ONE ROOF - HOCHTIEF Reporting

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ONE ROOF - HOCHTIEF Reporting
Geschäftsbericht 2009
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HOCHTIEF Geschäftsbericht 2009
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Aus Visionen Werte schaffen.
Inhaltsverzeichnis
Informationen für die Aktionäre
Brief des Vorstandsvorsitzenden.......8
Bericht des Aufsichtsrats...............10
Vorstand........................................14
Corporate Governance..................16
HOCHTIEF-Aktie............................22
Konzessionsgeschäft
bei HOCHTIEF...............................26
In allen Texten beziehen wir uns
grundsätzlich mit der allgemeinen
Anrede sowie den Funktionen auf
Damen und Herren.
Lagebericht
Konzernstruktur und
Geschäftstätigkeit..........................32
Märkte und Rahmenbedingungen...36
Auftragsentwicklung 2009.............42
Strategie........................................45
Nachhaltigkeit................................48
Forschung und Entwicklung..........50
Mitarbeiter......................................55
Beschaffung..................................58
Kapitalrenditekonzept
Return on Net Assets.................... 60
Wertschöpfung............................. 63
Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage............................. 65
Erläuterungen zur Ertrags-,
Finanz- und Vermögenslage der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
(Holding).........................................75
Erläuternder Bericht
des Vorstands . ............................ 80
Segmentbericht............................. 83
Unternehmensbereiche:
HOCHTIEF Americas.................... 84
HOCHTIEF Asia Pacific................. 88
HOCHTIEF Concessions................92
HOCHTIEF Europe.........................97
HOCHTIEF Real Estate................101
HOCHTIEF Services....................107
Risikobericht................................ 111
Prognose- und Chancenbericht... 119
Nachtragsbericht.........................123
Erklärung zur
Unternehmensführung.................123
Konzernabschluss
Inhaltsverzeichnis
HOCHTIEF-Konzernabschluss.....126
Konzern-Gewinn- und
-Verlustrechnung..........................127
Konzern-Gesamtergebnisrechnung......................................128
Konzernbilanz..............................129
Konzern-Kapitalflussrechnung.....130
Entwicklung des KonzernEigenkapitals................................131
Versicherung der gesetzlichen
Vertreter.......................................132
Bestätigungsvermerk des
Abschlussprüfers.........................133
Konzernanhang
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze...................................134
Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung....................... 145
Erläuterung der Konzernbilanz.....150
Sonstige Angaben.......................172
Gewinnverwendungsvorschlag
des Vorstands..............................191
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum
31.12.2009...................................192
Gremien.....................................194
Verzeichnisse
Stichwortverzeichnis....................196
Glossar........................................197
Fünfjahresübersicht.....................199
Impressum...................................201
Finanzkalender.............................201
Das Unternehmen im Überblick 2009
Unternehmenszentrale
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Americas
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Asia Pacific
Unternehmensbereich
HOCHTIEF Concessions
Im Unternehmensbereich Americas werden die Tätig-
Der Unternehmensbereich Asia Pacific bündelt die
HOCHTIEF Concessions gehört zu den weltweit füh-
keiten unserer operativen Einheiten in den USA, Kanada
HOCHTIEF-Aktivitäten im asiatisch-pazifischen Raum.
renden industriellen Infrastrukturinvestoren. Das Unter-
und Brasilien zusammengefasst.
Unsere Mehrheitsbeteiligung an der Unternehmens-
nehmen entwickelt und realisiert mit den Gesellschaf-
gruppe Leighton macht HOCHTIEF auch in Australien
ten HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions
Mit der Tochtergesellschaft Turner hat sich HOCHTIEF
zum Marktführer. Zum Leistungsportfolio zählen der
Konzessions- und Betreiberprojekte in den Geschäfts-
in den USA, dem größten Baumarkt der Welt, als
Hoch- und Infrastrukturbau, die Rohstoffgewinnung,
feldern Flughäfen, Straßen und Soziale Infrastruktur.
Nummer 1 im Hochbau fest etabliert. In den beson-
Konzessionen sowie Projektentwicklungen und Dienst-
Außerdem berät HOCHTIEF Concessions seine Kun-
ders wachstumsstarken Segmenten Gesundheits-,
leistungen.
den in diesen Bereichen. Im November 2009 wurde
HOCHTIEF Concessions in eine Aktiengesellschaft
Bildungs- und Büroimmobilien ist Turner führend. Die
umgewandelt.
Gesellschaft hält dabei im nachhaltig wachsenden
Die operativen Einheiten – John Holland, Leighton Con-
Segment des Green Buildings die Spitzenposition und
tractors, Leighton Properties und Thiess in Australien,
setzt im Wettbewerbsumfeld auf dem US-Markt Maß-
Leighton Asia und Leighton International sowie die Beteili-
HOCHTIEF AirPort hält Anteile an den Flughäfen Athen,
stäbe.
gung an der Al Habtoor Leighton Group in der Golfregion –
Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana.
machen es Leighton möglich, die gesamte Wertschöp-
Im Geschäftsjahr 2009 nutzten zirka 88,7 Mio. Passa-
fungskette des Bauens zu bedienen.
giere die sechs Flughäfen. Als weiteres Fundament für
Unsere Tochtergesellschaft Flatiron gehört zu den füh-
profitables Wachstum gründete HOCHTIEF AirPort im
renden US-Unternehmen für komplexe Infrastrukturprojekte wie Brücken und Straßen. Damit verfügen wir
Unsere Tochtergesellschaft baut ihre weltweite Spitzenpo-
Jahr 2005 gemeinsam mit renommierten Finanzinves-
auch über die notwendigen Voraussetzungen, um uns
sition als Minenbetreiber und -manager im Bereich Con-
toren die Gesellschaft HOCHTIEF AirPort Capital. Ziel
für Infrastrukturprojekte im Zukunftsmarkt Public-Pri-
tract-Mining kontinuierlich aus. Auch in den Segmenten In-
ist es, das Beteiligungsportfolio strategisch auszu-
vate-Partnership in den Vereinigten Staaten und Ka-
frastruktur und Projektentwicklung gehört Leighton zu den
bauen.
nada zu bewerben. Mit seinen Tiefbauleistungen er-
führenden australischen Unternehmen. Der Bildungs- und
gänzt Flatiron das Hochbauangebot von Turner
Gesundheitssektor gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Die Gesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions plant, finan-
strategisch.
Ein zusätzlicher Wachstumsmarkt für Leighton entsteht im
ziert, baut und betreibt in öffentlich-privaten Partner-
Bereich der Wasser- und Energiewirtschaft. Die starke
schaften Infrastrukturprojekte in den Bereichen öffent-
Die Gesellschaft HOCHTIEF do Brasil bietet in Brasilien
Stellung in Australien nutzt die Unternehmensgruppe
licher Hochbau und Verkehr. Zum Portfolio gehörten
Hoch- und Infrastrukturbau sowie Dienstleistungen im
auch, um ihre Aktivitäten in besonders wachstumsstarken
Ende 2009 insgesamt sieben Straßen inklusive zweier
Bereich Facility-Management.
asiatischen Ländern und in den Golfstaaten zu verstärken.
Tunnel mit einer Gesamtlänge von mehr als 750 Kilometern sowie 91 Schulen für etwa 60 000 Schüler,
zwei Rathäuser, ein Bürgerzentrum und eine Kaserne.
Außerdem realisiert HOCHTIEF PPP Solutions die ersten beiden vollständig privat finanzierten Geothermiekraftwerke in Deutschland.
*Weitere Informationen zu den HOCHTIEF-Gesellschaften und Unternehmensbereichen finden Sie auf den Seiten 83 bis 109 und im Internet unter www.hochtief.de.
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Geschäftsbericht 2009
(Management-Holding)*
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Europe
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Real Estate
Unternehmensbereich HOCHTIEF
Services
Im Unternehmensbereich Europe führen wir unter Lei-
Die Gesellschaften des Unternehmensbereichs Real
Über die Gesellschaften des Unternehmensbereichs
tung von HOCHTIEF Construction unsere Expertise im
Estate entwickeln, realisieren, vermarkten und betreuen
HOCHTIEF Services bieten wir Dienstleistungen in den
Kerngeschäft Bauen zusammen. Dazu zählen der
Immobilien während ihres gesamten Lebenszyklus.
Bereichen Facility-Management und Energy-Management an.
Hoch-, Tief- und Ingenieurbau in ausgewählten europäischen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, Großbri-
HOCHTIEF Projektentwicklung konzipiert, realisiert und
tannien, Österreich sowie Polen, Tschechien und Russ-
vermarktet Immobilienprojekte in Deutschland und an-
HOCHTIEF Facility Management gehört zu den führen-
land. Als Bauträger verwirklicht das Unternehmen unter
deren Ländern. Das Leistungsspektrum umfasst alle
den Spezialisten für integrierte Facility-Management-
der Marke FormArt hochwertige Wohnimmobilien. Au-
Phasen einer Immobilienentwicklung von der Standort-
Lösungen in Europa. Die Gesellschaft arbeitet bei-
ßerdem verschafft sich HOCHTIEF Construction auch
sicherung über Finanzierung bis zum Verkauf. Büroim-
spielsweise in den Branchensegmenten Automotive,
als Generalunternehmer für Großprojekte außerhalb von
mobilien in Innenstadt- und citynahen Lagen bilden das
chemische/pharmazeutische Industrie, Elektrotechnik/
Europa immer größeres Renommee – beispielsweise in
Kerngeschäft. Weitere Schwerpunkte sind Einzelhandels-,
Halbleiterindustrie, Finanzdienstleister/Immobilieninves-
den Golfstaaten. Ein Teil dieser Projekte entsteht auf
Wohn- und Seniorenimmobilien sowie die Entwicklung
toren, Flughäfen, Aviation, Gesundheitswesen und Ver-
Basis der partnerschaftlichen HOCHTIEF-Geschäfts-
ganzer Stadtquartiere. Auch Hotels, Logistik- und Spe-
anstaltungsstätten. Gebäude, Liegenschaften, Pro-
modelle, wie zum Beispiel PreFair.
zialimmobilien zählen zu den Produktmarktsegmenten.
zesse und Anlagen werden ganzheitlich betrachtet. So
Als „Investor auf Zeit“ baut HOCHTIEF Projektentwick-
entstehen Lösungen, die über den Ansatz des klassi-
lung kein eigenes Immobilienportfolio auf.
schen Facility-Managements deutlich hinausgehen.
pakete an – unter anderem zur Gebäudediagnose und
An der Gesellschaft aurelis Real Estate ist HOCHTIEF
Als einer der führenden Contracting-Anbieter in Deutsch-
Standortanalyse. Mit HOCHTIEF Consult betreiben wir
mit einem Anteil von 50 Prozent beteiligt. Sie besitzt
land gewährleistet HOCHTIEF Energy Management den
darüber hinaus eines der größten deutschen Ingenieur-
mehr als 21 Mio. Quadratmeter citynaher Flächen – vor
effizienten Betrieb von Energieanlagen in der Industrie
büros. Seine Experten betreuen zahlreiche Auftragge-
allem in Metropolen und deren Einzugsgebieten. Einen
sowie bei privaten und öffentlichen Liegenschaften.
ber, um komplexe Großprojekte zu realisieren.
Teil der Grundstücke vermarktet aurelis für Projektent-
Dazu betreibt, optimiert, finanziert und saniert die Ge-
wicklungen. Die anderen Flächen sind Bestandsimmo-
sellschaft Systeme, um Wärme, Kälte, Raum- und
bilien, die an gewerbliche Nutzer vermietet werden.
Druckluft, Strom, Licht und Wasser zu erzeugen und zu
Das Unternehmen bearbeitet Projekte vor, während und
nach dem Bau. Dazu bietet HOCHTIEF Dienstleistungs-
verteilen. Mit diesen Maßnahmen gelingt es nicht nur,
Dienstleistungen im Bereich Bau- und baunahe Infrastruktur sowie Logistik. Das Unternehmen übernimmt
HOCHTIEF Property Management ist in Deutschland
die Betriebskosten für die Kunden nachhaltig zu redu-
für HOCHTIEF-Gesellschaften und externe Kunden die
die Nummer 1 bei Property-Management-Leistungen
zieren. Darüber hinaus wird es möglich, derzeit zirka
Baustelleneinrichtung. Außerdem koordiniert und opti-
und arbeitet für Immobilieninvestoren. Als Vertreter von
100 000 Tonnen CO2 -Emissionen pro Jahr einzusparen.
miert Streif Baulogistik die Abläufe auf den Baustellen.
Eigentümerinteressen leistet die Gesellschaft einen
wichtigen Beitrag dazu, die Renditen von Immobilieninvestments zu optimieren. Zusätzlich verfügen wir im Bereich Asset-Management über langjährige Erfahrungen
in der Verwaltung und Verwertung großer Immobilienportfolios.
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Geschäftsbericht 2009
Unser Unternehmen im Überblick
Unsere Tochtergesellschaft Streif Baulogistik erbringt
Aus Visionen Werte schaffen
HOCHTIEF gehört zu den führenden internationalen Bau­
dienst­leistern. Wir erbringen integrierte Leistungen entlang
des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und
Anlagen. Durch unser globales Netzwerk sind wir auf allen
wichtigen Märkten der Welt präsent. Wir wirtschaften
nachhaltig und übernehmen Verantwortung.
Die Angebotspalette von HOCHTIEF umfasst die Module
Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen und
Betrieb. Unsere eng verzahnten Leistungen ermöglichen es uns,
maßgeschneiderte Lösungen und höchste Qualität anzubieten.
Die kompetenten Mitarbeiter unseres Unternehmens schaffen
Werte für Kunden, Aktionäre und HOCHTIEF gleichermaßen.
Mit dem Ansatz „One roof – all solutions“ arbeiten wir gezielt
daran, die Leistungen unserer Gesellschaften optimal zu
vernetzen und zu vermarkten.
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One roof – all solutions. Dieser Ansatz – frei übersetzt: alles unter
einem Dach – ist die Basis für die
Arbeit der HOCHTIEF-Gesellschaften.
Auf Wunsch unserer Kunden führen
wir unsere modularen Angebote zu einem e
­ ffizienten Gesamtpaket zusammen. Von Planung, Finanzierung und
Bau bis hin zum Betrieb können unsere
Gesellschaften alle Leistungen übernehmen – bei In­frastrukturprojekten,
Immobilien und Anlagen. Unsere
Kunden profitieren von der Kompetenz, dem gesellschaftsübergreifenden
Know-how-Transfer und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit im
HOCHTIEF-Konzern. In diesem Geschäftsbericht präsentieren wir Ihnen
Beispiele, die exemplarisch die Vorteile und Effizienz der Zusammenarbeit aufzeigen: Mehrwert aus einer
Hand!
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Informationen für die Aktionäre ➩
schätzen: Neuaufträge und Vertragsverlängerungen in
allen Unternehmensbereichen spiegeln das Vertrauen
in die Kompetenz von HOCHTIEF wider. Unsere Lebens­
zyklusstrategie hat sich nachhaltig bewährt. Darüber
hinaus erwies sich unser klarer Fokus auf Aktivitäten in
wachstumsstarken Märkten, Branchen und Regionen
als Erfolgsfaktor. Diese Ausrichtung behalten wir auch
Dr.-Ing. Herbert
Lütkestratkötter,
Vorsitzender des
Vorstands
in Zukunft bei und blicken optimistisch auf das Jahr 2010.
Für diese Zuversicht sorgt auch unsere starke Finanz­
das Jahr 2009 mit den Auswirkungen der Finanzkrise
basis. Gerade in der Krise wurde deutlich, wie sehr wir
hat die Wirtschaftsunternehmen weltweit erneut vor
davon profitieren, dass wir in der Vergangenheit stets
Herausforderungen gestellt. Der HOCHTIEF-Konzern
sehr konservativ geplant und gehandelt haben. Unsere
bewies jedoch auch vor diesem Hintergrund einmal
Finanzierung ist langfristig gesichert – das zeigt auch
mehr seine Stärke. Wir konnten die Prognose für den
unsere überaus solide Bilanz. Für alle Vorhaben verfü­
Auftragsbestand noch während des Geschäftsjahres
gen wir über den erforderlichen Spielraum. Dabei gehen
2009 anheben – der Wert erreichte 35,59 Mrd. Euro.
wir weiterhin selektiv vor und investieren wie gewohnt
Alle weiteren Ziele, die wir uns gesteckt hatten, haben
ausschließlich in Projekte, die unseren hohen Rendite­
wir wie angekündigt erreicht beziehungsweise übertrof­
anforderungen gerecht werden.
fen: Der Konzerngewinn in Höhe von 195,2 Mio. Euro
*Erläuterungen zu den
­A npassungen finden Sie
auf den Seiten 142 und 143
und das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 600,5 Mio.
Das Jahr 2009 war wieder ein sehr gutes Jahr für un­
Euro übertrafen jeweils deutlich die Vorjahreswerte
seren Konzern. In allen sechs Unternehmensbereichen
(156,7 und 496,9 Mio. Euro nach Anpassung entspre­
konnten wir 2009 Erfolge verzeichnen. Bei HOCHTIEF
chend IFRIC 15*).
Americas erhielten unsere US-Gesellschaften Turner
und Flatiron attraktive Aufträge, die für einen guten Auf­
Die HOCHTIEF-Aktie gewann aufgrund der Erholung
tragsbestand sorgten. Turner konnte seine starke Markt­
der Weltwirtschaft und der langsamen Entspannung an
position ausbauen: Der Marktführer für Bildungs- und
den Finanzmärkten vor allem in der zweiten Jahreshälfte
Gesundheitsimmobilien sowie nachhaltiges Bauen er­
wieder an Wert. Im Oktober 2009 wurde mit 59,52 Euro
hielt hochwertige Aufträge in diesen Segmenten, dar­
der Jahreshöchststand erreicht. Aber auch dieser Wert
unter eine Reihe von Schulprojekten in New York im Wert
spiegelt den erfolgreichen Geschäftsverlauf nur unzu­
von mehr als 170 Mio. Euro und ein Krankenhaus für
reichend wider.
das Medical Center der Universität Princeton im Wert
von 340 Mio. Euro. Flatiron sicherte sich mehrere Groß­
HOCHTIEF setzte konzernweit die gute Entwicklung
aufträge, darunter das bislang größte Projekt für die
der vergangenen Jahre auch 2009 weiter fort. Dabei
US-Gesellschaft: In einer Arbeitsgemeinschaft entsteht
profitierten wir insbesondere von den Vorteilen unserer
die Port-Mann-Brücke über den Fraser River im kana­
verzahnten Angebotspalette: Mit Leistungen entlang
dischen Vancouver mit einem Wert von mehr als 1,5 Mrd.
des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobi­
Euro. Flatiron profitierte auch vom US-Konjunkturpro­
lien und Anlagen bieten wir unseren Kunden Mehrwert.
gramm, etwa beim Auftrag für den Ausbau der Route
Das weltweit vernetzte Arbeiten unserer Fachleute sorgt
905 in San Diego, Kalifornien, mit einem Volumen von 41
für hohe Effizienz und Qualität – das haben wir mit Akti­
Mio. Euro. Und nicht zuletzt verstärkten unsere US-Töch­
vitäten unter dem Motto „One roof – all solutions“ auch
ter wie geplant ihre Zusammenarbeit: Die Unternehmen
im Berichtsjahr intern wie extern betont. Gerade in dem
erweitern gemeinsam mit einem Partner den Terminal 2
schwierigen wirtschaftlichen Umfeld des Berichtsjahres
des San Diego Airports.
hat sich deutlich gezeigt, dass unsere Kunden unser
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Geschäftsbericht 2009
Leistungsangebot mit seinem hohen Synergiepotenzial
Die operativen Einheiten unserer Tochtergesellschaft
ebenso wie unsere partnerschaftliche Arbeitsweise
Leighton erhielten ebenfalls attraktive neue Aufträge und
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
sorgten so für einen sehr hohen Auftragsbestand im
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe konnten
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. So wird
wir ein positives Geschäftsjahr verzeichnen. Damit be­
Thiess in einem Konsortium eine Meerwasserentsalzungs­
währte sich die neue Organisation und Struktur. Mit
anlage finanzieren, planen, bauen und 30 Jahre lang
dem Bau der Barwa Commercial Avenue in Doha si­
betreiben – das Projektvolumen beträgt 2,1 Mrd. Euro.
cherte sich HOCHTIEF Construction den mit einem Vo­
Im Rohstoffbereich erhielten wir eine Reihe von Vertrags­
lumen von 1,3 Mrd. Euro bis heute größten Einzelauf­
verlängerungen von zufriedenen Kunden: So wurde der
trag in seiner Unternehmensgeschichte. Insgesamt
Vertrag von Leighton bei der Kohlenmine Peak Downs
nahm das internationale Geschäft von HOCHTIEF Con­
in Queensland für drei Jahre im Wert von 172 Mio. Euro
struction noch einmal an Bedeutung zu. In Deutsch­
erweitert. Auch international baute Leighton sein Geschäft
land haben wir vor allem unsere Aktivitäten im rendite­
weiter aus, unter anderem am Golf in Abu Dhabi, wo Al
starken Bauträgergeschäft ausgeweitet.
Habtoor Leighton Group das Projekt St. Regis Hotel
and Residences für knapp 345 Mio. Euro errichtet.
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate be­
wies HOCHTIEF Projektentwicklung erneut Stärke: In
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions ver­
einem schwierigen Marktumfeld haben wir 2009 meh­
zeichnete HOCHTIEF AirPort nach dem durch die Fi­
rere Immobilien veräußert, darunter das mehrfach aus­
nanzkrise bedingten Rückgang der Fluggastzahlen im
gezeichnete Unilever-Haus in Hamburg. HOCHTIEF
dritten Quartal 2009 wieder eine positive Verkehrsent­
Property Management erhielt unter anderem einen
wicklung an mehreren Flughäfen in unserem Beteili­
weiteren Auftrag von aurelis und übernahm damit auch
gungsportfolio. Der Düsseldorf Airport hat im zweiten
das Management der gut 4 000 Mietverträge.
Halbjahr 2009 sogar einen neuen Passagierrekord er­
reicht – ein guter Nachweis für das Flughafenmanage­
Auch die Gesellschaften im Unternehmensbereich
ment durch unsere Gesellschaft. HOCHTIEF PPP Solu­
HOCHTIEF Services arbeiteten 2009 wieder erfolgreich
tions erreichte im Berichtsjahr unter anderem in einem
als Outsourcing-Partner für öffentliche und industrielle
Konsortium den Financial Close* für ein britisches Public-
Kunden. So erhielt HOCHTIEF Energy Management
Private-Partnership-Schulprojekt in Salford. Für uns
etwa einen Auftrag vom Berliner Senat. HOCHTIEF
bedeutet dies den gelungenen Einstieg in das langfris­
Facility Management wurde unter anderem bei mehre­
tig angelegte britische Investitionsprogramm „Building
ren Projekten durch seine Schwestergesellschaften
Schools for the Future“. Die gute Entwicklung unseres
HOCHTIEF PPP Solutions und HOCHTIEF Projektent­
Konzessionsportfolios spiegelt das erfolgreiche Ge­
wicklung beauftragt.
schäft: Der Nettobarwert** betrug zum 31. Dezember
*Siehe Glossar Seite 198.
**Siehe Glossar Seite 198.
2009 insgesamt 1.596,4 Mio. Euro und übertraf das
Liebe Aktionärinnen und Aktionäre, im Jahr 2009 haben
Vorjahresergebnis (1.470,0 Mio. Euro).
wir unsere Versprechen an Sie eingelöst. Möglich war
dies nur mit einer starken Mannschaftsleistung, für die
Im Berichtsjahr erwogen wir einen Börsengang der
ich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke. Un­
HOCHTIEF Concessions AG. Im Dezember 2009 haben
ser weltweites Team steht bereit, um Sie auch im Jahr
wir jedoch beschlossen, diese Pläne zunächst nicht wei­
2010 wieder von unserer Leistungskraft zu überzeugen.
ter zu verfolgen, da sich das Kapitalmarktumfeld aufgrund
der Dubai-Krise und der dadurch ausgelösten Verwerfun­
gen an den internationalen Kapitalmärkten entscheidend
verschlechtert hatte. Unter diesen Voraussetzungen war
ein Börsengang nicht ohne Einschränkungen realisierbar
und kam also für uns nicht infrage. Wir sind damit unse­
rer Linie treu geblieben, auf keinen Fall unter unseren
Wertvorstellungen zu verkaufen, zumal alle Analysen im
Essen, 22. Februar 2010
Vorfeld gezeigt hatten, dass der Kapitalmarkt unsere
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter
Assets als ausgesprochen werthaltig einstuft.
Geschäftsbericht 2009
9
Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionäre,
henden hervorragenden Auftragslage im Konzern. We­
sentliche Gesichtspunkte der Betrachtung waren deshalb
die Planungssicherheit sowie die Liquiditätssicherung,
die trotz des problematischen wirtschaftlichen Umfelds
erfolgreich gestaltet wurde. In engem Zusammenhang
hiermit erörterte der Aufsichtsrat die Wechselkursent­
wicklung, insbesondere die nach wie vor schwache Ent­
Dr. rer. pol. h. c.
Martin Kohlhaussen, Vorsitzen­
der des Aufsichtsrats
wicklung des australischen Dollars, trotz einer deutli­
chen Kurserholung im dritten Quartal.
im Berichtsjahr hat der Aufsichtsrat die ihm nach Ge­
Im Rahmen einer Wettbewerbsanalyse erörterte der
setz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Auf­
Aufsichtsrat die Konzernstrategie und die Finanzplanung
gaben wahrgenommen und die Geschäftsführung des
unter den Gesichtspunkten einer Optimierung der Fi­
Vorstands kontinuierlich überwacht und beratend be­
nanzkraft, der weiteren Verzahnung der Angebotspalette
gleitet. Er war in alle Entscheidungen von grundlegender
entlang der Wertschöpfungskette, der Differenzierung
Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Der Vor­
durch Technologieführerschaft sowie des Ausbaus des
stand unterrichtete ihn regelmäßig sowohl schriftlich als
Dienstleistungsgeschäfts. Einen Schwerpunkt bei der
auch mündlich zeitnah und umfassend über die wirt­
Aussprache bildete die Margenentwicklung. In engem
schaftliche Lage und die Entwicklung der Gesellschaft
Zusammenhang hiermit stand die detaillierte Diskussion
und des Konzerns, die vorgesehene Geschäftspolitik,
der mittelfristigen Unternehmensplanung als integrierter
die Unternehmensplanung, die Risikolage und das Risi­
Strategie- und Finanzplanungsprozess auf Grundlage
komanagement sowie über bedeutende Einzelvorgänge.
wertorientierter Steuerungselemente (RONA-Konzept),
der Wertbeiträge der einzelnen Unternehmensbereiche
Im abgelaufenen Geschäftsjahr kam der Aufsichtsrat zu
sowie der nachhaltigen Margensteigerung.
vier Sitzungen zusammen. Alle Mitglieder des Aufsichts­
rats haben mindestens an der Hälfte der Sitzungen teil­
Wesentliches Thema der zweiten Jahreshälfte war der
genommen. Der Aufsichtsrat hat die nach Gesetz und
angedachte Börsengang des Unternehmensbereichs
Satzung erforderlichen Beschlüsse gefasst. Die Entschei­
HOCHTIEF Concessions mit seinen Auswirkungen auf
dungen wurden auf Grundlage der Berichterstattung
die Investitionsfinanzierung sowie den Transparenz­
des Vorstands getroffen. Über Projekte und Ereignisse
gewinn bei der Darstellung des Beteiligungswerts durch
von besonderer Bedeutung oder Dringlichkeit wurde der
eine laufende Marktbewertung.
Aufsichtsrat auch außerhalb von Sitzungen ausführlich
informiert und – soweit erforderlich – im Umlaufverfahren
Regelmäßig hat sich der Aufsichtsrat über den Ausbau
um Zustimmung gebeten. Der Aufsichtsratsvorsitzende
des Geschäfts im Mittleren Osten, die konzernweiten
stand auch außerhalb der Aufsichtsratssitzungen in re­
Aktivitäten zur Vernetzung der operativen Bereiche, ins­
gelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand und ließ sich über
besondere das Cross-Selling-Potenzial, sowie die Per­
die aktuelle Entwicklung der Geschäftslage und die
sonal- und Führungskräfteentwicklung im Konzern un­
wesentlichen Geschäftsvorfälle informieren.
terrichten lassen.
Nach wie vor waren die Weltwirtschaftskrise und die
Darüber hinaus waren die Pläne und Absichten des Groß­
Situation der Finanzmärkte Kernthemen der Beratungen.
aktionärs, der seine Beteiligung auf knapp 30 Prozent
Dies gilt insbesondere für die unterschiedlichen Ent­
aufstockte, sowie die Auswirkungen der gesetzlichen
wicklungen in Amerika, im asiatisch-pazifischen Raum,
Änderung im Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG)
wo zum Teil schon Erholungstendenzen erkennbar sind,
und Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergü­
sowie in Europa mit ihren differenzierten Auswirkungen
tung (VorstAG) Themen der Aussprache.
auf das operative Geschäft bei einer gleichzeitig beste­
10
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas war die
über die Auswirkung auf die Al Habtoor Leighton Group
immer enger werdende Zusammenarbeit zwischen Tur­
auf dem Markt im Mittleren Osten (Projektverschiebun­
ner, Flatiron sowie mit PPP Solutions ein wesentliches
gen, Stornierungen bei einem gleichzeitig hohen Auf­
Thema. Der Aufsichtsrat hat sich fortlaufend über die
tragsbestand) informieren. Es ist davon auszugehen,
Fortschritte der Verklammerung hin zum Full-Service-
dass LHL davon profitieren wird, dass sich die austra­
Provider, die inzwischen auch die Tief- und Ingenieur­
lischen Investitionen in die wirtschaftliche und soziale
bauaktivitäten von HOCHTIEF Europe miteinbezieht
Infrastruktur aufgrund der staatlichen Konjunkturpro­
und sich auf den kanadischen Markt ausweitet, berich­
gramme weiterhin auf einem hohen Niveau bewegen
ten lassen. Thematischer Schwerpunkt war die Auswir­
werden. Auch die Nachfrage nach Rohstoffen wird
kung der Finanzmarktkrise mit der daraus folgenden
nach letzten Prognosen weiter steigen.
Schwäche im privaten Wirtschaftsbau, die dieses Markt­
segment von Turner stark einbrechen ließ. Ein Einfluss
Neben dem geplanten Börsengang von HOCHTIEF
der Infrastrukturprogramme der US-Regierung war le­
Concessions lag der Beratungsschwerpunkt des Auf­
diglich für den Bereich von Flatiron zu verzeichnen. Trotz
sichtsrats auch bei diesem Geschäftsbereich auf den
dieser Entwicklung konnte sich der Aufsichtsrat davon
negativen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschafts­
überzeugen, dass diese im operativen Geschäft bei
krise in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld.
Turner keine negativen Ergebnisauswirkungen hatten.
Dies gilt insbesondere für das Passagier- und Verkehrs­
Turner konnte eine weitere Margenverbesserung erzie­
aufkommen an Flughäfen, wobei sich die HOCHTIEF-
len. Insgesamt wird erst für die zweite Jahreshälfte 2010
Flughäfen zwar schlechter als im Vorjahr, aber im Kon­
in den Vereinigten Staaten eine Marktstabilisierung im
kurrenzvergleich überdurchschnittlich entwickelten. In
Hochbau erwartet, während sich im Tief- und Ingenieur­
diesem Zusammenhang hat sich der Aufsichtsrat auch
bau bereits 2010 ein kontinuierliches Wachstum erge­
über die Entwicklung des Non-Aviation-Geschäfts als
ben könnte. Dazu dürften auch die staatlichen Konjunk­
gleichwertiges Standbein neben den eigentlichen Kern­
turprogramme stabilisierend beitragen, ohne allerdings
aktivitäten der HOCHTIEF-Flughäfen, die Optimierung
die rückläufigen Volumina der Privatwirtschaft ausglei­
der Kostenstrukturen sowie die Situation der einzelnen
chen zu können. Besondere Beachtung schenkte der
Flughäfen im Vergleich zum Wettbewerb unterrichten
Aufsichtsrat der Veräußerung von 80 Prozent der An­
lassen. Regelmäßig verfolgt hat der Aufsichtsrat insbe­
teile an HOCHTIEF do Brasil, die mit einer privilegierten
sondere die planmäßige Entwicklung des Flughafens
Partnerschaft mit dem Erwerber verbunden wurde.
Budapest.
Sollte HOCHTIEF in Brasilien zum Beispiel große Infra­
strukturprojekte verfolgen, so stehen das angestammte
Im Bereich HOCHTIEF PPP Solutions beschäftigte sich
Netzwerk und Ressourcen dafür vor Ort zur Verfügung.
der Aufsichtsrat im Wesentlichen damit, dass trotz
problematischer allgemeiner Wirtschaftslage aufgrund
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific be­
der angespannten Situation der öffentlichen Haushalte
schäftigte sich der Aufsichtsrat insbesondere mit der
weltweit ein verstärkter Trend zu PPP-Projekten im
weitgehenden Stabilisierung des operativen Geschäfts,
Bereich Straßen und soziale Infrastruktur erwartet wer­
der weiterhin konservativen geografischen Expansion,
den kann. Darüber hinaus standen Großprojekte, wie die
der Entwicklung der Rohstoffmärkte und der Stärkung
Mautautobahnen in der Slowakei (D1) sowie in Griechen­
des Contract-Mining-Geschäfts sowie mit den einge­
land (Maliakos–Kleidi/Elefsina–Patras–Tsakona) mit ihren
leiteten Maßnahmen zur Verbesserung des Working-
Finanzierungsgegebenheiten und Ergebnisauswirkun­
Capital-Managements bei Leighton Holdings Limited
gen, die Ausweitung des Geschäfts auf dem nordameri­
(LHL). Anhaltend schwach entwickelte sich der Markt
kanischen Markt und neue Geschäftsbereiche wie
für gewerbliche Projektentwicklung sowohl in Austra­
Geothermie im Mittelpunkt der Erörterungen.
lien wie im Hochbausektor in Dubai; hingegen ist die
Lage in Abu Dhabi und Katar nach wie vor erfreulich.
Nochmals hatte sich der Aufsichtsrat beim Unterneh­
Der Aufsichtsrat ließ sich in diesem Zusammenhang
mensbereich HOCHTIEF Europe mit der Restrukturie­
Geschäftsbericht 2009
11
rung der Einheit und der Restabwicklung von Altprojekten
Kunden durch Insolvenz, möglichst gering zu halten. Da­
zu beschäftigen. Nach Verlustjahren wurde eine Stabili­
rüber hinaus waren der Ausbau der technischen Kom­
sierung des Ergebnisses auf positivem Niveau erreicht.
petenzen, insbesondere im Bereich Industrial Services,
Die weitere Rückführung des Geschäfts im ertrags­
im Rahmen der Energie- und Prozessindustrie und das
schwachen deutschen Hochbau wird vom Aufsichtsrat
erst für 2011 zu erwartende starke Marktwachstum mit
unterstützt. Kompensiert wird diese Entwicklung durch
den Auswirkungen auf die weitere Entwicklung und
höhere Auftragseingänge im nationalen und internatio­
Steuerung des Bereichs Themen der Aussprache.
nalen Tief- und Ingenieurbau. Weiter standen im Fokus
der Erörterungen der unter der Rezession leidende
Konzernübergreifend hat sich der Aufsichtsrat mit den
Wirtschaftsbau in Deutschland, die Schwäche der Märkte
Claims and Variation Orders, dem Ausbau der Com­
in Polen und Tschechien, die Ergebnisse der Großpro­
pliance-Struktur und den Ergebnissen der Revisions­
jekte im Mittleren Osten sowie die Konzentration auf
tätigkeit befasst.
neue Marktsegmente, wie zum Beispiel Offshore. Insge­
samt ist zu konstatieren, dass sich aus den deutschen
Der Aufsichtsrat hat die Fortentwicklung der Corporate
Konjunkturprogrammen, insbesondere im Hochbau,
Governance bei HOCHTIEF regelmäßig erörtert. Darüber
keine wesentlichen Effekte ergeben werden und wegen
berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichts­
der unterschiedlichen Entwicklungen auf den nationalen
rat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Gover­
Märkten im Rahmen der Wirtschaftskrise nur geringe
nance Kodex im nachfolgenden Kapitel. Anlässlich der
positive Effekte zu erwarten sind. Erfreulich ist die wei­
Neufassung des Kodex vom 18. Juni 2009 wurden die
tere Zunahme von ertragsstarkem Auslandsgeschäft.
Geschäftsordnungen für den Aufsichtsrat und die Aus­
schüsse ergänzt. HOCHTIEF hat auch die neu in das
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate wird
Aktiengesetz und in den Kodex eingefügten Regelun­
zwar – so die Erkenntnisse der Aussprache im Aufsichts­
gen zur D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichts­
rat – der deutsche Markt für Immobilienentwicklungen
rat umgesetzt. Für die Mitglieder beider Organe wurde
als besonders stabil in Europa eingeschätzt. Anderer­
zum 1. Januar 2010 ein Selbstbehalt nach Maßgabe
seits hat jedoch der Investmentmarkt trotz einer leich­
der Regelungen von Aktiengesetz und Kodex vereinbart.
ten Erholung im zweiten Halbjahr und eines ansteigen­
den Kapitalanlagedrucks sowie einer Tendenz zur
Der Aufsichtsrat hat außerdem gemäß Ziffer 5.6 des
inflationssicheren Anlageform nach wie vor mit Proble­
Kodex die Effizienz seiner Tätigkeit überprüft. Hierbei
men zu kämpfen. Ausdrücklich begrüßt hat der Auf­
wurden von den Aufsichtsratsmitgliedern anhand eines
sichtsrat dabei die Wirkung der konservativen Geschäfts­
Fragebogens Antworten zu allen wesentlichen Aspekten
politik. Durch hohen Vermietungsstand und hohe Quote
der Tätigkeit des Aufsichtsrats gegeben. Nach Auswer­
an Vorverkäufen bestand zu keiner Zeit Druck, Notver­
tung der Fragebögen wurde das Ergebnis umfassend im
käufe zulasten der Marge zu tätigen. Die Zielvorgabe,
Aufsichtsrat erörtert und notwendige Anpassungen zur
den Schwerpunkt auf Marktsegmente wie Büro, Woh­
Erhöhung der Effizienz vereinbart.
nen, Quartiersentwicklung und Health-Care zu legen,
erweist sich als erfolgreich. Erfreulich aus Sicht des Auf­
Der Aufsichtsrat hat vier Ausschüsse gebildet. Ihre Mit­
sichtsrats war auch die Entwicklung der Beteiligungsge­
glieder sind im Kapitel „Gremien“ namentlich aufge­
sellschaft aurelis mit der erfolgreich abgeschlossenen
führt. Der Prüfungsausschuss tagte 2009 dreimal. Er
Refinanzierung unter den schwierigen Finanz­markt­be­
befasste sich intensiv mit den Quartalsberichten und
dingungen sowie die Entwicklung von HOCHTIEF Pro­
Abschlüssen sowie Fragen zur Rechnungslegung.
perty Management zu einem der größten Immobilien­
Auch die Prüfungsfeststellungen der internen Revision
manager in Deutschland.
nahmen breiten Raum ein. Darüber hinaus beriet der
Ausschuss über das Risikomanagement und die Com­
12
Geschäftsbericht 2009
Im Bereich HOCHTIEF Services beschäftigte sich der
pliance im HOCHTIEF-Konzern sowie die Wirksamkeit
Aufsichtsrat insbesondere mit dem Leistungsspektrum
des internen Kontrollsystems. Gegenstand der Bera­
und dem Margendruck auf einem nach wie vor wach­
tungen waren im Übrigen der Wahlvorschlag für den
senden Markt, den Initiativen, die Auswirkungen der
Abschlussprüfer an die Hauptversammlung, die Be­
Rezession bei den Industriekunden – wie zum Beispiel
stimmung von Prüfungsschwerpunkten und die Ertei­
Kurzarbeit und Leistungsreduzierungen – trotz gestie­
lung des Prüfungsauftrags an den sowie die Honorar­
gener Outsourcing-Bereitschaft, bis hin zum Ausfall von
vereinbarung mit dem Abschlussprüfer.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Der Personalausschuss trat dreimal zusammen. Er be­
und dem Aufsichtsrat eine Billigung des Jahres- und
fasste sich im Wesentlichen mit dem Vergütungssystem
des Konzernabschlusses sowie des zusammengefass­
und der Höhe der Vorstandsbezüge. Außerdem berei­
ten Lageberichts empfohlen.
tete er die Personalentscheidungen des Aufsichtsrats
vor und fasste – bis zum Inkrafttreten des VorstAG –
Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Kon­
die für die Anstellungsverträge der Vorstandsmitglieder
zernabschluss, den mit dem Lagebericht der Gesell­
erforderlichen Beschlüsse.
schaft zusammengefassten Konzernlagebericht und
den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns
Der Nominierungsausschuss hatte bereits in seiner
eingehend geprüft. Nach dem abschließenden Ergebnis
Sitzung im Juli 2008 dem Aufsichtsrat für dessen Wahl­
seiner Prüfung sind keine Einwendungen zu erheben.
vorschlag an die Hauptversammlung im Mai 2009
Der Aufsichtsrat hat nach eigener Prüfung und unter
Herrn Tilmann Todenhöfer als Kandidaten vorgeschlagen.
Berücksichtigung des Berichts des Prüfungsausschus­
ses dem Ergebnis der Prüfung des Jahresabschlusses
Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3
und des Konzernabschlusses durch den Abschluss­
­MitbestG musste auch im abgelaufenen Geschäftsjahr
prüfer zugestimmt. Der Aufsichtsrat hat den Jahresab­
nicht einberufen werden.
schluss und den Konzernabschluss gebilligt und damit
den Jahresabschluss festgestellt. Er schließt sich dem
Die Ausschussvorsitzenden haben in den Plenumssit­
Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanz­
zungen regelmäßig und umfassend über die Inhalte
gewinns an.
und Ergebnisse der Ausschusssitzungen berichtet.
Herr Günter Haardt ist zum Ablauf des 7. Mai 2009 aus
Der vom Vorstand nach den Regeln des HGB aufge­
dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hat
stellte Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesell­
Herrn Haardt für die langjährige vertrauensvolle Zusam­
schaft, der Konzernabschluss nach IFRS (International
menarbeit und seinen fachmännischen Rat gedankt.
Financial Reporting Standards) und der mit dem Lage­
bericht der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammen­
Durch Beschluss des Amtsgerichts Essen ist Herr Gre­
gefasste Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2009
gor Asshoff am 25. Mai 2009 zum Mitglied des Auf­
sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem
sichtsrats bestellt worden.
durch die Hauptversammlung am 7. Mai 2009 gewählten
und vom Aufsichtsrat mit der Prüfung des Jahres- und
Herr Albrecht Ehlers ist am 18. März 2009 im gegensei­
des Konzernabschlusses beauftragten Abschlussprü­
tigen Einvernehmen aus dem Vorstand ausgeschieden.
fer, der Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft, geprüft und mit dem uneingeschränkten
Bestätigungsvermerk versehen worden.
Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand, den Unterneh­
mensleitungen sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitar­
beitern für die im abgelaufenen Geschäftsjahr geleistete
Die vorgenannten Unterlagen, der Geschäftsbericht, der
Arbeit Dank und Anerkennung aus.
Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns und
die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers sind allen Auf­
sichtsratsmitgliedern rechtzeitig vor der Sitzung des
Prüfungsausschusses am 12. März 2010 beziehungs­
weise vor der Bilanzsitzung am 18. März 2010 übersandt
worden. Die Unterlagen wurden in den Sitzungen vom
Vorstand zusätzlich auch mündlich erläutert. Die ver­
antwortlichen Abschlussprüfer berichteten in diesen
Sitzungen über die wesentlichen Ergebnisse der Prü­
Essen, 18. März 2010
fung – unter anderem zum internen Kontroll- und Risi­
komanagementsystem – und standen für ergänzende
Der Aufsichtsrat
Auskünfte zur Verfügung.
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen
Der Prüfungsausschuss hat sich vor der Sitzung des
– Vorsitzender –
Aufsichtsrats eingehend mit diesen Unterlagen befasst
Geschäftsbericht 2009
13
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft (von links):
Peter Noé, Frank Stieler, Burkhard Lohr, Herbert Lütkestratkötter (Vorsitzender des Vorstands) und Martin Rohr
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Vorstand
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter (59)
Prof. Dr.-Ing. Martin Rohr (54)
ist seit dem 1. April 2007 Vorstandsvorsitzender der
trat im Juni 2004 in den Vorstand der HOCHTIEF Aktien­
HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Der promovierte Ingeni­
gesellschaft ein. Dort ist der promovierte Bauingenieur
eur verantwortet die Zentralabteilungen Unternehmens­
für die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Real Estate
entwicklung und Unternehmenskommunikation. Außer­
und HOCHTIEF Services zuständig. Rohr ist seit 1994
dem ist Lütkestratkötter für den Bereich Corporate
bei HOCHTIEF und war unter anderem für die Haupt­
Governance und die Führungskräfteentwicklung zu­
niederlassung Bayern, den Unternehmensbereich Civil
ständig. Auch der Unternehmensbereich HOCHTIEF
sowie das Auslandsprojektgeschäft zuständig. Im De­
Americas fiel bis Januar 2010 in seinen Aufgabenbe­
zember 2000 wurde er zum Vorstandsmitglied von
reich. Lütkestratkötter arbeitet seit 2003 für HOCHTIEF
HOCHTIEF berufen und wechselte im April 2001 in den
und wurde im Dezember 2006 stellvertretender Vor­
Vorstand der HOCHTIEF Construction AG.
standsvorsitzender.
Dr. jur. Frank Stieler (51)
Dr. rer. pol. Burkhard Lohr (46)
gehört seit März 2009 dem Vorstand der HOCHTIEF
gehört dem Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesell­
Aktiengesellschaft an. Der promovierte Jurist verant­
schaft seit Januar 2006 an. Der promovierte Wirt­
wortet dort den Unternehmensbereich HOCHTIEF
schaftswissenschaftler ist Chief Financial Officer (CFO)
­Europe und ist zusätzlich für den zentralen Einkauf
sowie Arbeitsdirektor des Konzerns und darüber hin­
­sowie das Versicherungsgeschäft von HOCHTIEF
aus für die Bereiche Finanzen/Investor Relations sowie
­zuständig. Seit Januar 2010 verantwortet Stieler
Controlling, Rechnungswesen, Steuern und Personal
­zusätzlich den Unternehmensbereich Americas.
verantwortlich. Vor seinem Studium war er bereits als
Baukaufmann bei der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
RA Albrecht Ehlers (52), nicht im Bild,
beschäftigt. 1993 kehrte Lohr in das Unternehmen
arbeitete ab 2000 für HOCHTIEF und war seit Novem­
­zurück. Im Januar 2002 wurde er in den Vorstand der
ber 2004 Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktien­
HOCHTIEF Construction AG berufen.
gesellschaft. Dort übernahm er die Aufgaben des Ar­
beitsdirektors und führte den Unternehmensbereich
Dr. rer. pol. Peter Noé (52)
HOCHTIEF Services. Im März 2009 ist Ehlers aus dem
ist seit Februar 2002 Mitglied des Vorstands der
Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ausge­
HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Der promovierte Diplom-
schieden.
Kaufmann verantwortet dort die Unternehmensberei­
che HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF Con­
cessions. In der im November 2009 gegründeten
HOCHTIEF Concessions AG hat Noé die Position des
Vorstandsvorsitzenden übernommen.
Geschäftsbericht 2009
15
Corporate Governance
HOCHTIEF entspricht sämtlichen Empfehlungen
anlässlich der Veröffentlichung der Quartalszahlen
des Deutschen Corporate Governance Kodex.
­Telefonkonferenzen für Analysten und Investoren statt.
Über die Corporate Governance bei HOCHTIEF
Sämtliche Präsentationen für diese Veranstaltungen
berichtet der Vorstand – zugleich auch für den
lassen sich im Internet auf unserer Website frei ein­
Aufsichtsrat – gemäß den Regelungen dieses
sehen. Dort sind auch die Aufnahmen dieser Konferen­
Kodex.
zen zum Abspielen zu finden.
Gute Corporate Governance hat in unserem Konzern
Unsere jährliche Hauptversammlung wird mit dem Ziel
seit jeher einen hohen Stellenwert. Sie ist für HOCHTIEF
vorbereitet, sämtliche Aktionäre vor und während der
die zentrale Grundlage für eine verantwortungsbewusste
Hauptversammlung zügig, umfassend und effektiv zu
und langfristig ausgerichtete Unternehmensführung,
informieren. Bereits vor der Hauptversammlung wer­
eine effiziente Zusammenarbeit von Vorstand und Auf­
den die Aktionäre durch den Geschäftsbericht und die
sichtsrat, die Transparenz in der Berichterstattung so­
Einladung zur Hauptversammlung ausführlich über das
wie für ein angemessenes Risikomanagement.
abgelaufene Geschäftsjahr sowie die einzelnen Tages­
ordnungspunkte der Hauptversammlung unterrichtet.
Leitbild ist der Deutsche Corporate Governance Kodex.
Sämtliche Dokumente und Informationen zur Hauptver­
Seit 2006 entsprechen wir ohne Einschränkung den
sammlung sowie der Geschäftsbericht sind auf unserer
Empfehlungen des Kodex. Im März 2010 haben Vor­
Website verfügbar.
stand und Aufsichtsrat die Entsprechenserklärung
nach § 161 AktG abgegeben. HOCHTIEF entspricht
Aktionäre können ihr Stimmrecht in der Hauptversamm­
nach wie vor sämtlichen Empfehlungen des Kodex.
lung entweder selbst ausüben oder durch einen Bevoll­
mächtigten ihrer Wahl oder einen weisungsgebundenen
Wir sind überzeugt, dass eine gute Corporate Gover­
Stimmrechtsvertreter der Gesellschaft ausüben lassen.
nance, die international und national anerkannten Stan­
Aktionäre, die an der Hauptversammlung nicht teilneh­
dards entspricht, ein wesentlicher Faktor für den unter­
men können, haben die Möglichkeit, die vollständige
nehmerischen Erfolg ist. Corporate Governance ist für
Übertragung der Versammlung im Internet zu verfolgen.
uns ein Anspruch, der sämtliche Bereiche des Unter­
nehmens umfasst. Wir wollen das Vertrauen, das uns
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats hat die Hauptver­
Anleger, Finanzmärkte, Geschäftspartner, Mitarbeiter
sammlung im Mai 2009 über die Grundzüge des Vergü­
und die Öffentlichkeit entgegenbringen, dauerhaft be­
tungssystems für den Vorstand und deren Veränderung
stätigen. Die stetige Weiterentwicklung der Corporate-
informiert. Dies ist auch für die kommende Hauptver­
Governance-Praxis unseres Unternehmens ist uns ein
sammlung vorgesehen.
wichtiges Anliegen.
Transparenz ist ein Kernelement guter Corporate Gover­
*www.hochtief.de/
corporategovernance
Auf unserer Website* sind ausführliche Informationen
nance. Sie ist zum Beispiel dann nötig, wenn Transak­
zum Thema Corporate Governance verfügbar. Dort
tionen des Vorstands möglicherweise zu Interessenkon­
sind sowohl die aktuelle Entsprechenserklärung als
flikten führen können. Insoweit teilen wir mit, dass die
auch die Entsprechenserklärungen vergangener Jahre
Mitglieder des Vorstands oder ihnen nahestehende
zugänglich. Dies gilt auch für sämtliche Presse- und
Personen im Jahr 2009 keine wesentlichen Geschäfte
Ad-hoc-Mitteilungen der Gesellschaft.
mit HOCHTIEF oder einem Konzernunternehmen ab­
geschlossen haben. Ebenso wurden keine Verträge
16
Geschäftsbericht 2009
Über wesentliche Termine unterrichten wir unsere Aktio­
zwischen HOCHTIEF und Mitgliedern des Aufsichtsrats
näre kontinuierlich mit einem Finanzkalender. Dieser
vereinbart. Interessenkonflikte bei Mitgliedern von Vor­
wird im Geschäftsbericht, in den Quartalsberichten und
stand und Aufsichtsrat traten nicht auf. Die Zahl der di­
auf der Website bekannt gemacht. Zusätzlich zu zwei
rekt oder indirekt von den Mitgliedern des Vorstands
jähr­lichen Analysten- und Investorenkonferenzen finden
und Aufsichtsrats gehaltenen Aktien der Gesellschaft
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
oder sich darauf beziehender Finanzinstrumente war
dabei auf besonders risikoträchtigen Verhaltensweisen
zum 31. Dezember 2009 geringer als ein Prozent der von
wie Korruption oder Submissionsabsprachen. Die
HOCHTIEF ausgegebenen Aktien (Ziff. 6.6 des Kodex).
Compliance-Beauftragten stehen als Ansprechpartner
Ein Schwerpunkt der Corporate-Governance-Aktivitäten
gung.
auch präventiv beratend für Einzelfragen zur Verfü­
lag auch im Berichtsjahr auf der Weiterentwicklung des
Compliance*-Programms. Compliance im Sinne von
Im Februar 2009 hat HOCHTIEF die bereits bestehende
Maßnahmen zur Einhaltung von Recht, Gesetz und un­
Ethik-Hotline zu einem Hinweisgebersystem mit einer
ternehmensinternen Richtlinien ist bei HOCHTIEF eine
internen und einer externen Hotline weiterentwickelt. Der
wesentliche Leitungsaufgabe. Neben dem bereits 2002
Chief Compliance Officer und ein auf Strafrecht spezia­
eingeführten Code of Conduct beziehungsweise sei­
lisierter externer Rechtsanwalt stehen so als Ansprech­
nem Vorläufer gibt es dazu inzwischen ein umfassen­
partner bereit. HOCHTIEF-Mitarbeiter können ihnen –
des Regelwerk. Dieses wird regelmäßig überprüft und
auch anonym und vertraulich – Hinweise auf mögliche
bei Bedarf angepasst. Jeder Mitarbeiter ist aufgefor­
Straftaten, die Nichteinhaltung gesetzlicher oder unter­
dert, in seinem Verantwortungsbereich aktiv an der Um­
nehmensinterner Vorschriften oder sonstige Missstände
setzung des Compliance-Programms mitzuwirken. In
übermitteln. Die Hotline steht auch Dritten offen.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 49.
verschiedenen Konzernrichtlinien und Rundschreiben
werden die gesetzlichen Bestimmungen näher erläutert
Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats hat sich in
und konkretisiert.
seiner Sitzung am 10. November 2009 mit dem Com­
Bedeutung hatte im Berichtsjahr die Korruptionsbe­
sen zustimmend zur Kenntnis genommen.
pliance-Jahresbericht des Vorstands befasst und die­
kämpfung. Der Vorstand hat seine nachdrückliche Hal­
tung zur Korruptionsbekämpfung unmissverständlich
Vergütungsbericht
zum Ausdruck gebracht. Verstöße werden in keiner Weise
Der Vergütungsbericht ist als Bestandteil des zusam­
geduldet und führen zu entsprechenden Sanktionen
mengefassten Lageberichts anzusehen.
gegen die betreffenden Mitarbeiter.
Bezüge des Vorstands für das Geschäftsjahr 2009
Die Compliance-Beauftragten informieren die HOCHTIEF-
Mit dem zum 5. August 2009 in Kraft getretenen Ge­
Mitarbeiter regelmäßig über die maßgeblichen gesetzli­
setz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung
chen Bestimmungen, den Code of Conduct und die
(VorstAG) hat der Gesetzgeber neue Anforderungen
HOCHTIEF-internen Richtlinien. Die Schulungen finden
hinsichtlich der Festsetzung der Vorstandsvergütung
in Form von Präsenzschulungen und durch interaktive
geschaffen. Der Aufsichtsrat hat sich in seinen Sitzun­
E-Learning-Programme, etwa durch das elektronische
gen im September und November 2009 mit den ge­
Lernprogramm Antikorruption, statt. Der Fokus liegt
setzlichen Neuerungen befasst, insbesondere wurde
Gesamtbarbezüge für das Geschäftsjahr 2009 (2008)
(In Tsd. EUR)
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers (bis März 2009)
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Dr. Stieler (seit März 2009)
Vorstand gesamt
Feste Bezüge
785 (785)
113 (523)
523 (523)
523 (523)
523 (523)
436
(–)
2.903(2.877)**
Erfolgsorien­
Sachbe­
tierte Bezüge
züge
819 (807)
121 (538)
546 (538)
546 (538)
546 (538)
455
(–)
3.033 (2.959)**
62 (16)
8 (24)
35 (29)
61 (18)
29 (25)
20 (–)
215 (112)**
Gesamt
1.666
242
1.104
1.130
1.098
911
6.151
(1.608)
(1.085)
(1.090)
(1.079)
(1.086)
(–)
(5.948)**
Geschäftsbericht 2009
17
auch die Zuständigkeitsverteilung zwischen den Gre­
Noé 126 Tsd. Euro und Dr. Rohr 84 Tsd. Euro) gewährt
mien entsprechend den neuen gesetzlichen Vorgaben
worden.
umgesetzt. Danach werden die Gesamtbezüge der
*Siehe Glossar Seite 198.
Vorstandsmitglieder vom Aufsichtsrat festgesetzt. Auch
Variable Vergütungskomponenten mit
das Vergütungssystem für den Vorstand wird vom Auf­
langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter
sichtsrat beschlossen und regelmäßig überprüft. Der
Zur Vergütung der Vorstandsmitglieder gehört außer­
Personalausschuss des Aufsichtsrats bereitet die ent­
dem die Teilnahme an den Long-Term-Incentive-Plänen
sprechenden Beschlussfassungen des Aufsichtsratsple­
(LTIP)* der Gesellschaft. Dabei handelt es sich um die
nums vor.
Gewährung von sogenannten Stock-Appreciation-Rights
(Wertsteigerungsrechte) und Stock-Awards (virtuelle
Die Vergütung der Vorstandsmitglieder besteht aus
Aktienrechte).
festen und variablen, erfolgsorientierten Bezügen. Die
festen Bezüge werden als leistungsunabhängige Grund­
Die Stock-Appreciation-Rights gewähren den Mitglie­
vergütung monatlich als Gehalt ausgezahlt; darüber hin­
dern des Vorstands bei Erreichung der Ausübungshür­
aus erhalten die Vorstandsmitglieder Nebenleistungen
den nach Ablauf der Wartezeit von jeweils zwei Jahren
in Form von Sachbezügen. Diese bestehen hauptsäch­
innerhalb des jeweiligen dreijährigen Ausübungszeit­
lich aus dem nach steuerlichen Richtlinien anzusetzen­
raums einen Zahlungsanspruch gegen die Gesellschaft.
den Wert der privaten Nutzung der Dienstwagen, ver­
Dessen Höhe hängt von der Entwicklung des Börsen­
mögenswerter Vorteile und der Unfallversicherung.
kurses innerhalb der Warte- und Ausübungszeit ab. Fer­
ner müssen relative sowie absolute Erfolgshürden, deren
Die erfolgsorientierten Bezüge sind abhängig vom Kon­
nachträgliche Änderung ausgeschlossen ist, erfüllt sein.
zerngewinn und von der persönlichen Leistung der Vor­
standsmitglieder.
Die Planbedingungen der Stock-Awards sehen vor,
dass die Berechtigten für jeden Stock-Award nach Ab­
Bei einer Zielerreichung von 100 Prozent setzen sich die
lauf der Wartezeit von jeweils drei Jahren innerhalb des
Gesamtbarbezüge zu jeweils etwa 50 Prozent aus den
jeweiligen zweijährigen Ausübungszeitraums einen
festen und den erfolgsorientierten Bezügen zusammen.
Zahlungsanspruch in Höhe des Börsenschlusskurses
Die erfolgsorientierten Bezüge bestehen aus der Unter­
der HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags
nehmenstantieme (Anteil 60 Prozent) und einer individu­
vor dem Ausübungstag haben.
ellen Tantieme (Anteil 40 Prozent) – bei einer angenom­
menen Zielerreichung von jeweils 100 Prozent.
Die Ansprüche sind für alle Long-Term-Incentive-Pläne
auf einen Maximalwert begrenzt, damit die Höhe auch
Ferner gehören zur Vergütung der Vorstandsmitglieder
im Fall von außerordentlichen beziehungsweise nicht
Pensionszusagen und sonstige Zusagen für den Fall
vorhersehbaren Entwicklungen angemessen bleibt. Im
der Beendigung der Tätigkeit sowie die Beteiligung an
Geschäftsjahr 2009 wurden die Stock-Awards aus
variablen Vergütungskomponenten des Konzerns mit
dem LTIP 2006 von allen Mitgliedern des Vorstands
langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter.
vollständig ausgeübt. Die Auszahlung betrug 2.156 Tsd.
Euro (davon an Dr. Lütkestratkötter 547 Tsd. Euro, Ehlers
Bezüge des Vorstands für frühere
552 Tsd. Euro, Dr. Lohr 267 Tsd. Euro, Dr. Noé 265 Tsd.
Geschäftsjahre
Euro und Dr. Rohr 525 Tsd. Euro). Darüber hinaus wur­
Für die Wahrnehmung konzerninterner Mandate sind
den Stock-Appreciation-Rights aus dem LTIP 2007 von
im Geschäftsjahr Bezüge in Höhe von 35 Tsd. Euro an
Dr. Lohr in Höhe von 102 Tsd. Euro ausgeübt.
Dr. Noé sowie weitere nachberechnete erfolgsorien­
tierte Bezüge für das Geschäftsjahr 2008 in Höhe von
18
Geschäftsbericht 2009
Zu der Vergütung gehören weiterhin langfristige Stock-
702 Tsd. Euro (davon an Dr. Lütkestratkötter 314 Tsd.
Appreciation-Rights nach dem Top-Executive-Reten­
Euro, Ehlers 52 Tsd. Euro, Dr. Lohr 126 Tsd. Euro, Dr.
tion-Plan 2004 (TERP 2004), der zuletzt anlässlich der
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Variable Vergütungskomponenten mit langfristiger Anreizwirkung und Risikocharakter
LTIP 2009
RSA 2008 zweite
Tranche
Stock-Appreciation-Rights
Dr. Lütkestratkötter
Ehlers (bis März 2009)
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Dr. Stieler (seit März 2009)
Vorstand gesamt
Aufwand 2009 (Ertrag 2008)
aus Long-Term-IncentivePlänen
Stock-Awards
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR*
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR*
Anzahl
Wert in Tsd.
EUR*
40.900
–
27.300
27.300
27.300
27.300
150.100
223
–
149
149
149
149
819
20.200
–
13.500
13.500
13.500
13.500
74.200
401
–
268
268
268
268
1.473
80.188
53.458
53.458
53.458
53.458
53.458
347.478
1.871
1.247
1.247
1.247
1.247
1.247
8.106
Wert in Tsd. EUR
Veräußerung ihrer Beteiligung an der HOCHTIEF Aktien­
einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2009
gesellschaft durch die RWE Aktiengesellschaft aufge­
von 8.443 Tsd. Euro (Vorjahr 8.440 Tsd. Euro).
4.312
1.767
1.612
2.561
3.033
767
14.052
legt worden ist. Die Laufzeit des TERP 2004 wurde im
Geschäftsjahr um drei Jahre verlängert. Von diesem
Unter Einbeziehung der Gewährung der zweiten Tranche
TERP 2004 wurden im Geschäftsjahr 2009 Stock-Appre­
des Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) erhöht
ciation-Rights im Wert von 5.742 Tsd. Euro (davon von
sich der Betrag außerordentlich um einen rechnerischen
Dr. Lütkestratkötter 2.867 Tsd. Euro, Dr. Noé 276 Tsd.
Marktwert dieser zweiten Tranche in Höhe von 8.106
Euro und Dr. Rohr 2.599 Tsd. Euro) ausgeübt.
Tsd. Euro, sodass für das Geschäftsjahr 2009 eine Ge­
(–1.314)
(– 358)
(–358)
(–1.082)
(–1.025)
(–)
(– 4.137)
*Wert zum Gewährungszeit­
punkt laut finanzmathemati­
schem Gutachten
samtvergütung in Höhe von 16.549 Tsd. Euro (Vorjahr
Im Mai 2008 wurde darüber hinaus die Auflage eines
15.925 Tsd. Euro) auszuweisen ist. Der aus insgesamt
Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) beschlossen
drei Tranchen bestehende RSA 2008 läuft über einen
und die erste Tranche bereits im Jahr 2008 und die
Zeitraum von sieben Jahren, wobei die einzelnen Tran­
zweite Tranche 2009 gewährt. Die Auflage einer wert­
chen allerdings bereits bei der Zuteilung der jeweiligen
mäßig identischen letzten Tranche für 2010 wurde
Tranche mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Ge­
ebenfalls bereits 2008 beschlossen.
währung auszuweisen sind. Dieser Wert wird dabei auf
der Grundlage der Bewertung nach Black/Scholes
Im Rahmen der aufgelegten Pläne haben auch obere
zum Gewährungsstichtag ermittelt. Der vom Wert zum
Führungskräfte Stock-Appreciation-Rights und Stock-
Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende Wert zum
Awards erhalten.
Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit ist von der künfti­
gen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEF-Aktie ab­
Für die Tätigkeit im Board von Turner sind Dr. Lütke­
hängig. Um die Langfristigkeit der Anreizsysteme noch
stratkötter in früheren Jahren Beteiligungen an dem für
stärker zu betonen, hat der Aufsichtsrat beschlossen,
oberste Führungskräfte und Boardmitglieder gültigen
die Planbedingungen zukünftiger Stock-Appreciation-
Turner-Phantom-Stock-Award-Plan eingeräumt worden.
Rights-Pläne so anzupassen, dass die Wartezeit auf
Diesem Plan liegt die Gewährung von Stock-Apprecia­
vier Jahre verlängert wird. Die Pläne werden somit zu­
tion-Rights und Phantom-Stock-Units zugrunde, deren
künftig mit einer Laufzeit von sieben Jahren aufgelegt.
Werthaltigkeit sich aus einem in Abhängigkeit vom Er­
gebnis der Gesellschaft stehenden rechnerischen Aktien­
Pensionen
wert ergibt.
Alle Mitglieder des Vorstands haben einzelvertragliche
Pensionszusagen erhalten, die eine Inanspruchnahme
Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2009 feste
der Pension frühestens ab Vollendung des 60. Lebens­
Bezüge von insgesamt 2.903 Tsd. Euro, erfolgsorien­
jahres vorsehen. Die Höhe der Pension eines Vorstands­
tierte Bezüge von insgesamt 3.033 Tsd. Euro und Sach­
mitglieds bemisst sich an den festen Bezügen. Dabei
bezüge von insgesamt 215 Tsd. Euro. Außerdem wur­
wird ein prozentualer Anteil der festen Bezüge als Pen­
den für das Geschäftsjahr 2009 langfristige Bezüge im
sion gewährt, der mit der Bestelldauer des Vorstands­
Rahmen des LTIP 2009 mit einem Ausgabezeitwert
mitglieds steigt. Als Höchstbetrag erhalten die Vorstands­
von insgesamt 2.292 Tsd. Euro zugeteilt. Dies führt zu
mitglieder 65 Prozent der letzten festen Bezüge. Die
Geschäftsbericht 2009
19
Zusagen an Vorstandsmitglieder für den Fall der
Zuführung zur Pensionsrückstellung 2009 (2008)
Voraussichtliche Höhe
der Pension
(In Tsd. EUR)
Dienstzeitauf­ Zinsaufwand
wand
(Stand
31.12.2009)
Dr. Lütkestratkötter
268
(283)
221 (192)
353
und Übernahmegesetz erwerben, haben alle Vorstände
Ehlers (bis März 2009)
184
(204)
97 (85)
209
Dr. Lohr
140
(158)
58 (49)
183
das Recht, ihr Vorstandsmandat mit einer Frist von sechs
Dr. Noé
165
(182)
136 (123)
249
Dr. Rohr
193
(211)
170 (154)
249
Dr. Stieler (seit März 2009)
316
(–)
Vorstand gesamt
1.266 (1.038)
(–)
183
682 (603)
–
1.426
Beendigung der Tätigkeit
Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktien­
gesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 Wertpapiererwerbs-
Monaten niederzulegen und den Dienstvertrag zum glei­
chen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses Recht steht den je­
weiligen Vorstandsmitgliedern auch in weiteren übernah­
meähnlichen Fällen zu, die vertraglich im Einzelnen
festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der Mehrheit
Hinterbliebenenversorgung beträgt 60 Prozent des
der Stimmrechte in der Hauptversammlung). Weiterhin
Pensionsanspruchs eines Vorstandsmitglieds.
besteht dieses Recht auch für den Fall, dass das jeweilige
Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und substanziellen
Bei Nichtverlängerung beziehungsweise vorzeitiger Auf­
Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird, die seinen Rück­
lösung des Dienstvertrags vor Vollendung des 50. Le­
tritt oder die Vornahme bestimmter Handlungen fordern,
bensjahres erhält der jeweilige Vorstand bis zur Inan­
die das jeweilige Vorstandsmitglied nicht mit der eigenen
spruchnahme der regulären Pension ein Übergangsgeld
Verantwortung für die Führung seines Amts vereinbaren
in Höhe von 50 Prozent und im Falle des Ausscheidens
kann. Im Fall der Kündigung oder der einvernehmlichen
nach Vollendung des 50. Lebensjahres ein Übergangs­
Beendigung des Dienstvertrags beziehungsweise der Be­
geld in Höhe von 75 Prozent des bis zum Austritt erwor­
endigung durch Zeitablauf innerhalb von neun Monaten
benen Pensionsanspruchs, gegebenenfalls unter teilwei­
nach einer Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmit­
ser Anrechnung anderweitiger Einkünfte.
glied als Entschädigung für die Beendigung des Dienst­
vertrags eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen,
Für ihre Tätigkeit im Board von Leighton haben Dr. Lütke­
bestehend aus den festen Jahresbezügen und den er­
stratkötter, Dr. Lohr und Dr. Noé Pensionszusagen er­
folgsorientierten Jahresbezügen, in gemäß Dienstvertrag
halten. Hierfür wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr
budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirksam­
2008/2009 von Leighton für Dr. Lütkestratkötter, Dr.
werden der Beendigung noch länger als zweieinhalb
Lohr und Dr. Noé jeweils acht Tsd. Euro aufgewendet.
