Hiltruper Monatshefte - Herz-Jesu

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Hiltruper Monatshefte - Herz-Jesu
Heft 4
Hiltruper Monatshefte
Juli/August 2014
20212 F
Inhalt
Priesterweihe in Lima 99
Prälatur Caravelí
100
Katharina Buschor-Huggel
Chado – Japans stilles
Geschenk an die Welt
103
Hans Kwakman
Chevaliers Entdeckung
107
Liebe Leserin, lieber Leser!
Stefan Seckinger
Eindrücke eines
Schulseelsorgers
110
Gerhard Jacobs
Pastoraler Dienst
im Ruhestand
112
Die Heilung des
Gelähmten –Mosaik
116
Nachruf auf
Pater Josef Jörgens
117
Helga Kretzschmar
Seelsorger in der
Forensik
119
Helga Strajhar
Realschule Fahrn
muss bleiben
120
Muhanad Khorchide
Göttliche Kunst?
121
Hanna-Magdalena Pink
Interview mit Pfr. Kammerer 124
98
Während wir gespannt die Spiele der
Weltmeisterschaft in Brasilien verfolgen,
freuen wir uns, dass in Peru ein junger
Mitbruder kürzlich zum Priester geweiht
worden ist. Im Juli fliegt unser Pater
Provinzial nach Peru und im September
nimmt er an der Generalkonferenz der
Ordensgemeisnchaft in Guatemala teil.
Kürzlich besuchte uns unser Mitbruder
Bischof Juan Carlos aus Peru. Er schenkte
uns Informationen und Fotos seiner
Diözese in den Anden. Wir laden Sie
ein, dieses pastorale, schwierige Feld
ein wenig kennenzulernen.
Peru
Priesterweihe
Am 6. Juni 2014 spendete
Bischof Norbert Strotmann
dem peruanischen Herz Jesu
Missionar Diómer López
Comeca die Priesterweihe
in der Pfarrkirche der MSC
San Felipe in Lima. Neben
Bischof Norbert legten
Bischof em. Bernardo Kühnel und andere Mitbrüder
dem Neupriester die Hände
auf.
Der Weihekandidat mit seinen Eltern
Primizmesse in der Kirche San Pablo in Trujillo: vl. Pater Eusebio, Pater Diómer und
Pater Afhüppe
99
Prälatur Caraveli
1961 errichtet und den MSC übertragen
Bisherige Bischöfe:
Friedrich Kaiser und Bernhard Kühnel,
Aktueller Bischof Juan Carlos Vera Plazencia.
Das Gebiet erstreckt sich über
4 Provinzen, umfasst 29000 Qkm und
hat 143.000 Einwohner.
Personal:
11 Diözesanpriester, 4 Ordenspriester,
8 Seminaristen, seit 5 Jahren wurden
6 Priester geweiht.
21 Ordensfrauen aus sechs Gemeinschaften arbeiten in der Prälatur.
Die MSC leiten die Pfarrei Acari, wo
Schwestern aus verschiedenen Ländern
arbeiten.
In Puquio betreuen Missionsfranziskanerinnen ein Heim für behinderte Kinder,
z.Zt. sind es 11. Das Kindererholungsheim
in Lomas besuchen im Jahr 300 Kinder.
An katholischen pädagogischen Einrichtungen unterhält das Bistum 3 Haupt, -3
Grund- und 3 weierführende Schulen,
dazu 2 Kindergärten.
In Caraveli gibt es ein Diözesanbüro für
die pädagogische Aus- und Weiterbildung
der Lehrer in katholischer Erziehung.
8 Koordinatoren bilden sie aus. Sie organisieren mit Ehrenamtlichen Tagungen
für Lehrer und Erzieher, Eltern und
Katecheten.
Es gibt auch eine Pfarrschule „Erzengel
Michael“ mit 367 Schülern. Sie wird z.T.
finanziert durch Spenden des Gymnasiums Johanneum in Homburg/Saar.
In der armen Gegend unterhält das
Neben dem medizinischen Dienst haben die Schwestern ein besonderes Gespür für
die Nöte der Menschen
100
Viele arme Kinder können sich zum ersten Mal an der Küste erholen
und sich austoben am Strand
Bistum zahlreiche Caritasprojekte, um
auf verschiedenen Gebieten den Leuten
zu helfen.
Um die Glaubensunterweisung und
erziehung kümmern sich 200 Katecheten.
Sie bereiten die Kinder besonders auf
die Sakramente vor und feiern Wortgottesdienste mit den Gemeinden, wo
kein Priester vor Ort ist.
Der Bischof besucht regelmäßig die
vielen kleinen Dörfer und Gemeinden
und spendet die Firmung.
Bischof Juan Carlos mit den Katechetinnen und Erziehern
101
Diese Reisen sind sehr strapaziös, weil
es kaum Straßen gibt und die wilden
Bergdörfer oft schwer zugänglich sind.
So muss er laufen oder reiten auf Pferd
und Esel. Im Idealfall kommt er mit dem
Auto hin. Bischof Juan Carlos ist Herz
Jesu Missionar und leitete vor seiner
Ernennung das Priesterseminar der
MSC in Lima. Er ist Mitglied von drei
bischöflichen Kommissionen. Am 30.
Mai hat Bischof Juan Carlos vier jungen
Männern die Diakonatsweihe gespendet.
Bischof Friedrich Kaiser gründete die
Schwesterngemeinschaft „Misioneras
de Jesús Verbo y Victima“
Diese Schwestern haben ihr Mutterhaus in Caraveli. Sie wirken als Lehrerinnen
und Seelsorgerinnen in Peru und den Nachbarländern, besonders in Orten ohne
Priester.
Bischof Juan Carlos besucht die Schwestern in Caraveli
102
Katharina Buschor–Huggel
Chado – Japans stilles Geschenk
an die Welt
Pünktlich öffnet Soyu Yumi Mukai die Tür
zur Remise neben der Villa des Museums
Rietberg in Zürich. Dort, im Dachgeschoss
befindet sich ihr Reich, der Ort, an dem
sie seit über 25 Jahren als Teemeisterin
tätig ist. Leichtfüssig steigt sie in Sandaletten und in ihrem haselnussbraunen
Kimono vor uns die Holztreppe hoch zur
Garderobe. Vierzehn Personen haben
sich angemeldet für die Teezusammenkunft Anfang Februar. Im zweiten Stock
ziehen wir die Schuhe aus, durch einen
verwinkelten Korridor geht es zum Teeraum, dem Isshin-an, der 1988 eigens
angefertigt wurde.
An der Eingangstür empfängt Soyu Yumi
Mukai jeden Gast mit einer tiefen Verbeugung; in Japan begrüsst man sich ohne
Händedruck. Auch wir Gäste verneigen
uns und betreten den acht TatamiMatten großen Raum, der in schlichten
Beige-Braun-Tönen gehalten ist: Diese
gewobenen Matten bedecken denBoden.
Zwei Wände sind aus Holz und Tapeten,
papierbezogene Schiebetüren trennen
eine dritte vom Vorbereitungsraum ab.
Die Glasfenster sieht man nicht, dennoch
scheint Tageslicht, durch Papier gedämpft.
