Die Unternehmerin 1/2014

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Die Unternehmerin 1/2014
Magazin des Verbands deutscher Unternehmerinnen
Ausgabe 01/14
Die Unternehmerin
WIRTSCHAFT &
GESELLSCHAFT
Frauengipfel
mit der
Kanzlerin
WIRTSCHAFT &
GESELLSCHAFT
Unternehmerin
Regine Sixt
im Portrait
AUS DEM VERBAND
60 Jahre VdU
TITELTHEMA
MINT – STARKE FRAUEN
Trends, technische Innovationen und Führungsthemen standen
im Fokus des ersten VdU-MINTsummit
EDITORIAL
Corporate Publishing: Authentisch. Glaubwürdig. Emotional.
Print, Online, Mobile, Events.
WIR EMOTIONALISIEREN
IHRE MARKE!
Liebe Unternehmerinnen,
liebe Leser,
2014 war das Jahr unseres großen Jubiläums. 60
Jahre Einsatz für die Frauen in der deutschen Wirtschaft im VdU – ein wirklich guter Grund zum Feiern.
Zahlreiche Veranstaltungen haben sich diesem Jubiläum gewidmet, angefangen von Landesverbandsevents über unsere diesjährige Jahresversammlung in
Hannover bis hin zum feierlichen Jubiläumsdinner
anlässlich der Gründung unseres Verbandes vor 60
Jahren in Köln. Ein runder Geburtstag mit runden Feiern. Ich war viel unterwegs und habe spannende Geschichten gehört, leidenschaftliche Unternehmerinnen erlebt und viel Kraft für die nächsten Herausforderungen unseres Verbands gesammelt. Und die
bleiben! Wir werden unser erfolgreiches Engagement
für unternehmerisch tätige Frauen in der deutschen
Wirtschaft fortsetzen.
Das hat sich gerade wieder bei der Frauenquote
gezeigt: lange beschlossen und doch heftig umstritten. Wir haben als VdU und gemeinsam mit anderen
Fraueninitiativen und Politikerinnen – allen voran der Bundeskanzlerin – hinter den Kulissen und in der Öffentlichkeit
gekämpft. Und der Kampf hat
sich gelohnt!
Zum runden Geburtstag
haben wir auch unserem Verbandsmagazin ein neues Kleid geschenkt. Ich hoffe,
es gefällt Ihnen! Unser Magazin lebt von unserem
Netzwerk, daher möchte ich Sie gerne einladen, uns
auch zukünftig mit starken inhaltlichen Akzenten und
attraktiven Beiträgen zu unterstützen.
In dieser Ausgabe der „Unternehmerin“ machen
wir MINT zum Titelthema – das sind die Berufsfelder
aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften
und Technik. Im November hat die MINT-Kommission einen Kongress unter dem Motto „MINTsummit
– women in LEADERSHIP“ bei Porsche in Stuttgart
organsiert. 50 Unternehmerinnen und Managerinnen
sind der Einladung des VdU gefolgt, um über die Herausforderungen der Zukunft und Führungsaufgaben
von morgen zu sprechen. In Zeiten des Fachkräftemangels wollen wir dazu beitragen, Frauen für diese
Berufsfelder zu gewinnen und zeitgemäße Arbeitsformen zu entwickeln.
Auch im kommenden Jahr haben
wir viel vor: Unsere Unternehmerinnen-Reise führt uns im März 2015
nach Brasilien. In diesem Schwellenland im Aufbruch werden wir
zahlreiche Kontakte zu den dortigen Unternehmerinnen und Wirtschaftsvertretungen knüpfen und damit
der internationalen Vernetzung unseres Verbandes
ein weiteres Element hinzufügen.
Als wichtigen Termin für unsere interne Vernetzung lege ich Ihnen unsere nächste Jahresversammlung in Stuttgart ans Herz, merken Sie sich bitte
schon einmal den 11. - 13. Juni 2015 vor! Ich freue mich,
Sie alle dann wieder zu sehen. Bis dahin wünsche ich
Ihnen einen ruhigen Jahresausklang und einen erfolgreichen Start in das nächste Jahr!
„Wir werden unser erfolgreiches
Engagement für unternehmerisch
tätige Frauen in der
deutschen Wirtschaft fortsetzen“
INSPIRING NETWORK GmbH & Co. KG
Hoheluftchaussee 95 • 20253 Hamburg • T +49.40.209 33 08 50 • E [email protected] • www.inspiring-network.com
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Die Unternehmerin
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INHALT
EIN ERGEBNIS DES
VDU-MINTsummits:
06 Hohe Hürden für Frauen in Forschung und Technik
Es ist wichtig, so früh wie
möglich das Interesse für
MINT-Fächer zu wecken.
08MINTsummit – women in LEADERSHIP
14„EnterTechnik“ weckt Talente – und MINT-Begeisterung
06
Save the Date
11. – 13. Juni 2015, Stuttgart, Le Meridien
Unternehmerinnen 4.0
Zukunftssicherung und Innovation
TITELTHEMA
16 Patente made in Germany – Ein Gespräch mit der
Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT
18 Global, aber menschlich – ein Interview mit Regine Sixt
20 Präsenz auf allen Kanälen – Dr. Katrin Prüfig über
öffentliche Kommunikation im unternehmerischen Alltag
22 Die junge Wissenschaft der „Positiven Psychologie“
24 Hamburger Inklusionspreis – ein beispielhaftes Modell
Jahresversammlung des Verbands deutscher Unternehmerinnen
25 Frauen unternehmen – eine neue Initiative der
Bundesregierung
26Bürokratieabbau – Entlastung in Sicht!
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28 „Mit Frauen an die Spitze“ – Zwischenbilanz des
Hamburger Projektes
29Kaltstellen? Ein Blick auf das hitzig diskutierte Thema
„Social Freezing“
30 Frauengipfel mit der Kanzlerin – Die Quote kommt
32 Kurs auf die 30 Prozent – Netzwerktreffen der
Aufsichtsrätinnen
AUS DEM VERBAND
34 Motivation trifft Erfahrung – Mentoring der Käte
Ahlmann Stiftung
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40 Auszeichnungen für Unternehmerinnen – Preise und
Jubiläen
43 Klartext mit und von Politikern – die VdU-Tea Time
44 60 Jahre VdU
© BMWi/Susanne Eriksson
46 Campus, Knöpfe und Karl der Große – ein Reisebericht
47 Ed Meier – ein Neumitglied stellt sich vor
48 Viel Kunst und etwas Seeluft – Reise der langjährigen
Unternehmerinnen
49 Heiliges Land hautnah – Einblick in Geschichte und
Gegenwart Israels
25
50 Abschläge mit Aussicht – ein Golfturnier in besonderer
Atmosphäre
52 Die VdU-Kommissionen stellen sich vor
INTERNATIONAL
36Hintergrund – Brasiliens Wunsch nach Wandel
Fotos: © Jens Goepfert, anweber/shutterstock.com
38Erfahrungsaustausch mit internationalen Delegationen
39 International aktiv – global vernetzt im FCEM
30
IN JEDER AUSGABE
LANDESVERBÄNDE
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03 Editorial
58 Die Landesverbände berichten
33 Kleinanzeigen
32 Impressum
35 Lifestyle
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74 Letzte Fragen
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TITELTHEMA MINT
TITELTHEMA MINT
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Welche Rolle spielen Frauen derzeit im Innovationsprozess in Deutschland? Wie stellt sich die Situation im internationalen Vergleich dar? Diese Fragen
waren Ausgangspunkt einer Studie, die die Expertenkommission für Forschung und Innovation (E-FI) der
Deutschen Bundesregierung in Auftrag gegeben und
im Februar 2014 veröffentlicht hat. Durchgeführt wurde die Untersuchung von den TUM Gender Studies in
Ingenieurwissenschaften und Joanneum Research
Policies, Wien.
DIE ERGEBNISSE VERANLASSTEN
DIE KOMMISSION ZU FOLGENDEN
EMPFEHLUNGEN:
Schule und Studienwahl sind von (Selbst-)Selektionsmechanismen geprägt; es sollte daher ein besonderes Augenmerk auf die mathematisch-technische
Ausbildung von Mädchen gelegt werden.
■ Die nach wie vor schwierige Vereinbarkeit von Beruf
und Familie ist durch den Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und insbesondere von Ganztagsschulen zügig voranzutreiben.
■ Durch die von der Bundesregierung beschlossene
Einführung einer Geschlechterquote – 30 Prozent
Frauen in Aufsichtsräten von voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen – entsteht eine geringere Neigung zu wettbewerblichem
Verhalten. Diesem Karrierehemmnis ist entgegenzuwirken, Stereotypen sind abzubauen.
■
Hohe Hürden
für Frauen
in Forschung
und Technik
Der Weg in die Männerdomänen ist leichter geworden,
doch die Maßnahmen zur Gleichstellung gehen längst
nicht weit genug. Eine neue Gender-Studie im Auftrag
der Bundesregierung zeigt, wie groß der Nachholbedarf
in Deutschland immer noch ist
Text: Prof. Dr. Susanne Ihsen
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Trotz des wirtschaftlichen Vorsprungs vor den europäischen Nachbarstaaten liegt Deutschland hinsichtlich geschlechtsunspezifischer Berufswahl und
der kontinuierlichen, erfolgreichen Einbindung von
Frauen in Forschung und Technik im europäischen
Vergleich auf Platz 18 von 22 Plätzen (GWK 2011).
Zwar weisen aktuelle Statistiken einen Anstieg der
Studentinnenzahlen auf, es zeigen sich dabei jedoch
zugleich große Unterschiede zwischen den einzelnen
Fächern. Dieser geschlechtersegregierte Zugang wird
mit den nach wie vor bestehenden gesellschaftlichen
Rollenbildern und der sozialen Konstruktion der
MINT-Berufe mit ihrem unterschiedlich stark ausgeprägten „männlichen“ Image (in der Biologie gering,
in der Elektrotechnik hoch) erklärt.
Trotz einer weitgehend gelungenen sozialen Integration von Studentinnen in die MINT-Studiengänge
finden sich gleichzeitig Mechanismen und Verhaltensweisen, die eine kollegiale Akzeptanz – im Sinne
einer selbstverständlichen Vorwegnahme vorhandener fachlicher Kompetenzen – erschweren. An jeder
Schnittstelle der Studien- und der späteren berufli-
chen Entwicklung werden Frauen hinsichtlich ihrer
fachlichen Fähigkeiten hinterfragt und müssen diese
erneut beweisen. Dies führt dazu, dass Frauen während der Ausbildungs- und Berufszeit immer wieder
individuelle Kompensationsleistungen erbringen, indem sie sich selbst und ihre Berufswahl erklären, höheren Leistungsanforderungen ausgesetzt sind und
eine dauerhafte „Beweislast“ verspüren. Eine nachhaltig erfolgreiche berufliche Entwicklung findet eher
in kleinen und mittelständischen Unternehmen als in
Großunternehmen statt.
Hinsichtlich der Integration von Frauen in den (Forschungs-)Beruf ist festzustellen, dass zwar auch hier
seitens vieler Unternehmen Pull-Strategien eingesetzt
werden, um mehr qualifizierte Frauen zu gewinnen,
diese aber noch nicht systematisch in spezifischen Personalentwicklungsprogrammen (Push-Strategien) weitergeführt werden. Im Gegenteil ist eine generelle Erwartungshaltung in den Institutionen zu finden, zwar
mehr Frauen beschäftigen zu wollen, nicht aber entsprechende Anpassungen an die vorhandenen Strukturen und Kulturen vornehmen zu wollen. „Diversity
als business case“ ist vielerorts eher rhetorisch als
konzeptionell verankert. Aus Sicht vieler Arbeitgeber
ist die Notwendigkeit nicht gegeben, grundsätzlich Arbeits- und Leistungsbewertungsmodelle zu überdenken. Obwohl auch Frauen ohne Familie individuelle
Kompensationsleistungen zu erbringen haben, reduziert sich die Lösungssuche vielerorts auf den Umgang
mit Eltern, vor allem Müttern.
Es liegt mittlerweile eine umfangreiche Studiensammlung aus der Genderforschung zur Ursachenanalyse der Situation von Frauen in MINT-Studiengängen und -Berufen vor, national wie international. Diese
Ergebnisse erreichen allerdings die relevanten Organisationseinheiten nur unsystematisch, so dass die Erkenntnisse der Genderforschung bei der (Weiter-)Entwicklung von Konzepten bisher kaum eine Rolle
spielen. In diesen Kontext gehört auch das bislang eher
unsystematische Verknüpfen von „Gender“ mit „Innovation“: Zum einen sind Forscherinnen noch immer
innerhalb ihrer scientific community weniger sichtbar,
z. B. bei Patentanmeldungen, zum anderen fehlen aufgrund ihrer mangelnden Einbeziehung wichtige Kreativitäts- und Innovationspotenziale.
■
ZUR PERSON
PROF. DR. SUSANNE
IHSEN forscht auf
dem Gebiet der
Gender Studies/
Geschlechterforschung mit der
Zielsetzung,
insbesondere für die
Ingenieur- und
Naturwissenschaften,
Organisationen und
ihre Prozesse in ihrer
Gestaltung zu
verstehen und
hinsichtlich ihrer
Innovationspotenziale in Bezug auf
Menschen und deren
technischer
Entwicklungen zu
verändern
ZUM WEITERLESEN
Die E-FI-Studie samt Empfehlungen: http://www.e-fi.de/fileadmin/Gutachten_2014/
EFI_Gutachten_2014.pdf
Ihsen, S.; Schiffbänker, H.; Holzinger, F.; Jeanrenaud, Y.; Sanwald, U.; Scheibl, K.;
Schneider, W. (2014): Frauen im Innovationsprozess. Aktuelle Entwicklungen,
internationale Perspektiven, Handlunsgempfehlungen, Studien zum deutschen
Innovationssystem, Berlin: EFI. Studie 12-2014 http://www.e-fi.de/146.html?&L=%271
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TITELTHEMA MINTsummit
TITELTHEMA MINTsummit
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Unter Leitung von Sophia Hatzelmann, Vorsitzende
der VdU-MINT-Kommission, fand der erste
MINTsummit bei Porsche in Stuttgart statt
MINTSUMMIT – WOMEN IN LEADERSHIP:
„Wir wollen zeigen,
dass es uns gibt!“
Weiblichen Talenten in den technisch-naturwissenschaftlichen Fächern fehlen die Vorbilder.
Um dies zu verändern, lud der VdU Anfang November zum ersten MINTsummit ins Stuttgarter
Porsche-Kommunikationszentrum. Ein paar Dutzend Top-Frauen aus den (Noch-)Männerdomänen kamen und tauschten sich über Karrieremodelle und Nachwuchsförderung aus.
Nun gilt es, die Konzepte umzusetzen
Schon vor 60 Jahren animierte VdU-Gründerin
Käte Ahlmann Frauen dazu, Ingenieurberufe zu ergreifen – eine Mission, die für den Unternehmerinnenverband aktueller denn je ist. Denn nach wie vor sind
Frauen in den technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen von Wirtschaft und Forschung Mangelware; der Frauenanteil in den MINT-Berufen liegt
bei knapp 19 Prozent, auf 25 Ingenieurwissenschaftler
im Management kommt eine Frau. Grund genug für
die Unternehmerinnen im VdU, mit Managerinnen
und Wissenschaftlerinnen den Dialog zu suchen:
Zum MINTsummit im Porsche-Kommunikationszentrum kamen rund 50 erfolgreiche Frauen aus
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MINT-Führungspositionen in ganz Deutschland, um
sich über technische Innovationen auszutauschen,
über Konzepte zur Nachwuchsförderung und Karrieremodelle für Führung von morgen zu diskutieren.
Aus der Podiumsdiskussion zum Thema „Strategische Führungsanforderungen der Zukunft“ zog
Moderatorin Uta von Boyen folgende Quintessenz:
„Ein Höhepunkt war der Dialog zwischen den angestellten Top-Managerinnen und den Unternehmerinnen zu strategischen Herausforderungen von morgen und den Führungsanforderungen, die sich
daraus ableiten. Eines der angeregt diskutierten Themen war die Innovationsfähigkeit deutscher Unter-
nehmen im Zusammenhang mit der Sicherung des
Standortes Deutschland.“
„Wir wollen zeigen, dass es uns MINT-Unternehmerinnen und Führungsfrauen gibt“, sagte Sophia
Hatzelmann (Gründerin der ahc GmbH in Stuttgart)
zur Begrüßung. Unter ihrer Leitung vernetzen sich im
VdU deutschlandweit Unternehmerinnen mit technischem Hintergrund. Ziel der VdU-MINT-Kommission
ist, MINT-Unternehmerinnen eine Austauschplattform für ihre spezifischen Themen in einem sehr dynamischen, männerdominierten und internationalen
Umfeld zu bieten und zudem junge Menschen durch
eine aktive Vorbildrolle für MINT-Berufe zu begeistern. Auch die Betriebe haben erkannt, dass sie einiges tun müssen, damit hochqualifizierte MINT-Frauen auch im Management ankommen.
Elke Lücke, Leiterin der Personalentwicklung und
-strategie bei Porsche, hob in diesem Zusammenhang
vor allem auch das soziale Engagement des Sportwagenherstellers aus Stuttgart-Zuffenhausen hervor.
Mit Rahmenbedingungen wie Kinderbetreuung (auch
im Notfall), Feriencamps, Flexibilisierung der Arbeitszeiten (auch für die Pflege von Angehörigen) wird versucht, die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Karriere zu erleichtern. Genauso wichtig wie dieses
Programm sei aber der damit einhergehende Kulturwandel, den man bei Porsche momentan aktiv begleite. „Insbesondere den Führungskräften kommt hier
eine Vorbildfunktion zu. Für diese haben wir beispielsweise mit unserem Modell Job Sharing ein ent-
sprechendes Angebot in unserem Repertoire.“ Auch
Teilzeit sei für die Führungsetagen kein Tabuthema.
Dass sogar im wirtschaftsstarken Baden-Württemberg der Frauenanteil bei den MINT-Beschäftigten mit 17,4 Prozent noch unter dem Bundesdurchschnitt liegt, mit dieser Tatsache überraschte Dr. Birgit Buschmann, Leiterin Referat Wirtschaft und
Gleichstellung im baden-württembergischen Finanzund Wirtschaftsministerium. Schließlich ist dieses
Bundesland Innovationsstandort und Ingenieurland
Nr. 1 in Deutschland und hat den bundesweit höchsten Anteil an MINT-Beschäftigten.
Um den künftigen Bedarf besser zu erschließen
– in Industrie und Handwerk fehlen etwa 20 000 Ingenieurinnen und Ingenieure und noch erheblich
mehr dual ausgebildete Fachkräfte – müssten laut
Buschmann gesellschaftspolitische und strukturelle
Veränderungen von Rollenbildern, Berufswahlverhalten und Berufsmustern erreicht werden. Es gelte, gesellschaftliche Leitbilder, Infrastrukturen für Ganztagsbetreuung und Unternehmenskulturen zu
verändern. Tatsächlich, so Buschmann, seien seit
dem 2011 politisch verankerten Bündnis „Frauen in
MINT-Berufen“ in Baden-Württemberg erste Erfolge
belegbar. Der Anteil der Studienanfängerinnen im
MINT-Bereich stieg an und lag 2013 bei 29,5 Prozent.
An der Spitze angelangt ist eine der Top-Ingenieurinnen in Deutschland: Dr. Katharina Klemt-Albert.
Sie ist seit 2011 Geschäftsführerin der DB International. Sie verantwortet Projektabwicklung und Technik
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TITELTHEMA MINTsummit
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Starke
MINT-Frauen:
Die Referentinnen
beim VdU
MINTsummit
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Die Unternehmerin
in Deutschland wie weltweit. Die Projekte reichen
dabei von der Planung der Metro in Katar bis zur
Überwachung der Hochgeschwindigkeitsstrecken in
China. Vor einem rein weiblichen Auditorium zu sprechen, machte der Frau, die oft in arabischen Ländern
als einzige Frau ihre Durchsetzungskraft beweisen
muss, sichtlich Spaß. Die Führungsphilosophie ihres
Unternehmens bezeichnet sie unterm Strich mit einem Satz: „Wir Führungskräfte sind Teil des Teams.“
Deshalb werde in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
investiert. „Zufriedenheit und Teamgeist sind neben
kontinuierlicher Weiterentwicklung unsere Erfolgsfaktoren“. Nur wenn Ökonomie, Ökologie und Soziales
im Einklang seien, könne ein Unternehmen erfolgreich sein. „Es reicht nicht aus, nur in der Ökonomie
unterwegs zu sein.“
In neuen, ganzheitlichen Lösungen in einer sich
stetig verändernden Welt zu denken, ist nach den
Worten von Jumana Al-Sibai das Gebot der Stunde.
Am Beispiel ihrer Firma, der Robert Bosch GmbH in
Stuttgart, zeigte die Marketing- und Verkaufsdirektorin Zukunftsvisionen auf. „Eine Vernetzung ermöglicht neue Mobilitätsdienstleistungen.“ Die schöne
neue, intelligente Welt werde wahrscheinlich in absehbarer Zukunft so aussehen: Das Auto fährt ganz von
allein in die schon selbstständig geöffnete Garage.
Das E-Bike ist bereits geladen und startklar für eine
kleine Feierabend-Tour, während der Rasen mit einem
kleinen Roboter automatisch gemäht wird.Die Welt
im Wandel sieht auch Dr.-Ing. Sylvia Rohr. Die Profes01 I 2014
sorin ist Geschäftsführerin der Graduate School of
Excellence advanced Manufacturing Engineering an
der Universität Stuttgart (GSaME). Auch Baden-Württemberg, obwohl wirtschaftlicher Motor in Europa,
müsse sich darauf einstellen. Die zentrale Herausforderung zukünftiger Entwicklung sei die Verlagerung
weltwirtschaftlicher Machtzentren. Deshalb müsse
dringend noch wesentlich mehr als bisher in Forschung und Entwicklung investiert werden. Hier steige zwar die Zahl an Beschäftigten ständig, aber Frauen seien nach wie vor unterrepräsentiert. Rohr: „Die
schulische Bildung muss qualifizierter werden. Die
Hochschulen allein könnten die vorhandenen Defizite nicht auffangen.“ Allerdings werde auch hier noch
zu wenig getan, um Spitzentalente weiterzubringen.
Zukunftsweisend sei das Konzept der GSaME, die
ein duales, auf vier Jahre verkürztes System für die
Doktoranden initiiert hat, bei dem sich wissenschaftliche Ausbildungsphasen mit Forschungsphasen in
der Industrie abwechselten. Dies sei auch ein Schritt,
um junge Frauen gezielter fördern zu können. Und
nun? „Ganz sicher wird es einen nächsten MINTsummit geben. Mehr Frauen in Führung und MINT ist ein
gesellschaftliches Thema. Da ist es mit einem Treffen
nicht getan. Wir haben gerade einen Korb an Instrumenten zusammengestellt und sind voller Elan jetzt
zu entscheiden, was wir und wie wir diese Ideen in die
Tat umsetzen. Denn es geht darum, Vereinbarungen
zu treffen und diese auch verbindlich einzuhalten“,
■
sagt Sophie Hatzelmann. Mehr unter www.porsche.de
Emotionalität und Stärke.
Herz und Verstand.
Die Kraft der Gegensätze hat
schon immer Großes bewirkt.
Der Panamera S E-Hybrid.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) kombiniert 3,1; CO2-Emissionen 71 g/km; Stromverbrauch kombiniert 16,2 kWh/100 km
TITELTHEMA MINTsummit
TITELTHEMA MINTsummit
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„Wer an Führung
denkt, muss
auch an Nachwuchs denken“
Ein spannender MINTsummit ist zu Ende gegangen. Mir, und
ich glaube vielen anderen Teilnehmerinnen auch, hat die Veranstaltung einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig solche Vernetzungstreffen sind. Nur gemeinsam können wir das Ziel erreichen, mehr Frauen in MINT und damit auch in
MINT-Führungspositionen zu bringen. Dazu ist die Vernetzung
von Ingenieurinnen – Frauen aus der Praxis – mit Multiplikatorinnen, Managerinnen und Unternehmerinnen unerlässlich. Ein
Highlight der Veranstaltung waren für mich die Praxiserfahrungen. Gerade im MINT-Bereich sind authentische Berichte über
Karrieremöglichkeiten und -hürden, spannende Tätigkeitsfelder
und alltägliche Herausforderungen besonders wichtig, denn wer
weiß schon, wie die Sitze ins Flugzeug kommen oder das vernetzte Haus der Zukunft aussehen wird? Technische Errungenschaften und Innovationen machen aber den Reiz von MINT aus und
sind letztendlich für viele junge Frauen und Männer der zentrale
Grund, einen solchen Beruf zu wählen. Es ist deshalb unabdingbar, dass alle an der MINT-Bildung Beteiligten grundlegende
Kenntnisse über die Tätigkeitsfelder in den MINT-Berufen haben.
Für mich persönlich und für meine Arbeit ist die Verknüpfung
der Themen „MINT-Frauen in Führung“ und „weibliche
MINT-Nachwuchsgewinnung“ zentral. Um mehr Frauen für Karrieren und Führungspositionen in den diversen MINT-Bereichen
zu gewinnen, müssen wir eine konsequente und umfassende
MINT-Bildung verfolgen. Das heißt, wir müssen entlang der gesamten Bildungskette, vom Kindergarten bis zum Übergang
Schule – Ausbildung bzw. Schule – Hochschule, für Kinder und
Jugendliche Möglichkeiten schaffen, MINT auszuprobieren und
ihre Fähigkeiten für diesen Bereich zu entdecken. Auf dem
MINTsummit haben wir im Workshop „Motivation MINT in der Zukunft“ gemeinsam StraZUR PERSON
tegien und Maßnahmen ausgelotet, mit denen insbesondere junge Frauen für MINT
begeistert werden können. Dabei zeigte sich
einmal mehr, wie wichtig der Austausch untereinander ist, wie unterschiedlich die ErfahrunDR. ULRIKE
gen sind – auch mit monoedukativen AngeboSTRUWE , Leiterin
ten – und wie es gemeinsam gelingen kann,
der Geschäftsstelbestehende Projekte zu verbessern und neue
le des Nationalen
Pakts für Frauen
Maßnahmen zu initiieren.
in MINT-Berufen
Alles in allem eine tolle Veranstaltung mit vie„Komm, mach
MINT.“
len neuen Impulsen!
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InsiderMeinung
Wie man Frauen für MINT-Branchen
gewinnt? Das wissen die am
besten, die längst oben mitmischen.
Acht interessante Statements
SOPHIA HATZELMANN ,
Gründerin und Geschäftsführerin ahc Unternehmensberatung,
VdU-MINT-Vorsitzende:
„Die MINT-Problematik ist ein gesellschaftliches Thema, das an
vielen Stellen angegangen werden muss: In den Elternhäusern,
den Schulen und in den Medien. Ein Ergebnis dieses MINTsummits in Stuttgart ist auch die Erkenntnis, dass es wichtig ist, bereits im Kindesalter auf die spätere Fächer- und Berufswahl Einfluss nehmen zu können. Dabei wurden zahlreiche Ideen generiert
wie „Kinder interviewen Frauen in MINT-Berufen“, Werksführungen für Mädchen, Mentoren aktivieren, Eltern mehr einbeziehen
■
und Unternehmen in Kooperationen mit Schulen bringen.
DR. BIRGIT BUSCHMANN ,
Ministerialrätin und Leiterin des Referats für Wirtschaft
und Gleichstellung im Ministerium für Finanzen
und Wirtschaft Baden-Württemberg:
„Die Führungskompetenzen der Zukunft? Da stehen
Kooperationsfähigkeit, das Leiten von Teams, die Organisation in Netzwerkstrukturen, Flexibilität sowie
Wertschätzung, Empathie und Vertrauen in die
Mitarbeiter ganz oben. Gleichzeitig wird eine familienbewusste Arbeitswelt mit vielfältigen, flexiblen
Karrieremodellen, lebensphasenorientiertem Personalmanagement, Diversity und mixed Leadership für
Unternehmen immer wichtiger. Damit wachsen die
Chancen für mehr Frauen in Führung zu gehen.“ ■
„Um jungen Frauen, die sich für einen MINT-Beruf
entscheiden wollen, Mut zu machen, ihren Weg weiter zu verfolgen und nicht nach wenigen Jahren aufzugeben, ist es mir wichtig, den Studentinnen die Vielfalt der beruflichen Perspektiven nahezubringen: Und
zwar so, dass sie erkennen, welche guten Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von beruflichen Karrierezielen
und privaten Lebensmodellen in vielen MINT-Branchen geboten werden.“
■
„Es gibt heute einfach zu wenige Frauen, die eine Vorbildfunktion
im Sinne eines „Role Models“ übernehmen können. Diese Frauen
müssen wir sichtbarer machen. Vorbilder, die MINT-Berufe leben.