Jahre fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung ange­
messen. Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb Jahren
Der Barwert der Pensionszusagen an aktive und ehe­
nach Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags erhält
malige Vorstandsmitglieder beträgt 52.395 Tsd. Euro
das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches
(Vorjahr 43.564 Tsd. Euro). Dieser Wert ist vollständig
Übergangsgeld nach Maßgabe der Regelungen des mit
durch Planvermögen in Form von Rückdeckungsversi­
ihm geschlossenen Pensionsvertrags. Im Hinblick auf die
cherungen und den HOCHTIEF-Pensionsfonds abge­
Rechte aus dem Pensionsvertrag wird das ausgeschie­
deckt.
dene Vorstandsmitglied so behandelt, als ob das Dienst­
verhältnis über den Beendigungszeitpunkt hinaus für wei­
An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinter­
tere drei Jahre bestehen würde. Im Hinblick auf eventuelle
bliebene wurden Beträge in Höhe von 12.613 Tsd. Euro
Rechte aus Long-Term-Incentive-Plänen der Gesellschaft
(Vorjahr 3.116 Tsd. Euro) gezahlt. Der Anstieg basiert im
steht dem ausscheidenden Vorstandsmitglied der An­
Wesentlichen auf der Ausübung von Long-Term-Incen­
spruch auf Abfindung der Rechte aus den laufenden Plä­
tive-Plänen.
nen zu. Macht das ausscheidende Vorstandsmitglied von
dem Abfindungsrecht keinen Gebrauch, wird es im Rah­
men der Pläne so behandelt, als ob das Dienstverhältnis
über den Beendigungszeitpunkt hinaus für weitere drei
Jahre bestehen würde. Diese Zusagen haben alle am­
20
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
(In Tsd. EUR)
Feste Vergütung
Variable Vergütung
Sitzungsgeld
Insgesamt
Dr. Martin Kohlhaussen
36
210
8
254
Gerhard Peters
24
140
8
172
Ángel García Altozano
18
105
8
131
7
42
4
53
Alois Binder
18
105
8
131
Detlev Bremkamp
172
Gregor Asshoff
24
140
8
Günter Haardt
6
37
4
47
Lutz Kalkofen
12
70
8
90
Prof. Dr. Hans-Peter Keitel
18
105
8
131
Raimund Neubauer
14
81
8
103
90
Udo Paech
12
70
8
Gerrit Pennings
12
70
8
90
Prof. Dr. Heinrich von Pierer
12
70
8
90
Prof. Dr. Wilhelm Simson
18
105
8
131
Tilman Todenhöfer
12
70
8
90
Marcelino Fernández Verdes
12
70
6
88
Klaus Wiesehügel
18
105
8
131
273
1.595
126
1.994
Aufsichtsrat gesamt
tierenden Mitglieder des Vorstands erhalten, die vor
of Control) gilt eine Obergrenze von drei Jahresvergü­
2008 in den Vorstand eingetreten sind. Die Zusage zu­
tungen ohne Berücksichtigung der Restlaufzeit des
gunsten von Herrn Dr. Stieler, der 2009 zum Vorstands­
Dienstvertrags.
mitglied bestellt worden ist, wurde nach Maßgabe der
Empfehlungen in Ziff. 4.2.3 des Deutschen Corporate
Vergütung der Mitglieder des Aufsichtsrats
Governance Kodex in der Fassung vom 6. Juni 2008
Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder wird durch die
angepasst. Dies hat zur Folge, dass seine Abfindungs­
Hauptversammlung festgelegt und ist in § 18 der Satzung
ansprüche auf den Wert von zwei Jahresvergütungen
geregelt. Die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das
begrenzt sind und nicht mehr als die Restlaufzeit des
Geschäftsjahr 2009 auf Basis der der Hauptversammlung
Dienstvertrags vergütet wird. Bei Abfindungsansprü­
im Mai 2010 zur Beschlussfassung vorgeschlagenen Divi­
chen aus Anlass der vorzeitigen Beendigung der Vor­
dende ergibt sich aus oben stehender Tabelle.
standstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change
Weitere Informationen zur
­Corporate Governance bei
HOCHTIEF finden Sie im Inter­
net unter www.hochtief.de/
corporategovernance.
Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG
Vorstand und Aufsichtsrat der HOCHTIEF Aktienge­
In gleicher Weise entsprach die HOCHTIEF Aktienge­
sellschaft geben nach pflichtgemäßer Prüfung fol­
sellschaft seit Abgabe der letzten Entsprechenserklä­
gende Entsprechenserklärung ab:
rung am 18. März 2009 bis zum 5. August 2009 sämt­
lichen Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom
„Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft entspricht sämtlichen
6. Juni 2008 und seit dem 6. August 2009 sämtlichen
Empfehlungen der ‚Regierungskommission Deutscher
Empfehlungen des Kodex in der Fassung vom 18. Juni
Corporate Governance Kodex‘ in der Fassung vom
2009.“
18. Juni 2009, die vom Bundesministerium der Justiz im
amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers
am 5. August 2009 bekannt gemacht worden sind.
Essen, 18. März 2010
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Für den Aufsichtsrat
Für den Vorstand
Dr. Kohlhaussen
Dr.-Ing. Lütkestratkötter, Dr. Lohr
Geschäftsbericht 2009
21
HOCHTIEF-Aktie
• HOCHTIEF-Aktie erholt sich überdurchschnittlich
Baubranche widerspiegelt, stieg seit Jahresbeginn um
• Jahresschlusskurs der HOCHTIEF-Aktie bei
29,7 Prozent. Somit zeigte er eine bessere Entwicklung
53,55 Euro
• HOCHTIEF weiterhin in Dow Jones
Sustainability Indizes gelistet
• Dividendenvorschlag von 1,50 Euro je Aktie
als der Euro STOXX 50, nachdem er mit dem Markt
seit Jahresbeginn bis Anfang März zunächst um 23,8
Prozent gefallen war. Diese Entwicklung reflektiert un­
ter anderem, dass die europäische Bauwirtschaft 2009
im Besonderen von den staatlichen Maßnahmen zur
Aktienmarkt
Belebung der Konjunktur profitierte.
Das Börsenjahr 2009 war in den ersten drei Monaten
durch einen weiteren Kursverfall aufgrund der anhal­
Indexierte Entwicklung internationaler
tenden Rezession sowie die negativen Aussichten für
Aktienindizes 2009
die globale Wirtschaft geprägt. Nach ersten Maßnah­
Jan. Febr. Mrz.
men Ende 2008 setzten Regierungen und Zentralbanken
170 %
170
2009 ihre Unterstützungsaktivitäten für die Wirtschaft
160 %
160
fort und initiierten weitere Konjunkturmaßnahmen und
150 %
150
140 %
140
Rettungspakete. Darüber hinaus verfolgten die Zentral­
130 %
130
banken weltweit eine weiterhin expansive Geldpolitik
120 %
120
und senkten die Leitzinsen in mehreren Schritten auf
Mai
Juni
Juli
Aug. Sept. Okt.
Nov. Dez.
— MDAX
— DAX 30
— S&P 500
— Euro Stoxx 50
— ASX All Ordinaries
—E
uro Stoxx Construction
& Materials
110 %
110
100 %
100
einen in manchen Ländern historischen Tiefstand. Dies
090 %
90
trug dazu bei, die globale Wirtschafts- und Finanzkrise
080 %
80
zu entschärfen. Ab Mitte März 2009 führten zuneh­
Apr.
070 %
70
060 %
60
mend positivere Unternehmenszahlen und Weltwirt­
schaftsdaten zu einer Verbesserung auf den Aktien­
Entwicklung der HOCHTIEF-Aktie
märkten. Getrieben von den Erwartungen auf eine
Kennzahlen zur HOCHTIEF-Aktie
Mio. Stück
Mio. EUR
2009
70,0*
3.748,5*
2008
70,0*
2.501,8*
EUR
EUR
EUR
59,52
20,93
53,55
88,65
20,26
35,74
Stück
EUR
Mio. EUR
EUR
514 000
1,50**
105,0
2,93
653 300
1,40
98,0
2,26***
Erholung der globalen Wirtschaft, verzeichneten die
Aktienmärkte weltweit bis Ende 2009 einen signifikan­
ten Anstieg gegenüber ihren Tiefständen im März.
Der Deutsche Aktienindex DAX stieg bis Ende Dezem­
ber auf sein Jahreshoch von 6 011 Punkten, was einen
Anstieg von etwa 64 Prozent im Vergleich zu seinem
Tiefstand von 3 666 Punkten im März darstellt. Der
DAX beendete das Jahr 2009 mit 5 957 Punkten und
damit einem Anstieg von 23,9 Prozent im Vergleich
zum Schlussstand vom 31. Dezember 2008.
Anzahl Aktien
Marktkapitalisierung
Höchstkurs
Tiefstkurs
Jahresschlusskurs
Aktienumsatz (durch­
schnittlich pro Tag,
Xetra)
Dividende je Aktie***
Dividendensumme
Ergebnis je Aktie
*Per Jahresende. **Vorgeschlagene Dividende je Aktie. ***Angepasst.
Ein ähnliches Bild zeigte sich auf den internationalen
Aktienmärkten. Der amerikanische S&P 500 nahm im
Lauf des Jahres um 23,5 Prozent zu (65 Prozent seit
seinem Tiefstand im März), der Euro STOXX 50 um 21,1
Prozent und der australische ASX All Ordinaries um
33,5 Prozent (64 Prozent beziehungsweise 57 Prozent
seit den Tiefständen im März 2009).
Der Euro STOXX Construction & Materials Index, der
die Kursentwicklung der wichtigsten Unternehmen der
22
Geschäftsbericht 2009
Stammdaten der HOCHTIEF-Aktie
ISIN
DE 0006070006
Börsenkürzel
HOT
Tickerkürzel
Reuters: HOTG:DE, Bloomberg: HOT GY
Handelssegment
Prime-Standard
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Indexierte Kurs­ent­wick­lung der
Absolute Kursentwick­lung und Handelsvolumen
HOCHTIEF-Aktie 2009
der HOCHTIEF-Aktie 2009 in Euro
Jan. Febr. Mrz.
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug. Sept. Okt.
Nov. Dez.
170 %
170
160 %
160
150 %
150
140 %
140
Jan.
Febr. Mrz.
Apr.
Mai
Juni
Juli
Aug.
Sept. Okt.
— HOCHTIEF
— MDAX
— DAX 30
130 %
130
120 %
120
110 %
110
100 %
100
090 %
90
080 %
80
070 %
70
060 %
60
Nov.
59,52
60 60
54,51
55 55
50 50
Dez.
57,96
55,40
53,55
49,98
50,00
50,98
50,28
HOCHTIEF-Aktie (bezogen
45 45
auf Tagesschlusskurse)
42,21
41,51
39,30
40 40
36,25
—Tagesschlusskurse der
37,07
37,09
HOCHTIEF-Aktie
35 35
32,83
30 30
25 25
20 20
 Höchst- und Tiefst­kurse der
28,85
28,74
21,33
20,93
31,99
33,27
29,45
23,80
Der Kurs der HOCHTIEF-Aktie stieg im Jahresverlauf
Das durchschnittliche Handelsvolumen betrug wäh­
um 17,81 Euro (49,8 Prozent) und beendete das Jahr
rend der Berichtsperiode 514 000 Stück pro Börsentag
bei 53,55 Euro. Mitte Oktober erreichte die Aktie ihren
(Vorjahr 653 300). Dies entspricht einem Rückgang von
Jahreshöchststand von 59,52 Euro, was einen Aufschlag
21,3 Prozent (Anstieg im Vorjahr 17,4 Prozent). Damit
von 184,4 Prozent vom Jahrestiefstkurs im März des
beläuft sich der jährliche Aktienumsatz auf Basis der
Jahres von 20,93 Euro darstellt.
Gesamtzahl der im Streubesitz befindlichen Aktien von
45,5 Mio. Stück auf 286,9 Prozent.
Der für HOCHTIEF als Vergleichsmaßstab wichtige
MDAX, der die – neben den DAX-Werten – 50 größten
Als Unternehmen des Prime-Standards ist HOCHTIEF
Aktien aus eher klassischen Branchen beinhaltet,
Mitglied des MDAX. In diesem Index belegte unser Un­
nahm im Jahr 2009 um 34 Prozent zu.
ternehmen mit einer Gewichtung von 4,11 Prozent den
vierten Platz (Vorjahr Platz vier).
Nach einem von relativ starken Verkäufen geprägten
Jahr 2008 profitierte die HOCHTIEF-Aktie während des
Gewichtung der HOCHTIEF-Aktie (31.12.2009)
Geschäftsjahres 2009 aufgrund anhaltender stabiler
operativer Ergebnisse, eines trotz der Wirtschaftskrise
hohen Auftragseingangs und eines positiven Ausblicks
auf die künftige Geschäftsentwicklung in weit höherem
Maße von der einsetzenden Markterholung als die
entsprechenden Vergleichsindizes. Unsere Strategie,
Projekte weltweit in allen Phasen des Lebenszyklus zu
bearbeiten und von Planung über Finanzierung und
Bau bis hin zu Wartung und Betrieb ganzheitliche
Lösungen anzubieten, ist ein entscheidendes Differen­
zierungsmerkmal zum Wettbewerb. Auch die breite
internationale Aufstellung von HOCHTIEF wird von
MDAX
Dow Jones Euro
STOXX
Dow Jones Euro
STOXX Construc­
tion & Material
Dow Jones STOXX
Sustainability
Dow Jones Euro
STOXX Sustaina­
bility
MSCI World
Gewich­
tung in %
4,11
Rang
4
Werte im
Index
50
0,10
174
313
2,27
11
21
0,09
124
154
0,18
0,01
66
1193
84
1656
unseren Investoren geschätzt und eröffnet dem Konzern
überdurchschnittliche, weltweite Wachstumschancen
auch im Zusammenhang mit staatlichen Konjunktur­
programmen. Die konzernweite rechnerische Aus­las­
tung von etwa 21 Monaten und der anhaltend hohe
Auftragseingang sind Belege dafür.
Geschäftsbericht 2009
23
Dow Jones Sustainability Indizes
Aktionärsstruktur
Im Jahr 2009 hat sich HOCHTIEF erneut für die renom­
Die Anzahl der emittierten Aktien betrug 70 000 000
mierten Dow Jones Sustainability Indizes qualifiziert. Wir
Stück zum Jahresende 2009. Davon befanden sich
sind als einziger deutscher Baudienstleister darin vertre­
29,98 Prozent der Aktien im Besitz von ACS Activi­
ten. Damit wurden unsere Anstrengungen für ein nach­
dades de Construcción y Servicios sowie 4,94 Prozent
haltiges Wirtschaften im Sinne von Ökonomie, Ökologie
im Eigenbesitz der HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
und sozialem Handeln gewürdigt. Die HOCHTIEF-Aktie
­Weitere rund drei Prozent der Aktien befanden sich
spricht so auch weiterhin Investoren an, die ihr Portfolio
zum 31. Dezember 2009 im Besitz des HOCHTIEF
an strikten Nachhaltigkeitskriterien ausrichten. Seit
Pension Trust e. V.
März 2009 wird zudem unsere australische Tochterge­
sellschaft Leighton im neuen Dow Jones Sustainability
Aktionärsstruktur (Stand: Dezember 2009)
Asia Pacific Index geführt.
ACS* 29,98 %
Streubesitz 65,08 %
Dividende
Dividendensumme in Mio. Euro
je Aktie in Euro
1,30
100
0,90
und Dividende
1,40
1,50
1,10
75
Eigene Aktien 4,94 %
50
25
*ACS ACTIVIDADES DE CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS S.A., Madrid
63
77
91
98
105
2005
2006
2007
2008
2009
Der Streubesitz der HOCHTIEF-Aktie betrug zum
0
31. Dezember 2009 und nach der Streubesitzdefinition
der Deutschen Börse AG 65,08 Prozent. Diese Defini­
Es bleibt unser Ziel, unsere Aktionäre an der Ergebnis­
tion beinhaltet sämtliche Aktien mit Ausnahme der
entwicklung des Unternehmens angemessen zu betei­
­Aktien der ACS Actividades de Construcción y Servicios
ligen. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der HOCHTIEF
sowie der im Eigenbesitz der HOCHTIEF Aktiengesell­
Aktiengesellschaft schlagen vor, für das Geschäftsjahr
schaft befindlichen Aktien.
2009 eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro je Aktie (Vor­
jahr 1,40 Euro) auszuschütten. Damit würde HOCHTIEF
seit 2005 die Ausschüttung an seine Aktionäre um
knapp 14 Prozent jährlich steigern. Wir bringen damit
unsere Zuversicht hinsichtlich der künftigen Geschäfts­
entwicklung zum Ausdruck.
24
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Regionalverteilung (Stand Dezember 2009)
Übriges Europa 1,9 %
Ziel unserer Investor-Relations-Arbeit ist es, den Kapi­
Sonstige 1,2 %
talmarkt transparent, umfassend und zeitnah über alle
Frankreich/Benelux 4,3 %
Skandinavien 5,0 %
Investor Relations
Deutschland
25,5 %
UK/Irland 15,2 %
marktrelevanten Ereignisse zu informieren. Wir sind be­
strebt, das Vertrauen in die Qualität des Managements
weiter auszubauen und eine faire Einschätzung der Un­
ternehmenssituation zu ermöglichen.
Nordamerika 16,3 %
Spanien/Portugal
30,6 %
Darum ist uns ein intensiver Kontakt zu institutionellen
und privaten Anlegern besonders wichtig. Im Laufe des
Jahres 2009 haben wir auf 23 Roadshows sowie 14 In­
vestoren- und Analystenkonferenzen die Strategie von
Geografisch betrachtet, entfielen knapp 31 Prozent der
HOCHTIEF erläutert. Während zweier Telefonkonferen­
Aktien auf Investoren in Spanien und Portugal – dies ist
zen berichtete der Vorstand darüber hinaus zeitnah
vor allem durch den spanischen Großaktionär bedingt.
über maßgebliche aktuelle Entwicklungen unseres Un­
Anleger in Deutschland hielten 26 Prozent des Kapitals,
ternehmens.
Investoren in Nordamerika etwa 16 Prozent, in Großbri­
tannien und Irland 15 Prozent. Auf Anleger in anderen
Regionen entfallen die restlichen zwölf Prozent.
Weiterhin sind wir bestrebt, durch die Teilnahme an
Themenkonferenzen einzelne Segmente und Aktivitä­
ten unseres Konzerns dem Kapitalmarkt noch detail­
Analystenempfehlungen
lierter zu veranschaulichen. So haben wir im vergange­
Ende 2009 wurde das Unternehmen von 24 Analysten
nen Jahr unter anderem an Konferenzen zum Thema
beobachtet (Vorjahr 24). 19 von ihnen stuften zum Ende
Real Estate und Nachhaltigkeit teilgenommen. Hier
der Berichtsperiode die HOCHTIEF-Aktie auf „Kaufen“
hatten wir die Möglichkeit, gezielt mit fokussierten
(Vorjahr 18) und vier auf „Halten“ (Vorjahr vier). Ein Ana­
­Investoren zu sprechen und diesen unsere jeweiligen
lyst setzte HOCHTIEF auf „Verkaufen“ (Vorjahr zwei).
Aktivitäten sowie unsere weitere Strategie zu veran­
Damit sieht die große Mehrheit der Analysten die mittel-
schaulichen. Mit der erneuten Teilnahme an einer
und langfristige Entwicklung von HOCHTIEF weiterhin
Konferenz für Kleinaktionäre führten wir auch diesen
positiv.
Teil unserer Kommunikation fort.
Ende 2009 sahen die uns betreuenden Analysten das
Wir veröffentlichen sämtliche Geschäfts- und Zwischen­
Kursziel im Schnitt bei 63,11 Euro und damit um 17,9
berichte, die neuesten Einschätzungen der Analysten
Prozent über dem Schlusskurs zum 31. Dezember
sowie alle eingesetzten Präsentationen auf unserer Inter­
2009.
netseite.
Wenn Sie Kontakt zu HOCHTIEF Investor Relations
aufnehmen möchten oder sich über geplante Termine
im Finanzkalender informieren wollen, so finden Sie alle
notwendigen Informationen unter
www.hochtief.de/investor-relations.
Geschäftsbericht 2009
25
Konzessionsgeschäft bei HOCHTIEF
• Portfolio weiter ausgebaut
Struktur des Konzessionsgeschäfts
• Weichen auf weitere internationale Expansion
im HOCHTIEF-Konzern
gestellt
• Weltweit führende Rolle bei privat finanzierten
Marktsegment
Flughäfen
Marktsegment
Straßen
Marktsegment
Soziale ­In­frastruktur
HOCHTIEF
Concessions AG
HOCHTIEF
Concessions AG
HOCHTIEF
Concessions AG
HOCHTIEF
AirPort GmbH
HOCHTIEF PPP
Solutions GmbH
(Europa, Nord- und
Südamerika)
HOCHTIEF PPP
Solutions GmbH
(Europa, Nordamerika)
Leighton Holdings
Limited (Australien,
Indien)
Leighton Holdings
Limited (Australien)
Infrastrukturprojekten
Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF sein Portfolio im Konzessionsgeschäft für die Entwicklung und Realisierung
von Konzessions- und Betreiberprojekten weiter ausgebaut. Dabei setzen wir auf
• unsere immer wieder bewiesene Kompetenz und
­Innovationskraft, komplexe Projekte zu planen, zu
­finanzieren, zu bauen und zu betreiben, um damit
­ihren gesamten Lebenszyklus zu begleiten und zu
optimieren,
• unsere Erfahrungen mit Konzessions- und Betreiberprojekten weltweit,
• unser eng geknüpftes internationales Netzwerk und
Die folgenden Erklärungen betreffen ausschließlich das
Projektportfolio von HOCHTIEF Concessions sowie dessen Wertermittlung.
den grenzüberschreitenden Know-how-Transfer,
durch den wir Synergieeffekte erzielen sowie
• unser hohes Renommee als einer der weltweit füh-
Das Leistungsspektrum von HOCHTIEF Concessions
umfasst folgende Elemente: die gezielte Auswahl von
renden Baudienstleister und industriellen Infrastruk­
Projekten sowie deren Planung und Entwicklung, die
turinvestoren.
Bereitstellung von Eigenkapital, die Strukturierung von
Finanzierungen sowie die Realisierung und den Betrieb
Die HOCHTIEF Concessions AG ist einer der weltweit
von Konzessionsprojekten bis hin zu Anteilsveräuße-
führenden industriellen Infrastrukturinvestoren. Sie ist
rungen. Dabei optimieren wir die Projekte kontinuierlich.
die Führungsgesellschaft des gleichnamigen Unternehmensbereichs und umfasst die Gesellschaften
HOCHTIEF Concessions erzielt Einnahmen in erster
HOCHTIEF AirPort und HOCHTIEF PPP Solutions mit
­Linie aus den laufenden Erträgen der Beteiligungen in
den Geschäftsfeldern Flughäfen, Straßen und Soziale
den verschiedenen Geschäftsfeldern. Diese werden
Infrastruktur sowie den Bereich Neuaktivitäten. Durch
durch Dividenden, Zinsen aus Gesellschafterdarlehen,
die vernetzte Zusammenarbeit bei der Marktbearbei-
Transaktions- und Management-Fees sowie Erlösen
tung und der Geschäftsplanung, bei speziellen Betrei-
aus möglichen Platzierungsgewinnen und Anteilsver-
beraufgaben sowie bei anderen technischen Aufgaben
käufen erwirtschaftet.
erschließen wir nachhaltig Synergien – so sind wir ein
starker Partner für unsere Kunden.
Geschäftsfeld Flughäfen
Die Flughafenbeteiligungen von HOCHTIEF Concessi-
**Siehe Glossar Seite 197.
*Die Konzessionsprojekte von
Leighton werden in diesem
­Kapitel nicht erläutert. Weitere
Informationen finden Sie auf
den Seiten 88 bis 91 und im
­Internet unter www.hochtief.de.
26
Geschäftsbericht 2009
Das Portfolio von HOCHTIEF Concessions umfasste
ons sind in der Tochtergesellschaft HOCHTIEF AirPort
zum 31. Dezember 2009 sechs Flughafenbeteiligun-
gebündelt. Mit der Übernahme der weltweit ersten
gen, sieben Straßen inklusive zweier Tunnel, 91 Schu-
BOOT**-Konzession für Flughäfen etablierte sich
len, zwei Rathäuser, ein Bürgerzentrum, eine Kaserne
HOCHTIEF in Athen bereits Mitte der 1990er-Jahre –
sowie zwei Geothermiekraftwerke. Unser Unternehmen
unter anderem aufgrund seiner Kompetenzen im Flug-
nimmt damit bei privat finanzierten Infrastrukturprojek-
hafenbau. Inzwischen sind wir auch an den Flughäfen
ten weltweit eine führende Rolle ein. Der Unterneh-
Budapest, Düsseldorf, Hamburg, Sydney und Tirana
mensbereich Asia Pacific hält über unsere australische
beteiligt. Dieses Portfolio aus attraktiven, zukunftsfähi-
Tochtergesellschaft Leighton weitere Beteiligungen.*
gen Flughäfen macht uns zu einem der führenden pri-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
vaten, unabhängigen Flughafeninvestoren und -manager
Optimierungspotenziale bieten, sobald sie gebaut und
der Welt. HOCHTIEF AirPort geht langfristige Beteiligun-
in Betrieb genommen worden sind.
gen ein, die darauf zielen, die betriebswirtschaftliche
Effizienz des Flughafens sowie den Komfort für die
Geschäftsfeld Soziale Infrastruktur
Passagiere zu steigern. Das Passagieraufkommen un-
Die Projekte im Geschäftsfeld Soziale Infrastruktur sind
serer Beteiligungsairports lag im Geschäftsjahr 2009
ebenfalls bei HOCHTIEF PPP Solutions gebündelt. Dazu
bei insgesamt 88,7 Mio. Fluggästen.
zählen derzeit 91 Schulen in Deutschland, Großbritannien und Irland sowie zwei Rathäuser, ein Bürgerzent-
Wir bauen unsere Flughafenbetreiberkompetenz konti-
rum und eine Kaserne in Deutschland.
nuierlich aus und schaffen damit an den von uns betriebenen Airports deutlichen Mehrwert. Als Anteilseigner
Im Unterschied zu den Geschäftsfeldern Flughäfen und
wollen wir unsere Beteiligungsflughäfen zu ertragsstar-
Straßen hält HOCHTIEF im Bereich Soziale Infrastruk-
ken, zukunftsfähigen Verkehrs- und Wirtschaftszentren
tur in Deutschland überwiegend Mehrheitsbeteiligungen.
entwickeln. Unsere langjährige Expertise beim Betrieb
und Management von Flughäfen unterschiedlicher
Neuaktivitäten
Größe sowie unser Finanzierungs-Know-how und
Zum Bereich Neuaktivitäten gehören bisher zwei
-potenzial sind hierfür wichtige Voraussetzungen.
­Geothermieprojekte in der Erstellungsphase. Es ist
­vorgesehen, diese 2010 an Investoren zu veräußern.
Trotz des Passagierrückgangs an einigen der Beteili-
HOCHTIEF PPP Solutions bietet zusätzlich zur Reali-
gungsflughäfen aufgrund der weltweiten Wirtschafts-
sierung der Tiefenbohrlöcher an, Geothermiekraft-
krise bleiben Airports bei geringer Volatilität stabile,
werke bis zur schlüsselfertigen Übergabe weiterzuent-
renditestarke und langfristige Anlagen für institutionelle
wickeln. Dazu gehört auch die Fremdfinanzierung.
Investoren. Flughäfen erholen sich erfahrungsgemäß
relativ schnell von Krisen.
Portfoliobewertung
Geschäftsfeld Straßen
gesellschaften wird regelmäßig mittels einer Discoun-
Das Geschäftsfeld Straßen wird von der Tochtergesell-
ted-Cashflow-(DCF-)Berechnung ermittelt.
Der Wert der wesentlichen Tochter- und Beteiligungs-
schaft HOCHTIEF PPP Solutions geführt. Das Portfolio
umfasst sieben Straßen inklusive zweier Tunnel mit einer
Grundlage sind die Cashflows* zwischen den Projekt-
Gesamtlänge von mehr als 750 Kilometern. Allein etwa
gesellschaften und HOCHTIEF. Die aus Kapitalein- und
600 Kilometer davon entfallen auf die beiden griechi-
-auszahlungen wie Dividenden, Zinsen und Gebühren
schen Public-Private-Partnership-(PPP-)Straßenpro-
bestehenden künftigen Cashflows werden dabei mit ei-
jekte Maliakos–Kleidi und Elefsina–Patras–Tsakona. Zu-
nem risikoadäquaten Zinssatz diskontiert. Bei den Er-
*Siehe Glossar Seite 197.
dem sind wir an der Autobahn Vespucio Norte Express
sowie dem Mauttunnel San Cristóbal in Chile und einer
Typische Wertentwicklung eines Konzessionsprojekts (Schema)
Teilstrecke der österreichischen Nordautobahn A5 bei
Akkumulierte
Cashflows (nominal)
Wien beteiligt. In Deutschland gehören eine Teilstrecke
der Autobahn A4 in Thüringen sowie der Herrentunnel
­Lübeck zu unserem Portfolio.
Barwert
Anders als im Geschäftsfeld Flughäfen zielen wir im
Cashflows
Bereich Straßen nicht darauf ab, die Beteiligungen über
(nominal)
die gesamte Konzessionsdauer zu halten. Als Teil des
Geschäftsmodells sind Anteilsreduzierungen nach der
Anlaufphase möglich, da Straßen nur noch begrenzte
Endgültiger
Vertragsabschluss
Entwicklung
Zeit
Inbetriebnahme
Bau
Anlaufphase
Wachstum
Reife
Geschäftsbericht 2009
27
Diskontierungsprinzip bei unseren Konzessionsprojekten Straßen und Soziale Infrastruktur
Projektphase
Entwicklung
Bau
Anlaufphase
Risikozuschlag
Projektphase (in %)
3
2
Risikozuschlag
Projekttyp (in %)
2–4
6
+ risikofreier
Basiszins (6 %)
*Siehe Glossar Seite 198.
= D iskontierungssatz (in %)
11–13
Wachstum
Reife
2–4
2–4
2–4
6
6
6
8–10
8–10
10–12
rungssätzen liegen. Gewinne aus Anteilsverkäufen führen zu einer weiteren Erhöhung der internen Verzinsung.
Der Nettobarwert* unserer Flughafenbeteiligungen lag
zum Bilanzstichtag 2009 bei 1.296,7 Mio. Euro. Das
entspricht einem Anstieg von 4,1 Prozent gegenüber
mittlungen berücksichtigen wir nur solche Projekte,
dem Vorjahr. Der Anstieg begründet sich insbesondere
die den Financial Close erreicht haben. Da die Geo-
durch das Fortschreiten in der Projektphase mit künftig
thermieprojekte nur eine kurze Projektlaufzeit haben,
steigenden Cashflows sowie durch operative Cashflow-
sind diese nicht im Portfoliowert enthalten.
Verbesserungen auf Flughafenebene, die trotz der Finanzkrise generiert wurden. Das gegenüber dem Vorjahr
Für die Flughafenbeteiligungen verwendet HOCHTIEF
­reduzierte Portfoliowachstum resultiert aus der Ver-
­einen Diskontierungszins von 13 Prozent. Dieser Wert er-
wässerung der Anteile am Flughafen Sydney. Diese
wies sich bei der erfolgreichen Platzierung der Airport-
war durch die Nichtteilnahme an einer Eigenkapitaler-
Investitionspartnerschaft 2005 als marktgerecht. Aus
höhung begründet.
diesem Grund – und um kurzfristige Marktschwankungen
nicht in die Bewertung langfristig laufender Assets einflie-
Der Nettobarwert unserer Straßen- und Soziale-Infra-
ßen zu lassen – kalkulieren wir weiterhin mit 13 Prozent.
struktur-Beteiligungen lag am 31. Dezember 2009 bei
299,7 Mio. Euro – ein Plus von 75,3 Mio. Euro gegen-
Für Straßen und Projekte der Sozialen Infrastruktur
über dem Vorjahr. Dies resultiert aus dem Wertzuwachs
wird ein risikoabhängiger Diskontierungszins verwen-
des Beteiligungsportfolios, der entsprechend fortge-
det, der sich an Sekundärmarkttransaktionen orien-
schrittenen Projektentwicklung sowie aus den opera­
tiert. Dabei erhöht sich der konservativ gewählte risiko-
tiven Cashflow-Verbesserungen auf Projekt­ebene – ins-
freie Basiszins um entsprechende marktgerechte
besondere durch planmäßige Eigenkapitaleinzahlungen.
Zuschläge je nach Projekttyp und Projektphase. Für
unser Portfolio (Straßen, Soziale Infrastruktur) legen wir
Der Gesamtwert unseres Konzessionsportfolios beläuft
zum 31. Dezember 2009 einen gewichteten Diskontie-
sich auf 1.596,4 Mio. Euro. Damit übersteigen die abge-
rungszins von 12,1 Prozent zugrunde. Mit zunehmen-
zinsten künftigen Cash-Zuflüsse das von HOCHTIEF ein-
dem Projektfortschritt reduziert sich das Risiko und
gebrachte K
­ apital von 888,9 Mio. Euro um 707,5 Mio. Euro.
demzufolge der Zinszuschlag – damit steigt der Wert
HOCHTIEF betrachtet das Konzessionsgeschäft als
der HOCHTIEF-Assets.
strategisches Wachstumsfeld und wird daher in diesem
**Weitere Informationen zum
Konzessionsgeschäft bei
HOCHTIEF finden Sie im
­Segmentbericht auf den Seiten
92 bis 96.
Die Projektauswahl orientiert sich an strengen Rendite­
Bereich weiterhin expandieren.**
anforderungen, die grundsätzlich über den Diskontie-
Portfoliowert der Konzessionsprojekte von HOCHTIEF Concessions
Status:
endgültiger Vertragsabschluss
(in Mio. EUR)
Nettobarwert erwarteter Cashflows zum
31.12.2009
Nettobarwert
zum 31.12.2008
Differenz aufgrund
Portfolio-
Wertwachstum
zuwachs
Flughäfen
732,0
732,0
1.296,7
1.245,6
– 42,5
93,7
215,1
109,6
226,6
177,2
20,4
29,0
Soziale Infrastruktur
Geschäftsbericht 2009
Eingebrachtes
Kapital bis
31.12.2009
Straßen
Insgesamt
28
Insgesamt einzubringendes
Kapital
64,2
47,3
73,1
47,2
1,6
24,3
1.011,3
888,9
1.596,4
1.470,0
– 20,5
147,0
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Projektliste des Konzessionsgeschäfts von
HOCHTIEF Concessions
Straßen
Projekt
A4 (Via Solutions Thüringen), Deutschland
Gesamtpro­jekt
Investitionsvolumen
(in Mio. EUR)
HOCHTIEFAnteil an
Konzessionsgesellschaft
(in Prozent)
Von
HOCHTIEF
einzubringendes
Kapital
(in Mio. EUR)
Von
HOCHTIEF
eingebrachtes
Kapital
(in Mio. EUR)
Betriebszeit
258,5
50,0
19,4
0,5
2007–2037
2.214,2
25,0
52,4
20,3
2008–2038
78,5
50,0
11,0
11,0
2005–2035
1.113,2
35,0
47,7
5,3
2008–2038
Nordautobahn A5 (Ypsilon), Österreich
830,8
44,4
11,5
0,8
2010–2039
San Cristóbal Express, Chile
107,9
50,0
15,2
13,8
2008–2037
Vespucio Norte Express, Chile
521,0
29,2
57,9
57,9
2006–2033
Von
HOCHTIEF
einzubringendes
Kapital
(in Mio. EUR)
Von
HOCHTIEF
eingebrachtes
Kapital
(in Mio. EUR)
Elefsina–Patras–Tsakona, Griechenland
Herrentunnel Lübeck, Deutschland
Maliakos–Kleidi, Griechenland
Soziale Infrastruktur
Projekt
Bangor & Nendrum Schools, Nordirland
Gesamtpro­­
jekt Vertragsvolumen
(in Mio. EUR)
HOCHTIEF-An­­
teil an Projektgesellschaft
(in Prozent)
Betriebszeit
216,6
20,4
1,1
1,1
2008–2038
69,6
100,0
0,0
0,0
2005–2034
Cork School of Music, Irland
228,3
25,5
1,9
1,9
2007–2032
East Ayrshire Schools, Schottland
399,0
25,5
3,2
0,0
2007–2038
Five Schools, Irland
281,3
50,0
5,8
5,8
2006–2027
Fürst-Wrede-Kaserne München, Deutschland
160,7
100,0
4,3
4,3
2008–2028
Gesamtschule Köln-Rodenkirchen, Deutschland
126,9
100,0
2,2
2,2
2009–2034
North Ayrshire Schools, Schottland
488,8
25,5
2,4
2,4
2007–2037
Berufsschulzentrum Leverkusen, Deutschland
Rathaus Gladbeck, Deutschland
44,0
100,0
0,0
0,0
2006–2031
Rathaus Moers, Deutschland
142,0
100,0
0,0
0,0
2011–2035
Salford Schools, England
218,6
25,5
0,9
0,9
2008–2033
Salford & Wigan BSF, England
253,2
40,0
3,3
0,0
2011–2036
Schulen Frankfurt, Deutschland
248,7
100,0
9,1
9,1
2007–2029
Schulen Köln, Deutschland
125,9
100,0
4,1
4,1
2005–2029
Schulen Offenbach, Deutschland
410,2
94,9
14,2
14,2
2005–2019
Sports College Manchester, England
169,5
25,5
1,2
1,2
2007–2032
West Lothian Schools, Schottland
282,0
50,0
5,8
0,1
2009–2039
Wigan Joint Services Center, England
261,6
50,0
4,7
0,0
2011–2036
Flughäfen
Projekt
HOCHTIEFBeteiligung
(in Prozent)
Von HOCHTIEF
einzubringendes
Kapital
(in Mio. EUR)
Von HOCHTIEF
eingebrachtes
Kapital
(in Mio. EUR)
Betriebszeit
Athens International Airport, Griechenland
26,7
91,4
91,4
1996–2026
Budapest Airport, Ungarn
37,3
180,0
180,0
2007–2080
Düsseldorf International, Deutschland
20,0
56,6
56,6
unbefristet
Hamburg Airport, Deutschland
34,8
283,1
283,1
unbefristet
5,6
116,5
116,5
1998–2097
47,0
4,4
4,4
2005–2025
Sydney Airport, Australien
Tirana International Airport, Albanien
Geschäftsbericht 2009
29
ONE OOF
R ONS
A
LL S
I
O LUT
HOCHTIEF macht Schule: Mit unserem
Rundumangebot für Bildungsimmo­
bilien erfüllen wir die Wünsche unserer
Kunden – und schaffen zeitgemäße
Räume zum Lernen für Schüler und
Studierende in aller Welt. Zum Leis­
tungsspektrum von HOCHTIEF ge­
hört es, Schulen und Universitäten
neu zu bauen oder zu sanieren – bei
laufendem Betrieb. Auch die anschlie­
ßende Bewirtschaftung der Immo­
bilien ebenso wie die effiziente Ener­
gieversorgung übernehmen wir gern.
In allen Projektphasen nutzen wir ge­
zielt das Wissen, das wir bei zahlrei­
chen nationalen und internationalen
Projekten erworben haben. Für Bil­
dung, die Spaß macht: Dafür haben
uns Lehrer und Schüler in aller Welt
Bestnoten ausgestellt.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Lagebericht ➩
Zusammengefasster Lagebericht
Konzernstruktur und Geschäftstätigkeit
Unternehmenszentrale (Management-Holding)
Steuerungsebene (Zentralabteilungen)
Dienstleistungsebene
HOCHTIEF Insuran­ce Broking and Risk Management Solutions GmbH
HOCHTIEF ViCon GmbH
Unternehmensbereiche
HOCHTIEF
Americas
HOCHTIEF
Asia Pacific
HOCHTIEF
Concessions
HOCHTIEF
Europe
HOCHTIEF
Real Estate
HOCHTIEF
Services
Steuerungs- und Dienstleistungsebene in die
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk
Konzernstruktur integriert
Management Solutions
Zum HOCHTIEF-Konzern gehören sechs operative Un-
Unsere Gesellschaft HOCHTIEF Insurance Broking and
ternehmensbereiche. Die Management-Holding verfügt
Risk Management Solutions bietet Versicherungsleis-
über eine Steuerungs- und eine Dienstleistungsebene.
tungen für den gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen an – vor, während
Die Steuerungsebene – also der Vorstand sowie die
und nach dem Bauen. Die Maklerorganisation versi-
Zentralabteilungen des Konzerns – verantwortet die
chert konzernweit Projektrisiken und sichert damit bei-
strategische und organisatorische Entwicklung der
spielsweise Bauleistungen bei Infrastrukturprojekten,
HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Dazu gehören Beschaf-
Immobilien und Anlagen ab. Dieses Angebot richtet
fung, Controlling, Finanzen/Investor Relations, Perso-
sich nicht nur an unsere konzerneigenen Unternehmen,
nal, Rechnungswesen, Recht, Revision, Steuern sowie
sondern auch an Externe – vor allem Projektbeteiligte.
Unternehmensentwicklung, Unternehmenskommuni­
Kunden, Eigentümern und Endnutzern bieten wir zudem
kation, Versicherungen und der Bereich Corporate Gover-
die Möglichkeit, sich nach Ende der Bauarbeiten unter
nance/Compliance. Die Dienstleistungsebene konzen­
anderem gegen Feuer und Betriebsunterbrechung ab-
triert sich auf unterschiedliche Services für den gesamten
zusichern.
Konzern: Die Einheiten des Service-Centers erbringen
32
Geschäftsbericht 2009
Dienstleistungen, unter anderem in den Bereichen
Rückversicherungsleistungen ergänzen die Angebots-
Kommunikation, Rechnungswesen, Recht und Steuern.
palette von HOCHTIEF Insurance und werden vor allem
Außerdem zählt das Kompetenzzentrum Arbeits-, Ge-
vom Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas ge-
sundheits- und Umweltschutz (AGUS) zur Dienstleis-
nutzt. Dazu gehören insbesondere Versicherungen für
tungsebene.
Bauleistungen, Lieferantenausfall und Haftpflicht.
Unsere Gesellschaften HOCHTIEF Insurance Broking
Mit dem Versicherungsangebot reduzieren wir nicht nur
and Risk Management Solutions und HOCHTIEF ViCon
unsere eigenen Versicherungskosten, da HOCHTIEF
gehören ebenfalls direkt zur HOCHTIEF Aktiengesell-
kalkulierbare Risiken selbst trägt. Sondern HOCHTIEF
schaft. Ihre Aufgabe ist es, zukunftsweisende Lösun-
Insurance erschließt auch durch die Versicherung der
gen zu entwickeln und umzusetzen, um zusätzlichen
Risiken externer Partner zusätzlichen Umsatz und Er-
Mehrwert für den Konzern zu schaffen.
trag.
HOCHTIEF weltweit: Eine Auswahl der zahlreichen Beteiligungsgesellschaften unserer Unternehmensbereiche zeigt die globale
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
Turner (USA)
Leighton Holdings (Australien)
HOCHTIEF Concessions (Deutschland)
Flatiron (USA, Kanada)
Leighton Contractors (Aus­tralien, Neuseeland)
HOCHTIEF AirPort (Deutschland)
HOCHTIEF do Brasil (Brasilien)
Thiess (Australien, Indien, Indonesien)
HOCHTIEF AirPort Capital (Deutschland)
John Holland Group (Australien)
Leighton International (Brunei, Indien, Katar,
­Malaysia, Singapur, Sri Lanka, Vereinigte
­Arabische Emirate)
Leighton Properties (­Australien)
Leighton Asia (Hongkong, Indonesien,
­K ambodscha, Laos, Macau, Mongolei,
­Philippinen, Thailand, Vietnam)
HOCHTIEF AirPort Retail (Albanien)
HOCHTIEF PPP Solutions (Chile, Deutschland,
Griechenland, Großbritannien, Irland, Kanada,
USA)
HOCHTIEF PPP Schools Capital
(Großbritannien)
Transport & Logistics Consultancy
(Großbritannien)
Al Habtoor Engineering (Katar, Vereinigte
­Arabische Emirate)
F L AT I R O N
DURST-BAU
F L AT I R O N
Unsere globale Präsenz
LEIGHTON
Geschäftsbericht 2008
33
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Präsenz von HOCHTIEF
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
HOCHTIEF Con­struction (Bulgarien, Chile,
Deutschland, Großbritannien, Indien, Katar,
Luxemburg, Österreich, Polen, Rumänien,
Russland, Schweden, Südafrika, Tschechien,
Ukraine)
HOCHTIEF Projektent­wick­lung (Deutschland,
Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Schweiz,
Tschechien, Ungarn)
HOCHTIEF Facility Management (Bahrain,
­Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Irland, Polen, Schweiz, Tschechien,
Ungarn)
HOCHTIEF Global Trade (Deutschland)
aurelis Real Estate (Deutschland)
HOCHTIEF Property Management
(Deutschland)
HOCHTIEF Energy Management (Deutschland)
HOCHTIEF Procurement Asia (Hongkong)
Streif Baulogistik (Bulgarien, Dänemark,
Deutschland, Österreich, Polen, Rumänien,
Russland, ­U kraine)
Durst-Bau (Österreich)
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
LEIGHTON
Alle Adressen und Ansprechpartner unserer
Tochter- und Beteiligungsgesellschaften sowie deren Niederlassungen finden Sie im Internet unter
www.hochtief.de.
Leighton Holdings
LEIGHTON
Geschäftsbericht 2009
34
*Weitere Informa­
tionen finden Sie
auf Seite 53.
ViCon (Virtual Design and Construction)*
Geschäftstätigkeit des HOCHTIEF-Konzerns
Unsere Gesellschaft HOCHTIEF ViCon ist auf Dienst-
Wir strukturieren unsere Geschäftstätigkeit entlang des
leistungen für alle Phasen des Lebenszyklus von Pro-
Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien
jekten spezialisiert und folgt dem Grundsatz „Build
und Anlagen. Mit den Modulen Entwicklung, Bau,
­digitally first“. Mit den ViCon-Prozessen und -Technolo-
Dienstleistungen sowie Konzessionen und Betrieb deckt
gien begleitet unsere Tochtergesellschaft Bauvorhaben
HOCHTIEF die gesamte Wertschöpfungskette des
von der ersten Planung über die Bauphase bis zum
Bauens ab. Die globale, enge Zusammenarbeit unse-
Betrieb. Ausgewählte Informationen bleiben über alle
rer Unternehmenseinheiten macht es möglich, den Le-
Projektphasen erhalten. Sie werden sukzessive fortge-
benszyklus hochkomplexer Projekte in allen Phasen zu
schrieben und können somit immer wieder verwendet
begleiten und für die Auftraggeber nachhaltige Werte
werden.
zu schaffen.
Die Grundlage von ViCon ist ein digitales 3-D-Compu-
HOCHTIEF ist als internationaler Baudienstleister mit
termodell, das um jede Information – etwa Zeit, Kosten
seinem globalen Netzwerk auf allen wichtigen Bau-
und Nutzung – zum 4-D-Modell erweitert werden kann.
märkten präsent – dazu gehören vor allem Europa,
Mit ViCon wird der Aufwand für das Erfassen und Be-
Amerika, Australien, der asiatisch-pazifische Raum
schreiben eines Problems erheblich verringert, sodass
sowie die Golfstaaten. Die Statistik des Engineering
im Sinne des Kunden wesentlich mehr Zeit für die Lö-
News-Record zeigt, dass weltweit kein anderer Bau-
sung zur Verfügung steht. Ziel von HOCHTIEF ist es,
dienstleister einen höheren Internationalisierungsgrad
bei der Projektrealisierung Zeit und Kosten zu sparen
besitzt. Im Handelsblatt-Firmencheck 2009 wurde
sowie frühzeitig Unstimmigkeiten in der Projektplanung
HOCHTIEF als das internationalste deutsche Unterneh-
zu erkennen und somit Risiken zu minimieren. Anschau-
men bewertet. Unsere breite Ausrichtung erlaubt es
liche 4-D-Modelle vereinfachen maßgeblich die Kom-
uns auch, regionale Marktschwankungen auszugleichen.
munikation zwischen den Projektbeteiligten und helfen
so, das gesteckte Ziel zu erreichen. Das Verfahren des
Unsere Geschäftstätigkeit wird von Innovationen und
digitalen Bauens (Building Information Modeling) wird
der Marktnachfrage geprägt. Schwerpunkte im Ge-
mit konkreten Prozessen zum anschaulichen Werkzeug
schäftsjahr 2009 waren für uns nachhaltige Projekte,
für alle Projektbeteiligten.
etwa in den Bereichen Grünes Bauen, Energieeffizienz
und erneuerbare Energien, sowie Infrastrukturprojekte.
Von ViCon profitieren alle HOCHTIEF-Unternehmens-
Zudem haben wir unter dem Motto „One roof – all solu-
einheiten. Bis Ende 2009 haben wir das Verfahren bei
tions“ die Zusammenarbeit unserer operativen Einhei-
mehr als 400 Projekten weltweit eingesetzt. Unsere
ten gezielt verstärkt, um den Kunden noch effektiver
Gesellschaft bietet ihre Leistungen auch externen Kun-
Leistungen aus einer Hand anbieten zu können.
den an. Neben Projektsteuerern, Projektentwicklern,
Bauherren und Investoren profitieren vor allem Archi-
Jedes HOCHTIEF-Projekt ist ein Unikat und erfordert
tekten und Fachplaner von der neuen Technologie. Mit
individuelle Lösungen. Wir arbeiten deshalb mit hoher
mehreren erfolgreichen Projekten hat sich HOCHTIEF
Flexibilität und Innovationskraft sowie herausragender
ViCon im Berichtsjahr insbesondere im arabischen
Qualität und sind ein langfristiger, zuverlässiger Partner
Raum etabliert.
für unsere Kunden.
Weitere Informationen zur Geschäftstätigkeit der operativen Unternehmenseinheiten finden Sie auf den Seiten 3 und 4 sowie auf den Seiten 83 bis 109.
Geschäftsbericht 2009
35
Märkte und Rahmenbedingungen
Das allgemeine ­r eale Wirtschaftswachstum in den
von HOCHTIEF bearbeiteten ­Regionen in Prozent
Australien
Asien ohne
Japan
Brasilien
Chile
Deutschland
Großbritannien
Indien
Indonesien
Österreich
Polen
Russland
Tschechien
Ungarn
USA
Vereinigte
Arabische
Emirate
2009
2010E
0,7
2,0
6,5
–0,4
–1,7
–4,8
–4,8
5,6
4,0
–3,8
1,0
–9,0
–4,3
–6,7
–2,5
–0,2
8,4
4,7
4,0
1,5
1,3
7,7
4,8
0,3
2,2
3,6
1,3
–0,9
2,7
2,4
Quelle: Internationaler
Währungsfonds (Stand:
26.01.2010)
Ökonomische Rahmenbedingungen und
2009 wird für 2010 in China ein Anstieg des realen
weltwirtschaftliche Entwicklung
Bruttoinlandsprodukts (BIP) um zehn Prozent prognos-
Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise prägte
tiziert. Indien setzt seinen Wachstumskurs ebenfalls
auch im Geschäftsjahr 2009 die weltwirtschaftliche
fort. Nach einem Plus von 5,6 Prozent im abgelaufenen
Entwicklung. Zudem wirkten sich die Konkurse mehrerer
Geschäftsjahr ist für dieses Jahr mit einem Zuwachs
großer Finanzinstitute negativ auf die Wirtschaftslage
von voraussichtlich 7,7 Prozent zu rechnen.
aus und erschütterten das Vertrauen in die Finanzmärkte. Die Folge: Die Konjunktur sowie die Wirtschafts-
Die Länder der Europäischen Union (EU) verzeichneten
aktivitäten entwickelten sich rückläufig. Davon waren in
im Jahr 2009 ein Minus von vier Prozent. Vor allem die
den Monaten Januar bis Juni 2009 vor allem die Real-
exportorientierten Länder der EU waren stark betrof-
wirtschaft und die Rohstoffmärkte betroffen. Durch
fen. Mehrere Länder aus der Region legten staatliche
massive staatliche Investitionen konnte jedoch das
Konjunkturprogramme auf, um der Wirtschaft neue
­Finanz- und Wirtschaftssystem weitgehend stabilisiert
Schubkraft zu geben. Insbesondere in den Monaten
werden.
Juli bis Dezember 2009 entspannte sich die wirtschaftliche Lage. Für das Jahr 2010 erwartet der IMF für die
In der zweiten Hälfte des Berichtsjahres gelang es, die
EU ein Wachstum von einem Prozent.
Märkte zu stärken. Allerdings bestehen weiterhin Un­
sicherheiten. Es ist deshalb nur mit einer langsamen
In Russland reduzierte sich das BIP um neun Prozent.
Erholung zu rechnen.
Das deutlich verschlechterte wirtschaftliche Klima war
zum einen durch rückläufige Rohstoffpreise infolge
Insgesamt schrumpfte die Weltwirtschaft im Jahr 2009
der international zurückgehenden Nachfrage begrün-
um 0,8 Prozent. Die Prognosen für 2010 sind aufgrund
det. Zum anderen zogen viele internationale Investoren
weiterhin vorhandener Risiken und deren möglicher
große Mengen ­ihres Kapitals aus Russland ab. Nach der
Einflüsse auf die Wirtschaftslage unsicher. Der Interna-
tiefen Rezession im Jahr 2009 geht der IMF für 2010
tional Monetary Fund (IMF) geht für 2010 von einem
von einer leichten Erholung um 3,6 Prozent aus.
globalen Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent aus.
Die für HOCHTIEF relevanten Märkte
Die Entwicklung in den einzelnen Regionen wird unterschiedlich positiv ausfallen. Nachdem die Wirtschafts-
Entwicklung
leistung in den USA im vergangenen Jahr um 2,5 Pro-
Projektentwicklung
zent abnahm, rechnen die Experten für 2010 mit einem
Die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung wirkte sich
Plus von 2,7 Prozent. Staatliche Hilfsprogramme führ-
deutlich auf die Immobilienmärkte aus. Nach schlech-
ten dazu, dass sich die US-Wirtschaft bereits in der
tem Jahresbeginn zeigte sich das zweite Halbjahr 2009
zweiten Jahreshälfte 2009 deutlich stabilisierte. Es ist
jedoch deutlich positiver. Während auf den meisten In-
jedoch unter anderem wegen der zunehmenden Ar-
vestmentmärkten die Talsohle bereits durchschritten
beitslosigkeit mittelfristig damit zu rechnen, dass das
wurde, steht einigen europäischen Büromietmärkten
Wirtschaftswachstum leicht gebremst wird.
noch ein schwieriges Jahr 2010 bevor. Im abgelaufenen
Geschäftsjahr erwies sich im europäischen Vergleich
Die negative Entwicklung der Weltwirtschaft betraf die
vor allem der deutsche Immobilienmarkt als sehr stabil.
exportorientierten asiatischen Staaten besonders stark.
36
Geschäftsbericht 2009
Allerdings entspannte sich die Lage in den ersten sechs
Der europäische Immobilien-Vermietungsmarkt war
Monaten des Jahres 2009. Andere asiatische Länder,
im Berichtsjahr klar von den schlechten wirtschaftlichen
darunter China, konnten der Rezession aufgrund star-
Rahmenbedingungen gekennzeichnet. Vor allem im
ker staatlicher Anreize weitgehend unbeschadet entge-
Segment Büroflächen ging die Nachfrage zurück. An-
hen. Nach einem Wachstum von 8,7 Prozent im Jahr
dere Bereiche – unter anderem der Wohnungsbau,
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
aber auch der Einzelhandel – waren hiervon weniger
beeinträchtigt. In Deutschland reduzierte sich 2009 das
Bau
Vermietungsvolumen bei neuen Büroflächen um zirka
Die für HOCHTIEF maßgeblichen Baumärkte entwickel-
ein Drittel im Vergleich zum Vorjahreswert. Die Spitzen-
ten sich im Geschäftsjahr 2009 höchst unterschiedlich.
mieten erwiesen sich hingegen im Verlauf des Jahres
Wie bereits im Jahr 2008 bestimmte der anhaltend
2009 als stabil und lagen zum Ende des Berichtsjahres
schwache Wohnungsbau das Bauwesen in Europa.
nur geringfügig unter dem Vorjahreswert. Davon konnte
Die renommierte Euroconstruct-Gruppe, ein Zusam-
auch unsere Tochtergesellschaft HOCHTIEF Projekt-
menschluss von Forschungs- und Beratungsinstituten,
entwicklung profitieren, die insbesondere im Bereich
analysiert jährlich die Entwicklung der europäischen
hochwertiger Immobilien aktiv ist. In Osteuropa ist die
Bauindustrie. Demnach ging das Bauvolumen im Be-
Nachfrage nach Büroflächen laut CB Richard Ellis nach
reich Wohnungsbau im Jahr 2009 stark zurück – in den
dem Rekordjahr 2008 deutlich gesunken.
19 Euroconstruct-Ländern** um deutliche 12,3 Prozent.
**Siehe Glossar Seite 197.
HOCHTIEF blieb von diesem Rückgang jedoch auf2010 stehen die europäischen Büromietmärkte weiter
grund seiner Konzentration auf stark nachgefragte
im Schatten der Wirtschaftskrise. Es bleibt abzuwar-
Wohnungen mit hohem Komfort weitgehend unbe-
ten, wie sich die prognostizierte gesamtwirtschaftliche
rührt. Die Prognose der Euroconstruct-Gruppe sagt für
Erholung auf die Beschäftigungszahlen in den markt­
2010 einen Rückgang von 2,1 Prozent voraus. Erst im
relevanten Segmenten auswirken wird.
Jahr 2011 wird mit einem Anstieg um 2,1 Prozent gerechnet. Das gesamte Bauvolumen verringerte sich um
Der europäische Immobilien-Investmentmarkt ent-
8,4 Prozent in 2009.
wickelte sich 2009 zufriedenstellend. Waren die ersten
beiden Quartale noch spürbar von der Verunsicherung
Das problematische wirtschaftliche Umfeld wirkte sich
auf den Finanzmärkten geprägt, so wurden im dritten
im Berichtsjahr auch auf den Wirtschaftsbau aus. Hier
und vierten Quartal deutliche Umsatzsteigerungen ver-
ist für 2010 mit einem Minus von weiteren 4,6 Prozent
meldet. Der Anstieg der Spitzenrenditen hat sich im
zu rechnen. Ab 2011 erwarten die Experten von Euro-
Geschäftsjahr in den meisten Märkten stabilisiert. Auf
construct, dass sich der Markt erholt.
Käuferseite waren vor allem eigenkapitalstarke institutionelle Investoren am Markt aktiv. Sie interessierten sich
Der Tiefbaubereich unterscheidet sich von den ande-
insbesondere für Objekte in guter Lage mit langen Miet-
ren Segmenten der Baubranche. Der Einfluss der Wirt-
vertragslaufzeiten und bonitätsstarken Mietern – Immo-
schaftskrise ist zwar spürbar, aber deutlich weniger
bilien, auf deren Entwicklung sich HOCHTIEF Projekt-
ausgeprägt. Die wirtschaftliche Talfahrt hat viele Län-
entwicklung konzentriert. Im Fokus der Investoren
der veranlasst, Konjunkturprogramme aufzulegen, die
standen hauptsächlich die westeuropäischen Kern-
vor allem finanzielle Mittel für Infrastrukturinvestitionen
märkte Großbritannien, Frankreich und Deutschland.
bereitstellen. Deshalb nahm der Tiefbau 2009 um 1,7
Prozent zu. Für 2010 wird im Bereich der Euroconstruct-
Für 2010 prognostiziert die Mehrheit der Branchenex-
Länder ein Wachstum von 0,8 Prozent vorhergesagt.
perten ein Wachstumspotenzial von bis zu 35 Prozent
Da im Tiefbau Aufträge meist durch die öffentliche
für das Transaktionsvolumen des europäischen Immo-
Hand vergeben werden, entstehen mittelfristig weitere
bilien-Investmentmarkts. Hochwertige Core-Immobi-
Chancen für PPP-(Public-Private-Partnership-)*** oder
***Siehe Glossar Seite 198.
lien* werden bei gleichzeitig geringem Angebot weiter-
BOT-Projekte (Build, Operate, Transfer). HOCHTIEF ist
*Siehe Glossar Seite 197.
hin stark nachgefragt. In der Folge wird in diesem Bereich
auch bei diesen Projekten gut aufgestellt und kann auf
mit einem moderaten Anstieg des Kaufpreisniveaus zu
jahrelange Erfahrung zurückblicken.
rechnen sein.
Geschäftsbericht 2009
37
Wachstum der regionalen Baumärkte von
Wachstum des Bausektors um elf Prozent nach einem
HOCHTIEF (in Prozent)
deutlichen Abschwung in Höhe von 25 Prozent im Be-
Tiefbau
Gesamtmarkt
–14,0
–14,5
– 4,4
– 3,5
0,9
–1,2
– 0,7
3,9
0,8
–14,9
–1,4
–12,6
– 4,6
7,7
– 0,8
Indien
n. a.
n. a.
10,0
n. a.
n. a.
10,0
Indonesien
n. a.
n. a.
5,5–7
n. a.
n. a.
5,5–7
Österreich
–10,9
1,8
– 3,0
– 6,1
4,5
–1,5
Osteuropa
– 8,2
17,7
0,7
– 3,5
16,9
5,4
0,1
22,0
5,3
1,1
22,3
9,6
n. a.
–12,2
–12,0
n. a.
6,5
2,5
– 24,0
15,9
– 4,3
– 9,0
6,5
– 0,3
– 8,8
10,0
–1,4
– 6,0
10,0
– 0,2
– 30,3
– 9,3
– 24,5
–1,5
11,8
11,3
– 9,8
0,1
– 8,9
– 4,7
–1,0
– 2,7
Deutschland
Großbritannien
Polen
Russland
Tschechien
Ungarn
USA
Westeuropa
Hochbau
(ohne Wohnungsbau)
– 3,9
Tiefbau
16,9
Australien
Hochbau
(ohne Wohnungsbau)
– 25,0
Region
Quellen:
Euroconstruct, BIS ­Shrapnel,
McGraw-Hill, GTAI, BMI
richtsjahr. Die einzelnen Branchensegmente werden
2010
Gesamtmarkt
2009
sich jedoch sehr unterschiedlich entwickeln. So ist davon auszugehen, dass sich der für unsere US-Tochter
Turner relevante Bereich des Hochbaus voraussichtlich
gegen Ende 2010 stabilisieren wird. Dabei profitiert
Turner vor allem von der Stärke des öffentlichen Hochbaus und den Segmenten Bildung und Gesundheit.
Der Tiefbaubereich, in dem unsere US-Tochtergesellschaft Flatiron tätig ist, hat sich aufgrund des Konjunkturprogramms seit der zweiten Jahreshälfte 2009 deutlich positiver entwickelt. Für 2010 geht McGraw-Hill
Con­struction von einem deutlichen Wachstum dieses Bereichs um 11,8 Prozent aus.
Nachhaltiges „grünes“ Bauen gewinnt auch auf dem USamerikanischen Bausektor immer mehr an Bedeutung.
Der gesamte Green-Building-Markt belief sich 2009
laut McGraw-Hill Construction auf 36 bis 49 Mrd. USDollar und soll sich 2010 verdoppeln. HOCHTIEF steht
Für den Bereich Offshore-Windenergieparks erwarten
mit seiner Tochtergesellschaft Turner bereits seit Länge-
Branchenexperten ein kraftvolles Wachstum. Lagen
rem auf Platz 1 in diesem wachstumsstarken Segment.
die Investitionen in diesem Bereich 2009 bei zirka einer
Mrd. Euro, sind für 2011 bereits 3,3 Mrd. Euro zu er-
Die Wirtschaft und der Baumarkt in Australien blie-
warten. Dementsprechend wird die Gesamtkapazität
ben im Geschäftsjahr 2009 ebenfalls nicht von der in-
dieser Windenergieparks in diesem Zeitraum von 1 900
ternationalen Finanz- und Wirtschaftskrise verschont.
Megawatt auf zirka 4 500 Megawatt steigen.
Die meisten der für HOCHTIEF relevanten Märkte waren jedoch kaum betroffen. So legte das Tiefbauseg-
Auch durch nachhaltiges Bauen, für das sich HOCHTIEF
ment, in dem wir mit unserer australischen Tochterge-
engagiert, ergeben sich neue wirtschaftliche Chancen: So
sellschaft Leighton vertreten sind, sehr deutlich zu
schätzt die Forschungseinrichtung Deutsche Bank Re-
und verbesserte sich um 16,9 Prozent. Ähnlich positiv
search, dass durch Baumaßnahmen, die dem Klima-
sieht es im Bildungs- und Gesundheitssektor sowie
schutz dienen, bis 2030 in Deutschland ein zusätzliches
im Bereich Wasser- und Energiewirtschaft aus. Für
Bauvolumen von 200 Mrd. Euro realisiert werden kann.
den 2009 rückläufigen Hochbau rechnen die Marktbeobachter von BIS Shrapnel 2011 mit einem stabili-
Die Finanz- und Wirtschaftskrise traf die Bauwirtschaft
sierten Markt. Großes Potenzial verspricht sich Leigh-
der USA besonders stark. Die Regierung startete des-
ton in Australien vom Bau von Infrastrukturanlagen für
halb Anfang 2009 ein Konjunkturprogramm in Höhe
die Förderung von Öl und Gas. Unsere australische
von 787 Mrd. US-Dollar. Auf den Bausektor entfielen
Gesellschaft ist in den wachstumsstarken Märkten
insgesamt 130 Mrd. US-Dollar. Davon fließen zirka 70
präsent und baut dort ihre Position kontinuierlich aus.
Mrd. US-Dollar in den Infrastrukturbereich. Der Hochbau (ohne Wohnungsbau) wird insgesamt mit etwa 30
Mrd. US-Dollar gefördert. Die positive Wirkung dieser
Finanzhilfen wird sich 2010 fortsetzen. Die Branchenexperten von McGraw-Hill Construction erwarten ein
38
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die Golfregion ist und bleibt ein sehr attraktiver Bau-
Public-Private-Partnership, bei denen Vertragslaufzei-
markt. In den letzten Monaten des Berichtsjahres
ten zwischen zehn und 30 Jahren vereinbart werden.
schwächte sich der Markt jedoch etwas ab. Vor allem
Seit einigen Jahren interessieren sich unter anderem
Saudi-Arabien, Katar, Bahrain und Abu Dhabi sind
verstärkt Kunden aus Osteuropa und der Golfregion für
Märkte, die sich trotzdem nach wie vor positiv entwi-
FM. Unsere Gesellschaft hat den Trend frühzeitig er-
ckeln. In den kommenden Jahren werden dort beson-
kannt und bietet ihre Leistungen in diesen Regionen an.
ders Infrastrukturprojekte nachgefragt. Die Branchenexperten der Norton Rose Group gehen davon aus,
Die dynamisch steigende Nachfrage nach Green Building
dass der Bausektor in der Golfregion mittelfristig erstar-
bietet auch für FM-Dienstleister zusätzliches Potenzial. Sie
ken wird. HOCHTIEF profitiert über Leighton sowie die
können ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen im Bereich
weiteren Konzerngesellschaften von dieser Situation.
des energieeffizienten Immobilienbetriebs bereits in der
Planungsphase von Projekten einsetzen. HOCHTIEF
Die Märkte in Asien litten im abgelaufenen Geschäfts-
Facility Management entwickelt und realisiert mit seiner
jahr ebenfalls unter der Wirtschaftskrise. Trotzdem hat
Tochtergesellschaft HOCHTIEF Energy Management
etwa die indonesische Bauwirtschaft nach Aussage
­sowie den Schwestergesellschaften HOCHTIEF Projekt-
von Germany Trade & Invest mittelfristig sehr gute
entwicklung und HOCHTIEF Construction vernetzte
Wachstumschancen. So werden in den nächsten Jah-
Lösungen aus Planung, Bau und Betrieb.
ren zahlreiche Infrastrukturmaßnahmen realisiert. Vor
allem in den Bereichen Verkehr, Energie, Wasser und
Energie-Management
Kommunikation herrscht großer Nachholbedarf. Die
Der Markt für Energie-Management entwickelt sich be-
schwache Infrastruktur in Indien erfordert ebenfalls
sonders kraftvoll. In diesem Zusammenhang rückt Ener-
hohe Investitionen – zirka 450 Mrd. US-Dollar bis 2012.
gie-Contracting immer stärker in den Fokus von Indus­trie,
Die stabile politische Situation und staatlich geförderte
öffentlichen Einrichtungen, Wohnungs- und Immobilien-
Baumaßnahmen begünstigen den indischen Baumarkt,
wirtschaft sowie Krankenhäusern. Laut einer Studie
der laut den Experten des Construction Industry Deve-
des Marktforschungsunternehmens trend:research
lopment Council (CIDC) bis zum Jahr 2012 jährlich um
werden die Perspektiven für Energie-Contracting von
etwa zehn Prozent zulegen wird. Im Mittelpunkt der
allen relevanten Kundengruppen positiv eingeschätzt.