Eine Deckenlampe erhellt zusätzlich
den leeren Raum. An einer Stelle ist
eine quadratische Öffnung im Boden
ausgespart: die versenkte Feuerstelle mit
dem gusseisernen Teekessel. Eine zarte
Dampffahne deutet an, dass jemand
schon Vorarbeit geleistet, Glut angefacht
hat, lange vor unserem Kommen.
Auf jeder Tatami-Matte knien drei Personen. Möbel gibt es nicht. Der Stuhl
ist der Boden, der Boden der Tisch: So
funktioniert die japanische Wohnweise
seit Jahrhunderten; undenkbar, dass
hier jemand mit Schuhen umhergeht.
SoyuMukai huscht inzwischen in der aus
weißem Stoff genähten Fußbekleidung,
mit separatem Fach für die große Zehe,
103
durch den Raum. Die Sandaletten hat
sie ausgezogen. Als alle knien, gibt sie
uns Neulingen eine Einführung und verschwindet dann durch die Schiebetüre in
den Mizuya, den Vorbereitungsraum, der
zu jedem Teehaus gehört. Sie bringt einen
Topf mit Bambusverzierung herein, der
mit Frischwasser gefüllt ist, einen leeren
für das Gebrauchtwasser, Teeschalen
und eine Schöpfkelle, den langstieligen
Teelöffel und den Teebesen, Chasen
genannt, alle aus Bambus gefertigt. Mit
dem roten Tuch, dem Fukusa, das sie
im Obi, im Gurttuch, trägt, das zum Kimono gehört, reinigt sie rituell vor den
Gästen nochmals die Geräte: Ruhig
und elegant streicht sie den schlanken
Stielen entlang. Als sie dann die erste
Schale mit einem Bambusschöpfer voll
104
Heisswasser füllt, dient das rote Tuch
dazu, den heissen Deckel des Teekessels,
des Kama, zu fassen.
Kultur der Stille
Bevor der erste Gast aber Tee bekommt,
serviert Soyu Mukai rosafarbene japanische Süssigkeiten aus Reismehl, Sirup
und Zucker, die sie auf einem weissen,
gefalteten Papier angerichtet hat. Der
Darreichung geht eine Verbeugung voraus, die der Gast erwidert. Dann nimmt
man das Papier mit der Süssigkeit, legt
es auf die linke Hand, und die Rechte
führt die Leckerei zum Mund. Das Papier
legt man auf die Tatami-Matte, auf der
man kniet, zurück. Die Randzone ist
gewissermassen die Tischfläche.
Nun bereitet Soyu Mukai den Tee zu.
Zuerst wärmt sie die Teeschale vor. Dann
nimmt sie die rot-schwarze Lackteedose,
dreht den Deckel weg und entnimmt
daraus anderthalb Löffel betörend grünen
Pulvertees, Matcha genannt, den man
für die Teezeremonie oder besser den
Teeweg, wie die Iapaner sagen, braucht.
Mit dem gefertigten Besen, rührt sie
ihn schaumig. Jede Handlung führt die
Teemeisterin bewusst aus, da ist kein
Platz für Zufälligkeiten.
von sich weg, sodass die Vorderseite zu
den anderen Gästen „blickt“. Dann erst
führt man die Schale beidhändig zu den
Lippen. In mehreren Schlucken trinkt
man langsam den warmen Tee und stellt
die leere Schale auf die Matte vor der
Sitz matte zurück. Reihum wird jeder
Gast zuerst mit der Süssigkeit, dann mit
dem Tee persönlich bedient. Geladene
Gäste oder Geburtstagskinder, wie es
eines in unserer Gruppe hatte, bekommen spezielle Schalen, als Zeichen der
Wertschätzung. Beim Einsammeln der
Aus zweihundert Zubereitungsarten Teeschalen verbeugt sie sich wieder und
wählt sie für den jeweiligen Anlass die
dankt. Auch der Gast drückt mit einer
richtige aus, ebenso passend, wie sie vor Verbeugung seinen Dank aus: gleichzeitig
dem Eintreffen der Gäste die Tokonoma, „wie durch unsichtbare Fäden miteinander
die Bildnische, mit einer Kalligrafie
verbunden“, erläutert Soyu Mukai.
geschmückt und eine kleine Vase mit
Die neunzig Minuten verfliegen im Nu,
einem Zweiglein eines knospenden
trotz Kniens. Es bleibt Zeit für Fragen,
Schneeballs aufgehängt hat.
dann wird jeder Gast persönlich verabschiedet. Wir schlüpfen in die Schuhe
Für jede Schale bemisst die Teemeisterin
und in den Alltag zurück, erfüllt und
das Pulver neu und übergiesst es. Das
beglückt von der feierlichen Stille des
Schwingen erfolgt in einem dreiteiligen
Rhythmus: Dreimal lässt sie den Chasen, meditativen Teerituals.
den Teebesen, auf den Tonschalenrand
fallen, ein klopfender Ton erklingt, der Fotos: Anne Bürgisser
die Stille akzentuiert, dann schwingt Der Sonntag, Nr. 13/2014, S. 14 ff.
sie den Tee erneut. Durch den Tanz des
Besens entstehen feinste Luftblasen, die
bis zum Teegenuss bleiben. Das hellgrüne
Pulver löst sich im warmen Wasser gut
auf. Pulvertee ist dicker als reine Flüssigkeit. Stets versorgt die Teemeisterin die
Geräte wieder an ihren Platz. Die Schalen,
die Soyu Mukai für diesen Februartag
verwendet, in Japans kältester Jahreszeit,
sind gemustert. Sie reicht sie mit der
Vorderseite zum Gast gewandt. Durch
zweimaliges Drehen rückt dieser die Front
105
Nachrichten
Würzburg, Oberhausen
Br. Konrad Schlattmann OFM Conv stammt
aus unserer Gemeinde in Oberhausen.
Er empfing am 14. Juni in Würzburg die
Priesterweihe und feierte am 22. Juni
die Heimatprimiz in der Kirche Unsere
Liebe Frau. (Bericht im nächstem Heft)
Hiltrup
Am 15./16. Juni trafen sich in Hiltrup
die Superioren und der Provinzialrat
zur Provinzkonferenz.
Es ging um die immer schwierigere Lage
der alten und kranken Mitbrüder, die Pflege,
Patientenverfügung und Betreuung, evtl.
nötige Auflösung einer Gemeinschaft usw.
In einer weiteren Einheit beschäftigten
sich die Teilnehmer mit der Öffentlichkeitsarbeit, der Zukunft der Monatshefte
106
und einer ansprechenden Internetseite.
Den dritten Komplex umfassten Fragen
der Verwaltung und Finanzierung.
Aktion „Steilpass“ überreicht Petition
Mit der Übergabe der Petition „Fairness
für alle“ an die brasilianische Regierung
hat die Aktion “Steilpass“ einen ersten
Höhepunkt erreicht. Die Regierung
begrüße Initiativen wie die Aktion, sagte
Vanessa Dolce de Faria, Stellvertreterin
des Ministers im Präsidialamt der Republik.
