehören Gemälde
von Bartolomeo Cesi, Domenico Mona,
Marcello Provenzali, Guercino (“Hl. Karl
Borromäus im Gebet”, 1614 c.a), Lorenzo
Zucchetta,
Benedetto
Gennari
(“Madonna mit Kind und den Hl. Gaetano,
Franz von Paola und Rosa”) und Antonio
Rossi. Auf dem Platz vor der Kirche befindet sich ein Brunnen mit dem “Hl.
Erzengel Michael, der den Drachen tötet”, ein
Kunstwerk, das unlängst von dem
Bildhauer Mauro Mazzali geschaffen
wurde.
Chiesa del Rosario
Die Rosenkranzkirche wurde 1645 eingeweiht und war die bevorzugte Kirche des
Guercino. Der Maler entwarf die Fassade des
Gebäudes, das sich aufgrund der einfachen
Linien, der warmen Farben und der Arkaden
sehr gut ins Stadtbild einfügt, und schuf verschiedene Gemälde für den Innenraum, die
heute als absolute Meisterwerke gelten. Im
mittleren Gewölbe hängt das Gemälde “Die
Hl. Jungfrau” (ca. 1622), das eine interessante
illusionistische Aufsicht aufweist. Ebenfalls
von Guercino sind die vier Gemälde über
dem zweiten Altar links, die der Maler für die
eigene Familienkapelle schuf: “Die
Kreuzigung”, “Der Ewige Vater mit dem
Segensgruß”, “Der Hl. Franziskus”, “Der Hl.
Johannes d.T.”. Der prächtige Hauptaltar ist
ein Werk des Architekten Ferdinando Galli
Bibiena aus Bologna und wird von einer
Statue der Madonna des Rosenkranzes
beherrscht, die in Piacenza angefertigt und
1627 von Guercino bemalt wurde.
Die barocke Kirche San
Lorenzo wurde von dem
Architekten P.A. Cavalieri aus
Cento entworfen.
Am
Corso Guercino befinden sich zwei weitere Kirchen
von
großer
historischer
Bedeutung, in denen heute
Kunstaustellungen, Konzerte
u.ä. stattfinden:
San Lorenzo (1765-1773), eine
ehemalige
Kirche
der
Jesuiten, liegt an einem kleinen Vorplatz und ist an einer
konkaven,
zweigeteilten
Fassade zu erkennen. Über
dem Hauptaltar befindet sich
eine Kopie des Bildes “Das
Martyrium des Hl. Laurentius”
von Guercino.
San Filippo Neri wurde 1680
errichtet und später mehrfach
erweitert. Der Hauptaltar verfügt über eine schöne
Dekoration aus Marmor, die
1753-54 nach Entwürfen von
Ferdinando Galli Bibiena realisiert wurde.
Über der “Kreuzigung” im Gewölbe der
Kapelle befinden sich drei Gemälde, die
angeblich auf den wirklichen Namen des
Guercino anspielen: Giovanni Francesco (die
Hl. Johannes und Franziskus) Barbieri (nach
dem Bart = ital. “barba” des Ewigen Vaters)
Der helle Innenraum der
Kirche San Lorenzo besteht
aus einem einzigen Schiff
mit Kuppel über dem
Transept und einem
Presbyterium mit vorstehenden Säulen.
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Chiesa di San Pietro
Die Kirche San Pietro ist eine
der ältesten Kirchen der Stadt
(14. Jh.), wurde aber mehrfach
umgebaut (besonders Mitte
des 19. Jh.). Sie verfügt aber
über einige Werke von Malern des 17. Jh.
aus dem Umfeld der Carracci (Lucio
Massari: “Kreuzigung und Heilige”) und des
Guercino (Benedetto Zallone “Hl.
Jungfrau mit den Hl. Bonaventura und
Franziskus und der Spenderin” und Matteo
Loves “Madonna mit Kind, Heiligen und
Schutzengel”).
Chiesa di San Sebastiano e
San Rocco
Diese Kirche wurde 1552 errichtet und
1764 und 1770 von dem Architekten P.
A. Cavalieri umgebaut und erweitert.
Durch die Arkaden an der Hauptfassade
integriert sich das Gebäude perfekt in das
Gesamtbild der Straße. Im Innern befinden sich neben einem Freskenzyklus im
Oratorium von M. Cremonini (1603) einige kostbare Gemälde wie “Der
Schutzengel” von Matteo Loves und
“Kreuzigung mit den Hl. Rochus und Sebastian”
(1578-80) von Orazio Lamberti.
Am Fuße des Glockenturms von San
Biagio, der Ende des 18. Jh. von dem
Architekten P. A. Cavalieri neu errichtet
wurde, befindet sich eine Gedenktafel mit
den Worten, die Goethe in seiner
‘Italienischen Reise’ über das “Land des
Guercino” äußerte.
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Der Schutzengel
von Matteo Loves in
der Kirche San Rocco
und San Sebastiano
Unten: “Madonna des Hl. Lukas und
die Hl. Gregor d.G., Paulus,Antonius
d.G. und Sebastian” von Benedetto
Zallone (1620 ca.) in der Kirche San
Pietro
Chiesa di Santa Maria
Maddalena
Diese Kirche wurde im 18. Jh. in einigen
Teilen umgebaut, verfügt aber noch immer
über eine schlichte geradlinige Fassade, die
in den Jahren 1661-1662 entstand.
Wesentliche Strukturelemente
des kostbar und intim wirkenden
Innenraums sind das griechische
Kreuz und die Gewölbedecke. In
den zwei Seitenkapellen befinden
sich das Gemälde “Die Hl. Therese
von Avila und die Hl. Apollonia”
von Benedetto Gennari Junior und
eine Statue der “Madonna von Loreto” (17.
Jh.). Über dem Hauptaltar erkennt man
eine Kopie des Gemäldes “Die Hl. Maria
Magdalena in der Wüste” von Cesare
Gennari.