Vorbilder, die spannende Jobs haben. Damit können wir bei jungen Frauen Zutrauen in die eigenen Leistung fördern. Gerade
junge Frauen sollten sich die Perspektiven im zukunftsträchtigen
■
MINT-Bereich nicht entgehen lassen. JUMANA AL-SIBAI ,
Senior Vice President Corporate Marketing
and Sales Robert Bosch GmbH:
INGRID JÄGERING ,
Vice President MAN Diesel & Turbo SE:
„Das Interesse an MINT-Berufen muss früh geweckt werden.
Schon in der Schule machen diese Fächer anscheinend keinen
Spaß, sind nicht spannend genug. Meine heute 20-jährige Tochter empfand den Unterricht als reines Abfragen von Wissen. Sie
tendiert jetzt zum wirtschaftlich-wissenschaftlichen Bereich.“ ■
SUSANNE VON ARCISZEWSKI ,
Senior Manager Airbus, Top25 Ingenieurin, seit kurzem im Ruhestand:
PROF. DR.-ING. CORINNA SALANDER ,
Inhaberin des Lehrstuhls für Schienenfahrzeugtechnik
an der Universität Stuttgart:
DR. KATHARINA KLEMT-ALBERT,
Geschäftsführerin DB International und TOP25 Ingenieurin Deutschland:
„Wir können nicht die ganze Verantwortung auf die Hochschulen
abschieben. Wenn sich junge Frauen nicht für MINT-Berufe interessieren, liegt es vielleicht auch am Elternhaus. Und wir müssen
Schülerinnen und Studentinnen ebenfalls vermitteln, dass sie
sich selbst durchbeißen müssen, dass sie sehr ehrgeizig sein
sollten. Sie müssen diese Karriere auch wirklich wollen. Mich hat
immer gereizt, Dinge zu tun, die nicht von mir erwartet wurden.
Als ich bei Airbus schon ein wenig die Karriereleiter hochgeklettert war, erklärte mir ein Vorgesetzter: „Aber übernehmen Sie
bitte keine Produktionshalle.“ Das hat mich gereizt, und ich dachte: jetzt erst recht. Und ich habe es geschafft.“
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„Ich bin davon überzeugt, dass flexible Arbeitsmodelle, die Wertschätzung von Familienpflichten und der Abbau von Vorurteilen
wichtige Hebel sind, um mehr weibliche Führungskräfte zu gewinnen. Deshalb setzen wir bei Bosch auf eine flexible und familienbewusste Arbeitskultur, die familiäres und berufliches Engagement gleichermaßen wertschätzt. Beispielsweise ist „Familienzeit“
■
ein möglicher Karrierebaustein – für Frauen und Männer.“
ELKE LÜCKE ,
Leiterin Personalentwicklung & Personalstrategie Porsche AG:
„Einmal geht es darum, positives Vorbild zu sein und damit anderen Frauen Mut zu machen, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. Auf der anderen Seite unterstützen wir ganz konkrete Initiativen und Maßnahmen, die Frauen bei einer solchen Karriere
behilflich sind. Das können interne Maßnahmen wie die besondere Förderung von Potenzialträgerinnen oder externe Initiativen
wie der MINTsummit sein. Besonders wichtig ist uns dabei, den
weiblichen Nachwuchs schon frühzeitig anzusprechen. Wir planen daher, im nächsten Jahr dem etablierten Girls‘ Day ein neues Format zu geben.“
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TITELTHEMA EnterTechnik
TITELTHEMA EnterTechnik
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vertreten. Sie ermöglichen vielseitige Einblicke in zukunftsorientierte Berufsfelder, indem jede Teilnehmerin bis zu vier Unternehmen und Bereiche kennenlernen kann, um sich dann idealerweise bei einem der
Kooperationspartner für die Ausbildung oder ein Duales Studium zu bewerben. Im September 2013 starteten 20 Teilnehmerinnen in das erste technische Jahr,
und bereits nach dem ersten Durchgang zeigt sich die
Wirksamkeit des Ansatzes: 80 Prozent der Teilnehmerinnen haben sich für einen technischen Berufsweg entschieden.
Dass sich die Erwartungen an das Projekt nicht nur
erfüllten, sondern teilweise sogar übertroffen wurden,
zeigen auch die Ergebnisse der wissenschaftlichen
Evaluation des ersten Durchgangs. Sylvia Hiller (Universität Stuttgart) und das Stuttgarter Institut Dialogik um Professor Dr. Ortwin Renn führten die Studie
durch. Darin werden gerade die Impulse für den Abbau gängiger Vorurteile bezüglich Frauen und Technik
positiv bewertet: „EnterTechnik nimmt innerhalb der
Förderlandschaft der MINT-Projekte eine Sonderstellung ein. Im Vergleich mit anderen genderspezifischen Projekten ist vor allem die Dauer von einem
Die innovative unternehmens- und branchenübergreifende Kooperation wird aktuell im Rahmen der
Bundesinitiative „Gleichstellen von Frauen in der
Wirtschaft“ gefördert und steht unter der Schirmherrschaft von Dilek Kolat, der Berliner Senatorin für
Arbeit, Integration und Frauen, die ab dem kommenden Jahr auch die Weiterführung fördert. Eine Ausdehnung auf andere Bundesländer ist ebenfalls in
Planung. Weitere Unternehmen, die sich mit neuen
Strategien des Ausbildungsmarketings für die Fachkräftesicherung engagieren möchten, sind als Kooperationspartner gerne willkommen.
■
Dr. Petra Metz, Projektleitung, LIFE–Bildung, Umwelt,
Chancengleichheit - e.V., [email protected],
Tel. 030/30 87 98 31
INFORMATION
Die Organisation
LIFE – Bildung
Umwelt Chancengleichheit e.V.
verfolgt seit ihrer
Gründung 1988 das
Ziel der Chancengleichheit in
Ausbildung und auf
dem Arbeitsmarkt
und kann daher auf
über 25 Jahre
Erfahrung in
beruflicher Orientierung sowie Aus- und
Weiterbildung
zurückblicken. Die
Zusammenarbeit mit
Betrieben gehört als
wesentlicher Bestandteil zum Konzept. So
besteht über die
Landeskoordination
des Girls´ Day in
Berlin seit vielen
Jahren ein kontinuierlicher Kontakt zu
ausbildungsbereiten
Unternehmen
Nürnberger Lebkuchen, Gebäck und andere Spezialitäten
td
Mi
„EnterTechnik“ weckt
Talente – und
MINT-Begeisterung
ganzen Jahr mit der Möglichkeit tiefer Einblicke in
verschiedene Betriebe ein Alleinstellungsmerkmal.
Positiv zu werten ist auch die Talentförderung für
technische Ausbildungsberufe ohne Studium, die von
anderen Programmen stark vernachlässigt wird. Dabei besteht gerade im Bereich der MINT-Ausbildungsberufe ein erheblicher Fachkräftemangel.“
em
ei
Teilnehmerinnen beim
Auswahltag, LIFE e.V.
koordiniert im Anschluss
das Matching von
Teilnehmerinnen und
Unternehmen
Her zen d
ab
In der Region Berlin bieten 15 Unternehmen jungen Frauen ein „technisches Jahr“ an.
80 Prozent der Teilnehmerinnen entscheiden sich danach für einen MINT-Berufsweg.
Ein Projekt, das nicht zuletzt der Fachkräftesicherung dient
Die Strategien der Wirtschaft zur Fachkräftegewinnung berücksichtigen junge Frauen mit großem
Potenzial für MINT-Tätigkeiten immer noch nicht genügend. Trotz vieler MINT-Initiativen sind weiterhin
traditionelle Berufswahlmuster bei der Entscheidung
für ein Studium oder eine Ausbildung wirksam. Um
gezielt mehr weibliche Nachwuchskräfte für den technisch-gewerblichen Bereich zu interessieren und langfristig dafür zu sorgen, dass dieses Potenzial besser
als bisher zum Einsatz kommt, sind neue Wege der
Nachwuchsgewinnung gefragt.
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Die Unternehmerin
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Auf Initiative der Bildungsorganisation LIFE e.V.
wurde daher in der Hauptstadtregion 2013 das Projekt
„EnterTechnik“ ins Leben gerufen: ein Verbund aus 15
Unternehmen, der jungen Frauen die Möglichkeit
gibt, im Rahmen eines „technischen Jahres“ – vergleichbar mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr – zukunftsorientierte Berufsfelder kennen zu lernen und
eigene technische Talente zu entdecken. Vom internationalen Konzern über kommunale und mittelständische Unternehmen sowie IT-Startups sind Firmen
unterschiedlicher technologieorientierter Branchen
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01 I 2014
Die Unternehmerin 15
lebkuchen-schmidt.com
E-Mail: [email protected]
TITELTHEMA Patente
TITELTHEMA Patente
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Dr. Michaela Elbel, VdU, im Gespräch mit
Cornelia Rudloff-Schäffer, Präsidentin des
Deutschen Patent- und Markenamtes
„Patente made
in Germany sind
hoch im Kurs“
Gedankenaustausch an der Isar: Die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes,
Cornelia Rudloff-Schäffer, und der VdU Bayern-Süd luden ausgewählte Gäste in den
Hauptsitz des Amtes. Patentanwältin und LV-Vorstandsmitglied Dr. Michaela Elbel führte
das nachfolgende Interview mit der Gastgeberin
VdU: Frau Rudloff-Schäffer, Sie sind jetzt
fünf Jahre Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes. Sind Sie zufrieden
mit dem Erreichten?
Cornelia Rudloff-Schäffer: Das Deutsche Patent- und Markenamt ist ein Kompetenzzentrum auf dem Gebiet des Gewerblichen Rechtsschutzes. Wir genießen
als fünftgrößtes nationales Patentamt einen weltweit anerkannt guten Ruf und ste16
Die Unternehmerin
01 I 2014
hen für eine hohe Qualität der erteilten
Patente. Aber auch bei den anderen
Schutzrechten, den Marken und Designs,
können wir stolz auf unsere Leistungen
sein.
Das DPMA bemüht sich sehr um den Mittelstand, die tragende Säule der deutschen
Wirtschaft. Was tun Sie für die kleinen und
mittleren Unternehmen?
Cornelia Rudloff-Schäffer: Wir verbessern unsere Dienstleistungen stetig. So
wurde im Juni 2013 die Patentrechtsnovelle vom Bundestag beschlossen. Sie geht
auf eine Initiative unseres Hauses zurück
und hat die Verfahrensabläufe, vor allem
bei Patenten, deutlich transparenter, effizienter und flexibler gemacht. Unsere
Kunden, auch gerade kleinere Unternehmen, verwenden gerne unsere kostenlo-
sen Recherchemöglichkeiten auf unserer
Internetseite. In DEPATISnet, unserem
elektronisches Patentdokumentenarchiv,
finden Sie das technische Wissen der Welt
in derzeit über 88 Millionen Datensätzen.
Es eignet sich daher für Erstrecherchen
zum Stand der Technik vor einer eigenen
Patentanmeldung. Das DPMAregister ist
unser Online-Service für die Veröffentlichung der amtlichen Publikationen und
der Registerdaten mit aktuellen Rechtsund Verfahrensstandinformationen zu
den Schutzrechten. Hiermit kann man
Schutzrechte von Wettbewerbern überwachen, Verfahrensstände nachsehen und
man kann – je nach Kenntnissen und Bedürfnissen – in verschiedenen Modi recherchieren.
Seit 2011 bearbeiten wir Patent- und
Gebrauchsmusterakten vollelektronisch.
Hier ist uns die Umstellung von der Papierakte bereits gelungen. Wir hoffen 2015
auch bei den Marken so weit zu sein. Wir
haben dieses Jahr die Online Akteneinsicht für Patente im Internet frei geschaltet, so dass sich alle Interessierten einfach
über den Stand von Patentverfahren informieren können. Damit stehen wir weltweit
an der Spitze bei der vollelektronischen
Vorgangsbearbeitung im IP-Bereich.
Ihr Nachbar, das Europäische Patentamt,
feiert sein 40-jähriges Bestehen. Nach vielen Widerständen konnte 2012 eine politische Einigung erzielt werden, so dass bald
EU-Patente mit einheitlicher Schutzwirkung in derzeit 25 teilnehmenden Mitgliedsstaaten erteilt werden. Eine neue
Herausforderung für die nationalen Ämter
wie Ihres?
Cornelia Rudloff-Schäffer: Zunächst
müssen 13 Staaten, darunter Deutschland,
Frankreich und Großbritannien, das Abkommen ratifizieren, was voraussichtlich
noch ein bis zwei Jahre dauern wird. Neben dem EU-Patent mit einheitlicher Wirkung wird es aber auch das bisherige Bündelpatent und den nationalen Patentschutz
geben. Von den derzeitigen 38 Ländern
des bisherigen europäischen Patents wird
es in mehr als zehn Ländern kein EU-Patent geben. Die Fachkreise entwickeln ge-
rade erst Anmeldestrategien, wozu auch der Wunsch
nach einem Doppelschutz
gehört, um das künftige
System möglichst risikolos
für das eigene Patentportfolio testen zu können. Das
einheitliche Patentgericht
steht vor einer sehr anspruchsvollen Aufgabe.
Die Verfahrensregeln werden Elemente der unterschiedlichsten europäiLandesverband Bayern-Süd zu Gast im Deutschen Patent- und
schen Rechtstraditionen Markenamt. Andrea Hiering (links) und Anke Voswinkel (2. v.r)
enthalten. Der Erfolg wird mit der Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes,
entscheidend davon ab- Cornelia Rudloff-Schäffer (Mitte), sowie den LV-Vorstandsmitgliedern Dr. Michaela Elbel (2. v.l.) und Petra Göckel (rechts)
hängen, wie verlässlich die
Rechtsprechung sein wird,
teilungsleiterinnen und -leiter und mein
und wie teuer das System für die Anmelder ist. Vor diesem Hintergrund ist eine
Vizepräsident sind dabei sehr wichtig. Wir
Prognose zum Erfolg des neuen Systems
teilen uns die Aufgaben, sowohl nach innen, als auch nach außen bei der Repränicht ganz einfach.
sentanz des Amtes. Ich arbeite gerne im
Beim Deutschen Patent- und Markenamt erreichte die Zahl der PatentanmelTeam und denke, dass man gemeinsam
dungen im Jahr 2013 seit zehn Jahren eisehr erfolgreich sein kann. Ein gutes Benen neuen Höchststand – trotz des nur
triebsklima und ein freundlicher Umgang
sehr geringen Wirtschaftswachstums in
miteinander liegen mir besonders am
Deutschland und der noch immer angeHerzen.
spannten finanziellen Situation in Europa.
Auch bei ausländischen Anmelderinnen
Frau Präsidentin, vielen Dank für dieses
■
und Anmeldern stehen Patente made in
Gespräch!
Germany hoch im Kurs. Die steigenden
Anmeldezahlen belegen, wie gefragt
ZUR PERSON
Deutschland als Investitionsstandort ist.
Durch die neue Möglichkeit, einen RecherCORNELIA RUDLOFF-SCHÄFFER begann
chebericht auch für englischsprachige Anihre Karriere im gewerbmeldungen zu erhalten, ohne eine Überlichen Rechtschutz vor fast
setzung fertigen zu müssen, wird das
drei Jahrzehnten als
wissenschaftliche MitarbeiDPMA weiter an Attraktivität gewinnen.
terin des Max-Planck-InstiDer neue Recherchebericht enthält Aussatuts für ausländisches und internationales
gen zu den Patentierungschancen, was für
Patent-, Urheber- und Wettbewerbsrecht ( jetzt:
Max-Planck-Institut für Innovation und
die weitere Patentstrategie hilfreich ist.
Wettbewerb) und des Instituts für gewerblichen
Wir rechnen deshalb auch in den nächsten
Rechtsschutz der LMU in München. In den
90er Jahren wechselte sie ins Justizministerium,
Jahren mit guten, vielleicht steigenden Anwo sie sich den nationalen und internationalen
meldezahlen, nicht nur bei den Patenten,
Gesetzgebungsverfahren zu Patenten, Marken
sondern auch bei den Marken.
und Designs widmete und 1998 Referatsleiterin
Zum Schluss eine persönliche Frage: Sie
sind die erste Präsidentin des DPMA.
Merkt man die weibliche Führung?
Cornelia Rudloff-Schäffer: Ich führe
das Amt ja nicht alleine. Meine Hauptab-
für Marken- und Wettbewerbsrecht wurde.
2001 kehrte sie nach München zurück. Sie
übernahm im Deutschen Patent- und
Markenamt (DPMA) zunächst die Leitung der
Rechtsabteilung, 2006 der Hauptabteilung für
Marken und Designs. Seit 1. Januar 2009 führt
sie als Präsidentin des DPMA das Amt mit
seinen mehr als 2 500 Mitarbeitern
01 I 2014
Die Unternehmerin
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WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Interview
■
Global, aber menschlich
Sie ist das öffentliche Gesicht der Marke Sixt, deren leidenschaftliche Botschafterin:
VdU-Mitglied Regine Sixt. In Die Unternehmerin spricht sie über deren Firmenphilosophie, über
weibliche Führung und Frauennetzwerke
schon zu groß. Da leitet jeder das Ressort, für das er
Die Unternehmerin: Frau Sixt, Ihr Unternehmen ist
am besten in Frage kommt. Aber natürlich sind unsere
ein klassisches Familienunternehmen. Denken Sie
Söhne dafür geeignet, den Konzern weiter nach oben
schon an die Übergabe? Wie gehen Sie diesen komzu führen. Heute sind wir ein modernes
plexen Prozess als Familie an?
Unternehmen, das weltweit in 105 LänRegine Sixt: Wir sind ein börsennotiertes Unternehmen, das sich aber zu
dern sehr erfolgreich operiert. Für mich
60 Prozent in Familienhand befindet
gibt es nichts Aufregenderes und
und entsprechend gelenkt ist. Erich Sixt
Spannenderes auf dieser Welt, als diese
ist der CEO. „Klassisches FamilienunterErfolgsgeschichte aktiv mitzugestalten!
nehmen“ greift deshalb zu kurz, weil der
Ihr Familienname wird in der Öffentlichkeit heute synonym mit der Marke
gesamte Vorstand die Richtung vorgibt.
wahrgenommen. Wie erleben Sie diese
Korrekt ist aber, dass auch ich selbst
enge Verquickung?
und unsere Söhne Alexander und Konstantin Sixt in Führungspositionen mitarRegine Sixt: Ich bin eine leidenbeiten – unsere Söhne nun mittlerweile
schaftliche Botschafterin von Sixt, weil
in vierter Generation. Auf Grund dieser
ich vom Produkt hundertprozentig
Struktur gibt es auch keine klassische
überzeugt bin. Mein Gesicht steht für
Sommerfest: der Landesverband Bayern-Süd
zu Gast bei Sixt
„Übergabe“, dazu sind wir einfach
das Unternehmen und mein Name
18
Die Unternehmerin
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WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Interview
■
dern mit. Das ist doch eine wunderbare Sache!
bürgt für Qualität und Beständigkeit. Regine Sixt ist
Sie sind außerdem in vielen Frauennetzwerken engaheute ein Begriff wie Sixt Autovermietung, das höre
giert. Was zeichnet in Ihren Augen den Austausch
ich immer wieder.
unter Frauen aus?
Wie würden Sie die Firmenphilosophie von Sixt beschreiben?
Regine Sixt: Dass wir einander unterstützen und
Regine Sixt: Wir hatten gerade unsere Sixt World
fördern. Es heißt doch WIRtschaft und nicht ICHschaft!
Conference in Davos, zu der mehr als 1200 FührungsGemeinsam geht es einfach besser und leichter.
kräfte aus der ganzen Welt kamen. Das Motto: „OverSie sind seit 2008 Mitglied im VdU. Warum halten Sie
coming barriers – shaping globalisation“. Wir meinen
es für so wichtig, dass wir uns auch im weltweiten
damit, dass wir in unserer 102-jährigen UnternehDachverband der Unternehmerinnen FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises Mondiales) engagieren?
mensgeschichte noch jede Aufgabe meistern konnten, sonst wären wir ja nicht mehr hier. Wir nehmen
Regine Sixt: Ganz einfach deshalb, weil unsere
jede Hürde, die es zu überwinden gilt. Und wir sind
Wirtschaft heute global geworden ist. Da kann es nur
mittlerweile einer der wichtigsten weltweiten Player in
im Interesse aller Frauen sein, das eigene Netzwerk
unserer Branche. Dieses globale Denken und Hanüber die ganze Welt auszudehnen, es in den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen zu spinnen. Wer
deln hat bei uns aber ein menschliches Gesicht. Nicht
nicht über die Grenzen des Landes hinausblickt, desumsonst spreche ich oft von unserer globalen Sixt
sen Horizont bleibt einfach im wahrsten Sinn des
Family, in der jeder sein Bestes gibt.
Wortes begrenzt. Ich erhielt ja 2013 vom FCEM aus
Im Oktober wurden aktuelle Zahlen des Women-onden Händen von Laura Frati Gucci den „Woman
Board-Index veröffentlicht. Zu den 31 Aktiengesellschaften, die weder im Vorstand noch im Aufsichtsrat
Entrepreneur of the World Award 2013”. Ich freue
eine Frau haben, gehört auch die Firma Sixt. Warum?
mich darüber, Inspiration für andere Frauen zu sein.
Regine Sixt: Frauen haben bei Sixt immer eine wichViele von uns müssen ja die Rolle als Mutter und Unternehmerin unter einen Hut bekommen – und das
tige, aktive Rolle gespielt, angefangen bei Rosa Sixt,
wichtigste war mir dabei immer, unseren Söhnen eine
der Frau des Gründers, über Erika Sixt in der zweiten
gute Mutter zu sein.
Generation bis zu mir selbst in der dritten. Wir
WER,
WENN
NICHT
WIR?
Sie wurden in diesem Herbst im Rahmen des Inhaben heute rund ein Drittel Frauen in FührungsDie Herzensangelegenheit
ternationalen Wirtschaftsforums Baden-Baden
positionen sowie insgesamt sogar eine Mehrheit
von Unternehmerin Regine
geehrt. Die Auszeichnung verlieh Ihnen der Frievon weiblichen Mitarbeiterinnen, wenn man das
Sixt liegt in der Organisation
densnobelpreisträger Frederik Willem de Klerk.
gesamte Unternehmen betrachtet. Frauen können
„Tränchen trocknen“:
Die
Regine
Sixt
Kinderhilfe
Was bedeutet Ihnen das?
sich bei uns also wunderbar entfalten. Und wenn
Stiftung geht einen konseRegine Sixt: Sehr viel, weil er ein wunderbarer
ich mir dieses Bonmot erlauben darf: Alle unsere
quenten Weg: Kindern in Not
und Krankheit gibt sie neue
Mensch ist, der zusammen mit Nelson Mandela
Mitarbeiterinnen an den Countern sind ja in
Lebensperspektiven, Beistand
Weltgeschichte geschrieben hat. Er zeigt uns, was
„Schlüsselpositionen“. Für mich ist die Leistung
und Hoffnung. Mit der ihr
Zivilcourage und Engagement bedeuten. Wir
eines Menschen entscheidend, nicht das Geeigenen Tatkraft und
Entschlossenheit baut Regine
schlecht. Und von Quotenfrauen halte ich gar
bräuchten auf dieser Welt noch viel mehr Menschen
nichts. Denn ich will Geschlecht nicht vor Leistung Sixt mit ihrem Team seit dem wie ihn! Jeder kann von ihm lernen.
Jahr 2000 ein Werk auf, das
stellen.
Haben Sie bei all Ihrem beruflichen und ehrenamtseinesgleichen sucht: In mehr
als
40
Projekten
in
aller
Welt
lichen Engagement eigentlich noch Zeit für PrivaSie sind für Ihr besonders vielfältiges ehrenamtlikonnte „Tränchen trocknen“,
tes?
ches Engagement bekannt. Sehen Sie sich als Unwie das Motto der Stiftung
ternehmerin auch in der sozialen Verantwortung?
Regine Sixt: Das will und kann ich gar nicht
heißt, die Lebenssituation
tausender Kinder nachhaltig
Regine Sixt: Ich engagiere mich in über 25 Kuvöllig trennen. Wenn es darum geht, Dinge zu beverbessern. In vier Bereichen
wegen und etwas Großes aufzubauen, ist man
ratorien in den Bereichen Charity, Kunst, Kultur,
engagiert sich die Kinderhilfe
Stiftung, entsprechend den
rund um die Uhr dran. Aber um meine Akkus wieMedizin und Senioren. Wir haben unsere eigene
Richtlinien der UN-Kinderder aufzuladen, zum Beispiel in meinen geliebten
Regine Sixt Kinderhilfe Stiftung zu einem zentrarechtskonvention: Gesundlen Pfeiler unserer Corporate Social Responsibility
Tegernseer Bergen, dafür bleibt mir noch genüheit, Fürsorge, Bildung und
Notfallhilfe.
Regine
Sixt
über
gend Zeit – die nehme ich mir einfach! Ich sammgemacht. Das gehört für mich als weltweit tätige
ihre Stiftung: „Sicherlich, die
le moderne Kunst, liebe klassische Musik und bin
Unternehmerin ganz einfach mit dazu, mich vor
Aufgabe ist übergroß. Aber
zu Gast bei den großen Musikfestspielen der
Ort zu engagieren – gerade für die Kleinsten in
wenn jeder seinen Teil dazu
beiträgt, können wir einen
Welt. Doch die meiste Kraft hole ich aus meiner
Krankheit und Armut, die sich aus eigener Kraft
Unterschied machen. Wer,
Familie, aus der Liebe zu meinem Mann und unnicht helfen können. Weltweit arbeiten unsere Mitwenn nicht wir? Und wann,
wenn nicht jetzt?“
seren Kindern.
■
arbeiter ganz konkret an Projekten in ihren Län01 I 2014
Die Unternehmerin
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WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Medientraining
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Medientraining
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■
VdU-Aufsichtsratstraining
Die Teilnehmerinnen des VdU-Seminars
„Wahrnehmung von Mandaten in Aufsichtsgremien“ erwerben vertiefendes
Fachwissen und trainieren professionelles
Auftreten. Das Seminar bereitet die Teilnehmerinnen optimal auf die Übernahme
von Mandaten in Aufsichtsräten und Beiräten vor.
DAS GRUNDLAGENSEMINAR:
Das dreitägige Seminarprogramm wird in
gebündelter Form rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte und Spezifika, die
für eine verantwortungsvolle Ausübung
eines Mandates in einem Aufsichtsgremium notwendig sind, ebenso thematisieren
wie Verhaltensweisen in außerordentlichen Situationen. Darüber hinaus beinhalten die Seminare ein Kommunikationsund Medientraining.
Präsenz auf allen Kanälen
Wie wichtig die Investition in Kommunikation ist, unterschätzen immer noch viele
Unternehmen. Sie zu überzeugen, ist die Mission von Medientrainern Dr. Katrin Prüfig und
ihrem Team. Ihre wichtigsten Argumente auf einen Blick
„Kommunikation – das mache ich doch dauernd...“, sagt die
eine Unternehmerin. „Da reicht mir die tägliche Praxis allemal...“,
sagt die andere. Beides ist gut – aber nicht genug, um alle Potentiale von öffentlicher Kommunikation im unternehmerischen Alltag auszuschöpfen! Wirtschaftsthemen werden in der Öffentlichkeit immer wichtiger. Nie waren die Chancen gerade für kleine
und mittelständische Unternehmen so gut, in Zeitung, Radio,
Internet, Fernsehen, aber auch auf Messen und Podiumsdiskussionen Gehör zu finden. Warum es sich lohnt, diese Chance zu
ergreifen? Weil die Unternehmen gleich mehrfach profitieren!
VORTEIL 1: SIE SIND GUT - ZEIGEN SIE ES!