Zum Aktionsbündnis gehören das
Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat,
der DJK-Sportverband, die Katholische
Arbeitnehmerbewegung(KAB), die Katholische Landjugendbewegung(KLJB) und
Kolping International. (Siehe Foto)
Hans Kwakman
Chevaliers
Entdeckung
Jules Chevalier war 1841 schon 17 Jahre
alt, als er in das Knabenseminar der
Erzdiözese Bourges in St.-Gaultier als
Schüler aufgenommen wurde. 1846
begann er sein Studium im Priesterseminar in Bourges. Offensichtlich
haben die Vorlesungen zusammen mit
der Lektüre des Buches über das Leben
von Margarete Maria Alacoque und ein
Exerzitienkurs im Jahr 1850 Chevaliers
Herz so tief berührt, dass es zu einer Einige bezichtigten ihn des Rigorismus
Bekehrung und einem Wandel seiner und warfen ihm das vor.“
Haltung kam.
Vier Jahre später, nach den Exerzitien in
Zunächst hatten Exerzitien zu Beginn Vorbereitung auf die Subdiakonatsweihe
seines Studiums im Priesterseminar 1846 1850, am Tag seiner Ordination, erschien
auf ihn einen großen Einfluss ausgeübt. er ganz verwandelt. Ohne irgendeinen
Er schreibt: „Ich wurde bekehrt und war Übergang vollzog sich eine Erneuerung:
ängstlich besorgt, ein guter Seminarist der steife und schweigsame Seminarist
zu sein. Drei Tugenden wurden uns
war gänzlich verwandelt, freundlich,
empfohlen: Treue zur Regel, Abtötung
umgänglich. „Noch heute, mehr als
und Demut. Ich tat alles, was ich ver- fünfzig Jahre danach“, schreibt P. Piperon,
mochte, und ich setzte sie während der „finden wir ihn immer gütig, mitfühlend
fünf Jahre im Priesterseminar in die
und freundlich zu allen, die sich an ihn
Praxis um. Doch mit welcher Trägheit wandten. Er wurde ,allen Alles‘, um alle
und Unvollkommenheit!“
für Christus zu gewinnen.“
Offensichtlich fühlte sich Jules in den
P. Piperon, ein langjähriger Weggefährte
P. Chevaliers, schreibt: „Während der ersten Jahren in Bourges nicht wohl
ersten drei Jahre (in Bourges) machte
in seiner Haut; er war gezwungen, ein
Jules den Eindruck von Strenge, die eine
geistliches Leben zu führen, das geprägt
Reihe von Mitstudenten von ihm fern- war durch eine Spiritualität (Schule von
hielt. Er sprach wenig, blieb oft selbst
St.-Sulpice: Aszese, Selbstverleugnung,
in der Erholung still, es sei denn, man Abtötung), die nicht seiner natürlichen
sprach über religiöse Dinge. Er zeigte es Veranlagung entsprach. Sein Verhalten
zu öffentlich, dass er dauernd Anstren- stand im Gegensatz zu seinem offenen
gungen machte, mit Gott vereint zu sein. und fröhlichen Charakter.
107
Die Herz-Jesu Verehrung, die Begegnung
mit dem barmherzigen Herzen Jesu,
war für ihn die Befreiung. Er begann zu
begreifen, dass das, was der Herr von
ihm erwartete, gerade das Gegenteil
von dem war, was er bis dahin praktiziert hatte. Von einem strengen und
asketischen Lebensstil findet er zu
einem menschlichen, mitfühlenden und
freundlichen Umgang mit den anderen.
Chevalier lernte zu lieben mit einem
menschlichen Herzen.
Mehr als durch Worte oder Belehrungen
zeigte Chevalier durch sein Verhalten,
wie er die Bedeutung der Menschwerdung
von Gottes Liebe im wirklichen Leben
verstand, so wie es von Jesus selbst
gelebt wurde. Durch die Änderung seines
Verhaltens machte er deutlich, dass die
Quintessenz der Herz-Jesu Verehrung in
der Übereinstimmung unserer Herzen
mit dem Herzen Jesu besteht. Mehr und
mehr ist er von der Bedeutung des Herzens überzeugt, von der Rolle, die das
menschliche Herz spielt: Quelle des Bösen
wie auch Quelle des Guten. So schreibt
er: „Geschieht es nicht im Herzen des
Menschen, dass jeden Tag Verbrechen
geschehen, geplant, vorbereitet und verübt
werden?“ Andererseits ist er auf Grund
der eigenen Erfahrung ebenso davon
überzeugt, dass das Herz des Menschen
Wunder der Liebe vollbringen kann: „Es
ist die Liebe, die Tränen abwischt, die
Schmerzen lindert und Wunden heilt,
Brot denen gibt, die in Not sind. Es ist
die Liebe, die Vertrauen und Freude
in Herzen zurückbringt, die durch ihr
Elend verbittert sind; es ist die Liebe, die
den Herzen der Menschen, welche alle
Hoffnung verloren haben, Hoffnung auf
ein besseres Leben gibt.
Nach der Messe in der Basilika von Issoudun treffen sich die Gläubigen mit dem
Pfarrer. In Issoudun war Pater Chevalier viele Jahre als Pfarrer tätig.
108
Um die Liebe zu den Armen zu praktizieren“, so fährt er fort, „ist es nicht nötig,
reich zu sein. Es genügt, ein Herz zu haben,
das fähig ist zu lieben, zu verstehen und
mitleidend zu sein.“ … Er spricht von der
Notwendigkeit, persönlich die Armen zu
besuchen, „unsere eigene Bequemlichkeit
aufzugeben, sich an das Bett der Armen
zu setzen, die Luft zu atmen, wie diese
es tun. Das ist der Weg, wie wir zeigen
können, dass wir sie lieben und sie als
unsere Brüder und Schwestern ansehen.
Indem wir so handeln, handeln wir wie
Jesus es in der Menschwerdung getan hat.
Er kam, uns zu besuchen, verließ seine
Wohnung, stellte seine Bequemlichkeit
und sein Glück beiseite.“
Ähnlich wie sein eigener Weg, sein Herz
durch Jesu Herz verwandeln zu lassen,
empfiehlt er den Mitgliedern seiner Kongregation, „die Tugenden des Herzens
Jesu zu praktizieren: seine Freundlichkeit,
seine Demut; großen Respekt füreinander
zu haben und mit Freundlichkeit und
Herzlichkeit miteinander zu sprechen....
Als Nachahmer des Herzens Jesu sind sie
gehalten, gegenseitige Warmherzigkeit
und echte Liebe auszustrahlen, während
sie mit Umsicht und Freundlichkeit handeln, unabhängig von Charakter, Sprache
und Geburtsort. … Sie sollten das Herz
Jesu als Modell vor sich stellen“ und in
ihren eigenen Herzen die Tugenden des
Herzens Jesu entwickeln.
Im zweiten Teil seines Buches „Le Sacré
Coeur de Jésus“ (1900) schreibt Chevalier
in mehreren Abschnitten über die vielfältigen Funktionen des menschlichen
Herzens. Er tut das, um besser Jesu
menschliches Herz zu verstehen. Er
spricht vom menschlichen Herzen als
dem Sitz der Leidenschaften, der Emotionen und der Tugenden, besonders der
Tugend der Liebe – der Liebe als Affekt
und der Liebe als Stärke.
Dies steht in Übereinstimung mit Chevaliers Vision, dass der Vater das menschliche Herz ähnlich seinem und seines
Sohnes Herz entworfen hat. Chevalier
schreibt: „Wir sehnen uns danach, Gott
zu begegnen, sein Leben zu leben, uns
mit ihm zu identifizieren und für immer
abzutauchen in die Quelle der Güte, die
aus seinem Herzen entspringt.“ Solch tiefer
Glaube an die Würde des menschlichen
Herzens macht es verständlich, dass
Chevalier unsere Herzen als die großen
Träger betrachtet, die die Sendung der
Liebe verbreiten.
