Ratgeber Verhütung

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Ratgeber Verhütung
Verhütung von Nachwuchs
Was tun wenn Hund und Katze keinen Nachwuchs bekommen sollen?
1. Kastration der Katze, weiblich (Kätzin)
Die Kätzin wird ungefähr im Alter von 6-10 Monaten geschlechtsreif. Zu den typischen Verhaltensweisen gehört, dass
sie in der Zeit der Paarungsbereitschaft, lautstarke und unaufhörliche Laute von sich gibt und sich auf dem Rücken
rollt. Deshalb nennt man diese Periode der Zeugungsbereitschaft auch Rolligkeit. Katzen, die nur drinnen leben,
werden in der Regel alle 3 Wochen rollig. Bei der Kastration werden beide Eierstöcke (Ovarien) chirurgisch entfernt.
Vorteile:
- kein unerwünschter Nachwuchs
- keine lästige Rolligkeit
- bei frühzeitiger Kastration minimiert sich das Risiko auf eventuell später kommende bösartige Gesäugetumoren.
- Problem der Überbevölkerung herumstreunender Katzen wird nicht noch vergrößert.
Nachteile:
- Es ist eine OP mit Narkose erforderlich, welche aber dank moderner Medizin kaum noch ein Risiko darstellt.
- Kastrierte Tiere neigen zu Übergewicht, was aber durch Maßhalten bei der Fütterung vermindert werden kann.
- Die Katze kann nie wieder Kätzchen bekommen.
2. Sterilisation anstelle einer Kastration ?
Bei der Sterilisation werden im Gegensatz zur Kastration, nicht beide Eierstöcke entfernt, sondern nur die Eileiter
durchtrennt. Die Produktion der weiblichen Geschlechtshormone bleibt erhalten, damit wird die Katze weiter rollig.
Gerade deshalb ist von der Sterilisation abzuraten! Die ständige nicht zur Trächtigkeit führende Rolligkeit belastet die
Kätzin viel stärker, als der durch die Kastration herbeigeführte Mangel an weiblichen Geschlechtshormonen.
3. Kastration des Katers
Der Kater wird etwa mit 8-11 Monaten geschlechtsreif. Viele Kater beginnen zu diesem Zeitpunkt auch mit dem
Harnspritzen, welches den typischen Katergeruch verursacht. Dies dient zum Markieren ihres Reviers und zum
Anlocken der Katze. Der Kater befindet sich in der aktiven Geschlechtszeit ständig auf der "Raunze". Dabei hat er
viele Kämpfe mit anderen Rivalen auszustehen und sehr häufig kommt es zu schlimmen Biss- und
Kratzverletzungen, welche meist eine tierärztliche Behandlung benötigen. Bei der Kastration werden beide Hoden
entfernt.
Vorteile:
- Das Harnspritzen zur Duftmarkierung wird vermieden (auch bei älteren Tieren).
- Kastrierte Kater kämpfen seltener mit Artgenossen, werden deshalb weniger oft verletzt und deshalb auch nicht
so häufig mit Viren (z.B.: Leukose) angesteckt.
- Freilaufende kastrierte Kater sind weniger unfallgefährdet.
- Problem der Überbevölkerung herumstreunender Katzen wird nicht vergrößert.
- Sie stromern nicht mehr Tage lang draußen herum, sondern befinden sich auch öfter mal zuhause
(wo sie auch hingehören).
Nachteile:
- Es ist eine OP mit Narkose erforderlich, welche aber dank moderner Medizin kaum noch ein Risiko darstellt.
- Kastrierte Tiere neigen zu Übergewicht, was aber durch Maßhalten bei der Fütterung vermindert werden kann.
4. Kastration oder Pille ?
Ungedeckte Katzen werden in der Regel alle 2-3 Wochen rollig. Als Alternative zur Kastration gibt es noch die
sogenannte "Katzen-Pille". Diese muss einmal wöchentlich verabreicht werden. Zur Überbrückung eines Zeitraums
auch bestens geeignet, falls die Katze später doch noch mal Junge haben soll. Eine lebenslange Gabe, ist jedoch
aus medizinischer Sicht NICHT empfehlenswert. Da durch ständige Hormongabe tumoröse Veränderungen im
Gesäuge entstehen können. Auch finanziell ist die Kastration auf ein Katzenleben hoch gerechnet, günstiger als die
Pillengabe.
5. Verhütung der Hündin
Eine Hündin wird mit 6- 8 Monaten geschlechtsreif, d.h. sie wird läufig. Sie bekommt dabei einen blutigen Ausfluss
aus der Scheide, der bis 3 Wochen lang auftreten kann und sich dann alle 5-8 Monate wiederholt. Nur in dieser Zeit
kann die Hündin erfolgreich gedeckt werden. Ähnlich wie bei der Katze ist auch hier die Verhütung mit Hormonen
möglich. Allerdings in Form einer Spritze, welche aller 5 Monate gespritzt werden muss, aber auch mit
gesundheitlichen Nebenwirkungen verbunden ist.
Vorteile:
- keine OP mit Narkose nötig
- Hündin kann später noch Junge bekommen
Nachteile:
- Es kann zu einer Gebärmuttervereiterung kommen und damit wird eine Not-OP nötig.
- Bösartige Gesäugetumoren können sich bilden.
- Andere Krankheiten, wie Diabetes mellitus, können ausgelöst werden.
- Regelmäßige und lebenslange Behandlung ist nötig und es wird damit auch teurer als eine einmalige OP.
- Solche Hündinnen haben panische Angst vorm Tierarzt, weil die Injektion sehr schmerzhaft ist.
6. Kastration bei Hündinnen
Am besten und verträglichsten ist deswegen natürlich die Kastration der Hündin.
Vorteile:
- Kein unerwünschter Nachwuchs
- Wenn man zeitig (vor oder nach der ersten Läufigkeit) kastriert, wird die Gefahr des Auftretens von
Gesäugetumoren auf ein Minimum reduziert.
- Keine Läufigkeiten und keine Scheinschwangerschaften treten mehr auf.
- Es kann später zu keiner Gebärmuttervereiterung kommen (es entfällt die Not-OP).
Nachteile:
- Es ist kein Nachwuchs mehr möglich.
- Es ist eine OP mit Narkose erforderlich, welche aber dank moderner Medizin kaum noch ein Risiko darstellt.
- Kastrierte Tiere neigen zu Übergewicht, was aber durch Maßhalten bei der Fütterung vermindert werden kann.
7. Kastration des Rüden
Die Kastration eines Rüden ist ab einem Jahr möglich. Sie ist mit der Kastration eines Katers vergleichbar.
Vorteile:
- Der Rüde wird etwas ruhiger.
- Der Sexualtrieb wird vermindert.
- Es tritt keine Vorhautentzündung mehr auf.
- Prostataerkrankungen im Alter werden vermindert.
- Kämpfe mit Rivalen lassen nach.
Nachteile:
- Es ist eine OP mit Narkose erforderlich, welche aber dank moderner Medizin kaum noch ein Risiko darstellt.
- Kastrierte Tiere neigen zu Übergewicht, was aber durch Maßhalten bei der Fütterung vermindert werden kann.