Wenn Unternehmen bekannter sind und ihre Unternehmenskultur nach außen bringen, werden sie attraktiver für Kunden, Partner und mögliche Investoren. Nur wer sich zeigt, bleibt präsent!
Deshalb sind Medienkontakte wichtig für die Imagepflege. Umgekehrt gilt: Die Redaktionen suchen immer interessante Themen. Die können unternehmensnah sein wie z.B. originelle Produkte, neue Trends, neue Wege der Mitarbeiterrekrutierung.
Beispiel: Die Firma Schiekel-Präzisionssysteme wirbt erfolgreich
20
Die Unternehmerin
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junge Auszubildende in Spanien an. Interview mit dem Geschäftsführer auf tagesschau.de. Aber auch: Positionen zu aktuellen Debatten wie Frauenquote, Steuerpläne, Folgekosten von
Gesetzen für Unternehmen.
VORTEIL 3: IN GUTEN WIE IN SCHLECHTEN ZEITEN…
Es lohnt sich doppelt, einen entspannten Umgang mit Journalisten zu üben
und in „guten Zeiten“ ein mediales Netzwerk aufzubauen. Die Chancen dafür
sind denkbar günstig. Eine Einladung der Lokalpresse zu einem Jour Fixe wird
gerne angenommen. Viele Bürger wollen, dass sich auch mittelständische
Unternehmen zu wichtigen wirtschaftspolitischen oder branchenspezifischen Fragen äußern.
Es lohnt sich – auch für „schlechte Zeiten“. Wenn die Krise da ist (Produktfehler, Entlassungen, Fehlentscheidungen), muss schnell reagiert werden.
Dann ist es Gold wert, wenn der Draht zu den Medien gut und vertrauensvoll
ist.
FAZIT
VORTEIL 2: GUTE KOMMUNIKATION LINDERT FACHKRÄFTEMANGEL
Viele deutsche Mittelständler sind sehr erfolgreich, einige sogar
Weltmarktführer. Aber sie sind auch sehr zurückhaltend in der
Selbstdarstellung und deshalb in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Das kann langfristig ein Nachteil sein, wenn Fachkräfte
angeworben werden sollen. Junge Leute bilden sich ihr Urteil
stark über die sozialen Netzwerke. Auch wer bei Twitter, Facebook oder Xing interessant und auf Augenhöhe kommuniziert,
sammelt wichtige Punkte im Wettstreit um die besten Köpfe. Darüber hinaus findet Imagebildung in erster Linie über regionale
und überregionale Medien statt. Veröffentlichungen in der Fachpresse sind dagegen nur ein kleiner Baustein wirkungsvoller Medienpräsenz. Selbst Manager bilden sich ihre Meinung vor allem
aus Berichten in der regionalen und überregionalen Presse.
Trauen Sie sich! Reden Sie über Ihre Vorzüge als Arbeitgeber und die spannenden Facetten eines Berufsbildes. Vermitteln Sie auch Ihren Kunden über
die Medien, wo Sie Vorreiter sind. Reden Sie mit den jetzigen und künftigen
Mitarbeitern – auf allen Kommunikationswegen. Wirksam kommunizieren
■
auf allen Kanälen ist eine Kunst, aber keine Zauberei!
DIE MEDIENTRAINER
Dr. Katrin Prüfig und Rainer Mueller-Delin sind mit ihrem
Team seit 2002 als Medien- und Kommunikationstrainer
tätig - für internationale Konzerne und Dax-Unternehmen,
aber auch für die mittelständische Wirtschaft sowie für
Stiftungen und Institutionen. Sie bieten bundesweit
Einzeltrainings und Gruppenworkshops an sowie
strategische Beratung zum Thema Medienpräsenz,
Pressearbeit und Krisenkommunikation. Ihre Arbeit basiert auf mehreren Jahrzehnten
praktischer Erfahrung in den Medien sowie auf den neuesten Erkenntnissen der
Kommunikations- und Hirnforschung. www.die-medientrainer.de
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Referenten: Dr. Henning Hönsch (PwC),
Martin Kaspar (PwC), Dr. Katrin Prüfig
(Die Medientrainer), Rainer Müller-Delin
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DAS AUFBAUSEMINAR:
In einer Gruppe von maximal 20 Teilnehmerinnen lernen Sie mit Hilfe eines Brettspiels und anhand vieler Fallbeispiele die
einzelnen Bestandteile von Jahres- und
Konzernabschluss sowie deren Zusammenspiel kennen. Auch machen Sie sich
mit den Grundlagen der Bilanzanalyse
und den Stellschrauben für Bilanzpolitik
vertraut, so dass Sie über das notwendige
Grundverständnis zur Überwachung der
Rechnungslegung als Aufsichtsratsmitglied verfügen.
Termin: 09.03.2015 in Berlin
Referenten: Dr. Henning Hönsch (PwC),
Martin Kaspar (PwC) Preis: 595,00 EUR (inkl. 19 % MwSt.)
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Die Unternehmerin
21
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Psychologie
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Psychologie
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wie ein Perpetuum Mobile und füllt sich selbst.
Die meisten Menschen sind tendenziell glücklich.
Denn das Glück ist die Summe der guten Gefühle plus
die kognitive Bewertung, wie befriedigend diese sind.
Wichtig zu betonen ist, dass Glück selten unglaublich
intensiv und ekstatisch, sondern eher mittelmäßig
angenehm ist. Deshalb merken wir oft gar nicht, wie
gut es uns geht. Es ist zu „normal“.
MEHR LOB STATT KRITIK, BITTE!
„Unternehmen
legen den Fokus
zu stark auf
das Negative“
Die junge Wissenschaft der „Positiven Psychologie“ kann nicht nur einzelnen Menschen aus
der Krise helfen, sondern auch Firmen zum Erfolg führen. Warum, erklärt die DiplomPsychologin Dr. Ilona Bürgel in ihrem folgenden Beitrag – wertvolle Glücksformeln inklusive
Die Anforderungen in der Wirtschaft wachsen von Tag
zu Tag. Neben öffentlicher Bewertung, Leistungsansprüchen und Zeitdruck steigen die Erwartungen
der Kunden und Unternehmen, aber auch unsere eigenen, weiter und weiter. Wie können Sie dem gerecht
werden, dabei sich selbst treu und gesund bleiben?
Unsere Welt hat sich in eine individualisierte Wissensgesellschaft verwandelt. Nur wer gut für sich, seinen
Körper und Geist sorgt, kann von den Chancen mehr
profitieren als die Risiken kosten.
Schon in den 1970er Jahren begann in den USA die
„Wellnessbewegung“. Neben den neuen Körpergestaltungstrends widmete man sich auch dem eigenen
Geist. Coaching und positives Denken erlebten eine
Renaissance und wurden immer mehr Menschen zugänglich. Doch auch die wissenschaftlichen Orientierungen änderten sich. Widmete sich die Psychologie
bislang schwerpunktmäßig der Erforschung und Heilung von psychischen Störungen und Symptomen,
22
Die Unternehmerin
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der Überwindung von Schwierigkeiten und Problemen, begann in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Beschäftigung mit den guten Gefühlen, mit
Glück und Gesundheit.
Als „Vater“ der Positiven Psychologie gilt Dr. Martin
Seligmann, der diese im Jahr 2000 als wissenschaftliche Richtung etablierte.
Vorsicht vor abfälligen, pessimistischen oder kränkenden Bemerkungen, sie wirken! So wie wir an der Tafel
in Mathe versagt haben, wenn der Lehrer sich vorher
über unsere mangelnden Fähigkeiten lustig gemacht
hat oder Sportler unter Erfolgsdruck ihre Begabungen
verlieren, ergeht es auch unseren Kollegen und Mitarbeitern, wenn wir an ihnen zweifeln. Dazu müssen wir
nicht einmal aussprechen, was wir von ihnen halten.
Der Gedanke reicht und wird vom so genannten Spiegelneuronensystem unseres Gegenübers unbewusst
erfasst und übernommen.
Es ist eine schlechte und teure Angewohnheit, dass
sich Unternehmen bevorzugt mit Krisen und Gefahren befassen oder zu erwartende Probleme dramatisiert werden, schon bevor sie da sind. Ebenso dass
Vorgesetzte häufiger kritisieren als loben und Mitarbeiter zu wenig Informationen haben und dann spekulieren oder über Abwesende lästern, kurzum dass
der Fokus bei Negativem statt den Potentialen liegt.
Es ist kontraproduktiv, weil alle unbewusst an der Erfüllung der Befürchtungen arbeiten.
Drehen Sie den Spieß besser herum. Und wenn Ihnen
grundloser Optimismus schwer fällt, dann suchen Sie
nach guten Beispielen, sammeln Sie gute Nachrichten, beginnen Sie Teammeetings mit Erfolgen, suchen
Sie die Chancen, Potentiale und Möglichkeiten. Wir
sind Teil unserer Unternehmen und jeder kann anfangen, statt abzuwarten.
BEWUSSTE ENTSCHEIDUNG FÜR DAS GUTE
GLÜCK IST DIE SUMME DER
GUTEN GEFÜHLE
Die Positive Psychologie ist dabei nicht einfach ein
weiteres Hilfsmittel in der Werkzeugkiste des Selbstcoachings, sondern eine Haltung zum Leben und zur
Arbeit. Sie hilft, das Beste aus einer Situation zu machen. Optimismus, Neugier, Lebensfreude erweitern
die Perspektive und ermöglichen Wachstum. Glückliche Menschen nutzen und entwickeln ihre sozialen
und persönlichen Ressourcen, sind kreativer, motivierter, hilfsbereiter, sozialer, energievoller. Glück ist
An Dienstleistungsberufen wie Busfahrern und Stewardessen wurde gezeigt, dass das dauerhafte Leben
gegen die eigenen Emotionen Stress auslöst. Es geht
also um die bewusste Entscheidung, selbst etwas für
sein Wohlbefinden zu tun. Sechs Schritte zum Ziel:
1. LASSEN SIE ES SICH GUT GEHEN
Tun wir nicht länger so, als ob es uns gut geht, sondern sorgen wir ab sofort dafür, dass es tatsächlich
stimmt. Wenn es uns körperlich und geistig gut geht,
ist es viel leichter, den Blick für das Positive bei der
Arbeit zu schärfen. Etwa 40 Prozent davon haben wir
in der Hand.
2. NUTZEN SIE DIE 3:1-GESUNDHEITSFORMEL
Auf einmal Ärgern darf und muss zum Ausgleich sozusagen drei Mal Freuen kommen. Dies klingt anstrengender als es ist, denn unser Leben ist ja voll von
schönen Dingen, wir schätzen sie nur nicht. Der Effekt dieser Methode ist wissenschaftlich nachgewiesen.
3. ÜBERNEHMEN SIE DIE KONTROLLE
IHRES GEHIRNS
Die Phantasie macht Probleme gern größer, als sie in
der Realität je waren. Wir wiederholen in endlosen
Spiralen, was uns bedrückt. Bei Stress kommt es zum
so genannten Tunnelblick: Wir sehen nicht mehr
rechts noch links, sondern nur noch das, was uns
stresst. Dies alles sind Automatismen bei der Arbeit
unseres Gehirns und wir müssen aktiv gegensteuern,
um ihnen nicht ausgeliefert zu sein.
4. LÄCHELN SIE ÖFTER
Wer lächelt, lebt länger und hat seltener Herzkrankheiten. Lächeln mach glücklich, weil selbst ein unechtes Lächeln unserem Gehirn eine positive Nachricht
sendet. Sie „infizieren“ damit gleichzeitig Ihre Mitmenschen, was auch dafür sorgt, dass Sie selbst sich
wohler fühlen. Mit Lächeln kann sogar eine unangenehme Aufgabe angenehmer werden.
5. LERNEN SIE REALISTISCHES
POSITIVES DENKEN
Beide Seiten der Medaille zu sehen, ist die Lösung. Es
geht nicht um entweder gut oder schlecht, sondern
die Integration beider Seiten. Sehen Sie die Realität
und machen Sie optimistisch das Beste daraus. Das
kann heißen, sich nicht länger mit einem Problem zu
befassen, wenn wir sowieso keinen Einfluss darauf
haben. Es kann heißen, zumindest die negativen und
positiven Aspekte zu sehen.
6. BLEIBEN SIE DRAN
Leider kann ich Ihnen nicht versprechen, dass Sie es
nach der Lektüre dieses Artikels, einem Seminar oder
einem Jahr Praxis „geschafft“ haben. Wir müssen uns
täglich in zig Situationen entscheiden, mit welchem
Blick wir das Leben sehen. Die gute Nachricht ist,
dass es durch regelmäßige Anwendung immer leichter wird. Je öfter wir Gutes erleben, umso einfacher
■
wird es außerdem, es zu finden.
01 I 2014
ZUR PERSON
Dr. Ilona Bürgel ist
Diplom-Psychologin
und Expertin für
Wohlbefinden und
Ressourcenmanagement. Sie hat es sich
zur Aufgabe
gemacht, aufzuzeigen, wie der Spagat
zwischen Lust auf
Leistung und dem
Erhalt der eigenen
Ressourcen in der
Arbeitswelt von heute
gelingen kann. Nach
15 Jahren in
Führungspositionen
der freien Wirtschaft
ist sie heute
erfolgreiche
Speakerin, Beraterin,
Autorin und
Kolumnistin. In
ihrem neuen Buch
„Die Kunst, die
Arbeit zu genießen“
zeigt sie Strategien
für Erfolg und mehr
Lebensfreude im Job.
Ilona Bürgel lebt und
arbeitet in Dresden
und Aarhus (DK). Sie
ist Mitglied im
VdU-Landesverband
Sachsen/Sachsen-Anhalt, im Regionalkreis
Dresden
Die Unternehmerin
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WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Inklusion
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Gründerinnen
■
■
Wo Inklusion vorbildlich funktioniert
Bundesminister Sigmar
Gabriel inmitten von
Unternehmerinnen
Respekt, Hilfsbereitschaft und Offenheit gegenüber Behinderten: In einigen Betrieben
ist das gelebte Wirklichkeit. Viele hätten den „Hamburger Inklusionspreis“ verdient – zwei
Unternehmen und zwei Einzelpersonen haben ihn 2014 bekommen
© BMWi/Susanne Eriksson
Nur jedes dritte Unternehmen wird von
einer Frau ins Leben gerufen. Diese
Quote zu verbessern, ist das Ziel von
„Frauen unternehmen“, einer neuen
Initiative der Bundesregierung. Viele der
Unterstützerinnen sind VdU-Mitglieder
Kristina Tröger,
Melanie Dabelstein,
Senator Detlef
Scheele (v.l.n.r.)
Alle zwei Jahre verleiht die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration den Hamburger Inklusionspreis an ausgewählte Einzelpersonen und Unternehmen. Die Zielsetzungen dieses
Preises sind umfangreich: So sollen die Ausbildung junger Menschen mit Behinderung und anschließende Übernahme in ein
unbefristetes Arbeitsverhältnis gefördert werden. Ebenso ist die
Neueinstellung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen entsprechend ihrer Qualifikation, ihres persönlichen Leistungsvermögens, ihrer beruflichen Flexibilität und Erfahrung eine
weitere Zielsetzung. Eine wichtige Förderung ist eine Unternehmensphilosophie, die sich, neben den Zielen und Strategien des
Unternehmens oder Betriebes, an Respekt, Hilfsbereitschaft,
Offenheit und Vertrauen orientiert. Durchgeführt wird dieser
Preis von Ingrid Körner, der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen.
Lange im Vorfeld bewarben sich viele Unternehmen und Einzelpersonen für den Preis. Die Bewerbungen wurden von einer
Findungskommission gesichtet und für die Jury vorselektiert.
Mitglied der Jury ist neben anderen Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik, wie z. B der Standortchef von Airbus, Dr. Georg
Mecke, und die Präsidentin des Arbeitsgerichtes, Eveline von
Hoffmann, auch Kristina Tröger, VdU-Landesverbandsvorsitzende Hamburg/Schleswig-Holstein. Die Jury kam schnell überein,
dass eigentlich jedes Unternehmen, das sich beworben hat, die24
Die Unternehmerin
01 I 2014
sen Preis verdient hätte. In mehr als fünf
Stunden Jurysitzung wurden dann zwei
Unternehmen und zwei Personen für die
Lebenswerkauszeichnung gefunden.
Bei der feierlichen Verleihung im Festsaal des Rathauses und nach einem Grußwort von Detlef Scheele, Senator für Arbeit, Soziales und Integration, wurden
unter der Leitung von Ingrid Körner vor
rund 250 Gästen dann Volker Habermehl,
der seit 15 Jahren jungen Menschen in der
Berufsvorbereitung Praktikumsplätze anbietet, und Johanna Waßmuth, die ihr ganzes Leben lang Menschen mit Behinderung selbstverständlich im Pflegedienst einbezog, für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.
Die Laudatio für Melanie Dabelstein hielt Kristina Tröger. Melanie Dabelstein hat als Kind einer gehörlosen Mutter und eines
schwerhörigen Vaters mit 23 Jahren das Unternehmen für Autopflege „Fahrzeugrein“ gegründet und beschäftigt seit 15 Jahren
gehörlose Mitarbeiter. Sie selbst beherrscht die Gebärdensprache
und setzt sich weit über das normale Maß für ihre Mitarbeiter ein.
Auf ihrer Homepage weist sie darauf hin, dass einige Teammitglieder eine Hörbehinderung haben. Viele Kunden haben sogar
das Wort „Danke“ schon in Gebärdensprache gelernt. Es war ein
emotionaler und unvergesslicher Moment für Melanie Dabelstein, Kristina Tröger und das gesamte Auditorium.
Das zweite Unternehmen wurde mit einer Laudatio von Sönke Fock, Vorsitzender der Agentur für Arbeit in Hamburg, ausgezeichne. Der Preis ging an das Hotel Baseler Hof, das aus jahrzehntelanger Tradition ganz selbstverständlich behinderte
Menschen beschäftigt.
Der Hamburger Inklusionspreis soll andere Unternehmen
ermutigen, behinderte Mitarbeiter zu schätzen und Berührungsängste bei Neueinstellungen abbauen. Die gesellschaftliche Notwendigkeit unterstreicht dieser Preis und fördert maßgeblich
■
diese Idee.
„Deutschland braucht die
Kreativität von Gründerinnen“
Claudia Gläser, Geschäftsführende Gesellschafterin
der Gläser GmbH
Jasmin Arbabian-Vogel,
Geschäftsführerin Interkultureller Sozialdienst GmbH
Sabine Stengel,
Innovationsmanagerin
(Die „Ideenretterin“)
„Jungen Gründerinnen rate ich,
einerseits die Daten, Zahlen und
Fakten gut zusammenzutragen, aber
andererseits auch mit Herz, Freude
und Verstand an die Sache heranzugehen. Ob Unternehmertum das
Richtige für einen ist, weiß man oft
erst, nachdem man den Sprung
gewagt hat. Von daher kann ich nur
sagen: ,spring!‘“
„An die Idee zu glauben, ist eine
Sache. Ich rate aber jungen Gründerinnen, vor allem an sich selbst zu
glauben und die Überzeugung zu
haben: ‚Ich kann das und ich schaff
das auch.‘“
„Ich habe mich als Vorbild-Unternehmerin beworben, weil ich meine
Begeisterung für all das, was uns die
Selbstständigkeit bietet, mit jungen
Frauen teilen möchte. Ich will Mut
machen, auch unbekannte Wege zu
gehen. Da draußen wartet eine Welt
mit völlig neuen Chancen darauf,
von uns entdeckt zu werden.
Nutzen wir sie!“
180 Vorbild-Unternehmerinnen engagieren sich in
der Initiative „Frauen unternehmen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Viele von ihnen sind
Mitglied im VdU. Am 29. Oktober 2014 gab Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, in Berlin
den Startschuss für die Initiative. Im Podiumsgespräch
mit dem Minister vertraten zwei der ausgewählten Vorbild-Unternehmerinnen den VdU: Claudia Gläser,
VdU-Vizepräsidentin, und Jasmin Arbabian-Vogel, Vorsitzende des VdU-Landesverbands Niedersachsen. Der
Tag stand, wie die gesamte Initiative, unter dem Motto,
Frauen zu mehr Gründungen zu motivieren, Frauen ein
greifbares Vorbild für weibliches Unternehmertum zu
bieten und damit auch die Gründungslandschaft in
Deutschland ein Stückchen weiblicher zu machen. Umrahmt von beeindruckenden Unternehmerinnen, warb
Minister Gabriel für mehr Existenzgründungen und
mehr Unternehmertum von Frauen. „Deutschland
braucht die Kreativität und den Gestaltungswillen von
Gründerinnen und Unternehmerinnen.“ Derzeit wird nur
knapp jedes dritte Unternehmen von einer Frau gegründet, hier gibt es also noch ‚viel Luft nach oben‘“, so der
Minister. Gemeinsam mit dieser lebendigen und vielfältigen Gruppe von Unternehmertum möchte die Initiative
Frauen zur Selbstständigkeit ermutigen und ein modernes Bild von Unternehmer(innen)tum zeichnen, Unternehmerinnen zum Anfassen vorstellen. Diese Botschaft
leben die ausgewählten Unternehmerinnen und tragen
■
sie ab sofort in die Welt. Mehr über die Initiative unter: www.existenzgruenderinnen.de
01 I 2014
Die Unternehmerin
25
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Bürokratieabbau
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Bürokratieabbau
■
■
Entlastung in Sicht!
NACHGEFRAGT BEI
Ein Jahr nach der Bundestagswahl ist die Regierung in der Pflicht, ihr Versprechen vom
Bürokratieabbau einzulösen. Während eine VdU-Umfrage die Dringlichkeit unterstreicht,
kündigt der CDU Bundestagsabgeordnete Helmut Nowak einige Verbesserungen an
Es war eine der wichtigsten
mittelstandspolitischen Zusagen
im Koalitionsvertrag: Die Belastung durch bürokratische Vorgaben für die deutschen Unternehmen zu senken. Aber in ihrem
ersten Jahr hat die Große Koalition vor allem verteilungspolitische Schwerpunkte gesetzt. Jetzt
ist die Bundesregierung im Wort, dem angekündigten
Bürokratieabbau endlich die politische Umsetzung
folgen zu lassen. Die Vorschläge der Wirtschaftsverbände liegen auf dem Tisch: Für den VdU hat die Wirt26
Die Unternehmerin
01 I 2014
schaftskommission eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Heike
Schneider-Jenchen eingerichtet und in
einer Mitgliederumfrage gezielt ermittelt, in welchen Bereichen die Bürokratiekostenbelastung für die deutschen
Unternehmerinnen besonders hoch
ist und wo sie den dringendsten Reformbedarf sehen. Zentrales Ergebnis:
Eine Verringerung der Kosten durch den Abbau bürokratischer Vorschriften steht für die deutschen Unternehmerinnen an oberster Stelle. 94 Prozent unterstützen die Forderung nach einem Bürokratieabbauziel
© Deutscher Bundestag, Achim Melde
HELMUT NOWAK ,
CDU-Bundestagsabgeordneter, Vorstandsmitglied im
Parlamentskreis Mittelstand
der Unionsfraktion im
Deutschen Bundestag
von 25 Prozent. Mit besonderem Nachdruck fordern die Unternehmerinnen außerdem eine Verschlankung und Vereinheitlichung im Arbeits- und Steuerrecht, da
die Vielzahl und Komplexität der Einzelregelungen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen kaum zu evaluieren ist.
Knapp 90 Prozent der VdU-Mitglieder
fordern eine deutliche Reduzierung der
Statistik- und Informationspflichten für Unternehmen,
die viel Zeit und Personal binden, sowie ihre Begrenzung
auf eine Maximalzahl pro Jahr und Unternehmen. Für
deutlich mehr als die Hälfte der Antwortenden ist dies
sogar sehr wichtig. Unter den konkreten Verbesserungsvorschlägen sticht die Abschaffung der
Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge hervor, der die überwältigende
Mehrheit der Unternehmerinnen höchste
Priorität einräumt. Mit besonderer Dringlichkeit fordern die Unternehmerinnen
auch eine Verkürzung der gesetzlichen
Aufbewahrungsfristen, Verfahrensverbesserungen für Betriebsprüfungen ebenso
wie für den Beitragseinzug zu den Sozialversicherungen
sowie die Einführung eines Rechts auf verbindliche Auskünfte von Finanzamt und Sozialversicherungsträgern.
Im Zusammenwirken mit anderen Wirtschaftsverbänden
und in engerer Vernetzung mit dem Normenkontrollrat setzt sich der VdU für eine
spürbare Entlastung der Wirtschaft ein
und hat die Reformvorschläge der Unternehmerinnen in eine parlamentarische Initiative eingebracht, die sich den Abbau
bürokratischer Belastungen zum Ziel gesetzt hat. Zum Stand der politischen Umsetzung befragte Die Unternehmerin den
CDU-Bundestagsabgeordneten Helmut Nowak, der als
Vorsitzender der entsprechenden Arbeitsgruppe des Parlamentskreises Mittelstand die Federführung in Sachen
■
Bürokratieabbau übernommen hat. Die Unternehmerin: Sie sind in dieser Legislaturperiode neuer Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bürokratieabbau beim Parlamentskreis Mittelstand. Welches sind Ihre
wichtigsten Zielsetzungen in dieser Funktion?
Helmut Nowak: Bürokratieabbau nachhaltig zu verfolgen und gleichzeitig den Aufwuchs neuer Bürokratie weitgehend zu verhindern.
Der Wirtschaftsflügel der Union hat angekündigt, die Bundesregierung in Sachen Bürokratieabbau „in die Pflicht zu nehmen“. Welche
konkreten Reformvorhaben gehen Sie an?
Helmut Nowak: One-in One-out* mit begleitender Erfolgskontrolle, Vereinfachung
des Umsatzsteuerrechts, Erleichterungen für
Neugründer, Anhebung der Grenze für die Abschreibung geringfügiger Wirtschaftsgüter,
Vereinfachung der Dokumentationspflichten,
stärkere Nutzung vorhandener Daten.
Wie schätzen Sie die politischen Erfolgsaussichten für eine mehr mittelstandsorientierte
Politik in der Großen Koalition ein?
Helmut Nowak: Positiv, da große Übereinstimmungen bei vielen Themen, die sich auch
aus dem Bürokratieabbau ergeben, zwischen
CDU/CSU und SPD vorhanden sind.
Mit welchen konkreten Entlastungen können
die Unternehmen rechnen?
Helmut Nowak: Mit einer Verbesserung
der Abschreibung geringwertiger Wirtschaftsgüter von derzeit 400 Euro auf über 800 Euro,
einer Verringerung und Vereinfachung von
Dokumentationspflichten, Erleichterungen
bei Neugründungen und einer Anhebung der
Grenzen für die Buchführungspflicht.
Eine Auswertung der Umfrageergebnisse finden Sie auf der
VdU-Homepage www.vdu.de
*Gesetzgebungsregel, wonach für jedes neue Gesetz
ein altes abgeschafft werden soll, um die wachsende
■
Regelungsflut zu begrenzen. 01 I 2014
Die Unternehmerin
27
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauen an die Spitze
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Kolumne
■
■
„Gemischte Führungsteams
bringen bessere Ergebnisse“
Seit zwei Jahren arbeitet ein Team um Senatorin Jana Schiedek intensiv mit Hamburger
Unternehmen an dem Projekt „Mit Frauen an
die Spitze“. Zeit für eine Zwischenbilanz
Welche Erkenntnisse konnten die teilnehmenden Firmen aus dem Projekt gewinnen? Wie hat sich ihre Sichtweise auf die Perspektiven für Frauen in Führungspositionen verändert? Schon in ihrer Begrüßung lobte
Senatorin Jana Schiedek, Präsidentin der Behörde für
Justiz und Gleichstellung, vor den rund 100 geladenen
Unternehmern und Unternehmerinnen, Geschäftsführer/-innen und Personalverantwortlichen den Gewinn des
Projektes: Erfolgreich konnten Erfahrungen der beteiligten Unternehmen geteilt werden und die Thematik „Mehr
Frauen an die Spitze“ ein Stück mehr im öffentlichen Bewusstsein in Hamburg verankert werden.