­öffentlichen und privaten Infrastrukturausgaben stehen
Das von Experten prognostizierte Marktwachstum für
der Straßen-, Flughafen-, Seehafen- und Kraftwerks-
Contracting-Lösungen liegt bis 2018 bei durchschnitt-
bau. Insbesondere die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft
lich zwölf Prozent pro Jahr. Der Gesamtmarkt für Ener-
Leighton und deren Beteiligungen sind in Asien aktiv.
gie-Management und Contracting-Leistungen beläuft
sich laut Studien verschiedener Branchenverbände auf
Dienstleistungen
etwa 20 Mrd. Euro. Derzeit sind nur sieben Prozent des
wachstumsstarken Bereichs erschlossen.
Facility-Management
In Deutschland hatte der Markt für Facility-Manage-
Property-Management
ment-(FM-)Dienstleistungen laut einer Studie von Inter-
Die Strehle & Bell Managementberatung schätzt das
connection 2009 ein Volumen von 93,4 Mrd. Euro und
Marktvolumen für Property-Management-(PM-)Dienst-
wurde von der Wirtschaftskrise weniger beeinflusst. Die
leistungen in Deutschland auf drei bis sieben Mrd. Euro.
jährliche Wachstumsrate liegt, so die Studie, bei zirka
Das weitere Wachstum der Branche ist aufgrund der
vier Prozent. Das gilt vor allem für integrierte Dienstleis-
zunehmenden Bereitschaft der Investoren, ihre Immo-
tungen, bei denen die FM-Aktivitäten in anspruchsvolle
bilien von externen Dienstleistern verwalten und ver-
Produktionsprozesse des Kunden eingebunden wer-
werten zu lassen, absehbar. Derzeit wird PM vor allem
den. FM-Anbieter wie HOCHTIEF Facility Management
für Wohn-, Büro- und Handelsimmobilien angeboten.
reagieren auf die angespannte Wirtschaftslage unter
HOCHTIEF deckt diese Bereiche ab und übernimmt für
anderem mit langfristigen Projekten, etwa im Bereich
die Auftraggeber treuhänderisch Eigentümeraufgaben.
Geschäftsbericht 2009
39
Dabei soll der Wert der Immobilie während der Halte-
In den nächsten Jahren ist von weiteren Flughafenpri-
dauer erhalten oder ihr Marktwert gesteigert werden.
vatisierungen in Mittel- und Osteuropa, Asien und Süd-
HOCHTIEF Property Management gehört zu den füh-
amerika auszugehen. In Nordamerika befindet sich die-
renden Anbietern in diesem Bereich.
ser Markt noch in einem frühen Entwicklungsstadium
und bietet demnach hohes Wachstumspotenzial.
Weitere Dienstleistungen
In Australien bietet Leighton weitere Dienstleistungen
Straßen
an. Dazu gehören die Wartung und Instandhaltung von
Vor allem in Europa hat sich der Markt für Straßenver-
Mautstraßen und -tunneln, Telekommunikationsdienst-
kehrsinfrastruktur positiv entwickelt. Im osteuropäi-
leistungen sowie innovatives Abfallmanagement. In Abu
schen Raum sind besonders hohe Wachstumsraten zu
Dhabi erschließt eine neue Leighton-Tochtergesellschaft
erwarten. Dort werden derzeit große Straßenprojekte
das Geschäftsfeld Umweltschutz. Dazu gehören Entwick-
mit Volumina von mehreren Mrd. Euro vorbereitet. Die
lung und Bau einer Anlage zum Recycling von Bauschutt,
Gründe: hoher Bedarf, hervorgerufen durch starkes
die anschließend von uns über 15 Jahre betrieben wird.
Verkehrswachstum und die vorhandenen Infrastruktur-
Die Nachfrage nach solchen Dienstleistungen nimmt
lücken in den Regionen; verbesserte gesetzliche und
etwa in den arabischen Emiraten weiter deutlich zu.
regulatorische Rahmenbedingungen für PPP-Projekte
sowie vorhandene EU-Finanzmittel für Infrastrukturin-
Konzessionen und Betrieb
vestitionen.
Flughäfen
Auch in Deutschland verläuft die Entwicklung weiter-
Mitte 2008 wurde der jahrelange Anstieg des weltwei-
hin positiv. So ist im Bundesfernstraßenbau zwischen
ten Fluggastaufkommens unterbrochen. Die rückläu-
2009 und 2011 mit einem gesamten Bauvolumen von
fige Entwicklung ist auf einen Nachfragerückgang
etwa 2,9 Mrd. Euro zu rechnen.
­aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise und steigender Betriebskosten zurückzuführen. Nach Angaben des
In den USA gewinnt der Markt für PPP-Projekte eben-
Flughafenverbands Airport Council International (ACI)
falls kontinuierlich an Bedeutung. Branchenexperten
nahm das weltweite Fluggastaufkommen 2009 gegen-
erwarten bis 2013 ein jährliches Wachstum um durch-
über dem Vorjahr um 2,6 Prozent weiter ab und belief
schnittlich 2,9 Prozent. Dafür spricht, dass Infrastruktur-
sich auf 3,2 Mrd. Passagiere. Für den gleichen Zeit-
projekte traditionell mit staatlichen und bundesstaatlichen
raum gibt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrs-
Mitteln finanziert wurden. Die aktuelle Finanzsituation
flughäfen (ADV) einen Rückgang der Passagierzahlen
und die belasteten öffentlichen Haushalte machen PPP-
um 4,6 Prozent in Deutschland an.
Projekte deshalb zunehmend interessanter.
Wie in der Vergangenheit, wird sich die gesamtwirt-
Der PPP-Markt in Kanada besitzt einen höheren Reife-
schaftliche Entwicklung kurzfristig auf das Passagier-
grad als der US-Markt und befindet sich weiterhin im
aufkommen auswirken, sodass mit einem konjunktu-
Aufwärtstrend. Im Infrastrukturbereich, insbesondere
rellen Aufschwung auch ein Anziehen im Flugverkehr
im Straßenbau, sind bis 2013 Investitionen in Höhe von
zu erwarten ist. So verzeichnet die Branche seit dem
14,9 Mrd. US-Dollar zu erwarten. In diesem Segment
dritten Quartal 2009 wieder positive Wachstumsraten.
ist HOCHTIEF über die Tochtergesellschaft Flatiron be-
Für 2010 bis 2013 rechnet der ACI mit Wachstumraten
reits erfolgreich tätig.
in Höhe von 2,2 Prozent, 4,7 Prozent, 7,4 Prozent und
6,6 Prozent.
40
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
In Südamerika gibt es derzeit in etwa der Hälfte aller
Contract-Mining
Länder PPP-Projekte im Straßenbau. In Chile verant-
Im ersten Halbjahr 2009 nahm aufgrund der wirtschaft-
wortet HOCHTIEF Concessions zwei Mautstraßen­
lichen Situation die Nachfrage nach Rohstoffen ab. Der
projekte.
Rückgang wirkte sich jedoch nicht auf die getätigten Investitionen im Bergbausegment aus, da die Investitions-
Soziale Infrastruktur
entscheidungen bereits im Boomjahr 2008 fielen. Die
PPP-Projekte werden für die soziale Infrastruktur immer
Experten von BIS Shrapnel gehen davon aus, dass
wichtiger. Nach Angaben des Hauptverbands der
Neuinvestitionen rückläufig sein werden, bis sich die
Deutschen Bauindustrie starteten seit dem Jahr 2004
gesamtwirtschaftliche Lage und vor allem die Entwick-
in Deutschland über 130 dieser Maßnahmen im Be-
lung in China ändern. China gehört weltweit zu den
reich Hochbau. Gemessen am kumulierten Investitions-
größten Rohstoffimporteuren.
volumen der Projektverträge hat sich der für HOCHTIEF
Concessions relevante Kernmarkt Deutschland im öf-
Parallel zu einer verbesserten gesamtwirtschaftlichen
fentlichen Hochbau zwischen 2006 und 2009 mehr als
Situation erwartet BIS Shrapnel ab Mitte 2010 steigende
verdoppelt. Das entspricht einer Steigerung von zirka
Rohstoffpreise und damit eine zunehmende Aktivität im
1,5 Mrd. Euro (2006) auf 3,8 Mrd. Euro im abgelaufenen
Bergbau. Über unsere australische Tochtergesellschaft
Geschäftsjahr.
Leighton sind wir der weltgrößte Contract-Miner. Wir
Dieses nachhaltige Wachstum wird bis 2010 durch die
stoffe Eisenerz und Kohle.
fördern in Australien und Asien vorwiegend die RohKonjunkturprogramme von Bundesregierung und Bundesländern beeinflusst. Diese Programme wirken zwar
Geothermie
in erster Linie auf das reine Baugeschäft und damit
In Deutschland unterstützt das Erneuerbare-Ener-
nicht direkt auf das privatwirtschaftliche Engagement
gien-Gesetz (EEG) der Bundesregierung langfristig die
für die öffentliche Hand. Es ist jedoch davon auszuge-
Gewinnung von geothermisch erzeugtem Strom. Diese
hen, dass sich Bund, Länder und Kommunen mittelfris-
positiven Rahmenbedingungen fördern die weitere Ent-
tig wieder stärker PPP-Projekten zuwenden, da die
wicklung des Geothermiemarkts. Laut einer Studie des
Verschuldungsquote des Staatshaushalts durch die
Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Re-
Konjunkturförderung stark ansteigen dürfte.
aktorsicherheit (BMU) decken Erneuerbare Energien
derzeit zirka 15 Prozent des Stromverbrauchs. Die Bun-
In Großbritannien initiierte die Regierung im Jahr 2004
desregierung will den Anteil dieser Energien am ge-
ein PPP-Programm mit dem Ziel, alle 3 500 Oberschu-
samten Stromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf min-
len bis 2020 zu sanieren. Der Staat will dieses Programm
destens 30 Prozent steigern. HOCHTIEF Concessions
von zirka 6,4 Mrd. britischen Pfund im Jahr 2007/2008
ist in diesem wachstumsstarken Bereich bereits mit
auf etwa 8,2 Mrd. in 2010/2011 aufstocken. Weitere eu-
zwei Projekten aktiv.
ropäische Länder haben ebenfalls die Vorteile von PPPProjekten erkannt und schreiben solche Aufträge vermehrt aus.
Rechtliche und wirtschaftliche
Einflussfaktoren
In den USA laufen derzeit erste Ausschreibungen für
Im Berichtsjahr wirkten sich in Deutschland keine
eine Reihe von Hochbauprojekten an. Kanada plant,
wesentlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Ein-
bis Ende 2010 allein in den Provinzen British Colum-
flussfaktoren auf das HOCHTIEF-Geschäft aus.
bia, Alberta und Ontario 16 PPP-Projekte im Hochbau
auszuschreiben.
Geschäftsbericht 2009
41
Auftragsentwicklung 2009
Auftragsbestand markiert neue historische
Höchstmarke
• Auftragseingang unter hohem Vorjahresniveau
HOCHTIEF Europe hat sich in einem durch die Finanzkrise
• Leistung liegt weiter auf hohem Niveau
abgeschwächten inländischen Markt auf renditestarke
• Auftragsbestand deutlich über 35 Mrd. Euro
Projekte konzentriert. Diese selektive Auftragsherein-
• Auftragsreichweite liegt rechnerisch bei etwa
nahme führte zu einem Rückgang des Auftragsein-
21 Monaten
gangs in Deutschland um 0,45 Mrd. Euro. International
konnte mit Neuaufträgen in Höhe von 2,04 Mrd. Euro
Während der Auftragseingang die Zurückhaltung der
der Vorjahreswert übertroffen werden. Das ist in erster
Weltmärkte deutlich widerspiegelt, liegt die Leistung nur
Linie auf den Auftrag zum Bau einer mehr als acht Kilo-
knapp unter dem hohen Vorjahreswert. Der Bestand
meter langen Büro- und Einkaufsstraße in Katar zu-
stieg sogar auf eine neue historische Höchstmarke.
rückzuführen. Mit 1,3 Mrd. Euro Auftragswert handelt
Damit ist die Auftragslage des Konzerns weiterhin stabil.
es sich um den größten Einzelauftrag in der Unternehmensgeschichte von HOCHTIEF Construction.
Auftragseingang: Hohes Vorjahresniveau konnte
nicht erreicht werden
HOCHTIEF Real Estate erreichte beim Auftragseingang
Der Auftragseingang des Konzerns lag mit einem ab-
das Niveau des Vorjahres. HOCHTIEF Projektentwick-
soluten Wert in Höhe von 22,47 Mrd. Euro (währungs-
lung konnte den Auftragseingang sogar steigern und
bereinigt 22,33 Mrd. Euro) unter dem Vorjahreswert
kompensierte damit den erwarteten Rückgang bei
(25,28 Mrd. Euro).
HOCHTIEF Property Management.
HOCHTIEF Asia Pacific profitierte von einer Erholung
Bei HOCHTIEF Services lag der Auftragseingang um
der Märkte im zweiten Halbjahr und wurde mit großvo-
15,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Auf dem deut-
lumigen Infrastuktur- und Mining-Projekten beauftragt.
schen Markt (– 0,23 Mrd. Euro) konnten im schwierigen
Der Auftragseingang blieb daher mit – 0,23 Mrd. Euro
Marktumfeld des Geschäftsjahres weniger Großpro-
nur leicht unter dem exzellenten Vorjahreswert.
jekte akquiriert werden als im Vorjahr. Der internationale Anstieg (+ 0,11 Mrd. Euro) konnte den Rückgang
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas konnte
zum Teil kompensieren. Im europäischen Ausland wur-
im Umfeld eines krisenbedingt abgeschwächten US-
den nennenswerte Aufträge gewonnen.
Markts das außerordentliche Vorjahresniveau nicht er-
Die ausführliche Fünfjahresübersicht finden Sie auf den
Seiten 199 und 200.
reichen. Die schwache Entwicklung des Hochbaumarkts
Insgesamt ist bei HOCHTIEF in Deutschland der Auf-
in den USA führte bei Turner zu einem Rückgang der
tragseingang gegenüber Vorjahr deutlich zurückgegan-
Neuaufträge (–1,92 Mrd. Euro).
gen (– 0,63 Mrd. Euro beziehungsweise – 24,7 Prozent).
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
in Mrd. EUR
in Mrd. EUR
in Mrd. EUR
35,59
*Erläuterungen zu den Anpassungen finden Sie auf den
­Seiten 142 und 143.
29,89
23,51
25,28
25,13
22,47
20,56
42
Geschäftsbericht 2009
2005
21,62*
18,77
15,60
Die HOCHTIEF-Auftragsstatistik
beruht auf der Definition des
Hauptverbands der Deutschen
Bauindustrie. Weitere
Informationen finden Sie unter
www.bauindustrie.de.
14,85
2006
2007
2008
30,96*
2009
2005
20,56
21,10
2009
2005
16,72
2006
2007
2008
2006
2007
2008
2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
International sanken die Neuaufträge um – 9,6 Prozent,
Der Anteil der internationalen Leistung macht 88,9 Pro-
das entspricht einem absoluten Rückgang von – 2,18
zent der Konzernleistung aus und verdeutlicht die inter-
Mrd. Euro. Der Anteil der international erzielten Auf-
nationale Ausrichtung von HOCHTIEF.
Auftragseingang nach Regionen
tragseingänge liegt inzwischen bei 91,5 Prozent.
Der Auftragseingang des Berichtsjahres lag um 1,91
Die überwiegende Anzahl der Beteiligungen des Unter-
Mrd. Euro über der Jahresleistung des Konzerns. Diese
nehmensbereichs HOCHTIEF Concessions wird nicht
Entwicklung führte dazu, dass der Auftragsbestand
vollkonsolidiert. Auch die volumenstarken Auftragsein-
weiter anstieg.
der at-Equity-Konsolidierung unberücksichtigt. Somit
Auftragsbestand: neues Allzeithoch erreicht
Asien/Pazifik/Afrika 60,3 %
Amerika 25,6 %
Deutschland
8,5 %
Osteuropa
3,6 %
Übriges Europa
2,0 %
werden in der vorliegenden Statistik zum Teil volumen-
Der Auftragsbestand hat die 35-Mrd.-Euro-Marke
100 Prozent = 22,47 Mrd. Euro
starke Auftragseingänge nicht ausgewiesen.
deutlich überschritten. Mit einem Plus in Höhe von 4,63
gänge der Al Habtoor Leighton Group bleiben aufgrund
Mrd. Euro und einem absoluten Wert von 35,59 Mrd.
Leistung: trotz Krise hohes Niveau erzielt
Euro wurde das Vorjahr (30,96 Mrd. Euro) um 15 Pro-
Der sehr hohe Vorjahreswert (21,62 Mrd. Euro) konnte
zent übertroffen. Neben den Auswirkungen aus Auf-
im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht erreicht werden.
tragseingang und Leistung hat vor allem ein positiver
Die Konzernleistung betrug 20,56 Mrd. Euro, das ist ein
Währungseffekt gegenüber dem australischen Dollar
Rückgang von – 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Be-
den Anstieg verursacht. Währungsbereinigt läge der
reinigt um Währungseffekte – im Wesentlichen gegen-
Auftragsbestand aber immer noch bei 31,15 Mrd. Euro
über dem amerikanischen und australischen Dollar –
und damit klar über dem Vorjahreswert.
waren es – 5,6 Prozent.
Während der Bestand 2009 in Deutschland um –10,8
Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus dem
Prozent gegenüber dem Vorjahr abnahm, konnte inter-
schwachen Hochbaugeschäft in den USA und in
national eine Steigerung von +18,3 Prozent erreicht
Deutschland. Absolut nahm die Leistung für diese Be-
werden. Der Anstieg des Bestands resultierte im We-
reiche um –1,88 Mrd. Euro ab. Diese Entwicklung
sentlichen aus der äußerst guten Geschäftsentwick-
wurde durch positive Beiträge aus Infrastruktur- und
lung von Leighton und einem positiven Währungseffekt
Contract-Mining-Projekten von Leighton im asiatisch-
aus dem australischen Dollar.
Leistung nach Regionen
Asien/Pazifik/Afrika 48,4 %
Amerika 33,2 %
Deutschland
11,1 %
Osteuropa
4,0 %
Übriges Europa
3,3 %
100 Prozent = 20,56 Mrd. Euro
Auftragsbestand nach Regionen
pazifischen Raum zum Teil kompensiert: Der Zuwachs
betrug +1,0 Mrd. Euro.
Auf Basis der aktuellen Jahresleistung erreicht der
Konzern eine rechnerische Auftragsreichweite von
HOCHTIEF Concessions konnte in Deutschland die
Leistung aus laufenden PPP-Projekten steigern. Alle
anderen Unternehmensbereiche erreichten die Vorjahreswerte sowohl in Deutschland als auch international
nicht.
etwa 21 Monaten.
Asien/Pazifik/Afrika 64,9 %
Amerika 20,1 %
Deutschland
9,0 %
Osteuropa
2,4 %
Übriges Europa
3,6 %
100 Prozent = 35,59 Mrd. Euro
In Deutschland betrug die Leistung 2,28 Mrd. Euro
(Vorjahr 2,82 Mrd. Euro), das entspricht einem Rückgang von 19 Prozent. Auf den internationalen Märkten
erzielte der Konzern eine Leistung von 18,28 Mrd. Euro
und blieb damit um – 2,8 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Geschäftsbericht 2009
43
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Budapest Airport, Ungarn
Der Energiebedarf eines Flughafens
lässt sich mit dem einer Kleinstadt
vergleichen. Wer hier richtig wirtschaftet, spart Geld – und schont die Umwelt. Den Flughafen Budapest, der
zum Portfolio von HOCHTIEF Concessions gehört, haben wir im Berichtsjahr energetisch analysiert. Unser
Ziel: die Kosten für Energie- und Warmwasserversorgung nachhaltig zu senken. Um das Konzern-Know-how zu
diesem Thema zu bündeln, wurde ein
Expertenteam zusammengestellt: Fachleute der Gesellschaften HOCHTIEF
AirPort, HOCHTIEF Energy Management, HOCHTIEF Facility Management, HOCHTIEF Construction und
HOCHTIEF Consult erarbeiteten ein
umfassendes Konzept, mit dessen
Umsetzung langfristig operative Kosten gesenkt werden. Unser erfolgreiches „Sustainable Energy and Heating
Concept“ werden wir nun auch anderen Flughäfen anbieten. So sorgen wir
mit unserem gebündelten Wissen für
individuelle und nachhaltige Lösungen.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Strategie
• Erfolgreiche Unternehmensstrategie
fortgeführt
Unsere Angebotspalette
• Ganzheitliches Lebenszyklusmanagement
erweitert
Entwicklung
• Leistungsspektrum kontinuierlich ausgebaut
Dazu gehört die Immobilienentwicklung von der Pla-
• Finanzpolitik sichert Spielraum für Neuprojekte
nung über die Finanzierung bis zur Vermarktung als
Gesamt- oder Einzelangebot.
HOCHTIEF ist ein internationaler Baudienstleister und
gehört weltweit zu den führenden Anbietern dieser
Bau
Branche. Unsere Angebotspalette umfasst die Module
Dieses Modul umfasst das klassische Baugeschäft
Entwicklung, Bau, Dienstleistungen sowie Konzessionen
und das Construction-Management in den Bereichen
und Betrieb. Auf dieser Basis erbringen wir integrierte
Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau.
Leistungen entlang des Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Immobilien und Anlagen. Unsere Kunden
profitieren von individuellen, maßgeschneiderten LöEntwicklung
sungen für ihre Projekte. Wir bieten ihnen modulare
Leistungen ebenso wie ganzheitliche Lösungen aus
einer Hand. Dabei ist kein Unternehmen der Baubranche so international aufgestellt wie HOCHTIEF. So können wir unsere Leistungen weltweit anbieten – und im
Konzessionen
und Betrieb
Bau
Konzern konjunkturelle Schwankungen in einzelnen
Regionen ausgleichen.
Dienstleistungen
Unser Handeln ist konzernweit an unserer Vision ausgerichtet: „HOCHTIEF baut die Welt von morgen. –
Gemeinsam mit unseren Partnern gestalten wir Lebens-
Alle Module der Angebotspalette sind eng miteinander verzahnt.
räume, schlagen Brücken, gehen neue Wege und
steigern nachhaltig die uns anvertrauten Werte.“ Diese
Dienstleistungen
Vision bleibt auch künftig richtungweisend für unseren
Darunter fällt der reine Service wie beispielsweise
Konzern.
Bauplanung, Logistik, Asset-Management*, Faci-
*Siehe Glossar Seite 197.
lity-Management, Energy-Management, PropertyUnsere Konzernstrategie beinhaltet folgende Elemente:
Management und das Versicherungsgeschäft.
­Unsere Dienstleistungen um­fassen auch das Con-
Fokus auf Wachstumsmärkte
struction-Management-at-Fee**.
**Siehe Glossar Seite 197.
Wir konzentrieren uns auf zukunftsträchtige Wachstumsmärkte und expandieren in stark wachsenden
Konzessionen und Betrieb
Regionen. Nach einer Reihe von strategischen Akquisi-
Dazu gehören alle Angebote, die vorwiegend durch
tionen in den vergangenen Jahren haben wir 2009 auf
das Management von Geschäftsprozessen ge-
organisches Wachstum gesetzt. So haben wir etwa
kennzeichnet sind. Das betrifft insbesondere Flug-
unsere Position als verlässlicher Outsourcing-Partner
häfen und Public-Private-Partnership-Projekte wie
ausgebaut und auch 2009 wieder mehrere Facility-
etwa Straßen und öffentliche Hochbauten. Mit sei-
Management-Einheiten von unseren Kunden übernom-
nem Schwerpunkt auf dem Betrieb zählt auch das
men: HOCHTIEF Facility Management hat unter ande-
Contract-Mining*** zu diesem Modul.
***Siehe Glossar Seite 197.
rem zwei Geschäftssparten von Honeywell Building
Solutions in Deutschland integriert.
Geschäftsbericht 2009
45
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 48.
Zu den Zukunftsmärkten, die wir uns gezielt erschließen,
Energy Management Holzkraftwerke planen, finanzie-
gehören Indien und die Golfstaaten. In beiden Regionen
ren und betreiben soll. Unser Engagement für Nachhal-
verbuchten wir 2009 neue Projekte – in der indischen
tigkeit werden wir weiterverfolgen – dazu haben wir
Stadt Chennai erhielt Leighton Asia einen Hochbau-
uns auch in unserer Nachhaltigkeitspolitik klar be-
auftrag, in Katar waren Leighton, HOCHTIEF Construc-
kannt.*
tion und HOCHTIEF ViCon erfolgreich. Auch in den
bestehenden Märkten, in denen wir Wachstum erwar-
Die Technologieführerschaft von HOCHTIEF basiert auf
ten, weiten wir unsere Aktivitäten aus.
den Innovationen im Konzern. Um auch künftig komplexen Anforderungen gerecht zu werden und neue
Ausbau der Angebotspalette
Märkte zu gestalten, setzen wir gezielt auf die Entwick-
HOCHTIEF unterscheidet sich durch seine hohe tech-
lung neuer Produkte und Leistungen.
nische Kompetenz und sein Prozess-Know-how vom
Wettbewerb. Durch nachhaltig gestaltete, ganzheitlich
Lösungsangebote für den Lebenszyklus
erbrachte Lösungen erreichen wir Kostenvorteile für
Es ist unsere Strategie, den Lebenszyklus von Infra-
unsere Kunden. Diesen Vorsprung wollen wir aus-
strukturprojekten, Immobilien und Anlagen ganzheitlich
bauen. Wir bieten unseren Kunden innovative Lösun-
zu begleiten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, alle
gen und hohe Qualität. Damit setzen wir dem reinen
Leistungen unserer Angebotspalette miteinander zu
Preiswettbewerb im Markt einen hohen Standard ent-
vernetzen: Mit unserem integrierten Angebot schaffen
gegen und realisieren Mehrwert für unsere Kunden.
und steigern wir nachhaltig Werte – für unsere Kunden
Unser Wissen um anspruchsvolle und komplexe Pro-
ben wir unseren strategischen Lebenszyklusansatz in-
und Aktionäre und für HOCHTIEF. Im Berichtsjahr hazesse setzen wir in neuen Geschäftsfeldern gezielt ein.
Wir sehen etwa auf dem Markt für Offshore-Windener-
wir weiterhin auf neue Lösungen – ein Beispiel dafür ist
eine 2009 gestartete Initiative, bei der HOCHTIEF
46
Geschäftsbericht 2009
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deln. Auch im Bereich erneuerbarer Energien setzen
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wir unsere Kompetenzen zu neuen Leistungen bün-
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Bau
haltigkeitskonzept für Flughäfen ist ein Beispiel dafür, wie
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sprechende Lösungen an. Das 2009 konzipierte Nach-
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Jahren stetig erweitert und bieten in allen Modulen ent-
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Bau
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enz haben wir unsere Expertise in den vergangenen
Logis
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N a c h h a l t i g ke
In den Bereichen der Nachhaltigkeit und Energieeffizi-
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N a c h h a l t i g ke i t
Alles aus einer Hand: das Lebenszyklusmanagement von HOCHTIEF. Dabei
sind unsere Leistungen von nachhaltigem Handeln geprägt.
h h a l t i g ke i t
Propert y- nt
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M a n ag e m
Finanzieru
Infrastruk­t urprojekte,
Immobilien
und Anlagen
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Windenergie­anlagen Geschäftsmöglichkeiten ergeben.
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ment können sich im Hinblick auf den Betrieb von
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Thor und Odin. Auch für HOCHTIEF Facility Manage-
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Anlagen auf Meeresböden sowie unseren Hubinseln
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jektschifffahrt, den Bau von Spezialschiffen. Dabei
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Shipping, einem Spezialisten für Schwergut- und Probauen wir auf unsere Erfahrung mit der Gründung von
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So planen wir gemeinsam mit dem Partner Beluga
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bringen und weiten unser Geschäft entsprechend aus.
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N a c h h a l t i g ke i t
gie gute Möglichkeiten, unsere Kompetenzen einzu-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
tern und extern unter dem Motto „One roof – all solu-
etwa Leighton in Australien neue Aufgaben auf die-
tions“ weiter verstärkt.
sem Sektor übernommen, zum Beispiel den Betrieb
des Eisenbahnnetzes von Melbourne.
Aus den Cross-Selling-Effekten, die sich aus der Zusammenarbeit unserer Einheiten ergeben, erschließen
Positionierung als attraktiver Arbeitgeber
wir neue Potenziale für unser Geschäft. Besonders
Es ist das Ziel unserer Personalarbeit, dass HOCHTIEF
deutlich wird dies bei Public-Private-Partnership-Pro-
in allen Geschäftsbereichen dauerhaft über kompe-
jekten, bei denen HOCHTIEF-Gesellschaften alle Pro-
tente Mitarbeiter verfügt. Um dies zu gewährleisten, gilt
jektphasen – von der Planung und Finanzierung über
der Rekrutierung und Bindung von Mitarbeitern unsere
den Bau oder die Instandsetzung bis hin zum langfristi-
höchste Aufmerksamkeit. Wir arbeiten auch kontinuier-
gen Betrieb – realisieren können. Dabei bringen wir un-
lich daran, die gute Unternehmenskultur bei HOCHTIEF
sere Experten frühzeitig für die Projekte zusammen,
sowie die hohe Reputation unseres Konzerns zu pflegen.
um Best-Practice-Erfahrungen umzusetzen. So sind
Auf die zahlreichen Auszeichnungen, die HOCHTIEF
unsere Facility-Manager etwa schon in der Planungs-
2009 wieder erhielt – darunter als bester Arbeitgeber
phase beratend tätig, um für den späteren Betrieb opti-
der Immobilienwirtschaft und als eines der weltweit best­
male Lösungen zu ermöglichen.
angesehenen deutschen Unternehmen – sind wir stolz.
Für die Unternehmen des HOCHTIEF-Konzerns bieten
Konservative und langfristig ausgerichtete
sich darüber hinaus durch die Megatrends unserer Zeit
­Finanzpolitik
neue Geschäftsmöglichkeiten. Wir entwickeln und rea-
HOCHTIEF hat seine Finanzpolitik seit jeher konservativ
lisieren auf der Basis unseres Lebenszyklusansatzes
gestaltet und höchsten Wert auf ein belastbares Risi-
auch Lösungsmodelle für die gesellschaftlichen Her-
komanagement gelegt. Dies hat uns auch in der Fi-
ausforderungen unserer Zeit. Indem wir verantwor-
nanzkrise eine solide, starke Position gesichert. Das
tungsbewusst und ganzheitlich agieren, schaffen wir
bewies 2009 auch eine Reihe von Finanzierungserfol-
neue Formen für Lebensräume. So begegnen wir dem
gen – etwa die Platzierung der Schuldscheindarlehen
demografischen Wandel etwa mit zukunftsweisenden
im Mai 2009, die am Ende der Frist um mehr als 100
Projekten wie zum Beispiel Stadtquartieren, die auch
Prozent überzeichnet waren. Unsere Finanzierung ist
Verwaltungs- und Nachbarschaftsdienste anbieten,
langfristig gesichert, und wir verfügen über den not-
oder Seniorenwohnungen auf der Basis des Hausge-
wendigen Spielraum für neue Vorhaben.
meinschaftsmodells.
Angesichts der Finanzkrise haben wir 2009 insgesamt
Erweiterung des Dienstleistungsgeschäfts
unsere selektive Projektauswahl fortgesetzt, die unser
Durch das Angebot von Dienstleistungen in baunahen
wirtschaftliches Handeln traditionell auszeichnet.
Bereichen sichern wir uns langfristig stabil laufende Erträge. Dienstleistungen sind weniger anfällig für zyklische Schwankungen als das klassische Baugeschäft
und bieten darum Stabilität in unserem Leistungsspektrum. Unser Serviceportfolio reicht von der Bauplanung
und -logistik bis hin zu Leistungen im Facility- und EnergyManagement. Bei allen Dienstleistungen übernehmen
wir verantwortungsvolle Aufgaben, die bis zum Kerngeschäft unserer Kunden reichen. Wir haben 2009 unser
Servicegeschäft wie geplant ausgebaut. So hat
Geschäftsbericht 2009
47
Nachhaltigkeit
***Siehe Glossar Seite 198.
• Nachhaltigkeit und Corporate Social
Responsibility in der Konzernstrategie verankert
• Sechs klare Ziele für Nachhaltigkeit verfolgt
• HOCHTIEF erneut in Dow Jones Sustainability
****Weitere Informationen
­finden Sie auf Seite 50.
Indizes gelistet
• Compliance-Organisation gestärkt
USA wurde unser einhundertstes Projekt nach LEED***
zertifiziert. Das Dienstleistungsangebot „Integrated
Services/Sustainable Airports“ startete mit einem Pilotprojekt in Budapest, der ein nachhaltiges Energiekonzept entwickeln ließ.****
➩ Unser Ziel: Wir wollen internationaler Marktführer
für nachhaltige Projekte in den Bereichen Bauen und
Nachhaltigkeit bei HOCHTIEF
baunahe Dienstleistungen werden. Dafür wollen wir unser
Als zukunftsorientiertes Unternehmen übernehmen wir
Leistungsspektrum entlang des Lebenszyklus von Infra-
Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt. Deshalb
strukturprojekten, Immobilien und Anlagen erweitern.
prägt nachhaltiges Handeln unsere Aktivitäten – im Unternehmen und bei unseren Projekten. Wir betreiben
Aktiver Klimaschutz
gezielt Klima- und Ressourcenschutz, sparen Energie
Mit Grünem Bauen, zukunftsweisendem Energie-Ma-
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 45.
und setzen sie effizient ein. Unsere Werte, die Vision*
nagement und der Förderung regenerativer Energien*****
und die Leitlinien von HOCHTIEF orientieren sich am
leisten wir einen wichtigen Beitrag dafür, das Klima zu
*****Weitere Informationen­
­finden Sie auf den Seiten
50 bis 53.
nachhaltigen Handeln. Corporate Social Responsibility
schützen und die Emission von Treibhausgasen zu ver-
(CSR) gehört für uns zur Unternehmensstrategie. So
ringern. 2009 gelang es HOCHTIEF Energy Manage-
gelingt es, die nachhaltige Entwicklung des Unterneh-
ment, bei seinen Projekten im Kundenauftrag insge-
mens zu fördern und zusätzlich neue Umsatzpotenziale
zu erschließen. Im Berichtsjahr wurde die Stabsstelle
samt zirka 100 000 Tonnen CO2 einzusparen. Außerdem
haben wir unser Engagement im Bereich Windenergie
CSR/Nachhaltigkeit in die Zentralabteilung Unterneh-
verstärkt und unter anderem eine Kooperation mit der
mensentwicklung integriert, die dem Vorstandsvorsit-
weltweit führenden Schwergutreederei Beluga Shipping
zenden direkt unterstellt ist. Ein 2009 gestartetes IT-
geschlossen. Gemeinsam wollen wir neuartige Spezial-
Projekt soll dazu beitragen, die konzernweite Erfassung
schiffe planen und bauen, um Offshore-­Anlagen zu er-
von Daten zur Nachhaltigkeit weiter zu verbessern.
richten, instand zu setzen und zu betreiben. Der 2009
erstmals ins Leben gerufene HOCHTIEF-Klimaschutz-
Der Kapitalmarkt schätzt unsere Aktivitäten im Bereich
tag war ein Erfolg: 2 800 Mitarbeiter verfolgten im Intranet
Nachhaltigkeit. Im September 2009 wurde die HOCHTIEF-
live Vorträge zu unterschiedlichen Klimaschutz-Themen
Aktie zum vierten Mal in Folge in die renommierten
und dem sparsamen Umgang mit Energie. Die vermit-
Dow Jones Sustainability Indizes aufgenommen. Kein
telten Maßnahmen sollen unter anderem dazu beitra-
anderer deutscher Baudienstleister ist dort bislang ver-
gen, den Energie- und Treibstoffverbrauch bei HOCHTIEF
treten. Seit März des Berichtsjahres wird zudem unsere
bis 2011 um fünf Prozent gegenüber 2008 zu senken.
australische Tochtergesellschaft Leighton im neuen
Ab 2010 werden unsere großen deutschen Bürostand-
Dow Jones Sustainabilitiy Asia Pacific Index geführt.
orte komplett mit Ökostrom versorgt.
➩ Unser Ziel: Wir wollen gemeinsam mit unseren
Kernbereiche der Nachhaltigkeit
Kunden CO2-Emissionen einsparen.
Nachhaltiges Handeln konzentriert sich bei HOCHTIEF
auf sechs Themenfelder mit klar definierten Zielen:
Attraktive Arbeitswelt
Weltweit beschäftigen wir 66 178 Mitarbeiter. Außer-
**Siehe Glossar Seite 197.
48
Geschäftsbericht 2009
Nachhaltige Produkte und Dienstleistungen
dem arbeiten bei HOCHTIEF-Projekten etwa 50 000
2009 haben wir unsere Aktivitäten im Bereich des
Nachunternehmer. Als verantwortungsvoller Arbeitgeber
nachhaltigen Bauens weiter vorangetrieben und ent-
fühlen wir uns verpflichtet, für sie optimale Arbeitsbe-
sprechende Dienstleistungen ausgebaut. Mehrere Im-
dingungen zu schaffen und ihnen ein Höchstmaß an
mobilien erhielten das neue Gütesiegel der Deutschen
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu bieten.
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen** (DGNB). In den
Unser bereichsübergreifendes Kompetenzzentrum für
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz, das AGUS
Zusätzlich zu dem elektronischen Lernprogramm „Anti-
Center*, optimiert kontinuierlich das unternehmens-
korruption“ wird seit 2009 ein weiteres E-Learning-Pro-
weite Umwelt- und Sicherheitsmanagement und stellt
gramm zum Thema illegale Beschäftigung eingesetzt.
die Umsetzung in den HOCHTIEF-Gesellschaften
Außerdem wurden planmäßig Schulungen zum HOCHTIEF
­sicher. Im Berichtsjahr konnte die Unfallquote im ge-
Code of Conduct sowie zu diversen HOCHTIEF-Richtli-
samten Konzern mit 7,2 Unfällen pro 1 000 Mitarbeiter
nien vorgenommen. Seit Februar 2009 gibt es parallel
auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden.
zur bereits bestehenden internen Hinweis-Hotline eine
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 57.
zweite, externe Hotline. Über beide Anschlüsse können
Die Mitarbeiterbefragung „HOCHTIEF People.Index“**,
Mitarbeiter und Externe – auf Wunsch vertraulich – Hin-
die Ende 2009 startete, soll regelmäßig neue Anhalts-
weise auf mögliche Straftaten, nicht eingehaltene ge-
punkte für die künftige Personalarbeit geben. Dadurch
setzliche oder unternehmensinterne Vorschriften oder
soll die Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert werden.
sonstige Missstände übermitteln.
➩ Unser Ziel: Wir wollen unsere Stellung als attrakti-
➩ Unser Ziel: Wir wollen Standards für Geschäfts-
ver Arbeitgeber weiter ausbauen und uns langfristig als
ethik setzen und wenden diese mit aller Kraft an.
**Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 56.
begehrter Arbeitgeber der Branche etablieren.
Ressourcenschutz
Gesellschaftliches Engagement
Ressourcenschutz hat für den Baudienstleister HOCHTIEF
HOCHTIEF beschäftigt seit jeher vor allem Mitarbeiter
eine besonders große Bedeutung. Deshalb initiierten
und Nachunternehmer aus den Regionen unserer welt-
wir im abgelaufenen Geschäftsjahr vielfältige Maßnah-
weiten Projekte. Außerdem engagieren wir uns dort
men, um Abfallmengen auf den Baustellen zu reduzieren
auch gesellschaftlich. Einige Beispiele für unsere Akti-
und die Recyclingquote zu erhöhen. Zahlreiche Infra-
vitäten: Im September 2009 eröffnete in Doha mit
strukturprojekte zielen darauf, die Bevölkerung mit sau-
finan­zieller Hilfe von HOCHTIEF die Deutsche Schule.
berem Wasser zu versorgen. Unser Unternehmen achtet
In der Hauptstadt von Katar sind wir derzeit an mehre-
auch intern auf Ressourcenschutz. Im Berichtsjahr ha-
ren Projekten beteiligt. Die von uns gesponserte Aus-
ben wir beispielsweise den Anteil „grüner“ Produkte auf
stellung „Modell Bauhaus“ in Berlin anlässlich des
unserer elektronischen Einkaufsplattform „KaufPilot“*****
90-jährigen Gründungsjubiläums des Bauhauses ver-
weiter erhöht.
buchte Rekordbesucherzahlen. Zudem unterstützten
➩ Unser Ziel: Wir wollen natürliche Ressourcen
wir gemäß unserem Sponsoringschwerpunkt „Bau-
schonen und erhalten sowie den Ressourceneinsatz
haus/moderne Architektur“ eine Reihe von Ausstellun-
optimieren.
*****Siehe Glossar Seite 198.
gen und Publikationen. 2010 fördern wir mehrere Projekte im Zusammenhang mit der Kulturhauptstadt
Transparente Informationspolitik
Europas, RUHR.2010***.
Im Geschäftsjahr 2009 legte HOCHTIEF den dritten,
➩ Unser Ziel: Wir wollen uns dort gesellschaftlich en-
von einem Wirtschaftsprüfer geprüften Nachhaltigkeits-
gagieren, wo unser Unternehmen aktiv ist.
bericht vor. Dabei haben wir die Richtlinien der Global
Reporting Initiative (GRI) und des UN Global Compacts
Compliance und Ethikmanagement
berücksichtigt. Der nächste Bericht erscheint 2011.
Als Unternehmen, das in Regionen mit unterschiedlichen
HOCHTIEF ist das einzige deutsche Bauunternehmen,
Kulturen und politischen Systemen tätig ist, genießen
das einen Nachhaltigkeitsbericht herausgibt. Über ak-
Compliance**** und Ethikmanagement bei uns einen
tuelle Aktivitäten und Ereignisse berichten wir unter
hohen Stellenwert. 2009 wurden die Compliance-Organi-
www.hochtief.de/nachhaltigkeit. Über diese Plattform
sationen der Unternehmensbereiche weiter strukturiert
können sich Interessenten seit 2009 auch mit individu-
und Compliance-Beauftragte benannt. Sie überneh-
ellen Fragen zu nachhaltigen Produkten und Dienstleis-
men die Aufgaben der HOCHTIEF-Compliance-Organi-
tungen an die zuständigen HOCHTIEF-Experten wen-
sation in den Unternehmensbereichen – dazu gehören
den – ein Zusatzservice für unsere Kunden.
***Weitere Informationen ­finden
Sie auf Seite 108 und im
­Internet unter www.hochtief.de.
****Weitere Informationen­
­finden Sie auf Seite 17.
vor allem die Compliance-Schulung und -Beratung.
Geschäftsbericht 2009
49
Forschung und Entwicklung
Weitere Informationen über
FuE-/Innovationsprojekte ­
finden Sie im Internet unter
www.hochtief.de/fue sowie in
unserem Nachhaltigkeitsbericht
oder unter www.hochtief.de/
nachhaltigkeit.
• Innovationen sind Bestandteil vieler Projekte
zirka 65 Mitarbeitern bearbeitet. 14 Vorhaben wurden
• FuE-Projekte als Basis zahlreicher Produkte
neu begonnen, 17 abgeschlossen.
• Mit Innovationen führend in der Baubranche
• Überzeugende Beispiele für hohe Innovationskraft
Innovationen der Unternehmensbereiche bilden die
zweite Ebene unseres Innovationsmanagements. Sie
Individuelle Projekte statt Serienprodukte
werden von diesen Bereichen und Gesellschaften
Als internationaler Baudienstleister plant, finanziert,
entwickelt, finanziert und umgesetzt.
­realisiert und betreibt HOCHTIEF stets Unikate, die oft
auch komplexer Natur sind. Um die Individualität zu ge-
Die dritte Ebene umfasst projektbezogene Innovationen.
währleisten und den Kunden messbaren Mehrwert zu
Diese Leistungen machen den Großteil unserer Innova-
verschaffen, gehören zu fast jedem unserer Projekte
tionen aus und werden vor allem direkt auf Baustellen
Forschungs-und-Entwicklungs-(FuE-)Leistungen. Dabei
oder bereits während der Projektplanung erbracht. Wir
geht es uns darum, die Projekte zu optimieren.
entwickeln für unsere Unikate nicht nur individuelle technologische Sondervorschläge, sondern optimieren un-
Innovationsmanagement treibt das Wachstum
ter anderem Material und Logistik. Die Aufwendungen
Unser Unternehmen setzt in der Bauindustrie weltweit
für diese Arbeiten werden den Projekten zugerechnet
mit zukunftsweisenden Entwicklungen Maßstäbe. Diese
und nicht konzernweit erfasst.
führende Position bauen wir vor allem durch konsequentes Innovationsmanagement in allen Bereichen weiter
Beispiele für aktuelle Innovationsprojekte
aus. So erarbeiten wir nicht nur einzigartige Lösungen
Ebene 1: zentrale Innovationen
für Projekte und erschließen wachstumsstarke Ge-
Bereich Offshore-Windenergie ­gestärkt
schäftsfelder – unsere Innovationen tragen a
­ uch dazu
HOCHTIEF ist in mehreren Segmenten des expansiven
bei, interne Abläufe und Prozesse kontinuierlich zu op-
Markts für Offshore-Windenergie aktiv. So planen, bauen
timieren und uns vom Wettbewerb zu differenzieren.
und gründen wir die erforderlichen Beton- und Stahlele-
Innovationen entstehen auf drei Ebenen
den. Außerdem führt unser Unternehmen Bodenuntersu-
Bei HOCHTIEF findet Innovationsmanagement auf drei
chungen durch, installiert und wartet Windkraftanlagen.
Ebenen statt:
So entstanden 2009 wesentliche Teile des ersten deut-
mente, die direkt auf dem Meeresboden verankert wer-
schen Offshore-Windparks „alpha ventus“ nördlich der
Auf der ersten Ebene, dem zentralen Innovationsma-
Insel Borkum. Mit dem Joint Venture Beluga HOCHTIEF
nagement, geht es um Themen, die sich unternehmens-
Offshore haben wir 2009 unser Leistungsspektrum er-
übergreifend nachhaltig auf das operative Geschäft
weitert: Gemeinsam mit der weltweit führenden Schwer-
auswirken können. Unser internationales Know-how
gutreederei Beluga Shipping wollen wir Spezialschiffe ent-
und die weltweite Vernetzung von HOCHTIEF erlauben
wickeln und betreiben. Sie ermöglichen die Montage von
es, solche Innovationsprojekte konzernweit zu entwickeln
Offshore-Anlagen mit einer Höhe von über 100 Metern
und zu realisieren. Die zentrale Unternehmensentwick-
und einer Kapazität von mehr als fünf Megawatt. Das
lung koordiniert das ganzheitliche Innovationsmanage-
erste Spezialschiff soll 2012 einsatzbereit sein. Mit unserer
ment, prüft erfolgversprechende Innovationsprojekte und
neuen Hubinsel Thor können wir seit 2009 bereits Wind-
begleitet deren Umsetzung. Unser Innovationskomitee,
parks in bis zu 50 Meter Wassertiefe bauen und damit zu-
zusammengesetzt aus Mitgliedern aller Unternehmens-
sätzliche Umsatz- und Ertragspotenziale erschließen.
bereiche, den Zentralabteilungen und dem Vorstand,
50
Geschäftsbericht 2009
legt fest, welche Projekte umgesetzt werden. Die Unter-
Innovation für nachhaltige Flughäfen
nehmensentwicklung hilft bei der Realisierung. Konse-
Mit „Sustainable Airports“ entwickelte unsere Tochter-
quentes Controlling gewährleistet die Effizienz der Akti-
gesellschaft HOCHTIEF AirPort gemeinsam mit Fachab-
vitäten. Im Berichtsjahr wendete HOCHTIEF für diese
teilungen anderer Unternehmensbereiche eine neue
konzernübergreifenden FuE-Projekte mehr als fünf Mio.
Marktstrategie für umweltrelevante Beratungsdienst-
Euro auf. 41 dieser Projekte wurden im Jahr 2009 von
leistungen. Bei einem der vier Beratungsbausteine geht
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Sieger des Solar Decathlon
2009: Das innovative „surPLUShome“ gewinnt mehr
Energie, als es benötigt – und
dabei geht die hohe Energieeffizienz nicht auf Kosten der Behaglichkeit (Bild links).
es beispielsweise darum, bestehende Flughäfen auf
fend. Im Laufe des Jahres wurden weitere Projekte un-
Energieeinsparungspotenziale hin zu untersuchen, zu
seres Unternehmens nach DGNB-Kriterien zertifiziert.
Unsere neue Hubinsel Thor: MIt
ihren 82 Meter langen Hubbeinen kann sie in großer Wassertiefe arbeiten, um Offshore-Windkraftanlagen zu installieren.
Weitere Vorteile: Hohe Zuladung
und große Grundfläche erlauben den Einsatz auch bei stürmischem Seegang.
bewerten und entsprechende Verbesserungsvorschläge
zu machen. Außerdem erarbeitet die Gesellschaft unter
Forschungsprojekt im Tunnelbau abgeschlossen
anderem Umweltverträglichkeitsstudien oder Abfallent-
Im November 2009 ging das von der Europäischen Union
sorgungskonzepte für Flughäfen.
geförderte Verbundforschungsprojekt „TUNCONSTRUCT“
erfolgreich zu Ende. HOCHTIEF war von Anfang an
HOCHTIEF fördert Gewinnerteam
dabei und koordinierte zwei Arbeitspakete. Zum einen
Das von uns unterstützte Team Studierender der Tech-
entstand eine Steuerungs-Software, die dazu beiträgt,
nischen Universität Darmstadt gewann den „Solar De­
Oberflächensetzungen beim Schildvortrieb in sensiblen
cathlon 2009“ des US-Energieministeriums – es war der
Bereichen zu minimieren. Zum anderen ging es darum,
zweite Sieg in Folge für die deutsche Hochschule bei
Materialien für die Tunnelauskleidung weiterzuentwi-
dem US-Wettbewerb, bei dem die Teilnehmer ein ener-
ckeln. Die Versuche und Untersuchungen ergaben,
gieautarkes, marktfähiges Gebäude realisieren müs-
dass durch die Verwendung von Hochleistungsmate­
sen. Das „surPLUShome“ erfüllte die strengen Voraus-
rialien die Schalendicken reduziert werden können und
setzungen unter anderem durch hoch dämmende, mit
die Qualität ­gesteigert werden kann. Wir werden diese
Solarzellen versehene Außenwände. In den Sommer-
Erkenntnisse in unsere Arbeit einfließen lassen.
monaten reduziert eine Kühldecke die Hitze. Wir standen
dem erfolgreichen Team mit fachlicher, logistischer und
Aktivitäten beim inHaus2-Projekt fortgeführt
finanzieller Unterstützung zur Seite. Von den innovativen
Gemeinsam mit Partnern nutzt HOCHTIEF in der 2008
Ideen wird unser Marktsegment Wohnungsbau profitieren.
fertiggestellten inHaus2*-Forschungsimmobilie in Duisburg die Möglichkeit, innovative Ideen für intelligente
Nachhaltigkeitssiegel erhalten
Gebäudesysteme zu testen. 2009 entwickelten und er-
Seit Januar 2009 vergibt die Deutsche Gesellschaft für
probten wir Projekte, um die Effizienz von Facility-Manage-
Nachhaltiges Bauen (DGNB), zu deren Gründungsmit-
ment-Dienstleistungen zu erhöhen. Dazu gehört zum
gliedern wir gehören, das „Deutsche Gütesiegel Nach-
Beispiel ein „Condition Monitoring System“. Das Projekt
haltiges Bauen“. In einem internen Innovationsprojekt
zielt darauf, Wartungsarbeiten nicht mehr nach vorge-
haben wir die Praxistauglichkeit der Zertifizierungskrite-
schriebenen Intervallen, sondern auf Basis des aktuellen
rien, wie ökologische, ökonomische, soziokulturelle
Zustands der jeweiligen Anlage auszuführen. Die Ergeb-
und funktionale Qualität, überprüft und so an der Ent-
nisse des Projekts werden dazu beitragen, die Prozesse
wicklung des Gütesiegels aktiv mitgewirkt. In der dar-
bei HOCHTIEF Facility Management zu optimieren, Kosten
auffolgenden Pilotphase wurde unser Bürokomplex
zu reduzieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
„smarthouse“ in München als eines der ersten Projekte
mit dem Vorzertifikat in Gold der DGNB ausgezeichnet.
RFID** erleichtert die Wartung
Gleichzeitig erweiterte HOCHTIEF seine Beratungsex-
Mit RFID-Etiketten ausgestattete technische Bauteile
pertise im nachhaltigen Bauen unternehmensübergrei-
machen es möglich, lückenlose Informationen von ihrer
Installation bis hin zu Servicearbeiten zu sammeln. So
*Weitere Informationen finden
Sie im I­nternet unter
www.inhaus-zentrum.de.
**Radio Frequency Identification
(RFID): Mithilfe von elektromagnetischen Wellen lassen sich
Gegenstände automatisch
identifizieren und lokalisieren.
Damit wird das Erfassen und
Speichern von Daten erleichtert.
Geschäftsbericht 2009
51
kann beispielsweise ein Facility-Management-Dienst-
liefern – genug Energie für zirka 10 000 Einfamilien­
leister bei Übernahme eines Projekts nach der Bauphase
häuser.
mit einem RFID-Lesegerät sämtliche Bauteile erfassen,
ihren Zustand dokumentieren und automatisch ein Be-
Innovative Form der Kapitalanlage
gehungsprotokoll mit Bildern ausdrucken. Außerdem
Im Mai 2009 haben wir gemeinsam mit dem auf alterna-
wird es möglich, mithilfe der gespeicherten Informationen
tive Energien spezialisierten Emissionshaus NMI Capital
im Schadensfall kurzfristig Gewährleistungsansprüche
eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen. Der von
zu klären und Reparaturen auszuführen. Auch dieses
der NMI Capital aufgelegte und umweltorientierte New
Projekt haben wir zunächst im inHaus2 getestet und
Energy Holz Fonds soll in Holzheizkraftwerke investieren.
werden es bei HOCHTIEF Construction und HOCHTIEF
HOCHTIEF Energy Management wird mit einem Fullser-
Facility Management nutzen.
vice-Contracting die Holzheizkraftwerke planen, errichten und betreiben. Der erzeugte Strom wird in das Netz
Neue Fräs-, Schleif- und Oberflächentechnik
der Energieversorger eingespeist und von ihnen 20 Jahre
Mit HOCHTIEF SurFace löst unser Unternehmen gleich
lang zu Garantiepreisen abgenommen. Die entstehende
zwei Aufgaben: das Dekontaminieren von Oberflächen
Wärme wird durch entsprechende Industriekunden ver-
kerntechnischer und Chemieanlagen sowie die Fas-
braucht und preisindexiert vergütet. Die neue Alternative
saden- und Oberflächenbearbeitung, unter anderem
zu traditionellen Formen des Investments startete trotz
bei Renovierungsarbeiten von Gebäuden. Des Weiteren
der schwierigen Kapitalmarktlage überaus erfolgreich.
können vertikale Betonoberflächen architektonisch an-
Ein erstes Projekt soll Anfang 2010 umgesetzt werden.
spruchsvoll durch Schleifvorgänge veredelt werden.
Die Finanzierung durch den Partner NMI Capital wird
Die Systeme ­DECON und FORMIS sind mit einer leis-
durch einen 40-prozentigen Fondsanteil sowie 60 Pro-
tungsfähigen Sauganlage im Außen- und Innenbereich
zent Fremdkapital gesichert. Weitere Projekte sind für
nahezu staubfrei anwendbar.
Ende 2010 und für 2011 geplant. Interessenten können
den Fonds bis zum Ende des Jahres 2010 zeichnen.
Modernes Ideenmanagement trägt Früchte
2008 richtete HOCHTIEF im Intranet einen virtuellen
Ladebagger effizienter gestaltet
„Ideenraum“ ein, in dem jeder Mitarbeiter in Deutsch-
Zum Fuhrpark von Leighton Contractors gehören volu-
land Ideen oder Verbesserungsvorschläge einbringen
minöse Ladebagger für das Minengeschäft. Die Ingeni-
kann. Das neue Instrument hat sich bewährt. Im Be-
eure unserer Gesellschaft erarbeiteten ein neues Design
richtsjahr reichten unsere Mitarbeiter 407 Ideen ein.
für die schweren Fahrzeuge und verringerten damit deren
Zirka 40 Prozent dieser Vorschläge haben wir 2009
Gewicht drastisch. Die Folge: Die Kapazität der Radla-
umgesetzt oder es wurde mit ihrer Umsetzung be­
der stieg deutlich – der Benzinverbrauch sank um zehn
gonnen.
Prozent. Langfristig sollen 2 960 Tonnen CO2 eingespart werden.
Beispiele für aktuelle Innovationsprojekte
52
Geschäftsbericht 2009
Ebene 2: Innovationen der Unternehmensbereiche
Beispiele für aktuelle Innovationsprojekte
Geothermie
Ebene 3: projektbezogene Innovationen
HOCHTIEF engagiert sich weiter im Bereich der Tiefen-
Höchstes Gebäude der Welt realisiert
geothermie. Bei den beiden Projekten in Dürrnhaar und
Mit dem 818 Meter hohen Burj Khalifa entstand das
Kirchstockach wurden die Bohrarbeiten im Berichtsjahr
höchste Gebäude der Welt. Unsere Tochtergesellschaft
beendet. In Kirchstockach verantwortete HOCHTIEF
Turner hat mit ihrem Construction-Management wesent-
die Bohraktivitäten, die mit eigener Bohrmannschaft
lich zum Gelingen des Megaprojekts in dem arabischen
sehr erfolgreich verliefen. Außerdem haben wir das
Emirat beigetragen. Hier wurde beispielsweise ein zu-
Bohrgerät mitentwickelt. Mit unseren Geothermiepro-
kunftsweisendes Evakuierungssystem eingesetzt, das
jekten tragen wir dazu bei, in Zukunft weitgehend
die Sicherheit der Bewohner und Nutzer im Notfall ge-
CO2-neutralen Strom in das Netz einzuspeisen. Die
währleistet. Die Fassadenbauer stellten einen Weltrekord
Kraftwerke werden je vier bis fünf Megawatt Leistung
auf: Noch nie wurde eine­­höhere Fassade aus Aluminium
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Historie zum neuen Leben erweckt: Am Charlottenburger
Tor rekonstruierten wir zwei
Kandelaber aus einem neu entwickelten Beton. Als Vorlage
dienten alte Postkarten (Bild
links).
Eines unserer ViCon-Projekte in
Katar: Virtuelle Planung sorgt
vor Baubeginn für schnelle Problemlösung beim Stadtentwicklungsprojekt Lusail City.
und Glas installiert. Insgesamt verbauten die Arbeiter in
truktion***, aus vorgefertigten Elementen, die unabhän-
22 Mio.­Arbeitsstunden unter anderem 330 000 Kubik-
gig vom nicht vorhersagbaren Wasserstand des Flusses
meter Beton und 142 000 Quadratmeter Glas.
installiert werden konnte. Nach der Installation wurde die
***Siehe Glossar Seite 198.
Konstruktion in den Fluss abgesenkt und dabei durch
Virtuelles Bauen weiter vorangetrieben
die provisorische Verlängerung der Bohrpfähle gestützt.
Aus dem früheren FuE-Schwerpunkt virtuelles Bauen
entstand 2007 unsere Gesellschaft HOCHTIEF ViCon.
Historische Gebäudeteile rekonstruiert
Sie konzentriert sich erfolgreich auf den Wachstums-
Nachdem HOCHTIEF bereits das neobarocke Charlot-
markt für Virtual Design and Construction (ViCon)*, auch
tenburger Tor restauriert hatte, stellten wir jetzt zwei
Building Information Modeling (BIM) genannt. Die Unter-
zerstörte Kandelaber vor dem Bauwerk wieder her. Die
nehmensbereiche von HOCHTIEF setzen dieses mo-
Ornamente der beiden zirka 22 Meter großen Leuchter,
derne Planungsverfahren inzwischen bei zahlreichen
ursprünglich aus wenig umweltresistentem Tuffstein ge-
Projekten ein. Insgesamt hat etwa unsere amerikanische
fertigt, wurden von uns mit einem „Tuffsteinimitat“ aus
Tochtergesellschaft Turner** inzwischen mehr als 180
einem hierfür eigens entwickelten Beton nachgebildet.
Gebäude mit dem Einsatz von BIM realisiert. So kann
unsere US-Gesellschaft zum Beispiel das Projekt Middle
FuE gehört zu jedem HOCHTIEF-Projekt
Tennessee Medical Center in Murfreesboro zirka drei
Die beschriebenen Projekte zeigen beispielhaft, wie vielfäl-
Monate vor dem geplanten Termin fertigstellen. Beim
tig die FuE-Aktivitäten in unserem Konzern sind. In jedes
Stadtentwicklungsprojekt Lusail City in Katar setzt
HOCHTIEF-Projekt fließen technologische oder prozess­
HOCHTIEF ViCon die Methode zum ersten Mal im In­fra­
orientierte Neuerungen ein. Zu vielen Innovationen trägt
strukturbereich ein. Hier arbeiten wir mit 3-D-Planung an
HOCHTIEF Consult bei. Diese „Ideenschmiede“ hat sich
Design und Bau der primären Infrastruktur, unter ande-
als eines der größten deutschen Ingenieurbüros etabliert.
*Weitere Informationen finden
Sie im I­nternet unter
www.hochtief-vicon.de.
**Weitere Informationen finden
Sie im I­nternet unter
www.turnerconstruction.com.
rem Straßen, U-Bahn, Gas- und Trinkwasserleitungen.
Mithilfe von 3-D-Kollisionsprüfungen bei der Technischen
Enge Kooperation mit Wissenschaftlern
Gebäudeausrüstung gelang es, eine Vielzahl von Proble-
HOCHTIEF profitiert im Bereich FuE auch von der Zu-
men bereits im Vorfeld zu identifizieren und zu beseitigen.
sammenarbeit mit Hochschulen, Wissenschaftlern sowie
Verbänden. Außerdem trägt ein Promotionsprogramm
John James Audubon Bridge
dazu bei, ausgewählten Mitarbeitern eine Promotion zu
Die HOCHTIEF-Tochter Flatiron baut bis 2011 nördlich
ermöglichen. Als Schnittstelle zwischen Unternehmen
von New Orleans über den Mississippi die längste
und Universität verstärken sie unsere Kooperation mit
Schrägseilbrücke der Vereinigten Staaten. Besondere
den Hochschulen. Durch unsere aktive Mitgliedschaft
Herausforderung für unsere Gesellschaft: Die Arbeiten
bei der European Construction Technology Plattform tra-
finden bei ständig wechselnden Wasserständen und
gen wir dazu bei, die europäische Bauwirtschaft auf
starken Strömungen statt. Beim Bau der Fundamente
hohem N­iveau zu halten. Außerdem gehört HOCHTIEF
für die Brückenpfeiler, die von Bohrpfählen mit großem
zu ­ENCORD, dem FuE-Verbund innovativer europäi-
Durchmesser gestützt werden, verwendete Flatiron
scher Baukonzerne.
deshalb eine 2 300 Tonnen schwere Fangedamm-Kons-
Eine Mehrperiodenübersicht
zum Bereich Forschung und
Entwicklung weisen wir nicht
aus, da die Kosten für die individuellen, in HOCHTIEF-Projekten erbrachten Forschungsleistungen nicht gesondert
erhoben werden.
Den Prognosebericht für
Forschung und Entwicklung
­finden Sie auf Seite 121.
Geschäftsbericht 2009
53
ONE OOF
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Mautstraße Elefsina–Patras–
Tsakona, Griechenland
Von Athen über Patras, Griechenlands zweitgrößte Hafenstadt, nach
Tsakona: Die Mautstraße ElefsinaPatras-Tsakona stellt eine der wichtigsten Verbindungen des Landes
dar. Die Strecke an der Nordküste
der Halbinsel Peloponnes wird neubeziehungsweise ausgebaut. Das
Konsortium, an dem HOCHTIEF PPP
Solutions mit 25 Prozent beteiligt ist,
plant, finanziert und baut die 365
Kilometer lange Autobahn und wird
diese bis 2038 betreiben. An den
Bauarbeiten des größten Autobahnprojekts des Landes ist die Schwestergesellschaft HOCHTIEF Construction beteiligt.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Mitarbeiter
• Instrumente für Personalentwicklung
verbessert
• Globales Stellenmanagement geschaffen
den Kontakt zu vielen ehemaligen Mitarbeitern. So
kann das Unternehmen bei verbesserten Marktbedingungen eine Wiedereinstellung prüfen.
• Sicherheit am Arbeitsplatz ausgebaut
• Zahl der Auszubildenden gestiegen
Globale Besetzung von offenen Stellen
In unserem international tätigen Konzern stellen wir
Personalstrategie konsequent weiterverfolgt
hohe Ansprüche und benötigen darum hervorragend
Der Erfolg von HOCHTIEF hängt von der Leistung, der
qualifiziertes Personal. Um offene internationale Positio-
Qualifikation und der Motivation seiner Mitarbeiter in
nen auch intern oder extern gezielt mit den passenden
­allen Unternehmensbereichen ab. Darum wollen wir die
Fachkräften besetzen zu können, haben wir die Abteilung
passenden Mitarbeiter an unser Unternehmen binden.
Global Recruitment geschaffen. Diese sorgt für den früh-
Dafür identifizieren wir national und international vor-
zeitigen Austausch von Informationen zur internationalen
handene Talente, gewinnen sie für HOCHTIEF und ent-
Besetzung von Positionen. Die weltweiten Stellenange-
wickeln sie kontinuierlich weiter. Dabei können unsere
bote und Projekte können über eine neue Intranetplatt-
Mitarbeiter auf unser Kompetenzmanagement zählen –
form zentral und ansprechend präsentiert werden. Dort
eine auf individuelle Fähigkeiten und Potenziale abge-
wurden bisher die Unternehmen HOCHTIEF Construc-
stimmte Förderung, die im Unternehmen von der Aus-
tion, Turner, Flatiron und Thiess ­integriert.
Weitere Informationen zum
Thema Mitarbeiter sowie zu
den Bereichen Arbeits- und
Gesundheitsschutz bei
HOCHTIEF finden Sie im Internet unter www.hochtief.de in
den Rubriken Karriere und
Nachhaltigkeit.
bildung bis zur Führungs­kräfte­­entwicklung reicht. Unsere
auf Wachstum ausgerichtete Personalstrategie ist ein
Bindungsprogramme erfolgreich
wesentliches Element unserer Unternehmensstrategie.
Fähige und talentierte Mitarbeiter langfristig an unser Unternehmen zu binden, ist ein Erfolgsfaktor für HOCHTIEF.
Fachkräftemangel gezielt begegnet
Darum wurde Ende 2008 ein Praktikantenbindungs-
Der Bedarf an Fach- und Führungskräften in der Bau-
programm gestartet, mit dem wir überdurchschnittlich
wirtschaft stellt HOCHTIEF weiterhin vor Herausforde-
erfolgreiche Praktikanten an unser Unternehmen binden.
rungen, die nur durch nachhaltige Ansätze in der Per-
Bislang erhielten auf Basis dieses Programms 80 Pro-
sonalarbeit lösbar sind. 2009 wurden von uns vor allem
zent der geförderten Praktikanten einen Arbeitsvertrag bei
Mitarbeiter in den Bereichen Objektbetreuung, Projekt-
HOCHTIEF. Für Mitarbeiter, die sich gezielt durch eine
management, Einkauf und Controlling gesucht; zudem
Promotion weiterqualifizieren möchten, bieten wir ein
benötigten wir erneut Bauingenieure für internationale
Promotionsprogramm an. Dabei werden die Promovie-
Einsätze. Insgesamt konnten wir mehr als 90 Prozent
renden für einen vereinbarten Zeitraum für die Universi-
der vakanten Stellen im HOCHTIEF-Konzern besetzen.
tät freigestellt und sie erhalten eine finanzielle Förderung während der Dauer ihrer wissenschaftlichen Arbeit
Anstieg der Mitarbeiterzahl
sowie die Garantie für eine Rückkehr zu HOCHTIEF.