Chiesa di Santa Maria
Addolorata detta dei Servi
Das Gebäude entstand im 16. Jh., wurde
aber im 17. Jh. und dann nochmals im
19. Jh. verändert. In dem schlichten
Innenraum werden wichtige Kunstwerke
aufbewahrt, darunter “Engel tragen das
Schweißtuch”, ein Ausschnitt aus einem
Fresko von Guercino, das Gemälde
“Der Erzengel Michael” von Denys
Calvaert und “Der Hl. Franziskus
empfängt die Wundmale”, das
Lorenzo Gennari zugeschrieben
wird. In einer der vier Seitenkapellen
ist eine Kopie des Gemäldes “Der
Hl. Karl Borromäus im Gebet” von
Guercino zu sehen.
“Engel tragen das Schweißtuch”,
Ausschnitt aus einem frühen
Fresko des Guercino (ca. 1615) in
der Kirche Santa Maria dei Servi
Oratorio della Crocetta
Das
Oratorium
wurde
wahrscheinlich bereits
vor dem Ende
des 14. Jh. errichtet und befand
sich damals am
Schnittpunkt
zweier Straßen (daher die
Bezeichnung
“della
Crocetta”) bzw. an einem
heute nicht mehr existierenden Weg, auf dem
lange
Zeit
Pilgerwanderungen stattfanden.
Der Innenraum besteht
aus einem Schiff mit Apsis
in gotischem Stil und fünf
Bögen. Die Dekorationen
gehen auf die Jahre 1491
bis 1503 zurück und zeigen neben der Madonna,
der
das
Oratorium
geweiht ist, verschiedene
Heilige, die mit den
Pilgerwanderungen
bzw. auch mit der
Pest
in
Verbindung zu
bringen
sind
(vermutlich war
das Oratorium
einmal Kapelle
e i n e s
Lazaretts).
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Die Pinakothek
Die Museen in
Cento bieten nicht
nur absolute
Meisterwerke der
Malerei, sondern
sind zugleich auch
ideale
Veranstaltungsorte
für Ausstellungen,
Konferenzen,
didaktische
Projekte,
Theateraufführungen
usw., die die
historischen Räume
mit Leben erfüllen
und die
Kunstsammlungen
einem breiten
Publikum
zugänglich
machen.
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Innen- und Außenansicht der
Städtischen Pinakothek.
Nicht nur Guercino
Pinakothek zeigt
Die
nicht nur Werke des
Guercino sondern auch
Pinakothek wurde 1839 im
Palazzo del Monte di Pietà (1782)
Die
eingerichtet und umfasste zunächst eine
Reihe von Kunstwerken, die von den
Truppen Napoleons beschlagnahmt worden
waren und nach Cento zurückkehrten. Nach
und nach kamen zu diesem ersten Bestand
Neuerwerbungen seitens der Gemeinde und
zahlreiche Kunstwerke aus Sammlungen
von Institutionen und Privatleuten hinzu.
Noch heute erweitert sich der Bestand
immer wieder um kostbare Arbeiten, die
dank der Zusammenarbeit mit Stiftungen
und Gönnern (Fondazione Cassa di Risparmio
di Cento, Sir Denis Mahon, Verein der “Freunde
der Städtischen Pinakothek”) erworben werden
können.
Die Pinakothek verfügt einschließlich
Zeichnungen und Drucken über die weltweit größte Sammlung von Werken des
Guercino und seiner Werkstatt und
gewährt damit einen detaillierten Überblick
über die gesamte künstlerische Entwicklung
des Malers. Die Werke reichen von der
anfänglichen spontanen, dramatisierenden
und kontrastreichen Malerei der Jugendzeit,
in die die Einflüsse venezianischer Künstler
(vor allem Tizian) hineinfließen, bis hin zum
ausgeprägten und reifen Klassizismus mit
seiner klaren Tendenz zur Idealisierung und
Überhöhung.
Links: “Putte, die eine Weinschlauch drückt”
(1869) von Stefano Galletti und
“Hanfverarbeitung” (1615-17) von Guercino,
Fresko aus dem Saal der Landschaften aus
Casa Pannini.
Arbeiten von anderen
Malern und aus anderen
Epochen, so zum Beispiel:
• eine
volkstümliche
Statuengruppe aus Holz
nordischer Herkunft, die
die “Beweinung Christi”
darstellt;
• Werke des 16. Jh. aus
der Emilia (Marcello
Provenzali, Domenico
Panetti, Bagnacavallo
Junior, Denys Calvaert,
Ludovico Carracci) und
von
nordischen
Manieristen;
• Stilleben aus der Malerei
der Emilia des 17. Jh.,
darunter Beispiele für die
eher volkstümliche wie
für die dekorative und
eher
aristokratische
Variante;
• Werke aus dem 18. Jh.
wie die perspektivischen
und bühnenbildartigen
Arbeiten aus dem Umfeld
der Galli Bibiena, die
leichten und chromatisch
raffiniert abgestimmten
Arbeiten von Ubaldo
Gandolfi oder die weich
und plastisch gehaltenen
Werke
von
Ercole
Graziani;
• Skulpturen von Stefano
Galletti, einem Bildhauer
aus Cento, der in der
zweiten Hälfte des 19. Jh.
lebte und in ganz Italien
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aktiv war.
Guercino war auch sehr von den
Arbeiten von Ludovico Carracci
beeinflusst und übernahm von diesem
eine Auffassung, nach der Malerei als
Kommunikation für das Volk dienen
soll und das Göttliche menschlich
darzustellen hat, bzw. durch die Sprache der
Gesten und Blicke auf einfache und naturalistische Art Gefühle vermitteln soll.
Vorbildhaft in diesem Sinne war für
Guercino das Gemälde mit dem Titel
“Carraccina” (1591), das in der Pinakothek
aufbewahrt wird.
Die Werke, die vor 1621 entstanden
(“Landschaft mit Reiter”, “Fresken aus Casa
Pannini” “Madonna mit Kind und den Hl.
Petrus und Karl Borromäus”, “Madonna del
Carmine mit dem Hl. Albert”, “Der Hl.
Bernhard im Gebet vor der Madonna von
Loreto”, “Die Übergabe der Schlüssel an den Hl.
Petrus”, “Die Sybille”), weisen meisterhafte
Farbgebung, dynamische Komposition,
sehr originelle Gestaltung des Verhältnisses
von Figur und Raum, volksnahen
Realismus in Körper und Geste sowie eine
für Guercino charakteristische vibrierende
Atmosphäre der Landschaften auf.