Kristina Tröger, Vorsitzende des VdU-Landesverbands
Hamburg/Schleswig-Holstein, hielt als Task Force-Mitglied die Keynote und erklärte, warum sie sich das Thema
„Mehr Frauen in Führungspositionen“ auf die Agenda
gesetzt habe und mit welchen konkreten Maßnahmen sie
an der Umsetzung und Nachhaltigkeit arbeite. Grund für
die immer noch vorherrschende Unterpräsenz der Frauen
in Führungspositionen seien vor allem die Barrieren in
den Köpfen. Denn Mädchen seien so gut gebildet wie nie,
erreichten häufig sogar höhere Bildungsabschlüsse als
ihre männlichen Kommilitonen und auch in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf habe man Fortschritte gemacht. Die Rahmenbedingungen seien also weitestgehend geschaffen.
Um Frauen in die Führungsebene zu bringen, sei ein
Umdenken der Personalverantwortlichen nötig. Man
müsse die Vorstellung verabschieden, erfolgreiche Karrieren seien nur in stromlinienförmigen Vollzeitbeschäftigungen möglich. Stattdessen könne man die Fähigkeiten
der Frauen gewinn- und erfolgsbringend einsetzen. So
könne man die Wettbewerbsorientierung durch Teamfähigkeit bereichern, die Durchsetzungsbereitschaft durch
Kommunikationsfähigkeit perfektionieren und die Hierarchie durch das weibliche Einfühlungsvermögen menschlicher gestalten.
Kristina Tröger geht es um die Zusammenarbeit von
Frauen und Männern am Erfolg des Unternehmens. Der
28
Die Unternehmerin
01 I 2014
Hansjörg Lüttke (KWB), Dr. Susanne Dreas (Projektleiterin), Senatorin Jana Schiedek, Kristina Tröger (v.l.n.r.)
synergetische Gewinn gemischt besetzter Teams erbringe
auch nachweislich bessere betriebswirtschaftliche Ergebnisse. Angesichts des demografischen Wandels und des
daraus resultierenden Rückgangs der Erwerbstätigen sei es
umso wichtiger, alle Potenziale der Gesellschaft auszuschöpfen. Unternehmerische Personalpolitik müsse zukünftig angebotsorientiert sein, flexibel und innovativ. Sie
müsse aktiv fragen „Was müsste anders sein, damit Frauen
bei uns Karriere machen wollen?“
In der Unternehmenskultur solle die Unterschiedlichkeit
unter den Mitarbeitern in ihren Denkmustern, Erfahrungen
und persönlichen Fähigkeiten anstelle der Gleichförmigkeit
wertgeschätzt werden. Am Ende ihrer Rede erklärte Kristina
Tröger, dass es jetzt höchste Zeit sei, personalpolitisch umzudenken und den Schwierigkeiten der demografischen
Entwicklung mit Ideenreichtum und Flexibilität zu begegnen. Als Teilnehmer des Projektes berichteten Vertreter/-innen von LichtBlick und ARISTO Graphic Systeme eindrucksvoll über ihre Erfahrungen. Außerdem haben u. a. an der
Taskforce mitgearbeitet: Michael Thomas Fröhlich (Hauptgeschäftsführer, UVNord – Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein e. V.), Leif
Lümkemann (Geschäftsführer Personal, British American
Tobacco Germany GmbH) Dr. Roland Knieler (Geschäftsführer, BODE Chemie GmbH), und Prof. Dr. Daniela Rastetter (Professorin für Personal Organisation und Gender Studies, Universität Hamburg).
■
Kaltstellen?
Seit die ersten US-Unternehmen anbieten,
Eizellen ihrer Mitarbeiterinnen einfrieren zu lassen,
erhitzt „social freezing“ die Gemüter. Ein
Kommentar von VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr
Nichts gegen Familienplanung. Frauen und Männer können und sollen selbst entscheiden, ob und
wann sie Nachwuchs haben und welche Angebote der
Fortpflanzungsmedizin sie nutzen.
Der Fortschritt in der Medizintechnik macht heute
möglich, was früher undenkbar war. Vor mehr als 50
Jahren hat eine kleine Tablette die Familienplanung
revolutioniert. Heute ist das Einfrieren ihrer Eizellen
vor allem für gut ausgebildete Frauen eine immer interessantere Option. Vielleicht gehören Kryokonservierung und künstliche Befruchtung schon in wenigen
Jahren zu unserem Alltag wie die Pille heute.
Zwei amerikanische TOP-Unternehmen haben
jetzt mit einem besonderen Angebot für Schlagzeilen
gesorgt: Sie wollen für ihre Mitarbeiterinnen die Kosten für das Einfrieren der Eizellen übernehmen.
Prompt schlug dieses Thema bei uns in Deutschland
große Wellen: Ob unsere Unternehmen da nicht mitziehen müssten, wurden
auch wir gefragt.
Klare Antwort: Das ist
nicht unser Thema. Natürlich haben auch die Unternehmen ihren Anteil an der
Verantwortung, damit die
Vereinbarkeit von Familie
und Karriere für Eltern gut lebbar ist. Arbeitgeber sind
gefragt, wenn Flexibilität nötig ist, Stichworte: Homeoffice, Jobsharing, Zeitkonten etc. nach den Bedürfnissen der Mitarbeiter – vieles gehört längst zum
Alltag moderner Unternehmer, wie übrigens auch bei
den beiden Firmen in den USA.
Da braucht es kein Eizellen-Tiefkühlfach beim Arbeitgeber. Denn was so fortschrittlich daher kommt,
setzt in Wahrheit falsche Prioritäten. Schon der Name
ist Programm: „Social freezing“ heißt wörtlich gesellschaftliches Einfrieren. Fragt sich nur, wer oder was
hier kaltgestellt wird – ich fürchte, es ist mehr als nur
die Eizelle.
Nicht die Frauen müssen sich und ihre biologische
Disposition anpassen – die Rahmenbedingungen für
Vereinbarkeit müssen weiter verbessert werden. Wir
wollen für Frauen doch keine Karriere auf der Warmhalteplatte, bis der Wunsch nach Familiengründung
realisiert wird.
Ist es nicht tatschlich eher so, dass man sich in
seinen Dreißigern die Grundlage für eine Karriere erarbeitet? Männer übrigens genauso wie Frauen, die
jugendlichen Durchstarter sind die absolute Ausnahme. Nach meiner Erfahrung stehen viele erst mit 40+
vor dem entscheidenden Sprung – und was dann in
Sachen Kinderwunsch?
Aber denken wir auch einmal vom Ende her: Stehen Frauen, die sich erst nach ihrem 40. Geburtstag
für ein Kind entscheiden, denn in Sachen Vereinbarkeit besser da? Sicher, sie haben in der Regel mehr
Kapital zur Verfügung als zehn oder fünfzehn Jahre
zuvor. Aber unter Karrieregesichtspunkten stellen
sich für sie genau dieselben
Fragen. Und es sind doch
diese Bedingungen, unter
denen die Vereinbarkeit von
Elternschaft und Beruf heute gelebt wird, an denen wir
seit vielen Jahren arbeiten
und die wir weiter verbessern müssen. Hierbei sind natürlich nicht nur die Arbeitgeber gefragt: Politik und Gesellschaft sind genauso in der Pflicht. Denn wichtig ist: Das Setting
muss passen. Ob Kinderwunsch mit 25, 35 oder mit
40 – Frauen sollten unabhängig davon Karriere machen können.
■
„Arbeitgeber sind gefragt,
wenn Flexibilität nötig ist,
Stichworte: Homeoffice,
Jobsharing, Zeitkonten“
01 I 2014
Die Unternehmerin
29
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauengipfel
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Frauengipfel
■
■
VdU-Vizepräsidentin Claudia
Gläser (Dritte von links in der
vorderen Reihe) brachte ihre
Expertise beim Frauengipfel ein
Foto: Bundesregierung / Denzel
Es ist ein emotionales Thema,
es geht um Macht, es geht
um gesellschaftspolitische
Fragen und um nicht weniger
als einen Kulturwandel
Frauengipfel
mit der
Kanzlerin
Auch in diesem Jahr traf sich Angela Merkel
wieder mit 100 weiblichen Führungskräften.
Eines der Hauptthemen: der Dauerbrenner
Frauenquote, zu dem VdU-Vizepräsidentin
Claudia Gläser maßgeblich beitragen konnte
30
Die Unternehmerin
01 I 2014
Ein Erfolgsmodell ging in die zweite Runde: Am 15. Oktober
2014 lud die Bundeskanzlerin zum zweiten Mal führende Unternehmerinnen zum Austausch ins Kanzleramt ein. Als Repräsentantin für den VdU war Verbands-Vizepräsidentin Claudia Gläser
dabei – wie bereits 2013. „Diesmal war alles schon deutlich konkreter“, so ihr zufriedenes Fazit. In Bezug auf die Quote machte
die Bundeskanzlerin klar: „Ab 2016 gibt es kein Wenn und Aber
mehr!“ Claudia Gläser berichtet weiter über den Frauengipfel:
„Ein hochinteressantes Forum, das Bewegung bringt.“ Ihre unternehmerische Sicht habe sie insbesondere in die Diskussion um
die Frauenquote einbringen können. Sie votiere zwar für eine Aufsichtsratsquote, aber gegen verbindliche Vorgaben in Vorstand
und Management: „Als Vorstandsmitglied im Verband deutscher
Unternehmerinnen sehe ich das ein bisschen differenzierter als
viele weibliche Führungskräfte, denn wir dürfen dem Mittelstand
nicht seine unternehmerische Freiheit nehmen.“
UND SIE KOMMT, DIE QUOTE
Das hat der Koalitionsausschuss am 25. November 2014 beschlossen. Seit Jahren engagiert sich der VdU für mehr Frauen in
Spitzenpositionen der Wirtschaft – mit einem eigenen Projekt,
um Frauen für die Mandatsübernahme in Aufsichtsgremien vorzubereiten, aber auch im Rahmen der überfraktionellen Initiative
„Berliner Erklärung“. Dieses Bündnis aus Frauenverbänden und
Politikerinnen wurde 2011 gegründet, um der Diskussion um die
Frauenquote mehr mediale Öffentlichkeit zu verschaffen und mit
einer Stimme den Druck auf die politischen Entscheider zu erhöhen.
Im November 2014 ging die Berliner Erklärung erneut in die
Offensive: In einem Offenen Brief an die Bundesregierung bezogen Verbände und Politikerinnen klar und deutlich Stellung: Es
darf keine weitere Verzögerung der im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Frauenquote geben! Die hitzig geführte Debatte um
die Einführung der Quote hat in Spitzenzeiten zu unsäglichen
Stilblüten geführt: Frauen seien „eine Belastung für die Wirtschaft“, war da zu lesen oder auch zu vernehmen, die Familienministerin solle „nicht so weinerlich“ sein. Was deutlich wird: Es
ist ein emotionales Thema, es geht um Macht, es geht um gesellschaftspolitische Fragen und um nicht weniger als einen Kulturwandel. VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr forderte im Namen
der Berliner Erklärung in einem gesonderten Anschreiben alle
Abgeordneten der Koalitionsfraktionen im Vorfeld der Sitzung im
Koalitionsausschuss noch einmal auf, die Einführung der Quote
nicht länger zu vertagen.
Der VdU hat sich hierfür seit Jahren in vorderster Reihe eingesetzt. Die Quote ist für uns nur Ultima Ratio, um die Präsenz
von Frauen in den Spitzengremien der Wirtschaft endlich maßgeblich zu verbessern. Doch neben dieser Initialzündung in den
Aufsichtsgremien müssen Maßnahmen zu besserer Vereinbarkeit
und Karriereförderung in den Unternehmen diese Entwicklung
flankieren. Ohne Kulturwandel nützt uns die Quote nichts.
„Für uns als Unternehmerinnen ist es wichtig, dass die Quote
auf die Aufsichtsgremien beschränkt bleibt. Für die Vorstände
und Managementpositionen befürworten wir freiwillige und
selbstgesetzte Vorgaben der Unternehmen. Eine gesetzliche Vorgabe für diese Positionen hätten wir als Eingriff in die unternehmerische Freiheit gewertet. Insofern bin ich mit dem
Gesetzentwurf in der jetzigen Form sehr zufrieden“, sagt
VdU-Präsidentin Stephanie Bschorr. „Genauso haben wir es auch
im Rahmen der Verbändeanhörung in der offiziellen Stellungnahme des VdU an das Bundesjustiz- und das Bundesfamilienministerium betont.“ ■
01 I 2014
Die Unternehmerin
31
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Aufsichtsgremien
KLEINANZEIGEN
■
Kleinanzeigen
Unternehmerinnen präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen
Kurs auf die
30 Prozent
Das VdU-Projekt für mehr Frauen in Aufsichtsgremien trägt Früchte.
Insgesamt ist Deutschland aber von der im Koalitionsvertrag
festgeschriebenen Zielmarke weit entfernt. Der Ruf nach einer verbindlichen
Quote war auf dem Netzwerktreffen in Frankfurt deutlich
Die Zahl der Frauen an der Spitze deutscher Konzerne ist weiterhin überschaubar. Unter den
DAX30-Unternehmen finden sich nur 10 Frauen in
Vorstandspositionen und mit aktuell 10 Prozent Frauen auf der Aktionärsseite der Aufsichtsräte sind die
Deutschen von den angestrebten 30 Prozent noch ein
ordentliches Stück entfernt. Mit dem Projekt „Stärkere Präsenz von Frauen in Aufsichtsgremien“ hat der
VdU seit dem Start in 2011 nicht nur über 200 Frauen
für Mandate vorbereitet oder Mandatsträgerinnen geschult, sondern auch ein Netzwerk begleitet, das nun
CLAUDIA GLÄSER IN
SONAX-BEIRAT BERUFEN
VdU-Vizepräsidentin Claudia Gläser wurde
unlängst in den Beirat der SONAX GmbH
berufen. Die Geschäftsführende Gesellschafterin der Gläser GmbH wird zukünftig den
Hersteller für Qualitätsprodukte zur Autopflege als Beiratsmitglied unterstützen. Der VdU
freut sich über die erfolgreiche Vermittlung.
IMPRESSUM
Die Unternehmerin
Zeitschrift des Verbands deutscher
Unternehmerinnen e.V. (VdU)
Herausgeber: Verband deutscher
Unternehmerinnen e.V. (VdU)
Glinkastr. 32, 10117 Berlin
Telefon: 030 2005919-0
Telefax: 030 200591920-0
E-Mail: [email protected] Internet: www.vdu.de
32
Die Unternehmerin
01 I 2014
dank seiner Lebendigkeit und Stärke Früchte trägt.
Auf dem diesjährigen Netzwerktreffen am 17. November bei PwC in Frankfurt haben einige dieser Spitzenfrauen ihre regionalen Aktivitäten vorgestellt. Der
Austausch von Informationen, die Weitergabe von
Wissen und auch die Vermittlung von Mandaten stehen im Mittelpunkt der regionalen Treffen, und genauso war es auch bei der gut besuchten Veranstaltung in Frankfurt.
Dass die Einführung der Geschlechterquote und
damit die Umsetzung des Koalitionsvertrages überfällig ist, unterstrichen die Vertreterinnen anderer Organisationen auf dem Podium. Für FidAR sprach Elke
Benning-Rohnke, Prof. Dr. Elke Theobald stellte die
Initiative „Spitzenfrauen in Baden-Württemberg“ vor
und Beate Rosenthal-Meseck vertrat „Generation
CEO“. Aus Großbritannien war Elin Hurvenes vom
„Professional Boards Forum“ angereist. Die Norwegerin stellte den Erfolg mit und ohne Quote in beiden
Ländern vor. Gisela Maria Freisinger vom manager
magazin forderte die Teilnehmerinnen auf, mehr aktive Pressearbeit zu machen. „Frauen müssen sich
■
auch selbst ins Spiel bringen“.
Erscheinungsweise: 2 x jährlich
Verbreitete Auflage: 4 500
ISSN: 0938-3875
Redaktion: Julia Weisberg, Claudia Große-Leege
(V.i.S.d.P.) und die Unternehmerinnen im VdU
Redaktionelle Begleitung: Nicole Ehlert
Gestaltung: Almut Moritz
Druck: NEEF + STUMME premium printing
GmbH & Co. KG
Schillerstraße 2, 29378 Wittingen
Soweit nicht anders angegeben, sind die Texte der
Länderseiten im Namen der Landesverbandsvorsitzenden erstellt. Für unverlangt eingesendete
Manuskripte und Rezensionsexemplare wird keine
Haftung übernommen.
Bildnachweis: Soweit nicht anders gekennzeichnet,
wurden die Bilder von den Autoren zur Verfügung
gestellt oder stammen aus dem VdU-Bildarchiv.
Ihre (zukünftigen) Fachkräfte
Business Storytelling
waren einmal Schüler, Studierende, Auszubildende.
Als „Bildungsanwalt“ widme ich mich dem Nachwuchs,
unterstütze mit Bildungsberatung, Rechtsberatung,
auch mit Prozessführung. Die Unternehmerin kann
meine Erfahrung mit dem Nachwuchs (ihren künftigen
Fachkräften) nutzen.
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Jördis Jung Geschäftsführerin | Amblank Jung GmbH
[email protected] | 040 68875840
www.amblank-jung.de
VdU kooperiert mit DFK
Der Verband deutscher Unternehmerinnen hat mit dem
Frauennetzwerk des Verbandes DIE FÜHRUNGSKRÄFTE
(DFK) einen neuen Kooperationspartner. Mitglieder des
VdU erhalten einen Rabatt i.H.v. 8 % auf den Seminarpreis
für Nichtmitglieder.
https://www.die-fuehrungskraefte.de/leistungen/seminare
05.03.2015 in Essen: Stimme wirkt – Immer! – Intensiv-Seminar
mit Nadja van Uelft
10.03.2015 in Essen: Schlagfertigkeit im täglichen Geschäftsleben – Kommunikation und Boxsport haben mehr gemeinsam als
man denkt! mit Norbert Burzlaff
Gezielt geplante Kommunikation, die Ihre
unternehmerische Vision trägt und die Marke
entwickelt – das ist die Stärke von Nina Deutschmann
Kommunikation. Alle Kommunikationskanäle werden
von uns einbezogen, um Ihre Kunden, Mitarbeiter,
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Foto Titel: shutterstock_Radu Razvan
01 I 2014
Die Unternehmerin
33
AUS DEM VERBAND Mentoring
WIRTSCHAFT & GESELLSCHAFT Lifestyle
■
■
Motivation trifft Erfahrung
Jungunternehmerinnen fehlt vor allem eines: Wissen aus langjähriger Praxis.
Genau das geben die Mentorinnen im Rahmen des TWIN-Programms der Käte Ahlmann
Stiftung großzügig weiter. Zwei aktuelle Erfolgsgeschichten
Unternehmerinnen gründen anders und sie führen anders
– und das sehr erfolgreich! In „Kooperation statt Konkurrenz“ geben sie ihr Wissen an Jungunternehmerinnen weiter – ein wunderbares Angebot der Käte Ahlmann Stiftung,
das ich sehr gerne wahrgenommen habe. Ich freue mich,
mit meiner Mentorin Regina Raubusch auch weiterhin in
■
Kontakt zu sein.
BLAUE
STUNDE:
Clutch aus
Kalbsleder von
Coccinelle,
um 199 Euro
ROSIGE ZEITEN:
LIEBLINGS-DUFT:
Tuch aus Seide
und Wolle von
Balenciaga, über
mytheresa.com,
um 395 Euro
„Féminin Pluriel“
von Maison Francis
Kurkdjian Paris,
70 ml, um 135 Euro
LIGHT PINK:
Anke Feierabend, Licht im Meer des Vergessens – Interaktiver
Musikunterricht für Menschen mit Demenz
www.ankefeierabend.de
Anke Feierabend
Regina Raubusch
TEINT-VEREDLER: „Sheer
and Perfect Compact
Foundation“ von Shiseido,
um 44 Euro
Eine prima Bereicherung für mich ist die Begleitung meiner
Mentorin Angelika Meyer-Grant – eine erfolgreiche Berliner
Geschäftsfrau. Der Austausch mit ihr als erfahrene und
kompetente Unternehmerin – auch mal über betriebliche
Thema hinaus – ist für mich von unschätzbar großem Wert.
Toll, dass es das TWIN-Programm für Jungunternehmerinnen gibt.
■
Annett Dehmel, WinBat Technology GmbH
www.winbat.de
Annett Dehmel
Lippenstift „Lip Color
Matte“ in „Pink
Tease“ von Tom Ford,
um 47 Euro
HAND-SCHMEICHLER:
Creme für trockene Hände
mit Karitébutter von
L’Occitane, um 7,50 Euro
Angelika
Meyer- Grant
Office-Essentials
Unvorbereitet ins Meeting? Niemals! Das gilt auch für
unseren Look: Ob Round-Table oder Business-Lunch, mit diesen Beauty- und
Accessoire-Basics sind wir für alle Fälle gewappnet
KLARE FORM: weißer
Personalien
Ledergürtel mit
silberner Schnalle von
Cos, um 39 Euro
In den Gremien der Käte Ahlmann Stiftung und des Freundeskreises der Käte
Ahlmann Stiftung haben sich in diesem Jahr einige Veränderungen ergeben:
PRETTY IN BLACK:
Loafer aus Nubukleder
mit goldenen Punkten
von Pretty Loafers,
um 159 Euro
PROF. (ASOC.) DR. JUR. JUTTA
GLOCK wurde in den Vorstand
der Käte Ahlmann Stiftung
berufen. Die Inhaberin einer
Anwaltskanzlei aus Berlin ist
langjähriges VdU-Mitglied und
war bislang im Kuratorium der
Stiftung aktiv.
34
Die Unternehmerin
01 I 2014
ANNA OETKER wurde als
Nachfolgerin von Prof.
Dr. Jutta Glock in das
Kuratorium der Stiftung
gewählt. Die diplomierte
Mediendesignerin
verlässt dafür das Kuratorium des Freundeskreises.
ANKE WIEK wurde in das
Kuratorium der Stiftung
gewählt. Die Unternehmerin
aus Lübeck ist langjähriges
Mitglied im VdU-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein und war bereits
Mitglied im Bundesvorstand.
ALINE HALHUBER- AHLMANN wurde in das
Kuratorium des Freundeskreises gewählt. Die gelernte
Verlagskauffrau, Politologin
und Journalistin leitet seit
fast 20 Jahren das Frauengesundheitszentrum ISIS in
Salzburg.
TRADITIONS-TASCHE:
„Regina Loden“ von Roeckl
aus Kalbsleder und
Lodenfilz, um 599 Euro
GLÄNZENDE ZEITEN:
„Sheen“ von Casio aus
Edelstahl mit
Swarovski-Elementen,
um 189 Euro
01 I 2014
Die Unternehmerin
35
INTERNATIONAL Hintergrund
INTERNATIONAL Hintergrund
■
Ein Blick auf
Rio de Janeiro
Brasiliens Wunsch nach Wandel
Soziale Proteste, Fußball-WM und turbulente Präsidentschaftswahlen haben Brasilien 2014
in Atem gehalten. Für ausländische Investoren und Unternehmen besteht
auch in dieser Umbruchphase großes Potenzial. Ein Gastbeitrag von Jana Dotschkal
DIE AUTORIN
Jana Dotschkal
ist Regional Manager
Brazil beim
Lateinamerika Verein
TERMINHINWEIS
Reisen Sie exklusiv
mit dem VdU
nach Brasilien:
Reisezeitraum:
10. – 18. März 2015
36
Die Unternehmerin
Der Wunsch nach Wandel, der seit Monaten in der
brasilianischen Gesellschaft zu spüren ist, zeigte sich
auch im Verlauf der Präsidentschaftswahlen. Noch
Anfang des Jahres galt als so gut wie sicher, dass die
Wahlen im Oktober Dilma Rousseff eine zweite Amtszeit bescheren würden. Aller sozialen Proteste und
Unruhen zum Trotz wusste die amtierende Präsidentin der linken Arbeiterpartei einen Großteil der Wählerschaft hinter sich zu vereinen. Höchstens ihr konservativer Herausforderer Aécio Neves wurde als
ernstzunehmender Konkurrent wahrgenommen. Eduardo Campos, Präsidentschaftskandidat der sozialistischen Partei Brasiliens, landete in den Umfragen
relativ abgeschlagen auf Platz drei.
Doch wenige Wochen vor dem ersten Urnengang
nahm der Wahlkampf eine entscheidende Wende:
Eduardo Campos kam bei einem Flugzeugabsturz
ums Leben. Marina Silva, bisherige Nummer zwei seiner Partei, übernahm seinen Posten. Wie keine andere verkörperte die Umweltschützerin, die aus einer
Familie von Kautschukzapfern stammt und erst als
01 I 2014
Jugendliche Lesen und Schreiben lernte, den Wunsch
nach Wandel in der Bevölkerung. Mit einer alternativen politischen Agenda entpuppte sie sich als ernsthafte Konkurrenz zur amtierenden Präsidentin. Über
Wochen lieferten sich beide Frauen in Umfragen ein
Kopf-an-Kopf-Rennen. Im ersten Wahlgang jedoch
schaffte es Dilma – mit einem Vielfachen an finanziellen Mitteln und Werbezeit im Fernsehen ausgestattet – Marina von der politischen Bühne zu verdrängen.
Aécio landete auf Platz zwei und qualifizierte sich so
für die Stichwahl am 26. Oktober. Im zweiten Wahlgang trug Dilma einen sehr knappen Sieg nach Hause. Mit 51 Prozent der Stimmen vereinigt die amtierende Präsidentin Dilma Rousseff nur eine geringe
Mehrheit der Bevölkerung hinter sich. Zudem ist ihr
Vorsprung vor ihrem Herausforderer Aécio mit nur 3
Prozent historisch niedrig. Das knappe Wahlergebnis
offenbart, dass auch nach Marina Silvas Ausscheiden
der Wunsch nach Wandel in der Bevölkerung fortbesteht – immerhin gab fast die Hälfte der Wählerschaft
nicht der amtierenden Präsidentin ihre Stimme.
Geografisch kommt das Ergebnis einer Spaltung
des Landes gleich: In den nördlichen und nordöstlichen Bundesstaaten leben viele ärmere Familien. Sie
haben in den vergangenen Jahren von Sozialprogrammen, die Dilmas Partei ins Leben gerufen hat, profitiert und sind in die Mittelschicht aufgestiegen. Erstmals können sie reisen, Autos kaufen und
Konsumgüter erwerben. Die Mehrheit von ihnen votierte folglich für Dilma.
Ein Großteil der etablierten Mittelschicht in den
südlichen industriellen Ballungsräumen sowie Unternehmer und Investoren wünschen sich jedoch einen
politischen Wechsel. Sie kritisieren, dass Dilmas Partei
zu sehr bemüht ist, die aufstrebende Mittelschicht
durch Transferleistungen und Vergünstigungen zum
Konsum anzuregen, die Schaffung besserer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen aber nicht ausreichend
berücksichtigt. In vielen Sektoren ist die lokale Industrie nicht international wettbewerbsfähig. Darüber hinaus kann der Ausbau des Bildungs- und Gesundheitssystems, der Infrastruktur sowie der Energieversorgung
mit dem gestiegenen Konsum nicht mithalten. Es sind
auch diese unzureichenden Rahmenbedingungen, die
die sozialen Proteste und den Unmut in der Bevölkerung hervorgerufen haben. Im reicheren Süden und
Südosten bekam der unternehmerfreundliche Aécio
deshalb viel Zuspruch. Insbesondere im Bundesstaat
São Paulo, in dem ein Fünftel der brasilianischen Einwohner ein Drittel der Gesamtleistung des Landes
bringt, stimmten fast zwei Drittel für Aécio.
HOHER BEDARF AN TECHNOLOGIE,
KONSUMGÜTERN UND
INFRASTRUKTURLÖSUNGEN
Dilmas Aufgabe für ihre zweite Amtszeit wird es
sein, ihre Politik wirtschaftlich und strukturell anzupassen. Einige Jahre konnte das Wirtschaftswachstum zwar durch den Konsum und hohe Erträge durch
Rohstoffexporte gestützt werden – dieser Wachstumsmotor ist jedoch nun erschöpft. Brasilien benötigt Innovationen, wettbewerbsfähige Technologien
und einen starken Mittelstand, um langfristig die
Wirtschaft zu beflügeln. Voraussetzung hierfür sind
geeignete Rahmenbedingungen.