Die Zahl der Mitarbeiter bei HOCHTIEF erhöhte sich im
Jahr 2009 auf insgesamt 66 178; dabei verzeichnete der
Ebenfalls erfolgreich ist weiterhin unser Programm
Unternehmensbereich Asia Pacific den größten Anstieg.
„Mitarbeiter werben Mitarbeiter“. Auch mit dieser Maßnahme konnten wieder neue Mitarbeiter gewonnen wer-
In den USA reduzierte sich die Mitarbeiterzahl. Hier
den. Dabei profitieren die Mitarbeiter, die einen Kandida-
spiegelte sich die niedrigere Bauleistung wider. Diese
ten vorgeschlagen haben: Sie erhalten einen Bonus.
Entwicklung betraf vor allem Turner. Dort wurde Personal sozialverträglich abgebaut, wobei die Projekterfor-
Neue Mitarbeiter gezielt integriert
dernisse und die individuellen Rahmenbedingungen sorg-
Die Integration von neuen Mitarbeitern spielte auch
fältig berücksichtigt wurden. Den Mitarbeitern wurden
2009 erneut eine wichtige Rolle: So wurden allein im
kurz- und langfristige Versetzungen angeboten, um den
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services durch die
Personalabbau so gering wie möglich zu halten. Mit ei-
Übernahme von Teilgeschäften 100 Mitarbeiter integ-
nem gezielten Alumni*-Programm hält Turner dauerhaft
riert.
*Siehe Glossar Seite 197.
Geschäftsbericht 2009
55
Anzahl der Mitarbeiter bei HOCHTIEF
66 178
64 527
Im Jahresdurchschnitt
N gesamt
N Mitarbeiter international
N M itarbeiter in Deutschland
53 523
52 449
55 043
46 847
42 297
37 208
kennenlernen können. Insgesamt lag die Zahl der Bewerbungen von Studierenden im Jahr 2009 bei 4 100.
11 004
10 152
9 639
11 135
Die Basis für das spätere Interesse an technischen
Themen wird bereits früh gelegt – darum engagierten
wir uns auch im Berichtsjahr für die Nachwuchsarbeit
2006
2007
2008
2009
an Schulen. Dazu gehört unsere Unterstützung des
bundesweiten „Girls’ Day“, an dem junge Frauen tech-
Im Geschäftsjahr 2009 beschäftigte HOCHTIEF deutsch-
nische Berufe kennenlernen. Zudem ist HOCHTIEF Mit-
landweit insgesamt 528 Auszubildende in mehr als 30 un-
glied der Initiative „Sachen machen“ des Vereins Deut-
terschiedlichen Berufen. 152 von ihnen begannen 2009
scher Ingenieure, bei der Kinder und junge Menschen
ihre Ausbildung. Damit erhöhte sich die Zahl der Auszu-
für Technik begeistert werden sollen.
bildenden gegenüber dem Vorjahr. HOCHTIEF bildet
auch weiterhin über Bedarf aus – für uns ein Beitrag
Personalentwicklung weiter forciert
dazu, junge Menschen optimal zu qualifizieren und ihnen
Ende 2009 haben wir ein neues Leadership-Konzept
eine Chance für ihre berufliche Zukunft zu geben. Insge-
umgesetzt. Dabei erhalten die obersten Führungskräfte
samt haben wir 59 Prozent der Auszubildenden über-
eine regelmäßige und systematische Rückmeldung zu
nommen.
ihren Kompetenzen. So soll insbesondere die Führungskultur bei HOCHTIEF nachhaltig gestärkt werden.
Regelmäßige Mitarbeiterbefragung gestartet
2009 wurde erstmals der „HOCHTIEF-People.Index“ als
Mit Topmitarbeitern sichert sich HOCHTIEF die Basis
neues regelmäßiges Befragungsinstrument der Mitarbei-
für die optimale Weiterentwicklung des Konzerns. Da-
ter eingesetzt: Fast 12 000 Mitarbeiter der Unternehmens-
rum genießt die fachliche und persönliche Qualifizie-
bereiche HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Services sowie
rung unserer Mitarbeiter einen hohen Stellenwert im
der Unternehmenszentrale waren aufgerufen, ihr Feed-
Unternehmen. Wir arbeiten kontinuierlich daran, die
back über ihre Arbeitsplatzzufriedenheit und ihr Enga-
Personalentwicklung zu optimieren, und bieten unseren
gement abzugeben. Die Mitarbeiter der Unterneh-
Mitarbeitern attraktive Perspektiven.
mensbereiche HOCHTIEF Real Estate und HOCHTIEF
Concessions werden im Mai 2010 befragt; ab Herbst
Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF ein neues Förderprogramm
2010 findet die Befragung dann halbjährlich europaweit
aufgelegt: Dabei werden besonders qualifizierte, moti-
statt. Die Ergebnisse werden jeweils in den Teams ana-
vierte Mitarbeiter auf weitergehende Fach- und Führungs-
lysiert und Verbesserungen gemeinsam realisiert. Auch
aufgaben vorbereitet. Die Talentpools starteten mit ins-
bei Leighton ist eine jährliche Mitarbeiterbefragung, die
gesamt 72 Teilnehmern in Deutschland.
„Your Say Survey“, üblich.
Das bestehende Angebot an WeiterbildungsmöglichDie Zufriedenheit der Mitarbeiter spiegelte sich auch 2009
keiten wurde im Berichtsjahr 2009 intensiver wahrge-
in der Dauer der Betriebszugehörigkeit wider: In Deutsch-
nommen. Turner verzeichnete 2009 insgesamt 136 000
land beträgt diese durchschnittlich 13,8 Jahre, bei Turner
Stunden für Weiterbildung – das waren 19 000 mehr
8,7 Jahre und bei HOCHTIEF Polska zehn Jahre.
als 2008. Besonders stark wurde das Angebot angenommen, sich zum „LEED Accredited Professional“ zu
Initiativen für Nachwuchs ausgebaut
qualifizieren – diese Spezialausbildung wird im Bereich
Um exzellente Absolventen für das Unternehmen zu ge-
des Grünen Bauens benötigt, in dem Turner führend in
winnen, präsentieren wir uns regelmäßig auf Hochschul-
den USA ist. Derzeit gibt es bei Turner mehr als 1 100
messen und Absolventenkongressen. HOCHTIEF war
dieser speziell geschulten Mitarbeiter, 2008 waren es
überdies erneut mit Praxisseminaren an deutschen Hoch-
noch 500.
schulen aktiv, bei denen Studierende das Unternehmen
56
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Auch in Deutschland ist eine verstärkte Nachfrage bezüg-
Die Gesundheit und Fitness der HOCHTIEF-Belegschaft
lich Weiterbildung zu verzeichnen. 2009 organisierte der
ist nicht nur ein Ziel für das individuelle Wohlergehen
zuständige Trainingsbereich der HOCHTIEF-Akademie
unserer Mitarbeiter, sondern sichert auch die hohe
insgesamt 373 Veranstaltungen – 119 mehr als im Vor-
Qualität unserer Arbeit. Wir setzen uns darum gezielt
jahr. Zusätzlich wurden mehrere Initiativen von einzel-
für beide Belange ein und bieten unseren Mitarbeitern
nen Bereichen begleitet, zum Beispiel eine spezielle
ein ganzheitliches Angebot zum Thema Gesundheit an.
Vertriebsschulung für die Mitarbeiter von HOCHTIEF
Facility Management. Zudem wurden weitere gezielte
Für die Motivation unserer Mitarbeiter ist auch eine
Schulungsmaßnahmen und -reihen konzipiert und um-
transparente und zeitnahe Information wichtig. Mit zahl-
gesetzt, etwa zu den Themen Maßtoleranzen im Hoch-
reichen Medien tragen wir dafür Sorge, dass die Beleg-
bau und Projektmanagement bei HOCHTIEF Energy
schaft das Konzerngeschehen optimal verfolgen kann.
Management. Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmer
im Berichtsjahr 2009 um 40 Prozent.
Sicherheit am Arbeitsplatz ausgebaut
Arbeitssicherheit*, Gesundheits- und Umweltschutz
Internes Angebot zum Studium genutzt
(AGUS) haben in unserem Konzern traditionell einen ho-
Das Angebot, sich durch ein Studium weiterzuqualifi-
hen Stellenwert. Aus diesem Grund verfügt HOCHTIEF
zieren, haben wir auch 2009 aufrechterhalten. Beim
über ein eigenes Kompetenzcenter. Wir definieren den
zweiten Jahrgang des Studiengangs „Bachelor of Faci-
Arbeitsschutz als eine wichtige Führungsaufgabe und
lity Management“ starteten 21 Teilnehmer – damit sind
unterstützen unsere Führungskräfte durch die Aktivitäten
derzeit insgesamt 38 Teilnehmer zu verzeichnen. Ihren
des AGUS Centers. Unsere Experten erarbeiten Hand-
staatlich anerkannten „Bachelor of Engineering – Bau-
lungskonzepte, sie beraten, informieren und schulen Mit-
stellenmanagement“ machen derzeit 53 Teilnehmer an
arbeiter und leisten Hilfestellung bei der Gefährdungs-
der HOCHTIEF-Akademie. Nach dem Vorbild des Qua-
beurteilung und der Arbeitsplatzgestaltung.
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 48 und 49.
lifizierungsinstruments „Turner Knowledge Network“ hat
die Schwestergesellschaft Flatiron im Berichtsjahr die
Dank an Mitarbeiter und Belegschaftsvertreter
Flatiron Construction University gegründet. Das Online-
Unsere Mitarbeiter setzen sich in aller Welt für unser Un-
Lernangebot ist den Bereichen Technik, Führung, Busi-
ternehmen ein. Das Engagement, die Leistung und die
ness-Management und Sicherheit gewidmet.
Loyalität jedes einzelnen Mitarbeiters führten 2009 wieder
dazu, dass der HOCHTIEF-Konzern ein ausgezeichnetes
Mitarbeiter fördern HOCHTIEF-Erfolg
Ergebnis vorweisen kann. Allen Mitarbeitern gilt darum
Wir wissen, dass motivierte Mitarbeiter besonders gute
der Dank der Unternehmensleitung. Auch die partner-
Projekterfolge verwirklichen. Die Personalinstrumente
schaftlichen und konstruktiven Gespräche und die gute
von HOCHTIEF tragen dazu bei, Motivation und Enga-
Zusammenarbeit mit den Belegschaftsvertretern sind be-
gement unserer Mitarbeiter zu fördern und auszubauen.
deutende Erfolgsfaktoren. Auch ihnen danken wir für die
Die im Berichtsjahr eingeführte Mitarbeiterbefragung
erfolgreiche und gute Arbeit in 2009.
„HOCHTIEF-People.Index“ rückt das Mitarbeiterengagement noch stärker in den Fokus unserer Führungs-
Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand
kräfte. HOCHTIEF bietet attraktive Karriere- und Ent-
und Aufsichtsrat
wicklungschancen und vergütet dabei seine Mitarbeiter
Die Grundzüge sowie Angaben zu den Konzernbezü-
leistungsgerecht und fair. Turner in den USA und Leigh-
gen einzelner Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder
ton in Australien motivieren ihre Belegschaften eben-
sind für das Geschäftsjahr 2009 im Vergütungsbericht
falls mit Bonus- und Anreizzahlungen, deren Höhe vom
zusammengefasst.** Dieser Bericht ist als Bestandteil
Unternehmenserfolg abhängt.
des zusammengefassten Lageberichts anzusehen.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 17 bis 21.
Den Prognosebericht für
die Mitarbeiter finden Sie auf
Seite 121.
Geschäftsbericht 2009
57
Beschaffung
Weitere Informationen zum
Thema Beschaffung finden
Sie im Internet auf
www.hochtief.de unter
der Rubrik Einkauf.
• Einkaufsvolumen liegt bei 12,56 Mrd. Euro
Bereichsübergreifende Lieferantenbewertung
• Synergien im Konzern gefördert
Unsere standardisierte Lieferantenbewertung trägt
• Direkteinkauf weiter ausgebaut
dazu bei, dass sich die HOCHTIEF-Einkäufer schnell
über Partnerunternehmen informieren können. Wir nut-
Beitrag zum Unternehmenserfolg
zen die Bewertungsergebnisse, um die Leistungen von
Im Geschäftsjahr 2009 haben wir Materialien und
ausgewählten Lieferanten und Nachunternehmern in
Dienstleistungen im Wert von 12,56 Mrd. Euro be-
unser Portfolio zu integrieren.
schafft. Das sind 69,2 Prozent der Konzernumsatzerlöse. Durch unsere Beschaffungsstrategie waren wir in
Systematische Lieferantenentwicklung
der Lage, die Möglichkeiten des Markts besonders in
Im Geschäftsjahr 2009 hat HOCHTIEF ein Pilotprojekt
der Wirtschaftskrise zu nutzen und die zusätzlichen
gestartet, mit dem es möglich wird, Nachunternehmer
­Risiken zu vermeiden.
und Lieferanten systematisch zu entwickeln. Die notwendigen Maßnahmen stimmt HOCHTIEF mit den Lie-
Lieferantenmanagement weiter optimiert
feranten und Nachunternehmern ab und überprüft mit
Die sorgfältige Lieferanten- und Nachunternehmeraus-
ihnen gemeinsam deren Umsetzung. Dabei kann es
wahl trägt wesentlich zum Erfolg unserer Projekte bei
sich um die Entwicklung von Werkzeugen handeln
und macht es möglich, ein zuverlässiges Lieferanten-
oder um eine regionale Ausweitung eines Lieferbe-
portfolio aufzubauen.
reichs.
Minimiertes Risiko durch Präqualifizierung
„KaufPilot“ hebt attraktive Einsparpotenziale
Nachunternehmer und Lieferanten qualifizieren sich
Über unsere elektronische Einkaufsplattform „KaufPilot“
über ein internetbasiertes Lieferantenportal. 2009 haben
beschaffen wir in Europa Produkte aus 16 Warengrup-
sich mehr als 1 000 neue Lieferanten und Nachunter-
pen zu günstigen Konditionen – von Arbeitsschutz, Bü-
nehmer registriert. Die Nachunternehmer und Lieferan-
romaterial und -möbeln über Energie, Fahrzeuge und
ten hinterlegen ihre Geschäftsprinzipien und -grund-
Reisen bis hin zu Telekommunikation und Werkzeugen.
sätze sowie Unbedenklichkeitsbescheinigungen und
Unsere Handelsgesellschaft HOCHTIEF Global Trade
erkennen den Code of Conduct für Nachunternehmer
zum Beispiel ist inzwischen nicht nur Kunde, sondern
und Lieferanten an. Diese Informationen ergänzen wir
auch „KaufPilot“-Lieferant. Seit Projektbeginn 2006 hat
um Wirtschaftsauskünfte.
HOCHTIEF insgesamt 217 910 Artikel bestellt und 57 087
Bestellungen abgewickelt. Im Geschäftsjahr 2009 be-
*Siehe Glossar Seite 198.
Bereichsübergreifende Rahmenverträge
stellten 1 856 Nutzer 110 556 Artikel über den „KaufPilot“.
Alle Einkäufer im Konzern haben Zugriff auf die von den
Damit gelang es, die Nutzung der „KaufPilot“-Rahmen-
Lead-Buyern* ausgehandelten Rahmenverträge. So
verträge auf zirka 90 Prozent zu steigern. Insgesamt
werden sie über die günstigsten Konditionen informiert
sparten wir 2009 über den „KaufPilot“ zirka 4,2 Mio. Euro
und können über diese Rahmenverträge ihren Bedarf
ein.
decken. Im Berichtsjahr stiegen die Volumen der auf
diesem Weg beschafften Materialien deutlich.
58
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
In unserem Procurement Global Network haben wir
Turner Logistics
den Austausch und die Zusammenarbeit unserer euro-
Unsere US-Tochter Turner Logistics bietet jetzt auch
päischen Einheiten mit unseren amerikanischen Toch-
außerhalb der Landesgrenzen die Planung und Be-
tergesellschaften Turner und Flatiron deutlich intensi-
schaffung von Produkten für staatliche Gesundheits-
viert. Dadurch konnten wir Ausschreibungen abstimmen,
einrichtungen und andere Projekte an – eine Reaktion
Volumen bündeln sowie Kontakte und Informationen
auf die Wirtschaftskrise. Mit dem Auftrag, ein Daten-
über die jeweiligen Märkte austauschen.
zentrum in Toronto auszustatten, wird Turner Logistics
zum ersten Mal in Kanada aktiv.
Direkteinkauf weltweit ausgebaut
Unsere Handelsgesellschaften HOCHTIEF Global Trade
Gemeinsam mit HOCHTIEF Procurement Asia wird
und HOCHTIEF Procurement Asia sorgen international
Turner Logistics ein Hotel in Charlotte, North Carolina,
für die Beschaffung von hochwertigen Materialien. Die
unter anderem mit Sanitäreinrichtungen beliefern. Das
Gesellschaften bündeln Volumen, reduzieren damit Pro-
Auftragsvolumen beläuft sich auf mehr als 100 Mio. Euro.
zesskosten und erzielen durch den Direktbezug bessere
Darüber hinaus intensivierte Turner Logistics die Zu-
Konditionen. Der Fokus liegt bei HOCHTIEF Global
sammenarbeit mit HOCHTIEF und seiner amerikani-
Trade besonders auf dem Material im Bereich Techni-
schen Tiefbau-Tochtergesellschaft Flatiron – zum Vor-
sche Gebäudeausrüstung, den Boden- und Wandbelä-
teil aller Partner.
gen sowie der Sanitärausstattung. HOCHTIEF Procurement Asia konzentriert sich auf Produktgruppen, die im
asiatischen Raum eingekauft werden – vor allem Fliesen, Mosaike, Natursteine, Laminat und Sanitärartikel.
Im Jahr 2009 hat HOCHTIEF auch die Eigenmarke
„HOCHMEISTER“ entwickelt und in den wesentlichen
Märkten für die Produktgruppen Sanitärarmaturen, -keramik, Badausstattung, -möbel, Fliesen, Natursteine,
Mosaike, Leuchten und Hotelmöbel registriert. Dabei
sind unsere beiden Handelsgesellschaften HOCHTIEF
Global Trade und HOCHTIEF Procurement Asia für die
Qualitätssicherung und den Vertrieb verantwortlich.
Unsere neue Marke HOCHMEISTER: Gütesiegel für
hochwertige Produkte wie zum
Beispiel Fliesen, Mosaike, Sanitärarmaturen und -einrichtungen sowie Hotelmöbel
Den Prognosebericht für die
Beschaffung finden Sie auf
Seite 121.
Geschäftsbericht 2009
59
Kapitalrenditekonzept Return on Net Assets
Weitere Informationen zum
­Kapitalrenditekonzept RONA
bei HOCHTIEF finden Sie unter
www.hochtief.de.
• Wertorientierte Strategie auch in kritischem
Marktumfeld erfolgreich
Die Renditekennzahl RONA gibt in der Relation erzieltes
Ergebnis zu Nettovermögen an, wie erfolgreich sich
• Kapitalkosten erneut deutlich überschritten
das Vermögen von HOCHTIEF verzinst hat. Das erzielte
• Wertbeitrag mit 224 Mio. Euro auf hohem
Ergebnis (Return) setzt sich aus dem in der Ergebnis-
Niveau
• Steigerung des Unternehmenswerts auch für
2010 erwartet
rechnung abgeleiteten betrieblichen Ergebnis/EBITA
und den Zinserträgen auf das Finanzvermögen zusammen. Das Nettovermögen spiegelt den zu verzinsenden Kapitaleinsatz wider. Das Vermögen kann aktivisch
Controllingkonzept schafft konzernweite
oder passivisch ermittelt werden.
Transparenz
Zur Steuerung des Konzerns setzen wir auf ein wert­
Zur internen Steuerung der Unternehmensbereiche wird
orientiertes Managementsystem. Dabei ist es unser
das Nettovermögen aktivisch ermittelt. Es berechnet
Ziel, den Wert des HOCHTIEF-Konzerns nachhaltig zu
sich ausgehend von der Summe der Aktivseite vermin-
steigern.
dert um das unverzinslich zur Verfügung stehende Kapital.
Unser Kapitalrenditekonzept Return on Net Assets
(RONA) macht die Wertsteigerung messbar. Es ist in
Die aktivische Herleitung des Nettovermögens ist sinn-
­allen Berichterstattungs- und Planungssystemen der
voll, um das operative Geschäft zu beurteilen, da ge-
Konzerngesellschaften verankert und gewährleistet so-
zielt bilanzielle Ansatzpunkte – wie zum Beispiel Forde-
mit konzernweite Transparenz. Gleichzeitig bildet es die
rungen, liquide Mittel und Verbindlichkeiten – aufgezeigt
Basis, um die Wirtschaftlichkeit von Investitionsent-
werden, die durch das operative Management beein-
scheidungen zu beurteilen. Neben den wertorientierten
flusst werden können.
Kennzahlen sind ergebnis- und cashfloworientierte
Größen wesentliche Bausteine unseres Management-
Zur Außendarstellung des HOCHTIEF-Konzerns wird
systems.
das Nettovermögen von der Passivseite der Bilanz hergeleitet. Es lässt sich einfach und transparent aus den
Um wertorientiertes Handeln zu fördern, ist die er-
veröffentlichten Bilanzdaten durch Addition der verzins-
folgsorientierte Vergütung der HOCHTIEF-Führungs-
lichen Bilanzpositionen Eigenkapital, Pensionsrückstel-
kräfte eng an das Erreichen von Wertbeitragszielen
lungen und Finanzverbindlichkeiten ermitteln. Da die
­gebunden.
RONA-Berechnung auf einer Vorsteuergröße basiert,
werden bei der Herleitung des Vermögens die Steuer-
Kapitalrenditekonzept RONA
einflüsse durch eine Korrektur der latenten Steuern eli-
Die zentralen Steuerungsgrößen des Kapitalrendite-
miniert.
konzepts sind der RONA und der Wertbeitrag.
*Eine Detailberechnung der
­Kapitalkosten finden Sie im
­Internet unter
www.hochtief.de/rona.
60
Geschäftsbericht 2009
Kapitalkosten*
Ein positiver Wertbeitrag und damit eine Steigerung
Der Kapitalkostensatz wird als gewichteter Durchschnitt
des Unternehmenswerts ergibt sich, wenn der RONA
nach dem WACC-Ansatz ermittelt. Unter Berücksichti-
über dem Kapitalkostensatz liegt. Der Wertbeitrag als
gung der einzelnen Berechnungsparameter errechnet
absolute Größe errechnet sich dabei aus der Differenz
sich für den HOCHTIEF-Konzern ein Kapitalkostensatz
zwischen dem RONA und dem Kapitalkostensatz mul­
von zehn Prozent vor Steuern. Die Einflussparameter
ti­pliziert mit dem durchschnittlichen Nettovermögen
werden regelmäßig überprüft und bei signifikanten Ver-
(Net Assets).
änderungen des Marktumfelds angepasst.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Wertbeitrag des HOCHTIEF-Konzerns
felds erneut steigern. Dieses Ergebnis ist Ausdruck un-
Der HOCHTIEF-Konzern erreichte im Geschäftsjahr
serer konsequent auf Wertsteigerung gerichteten Stra-
2009 eine Kapitalrendite von 13,8 Prozent (Vorjahr 13,1
tegie.
Prozent). Unser Ziel, die Kapitalkosten zu verdienen,
Wertbeiträge der Unternehmensbereiche
haben wir erneut deutlich übertroffen.
Um die Performance und Wettbewerbsfähigkeit unserer
Die Darstellung des Geschäftsjahres 2008 wurde auf-
Unternehmensbereiche besser messen und vergleichen
grund der Anwendung des Wahlrechts zur vorzeitigen
zu können, steuern wir die Unternehmensbereiche an-
Anwendung des IFRIC 15 angepasst.* Dadurch ge-
hand individueller Kapitalkosten. Die Differenzierung
währleisten wir die Vergleichbarkeit zum aktuellen Ge-
der Kapitalkostensätze in den Unternehmensbereichen
schäftsjahr. Gegenüber der im Vorjahr angewandten
ist aufgrund der individuell unterschiedlichen Geschäfts-
Bilanzierungsmethodik sinkt der RONA für 2008 von
modelle und regionalen Ausrichtung erforderlich.
*Erläuterungen finden Sie auf
den Seiten 142 und 143.
13,5 Prozent auf 13,1 Prozent. Der Wertbeitrag des
Vorjahres verringerte sich von 186,6 Mio. Euro auf
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
164,5 Mio. Euro.
übertrifft 2009 mit einer Rendite von 23 Prozent (Vorjahr 19 Prozent) die Kapitalkosten deutlich. Die positive
Steigerung im Vorjahresvergleich beruht auf der guten
HOCHTIEF-Konzern: RONA
(In Mio. EUR)
2009
Betriebliches Ergebnis/EBITA**
+ Zinserträge***
Erzieltes Ergebnis (Return)
Eigenkapital (inkl. Anteile anderer Gesellschafter)
+ Pensionsrückstellungen
+ Finanzverbindlichkeiten
767,2
46,1
813,3
2008
angepasst
652,9
43,2
696,1
3.311,9
71,3
2.843,5
2.826,2
76,7
2.926,8
– Aktivische latente Steuern
+ Passivische latente Steuern
232,8
111,5
217,1
93,8
Nettovermögen (31.12.)
Durchschnittliches Nettovermögen (Net Assets)
Kapitalrendite RONA
Absoluter Wertbeitrag
6.105,4
5.706,4
5.905,9
13,8
224,4
5.307,9
13,1
164,5
Entwicklung unserer US-Töchter Flatiron und Turner,
gestützt von einer positiven Wechselkursentwicklung.
Demzufolge konnte auch der Wertbeitrag des Unternehmensbereichs nahezu verdoppelt werden.
HOCHTIEF Asia Pacific erzielte im Geschäftsjahr einen RONA von 23,3 Prozent (Vorjahr 22,7 Prozent). Zu
dieser Entwicklung trug neben dem starken Infrastruk-
**Zur Herleitung des betrieblichen Ergebnisses/EBITA siehe
Seite 65.
***Die Zinserträge sind korri­
giert um bereits im EBITA als
Zinsgutschrift enthaltene Zinsen auf erhaltene Anzahlungen.
turbereich ein stabiles Contract-Mining-Geschäft bei.
Auch die Märkte in Abu Dhabi, Katar und Hongkong
entwickelten sich erfreulich. Im Vorjahresvergleich
wirkte sich zudem positiv aus, dass die Wertberichtigungen auf börsennotierte Beteiligungen entfallen sind.
HOCHTIEF Concessions lag mit 12,1 Prozent (Vorjahr 14 Prozent) leicht über den Kapitalkosten von 10,1
Prozent.
Das erzielte Ergebnis in Höhe von 813,3 Mio. Euro
HOCHTIEF AirPort erreichte einen RONA von 13,3
konnte gegenüber dem Vorjahr (696,1 Mio. Euro) um
Prozent (Vorjahr 14,2 Prozent), der über dem Niveau
17 Prozent verbessert werden. Das durchschnittlich
der Kapitalkosten liegt. Bei HOCHTIEF AirPort wirkte
gebundene Nettovermögen stieg im Vorjahresvergleich
sich der durch die Finanzkrise bedingte Rückgang der
von 5,3 Mrd. Euro auf 5,9 Mrd. Euro an. Dies entspricht
Passagierzahlen in der Ergebnisentwicklung aus. Im Vor-
einem Anstieg von elf Prozent.
jahresvergleich ist zu berücksichtigen, dass HOCHTIEF
AirPort 2008 operative Sondereffekte in Höhe von 36,6
Der Wertbeitrag des HOCHTIEF-Konzerns in Höhe von
Mio. Euro aus der Zahlung der letzten Kaufpreisrate
224,4 Mio. Euro liegt über dem vergleichbaren Vorjah-
von HOCHTIEF AirPort Capital sowie einer Sonderdivi-
reswert. HOCHTIEF konnte den Unternehmenswert trotz
dende aus Sydney erzielt hat.
Finanzkrise und des eingetrübten wirtschaftlichen Um-
Geschäftsbericht 2009
61
Unternehmensbereiche
*HOCHTIEF AirPort bereinigt.
**Wertbeitrag angepasst.
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
davon HOCHTIEF Airport*
davon HOCHTIEF PPP Solutions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Konzern
Erzieltes
Ergebnis
(Return)
2009
in Mio. EUR
110,1
544,6
155,1
145,0
16,6
47,1
55,6
20,0
Nettovermögen
(Net Assets)
2009
in Mio. EUR
479,6
2.337,1
1.283,0
1.093,5
191,5
529,9
951,3
155,0
RONA
Kapitalkosten
Absoluter
Wertbeitrag
Absoluter
Wertbeitrag
2009
in %
23,0
23,3
12,1
13,3
8,7
8,9
5,8
12,9
2009
in %
14,1
11,6
10,1
10,2
9,6
11,3
9,6
9,6
2009
in Mio. EUR
42,7
273,4
25,7
33,9
–1,7
–12,7
– 36,1
5,1
2008**
in Mio. EUR
23,2
213,2
48,8
41,0
7,7
– 59,8
–15,6
11,4
813,3
5.905,9
13,8
10,0
224,4
164,5
HOCHTIEF PPP Solutions lag mit einem RONA von 8,7
welchem Maße sich die Immobilien- und Finanzmärkte
Prozent (Vorjahr 13 Prozent) unterhalb der Kapitalkos-
erholen werden.
tenvorgabe. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse 2008 durch Erfolgsprämien für den Financial
HOCHTIEF Services lag mit 12,9 Prozent (Vorjahr
Close von griechischen Mautstraßenprojekten positiv
16,0 Prozent) über den Kapitalkosten. Das Ergebnisni-
beeinflusst wurden, aber auch durch den Verkauf von
veau der Vorjahre konnte aufgrund des durch die Fi-
Anteilen an dem Projekt Vespucio Norte Express.
nanzkrise verringerten Neugeschäfts nicht erreicht
werden. Ungeachtet dessen haben Erfolge im Forde-
HOCHTIEF Europe erzielte einen RONA von 8,9 Pro-
rungsmanagement mit konsequentem Abbau der For-
zent (Vorjahr 0,3 Prozent). Die deutliche Verbesserung
derungen dazu geführt, dass sich das Nettovermögen
ist im Besonderen auf die initiierten Maßnahmen wie
reduzierte, mit entsprechend positiven Auswirkungen
etwa Restrukturierungen und die Fokussierung auf er-
auf den Wertbeitrag.
tragsstärkere Projekte zurückzuführen. Das erfolgreiche Auslandsgeschäft trug wesentlich zu dieser Ent-
Ausblick
wicklung bei. Auch wenn der absolute Wertbeitrag
Obwohl das Jahr 2009 durch die Finanzkrise gekenn-
noch negativ ist, konnte der positive Aufwärtstrend
zeichnet war, konnte HOCHTIEF seinen Wertbeitrag
fortgesetzt werden. Wir gehen daher weiterhin davon
ausbauen. Dies verdeutlicht umso mehr, dass unsere
aus, mittelfristig einen positiven Wertbeitrag auszuwei-
auf nachhaltige Wertsteigerung gerichtete Unterneh-
sen.
mensstrategie auch in Zeiten großer Herausforderungen erfolgreich ist. Auf Basis unserer Ergebnisprog-
HOCHTIEF Real Estate hat eine Rendite von 5,8 Pro-
nose erwarten wir für das Geschäftsjahr 2010, erneut
zent erreicht (Vorjahr 7,8 Prozent). Vor dem Hintergrund
einen stabilen Wertbeitrag für unsere Aktionäre, Mitar-
der Marktsituation im Jahr 2009 hat der Unterneh-
beiter und Kunden leisten zu können. Dabei gehen wir
mensbereich eine restriktive Akquisitionspolitik ver-
von einem stabilen gesamtwirtschaftlichen Umfeld und
folgt. Insbesondere der Rückgang der Projektverkäufe
funktionierenden Finanzmärkten aus.
im Geschäftsjahr trug dazu bei, dass sich der RONA
verringerte. Ferner stieg das durchschnittliche Nettovermögen im Wesentlichen durch ein höheres Volumen
von in Umsetzung befindlichen Projekten in den vergangenen zwei Jahren. Die zukünftige Entwicklung des
Unternehmensbereichs hängt maßgeblich davon ab, in
62
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Wertschöpfung
• Nettowertschöpfung weiterhin auf
Entstehung der Wertschöpfung
Wachstumskurs
• Hauptanteil entfällt auf die Mitarbeiter
• Aktionäre profitieren von Dividendenerhöhung
HOCHTIEF konnte im Geschäftsjahr 2009 erneut einen
deutlichen Anstieg der Wertschöpfung verzeichnen.
Die Nettowertschöpfung verbesserte sich gegenüber
dem Vorjahr um 343 Mio. Euro auf insgesamt 4.270,0
Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung von rund
neun Prozent. Die Nettowertschöpfung erhöhte ihren
Anteil an der Unternehmensleistung von 21,5 Prozent
auf 23,3 Prozent.
Der Anstieg der Wertschöpfung ergibt sich, weil der
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der
Erzeugnisse
Sonstige betriebliche Erträge
Unternehmensleistung
Materialaufwand
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Andere Finanzaufwendungen
Vorleistungen
Finanzerträge
Beteiligungsergebnis
Bruttowertschöpfung
Abschreibungen
Nettowertschöpfung
2009
in Mio. EUR
18.166,1
in %
98,6
2008 angepasst
in Mio. EUR
in %
18.703,1
96,0
32,2
225,1
18.423,4
–12.562,5
0,2
1,2
100,0
68,2
399,4
375,9
19.478,4
–14.273,4
2,1
1,9
100,0
77,4
–1.333,1
– 39,1
–13.934,8
79,9
229,8
4.798,3
– 501,4
4.270,0
7,2
0,2
75,6
0,4
1,2
26,0
2,7
23,3
–1.259,7
– 22,7
– 15.555,8
117,7
306,0
4.346,3
– 392,3
3.954,0
6,8
0,1
84,3
0,6
1,7
23,6
2,1
21,5
Anteil der Vorleistungen an der Unternehmensleistung
im Vergleich zum Vorjahr gesunken ist. Während sich
Aufteilung der Wertschöpfung
die Unternehmensleistung gegenüber dem Vorjahr um
5,4 Prozent reduzierte, verringerten sich die korrespondierenden Vorleistungen mit 10,4 Prozent überproportional.
Hieraus ergibt sich ein Anstieg der Wertschöpfung um
566 Mio. Euro. Dieser positive Effekt wurde teilweise
durch ein geringeres Beteiligungsergebnis und höhere
An Mitarbeiter
An Kreditgeber
An andere Gesellschafter
An Aktionäre*
An die öffentliche Hand
An Unternehmen
Nettowertschöpfung
2009
in Mio. EUR
3.508,7
187,8
212,9
96,7
192,3
98,6
4.270,0
in %
81,5
4,4
5,0
2,3
4,5
2,3
100,0
2008 angepasst
in Mio. EUR
in %
3.261,8
82,6
195,3
4,9
167,1
4,2
88,2
2,2
173,0
4,4
68,6
1,7
3.954,0
100,0
Abschreibungen kompensiert.
Der Steueraufwand als Anteil der öffentlichen Hand
Den Mitarbeitern kam – wie in den Vorjahren – der
verzeichnete eine moderate Steigerung im Vergleich
größte Anteil an der Wertschöpfung mit mehr als 81
zum Vorjahr. Dazu hat im Wesentlichen das höhere Er-
Prozent zugute. Der Anteil der Kreditgeber sank im
gebnis des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Asia
Wesentlichen aufgrund verringerter Finanzierungskos-
Pacific beigetragen.
*Der Ausschüttungsbetrag
2009 basiert auf der vom Vorstand vorgeschlagenen Dividende von 1,50 Euro je Stückaktie und den zum 31.12.2009
im Umlauf befindlichen Aktien.
ten durch eine selektivere Auftragshereinnahme. Der
Anstieg des Anteils konzernfremder Gesellschafter re-
Die auf das Unternehmen entfallende Wertschöpfung
sultiert überwiegend aus den Unternehmensbereichen
stellt sich als Differenz zwischen dem Konzerngewinn
HOCHTIEF Asia Pacific sowie HOCHTIEF Americas.
und der Ausschüttung an die Aktionäre dar.
Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands
sieht für das Geschäftsjahr 2009 eine erneut erhöhte
Dividende von 1,50 Euro je Stückaktie vor. Insbesondere die Dividendenerhöhung sowie ein leicht gestiegener Bestand an im Umlauf befindlichen Aktien erhöhten den Anteil der Aktionäre an der Wertschöpfung.
Geschäftsbericht 2009
63
ONE OOF
R ONS
A
LL S
I
O LUT
Kowloon Southern Link Project,
Hongkong
Xialongnu – „kleines Drachenmädchen“ – so haben die Mitarbeiter ihre
Tunnelbohrmaschine genannt, die
sich in den vergangenen Jahren unermüdlich den Weg durch den Hongkonger Untergrund bahnte. Heute
verbindet der Kowloon Southern Link
die westliche Eisenbahnlinie mit der
östlichen Schienenstrecke der Stadt.
Dabei arbeiteten zwei Beteiligungsgesellschaften unserer Tochter Leighton Hand in Hand: John Holland baute
unter anderem zwei Tunnel sowie eine
unterirdische Haltestelle, Leighton
Asia übernahm als lokaler Marktkenner die Planung und den Bau einer
Trasse. Beide Gesellschaften arbeiteten mit ihrem spezifischen Know-how
optimal zusammen.
64
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
• Ergebnis vor Steuern und Konzerngewinn
deutlich über Vorjahr
• Umsatz nahezu auf hohem Vorjahresniveau
• Bilanzsumme des Konzerns weiter gewachsen
Ertragslage
HOCHTIEF blieb in einem schwierigen konjunkturellen
Umfeld mit Umsatzerlösen in Höhe von 18,17 Mrd.
Euro nur mit 2,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres von 18,7 Mrd. Euro.
Die für HOCHTIEF relevanten Märkte wurden von den
Auswirkungen der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise in unterschiedlich starkem Maß getroffen.
Betriebswirtschaftliche Gewinn- und Verlustrechnung
(In Mio. EUR)
2009
2008
angepasst
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit
+ Beteiligungsergebnis
– Neutrales Ergebnis
+ Zinsgutschrift
525,3
229,8
–
12,1
287,3
306,0
(+) 15,0
44,6
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Finanzergebnis
Neutrales Ergebnis
767,2
–166,7
–
652,9
–141,0
–15,0
Ergebnis vor Steuern
Ertragsteuern
600,5
–192,3
496,9
–173,0
Ergebnis nach Steuern
408,2
323,9
davon: Konzerngewinn
davon: Anteile anderer
­Gesellschafter
195,2
156,8
213,0
167,1
Erwartungsgemäß reduzierte sich im internationalen
Geschäft insbesondere das auf dem amerikanischen
Kontinent generierte Umsatzvolumen. Einen deutlichen
Abschwung verzeichnete dabei der Hochbausektor in
den USA. Dennoch konnte sich unsere Tochtergesellschaft Turner – die auch im Geschäftsjahr 2009 weiter-
Auf dem australischen Markt sowie in Teilen Asiens
hin Marktführer im Hochbausegment blieb – gut be-
und in den Golfstaaten blieb HOCHTIEF mit der Mehr-
haupten. In der Heimatwährung US-Dollar erzielte
heitsbeteiligung an der Leighton-Gruppe auch in 2009
Turner Umsatzerlöse in Höhe von 8,09 Mrd. US-Dollar
sehr erfolgreich. Durch die Konzentration auf wachs-
gegenüber 10,45 Mrd. US-Dollar im Vorjahr (– 22,6 Pro-
tumsstarke Märkte dieser Regionen erreichte der Unter-
zent). Aufgrund umrechnungsbedingter Währungskurs-
nehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific einen Um-
gewinne fiel der prozentuale Rückgang in der Konzern-
satzzuwachs in Höhe von 12,9 Prozent auf 7,77 Mrd.
währung Euro mit 18,3 Prozent aber deutlich niedriger
Euro (Vorjahr 6,88 Mrd. Euro). Aus der Währungs-
aus. Nach der Umrechnung ­ergab sich für Turner ein
kursentwicklung des australischen Dollars resultierte ein
Umsatzvolumen in Höhe von 5,8 Mrd. Euro (Vorjahr 7,1
umrechnungsbedingter Negativeffekt in Höhe von
Mrd. Euro). Der für unsere US-Tochter Flatiron wich-
– 75,3 Mio. Euro.
tige nordamerikanische Tiefbaumarkt verzeichnete für
das Gesamtjahr 2009 ebenfalls einen Rückgang. Er
Die globale Präsenz von HOCHTIEF war auch 2009 ein
entwickelte sich infolge des US-amerikanischen Kon-
wichtiger Erfolgsfaktor für unser Geschäft. Der Anteil
junkturprogramms in der zweiten Jahreshälfte jedoch
des im Ausland erzielten Konzernumsatzes blieb mit
deutlich stabiler. Nach 854,2 Mio. Euro im Vorjahr trug
88,2 Prozent wie im Vorjahr (87,8 Prozent) auf hohem
Flatiron in der Berichtsperiode mit 775,9 Mio. Euro
Niveau.
(– 9,2 Prozent) zu den Konzernumsatzerlösen bei.
­Insgesamt generierte der Unternehmensbereich
In Deutschland konnte sich HOCHTIEF dem allgemei-
HOCHTIEF Americas Umsatzerlöse in Höhe von 6,61
nen Abwärtstrend nicht vollständig entziehen. Zudem
Mrd. Euro (Vorjahr 8,05 Mrd. Euro).
haben wir unsere Aktivitäten im hart umkämpften Hochbaugeschäft bewusst weiter reduziert und dadurch planmäßig auf Umsatzvolumen verzichtet. Durch den forcierten Ausbau des Projektentwicklungs-, Dienstleistungs- und
Betreibergeschäfts wurde dieser Rückgang jedoch teilweise kompensiert. Mit 2,14 Mrd. Euro blieben die in
Geschäftsbericht 2009
65
Deutschland erzielten Umsätze daher leicht unter dem
nis von HOCHTIEF Americas aus. Im internationalen
Vorjahreswert von 2,29 Mrd. Euro.
Luftverkehr entwickelten sich die Verkehrszahlen infolge der Wirtschaftskrise deutlich rückläufig. Zudem
Betriebliches Ergebnis und Ergebnis vor Steuern
bremste die Zurückhaltung von Investoren und Kredit-
deutlich über Vorjahr
gebern bei der Bereitstellung strukturierter langfristiger
HOCHTIEF erreichte trotz des weltweiten Konjunktur­
Finanzierungen das Wachstum auf dem Markt für PPP-
einbruchs in der Berichtsperiode hervorragende Ergeb-
Projekte. Dies hatte Einfluss auf die Ergebnisentwicklung
niszahlen. Das betriebliche Ergebnis/EBITA stieg im
des Unternehmensbereichs HOCHTIEF Concessions,
Vergleich zum Vorjahr (652,9 Mio. Euro) um 17,5 Pro-
der mit 113,9 Mio. Euro ein immer noch deutlich positives,
zent auf 767,2 Mio. Euro. Alle operativ tätigen Unterneh-
jedoch unter Vorjahr (145,7 Mio. Euro) liegendes betrieb-
mensbereiche leisteten dabei einen positiven Ergebnis-
liches Ergebnis erzielte. Der Investment- und Büromiet-
beitrag und unterstreichen damit die gute Qualität des
markt für Immobilien stand im Schatten der gesamt-
Konzernergebnisses. Der HOCHTIEF-Konzern profitierte
wirtschaftlichen Entwicklung und war durch ein deutlich
insbesondere von der verbesserten Ergebnissituation
rückläufiges Transaktionsvolumen gekennzeichnet. Der
im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe. Hier
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate entwi-
zahlten sich die Fokussierung auf ertragsstarke Markt-
ckelte sich dabei im Rahmen unserer Erwartungen und
segmente und die Abkehr vom ruinösen Preiskampf im
erreichte ein betriebliches Ergebnis in Höhe von 53,2
deutschen Hochbaumarkt aus. Nachdem im Vorjahr
Mio. Euro (Vorjahr 59,2 Mio. Euro). Der Unternehmens-
mit – 30,3 Mio. Euro ein Verlust ausgewiesen wurde,
bereich HOCHTIEF Services erzielte mit 19 Mio. Euro
erreichte HOCHTIEF Europe 2009 mit 26,7 Mio. Euro
ein gutes betriebliches Ergebnis – blieb aufgrund von
wieder ein deutlich positives betriebliches Ergebnis. Der
Kurzarbeit und Investitionszurückhaltung bei mehreren
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific leistete
Industriekunden jedoch hinter dem Vorjahreswert von
mit 535,6 Mio. Euro auch im Geschäftsjahr 2009 einen
26,8 Mio. Euro zurück.
außerordentlich hohen und gegenüber dem Vorjahr
66
Geschäftsbericht 2009
(427,5 Mio. Euro) um 25,3 Prozent deutlich verbesser-
Das Beteiligungsergebnis belief sich im Geschäfts-
ten Beitrag zum betrieblichen Ergebnis. Dennoch wur-
jahr 2009 auf 229,8 Mio. Euro gegenüber 306 Mio. Euro
den die Folgen der Finanzkrise auch hier spürbar und
im Vorjahr. Der Rückgang ergab sich zu einem erhebli-
machten sich im Projektentwicklungsgeschäft Austra­
chen Teil im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pa-
liens und im Hochbaumarkt Dubais bemerkbar. Dem-
cific. Dabei blieben insbesondere die von Gemeinschafts-
gegenüber führte die zum Ende des Geschäftsjahres
unternehmen vereinnahmten Beteiligungsergebnisse bei
wieder anziehende Nachfrage nach Rohstoffen zu sta-
Leighton deutlich unter den sehr hohen Vorjahreswer-
bilen Ergebnisbeiträgen der Sparte Contract-Mining.
ten. Insgesamt erreichte der Unternehmensbereich
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas be-
HOCHTIEF Asia Pacific nach 159,2 Mio. Euro im Vor-
hauptete sich in einem schwierigen wirtschaftlichen
jahr in der abgelaufenen Berichtsperiode ein Beteili-
Umfeld und konnte das betriebliche Ergebnis mit 110,1
gungsergebnis in Höhe von 97,9 Mio. Euro. Die Beteili-
Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr (102,8 Mio. Euro)
gungsflughäfen von HOCHTIEF konnten sich 2009 nicht
ebenfalls steigern. Unsere Strategie, das Geschäft von
vollständig von den Folgen des wirtschaftlichen Ab-
HOCHTIEF Americas breiter aufzustellen und mit der
schwungs abkoppeln. Mit 98,1 Mio. Euro lag das Betei-
Akquisition von Flatiron in den US-Tiefbaumarkt einzu-
ligungsergebnis des Unternehmensbereichs HOCHTIEF
steigen, hat sich bewährt. Zudem konnten die Schwie-
Concessions unter dem Vergleichswert des Vorjahres
rigkeiten im US-Hochbausektor durch das spezielle
(119,2 Mio. Euro). Dabei ist zu berücksichtigen, dass
Leistungsangebot von Turner in den Marktsegmenten
der Vorjahreswert durch die vom Flughafen Sydney
Bildung, Gesundheit und Green Building abgefedert
vereinnahmte Sonderdividende positiv beeinflusst war.
werden. Daneben wirkte sich auch die Aufwertung des
Das Beteiligungsergebnis von HOCHTIEF Real Estate
US-Dollars gegenüber dem Euro positiv auf das Ergeb-
wurde im Wesentlichen von der Gesellschaft aurelis
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Real Estate bestimmt. Für den Unternehmensbereich
Vergleich zum Vorjahr (25,7 Mio. Euro) auf 7,3 Mio.
ergab sich aufgrund der schwierigen Marktsituation ein
Euro.
Rückgang im Beteiligungsergebnis auf 10,3 Mio. Euro
(Vorjahr 20,2 Mio. Euro).
Im Geschäftsjahr 2009 blieb die Steuerquote weiterhin
auf niedrigem Niveau. Nach 34,8 Prozent im Vorjahr er-
Das im Vorjahr ausgewiesene neutrale Ergebnis in
gab sich in der Berichtsperiode ein leichter Rückgang
Höhe von –15 Mio. Euro enthielt die Restrukturierungs-
auf 32 Prozent.
aufwendungen des Unternehmensbereichs HOCHTIEF
Europe. Im Geschäftsjahr 2009 entstanden keine dem
Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich gegen-
neutralen Ergebnis zuzuordnenden Erträge und Aufwen-
über dem Vorjahr (323,9 Mio. Euro) um 26 Prozent auf
dungen.
408,2 Mio. Euro. Der dabei erwirtschaftete Konzerngewinn konnte deutlich gesteigert werden und lag mit 195,2
Das Finanzergebnis belief sich auf –166,7 Mio. Euro
Mio. Euro um 24,5 Prozent über dem Vorjahreswert
und fiel damit im Vergleich zum Vorjahr (–141 Mio. Euro)
(156,8 Mio. Euro). Der auf fremde Gesellschafter entfal-
um 25,7 Mio. Euro niedriger aus. Wesentliche Ursache
lende Anteil am Konzerngewinn erhöhte sich auf 213
ist ein gesunkenes Zinsergebnis. Hier wirkten sich vor
Mio. Euro (Vorjahr 167,1 Mio. Euro). Ausschlaggebend
allem geringere Zinserträge für am Kapitalmarkt ange-
hierfür war der deutlich gestiegene Ergebnisbeitrag von
legte Finanzmittel aus. Einen positiven Effekt hatten
Leighton, an dem fremde Gesellschafter mit einer
demgegenüber die leicht gesunkenen Zinsaufwendun-
Quote von etwa 45 Prozent partizipierten.
gen. Zur Sicherung einer ausreichenden Konzernliquidität hatten wir frühzeitig entsprechende Maßnahmen
HOCHTIEF hat damit den in der Zwischenberichter-
umgesetzt und die uns zur Verfügung stehenden Finan-
stattung zum 30. September 2009 prognostizierten
zierungsquellen zu guten Konditionen genutzt. Verwer-
Konzernausblick trotz des eingetrübten konjunkturellen
fungen an den internationalen Finanzmärkten wirkten
Umfelds zum Jahresende übertroffen. Während sich
sich negativ auf den Ergebnisbeitrag aus dem Wertpa-
der Konzernumsatz erwartungsgemäß auf einer Grö-
pier- und Derivatebereich aus.
ßenordnung unterhalb des hohen Vorjahresniveaus
normalisierte, wurden sowohl das Vorsteuerergebnis
Konzerngewinn trotz Wirtschaftskrise erneut
als auch der Konzerngewinn deutlich gesteigert.
gesteigert
HOCHTIEF hat die Herausforderungen des abgelaufenen
Geschäftsjahres gut gemeistert und das Ergebnis vor
Steuern weiter verbessert. Nach 496,9 Mio. Euro im
Vorjahr wurde im Geschäftsjahr 2009 ein Ergebnis vor
Steuern in Höhe von 600,5 Mio. Euro erzielt – das ist
ein Plus von 20,8 Prozent.
Der Steueraufwand lag mit 192,3 Mio. Euro um 11,2
Prozent über dem Niveau des Vorjahres von 173 Mio.
Euro. Der darin enthaltene Anteil an tatsächlichen Ertragsteuern belief sich auf 185 Mio. Euro gegenüber
147,3 Mio. Euro im Vorjahr. Der Anstieg resultierte dabei im Zuge der deutlichen Ergebnisverbesserung vornehmlich aus dem Bereich HOCHTIEF Asia Pacific. Der
Aufwand aus latenten Steuern sank demgegenüber im
Geschäftsbericht 2009
67
Finanzlage
*Die vollständige Konzern-Kapitalflussrechnung finden Sie im
Konzernabschluss auf Seite
130 dieses Geschäftsberichts.
Konzern-Kapitalflussrechnung
Die Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit verbesserte sich im Berichtszeitraum auf
949,3 Mio. Euro. Der dadurch generierte Liquiditätszufluss lag damit um 683,2 Mio. Euro über dem Vorjahreswert von 266,1 Mio. Euro. Neben dem verbesserten
Ergebnis nach Steuern wirkte sich hierbei insbesondere die Veränderung des Nettoumlaufvermögens aus.
Während im Vorjahr aufgrund des starken Anstiegs der
Forderungen aus dem Liefer- und Leistungsverkehr in
hohem Maße finanzielle Mittel im Nettoumlaufvermögen
Kapitalflussrechnung HOCHTIEF-Konzern
(Kurzfassung)*
(In Mio. EUR)
Mittelveränderung aus laufender
Geschäftstätigkeit
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel
Flüssige Mittel zum Jahresende
2009
2008
949,3
266,1
– 848,6
– 901,3
–181,0
1.046,1
– 80,3
410,9
1.769,6
1.787,7
gebunden waren, ergab sich in der Berichtsperiode nur
ein geringer Anstieg des Nettoumlaufvermögens. Ins-
men blieb damit um 393 Mio. Euro unter dem Vorjah-
besondere die Unternehmensbereiche HOCHTIEF
reswert (466,5 Mio. Euro). Demgegenüber lagen die Fi-
Real Estate und HOCHTIEF Asia Pacific verzeichneten
nanzinvestitionen im Unternehmensbereich HOCHTIEF
einen deutlich gestiegenen Liquiditätszufluss aus der
Concessions durch die für die Kapitalerhöhungen beim
laufenden Geschäftstätigkeit.
Flughafen Sydney bereitgestellten Mittel mit 48,6 Mio.
Euro deutlich über Vorjahr (27,6 Mio. Euro).
HOCHTIEF hat im Geschäftsjahr 2009 insgesamt 968,5
Mio. Euro für Investitionen in Sach- und Finanzanlagen
Der Verkauf von Sachanlagevermögen und Desinvest-
aufgewendet. Im Vergleich zum Vorjahr – hier belief
ments von Finanzanlagen führten zu einem Zufluss an
sich das Volumen auf 1,16 Mrd. Euro – reduzierten sich
liquiden Mitteln in Höhe von 213,3 Mio. Euro. Im Ver-
die Investitionen damit um 187,5 Mio. Euro. Nachdem
gleich zum Vorjahr – hier wurden 422,4 Mio. Euro
der HOCHTIEF-Konzern in den zurückliegenden Jahren
generiert – bedeutet dies einen Einnahmerückgang in
durch umfangreiche Akquisitionen stark gewachsen
Höhe von 209,1 Mio. Euro. Der überwiegende Teil da-
war, konzentrierten sich unsere Investitionsvorhaben in
von entfiel auf die Veräußerung von Sachanlagen im
der Berichtsperiode auf die Beschaffung der erforderli-
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Gegen-
chen technischen Ausrüstung sowie auf gezielte Er-
läufig flossen liquide Mittel aus der Veränderung der
gänzungen unseres Beteiligungsportfolios. Auf den
Wertpapiere und Finanzforderungen im Umfang von
Erwerb von immateriellen Vermögenswerten und Sach-
58,2 Mio. Euro ab. Wesentlich hierfür war die Gewäh-
anlagen entfielen dabei 826 Mio. Euro (Vorjahr 645,5
rung und Aufstockung von Ausleihungen an Beteili-
Mio. Euro). Der überwiegende Teil der Sachinvestitio-
gungsgesellschaften. Im Vorjahr führten insbesondere
nen wurde mit 708,7 Mio. Euro durch unsere Tochter-
Wertpapierkäufe unserer luxemburgischen Rückversi-
gesellschaft Leighton getätigt.
cherungsgesellschaften zu dem höheren Liquiditätsverbrauch in Höhe von 148,1 Mio. Euro. Bei den flüssigen
Im Bereich der Finanzinvestitionen haben wir im abge-
Mitteln ergab sich in der Berichtsperiode eine Verände-
laufenen Geschäftsjahr eine restriktive Investitionspolitik
rung in Höhe von – 35,2 Mio. Euro (Vorjahr –19,7 Mio.
verfolgt und mit 142,5 Mio. Euro die Ausgaben gegen-
Euro) aufgrund von Erst- und Entkonsolidierungen von
über dem Vorjahr (510,5 Mio. Euro) deutlich reduziert.
Konzerngesellschaften. Unter Berücksichtigung sämtli-
Der Fokus unserer Investitionspolitik richtete sich dabei
cher ­Effekte ergab sich demnach im Geschäftsjahr 2009
auf punktuelle Zukäufe für das Beteiligungsportfolio
ein Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit in Höhe von
von Leighton und auf die Teilnahme an Kapitalmaßnah-
848,6 Mio. Euro gegenüber 901,3 Mio. Euro im Vorjahr.
men beim Flughafen Sydney. Der Unternehmensbe-
68
Geschäftsbericht 2009
reich HOCHTIEF Asia Pacific investierte insgesamt 73,5
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir unser Finan-
Mio. Euro im Beteiligungsbereich. Das Investitionsvolu-
zierungsmanagement konsequent daraufhin ausge-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
richtet, die Konzernfinanzierung langfristig und diversi-
Darin wirkten sich Wechselkursänderungen mit 62,2
fiziert zu sichern. Wir hatten bereits frühzeitig auf die
Mio. Euro (Vorjahr – 25,7 Mio. Euro) aus.
sich abzeichnenden Herausforderungen aus der Finanzkrise reagiert und entsprechende finanzierungs- und
Der Free Cashflow war mit 100,7 Mio. Euro deutlich posi-
liquiditätssichernde Maßnahmen eingeleitet. Mit dem
tiv. Er setzt sich zusammen aus der Mittelveränderung
Abschluss einer bislang noch nicht in Anspruch ge-
aus der laufenden Geschäftstätigkeit (949,3 Mio. Euro)
nommenen Barkreditlinie im Umfang von 400 Mio. Euro
und der Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
und der Platzierung von vier Schuldscheindarlehen im
(– 848,6 Mio. Euro). Im Vorjahr ergab sich aufgrund des
Gesamtvolumen von 300 Mio. Euro haben wir diese
deutlich niedrigeren Mittelzuflusses aus der laufenden
Politik im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich fort-
Geschäftstätigkeit und von höheren Investitionsausga-
gesetzt. Die Liquiditätszuflüsse aus den neu aufgenom-
ben ein negativer Wert in Höhe von – 635,2 Mio. Euro.
menen Schuldscheindarlehen wurden zur Refinanzierung
des planmäßig fällig gewordenen Schuldscheindarle-
Sicherung der Konzernfinanzierung trotz der
hens aus dem Jahr 2004 in Höhe von 200 Mio. Euro
weltweiten Kapital- und Finanzmarktkrise
genutzt. Dazu kamen Kapitalmaßnahmen bei Leighton,
erreicht
die im Wesentlichen die Platzierung einer Anleihe im
Obwohl auch im Jahr 2009 die internationalen Finanz-
Umfang von 165,9 Mio. Euro betrafen. Im Geschäfts-
märkte weiterhin von großer Unsicherheit geprägt wa-
jahr 2009 nahm der HOCHTIEF-Konzern insgesamt
ren und einzelne Finanzierungsinstrumente zeitweise
Fremdmittel im Volumen von 1,13 Mrd. Euro auf. Dem
überhaupt nicht eingesetzt werden konnten, ist die
standen nahezu gleich hohe Mittelabflüsse aus der
­Sicherung der langfristigen Finanzierung für den
Rückführung von Kreditverbindlichkeiten im Umfang
HOCHTIEF-Konzern auch im Berichtsjahr erfolgreich
von 1,16 Mrd. Euro gegenüber. Der Großteil davon ent-
vorgenommen worden.
fiel auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und auf
Leighton. Im Vorjahr wurde das durch die Finanzkrise
Zunächst konnte aufgrund am Markt fehlender ander-
ausgelöste niedrige Kursniveau dazu genutzt, eigene
weitiger Finanzierungsmöglichkeiten innerhalb des be-
Aktien zu erwerben. Diese Transaktion führte zu einem
stehenden syndizierten Avalkredits* eine Barkredittranche
Mittelabfluss in Höhe von 93,5 Mio. Euro. In der Be-
erfolgreich verhandelt werden. Hierzu musste die Zu-
richtsperiode blieb der Bestand an eigenen Aktien der
stimmung des gesamten Bankenkonsortiums erzielt
HOCHTIEF Aktiengesellschaft nahezu unverändert. Die
werden, da der syndizierte Avalkredit ursprünglich keine
Einzahlungen anderer Gesellschafter in das Eigenkapi-
Barziehungen vorsah. Nach der erfolgreichen Verhand-
tal beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf 66,4 Mio.
lung umfasst dieser Kredit nunmehr eine auf 1,5 Mrd.
Euro. Sie betrafen vornehmlich die Teilnahme von
Euro reduzierte Avalfazilität und daneben eine 400-Mio.-
Fremdgesellschaftern an den beim Flughafen Sydney
Euro-Bartranche. Bei den Verhandlungen erklärte
durchgeführten Kapitalerhöhungen. Im Vorjahr wurden
HOCHTIEF sich bereit, das Gesamtkreditvolumen um
durch die bei Leighton und beim Flughafen Sydney
fünf Prozent auf nunmehr 1,9 Mrd. Euro zu reduzieren.
*Siehe Glossar Seite 197.
umgesetzten Kapitalerhöhungen finanzielle Mittel in
Höhe von 222,1 Mio. Euro eingenommen. Unter Be-
Die Dokumentation ist dabei weitestgehend auf dem bis-
rücksichtigung der Auszahlungen von Dividenden an
herigen Stand geblieben. Anpassungen waren aus-
HOCHTIEF-Aktionäre und andere Gesellschafter in
schließlich in den technischen Unterschieden zwischen
Höhe von 224,8 Mio. Euro (Vorjahr 234,6 Mio. Euro), be-
Aval- und Barziehungen notwendig. Die Gesamtlaufzeit
trug die Mittelveränderung aus der Finan­zierungs­
des ursprünglichen Kredits wurde ebenfalls unverändert
tätigkeit damit insgesamt –181 Mio. Euro.
belassen, sodass HOCHTIEF aus diesem Instrument heraus über eine bis Ende Oktober 2012 sich erstre-
Der Bestand an flüssigen Mitteln belief sich zum 31. De-
ckende, langfristige Aval- und Barfinanzierung verfügt.
zember 2009 auf 1,77 Mrd. Euro und lag damit um 18,1
Mio. Euro unter dem Vorjahreswert von 1,79 Mrd. Euro.
Geschäftsbericht 2009
69
Die Konditionen für die Bartranche entsprechen der
die etwas mehr als zwei Drittel des Gesamtvolumens
exzellenten Bonität des HOCHTIEF-Konzerns an den
ausmachen. Daneben konnten wir aber auch eine fest-
internationalen Kapitalmärkten, wenngleich die Auswei-
verzinsliche Tranche anbieten, um hierdurch auch
tung der Spreads zu einer leichten Anpassung führen
diese Investorengruppe zu erreichen.
musste. Das aktuell insgesamt allerdings nach wie vor
*Siehe Glossar Seite 198.
günstige Zinsumfeld kompensiert diese Margenaus-
Die Bedingungen und Konditionen der Schuldscheine
dehnung jedoch. Der Barteil des Kredits wurde bis zum
sind weiterhin attraktiv. Nach wie vor besitzt der
Berichtsstichtag nicht in Anspruch genommen. Er steht
HOCHTIEF-Konzern eine zum Vorjahr unverändert erst-
damit zur langfristigen Wachstumsfinanzierung des
klassige und einwandfreie Bonität bei den deutschen
HOCHTIEF-Konzerns in vollem Umfang zur Verfügung.
und europäischen Investoren dieser Finanzierungsins­
Diese 400-Mio.-Euro-Fazilität* stellt damit zusammen
trumente. Dies zeigt sich erneut in der großen Über-
mit der ebenfalls langfristigen, syndizierten Barkreditli-
zeichnung des Platzierungsvolumens.
nie über 600 Mio. Euro eines der zentralen Kreditinstrumente für die HOCHTIEF-Gruppe dar.
Aus den Erlösen dieser neuen Schuldscheine wurde
das ausgelaufene Schuldscheindarlehen aus dem Jahr
Planmäßig war im Mai 2009 das erste, aus dem Jahr
2004 zurückbezahlt. Die weiteren Mittel sind zur allge-
2004 stammende Schuldscheindarlehen des Konzerns
meinen Finanzierung des Konzerns verwendet worden.
über 200 Mio. Euro fällig. Dieses Finanzierungsinstrument hat inzwischen im HOCHTIEF-Konzern eine bedeu-
Die jährlich fälligen kurzfristigen bilateralen Barkreditlinien
tende Stellung eingenommen, da es eine Verbreiterung
zur Finanzierung der täglichen Liquidität im HOCHTIEF-
der Kreditgeberbasis ermöglicht und die knapper wer-
Konzern sind vollständig und wie in den Vorjahren pro-
denden klassischen Bankkredite zu entlasten hilft. Vor
longiert worden. Darüber hinaus konnten einzelne Kre-
diesem Hintergrund haben wir die Refinanzierung die-
ditgeber mit neuen Engagements in diesem Bereich
ses Kredits erneut über die Begebung mehrerer
gewonnen werden. Das insgesamt inzwischen zur Ver-
Schuldscheindarlehen realisiert. Die Platzierung, die
fügung stehende Volumen beläuft sich auf knapp unter
erstmals über drei Kernbanken des Konzerns erfolgte,
300 Mio. Euro. Davon sind drei Viertel der kurzfristigen
war überaus erfolgreich. Der anfänglich geplante Plat-
Barlinien schriftlich bestätigt.
zierungsbetrag von 150 Mio. Euro konnte am Ende mit
**Siehe Glossar Seite 198.
300 Mio. Euro verdoppelt werden. Die erforderliche
Gleiches gilt für die bilateralen Avalkreditfazilitäten, die
Kreditdokumentation wurde – von wenigen Anpassun-
im Berichtsjahr fällig waren. Auch hier ist eine unverän-
gen abgesehen – von der Vorjahresdokumentation
derte Prolongation erreicht worden. Insgesamt verfügt
übernommen. Diese lehnt sich eng an das Vertrags-
der HOCHTIEF-Konzern damit über eine ausreichende
werk der syndizierten Kreditverträge an. Somit ist für
Liquidität sowohl im Bar- wie auch im Avalkreditbereich.
die zentralen, langfristigen Finanzierungsverträge eine
Die Laufzeiten der Kredite sind erneut gestreckt wor-
einheitliche Dokumentation und ein gleichlautender
den, sodass die notwendigen Finanzierungen langfris-
Satz von Financial Covenants** („Kreditklauseln“) er-
tig gesichert sind.
reicht und sichergestellt.
Zu den Konzernfinanzierungen treten im Bedarfsfall
***Siehe Glossar Seite 198.
Die vier einzelnen Schuldscheine gliedern sich nahezu
Projektfinanzierungen hinzu. Diese werden auf Basis
hälftig auf die drei- und fünfjährige Laufzeit auf. Insbe-
der konkreten Projekte individuell verhandelt und ste-
sondere die Realisierung einer fünfjährigen Laufzeit-
hen zusätzlich zu den Konzernfazilitäten zur Verfügung.
tranche war hinsichtlich einer Verlängerung der Kredit-
Diese Finanzierungen sind nahezu vollständig auf die
duration*** im Konzern sehr vorteilhaft.
zu finanzierenden Projekte beschränkt und erlauben
keinen Rückgriff auf die sonstigen Konzernaktiva. Pro-
70
Geschäftsbericht 2009
Mit Blick auf die Anforderungen der Investoren liegt der
jektfinanzierungen werden hauptsächlich mit kurzen
Schwerpunkt in den variabel verzinslichen Tranchen,
Laufzeiten abgeschlossen, um größtmögliche Flexibili-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
werden die Finanzierungen in Bezug auf mögliche Zins-
Aktiva
12,55
änderungsrisiken abgesichert.
Immaterielle Vermögens­werte,
Sachanlagen, Investment
­Properties
2,03
Im Berichtsjahr konnte zudem die fällige Finanzierung
Finanzanlagen
2,28
Übrige Vermögenswerte
und latente Steuern
0,84
zur Akquisition von aurelis in einen mittelfristigen Investitionskredit mit einer dreijährigen Laufzeit planmäßig
12,06
che Reserve zur Verfügung stehen. Diese Mittel sind in
2,23
4,82
Wertpapiere und
flüssige Mittel
erstklassige Emittenten investiert und zur Risikodiversi-
2,58
2009
fizierung breit gestreut. Das Management erfolgt in
Eigenkapital
0,43
Rückstellungen
1,90
Verbindlichkeiten
0,72
Latente Steuern
Rückstellungen
0,09
0,91
Der Konzern verfügt des Weiteren über einen unverändert hohen Bestand an Wertpapieren, die als zusätzli-
0,41
0,11
Vorräte, Forderungen und
­übrige Vermögenswerte
2,83
3,31
2,10
0,66
Kurzfristige
Vermögenswerte
Rückgriff auf die HOCHTIEF-Konzernaktiva.
Passiva
12,06
1,65
umgeschuldet werden. Dieser Investitionskredit erfolgt
auf non-recourse Basis, erlaubt somit also keinen
12,55
Langfristige
Schulden
fern sich im Einzelfall längere Projektlaufzeiten ergeben,
Konzernbilanz in Mrd. Euro
5,05
2,60
5,58
2008
angepasst
2009
Kurzfristige Schulden
folgende Tilgung dieser Kredite zu gewährleisten. So-
Langfristige
Vermögenswerte
tät im Hinblick auf die Vermarktung und die hieraus er-
Verbindlichkeiten
6,09
2008
angepasst
­externen Spezialfondsmandaten oder im Direktanlagegeschäft.