Von 1621 bis 1623 hielt sich Guercino auf
Einladung des neuen Papstes Gregor XV
in Rom auf. In der Ewigen Stadt schuf er
Werke mit sehr kühnen Kompositionen,
neuen und ungewöhnlichen Perspektiven,
dynamischen Gesten und illusionistischen
Effekten, aber zugleich entwickelte er eine
große Sensibilität für den aufkommenden
Klassisizmus, wie ihn vor allem der Maler
Domenichino zum Ausdruck brachte.
Dieser Einfluss zeigte sich besonders in den
Jahren 1628 bis 1630 in der sogenannten
Zeit des Übergangs: Werke wie “Die
Madonna mit Kind beim Segensgruß” (1629)
und ”Christus erscheint der Madonna” (162830) weisen vereinfachte Kompositionen,
verhaltenere Gesten, harmonischere
Raumgestaltung und eine sehr vornehme
Darstellung der Gesichter auf. Diese
Arbeiten unterliegen bereits dem Einfluss
des Idealismus von Guido Reni und kündigen die letzte Phase im Werk von
Guercino an, die eindeutig vom
Klassizismus bestimmt wird.
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Oben und unten: Fresken von Guercino
aus Casa Pannini.
Die zwischen 1615 und 1617 von
Guercino und Lorenzo Gennari gemalten
Fresken stammen aus Casa Pannini und
wurden 1840 auf Leinwand übertragen.
1945 gingen etwa die Hälfte dieser
Fresken als Schenkungen an die
Städtische Pinakothek über.
Charakteristisch für diese Werke, die die
Geschichten von Odysseus, von Rinaldo
und Armida, aber auch Jagdszenen,
Jahreszeiten, Pferde u.ä. zum
Gegenstand haben, ist die Vorliebe für
Landschaften, die in der gesamten
künstlerischen Produktion des Malers
immer wieder auftaucht.
Unten: “Der Hl. Johannes d.T. in der
Wüste” (1650) von Guercino.
Nach 1630 verschwinden die HellDunkel-Kontraste und großflächigen
Schattenzonen zunehmend zugunsten sehr
feierlicher
und
monumentaler
Kompositionen, die von schlichten und
erhabenen Gesten, von perfekt harmonischen Gesichtern und völliger Anmut
gekennzeichnet sind.
Nach dem Tod von Guido Reni (1642) siedelte Guercino nach Bologna über, um die
Leere vergessen zu machen, die dieser große
Maler hinterlassen hatte, und ganz konkret
dessen Auftragsarbeiten zu Ende zu führen.
Ein Werk, das von dem einzigartigen stilistischen Niveau der Zeit in Bologna zeugt,
ist der “Hl. Johannes d.T. in der Wüste”
(1650).
Guercino starb 1666 in Bologna und wurde
in der dortigen Kirche San Salvatore neben
seinem Bruder Paolo Antonio beigesetzt.
Paolo Antonio Barbieri arbeitete eng mit seinem Bruder zusammen und ist in der
Pinakothek ebenso mit Gemälden vertreten wie zahlreiche andere Maler der
Werkstatt von Guercino: Benedetto
Zallone, Lorenzo Gennari, Bartolomeo
Gennari, Benedetto Gennari Junior, Cesare
Gennari, Matteo Loves.
Eine schönes Gemälde, das den Grad der
Zusammenarbeit und Organisation der
Künstlerwerkstatt in Cento bezeugt, ist
“Das Abendmahl von Emmaus”. Von diesem Werk realisierte Guercino das Gesicht
und die Hände von Christus, Paolo Antonio
Barbieri das Stilleben und ein dritter Maler, vermutlich Matteo
Loves, den Rest.
Neben
der
Gemäldesammlung verfügt
die Pinakothek auch über
eine kostbare Sammlung
von Zeichnungen aus der
Werkstatt von Guercino
sowie über eine ganze
Reihe von Drucken
(17. bis 19. Jh.)
nach Werken des
Meisters.
“Madonna mit Kind beim
Segensgruß” (1629): dieses
Werk, das auch von Goethe
bewundert wurde, ist eine der
wenigen gezeichneten und
datierten Arbeiten des Guercino.
Die Inschrift auf der Rückseite
des Gemäldes lautet JOVANES
FRANCISCUS BAR[BE]RIUS CENTENSIS FECIT ANO 1629.
Die “Sybille” (1620-21), eine
Ikone aus der Blütezeit des
Malers, weist sehr kontrastreiche Lichteffekte und eine
Konzentration der Formen auf
engem Raum auf, wie sie für die
Jugendzeit Guercinos typisch
ist. Das Bild wurde der
Städtischen Pinakothek 2004
von der Stiftung Cassa di
Risparmio di Cento geschenkt.
17
Galerie für Moderne
Kunst “Aroldo Bonzagni”
Museum
Sandro Parmeggiani
Sandro Parmeggiani,
“Die Rose und die Kerze”
(1935)
italienischen Kunst
im 20. Jh. stehen
können, kamen im
Laufe der Zeit
zahlreiche Werke
a n d e r e r
bedeutender
Vertreter der italien i s c h e n
Gegenwartskunst
Galerie ist benannt nach dem
Die
Künstler Aroldo Bonzagni
(1887-1918) aus Cento, “einem guten und
sehr selbstbewussten Maler, einem unablässigen und spontanen Zeichner, einem bissigen Satiriker, einem Erfinder im damals
noch sehr jungen Bereich der Werbung”.
