Studienaufenthalt an der University of Queensland

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Studienaufenthalt an der University of Queensland
Studienaufenthalt an der University of Queensland in Brisbane, Australien
14. August bis 12. September 2011
Die University of Queensland lud Severin Kämmerer aus Waldkirchen zu einem zweiwöchigen
Aufenthalt nach Brisbane ein. Dort erhielt er praktische Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit sowie in Projekte der Hochschule. Die Reisekosten für den Preisträger des Bundeswettbewerbs 2011 übernahm die Ernst A. C. Lange-Stiftung, Bremen.
von Severin Kämmerer
Der Young European Scholars Award 2011 der University of Queensland führte mich in den diesjährigen Sommerferien vom beschaulichen Bayerischen Wald in die ostaustralische Metropole Brisbane.
Nach 20 Stunden Flug erreichte ich den Zielflughafen und wurde von einer Bel-Air chauffeured Limousine zu dem im Stadtteil St. Lucia gelegenen International House der University of Queensland
gebracht. Das International House ist ein Studentenwohnheim für vorwiegend ausländische Studierende, das auch mir für die kommenden vier Wochen zu einem angenehmen Zuhause werden sollte.
Bereits am ersten Tag ging es hinüber zum etwa fünf Gehminuten entfernten Campus, wo ich durch
die Faculty of Science und deren School of Chemistry and Molecular Biosciences (SCMB) geführt
wurde. Auf dem von zahlreichen Grünflächen geprägten Campusgelände fiel mir sofort die imposante
Kombination aus klassischer und moderner Architektur auf. Ebenso beeindruckten mich die gut ausgestatteten Laboratorien der SCMB, in denen auf verschieden Gebieten der Chemie, Biochemie und
Mikrobiologie geforscht wird.
Nach umfassenden Sicherheitseinweisungen begann meine Arbeit im Labor der SCMB-Arbeitsgruppe
von Frau Dr. Ulrike Kappler. Die Gruppe forscht unter anderem auf dem Gebiet der Metalloenzymkomplexe. Ich untersuchte das enzymkinetische Verhalten des Enzyms SorT (Sulfitoxidoreduktase
aus Thiobacillus novellus). Dieses Enzym, das in den meisten Lebewesen die Umsetzung von Sulfit
zu Sulfat katalysiert und dessen Mangel beim
neugeborenen Menschen epileptische Anfälle
verursacht, ist hinsichtlich seines Aufbaus und
seiner Enzymkinetik bisher noch nicht vollständig
erforscht. Die interessante Forschungsarbeit füllte
die gesamte Zeitspanne meines vierwöchigen
Aufenthalts aus. Die experimentellen Arbeiten auf
dem Gebiet der Biochemie und das Erlernen der
im gastgebenden, englischsprachigen Labor
etablierten Arbeitstechniken bescherten mir
äußerst wertvolle und lehrreiche Erfahrungen.
Zudem
erweiterte
sich
mein
englischer
Sprachwortschatz
enorm,
Aussprache
und
Sprachflüssigkeit verbesserten sich von Tag zu
Tag.
Severin Kämmerer im Labor
Severin Kämmerer im Lone Pine
Koala Sanctuary
An den Wochenenden nutzte ich die freie Zeit und unternahm Ausflüge
in das Stadtzentrum Brisbanes, das mich durch die markanten
Wolkenkratzer, die den wirschaftlichen Aufschwung der Stadt in den
1980er Jahren widerspiegeln, faszinierte. Auch die in ihrer Architektur
einzigartigen Brücken, die sich über den breiten Brisbane River
spannen, beeindruckten mich jedes Mal, wenn ich die City Cat Ferry,
eine kleine Katamaran-Fähre, benutzte. Erfreulicherweise fand
während meines Aufenthalts das sogenannte Brisbane River Fire statt,
ein gigantisches und überaus spektakuläres Feuerwerk auf dem
Brisbane River – ein einzigartiges Erlebnis! Mehrfach erkundete ich die
Umgebung Brisbanes. Ziele waren die etwa 60 Kilometer entfernte
Gold Coast im Südosten Brisbanes wie auch die nördlich gelegene
Sunshine Coast, die an zwei Wochenenden wunderbare Ausflugsziele
boten und mich in den Genuss eines ausgiebigen Bades im Pazifischen
Ozean gelangen ließen. Des Weiteren besuchte ich den Australia Zoo,
der sich bis zu dessen Tod im Jahr 2006 im Besitz des berühmten CroCrocodile Hunters Steve Irwin befand. Die Besuche des Erlebnisparks
Dreamworld und des Lone Pine Koala Sanctuary beeindruckten mich nicht minder.
Die Reise nach Australien und der Aufenthalt in Brisbane verlangten mir ein hohes Maß an Selbstverantwortung und Selbstständigkeit ab, was sicherlich sehr positiv zu meiner persönlichen Weiterentwicklung beitrug.
Mein aufrichtiger Dank gilt allen beteiligten Institutionen und Personen, allen voran der University of
Queensland, der Stiftung Jugend forscht e. V. wie auch der Ernst A. C. Lange-Stiftung für die Übernahme der Reisekosten.