Vermögenslage
HOCHTIEF-Konzernbilanz bietet solide Basis für
Weitere lokale Kreditverträge bestehen für die operativen
weiteres Wachstum
amerikanischen und die australischen Einheiten des
Der HOCHTIEF-Konzern verfügte trotz der verschärften
Konzerns. Turner und Flatiron in den USA besitzen un-
Bedingungen auf den Finanzmärkten während der ge-
verändert eine Fünf-Mrd.-US-Dollar-Bondinglinie mit vier
samten Berichtsperiode über eine jederzeit ausreichende
bedeutenden US-Surety-Gesellschaften, um die öffent-
Ausstattung mit Liquidität. Die Basis dieses Erfolgs im
lichen Bauaufträge abzusichern. Gleiches gilt für den
Geschäftsjahr 2009 liegt in der starken und soliden
Leighton-Konzern, der sich weiterhin einer erstklassigen
Konzernbilanz von HOCHTIEF, die uns auch zukünftig
Bonität an den Kreditmärkten erfreut. Dies zeigte sich
entsprechende finanzielle Spielräume für den weiteren
im Berichtsjahr durch die sehr erfolgreiche Platzierung
Ausbau unseres operativen Geschäfts bietet.
eines langfristigen fünfjährigen Bonds in australischen
Dollar im Rahmen des dortigen langfristigen Debt-­
Unsere Bilanzsumme ist im Vergleich zum Ende des vo-
Issuance-Programms*.
rigen Geschäftsjahres nochmals deutlich gewachsen. Mit
*Siehe Glossar Seite 197.
12,55 Mrd. Euro lag sie um 486,2 Mio. Euro beziehungsIm Geschäftsjahr 2010 sind keine planmäßigen Fällig-
weise vier Prozent über dem entsprechenden Ver-
keiten langfristiger Fazilitäten gegeben. Dennoch wer-
gleichswert vom 31. Dezember 2008 (12,06 Mrd. Euro).
den wir die internationalen Finanz- und Kapitalmärkte
weiterhin genau beobachten und bei sich zeigenden
Dabei sind insbesondere die langfristigen Vermö-
Opportunitäten und akzeptablen Bedingungen weitere
genswerte mit einem Zuwachs von 743,4 Mio. Euro
Finanzierungen für den Konzern vornehmen.
auf 5,15 Mrd. Euro kräftig gestiegen. Gegenüber dem
Vorjahreswert (4,41 Mrd. Euro) bedeutet dies ein Plus in
Höhe von 16,9 Prozent. Die immateriellen Vermögenswerte nahmen geringfügig auf 503,7 Mio. Euro (Vorjahr
482,7 Mio. Euro) zu. Sie enthalten vorrangig die im Rahmen der Erstkonsolidierung entstandenen Geschäfts-
Geschäftsbericht 2009
71
oder Firmenwerte von vollkonsolidierten Gesellschaften
Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich ver-
in Höhe von 431,1 Mio. Euro. Wesentlich für den An-
mindert und erreichten zum Stichtag 31. Dezember
stieg über den Vorjahreswert von 407,9 Mio. Euro wa-
2009 einen Wert von 7,4 Mrd. Euro. Das bedeutet ge-
ren Währungseinflüsse. Daneben enthalten die immate-
genüber dem Stand zum Ende des vorigen Geschäfts-
riellen Vermögenswerte Konzessionen und ähnliche
jahres (7,65 Mrd. Euro) einen Rückgang um 3,4 Pro-
Nutzungsrechte im Umfang von 72,6 Mio. Euro (Vorjahr
zent. Die hierin enthaltenen Vorräte im Umfang von 1,12
74,8 Mio. Euro). Die im Geschäftsjahr 2009 getätigten
Mrd. Euro (Vorjahr 943,6 Mio. Euro) resultierten primär
Investitionen in die technische Ausrüstung führten zu
aus im Bau befindlichen Immobilienprojektentwicklun-
dem insgesamt deutlichen Anstieg des Bestands an
gen der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Real Estate
Sachanlagevermögen. Nach 1,12 Mrd. Euro zum Ende
und HOCHTIEF Asia Pacific. Die Forderungen aus Lie-
des vorigen Geschäftsjahres lag der Bilanzwert zum
ferungen und Leistungen haben sich infolge der durch
Ende der Berichtsperiode mit 1,49 Mrd. Euro um 33,2
die Wirtschaftskrise insgesamt gesunkenen Leistungs-
Prozent höher. Die Investment Properties in Höhe von
nachfrage – insbesondere in den Unternehmensberei-
38,2 Mio. Euro (Vorjahr 42,9 Mio. Euro) betreffen vor-
chen HOCHTIEF Americas und HOCHTIEF Europe –
rangig Immobilien des Unternehmensbereichs Real Es-
vermindert. Mit 3,41 Mrd. Euro lagen sie um 375,7 Mio.
tate. Das Finanzanlagevermögen stieg um 185,3 Mio.
Euro (– 9,9 Prozent) unter dem Vorjahreswert von 3,78
Euro auf 2,28 Mrd. Euro und lag damit um 8,8 Prozent
Mrd. Euro. Die Begleichung von Ansprüchen aus Im-
über dem Wert zum Ende des Vorjahres (2,1 Mrd. Euro).
mobilien- und Anteilsverkäufen führte zum Rückgang
Der Zuwachs der at Equity bewerteten Finanzanlagen
der sonstigen Forderungen und Vermögenswerte um
um 128,9 Mio. Euro auf 1,8 Mrd. Euro (Vorjahr 1,67
44,2 Mio. Euro auf 126,8 Mio. Euro. Unser kurzfristiger
Mrd. Euro) resultierte in erster Linie aus der Wertfort-
Wertpapierbestand in Höhe von 807,7 Mio. Euro enthält
schreibung der Beteiligungsbuchwerte assoziierter Un-
hauptsächlich festverzinsliche Bonds, Aktien und An-
ternehmen. In den übrigen Finanzanlagen in Höhe von
teile an Rentenfonds. Er blieb gegenüber dem End­
486,5 Mio. Euro (Vorjahr 430,1 Mio. Euro) wirkten sich
bestand des Vorjahres (809,4 Mio. Euro) insgesamt
vor allem die Kapitalerhöhungen beim Flughafen Sydney
nahezu unverändert. Aufgrund von Veräußerungen und
aus. Die Finanzforderungen in Höhe von 425,4 Mio.
Umschichtungen sank der Anteil der festverzinslichen
Euro (Vorjahr 352,7 Mio. Euro) enthalten im Wesentli-
Wertpapiere zugunsten variabel verzinslicher Anlagen,
chen die im Rahmen der Anteilserwerbe an aurelis und
Rentenfonds und Aktien. Der Bestand an flüssigen Mit-
am Flughafen Budapest gewährten Ausleihungen. Der
teln belief sich zum 31. Dezember 2009 auf 1,77 Mrd.
Anstieg gegenüber dem Vorjahr war dabei insbeson-
Euro und lag damit auf dem Niveau zum Ende des vori-
dere auf die Aufstockung der an aurelis gewährten
gen Geschäftsjahres (1,79 Mrd. Euro).
Ausleihung zurückzuführen. Die sonstigen Forderungen
72
Geschäftsbericht 2009
und sonstigen Vermögenswerte beliefen sich zum Ende
HOCHTIEF konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr die
des Berichtsjahres auf 177,1 Mio. Euro und übertrafen
Eigenkapitalausstattung deutlich verbessern und ver-
damit deutlich den Vorjahreswert von 95,8 Mio. Euro.
fügte zum Stichtag 31. Dezember 2009 über ein Eigen-
Hier wirkten sich vor allem die Wertzuwächse bei Gutha-
kapital in Höhe von 3,31 Mrd. Euro. Gegenüber dem
ben in Pensionsfonds und Forderungen aus Derivaten
Endstand des Vorjahres (2,83 Mrd. Euro) hat sich un-
aus. Die aktivisch ausgewiesenen latenten Steuern la-
sere Eigenkapitalbasis damit um 485,8 Mio. Euro be-
gen mit einem Bilanzwert in Höhe von 232,8 Mio. Euro
ziehungsweise 17,2 Prozent deutlich verbessert. Darin
leicht über dem Vergleichswert des Vorjahres (217,1
wirkte sich das Ergebnis nach Steuern mit 408,2 Mio.
Mio. Euro).
Euro aus. Dazu kamen positive Effekte aus der Wäh-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
rungsumrechnung und Marktbewertung von Finanz-
Die kurzfristigen Schulden beliefen sich zum Ge-
instrumenten (200 Mio. Euro), aus der Veränderung der
schäftsjahresende 2009 auf 6,49 Mrd. Euro und blieben
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
damit um 326,8 Mio. Euro unter dem Wert vom 31. Dezem-
(37,6 Mio. Euro) sowie aus übrigen neutralen Verände-
ber 2008 (6,81 Mrd. Euro). Dabei standen dem deutli-
rungen (64,8 Mio. Euro). Gegenläufig führten Dividen-
chen Abbau von Finanzverbindlichkeiten insbesondere
denausschüttungen an die HOCHTIEF-Aktionäre und
Zugänge im Rückstellungsbereich gegenüber. Der Rück-
andere Gesellschafter zu einer Eigenkapitalverminde-
gang der Finanzverbindlichkeiten um 452,5 Mio. Euro
rung in Höhe von 224,8 Mio. Euro.
auf 795,9 Mio. Euro resultierte überwiegend aus der erfolgreichen Refinanzierung des 200-Mio.-Euro-Schuld-
Der Anstieg des Eigenkapitals wirkte sich auch in einer
scheindarlehens aus dem Jahr 2004 und der Tilgung
deutlich verbesserten Eigenkapitalquote aus. Sie belief
von zum Ende des Vorjahres getätigten kurzfristigen
sich zum Stichtag 31. Dezember 2009 auf 26,4 Prozent
Tagesgeldaufnahmen. Die Verbindlichkeiten aus Liefe-
und lag damit um drei Prozentpunkte über dem Ver-
rungen und Leistungen verminderten sich um 170,1
gleichswert des Vorjahres (23,4 Prozent).
Mio. Euro. Der Bestand belief sich am Ende des Geschäftsjahres 2009 damit auf 4,39 Mrd. Euro gegen-
Die langfristigen Schulden haben sich mit einem An-
über 4,56 Mrd. Euro zum Ende des Vorjahres. Dem An-
stieg um 327,2 Mio. Euro auf 2,75 Mrd. Euro (Vorjahr
stieg durch das höhere Geschäftsvolumen von Leighton
2,42 Mrd. Euro) durch erfolgreiche Refinanzierungen
standen deutliche Rückgänge bei Turner und im Unter-
deutlich erhöht. Die Rückstellungen für Pensionen und
nehmensbereich Europe gegenüber. Höhere Verpflich-
ähnliche Verpflichtungen lagen mit 71,3 Mio. Euro um
tungen aus dem Personalbereich und aus Derivaten
5,4 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Dieser Rück-
führten dazu, dass die sonstigen Verbindlichkeiten auf
gang resultierte vornehmlich aus dem Wertzuwachs
381,6 Mio. Euro (Vorjahr 267,1 Mio. Euro) zunahmen.
des Vermögens unserer Pensionsfonds. Die anderen
langfristigen Rückstellungen blieben mit 337,9 Mio.
Euro und einem Rückgang um 20,3 Mio. Euro unter
Vorjahresniveau (358,2 Mio. Euro). Hierbei handelt es
sich wie im Vorjahr um Rückstellungen zur Deckung
von Verpflichtungen aus dem Personal- und Versicherungsbereich. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten
die langfristigen Finanzverbindlichkeiten, die von 1,68
Mrd. Euro zum Ende des Geschäftsjahres 2008 auf
2,05 Mrd. Euro zum Ende der Berichtsperiode angewachsen sind. Hierin wirkten sich vor allem die durch
die HOCHTIEF Aktiengesellschaft platzierten Schuldscheindarlehen im Gesamtvolumen von 300 Mio. Euro
sowie eine durch Leighton begebene Anleihe im Umfang von 174,9 Mio. Euro aus. Die sonstigen langfristigen Verbindlichkeiten in Höhe von 185,1 Mio. Euro verminderten sich gegenüber dem Vorjahr (219 Mio. Euro)
um 33,9 Mio. Euro. Demgegenüber stiegen die passivisch ausgewiesenen latenten Steuern um 17,7 Mio.
Euro auf 111,5 Mio. Euro.
Geschäftsbericht 2009
73
ONE OOF
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A
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Unilever-Konzernzentrale,
Hamburg
Großer Erfolg für die von HOCHTIEF
Projektentwicklung realisierte neue
Unilever-Zentrale: Das Gebäude am
Hamburger Strandkai wurde mehrfach ausgezeichnet. Vor allem die
Energiewerte überzeugten. Schon
heute erfüllt die Firmenzentrale die
ökologischen Anforderungen der
nächsten Jahrzehnte. So konnte
HOCHTIEF Projektentwicklung bereits
zu Beginn des Jahres 2010 das „Unilever-Haus“ an einen Investor verkaufen. Bei der Abnahme des Gebäudes
griffen unsere Projektentwickler auf
die Beratungsleistung der Kollegen
von HOCHTIEF Consult zurück. Für
das kaufmännische Gebäudemanagement der nachhaltigen Immobilie sorgt
HOCHTIEF Property Management.
Die Schwestergesellschaft HOCHTIEF
Facility Management unterstützt mit
ihrem Know-how im Auftrag von
HOCHTIEF Projektentwicklung den
Betrieb der preisgekrönten Immobilie.
74
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Erläuterungen zur Ertrags-, Finanz- und
Vermögenslage der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft (Holding)
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft führt die Unternehmensbereiche des HOCHTIEF-Konzerns
als strategische Management-Holding. Insofern
ist das Ergebnis der HOCHTIEF Aktiengesellschaft vor allem durch das Beteiligungsergebnis
sowie durch Erlöse und Aufwendungen bestimmt,
die im Zusammenhang mit der Ausübung der
Holdingfunktionen stehen.
Der Jahresabschluss der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs (HGB) und des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt
und vom Abschlussprüfer Deloitte & Touche GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk vom 16. Februar 2010
versehen worden. Die Bekanntmachung des Jahresabschlusses und des Lageberichts der HOCHTIEF Aktiengesellschaft für das Geschäftsjahr 2009 erfolgt im
Bilanz der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
(Kurzfassung)
31.12.2009
31.12.2008
38,2
1.978,8
2.017,0
42,7
1.853,9
1.896,6
Aktiva
825,4
686,3
1.511,7
3.528,7
908,7
905,0
1.813,7
3.710,3
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passiva
1.503,7
388,3
1.636,7
3.528,7
1.489,4
388,7
1.832,2
3.710,3
(In Mio. EUR)
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte, Forderungen und
sonstige Vermögensgegenstände, Rechnungsabgrenzungsposten
Finanzmittel
elektronischen Bundesanzeiger.
Ertragslage
Das Ergebnis des Einzelabschlusses der HOCHTIEF
Gewinn- und Verlustrechnung der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft (Kurzfassung)
Aktiengesellschaft wird maßgeblich von den Beteili-
(In Mio. EUR)
2009
2008
Umsatzerlöse
Veränderung des Bestands an
nicht abgerechneten Bauarbeiten
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis Finanzanlagen
Zinsergebnis
Abschreibungen auf Finanzanlagen
und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Steuern vom Einkommen und vom
Ertrag
Jahresüberschuss
Gewinnvortrag
Veränderung der Gewinnrücklagen
Bilanzgewinn
211,3
195,0
9,3
92,5
–135,4
–106,0
– 3,7
0,7
95,4
–116,9
– 83,2
– 6,2
–116,0
237,5
– 33,2
–112,8
182,8
–17,5
gungsergebnissen sowie durch Erlöse und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Holdingfunktion
bestimmt.
Finanz- und Vermögenslage
Die Finanz- und Vermögenslage der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist aufgrund ihrer Holdingfunktion durch
die Finanzanlagen und Forderungen gegen verbundene Unternehmen geprägt, die sich auf 74,3 Prozent
(Vorjahr 68,5 Prozent) der Bilanzsumme belaufen.
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesell-
– 50,6
– 35,1
105,7
102,2
– 3,2
102,5
9,8
– 7,3
105,0
– 4,3
97,9
32,6
– 32,5
98,0
schaft in Höhe von 179,2 Mio. Euro ist unverändert eingeteilt in 70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Im
Berichtszeitraum wurden entsprechend der Buchwertentwicklung der eigenen Aktien 39 Mio. Euro aus der
Rücklage für eigene Anteile entnommen (Vorjahr Einstellung 186,9 Mio. Euro). Das Eigenkapital erreichte einen Anteil von 42,6 Prozent (Vorjahr 40,1 Prozent) an
der Bilanzsumme.
Die Verbindlichkeiten enthalten mit 250 Mio. Euro zwei
im Vorjahr aufgenommene Schuldscheindarlehen. Davon hat ein Darlehen einen Nominalwert von 200 Mio.
Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren, das zweite beGeschäftsbericht 2009
75
läuft sich auf nominal 50 Mio. Euro und hat eine Lauf-
Angaben gemäß § 289 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4
zeit von sieben Jahren. Beide Darlehen werden mit dem
beziehungsweise § 315 Abs. 2 Nr. 4 und Abs. 4 HGB
Sechsmonats-EURIBOR zuzüglich einer angemesse-
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesell-
nen Marge verzinst. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
schaft in Höhe von 179.200.000 Euro ist unverändert
hat am 25. Mai 2009 insgesamt vier weitere Schuld-
eingeteilt in 70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der
scheindarlehen mit einem Gesamtvolumen von 300 Mio.
auf die einzelne Aktie entfallende anteilige Betrag des
Euro sowie hälftig aufgeteilten Laufzeiten von drei und
Grundkapitals beträgt 2,56 Euro.
fünf Jahren mit zum Teil fixer und zum Teil variabler Verzinsung abgeschlossen. Die Verzinsung der einzelnen
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Aus-
Schuldscheindarlehen entspricht dabei den zum Zeit-
gabe von Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesell-
punkt des Abschlusses geltenden Marktbedingungen.
schaft.
Darüber hinaus ist hier unverändert zum Vorjahr mit
477 Mio. Euro die Inanspruchnahme einer syndizierten
Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimm-
Barkreditlinie mit einem Gesamtvolumen von 600 Mio.
rechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, be-
Euro ausgewiesen.
kannt.
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft weist für das Geschäfts-
Die CARIÁTIDE S. A., Avda. Pio XII n° 102, 28036 Mad-
jahr 2009 einen Jahresüberschuss in Höhe von 102,5
rid, Spanien, hat unter Bezugnahme auf die Regelung
Mio. Euro aus. Aus diesem Jahresüberschuss ist ge-
in § 21 Abs. 1 WpHG mitgeteilt, dass ihr Stimmrechts-
mäß § 58 Abs. 2 AktG eine Einstellung in die anderen
anteil an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft am 24. April
Gewinnrücklagen in Höhe von 7,3 Mio. Euro vorgenom-
2007 25,08 Prozent betragen hat. Dieselbe Mitteilung
men worden. Unter Einbeziehung des Gewinnvortrags
hat die ACS, Actividades de Construcción y Servicios,
(9,8 Mio. Euro) ergibt sich ein Bilanzgewinn in Höhe von
S.A., Avda. Pio XII n° 102, 28036 Madrid, Spanien, ge-
105 Mio. Euro.
macht, und zwar verbunden mit dem Hinweis, dass
diese Stimmrechte von der CARIÁTIDE S.A. gehalten
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands
werden und ihr über ihre Beteiligung an der CARIÁ-
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen:
TIDE S.A. nach § 22 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 WpHG zuzurechnen sind.
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
des Geschäftsjahres 2009 in Höhe von 105.000.000,–
Ergänzend weisen wir – zum besseren Verständnis –
Euro wird zur Ausschüttung einer Dividende von 1,50
darauf hin, dass ACS nach eigener Mitteilung vom 27.
Euro je dividendenberechtigter Stückaktie verwendet,
Februar 2009 weitere 4,9 Prozent der HOCHTIEF-Ak-
und der aus dem Bilanzgewinn auf nicht dividenden­
tien erworben hat, indem ein sogenannter Equity-Swap
be­rechtigte Aktien entfallende Betrag, das sind
ausgeübt wurde. Zusammengerechnet ergäbe sich so-
8.334.952,50 Euro, wird auf neue Rechnung vorge­
mit ein Stimmrechtsanteil von 29,98 Prozent.
tragen.
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verDie Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung
leihen, existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht be-
zahlbar.
kannt, dass Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und
ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben.
Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der divi-
76
Geschäftsbericht 2009
dendenberechtigten Stückaktien verändern. In diesem
Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Ab-
Fall wird bei unveränderter Ausschüttung von 1,50 Euro
berufung der Mitglieder des Vorstands und über die
je dividendenberechtigter Stückaktie der Hauptver-
Änderung der Satzung finden sich in den §§ 84, 85 AktG
sammlung ein entsprechend angepasster Gewinnver-
beziehungsweise §§ 179, 133 AktG. Nach § 7 Abs. 1
wendungsvorschlag unterbreitet.
der Satzung besteht der Vorstand mindestens aus drei
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Personen. § 23 Abs. 1 der Satzung bestimmt, dass die
mehrmaligen Erwerb. Der Erwerb eigener Aktien kann
Beschlüsse der Hauptversammlung mit einfacher Mehr-
über die Börse oder mittels eines an sämtliche Aktionäre
heit der abgegebenen Stimmen gefasst werden, sofern
gerichteten öffentlichen Kaufangebots oder mittels einer
nicht das Gesetz zwingend etwas anderes bestimmt.
an alle Aktionäre gerichteten öffentlichen Aufforderung
Soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine
zur Abgabe von Verkaufsangeboten oder durch die
Mehrheit des bei der Beschlussfassung vertretenen
Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktionäre oder
Kapitals verlangt, genügt nach § 23 Abs. 3 der Satzung
durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen. Die Be-
die einfache Mehrheit, sofern nicht zwingend eine an-
dingungen für den Erwerb werden im Beschluss weiter
dere Mehrheit vorgeschrieben ist.
spezifiziert.
Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermäch-
Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptver-
tigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustim-
sammlung vom 7. Mai 2009 ermächtigt, mit Zustimmung
mung des Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den
des Aufsichtsrats bei einer Veräußerung erworbener
Inhaber lautender Stückaktien gegen Bar- und/oder
eigener Aktien durch ein Angebot an alle Aktionäre den
Sacheinlagen einmal oder mehrmals um bis zu insge-
Inhabern der von der Gesellschaft oder einem ihrer
samt 53.760.000 Euro zu erhöhen (genehmigtes Kapi-
nachgeordneten Konzernunternehmen eventuell aus-
tal I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich aus der
gegebenen Options- und/oder Wandelanleihen ein
vorgenannten Satzungsbestimmung.
Bezugsrecht auf die Aktien zu gewähren. Der Vorstand
ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zu-
Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4
stimmung des Aufsichtsrats in anderer Weise als über
der Satzung um bis zu 38.400.000 Euro, eingeteilt in
die Börse oder durch ein Angebot an sämtliche Aktio-
bis zu Stück 15 000 000 auf den Inhaber lautende
näre zu veräußern, wenn die Aktien gegen Barzahlung
Stückaktien bedingt erhöht (bedingtes Kapital). Die
zu einem Preis veräußert werden, der den Börsenkurs
Einzelheiten ergeben sich aus der vorgenannten
von Aktien der Gesellschaft gleicher Ausstattung zum
­Satzungsbestimmung.
Zeitpunkt der Veräußerung nicht wesentlich unterschreitet.
Ermächtigung zum Aktienrückkauf:
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner
2009 ist die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8
unter den nachstehenden Voraussetzungen ermäch-
AktG ermächtigt worden, eigene Aktien zu erwerben.
tigt, erworbene eigene Aktien mit Zustimmung des Auf-
Diese Ermächtigung gilt bis zum 6. November 2010.
sichtsrats Dritten in anderer Weise als über die Börse
Sie ist insgesamt auf einen Anteil von zehn Prozent des
oder mittels Angebot an sämtliche Aktionäre anzubie-
im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptversamm-
ten und zu übertragen. Dies kann im Zuge des Er-
lung bestehenden Grundkapitals beschränkt, wobei
werbs von Unternehmen oder Beteiligungen daran
eigene Aktien in einem Umfang von höchstens fünf
oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von
Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
Unternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies
Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals durch
ist außerdem zulässig zur Einführung von Aktien der
den Einsatz von Call-Optionen erworben werden dürfen.
Gesellschaft an ausländischen Börsen, an denen sie
Die Ermächtigung kann unmittelbar durch die Gesell-
bisher nicht zum Handel zugelassen sind. Außerdem
schaft oder durch ein von der Gesellschaft abhängiges
dürfen die Aktien Personen zum Erwerb angeboten wer-
oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen
den, die im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder
oder durch von der Gesellschaft oder von der Gesell-
einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder
schaft abhängige oder in ihrem Mehrheitsbesitz ste-
standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern der
hende Unternehmen beauftragte Dritte ausgeübt werden
von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Kon-
und erlaubt den Erwerb eigener Aktien im ganzen Um-
zernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermäch-
fang oder in Teilbeträgen sowie den einmaligen oder
tigung durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005
Geschäftsbericht 2009
77
(TOP 10) begebenen Options- und/oder Wandelanlei-
Aktiengesellschaft vom Eintritt der vorgenannten Vor-
hen bei Ausübung ihrer Options- und/oder Wandlungs-
aussetzung unter Berücksichtigung einer Mindestbe-
rechte und/oder -pflichten gewährt werden.
denkzeit von zehn Tagen von den Kreditgebern abgegeben werden.
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese
eigenen Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 29. Oktober
Abs. 3, 4 AktG insoweit ausgeschlossen, wie diese
2009 mit einem inländischen Kreditinstitut einen Rah-
Aktien gemäß der vorstehenden Ermächtigung ver­
menkreditvertrag über 65 Mio. Euro geschlossen und
wendet werden.
im Dezember 2009 die Laufzeit eines weiteren Kredit­
vertrags vom 2./9. August 2005 über 130 Mio. Euro
Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbe-
verlängert. Beide Kreditverträge enthalten eine inhalt-
nen eigenen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats
lich identische Change-of-Control-Bestimmung, wonach
einzuziehen, ohne dass die Einziehung und ihre Durch-
die Bank im Fall eines Kontrollwechsels diesen Kredit-
führung eines weiteren Hauptversammlungsbeschlus-
vertrag außerordentlich kündigen darf, falls sie dies unter
ses bedürfen.
Berücksichtigung der Kreditwürdigkeit des Erwerbers,
des Risikos von Änderungen in der Unternehmensstra-
Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräu-
tegie und möglichen Kreditobergrenzen für angemes-
ßerung, Übertragung beziehungsweise Einziehung der
sen hält. Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne bedeu-
eigenen Aktien werden in dem Beschluss der Haupt-
tet, dass eine Person allein oder mit anderen Personen
versammlung weiter spezifiziert.
gemeinsam handelnd entweder die Mehrheit der Kapitalanteile oder Stimmrechte am Kreditnehmer erwirbt
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat den am 24. Okto-
oder auf andere Art und Weise, zum Beispiel über einen
ber 2007 mit einem internationalen Bankenkonsortium
Beherrschungsvertrag, die Kontrolle über den Kredit-
geschlossenen langfristigen Rahmenavalkreditvertrag
nehmer erlangt, wobei eine Zurechnung von Stimmrech-
in 2009 modifiziert, sodass nunmehr ein Avalkreditrah-
ten gemäß § 30 WpÜG erfolgt.
men von 1,5 Mrd. Euro und eine Cash-Linie über 400
78
Geschäftsbericht 2009
Mio. Euro zur Verfügung stehen. Weiterhin existieren der
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat mit einem inlän-
bereits früher geschlossene Barkreditvertrag mit einer
dischen Kreditinstitut am 4. Juli 2008 zwei Schuld-
Kreditsumme von 600 Mio. Euro sowie eine bereits frü-
schein-Darlehensverträge über 50 Mio. Euro und 200
her geschlossene Garantiefazilität mit einer Kreditsumme
Mio. Euro geschlossen. Des Weiteren hat sie mit einem
von 291,5 Mio. Euro. Diese Kreditverträge enthalten in-
inländischen Kreditinstitut am 25. Mai 2009 vier Schuld-
haltlich identische Change-of-Control-Bestimmungen.
schein-Darlehensverträge mit unterschiedlichen Lauf-
Danach können die jeweiligen Kredit­geber (nachdem
zeiten und Zinssätzen über insgesamt 300 Mio. Euro
mit dem Kreditnehmer zuvor Verhandlungen zur Fort-
vereinbart. Alle diese Darlehensverträge haben jeweils
führung der Kredite, die unter Berücksichtigung der
eine inhaltlich identische Bestimmung, wonach die
Kreditwürdigkeit der Person des Übernehmers, der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft im Fall eines Kontroll-
Gefahr eventueller Änderungen der Unternehmens­
wechsels zur vorzeitigen Rückzahlung der Darlehen
strategie und eventueller Beschränkungen der Kredit-
­verpflichtet ist, falls sie und der Darlehensgeber nicht
geber bei der Kreditvergabe zu führen sind, ergebnislos
binnen 60 Tagen ab Mitteilung des Kontrollwechsels
geblieben sind) ihre Kreditengagements unter der
eine Einigung über die Fortführung des Darlehens erzielt
nachfolgend genannten Voraussetzung beenden. Diese
haben und der Darlehensgeber die vorzeitige Rück-
Voraussetzung tritt ein, wenn eine Person oder eine
zahlung binnen zehn Tagen nach Ablauf der 60-Tage-
Gruppe von Personen im Wege abgestimmten Verhal-
Frist verlangt. Kontrollwechsel im vorgenannten Sinne
tens die Kontrolle im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG
bedeutet den Erwerb der Kontrolle an der HOCHTIEF
über den Kreditnehmer erlangt. Die Erklärung zur Be-
Aktiengesellschaft im Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG
endigung des Kreditengagements kann bis zum Ablauf
durch eine Person oder eine Personengruppe in abge-
von 70 Tagen nach Kenntniserlangung der HOCHTIEF
stimmtem Verhalten im Sinne von § 30 Abs. 2 WpÜG.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat am 23. Oktober
ßert. Der Kaufvertrag sieht vor, dass die Verkäuferin un-
2007 mit vier US-Surety-Gesellschaften zur Absicherung
ter bestimmten Umständen verpflichtet ist, dem Käufer
der von dieser bereitgestellten Bonding-Linie in Höhe
einen Garantiebarwert zur Verfügung zu stellen, der den
von fünf Mrd. US-Dollar eine „General Counter ­Indemnity“
Kaufpreis übersteigt. Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
abgeschlossen. Die „General Counter Indemnity“ enthält
hat für die Verpflichtungen der Verkäuferin garantiert.
eine Change-of-Control-Bestimmung, die den Surety-
Daher ist unter anderem ein Kontrollwechsel bei der
Gesellschaften unter der nachfolgend genannten Voraus-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft ein solcher Umstand,
setzung das Recht einräumt, von der HOCHTIEF Aktien-
der die Garantiebarwertverpflichtung auslöst. Der Ver-
gesellschaft eine bar zu entrichtende Sicherheitsleistung
trag spricht von einem Kontrollwechsel, wenn eine Per-
von bis zu 500 Mio. US-Dollar zu fordern. Diese Voraus-
son oder eine Gruppe von Personen im Wege abge-
setzung tritt ein, wenn eine Person oder eine Gruppe von
stimmten Verhaltens die Kontrolle im Sinne von § 29
Personen im Wege abgestimmten Verhaltens insgesamt
Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
30 Prozent oder mehr der Aktien der HOCHTIEF Aktien-
erlangt.
gesellschaft erwirbt oder anderweitig die Kontrolle im
Sinne von § 29 Abs. 2 WpÜG über die HOCHTIEF Ak­
Gemäß der von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ab-
tiengesellschaft erlangt. Die Sicherheitsleistung hat in
geschlossenen Haftpflichtversicherung ist vorgesehen,
­diesem Fall innerhalb von 30 Bankarbeitstagen nach
dass der Versicherer im Fall der Übernahme der Gesell-
­Geltendmachung der Forderung zu erfolgen.
schaft das Recht zur Anpassung der Prämien und Bedingungen hat. In der von der HOCHTIEF Aktiengesell-
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist über Tochterge-
schaft abgeschlossenen D&O Versicherung ist eine
sellschaften mittelbar an der HOCHTIEF AirPort Capital
Einschränkung des Versicherungsschutzes vorgesehen,
GmbH & Co. KGaA als Komplementärin – firmierend
falls eine andere Gesellschaft oder ein sonstiger Dritter
unter HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH &
einen beherrschenden Einfluss auf die HOCHTIEF Aktien-
Co. KG – beteiligt. Zu dieser Beteiligung existiert ein
gesellschaft erlangt. In einem solchen Fall besteht Ver-
Shareholders’ Agreement. Danach sind die Aktionäre
sicherungsschutz nur für diejenigen Ansprüche, die auf
der vorgenannten KGaA unter spezifischen Bedingun-
Pflichtverletzungen beruhen, welche bis zum Zeitpunkt
gen berechtigt, sämtliche Anteile an der vorgenannten
der Erlangung des beherrschenden Einflusses Dritten
Komplementärin zu übernehmen. Dieser Fall tritt – in
gegenüber begangen wurden.
Abhängigkeit von der Person des Erwerbers – zum einen
ein, falls ein Unternehmen die Mehrheit der Aktien oder
Über die Pflichtangaben gemäß § 289 Abs. 4 Nr. 8/
Stimmrechte an der HOCHTIEF Aktiengesellschaft oder
§ 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB hinaus bestehen bei anderen
auf sonstige Weise die Kontrolle über die HOCHTIEF
Konzerngesellschaften weitere Vereinbarungen, die
Aktiengesellschaft erwirbt oder als Treuhänder über die
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen
entsprechenden Stimmrechte oder Kontrollmechanismen
und nachfolgend auszugsweise und nicht abschließend
verfügt. Zum anderen tritt dieser Fall ein, falls mehr als die
dargestellt sind: Ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF
Hälfte der Aktien oder Stimmrechte an der HOCHTIEF
AirPort GmbH führt zu verschiedenen Rechtsfolgen. Ins-
Aktiengesellschaft von einem Dritten erworben werden
besondere können hierdurch verschiedene Kauf- und
oder dieser auf sonstige Weise die Kontrolle über die
Verkaufsverpflichtungen im Hinblick auf die von der
HOCHTIEF Aktiengesellschaft erwirbt und binnen neun
HOCHTIEF AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen
Monaten nach Bekanntwerden dieses Erwerbs mehr
ausgelöst werden. Im Geschäftsbereich PPP werden
als die Hälfte des „Key Personnel“ beziehungsweise
dem Auftraggeber in den Projektverträgen häufig weit-
mindestens drei Personen, die zum „Key Personnel“
gehende Gestaltungsrechte eingeräumt, die eine Ände-
gehören, die HOCHTIEF AirPort GmbH verlässt bezie-
rung der Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen Pro-
hungsweise verlassen.
jektgesellschaft erschweren sollen.
Die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH hat Anteile an zwei
Falls Aktionäre die Kontrolle über die HOCHTIEF Aktien-
chilenischen Mautstraßen-Projektgesellschaften veräu-
gesellschaft im Sinne der §§ 29, 30 WertpapiererwerbsGeschäftsbericht 2009
79
und Übernahmegesetz erwerben, haben alle Vorstände
treten sind. Die Zusage zugunsten von Herrn Dr. Stieler,
das Recht, ihr Vorstandsmandat mit einer Frist von
der 2009 zum Vorstandsmitglied bestellt worden ist,
sechs Monaten niederzulegen und den Dienstvertrag
wurde nach Maßgabe der Empfehlungen in Ziff. 4.2.3
zum gleichen Zeitpunkt zu kündigen. Dieses Recht
des Deutschen Corporate Governance Kodex in der
steht den jeweiligen Vorstandsmitgliedern auch in wei-
Fassung vom 6. Juni 2008 angepasst. Dies hat zur
teren übernahmeähnlichen Fällen zu, die vertraglich im
Folge, dass seine Abfindungsansprüche auf den Wert
Einzelnen festgelegt sind (insbesondere bei Erwerb der
von zwei Jahresvergütungen begrenzt sind und nicht
Mehrheit der Stimmrechte in der Hauptversammlung).
mehr als die Restlaufzeit des Dienstvertrags vergütet
Weiterhin besteht dieses Recht auch für den Fall, dass
wird. Bei Abfindungsansprüchen aus Anlass der vorzei-
das jeweilige Vorstandsmitglied einem nachhaltigen und
tigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines
substanziellen Druck durch Aktionäre ausgesetzt wird,
Kontrollwechsels (Change of Control) gilt eine Ober-
die seinen Rücktritt oder die Vornahme bestimmter
grenze von drei Jahresvergütungen ohne Berücksichti-
Handlungen fordern, die das jeweilige Vorstandsmit-
gung der Restlaufzeit des Dienstvertrags.
glied nicht mit der eigenen Verantwortung für die Füh-
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 17 bis 21.
rung seines Amts vereinbaren kann. Im Fall der Kündi-
Im Hinblick auf die Darstellung der Grundzüge des Ver-
gung oder der einvernehmlichen Beendigung des
gütungssystems für den Vorstand im Sinne von § 289
Dienstvertrags beziehungsweise der Beendigung durch
Abs. 2 Nr. 5 HGB beziehungsweise § 315 Abs. 2 Nr. 4
Zeitablauf innerhalb von neun Monaten nach einer
HGB wird auf die Ausführungen im Corporate-Gover-
Übernahme erhält das jeweilige Vorstandsmitglied als
nance-Bericht (Vergütungsbericht) verwiesen.*
Entschädigung für die Beendigung des Dienstvertrags
eine Abfindung von zweieinhalb Jahresbezügen, beste-
Erläuternder Bericht des Vorstands der HOCHTIEF
hend aus den festen Jahresbezügen und den erfolgs-
Aktiengesellschaft gemäß § 176 Abs. 1 AktG zu
orientierten Jahresbezügen, in gemäß Dienstvertrag
den Angaben nach den §§ 289 Abs. 4 und 5, 315
budgetierter Höhe. Hätte der Dienstvertrag ab Wirk-
Abs. 4 HGB
samwerden der Beendigung noch länger als zweiein-
Der Vorstand gibt zu den Angaben gemäß §§ 289 Abs.
halb Jahre fortbestanden, so erhöht sich die Abfindung
4 und 5, 315 Abs. 4 HGB in dem mit dem Lagebericht
angemessen. Frühestens nach Ablauf von zweieinhalb
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammengefassten
Jahren nach Beendigung des jeweiligen Dienstvertrags
Konzernlagebericht folgende Erläuterungen:
erhält das ausgeschiedene Vorstandsmitglied ein vertragliches Übergangsgeld nach Maßgabe der Regelun-
Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft haben wir bei un-
gen des mit ihm geschlossenen Pensionsvertrags. Im
seren Angaben die Verhältnisse zugrunde gelegt, wie
Hinblick auf die Rechte aus dem Pensionsvertrag wird
sie im Geschäftsjahr 2009 bestanden haben. Es handelt
das ausgeschiedene Vorstandsmitglied so behandelt,
sich um Informationen zum gezeichneten Kapital, zu
als ob das Dienstverhältnis über den Beendigungszeit-
direkten und indirekten Beteiligungen am Kapital, die zehn
punkt hinaus für weitere drei Jahre bestehen würde. Im
Prozent der Stimmrechte überschreiten, zu den gesetz-
Hinblick auf eventuelle Rechte aus Long-Term-Incen-
lichen Vorschriften und Bestimmungen der Satzung der
tive-Plänen der Gesellschaft steht dem ausscheiden-
Gesellschaft über die Ernennung und Abberufung der
den Vorstandsmitglied der Anspruch auf Abfindung der
Vorstandsmitglieder und über die Änderung der Satzung,
Rechte aus den laufenden Plänen zu. Macht das aus-
zu den Befugnissen des Vorstands, insbesondere hin-
scheidende Vorstandsmitglied von dem Abfindungs-
sichtlich der Möglichkeit, Aktien auszugeben oder zurück-
recht keinen Gebrauch, wird es im Rahmen der Pläne
zukaufen, zu wesentlichen Vereinbarungen der Gesell-
so behandelt, als ob das Dienstverhältnis über den Be-
schaft, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels
endigungszeitpunkt hinaus für weitere drei Jahre beste-
infolge eines Übernahmeangebots stehen, sowie zu
hen würde.
Vereinbarungen mit Vorstandsmitgliedern über Entschädigungen für den Fall eines Kontrollwechsels.
Diese Zusagen haben alle amtierenden Mitglieder des
Vorstands erhalten, die vor 2008 in den Vorstand einge80
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die Zusammensetzung des gezeichneten Kapitals und
Ein Kontrollwechsel bei der HOCHTIEF AirPort GmbH
die mit den ausgegebenen, auf den Inhaber lautenden
führt zu verschiedenen Rechtsfolgen. Insbesondere
Stückaktien der Gesellschaft verbundenen Rechte er-
können hierdurch verschiedene Kauf- und Verkaufsver-
geben sich auch aus der Satzung der Gesellschaft. Be-
pflichtungen im Hinblick auf die von der HOCHTIEF
schränkungen des Stimmrechts der Aktien können sich
AirPort GmbH gehaltenen Beteiligungen ausgelöst wer-
aus den Vorschriften des Aktiengesetzes ergeben. So
den. Im Geschäftsbereich PPP werden dem Auftrag­
unterliegen Aktionäre unter bestimmten Voraussetzun-
geber in den Projektverträgen häufig weitgehende Ge-
gen einem Stimmverbot (§ 136 AktG). Außerdem steht
staltungsrechte eingeräumt, die eine Änderung der
der Gesellschaft kein Stimmrecht aus eigenen Aktien zu
Beteiligungsverhältnisse an der jeweiligen Projektge-
(§ 71b AktG). Vertragliche Beschränkungen in Bezug auf
sellschaft erschweren sollen.
das Stimmrecht oder die Übertragung der Aktien sind
uns nicht bekannt. Dass ACS, Actividades de Construcción
Soweit mit den Mitgliedern des Vorstands für den Fall
y Servicios, S.A., Madrid, Spanien, mittelbar 25,08 Pro-
eines Kontrollwechsels eine Entschädigung vereinbart
zent der Stimmrechte an der HOCHTIEF Aktiengesell-
ist, dient die Vereinbarung dazu, die Unabhängigkeit
schaft hält, ist aufgrund ihrer veröffentlichten Mitteilung
der Mitglieder des Vorstands zu erhalten.
vom 25. April 2007 bekannt. Die Angaben zur Bestellung und Abberufung der Mitglieder des Vorstands ge-
Die übrigen nach den §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB
ben die Vorschriften des Aktiengesetzes und der Sat-
geforderten Angaben betreffen Verhältnisse, die bei der
zung inhaltlich zutreffend wieder. Das Gleiche gilt für die
HOCHTIEF Aktiengesellschaft nicht vorliegen. Daher sind
Angaben zur Änderung der Satzung.
wir auf diese in dem mit dem Lagebericht der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft zusammengefassten Konzernlage-
Die Befugnisse des Vorstands, Aktien auszugeben
bericht nicht näher eingegangen. Weder gibt es Stimm-
oder zurückzukaufen, beruhen sämtlich auf entspre-
rechtsbeschränkungen, Stimmrechtskontrollen durch
chenden Ermächtigungsbeschlüssen der Hauptver-
am Kapital der Gesellschaft beteiligte Arbeitnehmer,
sammlung. Diese Befugnisse sind zutreffend unter Hin-
Entschädigungsvereinbarungen der Gesellschaft mit
weis auf die von der Hauptversammlung beschlossenen
Arbeitnehmern für den Fall eines Übernahmeangebots
Ermächtigungen dargestellt.
noch Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse
verleihen.
Die wesentlichen Vereinbarungen der Gesellschaft, die
unter der Bedingung eines Kontrollwechsels infolge
Die im Lagebericht beschriebenen wesentlichen Merk-
­eines Übernahmeangebots stehen, und die hieraus fol-
male des internen Kontroll- und des Risikomanage-
genden Wirkungen sind zutreffend dargestellt. Falls die
mentsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungs-
Darlehensgeber im Rahmen dieser Vereinbarungen un-
prozess sind zutreffend dargestellt und entsprechen
ter den genannten Bedingungen ihr Kündigungsrecht
den Kenntnissen des Vorstands.
ausüben würden, müsste der entsprechende Finanzierungsbedarf der HOCHTIEF Aktiengesellschaft bezie-
Essen, im Februar 2010
hungsweise des HOCHTIEF-Konzerns auf andere
Weise sichergestellt werden.
Dr. Herbert Lütkestratkötter
Informatorisch wird darauf hingewiesen, dass über die
Pflichtangaben gemäß den vorgenannten Bestimmungen des HGB hinaus auch bei anderen Konzerngesell-
Dr. Burkhard Lohr
Dr. Peter Noé
Dr. Martin Rohr
Dr. Frank Stieler
schaften weitere Vereinbarungen bestehen, die unter
der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen und
nachfolgend auszugsweise und nicht abschließend erwähnt sind:
Geschäftsbericht 2009
81
ONE OOF
R ONS
A
LL S
I
O LUT
Barwa Commercial Avenue, Katar
Auf einer Fläche so groß wie 110 Fußballfelder entsteht derzeit in Doha, der
Hauptstadt von Katar, die Barwa
Commercial Avenue. In dem mehr als
acht Kilometer langen Gebäudekomplex befinden sich außer einer Shopping-Mall zahlreiche Büro- und Wohneinheiten. Das Projekt steht für die
verzahnte Zusammenarbeit der Tochtergesellschaften im Konzern:
HOCHTIEF ViCon sorgt mit virtuellen
3- und 4-D-Modellen für Planungsund Realisierungssicherheit,
HOCHTIEF India erstellt die Pläne zu
dem Projekt. Streif Baulogistik liefert
das Schalungsmaterial und koordiniert die Montage. Die Bauausführung übernimmt HOCHTIEF Construction. Es ist der bislang größte
Einzelauftrag in der Geschichte der
Gesellschaft. Durch das gemeinsame
Engagement der Einheiten konnten
bereits weitere Aufträge im Wüstenstaat Katar gewonnen werden.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Segmentbericht
Synergieeffekte steigern Umsatz und Ergebnis
Facility Management UK in Großbritannien und Irland
Das Leistungsspektrum von HOCHTIEF umfasst den
bei mehreren Projekten, etwa bei der Cork School of
kompletten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten,
Music. Außerdem baute HOCHTIEF PPP Solutions
Immobilien und Anlagen. Bei allen Projekten setzen wir
North America die Kooperation mit unseren amerikani-
uns höchste Qualitätsstandards und wollen die Auf-
schen Töchtern weiter aus.
traggeber mit fairen Preisen und innovativen Lösungen
überzeugen.
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas zahlt
sich unsere Strategie aus, die Hochbaukompetenz von
Unser Ansatz, um diese hohen Ansprüche zu erfüllen,
Turner auf dem US-Markt mit Tiefbaukompetenz von
ist die vernetzte Zusammenarbeit unserer Gesellschaf-
Flatiron zu ergänzen. Wir können nun auch Projekte, die
ten. Gemäß dem Motto „One roof – all solutions“ bün-
sowohl Hoch- als auch Tiefbauexpertise erfordern, aus
deln wir unsere Leistungen, schaffen Netzwerke und
einer Hand anbieten und realisieren. So bauen unsere
kooperieren innerhalb des Konzerns. Diesen Know-
US-Töchter Turner und Flatiron gemeinsam die Flughä-
how-Transfer realisieren wir national und international.
fen Sacramento und San Diego aus. Bei diesen Projek-
Auf dieser Basis schaffen wir für unsere Kunden zu-
ten entfällt insgesamt ein Bauvolumen von 557 Mio.
kunftsweisende, effiziente und stets maßgeschneiderte
Euro auf HOCHTIEF.
Lösungen. Für unsere Aktionäre, die Mitarbeiter und
das Unternehmen erschließen wir zusätzliche Ergeb-
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate gibt
nispotenziale.
es ebenfalls zahlreiche Projekte, in denen die Konzern­
einheiten kooperieren. HOCHTIEF Projektentwicklung
Beispiele für konzerninterne Kooperationen
entwickelte zum Beispiel einen Omnibusbahnhof in Mün-
Von besonderer Bedeutung für die konzernweite Ko-
chen, der nun von HOCHTIEF Facility Management be-
operation sind Konzessionsprojekte. Im Unterneh-
trieben und von HOCHTIEF Property Management ver-
mensbereich HOCHTIEF Concessions werden derzeit
waltet wird. HOCHTIEF Facility Management hatte die
gemeinsam mit anderen Unternehmensbereichen Pro-
Projektentwickler bereits in der Konzeptionsphase des
jekte mit einem Volumen von 1,86 Mrd. Euro realisiert.
Projekts beraten. So ließen sich die späteren Betriebskos-
So arbeitet etwa HOCHTIEF Construction im Auftrag
ten schon während der Bauphase analysieren und konn-
der Schwestergesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions
ten zur genauen Kalkulation der Miete genutzt werden.
an Konzessionsprojekten mit einem Gesamtvolumen
von 1,45 Mrd. Euro in den Produktmarktsegmenten
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Services gene-
Straßen und Soziale Infrastruktur. Davon sind Aufträge
rierte ebenfalls zahlreiche Kooperationsprojekte:
mit einem Volumen von gut 615 Mio. Euro noch in der
HOCHTIEF Facility Management und die Schwester
Realisierungsphase – dies entsprach im Dezember
HOCHTIEF Energy Management übernehmen zum
2009 zirka 17 Prozent des Auftragsbestands von
Beispiel für 15 Jahre gemeinsam die Wärmeversorgung
HOCHTIEF Europe. Auch die Gesellschaften des Un-
eines Münchener Gewerbeareals. Von HOCHTIEF Pro-
ternehmensbereichs HOCHTIEF Services bringen ihr
jektentwicklung erhielt HOCHTIEF Facility Management
spezielles Know-how in die Konzessionsprojekte ein. In
mehrere Aufträge für den Betrieb von Immobilien.
diesem Unternehmensbereich beläuft sich das Gesamtvolumen der Kooperationsprojekte auf zirka 413
Im Berichtsjahr wurden von den Unternehmensberei-
Mio. Euro. Davon befanden sich Ende 2009 etwa 235
chen Kooperationsprojekte mit einem Auftragsvolumen
Mio. Euro im Auftragsbestand – dies entspricht zirka 16
von insgesamt 2,2 Mrd. Euro bearbeitet.
Prozent des Auftragsbestands von HOCHTIEF Services.
Auch im Bereich des nachhaltigen Bauens setzen wir
International arbeiten die Gesellschaften ebenfalls eng
mit Erfolg auf die interne Zusammenarbeit. Hier fließt
zusammen: So kooperieren etwa die Schwestergesell-
das individuelle Know-how der HOCHTIEF-Gesellschaf-
schaften HOCHTIEF PPP Solutions UK und HOCHTIEF
ten gebündelt in die jeweiligen Projekte ein.
Geschäftsbericht 2009
83
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
**Weitere Informationen finden
Sie auf der Seite 53 im Kapitel
Forschung und Entwicklung.
• Turner weiterhin Nummer 1 im US-Hochbaumarkt
als 180 Projekten erfolgreich eingesetzt – zuletzt auch
• Stabiler Tiefbaumarkt sorgt bei Flatiron für
unter anderem beim Bau des neuen Yankee Stadions
neue Aufträge
oder des Middle Tennessee Medical Centers.**
• Erster Auftrag aus US-Konjunkturpaket
• US-Tochtergesellschaften gemeinsam
erfolgreich
Projektbeispiele
Marktsegment Bildung
Im Marktsegment Bildung nimmt unsere Tochtergesell-
Die weltweite Finanzkrise und die dadurch bedingte
schaft Turner eine Spitzenposition auf dem US-Markt
Abschwächung des amerikanischen Hochbaumarkts
ein und realisierte im Berichtsjahr zahlreiche Projekte:
haben sich im Geschäftsjahr 2009 auf den Unterneh-
Im New Yorker Stadtteil Queens erweitert und saniert
mensbereich HOCHTIEF Americas ausgewirkt. Den-
Turner eine Schule und baut ein neues Schulgebäude
noch erzielten die Gesellschaften des Unternehmens-
im Gesamtwert von 63 Mio. Euro. Beide Einrichtungen
bereichs zahlreiche Erfolge in ihren Marktsegmenten:
sind als Green Buildings konzipiert. Auch in der New
Die Tochtergesellschaft Turner behauptete unter ande-
Yorker Bronx errichtet Turner einen neuen Schulcampus.
rem ihre Spitzenposition als Green Builder im Hoch-
Das Auftragsvolumen beträgt 61 Mio. Euro. Es umfasst
baumarkt der USA. Im stabilen nordamerikanischen
unter anderem ein neues Lehrzentrum mit Seminarräu-
Tiefbaumarkt konnte sich unsere Tochtergesellschaft
men, eine Bücherei sowie einen Verwaltungs- und Ver-
Flatiron als einer der Top-Ten-Anbieter für die Seg-
sorgungstrakt. Der Neubau wird ebenfalls Nachhaltig-
mente Brücken und Straßen gut positionieren.
keitsstandards erfüllen und bis 2012 abgeschlossen
sein. Zusätzlich wird Turner in Rochester, New York, an
Flatiron und Turner profitierten von den Maßnahmen
fünf Schulen bestehende Räumlichkeiten renovieren
des amerikanischen Konjunkturpakets. Der Ausbau der
sowie neue Lehrgebäude errichten. Der Auftrag hat ein
Route 905 in Kalifornien ist das erste Projekt für Flat­
Bauvolumen von knapp 47 Mio. Euro.
iron, das aus dem Konjunkturprogramm beauftragt
wurde. Das Paket verspricht auch in Zukunft weiteres
In Los Angeles baut Turner für knapp 68 Mio. Euro die
Potenzial für unsere beiden Gesellschaften.
Central Region High School. Der Schulcampus wird
über eine Fläche von zirka 20 000 Quadratmetern ver-
*Weitere Informationen
finden Sie unter
www.turnerconstruction.com.
Turner*
fügen und 75 Klassenräume für mehr als 2 000 Schüler
Das Fachmagazin Engineering News-Record kürte Tur-
bieten. Auch hier werden nachhaltige Kriterien beim
ner im Berichtsjahr erneut zur Nummer 1 im allgemei-
Bau berücksichtigt. So soll zum Beispiel Tageslicht, das
nen Hochbau. Auch wenn sich der amerikanische
durch spezielle Lichtschächte geleitet wird, im Inneren
Hochbaumarkt aufgrund der Finanzkrise erwartungs-
der Highschool genutzt werden. Die Einheit Turner Lo-
gemäß schwächer als im Vorjahr entwickelte, konnte
gistics erbringt Beschaffungsleistungen für das Projekt.
Turner seine Spitzenposition halten und mit seinem
speziellen Leistungsangebot eine Vielzahl neuer Auf-
In Westlake im Bundesstaat Texas übernimmt das Unter-
träge gewinnen.
nehmen Baudienstleistungen für die Deloitte University.
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird die Bildungs-
Einen Mehrwert dieses Leistungsangebots stellt zum
immobilie auf dem mehr als 433 000 Quadratmeter
Beispiel das Building Information Modeling (BIM) dar.
großen Gelände als Aus- und Weiterbildungszentrum für
Hier können mithilfe eines 3-D-Modells unter anderem
ihre Mitarbeiter nutzen. Das Projekt mit einem Volumen
Baurisiken vor Baubeginn aufgedeckt und gelöst werden.
von 89 Mio. Euro soll das LEED-Zertifikat in Gold des
So werden beispielsweise Zeit und Kosten während
U.S. Green Building Council erhalten und 2011 an den
der Bauphase gespart. Unsere Tochtergesellschaft
Auftraggeber übergeben werden.
wurde für dieses virtuelle Planungs- und Baumodell
84
Geschäftsbericht 2009
von der amerikanischen Zeitschrift Building Design &
Zudem verantwortet Turner das Construction-Manage-
Construction als der führende Anwender der Software
ment für das Constantine Papadakis Integrated Sciences
ausgezeichnet. BIM wurde von Turner bereits in mehr
Building, ein neues Forschungszentrum an der Drexel
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
University in Philadelphia. Das Projekt hat ein Volumen
New-Haven-Hospital der Universität Yale im Auftrags-
von etwa 34 Mio. Euro. Das neue Forschungsgebäude
wert von zirka 195 Mio. Euro. Beide Institutionen sind
wird auf einer Fläche von 12 820 Quadratmetern über 39
langjährige Kunden unseres Unternehmens.
Labore verfügen. Es soll mit dem LEED-Zertifikat in Silber
ausgezeichnet und 2011 fertiggestellt werden.
Bei fast allen Aufträgen für Gesundheitsimmobilien war
auch Turner Logistics involviert. Die Gesellschaft mit
Marktsegment Büro- und Hotelimmobilien
dem Schwerpunkt Beschaffung für Spezialprojekte si-
Das höchste Gebäude der Welt – der Turm Burj Khalifa –
cherte sich zudem Aufträge für Projekte in den Segmen-
wurde Anfang 2010 eingeweiht. Turner war als Con­
ten Pharmazie, Justiz, Infrastruktur, Sport und Industrie.
struction-Manager am Bau des Prestigeobjekts beteiligt. Der Turm zählt 160 Stockwerke und ragt 818 Meter
Marktsegment öffentlicher Bau
hoch in den Himmel. Neben einem Hotel und zahlrei-
Im öffentlichen Bau realisierte Turner in Fort Eustis die
chen Einkaufsmöglichkeiten bietet der Burj Khalifa
neuen Training and Doctrine Command Headquarters
Büroräume und exklusive Apartments.
des U.S. Army Corps of Engineers. Das 68-Mio.-EuroProjekt, das unter anderem den Bau einer 25 000 Qua-
Turner sicherte sich zudem den Construction-Manage-
dratmeter großen Armeezentrale umfasst, strebt eine
ment-Auftrag zum Bau des 21-stöckigen Harrah’s Che-
Auszeichnung mit dem silbernen LEED-Nachhaltig-
rokee Hotel Tower III in North Carolina im Wert von 84
keitszertifikat an.
Mio. Euro. Das bestehende Haus wird um 532 Zimmer
erweitert und damit zum größten Hotel im Bundesstaat
Unsere Tochtergesellschaft errichtet außerdem in ei-
North Carolina.
nem Joint Venture zwei Armeequartiere in Camp Pendleton, Kalifornien. Die neuen Gebäude der US-Army
Marktsegment Gesundheit
werden 2 800 Marines Unterkunft bieten und bis Au-
Im Marktsegment Gesundheit konnte Turner im Be-
gust 2011 fertiggestellt sein. Der Gesamtauftragswert
richtszeitraum zahlreiche Aufträge akquirieren: Ein medi-
beträgt 147 Mio. Euro, davon entfallen 88 Mio. Euro auf
zinisches Verwaltungszentrum für gut 66 Mio. Euro wird
Turner.
Turner in Atlanta bauen. Das neue Gebäude entsteht für
das Center for Disease Control and Prevention. Nach
Im Bundesstaat Florida erhielt Turner zusätzlich den
seiner Fertigstellung im Jahr 2011 soll der Komplex über
Auftrag, ein Gerichtsgebäude zu planen und zu bauen.
eine Gesamtfläche von fast 30 000 Quadratmetern ver-
Das Projektvolumen des Duval County Courthouse be-
fügen. Für das Gebäude, das den Namen „Building 24“
läuft sich auf 158 Mio. Euro. Weiterhin wird Turner zwei
trägt, wird eine Zertifizierung nach dem US-Nachhaltig-
Gefängnisanstalten in Georgia mit einem Gesamtvolu-
keitsstandard LEED in Gold angestrebt.
men von 37 Mio. Euro erweitern.
In New Jersey realisiert Turner das neue Krankenhaus
Marktsegment Sportstätten
für das Medical Center der Universität Princeton mit ei-
Im Marktsegment Sportstätten schloss Turner die
nem Auftragsvolumen von 340 Mio. Euro. Die Klinik
­Arbeiten für das neue Yankee Stadion im New Yorker
wird nach Abschluss der Arbeiten über 269 Betten ver-
Stadtbezirk Bronx ab. Das 117 000 Quadratmeter
fügen und das bisherige Universitätskrankenhaus er-
große Stadion bietet Platz für mehr als 52 000 Gäste.
setzen. Auf fast 59 000 Quadratmetern entstehen unter
Turner übernimmt außerdem den Rückbau des a
­ lten
anderem zehn Operationssäle, kardiologische Labore
Yankee Stadions. Das Auftragsvolumen für diesen Fol-
sowie Räume für Strahlentherapie.
geauftrag liegt bei 36 Mio. Euro.
Zu weiteren Gesundheitsbauten im Berichtsjahr gehör-
Marktsegment Green Building
ten unter anderem ein Krebsforschungszentrum der
In den USA gehört Turner zu den Wegbereitern des so-
Universität Chicago mit einem Volumen von etwa 140
genannten „Grünen Bauens“. 2009 wurde bereits das
Mio. Euro und ein 14-stöckiger Neubau für das Yale-
einhundertste Gebäude von Turner mit einem LEEDGeschäftsbericht 2009
85
*Siehe Glossar Seite 198.
Zertifikat ausgezeichnet. Das Umsatzvolumen grüner
Marktsegment Straßen
Projekte am Gesamtauftragsvolumen stieg bei Turner
Im Auftrag des Verkehrsministeriums wird Flatiron im
2009 auf 50 Prozent (Vorjahr 30 Prozent). Unsere Toch-
Bundesstaat Kalifornien die Interstate 10 östlich von
tergesellschaft beschäftigt inzwischen mehr als 1 100
Los Angeles erweitern. Das Bauvorhaben hat einen
„LEED Accredited Professionals“, die darauf speziali-
Umfang von 55 Mio. Euro. Ebenfalls in Kalifornien über-
siert sind, Gebäude gemäß der Zertifizierung des U.S.
nimmt das Unternehmen als Federführer in einem Joint
Green Building Council* zu realisieren. Green-Building-
Venture den Ausbau der Route 905. Das 41-Mio.-Euro-
Leistungen mit dem Ziel einer LEED-Zertifizierung bie-
Projekt wird durch das US-Konjunkturprogramm finan-
tet Turner heute in allen Marktsegmenten an.
ziert und soll bis zum Frühjahr 2012 fertiggestellt sein.
Der Anteil von Flatiron an dem Auftrag beträgt 65 Prozent.
**Weitere Informationen
finden Sie unter
www.flatironcorp.com.
Flatiron**
Mit der amerikanischen Tochtergesellschaft Flatiron ist
Zudem wird Flatiron für das kalifornische Verkehrsmi­
HOCHTIEF erfolgreich im nordamerikanischen Tiefbau-
nisterium knapp neun Kilometer der Route 76 um zwei
markt tätig. Dieser Markt entwickelte sich im Berichts-
Spuren erweitern und drei Brücken errichten. Das Pro-
jahr trotz der Finanzkrise stabil, und das Unternehmen
jekt für 44 Mio. Euro soll Mitte 2012 fertiggestellt werden.
konnte eine Vielzahl von Aufträgen verbuchen.
In Utah wird das Unternehmen in einem Joint Venture
Marktsegment Brücken
die Route 92 südlich von Salt Lake City erweitern. Die
Flatiron wird in einer Arbeitsgemeinschaft die neue
Bauarbeiten des 60-Mio.-Euro-Projekts werden bis
Port-Mann-Brücke über den Fraser River im kanadi-
zum Frühjahr 2011 andauern. Zu den weiteren neuen
schen Vancouver bauen. Mit der Schrägseilbrücke
Projekten gehören eine 4,4 Kilometer lange Strecke der
werden ab 2013 zehn statt bislang fünf Spuren über
Interstate 15 in San Diego sowie ein neuer Abschnitt
den Fluss führen. Dadurch verkürzt sich die Fahrzeit
der Route 52 bei Santee in Kalifornien.
auf dieser Strecke um bis zu ein Drittel. Außerdem saniert Flatiron in diesem Zusammenhang zirka 37 Kilo-
Zum Ende des Berichtsjahres wurde das Bauvorhaben
meter Autobahn auf beiden Seiten des Flusses. Der
Calgary Ring Road beendet und die 21 Kilometer lange
Anteil von Flatiron am Gesamtprojekt beträgt zirka 413
Strecke im nordöstlichen Teil der Autobahn eröffnet.
Mio. Euro. In Kalifornien saniert und erweitert die
Das Projekt beinhaltete unter anderem den Bau von 23
HOCHTIEF-Tochter zudem eine Brücke der Interstate
Brücken und sechs großen Anschlussstellen. Das Auf-
880 für 41 Mio. Euro. Das Projekt umfasst die Erweite-
tragsvolumen lag bei 254 Mio. Euro.
rung der Brücke über die High Street sowie den Rückbau der davon nördlich und südlich liegenden Brücken.
Bei einem 68-Mio.-Euro-Auftrag stellt Flatiron erneut seine
Die Projektdauer ist auf 22 Monate angesetzt.
Kompetenz im Bereich der Flughafeninfrastruktur unter
Beweis. Das Unternehmen wird für den Flughafen Los
Das bereits im Jahr 2008 fertiggestellte Brückenprojekt
Angeles in den kommenden zwei Jahren die Taxi-Spuren
I-35W (St. Anthony Falls) in Minneapolis, Minnesota, er-
instand setzen. Bei dem Auftrag werden bestehende Ge-
hielt im Berichtsjahr weitere Awards. Unter anderem
bäude abgerissen, die Fahrbahn wird erneuert und eine
wurde das Projekt vom amerikanischen Design-Build-
neue Vorfeldbeleuchtung installiert. Das Vorhaben ist
Institute mit dem „Best Overall Award“ ausgezeichnet.
ein Teil der umfassenden Modernisierung des Flughafens.
Darüber hinaus erhielt Flatiron von der Federal Highway
86
Geschäftsbericht 2009
Administration einen Preis im Bereich Environmental
Erfolgreiche Kooperation der US-
Excellence. Ausgezeichnet wurde auch das innovative
Tochtergesellschaften
Bauverfahren, mit dem Flatiron beim Washington
Unsere amerikanischen Tochtergesellschaften sind auch
­Bypass arbeitet. Das Verfahren minimiert die Begleit­
gemeinsam erfolgreich: Am San Diego Interna­tional Air-
erscheinungen des Baus für das betroffene Feucht­
port erweitern Turner und Flatiron gemeinsam mit einem
gebiet. Beide Auszeichnungen spiegeln Flatirons füh-
weiteren Partner den Flughafen der kalifornischen Met-
rende Rolle im Bereich des Brückenbaus wider.
ropole. Zusammen haben die beiden Unternehmen ei-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
(In Mio. EUR)
nen Anteil von 57 Prozent am Joint Venture. Der Auftrag
für Bau und Planung läuft bis 2012 und hat ein voraussichtliches Volumen von 375 Mio. Euro. Der Terminal 2
des San Diego Airports erhält einen Anbau mit drei
Stockwerken, zehn neuen Gates, einem neuen Checkin-Bereich sowie erweiterten Einzelhandelsflächen. Hinzu
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2009
2008
5.752,9
6.729,7
7.098,3
6.614,4
6.614,4
110,1
93,5
21,9
23,0
494,0
8 500
7.743,3
8.117,6
8.397,9
8.045,1
8.045,1
102,8
76,9
37,0
19,0
465,3
10 752
kommen neue Rollbahnen und Parkflächen für Flugzeuge. Insgesamt entstehen knapp 43 000 Quadratmeter Fläche. Das Projekt soll zudem ein silbernes LEED-
Das betriebliche Ergebnis (+7,1 Prozent) und das
Nachhaltigkeitszertifikat des U.S. Green Building Council
Ergebnis vor Steuern (+21,6 Prozent) des Unterneh-
erhalten. Dieser Auftrag ist bereits das zweite Projekt, an
mensbereichs übertrafen die Vorjahreswerte deutlich.
dem Turner und Flatiron zusammenarbeiten: Die US-Ge-
Dies ist im Wesentlichen auf Ergebnisverbesserungen,
sellschaften modernisieren derzeit auch gemeinsam den
bedingt durch höhere Margen, im operativen Geschäft
Sacramento International Airport. Die Aufträge sind ein
zurückzuführen. Der Unternehmensbereich HOCHTIEF
Erfolg der engen Zusammenarbeit von Turner und Flat­
Americas hat sich im Geschäftsjahr 2009 erfolgreich
iron und ein weiterer Beleg für die funktionierende Ver-
auf margenstarke Projekte konzentriert. Darüber hinaus
netzung aller Einheiten im HOCHTIEF-Konzern.
führten auch positive Währungseffekte durch die Aufwertung des US-Dollars dazu, dass sich das Ergebnis
HOCHTIEF do Brasil
in Euro verbesserte.