Der große Bedarf an Technologietransfer, hochwertigen Konsumgütern und Lösungen für die Infrastruktur sowie die zunehmende Energieknappheit
bieten auch deutschen Unternehmern großes Investitionspotenzial. Um die lokale Industrie zu fördern
und vor ausländischen Wettbewerbern zu schützen,
hat die brasilianische Regierung bereits vor einigen
Jahren Einfuhrzölle angehoben. Gleichzeitig hat sie
Fotos: Tischler Reisen AG
■
Brasilien ist eine aufstrebende Nation und äußerst facettenreich: von Rio
de Janeiro über São Paulo bis zu den Wasserfällen von Iguazu
Steuererleichterungen und andere Anreize für Unternehmen eingeführt, die lokal produzieren und dabei
einen bestimmten Anteil lokaler Wertschöpfung
(Local Content) erfüllen. Diese Umstände bewogen in
jüngster Zeit viele deutsche Firmen dazu, sich vor Ort
anzusiedeln.
Bei der Standortwahl ist die Metropolregion São
Paulo die Nummer eins. Sie ist das führende Wirtschaftszentrum Brasiliens. Rund 1 300 deutsche Unternehmen haben sich in der Metropole niedergelassen, viele von ihnen sind schon seit Jahrzehnten vor
Ort tätig. Auch in Rio de Janeiro, wo die Schiffbauund Offshore-Industrie boomt, lassen sich immer
mehr Unternehmen nieder. Der Nordosten des Landes verzeichnet derzeit ein vergleichsweise hohes
Wirtschaftswachstum, gepaart mit einer geringen
Marktsättigung. Doch auch der Süden des Landes
zieht immer mehr deutsche Unternehmer an. Die kulturellen Unterschiede sind dort – historisch bedingt
– vergleichsweise gering, da dort viele Brasilianer mit
europäischen Wurzeln leben.
Unabhängig davon, auf welchen Standort die
Wahl fällt: Brasilien, das Land im Umbruch, steht
derzeit vor großen Herausforderungen, bietet aber
auch in Zeiten des Wandels großes unternehmerisches Potenzial. ■
01 I 2014
INFORMATION
Der Lateinamerika
Verein e.V. (LAV) ist
das Unternehmernetzwerk und die
Informationsplattform für die deutsche
Wirtschaft mit
Interessen in
Lateinamerika.
Wir unterstützen
branchenübergreifend Unternehmen
beim Auf- und
Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten in
Lateinamerika und
der Karibik.
Gleichzeitig fördern
wir die wirtschaftlichen, politischen
und gesellschaftlichen Beziehungen
zwischen Deutschland und den
Ländern der Region.
Mehr Informationen
erhalten Sie unter
www.lateinamerikaverein.de
Die Unternehmerin
37
INTERNATIONAL Delegationen
INTERNATIONAL FCEM-Weltkongress
■
■
Erfahrungsaustausch
im Südkaukasus
Zwei Mitglieder des VIT-Teams reisten im September nach
Tbilisi, um Unternehmerinnen aus Armenien, Aserbaidschan
und Georgien zu treffen. Ein Gegenbesuch ist bereits in Planung
Immer wieder erreichen den VdU internationale Anfragen, über
unsere konkrete Arbeit und die Erfahrungen unseres Wirtschaftsverbandes zu berichten. Im September 2014 war es das Bildungswerk der Wirtschaft Mecklenburg-Vorpommern, das im Rahmen
eines Partnerschaftsprogramms mit drei Arbeitgeberverbänden im
Südkaukasus und der ILO (International Labour Organisation) eine
Unternehmerinnen-Konferenz in Georgien initiiert hatte. Dr. Dagmar Steinmetz und Cornelia Sperling vom Vorstand des VdU International Teams (VIT) übernahmen diese Aufgabe.
Je konkreter wir über die Arbeit des VdU und die internationalen Netzwerke von Unternehmerinnen berichteten, desto interessierter fragten die Unternehmerinnen aus Armenien, Aserbaidschan und Georgien nach. Unsere finanzielle Unabhängigkeit, die
Arbeit in den Landesverbänden, unser Mentoring-System, das
Projekt „Women on Boards“ und die internationale Arbeit von VIT
und FCEM stießen auf großes Interesse. Nur eine Illusion mussten wir leider zerstören: dass traditionelle Rollenmuster in
Deutschland für Unternehmerinnen keine Rolle mehr spielen.
Wir lernten einiges über die Aktivitäten der Unternehmerinnen,
die im Südkaukasus oftmals innerhalb von Arbeitgeberverbänden
organisiert sind, und über kreative Unternehmensideen in den drei
Ländern. Nicht erwartet hatten wir, dass Frauen aus den besonders
verfeindeten Ländern Aserbaidschan und Armenien berichteten,
sie hätten vorher überlegt, den Frauen des anderen Landes nicht
die Hand zu geben. Glücklicherweise schmolz das Eis an den an
die offizielle Konferenz angehängten Workshop-Tagen für die 21
Unternehmerinnen. Dabei konnten wir die Weiterentwicklung der
Vernetzung im Südkaukasus sowie die Entwicklung von Geschäftsstrategien unterstützen. Es wird jetzt ein Besuch in Deutschland
■
geplant, dabei steht der VdU oben auf der Besuchsliste. Taiwan, Luxemburg,
Monaco, London:
Als VdU-Repräsentantin
reiste Nelly Kostadinova
zuerst zum Unternehmerinnen-Weltkongress
nach Asien, vertrat
dann den Verband bei
mehreren europäischen
Veranstaltungen.
Networking at its best!
International aktiv – global vernetzt
Dialog mit Afrika
Unter dem Label „New Faces New Voices“
engagieren sich Afrikanerinnen für mehr
weiblichen Einfluss auf die Finanzwirtschaft
ihres Kontinents. In Berlin begann ein
spannender Austausch mit VdU-Delegierten
Im Rahmen des internationalen Projekts „Making Finance
Work for Africa – MFW4A“ unterstützt die Deutsche Gesellschaft
für internationale Zusammenarbeit, GIZ, die Arbeit des pan-afrikanischen Netzwerks New Faces New Voices (NFNV). Es engagiert sich zum Thema „Women transforming the financial sector“.
Als im Oktober 2014 eine Vorstandsdelegation Berlin besuchte, war der VdU wichtiger Gesprächspartner für die Afrikanerinnen. Und das bedeutete von Anfang an keine einseitige Befragung
von Claudia Große-Leege, Ulrike Rohleff und Julia Weisberg, sondern vielmehr einen Dialog über Erfahrungen und Strategien. Wie
können politische Aktivitäten durch den Aufbau einer nachhaltigen Organisationsstruktur stabilisiert werden? Welche Vor- und
Nachteile beinhaltet ehrenamtliche Arbeit? Wie erreicht man finanzielle Unabhängigkeit? Die politische Arbeit des Netzwerks
New Faces New Voices, 2010 initiiert von Graça Machel, ist be38
Die Unternehmerin
01 I 2014
Ulrike Rohleff (VdU-VIT),
Gabriela Berndt (GIZ
MFW4A), Nomsa Daniels
(NFNV), Theopista Ntale
(NFNV), Cornelia Sperling
(VdU-VIT, Leiterin der
Delegation), Prudence
Phashe (NFNV) (v.l.n.r.)
eindruckend. Auf den Konferenzen „African Womens Economic
Summit“ (2012 in Nigeria, 2014 in Sambia) wurden Ministerien
und Banken einbezogen, die konkrete Verpflichtungen für mehr
Frauen in Führungspositionen im Finanzsektor eingingen. Durch
die Arbeit in den Ländern (bisher ‚Chapter‘ in 15 afrikanischen
Staaten) werden Unternehmerinnen angeregt, mutiger Kredite
aufzunehmen und zu wachsen. In Uganda wurde beispielsweise
für die ländlichen Gebiete ein „financial literacy training“ entwickelt, das bisher für 250 000 Frauen durchgeführt wurde. Mehr
Infos: www.nfnv.org
Das Interesse an der Fortführung des Dialogs ist groß. Die gegenseitige Einladung zu Konferenzen war ein Vorschlag. Noch attraktiver erscheint aber der direkte Kontakt zwischen Unternehmerinnen des VdU und afrikanischen Unternehmerinnen. Eine
■
konkrete Umsetzung ist in Arbeit. Nelly Kostadinova vertrat den VdU beim
FCEM-Weltkongress in Taiwan
Networking bei der Jahrestagung von
WEConnect in London
Maggie Berry, WEConnect Europe
Der VdU ist Teil des großen internationalen Unternehmerinnen-Netzwerks
FCEM (Les Femmes Chefs d’Entreprises
Mondiales). In diesem Jahr fand der Weltkongress in Taiwan statt. Für den VdU war
Nelly Kostadinova, Mitglied im VdU-Bundesvorstand.
„Mit einem Wort beschrieben, war der
62. Kongress in Taiwan prachtvoll!“, sagt
die Unternehmerin über den Kongress.
Vom 21. bis 25. September 2014 tagten
Vertreterinnen aller Mitgliedsstaaten des
FCEM in Taiwan. „Das Programm war interessant, der Empfang herzlich und die
Organisation einfach perfekt“, so Nelly
Kostadinova weiter. Insbesondere Regierung und Unternehmerinnen hätten alles
getan, um das Gastgeberland für ausländische Investoren attraktiv zu präsentieren. „Mich persönlich haben sie überzeugt, dass die Infrastruktur und die
Arbeitsbedingungen in Taiwan eine gute
Basis für Kooperationen bieten können.“
Im Herbst intensivierte Nelly Kostadinova aktiv unser Netzwerk innerhalb Europas. Zwei Unternehmerinnenverbände
feierten ihr zehnjähriges Jubiläum: Luxemburg und Monaco. Natürlich wollte auch
der VdU gratulieren – gemeinsam mit den
Mitgliedsstaaten des FCEM im Rahmen
der Galaabende in beiden Ländern. „Unser Netzwerk hier in Europa zu stärken,
den Austausch zu fördern und zu leben,
das ist mir besonders wichtig“, sagt Nelly
Kostadinova. „Schließlich sind unsere Herausforderungen und Fragen in Punkto
Frauen in der Wirtschaft doch sehr ähnlich
gelagert.“
Am 12. November 2014 fand die Jahrestagung unseres Kooperationspartners
WEConnect Europe in London statt. Auch
hier waren wir natürlich vertreten. Das
Thema „Supplier Diversity“, also den Aspekt der Vielfalt unter Zulieferern großer
Konzerne, verfolgt der VdU seit 2011 im
Rahmen der Kooperation mit der internationalen Initiative WEConnect International. Nelly Kostadinova vertrat nicht nur die
Interessen des VdU, sondern präsentierte
in einem Workshop auch Best-practice-Inhalte aus dem eigenen unternehmerischen Alltag: Es ging um die Herausforderungen an unsere Kommunikationswege,
speziell via Internet, in Zeiten der Globalisierung. Wie erreicht man Kunden auf
dem globalen Markt? Die Antwort: Lokale
Gegebenheiten und kulturelle Besonderheiten sind nicht zu vernachlässigende
Faktoren bei der Akquise von Kunden in
internationalen Märkten.
01 I 2014
Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen
AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen
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■
Aktuelles
GABRIELA RÖMER: „BEDEUTENDE
UNTERNEHMERIN“
Sie haben wirklich Beachtung verdient: Unternehmerinnen, die sich durch
besondere Leistungen und Verdienste hervorheben. Diese VdU-Mitglieder
durften sich 2014 über Preise und Auszeichnungen freuen
Michaela Hansen, Kristina Tröger,
Marlies Bernreuther
VdU-UNTERNEHMERINNEN
FREUEN SICH ÜBER
EMOTION.AWARD
Die atemberaubende und höchste Location
der Hansestadt in der 23. Etage des Emporio
Towers bildete den Rahmen für die Verleihung des diesjährigen Emotion.Award. Erneut wurde die wegweisende Aktion des
Emotion Verlags vom VdU-Landesverband
Hamburg/Schleswig-Holstein begleitet, die
Hamburger LV-Vorsitzende Kristina Tröger
war mit in der Jury.
Groß war die Freude, dass wieder zwei von
vier ausgezeichneten Frauen VdU-Unterneh-
merinnen waren. So ging der EMOTION.
Award in der Kategorie „Impulsgeberin“ an
unser Mitglied Michaela Hansen aus Hamburg für ihre Agentur Granny Aupair. Die
52-Jährige ermöglicht es älteren Menschen,
eine Zeit lang bei einer Familie im Ausland zu
leben und sie in ihrem Alltag zu unterstützen.
Den Preis für die „Unternehmensnachfolge“
erhielt unser Mitglied Marlies Bernreuther, 36,
aus Thalmässing bei Nürnberg. Die junge Geschäftsführerin hat die Landbrauerei ihres
Vaters übernommen und zu einem 85-köpfigen Unternehmen ausgebaut.
Den Award in der Kategorie „Frauen in Führung“ gewann Tina Rademacher-Scheele, Finanzvorstand und Geschäftsführerin der Werbeagentur Walter J. Thompson aus Hamburg.
Die Münchner Tropenmedizinerin Dr. Susanne Pechel, 48, überzeugte die Jury in der Kategorie „Neue Werte“.
Beeindruckende Preisträgerinnen und Momente voller Emotionen prägten den Abend,
und die Geschäftsführerinnen des Emotion
Verlags, Dr. Katarzyna Mol-Wolf und Anke
Rippert, selbst VdU-Mitglieder, haben es erneut geschafft, Frauen mit großartigen Leistungen sichtbar zu machen.
■
PETRA HOYER IST BERLINER
UNTERNEHMERIN 2014/2015
Herausragende Leistungen, Vorbild und
Inspiration: Mit der Auszeichnung „Berliner
Unternehmerin 2014/2015“ würdigt das Land
Berlin erfolgreiche Unternehmerinnen aus der
Hauptstadt. Am 05. Juli zeichnete Cornelia
Yzer, Berliner Senatorin für Wirtschaft,
Technologie und Forschung, Petra Hoyer aus.
„In mir steckte schon immer eine Unternehmerin“, sagt diese. Sie gründete die Hoba
Baustoffhandel GmbH kurz nach der Wende,
ist heute Chefin von 38 Mitarbeitern.
■
40
Die Unternehmerin
01 I 2014
FREIBURGER
ENTREPRENEURPREIS FÜR
MARTINA FEIERLING-ROMBACH
Die Wirtschaftsförderung
der Stadt Freiburg zeichnet
mit ihrem Entrepreneurspreis nun bereits zum
zweiten Mal Unternehmerinnen und Unternehmer
aus, die sich in besonderer
Weise für den Wirtschaftsstandort Freiburg eingesetzt
und verdient gemacht
haben. Martina Feierling-Rombach ist eine der
diesjährigen Preisträger. Sie
ist Mitglied im VdU und
führt gemeinsam mit Viola
Marguerre den Landesverband Baden. Die Laudatio
hielt Dorothea Störr-Ritter,
Landrätin des Kreises
Breisgau-Hochschwarzwald.
Sie würdigte Martina
Feierling-Rombach für
deren Erfolge bei der
Neuausrichtung der
Feierling-Brauerei, für ihre
15-jährige Arbeit als
Gemeinderätin und ihre
Leistungen für den
Tourismus als Vorsitzende
des Vereins „Gastliches
Freiburg“. ■
DR. KARIN UPHOFF
FÜR „LADIES
DENTAL TALK“
AUSGEZEICHNET
Mit einem Health:Angel,
dem renommierten Preis im
Bereich Gesundheitskommunikation, wurde Ende Juni
Unternehmerin und
VdU-Mitglied Dr. Karin
Uphoff für ihre Initiative
„ladies dental talk“ ausgezeichnet. Das Kompetenznetzwerk für Zahnärztinnen
ist inzwischen bundesweit
etabliert. Es „ermuntert
dazu, die unternehmerische
Seite der Praxisführung
stärker in den Blickpunkt zu
stellen, regt zum Querdenken
an, vermittelt fachliches
Know-how und vernetzt
Zahnmedizinerinnen mit
ausgewählten Expertinnen
und Experten, die den
Praxiserfolg fördern“. ■
Die Geschäftsführerin der Firma AVS (Automatik-Ventile-Systeme) Römer GmbH, Gabriela Römer, wurde von
der Stadt Grafenau als bedeutende Unternehmerin ausgezeichnet. Sie hat der Stadt ein 39 000 Quadratmeter
großes Grundstück abgekauft und baut dort ein neues
Verwaltungsgebäude und eine Fertigungshalle für ihre
Firma mit 160 Mitarbeitern auf. Mit den benötigten Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro für den Neubau,
neue Maschinen und ein automatisiertes Lager im neuen
Grafenauer Gewerbegebiet Reismühle-Süd bekennt sich
VdU-Mitglied Gabriela Römer zur Region. Da Gabriela Römer außerdem die Bemühungen ihres 2011 verstorbenen
Ehemannes um die Förderung des Ingenieurwesens fortführt und eine erhebliche Summe für die Universität gespendet hat, fand am 26. September an der Technischen
Hochschule Deggendorf ein Festakt anlässlich der Benennung der Bibliothek nach ihrem verstorbenen Mann und
■
Firmengründer, Joachim Römer, statt.
„ZIPFELPREIS“ FÜR
DR. MARLENA ROBIN-WINN
Dr. Marlena Robin-Winn ist Mitglied und
Regionalleiterin im VdU-Landesverband
Niedersachen. Als Gründerin und Geschäftsführerin des NKR Knochenmark- & Stammzellspender-Registers hat sie nun für ihr langjähriges
Engagement für an Leukämie erkrankte
Menschen den mit 4 000 EUR dotierten
„Zipfelpreis“ überreicht bekommen, den die
Zipfelgemeinden Deutschlands (List auf Sylt,
Görlitz, Selfkant und Oberstdorf ) alljährlich
verleihen. Herzlichen Glückwunsch zu dieser
Auszeichnung! ■
SIMONE STEIN-LÜCKE
ERHÄLT HEALTH
MEDIA AWARD
Wir gratulieren unserem Mitglied Simone
Stein-Lücke zum Health Media Award für
die „Best Responsibility Campaign 2014“
(„Responsib‘ALL Day + Responsible Party“). Der Preis zeichnet erfolgreiche und
innovative Kommunikations- und Marketingmaßnahmen rund um das Thema Gesundheitsförderung und Prävention aus.■
01 I 2014
Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND Preise und Jubiläen
AUS DEM VERBAND Tea Time
■
■
BUSINESS-CHARITY AWARD
GEHT AN REGINE SIXT
SABINE DÖRR GLÄNZT IM WETTBEWERB
„FRAUEN IN MINT-BERUFEN“
Klartext mit und von Politikern
Ökonomie im Fokus der VdU-Tea Time 2014: Kerstin Andreae von den
Grünen bekennt sich zu wirtschaftsfreundlicherer Politik, CDU-Mann Carsten
Linnemann fordert mehr Mittelstandsorientierung
Jubiläen 2014
60 JAHRE
LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Juliane
Lösch
50 JAHRE
LV Württemberg: Rosely Schweizer
40 JAHRE
LV Hessen: Helga Marrel
LV Pfalz/Saar: Marlen Spoerle
35 JAHRE
LV Berlin/Brandenburg: Karin Bolte
LV Württemberg: Susanne Kiess-Schaad
30 JAHRE
LV Bremen-Weser-Ems: Christa Fuchs,
Sigrid Kramer
LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Elke
Weber-Braun
LV Hessen: Helga Schwedes-Mand
LV Ruhrgebiet: Lieselotte Vogt
LV Westfalen: Gabriele-Maria Voigt
LV Württemberg: Honorarkonsulin
Dorothea Haller-Laible, Elfriede von Hofen
25 JAHRE
LV Bayern-Nord: Martha Müller
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Die Unternehmerin
01 I 2014
LV Bremen-Weser-Ems: Ulrike Dökel, Inge
Sandstedt, Gabriele Strangemann
LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Sabine
Loose, Anke Wiek
LV Hessen: Barbara Huhn-Gres
LV Niedersachsen: Ursula Löffler
LV Rheinland: Rosemarie Emons, Margit
Kurth, Ingeburg Scholz
LV Ruhrgebiet: Dr. Elke Becker
LV Württemberg: Beate Beck-Deharde,
Monika W. Hang, Hannelore Weber
20 JAHRE
LV Baden: Dr. Ulrike Heiden
LV Bayern-Süd: Karin Maria Sjösten
LV Berlin/Brandenburg: Christina Joest
LV Mecklenburg-Vorpommern: Irmtraud
Oswald, Regine Wetzig
LV Rheinland: Edda Peters, Oda Walendy
LV Thüringen: Helgard Butzmann, Barbara
Fröbe-Höntzsch
LV Westfalen: Elisabeth Appelhans
15 JAHRE
LV Bayern-Nord: Dr. Laura Krainz-Leupoldt
LV Berlin/Brandenburg: Gisela Peter, Ingrid
Reich
LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Susann
Kopp, Inge Schlange-Woiwod, Gisela
Scholdei, Marlis Wendt-Engelhardt
LV Hessen: Barbara Wagner
LV Niedersachsen: Hannelore Scholz
LV Rheinland: Cläre Ahrens
Dr. Carsten
Linnemann
Kerstin Andreae
VdU-Mitglied Sabine Dörr gratulieren wir herzlich zur Auszeichnung
im Unternehmenswettbewerb „Frauen in MINT-Berufen“. Die
innovativen Konzepte des Unternehmens im Bereich „Wiedereinstieg
in den Beruf“ zeigen Wirkung: Bisher kehrten alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter nach ihrer Elternzeit an ihren Arbeitsplatz zurück. ■
Foto: Thorsten Schneider
Wir gratulieren unserem Mitglied Regine Sixt herzlich
zum Business-Charity Award. Sie erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Charitygala des Internationalen
Wirtschaftsforums im Kurhaus Baden-Baden. Den
renommierten Preis überreichte ihr der Friedensnobelpreisträger und frühere Präsident Südafrikas, Frederik
Willem de Klerk. In ihrer Laudatio sagte Patricia
Riekel, Chefredakteurin der BUNTE: „Sie kommt nicht,
sie erscheint – und das in einer sehr beeindruckenden
Formenvielfalt: als Unternehmerin, Visionärin,
Diplomatin, Lebenskünstlerin, Familienmensch und
Wohltäterin.“ ■
LV Ruhrgebiet: Anna-Regina Flechtner,
Eicke Schumacher
LV Sachsen/Sachsen-Anhalt: Ingrid Ziegert
LV Westfalen: Hanneliese Brand
LV Württemberg: Barbara Rojahn, Brigitte
Walz
10 JAHRE
LV Baden: Dorothea Freiburger,
Dr. Sigrid Menges
LV Berlin/Brandenburg: Stephanie Bschorr,
Dr. Michaela Eisele, Isolde Frey, Prof. Dr.
Beate Harms-Ziegler, Salka Schwarz
LV Bremen-Weser-Ems: Angelika
Saacke-Lumper, Ursula Carl
LV Hamburg/Schleswig-Holstein: Kristina
Tröger, Christiane Mönnich
LV Pfalz/Saar: Carola Frank
LV Rheinland: Helga Krumbeck, Anna-Maria Willert-Klasing
LV Ruhrgebiet: Brigitte Boogaerts, Evelyne
Drouet, Rena Fischer-Bremen, Claudia
Verhoeks, Christina Winkelmann
LV Thüringen: Evelyn Petermichl, Michaela
Jahn
LV Westfalen: Sybille Dresselhaus, Edith
Freiberger, Christiane Hauck, Angelica
Hoppenstock, Heike Käferle, Annette Pohl,
Dr. Sabine Püttmann, Anja Ruschmeier,
Angelika Thaler-Jung, Margrit Thiele, Petra
Ueckermann, Irmgard Verhoeven
LV Württemberg: Ursula Jetter
TERMINE...
...FÜR DIE
VdU-TEA TIME:
6. MÄRZ 2015 mit
Dr. Eva Högl
MdB, SPD, stellv.
Fraktionsvorsitzende
19. JUNI 2015 mit
Christian Lindner
MdL NRW, FDP,
Bundesvorsitzender
Den VdU-Unternehmerinnen einen ebenso intensiven wie exklusiven Austausch mit hochrangigen politischen Gästen zu ermöglichen, ist das erklärte Ziel
der VdU-Tea Time. Dieser Gesprächskreis mit ausgewählten Teilnehmerinnen bietet den Rahmen, die Person hinter der politischen Funktion der Gäste kennen
zu lernen und die Schwerpunkte ihrer politischen Arbeit zu hinterfragen. In diesem Jahr lag der Schwerpunkt der Tea Time-Gespräche auf der Wirtschaftspolitik. Kein Wunder, denn die Bundesregierung hat in
ihrem ersten Jahr vor allem verteilungspolitische
Schwerpunkte gesetzt. Die Belange von Unternehmerinnen ebenso wie der Wirtschaft insgesamt standen nicht im Fokus der Großen Koalition.
Gleich zwei ausgewiesene Fachpolitiker für Wirtschaftsfragen standen den interessierten Unternehmerinnen Rede und Antwort. Den Anfang machte die
Frau: Kerstin Andreae ist Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Deutschen Bundestag
und gilt als profilierte Vertreterin des wirtschaftsfreundlichen Flügels ihrer Partei. Im Gespräch mit
den Unternehmerinnen wurde neben den Gründen
für das schlechte Wahlergebnis bei den letzten Bundestagswahlen vor allem die zukünftige wirtschaftspolitische Ausrichtung der Partei diskutiert. Kerstin
Andreae bekannte, dass die steuerpolitischen Pläne
ihrer Partei ebenso wie das Image als Verbots-Partei
(„Veggie-Day“) viele Wähler abgeschreckt hätten. Sie
betonte ihre Absicht, sich auch in Zukunft für eine
wirtschaftsfreundlichere Grundhaltung ihrer Partei im
Sinne einer Harmonisierung von Ökonomie und Ökologie einsetzen zu wollen.
Auf die Veranstaltung mit der grünen Oppositionspolitikerin folgte eine Premiere in der VdU-Tea
Time: Zu Gast im Berliner Hotel de Rome war mit
dem CDU-Vertreter Carsten Linnemann erstmals ein
Mann. Smart und eloquent – so wird der promovierte
Volkswirt und Bundestagsabgeordnete in Presseberichten beschrieben, und genauso konnten ihn die
Teilnehmerinnen bei der insgesamt fünften VdU-Tea
Time erleben. Als Vertreter des Wirtschaftsflügels seiner Partei hatte er sich namentlich in seiner Funktion
als Vorsitzender der Mittelstandsvereinigung der Union mit öffentlicher Kritik an den Rentenbeschlüssen
der Großen Koalition einen Namen gemacht. Linnemann setzt sich für ein „Umdenken in der Rentenpolitik“ ein und traf mit seiner Forderung nach Einführung eines besonderen Zuschlags („Flexi-Bonus“) für
all jene, die über das Renteneintrittsalter weiterarbeiten wollen, bei den Unternehmerinnen auf breite Zustimmung. In einem regen Austausch war neben der
Rentenpolitik insgesamt die Rückkehr zu einem wirtschaftsfreundlicheren Kurs in der Regierungspolitik
■
wichtigstes Thema dieser VdU-Tea Time. 01 I 2014
Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND 60 Jahre VdU
AUS DEM VERBAND 60 Jahre VdU
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60 Jahre VdU
Eindrücke aus den Landesverbänden
Professor Dr. Michael Hüther, Stephanie Bschorr, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
VdU-Mitglieder Andrea Hiering
und Viola Marguerre
Kristina Tröger und Nelly Kostadinova
Klara Bräuning-Enssle und Honorarkonsulin Dorothea Haller-Laible
Ministerpräsidentin Hannelore Kraft
mit Inge Sandstedt
Melanie Kell, Dr. Karin Uphoff, Magit Dietz und Giuseppa Müller
Irma Lowig und
Brigitte Schmück
Anita und Anne Zender
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01 I 2014
Die Unternehmerin
Festlicher Tisch zum
Gala Dinner
Das Jubiläum unserer Verbandsgründung wurde in vielfältiger Weise im gesamten Verband begangen. Für die Unternehmerinnen war es Anlass
zum feierlichen Rückblick auf das Erreichte sowie
Anstoß und Motivationsschub für das zukünftige
Engagement für Frauen in der deutschen Wirtschaft. Eine ausdrückliche Würdigung von 60 Jahren Verbandsgeschichte veröffentlichte der VdU in
einer eigens erstellten Festschrift, zu der auch
Bundespräsident Gauck ein Grußwort beigesteuert hat.