109
Stefan Seckinger
Eindrücke eines Schulseelsorgers
Mein Name ist Stefan Seckinger, ich
bin Pfarrer der Diözese Speyer und seit
2007 Religionslehrer und Schulseelsorger am katholischen Gymnasium
Johanneum in Homburg. Katholische
Religion unterrichte ich in allen Klassenstufen, also von der fünften bis zur
zwölften Klasse. Dazu zählt auch das
vierstündige Neigungsfach Religion,
das von den Schülern in der Oberstufe
gewählt werden kann und ich in diesem
Jahr bereits zum fünften mal betreue.
Als Schulseelsorger gestalte ich mit den
Kindern und Jugendlichen regelmäßig
Gottesdienste in der Johanneskapelle.
Zu den besonderen Angeboten unserer
Schule gehören etwa Fahrten nach Taizé
und zu den Kirchentagen.
Die Schulseelsorge ist auch bei Trauerfällen in der Schulgemeinschaft gefordert
oder wenn eine Hochzeit oder eine Taufe
in der Familie eines Lehrers ansteht.
Die Ökumene ist uns am Johanneum
natürlich auch wichtig. In ökumenischer
Zusammenarbeit finden Fahrten nach
Speyer (7. Klasse) und Metz (9. Klasse)
statt, vorbereitet und begleitet von den
Religionslehrern beider Konfessionen. Mit
dem evangelischen Pfarrer im Kollegium
feiern wir in der Aula des Johanneums
in der Advents- und Fastenzeit ökumenische Gottesdienste mit allen Schülern
und Lehrern.
Im Johanneum sind alle eingeladen,
seelsorglich aktiv zu sein. Ich bin der
Ökumenischer Gottesdienst in der Aula des Johanneums,
vl. Pfarrer Dr. Seckinger re. Pfarrer Raqet
110
Meinung, dass in jedem Lehrer und jedem
Schüler ein Seelsorger steckt, den es zu
entdecken gilt und der gebraucht wird.
Das sehe ich auch als Erbe der Hiltruper
Missionare, die hier ja lange Jahre als
Lehrer in den unterschiedlichen Fächern
tätig waren. Als ich an die Schule kam,
war Pater Gahlen noch Direktor und sehr
froh darüber, dass die Diözese einen
Priester ins Johanneum schicken konnte,
der die seelsorgliche Arbeit der HerzMissionare hier versucht fortzuführen.
Eine besondere Herausforderung und
Freude ist für mich sicherlich dabei
die Betreuung der Jugendgruppe KSJ
(Katholische Studierende Jugend), die
bereits vor 50 Jahren von Pater Ollertz
gegründet wurde. Zusammen mit den
Pfadfindern (DPSG) bieten wir Gruppenstunden, Wochenenden und Zeltlager
an, in denen die Jugendlichen lernen,
sich für andere Kinder und Jugendliche
einzusetzen. Wer das Jugendgelände am
Johanneum kennt, zu dem mittlerweile
auch ein neu gebautes und gerade erst
eingeweihtes Haus auf dem KSJ-Gelände
gehört, weiß, dass Jugendarbeit an unserer
Schule groß geschrieben wird.
Vom Johanneum gibt es außerdem zu
berichten, dass die Anmeldezahlen
wieder erfreulich in die Höhe gestiegen
sind und wir uns über Nachwuchsmangel
nicht zu beschweren brauchen. Dank der
Umsicht und Weitsicht unseres Schulleiters Helmut Seiwert konnten wir ab
dem Schuljahr 2013/2014 einen naturwissenschaftlichen Zweig an unserer
Schule einführen, der die Attraktivität
des Johanneums noch verstärkt.
Die vielen Aktionen von Oliver Schales
für seinen Vater in Simbabwe laufen
nach wie vor und prägen das soziale
Engagement unserer Schulgemeinschaft.
Ebenso gehen weiterhin die Einnahmen
unseres Schulfestes teilweise nach Peru
zu den dortigen Patres der Herz-JesuMissionare.
Zu den Ordensleuten, die noch auf dem
Gelände des Johanneums leben, besteht
immer noch ein guter Kontakt: Bruder
Schürer ist nach wie vor unersetzlich,
wenn es um handwerkliche und fotografische Belange geht, Pater Holtmann
leitet weiterhin das Collegium Musicum,
also das Orchester unserer Schule, und
Pater Limburg als Superior hilft den
Pfarrern in Homburg mit seinen Gottesdienstvertretungen.
Ich selbst bin froh und dankbar, hier am
Johanneum tätig sein zu dürfen.
111
Gerhard Jacobs
Pastoraler Dienst im Ruhestand
Eindrücke von Kreta
Von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gibt es für Pfarrer/Pfarrerinnen im Ruhestand die Möglichkeit, noch
für einige Jahre (bis zum siebzigsten
Lebensjahr) tätig zu werden: in kleineren
Auslandsgemeinden, die ein Pfarrgehalt
nicht zahlen können oder in größeren
Auslandsgemeinden als Vertretung in
einer Vakanz. Für beide Aufgaben bin
ich schon entsandt worden.
Mein erster Dienst mit meiner Frau
war in der evangelischen Gemeinde auf
Kreta. In dieser kleinen Gemeinde waren
wir dreieinhalb Jahre (September 2009
- Dezember 2012). Wir konnten beim
Aufbau helfen und haben uns dort sehr
wohl gefühlt. Wir kamen mit den dort
lebenden Deutschen gut aus: Frauen,
die mit einem Kreter verheiratet sind;
Eltern dieser Frauen – sie helfen ihren
Töchtern beim Aufwachsen der Kinder;
ältere Menschen, die im Süden Europas
leben möchten; Menschen, die auf der
Insel arbeiten.
Die Gottesdienste werden an drei Orten
gefeiert, in Heraklion, Elounda und Chania. Die Größe der Insel von West nach
Ost beträgt etwa 260 km. In Heraklion
und Chania ist die Gemeinde in katholischen Kirchen zu Gast, in Elounda im
Gemeinderaum der orthodoxen Kirche
(wenn eine größere Reisegruppe zu Gast
war, konnten wir auch in der Kirche
Gottesdienst feiern). Im Anschluss an
den Gottesdienst bleibt man noch zum
112
Kaffeetrinken oder zum Mittagessen
zusammen. Der Sonntag gehört der
Gemeinde. Aufgeblüht sind in den letzten
Jahren Aktionen und Eigeninitiativen, zu
denen Gemeindemitglieder und Freunde
eingeladen werden: Wanderungen, Besuche besonderer Orte, Feste. Wir selbst
haben zu Lesungen am Meer und zum
Weinfest eingeladen. Zu diesen Zusammenkünften kommen die Menschen gern,
da sie doch oft isoliert leben.
Von zwei besonderen Feiern möchte ich
kurz berichten: Ende Mai wird auf dem
Gräberfeld in Maleme an den deutschen
Überfall auf Kreta 1941 erinnert. Unter
einer gepflegten Oberfläche verbirgt
sich ein riesiges Massengrab. 4500 junge
deutsche Soldaten verloren ihr Leben.