Das Museum, das seit 1988 im Palazzo del
Governatore eingerichtet ist, entstand dank
des großen Engagements von Elva
Bonzagni, die mit einer kostbaren
Kunstsammlung die Erinnerung an den
Bruder lebendig halten wollte. Die gegenwärtige Ausstellung befindet sich auf zwei
Etagen und ist chronologisch aufgebaut. Sie
beginnt mit den Werken Bonzagnis und
der umfangreichen Dokumentation des
nach ihm benannten Archivs. In einer zweiten Sektion befinden sich Werke von
Malern, die Bonzagni persönlich kannte
bzw. die für die Kunst der ersten Jahrzehnte
des 20. Jh. repräsentativ sind, wie
Dudreville, Balla (dieser trat an die Stelle
Bonzagnis in der Gruppe der Futuristen),
Russolo, Sironi, Bucci, Carpi, Dudovich und
Wildt (dieser schuf das Grabmal für
Bonzagni), bis hin zu Werken der 50er und
60er Jahre im ersten Stock wie von Sassu,
Annigoni, Cantatore, Tassinari, Treccani,
18
Museum befindet
sich im Palazzo
Comunale von Renazzo, der 1927
nach Plänen von Giuseppe Costa
errichtet wurde, und entstand aus
einer Schenkung des Malers Sandro
Parmeggiani (Mailand 1910-2004)
an die Cassa di Risparmio di Cento.
Zu den zahlreichen Bildern des
Malers, die für die Entwicklung der
Dieses
A. Bonzagni, “Sie sind unerträglich
(oder Frau in Gelb)” (ca. 1912)
hinzu.
Neben Ausstellungen und
Konferenzen zu Kunst und
Kultur entwickelt das
Museum eine ganze Reihe
von Initativen, um die im
Stadtgebiet vorhandenen
Kunstschätze zu bewahren
und neue künstlerische
Arbeiten zu fördern.
Schule für Kunsthandwerk im Centopievese
A. Bonzagni “Molinari mit Violine”
(1918)
Guttuso, Birolli, Morlotti,
Pomodoro, Fontana, Capogrossi
und Reggiani, sowie eine
repräsentative Reihe von
Arbeiten der Avantgarden
neuerer Zeit.
1978
entstandene
Schule
für
Kunsthandwerk spielt eine wichtige
Rolle bei der Bewahrung der handwerklichen
Berufe und der Aufwertung und Förderung regionaler künstlerischer und kunsthandwerklicher
Tradition. Zum regelmäßigen Angebot der Schule
gehören Kurse zu Disziplinen wie Schnitzen,
Holzrestaurierung, klassischer Geigenbau,
Zeichnen, Pappmaschee, Gravur und Druck,
Malerei und Dekoration, Keramik, Stickerei,
Bildhauerei und Seidenmalerei.
Die
19
Gemeinden im
Stadtgebiet
ALBERONE Der Ort entstand im Gebiet
der Partecipanza Agraria (s.o.) und soll einigen
Quellen zufolge nach einer großen Eiche
benannt sein, die früher einmal die Grenze
zwischen den Gebieten von Finale Emilia und
Bologna markierte. Wahrscheinlicher aber ist,
dass sich der Ortsname aus dem lateinischen
Wort “alberetuum” ableiten lässt, was soviel
heißt wie bewaldeter Ort, Pappelwald u.ä.
Chiesa di Santa Maria del Salice - Diese
Kirche wurde ab 1899 in neugotischem Stil
errichtet.
BUONACOMPRA Der Ort hieß früher
einmal Malacompra (zu übersetzen mit
“schlechtes Kaufen”) und wurde später auf den
gegenteilig lautenden Namen umgetauft, vermutlich, um das mit dem Namen verbundene
negative Image vergessen zu machen.
Chiesa di San Martino di Tours - Diese
Kirche ist bereits 1399 dokumentiert, wurde
aber im 18. und 19. Jh. weitgehend verändert.
Im Innern befindet sich die “Madonna del
Carmine”, ein Gemälde, das Bartolomeo
Gennari zugeschrieben wird.
CASUMARO Über den Ursprung des
Ortsnamens gibt es verschiedene Hypothesen.
Die bekannteste besagt, dass die Gräfin
Matilde von Canossa diesen Ort als “bitteren
Fall” (ital. “caso amaro”) bezeichnet habe, weil
dort ein Sohn von ihr in einem Graben ertrunken sei. Wahrscheinlicher ist, dass der Ort
nach der Existenz einiger einfacher
Bauernhütten in den Sümpfen benannt wurde,
die man als "casamari" bezeichnete.
Chiesa di San Lorenzo - Diese Kirche wurde
1449 auf Veranlassung des Bischofs von
Modena errichtet. Die Außenmauern und der
Glockenturm wurden im 18. und 19. Jh.
erneuert. Im Innern befinden sich zahlreiche
wertvolle Kunstwerke, ein “Hl. Laurentius” an
einer schönen Kassettendecke aus Holz, ein
Fresko von Anfang des 18. Jh. mit der “Hl.
Dreifaltigkeit” im Gewölbe des Presbyteriums,
ein Rest eines Freskos an der rechten Wand,
das eine “Auferstehung Christi” darstellt (15.
Jh.) sowie ein Gemälde von Carlo Bononi mit
20
Cento und die
umliegenden
kleineren Orte
entstanden in dem
Gebiet zwischen den
Flüssen Reno und
Panaro. Die
Wasserläufe und das
grüne, fruchtbare
Land tragen dazu
bei, dass sich das
Territorium heute
als homogen und
geschlossen erweist
und sich auch die
kleineren Orte
ihrer kulturellen
Identität und der
Zugehörigkeit zu
Cento bewusst sind.
Felder und Obsthaine in der
Gegend von Cento.
dem ”Gloria der Martyrien der Hl.
Laurentius und Pankratius”(1608).
CORPORENO Der Name steht für die
enge Verbindung zwischen dem Ort und dem
Reno. Dieser Fluss führte einst westlich an
Corporeno vorbei, verlagerte jedoch sein Bett
im 16. Jh. infolge einer Überschwemmung
weiter nach Osten.
Chiesa di San Giorgio - Die Kirche stammt
aus dem 14. Jh., wurde aber im 18. Jh. neu
errichtet. Im Innern befinden sich die Werke
“Die Mysterien des Rosenkranzes und Engel” von
Guercino und “Der Hl. Georg tötet den Drachen”
von Matteo Loves.
“Die Mysterien
des Rosenkranzes
und Engel”
(Ausschnitt) von
Guercino in der
Kirche San Giorgo in
Corporeno.