Auch unsere Jahresversammlung in Hannover
stand ganz im Zeichen dieses Jubiläums. Rund
200 Unternehmerinnen sowie nationale und internationale Gäste begingen den Geburtstag mit einem abwechslungsreichen Festakt, der Rückblick
und Ausblick auf das Wirken unseres Verbandes
verband. Glückwünsche im Namen von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel steuerte Iris Gleicke bei, Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung und Parlamentarische Staatssekretärin beim
Bundesminister für Wirtschaft und Energie.
Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein festliches Dinner am Gründungsort unseres Verbandes. Fast genau 60 Jahre nach Käte Ahlmann und
ihren Mitstreiterinnen kamen im November rund
60 Gäste zu einem festlichen Dinner in Köln zusammen. Als Ehrengäste sprachen die Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore
Kraft, und der Direktor des Instituts der deutschen
Wirtschaft Köln, Professor Dr. Michael Hüther.
Kurz: Das VdU-Jubeljahr 2014 hat die deutschen Unternehmerinnen zusätzlich motiviert, in
ihrem Einsatz für unternehmerisch tätige Frauen
in der Wirtschaft nicht nachzulassen.
In den Landesverbänden fanden viele Veranstaltungen unter dem Motto „60 Jahre VdU“ statt.
Der Landesverband Baden stellte sogar das gesamte Jahr unter das Jubiläumsmotto und kam zu
zahlreichen Veranstaltungen mit Unternehmen
zusammen, die ebenfalls in diesem Jahr ein Jubiläum feierten. Der Rückblick auf 60 Jahre Engagement für Unternehmerinnen hat Kraft gegeben,
mit genauso viel Elan in die Zukunft zu blicken. ■
BADEN
©Jo Goertz
Das Jahr 2014 stand ganz im Zeichen des runden Jubiläums, auch in den Landesverbänden.
Sogar das Staatsoberhaupt und die Bundesregierung gratulierten – wenn das keine Motivation
für die nächsten Jahrzehnte ist!
Im Landesverband Baden, mit Schwerpunkt
in der Region Rhein-Neckar, stand das ganze
Jahr unter dem Motto „Jubiläum“. Am 3.
November fand in Freiburg eine feierliche
Veranstaltung zum Verbandsjubiläum statt.
Rosely Schweizer, Enkelin der Verbandsgründerin, diskutierte unter anderen mit Prof. Dr.
Bernd Raffelhüschen, Professor für
Finanzwissenschaften, über die Frage: Sind
Frauen die Joker unserer Wirtschaft?
200 Jahre = 140 Jahre Heidelberger
Volksbank + 60 Jahre VdU: Ein informativer
Feier-Abend am 14. November zum Thema
„Werte sichern“ in der Region Rhein-Neckar.
Mit dabei: Mitglieder des Bankvorstands,
darunter Jürgen Neidinger
Die Veranstalterinnen Erika Schroth, Viola Marguerre und Anne Zender (v.l.n.r.) mit dem Vorstand der Bank,
Jürgen Neidinger. Die Einladung zur Festveranstaltung (l.). Volksbank aus der Vogelperspektive (o.)
1_Ein herzliches Willkommen von Martina
Feierling-Rombach, Landesverbandsvorsitzende
VdU Baden. 2_Dr. h.c. Karin van Mourik,
Mitglied im VdU-Bundesvorstand, in Vorfreude
auf die Jubiläumsveranstaltung. 3_Weibliche
Wirtschaftskraft – das Thema des Vortrags von
Professor Dr. Bernd Raffelhüschen. 4_Gruppenbild mit Organisatorinnen und Referenten
RUHRGEBIET
Mit Gästen aus Politik und
Wirtschaft feierte der Landesverband Ruhrgebiet den 60.
Geburtstag des VdU im Juli in
Bochum. In prächtiger Stimmung
wurden im Hof neue Kontakte
geknüpf und bestehende belebt
BAYERN-SÜD
WESTFALEN
Zukunftsforscher Erik Händeler
sprach als Gastredner vor
begeistertem Publikum über den
entscheidenden Standortfaktor für
Erfolg: die Fähigkeit der Menschen, mit Informationen
umzugehen
Der VdU-Landesverband zu Besuch bei VdU-Mitglied Katja
Vogelsänger am 10. April 2014 in den Vogelsänger-Studios in Lage.
Das inzwischen 100-jährige Familienunternehmen wird von den
Geschwistern Cord, Kai und Katja geführt
Landesverbandsvorsitzende Andrea
Hiering und Regine Sixt (r.). Zum 60.
Verbandsjubiläum lud VdU-Mitglied
Regine Sixt den VdU-Landesverband
Bayern-Süd zum Sommerfest ein.
Auf der Sixt-Dachterrasse wurde in
sommerlichem Ambiente auf die
Verbandsgeschichte angestoßen
01 I 2014
Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND Reise
AUS DEM VERBAND Ein Neumitglied stellt sich vor
■
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Campus,
Knöpfe
und Karl
der Große
Ed Meier-Schuhe:
perfekte Passform
seit 1596
Ihre Vorfahren belieferten Königshöfe, und bis
heute zählen gekrönte Häupter zu ihren Kunden:
Brigitte Meier und ihr Bruder führen die Luxusmarke erfolgreich in 13. Generation – und das
durchaus mit modernen Ideen
Von Stolberg über Aachen bis nach Maastricht: Auf
ihrer einwöchigen Reise westwärts besuchten 25 Mitglieder des LV Rheinland Ende August die Kurzwaren-Firma Prym, die RWTH in Aachen und knüpften
Kontakte mit dem belgischen Schwesterverband FCE
Perfekter Start: Auf „Gut Schwarzenbruch“ im
rheinländischen Stolberg genossen wir einen hervorragenden Lunch, bevor es zur Firma Prym ging. Nach
einer Einführung durch die Geschäftsführerin, Hedwig Ehlen, in die Geschäfte der Firma sowie interessante Produktinformationen hatten wir Gelegenheit,
das riesige Sortiment des Unternehmens auch im
Shop kennenzulernen. Nicht nur der Druckknopf –
eine Erfindung von Hans Prym anno 1903 – wird heute in allen Variationen und für fast alle Anwendungsgebiete hergestellt. Auch Nadeln, Stoffe, Nähzubehör,
Bastelmaterialien und Garne gehören zum umfangreichen Sortiment.
Nachdem im Shop diverse Einkäufe getätigt worden waren, ging die Weiterfahrt mit dem Bus nach
Aachen zum Campus der RWTH, die seit 2007 den
Status einer Exzellenz-Universität hat. Der Geschäftsführer des Campus Melaten, Professor Günther
Schuh, unterrichtete uns über das umfangreiche Leistungsangebot für Studium, Forschung und Entwicklung. Inzwischen erhalten auch interessierte Industriepartner die Möglichkeit, sich mit eigenen Forschungsprojekten zu beteiligen.
Nach dem Vortrag von Professor Schuh konnten
wir bei einer Rundfahrt über den Campus die enorme
Ausdehnung der bereits bestehenden Gebäude sowie
der noch zu errichtenden Forschungscluster bestau46
Die Unternehmerin
01 I 2014
nen. Am Ende sind 800 000 Quadratmeter Raum für
19 Forschungscluster geplant, eine Fläche wie die gesamte Aachener Innenstadt.
Am Abend erreichten wird dann unser „Hotel Kasteel Vaalsbroek“ im niederländischen Vaals. Das idyllisch gelegene Hotel empfing uns mit einem Glas Sekt
bei strahlendem Sonnenschein auf der malerischen
Terrasse des historischen Schlosses mit Blick auf die
wunderschönen Parkanlagen und einem anschließenden hervorragenden Dinner. Alle waren begeistert
vom Ambiente des Hauses, das für die nächsten zwei
Tage unsere Unterkunft sein sollte.
Am nächsten Morgen ging es nach Aachen, die
Stadt Karls des Großen (748 – 814). Wir begannen mit
einer Brunnenführung. Aachen war mit seinen vielen
warmen Quellen ein bevorzugter Ort der Römer, so
dass wir heute noch viele Zeugnisse aus dieser Zeit
besichtigen können. Es schloss sich eine Führung
durch das gotische Rathaus mit einem Besuch der Ausstellung „Orte der Macht“ an sowie ein Besuch im
Krönungssaal. Anschließend folgte ein Empfang im
Rathaus durch den Leiter der Wirtschaftsförderung
Aachen, Dieter Begaß, mit dem wir über die Probleme
der Wirtschaft im Hinblick auf Erweiterungsmöglichkeiten und Investitionen diskutierten.
Eine Führung durch den Dom und die Schatzkammer wurde durch die exzellente Darstellung und interessante Vortragsweise einer jungen Dame zu einem
besonders einprägsamen Erlebnis.
Nach einem Abendessen, an dem aus Belgien
auch die Vorsitzende des FCE (Femmes Chefs d‘Entreprises ), Bernadette Pâques, teilnahm, ging es zurück
ins Hotel.
Der Samstag stand ganz im Zeichen des Besuchs
von Maastricht. Die Führung, die sich überwiegend
auf die besondere Architektur der Stadt bezog, forderte uns vor allem durch das Straßenpflaster. Trotzdem
waren wir von den alten historischen Gebäuden und
engen Gassen, die den ganz besonderen Charme dieser Stadt ausmachen, begeistert.
Zum Mittagessen im exklusiven „Harbour Club“
mit Blick auf den Fluss gesellten sich dann zwei Damen aus Belgien dazu: die beiden stellvertretenden
Vorsitzenden vom FCE-VVB, Christiane De Maeyer
und Denise Mannaert. Gemeinsam wurde eine engere Zusammenarbeit mit dem VdU sowie erneute Treffen in der Zukunft vereinbart.
Eduard Meier ist die älteste noch existente deutsche Schuhmarke
und war vormals Königlich Sächsischer und Königlich Bayerischer
Hoflieferant. Die Münchner GmbH wird von den Geschwistern Peter
Eduard und Brigitte Meier geführt. Das Erfolgsgeheimnis des Familienunternehmens in 13. Generation ist eine klare Aufgabenteilung:
Sie verantwortet Personal und Kaufmännisches, ihr Bruder die Bereiche Werbung und Öffentlichkeitsarbeit. Das Design und die Produktentwicklung der Marke Ed Meier werden von beiden verantwortet. „Unsere Energie potenziert sich, und wir haben eine passable
Streitkultur“, erzählt Brigitte Meier. Von der ursprünglichen Schuhmacherei zeugen 10 000 Leisten im Keller des Unternehmens. Neben maßgefertigten Schuhen gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Ed Meier-Konfektionsschuhen, die sich durch eine
besondere Passform auszeichnen und als bestkonfektionierte Herrenschuhe gelten. Ein Erfolgsfaktor dafür ist der hohe Qualitätsanspruch, dem das Haus stets treu geblieben ist. So wurde es 2013 als
eines der 50 besten Luxusunternehmen in Deutschland gekürt. Damals wie heute zählen gekrönte Häupter und Hollywood-Stars zum
Kundenkreis. Mittlerweile bietet Ed Meier neben dem Stammsortiment an Herren- auch Damenschuhe, Lederwaren und eine eigene
Damen- und Herrenoberbekleidungskollektion an. Dabei verstehen
Brigitte Meier und ihr Bruder es, mit Begeisterung die Kunden von
der traditionell hohen Handwerksqualität zu überzeugen und mit
dem Umzug der Ladenräume in die Briennerstr. 10 sowie mit der
■
Eröffnung der GamsBar neue Wege einzuschlagen.
Brigitte Meier,
Mitgeschäftsführerin
des Traditionshauses
Eduard Meier
GmbH, gegr. 1596,
vor ihren neuen
Geschäftsräumen in
der Briennerstraße
10 in München
(Quelle: Eduard
Meier GmbH)
Diese interessante und abwechslungsreiche Reise
wurde von Helga Krumbeck, Mitglied des VdU-Vorstandes Rheinland, hervorragend organisiert. ■
01 I 2014
Die Unternehmerin
47
AUS DEM VERBAND Reise
AUS DEM VERBAND Reise
■
■
Viel Kunst und
etwas Seeluft
Großformatige Akte, gläserne Unikate, gigantische
Skulpturen – beim „Treffen langjähriger Unternehmerinnen
2014“ wurde Schleswig Holstein von seiner künstlerischen Seite
gezeigt. Aber nicht nur: Die traumhafte Landschaft fand
ebenfalls Beachtung, zumindest beim Blick aus dem Busfenster
Zum Auftakt ihrer Reise, die in Timmendorfer Strand startete, trafen sich 30
langjährige Unternehmerinnen in der ehemaligen Trinkkurhalle. In der gläsernen
Rotunde betreibt Anja Es, Künstlerin, Galeristin und VdU-Mitglied, ihre Galerie und
überraschte die Damen mit ausgesuchter
Kunst: großformatige Akte von Ralf Rduch
und humorvolle, einzigartige Glasobjekte
der Künstlerfamilie Borowski. Neben weiteren Gemälden bekannter Künstler präsentierte Anja Es eigene Arbeiten, darunter
die sogenannten „Schlampen“ – wunderbare Darstellungen der Damen des Moulin
Rouge in den Golden Twenties. Sie bildeten eine gelungene Überleitung zu der
nachfolgenden Lesung über Frauen, Männer und Matrosen im Besonderen, die mit
Beifall und Lachen honoriert wurde. Zum
Schluss gab es noch Tipps aus dem
„Kunst-Knigge“, darunter diese Anregungen zur Kunstbetrachtung: „Lassen Sie
sich berühren, aber berühren Sie nicht die
Kunst“, „Äußern Sie sich ruhig – Kunst
soll anregen!“, „Badelatschen und freier
Oberkörper – Mon Dieu !!“ , „Kunst soll
vitalisieren und inspirieren!“
Die Gespräche der Unternehmerinnen
drehten sich um die Wahrnehmung der
Kunst und die Betrachtung der außergewöhnlichen Werke, die durchaus kontrovers diskutiert wurden. Am nächsten Morgen ging es weiter mit dem Bus durch das
sonnige, wunderschöne Schleswig-Holstein, entlang der „Knicks“, die die weitläufigen Felder je nach Eigentumsverhältnis
umgrenzen. Unser Reisebegleiter erklärte
die Geschichte und die Orte auf der Fahrt
nach Büdelsdorf und hatte so manche An48
Die Unternehmerin
01 I 2014
ekdote parat. Büdelsdorf, Wirkstätte der
VdU-Gründerin Käte Ahlmann, war das
Ziel. Johanna Ahlmann, Ehefrau des Enkels der Verbandsgründerin, begrüßte im
ehemaligen Direktorenhaus und erzählte
die Geschichte von der Carlshütte, über
die ACO-Gruppe bis zum „Kunstwerk Carlshütte“, der heutigen Non-Profit-Kulturinitiative, die auf dem Gelände den Skulpturenpark beherbergt und in den
ehemaligen Hallen der Eisengießerei die
„International Art Exhibition“.
Auf 80 000 Quadratmetern, unter alten Bäumen und in der riesigen Halle der
Eisengießerei, heute „Industriekunst“
schon an sich, wird großformatige zeitgenössische Kunst gezeigt. Die besondere
Atmosphäre der Halle, das einfallende
Licht und die Monumentalität des Raumes ließen Zeit und Raum vergessen. Die
beeindruckenden Arbeiten nationaler und
internationaler Künstler waren spannend
kuratiert und unter fachkundiger Leitung
erläutert. Diese „NordArt“ gehört inzwischen zu einer der größten Ausstellungen
zeitgenössischer Kunst in Europa.
Beeindruckend auch die Kooperation
mit dem Schleswig-Holsteinischen Musikfestival. Finden doch Proben der Orchester in der Thormannhalle statt, während
Musiker auf dem Gelände in dem Gästehaus zwischen den Skulpturen wohnen.
So wären die Konzerte in Büdelsdorf ein
weiteres Ereignis – für 2015.
Das Abendessen fand sodann nach
der Rückfahrt in der traditionellen „Fischkiste“ in Niendorf statt. Direkt am Hafen
ging die rote Sonne im Meer unter und ein
perfekt organisierter Tag dem Ende entgegen. Zum Abschluss Lübeck – nein, die
Hansestadt Lübeck, seit 1987 das größte
Flächendenkmal des Deutschen Welterbes. Es ging zu Fuß durch die Altstadt,
zum Schabbelhaus, vorbei an den alten
Fassaden und der Seefahrerkirche Jakobi
und St. Marien, um dann bei Niederegger
das Marzipanmuseum zu genießen.
Es war ein ganz besonderes Treffen.
Viel Kultur, Sehenswürdigkeiten des Landes und alles bei bester Gesellschaft, in
gelöster Atmosphäre, bei guter Stimmung
■
und perfekt organisiert.
Unternehmerinnen
unterwegs in Israel
Heiliges Land hautnah
Eine Woche unterwegs, und manche bisherige Vorstellung wurde korrigiert:
Auf ihrer Nahost-Reise lernten 28 VdU-Mitglieder viel über Israels Geschichte und
Gegenwart – von ausländischen Experten und von Einheimischen
28 VdU-Unternehmerinnen aus 7 Landesverbänden
machten sich im vergangenen Februar auf den Weg, das
Heilige Land für sich zu entdecken. Im Hotel angekommen, wartete bereits der erste Vortrag auf uns. Gil Yaron, international anerkannter Nahostexperte und exklusiver Nahostkorrespondent der WELT, beeindruckte mit
seinem Referat über die Verzahnung von Geschichte,
Religion und Politik. Er benannte die Wurzeln der Streitigkeiten und die Gründe, warum ein friedliches Nebeneinander im Nahen Osten aus seiner Sicht kaum möglich sei. Es blieb die Erkenntnis bei den mitreisenden
Unternehmerinnen zurück, dass alles bisher über Israel
und Palästina Gelesene und Gehörte auf den Prüfstand
gehört.
„Es war eine beeindruckende
Studienreise, die auch von Harmonie
in der Gruppe getragen war“
Am nächsten Tag stand ein Besuch der AHK auf dem
Programm und damit eine überaus interessante diplomatische Sichtweise zur israelischen Situation. Der Lunch
fand auf dem Camelberg in einem Drusendorf statt und
bot nach einem kurzen Vortrag plastische Einblicke in das
Leben der Frauen in der Drusengesellschaft. Ein nächster
schöner Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem See
Genezareth. Der fangfrische Petrusfisch zum Lunch war
das lukullische Highlight der Reise. Im Kibbuz Sha’ar Hagolan begrüßte Nurit Katziry, Leiterin des Gästehauses,
die Unternehmerinnen. Sie waren beeindruckt, mit welcher Kraft diese Frau ihr Leben im Kibbuz gemeistert hat.
Sie sprach von früher, von den Widrigkeiten, von der
Gründungsidee und davon, wie sich der Gedanke aufzulösen scheint. „Ich werde bleiben“, sagt sie beim Abschied.
Der vierte Tag führte die Unternehmerinnen durch
das Jordantal zum Toten Meer. Ein seltener Badespaß!
Einen beeindruckenden Kontrast bot danach die Felsenfestung Massada mit der bewegenden Geschichte vom
letzten Widerstand gegen die Römer. Ein paar Tage Jerusalem mussten ausreichen, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennenzulernen und einen Gesamteindruck
von der Heiligen Stadt zu bekommen. Ein letzter Vortrag
fand im Hause des Nahost-Journalisten Ulrich Sahm
statt. Das Thema: „Die Situation Israels aus journalistischer Sicht. Fazit der Reisenden: „Es war eine beeindruckende Studienreise, die auch von Harmonie in der Gruppe getragen war. Wir verließen Israel mit einem Koffer
■
voller neuer Eindrücke.“ 01 I 2014
Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND Golfresort
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■
Abschläge
mit Aussicht
Abschlag am Gummibärchen. Ein besonderes
Golfresort war Schauplatz des Golfturniers.
Glückliche Siegerin war
Dr. Vera-Kristin
Grundmann (4. v.l.)
Hannelore Scheele (ganz
links) hatte für die
Teilnehmerinnen diesen
besonderen Turnierort
organisiert
Das Golfresort des
Gummibären-Fabrikanten
ist kein Kinderspiel – das
erfuhren die VdU-Spielerinnen beim Turnier 2014
auf dem HARIBO-Platz
am Jakobsberg. Doch der
herrliche Blick übers Obere
Mittelrheintal schien
die Damen zu beflügeln
Es gibt Golfplätze ... und es gibt den „HARIBO“-Platz!
Eben jenes Golfresort am Jakobsberg, das über die Stiftung des bekannten Bonner Gummibärchen-Fabrikanten
Hans Riegel betrieben wird.
Was hier süß und verführerisch am ersten Abschlag
mit einem riesigen Gummibärchen-Tee beginnt, entpuppt
sich innerhalb weniger Bahnen als wahre Herausforderung für die golfenden VdU-Frauen, die sich Ende August
zum alljährlichen Turnier trafen. Stark ondulierte Grüns,
Abschläge, die ihren Namen wie „Canyon“ alle Ehre machen und Fairways, die als „Apple Tree“-Alleen präzise
gespielt werden wollen – all das macht den Tag zu einem
Erlebnis.
Nicht zuletzt die herrliche Aussicht von den Abschlägen und Grüns auf das UNESCO Weltkulturerbe Oberes
Mittelrheintal mit seinen Burgen und Rebhängen lässt die
Bälle nur so fliegen. Am besten natürlich jene, die Eva
Meeh gesponsert hat – oder liegt es an den Aachener
Printen, die Martina Bruns uns mit auf die Golfrunde gegeben hat? Jedenfalls scheint uns an diesem Tag die Sonne und verschiebt die heftigen Regenfälle der Wetterfroschansage glücklicherweise auf den frühen Abend. Zu
diesem Zeitpunkt genießen einige Golferinnen schon das
50
Die Unternehmerin
01 I 2014
Wo es beim nächsten
Mal zum Golfen hingeht?
Allerlei Vorschläge
schwirren durch den Raum
außergewöhnliche Ambiente des Hotels Jakobsberg. Umgebaut zu
einem Resort mit Spa
und Wellnessbereich
verrät das ehemalige
Kloster so einiges über
den exzentrischen Herrn der Gummibärchen – beispielsweise über seine Jagdleidenschaft: Der „Afrika“-Flur zeigt
seine Trophäen, diese Zeugnisse aus einer so anderen
Zeit, und präsentiert sie in einem überraschend modernen und sicherlich einmaligen Ambiente.
Den Turnierabend ließen wir entspannt bei einem Piccolo von Angelika Vermeulen beginnen und genossen –
wie übrigens auch die mitgereisten Herren im Restaurant
gleich nebenan – das Dinner, bevor es zur Siegerehrung
geht. Einer Ehrung, bei der es wieder nur Gewinner gibt.
Wo es beim nächsten Mal zum Golfen hingeht? Allerlei Vorschläge schwirren durch den Raum. Aber wo auch
immer es sein wird – die, die ich an dieser Stelle nicht
nennen soll (Harry Potter lässt grüßen) wird es bestimmt
wieder fantastisch für uns alle planen! In diesem Sinne
■
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AUS DEM VERBAND Kommissionen
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VdU-MINT
Unternehmerinnen aus dem naturwissenschaftlichen und technischen Bereich haben sich unter der Leitung von
Sophia Hatzelmann in der MINT-Kommission zusammengefunden. Ihr Ziel
ist es, Mädchen und Frauen für die
MINT-Fächer (Mathematik, Informatik,
Naturwissenschaften und Technik) zu
sensibilisieren und die Berufsvielfalt im naturwissenschaftlichen
Bereich aufzuzeigen. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, müssen Schülerinnen und Schüler frühzeitig für naturwissen-
schaftliche Berufe begeistert werden.
VdU-Unternehmerinnen engagieren
sich daher auch im schulischen Bereich. Um auch Wissenschaftlerinnen,
Managerinnen und Unternehmerinnen
zusammenzubringen, war der im November von der MINT-Kommission organisierte Kongress MINTsummit –
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erster erfolgreicher Schritt. Sind Sie selbst MINT-Unternehmerin
und möchten die Kommission unterstützen? Melden Sie sich bitte bei [email protected]
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Leitlinien, internationale
Beziehungen, Fachkräftemangel
Es sind die großen unternehmerischen Themen, bei denen der VdU etwas bewegt.
Diese drei Arbeitsgruppen sind maßgeblich daran beteiligt
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VIT (VdU INTERNATIONAL TEAM)
Ulrike Rohleff, Vorsitzende des VdU International
Teams, hat sich dem Ausbau des internationalen
Unternehmerinnen-Netzwerks verschrieben. Unter dem Dach des Welt-Unternehmerinnenverbandes FCEM setzt sich VIT für den wirtschaftlichen
Austausch ein. Country Delegates teilen ihre Erfahrungen in ausländischen Märkten mit allen
VdU-Mitgliedern und öffnen die Türen zu weiblich
geführten Unternehmen weltweit. Mit einigen internationalen Organisationen und Verbänden bestehen feste Kooperationen.
VIT-Workshops und Delegationsreisen vervollständigen die Angebote des VdU International
Teams. So können Handelspartner leichter zueinander finden und die Chancen der Globalisierung
für unsere Mitglieder spürbar gemacht werden.
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52
Die Unternehmerin
01 I 2014
Die VdU-Wirtschaftskommission erarbeitet unter der Leitung von Margot
Selz zusammen mit der Geschäftsstelle wirtschafts- und ordnungspolitische
Leitlinien für den Verband. Im Fokus steht das klare Bekenntnis zu Marktwirtschaft und Leistungsprinzip mit besonderer Betonung der sozialen Verantwortung und der Chancengleichheit für Frauen in der Wirtschaft. Die
Wirtschaftskommission ermittelt die Grundlagen zu wirtschaftspolitischen
Stellungnahmen des VdU. Aktuell steht der Bürokratieabbau an erster Stelle
der Agenda. Neben einer detaillierten Mitgliederumfrage zur Ermittlung der
besonders dringenden Reformforderungen der deutschen Unternehmerinnen hat sich die Wirtschaftskommission eine enge Vernetzung mit dem Nationalen Normenkontrollrat (NKR) zum Ziel gesetzt. So war mit Landrätin
Dorothea Störr-Ritter ein Mitglied des NKR bei der letzten Sitzung der Wirtschaftskommission zu einem intensiven Austausch zu Gast. Margot Selz
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LANDESVERBÄNDE Baden
LANDESVERBÄNDE Bayern-Nord
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■
LANDESVERBAND BADEN
Landesverbandsvorsitzende:
Viola C. Marguerre (links)
Tel.: 06221/40 44 04
eMail: [email protected]
und
Martina Feierling-Rombach (rechts)
Tel.: 0761/24 34 824
eMail: [email protected]
CEWE COLOR:
STARKES VORBILD
Wie Europas führender Fotoservice
Herausforderungen meistert
Europas führender Fotoservice und innovativer Online-Druck-Partner CEWE COLOR lud den Regionalkreis VdU-Freiburg
zum Business-Frühstück ein. Bei einer
Führung durch die Produktion erfuhren
die teilnehmenden Unternehmerinnen,
welch beeindruckende Logistik hinter den
bekannten CEWE Fotobüchern und anderen Produkten aus der CEWE Fotowelt
steckt. Im Anschluss erzählte Martin Heiming, Geschäftsführer des Betriebes in
Eschbach, welche Höhen und Tiefen das
Unternehmen seit seiner Gründung 1961
durchlaufen hat und wie es durch unternehmerisch kluge Entscheidungen auch
schwierigen äußeren Umständen begegnete, vor allem der rasanten Digitalisierung der Fotowelt. Dieser Vormittag
machte einmal mehr klar, dass man als
Unternehmerin den Mut haben muss,
Herausforderungen des Marktes anzunehmen, sie als Chance zu begreifen und
■
sich mit ihnen zu entwickeln. Geschäftsführer Martin Heiming führte durch
die Niederlassung der CEWE Fotowelt in
Eschbach
58
Die Unternehmerin
01 I 2014
START UND ZIEL
AUF EINEN BLICK
Dorothea Freiburger, Regionalleitung Pforzheim,
Karlsruhe, Baden-Baden,
Inhaberin EINZIGARTIG
Werbeagentur, mit Iris
Piening, IP Interior Design
und Carmen Brehler,
Ernährungsinstitut Carmen
Brehler (v.l.n.r)
© Viola Marguerre die-Profilisten.de.