Der Gedenktag steht ganz im Zeichen der
Versöhnung. Mit einem katholischen und
orthodoxen Priester habe ich nach den
Gedenkreden und der Kranzniederlegung
Gebete gesprochen und zuvor auch an
die Opfer der Alliierten und der Kreter
erinnert, die die größte Opfergruppe
bilden.
Eindrücklich ist das Osterfest, besonders
die Osternacht. Wir waren in der MinasKathedrale von Heraklion. Viele Menschen
strömen in die festlich erleuchtete Kirche.
Der marmorne Fußboden ist liebevoll über
und über mit Lorbeerblättern, weißen
kleinen Blüten und roten Rosen bestreut.
Der monotone Gesang der Vorsänger
ist überall zu hören. Trotz der vielen
Menschen herrscht im Innenraum eine
wohltuende, ruhige Atmosphäre – die
andächtigen Gläubigen tragen weiße
Osterkerzen in den Händen. Plötzlich
wird es im Kirchenraum dunkel, der
Erzbischof zieht sich mit seinem Gefolge
hinter die Ikonenwand zurück. Endlich
um 0.00 Uhr erstrahlt die Kathedrale in
gleißendem Licht, und es erschallt der
erlösende Ruf des Erzbischofs: Christos
anesti! Jubelnd und euphorisch stimmt
die Menge ein, der Ruf der Gläubigen
hallt durch das Kirchenschiff. Und die
Menschen holen sich vom Bischof das
Osterlicht, um es dann an die anderen
weiter zu geben. Soviel Inbrunst, Liebe
und Wohlwollen untereinander heute
Nacht – das tut gut!
Ökumenischer Gottesdienst in San
Mateo –Bogotá: li Pfarrer Gerhard
Jacobs, re Pfr. Hudson LIma Duarte
Gemeindedienst in Bogotá
evangelischen Gemeinde liegt in einer
ärmeren Wohngegend. In den zurücklieVon Mai - August 2013 wurden wir mit genden dreißig Jahren hat ein Sozialwerk
dem Vertretungsdienst in der Gemeinde
der Gemeinde mit Unterstützung von
San Mateo in Bogotá /Kolumbien beauf- „Brot für die Welt“ viel für Kinder dieses
tragt. Bogotá ist eine Stadt von etwa 10 Armenviertels tun können.
Für die Deutschen (evangelischer KonMillionen Einwohnern, auf einer Höhe
von 2600 m, und das Kirchgrundstück der fession) sind die Gottesdienste und
evangelischen Gemeinde mit Gemeinde- Gemeindeveranstaltungen auf dem
und Pfarrhaus liegt im Norden der Stadt. Kirchgrundstück ein Lebensmittelpunkt.
Das Grundstück – mit Rasenflächen und
Sie leben teilweise als deutsche Familien
alten Bäumen, alles grünt und blüht das
bis in die vierte Generation hinein in
ganze Jahr über – eine Oase inmitten der Kolumbien. Sie haben hier ihre Existenz
verkehrsreichen und von Hochhäusern
aufgebaut – entweder als Selbständige oder
bebauten Stadt - ist mit Mauern und
meist als leitende Angestellte deutscher
Elektrozaun umgeben. Ab 18.30 Uhr ist Firmen. Sie gehören der Oberschicht in
es dunkel, man bleibt besser zuhause
der kolumbianischen Gesellschaft an. Ihre
- sehr gewöhnungsbedürftig, zumal es
Kinder und Enkel sind oft mit Kolumbianern/Kolumbianerinnen verheiratet.
keine deutsche Zeitung, kein deutsches
Fernsehen gibt. Später konnten wir Die Gemeinde hat uns warmherzig aufgenommen und versucht, uns Gutes zu
zumindest die Deutsche Welle auf dem
Bildschirm empfangen. Der Kontrast tun. Freundliche, gastfreundliche Menvon arm und reich ist immer sichtbar schen lernten wir kennen, von denen wir
und spürbar. Das Kirchgrundstück der eingeladen wurden, und mit denen wir
113
Anhänger in Form eines Jaguar aus
dem Goldmuseum in Bogotá -
eine gute Beziehung aufbauen konnten.
Gern haben wir mit den Menschen in der
schönen, offenen Kirche Gottesdienst
gefeiert. Angenehm war es, dass viele im
Anschluss noch zum Gespräch bei einer
Tasse Kaffee zusammen blieben. Von
Beginn unseres Dienstes an besuchten
meine Frau und ich ältere und kranke
Menschen aus der Gemeinde, wobei uns
in den ersten Wochen der Hausmeister
fuhr. Später haben wir uns mit dem
älteren Gemeindebus selbst auf den
Weg gemacht.
Die Gemeinde ist spürbar überaltert.
Meine Frau und ich gehörten in den Gottesdiensten und an den Nachmittagen
der Begegnung zu den Jüngeren, obwohl
wir auch schon pensioniert sind.
Leider gab es auch Trauerfälle. An den
Trauergottesdiensten nahmen viele
Deutsche und Kolumbianer teil, die
Kirche war immer voll besetzt. Da schon
meist einen Tag nach dem Sterbetag der
Trauergottesdienst stattfindet, muss
alles schnell gehen, und schon am
Abend habe ich der Übersetzerin meine
Predigt gemailt. Im Anschluss an den
Gottesdienst wird der Leichnam zum
114
Krematorium überführt, wo nochmals
eine kurze Zeremonie stattfindet. Auf
dem Gelände der Krematorien wird die
Urne beigesetzt oder auf dem Deutschen
Friedhof. Eine Erdbestattung hat es in
meiner Dienstzeit nicht gegeben.
Bald nach unserer Ankunft nahm ich
Kontakt zur katholischen Pfarrgemeinde
St. Michael auf. Wir luden Pfarrer Hudson
ein und vereinbarten einen ökumenischen
Gottesdienst, der – trotz der Ferien – sehr
gut besucht war.
Ich besuchte auch eine der drei Synagogen,
die von Juden aus Deutschland gegründet
wurde, die vor 1933 Deutschland noch
verlassen konnten.
Unser Dienst in San Mateo in Bogotá war
eine erlebnisreiche Zeit, in der wir die
Gemeinde und etwas von dem fremden
Land auf einem anderen Kontinent kennen
lernen konnten – das hat uns gefallen.
Auf den Balearen
Zurzeit bin ich mit meiner Frau als
Vakanzvertreter in der Evangelischen
Gemeinde auf den Balearen tätig. Wir
hatten viel zu tun mit einem aufwendigen Pfarrbewerbungsverfahren, und
nun geht es neben den Gottesdiensten
vor allem um Trauungen und Segnungen.
Viele Paare kommen auf die Inseln, um
hier ihr schönes Fest zu feiern.
Die Insel Mallorca ist übrigens schöner
und gepflegter als ihr Ruf. Es gibt zwar
Tourismus-Zentren, in denen man einfach Deutsch sprechen kann; doch das
Tramuntana-Gebirge im Westen der
Insel ist Weltkulturerbe und wirklich
von einzigartiger Schönheit.
Kreuzförmige Mohnblüte Foto: Stefan Radermacher
115
Einige Zeit später war ein Fest der Juden,
und Jesus ging hinauf nach Jerusalem. In
Jerusalem gibt es beim Schaftor einen Teich,
zu dem fünf Säulenhallen gehören; dieser
Teich heißt auf hebräisch Betesda. In diesen
Hallen lagen viele Kranke, darunter Blinde,
Lahme und Verkrüppelte. Dort lag auch
ein Mann, der schon achtunddreißig Jahre
krank war. Als Jesus ihn dort liegen sah und
erkannte, dass er schon lange krank war,
fragte er ihn: Willst du gesund werden?
Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich
habe keinen Menschen, der mich, sobald
das Wasser aufwallt, in den Teich trägt.
Während ich mich hinschleppe, steigt
schon ein anderer vor mir hinein. Da sagte
Jesus zu ihm: „Steh auf, nimm deine Bahre
und geh!“ Sofort wurde der Mann gesund,
nahm seine Bahre und ging. (Joh 5, 1-9.)
Mosaik von Ludwig Baur im Herz-Jesu-Krankenhaus Hiltrup
116
Nachruf
Pater Josef Jörgens MSC
ist am 13. Juni in der Universitätsklinik
Homburg im Beisein von P. Ollertz,
P. Limburg, P. Holtmann und Br. Schürer
gestorben. Am Todestag war noch eine
Notoperation notwendig wegen eines
Magendurchbruchs. Zwei Tage vorher
war ihm der linke Unterschenkel amputiert worden.
Pater Jörgens wurde geboren am 28. März
1936 in Oberhausen-Sterkrade. Nach dem
Abitur schloss er sich der Gemeinschaft
der Herz-Jesu-Missionare an. Die erste
Profess legte er am 13. Mai 1959 ab. Die
theologischen Studien absolvierte er
in Kleve und in Arnsberg, Oeventrop.
Zum Priester geweiht wurde er am 6.
April 1964.
Ein Jahr später wurde er ans Johanneum
in Homburg versetzt. Nach Präfektentätigkeit, Studium an der Universität
Saarbrücken und dem Referendariat in
Neunkirchen begann er am Johanneum
in Homburg seine Tätigkeit als Gymnasiallehrer, wo er bis zu seinem Ruhestand
mit großem Engagement Katholischen.
Religionsunterricht und Mathematik
unterrichtete.
Viele Jahre leitete er – bei voller Stundenzahl in der Schule – das Silentium. An
den Wochenenden übernahm er gerne
liturgische Dienste in den Homburger
Gemeinden und darüber hinaus. Und
in den Sommerferien hat er über viele
Jahre die Vertretung eines Mitbruders
in Balduinstein/Lahn übernommen.
Trotz vieler Krankheiten war er immer
ausgeglichen. Von seinen Mitbrüdern,
Kolleginnen und Kollegen, Schülerinnen
und Schülern waren seine Geradlinigkeit,
seine Aufrichtigkeit und Gewissenhaftigkeit – verbunden mit einem trockenen
Humor – sehr geschätzt.
Wir danken P. Jörgens für sein Leben
mit uns, das von einer tiefen Gläubigkeit
getragen wurde. Sein letzter Wunsch
war: „Betet für mich.“
Die heilige Eucharistie zur Würdigung
des Lebens des Verstorbenen feierten
Mitbrüder, Verwandte und ehem. Kollegen am 20. Juni, in der Klosterkirche
im Missionshaus Hiltrup.
Anschließend erfolgte die Beisetzung
auf dem Klosterfriedhof.
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Wir gratulieren
P. Reinhold Frieling
P.Hermann–Josef Dahmen
05.08. 30.09. 15.08. 60 Jahre Priester
65 Jahre Profess
P. Dr. Ulrich Berges
30.06. 118
30 Jahre Priester
85 Jahre
Bernhard Hertwig
Seelsorger in der Forensik
Sicherheitsschleusen, vorbei am Wachpersonal, ein Griff in sein Fach, um den
Pieper anzulegen, der ihn jederzeit mit
den Sicherheitsbeamten verbindet, sind
Alltag, wenn Pfarrer Bernhard Hertwig
seinen seelsorgerischen Dienst antritt.
Er arbeitet als Seelsorger in der Christophorus– Klinik. Dort haben intelligenzgeminderte Rechtsbrecher einen Therapieplatz. Von seinem außergewöhnlichen
Arbeitsplatz berichtete Hertwig in einem
Vortrag bei der Kolpingfamilie St. Clemens.
Es sei die „pure Seelsorge“, die ihn in der
Christophorus–Klinik umtreibt. Auch er
hatte, wie die meisten Menschen, trotz
siebenjähriger seelsorgerischer Tätigkeit
in der Justizvollzugsanstalt Münster
anfangs „Angst vor dem Unbekannten“.
Denn anders als in den Gefängnissen hat
er es in der Einrichtung der Alexianer
mit intelligenzgeminderten Patienten zu
tun, die aufgrund ihrer eingeschränkten
Wahrnehmung und Einordnung ihrer Tat
in einer Klinik therapeutisch begleitet
werden. „Jeder behält vor Gott seine Würde,
es ist die Schuld, die bleibt“, sagte der
79-Jährige vor den Kolping- Mitgliedern.
Diese sei auch im Grundgesetz festgeschrieben. „Wir leben in einer erotisch
aufgeladenen Gesellschaft.“ Damit sei der
Patient in gewisser Hinsicht Opfer dieser
Gesellschaft, so Hertwig. Die Gesellschaft
sollte lernen, diese Einflüsse zu mindern,
mahnte der Seelsorger.
Er versuche, die Patienten über ihre
Gefühle zu erreichen. So bricht er die
14-tägigen Gottesdienste, die Einzelbegegnungen und die Andachten auf
die emotionale Ebene herunter. Musik,
einfache Lieder, die Ausstrahlung der
Kapelle helfen, sich einzulassen. „90
Prozent unter den 54 Patienten sind
Analphabeten“, so der Geistliche. Nur
wenige seien sozialisiert, sind in ihrer
Kindheit missbraucht worden oder haben
eine geringe Wertschätzung erfahren.50
Prozent seien Sexualstraftäter, Körperverletzungen und Brandstiftungen die
weiteren Delikte. Angst sei ihm mittlerweile dennoch fremd, wenn er mit den
Patienten allein sei, so Hertwig.
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Helga Strajhar
Realschule Fahrn
muss erhalten bleiben
Helga Strajhar, geb. 1952 in Walsum,
ist Vorsitzende des CDU-Ortsverbandes
Fahrn/Wehofen. Seit 1999 Mitglied der
Bezirksvertretung Walsum. Von 2008
bis 2010 stellvertretende Bezirksbürgermeisterin. Mitglied im Vorstand
der Frauenunion seit 2007, ebenso im
Vorstand der KPV.
Ehrenamtliche Tätigkeiten in der KAB,
Kolpingfamilie und Ghanakreis Walsum
sowie für Missionsprojekte in Kaliningrad und Ecuador, der KFD und Caritas.
Am 25. Mai wurde sie für die CDU in
den Rat gewählt.
Frau Strajhar hat viele Jahre zusammengearbeitet mit Bruder Theo Köning
und den Maltesern und für Kaliningrad
(Königsberg) gesammelt.
120
„Ich sehe für meinen Wahlkreis derzeit
ein kontrovers diskutiertes Thema, das
vielen Walsumern auf den Nägeln brennt:
Was wird aus der Realschule Fahrn, der
die Grundschuleltern mit der Anmeldung ihrer Kinder die Türen einlaufen?
Fürs kommende Schuljahr gingen bei
der Schule noch nie dagewesene 156
Anmeldungen ein“, sagt Helga Strajhar.