XII MORELLI Nach einer Legende geht
der Ortsname auf zwölf schwarze Pferde aus
dem Besitz der Gräfin Matilde von Canossa
zurück. Tatsache ist, dass der “Morello” eine
ortsübliche Maßeinheit in der Landwirtschaft
war (aus dem Griechischen “more”: Parzelle,
Portion).
Chiesa della Santissima Trinità - Die Kirche
stammt aus dem 18. Jh. und wurde 1970
gänzlich neu errichtet.
RENAZZO Der Name des Ortes (früher
“Renaccio”), der im Zuge der Partecipanza
Agraria (s.o.) entstand, geht auf die Existenz
des Reno zurück, dessen Wasser in dieser
Gegend immer wieder über die Ufer trat.
Chiesa di San Sebastiano - Die Kirche aus
dem 15. Jh. wurde im 18. Jh. von dem bologneser Architekten C.F. Dotti umgebaut. In
dem harmonisch gestalteten Innenraum befinden sich drei Bilder aus der Jugendzeit von
Guercino (“Wunder des Hl. Karl Borromäus”,
“Madonna mit Kind und den Hl. Pankratius und
Klara”, “Madonna auf dem Thron mit den Hl.
Franziskus, Antonius d.G. und Bovo”) sowie ein
“Hl. Sebastian” der Benedetto Gennari Junior
zugeschrieben wird.
RENO CENTESE Der Name verweist
auf Ländereien, die urbar und bewohnbar
gemacht wurden, nachdem der Reno immer
wieder für verheerende Überschwemmungen
gesorgt hatte.
Chiesa di Sant’Anna - Die Kirche Sant’Anna
entstand 1772 als einfaches Oratorium, wurde
aber Mitte des 19. Jh. fast völlig rekonstruiert
und zur Pfarrkirche ernannt.
Ausschnitt aus dem Gemälde
“Wunder des Hl. Karl Borromäus”
(ca. 1613-14) von Guercino in der
Kirche San Sebastiano in Renazzo
Blick auf den Reno
21
Gastronomie:
Restaurants, Trattorien
und kulinarische Feste
gastronomische Tradition
von Cento entsteht aus
dem Einfluss der drei großen
benachbarten Städte Bologna
(Tortellini, Tortelloni mit Ricotta,
Nocino), Modena (Cotechino,
Salame
alla
Brace,
Schweinshaxe, Lambrusco) und
Ferrara (Brot, Schnecken,
Salama da Sugo, Tortelloni mit
Kürbis, Torta di Tagliatelle).
Durch die Grenzlage ist es in
Cento zu einer kulinarischen
Kontamination gekommen, aus
der zahlreiche neue Varianten und
originelle Erfindungen hervorgegangen sind.
Die Grundnahrungsmittel der
Küche von Cento kommen aus
der
Landwirtschaft.
Die
Geschmacksrichtungen sind zum
Teil sehr herzhaft, auch weil man
stets darauf bedacht war, den
Mangel an kostspieligen und
erlesenen Zutaten wettzumachen.
Im Mittelpunkt der Tafelfreuden
dieser “einfachen Küche” stehen
hausgemachte, mit Mehl, Eiern
und geschickten Händen zubereitete Nudeln. Diese waren
zunächst Basis für Gerichte der
ärmlichen bäuerlichen Tradition,
wurden aber in der Renaissance
auch von den Küchenmeistern
der Höfe von Ferrara und
Bologna aufgegriffen und zu
wahrhaft fürstlichen Speisen weiterentwickelt. Ein zweites nicht
Die
wegzudenkendes Element der
Küche
von
Cento
ist
Schweinefleisch, das nicht
nur als Grundlage für die Füllung
von Tortellinis dient, sondern
sich zur Zubereitung der unterschiedlichsten Wurstwaren eignet (Cotechino, Porchetta,
Salame alla Brace, Zampone,
Salama da Sugo).
Da die meisten Nudel- und
Fleischgerichte sehr nahrhaft
sind und ziemlich kräftig
schmecken, wird in der Gegend
von Cento ein guter Rotwein zu
Tisch bevorzugt, zum Beispiel
ein Tropfen von den Colli
Bolognesi oder aus dem Bosco
Eliceo,
oder
ein
guter
Lambrusco oder San Giovese.
Als krönenden Abschluss einer
guten Mahlzeit trinkt man dann
einen guten Nusslikör, den
Nocino, der noch immer zu
Hause gemacht wird, und für
den man am Johannistag (24.
Juni) grüne Walnüsse pflücken
geht. All diese Köstlichkeiten
kann man nach alter Tradition
zubereitet in den zahlreichen
Restaurants und Osterien von
Cento genießen. Dazu kommen
in den Sommermonaten insgesamt 15 kulinarische Feste (ital.
“sagra”), auf denen jeweils eines
dieser Produkte bzw. Gerichte
im Vordergrund steht und man in
guter Gesellschaft essen und
trinken kann.
Konsortium Cento in Tavola
Das Konsortium aus Restaurants, Hotels und
spezialisierten Lebensmittelgeschäften organisiert das ganze Jahr über Veranstaltungen
zur Förderung der Gastronomie in Cento.
Vorrangiges Ziel ist es, die lokalen gastronomischen Produkte zu
bewerben, die Verbraucher zu schützen und hochwertiges Essen und
22 Trinken wie den Service an Gästen und Kunden zu gewährleisten.
SAGRA DEL CASTRATO
(Hammelfest Renazzo erste Junihälfte)
SAGRA DELLA PORCHETTA
(SPANFERKELFEST Corporenozweite Junihälfte)
SAGRA DEL TORTELLINO
(Reno Centese – Ende Juni/Anfang
Juli sowie Mitte Oktober)
FESTA D’ESTATE
(SOMMERFEST XII Morelli – Anfang
Juli)
SAGRA DEL TORTELLONE
(Bevilacqua – Mitte Juli)
FIERA DELLE PERE
(Birnenfest Renazzo – Mitte Juli)
SAGRA DELLA SALAMA DA SUGO
TIPICA DI BUONACOMPRA
(Buonacompra - zweite Julihälfte)
SAGRA DI SANT’ANNA
(Reno Centese – Ende Juli)
SAGRA DELLA LUMACA
(SCHNECKENFEST Casumaro
erste Augusthälfte)
SAGRA DEL SALAME ALLA BRACE
(XII Morelli – Mitte August)
SAGRA DEL BUE
(OCHSENFEST Cento – Mitte August)
SAGRA DELL’ANATRA
(ENTENFEST Pilastrello zweite Augusthälfte)
SAGRA DEL COTECHINO
(Alberone - Ende August/
September)
SAGRA DEL PRIMO PIATTO
(Bevilacqua - Mitte September)
Anfang
23
Cento Natur
Stadtparks sind ein beliebtes
Ziel für Familien mit Kindern, die
hier Spiele spielen, Feste feiern, Picknick
machen,
Geschichten
lauschen,
Theatervorführungen zuschauen oder
sich auf Entdeckungstour durch die Tierund Pflanzenwelt begeben.