Im November 2009 hat HOCHTIEF die Mehrheit an
HOCHTIEF do Brasil an die Zech-Gruppe veräußert. Bra-
Die Investitionen befanden sich mit 21,9 Mio. Euro auf
silien bleibt ein interessanter Markt, insbesondere für
einem für den Unternehmensbereich üblichen Niveau,
große Infrastrukturprojekte. Deren Verfolgung erfordert
das sich hauptsächlich aus Investitionen in die Ge-
im Einzelfall den Einsatz mehrerer Unternehmensberei-
schäftsausstattungen der Niederlassungen ergibt.
che gemeinsam mit einem lokalen Partner. HOCHTIEF
bleibt deshalb mit einem Minderheitsanteil von 19 Pro-
Die Mitarbeiterzahl lag im Jahresdurchschnitt um 2 252
zent an der Gesellschaft beteiligt und sichert sich so
Mitarbeiter unter dem Vorjahr. Die Veränderung der Mitar-
den Zugriff auf lokale Ressourcen.
beiterzahl spiegelt insbesondere die aufgrund der gegenwärtigen Marktsituation niedrigere Bauleistung wider.
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
Darüber hinaus war im Vorjahreszeitraum für Großprojekte
HOCHTIEF Americas
in Brasilien Personal befristet eingestellt worden. Die Mit-
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas konnte
arbeiter in Brasilien sind aufgrund der Veräußerung der
sich im Geschäftsjahr 2009 trotz der anhaltend schwie-
Mehrheitsanteile an HOCHTIEF do Brasil nicht für das
rigen Rahmenbedingungen gut behaupten. Während im
volle Geschäftsjahr im Jahresdurchschnitt berücksichtigt.
Bereich Tiefbau der Auftragseingang und die Leistung auf dem Niveau des Vorjahres lagen, wurden im Be-
Ausblick
reich Hochbau die sehr hohen Vorjahreswerte nicht er-
Nach der Abschwächung des amerikanischen Hoch-
reicht. Insgesamt gingen der Auftragseingang um 1,99
baumarkts im abgelaufenen Geschäftsjahr wird für
Mrd. Euro (– 25,7 Prozent) und die Leistung um 1,39
das Geschäftsjahr 2010 zwar noch kein Wachstum,
Mrd. Euro (– 17,1 Prozent) zurück. In beiden Auftrags-
­zumindest aber eine Marktstabilisierung erwartet. Im
größen ist ein positiver Währungseffekt enthalten, der
nordamerikanischen Tiefbaumarkt rechnen wir weiter-
sich durch die Aufwertung des US-Dollars im Vorjah-
hin mit einer soliden Entwicklung. Mit Blick auf den
resvergleich ergab. Der Auftragsbestand erreichte er-
­hohen Auftragsbestand und zu erwartende Projekte
wartungsgemäß ebenfalls nicht das Rekordniveau des
aus den staatlichen Konjunkturprogrammen gehen wir –
Vorjahres, lag aber weiterhin auf sehr hohem Niveau.
unter der Annahme eines stabilen US-Dollar-Wechselkurses – auch für das Geschäftsjahr 2010 von einem
guten Vorsteuerergebnis über dem Vorjahresniveau aus.
Geschäftsbericht 2009
87
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
• Erfolgsgeschichte weiter fortgeschrieben
Bildung und Gesundheit, wo Konjunkturprogramme
• Auf neue Wachstumsmärkte konzentriert
der australischen Regierung greifen.
• Von Konjunkturprogrammen profitiert
• Weitere Projekterfolge
Im arabischen Raum sieht unsere Tochtergesellschaft
insbesondere in Abu Dhabi, Katar und Kuwait nach wie
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.leighton.com.au.
HOCHTIEF ist über seine Mehrheitsbeteiligung an der
vor erhebliches Wachstumspotenzial in den Bereichen
Unternehmensgruppe Leighton* im australischen und
Infrastruktur und Hochbau.
asiatischen Markt inklusive der Golfregion vertreten und
nimmt dort eine führende Position ein. 2009 überzeugte
Positive Folgen der Konjunkturprogramme
der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific trotz
Die australische Regierung verabschiedete 2009 Kon-
der auch in diesen Regionen spürbaren Finanzkrise mit
junkturprogramme im Gesamtwert von zirka 60 Mrd. Euro.
erneut guten Leistungen. Der Auftragseingang lag bei
Leighton hat über zusätzliche Auftragseingänge von
12,42 Mrd. Euro. Insbesondere die Segmente Infrastruk-
diesen Konjunkturhilfen profitiert. Dazu gehört zum Bei-
tur und Contract-Mining trugen zum Erfolg von Leighton
spiel die Erweiterung der Eisenbahnverbindung zwischen
bei.
Maitland und Whittingham. Die Laufzeit der staatlichen
Programme erstreckt sich über mehrere Jahre. Des-
Auf Wachstumsmärkte konzentriert
halb ist davon auszugehen, dass die Investitionen in
Zur Strategie unserer Tochtergesellschaft gehört es, sich
die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur Australiens
auf wachstumsstarke Märkte zu fokussieren. Dazu zählt
zumindest mittelfristig auf einem relativ hohen Niveau
zunehmend auch der Markt für Öl- und Gasprojekte im
bleiben werden.
Offshore-Bereich. Dafür werden beispielsweise Tiefbauarbeiten ausgeführt, Speichervorrichtungen geschaffen,
Die Regierung von Hongkong hat ebenfalls umfangrei-
Pipelines mit Spezialschiffen verlegt, Hafenanlagen er-
che Konjunkturprogramme angekündigt. Insgesamt
richtet und Mitarbeiterwohnungen gebaut.
sollen bis 2011 mehr als 17 Mrd. Euro in Straßen-, Eisenbahn-, Entwässerungs- und Stadterneuerungspro-
Ein Beispiel für dieses neue, wachstumsstarke Ge-
jekte fließen – damit würde sich die Investitionssumme
schäftsfeld ist das Gorgon-Projekt, mit dem ein Gasfeld
gegenüber heute verdoppeln.
vor der Küste Westaustraliens erschlossen werden soll. In
einem Joint Venture plant und baut die Leighton-Toch-
Beteiligungen
ter Thiess seit dem zweiten Halbjahr 2009 eine Sied-
Leighton hat seine Kooperationsvereinbarung mit Mac-
lung für zirka 3 300 Mitarbeiter. Weiterhin bereitet die
mahon – einem australischen Unternehmen, das im
Gesellschaft auf der vorgelagerten Insel Barrow Island
Bau und Contract-Mining aktiv ist – auf unbestimmte
ein Gelände für den Bau einer Gasverflüssigungsan-
Zeit verlängert. Ein Beispiel für die Zusammenarbeit
lage vor. Die beiden Aufträge haben ein Gesamtvolu-
zwischen Leighton und Macmahon ist das Joint Venture
men von zirka 570 Mio. Euro. Auch Leighton Contrac-
für den Bau einer 220 Kilometer langen Eisenbahnstre-
tors ist am Gorgon-Projekt beteiligt: Das Unternehmen
cke in Pilbara, Westaustralien. Der Auftragswert für
erhielt im November 2009 gemeinsam mit Partnern
diese Verbindung zum Transport von Erz beträgt zirka
den Zuschlag für eine 2,1 Kilometer lange Kaianlage vor
267 Mio. Euro. Bei dem Projekt werden etwa 1,2 Mio.
Barrow Island. Der Startschuss für den Bau des Pro-
Kubikmeter Erde bewegt, zehn Brücken errichtet und
jekts mit einem Volumen von zirka 560 Mio. Euro fällt
840 Kilometer Glasfaserkabel installiert.
im Oktober 2010.
Unsere Beteiligung an Devine, einem australischen
Auch das Geschäft mit der Strom- und Energieversor-
Projektentwickler im Bereich Wohnungsbau, hat eben-
gung entwickelt sich für Leighton in Australien beson-
falls von dem Konjunkturprogramm profitiert: Wohn-
ders positiv. Das gilt ebenfalls für die Marktsegmente
bauten in erschwinglicher Preisklasse verzeichneten
2009 starke Umsätze.
88
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Projektbeispiele Australien
Mio. Euro. Auch Leighton Contractors ist im Bereich
Dienstleistungen
Straßenbau weiter erfolgreich und wird am Ausbau des
Die Leighton-Gesellschaft John Holland wurde damit
Eastern Busway in Brisbane teilnehmen. Das Projekt
beauftragt, in einem Konsortium das Eisenbahnnetz
beinhaltet unter anderem den Bau von Tunneln, Brü-
der Metropole Melbourne acht Jahre lang zu betreiben
cken und Haltestellen. Der Auftragswert für Leighton
und zu warten. Der Auftrag hat ein jährliches Volumen
beläuft sich auf 148 Mio. Euro.
von etwa 95 Mio. Euro. Zudem besteht die Option zur
Verlängerung für weitere sieben Jahre.
In einem Konsortium erweitert John Holland die Eisenbahnstrecke zwischen den Städten Maitland und Whit-
Im australischen Nachbarland Neuseeland wartet und
tingham um ein drittes Gleis. Dazu entstehen bis März
modernisiert ­Visionstream, eine Tochter von Leighton
2012 insgesamt 43 Kilometer neue Strecke sowie di-
Contractors, einen Teil des nationalen Telekommunika-
verse Brücken- und Straßenanlagen. Das Projekt mit
tionsnetzes. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 461
einem Gesamtauftragsvolumen von 142 Mio. Euro ist
Mio. Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Teil des zentralen Infrastrukturprogramms der australischen Behörden.
Infrastruktur
Ein Konsortium um die Leighton-Tochter Thiess plant,
Mit dem Auftrag, das Elektrizitätsnetz für Sydney, Hun-
finanziert und baut Australiens modernste Meerwasser-
ter Valley und die Central Coast Region zu erneuern, si-
entsalzungsanlage, eines der weltweit größten PPP-
cherte sich Leighton Contractors 2009 gemeinsam mit
Projekte. Der Auftrag vom Bundesstaat Victoria hat ein
Partnern ein weiteres Großprojekt. Die Arbeiten mit ei-
Volumen von zirka 2,1 Mrd. Euro und wird voraussicht-
nem Auftragsvolumen von 132 Mio. Euro sollen bis
lich 2012 abgeschlossen sein. Zu dem Projekt gehört
2014 dauern.
der Bau und Betrieb der 86 Kilometer langen Pipeline,
um die Entsalzungsanlage an das Wassernetz von Mel-
Contract-Mining
bourne anzubinden. Außerdem ist das Konsortium für
Die Leighton-Tochter HWE Mining betreibt für fünf wei-
die Energieversorgung zuständig, die vollständig aus
tere Jahre die Orebody 23 Mine in Westaustralien. Die
nachhaltigen Quellen gespeist wird. So soll unter ande-
Gesellschaft ist dort seit 1998 für den Erzabbau zu-
rem ein eigener Windpark für die Anlage entstehen.
ständig. Im Zuge des neuen Auftrags mit einem Volumen von zirka 201 Mio. Euro wird HWE Mining weiter-
John Holland erweitert als Mitglied eines Konsortiums
hin Förderung, Transport und technische Wartung
die Wasserversorgung der australischen Stadt Mel-
übernehmen.
bourne. Zum Auftragsvolumen in Höhe von zirka 207
Mio. Euro gehört unter anderem die Modernisierung
Auch Leighton Contractors überzeugte erneut im Mi-
­einer Pumpstation und eines Wasserspeichers. Die
nengeschäft: Der Vertrag für den Kohleabbau in der
Bauarbeiten sollen sechs Jahre dauern.
Duralie-Mine in New South Wales wurde um weitere
sieben Jahre verlängert. Das entspricht einem Auf-
Thiess Services erhielt einen Auftrag im Bereich der
tragsvolumen von etwa 251 Mio. Euro. Leighton fördert
Abwasserwirtschaft. Bei dem Programm „South East
in der Mine pro Jahr etwa 1,8 Mio. Tonnen des Rohstoffs.
Water Capital Works“ in Victoria werden die Wasserund Abwasserleitungen erneuert und eine Pumpstation
Vertragsverlängerungen gab es für Leighton Contrac-
gebaut. Etwa 189 Mio. Euro des Gesamtauftragsvolu-
tors auch in Queensland: So wird das Unternehmen
mens von 224 Mio. Euro entfallen auf Thiess Services.
zum einen in der Peak Downs Mine für zirka 172 Mio.
Euro weitere drei Jahre als Projektmanager Kohle im
Thiess beteiligt sich außerdem am Bau eines 8,4 Kilome-
Tagebau fördern und die Abbautechnik instand halten.
ter langen Teilstücks der M80 Ringroad in Melbourne.
Zum anderen verlängert sich die Zusammenarbeit in
Das Gesamtvolumen des Projekts liegt bei knapp 300
Geschäftsbericht 2009
89
der Moorvale Mine um vier Jahre – mit einem Auftrags-
Gobi in der Mongolei zu bauen. Über die neue Strecke
volumen von 91 Mio. Euro.
wird die in der von Leighton Asia betriebenen Ukhaakhudag Coal Mine abgebaute Kohle transportiert. Bei
Auch John Holland konnte einen bedeutenden Con-
diesem Projekt mit einem Auftragsvolumen von 207
tract-Mining-Auftrag verbuchen. In der Isaac Plains
Mio. Euro übernimmt die Gesellschaft die Erdarbeiten,
Coal Mine in Queensland wird die Leighton-Tochter alle
verlegt die Schienen und errichtet Depots, Werkstätten
mit dem Betrieb der Mine verbundenen Arbeiten er-
sowie Verwaltungsgebäude.
bringen. Der Auftrag hat ein Volumen von 154 Mio.
Euro und eine Laufzeit von drei Jahren.
Die Al Habtoor Leighton Group erhielt in der Golfregion
zwei große Infrastrukturaufträge: In Abu Dhabi wird bis
Hochbau
Ende 2011 für 273 Mio. Euro ein Container- und Indus­
Von PPP-Aufträgen im öffentlichen Hochbau profitieren
triehafen entstehen. Die Beteiligungsgesellschaft von
auch unsere australischen Gesellschaften. So erhielt
Leighton Holdings legt die komplette Infrastruktur in-
ein Konsortium um Leighton Contractors den Auftrag
klusive Straßen, Brücken sowie Versorgungsnetzen an
für das Projekt Aspire Schools im Bundesstaat Queens-
und baut alle Hafenanlagen sowie 47 Gebäude für die
land. Die Partner werden dort sieben Schulen planen,
Khalifa Port and Industrial Zone. Außerdem errichtet
finanzieren, bauen und 30 Jahre lang betreiben. Der
das Unternehmen zwei Wasserversorgungsnetze in
Auftrag hat einen Gesamtwert von zirka 632 Mio. Euro.
Katar. Das Projektvolumen beläuft sich auf zirka 144
Broad Construction Services, eine Tochtergesellschaft
Mio. Euro und umfasst den Bau von zwei Pumpstatio-
von Leighton Contractors, plant und baut die Gebäude.
nen, zirka 16 Kilometern Versorgungspipelines sowie
Nach der Fertigstellung im Jahr 2014 wird Leighton
Reservoiren, Gebäuden und zugehöriger Infrastruktur.
Services die Schulen betreiben und ­instand halten.
Contract-Mining
Für die positive Entwicklung des Gesundheitssektors
Für die von Leighton Asia betriebene Kohlenmine Uk-
steht unter anderem der Auftrag für John Holland, den
haakhudag in der Mongolei konnte ein Erweiterungs-
Joondalup Gesundheitscampus in Perth zu sanieren
auftrag gewonnen werden. Der zusätzliche Auftrag in
und auszubauen. Das Projekt hat ein Volumen von 158
Höhe von 119 Mio. Euro soll die Voraussetzungen
Mio. Euro. Die Arbeiten begannen im August 2009 und
schaffen, den Kohleabbau in der Mine von zirka 2,5
sollen im Jahr 2013 abgeschlossen sein. Parallel zur
Mio. Tonnen pro Jahr künftig auf fünf Mio. Tonnen zu
Sanierung entstehen mehrere Neubauten – eine Kran-
steigern. Leighton Asia untersucht weitere Möglichkei-
kenstation, eine Notaufnahme und ein Ambulanzzent-
ten, um die Contract-Mining-Aktivitäten in der Mongolei
rum. Mit seinen Arbeiten am Royal North Shore Hospital
ausbauen zu können.
in Sydney macht Thiess gute Fortschritte. Die Fertigstellung des Projekts mit einem Volumen von 553 Mio.
Thiess erhielt für die indonesischen Kohlenminen Sena-
Euro ist für 2014 geplant.
kin und Satui eine Vertragsverlängerung um weitere
sieben Jahre. Die Gesellschaft betreibt die beiden Minen
Projektbeispiele Asien
schon seit 20 beziehungsweise elf Jahren. Die Gesamt-
Infrastruktur
produktion soll auf zwölf Mio. Tonnen Kohle pro Jahr
In Hongkong plant und baut Leighton Asia bis Oktober
steigen. Das Volumen des neuen Vertrags b
­ eläuft sich
2013 einen Abwassertunnel im Gesamtwert von 233
auf zirka 1,18 Mrd. Euro.
Mio. Euro. Die besondere Herausforderung: Das Tun-
90
Geschäftsbericht 2009
nelsystem wird in einer Tiefe von 70 bis 120 Metern er-
Hochbau
richtet. Das Konjunkturprogramm des Landes fördert
Im ersten Halbjahr 2009 erhielt Leighton Asia als Mit-
das Projekt. Zu den Projekterfolgen von Leighton Asia
glied einer Projektpartnerschaft den Auftrag, den Ra-
im Geschäftsjahr 2009 gehört auch der Auftrag, eine
manujan IT-Park in der indischen Stadt Chennai zu
225 Kilometer lange Eisenbahnlinie durch die Wüste
bauen. Die Arbeiten für das Projekt mit einem Auf-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
tragsvolumen von 164,6 Mio. Euro begannen bereits im
Juni des Berichtsjahres und werden voraussichtlich
2012 abgeschlossen sein. Auf einer Fläche von 570 000
Quadratmetern entstehen bis dahin unter anderem ein
Konferenzzentrum, Wohngebäude, Einzelhandelsflächen sowie Parkhäuser.
Auf der Insel Saadiyat vor der Küste Abu Dhabis realisiert eine Arbeitsgemeinschaft um Al Habtoor Leighton
Group das Projekt St. Regis Hotel and Residences. Die
Beteiligung von Leighton Holdings erhält die Hälfte des
Auftragswerts von insgesamt knapp 345 Mio. Euro.
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2009
2008
12.418,5
9.645,2
22.132,7
7.771,3
7.771,1
535,6
432,9
782,2
23,3
2.592,7
40 131
12.651,0
8.638,9
16.194,2
6.884,8
6.884,5
427,5
327,2
1.005,2
22,7
2.081,5
37 076
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Asia Pacific
notwendig gewordenen Wertberichtigungen auf Kon-
Der Auftragseingang ist im Geschäftsjahr 2009 leicht
zessionsgesellschaften und Beteiligungen das Ergebnis
zurückgegangen und lag 1,8 Prozent unter dem heraus-
des Vorjahres beeinträchtigt.
ragenden Wert des Vorjahres. Jedoch konnte ab dem
dritten Quartal des abgelaufenen Jahres eine erhebli-
Die Investitionen verringerten sich um 22,2 Prozent.
che Zunahme von Neuaufträgen gegenüber dem ers-
Der hohe Vergleichswert des Vorjahres war vor allem
ten Halbjahr verzeichnet werden.
durch Einzahlungen in Konzessionsgesellschaften bedingt.
Leistung und Außenumsatz wurden im Berichtszeitraum um 11,6 Prozent auf 9,65 Mrd. Euro beziehungs-
Die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter nahm um
weise um 12,9 Prozent auf 7,77 Mrd. Euro gesteigert.
8,2 Prozent unterproportional zu.
Hier wirkten sich die hohen Auftragseingänge aus den
Bereichen Infrastruktur und Contract-Mining im Ge-
Ausblick
schäftsjahr 2008 aus.
Die robuste Verfassung der Konjunktur im asiatisch-­
pazifischen Raum – gestützt durch umfangreiche
Der Rekordwert des Auftragsbestands aus dem Vor-
staat­liche Ausgabenprogramme, insbesondere in Aus-
jahr konnte 2009 noch einmal um 36,7 Prozent gestei-
tralien und Hongkong, sowie durch eine anhaltend
gert werden. Neben einem operativen Anstieg um 1,3
hohe Nachfrage nach Rohstoffen aus China – hat zu
Mrd. Euro ist hierin ein positiver Wechselkurseffekt von
einem Rekordauftragsbestand im Unternehmensbe-
4,6 Mrd. Euro, resultierend aus einem deutlich stärke-
reich HOCHTIEF Asia Pacific geführt. Australien hat
ren australischen Dollar zum Bilanzstichtag im Vergleich
die globale Finanzkrise deutlich besser überstanden
zum Vorjahr, enthalten.
als andere westliche Volkswirtschaften. Für das Geschäftsjahr 2010 erwarten wir deshalb einen weiteren
Trotz des schwierigen Marktumfelds, das sich in Aus-
Anstieg des Ergebnisses vor Steuern.
tralien insbesondere im gewerblichen Projektentwicklungsgeschäft und in Dubai im Hochbau zeigte, lagen
das betriebliche Ergebnis (+ 25,3 Prozent) sowie das
Ergebnis vor Steuern (+ 32,3 Prozent) deutlich über
den jeweiligen Vorjahreswerten. Ein wesentlicher Grund
für die Ergebnissteigerung war zum einen die positive
Entwicklung des Außenumsatzes. Zum anderen hatten
im Jahr 2008 die bei Leighton infolge der Finanzkrise
Geschäftsbericht 2009
91
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
• Erneut hoher Ergebnisbeitrag zum
Unternehmenserfolg
quellen zu erschließen. Dazu gehört vor allem der
Ausbau des Non-Aviation-Geschäfts, dessen wirt-
• Portfolio weiter ausgebaut
schaftliche Entwicklung stärker vom Flugverkehrsauf-
• Flughäfen bestehen in Krisenzeiten
kommen entkoppelt ist.
• HOCHTIEF Concessions in Aktiengesellschaft
umgewandelt
Zudem hat sich HOCHTIEF AirPort als unabhängiger
Berater etabliert. So haben wir im Jahr 2009 für den
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.hochtief-concessions.de.
Der 2008 gegründete Unternehmensbereich HOCHTIEF
Riga International Airport in Lettland einen Masterplan
Concessions hat seine Führungsgesellschaft, die
erarbeitet und den Auftrag erhalten, den Masterplan
HOCHTIEF Concessions GmbH, im November 2009
des Aéroport International de Genève, des zweitgröß-
in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
ten Flughafens der Schweiz, zu überarbeiten.
HOCHTIEF Concessions* zählt zu den weltweit bedeu-
Flughäfen
tendsten industriellen Infrastrukturinvestoren. Wir entwi-
Athens International Airport
ckeln und realisieren gemeinsam mit Partnern Konzes-
Anteil HOCHTIEF AirPort 26,7 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 13,3 %
sions- und Betreiberprojekte in den Geschäftsfeldern
Der Flughafen Athen verbuchte im Jahr 2009 ein Pas-
Flughäfen, Straßen sowie Soziale Infrastruktur und be-
sagiervolumen von 16,2 Mio. Damit sank die Zahl der
raten zudem Dritte auf diesen Gebieten. Im Geschäfts-
Passagiere um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
feld Flughäfen ist HOCHTIEF Concessions derzeit an
Athens International Airport weist damit die zweitge-
sechs Airports weltweit beteiligt, im Geschäftsfeld Stra-
ringsten Verluste im Personenverkehr unter den gro-
ßen an sieben Straßen inklusive zweier Tunnel in Europa
ßen europäischen Flughäfen auf. Ungeachtet dieser
und Chile mit einer Gesamtlänge von mehr als 750 Ki-
Entwicklung, die der allgemeinen Wirtschaftslage ge-
lometern und im Geschäftsfeld Soziale Infrastruktur an
schuldet ist, erfuhr der Flughafen in der Krise großes
18 Projekten mit 95 öffentlichen Einrichtungen in Eu-
Vertrauen durch seinen Fremdkapitalgeber. Er konnte
ropa. Zudem umfasst das Portfolio des Unternehmens
den bestehenden EIB-Kreditvertrag neu verhandeln
auch zwei Geothermieprojekte in Deutschland.
und die bisherige Staatsgarantie auf zirka 50 Prozent
und damit um etwa die Hälfte reduzieren.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 26 bis 29.
HOCHTIEF AirPort**
Mit insgesamt 88,7 Mio. Fluggästen lag das Passagier-
Die ehemals staatliche Olympic-Gruppe wurde im Be-
aufkommen an den sechs Beteiligungsflughäfen von
richtszeitraum privatisiert. Damit ist einer der wichtigsten
HOCHTIEF AirPort im Berichtsjahr 2009 um 1,4 Pro-
Kunden am Athens International Airport neu aufgestellt
zent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Der
und wieder ein verlässlicher Partner. Für die allgemein
Rückgang fiel jedoch geringer aus als im Branchen-
gute Zusammenarbeit mit den Fluglinien ist die Flugha-
durchschnitt. Die Airports in Düsseldorf und Athen ver-
fengesellschaft von den europäischen Airlines 2009 er-
zeichneten nur sehr geringe Verkehrseinbußen. Die
neut mit dem ersten Platz bei den Routes Airport Mar-
Flughäfen Sydney und Tirana konnten ihre Passagier-
keting Awards ausgezeichnet worden.
zahlen gegenüber Vorjahr sogar steigern. Auch die anderen Airports verspürten in der zweiten Jahreshälfte
Seit Anfang 2009 verfügt der Flughafen über ein neues
eine leichte Belebung. Erfahrungsgemäß erholen sich
Vorzeigeobjekt: Auf dem Airportgelände eröffnete ein
Flughäfen außerordentlich schnell von Krisen und der
neues Messe- und Konferenzzentrum mit vier Ausstel-
langfristige Wachstumstrend der Luftfahrt wird nur
lungshallen und zwei Kongressbereichen mit einer Ge-
kurzfristig unterbrochen.
samtfläche von 50 000 Quadratmetern. Das Zentrum ist
das größte seiner Art in Griechenland. Die erfolgreiche
HOCHTIEF AirPort unterstützt als aktiver Beteiligungs-
Ansiedlung von Handel und Dienstleistung am Flughafen
manager seine Flughäfen dabei, auch abseits der Ab-
wurde hiermit konsequent fortgesetzt.
fertigung von Passagieren und Gütern neue Ergebnis-
92
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Budapest Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 37,25 %
die Flugsteige B und C sind künftig durch einen neuen,
luftseitigen Gang verbunden. Düsseldorf Airport fes-
Budapest Airport verzeichnete im Berichtsjahr weniger
tigte damit seine Position als drittgrößter Flughafen in
Passagiere als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die
Deutschland, entwickelte sich zu einem bedeutenden
Zahl der Fluggäste sank um 4,1 Prozent auf 8,1 Mio.
regionalen Drehkreuz und erhöhte den Reisekomfort für
Diese Entwicklung verlief insgesamt besser als die der
seine Passagiere.
regionalen Vergleichsflughäfen Wien, Prag und Warschau.
Die gerichtliche Auseinandersetzung mit Anrainern um
die Betriebsgenehmigung wurde im Berichtsjahr be-
Der Flughafen ist optimal auf steigende Verkehrsvolu-
endet. Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts Müns-
mina vorbereitet, wenn sich die allgemeine wirtschaftli-
ter ist seit Juli 2009 endgültig rechtskräftig, eine Revi-
che Lage wieder bessert: Die Arbeiten für das 2007
sion ausgeschlossen. Für Düsseldorf International
begonnene Ausbauprogramm BUD Future schreiten
bedeutet dies Planungssicherheit: Wie in der Genehmi-
voran, wichtige Etappenziele wurden im vergangenen
gung vorgesehen, können 131 000 Starts und Landun-
Geschäftsjahr erreicht. So fand im Juni 2009 die Grund-
gen in den sechs verkehrsreichsten Monaten des Jah-
steinlegung für den BUD SkyCourt statt. Dieses Gebäude
res abgewickelt werden.
wird die Terminals 2A und 2B verbinden, Platz für Geschäfte, Gastronomie sowie Lounges schaffen und so
Die Vermarktung der Airport City, eines Dienstleis-
dazu beitragen, die Non-Aviation-Erlöse zu steigern. Um
tungszentrums in unmittelbarer Terminalnähe, stößt
die Prozesse in der Flughafengesellschaft weiter zu op-
weiterhin auf gute Resonanz. Mehr als die Hälfte der
timieren und noch konsequenter auf die Erfordernisse
Baufelder ist bereits an Nutzer und Investoren veräu-
des Markts auszurichten, wurde zudem eine neue Or-
ßert und wird größtenteils auch schon bebaut. Der
ganisationsstruktur mit Profit- und Cost-Centern einge-
erste Bauabschnitt mit zirka einem Drittel der Gesamt-
führt.
fläche wurde bereits fertiggestellt. Der Flughafen geht
davon aus, das gesamte Gelände bis zum Jahr 2016
Die Flughafengesellschaft in Budapest hat angesichts
an Investoren zu vermarkten.
der schwierigen finanziellen Lage der ungarischen
Fluggesellschaft Malév, die im November 2009 fällige
Zahlungen an den Flughafen Budapest teilweise aus-
Hamburg Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 34,8 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 14,2 %
gesetzt hatte, Maßnahmen eingeleitet, um ihre Interes-
Hamburg Airport fertigte im Berichtszeitraum 12,2 Mio.
sen auch im Fall andauernder Zahlungsaussetzungen
Passagiere ab, das sind 4,7 Prozent weniger als im
zu sichern. Derzeit erarbeiten die Gesellschafter von
Vorjahr. Auch hier nahm der Verkehr im Zuge der Fi-
Malév Pläne, um die Fluglinie langfristig zu stabilisieren.
nanzkrise ab; im November und Dezember erzielte der
Flughafen wieder leichte Wachstumsraten.
Düsseldorf International
Anteil HOCHTIEF AirPort 20 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 10 %
Der Zurückhaltung im Aviation-Segment stand ein leb-
Die Passagierzahlen am Flughafen Düsseldorf gingen
haftes Non-Aviation-Geschäft gegenüber: Ende Okto-
2009 um zwei Prozent auf 17,8 Mio. zurück. Trotz der
ber wurde gegenüber den Terminals und der Airport
allgemeinen wirtschaftlichen Zurückhaltung konnte die
Plaza das Radisson Blu Hotel eröffnet. Es ist direkt mit
Zahl der Umsteigepassagiere auch 2009 wieder deut-
den Abflug- und Ankunftsbereichen der Terminals ver-
lich gesteigert werden. Als Reaktion auf den zunehmen-
bunden und steigert die Attraktivität von Hamburg Air-
den Drehkreuzverkehr der beiden wichtigsten Fluglinien
port als Veranstaltungsstandort. Insgesamt stehen in
am Standort – Air Berlin und Lufthansa – hatte die Flug-
dem 226-Zimmer-Haus 15 multifunktionale Tagungs-
hafengesellschaft bereits 2008 ein Investitionsprogramm
und Konferenzräume zur Verfügung. Zudem wurde das
in Höhe von zirka 300 Mio. Euro aufgelegt. Kurze Wege
Parkgeschäft ausgebaut: Mit einem neuen Parkdeck
ermöglichen ein schnelles Umsteigen für die Fluggäste.
im Komplex P2-P4 gibt es nun mehr als 12 000 Park-
So wird im Flugsteig A ein Transferbereich errichtet, und
plätze am Flughafen.
Geschäftsbericht 2009
93
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 26 bis 29.
Der Flughafen setzte sich auch im Berichtsjahr für
HOCHTIEF PPP Solutions*
Nachhaltigkeit ein und erhielt dafür Anerkennung: Für
HOCHTIEF PPP Solutions war zum Ende des Berichts-
das kontinuierliche Engagement im Lärmschutz und
jahres weltweit an insgesamt 27 Projekten (Straßen,
den sparsamen Einsatz von Ressourcen wurde Ham-
Tunnel, öffentliche Einrichtungen und Geothermiekraft-
burg Airport im Juli 2009 der Umweltpreis der Studien-
werke) mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von weit
und Fördergesellschaft der schleswig-holsteinischen
mehr als sechs Mrd. Euro beteiligt. Bei mehreren Pro-
Wirtschaft verliehen.
jekten arbeitet die Gesellschaft in enger Kooperation
mit den Konzernschwestern HOCHTIEF Construction
Sydney Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 5,61 % / Anteil HOCHTIEF AirPort Capital 6,50 %
Das Passagieraufkommen am Sydney Airport entwi-
und HOCHTIEF Facility Management zusammen und
nutzt damit die Vorteile des integrierten Angebots aus
einer Hand.
ckelte sich insbesondere zum Ende des Berichtsjahres
positiv. Die Anzahl der Passagiere stieg im Jahresver-
Zu Beginn des Geschäftsjahres 2009 hat sich HOCHTIEF
lauf um 0,4 Prozent auf 33 Mio.
PPP Solutions an der neu gegründeten ÖPP Deutsch-
HOCHTIEF AirPort hat sich nicht an der zweiten Eigen-
nehmen für öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP) in
kapitalerhöhung am Sydney Airport im Jahr 2009 betei-
Deutschland. Bund, Länder und Kommunen bilden den
ligt. Der Anteilsbesitz reduzierte sich somit von 6,77 auf
Kern der öffentlichen Eigentümer der ÖPP Deutschland
5,61 Prozent. Auf unser Engagement an dem verkehrs-
AG – sie halten gut 60 Prozent der Anteile. Die Beteili-
reichsten Flughafen Australiens hat dies jedoch keinen
gung der Privatwirtschaft erfolgt über eine Gesellschaft,
Einfluss: So wurde der Beratungsvertrag bis 2011 verlän-
die zirka 40 Prozent der Anteile an der ÖPP Deutsch-
gert und der Masterplan für die kommenden 20 Jahre
land AG hält.
land AG beteiligt – einem unabhängigen Beratungsunter-
von der australischen Regierung genehmigt. HOCHTIEF
AirPort unterstützte die Flughafengesellschaft bei der
Projektbeispiele
Ausarbeitung des neuen Masterplans, der vorsieht, den
Straßen
Flughafen stufenweise an die wachsenden Passagier-
Im Februar 2009 erreichte HOCHTIEF PPP Solutions
zahlen anzupassen. Dafür werden unter anderem Termi-
den Financial Close für den Mauttunnel San Cristóbal in
nals, Vorfelder und Frachtanlagen ausgebaut.
Santiago de Chile. Gemeinsam mit einem Partner werden wir den zwei Kilometer langen Tunnel bis zum Jahr
Tirana International Airport
Anteil HOCHTIEF AirPort 47 % 2037 betreiben. Das Projekt ist neben dem Vespucio
Norte Express das zweite in dem Andenstaat und
Entgegen dem allgemeinen Branchentrend verzeichnete
zeugt von unserem guten Ruf, der auch von der Pro
der Flughafen Tirana 2009 ein beachtliches Verkehrs-
Human Foundation bestätigt wurde: Sie zeichnete die
wachstum: Den Flughafen der albanischen Hauptstadt
Konzessionsgesellschaft des Vespucio Norte Express
nutzten 1,4 Mio. Passagiere – das entspricht einem Zu-
für ihr sozial verantwortliches Handeln aus.
wachs von 10,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Für das Projekt D1 Motorway in der Slowakei wurde
Parallel zu dieser Entwicklung erhöhte der Airport
HOCHTIEF PPP Solutions Mitte des Jahres zum bevor-
seine Kapazitäten für die Abfertigung auf bis zu 1,8
zugten Bieter ernannt. Hier soll eine 25 Kilometer lange
Mio. Passagiere pro Jahr: Anfang September wurde
Autobahn samt sechs Kilometer langem Zubringer ge-
deshalb die Terminalerweiterung in Betrieb genommen.
plant, finanziert, gebaut und anschließend betrieben
Auf zirka 4 000 Quadratmetern zusätzlicher Fläche sind
werden.
unter anderem weitere Check-in-Counter und Airline-
94
Geschäftsbericht 2009
Schalter, drei neue Gates sowie attraktive Geschäfte
In Österreich konnten wir bereits Ende Oktober mit der
untergebracht. Gleichzeitig wurde die Kapazität der
S1 und der S2 erste Abschnitte des Autobahnrings um
Gepäckbeförderungsanlage verdoppelt.
Wien eröffnen. An dem Konsortium für das Projekt A5
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Ypsilon ist HOCHTIEF PPP Solutions mit 44,4 Prozent
Der Bildungssektor bleibt auch hierzulande ein wichti-
federführend beteiligt. Anfang 2010 wurde die Mautau-
ges Geschäftsfeld. HOCHTIEF PPP Solutions stellte
tobahn A5 komplett für den Verkehr freigegeben.
2009 vier neue Schulen in Frankfurt am Main fertig – in
erfolgreicher Zusammenarbeit mit anderen Konzernge-
Mit der Mautstraße Elefsina–Patras–Tsakona entsteht
sellschaften. So hatte HOCHTIEF Construction die Bau-
eine der wichtigsten griechischen Straßenverbindun-
maßnahmen ausgeführt, HOCHTIEF Facility Manage-
gen. HOCHTIEF PPP Solutions ist an dem Konsortium
ment wird die neuen Gebäude bis 2029 betreiben. In
zum Neu- beziehungsweise Ausbau der 365 Kilometer
Köln-Rodenkirchen wurde der Neubau der Gesamt-
langen Autobahn mit 25 Prozent beteiligt und wird die
schule, für den 2008 der Grundstein gelegt wurde, voll-
Straße bis 2038 betreiben. HOCHTIEF Construction
endet. Das Projekt mit einem Vertragsvolumen von etwa
führt einen Teil der Bauarbeiten aus.
127 Mio. Euro wird nun 25 Jahre lang von HOCHTIEF
Facility Management bewirtschaftet. Auch die Schul-
Soziale Infrastruktur
neubauten im schottischen West ­Lothian wurden im
Das Unternehmen festigte auch im vergangenen Ge-
Berichtsjahr abgeschlossen. Hier läuft die Betriebszeit
schäftsjahr seine Stellung als verlässlicher Partner für
bis zum Jahr 2039.
die öffentliche Hand bei Hochbauprojekten. In Moers
erhielt HOCHTIEF PPP Solutions den Auftrag, das denk-
Neuaktivitäten
malgeschützte Rathaus zu sanieren und um einen
Im Bereich Neuaktivitäten realisiert HOCHTIEF PPP
Neubau sowie ein benachbartes Bildungszentrum zu
Solutions die beiden ersten komplett privat finanzierten
ergänzen. Die Arbeiten werden voraussichtlich 2012
Geothermiekraftwerke Deutschlands. Die Bohrarbeiten
abgeschlossen sein. Dieses Projekt ist ein Beispiel für
wurden im Berichtsjahr beendet.*
die Arbeit von HOCHTIEF entlang des Lebenszyklus einer Immobilie: Für die Planung und Finanzierung ist
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF PPP Solutions verantwortlich, den Bau
HOCHTIEF Concessions
übernimmt HOCHTIEF Construction. HOCHTIEF Faci-
Der Auftragseingang ist gegenüber dem Vorjahr auf
lity Management wird sich um das Gebäudemanage-
145,3 Mio. Euro gesunken. Der Vorjahreswert war
ment kümmern. Neben dem bereits eröffneten Rathaus
hauptsächlich durch den Projektgewinn der Fürst-
in Gladbeck ist dieses Projekt das zweite Rathaus, das
Wrede-Kaserne geprägt. Diesem steht 2009 der Ge-
die Gesellschaft auf PPP-Basis realisiert.
winn des vergleichsweise kleineren PPP-Projekts Rat-
*Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 27 und 52.
haus Moers gegenüber.
Auch im britischen Wigan baut HOCHTIEF PPP Solutions für die öffentliche Hand. Aus gleich zwei Ausschrei-
Das betriebliche Ergebnis hat sich im Geschäftsjahr
bungen gingen wir als Sieger hervor: Im Juni 2009 erhielt
gegenüber dem Vorjahreswert um 31,8 Mio. Euro auf
das Unternehmen zunächst den Auftrag, ein neues Bür-
113,9 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern um 30,9
gerzentrum zu realisieren. Zusammen mit unseren Kon-
Mio. Euro auf 78,7 Mio. Euro verringert. Dies ist im We-
sortialpartnern werden wir die Einrichtung planen, finan-
sentlichen bedingt durch Sondereffekte des Vorjahres.
zieren, bauen und anschließend 25 Jahre lang betreiben.
So profitierte HOCHTIEF AirPort in Höhe von 36,6 Mio.
Geplant ist ein multifunktionaler Gebäudekomplex, der
Euro von der Zahlung der letzten Kaufpreisrate (Contin-
unter anderem eine Bibliothek, ein Schwimmbad und ein
gent Purchase Price) von HOCHTIEF AirPort Capital
Bürgerbüro einschließt. Beim zweiten Projekt in Wigan
sowie einer Sonderdividende vom Flughafen Sydney.
werden wir die weiterführenden Schulen in den Städten
Dem stand im Berichtsjahr die Auflösung von Rückstel-
Salford und Wigan neu errichten. Der Auftrag ist Teil des
lungen gegenüber, die aufgrund von Außenständen der
­sogenannten Building-Schools-for-the-Future-Pro-
griechischen Olympic-Gruppe gebildet worden waren.
gramms der britischen Regierung, mit dem in den kom-
Nachdem das Schiedsgerichtsverfahren vor dem LCIA**
menden 15 Jahren alle 3 500 weiterführenden Schulen
2009 erfolgreich abgeschlossen wurde, entfiel das
des Landes saniert oder neu gebaut werden sollen.
­Risiko einer Wertberichtigung und die Risikorück­
**Siehe Glossar Seite 198.
Geschäftsbericht 2009
95
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
*Die ausgewiesenen Gesamtzahlen für den Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
enthalten jeweils auch die eigenen Verwaltungskosten.
(In Mio. EUR)
2009*
2008
Auftragseingang
145,3
197,9
14,2
131,1
13,7
184,2
189,9
167,5
14,2
175,6
13,7
153,8
Das Investitionsvolumen lag im Geschäftsjahr 2009
776,7
723,1
–
776,7
–
723,1
mit 49 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert von
189,8
166,1
14,2
175,6
13,7
152,4
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Leistung
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Auftragsbestand
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Bereichsumsatz
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
189,0
162,9
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
13,4
175,6
12,4
150,5
Betriebliches Ergebnis/EBITA
113,9
145,7
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
110,1
10,3
123,1
22,6
78,7
109,6
79,0
6,2
96,5
13,1
49,0
27,7
47,8
1,1
17,4
10,3
12,1
14,0
13,3
8,7
14,2
13,0
1.307,1
1.258,9
1.151,4
158,6
1.035,5
224,4
311
219
69
137
80
139
Außenumsatz
Ergebnis vor Steuern/EBT
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Investitionen
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
RONA (in Prozent)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
Nettovermögen (31.12.)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
**2009 inklusive der 71
Mitarbeiter der vollkonsoli­
dierten Projektgesellschaft
HOCHTIEF PPP Schulpartner
Mitarbeiter** (im Jahresdurchschnitt)
davon HOCHTIEF AirPort
davon HOCHTIEF PPP Solutions
27,7 Mio. Euro, vor allem infolge der zwei Kapitalerhöhungen am Flughafen Sydney. HOCHTIEF AirPort hat
sich nur an der ersten mit 9,4 Mio. Euro beteiligt. Angesichts der Vollkonsolidierung von HOCHTIEF AirPort
Capital (HTAC) enthält das Investitionsvolumen auch den
Anteil der anderen HTAC-Partner in Höhe von 38,3 Mio.
Euro. Das Investi­tionsvolumen von HOCHTIEF PPP Solutions liegt deutlich unter dem Vorjahreswert, der von
den Kapitaleinschüssen in die Mautstraßenprojekte
­Maliakos–Kleidi und Elefsina–Patras–Tsakona geprägt war.
Ausblick
Der Unternehmensbereich geht für 2010 von einer insgesamt guten Geschäftsentwicklung im Zuge der langsamen Markterholung aus. Im Finanzmarkt sehen wir
erste Anzeichen für eine Verbesserung der Finanzierungsmöglichkeiten für die von uns angestrebten
­Akquisitionen. Damit ergeben sich positive Wachstums- und Ergebnisimpulse für unser Geschäft.
stellungen konnten aufgelöst werden. Belastet wurde
Im Geschäftsfeld Flughäfen erwarten wir, dass sich die
das Ergebnis hingegen durch den Rückgang der
Passagierzahlen weiter erholen und sich die fortlaufen-
­Passagierzahlen an den Beteiligungsflughäfen infolge
den operativen Optimierungen in verbesserten Ergeb-
der Finanzkrise.
nissen der Flughafengesellschaften niederschlagen.
Das Ergebnis von HOCHTIEF PPP Solutions ist zum
Im Geschäftsfeld Straßen steht 2010 der Financial
einen geprägt durch positive Beiträge aus den Maut-
Close für das Großprojekt Mautautobahn D1 in der
straßenprojekten Vespucio Norte Express und Malia-
Slowakei im Vordergrund.
kos–Kleidi. Zum anderen trugen Erfolgsprämien im Zusammenhang mit den erfolgreichen Financial Closes
Im Geschäftsfeld Soziale Infrastruktur gehen wir von ei-
bei den Schulprojekten in Salford und Wigan, dem Bür-
ner weiterhin stabilen Projektpipeline aus und sind der-
gerzentrum Wigan sowie dem Rathaus Moers zum Er-
zeit an mehreren Ausschreibungen beteiligt.
gebnis bei. Darüber hinaus haben wir weitere Vorberei-
96
Geschäftsbericht 2009
tungen für die Erschließung des Konzessionsmarkts in
Nach den Akquisitionsaktivitäten im Vorjahr erwarten
Nordamerika getroffen, wo HOCHTIEF PPP Solutions
wir 2010 erste Projektgewinne in Nordamerika in den
inzwischen in vier Projekten präqualifiziert ist. Der Er-
Geschäftsfeldern Straßen und Soziale Infrastruktur. Ins-
gebnisrückgang gegenüber dem Vorjahr resultiert aus
gesamt rechnet der Unternehmensbereich HOCHTIEF
den vergleichsweise deutlich höheren Ertragsprämien
Concessions im Geschäftsjahr 2010 mit einem Vorsteu-
der in 2008 gewonnenen griechischen Straßenprojekte
erergebnis unter Vorjahr. Bereinigt um die positiven Son-
Maliakos–Kleidi und Elefsina–Patras–Tsakona sowie
dereffekte aus der Rückstellungsauflösung Flughafen
dem Verkauf des 3,75-Prozent-Anteils an der Mautau-
Athen in 2009 wird das Vorsteuerergebnis jedoch über
tobahn Vespucio Norte Express in Chile.
dem des Vorjahres liegen.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
• Renditeziel erreicht
Verstärkte Nachfrage außerhalb Deutschlands
• Trendwende im Bereich Hochbau geschafft
Das internationale Geschäft entwickelte sich weiterhin
• Strategische Fokusthemen definiert
deutlich positiv. Dies galt vor allem für den Golfstaat
• Internationales Geschäft weiter gestärkt
Katar. So verbuchte HOCHTIEF Construction im
­Berichtsjahr mit dem Auftrag für den Bau eines mehr
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe führen wir
als acht Kilometer langen Einkaufs- und Geschäfts-
unter Leitung von HOCHTIEF Construction* die Leistun-
zentrums** in der katarischen Hauptstadt Doha den
gen unseres Konzerns im Bereich Bauen und baunahe
größten Auftrag seiner Unter­nehmens­geschichte.
Dienstleistungen im europäischen Raum zusammen –
als Generalunternehmer für komplexe Großprojekte auch
Enge Kooperation innerhalb des Konzerns
außerhalb Europas. Unsere Aktivitäten konzentrieren
Die auf den gemeinsamen Erfolg ausgerichtete Partner-
sich insbesondere auf den Hoch-, Tief- und Ingenieur-
schaft der HOCHTIEF-Gesellschaften ermöglicht es
bau in wachstumsstärkeren west- sowie osteu­ropäischen
uns, den Kunden komplette Lösungspakete anzubieten –
Ländern. Zudem haben wir uns in Deutschland er-
von Planung, Finanzierung und Bau bis zum Betrieb.
folgreich im Markt für hochwertige Wohnimmobilien po-
Diese enge Kooperation spiegelt sich in diversen Pro-
sitioniert. Innovative Geschäftsmodelle und Dienstleis-
jekten wider, bei denen HOCHTIEF Construction zum
tungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des
Beispiel eng mit der Schwestergesellschaft HOCHTIEF
Bauens runden das Leistungsportfolio ab.
PPP Solutions zusammenarbeitet, wie etwa beim Bau
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.hochtief-construction.de.
**Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 82.
der Mautstraße Elefsina–Patras–Tsakona in GriechenErfolgreich trotz Wirtschaftskrise
land oder der österreichischen Nordautobahn A5 (Ypsilon).
Trotz der Weltwirtschaftskrise gelang es, in der Division
Außerdem unterstützt das Unternehmen seine Schwes-
Building die Trendwende zu erreichen. Neuprojekte sind
tergesellschaften HOCHTIEF AirPort, HOCHTIEF Pro-
jetzt wieder erfolgreich und tragen zum Ergebnis bei.
perty Management und HOCHTIEF PPP Solutions bei
Die Divisionen Construction International und Civil
Großprojekten als Berater und Dienstleister.
Europe erzielten deutlich positive Ergebnisse mit guten Leistungsrenditen. Trotz Belastungen aus einem
In wesentlichen Wachstumsmärkten engagiert
Altprojekt wurde das Renditeziel von einem Prozent
HOCHTIEF Construction arbeitet konsequent daran,
Umsatzrendite im Jahr 2009 erreicht.
immer neue Umsatz- und Wachstumspotenziale in attraktiven Geschäftsfeldern zu erschließen und kontinuier-
Weichen auf profitables Wachstum gestellt
lich auszubauen. So haben wir im Geschäftsjahr 2009
HOCHTIEF Construction ist auf dem Weg zu einem er-
unsere starke Position im Bereich Green Building weiter
tragsstarken internationalen Bauunternehmen in Eu-
gefestigt. Außerdem ist HOCHTIEF Construction im ex-
ropa. Unser mittelfristiges Ziel ist eine Umsatzrendite von
pansiven Markt für Offshore-Windkraftwerke aktiv. Das
drei Prozent auf das Vorsteuerergebnis.
Unternehmen erwägt, gemeinsam mit der weltgrößten
Schwergut­reederei Beluga Shipping zukunftsweisende
Um dieses Ziel zu erreichen, verfolgen wir fünf strategi-
Hubschiffe zum Bau dieser Kraftwerke zu entwickeln
sche Fokusthemen: fairere Preise und eine profitablere
und zu betreiben. Beide Unternehmen bringen in das
Marktposition erzielen sowie Effizienz, Umsätze in er-
2009 gegründete Joint Venture ihre Kompetenz und
tragsstarken Märkten und in risikooptimierten Geschäfts-
Marktstellung ein. Auch im Bereich Geothermie enga-
feldern steigern. Das individuelle Umsetzungspro-
giert sich HOCHTIEF Construction weiterhin gemein-
gramm „LEAD5!“ trägt dazu bei, den Mitarbeitern die
sam mit HOCHTIEF PPP Solutions.
Fokusthemen zu verdeutlichen und ihren persönlichen
Beitrag sicherzustellen.
Geschäftsbericht 2009
97
Projektbeispiele
Public-Private-Partnership
Großprojekte
Im April 2009 erhielt HOCHTIEF PPP Solutions von der
Mit einem Auftragsvolumen von 1,3 Mrd. Euro realisiert
nordrhein-westfälischen Stadt Moers den Auftrag, ein
HOCHTIEF Con­struction den Bau der Barwa Commer-
neues Rathaus inklusive Bildungszentrum zu planen, zu
cial Avenue in Doha. Das mehr als acht Kilometer lange
finanzieren, zu bauen und nach Fertigstellung 23 Jahre
Einkaufs- und Geschäftszentrum wird Mitte 2012 fertig­
lang zu betreiben. HOCHTIEF Construction ist im Auf-
gestellt und auf knapp 900 000 Quadratmetern Brut-
trag der Schwestergesellschaft für die Bauarbeiten zu-
togeschossfläche – das entspricht zirka 110 Fußballfel-
ständig. Das Auftragsvolumen von HOCHTIEF Construc-
dern – exklusive Geschäfts-, Büro- und Wohneinheiten
tion liegt bei 48 Mio. Euro.
bieten. Wir hatten den Auftraggeber bereits bei der Planung des Projekts auf Basis unseres partnerschaftlichen
Infrastrukturprojekte
Geschäftsmodells PreFair beraten und die Virtual-Con­
Als Partner in einem Joint Venture baut HOCHTIEF
struction-Technologie eingesetzt: HOCHTIEF ViCon
Construction mit seiner tschechischen Tochter die Pra-
entwickelte ein komplexes 3-D-Modell des Einkaufs-
ger Metrolinie A weiter aus. Die Strecke wird um zirka
zentrums, anhand dessen die exakten Mengen der be-
sechs Kilometer erweitert – zusätzlich entstehen unter
nötigten Baumaterialien berechnet werden konnten.
anderem vier neue Bahnhöfe. Das Gesamtauftrags­
volumen beläuft sich auf zirka 500 Mio. Euro. Der
Büro- und Geschäftshäuser
HOCHTIEF-Anteil liegt bei etwa 190 Mio. Euro.
In Frankfurt entsteht bis Frühjahr 2010 der „Tower 185“.
*Siehe Glossar Seite 198.
Mit mehr als 185 Metern Höhe gehört der 50-stöckige
Im tschechischen Horice beteiligen wir uns an einem
Turm zu den höchsten Gebäuden Deutschlands. Er soll
nachhaltigen Projekt, das darauf zielt, alle öffentlichen
nach seiner Fertigstellung das LEED-Zertifikat* in Gold
Gebäude zu sanieren und die gesamte Stadt barriere-
erhalten. Das Auftragsvolumen liegt bei 62 Mio. Euro.
frei zu gestalten. Dazu gehören unter anderem Straßen, Fußwege sowie die Straßenbeleuchtung und die
Seit Juli 2009 revitalisiert HOCHTIEF Construction das
Wasserversorgung.
ehemalige Unilever-Hochhaus in Hamburg und erwei-
**Siehe Glossar Seite 197.
tert es durch einen Neubau zum Quartier „Emporio“. In
Flughafenprojekte
dem Komplex entstehen Büro- und Gewerbeeinheiten,
Im polnischen Wroclaw (Breslau) plant und baut
Wohnungen und ein Hotel mit 325 Zimmern. Das „Em-
HOCHTIEF Polska bis 2011 den neuen Passagiertermi-
porio“ erhielt bereits Anfang 2009 von der Deutschen
nal des internationalen Flughafens. Zu dem Auftrag mit
Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)** das
einem Volumen von zirka 56 Mio. Euro gehören der
Vorzertifikat in Silber. Das Auftragsvolumen für unser
Neubau des dreigeschossigen Terminals sowie der
Unternehmen beläuft sich auf 121 Mio. Euro.
Bau der Zugangsstraßen und 1 000 neuer Parkplätze.
Bauträgerprojekte
Außerdem erweitern wir den Flughafen der zweitgröß-
Mit dem Projekt „Wildparkcarrée“ in Düsseldorf-Grafen-
ten polnischen Stadt Lodz und bereiten im russischen
berg entwickelt und realisiert HOCHTIEF Construction
Wladiwostok den Bau des neuen Flughafens vor.
bis zum Jahr 2011 eine der größten Wohnungsentwicklungen in Nordrhein-Westfalen. Insgesamt entstehen
Energie
280 Miet- und Eigentumswohnungen sowie Stadthäuser
Nördlich der Insel Borkum realisierten wir im Berichts-
in gehobener Ausstattung. Den ersten Bauabschnitt mit
jahr gemeinsam mit mehreren großen Energieversor-
140 Wohnungen und einem Investitionsvolumen von ins-
gern Deutschlands ersten Offshore-Windpark „alpha
gesamt 40 Mio. Euro haben wir bereits verkauft.
ventus“. Dazu gehören zwölf Windenergieanlagen, die
HOCHTIEF Construction in einer Wassertiefe von 30
Metern installierte, sowie ein Umspannwerk. Der Einsatz
unserer Hubplattform „Odin“ trug wesentlich dazu bei,
98
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
(In Mio. EUR)
die notwendigen Arbeiten in der Nordsee problemlos
auszuführen. Mit einer Gesamtleistung von 60 Megawatt
kann der Park künftig 50 000 Haushalte versorgen.
Im Berichtsjahr haben wir die Bohrarbeiten für die beiden Geothermiekraftwerke der Süddeutschen Geothermie-Projekte Gesellschaft in Kirchstockach und
Dürrnhaar beendet. Streif Baulogistik lieferte dazu die
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2009
2.908,7
2.742,1
3.608,1
2.354,8
2.225,3
26,7
30,4
77,9
8,9
546,9
9 946
2008 angepasst*
3.283,3
3.238,5
3.559,6
2.552,8
2.398,3
– 30,3
– 34,9
53,5
0,3
512,9
9 380
*Erläuterungen zu den
­A npassungen finden Sie
auf den Seiten 142 und 143.
notwendige Tiefbohranlage. Jedes der beiden Kraftwerke wird vier bis fünf Megawatt Leistung liefern –
sentlicher Anteil an den Umsätzen stammt aus dem
ausreichend Energie für zirka 10 000 Einfamilienhäuser.
Auslandsgeschäft mit unseren Gesellschaften in Katar,
Chile und Russland.
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Europe
Das Ziel eines positiven Ergebnisbeitrags wurde im Be-
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe lag der
richtsjahr erreicht, da Renditevorgaben bei Neuprojekten
Auftragseingang im Berichtsjahr um 374,6 Mio. Euro
konsequent eingehalten wurden und ausländische Märkte
(–11,4 Prozent) unter dem Vorjahreswert. Dies begrün-
weiterhin im Fokus standen. So fielen das betriebliche
det sich durch einen Rückgang in Deutschland von
Ergebnis und das Ergebnis vor Steuern nach den
1,3 Mrd. Euro auf 865 Mio. Euro. Der Auftragseingang im
Verlusten 2008 im Berichtsjahr mit 26,7 Mio. Euro be-
internationalen Geschäft erhöhte sich hingegen auf
ziehungsweise 30,4 Mio. Euro deutlich positiv aus.
2,04 Mrd. Euro und übertraf damit den Vorjahreswert
(1,97 Mrd. Euro). Der Auftrag zum Bau der Barwa Com-
Die Zunahme der Investitionen resultierte aus Zugän-
mercial Avenue im katarischen Doha trug mit einem
gen zu technischen Anlagen und Maschinen sowie zu
­Gesamtwert von 1,34 Mrd. Euro wesentlich zu diesem
anderen Anlagen und zur Betriebs- und Geschäftsaus-
­A nstieg bei. Die restriktive Projektauswahl im Zusam-
stattung, überwiegend für unser Großprojekt in Katar.
menhang mit dem Risikomanagement sowie höhere
Renditeanforderungen führten zu einem reduzierten
Der Anstieg des Nettovermögens um 34 Mio. Euro
Auftragseingang. Hierbei waren auch die Auswirkungen
(6,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr ergab sich im
der Finanzkrise zu spüren.
­Wesentlichen aus der Reduzierung von Verbindlichkeiten.
Der Rückgang beim Auftragseingang führte im Ver-
Die Zunahme der durchschnittlichen Mitarbeiteran-
gleich zum Vorjahr zu einer niedrigeren Leistung (2,74
zahl um sechs Prozent ist temporär durch die auslän-
Mrd. Euro) im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe.
dischen Großprojekte bedingt.
Diese Entwicklung prägte das deutsche ebenso wie
das internationale Geschäft, die jeweils unter dem Vorjahr blieben.
Ausblick
Die Finanzkrise führt weiterhin zu einer verhaltenen Auftragsvergabe. Unsere internationale Aufstellung ­ermöglicht
Der Auftragsbestand übertraf mit 3,61 Mrd. Euro leicht
es uns jedoch, regionale Schwankungen auszugleichen.
das Vorjahresniveau. Die Reichweite des Auftragsbe-
Mit den ergriffenen strategischen Maßnahmen zur Inter-
stands beträgt rechnerisch etwa 16 Monate. Dieses rela-
nationalisierung und Einhaltung der Renditeanforderun-
tiv hohe Niveau stellt sich in den verschiedenen Einheiten
gen bei Neuprojekten ist der Unternehmensbereich
von HOCHTIEF Europe jedoch differenziert dar.
Europe zuversichtlich, auch 2010 die positive Ergebnisentwicklung fortzuschreiben und ein Ergebnis über
Die Bereichs- und Außenumsätze sind mit –7,8 Pro-
Vorjahres­niveau zu erreichen.
zent beziehungsweise –7,2 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr nicht so stark gesunken wie die Leistung. Ein we-
Geschäftsbericht 2009
99
ONE OOF
R ONS
A
LL S
I
O LUT
Zentraler Omnibusbahnhof,
München
Futuristisches Kooperationsprojekt:
Im September 2009 wurde in München der von HOCHTIEF Projektentwicklung realisierte Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) eröffnet – ein neuer
Ziel- und Ausgangspunkt für den
überregionalen Bus- und Bahnverkehr der bayerischen Landeshauptstadt. Für die Spezialimmobilie haben
wir das Konzept von Flughäfen aufgegriffen: Einzelhandel, Gastronomie
und Dienstleistung sind in das Gebäude mit 29 Terminals integriert.
Den ZOB bewirtschaftet HOCHTIEF
Facility Management in den kommenden zwei Jahren. Die Gebäudemanager sind mit dem Komplex bereits
vertraut – sie hatten HOCHTIEF Projektentwicklung schon im Vorfeld beraten. Um die Verwaltung der Immo­
bilie kümmert sich jetzt HOCHTIEF
Property Management.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
• Synergien innerhalb des Unternehmensbereichs
genutzt
sourcen, insbesondere Energie. Nachhaltige Konzepte
zahlen sich in besonderer Weise aus: Grüne Immobi-
• Stadtnahe Wohnquartiere nachgefragt
lien bieten messbare ökonomische Vorteile und können
• Vermietungsleistungen bei aurelis gesteigert
darüber hinaus einen erheblichen Beitrag zum Klima-
• Erhebliche Verkaufserlöse bei HOCHTIEF
schutz leisten. Mieter und Investoren interessieren sich
Projektentwicklung* und aurelis
darum immer mehr für Green Buildings. HOCHTIEF
Projektentwicklung setzt deshalb verstärkt auf nach-
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate um-
haltige Projekte – auch international.
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-projektentwicklung.de.
fasst die Gesellschaften HOCHTIEF Projektentwicklung,
HOCHTIEF Property Management und aurelis Real Estate.
Projektbeispiele
Das Leistungsspektrum ist auf den Lebenszyklus von
Produktmarktsegment Büroimmobilien
Immo­bilien ausgerichtet: Die Gesellschaften entwickeln,
HOCHTIEF Projektentwicklung verkaufte im Berichts-
realisieren, vermarkten und betreuen Immobilien. Durch
jahr einen Büroneubau in der Düsseldorfer Airport City
das verzahnte Leistungsangebot entstehen schon inner-
an das Hamburger Emissionshaus Hesse Newman
halb des Unternehmensbereichs Synergien.
Capital. Die zirka 10 700 Quadratmeter Mietfläche sollen
im Herbst 2010 schlüsselfertig übergeben werden. Das
Vor dem Hintergrund der Marktsituation** haben wir im
Bürohaus ist langfristig vollständig an die Siemens AG
Berichtsjahr unsere restriktive Akquisitionspolitik für
vermietet. Die Immobilie zeichnet sich durch Energie­
Neuprojekte beibehalten. Trotz der Wirtschaftskrise
effizienz aus: Dank guter Wärmedämmung, hochwerti-
profitierten die Gesellschaften jedoch vor allem vom
ger Baumaterialien und eines intelligenten Heizungs-,
saisonal typischen Jahresendgeschäft: Allein im De-
Licht- und Belüftungskonzepts wird gut ein Viertel
zember 2009 erzielten HOCHTIEF Projektentwicklung
mehr Primärenergie eingespart, als die Energieeinspar-
und aurelis aus dem Verkauf von Immobilien, Projekten
verordnung vorschreibt. Damit erfüllt der Neubau die
und Grundstücken in deutschen Metropolen Erlöse von
Voraussetzungen für die Teilnahme am Green-Building-
insgesamt 600 Mio. Euro. Dazu gehörten beispielsweise
Partner-Programm der Europäischen Union.
**Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 36 bis 41.
das ehemalige Lufthansa-Hochhaus maxCologne in
Köln und das Unilever-Haus in Hamburg.
In Essen hat HOCHTIEF Projektentwicklung die Immobilie Rüttenscheider Tor an Sal. Oppenheim verkauft.
HOCHTIEF Projektentwicklung
Das Bankhaus erwarb das insgesamt fast 16 700 Qua-
2009 konnte HOCHTIEF Projektentwicklung seine
dratmeter Bruttogrundfläche umfassende Bürogebäude
führende Stellung im Markt für hochwertige Immobilien
für einen Immobilienfonds. Auch das Rüttenscheider
weiter ausbauen. Dies wurde mit der Auszeichnung
Tor haben wir unter nachhaltigen Gesichtspunkten
„Best Developer in Germany“ bei der Real Estate Poll
konzipiert: Die Räume werden im Niedertemperatur-
2009 der Zeitschrift Euromoney bestätigt. In Deutsch-
system über wärme- und kälteführende Leitungen in
land sowie in Mittel- und Osteuropa wurde mit dem
den Decken klimatisiert. Der Primärenergieverbrauch
Bau von zehn neuen Projekten mit einem Investitions-
liegt deutlich unter den Vorgaben der Energieeinspar-
volumen von 225 Mio. Euro begonnen. Das Produkt-
verordnung.
marktsegment Wohnimmobilien verspricht einen wachsenden Markt. Auch der Ausbau des Marktsegments
Das Unilever-Haus, ein ebenfalls ökologisch gestaltetes
Pflegeimmobilien steht weiter im Fokus: So feierte im
Bürogebäude in Hamburgs HafenCity, wurde Ende 2009
Berichtsjahr bereits das siebte Kooperationsprojekt mit
an die RREEF Investment GmbH veräußert. HOCHTIEF
dem Seniorendienstleister BeneVit seinen Baustart.
Projektentwicklung hatte die vollständig an Unilever
vermietete Immobilie mit einer Gesamtgrundfläche von
Eine immer wichtigere Rolle im Immobilienmarkt spielt
etwa 25 000 Quadratmetern im Juni 2009 fertigge-
der Aspekt der Nachhaltigkeit: Sogenannte Green
stellt. Das Gebäude wurde 2009 mit dem World Architec-
Buildings stehen für die bedarfsgerechte Planung so-
ture Festival Award als „World’s Best Office Building“
wie den bewussten und effizienten Umgang mit Res-
ausgezeichnet.
Geschäftsbericht 2009 101
In Köln hat HOCHTIEF Projektentwicklung die Immobilie
verkauft und Anfang 2009 fertiggestellt. Es ist die vierte
maxCologne bereits vor Baubeginn an die HIH Ham-
Projektentwicklung unserer Tochtergesellschaft in Prag.
burgische Immobilien Handlung verkauft. Das Projekt
wird für einen institutionellen Spezialfonds von Warburg-
Produktmarktsegment Retailimmobilien
Henderson erworben. Alleiniger Investor des Fonds sind
Das innerstädtische Einkaufs-, Dienstleistungs- und
die Rheinischen Versorgungskassen. Das Objekt am
Erlebniszentrum KOMM in Offenbach öffnete im Herbst
Kennedyufer wird nach modernstem Neubaustandard
des Berichtsjahres seine Türen. Die Schwestergesell-
und nachhaltigen Kriterien revitalisiert: So sollen die etwa
schaft HOCHTIEF Facility Management übernahm im
46 000 Quadratmeter Mietfläche im maxCologne zum
Anschluss den Betrieb des Gebäudes, das 15 700
Beispiel weitestgehend mit erneuerbaren Energien be-
Quadratmeter Handelsfläche bietet.
heizt und gekühlt werden. Das Zertifikat in Gold der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen wird ange-
In Baden-Württemberg startete in der Innenstadt von
strebt. Der Gebäudekomplex in unmittelbarer Lage an
Aalen der Bau des Quartiers mercatura mit insgesamt
der Rheinuferpromenade bietet flexible Büroflächen mit
fast 27 000 Quadratmetern oberirdischer Bruttogrund-
Blick auf den Kölner Dom und die Altstadt.
fläche. Neben einer Einkaufspassage mit Geschäften
des täglichen und des gehobenen Bedarfs sowie Gast-
Anfang 2010 begannen auch die Arbeiten am „HOCHTIEF-
ronomiebetrieben entstehen Dienstleistungs- und Büro-
Haus“ in Hamburg-Barmbek, an dem gemäß unserem
flächen. Auf den begrünten Dächern werden zusätzlich
One-Roof-Konzept künftig die vor Ort tätigen HOCHTIEF-
Wohnhäuser mit Dachgärten realisiert.