Die CDU Walsum und insbesondere ich
als Ratsmitglied vertreten die Position,
dass die Realschule Fahrn so lange
bestehen bleiben soll, wie die Eltern ihre
Kinder dort anmelden und mindestens
eine Dreizügigkeit der Schule sichern.
Erst wenn das nicht mehr gewährleistet
wäre, könnte die oben angesprochene
Elternbefragung durchgeführt werden.
Deshalb fordere ich alle Verantwortlichen
in der Stadt auf, die Elternbefragungen
bis auf weiteres auszusetzen.
Zur Zeit gibt es in Walsum drei bestens
aufgestellte Schulen im weiterführenden
Bereich, das sind in der Reihenfolge
ihrer Anmeldungen die Gesamtschule
Walsum, die Realschule Fahrn und das
Kopernikus–Gymnasium Walsum. Im
Übrigen: Die Realschule Fahrn hat ein
großes Einzugsgebiet und besitzt eine
gut durchmischte Schülerschaft, so dass
dort hervorragende Integrationsarbeit
geleistet werden kann.“
Mouhanad Khorchide
Was Migration bedeutet, weiß Mouhanad Khorchide aus eigener Erfahrung.
Der Professor für Soziologie, islamische
Theologie und Religionspädagogik an
der Universität Münster wird als Sohn
palästinensischer Flüchtlinge 1971 im
Libanon geboren. Später zieht er mit seiner Familie nach Saudi-Arabien. Weil er
dort als Ausländer nicht studieren darf,
geht er für sein Studium nach Österreich.
Heute forscht er als Leiter des Zentrums
für islamische Theologie der Universität
Münster über Integration, Migration
sowie über den Islam in Deutschland
und Europa. Seine Forschung soll Anstoß
dazu geben, dass Multikulturalität und
Vielfalt als Chance verstanden werden.
Neben seiner Professur bildet Khorchide
Lehrer für den islamischen Religionsunterricht aus. Dabei kann er auf persönliche Erfahrungen zurückgreifen – in
Wien arbeitete er als Religionslehrer an
öffentlichen Schulen sowie als Imam in
einer kleinen Moschee.
Göttliche Kunst?
Kann man von einer jüdischen, christlichen oder islamischen Kunst sprechen?
Kann Kunst einer bestimmten Religion
zugeordnet sein? Kunst ist ein menschliches. Kulturprodukt. Unter islamischer
Kunst verstehe ich Kunst, die im islamischen Kulturraum entstanden ist. Diese
kann von einem Juden, einem Christen,
einem Muslim oder einem Atheisten
stammen. Kunst hat keine Religionszugehörigkeit, sie kann aber trotzdem etwas
Göttliches in sich haben. Kunst ist ein
Medium wie die Sprache. Ob bildende
oder darstellende Kunst, Musik, Literatur
oder Oper, alle diese Formen der Kunst
wollen etwas zum Ausdruck bringen.
Kunst ist jedoch nicht lediglich als
Sprachrohr, als Instrument zu verstehen,
um bestimmte Botschaften, auch religiöse, zu transferieren. Kunst stellt auch
ohne Erfüllung einer Funktion einen
Wert für sich dar.
Höre ich zum Beispiel eine schöne Musik,
dann ergreift mich ein tiefes Gefühl der
Wärme und der Liebe. Woher kommt
dieses Gefühl? Ist dieses Gefühl nicht
Ausdruck der Liebe und Wärme des Musikers, der Musikerin? Der Liebe zu jedem
Hörer jeder Hörerin- Zu mir? Obwohl
er/sie uns nicht kennt? Diese Liebe und
Wärme sind Ausdruck bedingungsloser
Liebe und somit göttlich.
Denn Gott war derjenige, der den ersten
Schritt auf uns Menschen zu gemacht
hat, indem er uns aus bedingungsloser
Liebe und Barmherzigkeit das Leben
schenkte. Schlage ich nun ein Buch des
121
islamischen Rechts auf, dann sehe ich
die Diskussion um Kunst in eine ganz
andere Richtung verlaufen, dann geht es
um juristische Belange und um die Frage,
was davon erlaubt und was verboten ist.
Damit geht die Liebe und Wärme eines
schönen Liedes oder eines Kunstwerkes
verloren; das Göttliche, das Ästhetische
darin verschwindet. Und so können
Religionen, wenn sie vergessen, dass es
um die bedingungslose Liebe geht, Gott
zum Schweigen bringen.
Der Tänzer
Pater Dr. Saju George Moolamthuruthil
SJ ist 1965 in Kerala, Südindien geboren.
Tief beeindruckt von Mutter Teresa entscheidet er sich, nach Kalkutta zu gehen.
Dort wird er Jesuit. 2001 ist seine Priesterweihe. Sein Studium der Theologie und
Philosophie wird begleitet von einer
professionellen Tanzausbildung.
Schon in alttestamentlicher Zeit wurde
Gott durch Tanz gelobt und gepriesen
(vgl. 2 Sam 6, 5). Paulus spricht davon,
dass der Leib der Tempel Gottes ist (1 Kor
6, 19f). „Ich möchte Gott durch meinen
Tanz verherrlichen, ihn loben und ihm
danken“, sagt Pater Saju. „Gott hat mich
berufen, Priester zu werden und seine
Liebe zu verkünden. Dazu hat er mir auch
die Fähigkeit des Tanzens gegeben. Ich
bin glücklich, dass ich mit allen meinen
Gaben meine Freude an Gott ausdrücken
kann.“ Mehrfach wurde Pater Saju mit
nationalen und internationalen Preisen
für sein tänzerisches Können ausgezeichnet. Besonders gewürdigt werden
seine Choreografien, die das Evangelium
in der Sprache des indischen Tanzes
ausdrücken. Als Papst Johannes Paul II.
122
Indien bereiste, wurde Pater Saju eingeladen, die Eucharistiefeier in Neu Delhi
mit seinem Tanz zu begleiten. Pater Saju
will das Christentum in der indischen
Kultur verwurzeln. Er ist Gastdozent
an renommierten Tanzschulen Indiens,
unter anderem auch am Institut Kalai
Kaviri in Trichy, das in diözesaner Trägerschaft steht. missio förderte sein
Studium durch ein Stipendium des
Missionswissenschaftlichen Instituts
(mwi) in Aachen.
Abbé Franz Stock
Pietà
Die Pietà wurde von Franz Stock 1946
im „Priesterseminar hinter Stacheldraht“
gemalt. Selbst Kriegsgefangener, war er
von 1945 bis 1947 Regens dieses Seminars.
Das Gemälde zeigt wesentliche Elemente
des Stacheldrahtseminars; Wachttürme,
Zeltunterkünfte und Zäune sind zu sehen.
Links die Seminarhalle, im rechten Hintergrund die Kathedrale von Chartres,
kriegsgefangene Seminaristen aus der
Erzdiözese Paderborn sind abgebildet.
Ins Zentrum stellt Franz Stock die tausendfachen Erschießungen der von der
Wehrmachtsgerichtsbarkeit Verurteilten
auf dem Mont Valérien(1940-1944). Er
begleitete als Seelsorger der Gefängnisse
nach eigenen Angaben mehr als 2.000
bis zum Erschießungspfahl.
Das Gemälde befindet sich heute in
der Pfarrkirche St. Johannes Baptist in
Arnsberg-Neheim.