• Parco del Reno (Cento): ein Park
mit einem Spielplatz und einem
kleinen Teich;
• Parco “I Gorghi” (Renazzo): ein
kleines Naturschutzgebiet von ca.
20.000 m2 mit etwa zehn einheimischen Baumarten. Jedes Jahr im
Juli findet hier unter dem Titel
“Woodstock” ein zweitägiges Festival
mit diversen Rockbands statt (Zelten
im Park ist möglich).
• Parco di Malaffitto (Renazzo):
eines der wenigen Gebiete (2880 m2),
in denen Natur, Landschaft und Felder
noch wie früher ineinander übergehen;
• Giardino del Gigante: ein umweltgerechtes Kunstwerk mit großen
begeh- und erlebbaren Skulpturen von
dem Künstler Marco Pellizzola;
• Botanischer
Garten
von
Legambiente (Torrespada): dieser
Garten entstand im Rahmen eines
Projekts zur Umwelterziehung und verfügt u.a. über Sträucher und Bäume,
die Kinder aus Kindergärten und
Grundschulen im Laufe von 8 Jahren
gepflanzt haben.
In und um Cento gibt es viele gut ausgestattete Sportanlagen und Zentren für
Bewegung, Relax und Körperkultur,
darunter Sporthallen, Tennisplätze,
Leitathletikplätze, Tennisplätze, ein
Stadion, einen Fitness-Pfad, eine
Die
Das
abwechslungsreiche
Gebiet in und um
Cento lädt zu
allen möglichen
Aktivitäten im
Grünen ein wie
z.B. Radfahren,
Laufen,
Orienteering,
Reiten,
Birdwatching etc.
Ideal zur Erholung
und Bewegung sind
nicht nur die
Dämme des Reno,
sondern auch die
vielen Gärten und
Parks auf dem Land
und im Stadtgebiet.
Radrennbahn,
eine
Mehrzwecksporthalle und ein
Schwimmbad. Die wahren
Besonderheiten der Stadt
jedoch sind ein regulärer
Platz zum Tauziehen, der
als Austragungsstätte für die
Europameisterschaft
2005
entstanden ist, sowie der
Golfplatz des Golf Clubs
Augusto Fava, auf dem von
März bis November reguläre
Wettbewerbe stattfinden können.
Da das Umland von Cento sehr
flach ist, eignet es sich hervorragend
für
Radund
Radwandertouren. Die Strecken
zum Radfahren sind sehr vielfältig
und können dank vieler Kilometer
neuer Radwege in großer
Sicherheit kombiniert und befahren
werden.
Ein sehr interessanter Radweg
führt auf Entdeckungstour durch
die Landschaft der Partecipanza
Agraria (s.o.), vorbei an Korn- und
Maisfeldern, Obsthainen und
Pappelwäldern sowie an vereinzelten
typischen
Bauernhäusern mit Brunnen, Stall
und Heuschober, bis nach
Renazzo. Hier kann man zum
Abschluss ein sehr schönes
Kulturgeschichtliches
Museum (Museo della Storia e della
Cultura del Territorio Centese)
besichtigen, das 2004 eingeweiht
wurde.
Der Giardino
del Gigante ist eine
weitläufige Grünanlage,
in der eine Eidechse lebt und
seltsame, mit mehrfarbigen
Keramikmosaiken
überzogene Strukturen
anzutreffen sind.
24
Gehöft der
Partecipanza Agraria
in Cento: Museum zur
Geschichte und
Kultur des Gebietes
von Cento (Renazzo,
Via Larga 43 a)
der Restaurierung des
Gehöftes in Renazzo
Malafitto, das ab Ende des 16.
Jh. schrittweise erbaut wurde,
hat die Verwaltungsbehörde
der Partecipanza Agraria von
Cento einen Ort geschaffen, an
dem man (auch mit Hilfe
moderner Technologien) einen
umfassenden Einblick in die
Geschichte und landwirtschaftliche Kultur der Gegend
bekommen kann. Zu dem
Gehöft gehören ein als Museum
eingerichtetes Bauernhaus, in
dem man auch typische lokale
Produkte probieren kann, ein
als Mehrzweckraum eingerichteter ehemaliger Heuschober
und
ein
kleineres
Wirtschaftsgebäude, das als
didaktische Werkstatt und kleines Studienzentrum eingerichet
ist. Geplant ist derzeit der
Aufbau einer Brennerei. Die
Anlage ist von einem Hektar
Land umgeben, das als integraler Bestandteil des Gehöfts
bzw. des Museum anzusehen
ist.
Mit
25
Cento Events
Cento ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch
wert, denn die Stadt bietet Monat für Monat
ein reichhaltiges Programm aus Kultur,
Unterhaltung und Entspannung.
Das Fest der Befana
und des Befanone
(5.-6. Januar – 16.-17. Januar)
Nach altem (italienischen)
Brauch werden auf den Plätzen
von Cento und den
umliegenden Orten riesige
Strohpuppen (‘La Befana’ und
‘Il Befanone’) verbrannt. Dieser
Brauch ist ein großes Fest für
alle Kinder, die u.a. Süßigkeiten
und typisches Gebäck
geschenkt bekommen.
Markt für Kunsthandwerk
(immer am 3. Samstag eines
Monats)
Ein Markt zum Kramen und
Stöbern in der wundervollen
Kulisse der Piazza Guercino.