Gesellschaften ihren Sitz haben. Hier entstehen bis
Ende 2011 in zwei verbundenen Neubauten auf gut
Produktmarktsegment Wohnimmobilien
25 600 Quadratmetern Bruttogrundfläche Büros,
In einem Konsortium entwickelte HOCHTIEF Projekt-
Konferenz­zonen sowie ein Betriebsrestaurant. Einige
entwicklung den Marco Polo Tower – eine architektoni-
Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss sind bereits vor-
sche Landmarke am Strandkai in Hamburg. Zu dem
vermietet.
nachhaltigen Konzept des Gebäudes gehören unter
Auch international waren wir im Segment für Büroim-
nutzt wird, um das Klima in den 58 Eigentumswohnun-
anderem Sonnenkollektoren, deren Energieertrag gemobilien erfolgreich: HOCHTIEF Development Schweiz
gen zu regulieren. Der Wohnturm hat bei den diesjähri-
hat gut 6 300 Quadratmeter Bürofläche des Portikons in
gen European Residential Property Awards gewonnen:
Zürich an ein internationales Pharmaunternehmen ver-
Das 56 Meter hohe Gebäude wurde zum „Best High-Rise
mietet und im Berichtsjahr an ACRON HELVETIA VII Im-
Development“ erkoren und mit fünf Sternen ausgezeich-
mobilien verkauft. Die derzeit größte nach dem Schwei-
net. 70 Prozent der Wohnungen sind bereits verkauft.
zer Minergie-P-Standard (vergleichbar dem deutschen
Passivhausstandard) errichtete Immobilie deckt über
Produktmarktsegment Pflegeimmobilien
eine Fotovoltaikanlage fast den gesamten Energiebe-
HOCHTIEF Projektentwicklung feierte im Landkreis
darf ihrer haustechnischen Anlagen. Das siebengeschos-
Augsburg den Baustart eines weiteren Pflegeheims mit
sige Atriumgebäude verfügt über ein Restaurant und zwei
76 Plätzen. Die Einrichtung wird nach einem Hausge-
Tiefgaragenebenen. Die Bewirtschaftung der Immobilie
meinschaftskonzept errichtet und geführt. Der Lebens-
hat HOCHTIEF Facility Management übernommen.
versicherer Swiss Life hat als End­investor mehrere dieser Einrichtungen erworben: Zu Beginn des Jahres 2009
HOCHTIEF Development Czech Republic schloss für die
verkauften wir drei Pflegeimmobilien für insgesamt 215
Büro- und Gewerbeimmobilie Trianon in Prag Mietverträge
Senioren, im Dezember noch einmal vier Häuser mit Ka-
über fast 18 700 Quadratmeter Büro- und Geschäftsflä-
pazitäten für jeweils 80 Bewohner.
chen ab. Das Gebäude wurde vor Baustart an die Immobilienfondsgesellschaft Union Investment Real Estate
Mit der Unternehmensgruppe Senator, dem fünftgrößten privaten Anbieter von Residenzen und Pflegeein-
102 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
richtungen in Deutschland, realisierte HOCHTIEF Pro-
Profitable Grundstücksveräußerungen
jektentwicklung außerdem in Dortmund das Projekt
Aurelis war im Jahr 2009 trotz der Wirtschaftskrise er-
„Pflegezentrum am Kaiserviertel“ – ein neues Zuhause
folgreich. Das Unternehmen profitierte von seinen inten-
für 88 Menschen.
siven planerischen Vorarbeiten und verkaufte Grundstücke mit einem Erlös von insgesamt zirka 230 Mio. Euro.
Produktsegment Quartiersentwicklung
HOCHTIEF Projektentwicklung realisiert in einem Joint
So wurden 243 000 Quadratmeter in Berlin-Pankow ver-
Venture auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahn-
kauft. Zu den Vertriebserfolgen zählt auch das „Bergi-
hofs in Düsseldorf-Derendorf ein neues Stadtviertel, das
sche Plateau“ in Wuppertal. Hier veräußerte a
­ urelis zirka
seit Oktober 2009 unter dem Namen le flair vermarktet
17 000 Quadratmeter für den ersten Bauabschnitt an
wird. Hierzu wurde das Bauland von der HOCHTIEF-
die Deutsche Reihenhaus AG, die dort 77 Reihenhäu-
Beteiligungsgesellschaft aurelis erworben. Auf mehr
ser bauen wird. In Gelsenkirchen verkaufte aurelis eine
als 100 000 Quadratmetern Bruttogrundfläche werden
zirka 4 900 Quadratmeter große Wohnbaufläche an die
innerhalb einer großzügig angelegten Parklandschaft
VISTA Reihenhaus GmbH. Im Münchner Stadtquartier
hochwertige Wohnimmobilien entwickelt. Individuell ge-
„Am Hirschgarten“ veräußerte aurelis Baufelder mit ins-
staltete Wohnraumkonzepte sollen mit einem quartier­
gesamt etwa 25 500 Quadratmetern.
eigenen Service- und Betreuungsangebot für die zukünftigen Bewohner verbunden werden.
In Düsseldorf wurde aus der Gesamtentwicklung Le
aurelis Real Estate*
dratmetern ein Teilgebiet für das zukünftige Stadtquar-
An der Gesellschaft aurelis Real Estate ist HOCHTIEF
tier le flair an die Schwestergesellschaft HOCHTIEF
Projektentwicklung seit Dezember 2007 zu 50 Prozent
Projektentwicklung verkauft. Im Februar 2009 unter-
beteiligt. Aurelis verfügt deutschlandweit über zirka 21
zeichneten aurelis und die Stadt Düsseldorf dafür den
Mio. Quadratmeter innenstadtnaher Flächen. Einen Teil
städtebaulichen Vertrag, der die Finanzierung und Ent-
des Portfolios entwickelt das Unternehmen gemeinsam
wicklung der Infrastrukturmaßnahmen sichert.
Quartier Central mit einer Fläche von zirka 60 000 Qua*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter
www.aurelis-real-estate.com.
mit den Kommunen, bis Planungsrecht besteht und die
Flächen baureif sind; weitere Flächen werden für gewerb-
Für die Realisierung des Europaviertels in Frankfurt am
liche Nutzungen vermietet. Das Unternehmen fördert
Main wurden entscheidende Weichen gestellt. Im De-
den Trend des stadtnahen Wohnens und entwickelt
zember 2009 unterzeichneten Stadt und aurelis zwei
Standorte nachhaltig.
Verträge: Der Erschließungsvertrag sichert die Planung
und Herstellung der Straßen, Wege und Plätze sowie
Im Berichtsjahr haben HOCHTIEF Projektentwicklung
des Europagartens in der Quartiersmitte. Der städte-
und der Partner Redwood Grove International die Refi-
bauliche Vertrag wurde zur Sicherung und Finanzierung
nanzierung der Akquisitionsfinanzierung für aurelis er-
der geplanten Grundschule und der drei Kindertages-
folgreich abgeschlossen: Aurelis hat damit plangemäß
stätten abgeschlossen. Nach der Offenlegung des Be-
den Kredit abgelöst, den die Partner zum Zeitpunkt des
bauungsplans ist nun auch Planungssicherheit gege-
Erwerbs der Gesellschaft abgeschlossen hatten. Der
ben. In der Folge konnte das gesamte Quartier „In den
neue Kredit belief sich Ende 2009 auf zirka 900 Mio.
Stadtgärten“ mit 46 000 Quadratmetern Grundstücks-
Euro. Die Finanzierung wurde, ohne dass die Anteils-
fläche veräußert werden.
eigner Garantien geben mussten, mit der Deutschen
Pfandbriefbank AG vereinbart – das verdeutlicht die
Mit der Vereinbarung eines mittlerweile zweiten städte-
stabile wirtschaftliche Situation von aurelis und unter-
baulichen Vertrags zwischen der Stadt Nürnberg und
streicht die hohe Qualität des Portfolios.
aurelis starteten dort die Planungen für ein Areal am
nordwestlichen Innenstadtrand. Das Gelände soll zukünftig für Wohn- und Gewerbeflächen genutzt werden. Dabei verbleiben die in der Bauplanung vorgese-
Geschäftsbericht 2009 103
henen Gewerbeflächen langfristig zur Vermietung im
Auch im vergangenen Jahr fragte der Markt verstärkt
Bestand von aurelis, während die Wohnflächen bereits
Property-Management-Leistungen nach. Bedingt durch
an die Deutsche Reihenhaus AG verkauft wurden.
die Finanzkrise stand für viele Investoren im Vordergrund,
den Immobilienbestand liquiditätsschonend zu bewirt-
Erfolgreiches Management der Mietflächen
schaften. Aufgrund der Vernetzung im Konzern kann die
Insgesamt erzielte aurelis 2009 Mieteinnahmen in Höhe
Gesellschaft für HOCHTIEF-Kunden maßgeschneiderte
von zirka 92,3 Mio. Euro. Eine diversifizierte Mieterstruk-
Angebote für alle Phasen des Lebenszyklus erstellen.
tur sorgt weiterhin für eine breite Risiko­streuung und
damit für stabile Mieteinnahmen.
Synergiepotenzial genutzt
Für HOCHTIEF Property Management ergeben sich im
Zum erfolgreichen Mietmanagement im Jahr 2009 ge-
Ver­bund des Unternehmensbereichs Synergieeffekte. So
hört auch die langfristige Vermietung von zirka 42 000
wird eine Reihe von Immobilien betreut, die HOCHTIEF
Quadratmetern Fläche im baden-württembergischen
Projektentwicklung realisierte – etwa die Unilever-Haupt-
Kornwestheim an die DB Intermodal Services GmbH,
verwaltung in Hamburg oder der Zentrale Omnibus-
die auf dem Gelände Hochbauten für ein Container­
bahnhof in München.
depot errichtet.
Auch mit aurelis arbeitet die Gesellschaft zusammen:
Am ehemaligen Westbahnhof in Karlsruhe baut aurelis auf
HOCHTIEF Property Management ermittelt zum Bei-
etwa 9 500 Quadratmetern ein Mediendistributionszent-
spiel den Instandhaltungs- und Instandsetzungsbedarf
rum für die Deutsche Bahn, das 2010 in Betrieb gehen
von Immobilien. Dazu gehört auch, die mittel- und lang-
soll. Der Mietvertrag läuft über 15 Jahre. Im denkmalge-
fristigen Kosten von Projekten zu schätzen. Hiervon
schützten Kopfbau schloss aurelis bereits einen langfristi-
profitiert aurelis beispielsweise bei der Budgetplanung.
gen Mietvertrag mit einem Recycling-Unternehmen ab.
HOCHTIEF Property Management aktualisiert und be-
Die Firma wird dort ihre Büroräume einrichten. In den an-
reinigt zudem den Datenbestand des Portfolios und
grenzenden Hallen findet der Verwertungsbetrieb Platz.
­sichert damit die Informationsdichte, die etwa für das
Asset-Management von aurelis erforderlich ist. Gemein-
Im Bereich des sogenannten Refurbishments, also des
sam mit aurelis startete HOCHTIEF Property Manage-
Umbaus und der Modernisierung von vermieteten Ge-
ment außerdem das Projekt „Nebenkostenoptimierung“.
bäuden und Flächen, erreichte aurelis in Freiburg einen
Hier werden Ursachen für Nebenkostenabweichungen
wichtigen Meilenstein: Das denkmalgeschützte ehemalige
ermittelt und durch eine Verbesserung von Umlagen
Zollamtsgebäude aus der Gründerzeit wurde 2009 fer-
oder Verträgen mit Versorgern kurzfristig optimiert.
tiggestellt. Heute nutzt eine Werbeagentur die Räume.
Die beiden angrenzenden Güterhallen sind weitgehend
Im Vorjahr gewonnene Aufträge gestartet
ausgebaut und langfristig vermietet. Die gesamte Miet-
Anfang 2009 hat HOCHTIEF Property Management da-
fläche beläuft sich auf 8 300 Quadratmeter. In Duisburg
mit begonnen, das 2008 zusätzlich übernommene Teil-
sanierte aurelis ein Bürogebäude, das inzwischen auch
portfolio von aurelis abzuarbeiten. Damit verantwortet
Sitz des Regionalbüros West der Gesellschaft ist. Die
HOCHTIEF Property Management nun das gesamte
Fläche von insgesamt 3 500 Quadratmetern ist komplett
aurelis-Portfolio exklusiv. Unter anderem ist die Gesell-
vermietet.
schaft für Teile der Flächenvermietung des Quartier
Central in Düsseldorf zuständig.
*Weitere Informationen finden Sie
im Internet unter www.
hochtief-propertymanagement.de.
HOCHTIEF Property Management*
HOCHTIEF Property Management ist für Immobilienin-
Wie 2008 mit Deka Immobilien vereinbart, hat HOCHTIEF
vestoren als Vertreter der Eigentümerinteressen tätig.
Property Management zum 1. Januar 2009 insgesamt 43
Die Gesellschaft, einer der führenden Anbieter der
Mitarbeiter übernommen und erfolgreich in den Konzern
Branche in Deutschland, trägt dazu bei, die Renditen
integriert. Damit betreut HOCHTIEF Property Manage-
von Immobilieninvestments nachhaltig zu optimieren.
ment nun 75 Prozent der Immobilien von Deka Immobilien
und WestInvest. Die Integration dieser Aufträge erfordert,
104 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
dass Property-Management-Prozesse vereinheitlicht und
optimiert werden. Die damit verbundenen Kosten führten zu einem Ergebnis unter Vorjahr.
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
HOCHTIEF Real Estate
Mit dem Auftragseingang im Unternehmensbereich
HOCHTIEF Real Estate konnte das Vorjahresniveau ge-
(In Mio. EUR)
2009
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
598,5
677,0
642,0
660,8
644,9
53,2
27,0
18,6
5,8
902,0
1 034
2008 angepasst*
618,2
791,4
744,1
428,3
407,9
59,2
31,6
11,1
7,8
1.000,7
874
*Erläuterungen zu den
­A npassungen finden Sie
auf den Seiten 142 und 143.
halten werden. Bei HOCHTIEF Projektentwicklung stieg
der Auftragseingang sogar um etwa sieben Prozent an.
Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl stieg um 160 Mit-
Wesentliche Auftragseingänge waren zum Beispiel bei
arbeiter an. Der Zuwachs begründete sich im Wesentli-
den Projekten maxCologne in Köln, dem Siemens Air-
chen durch auftragsbezogene Personalübernahmen und
port City Center in Düsseldorf und dem Marco Polo
Neueinstellungen bei HOCHTIEF Property Management.
­Tower in Hamburg zu verzeichnen sowie bei den Pflegeimmobilien. Bei HOCHTIEF Property Management
Ausblick HOCHTIEF Real Estate
ging der Auftragseingang wie erwartet um zirka 50 Mio.
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate er-
Euro deutlich zurück, da er 2008 durch einen Sonder­
wartet, auch 2010 seine Geschäftstätigkeit erfolgreich
effekt geprägt war: Im Vorjahr wurden zwei Großauf-
fortzusetzen.
träge mit der Deka und aurelis abgeschlossen.
Für die Büromietmärkte rechnen wir weiterhin mit eiDie Leistung des Unternehmensbereichs sank gegen-
nem schwierigen Marktumfeld. Bei den Investmentmärk-
über dem Vorjahreswert um 14,5 Prozent. Ein deutlicher
ten gehen wir aber zurzeit von einer leicht positiven Ent-
Rückgang war bei der Immobilienentwicklung zu ver-
wicklung in 2010 aus. Mit den hohen Verkaufserfolgen
zeichnen. Dies ist auf die selektive Auftragshereinnahme
zum Jahresende 2009 und den hohen Vorvermietungs-
zurückzuführen. Bei HOCHTIEF Property Management
quoten bei unseren im Bau befindlichen Projekten sehen
wuchs die Leistung um zirka 15 Prozent. Dieser Anstieg
wir uns für dieses schwierige Marktumfeld gut gerüstet.
resultierte vor allem aus den Neuaufträgen von 2008.
Aurelis wird sich besonders auf die laufenden Projekte
Der Auftragsbestand verringerte sich um 102,1 Mio.
und die Akquisition langfristiger Mietverträge fokussieren.
Euro. Der Rückgang betrug bei HOCHTIEF Projektent-
Die Refurbishment-Aktivitäten werden weiter ausgebaut.
wicklung zirka 86 Mio. Euro, bei HOCHTIEF Property
Management etwa 16 Mio. Euro.
HOCHTIEF Property Management setzt weiter auf Expansion in Deutschland, vor allem durch neue Outsour-
Das betriebliche Ergebnis lag mit 53,2 Mio. Euro um
cing-Projekte. Die Gesellschaft will ihr Engagement im
sechs Mio. Euro oder um zehn Prozent unter dem Vor-
Center-Management 2010 weiter ausbauen. Zudem sol-
jahreswert. Dieses Ergebnis ist durch die neue Rech-
len Dienstleistungen wie das Vermietungsmanagement
nungslegungsvorschrift (IFRIC 15) für Projektentwick-
und die Asset-Management-Services erweitert werden.
lungen beeinflusst. Höhere IT-und Personalkosten
belasteten das Ergebnis 2009 von HOCHTIEF Property
Die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Immobilien-
Management. Durch ein insgesamt um 1,4 Mio. Euro
nachfrage sind derzeit schwer vorhersehbar. Der Unter-
verbessertes Finanzergebnis lag das E
­ rgebnis vor
nehmensbereich plant daher aus dem laufenden Ge-
Steuern mit 27 Mio. Euro nur um 4,6 Mio. Euro unter
schäft für 2010 ein gutes Ergebnis vor Steuern, das auf
dem Vorjahreswert.
dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Die Investitionen betrugen 2009 insgesamt 18,6 Mio.
Euro. Hierbei handelt es sich vor allem um Eigenkapitaleinzahlungen in Joint Ventures.
Geschäftsbericht 2009 105
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Bildungs- und Kulturzentrum,
Frankfurt am Main
Partnerschaftsprojekt intern und extern: Für die Stadt Frankfurt realisierte
HOCHTIEF PPP Solutions den Neubau eines Bildungs- und Kulturzentrums als Public-Private-PartnershipProjekt. Dabei übernahm HOCHTIEF
Construction die Bauarbeiten,
HOCHTIEF Facility Management
kümmert sich seit der Übergabe
2009 um den fachgerechten Betrieb
der Einrichtung, die eine Bibliothek,
eine Volkshochschule, ein Gymnasium sowie Vereinsräume unter einem
Dach vereint. Dazu gehören das kaufmännische und das technische Gebäudemanagement. Unsere Experten
übernehmen auch die Betriebsführung, die Instandhaltung, die Wartung
und das Energiemanagement sowie
infrastrukturelle Leistungen.
106 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
• Trotz Finanzkrise Bestandsgeschäft stabil
traggeber aus: HOCHTIEF Facility Management ist be-
• Erfolgreiche Integration neuer Mitarbeiter bei
reits am deutschen Standort Höchstadt für Baxter tätig.
HOCHTIEF Facility Management*
• CO2 -Emissionen und Energiekosten gesenkt
Sport- und Veranstaltungsstätten
• Internationales Wachstum in neuen Märkten
Für das neu errichtete Lufthansa Training & Conference
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-facilitymanagement.de.
Center im hessischen Seeheim wartet HOCHTIEF Facility
Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Services haben
Management für zwei Jahre die technischen Anlagen
unsere Gesellschaften HOCHTIEF Facility Management
im Konferenz-, Hotel- sowie Wellnessbereich und hält
und HOCHTIEF Energy Management im Berichtsjahr
sie instand. Darüber hinaus leisten wir auch bei den
die Auswirkungen der Wirtschaftskrise gespürt: Kurzar-
zahlreichen Veranstaltungen in dem Center Unterstüt-
beit bei Industriekunden, ein reduziertes Zusatzgeschäft
zung. Die mit 483 Zimmern und mehr als 80 Seminar-
und eine generelle Zurückhaltung bei Investitionsent-
und Veranstaltungsräumen ausgestattete exklusive
scheidungen für Energie-Contracting-Lösungen präg-
Immobilie dient als Schulungszentrum für Lufthansa-
ten das Geschäft. Derzeit verzeichnen unsere Gesell-
Mitarbeiter aus aller Welt und gehört zu den größten
schaften jedoch wieder eine steigende Nachfrage nach
­Tagungshotels Deutschlands. Die Gesellschaft ist be-
Outsourcing-Lösungen und Energie-Contracting. Der
reits für den Betrieb des Lufthansa Aviation Centers,
Grund: Ausgelöst durch die Wirtschaftskrise orientieren
der Hauptverwaltung der Fluggesellschaft, des Flight
sich viele Kunden stategisch neu und überprüfen ihre
Training Centers sowie der Lufthansa-Basen in Frank-
eigene Leistungstiefe.
furt, Hamburg und München verantwortlich.
HOCHTIEF Facility Management
Das Sportstättenportfolio von HOCHTIEF Facility Manage-
HOCHTIEF Facility Management setzte seine erfolgrei-
ment wurde 2009 um die Volksbank Arena in Hamburg
che Strategie fort, Outsourcing-Projekte von Kunden zu
ergänzt. Der Dienstleistungsvertrag mit der Color Line
übernehmen. Dabei fokussierte sich das Unternehmen
Arena, ebenfalls in Hamburg, wurde zudem verlängert.
vor allem auf qualitativ hochwertige Projekte und die In-
Wir sind jeweils für fünf Jahre für den Betrieb zuständig.
tegration anspruchsvoller Leistungen in das eigene An-
Bei beiden Projekten sichern wir die optimale Betriebs-
gebotsportfolio. Mehrere Beispiele spiegeln die erfolg-
bereitschaft aller gebäudetechnischen Anlagen sowie
reiche Strategie wider: So haben wir mit dem Auftrag
Einrichtungen und gewährleisten den exklusiven Nutz-
für die Instandhaltung von Anlagen an vier weiteren Sie-
und Erlebniswert für die Besucher.
mens-Standorten 45 Mitarbeiter von Siemens Industry
Solutions übernommen. Bereits seit 2004 sind unsere
Öffentliches Leben
Gebäudedienstleister für den technischen Betrieb an
Vom Hessischen Immobilienmanagement erhielt
mehr als 60 Siemens-Standorten zuständig. Außerdem
HOCHTIEF Facility Management 2009 den Auftrag, 52
integrierte HOCHTIEF Facility Management zwei Ge-
öffentliche Gebäude für die nächsten drei Jahre tech-
schäftssparten von Honeywell Building Solutions in
nisch und infrastrukturell zu betreiben. Zu den Objekten
Deutschland. 55 Fachkräfte wechselten damit zu
zählen unter anderem Gerichtsgebäude, Polizeistationen
HOCHTIEF.
sowie Finanzämter an mehreren Standorten. Die Gesellschaft wird die technischen Anlagen der Gebäude
Projektbeispiele
warten und instand halten.
Industrie
In den nächsten vier Jahren verantwortet HOCHTIEF
In München betreibt HOCHTIEF Facility Management
Facility Management Swiss den Betrieb der Hauptver-
den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) für zwei Jahre.
waltung von Baxter Healthcare in Zürich. Hier überneh-
HOCHTIEF Projektentwicklung hatte das Projekt realisiert.
men wir unter anderem das F
­ lächenmanagement, den
In einem offenen Bieterverfahren gewannen wir den
Konferenz- und Veranstaltungsservice sowie die Ver-
Auftrag für die Betreiberdienstleistungen. HOCHTIEF
antwortung für die Gebäudesicherheit. Mit diesem
Facility Management hatte die Projektentwickler bereits
Neuauftrag weiten wir unsere Leistungen für den Auf-
in der Konzeptionsphase des Projekts beraten: So ließen
Geschäftsbericht 2009 107
*Weitere Informationen finden
Sie im Internet unter www.
hochtief-energymanagement.
de.
sich schon während der Bauphase die Nebenkosten
HOCHTIEF Energy Management*
des späteren Betriebs optimieren – ein wichtiger Faktor
Die HOCHTIEF-Tochtergesellschaft übernimmt sämtli-
für die Verhandlung von Mietverträgen. Die Gebäudema-
che Einzelleistungen für den wirtschaftlichen Einsatz von
nager von HOCHTIEF sorgen für eine störungsfrei funk-
Energieträgern: Sie plant, realisiert und finanziert geeig-
tionierende Technik im ZOB, kümmern sich um die Si-
nete Einsparmaßnahmen, liefert Energie und bietet Leis-
cherheit der Immobilie und pflegen die Infrastruktur.
tungen, die vom Anlagenbetrieb bis hin zur ständigen
Überwachung von Anlagen und Energieverbrauch reichen.
Ende 2009 erhielt HOCHTIEF Facility Management für
zunächst drei Jahre den Auftrag für das Gebäudema-
Kooperationsbeispiel
nagement des UNESCO-Welterbes Zeche und Kokerei
Gemeinsam mit HOCHTIEF Facility Management über-
Zollverein in Essen. Zu dem 660 000 Quadratmeter gro-
nimmt HOCHTIEF Energy Management für 15 Jahre die
ßen Areal zählen 30 Gebäude, darunter die ehemaligen
Wärmeversorgung des Münchner Gewerbeareals „neue
Zechenanlagen sowie die Kokerei und das neue Ruhr
balan – Campus der Ideen“. 2009 schlossen unsere
Museum. HOCHTIEF betreibt die Gebäudetechnik die-
beiden Gesellschaften einen entsprechenden Vertrag mit
ser Immobilien und berücksichtigt dabei die Denkmal-
Südboden Grundbesitz. Neben multifunktionalen Büros
schutzauflagen. Mithilfe von modernem Energiemanage-
sollen auf dem „Campus der Ideen“ vor allem Service-
ment senken wir auch die Energiekosten. Hinzu kommen
und Produktionsflächen angesiedelt werden. Die beiden
infrastrukturelle Aufgaben. Außerdem überwachen wir
Tochtergesellschaften optimieren in enger Zusammen-
die Betriebskosten, erbringen Teile des Mietmanage-
arbeit die bestehende Heiztechnik und rechnen die Ver-
ments und unterstützen Veranstaltungen auf Zollverein,
bräuche mit den einzelnen Mietern ab. So lassen sich
vor ­allem während des Kulturhauptstadtjahres 2010.
Energieverbrauch und Kosten ebenso wie die Schad-
HOCHTIEF Facility Management unterstützt als Techni-
stoffemissionen senken.
scher Leiter die Kulturhauptstadt Europa Ruhr.2010.
Projektbeispiele
Gesundheitswesen
Marktsegment Energieeinspar-Contracting
Zu Beginn des Jahres 2009 haben wir, für zunächst
Der Berliner Senat hat HOCHTIEF Energy Management
drei Jahre, den Betrieb der Gebäudetechnik sowie der
beauftragt, die Energiekosten und Emissionen von 18
krankenhausspezifischen Anlagen des SRH Zentralkli-
Liegenschaften des Landes Berlin zu senken. Über eine
nikums Suhl in Thüringen übernommen. Das Kranken-
Laufzeit von zehn Jahren wird das Unternehmen durch
haus verfügt über mehr als 660 Betten. Jährlich wer-
Energieeinspar-Contracting zirka 4,5 Mio. Euro einspa-
den zirka 25 500 Patienten stationär und etwa 36 500
ren und den CO2-Ausstoß um insgesamt 22 000 Tonnen
Patienten ambulant behandelt. HOCHTIEF erbringt das
verringern. Zu den Immobilien zählen das Rote Rathaus,
komplexe technische Gebäudemanagement unter an-
mehrere Gerichtsgebäude, Finanzämter und weitere
derem in den Bereichen Lüftung, Klima, Sanitär und
Landesimmobilien. Das Unternehmen installiert dort mo-
Wasseraufbereitung. Außerdem sind wir für die Rein-
derne Heizsysteme und Kesselanlagen. Außerdem wer-
dampferzeugung sowie die Elektro-, Mess-, Steuer-
den die Liegenschaften künftig mit Energie aus Kraft-
und Regeltechnik zuständig. Ferner übernehmen unsere
Wärme-Kopplung versorgt. Dazu errichtet HOCHTIEF
Experten die Reinraumtechnik auf den Intensivstatio-
Energy Management sechs moderne Blockheizkraft-
nen und in den Operationszentren sowie den Betrieb
werke, hält die technischen Anlagen instand und sorgt
der Anlagen, mit denen medizinische Gase hergestellt
für ihren energieeffizienten Betrieb.
und verteilt werden. Dabei gewährleistet HOCHTIEF
eine permanente Verfügbarkeit der Anlagen an 365
Beim Staatstheater in Hannover werden mithilfe unserer
Tagen im Jahr und eine 24-Stunden-Rufbereitschaft.
Experten die Energiekosten um 26 Prozent sinken. Hier
wurde 2009 eine entsprechende Vereinbarung über ein
Energieeinspar-Contracting für die Theaterwerkstätten
sowie drei Spielstätten des Staatstheaters für die nächs-
108 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
ten zehn Jahre geschlossen. HOCHTIEF Energy Management wird auch dafür sorgen, dass sich die CO2-Emissionen jährlich um mehr als 1 000 Tonnen verringern. Dazu
bauen wir die Heizungsanlagen um, optimieren die Beleuchtungsanlagen und integrieren eine moderne Gebäudeleittechnik. Außerdem wird der Betrieb von Heizungsund Lüftungsanlagen zentral überwacht und gesteuert.
Marktsegment Energieliefer-Contracting
HOCHTIEF Energy Management versorgt den Bodenbelaghersteller Armstrong DLW in Delmenhorst in den
nächsten 15 Jahren mit Strom, Wasser und Dampf. Die
Herstellung der Bodenbeläge erfolgt in Produktionsab-
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
(In Mio. EUR)
Auftragseingang
Leistung
Auftragsbestand
Bereichsumsatz
Außenumsatz
Betriebliches Ergebnis/EBITA
Ergebnis vor Steuern/EBT
Investitionen
RONA (in Prozent)
Nettovermögen (31.12.)
Mitarbeiter (im Jahresdurchschnitt)
2009
2008
639,8
645,8
1.480,6
645,8
625,5
19,0
17,3
6,5
12,9
133,4
5 650
753,5
709,4
1.560,0
709,5
683,1
26,8
22,9
11,1
16,0
176,7
5 651
läufen, die nicht unterbrochen werden dürfen. Um dies
sicherzustellen, errichtet HOCHTIEF drei neue Blockheiz-
Neugeschäfts nicht erreicht werden. Das Ergebnis vor
kraftwerke. Eine zentrale Maschinensteuerung garantiert
Steuern betrug 17,3 Mio. Euro (– 24,5 Prozent). Positiv
dabei, dass der Strom nicht ausfällt. Außerdem bauen
zu vermerken ist das optimierte Forderungsmanage-
wir eine Aufbereitungsanlage für Flusswasser und ver-
ment. Hierdurch hat sich das Zinsergebnis deutlich ver-
sorgen den Standort mit Betriebswasser und Dampf.
bessert.
Im Berichtsjahr hat HOCHTIEF Energy Management mit
Das verbesserte Forderungsmanagement bewirkte im
dem Partner NMI Capital eine Kooperationsvereinbarung
Wesentlichen auch den Abbau des Nettovermögens
abgeschlossen. Der von der NMI Capital auf­gelegte New
um – 24,5 Prozent auf 133,4 Mio. Euro.
Energy Holz Fonds wird in Holzheizkraftwerke investieren, die naturbelassenes Frischholz verbrennen und so
Die Zahl der Mitarbeiter veränderte sich nicht. Einem
Strom und Wärme erzeugen.* HOCHTIEF Energy Ma-
Anstieg der Mitarbeiterzahl im Inland durch Outsourcing-
nagement wird mit einem Full-Service-Contracting die
Projekte stand ein Rückgang im Ausland gegenüber.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 52.
Holzheizkraftwerke planen, errichten und betreiben.
Ausblick
Zu den Kennzahlen des Unternehmensbereichs
Wir gehen von einer Stabilisierung der Weltwirtschaft
HOCHTIEF Services
aus, die moderates Wachstum im Unternehmensbe-
Der Auftragseingang lag mit –15,1 Prozent spürbar un-
reich HOCHTIEF Services ermöglicht. Kostendruck und
ter dem Vorjahreswert, der durch die Akquisition von
Umstrukturierungen bei Kunden werden die Bereitschaft
Großprojekten geprägt war. Im Unternehmensbereich
für Outsourcing-Projekte erhöhen. HOCHTIEF Services
HOCHTIEF Services lag im schwierigen wirtschaftlichen
wird weiterhin der Qualität des Deckungsbeitrags Vor-
Umfeld des Berichtsjahres der Fokus darauf, die Qualität
rang vor Wachstum zu unakzeptablen Konditionen ge-
des Deckungsbeitrags zu sichern. Dies hatte Vorrang
ben. Die Auslandsaktivitäten werden weiter ausgebaut.
vor Wachstum. Sowohl Leistung (minus neun Prozent)
So startete im Januar 2010 HOCHTIEF Facility Manage-
als auch Außenumsatz (–8,4 Prozent) blieben im Be-
ment mit 60 Mitarbeitern in Tschechien. Künftig wollen
richtszeitraum erwartungsgemäß unter dem Vorjahres-
wir von dort aus auch das Geschäft in der Slowakei
wert. Der Auftragsbestand sank infolgedessen eben-
aufbauen. HOCHTIEF Energy Management strebt
falls geringfügig.
ebenfalls an, das Geschäft nach Ost­europa auszuweiten.
Das betriebliche Ergebnis lag mit 19 Mio. Euro um – 29,1
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Services erwar-
Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Niveau des Vor-
tet für 2010 ein Ergebnis vor Steuern oberhalb des Vor-
jahres konnte insbesondere aufgrund des verringerten
jahreswerts.
Geschäftsbericht 2009 109
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Sacramento Airport, USA
Neues Tor zur Welt: Nahe der Hauptstadt des Bundesstaats Kalifornien
bauen und planen die Tochtergesellschaften Flatiron und Turner gemeinsam mit einem Partner bis 2012 einen
neuen Terminal am Sacramento International Airport. Das knapp 30 000
Quadratmeter große Gebäude wird
über 19 Flugsteige für den internationalen Flugverkehr verfügen. Der Bau
soll mit dem LEED-Zertifikat des U.S.
Green Building Council für nachhaltige Gebäude ausgezeichnet werden.
Mit diesem Auftrag, der ein Volumen
von 185 Mio. Euro umfasst, sicherten
sich unsere beiden Gesellschaften
2008 ihr erstes gemeinsames Projekt. Eine konzerninterne Kooperation
mit Erfolgscharakter: 2009 erhielten
unsere US-Töchter auch den Auftrag
für die Erweiterung des internationalen Flughafens von San Diego.
110 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Risikobericht
• Konzernweit einheitliches Risikofrüh­
erkennungssystem
• Kontinuierliche Weiterentwicklung der aktiven
Risikosteuerung
kreis Risikomanagement mit Vertretern der Unterneh­
mensbereiche und Zentralabteilungen ein wesentliches
Element unseres Risikofrüherkennungssystems. Dieses
Gremium betrachtet die gemeldeten Risiken aus den
• Handlungsspielraum durch solide Finanzbasis
unterschiedlichen Blickwinkeln der Unternehmens­
• Keine bestandsgefährdenden Risiken bekannt
bereiche und der Holding. Darüber hinaus werden ver­
bindliche Gegensteuerungsmaßnahmen koordiniert
Risikomanagement bei HOCHTIEF
und verabschiedet. HOCHTIEF fasst die Ergebnisse
Risikomanagement steht bei HOCHTIEF für sämtliche
des Steuerungskreises in einer Risikosituation in tabel­
organisatorischen Prozesse, durch die Risiken frühzei­
larischer Form zusammen. Diese wird kommentiert und
tig identifiziert sowie geeignete Maßnahmen zur Ge­
als integraler Bestandteil der Berichterstattung im Vor­
gensteuerung entwickelt und umgesetzt werden. Als
stand abschließend beraten.
Risiken gelten alle Entwicklungen, die sich negativ auf
das Erreichen der qualitativen und quantitativen Unter­
Zudem leistet der Investitionsausschuss, in dem Inves­
nehmensziele, insbesondere auf das Ergebnis und die
titionen und Beteiligungen generell nach einheitlichen
Liquidität, auswirken können.
und anerkannten Grundsätzen genehmigt werden
müssen, einen wichtigen Beitrag zur Risikovermeidung.
Bei HOCHTIEF ist Risikomanagement ein wesentlicher
Erfolgsfaktor und gehört zu den integralen Bestandtei­
Chancen werden konzernweit in der Planungs- und
len des Managementsystems. Um das Risikobewusst­
Prognosebericht­erstattung zeitgleich mit den Risiken
sein der Mitarbeiter konsequent zu verbessern, wird es
erhoben und an den Vorstand berichtet. Eine Saldie­
auf allen Ebenen durch stetig weiterentwickelte organi­
rung von Chancen und Risiken findet nicht statt.
satorische Prozesse, informationstechnologische Sys­
teme und offene Kommunikation gefördert.
Gesamtrisiko
Konzernweites Risikofrüherkennungssystem
den die Erwartungswerte der Einzelrisiken addiert und
Eine konzernweit gültige und jedem Mitarbeiter zu­
in Relation zu dem prognostizierten beziehungsweise
gängliche Richtlinie regelt einheitlich den Umgang mit
geplanten Ergebnis gesetzt. Zudem aggregieren wir
Risiken. Als Reaktion auf die Finanzkrise haben wir in
auf Konzernebene die Erwartungswerte der Risiken auch
dieser Richtlinie den Fokus auf die Betrachtung von Li­
nach Unternehmensbereichen und Risikokategorien.
quiditätsrisiken verstärkt. Die Unternehmensbereiche
Wechselwirkungen zwischen den Einzelrisiken werden
ergänzen die Konzernrichtlinie durch eigene, speziell
im Steuerungskreis bewertet und bei der Quantifizie­
ihren Bereich betreffende Organisationsanweisungen.
rung berücksichtigt. Durch den Vergleich der aktuellen
Um das Gesamtrisiko des Konzerns zu beurteilen, wer­
Risikomeldung mit den vorherigen Meldungen werden
Die Risiken werden dreimal im Jahr zusammen mit den
Veränderungen in der Risikostruktur transparent.
Prognosen vor Ort erhoben und die Informationen von
unten nach oben bis auf die Konzernebene verdichtet.
Im Berichtszeitraum lagen keine den Fortbestand des
Diese Vorgehensweise bezieht alle Verantwortlichen
Konzerns gefährdenden Risiken vor. Das quantifizier­
auf allen Ebenen der Unternehmenshierarchie mit ein.
bare, durchschnittliche Gesamtrisiko des Unterneh­
Allen Risiken werden die potenzielle Schadenshöhe,
mens liegt bei etwa elf Prozent des Ergebnisses vor
die Eintrittswahrscheinlichkeit, die Risikokategorien,
Steuern. Identifizierte Liquiditätsrisiken können über
der mögliche Eintrittszeitpunkt und Maßnahmen zuge­
bestehende Finanzmittelbestände abgefangen werden.
ordnet. Zusätzlich zu dieser eher quantitativ ausgerich­
Vor diesem Hintergrund ist eine bestandsgefährdende
teten Risikoerfassung legt HOCHTIEF besonderen Wert
Beeinträchtigung der zukünftigen Ertrags-, Finanz- und
darauf, dass die Risiken im Management offen disku­
Vermögenslage nicht zu erwarten.
tiert werden. Aus diesem Grund bildet der Steuerungs­
Geschäftsbericht 2009
111
migt, nur unter Auflagen bewilligt oder abgelehnt wird.
Formaler Ablauf des Risikomanagements
Unsere US-Tochtergesellschaften Turner und Flatiron le­
4. Holding-Vorstand
gen in ihren Entscheidungsgremien unter Berücksichti­
berät und verabschiedet den
Risikobericht
bewertet die Risiken in der vorläufigen
Risikosituation
2. Zentralabteilung Controlling
systematisiert die Risiken und stellt die
vorläufige Risikosituation zusammen
zugrunde. Im Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
Maßnahmen
3. Risikosteuerungskreis
gung marktspezifischer Besonderheiten ähnliche Kriterien
1. Unternehmensbereiche/Zentralabteilungen
erfassen und erläutern ihre jeweiligen Risiken
werden ebenfalls alle Akquisitions- und Angebotsprojekte
einer Risikoklassifizierung zu­geführt. Ein mit erfahrenen
Fachleuten besetztes An­gebotskomitee beurteilt alle An­
gebote. Risikoauditoren begleiten Projekte von der Ange­
botsbearbeitung über den Vertragsabschluss bis zur
Übergabe an den Kunden. Zudem prüft die interne Revi­
sion laufend nationale und interna­tionale Projekte auf
technische, kaufmännische sowie rechtliche Risiken.
Während in den vergangenen Jahren im deutschen
Die globalen Auswirkungen der Finanzkrise haben zu
Hochbau das Ergebnis insbesondere aus der Restab­
einer Veränderung der Risikostruktur geführt. Erkenn­
wicklung alter Verlustprojekte sowie durch Restruktu­
bar wird dies am deutlich gestiegenen Anteil der Markt­
rierungsmaßnahmen belastet war, weisen Neuaufträge
risiken am Gesamtrisiko, der gemeinsam mit den Finanz­
verbesserte Margen und eine deutlich fairere Risikover­
risiken etwa 45 Prozent ausmacht. Die Projekt- und
teilung auf. Es werden ausschließlich Projekte geneh­
Vertragsrisiken tragen mit etwa 40 Prozent zum Gesamt­
migt, bei denen verbindliche Nachunternehmerange­
risiko bei. Danach folgen Beteiligungsrisiken mit knapp
bote für Schlüsselgewerke und Material vorliegen. Das
zehn Prozent des quantifizierbaren Gesamtrisikos. Per­
Risiko von Preissteigerungen wird durch entsprechende
sonal- und interne Risiken haben einen Anteil von we­
Preisgleitklauseln reduziert. Diese Maßnahmen stehen
niger als fünf Prozent.
im Einklang mit dem Bestreben, auf der Basis partner­
schaftlicher Vertragsmodelle das Risiko im klassischen
Projekt- und Vertragsrisiken
Baugeschäft zusätzlich zu reduzieren. Trotz dieser Vor­
Projekt- und Vertragsrisiken erwachsen im Wesentlichen
gehensweise lassen sich auch künftig Kalkulationsrisi­
aus dem klassischen Baugeschäft von HOCHTIEF
ken insbesondere bei Großprojekten mit mehrjähriger
Americas, HOCHTIEF Asia Pacific und HOCHTIEF
Laufzeit nicht völlig ausschließen.
­Europe. Zudem sind HOCHTIEF Real Estate bei der
Abwicklung von Immobilienentwicklungen sowie PPP-
Obwohl HOCHTIEF mit einigen Geschäftspartnern
Projekte von HOCHTIEF Concessions betroffen.
hohe Umsätze generiert, sind wir von keinem einzel­
nen Kunden oder Lieferanten abhängig. Durch die Bo­
*Weitere Informationen dazu
finden Sie auf den Seiten 58
und 59.
Die HOCHTIEF-Prozesse zielen darauf ab, Risiken
nitätsprüfung der Kunden und durch die Absicherung
möglichst frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren.
von Zahlungsansprüchen durch Bürgschaften wird
Neben den Akquisitionen von Beteiligungen, Investitio­
das Ausfallrisiko reduziert. Das zentrale Beschaffungs­
nen in Immobilien, Projektentwicklungen, PPP- und
management* von HOCHTIEF stellt sicher, dass leis­
Outsourcing-Projekten werden auch routinemäßig Pro­
tungsfähige Partner ausgewählt werden. Durch ständige
jekte ab einer bestimmten Größenordnung oder Risiko­
Marktbeobachtung und enge Kontakte zu Lieferanten
stufe in einem strukturierten Prozess geprüft. Dabei
und Institutionen können wir Veränderungen im Be­
kommt es auf praxisrelevante und wirksame Mechanis­
schaffungsmarkt zeitnah erkennen und entsprechend
men an. So benötigen zum Beispiel die Projektentwick­
darauf reagieren.
lungen von HOCHTIEF vor Baubeginn und in Einzelfäl­
len auch vor Grunderwerb eine dem Projekt angemessen
Das Ergebnis eines Projekts, zum Beispiel im Tunnelbau,
hohe Vorvermietungs- beziehungsweise Vorverkaufs­
kann in der Ausführungsphase durch unerwartete und
quote.
von der Ausschreibung abweichende geologische Ver­
hältnisse negativ beeinflusst werden. Die Wirtschaftlich­
112 Geschäftsbericht 2009
Auch unsere australische Tochtergesellschaft Leighton
keit hängt dann davon ab, inwieweit sich Nachtragsforde­
legt umfangreiche projektspezifische Vorgaben zugrunde,
rungen gegenüber dem Auftraggeber durchsetzen
um Angebote zu bearbeiten und zu genehmigen. Spezi­
lassen. In der R
­ egel ist vertraglich festgelegt, welche Risi­
elle Komitees analysieren alle Projekte und deren Risiko­
ken beim Auftraggeber liegen. Risiken ergeben sich, falls
struktur. Die Gremien entscheiden, ob ein Projekt geneh­
Nachträge nicht realisierbar sind. Darüber hinaus besteht
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
AbnahmeAudit
AusführungsAudit
Investitions­
ausschuss
c
We r t s h ö p f u n g
AngebotsKomitee
tem installiert wird. So werden relevante Informationen,
Entwicklung
Evaluation
länderspezi­
fischer Risiken
Konzessionen und
Betrieb
Bau
AngebotsAudit
Ris
i ko m a n a g e m
LiquiditätsManagement
meldet und bei uns erfasst. Die Beteiligungsrisiken betref­
fen vor allem unsere Flughafenbeteiligungen und Anteile
an Konzessionsgesellschaften.
Dienst­leistungen
Sorgfältige
Auswahl der
Partner
die durch das Beteiligungscontrolling vorhanden sind, ge­
ent
Vertragsprüfung
Bonitätsprüfung
Ausbleibendes Wachstum oder ein Rückgang des
Luftverkehrs könnte die Umsatz- und Ertragsentwick­
lung der Beteiligungsflughäfen nachteilig beeinflussen.
Zudem können wirtschaftliche Schwierigkeiten von
Fluglinien an den jeweiligen Beteiligungsflughäfen zu
Projektbezogenes Risikomanagement
Forderungsausfällen führen.
in der Ausführungsphase von Projekten das Risiko, dass
Aus den Konzessionsprojekten, die in der Regel eine
ambitionierte Fertigstellungstermine nicht eingehalten
sehr lange Laufzeit haben, ergeben sich spezifische
werden können. So kann es zu Verzögerungen, unter an­
Risiken, unter anderem aus der Abschätzung der zu­
derem aufgrund von Verspätungen bei der für einen Bau
künftigen Geschäftsentwicklung sowie der Kalkulation
notwendigen Genehmigung, kommen. Falls der Zeitver­
der Betriebs- und Instandhaltungsaufwendungen. Bei
zug HOCHTIEF anzulasten ist, kann dies zu Vertragsstra­
Konzessionsprojekten im Infrastrukturbereich garantiert
fen wegen Terminüberschreitung führen. Den Gewähr­
HOCHTIEF entweder eine bestimmte Verfügbarkeit oder
leistungsrisiken aus dem Baugeschäft begegnen wir
übernimmt das Risiko aus dem zukünftigen Verkehrs­
durch konsequentes Projektmanagement und Nachun­
aufkommen selbst. Sollte bei Übernahme dieses Risikos
ternehmerbürgschaften. Zudem schließen wir gegebe­
das Aufkommen geringer als kalkuliert sein, kann sich
nenfalls Wartungsverträge ab und etablieren regelmäßige
dies auf den Wert der Konzession negativ auswirken.
Nachkontrollen.
Im Berichtsjahr wurden Beteiligungen von Leighton an
zwei Konzessionsgesellschaften unabhängig von den
Unser Unternehmen verfolgt das Ziel, gerichtliche Aus­
Geschäftsaussichten aufgrund gefallener Börsenkurse
einandersetzungen so weit wie möglich zu vermeiden.
nochmals – im Vergleich zum Vorjahr jedoch geringfü­
HOCHTIEF ist dennoch zwangsläufig in verschiedene
gig – wertberichtigt. HOCHTIEF PPP Solutions hat im
nationale und internationale Gerichts- und Schiedsver­
Rahmen von verkauften Geschäftsanteilen Werthaltig­
fahren ­involviert. Der Ausgang von Rechtsstreitigkeiten
keitsgarantien gewährt.
lässt sich nur schwer prognostizieren. Wir gehen aber
davon aus, dass für alle Verfahren in hinreichendem Um­
Im Rahmen der Veräußerung von Anteilen an unserer
fang bilanzielle Vorsorge getroffen wurde. Ein wesentli­
Tochtergesellschaft HOCHTIEF do Brasil wurden für
ches Gerichtsverfahren ist die seit Ende 2003 rechtsan­
gewisse laufende Projekte Garantien ausgestellt. Bei
hängige Klage im Zusammenhang mit dem Bau des
negativem Bauverlauf ist eine Inanspruchnahme dieser
Sony Centers in Berlin. Durch erhebliche Verzögerungen
Garantien nicht auszuschließen.
im Prozessverlauf ist weiterhin nicht absehbar, wann das
Verfahren beendet sein wird.
Wir können für die Zukunft nicht ausschließen, dass in
Einzelfällen Wertberichtigungen auf unsere Beteiligun­
Beteiligungsrisiken
gen notwendig sein werden.
Zur Kategorie Beteiligungsrisiken zählen Risiken aus Ge­
sellschaften, auf die HOCHTIEF keinen beherrschenden
Marktrisiken*
Einfluss hat. Bei Minderheitsgesellschaften gibt es keine
Ein gesamtwirtschaftliches Risiko ergibt sich aus der
gesetzliche Handhabe für einen direkten Zugriff auf de­
derzeitigen weltweiten Finanzkrise und den daraus re­
ren Risikomanagementsystem. HOCHTIEF wirkt darauf
sultierenden Turbulenzen auf den internationalen Märk­
hin, dass ein funktionierendes Risikomanagementsys­
ten. Die Folgen für die Realwirtschaft wurden bereits
*Detaillierte Angaben zu unse­
ren Absatzmärkten finden Sie
auf den Seiten 36 bis 41.
Geschäftsbericht 2009
113
weltweit deutlich spürbar und machen sich durch einen
auszugehen. Langfristig erwarten wir ein nachhaltiges
Anstieg der gemeldeten Marktrisiken auch bei HOCHTIEF
Wachstum in diesem Bereich. Insbesondere der Aus­
bemerkbar. Sollten die wirtschafts- und finanzpolitischen
bau des sogenannten Non-Aviation-Geschäfts stärkt
Programme der Regierungen nicht zu einer Stabilisie­
die Unabhängigkeit von der Entwicklung des Flugver­
rung der Weltmärkte führen, erhöht sich das Risiko ei­
kehrs. Im Bereich Straßen kann sich eine abschwä­
nes ausbleibenden nachhaltigen Wachstums.
chende Konjunkturentwicklung, die zumeist auch eine
negative Straßenverkehrsentwicklung zur Folge hat, je
Der aus der Finanz- und Wirtschaftskrise resultierende
nach Vertragsgestaltung unmittelbar auf die Rentabili­
Rückgang der Bauwirtschaft in den USA hat sich – auch
tät der Projekte auswirken.
durch den gesunden Auftragsbestand – bislang nicht im
Ergebnis von HOCHTIEF Americas ausgedrückt. Im Ge­
Der europäische Baumarkt entwickelte sich 2009 rück­
schäftsjahr 2009 unterstützte ein umfangreiches Kon­
läufig. Im Bereich Wohnungsbau konnte sich HOCHTIEF
junkturprogramm die Bauwirtschaft, dessen Wirkung
diesem Rückgang durch Konzentration auf Wohnungen
sich in 2010 fortsetzen sollte. Turner ist traditionell kaum
mit hohem Komfort entziehen, die auch in der Krise
im aufgrund der Hypothekenkrise stark rückläufigen
weiter stark nachgefragt sind. Der geplante Rückgang
Wohnungsbau engagiert. Zudem realisiert Turner einen
im deutschen Hochbaugeschäft soll zukünftig durch er­
hohen Prozentsatz seiner Projekte für staatliche und
tragsstarke ­internationale Projekte ausgeglichen werden.
halbstaatliche Kunden – beispielsweise in den Markt­
HOCHTIEF Europe setzt damit seine Strategie fort, in
segmenten Bildung und Gesundheit. Flatiron konzen-
Mittel- und Osteuropa und durch selektiv ausgewählte
triert sich auf den wachsenden In­frastrukturbereich.
internationale Projekte, insbesondere im Nahen Osten,
zu expandieren. Zudem sollen zukunftsträchtige Markt­
Der Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific pro­
segmente in Verbindung mit ertragsstarken Geschäfts­
fitiert mit der Tochtergesellschaft Leighton insbesondere
modellen weiter ausgebaut werden. Dazu gehört zum
über seine Diversifikation im australischen Markt, in ver­
Beispiel, öffentliche Einrichtungen auf der Grundlage
schiedenen asiatischen Märkten sowie in der Golfre­
von PPP-Verträgen im Verbund mit anderen Konzer­
gion. Im Jahresverlauf ist die Nachfrage im attraktiven
neinheiten zu sanieren und zu erweitern.
Baumarkt der Golfregion zurückgegangen. Von den
Ende 2009 bekannt gewordenen Zahlungsschwierig­
Die Finanzkrise hat sich negativ auf den Immobilien-­
keiten des Emirats Dubai ist HOCHTIEF jedoch nicht
Investmentmarkt ausgewirkt. Die Verkaufserlöse von
wesentlich betroffen. Darüber hinaus liegt der Schwer­
HOCHTIEF Real Estate zum Jahresende 2009 zeigen je­
punkt unserer Aktivitäten in Abu Dhabi und Katar. Zur
doch, dass sich die Strategie, nur in erstklassige Lagen
Strategie unserer Tochtergesellschaft gehört es, sich auf
und Projekte zu investieren, auszahlt. Auch im Ge­
wachstumsstarke Märkte zu fokussieren. Die zukünf­
schäftsjahr 2009 hat der Unternehmensbereich vor
tige Entwicklung in Australien wird auch wesentlich von
dem ­Hintergrund der Marktsituation seine restriktive
der weltweiten Rohstoffnachfrage beeinflusst. Im Con­
Akquisitionspolitik für Neuprojekte beibehalten und
tract-Mining können wir deshalb geringere Neuaufträge
wird auch zukünftig Marktchancen durch konsequente
nicht gänzlich ausschließen. Durch den hohen Auf­
Selektion und Fokussierung auf zukunftsträchtige
tragsbestand sowie staatliche Konjunkturprogramme
Marktsegmente nutzen. Die Vermietungsquoten unse­
und eine anhaltend hohe Rohstoffnachfrage aus China
rer Projekte liegen aktuell auf hohem Niveau. Durch die
erwarten wir jedoch eine positive Entwicklung dieses
weiterhin angespannte gesamtwirtschaftliche Lage
Unternehmensbereichs.
kann die Mietflächennachfrage in den von HOCHTIEF
Real Estate bearbeiteten Märkten negativ beeinflusst
HOCHTIEF Concessions ist im Bereich Flughäfen von
werden. Die Auswirkungen der Krise auf die Immobili­
der Wirtschaftskrise beeinflusst. Der internationale
ennachfrage sind schwer vorhersehbar. Durch die Ab­
Flugverkehr hat sich 2009 rückläufig entwickelt. Auch
hängigkeit des Investmentmarkts von der Funktionsfä­
zukünftig ist von einer Abhängigkeit des Passagierauf­
higkeit der Kreditmärkte bestehen auch im Jahr 2010
kommens von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
114
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Risiken, da längere Vermarktungszeiträume und sin­
ausreichender Höhe verlängert werden können. Im ab­
kende Verkaufsfaktoren nicht auszuschließen sind.
gelaufenen Jahr konnten alle bilateralen kurzfristigen
Kreditlinien für ein weiteres Jahr planmäßig und zu
HOCHTIEF Services begegnet konjunkturellen Risiken
günstigen Bedingungen prolongiert werden.
mit einer differenzierten Produkt- und Kundenstruktur.
Ein Liquiditätsrisiko ergibt sich, falls die Zahlungs- und
Das Geschäftsjahr 2010 wird vom hohen Auftragsbe­
­Finanzierungsfähigkeiten beeinträchtigt sind. Um diese
stand des HOCHTIEF-Konzerns gestützt. Die künftige
Risiken rechtzeitig und auch langfristig optimal zu steu­
Ergebnisentwicklung kann negativ beeinflusst werden,
ern, erfolgt bei HOCHTIEF eine monatlich rollierende
wenn eine Stabilisierung der Weltwirtschaft und mit ihr
Liquiditätsplanung, die jeweils einen Zeitraum von 18
einhergehende Neuaufträge ausbleiben.
Monaten umfasst. Die Intervalle zur Durchführung der
Liquiditätsstresstests wurden im Berichtsjahr auf jeweils
Finanzrisiken*
einen Monat verkürzt, sodass die Analyse aller mögli­
Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern
chen und denkbaren Liquiditätsbedrohungsfaktoren
auf Basis der konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtli­
nun monatlich neben der rollierenden Planung stattfindet.
*Detaillierte Angaben zum Fi­
nanzrisikomanagement finden
Sie auf den Seiten 172 bis 179.
nie. Eine zusätzliche Finanzrisikorichtlinie sowie weitere
funktionale operative Einzelrichtlinien zu wichtigen
Der Finanzmittelbestand der HOCHTIEF Aktiengesell­
Themenbereichen konkretisieren und ergänzen die all­
schaft enthält angemessene Wachstums- und Liquidi­
gemeine Konzernrisikorichtlinie. Die Abteilung Corpo­
tätsreserven. Außerdem verfügen wir über ausreichend
rate Finance ist in drei strikt getrennte organisatorische
kurzfristige bilaterale Barkreditlinien, die zur täglichen
Einheiten, nämlich Front-, Middle- und Backoffice, auf­
Inanspruchnahme im Rahmen des Cashpools bereitste­
gegliedert. Hierdurch ist eine klare Trennung von Zu­
hen. Diese Linien sind breit gestreut und mit Blick auf
ständigkeiten, insbesondere zwischen den Handelsak­
die jährlichen Prolongationszeitpunkte diversifiziert. Im
tivitäten und den Kontroll- und Abwicklungsaktivitäten,
Geschäftsjahr 2009 platzierte HOCHTIEF erfolgreich
sichergestellt. Bei allen Handelsvorfällen ist mindestens
insgesamt vier weitere Schuldscheindarlehen über ins­
das Vieraugenprinzip einzuhalten. Um diese Trennung
gesamt 300 Mio. Euro. Das rege Investoreninteresse –
und die Einhaltung aller Richtlinien zu gewährleisten,
ausgedrückt in einer Überzeichnung des ursprünglichen
findet mindestens einmal jährlich eine Überprüfung
Darlehensbetrags von mehr als 100 Prozent – bestätigt
durch die interne Revision statt.
die Finanzkraft und die hohe Bonität des Konzerns.
Ebenfalls wurden zur Sicherstellung der langfristigen
Die nochmals deutlich verschärfte Entwicklung an den
­Finanzierung im Geschäftsjahr 400 Mio. Euro des syn­
internationalen Finanzmärkten im Jahr 2009 hat zu kei­
dizierten Avalkredits in eine Barkreditlinie umgewandelt.
nem weiteren generellen Anstieg der Finanzrisiken im
Zusätzlich bestehen ausreichend große Avalkredite für
HOCHTIEF-Konzern geführt. Wir verfügen über solide
die Absicherung von Bankbürgschaften und sonstigen
und langfristige Finanzstrukturen und nutzen konserva­
Sicherheiten. Die hinsichtlich diverser Kreditlinien be­
tive Finanzierungsinstrumente. Ausfallrisiken von Ban­
stehenden Financial Covenants, die bei Nichteinhaltung
ken oder weitere Konzentrationen im Bankensektor,
zu Gläubigerkündigungsrechten führen, werden lau­
die eine Verringerung von Kreditlinien zur Folge haben
fend überwacht und derzeit als unkritisch eingestuft.
könnten, sehen wir derzeit nicht. Diese werden den­
noch laufend überwacht. Die langfristigen HOCHTIEF-
Insgesamt ist damit sichergestellt, dass sämtliche
Finanzierungen bestehen aus fest zugesagten, zum Teil
Konzernunternehmen über ausreichende und langfris­
auch revolvierbaren endfälligen Darlehen. Finanzielle
tige Bar- und Avalkreditkapazitäten verfügen, um das
Verflechtungen zu den in Schwierigkeiten geratenen
operative Geschäft und neue Projekte erfolgreich finan­
Banken oder Versicherungen bestehen nicht. Eine an­
zieren zu können. Jedes Investment wird besonders
gespannte Liquiditätslage könnte entstehen, sollten
unter diesem Aspekt sehr sorgfältig geprüft. Die Ver­
planmäßige Fälligkeiten der kurzfristigen, jährlich zu
längerung der syndizierten Bar- und Avallinien steht im
prolongierenden Liquiditätslinien gar nicht oder in nicht
Jahr 2012 an. Sollten zu dieser Zeit krisenhafte Verhält­
Geschäftsbericht 2009
115
nisse auf den Kapitalmärkten bestehen, würde dies ein
nen ausschließlich zur Absicherung möglicher Risiken
Finanzrisiko darstellen.
aus einem vorliegenden Grundgeschäft. Weitere Risi­
ken entstehen bei HOCHTIEF aus Anlagen in Aktien und
Finanzmarktrisiken können aus Wechselkurs-, Zins- oder
Fonds. Diese Anlagen werden über eine laufende Be­
sonstigen Wertänderungen von Vermögenswerten an
obachtung gesteuert. Durch eine dauerhafte und an­
den Finanzmärkten entstehen. Die Beteiligungsgesell­
haltend negative Wertentwicklung waren im Berichts­
schaften von HOCHTIEF sind überwiegend in jeweils
jahr teilweise Wertberichtigungen auf Investments
einer Währungsregion tätig, sodass für sie kein wesentli­
notwendig. Weitere Ergebnisbelastungen können für die
ches Währungsrisiko entsteht. Eine Ausnahme bilden
Zukunft nicht ausgeschlossen werden. Monatlich erfol­
hier beispielsweise Tochtergesellschaften von Leighton,
gen jedoch Untersuchungen zur Absicherung von bei­
die im asiatischen Raum auf Basis der US-Dollar-Wäh­
spielsweise in Aktienfonds investierten Mitteln, die
rung tätig sind. Transak­tionsrisiken aus Ausschüttun­
diese vor Kursrückschlägen schützen.
gen von internationalen Tochtergesellschaften an die
HOCHTIEF Aktiengesellschaft werden durch entspre­
Der HOCHTIEF-Konzern verfügt mit Ausnahme der Toch­
chende Devisentermingeschäfte zum frühesten Zeit­
tergesellschaft Leighton aktuell nicht über ein externes
punkt abgesichert. Im HOCHTIEF-Konzernabschluss
Rating, da hieraus bislang keine finanzwirtschaftlichen
ergeben sich zudem – im Vergleich zum Vorjahr höher
Vorteile erkennbar sind. Die Impairmenttests zum Nach­
eingeschätzte – Translationsrisiken aus der Umrechnung
weis der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte
der in Fremdwährung bilanzierenden Gesellschaften.
haben auch 2009 keinen Abschreibungsbedarf ergeben.
Risiken aus Zinsänderungen begegnen wir durch Ab­
Personalrisiken und interne Risiken
schluss möglichst langfristiger Zinsbindungen. Der
Um der steigenden Komplexität der Projekte von
­gezielte Einsatz von Zinsderivaten sichert im Einzelfall not­
HOCHTIEF gerecht zu werden, benötigen wir die pas­
wendige variable Finanzierungen gegen Zinsänderungsri­
senden Mitarbeiter. HOCHTIEF misst daher der Qualifi­
siken laufzeitkongruent ab. Projektfinanzierungen werden
kation und Motivation seiner Mitarbeiter eine zentrale
je nach Laufzeit und Volumen fallweise gesichert. Unsi­
Bedeutung bei. Mitarbeiterbefragungen liefern hier
cherheit an den Finanzmärkten hat im Berichtsjahr teil­
wichtige Erkenntnisse über Verbesserungsmöglichkei­
weise zu ­einem Anstieg von Kreditrisikomargen (Credit
ten und helfen, Risiken, zum Beispiel aus Mitarbeite­
Spreads) geführt. Durch das erhöhte ­Risikobewusstsein
runzufriedenheit, zu vermeiden.
von Investoren infolge der Krise kann die Verfügbarkeit
von Liquidität nur zu höheren beziehungsweise auf ho­
Auch der Nachfolgeplanung wird bei HOCHTIEF Rech­
hem Niveau verharrenden Kreditrisikomargen nicht gänz­
nung getragen. Mittels nachhaltiger und intensiver Perso­
lich ausgeschlossen werden. Bei auslaufenden Projekt-
nalentwicklungsmaßnahmen werden Potenzialträger im
und Beteiligungsfinanzierungen könnten sich unsere
Unternehmen frühzeitig identifiziert und gezielt auf spätere
Refinanzierungskosten ­daher erhöhen und die Eigenkapi­
Aufgaben vorbereitet. Durch variable Vergütungskompo­
talanforderungen steigen. Hieraus könnten sich somit Be­
nenten mit langfristiger Anreizwirkung werden Führungs­
lastungen ergeben, die unsere Ergeb­nis- und Liquiditäts­
kräfte dauerhaft an das Unternehmen gebunden.
situation beeinflussen. Im Geschäftsjahr 2009 wurde im
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate zusammen
Der Sicherheit der Mitarbeiter und des Arbeitsumfelds
mit dem Geschäftspartner die Refinanzierung zur Akqui­
wird eine große Bedeutung beigemessen. Arbeits-, Ge­
sition von aurelis Real Estate erfolgreich abgeschlossen
sundheits- und Umweltschutz werden zentral durch das
und basiert zudem auf einer Non-Recourse-Struktur, die
AGUS Center gesteuert, mit dem Ziel, Unfall- und Ge­
einen Rückgriff auf HOCHTIEF ausschließt.
sundheitsrisiken für Mitarbeiter und Dritte auf ein Mini­
mum zu reduzieren.
Jegliche derivativen Finanzinstrumente, wie zum Bei­
116 Geschäftsbericht 2009
spiel Zinsswaps oder Währungsoptionen, dürfen nicht
Wesentliche Risiken in der betrieblichen Altersversor­
zu spekulativen Zwecken eingesetzt werden. Sie die­
gung von HOCHTIEF werden derzeit nicht gesehen. In
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Deutschland erfolgte bereits in den vergangenen Jahren
Die Bilanzierung von Finanzinstrumenten und von laten­
eine Umstellung von rein leistungsbezogenen Pensions­
ten Steuern erfolgt in enger Abstimmung mit den Zen­
zusagen auf für das Unternehmen kalkulierbare bei­
tralabteilungen Finanzen und Steuern, um auch in die­
tragsbezogene Leistungszu­sagen. Die Pensionsver­
sen Bereichen die Richtigkeit der verarbeiteten Zahlen
pflichtungen in Deutschland sind vollständig durch den
zu gewährleisten. Die Bewertung derivativer Finanz-
HOCHTIEF Pension Trust e. V. und Rückdeckungsver­
ins­trumente wird zudem seit 2009 durch ein im Indus­
sicherungen gedeckt sowie durch werthaltige Vermö­
trie- und Bankensektor etabliertes und von unserem
genswerte unterlegt.* Neue Pensionszusagen bei Leighton,
Wirtschaftsprüfer abgenommenes Treasury-Manage­
Turner und Flatiron sind ausschließlich beitragsorien­
ment-System unterstützt.
*Weitere Informationen finden
Sie auf Seite 140.
tiert. Bei einer nachhaltigen negativen Entwicklung der
Kapitalmärkte kann jedoch nicht ausgeschlossen wer­
Für die EDV-gestützte Erstellung des Konzernabschlus­
den, dass zur Abdeckung der Pensionsverpflichtungen
ses sind systemseitige Plausibilisierungen implemen­
nachträgliche Beiträge geleistet werden müssen.
tiert, sodass die korrekte Durchführung von Kapital-,
Schulden-, Aufwands- und Ertragskonsolidierung ge­
Zusammen mit kompetenten, zertifizierten Dienstleistern
währleistet ist. Soweit dennoch in Einzelfällen Unstim­
begegnet HOCHTIEF potenziellen informationstechnolo­
migkeiten bestehen sollten, werden diese von der Kon­
gischen Risiken. Die in den Dienstleistungsverträgen ver­
zernzentrale im Rahmen der Konsolidierung geklärt. Des
einbarten Leistungsindikatoren bilden ein effektives Früh­
Weiteren verfügt das im Konzern eingesetzte Konsoli­
warnsystem. Eine ständig auch durch externe Experten
dierungssystem über ein Zugriffsberechtigungssystem.
optimierte Richtlinie zur IT-Sicherheit gewährleistet, dass
Dadurch ist gewährleistet, dass die jeweils verantwortli­
die Maßnahmen zur Risikovermeidung wirkungsvoll um­
chen Mitarbeiter nur auf die für sie relevanten Daten zu­
gesetzt werden. Der Einsatz moderner Hard- und Soft­
greifen können. Das Konsolidierungssystem wurde von
waretechnologie garantiert zudem, dass die Daten ver­
der internen Revision des Konzerns einer Prüfung un­
fügbar und vor unerlaubtem Zugriff geschützt sind.
terzogen. Zudem prüft die interne Revision konzernweit
interne Kontroll-, Führungs- und Überwachungssys­
Chancen
teme in allen Geschäftsbereichen mittels eines risiko­
Trotz der weiterhin schwierigen Situation an den Welt­
orientierten Prüfungsansatzes und beachtet dabei ins­
märkten sehen wir für das Jahr 2010 auch zahlreiche
besondere die einheitliche Anwendung der bestehenden
Wachstumschancen.**
Richtlinien nach IFRS und HGB.
