20.07.07 - Plymouth - Reiseberichte von Sabine und Wolfgang

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Sabine und Wolfgang
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Die Hasen sind schon vor uns auf und frühstücken gemütlich neben uns. Rasch packen wir
zusammen und machen uns auf den Weg in die Stadt. Der Himmel ist wieder verhangen mit
schwarzen Wolken und es dauert nicht lange, da peitscht der Regen wie wild gegen die
Windschutzscheibe. Wir machen einen kurzen Halt und plündern noch den Morrison Store,
um unsere Vorräte aufzufüllen. Gleich neben dem Geschäft befindet sich ein McDonalds und
dort nehmen wir ein verspätetes Frühstück ein.
Gegen Mittag erreichen wir den Hafen von Plymouth und da wir ein Indoor-Programm
brauchen, besuchen wir das National Marine Aquarium. Leider bekommen wir an der
Kasse keinen Orientierungsplan, daher irren wir erst ein wenig herum. Das Aquarium in
Plymouth ist mit einer Tiefe von 10 Metern Europas tiefstes und Großbritanniens größtes . Die
Hauptattraktion des 4 Million Pfund teuren Baus ist das 10½ Meter tiefe Mittelmeeraquarium
mit einer Höhe von drei Stockwerken und 2½ Millionen Liter Wasser. Darin schwimmen
mehrere metergroße Haie und andere Fische. Wir haben den Eindruck, als würden die Fische
über uns fliegen, denn die Bewegungen des Wassers sind nicht sichtbar. Wenn man sich ganz
nahe an die Scheibe stellt, dann wird man durch das Schweben der Tiere richtig schwindlig.
In zahlreichen kleineren Aquarien können Seeigel, Seepferdchen und Korallenfische
bewundert werden. Wir sehen einem Seepferdchen-Pärchen beim Liebesspiel zu. Da kuschelt
sich der eine um den anderen herum.
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Mein Leben lang habe ich noch nie einen Seeapfel gesehen, zumal dieser ja nicht man eine
Ähnlichkeit mit einem Apfel hat. Auch der gelbe Butterflyfish und die roten Seesterne
strahlen eine Eleganz aus. Über zwei Stunden spazieren wir durch die teilweise dunklen und
mystisch wirkenden Räume.
Als hätte man einen Schalter umgelegt, lacht draußen wieder die Sonne und wir beschließen,
Plymouth zu erkunden. In einem riesigen Einkaufszentrum parken wir auf der Dachterrasse
und bepackt mit Rucksack und Fotoapparat legen wir los.
Die Charles Church im Herzen der Stadt ist immer noch eine Ruine und soll dadurch an den
Schrecken des zweiten Weltkrieges und die vielen Toten erinnern. Rund um sie wurde ein
Kreisverkehr gebaut, sodass die alte Kirche mit den neuen Gebäuden harmonisch vereint ist.
Sieht echt toll aus. Wir schlendern ein Stück herum, so gut es geht, denn es gibt keinen Weg
hin zur Ruine.
Dann flanieren wir durch die breite Einkaufsstraße, an der Altstadt vorbei, hinauf zum Hoe
Park. Auf einem Hügel direkt am Meer breitet sich der Park aus. Schon von weitem kann man
das Denkmal von Sir Francis Drake sehen. Auf der berühmten Rasenfläche soll Sir Darak
noch in Ruhe sein Bowling- Spiel beendet haben, bevor er die angreifende spanische Armada
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bekämpfte. Noch heute ist der Park ein beliebter Treffpunkt für Studenten und Stadtbummler,
die von der wenige Schritte entfernte Innenstadt ein wenig entspannen möchten.
Am Fuße des Hoe befindet sich der historische Leuchtturm Smeaton´s Tower, der in den
späten 1880er Jahren errichtet wurde. Wie auf einem gemalten Bild thront der rot- weiß
gestreifte Leuchtturm vor der Kulisse des türkisgrünen Meeres. Wir sitzen eine zeitlang auf
einer Bank und genießen die schöne Aussicht. Als uns der Wind dann aber doch zu kalt wird,
spazieren wir weiter entlang des Hafens zu den Mayflower Steps.
Eine in den Boden eingelassene Steinplatte am Hafen markiert den bedeutungsvollen Ort,
von wo aus die berühmten Pilgrim Fathers zu ihrem Ruderboot hinab stiegen, das sie zur
Mayflower brachte. Am 6. September 1620 hatten sie von dort ihre Reise in die Neue Welt
begonnen. Heute hüpfen ein paar 12-jährige Jungs von diesen Treppen in das Meer und
machen ihre ersten Erfahrungen als Klippenspringer!
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Als wir da so stehen, den Buben zusehen und die Erinnerungstafeln lesen, fährt eine StretchLimousine vor. Der Chauffeur steigt aus, öffnet die hinteren Türen und wir staunen nicht
schlecht, als eine Horde Schüler herausklettert. Ihre weißen Uniformhemden sind beschmiert
mit Zeichnungen und Unterschriften. Dann öffnet der Fahrer den Kofferraum und gibt den
Kindern irgendwelche Softdrink- Flaschen. Die Kids jubeln, präsentieren sich den Zuschauern,
trinken ihre Flaschen leer, werfen die leeren in die Abfallkübel, steigen wieder in die
Limousine und dann wird wieder abgefahren. Was war das denn? Etwas verständnislos
schauen wir dem Auto nach und schütteln den Kopf. Nur das ist nicht das einzige „Partyauto,
das wir sehen. Wir finden schließlich heraus, dass heute „schools-end ist und in England das
entsprechend gefeiert wird.
Ein paar Mal begegnen uns auch Universitätsabsolventen mit ihrer Uniform. Herzlichen
Glückwunsch. Wolfgang bietet ihnen an, von dem Glücklichem und den stolzen Eltern ein
Foto zu machen.
Wir sind mittlerweile fast am Ausgangspunkt unseres Spazierganges angekommen.
Besonders sehenswert ist auch die Altstadt von Plymouth, die sogenannte „Barbican“, von
den Bewohnern kurz und liebevoll „The Barbie“ genannt. Mit urigen Kneipen, gemütlichen
Cafe´s und einem tollen Blick auf den Hafen lässt sich auch dort gut entspannen. Es ist schon
spät – daher gehen wir zum Auto zurück und verlassen die schöne Stadt. Auf dem Weg von
Plymouth nach Saltash überqueren wir die gewaltige Tamar Bridge, die seit ihrer Erbauung
1961 das Tor nach Cornwall ist. Wieder fahren wir eine wunderschöne Landschaft entlang bis
Looe. Dort beschließen wir, in der Nähe einen Campingplatz zu suchen. Wir werden schnell
fündig. Der Platz liegt auf einer Anhöhe mit Blick auf das Meer echt schön! Wir haben zwar
Bedenken, denn während wir unser Zelt aufbauen, sehen wir von Ferne, wie Regen
niedergeht. Aber der zieht an uns vorbei und wir haben einen schönen Abend. Die gute
Stimmung wird aber getrübt, denn unser Campingkocher beschließt, selbst Urlaub zu
machen. Das Abendessen wird zwar noch gerettet, denn die Nachbarn sind so freundlich und
leihen uns ihren Kocher. Sind wirklich nett, die Engländer, das bemerken wir immer wieder.
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