CENTO – KARNEVAL
EUROPAS
(5 Sonntage von Januar bis
März)
Im Jahr 1615 hielt der Maler
Guercino in einem Fresko in
Casa Pannini einen Ausschnitt
aus einem Karneval fest, der
auf der Piazza von Cento stattfand. Noch heute, nach fast vier
Jahrhunderten, feiern die
Bewohner von Cento mit Musik
und Tanz ihren Karneval, der
26
sich über fünf aufeinanderfolgende Sonntage hinzieht.
An den Umzügen beteiligen
sich sechs verschiedene
Karnevalsgesellschaften, die
mit riesigen allegorischen
Wagen und bis zu 20 m hohen
Skulpturen aus Pappmaschee
durch die Altstadt ziehen. Sie
werden begleitet von ausgelassen Menschengruppen in
Kostümen, die die Wagen
bevölkern und von den
höchsten Türmen der Wagen
Bonbons und Geschenke auf
das begeisterte Publikum
hinabwerfen.
Die gesamte Karnevalszeit in
Cento ist mit Ereignissen
unterschiedlichster Art
gespickt: es gibt
Museumsführungen,
Gastronomieveranstaltungen,
Spiele, Theateraufführungen,
Konzerte, Handwerkerkurse,
Ausstellungen und viele andere
Ereignisse, die den Karneval
von Cento zu einem einzigartigen Erlebnis machen.
Fest des Hl. Biagio
(3 Februar)
Der Hl. Blasius ist der
Schutzpatron der Weber und
ein Nothelfer, der bei Halsleiden
angerufen wird. Neben den
religiösen Feierlichkeiten und
dem traditionellen Blasiussegen
findet ein Markt für
Gastronomie- und
Handwerksprodukte statt.
Musica Coelestis
April/ Mai)
Eine Reihe von Konzerten in
den schönsten Kirchen von
Cento mit hervorragenden
Solisten und international
bekannten
Kammermusikorchestern.
Settimana della Cultura
Woche der Kultur
(Mai)
Eine Woche im Zeichen der
Kunstgeschichte von Cento mit
27
Führungen zu normalerweise
unzugänglichen Palazzi,
Archiven etc., thematischen
Rundgängen, Debatten und
Konferenzen sowie
Vorstellungen unveröffentlichter
Studien und Entdeckungen.
PASQUA ROSATA
DER PALIO VON CENTO
(Mai – Juni)
8. Juni 1443, Pfingstsamstag:
auf den Bollwerken der
Stadtburg tobt die entscheidende Schlacht. Die
Bewohner von Cento haben ihr
Land heldenhaft gegen die von
Luigi del Verne angeführten
Truppen der Visconti verteidigt,
doch nun sind sie der
Kapitulation nahe. Da erscheint
plötzlich der Erzengel Michael,
verleiht den Verteidigern neue
Kraft und führt sie zum Sieg.
Der Palio von Cento erinnert mit
einer Woche Feierlichkeiten an
jenes wundersame Ereignis. Es
28
ist eine historische
Veranstaltung, bei der Spiele
und Ritterspiele von einst,
Umzüge in historischen
Kostümen, historische Tänze,
Aufführungen von
Straßenkünstlern und
Erzählungen geboten werden.
Als Höhepunkt wird mit
Rüstungen und Waffen der
Sturm auf die Burg nachgestellt.
Sogni d’Estate
(Juni und Juli)
Eine Reihe von Aufführungen
unter freiem Himmel in den
Höfen historischer Gebäude
und auf den Plätzen von Cento.
Ferragosto (15. August)
im Land des Guercino
Radtour mit Kostproben von
Weinen und kulinarischen
Spezialitäten in typischen
Lokalen.
SETTEMBRE CENTESE
(September)
Ein Monat voller
Veranstaltungen zu Kultur,
Sport, Folklore und Spektakel.
Im Mittelpunkt des Septembers
in Cento steht ein historischer
Jahrmarkt, der seit mehr als
400 Jahren anlässlich des
Marienfestes am 8. September
abgehalten wird.
Der Jahrmarkt dauert fünf Tage
und ist vor allem eine Schau
typischer lokaler Produkte aus
Landwirtschaft, Gastronomie
und Kunsthandwerk. Zum
Abschluss gibt es ein großartiges Feuerwerk.
Auf den Straßen des Alto
Ferrarese
(September)
Eine kunsthistorische Rundreise
durch Cento und die
Umgebung mit abschließender
“Internationaler ZuckertütchenSammel- und Tauschbörse”
Italienische Meisterschaft
im Fahnenschwingen
(2. Sonntag im Oktober)
Die bedeutendsten italienischen
Fahnenschwingergruppen
zeigen kunstvoll
choreographierte, von
Trommelrhythmen begleitete
Aufführungen und kämpfen um
den Titel der italienischen
Meisterschaft.
Theatersaison
(Oktober bis Mai)
Ein dicht gedrängter Kalender
mit Vorführungen aus allen
Sparten: Kabarett, Schauspiel,
Operette, Musical, Tanz, Ballett,
Oper, klassische Musik,
Volkstheater, Kindertheater. Und
dazu jeden Samstagnachmittag
”Momenti Musicali”, Konzerte
gratis im kleinen Saal des
Theaters.
Arte e Bacco
(November)
Eine Reihe von
Besichtigungen von
Kunstateliers mit
Weinproben, die gewöhnlich in
der Zeit unmittelbar nach
Anstich des ersten jungen
Weines stattfinden.
Übungen zum Staunen.
Die Galerie wird Salon.
(Dezember bis Mai)
Soirées im Zeichen von Kunst
und Kreativität in der Galerie für
Moderne Kunst.
Die Protagonisten der Kultur in
Cento lesen aus einem Werk
oder interpretieren ein Thema
und beziehen darin das
Publikum mit ein.
Internationaler
Kinderbuchpreis
(Dezember)
Ein Wettbewerb für Autoren und
Zeichner sowie eine Reihe von
Veranstaltungen zur Förderung
der Lesekultur bei Kindern und
Jugendlichen.