Agentur für Marketing und Medien
Iffezheimer Galopprennen „Große
Woche“ – ein jährliches Highlight
Am 6.September war es wieder soweit: Die VdU-Damen aus Baden
trafen sich zur „Großen Woche“ auf
der Galopprennbahn in Iffezheim
(Baden-Baden), das gesellschaftliche Ereignis in der Region. Auf der
geschichtsträchtigen Club-Platzterrasse, direkt an der Start- und Zielgeraden,
hatten wir genügend Zeit für Austausch und
gute Gespräche. Verwöhnt wurden wir von einem hervorragenden Catering, guten Service
und traumhaften Sonnenschein. Das Fazit der
aus allen Richtungen angereisten 18 Damen:
Wir sehen uns nächstes Jahr wieder. Gleicher
■
Ort, gleiche Location!
ISTANBUL MIT INSIDERIN
VdU-Mitglied führte durch ihre
Heimatstadt
Das Dutzend voll: Zwölf VdU-Mitglieder reisten nach Istanbul, um die Besonderheiten der Metropole am
Bosporus kennenzulernen. Ob Cluster-Versorgung in der Neustadt, Märkte oder traditionelle Bazare – die Metropole am Bosporus hat bis heute
besondere Handelsformen. Die Organisatorin der Reise, Sevim Niemeierist in Istanbul
aufgewachsen und konnte daher die Stadt aus sehr persönlicher Perspektive präsentieren und viele Insider-Informationen geben. Ein Treffen mit der Istanbuler Unternehmerin Madelet Grabbe Basusta, die dem VdU eng verbunden ist, stand ebenfalls auf
■
dem Programm.
v.l.n.r. Dr. Gabriele Dallmann, Martina Feierling-Rombach (LV-Vorsitzende Baden), Gudrun
Weber, Organisatorin Sevim Niemeier, Dr. Haidrun Wietler, Heike Schneider-Jenchen, Sigrid
Hahn, Viola Marguerre (LV-Vorsitzende Baden), Susanne Eschke, Sigrid Schomburg, Gisela
Stötzer, Cristina Gräf
LANDESVERBAND BAYERN-NORD
Kommissarische Landesverbandsvorsitzende:
Sabine Freifrau von Süsskind
Tel.: 09836/96 88 8
eMail: [email protected]
SCHÖNHEITEN IN DER
SCHNAPSBRENNEREI
Deutsch-russisches Kulturprojekt
vorgestellt
Irina Eldarchanowa, Vorsitzende der „Association of Businesswomen Russia“, referierte im Mai über den Aufbau des ersten gemeinsamen deutsch-russischen
Kultur-, Kunst- und Wirtschafts-Projektes
mit dem VdU Bayern-Nord. Anschließend
fand eine interessante Diskussion in der
Schnapsbrennerei statt, in der der extra
angereiste russische Künstler Pavel Vaan
seine Ausstellung „Russische Schönheiten
in Bayern“ eröffnete. Später fanden sich
die zahlreichen russischen Gäste und
VdU-Unternehmerinnen zu einem üppigen Dinner im Schloss zusammen, bei
dem alle mit russischer „Konfael“-Schokolade, Wodka und Kaviar verwöhnt wurden.
Das an diesem Abend initiierte bayerisch-deutsch-russische Kulturprojekt mit
Pavel Vaan läuft übrigens auch 2015 weiter
und ist sicher auch für andere VdU-Landesverbände geeignet – Pavel Vaan ist
auf der Suche nach VdU-Unternehmerinnen, die Lust haben, sich von ihm in Szene setzen zu lassen. Infos unter Tel.
■
09836/96 88 8.
Der Künstler Pavel Vaan im Gespräch mit
Elena Kasakowa, Sabine Freifrau von Süsskind
und Irina Eldarchanowa (v.l.n.r.)
MIT FRAUEN AN DIE SPITZE
Staatsministerin Emilia Müller zu Gast beim Saisonauftakt
Die Saison 2014 startete auf Schloss Dennenlohe
mit Emilia Müller, MdL, Staatsministerin für Arbeit
und Soziales, Familie und Integration. Sie hielt
eine spannende Rede zum Thema „Mit Frauen an
der Spitze“. Über 60 Unternehmerinnen und Gäste lauschten erst dem interessanten Vortrag und
wurden später noch von Sabine Freifrau von
Emilia Müller, Sabine Freifrau von
Süsskind und Erika Gruber (v.l.n.r.)
Süsskind über die Kooperation des VdU Bayern-Nord mit der IHK und der Agentur für Arbeit
zum Thema „Wiedereinstieg und Vermittlung von akademischen Berufsrückkehrerinnen“ informiert. Familienbedingte Erwerbsunterbrechungen betreffen hauptsächlich
Frauen, und so diskutierten viele Betroffene und Unternehmerinnen später aufmerksam und rege bis in den späten Abend.
■
GLÜCK ALS STAATSZIEL
Honorarkonsul
Dr. Wolfgang
Pfeiffer, Sabine
Freifrau von
Süsskind,
Robert von
Süsskind
(v.l.n.r.)
Tempel-Einweihung mit dem Honorarkonsul von Bhutan
International ging es in Franken Anfang Juli
zu: Der VdU Bayern-Nord traf sich zur festlichen Einweihung des neuen Tempels aus
Bhutan im Schlosspark Dennenlohe. Dr.
Wolfgang Pfeiffer, Honorarkonsul des Königreichs Bhutan, referierte über das oberste Staatsziel Bhutans, das
Bruttonationalglück (BNG).
Der Ausdruck wurde 1979 vom damaligen König geprägt. Das BNG ist
der Versuch, den Lebensstandard durch breit gefächerte humanistische
und psychologische Elemente zu definieren und dem herkömmlichen
Bruttonationaleinkommen, das ausschließlich durch Geldflüsse bestimmt ist, einen ganzheitlicheren Bezugsrahmen gegenüberzustellen.
Dr. Pfeiffer nannte die vier Säulen: Förderung einer sozial gerechten Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung, Bewahrung kultureller Werte,
Schutz der Umwelt und gute Regierungs- und Verwaltungsstrukturen.
Alle wirtschaftlichen Interessen von Bhutan werden dem Umwelt- und
Naturschutz untergeordnet, weswegen das Land über eine Naturbelassenheit verfügt, die, relativ auf die Landesgröße bezogen, nahezu unvergleichlich auf der Welt ist. ■
01 I 2014
Die Unternehmerin
59
LANDESVERBÄNDE Bayern-Süd
LANDESVERBÄNDE Berlin/Brandenburg
■
■
LANDESVERBAND BAYERN-SÜD
Landesverbandsvorsitzende:
Anke Voswinkel (links)
Tel.: 089/55 05 47 84
eMail: [email protected]
Andrea Hiering (rechts)
Tel.: 089/60 60 09 39
eMail: [email protected]
LANDESVERBAND BERLIN/BRANDENBURG
Landesverbandsvorsitzende:
Carola Kirchner
Tel.: 030/4 08 07 40
eMail: [email protected]
DIE LÜGEN DER EEG-UMLAGE
LV-Vorsitzende Andrea Hiering (links) und
Anke Voswinkel (rechts) mit Sheila Erlewein
(Mitte), Wolford
HIGHTECH UND
HANDARBEIT
Besuch bei Wolford beeindruckt
VdU-Mitglieder
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen on tour” besuchte der LV
Bayern-Süd im Mai 2014 das Stammhaus
der Fashionmarke Wolford in Bregenz. Die
Firma hat in ihrer mehr als 60-jährigen
Unternehmensgeschichte ein einzigartiges Know-how in der Stricktechnik entwickelt, darüber hinaus Kreativität und Innovationsgeist bewiesen – und so eine starke
Marktnische besetzt. Mehr als 1 600 Mitarbeiter arbeiten täglich daran, Maschen
in traumhafte Kreationen umzusetzen, die
klassische Eleganz und modische Trends
harmonisch miteinander verbinden. Die
VdU-Damen konnten den Produktionsstandort hautnah kennenlernen und bei
der Herstellung der feinen Strumpfwaren
zusehen. Alle zeigten sich beeindruckt
von dem hohen Anteil echter Handarbeit
mitten in Europa. Hierfür wird bei Wolford den Mitarbeiterinnen sogar eine tägliche professionelle Hand- und Nagelpflege angeboten, da Laufmaschen bei der
Herstellung unbedingt vermieden werden
■
müssen. 60
Die Unternehmerin
01 I 2014
Finanzexpertin Jutta Herbel im Gespräch
In der Veranstaltungsreihe „Unternehmerinnen im Gespräch“, die der Landesverband
Bayern-Süd seit 2014 gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer München
durchführt, stellte Jutta Herbel, geschäftsführende Gesellschafterin der demark/abakus
Finanzhaus GmbH ihr Unternehmen vor. Es Anke Voswinkel, Petra Göckel, Karsten Mieth,
konzentriert sich ausschließlich auf Sachwer- Jutta Herbel, Hans-Martin Herbel (v.l.n.r.)
te, sowohl in der Beratung von Banken als auch in der Emission eigner Fonds. Jutta
Herbel führt das Unternehmen seit seiner Gründung mit den beiden ebenfalls geschäftsführenden Gesellschaftern Karsten Mieth und Hans-Martin Herbel. Letzterer zeigte in
seiner Präsentation eindrucksvoll, dass die deutsche Stromversorgung zu 100 Prozent
aus erneuerbaren Energien machbar, versorgungssicher und auch bezahlbar wäre und
entlarvte dabei einige „Lügen der EEG-Umlage“. Nach dem anschließenden VdU-Interview, das von Vorstandsmitglied Petra Göckel geführt wurde, hatten die geladenen Unternehmerinnen und ihre Gäste bei kleinen Köstlichkeiten Gelegenheit, über die interessanten Inhalte zu diskutieren und zu netzwerken. ■
DIE EIGENE STIMME VERSTEHEN
Stimmtrainerin
Nicola Tiggeler
(2. v. l.) mit
Mitgliedern des
Vorstandes LV
Bayern-Süd: Dr.
Michaela Elbel,
LV-Vorsitzende
Anke Voswinkel
und Anna-Sophie
Graf (v.l.n.r.)
Workshop mit der Schauspielerin Nicola Tiggeler
Exklusiv für VdU-Mitglieder leitete die TV-Schauspielerin und Stimmtrainerin Nicola Tiggeler zwei
Workshops in München zum Thema „Abenteuer
Stimme“. Sie verstand es, spielerisch allen Teilnehmerinnen die eigene Stimme näher zu bringen. Anhand von kurzen, vorab auswendig gelernten Textpassagen durfte mit der eigenen Stimme experimentiert werden. In
interaktiven Übungen, die zum Großteil stehend oder während der
freien Bewegung im Raum durchgeführt wurden, lernten die Teilnehmerinnen am eigenen Körper das Zusammenspiel von Resonanz,
Körperhaltung und Atem besser einzuschätzen. Nicola Tiggeler gab
praktische Tipps, wie die eigene Stimme im Alltag eingesetzt werden
kann, so dass sie auch in kritischen Situationen kraftvoll und überzeugend klingt. Die Redewendung „im Brustton der Überzeugung“ bekam für viele Teilnehmerinnen eine neue, tiefere Bedeutung. Für alle
war der Workshop eine interessante Erfahrung. Sie wünschten sich
spontan eine Vertiefung des Erlernten in einem weiteren Seminar, um
sich ihrer akustischen Visitenkarte noch bewusster zu werden. ■
Links: Heidi Hetzer winkt ihren Freunden
und Fans ein letztes Mal zu, bevor sie
zu ihrer zweijährigen Weltreise aufbricht
Mit 77 im Oldtimer um die Welt
Heidi Hetzers spektakulärer Aufbruch
Das Berliner Original und langjährige
VdU-Mitglied Heidi Hetzer (77) nahm
Ende Juli spektakulär Abschied von Berlin:
Die Inhaberin von Opel Hetzer, die in ihrer
Vergangenheit an vielen internationalen
Rennen sieghaft teilgenommen hat, startete mit ihrem 84 Jahre alten Oldtimer
„Hudo“ und ihrem damaligen Wegbegleiter, dem Reisejournalisten Jordane Schönfelder, zu einer zweijährigen Reise um die
Welt. Dabei stoppte sie am Olympiastadion, vor dem Kempinski Hotel Bristol Berlin am Kurfürstendamm und am Brandenburger Tor. Einige Mitglieder vom
Landesverband Berlin/Brandenburg war-
teten am Kurfürstendamm vor dem Kempinski und sorgten schon im Vorfeld der
Ankunft von Heidi Hetzer durch die vielen
VdU-Schilder für Furore. Das von Editha
Hahn und ihren Mitarbeitern selbst gemalte Transparent „Liebe Heidi! Wir wünschen Dir eine spannende Reise! Komm
gesund wieder! Deine VdU-Frauen“ erzielte eine hohe Aufmerksamkeit bei den Medienvertretern der Tagespresse und des
Fernsehens. Ingrid Kleinert-Bartels hatte
außerdem VdU-Schilder mit guten Wünschen für die Reise vorbereitet, die Heidi
Hetzer dann pressewirksam überreicht
wurden.
Rechts: Mit dem großen Transparent
waren die Mitglieder des LV Berlin/
Brandenburg nicht zu übersehen
Von dem Andrang und der Euphorie der
Verabschiedung gerührt, verabschiedete
sich die 77-Jährige Unternehmerin unter
Tränen von ihren Fans. Ihre Weltreise führt
sie jetzt auf den Spuren von Clärenore
Stinnes, die von 1927 bis 1929 als erste
Frau in einem Automobil die Welt umrundete. Heidis Reiseroute ist live zu verfolgen unter www.heidi-um-die-welt.com.
Ende Oktober 2014 ist sie in Kasachstan
angekommen und hofft, gut durch den
chinesischen Winter zu kommen.
Heidi, wir freuen uns auf Deine Rückkehr
in den Landesverband Berlin/Brandenburg!
■
01 I 2014
Die Unternehmerin
61
LANDESVERBÄNDE Bremen-Weser-Ems
LANDESVERBÄNDE Hamburg/Schleswig-Holstein
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■
LANDESVERBAND BREMEN-WESER-EMS
Landesverbandsvorsitzende:
Angela Feldhusen
Tel.: 0421/20 81 56 37
eMail: [email protected]
Entspanntes
Netzwerken
beim Sommerfest
im Bremer
Bürgerpark
Erfolgsgeschichten mit Strahlkraft
Viel zu feiern: Langjährige LV-Mitgliedschaften
und 60 Jahre VdU
Das traditionelle Sommerfest des Landesverbandes Bremen-Weser-Ems wurde in
den frisch renovierten Räumlichkeiten der
Meierei im Bremer Bürgerpark gefeiert.
1879 wurde der Gebäudekomplex als ländliche Molkerei mit Ausschank von Milchgetränken eröffnet. Heute noch steht das
Bauwerk im Schweizer Stil, inklusive zweier Nebengebäude, ehemals Kuh- und Kälberstall.
Das Wetter meinte es auch dieses Jahr gut
mit den Unternehmerinnen: bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen
Temperaturen tauschten sich die rund 30
Damen aus der Wirtschaft und dem politischen Umfeld aus und stärkten mit dieser
62
Die Unternehmerin
01 I 2014
Veranstaltung die wirtschaftliche Kraft der
Unternehmen aus den verschiedenen
Branchen. Das Sommerfest war auch der
gebührend festliche Rahmen, um vier Unternehmerinnen aus unserem Landesverband für – zusammen! – 105 Jahre Mitgliedschaft zu ehren. Angela Feldhusen,
Bremer Landesverbandsvorsitzende, zeigte in ihrer Eröffnungsrede die Vielfalt und
die unterschiedlichen Erfolgsgeschichten
von Bremer Unternehmerinnen und deren
Strahlkraft in die bremische Wirtschaft
auf. Die Oldenburgerin Ulrike Kramer
kann auf eine abwechslungsreiche 30-jährige Mitgliedschaft zurückblicken. Mittlerweile hat sie ihr Unternehmen veräußert
und ist zufrieden in den Ruhestand gegangen. Die Bremer Unternehmerin Ulrike
Dökel hingegen gründete in zweiter Karriere erst vor zwei Jahren das mittlerweile
bereits etablierte Hostel Zollhaus, welches nominiert war für den German Design Award 2013. Sie ist seit 25 Jahren Mitglied im VdU. Die Bremer Unternehmerin
Gabriele Strangemann ist Geschäftsführerin der exklusiven Parfümerie Zaga im
Kaufhaus Lestra und ebenfalls bereits seit
25 Jahren im Verband. Last, but not least
wurde die Bremerin Inge Sandstedt für 25
Jahre Mitgliedschaft geehrt. Sie war von
1998 bis 2004 Präsidentin des VdU und
lebt die intensive Vernetzung in Politik
und Verbandswesen. Die Einbindung von
Frauen in Bremen wurde durch ihre Wahl
1997 als erste Frau ins Plenum der Handelskammer nach 600 Jahren frauenloser
Kammergeschichte nachhaltig geändert.
In ihrer eindrucksvollen Rede konnten
alle Mitglieder und Interessentinnen das
Feuer der Grande Dame spüren.
Allen Damen ist gemeinsam, dass sie in
ihrer Tätigkeit als Unternehmerin und in
ihrem Engagement in unterschiedlichen
ehrenamtlichen Funktionen hervorragende Beispiele für den Erfolg von Frauen in
Führung und Verantwortung sind.
In einem kleinen Bundesland wie Bremen
wird die Vielfalt der Unternehmerinnen
aus Industrie, Handwerk, Handel und
Dienstleistung gerade an einem entspannten Abend wie dem Sommerfest
deutlich, und der Netzwerkgedanke kann
erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden. ■
LANDESVERBAND HAMBURG/SCHLESWIG-HOLSTEIN
Landesverbandsvorsitzende:
Kristina Tröger
Tel.: 040/6 03 93 87
eMail: [email protected]
Ina Krug, Walter Gunz, Kristina Tröger, Christian Krug – Chefredakteur Stern
Kristina Tröger, Inga Griese, Helga Waterkotte
Der Gründer der Media Markt-Kette, Walter Gunz, kam zu einem
beeindruckenden Dialog zum Thema „Erfolg: Fluch oder Segen“ und
berichtete auch über die Motivation seiner eigenen Unternehmensgründung. „Ganz einfach: Es war der Wunsch nach Freiheit!“
Zum Thema „Der Spagat, ein Leben mit vielen Möglichkeiten“ referierte
beeindruckend Inga Griese, Journalistin (u.a. Welt am Sonntag), Autorin,
Herausgeberin und Chefredakteurin (u.a. von ICON und Die Stilisten)
Rüdiger Grube, Kristina Tröger
Kristina Tröger, Prof. Barbara Kisseler, Caroline Freisfeld, Yvonne Trübger
Dass Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bahn AG,
den Ruf des weltweit führenden Mobilitäts- und Logistikunternehmens zu
verteidigen wissen würde, war zu erwarten. Mit seinem rhetorisch
genialen Vortrag konnte er auch die letzten Kritiker überzeugen
Die gutgelaunte Hamburger Kultursenatorin, Professor Barbara Kisseler,
setzt alles daran, falsche Eindrücke über die Kulturstadt zu widerlegen
und ihre Vielfältigkeit samt positiver Auswirkungen für die Wirtschaft
darzustellen
01 I 2014
Die Unternehmerin
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LANDESVERBÄNDE Hessen
LANDESVERBÄNDE Mecklenburg-Vorpommern
■
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LANDESVERBAND HESSEN
Kommissarische Landesverbandsvorsitzende:
Dr. Karin Uphoff
Tel.: 06421/40 79 50
Email: [email protected]
Besuch im kunsTraum auf Schloss
Johannisberg
Für kunstliebende Unternehmerinnen war
der Besuch in der Ausstellung kunsTraum
im Privathaus der Eheleute Professor Jan
und Mieke Teunen ein besonderes Ereignis. Im wunderschönen Ambiente der Kavalierhäuser des Schlosses Johannisberg
befindet sich eine einzigartige Sammlung
mit Werken namhafter zeitgenössischer
Künstler, darunter Berend Hoekstra,
Heinz te Laake, Michele De Lucchi, Hilarius Hofstede. Die aktuelle Sammlung zeigt
die selbst kuratierten Werke der zeitgenössischen Künstler Helga und Holger
Schmidhuber. Helga Schmidhuber ist
Meisterschülerin aus Düsseldorf. Ihre Bilder sind derzeit auch im Museum in Wiesbaden unter dem Titel „Does Voodoo
work?“ zu sehen. Kunst und Wirtschaft
sind für Jan Teunen untrennbare gesellschaftliche Bereiche. Er bezeichnet sich
selbst als Cultural Capital Producer. Seine
Firma, die Teunen Konzepte GmbH, dient
seit vielen Jahren Firmen mit innovativen
Konzepten. Ziel ist es stets, die Unternehmenskultur zu verbessern und zu entwickeln, um so einen Mehrwert zu generieren. Denn längst ist wissenschaftlich
bewiesen, dass eine gute Unternehmenskultur ein Mehr an Motivation, Kreativität
■
und Produktivität bringt.
kunsTraum mit Professor Jan Teunen
64
Die Unternehmerin
01 I 2014
GALVANIK IST ÜBERALL
Einblicke in die Firma Hitzel Oberflächentechnik
Verkupfert, vernickelt, versilbert, vergoldet: Mit professionellem Glanz sieht alles viel wertvoller aus. Dieser Überzeugung waren auch die Galvanotechnikerin
und Handwerksmeisterin Kerstin Hunkel-Hitzel sowie
die Betriebswirtin Ulrike Kriegsch: Sie übernahmen
Der VdU war zu Gast bei den
2001 die Führung des Familienunternehmens Hitzel
Geschäftsführerinnen von Hitzel
Oberflächentechnik GmbH & Co KG. Für viele Kunden
Oberflächentechnik
und Geschäftspartner sei es anfangs ungewohnt
gewesen, Frauen in dieser Branche anzutreffen. „Wir haben einige amüsante wie auch
anstrengende Erfahrungen sammeln dürfen“, so die Schwestern. Im September besichtigten zahlreiche Mitglieder des VdU Hessen den Galvano-Betrieb. „Faszinierend, wie
häufig einem doch galvanisierte Gegenstände im Alltag begegnen: Ob beim Anziehen,
beim Essen, im Auto oder in Maschinen, überall finden sich Metallteile, deren Oberflächen mittels Galvanotechnik veredelt wurden“, zeigten sich viele Besucherinnen überrascht. Sie lauschten gebannt den Erläuterungen, welche Verfahren und Prozesse dafür
erforderlich sind, damit der Glanz auf die Werkstücke kommt. Beim gemeinsamen Business-Frühstück wurde genetzwerkt und über unternehmerische Fragen diskutiert. ■
ANEKDOTEN AUS 60 JAHREN
Das „Kochwerk“
in Frankfurt bot
einen wunderschönen Rahmen
für das Sommerfest des VdU
Hessen
Jubiläumsfest im Kochwerk Sachsenhausen
Sein Sommerfest – und damit verbunden
eine gebührende Feier zum 60-jährigen Bestehen – richtete der VdU Hessen dieses Jahr
im „Kochwerk“ in Frankfurt-Sachsenhausen
aus. Schon die Location war ein Highlight:
Mit dem Ausblick auf die Frankfurter Skyline und der Wohlfühl-Atmosphäre erwies sich das „Kochwerk“ als perfekter Ort zum Netzwerken und Kennenlernen. Die direkt in den Speisesaal integrierte offene
Chefküche lud dazu ein, dem Koch bei der Zubereitung der vielen
leckeren Häppchen für das Flying Buffet über die Schulter zu schauen und mit dem einen oder anderen Tipp die eigenen kulinarischen
Fähigkeiten zu erweitern. Untermalt wurde das Jubiläums-Sommerfest von Einblicken und Anekdoten aus 60 Jahren Verbands- und
Weltgeschichte, die der Vorstand auf unterhaltsame Weise vortrug.
Fasziniert von diesem Ambiente und gestärkt durch die frisch zubereiteten Köstlichkeiten ließen angeregte Gespräche und munterer
Austausch nicht auf sich warten, sodass man im Laufe des Abends
um neue Erkenntnisse und Ideen - und um unternehmerische wie
■
private Kontakte reicher war. Siegbert Eisenach
(Hauptgeschäftsführer der IHK zu
Schwerin), Prof. Dr.
Rita Süssmuth,
Andrea Tammling
und Dr. Dorothee
Crayen (IHK zu
Schwerin, Geschäftsbereichsleiterin Standortpolitik)
(v.l.n.r.)
Foto: IHK
KUNST UND WIRTSCHAFT
LANDESVERBAND MECKLENBURG-VORPOMMERN
Landesverbandsvorsitzende:
Andrea Tammling
Tel.: 0381/6 30 21 77
Email: [email protected]
Brücken bauen,
Zukunft nachhaltig gestalten
Unternehmerinnentag 2014 in der IHK zu Schwerin
Unter der Schirmherrschaft von Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern, lud
der VdU-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern zum Unternehmerinnentag am 25. September in die IHK zu
Schwerin ein. Das Veranstaltungsthema
„Brücken bauen, Zukunft nachhaltig gestalten“ sollte die Teilnehmerinnen auf ein
abwechslungsreiches, wegweisendes Programm einstimmen.
Andrea Tammling, Vorsitzende des
VdU-Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Hanns-Christoph Saur, Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft,
Bau und Tourismus Mecklenburg-Vorpommern, und Siegbert Eisenach, Haupt-
geschäftsführer der IHK, begrüßten die
erwartungsvollen Unternehmerinnen, Managerinnen und Gäste.
Der Impulsvortrag „Warum Ökonomie
weiblicher wird. Ein Aufruf zum anders
Denken!“ der Journalistin und freien Autorin Deborah Steinborn leitete den Unternehmerinnentag ein und verwies unter
anderem ausdrücklich darauf, dass Frauen
in Deutschland besonders in großen wirtschaftlichen Organisationen noch immer
in den oberen Führungsebenen sehr wenig vertreten sind. Der wirtschaftliche Vorteil, der sich aus einem Geschlechtermix
in den obersten Führungsetagen ergibt,
bleibt in Deutschland daher nach wie vor
fast unbeachtet.
Im Anschluss an eine Kommunikationspause begann das Nachmittagsprogramm
mit drei Foren bzw. Workshops zu den
Themen:
• „Soziale Medien – Entwicklung, Praxis
und Vorschau bis 2020“
• „Förderprogramme in der Förderperiode
2014 – 2020“
• „Erfolgreich zusammenarbeiten – eine
interdisziplinäre Methode“
Die Foren und Workshops wurden ausgestaltet durch die Handwerkskammer
Schwerin, das Ministerium für Wirtschaft,
Bau und Tourismus sowie den Frauen in
die Wirtschaft e. V. und die bundesweite
gründerinnenagentur (bga).
Höhepunkt war aber ohne Zweifel der Vortrag der ehemalige Bundestagspräsidentin Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rita Süssmuth.
Ihr umfangreicher Erfahrungsschatz aus
ihrer wissenschaftlichen und politischen
Tätigkeit ließ sie anschaulich zum Veranstaltungsthema referieren. Gebannt folgten alle den teilweise kritischen Ausführungen zum Verhalten der verschiedenen
Bundesregierungen, wenn es um die Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingungen für die Gleichbehandlung von
Frauen und Männern in der Wirtschaft
geht. Ihrem Leitsatz „Meine Entscheidung
für die Politik – „notwendige Veränderungen durchsetzen“ ist Prof. Dr. Süssmuth
bis zum heutigen Tage treu geblieben.
Trotz ihrer teilweise unbequemen Thesen
überzeugte sie die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer.
Wegen der großen positiven Resonanz
möchte der Landesverband Mecklenburg-Vorpommern den Unternehmerinnentag in einem zweijährigen Rhythmus
an bedeutenden Standorten, die Wirtschaft, Wissenschaft und Politik verbinden, wiederholen.