123
Wir müssen neue Rituale finden
Pfarrer Thomas Kammerer leitet das
Seelsorgeteam im Klinikum rechts der
Isar in München. Eine seiner Aufgaben
ist es, die Angebote der Seelsorge für
Patienten, Angehörige und Mitarbeiter
weiterzuentwickeln.
Welchen Stellenwert haben Sakramente
heute in der Gesellschaft?
Es kommt darauf an, welche Sakramente
Sie meinen. Denn die Sakramente der
Lebenswenden sind nach wie vor sehr
wichtig und den Menschen trotz zunehmender Säkularisierung immer noch
bedeutsam. Deshalb kommen Menschen
heute immer noch mit ihren Kindern
zur Taufe, zur Erstkommunion und
zur Firmung. Und viele Paare heiraten
immer noch kirchlich. Was sehr lange
Zeit in Vergessenheit geraten war, ist das
Sakrament der Krankensalbung. Sie war
über Jahrhunderte hinweg mit dem Tod
verbunden. Deshalb hat man sich lange
Zeit nicht getraut, dieses Sakrament zu
wünschen.
Welche Bedeutung hat die Krankensalbung?
Die Krankensalbung ist uns im Jakobusbrief biblisch überliefert. Daraus
hat sich die Tradition begründet, dass
dann, wenn Leben durch Krankheit
in Gefahr gerät, ein Zeichen dagegen
steht. Es dient dem Heil des Menschen,
sowohl dem seelischen als auch dem
körperlichen Heil. Die Krankensalbung
ist ganz klar ein heiliges Zeichen für
Leib und Seele, das im Kampf gegen die
124
Krankheit unterstützen soll. Also auch
gegen Todesgefahr.
Welche Sakramente begegnen Ihnen
als Klinikseelsorger noch?
Natürlich die Beichte, als Sakrament
der Versöhnung. Menschen, die krank
sind oder sogar mit der Möglichkeit des
Sterbens konfrontiert werden, denken
noch einmal über ihr Leben nach. Das
darf man nicht unterschätzen. Dabei
entdecken sie manches, was schiefgegangen ist und Versöhnung braucht. Es
muss nicht immer die Versöhnung mit
Gott oder mit anderen sein. Es kann
auch um Versöhnung mit sich selbst
und dem Scherbenhaufen des eigenen
Lebens gehen.
Sie haben auch ein eigenes Verabschiedungsritual entwickelt. Warum gehen
Sie da einen eigenen Weg?
Die Kirche hat zwei Sakramente des
Abschieds: Zum einen das Sakrament der
Wegzehrung, und das der Versöhnung.
Die Beichte setzt voraus, dass ein Mensch
sprechen kann und bei Bewusstsein
ist, die Kommunion, dass er schlucken
kann. Oft ist das jedoch nicht möglich.
Auch die Krankensalbung ist für Sterbende eigentlich nicht das Richtige, man
würde dieses stärkende Sakrament eher
missbrauchen.
Von daher finde ich, braucht es andere
Antworten der Kirche. Dazu kommt,
dass die Menschen, die Abschied nehmen, in den traditionellen Ritualen nur
am Rande eine Rolle spielen. Deshalb
ist es wichtig, dass wir neue Symbole
des Abschieds finden. Wir verwenden
dazu ein Öl aus Aloe und Myrrhe, so
wie es im Johannesevangelium bei der
Kreuzabnahme Jesu beschrieben ist.
Die Salbung mit Öl hat sich über viele
Kulturen hinweg bewährt. So haben wir
ein Ritual entwickelt, in dem durch das
Öl der Segen Gottes vorkommt und der
Segen der Familie. Es ist ein Versuch, auf
eine neue Lebenssituation eine Antwort
zu geben, die an die Traditionen der
Kirche anknüpft.
Wie sieht so eine Verabschiedung aus?
Es ist etwas ganz Schlichtes. Wir lesen
einen Abschnitt aus der Bibel und zeichnen
dem Sterbenden mit Myrrhe und Aloe
ein Kreuzzeichen auf die Stirn zum Zeichen des Segens. Auch die Angehörigen
sind dazu eingeladen, ein Kreuzzeichen
zu machen.
Anschließend wird ein Vaterunser gebetet.
Die Verabschiedung hat die Grundstruktur eines Gottesdienstes, aber alles ohne
Eile, sodass auch die Patienten und die
Angehörigen mitgenommen werden.
Spenden Sie Sakramente wie die Krankensalbung nur Katholiken – oder spielt
das keine Rolle?
Sakramente sind nur für Katholiken.
Denn du musst einen bestimmten Bezug
haben dazu. Das ist kein magisches Ritual,
das aus sich heraus ohne jede Beziehung
wirkt. Unlängst bat mich jemand: Ich bin
nicht getauft, aber ich möchte beichten.
Ich habe mit ihm darüber gesprochen,
was er mit der Beichte verbindet und was
wichtig für ihn ist. So haben wir einen Weg
gefunden, etwas Passendes zu gestalten.
Eine Frau salbt Jesus am Tisch des
Pharisäers
125
Das kommt heute häufiger vor, weil wir
in einer multikulturellen Gesellschaft
leben, in der Menschen oft nicht mehr
von klein auf kirchlich sozialisiert sind.
Wir müssen daher immer wieder aufs
Neue stimmige Rituale finden.
Was ist Ihnen persönlich wichtig an
der Krankenhausseelsorge?
Das hat sich gewandelt. Ich arbeite jetzt
seit 15 Jahren im Krankenhaus. Am
Anfang war mir der einzelne Mensch
das Wichtigste. Das ist er auch heute
noch, aber ich habe mehr die Gesamtdimension des Krankenhauses im Blick.
Am Anfang habe ich die Patienten gesehen, dann kamen die Mitarbeiter in den
Blick, und heute beschäftige ich mich
viel mit ethischen Fragen. Ich merke
außerdem, dass die Mitarbeitenden sich
nach Menschen sehnen, die ihnen einen
konstruktiven Input aus einem anderen
Blickwinkel bieten. Einen Blickwinkel,
den sie der Routine des Krankenhauses
und der Medizin hinzufügen. Das macht
mir Freude. Wir stehen noch ganz am
Anfang damit, zu sehen, was Spiritualität
auch für Heilung bedeuten kann.
Interview: Hannah-Magdalena Pink;
Fotos: Klaus D. Wolf, www.wolf-bild.de
Das Interview ist in Ausgabe 4/2013 des
Don Bosco Magazins erschienen, der
Zeitschrift der Salesianer Don Boscos
und der Don Bosco Schwestern.
Verstorbene
Pater Ernst Lederle MSC
Geb. 1915 in Waal
Profess 1949, Priesterweihe 1952
Er wirkte als Erzieher und Lehrer besonders in Bregenz. Von dort pflegte er auch
den Kontakt mit den Schweizer Förderern.
Kurz nach dem 99. Geburtstag ist er
gestorben.
Schwester M. Gertrud Schelhas MSC
Geb. 07.01.1926 in Gelsenkirchen
erste Gelübde 16.08.1947
Stationen ihres Lebens: In Peru Lima,
Huaraz, Chacrasana. Santo Domingo
(Dominikanische Republik)
gest. in Lima 17.05.2014
Frau Luzie Kordsmeyer, Riesenbeck
126
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