Weihnachten in Cento
(Dezember)
Ein Monat voller
Veranstaltungen wie
Ausstellungen für Kinder,
Weihnachtsmärkte und
Konzerte sowie eine
bedeutende Ausstellung von
künstlerischen und mechanischen Krippen (Biennale der
Weihnachtskrippen).
29
Restaurants und Pizzerien
OSTERIA DA CENCIO
Via Provenzali 12/d, Cento
Tel. 051/6831880
LA VECCHIA OSTERIA
DI BIGHI ENRICO
Via Correggio 509, Casumaro
Tel. 051/6846049
OSTERIA VINO E…
Via O. Malagodi 8, Cento
Tel. 051/902663
PIZZERIA-RISTORANTE
SAMANTA
Piazzale Ferrarese 100, Cento
Tel. 051/6836953
PIZZERIA-RISTORANTE
AL PORTICHETTO
RISTORANTE PER BACCO
Via del Lavoro a/b, Casumaro
Tel. 051/6849991
RISTORANTE LA PALLIDA
LUNA BRASSERIE
Via Molino 27, Corporeno (località Molino
Albergati) Tel. 051/6842107
Via Meucci 7, Cento
Tel. 051/6836551
RISTORANTE - PIZZERIA
PALLADIO
PIZZERIA VESUVIO
Via Statale 143/B, Corporeno
Tel. e Fax 051/972090
Via Cavour 15, Cento
Tel. 051/902478
OSTERIA DEI LAGHI
PIZZERIA GREEN PARK
Via Monsignore di Sotto 5, XII Morelli
Tel. 051/6841011
Via XX Settembre 33, Cento
Tel. 051/6830229
LA CASA DI CAMPAGNA
RISTORANTE LA GRIGLIATA
Via Nuova 9, XII Morelli (località Torre Spada)
Tel. 051/6851122
Via Risorgimento 15, Cento
Tel. 051/6831878
PIZZERIA CIRO
RISTORANTE AL CASTELLO
Via Maestrola 6, XII Morelli
Tel. 051/6841075
Via Giovannina 57, Cento
Tel. 051/6836053
RISTORANTE EUROPA
Via IV Novembre 16, Cento
Tel. 051/903319
RISTORANTE-PIZZERIA I TRE
MOSCHETTIERI
Via Renazzo 48, Renazzo
Tel. 051/900017
RISTORANTE LE PARIS
RISTORANTE CINESE
NUOVA SHANGAI
Via I Maggio, Cento
Tel. 051/6836616
Via di Renazzo 109, Renazzo
Tel. 051/900094
Via Maestra Monca 16, Renazzo
Tel. 051/900650
Via Donati 14, Cento
Tel. 051/6831491
TRATTORIA CAVALIERI DUCATI
RISTORANTE CARACOLES
Via Maestra Grande 47, Renazzo
Tel. 051/900713
PIZZERIA - RISTORANTE
LA PERGOLA
RISTORANTE-PIZZERIA
DEL TIGLIO
Via Tassinari 30, Renazzo
Tel. 051/909124
Via Correggio 41, Casumaro
Tel. 051/6849801
PIZZERIA CONDOR
RISTORANTE IL CENACOLO
Via Alberelli 7, Renazzo
Tel. 051/900154
Via Casumaro-Bondeno 381/F, Casumaro
Tel. 051/6848130
TRATTORIA CANTONE II
Via Bondenese 138, Casumaro
Tel. 051/6849861
RISTORANTE VALENTINA
Via Boschetti 11, Casumaro
Tel. 051/6849862
30
ALBERGO AL CASTELLO ****
RESIDENCE WELCOME
Via Giovannina 57, Cento
Tel. 051/6836053 - 6836066
Fax 051/6835990
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Via Mazzini 11, Cento
Fax 051/6831122 Cell. 339/7229573
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Via Giovannina 57, Cento
Tel. 051/6836053 Fax 051/6835990
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Via D. Coraini 6, Cento
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Via A. Righi 13/1, Cento
Tel. 051/6830609 Cell. 340/5464625
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Via IV Novembre 16, Cento
Tel. 051/903319 Fax 051/902213
[email protected]
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HOTEL RESIDENCE WHITE
PALACE ***
PENSIONE CORPORENO
Via Bologna 15/2, Cento
Tel. 051/6832754 Fax 051/6832385
www.whitepalace.it [email protected]
HOTEL LUNA BLU ***
Via del Lavoro 1/b, Casumaro
Tel. 051/6849994 Fax 051/6846091
www.hotellunablu.it [email protected]
ALBERGO I TRE MOSCHETTIERI ***
Via Renazzo 48, Renazzo
Tel. 051/900017 Fax 051/909814
www.hoteltremoschettieri.it
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ALBERGO SOLE *
Via Donati 28/1, Cento
Tel. 051/6831892 Fax 051/904240
Via Meucci 7, Cento
Tel. 051/6836551 Cell. 335/5419741
Via Statale per Ferrara 73, Corporeno
Tel. e Fax 0532/350547 Cell. 339/7838054
AGRITURISMO
LA LEPRE BIANCA
Via Renazzo 88, Renazzo
Tel. e Fax 051/6850102 Cell. 328/7858407
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AZIENDA
AGRITURISTICA
LA CASA DI CAMPAGNA
Via Nuova 9, Renazzo Tel. 051/909005
RESIDENCE AGRITURISTICO
CORTE GALVANA
Via 2 Ponti 9, Loc. Pilastrello
Tel. e Fax 051/6842217 Cell. 340/4873423
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TRATTORIA I PORTOGHESI
DUBISI
RISTORANTE CINESE
DRAGONE
Via Casumaro 28, Casumaro
Tel. 051/6849952
Hotels Residences Pensionen
B&B Agritourismen
Porta Pieve ist der
einzige Rest der ehemaligen Stadtmauern
von Cento. Das Tor
wurde wahrscheinlich
gegen Ende des 14.
Jh. erbaut.
RISTORANTE PIZZERIA AL
SOLITO POSTO
Via Riga 66/a, Renazzo
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CANTAGALLO
Via Chiesa, 24/a Alberone di Cento
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Graphics: studiokiro.it • Printing: Baraldi (Cento) • Printed in July 2005