■
01 I 2014
Die Unternehmerin
65
LANDESVERBÄNDE Niedersachsen
LANDESVERBÄNDE Pfalz/Saar
■
■
LANDESVERBAND NIEDERSACHSEN
Landesverbandsvorsitzende:
Jasmin Arbabian-Vogel
Tel: 0511/21 01 0 44
eMail: [email protected]
KULTURGENUSS &
NETWORKING
Chinesischer Starpianist im
Sheraton-Hotel
Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr
fand im VdU-Landesverband Niedersachsen eine hochkarätige Kulturveranstaltung
statt. Eine Stadt, eine Region, ein Land
ohne Kultur ist wie ein Strand ohne Meer,
und für unsere Unternehmerinnen ist die
Verbindung zwischen Kultur und Wirtschaft mehr als selbstverständlich. Nach
intensiver Planung war es dann im September endlich soweit: im gediegenen
Mozartsaal des Sheraton-Hotels Hannover fand ein erstklassiges Klavierkonzert
mit dem chinesischen Nachwuchs-Star-Pianisten Haiou Zhang statt. Von Liszt über
Bach bis hin zu Kompositionen des modernen Jazz spielte der Pianist sein komplettes Repertoire mit unglaublicher Hingabe. Das Konzert wurde von TV- und
Medienteams begleitet und fand in der
Presse sowie im Fernsehen Beachtung.
Für unsere Unternehmerinnen aus dem
Landesverband war der Abend nicht nur
ein kultureller Hochgenuss, sondern auch
eine gute Gelegenheit, um neue Kontakte
zu knüpfen und alte zu intensivieren. Networking im außergewöhnlichen Rahmen
– diesem Credo werden wir auch in Zukunft treu bleiben!
■
Pianist Haiou Zhang begeisterte
mit Klassik und Jazz
66
Die Unternehmerin
01 I 2014
LANDESVERBAND PFALZ/SAAR
Landesverbandsvorsitzende:
Jennifer Reckow
Tel.: 06232/67 06 00
eMail: [email protected]
LOB VOM MINISTER
Gudrun Thomas-Wolf
(Wirtschaftsministerium,
Referat Berufliche
Bildung, Chancengleichheit, Fachkräfte),
Jennifer Reckow,
Stephanie Bschorr,
Martin Brandl (CDU),
Ulrich Steinbach
(Bündnis90/Grüne),
Ministerin Eveline
Lemke und Christin
Lehné (v.l.n.r.).
Olaf Lies kam rasant im Tesla – und blieb lange
Allein unter Frauen war der Niedersächsische
Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zwar
nicht; dennoch war der Termin im Juli beim VdU
für Olaf Lies nach eigener Aussage mehr als nur
Pflicht. Denn dass die Wirtschaft insbesondere
in Niedersachsen derzeit gut aufgestellt ist,
liegt auch an den vielen engagierten UnternehDer Wirtschaftsminister Niedersachsens
merinnen, die ihre Betriebe vorausschauend
zu Besuch beim VdU-Landesverband
und mit viel Augenmaß und Verantwortung führen und weiter entwickeln. So fühlte sich der Minister im Kreise der rund 70 VdU-Mitglieder und den ebenfalls anwesenden männlichen Gästen sichtlich wohl. Nach einem
exzellenten Vortrag über die Schwerpunkte der niedersächsischen Wirtschaftspolitik für
die kommenden Jahre beantwortete er nicht nur die Fragen aus dem Publikum, sondern
beteiligte sich aktiv und leidenschaftlich an der anschließenden Diskussion. Der Landesverband bedankte sich beim Minister mit einer schönen „Nana“, die seinen Schreibtisch im Ministerium zieren soll. Seinen Anschlusstermin wird der Minister in jedem Fall
zeitlich gut geschafft haben, war er doch an diesem Tag mit einem schnittigen E-Sportwagen der Marke Tesla unterwegs. Wir wünschen ihm allzeit gute Fahrt und ein gutes
■
Händchen beim Lenken der niedersächsischen Wirtschaftspolitik!
WIRTSCHAFT STATT
FUSSBALL
Wirtschaftsmesse Hannover:
Ausstellerinnen
vom Gemeinschaftsstand des
VdU
Messe-Auftritt in der HDI-Arena
Einmal im Jahr hat König Fußball Hausverbot
in der HDI-Arena, dem Stamm-Spielplatz des
niedersächsischen Erstligisten Hannover 96.
Dann nämlich heißt es: Auftritt Wirtschaft
und der gesamte VIP-Innen- und Außenbereich der Arena verwandelt sich in eine Messehalle. Lokale, regionale
und überregionale Unternehmen und Einrichtungen demonstrieren
eindrucksvoll ihre Kreativität, Innovationskraft und die große Bandbreite ihrer Produkte und Dienstleistungen. Bereits zum dritten Mal
in Folge war der VdU-Landesverband im Oktober auf der Wirtschaftsmesse vertreten und präsentierte sich in einem Gemeinschaftsstand
mit fünf Mitglieds-Unternehmerinnen. Als direkter Stand neben der
Hauptbühne bekam der Gemeinschaftsstand viel Aufmerksamkeit.
Und wenn fünf Unternehmerinnen gemeinsam einen Messeauftritt
designen, kommt dabei garantiert der optisch schönste und kreativste Stand der Messe heraus! Wir freuen uns bereits jetzt auf die Wirtschaftsmesse 2015!
■
Starker Start des neuen Landesverbandes
Ministerin Eveline Lemke betont Ziel der Chancengleichheit
Die Auftaktveranstaltung des neu gegründeten VdU-Landesverbandes Pfalz/Saar
fand im März in Mainz statt. Im Rheinland-Pfalz-Saal des Ministeriums für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung drehte sich alles um den neuen
Landesverband, dessen Ziele für das
kommende Jahr – und natürlich um die
zunächst kommissarische Vorsitzende:
Jennifer Reckow, Geschäftsführerin der
Beratungsgesellschaft processline, und
Rechtsanwältin Christin Lehné, stellvertretende Vorsitzende. Im Beisein von Eveline
Lemke, Ministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rhein-
land-Pfalz, und VdU-Präsidentin Stephanie
Bschorr präsentierte sich der neu gegründete VdU-Landesverband Pfalz/Saar der
Öffentlichkeit.
Die Nähe zu den Unternehmerinnen vor
Ort ist dem VdU ein besonderes Anliegen.
Mit der Teilung des bisherigen Landesverbandes Baden/Pfalz-Saar und der Neugründung des Landesverbandes Pfalz/
Saar verstärkt der VdU seine Präsenz in
der Region. Für Pfalz/Saar werden zukünftig Jennifer Reckow und Rechtsanwältin
Christin Lehné die Interessen der Unternehmerinnen im Land vertreten, den Austausch mit Politik und Wirtschaftsvertre-
tern suchen und das Netzwerk der
Unternehmerinnen weiter stärken.
Mit ihrem Grußwort unterstrich Ministerin Lemke das gemeinsame Interesse von
Politik und Wirtschaft. „Wir haben ein
Ziel, das wir verfolgen: Die Stärkung der
weiblichen Wirtschaftskraft. Es ist wichtig,
die Chancengleichheit in der Arbeitswelt
weiter zu verwirklichen. Mit dem neu gegründeten Landesverband Pfalz/Saar
schaffen wir Präsenz vor Ort, um regional
noch zielgenauer und effizienter für Akzeptanz und Gleichberechtigung unternehmerisch tätiger Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft tätig zu sein“, so
das Ministerium in seiner anschließenden
Pressemitteilung.
Stephanie Bschorr sprach anlässlich des
60-jährigen VdU-Jubiläums über das regionale wie bundesweite Engagement des
Verbands deutscher Unternehmerinnen in
Deutschland und nahm zu den politischen
Weichenstellungen der großen Koalition
Stellung. Im Anschluss stellte der Vorstand des neuen Landesverbandes die
Ziele für das kommende Jahr und den Landesverband vor.
„Es war eine rundum gelungene Auftaktveranstaltung. Wir haben viele tolle Unternehmerinnen kennengelernt und freuen uns
auf die vor uns liegende Arbeit im neuen
Landesverband“, lautete das Fazit der kommissarischen Vorsitzenden.
■
01 I 2014
Die Unternehmerin
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LANDESVERBÄNDE Rheinland
LANDESVERBÄNDE Ruhrgebiet
■
■
LANDESVERBAND RUHRGEBIET
Landesverbandsvorsitzende:
Ulrike Löwe
Tel.: 02871/2 36 91 23
eMail: [email protected]
LANDESVERBAND RHEINLAND
Kommissarische Landesverbandsvorsitzende:
Roswitha Husfeldt
Tel.: 0212/33 34 58
eMail: [email protected]
RUHE NACH DEM STURM
DIE ZUKUNFT ERNEUERBARER ENERGIEN
Turbulentes Jahr 2013 stimmungsvoll beendet
Vortrag und Umfrage-Präsentation in der Deutschen Bank
Festlich ging das VdU-Veranstaltungsjahr 2013 bei „Reinhardt’s“ auf Gut Moschenhof in Düsseldorf zu Ende. 57
Unternehmerinnen kamen aus allen Ecken des Rheinlandes von Emmerich über Köln, Bonn und Krefeld bis hin
zum Bergischen Land. Klappernde Pferdehufe aus den
zum Gutshof gehörenden Ställen begleiteten die Teilnehmerinnen bei der Ankunft. Der separate, großzügige
Raum im Restaurant empfing die Gäste mit großen runden Tischen, weihnachtlicher Dekoration und einem prickelnden Glas Sekt. Organisatorin und Vorstandsmitglied
Helga Krumbeck begrüßte alle und übergab dann das Wort an
die kommissarische
Vorsitzende, Roswitha
Husfeldt. Diese erinnerte kurz an das turbulente Jahr 2013 und
dankte allen, die bei
der Bewältigung dieRoswitha Husfeldt ehrt die langjährigen Mitglieder Renate Stintmann
ser Krise mitgeholfen
(25 Jahre, r.), Jacqueline Hannen
haben. Dann stellte
(25 Jahre, l.) und Mahi Degenring
(15 Jahre, 2. v.r.)
sie das vielfältige Programm für das Jahr
2014 vor und lud alle mit warmherzigen Worten zu den
Veranstaltungen ein. Das stilvolle Vier-Gänge-Menü wurde amüsant unterbrochen durch den Auftritt der Mezzosopranistin Britta von Anklang. In ihrem Programm „Ich
und mein kleines grünes Bäumchen“ bot sie sowohl drei
ruhige Weihnachtslieder als auch muntere Chansons dar.
Schließlich dankte Roswitha Husfeldt allen Vorstandmitgliedern mit einem Blumenstrauß für ihr Engagement. Sie
selbst erhielt großen Beifall für ihre Bereitschaft, kurzfristig als kommissarische Vorsitzende in die Bresche zu
springen. Nach lebhaften Gesprächen an den Tischen war
es beinahe Mitternacht, als der stimmungsvolle Abend
seinen Ausklang fand. ■
Die VdU-Unternehmerinnenumfrage, die im Frühjahr in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank erstellt wurde, stellte
VdU-Geschäftsführerin Claudia Große-Leege im Juni in der Deutschen Bank in Düsseldorf vor. Anschließend sprach Dr. Sopna
Sury, Director Business Development & Business Affairs bei der
E.On Climate & Renewables
GmbH, anschaulich über die
Zukunft erneuerbarer Energien als Pfeiler einer nachhaltigen Energieversorgung.
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Die Unternehmerin
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Claudia Große-Leege, Dr. Sopna
Sury, Christa Reinartz, Roswitha
Husfeldt (v.l.n.r.)
MESSE-BILANZ
VdU auf der Business Cologne 2014
Bereits zum zweiten Mal war der VdU bei der Business Cologne
vertreten. Neben Susanne Müller, Andrea Trude, Martina Teichelmann und Christiane Schäffer leuchtete der rote Schopf von Gitta
Quercia-Naumann aus der Menge. „Sie alle, in ihren schönen,
farbigen Outfits, waren wirklich ein Highlight zwischen all den
grauen Anzugträgern“, kommentierte Patissier Walter Himperich
vom Schloßcafé Bensberg. „Äusserlich haben wir uns zwar unterschieden, aber wie bei allen anderen Teilnehmern stand das Kontakteknüpfen im Mittelpunkt“, berichtete Martina Teichelmann.
Am brandneuen Messestand konnten viele Informationen an Besucherinnen weitergegeben und interessante Kontakte geknüpft
werden. Eine weitere Teilnahme ist jedoch nicht geplant, denn die
Marketingstrategie des Organisators, der dieses Mal unter die Fittiche der IHK schlüpfen konnte,
scheint noch nicht ausgereift. ■
Auch wenn spannende Kontakte
geknüpft werden konnten, überzeugte
das Marketingkonzept der Business
Cologne noch nicht
WIE TICKT DIE GENERATION Y?
Aufschlussreicher Vortrag einer „Digital Native“
Unter dem Motto „Zukunft beginnt heute“ führte der Landesverband Ruhrgebiet zusammen mit ausgewählten Kooperationspartnern im September eine Veranstaltung an der Westfälischen
Hochschule Bocholt zum Thema „Generation Y – Wie wir ticken
und was wir wollen“ durch. Die Referentin Dr. Steffi Burkhart,
selbst eine „Digital Native“, erklärte den 110 Teilnehmern, dass
Referentin Dr.
diese Generation die digitale Welt rund um Internet und SmartSteffi Burkhart
phone bereits mit der Muttermilch aufgenommen hat und daher
ständig „online“ ist. Sie arbeitet lieber in virtuellen Teams als in strengen Hierarchien
und rückt bei ihrer Arbeit die Sinnsuche und die Freude ins Zentrum. Sie verkörpert
zudem einen Wertewandel. Das Besitzen von Dingen wie Haus oder Auto ist für diese
Altersgruppe weniger wichtig; vielmehr steht das „Benutzen, wenn nötig“, also das
Mieten oder Ausleihen, im Vordergrund. Sehr unterhaltsam erklärte Dr. Steffi Burkhart
den Teilnehmenden, dass diese Generation ohne ihr Handy an fremden Orten „aufgeschmissen“ ist und ihre Eltern besonders gerne besucht, wenn diese zu Hause eine
schnelle Internetverbindung haben. Neben diesen eher amüsanten Facetten gab sie
konkrete Tipps, wie Unternehmen sich für diese gut ausgebildete Generation zu attraktiven Arbeitgebern machen können. Der Vortrag animierte beim anschließenden
■
Zusammensein im Foyer zu einem sehr regen und kontroversen Austausch.
SOMMERFEST MIT TIEFGANG
Zukunftsforscher als Festredner bei VdU-Jubiläumsfeier
Im Juli fand das diesjährige Sommerfest des VdU mit Gästen aus Politik und Wirtschaft in der alten Lohnhalle der Zeche Holland in Bochum statt. Das rege Interesse
an dieser Veranstaltung wurde neben der Feier des VdU-Jubiläums auch durch den für
diesen Abend engagierten Festredner Erik Händeler hervorgerufen. Erik Händeler ist
als Buchautor und Zukunftsforscher vor allem Spezialist für sogenannte Kondratiefftheorie der langen Strukturzyklen. Damit bietet er einen anderen Blick auf die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. Gebannt hingen die Zuhörer an seinen Lippen
und ließen sich von seinem anderen Blick auf die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung der letzten 150 Jahre
inspirieren. Der Abend bot neben dem fachlichen Input zudem die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen
und den VdU-Geburtstag gebührend zu feiern. Es war ein
■
besonderer Abend in einem besonderen Rahmen. Zukunftsforscher Erik Händeler
VON BIO BIS
BODENHALTUNG
Vriesen-Hof beeindruckt durch Modernität und Nachhaltigkeit
Eine Gruppe von 40 Teilnehmerinnen
nutzte im Juni die Gelegenheit, den Vriesen-Hof in Bocholt-Suderwick, einen der
modernsten eierproduzierenden Betriebe
Europas, zu besichtigen. 100 000 Legehennen in artgerechten, tierfreundlichen
und modernen Bodenhaltungssystemen
legen hier Eier für Menschen in Nordrhein-Westfalen. Die Besucher waren begeistert vom Streben des Unternehmens
nach einer nachhaltigen Erzeugung zum
Wohle der Tiere und die klare Ausrichtung
der Inhaber auf eine regionale Vermarktung ihrer Produkte. Zum Kundenkreis gehören Markthändler, Selbstvermarkter,
bäuerliche Betriebe, Geschäfte des Einzelund Großhandels, Gastronomie, Großküchen, Krankenhäuser, Altenheime, Betriebskantinen im und auf dem Weg zum
Ruhrgebiet. Bei den vielen verschiedenen
Eiprodukten von Bodenhaltung bis Bio
ging jedem Liebhaber das Herz auf. Im Anschluss an die Besichtigung hatte die
Gruppe Gelegenheit, vielfältige Eierspezialitäten zu genießen und sich auszutauschen. ■
VdU-Unternehmerinnen zu Gast bei Vriesen-Hof
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Die Unternehmerin
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LANDESVERBÄNDE Sachsen/Sachsen-Anhalt
LANDESVERBÄNDE Thüringen
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LANDESVERBAND THÜRINGEN
Landesverbandsvorsitzende:
Katrin Katzung
Tel.: 03643/85 39 90
eMail: [email protected]
LANDESVERBAND SACHSEN/SACHSEN-ANHALT
Landesverbandsvorsitzende:
Bettina Kretschmer
Tel.: 034956/2 31 25
eMail: [email protected]
Die Kooperation mit dem Freundeskreis der Staatlichen Kunstsammlungen machte es möglich: Am 10. November konnte der VdU exklusiv im
Rahmen der Veranstaltung „nachts im Museum“ die neue Direktorin des
Albertinums in Dresden willkommen heißen. Abgerundet wurde der
Abend durch informative und kurzweilige Führungen, die im Nachgang
bei lebhaften Diskussionen und lukullischen Genüssen gemeinsam
ausgewertet wurden Der Einladung von Dr. Beate Mikoleit, Geschäftsführerin STONEWATER
Architecture GmbH, in die Wohnkultur der Luxusklasse, dem „Meissen
Home“, folgten am 30. Juli rund 30 Damen. Anregende Gespräche über
Networking im Allgemeinen und den VdU im Speziellen fanden bei
gutem Essen und Wein in sehr exklusiver Umgebung statt und gipfelten in
neu gewonnenen Mitgliedern für den jungen Regionalkreis Dresden
Sagenhafter Blick über die Stadt: Zum Neujahrsempfang im Januar
trafen sich die VdU-Mitglieder im Radisson Blu Hotel Erfurt
Der idyllisch gelegene Mainzpavillon im egapark Erfurt – die perfekte
Location für das Sommerfest, zumal an diesem herrlich sonnigen Sommertag
Der neue Seniorenwohnsitz „Palais am See“ am Goitzschesee in
Bitterfeld, den VdU-Mitglied Cornelia Heidrich gegründet hat, wurde am
19. September feierlich eröffnet. Das rote Band schnitten Landrat Uwe
Schulze, Juliane Heidrich, Bundestagsabgeordneter Kees de Vries, Eduard
Prinz von Anhalt und Cornelia Heidrich (v.l.n.r.) gemeinsam durch
Der Landesverband Sachsen/Sachsen-Anhalt war auf der VdU-Jahresversammlung 2014 in Hannover stark vertreten: Landesverbandsvorsitzende
Bettina Kretschmer im Gespräch mit Hannelore Kirchner (VdU-Bundesvorstand) und Mitgliedern aus Sachsen-Anhalt: Ingrid Ziegert, Alexandra
Krotki, Marianne Rossa, Eva-Maria Kutsche (v.l.n.r)
Zu einer zweitägigen Reise durch Berlin trafen sich Mitglieder und Gäste
des VdU-Landesverbandes Thüringen. Ein Programmpunkt war die
Führung über das Gelände des BER, den skandalträchtigen Hauptstadt-Flughafen in spe
Dr. Nadin Staupendahl (li.) und Evelyn Petermichl (re.),vom VdU-Landesverband Thüringen, überreichten einen Spenden-Scheck in Höhe von
3 751,78 Euro an Stephan Masch vom Kinderhospiz Mitteldeutschland
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Die Unternehmerin
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01 I 2014
Die Unternehmerin
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LANDESVERBÄNDE Westfalen
LANDESVERBÄNDE Württemberg
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LANDESVERBAND WESTFALEN
Landesverbandsvorsitzende:
Dr. Renate Hansmann
Tel.: 0541/60 080-80
eMail: [email protected]
GESCHICHTEN VON ERFOLG
UND SCHEITERN
Heide Simonis bei Podiumsdiskussion: „Zu viel Arbeit rächt sich“
Ein Highlight war die Podiumsdiskussion im September im GOP
Varieté Bad Oeynhausen. Das Thema: Die Möglichkeit des Scheiterns. Darüber diskutierten VdU-Mitglieder unter der Leitung von
Dr. Renate Hansmann, Landesverbandsvorsitzende und Rechtsanwältin aus Osnabrück, und Michaela Heinze, Chefin des
OWL-Frauenbranchenbuch-Verlags. Vor Lebenskrisen sei niemand
sicher, sagte Katja Kraus (43), ehemalige Fußball-Nationalspielerin
und HSV-Vorständin. Bei einer Unternehmerin, Spitzenpolitikerin
oder eben auch Sportlerin komme jedoch neben der großen Fallhöhe hinzu, dass das Scheitern meist unvorbereitet komme. Problematisch sei die Häme der Öffentlichkeit, die die ganze Lebensleistung in Frage stelle.
Das bestätigte auch SPD-Politikerin Heide Simonis (71). Die frühere schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin weiß bis heute
nicht, wer aus der eigenen Fraktion ihr bei der Wahl 2005 die
Stimme verweigerte. Den Unternehmerfrauen riet sie, sich nicht
alles aufzubürden. „Ich habe oft von morgens sechs bis nachts
um drei Uhr gearbeitet. Da war kaum Zeit für anderes. Das hat
sich gerächt.“ Dabei hat Simonis, die als Managerin in jungen
Jahren den Vertrieb für den Dessous-Hersteller Triumph in Japan
auf baute, durchaus
noch andere Interessen.
So schreibt sie, die
schon ein Märchen publiziert hat, derzeit an einem Krimi.
Neben Kraus, Simonis
und der früheren Osnabrücker Polizeipräsidentin Heike Fischer, die
Podiumsdiskussion im GOP Varieté Bad
Oeynhausen mit Katja Kraus und Heide
sich nach ihrem unfreiSimonis
willigen Abschied erst
einmal eine 100-Tage-Auszeit nahm, kamen auch Männer zu
Wort. Reno-Chef Dr. Matthias Händle erntete schnell Sympathie.
Auf die Frage von Hansmann, warum Schuhe so gut ankämen,
■
sagte er: „Weil sie glücklich machen, aber nicht dick.“
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Die Unternehmerin
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LANDESVERBAND WÜRTTEMBERG
Landesverbandsvorsitzende:
Margit-Therese Huber
Tel.: 0711/1 20 96 94
Mail: [email protected]
VOM BACKPULVER ZUR
TIEFKÜHLPIZZA
Beeindruckender Besuch bei
Dr. Oetker in Bielefeld
Ende August öffneten sich für
VdU-Mitglieder die Türen der Dr.
Oetker Welt in Bielefeld. Aus der
Entwicklung von Backpulver vor
über 100 Jahren in einer Bielefelder
Apotheke ist ein immer noch familiDer VdU Westfalen besuchte
engeführter Konzern mit 27 000
die Dr. Oetker Welt in Bielefeld
Mitarbeitern in 40 Ländern gewormit 40 Unternehmerinnen
den! Der Gründer verpackte sein
Backpulver noch manuell, schaffte vier Beutel pro Minute. Im Jahr
1900 schafften bereits 30 Maschinen 600 Beutel. Der historische
Maschinenpark ist beeindruckend, ebenso wie die Produktvielfalt. Und in der Versuchsküche wurde schließlich Insiderwissen
■
zu den Rezepturen verraten.
Besuch aus Polen: Am Neujahrsempfang 2014 nahm Justyna Lewańska,
die polnische Generalkonsulin München, als Ehrengast teil. Neue
Mitglieder stellten sich auch vor
Einblicke in textile Welten bekamen die Unternehmerinnen bei VdU-Mitglied
Sylvia Dommer-Kroneberg. Die Geschäftsführerin der Fahnenfabrik Dommer,
einem Stuttgarter Traditionsunternehmen, hatte im April eingeladen
50 Jahre Robert-Bosch-Stiftung – ein schöner Anlass für die VdU-Unternehmerinnen, im Mai die Stiftung und die Villa Bosch in Stuttgart, das
ehemalige Wohnhaus von Robert-Bosch, zu besuchen
Zünftig und ausgelassen – so wurden auch im vergangenen Oktober die
3. „VdU-Wasen“ auf dem traditionsreichen Cannstatter Volkfest gefeiert
Bildgewaltig:
die VdU-Unternehmerinnen in
den Vogelsängerstudios
DIE FILM-FAMILIE
Führung durch die Vogelsänger-Studios – sehenswert!
VdU-Mitglied Katja Vogelsänger, die mit ihren Geschwistern Cord
und Kai die Vogelsänger-Studios in Oerlinghausen leitet, lud in
das inzwischen 100-jährige Familienunternehmen ein. 35 Unternehmerinnen aus dem Landesverband waren begeistert von der
Ausstellung auf 3 500 Quadratmetern, die interessante Einblicke
in das große Portfolio gab – von der Werbefotografie bis zum
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Imagefilm.
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Die Unternehmerin
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AUS DEM VERBAND Die letzte Frage
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Mein Unternehmen ist
zukunftsfähig, weil...
… die Produkte der Firma RAWIE – ob Prellbock
oder Schranke – Sicherheit verkörpern:
ein Thema, das in jedem Jahrhundert aktuell ist.
Westfälische Revolution
PUMPERNICKEL UND
MÄNNEREMANZIPATION
ter:
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Carla Högermann, Geschäftsführerin A. RAWIE GmbH & Co. KG,
Mitglied im VdU-Landesverband Westfalen
… unsere Taschen und Accessoires Design, soziale
Verantwortung und Nachhaltigkeit vereinen: Unsere
Kundinnen freuen sich nicht nur über ihr neues
Produkt, sondern auch darüber, dass sie mit dem Kauf
einem Kind ein Jahr Schulbildung ermöglichen.
DIE GLEICHSTELLUNGSAKTIONEN
seit 2001
sozialer
Stifter
www.mestemacher.de/
soziale Projekte
Dr. Andrea Victoria Noelle, Geschäftsführerin Beliya GmbH,
Mitglied im VdU-Landesverband Hamburg/Schleswig-Holstein
… wir dank der Balance aus einer gesunden Vermögensstruktur, Menschlichkeit, Kreativität und der
Besinnung auf hanseatische Werte flexibel bleiben.
Charlotta Schnepel, Geschäftsführerin der Tecnoline GmbH und der Walter Schnepel
Holding GmbH & Co. KG , Mitglied im VdU-Landesverband Bremen-Weser-Ems
MESTEMACHER
… wir als Familienunternehmen im Bereich Seniorenwohnen und -betreuung neue Maßstäbe setzen,
unterstützt von den tollsten Eltern der Welt und einem
starken Mitarbeiterteam. Immer getreu unserem
Motto: „Schönes Wohnen gehört zum Glücklichsein“.
Henrike Köber, Geschäftsführerin Köber – Die mobile Krankenpflege,
Mitglied im VdU-Landesverband Thüringen
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Die Unternehmerin
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PREIS
MANAGERIN DES JAHRES
Mestemacher GmbH · 33254 Gütersloh · Telefon + 49 (0) 5241/87 09-0
www.mestemacher.de
„Wir fördern die traditionelle westfälische
Brotkultur und die Modernisierung der
Dr. Ulrike Detmers
Geschlechterrollen.“ Prof.
Mitglied der Geschäftsführung und
Gesellschafterin der Mestemacher-Gruppe
Deutsche Bank
„Im Wettbewerb um die besten
Mitarbeiter zählt jedes Detail.
Attraktive Vergütungsmodelle
gehören dazu.“
Es gibt einen Weg, innovative Modelle für
die Lebensarbeitszeit Ihrer Mitarbeiter
in Ihrem Unternehmen zu implementieren.
Der Weg der Deutschen Bank.
Deutsche Bank
betriebliche Altersversorgung*
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Unternehmensspezifische bAV-Konzepte
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Zertifizierte Spezialberater
*Die vermittelten Leistungen sind u. a. Angebote der Deutsche Asset & Wealth Management
Investment GmbH und der Zurich Deutscher Herold Lebensversicherung AG.