Internes Kontroll- und Risikomanagementsystem
Prüfung des Risikomanagements
im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess
Die Wirtschaftsprüfer haben beim Jahresabschluss
Die Richtigkeit und Verlässlichkeit der Finanzbericht­
das Risikofrüherkennungssystem sowie seine Integra­
erstattung der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und des
tion in die Planungs- und Berichtsprozesse geprüft. Es
HOCHTIEF-Konzerns ist sowohl für die Entscheidun­
hat sich gezeigt, dass der Vorstand die nach § 91 Abs. 2
gen des Managements als auch für die Informations­
AktG geforderten Maßnahmen zur Einrichtung eines
versorgung der Anleger und die kreditgewährenden
Risikofrüherkennungssystems in geeigneter Form ge­
Banken von hoher Wichtigkeit. Im HOCHTIEF-Konzern
troffen hat. Darüber hinaus ist das Risikofrüherkennungs­
wird den Risiken aus der Geschäftstätigkeit des Kon­
system in der Lage, Entwicklungen, die den Fortbe­
zerns im Rechnungslegungsprozess auf verschiedene
stand der Gesellschaft gefährden, frühzeitig zu erkennen.
**Detaillierte Angaben finden
Sie im Chancenbericht auf den
Seiten 121 bis 123.
Weise Rechnung getragen. So wird jährlich eine IFRSBilanzierungsrichtlinie auf Basis der aktuell gültigen
Ergänzend prüft und beurteilt die interne Revision die
IFRS-Vorschriften erstellt, um die konzerneinheitliche
Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der installierten
Bilanzierung und Bewertung zu gewährleisten. Zusätz­
Systeme und Prozesse.
lich wird für die deutschen Konzerngesellschaften eine
jährlich aktualisierte HGB-Buchungsrichtlinie erstellt.
Geschäftsbericht 2009
117
ONE OOF
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O LUT
Zeche Zollverein, Essen
Der von HOCHTIEF im Bauhaus-Stil
realisierte Schacht 12 der Zeche Zollverein – heute ein Wahrzeichen von
Essen – ging 1932 in Betrieb. Die
Schachtanlage galt als das schönste
Bergwerk der Welt; seit 2002 zählt
die Zeche Zollverein zum Welterbe
der UNESCO. Zu dem insgesamt
660 000 Quadratmeter großen Areal
gehören heute 30 Gebäude und die
Kokerei. 1986 förderten die Bergleute
hier die letzte Kohle. Heute ist das
Bauwerk ein bedeutender Teil der Industriekultur im Ruhrgebiet und wird
2010 vor allem als Bühne für Europas
Kulturhauptstadt genutzt. Unsere
Tochtergesellschaft HOCHTIEF Facility Management erhielt Ende 2009
den Auftrag für das technische, kaufmännische und infrastrukturelle Gebäudemanagement der unter Denkmalschutz stehenden Zeche Zollverein.
Ein weiteres Beispiel für Lebenszyklusmanagement von HOCHTIEF – auch
wenn in diesem Fall zwischen den
Aufträgen viele Jahrzehnte liegen.
118 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Prognose- und Chancenbericht
• Auftragseingang und -bestand auf hohem
Niveau
• Strategische internationale Aufstellung in
kritischem Marktumfeld erfolgreich Auch die Märkte in Asien, allen voran China und Indien,
werden 2010 anziehen. Für das Geschäftsjahr 2010
gehen wir von einer Aufwertung des Euros zum USDollar aus. Für den australischen Dollar erwarten wir
• Finanzkrise bisher erfolgreich gemeistert
eine Aufwertung gegenüber dem Euro. Aufgrund unse­
• Beibehaltung der Dividendenpolitik
rer starken Präsenz im amerikanischen und asiatischen
Raum kann die Wechselkursentwicklung unsere Ergeb­
Prognosebericht
nisprognosen beeinflussen.
Langfristige Wachstumsziele beibehalten
HOCHTIEF ist mit der seit Langem verfolgten Strategie
Unsere Planungen basieren auf der Annahme, dass
des Lebenszyklusmanagements und der Internationali­
sich die Finanz- und Kapitalmärkte im Jahr 2010 wie­
sierung sehr gut aufgestellt, um konjunkturelle Schwä­
der normalisieren, es zu keinem anhaltenden rezessi­
chephasen zu meistern und vorhandene Chancen zu
ven Konjunktureinbruch der Weltwirtschaft kommt und
nutzen. Mit einer Angebotspalette von integrierten Leis­
sich die Lage in den politischen Spannungsgebieten
tungen entlang des Lebenszyklus von Infrastruktur­
nicht weiter nachhaltig verschärft.
projekten, Immobilien und Anlagen sowie der weltwei­
ten Präsenz in allen wichtigen Regionen verfügt
Normalisierung von Auftragseingang,
HOCHTIEF über ein hohes Maß an Risikodiversifizie­
Auftragsbestand und Umsatzerlösen
rung. Wir sind hierdurch unabhängiger von Schwan­
Der Auftragseingang lag im Berichtsjahr 2009 bei 22,47
kungen einzelner Branchen und Märkte. Die strategi­
Mrd. Euro (Vorjahr 25,28 Mrd. Euro). Das Vorjahres­
sche Positionierung von HOCHTIEF sehen wir als
niveau konnte aufgrund geringerer großvolumiger Auf­
soliden Wettbewerbsvorteil und als Schlüssel, um un­
tragseingänge insbesondere im Bereich HOCHTIEF
sere langfristigen Wachstumsziele auch über konjunk­
Americas nicht erreicht werden. Der Auftragsbestand
turelle Schwächephasen hinaus beizubehalten.
erreichte mit 35,59 Mrd. Euro erneut einen historischen
Höchststand und sichert HOCHTIEF eine rechnerische
Stabile Rahmenbedingungen für 2010
Auftragsreichweite von etwa 21 Monaten. Die Umsatzer­
Die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise prägte
löse entwickelten sich trotz des schwierigen Marktum­
die weltwirtschaftliche Entwicklung im Jahr 2009. Die
felds mit 18,17 Mrd. Euro erneut sehr positiv.
Finanz- und Wirtschaftssysteme konnten durch massive
einzelstaatliche Eingriffe gefestigt werden. Wenngleich
Wir gehen für das Jahr 2010 von einem Auftragsein­
die Weltwirtschaft die Talsohle der Rezession offenbar
gang und Auftragsbestand leicht unterhalb des Vorjah­
durchschritten hat, rechnen wir für das Geschäftsjahr
res aus. Die Umsatzerlöse werden etwa auf dem Niveau
2010 nur mit einer langsamen Erholung. Es bestehen
des Vorjahres liegen.
weiterhin konjunkturelle Rückschlagsrisiken. Für den
Euroraum erwarten wir für das Jahr 2010, dass sich die
Positive Ergebnisentwicklung
gesamtwirtschaftliche Situation auf niedrigem Niveau
HOCHTIEF konnte im Geschäftsjahr 2009 sowohl das
stabilisieren wird. In Deutschland rechnen wir nicht da­
Ergebnis vor Steuern (600,5 Mio. Euro) als auch den
mit, dass bereits 2010 ein nachhaltiges Wachstum er­
Konzerngewinn (195,2 Mio. Euro) steigern. Das Ergeb­
reicht werden kann. In den USA wird für das Jahr 2010
nis vor Steuern verbesserte sich um mehr als 20 Pro­
ein moderates Wirtschaftswachstum erwartet. Die Pers­
zent, der Konzerngewinn übertraf das Vorjahr um fast
pektiven für den australischen Markt werden positiver
25 Prozent.*
eingeschätzt. Für die Golfregion gehen wir davon aus,
dass sich vor allem die Märkte in Abu Dhabi, Katar,
Wir sind trotz der schwierigen ökonomischen Rahmen­
Bahrain und Saudi-Arabien stabil entwickeln.
bedingungen und angesichts des noch frühen Zeit­
*Bezogen auf die nach IFRIC 15
angepassten Vorjahreswerte.
Weitere Informationen finden
Sie auf den Seiten 142 und 143.
punkts im Jahr zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2010
sowohl beim Vorsteuerergebnis als auch beim Konzern­
Geschäftsbericht 2009
119
gewinn jeweils ein Niveau leicht über dem Vorjahres­
derungen und unterstreichen die gute Bonität des aure­
wert zu erreichen – dies nicht zuletzt aufgrund unseres
lis-Portfolios. Daneben stehen die in den Jahren 2004
sehr hohen Auftragsbestands und der sich bietenden
und 2005 abgeschlossenen international syndizierten
Chancen. Obwohl die Prognosefähigkeit angesichts
Kreditverträge zur Konzernfinanzierung zur Verfügung.
der unsicheren weltwirtschaftlichen Entwicklung deut­
Die Barkreditlinien setzen sich unter anderem aus ei­
lich eingeschränkt ist, gehen wir auch für 2011 von ei­
nem zu 80 Prozent ausgenutzten Barkredit in Höhe von
nem positiven Geschäftsverlauf aus.
600 Mio. Euro und einer 2009 im Rahmen des beste­
henden syndizierten Avalkredits umgewandelten Bar­
Verlässliche Dividende
kreditlinie im Volumen von 400 Mio. Euro (Ausnutzung:
HOCHTIEF schüttet seit Jahren eine der Ergebnis- und
null Prozent) sowie kurzfristigen Geldmarktlinien mit ei­
Liquiditätssituation angepasste Dividende aus. Für das
nem Volumen von 291 Mio. Euro (Ausnutzung: neun
Geschäftsjahr 2009 sieht der Gewinnverwendungsvor­
Prozent) zusammen. Der syndizierte Avalkredit hat ein
schlag des Vorstands eine wiederum erhöhte Dividende
nutzbares Volumen von 1,5 Mrd. Euro und ist mit 1,07
von 1,50 Euro vor. Dies entspricht einer Dividenden­
Mrd. Euro in Anspruch genommen. Der Kreditrahmen
steigerung gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent
stellt die Bereitstellung von Bürgschaften aus der ge­
sowie einer Ausschüttungsquote vom Konzerngewinn
wöhnlichen Geschäftstätigkeit der Unternehmensberei­
von mehr als 50 Prozent. Damit würde HOCHTIEF seit
che HOCHTIEF Europe, HOCHTIEF Concessions und
2005 die Ausschüttung an seine Aktionäre um knapp
HOCHTIEF Real Estate sicher.
14 Prozent jährlich steigern.
Die Bar- und Avalkreditlinien geben dem Konzern auch
*Siehe Glossar Seite 197.
Für das Geschäftsjahr 2010 wollen wir unsere Dividen­
für die langfristigen Wachstumsplanungen ausreichen­
denpolitik beibehalten und unsere Aktionäre weiterhin
den Spielraum und Sicherheit. Sie sind breit gestreut
am Erfolg ihres Unternehmens angemessen beteiligen.
und bei erstklassigen Emittenten* platziert. Daneben wur­
den im Berichtsjahr für einzelne Großprojekte separate
Gute Liquiditätssituation mit ausreichenden
Kreditverträge, etwa zur Herauslegung notwendiger
Finanzierungsreserven
Bankgarantien, mit Kreditinstituten in den jeweiligen
Die kurz- und mittelfristige Liquiditätsversorgung des
Ländern abgeschlossen.
HOCHTIEF-Konzerns ist aufgrund der vorhandenen
Kassen- und Bankguthaben, der jederzeit liquidierba­
Im Rahmen der weiteren Finanzierungsvorhaben gehen
ren Wertpapieranlagen sowie der freien, ungenutzten
wir davon aus, dass sich die internationalen Finanz-
Barkreditlinien in ausreichender Höhe sichergestellt.
und Kapitalmärkte im Verlauf des Jahres 2010 wieder
beruhigen und weitgehend normal funktionieren.
Planmäßige Fälligkeiten im Berichtsjahr 2009 konnten
prolongiert werden. Im Mai 2009 haben wir unter an­
Profitabel wachsen und Werte schaffen
derem Schuldscheindarlehen in Höhe von 300 Mio.
Wir wollen unseren Weg des nachhaltigen Wachstums
Euro erfolgreich platziert. Sie dienen zur Refinanzierung
fortsetzen und den Wert unseres Unternehmens konti­
des fällig gewordenen Schuldscheindarlehens im Volu­
nuierlich steigern – für unsere Anteilseigner, Mitarbeiter
men von 200 Mio. Euro aus dem Jahr 2004. Die über
und Kunden. Auf der Basis unserer Ergebniserwartun­
den Refinanzierungsbedarf hinausgehenden Mittelzu­
gen rechnen wir für das Geschäftsjahr 2010 zum jetzi­
flüsse erhöhen unseren finanziellen Spielraum. Darüber
gen Zeitpunkt erneut mit einer Kapitalrendite (RONA)
hinaus konnten HOCHTIEF Projektentwicklung und
über dem Kapitalkostensatz von zehn Prozent. Wir ge­
Redwood Grove International erfolgreich die Refinan­
hen davon aus, wiederum einen substanziellen Wert­
zierung der Akquisitionsfinanzierung für die aurelis As­
beitrag zu erwirtschaften und damit den Unterneh­
set GmbH abschließen. Die Konditionen des Kredits
menswert weiter zu steigern.
mit einem Volumen von mehr als 900 Mio. Euro ent­
sprechen unseren Planungen sowie Investitionsanfor­
120 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Investitionen in nachhaltiges Wachstum
HOCHTIEF wird an den erfolgreichen Maßnahmen zur
Unsere Investitionen folgen dem Ziel, die Spitzenposi­
gezielten Förderung von besonders qualifizierten und
tion von HOCHTIEF im internationalen Wettbewerb zu
talentierten Mitarbeitern sowie den umfassenden Aus-
stärken und kontinuierlich auszubauen. In Übereinstim­
und Weiterbildungsprogrammen festhalten und diese
mung mit unserer Strategie betrachten wir hierbei den
weiterentwickeln.
gesamten Lebenszyklus von Infrastrukturprojekten, Im­
mobilien und Anlagen. Mit dem zielgerichteten Ausbau
Um dem zukünftig anhaltenden Bedarf an qualifizierten
unseres vernetzten Leistungsangebots streben wir ein
Fach- und Führungskräften zu begegnen, werden wir
nachhaltiges Wachstum in aussichtsreichen Märkten an.
auch 2010 die Positionierung von HOCHTIEF als welt­
weit attraktivem Arbeitgeber weiter vorantreiben. Hierbei
Der Schwerpunkt der Investitionen in 2010 liegt bei un­
spielen sowohl die regionale Präsenz der Konzernunter­
serer australischen Tochtergesellschaft Leighton, die in
nehmen und ihr Image als auch der internationale Kon­
das anlagenintensive, sehr ertragsstarke Geschäftsfeld
zernverbund eine wesentliche Rolle. Es gibt zahlreiche
Contract-Mining investiert. Darüber hinaus sind Inves­
Rekrutierungsinitiativen für neue Mitarbeiter, zudem wer­
titionen insbesondere im Konzessions- und Dienstleis­
den offene Stellen gezielt intern besetzt. So wurde bei­
tungsgeschäft sowie im Bereich erneuerbare Energien
spielsweise durch unsere Global-Recruiting-Initiative ein
geplant.
Netzwerk geschaffen, um Vakanzen international zu be­
setzen.
Innovation als wesentlicher Erfolgsfaktor
HOCHTIEF wird sein Innovationsmanagement auch
Wir arbeiten kontinuierlich am Ausbau und an der Fort­
2010 konsequent fortsetzen. Ein wesentlicher Schwer­
entwicklung unserer Personalarbeit und legen dabei
punkt wird nach wie vor das Thema Nachhaltigkeit
großen Wert auf die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter.
sein. Das Ideenmanagement werden wir weiter aus­
So wurde beispielsweise im Berichtsjahr der „HOCHTIEF-
bauen und so verstärkt das Potenzial von Mitarbeiter­
People.Index“ als regelmäßiges Befragungsinstrument
ideen zur Weiterentwicklung des Unternehmens nut­
eingeführt, über das Mitarbeiter ihr Feedback zu Arbeits­
zen. Wir stellen auch 2010 für Aktivitäten des zentralen,
platzzufriedenheit und Engagement abgeben können.
übergreifenden Innovationsmanagements ein Budget
in der Größenordnung der Vorjahre zur Verfügung.
Chancenbericht
Nach Ansicht führender Wirtschaftsinstitute wird für
Kontinuierliche Optimierung der Beschaffung
das Jahr 2010 weltweit ein Wachstum von zirka vier
Das Beschaffungsvolumen wird voraussichtlich auch
Prozent prognostiziert. Das Wachstum wird in einzel­
2010 mit zirka 70 Prozent ein weiterhin hohes Niveau
nen Regionen unterschiedlich ausfallen. In den für
erreichen. Durch verschiedene Maßnahmen wollen wir
HOCHTIEF relevanten Märkten und Wachstumsseg­
die Effizienz des Einkaufs weiter steigern. Wir werden die
menten sehen wir zahlreiche Chancen, um unser Ge­
Standardisierung von Beschaffungsprozessen auch in
schäft auszubauen.
Zukunft konsequent vorantreiben und Bündelungspoten­
ziale nutzen. Insgesamt erwarten wir, die Beschaffungs­
Unsere strategische internationale Ausrichtung erlaubt
kosten weiter deutlich reduzieren zu können.
es uns, regionale Marktschwankungen gut auszuglei­
Auf Wachstum zielende Personalstrategie
gangenen Jahren intensiv auf wachstumsstarke Markt­
Der wirtschaftliche Erfolg unseres Unternehmens wird
segmente fokussiert haben.
chen. Es zahlt sich auch aus, dass wir uns in den ver­
bestimmt von der Leistung, Qualifikation und Motiva­
tion unserer Mitarbeiter. Die langfristigen Projekte von
Lebenszyklusmanagement als Strategie
HOCHTIEF erfordern eine zielgerichtete Personalstrate­
Die bewährte Strategie des Lebenszyklusmanagements
gie. Es ist unser Ziel, die passenden Mitarbeiter dauer­
und der Internationalisierung eröffnet HOCHTIEF Chan­
haft an das Unternehmen zu binden.
cen, die derzeitige konjunkturelle Schwächephase bes­
Geschäftsbericht 2009 121
ser als andere zyklische Branchen zu meistern und lang­
relevante Hochbausegment 2010 stabilisieren wird. Für
fristig weiter profitabel zu wachsen. HOCHTIEF bietet
den Bereich, in dem Flatiron tätig ist, wird 2010 ein deut­
seinen Kunden bei allen angebotenen Leistungen ent­
liches Wachstum erwartet. Branchenexperten erwarten
lang der Wertschöpfungskette von Immobilien, Anlagen
in der Golfregion eine steigende Anzahl von Infrastruk­
und Infrastrukturprojekten sowohl internationale Exper­
turprojekten. Durch die starke Präsenz unserer Toch­
tise als auch berechenbaren Mehrwert durch Synergien
ter- und Beteiligungsgesellschaften in der Region sind
und höchste Qualität. Mit unserem Ansatz „One roof – all
wir hervorragend positioniert, um weitere Marktpoten­
solutions“ verstärken wir gezielt die Zusammenarbeit
ziale zu erschließen.
zwischen unseren operativen Bereichen, um für unsere
Kunden noch effektivere Leistungen zu erbringen.
Erhebliche Wachstumspotenziale ergeben sich für
Perspektiven in bedeutenden Märkten und
jekten. Unsere Flughafenbeteiligungen konnten sich
Segmenten
trotz eines verringerten Passagieraufkommens im Ge­
Seit Beginn der globalen Finanzkrise wurden zahlreiche
schäftsjahr 2009 im Wettbewerbsvergleich behaupten.
einzelstaatliche Konjunkturprogramme zur Stützung
Für das Jahr 2010 erwarten wir erneut einen stabilen
der Wirtschaft verabschiedet. Die positive Wirkung die­
Ergebnisbeitrag aus diesem Segment. Langfristig ge­
ser Finanzhilfen wird sich 2010 fortsetzen. Als internati­
hen wir von einem starken Wachstum aus. Bei Maut­
onal erfahrener und erfolgreicher Manager komplexer
straßen befindet sich eine Mehrzahl unserer Projekte in
HOCHTIEF aus bestehenden Beteiligungen und Pro­
Projekte sowie mit einer umfassenden Angebotspa­
der Bau- oder am Anfang der Anlaufphase. Die wesent­
lette, die von Entwicklung und Planung über den Bau
lichen Wertsteigerungen werden in der Regel erst nach
und die Logistik bis hin zum Portfoliomanagement,
Abschluss dieser Phasen generiert.
zum Betrieb und zur Bewirtschaftung reicht, sieht
HOCHTIEF beste Chancen, von diesen staatlichen
Public-Private-Partnership
Konjunkturprogrammen profitieren zu können.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden öffentlichen
Infrastrukturbedarfs sehen wir für 2010 gute Chancen,
Im australischen Markt sind wir mit unserer Tochter
dass der Anteil von Public-Private-Partnership-(PPP-)
Leighton hervorragend aufgestellt. Nicht zuletzt wegen
Modellen zunimmt. So hat beispielsweise die Bundesre­
des erwarteten Wirtschaftswachstums in China rechnen
gierung in Deutschland weitere Mittel in einem zweiten
wir mit einer Erholung der Rohstoffpreise, wovon unsere
Konjunkturprogramm in Aussicht gestellt. Ein wesentli­
Bergbauaktivitäten profitieren. Auch in den übrigen Seg­
cher Baustein dieser Programme sind Infrastrukturpro­
menten, wie etwa im Bildungs- und Gesundheitssektor
jekte, also öffentliche Investitionen für Neubau und
sowie im Bereich Wasser- und Energiewirtschaft, bieten
Sanierung insbesondere in den Bereichen Verkehr, Bil­
sich – auch begünstigt durch staatliche Konjunkturpa­
dung, Gesundheit, Energie sowie Telekommunikation.
kete – zahlreiche Chancen. Ähnlich positiv wird die
In den USA wird angesichts der verabschiedeten staat­
Entwicklung in den Dienstleistungsbereichen einge­
lichen Fördermaßnahmen ebenfalls mit einem Anstieg
schätzt. Hierzu zählen zum Beispiel die Wartung und
der Investitionen im Infrastrukturbereich auf der Basis
­Instandhaltung von Mautstraßen und Tunneln sowie
des PPP-Konzepts gerechnet. Hier bieten sich für
unser zukunftsträchtiges Abfallmanagement und Ma­te­
HOCHTIEF ideale Möglichkeiten, unser internationales
rial­recycling.
PPP-Know-how und unsere durch Turner und Flatiron
vertretene Expertise im Hoch- und Tiefbau zu vernetzen
In den USA besitzt HOCHTIEF mit den Tochtergesell­
und gebündelt einzusetzen. Aufgrund unserer langjähri­
schaften Turner und Flatiron eine hervorragende Aus­
gen Erfahrung in anderen Regionen ist die 2008 gegrün­
gangsposition, um die sich bietenden Wachstums­
dete Gesellschaft HOCHTIEF PPP Solutions North
chancen zu nutzen: Turner belegt als Marktführer eine
America ein wichtiger Partner, um das wachsende
Spitzenposition im Marktsegment Hochbau und Flat­
Marktsegment erfolgreich zu erschließen.
iron gehört zu den Top-Ten-Anbietern im Tiefbaumarkt.
Branchenexperten erwarten, dass sich das für Turner
122 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Nachhaltiges „grünes“ Bauen
Zukunftsbezogene Aussagen
Durch die steigende Nachfrage nach Green-Building-
Der vorliegende Geschäftsbericht enthält Aussagen,
Projekten sehen wir erhebliche Chancen für eine Ex­
die sich auf die zukünftige Entwicklung des HOCHTIEF-
pansion des HOCHTIEF-Geschäfts. Vor dem Hinter­
Konzerns und seiner Gesellschaften sowie wirtschaftli­
grund der Energiepreisentwicklung wird zunehmend
che und politische Entwicklungen beziehen. Diese Äu­
erkannt, dass sich Investitionen in ressourcen- und
ßerungen stellen Einschätzungen dar, die wir nach
umweltschonende Gebäude rechnen. HOCHTIEF hat
gründlicher Prüfung auf Basis aller uns zum Zeitpunkt
den Trend zum nachhaltigen Bauen frühzeitig erkannt
der Drucklegung zur Verfügung stehenden Informatio­
und den Markt entscheidend mitgestaltet. Wir treiben
nen getroffen haben. Sollten die zugrunde gelegten
die Entwicklung nachhaltiger Bauweisen und Bewirt­
Annahmen nicht eintreffen oder weitere Risiken eintre­
schaftungsmodelle weiter voran und bearbeiten dieses
ten, können die tatsächlichen Ergebnisse von den zur­
Marktsegment mit allen Modulen unserer Angebotspa­
zeit erwarteten Ergebnissen wesentlich abweichen.
lette. Mit dieser Kompetenz ist HOCHTIEF hervorra­
HOCHTIEF kann deshalb für diese Angaben keine Ge­
gend positioniert, um von diesem, vor allem in den USA
währ übernehmen.
wachsenden, volumenstarken Marktsegment zu profi­
tieren. Unsere US-Tochter Turner ist mit zahlreichen re­
alisierten und neuen Projekten Marktführer.
Energieeffizienz und erneuerbare Energien
In zahlreichen Unternehmensbereichen bieten wir spe­
zifische Leistungen an, um aktiv Klimaschutz zu betrei­
ben. Über unsere Tochtergesellschaft HOCHTIEF
Energy Management sind wir bereits mit interessanten
Angeboten in den Segmenten Energie-Contracting und
Energie-Management tätig. HOCHTIEF wird aus dem
Nachtragsbericht
aussichtsreichen Markt der energetischen Gebäudesa­
nierung in Deutschland, aber auch international Nutzen
Nach Abschluss des Geschäftsjahres bis zum Re­
ziehen. Diese Dienstleistungen lassen sich ideal mit
daktionsschluss dieses Geschäftsberichts sind
dem Leistungsspektrum von HOCHTIEF Construction,
keine Vorgänge von besonderer Bedeutung einge­
HOCHTIEF Facility Management und HOCHTIEF Pro­
treten, die zu berichten wären.
perty Management in den Bereichen Bau, Revitalisie­
rung und Bewirtschaftung von Immobilien kombinieren.
Mit unserem Engagement in den Bereichen Geother­
mie und Offshore-Windkraftwerke sind wir zudem im
Wachstumsmarkt für erneuerbare Energien bestens
positioniert. Mit der neu gegründeten Gesellschaft Be­
luga HOCHTIEF Offshore reagieren wir auf den zuneh­
menden Bedarf an Spezialschiffen für den Bau von
Offshore-Windanlagen.
Erklärung zur
Unternehmensführung
Die Erklärung zur Unternehmensführung ist im
­Internet unter
www.hochtief.de/corporategovernance
veröffentlicht.
Geschäftsbericht 2009 123
ONE OOF
R ONS
A
LL S
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O LUT
Fit für die Zukunft: Für Gesundheitsimmobilien bringen wir unser gesamtes
Know-how ein. Das HOCHTIEF-Angebot reicht von der Planung und Entwicklung über den Bau bis hin zum Betrieb dieser Spezialimmobilien. Auch
die Ausstattung mit technischen Geräten und die effiziente Energieversorgung übernehmen wir gern. Alle Leistungen gibt es modular oder gebündelt,
je nach Wunsch unserer Kunden. Kliniken und Pflegeeinrichtungen bieten wir
unser Spezialwissen für bedarfsorientierte Räumlichkeiten und reibungslose
Prozesse an. Mit innovativen Ideen steigern wir die Effizienz, senken Kosten,
erhöhen die Transparenz und sorgen
nicht zuletzt für ein gutes Klima. Dabei
stehen die Menschen und ihre Bedürfnisse für uns im Mittelpunkt. Die Referenzen unserer Tochtergesellschaften in
aller Welt zeigen, dass wir unseren Kunden Erfolgsrezepte bieten.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Konzernabschluss ➩
HOCHTIEF-Konzernabschluss
zum 31.12.2009
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung............... 127
Konzernanhang..............................................................134
Konzern-Gesamtergebnisrechnung....................... 128
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze.................. 134
Konzernbilanz............................................................ 129
Erläuterung der Konzern-Gewinnund -Verlustrechnung......................................................145
Konzern-Kapitalflussrechnung............................... 130
Erläuterung der Konzernbilanz...................................... 150
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals............... 131
Sonstige Angaben.........................................................172
Versicherung der gesetzlichen Vertreter..................132
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands..............191
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers......... 133
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2009.......................... 192
126 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Konzern-Gewinn- und -Verlustrechnung
(In Tsd. EUR)
Umsatzerlöse
Bestandsveränderung der Erzeugnisse
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen,
die nach der Equity-Methode bewertet werden
Übriges Beteiligungsergebnis
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis vor Steuern
2009
18.166.081
32.203
225.107
–12.562.542
– 3.501.085
– 501.370
–1.333.123
525.271
2008
angepasst*
18.703.135
399.417
375.889
–14.273.373
– 3.265.768
– 392.306
–1.259.676
287.318
(7)
(7)
(8)
(8)
204.956
24.859
79.906
– 234.521
600.471
317.001
–11.014
117.704
– 214.085
496.924
(9)
–173.042
323.882
(156.744)
(167.138)
2,26
Anhang
(1)
(19)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
Ertragsteuern
Ergebnis nach Steuern
davon: Konzerngewinn
davon: Anteile anderer Gesellschafter
(10)
–192.302
408.169
(195.222)
(212.947)
Ergebnis je Aktie (in EUR)
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie
(32)
2,93
*Anpassung aufgrund der
rückwirkenden Anwendung
der Interpretation IFRIC 15.
Ausführliche Erläuterungen
hierzu finden Sie auf den Seiten
142 und 143.
Geschäftsbericht 2009 127
Konzern-Gesamtergebnisrechnung
2009
*Im Geschäftsjahr 2008 inklusive erfolgsneutraler Auflösung einer Vermögenswert­
begrenzung gemäß IAS 19
128 Geschäftsbericht 2009
(In Tsd. EUR)
Ergebnis nach Steuern
Unterschied aus der Währungsumrechnung
Marktbewertung von Finanzinstrumenten
originär
derivativ
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste*
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen von at Equity bewerteten
assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen nach Steuern
Gesamtergebnis des Geschäftsjahres nach Steuern
davon: Anteile des Konzerns
davon: Anteile anderer Gesellschafter
408.169
158.778
2008
angepasst
323.882
– 57.591
61.452
–14.444
37.626
–103.770
– 88.991
– 54.306
– 5.740
237.672
645.841
(361.206)
(284.635)
– 67.177
– 371.835
– 47.953
(–154.020)
(106.067)
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Konzernbilanz
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Langfristige Vermögenswerte
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
At Equity bewertete Finanzanlagen
Übrige Finanzanlagen
Finanzforderungen
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Latente Steuern
Kurzfristige Vermögenswerte
Vorräte
Finanzforderungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Ertragsteueransprüche
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Passiva
Eigenkapital
Anteile des Konzerns
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
davon: Verrechnung eigener Aktien
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
Bilanzgewinn
31.12.2009
31.12.2008
angepasst
1.1.2008
angepasst
(11)
(12)
(13)
(14)
(15)
(16)
(17)
(18)
503.701
1.492.327
38.239
1.797.833
486.496
425.361
177.137
232.780
5.153.874
482.660
1.120.393
42.896
1.668.942
430.058
352.668
95.806
217.085
4.410.508
505.145
1.027.641
41.199
1.462.459
555.655
365.175
130.958
176.907
4.265.139
(19)
(16)
(20)
(17)
(21)
(22)
(23)
1.115.742
112.087
3.407.523
126.789
56.879
807.739
1.769.644
7.396.403
12.550.277
943.597
93.313
3.783.256
170.961
65.320
809.396
1.787.713
7.653.556
12.064.064
592.069
81.294
3.194.790
311.683
26.144
766.384
1.402.527
6.374.891
10.640.030
179.200
400.806
1.737.028
(90.953)
– 211.921
105.000
2.210.113
1.101.816
3.311.929
179.200
400.806
1.630.911
(92.113)
– 377.905
98.000
1.931.012
895.151
2.826.163
179.200
400.806
1.644.393
–
– 67.141
123.555
2.280.813
703.100
2.983.913
Anhang
(24)
Anteile anderer Gesellschafter
Langfristige Schulden
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
­Verpflichtungen
Andere Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten*
Sonstige Verbindlichkeiten*
Latente Steuern
(26)
(27)
(28)
(29)
(18)
71.262
337.949
2.047.590
185.111
111.499
2.753.411
76.701
358.199
1.678.464
219.020
93.805
2.426.189
29.010
316.382
1.324.028
79.434
82.103
1.830.957
Kurzfristige Schulden
Andere Rückstellungen
Finanzverbindlichkeiten
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Ertragsteuerverbindlichkeiten
(27)
(28)
(30)
(29)
(31)
905.655
795.886
4.391.638
381.557
10.201
6.484.937
12.550.277
715.178
1.248.352
4.561.771
267.108
19.303
6.811.712
12.064.064
755.158
642.719
4.143.392
273.902
9.989
5.825.160
10.640.030
*Von den langfristigen Finanzverbindlichkeiten und den
langfristigen sonstigen Verbindlichkeiten (Restlaufzeit
über ein Jahr) in Höhe von
2.232.701 Tsd. Euro (Vorjahr
1.897.484 Tsd. Euro) sind insgesamt 2.047.590 Tsd. Euro
(Vorjahr 1.673.768 Tsd. Euro)
verzinslich.
Geschäftsbericht 2009 129
Konzern-Kapitalflussrechnung
(In Tsd. EUR)
Ergebnis nach Steuern
Abschreibungen / Zuschreibungen
Veränderung der Rückstellungen
Veränderung der latenten Steuern
Ergebnis aus dem Abgang von Anlagegegenständen und von kurzfristigen Wertpapieren
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge (im Wesentlichen Equity-Bewertung)
sowie Ergebnis aus Entkonsolidierungen
Veränderung des Nettoumlaufvermögens
Veränderung der sonstigen Bilanzposten
Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit
Immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen
Akquisitionen und Beteiligungen
Investitionen
Einnahmen aus Anlagenabgängen / Desinvestments
Veränderung flüssiger Mittel aus Erst- und Entkonsolidierungen
Veränderung der Wertpapiere und Finanzforderungen
Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit
Auszahlungen aus dem Rückkauf eigener Aktien
Einzahlungen aus dem Verkauf eigener Aktien
Einzahlungen anderer Gesellschafter in das Eigenkapital
Dividenden an HOCHTIEF-Aktionäre und andere Gesellschafter
Aufnahme von Finanzschulden
Tilgung von Finanzschulden
Mittelveränderung aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen der flüssigen Mittel
Einfluss von Wechselkursänderungen auf die flüssigen Mittel
Veränderung der flüssigen Mittel insgesamt
Flüssige Mittel zum Jahresanfang
Flüssige Mittel zum Jahresende
130 Geschäftsbericht 2009
Anhang (36)
2009
408.169
522.374
67.771
7.314
– 46.906
2008
angepasst
323.882
522.698
63.396
25.730
– 43.230
– 69.414
– 56.572
116.620
949.356
–191.325
– 460.711
25.689
266.129
– 826.023
164.789
– 645.492
128.682
–142.468
48.535
– 35.227
– 58.247
– 848.641
– 510.504
293.691
–19.660
–148.057
– 901.340
–
526
66.372
– 224.837
1.132.193
–1.155.287
–181.033
– 93.512
1.111
222.121
– 234.615
2.240.343
–1.089.334
1.046.114
– 80.318
62.249
–18.069
410.903
– 25.717
385.186
1.787.713
1.769.644
1.402.527
1.787.713
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals
Anhang (24)
(In Tsd. EUR)
Stand 1.1.2008
Änderung von
Bilanzierungsund Bewertungs­
methoden
Stand 1.1.2008**
Dividendenzahlungen
Ergebnis nach
Steuern**
Einstellungen
in die Gewinn­
rücklagen**
Veränderung aus
Währungsumrechnung und Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Veränderung der
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
Übrige neutrale
Veränderungen
Stand 31.12.2008/
1.1.2009**
Dividendenzahlungen
Ergebnis nach
Steuern
Einstellungen
in die Gewinn­
rücklagen
Veränderung aus
Währungsumrechnung und Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Veränderung der
versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste
Übrige neutrale
Veränderungen
Stand 31.12.2009
Gezeichnetes Kapital
HOCHTIEF
Aktiengesellschaft
Kapitalrücklage
HOCHTIEF
Aktiengesellschaft
Gewinnrücklagen*
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen
Unterschied
aus der
Währungsumrechnung
Marktbewertung von
Finanzinstrumenten
Versicherungsmathematische
Gewinne
und Verluste
Bilanzgewinn
Anteile des
Konzerns
Anteile
anderer Gesellschafter
Summe
179.200
400.806
1.661.300
–131.901
118.822
– 54.062
123.555
2.297.720
703.100
3.000.820
–
179.200
–
400.806
–16.907
1.644.393
–
–131.901
–
118.822
–
– 54.062
–
123.555
–16.907
2.280.813
–
703.100
–16.907
2.983.913
–
–
–
–
–
–
– 90.931
– 90.931
–143.684
– 234.615
–
–
–
–
–
–
156.744
156.744
167.138
323.882
–
–
91.368
–
–
–
– 91.368
–
–
–
–
–
–
– 35.400
– 221.047
–
–
– 256.447
– 61.082
– 317.529
–
–
–
–
–
– 54.317
–
– 54.317
11
– 54.306
–
–
–104.850
–
–
–
–
–104.850
229.668
124.818
179.200
400.806
1.630.911
–167.301
–102.225
–108.379
98.000
1.931.012
895.151
2.826.163
–
–
–
–
–
–
– 88.201
– 88.201
–136.636
–224.837
–
–
–
–
–
–
195.222
195.222
212.947
408.169
–
–
100.021
–
–
–
–100.021
–
–
–
–
–
–
93.030
35.323
–
–
128.353
71.693
200.046
–
–
–
–
–
37.631
–
37.631
– 5
37.626
–
179.200
–
400.806
6.096
1.737.028
–
– 74.271
–
– 66.902
–
– 70.748
–
105.000
6.096
2.210.113
58.666
1.101.816
64.762
3.311.929
*In den Gewinnrücklagen sind zum 31. Dezember 2009 eigene Aktien mit Anschaffungskosten von 90.953 Tsd. Euro (Vorjahr 92.113 Tsd. Euro) verrechnet worden.
**Angepasst
Geschäftsbericht 2009 131
Versicherung der gesetzlichen Vertreter
Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild der Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des Konzerns
vermittelt und im Konzernlagebericht, der mit dem Lagebericht der HOCHTIEF Aktiengesellschaft zusammengefasst ist,
der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses
und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt
wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind.
Essen, 16. Februar 2010
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Der Vorstand
Dr. Lütkestratkötter
132 Geschäftsbericht 2009
Dr. Lohr
Dr. Noé
Dr. Rohr
Dr. Stieler
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den von der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen,
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus KonzernGewinn- und -Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrech-
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung ge-
nung, Konzernbilanz, Konzern-Kapitalflussrechnung, Entwick-
wonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss der
lung des Konzern-Eigenkapitals und Konzernanhang – und
HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen, den IFRS, wie sie in der
den Bericht über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns
EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und
geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzern-
vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsäch-
lagebericht nach den International ­Financial Reporting Standards
lichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
(IFRS), wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergän-
Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Bericht über die
zend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrecht-
Lage der Gesellschaft und des Konzerns steht in Einklang mit
lichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands
dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage
Bild von der Lage der Gesellschaft und des Konzerns und
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über
stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
den Konzernabschluss und über den Bericht über die Lage
zutreffend dar.
der Gesellschaft und des Konzerns ­abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung gemäß § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer festge-
Düsseldorf, 16. Februar 2010
stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss­­
prüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die
sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss un-
Deloitte & Touche GmbH
ter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvor-
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
schriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und
rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf
der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die
Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernab-
(Dr. Göttgens)
(Dr. Reichmann)
schluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des
Wirtschaftsprüfer
Wirtschaftsprüfer
Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungs­grundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine
hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Geschäftsbericht 2009 133
Konzernanhang
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze
ierte Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden
nach der Equity-Methode bilanziert.
Allgemeine Grundlagen
Der Konzernabschluss wird nach den IFRS, wie sie in der EU
Soweit Anteile an Tochterunternehmen, assoziierten Unter-
anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1
nehmen oder Gemeinschaftsunternehmen aus Konzernsicht
HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufge-
von untergeordneter Bedeutung sind, werden sie nicht kon­
stellt.
solidiert und gemäß IAS 39 bewertet.
Neben der Gewinn- und Verlustrechnung, der Gesamtergeb-
Die gemeinsame Aufstellung des Anteilsbesitzes des Kon-
nisrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung wird die
zerns und der HOCHTIEF Aktiengesellschaft gemäß §§ 285
Entwicklung des Eigenkapitals dargestellt. Die Anhanganga-
Nr. 11 und 313 Abs. 2 Nr. 1 bis 4 HGB wird im elektronischen
ben beinhalten zudem eine Segmentberichterstattung.
Bundesanzeiger veröffentlicht. Auf den Seiten 192 und 193
sind hieraus wesentliche in den Konzernabschluss einbezo-
Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind verschie-
gene Tochterunternehmen sowie at Equity bewertete Finanz-
dene Posten der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung
anlagen und sonstige Beteiligungen aufgeführt.
zusammengefasst. Diese Posten sind im Anhang gesondert
ausgewiesen und erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung
Einige in den Konzernabschluss einbezogene Tochterunter-
ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
nehmen machen von Teilen der Befreiungsvorschriften der
§§ 264 Abs. 3 beziehungsweise 264b HGB Gebrauch. Eine
Der Konzernabschluss wird in Euro aufgestellt.
Liste der d
­ iese Befreiungsregelungen in Anspruch nehmenden Gesellschaften findet sich auf der ­Seite 191.
Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2009
auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. De-
Zum 31. Dezember 2009 wurden neben der HOCHTIEF Ak­
zember des Jahres. Die entsprechenden Vergleichswerte des
tiengesellschaft insgesamt 55 inländische und 357 auslän-
Vorjahres werden aufgrund der vorzeitigen Anwendung von
dische Tochterunternehmen im Rahmen der Vollkonsolidie-
IFRIC 15 gegebenenfalls angepasst angegeben.
rung in den Konzernabschluss einbezogen. Die Anzahl der
konsolidierten Unternehmen hat sich gegenüber dem Vorjahr
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat diesen
um insgesamt 14 erhöht. Im Inland wurden im Berichtsjahr
Abschluss am 16. Februar 2010 zur Veröffentlichung freigege-
drei Gesellschaften, im Ausland 50 Gesellschaften erstmals
ben. Die Billigung wird in der Aufsichtsratssitzung am 18. März
konsolidiert. Diese entfallen im Wesentlichen auf die Unterneh-
2010 erfolgen.
mensbereiche HOCHTIEF Asia Pacific (36) und HOCHTIEF
Americas (12). Bei den Zugängen handelt es sich überwie-
Konsolidierungskreis
gend um Projektgesellschaften.
In den Konzernabschluss einbezogen sind neben der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft alle wesentlichen in- und ausländischen
Unverändert zum Vorjahr wurden fünf Spezialfonds in den
Tochterunternehmen, die die HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Konzernabschluss einbezogen.
unmittelbar oder mittelbar beherrscht. Beherrschung liegt vor,
wenn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft die Stimmrechts-
Sechs inländische sowie 33 ausländische Gesellschaften sind
mehrheit bei einem Unternehmen zusteht. Dies geht regelmä-
aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Die Abgänge
ßig einher mit einer Anteilsmehrheit. Zwei Tochterunternehmen
enthalten zwei konzerninterne Übertragungen in Form einer
werden konsolidiert, bei denen die HOCHTIEF Aktiengesell-
Verschmelzung und einer Anwachsung im Inland. Die Abgänge
schaft zwar nicht über die Mehrheit der Anteile, jedoch auf-
bei den ausländischen Gesellschaften betreffen im Wesent-
grund einer Poolingvereinbarung über die Mehrheit der Stimm-
lichen die Unternehmensbereiche HOCHTIEF Asia Pacific (21)
rechte verfügt. Des Weiteren wird ein Unternehmen aufgrund
faktischer Beherrschung vollkonsolidiert. Wesentliche assozi-
134
Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
und HOCHTIEF Americas (11). Erst- beziehungsweise Entkon-
Die ansatzfähigen Vermögenswerte, Schulden und Eventual-
solidierungen erfolgen grundsätzlich zum Zeitpunkt des An-
schulden des jeweiligen Tochterunternehmens werden dabei
teilserwerbs beziehungsweise der Anteilsveräußerung.
mit ihren vollen beizulegenden Zeitwerten angesetzt, unabhängig von der Höhe eines eventuellen Minderheitenanteils.
57 Tochterunternehmen von insgesamt untergeordneter Be-
Immaterielle Vermögenswerte sind gesondert vom Geschäfts-
deutung für die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage des
oder Firmenwert zu bilanzieren, wenn sie vom Unternehmen
Konzerns wurden nicht konsolidiert. Ihr Umsatz machte zu-
trennbar sind oder sich aus einem vertraglichen oder anderen
sammen weniger als ein Prozent des Konzernumsatzes aus.
Recht ergeben. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge
werden als Geschäfts- oder Firmenwerte aktiviert. Aktivierte
Nach der Equity-Methode wurden 17 inländische und 158
Geschäfts- oder Firmenwerte werden nicht planmäßig über
ausländische Unternehmen einbezogen. Per Saldo hat sich
die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern
die Anzahl um 34 erhöht. Den Zugängen von 40 Unterneh-
einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vorliegen von Indikatoren,
men stehen sechs Abgänge gegenüber. Bei den Zugängen
die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, einem Wert-
handelt es sich im Wesentlichen um Pro­jekt­gesellschaf­ten aus
haltigkeitstest („Impairment-Test“) gemäß IAS 36 unterzogen.
den Unternehmensbereichen HOCHTIEF Asia Pacific (26) und
Negative Unterschiedsbeträge aus der Erstkonsolidierung
HOCHTIEF Americas (8). Die Abgänge betreffen die Unterneh-
werden im Zeitpunkt ihrer Entstehung ertragswirksam erfasst.
mensbereiche HOCHTIEF Americas (3) und HOCHTIEF Europe
Im Rahmen der Entkonsolidierung werden die Restbuchwerte
(3). Wegen ihrer untergeordneten Bedeutung wurde bei 24
der aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte bei der Berech-
Unternehmen auf die Einbeziehung in den Konzernabschluss
nung des Abgangserfolgs berücksichtigt.
auf Basis der Equity-Methode verzichtet.
Im Berichtsjahr haben sich die Geschäfts- oder Firmenwerte
Für Asset-Deals, erstmals vollkonsolidierte Gesellschaften und
aus der Kapitalkonsolidierung von 407.847 Tsd. Euro um
Anteilsaufstockungen sind im Berichtsjahr insgesamt 16.745
23.206 Tsd. Euro auf 431.053 Tsd. Euro erhöht.
Tsd. Euro (Vorjahr 47.476 Tsd. Euro) aufgewendet worden, die
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbind-
durch flüssige Mittel gezahlt wurden.
lichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden
Akquisitionen wirkten sich wie folgt auf die Ertrags- und Ver-
eliminiert. Zwischenergebnisse werden herausgerechnet, so-
mögenslage im Konzern aus:
weit sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. In Einzel­
abschlüssen vorgenommene Wertminderungen auf Anteile an
2009
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
ohne flüssige Mittel
Flüssige Mittel
Vermögenswerte
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Schulden
Umsatzerlöse
Ergebnis vor Steuern
–
2008
angepasst
23.703
404
–
404
82
86
168
396
41
32.448
758
56.909
165
27.950
28.115
53.040
2.231
einbezogenen Unternehmen werden zurückgenommen.
Die gleichen Konsolidierungsgrundsätze gelten auch für die at
Equity bewerteten Finanzanlagen. Letztere umfassen sowohl
die assoziierten Unternehmen als auch die Gemeinschaftsunternehmen des Konzerns. Ein verbleibender Unterschiedsbetrag ist als Geschäfts- oder Firmenwert im Beteiligungsansatz
enthalten. Auch Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Anwendung der Equity-Methode werden nicht planmäßig über die
voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Wertminderungen des Equity-Buchwerts werden in den Gewinn- und
Verlustanteilen an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, ausge-
Konsolidierungsgrundsätze
wiesen. Die Abschlüsse aller nach der Equity-Methode be-
Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der in-
werteten Unternehmen werden nach konzerneinheitlichen
und ausländischen Unternehmen werden nach konzernein-
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt.
heitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Tochterunternehmen mit abweichendem Stichtag stellen
grundsätzlich einen Zwischenabschluss zum Konzernabschlussstichtag auf. Dies betrifft im Wesentlichen die LeightonGruppe mit einem Abschlussstichtag zum 30. Juni. Alle Unternehmenszusammenschlüsse werden nach der Erwerbs­methode
bilanziert. Dementsprechend erfolgt die Kapitalkonsolidierung
im Erwerbszeitpunkt durch Verrechnung der Kaufpreise zuzüglich direkt zurechenbarer Akquisitionskosten mit dem neu bewerteten Nettovermögen des jeweiligen Tochterunternehmens.
Geschäftsbericht 2009 135
Konzernanhang
Währungsumrechnung
Für die Währungsumrechnung der wesentlichen ausländischen Konzerngesellschaften wurden folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
(In EUR)
1 US-Dollar (USD)
1 australischer Dollar (AUD)
1 britisches Pfund (GBP)
100 polnische Zloty (PLN)
100 Katar-Riyal (QAR)
100 tschechische Kronen (CZK)
100 russische Rubel (RUB)
100 chilenische Pesos (CLP)
In den Einzelabschlüssen der Gesellschaften werden Ge-
Jahresdurchschnitt
2009
2008
0,72
0,68
0,57
0,57
1,12
1,25
23,01
28,35
19,69
18,60
3,77
3,99
2,26
2,72
0,13
0,13
Bilanzstichtag
2009
0,69
0,62
1,13
24,36
19,20
3,78
2,32
0,14
2008
0,72
0,49
1,05
24,08
19,49
3,72
2,42
0,11
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
schäftsvorfälle in fremder Währung mit dem Tagesmittelkurs
Immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortge-
zum Zeitpunkt der Ersteinbuchung bewertet. Bis zum Bilanz-
führten Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten
stichtag eingetretene Kursgewinne und -verluste aus der Be-
­bilanziert. Sämtliche immateriellen Vermögenswerte mit Aus-
wertung monetärer Aktiva und Passiva in fremder Währung zu
nahme der bei Erstkonsolidierungen aktivierten Firmennamen
Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag werden ergebniswirksam
sowie der Geschäfts- oder Firmenwerte weisen eine bestimm-
in den sonstigen betrieblichen Erträgen beziehungsweise Auf-
bare Nutzungsdauer auf. Sie enthalten Konzessionen und
wendungen berücksichtigt. Sofern es sich um Währungsum-
sonstige Nutzungsrechte, deren Nutzungsdauer bis zu 30
rechnungsdifferenzen handelt, die sich aus einer Nettoinves­
Jahre beträgt. Diese werden entsprechend ihrem wirtschaft-
tition in eine ausländische Gesellschaft ergeben, werden sie
lichen Nutzungsverlauf abgeschrieben. Darüber hinaus betreffen
bis zur Veräußerung der Gesellschaft in den „erfolgsneutralen
sie ­Ergebnisreserven aus im Zusammenhang mit Unterneh-
Eigenkapitalveränderungen“ erfasst. Hierzu zählen beispiels-
menskäufen erworbenen Auftragsbeständen, die entsprechend
weise in Fremdwährung notierte Forderungen gegenüber voll-
der Abrechnung der Aufträge erfolgswirksam verteilt werden.
konsolidierten Konzerngesellschaften, deren Rückzahlung in
Ebenfalls zählen dazu Software für kaufmännische und tech-
absehbarer Zeit weder geplant noch wahrscheinlich ist und die
nische Anwendungen, die linear über drei bis fünf Jahre ab-
damit Eigenkapitalcharakter aufweisen.
geschrieben wird, sowie Rechte aus verschiedenen Finanzierungsvereinbarungen mit Kreditinstituten, die über die jeweiligen
Als Umrechnungsverfahren für die Abschlüsse ausländischer
Vertragslaufzeiten zwischen 27 und 84 Monaten ab­ge­schrie­
Gesellschaften wird die funktionale Währungsumrechnung an-
ben werden. Die Nutzungsdauern und die Abschreibungs­
gewendet. Im Konzernabschluss erfolgt die Umrechnung der
methoden werden jedes Jahr überprüft.
Bilanzposten aller ausländischen Gesellschaften von der jeweiligen Landeswährung in Euro entsprechend den amtlichen
Firmennamen sowie Geschäfts- oder Firmenwerte werden
Vorschriften zu Tagesmittelkursen am Bilanzstichtag, da die in
nicht planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer ab-
den Konzernabschluss einbezogenen Auslandsgesellschaften
geschrieben, sondern einmal jährlich sowie zusätzlich bei Vor-
ihr Geschäft selbstständig in ihrer Landeswährung betreiben.
liegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung
Bei der Umrechnung der Eigenkapitalfortschreibung von aus-
hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment-Test“) nach
ländischen Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
IAS 36 unterzogen. Die Firmennamen „Turner“ und „Flatiron“
wertet werden, wird entsprechend vorgegangen. Differenzen
wurden als immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer
gegenüber der Vorjahresumrechnung werden in den „erfolgs-
Nutzungsdauer eingestuft, da sie weder einen Produktlebens­
neutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei
zyklus haben noch einer technischen, technologischen oder
Veräußerung erfolgswirksam verrechnet. Geschäfts- oder Fir-
kommerziellen Abnutzung sowie anderen Restriktionen unterlie-
menwerte werden als Vermögenswerte der wirtschaftlich
gen.
selbstständigen ausländischen Teileinheit mit dem Stichtags-
136 Geschäftsbericht 2009
kurs umgerechnet. Die Umrechnung von Aufwands- und Er-
Im Geschäftsjahr sind im HOCHTIEF-Konzern keine aktivie-
tragsposten erfolgt mit Jahresdurchschnittskursen.
rungspflichtigen Entwicklungskosten angefallen.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Sachanlagen werden mit den fortgeführten Anschaffungs-
Für Zwecke des Goodwill-Impairment-Tests entsprechen die
beziehungsweise Herstellungskosten bilanziert. Als Anschaf-
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den HOCHTIEF-Unter-
fungs- beziehungsweise Herstellungskosten werden nur dieje-
nehmensbereichen der Segmentberichterstattung. Ist ein Ver-
nigen Kosten aktiviert, die der Sachanlage direkt zugerechnet
mögenswert Teil einer selbstständigen zahlungsmittelgenerie-
werden können. Fremdkapitalkosten werden als Teil der An-
renden Einheit, wird die Wertminderung auf der Basis des
schaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten aktiviert.
erzielbaren Betrags der zahlungsmittelgenerierenden Einheit
Sachanlagen werden grundsätzlich linear abgeschrieben, so-
ermittelt. Wurde einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit ein
fern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsver-
Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet und übersteigt der
lauf, wie beispielsweise der leistungsbezogene, den wirt-
Buchwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit deren er-
schaftlichen Nutzungsverlauf besser abbildet.
zielbaren Betrag, das heißt den höheren Betrag aus dem voraussichtlich erzielbaren Marktwert abzüglich Veräußerungskosten
Die planmäßigen Abschreibungen für unsere unternehmensty-
­beziehungsweise dem Nutzungswert, wird zunächst der zu-
pischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen
geordnete Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe des Differenz-
Nutzungsdauern bemessen:
betrags aus erzielbarem Betrag und Buchwert wertgemindert.
Übersteigt der Abwertungsbedarf den zugeordneten Ge-
Gebäude / Investment Properties
Technische Anlagen und Maschinen,
Transportgeräte
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Jahre
schäfts- oder Firmenwert, werden die Buchwerte der übrigen
20 bis 50
Vermögenswerte der zahlungsmittelgenerierenden Einheit an-
3 bis 10
3 bis 8
teilig reduziert. Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung entfallen ist, wird mit Ausnahme von
­Geschäfts- oder Firmenwerten eine Zuschreibung auf die fortgeführten Anschaffungskosten vorgenommen.
Die Nutzungsdauern und die Abschreibungsmethoden wer-
At Equity bewertete Finanzanlagen werden zu Anschaf-
den jedes Jahr überprüft.
fungskosten, die sich in das erworbene anteilige Eigenkapital
des assoziierten Unternehmens beziehungsweise Gemein-
Im Wege des Finanzierungsleasings gemietete Sachanlagen
schaftsunternehmens sowie gegebenenfalls Geschäfts- oder
werden in Höhe des beizulegenden Zeitwerts beziehungswei-
Firmenwerte aufteilen, bilanziert. Der Buchwert wird jährlich
se des Barwerts der Mindestleasingzahlungen, sofern dieser
um die anteiligen Nachsteuerergebnisse, ausgeschütteten
Wert niedriger ist, aktiviert und linear über die voraussichtliche
­Dividenden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht
wirtschaftliche Nutzungsdauer oder gegebenenfalls über kür-
beziehungsweise vermindert. Der gesamte Equity-Buchwert
zere Vertragslaufzeiten abgeschrieben.
wird bei Vorliegen von Indikatoren, die auf eine mögliche Wertminderung hindeuten, einem Werthaltigkeitstest („Impairment-
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien (Investment
Test“) nach IAS 36 unterzogen. Unterschreitet der erzielbare
Properties) werden zu fortgeführten Anschaffungs- bezie-
Betrag den Buchwert einer at Equity bewerteten Finanzanla-
hungsweise Herstellungskosten bilanziert. In die erstmalige
ge, erfolgt eine Wertminderung in Höhe des Differenzbetrags.
Bewertung werden Transaktionskosten einbezogen. Der beizu-
Spätere Wertaufholungen werden erfolgswirksam erfasst.
legende Zeitwert dieser Immobilien wird gesondert angegeben.
Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden –
Gemeinschaftsunternehmen sind eine Untergruppe von Joint
wie durch die Ableitung aus dem aktuellen Marktpreis vergleich-
Ventures. Joint Ventures sind vertragliche Vereinbarungen, in
barer Immobilien oder der Discounted-Cashflow-Methode –
denen zwei oder mehr Parteien eine wirtschaftliche Tätigkeit
­ermittelt. Wie das Sachanlagevermögen werden auch die
durchführen, die einer gemeinschaftlichen Führung unterliegt.
Investment Properties grundsätzlich linear abgeschrieben.
Neben den at Equity bilanzierten Gemeinschaftsunternehmen
fallen unter Joint Ventures auch die gemeinsam geführten Tä-
Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte (einschließ-
tigkeiten und Arbeitsgemeinschaften. Letztere werden im Ein-
lich der Geschäfts- oder Firmenwerte) sowie auf Sachanlagen
klang mit IAS 31 wie folgt bilanziert: HOCHTIEF als Partner ei-
und Investment Properties werden erfasst, wenn der erzielbare
ner gemeinsam geführten Tätigkeit oder Arbeitsgemeinschaft
Betrag eines Vermögenswerts dessen Buchwert unterschrei-
bilanziert die in seiner Verfügungsmacht stehenden Vermö-
tet. Im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung kann es erforder-
genswerte und die selbst eingegangenen Schulden sowie die
lich sein, Vermögenswerte und gegebenenfalls Schulden zu
getätigten eigenen Aufwendungen und weist die anteiligen Er-
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zusammenzufassen.
träge aus diesen Aktivitäten in den Umsatzerlösen aus. Bei den
Geschäftsbericht 2009 137
Konzernanhang
gemeinsam geführten Tätigkeiten und Arbeitsgemeinschaften
selbst verbleibende Vermögenswerte und Schulden (zum Beispiel aufgrund von Leistungen, die an Nachunternehmer vergeben wurden) führen zu anteiligen Ergebnissen, die in Analogie zur Equity-Methode bilanziert und unter den Forderungen
beziehungsweise Verbindlichkeiten gegen Arbeitsgemeinschaften aus­gewiesen werden.
den ist, noch eine wirksame Verfügungsmacht über die verkauften Produkte verbleibt;
• die Höhe der Umsatzerlöse sowie die im Zusammenhang mit
dem Verkauf angefallenen oder noch anfallenden Kosten verlässlich bestimmt werden können und
•e
s hinreichend wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche
Nutzen aus dem Geschäft dem HOCHTIEF-Konzern zufließen
wird.
Die unter den übrigen Finanzanlagen ausgewiesenen Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen, übrigen Be-
Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden ihrem Fertigstel-
teiligungen sowie die langfristigen Wertpapiere gehören aus-
lungsgrad entsprechend erfasst. Erträge aus kundenspezi-
nahmslos der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ an. Die
fischen Fertigungsaufträgen werden in Übereinstimmung mit
Bewertung erfolgt zum beizulegenden Zeitwert, sofern dieser
den unten genannten Regelungen vereinnahmt.
Wert verlässlich ermittelbar ist. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts wird bei öffentlich notierten finanziellen Ver-
Ausleihungen werden mit ihren fortgeführten Anschaffungs­
mögenswerten der jeweilige Marktpreis herangezogen. Liegt
kosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind
kein aktiver Markt vor, wird der beizulegende Zeitwert mithilfe
zum Nominalwert bilanziert, zinslose beziehungsweise niedrig
der Verwendung der jüngsten Marktgeschäfte oder mithilfe ei-
verzinsliche Ausleihungen werden mit ihrem abgezinsten Betrag
ner Bewertungsmethode – wie beispielsweise der Discoun-
bilanziert. Basis einer Abzinsung ist stets ein risikoadäquater
ted-Cashflow-Methode – ermittelt. In Fällen, in denen keine
Diskontierungssatz. Die Bilanzierungs- und Bewertungsmetho-
verlässliche Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts möglich ist,
den für die unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewie-
werden die finanziellen Vermögenswerte zu fortgeführten
senen Derivate mit positivem beizulegendem Zeitwert werden
­A nschaffungskosten angesetzt. Der erstmalige Ansatz erfolgt
gesondert erläutert.
am Erfüllungstag. Unrealisierte Gewinne und Verluste werden
*Siehe Glossar Seite 198.
unter Berücksichtigung latenter Steuern in den „erfolgsneu-
Kundenspezifische Fertigungsaufträge werden nach
tralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst und erst bei Veräu-
dem Fertigungsfortschritt, der Percentage-of-Completion-
ßerung erfolgswirksam. Liegen objektive Hinweise für die
(PoC-)Methode*, bilanziert. Die erbrachte Leistung einschließlich
Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird eine erfolgs-
des anteiligen Ergebnisses wird entsprechend dem Fertigstel-
wirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der Fall, wenn
lungsgrad in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Der anzuset-
der beizulegende Zeitwert länger anhaltend rückläufig gegen-
zende Fertigstellungsgrad wird entsprechend den angefallenen
über den ursprünglichen Anschaffungskosten ist beziehungs-
Aufwendungen (Cost-to-Cost-Methode) ermittelt. Der Ausweis
weise beide Wertansätze entsprechend wesentlich voneinan-
der Aufträge erfolgt unter den Forderungen beziehungsweise
der abweichen.
Verbindlichkeiten aus PoC. Soweit die kumulierte Leistung
(Auftragskosten und Auftragsergebnis) die Anzahlungen im Ein-
Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden mit
zelfall übersteigt, erfolgt der Ausweis der Fertigungsaufträge
den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die Ermitt-
aktivisch unter den Forderungen aus PoC. Verbleibt nach Abzug
lung der fortgeführten Anschaffungskosten erfolgt mittels der
der Anzahlungen ein negativer Saldo, wird dieser als Verpflich-
Effektivzinsmethode (zum Beispiel bei Agien, Disagien). Liegen
tung aus Fertigungsaufträgen passivisch unter den Verbind-
objektive substanzielle Hinweise für eine Wertminderung eines
lichkeiten aus PoC ausgewiesen. Zu erwartende Auftragsver-
Vermögenswerts vor, wird ein Wertminderungsaufwand er-
luste werden auf Basis der erkennbaren Risiken berücksichtigt.
fasst. Objektive Hinweise für das Vorliegen einer Wertminde-
Die Fertigungsauf­träge, die in Arbeitsgemeinschaften abge-
rung sind beispielsweise eine Verschlechterung der Bonität
wickelt werden, werden entsprechend der PoC-Methode be-
eines Schuldners und damit verbundene Zahlungsstockungen
wertet. Die Forderungen an Arbeitsgemeinschaften enthalten
oder eine drohende Zahlungsunfähigkeit. Erforderliche Wert-
auch das anteilige Auftragsergebnis. Zu erwartende Verluste
berichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko.
werden sofort in vollem Umfang im Auftragsergebnis berück-
Die Forderungen umfassen die Finanzforderungen, die Forde-
sichtigt. Als Auftragserlöse werden sowohl bei den eigenen
rungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die sonstigen
als auch bei den in Arbeitsgemeinschaften abgewickelten Fer-
Forderungen. Umsatzerlöse werden nach Abzug von Umsatz-
tigungsaufträgen die vertraglichen Erlöse sowie die Auftrags-
steuer und anderen Steuern sowie gekürzt um erwartete Erlös-
änderungen und Nachträge in Übereinstimmung mit IAS 11
minderungen wie Skonti, Boni und Rabatte ausgewiesen. Um-
angesetzt. Forderungen aus Fertigungsaufträgen werden in-
satzerlöse aus dem Verkauf von Gütern werden erfasst, wenn
nerhalb eines Geschäftszyklus des HOCHTIEF-Konzerns reali-
• die wesentlichen Chancen und Risiken aus dem Eigentum an
siert. Daher erfolgt ihr Ausweis gemäß IAS 1 unter den kurzfris­
den Gütern auf den Käufer übertragen wurden;
• dem HOCHTIEF-Konzern weder ein weiterbestehendes Verfügungsrecht, wie es gewöhnlich mit dem Eigentum verbun-
138 Geschäftsbericht 2009
tigen Vermögenswerten, auch wenn sich die Realisierung der
gesamten Forderung über einen längeren Zeitraum als ein Jahr
erstreckt.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die wesentlichen Anwendungsbereiche für die PoC-Methode
Fall, wenn der beizulegende Zeitwert länger anhaltend rück-
stellen das klassische Baugeschäft, das Construction-Manage-
läufig gegenüber den ursprünglichen Anschaffungskosten ist
ment und das Contract-Mining dar.
beziehungsweise beide Wertansätze entsprechend wesentlich
voneinander abweichen.
Latente Steuern aus temporären Unterschieden zwischen
IFRS- und Steuerbilanz der Einzelgesellschaften sowie aus
Flüssige Mittel bestehen als Kassenbestände, Guthaben bei
Konsolidierungsvorgängen werden jeweils gesondert ange-
Kreditinstituten und kurzfristig veräußerbare Wertpapiere mit
setzt. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuermin­
einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten.
derungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren
Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögens-
Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist.
werte und diesen zugehörige Schulden werden nach
Aktive und passive latente Steuern werden je Gesellschaft
IFRS 5 ­bewertet. Als „zur Veräußerung gehalten“ gelten Ver-
­beziehungsweise Organkreis miteinander saldiert. Die latenten
mögenswerte, die in ihrem gegenwärtigen Zustand sofort veräu-
Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die in
ßerbar sind und deren Veräußerung höchstwahrscheinlich ist.
den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten
Dabei kann es sich um einzelne langfristige Vermögenswerte,
­beziehungsweise erwartet werden. Im Inland wird unter Be-
um zur Veräußerung stehende Gruppen von Vermögens-
rücksichtigung des Körperschaftsteuersatzes, des Solidari-
werten (Veräußerungsgruppen) oder aufzugebende Geschäfts-
tätszuschlags sowie des konzerndurchschnittlichen Gewer-
bereiche handeln. Schulden, die zusammen mit Vermögens-
beertragsteuersatzes – wie im Vorjahr – ein Steuersatz von
werten in einer Transaktion abgegeben werden, sind Bestandteil
31,5 Prozent zugrunde gelegt. Im Übrigen werden die zum
einer Veräußerungsgruppe beziehungsweise eines aufgege-
­B ilanzstichtag gültigen beziehungsweise verabschiedeten
benen Geschäftsbereichs und werden als „zur Veräußerung
steuerlichen Vorschriften zur Bewertung der latenten Steuern
gehaltene Schulden“ ebenfalls gesondert ausgewiesen. Zur
herangezogen.
Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte werden
nicht mehr planmäßig abgeschrieben und sind zum nied-
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- beziehungsweise Her-
rigeren Wert aus ihrem Buchwert und ihrem beizulegenden
stellungskosten angesetzt. Die Herstellungskosten umfassen
Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten anzusetzen. Gewinne
produktionsbezogene Vollkosten. Im Einzelnen enthalten die
oder Verluste aus der Bewertung von aufgegebenen Ge-
Herstellungskosten neben den direkt zurechenbaren Kosten
schäftsbereichen mit dem beizulegenden Zeitwert abzüglich
angemessene Teile der notwendigen Material- und Fertigungs­
Veräußerungskosten werden ebenso wie die Ergebnisse aus
gemeinkosten einschließlich fertigungsbedingter Abschrei-
der Geschäftstätigkeit beziehungsweise aus der Veräußerung
bungen. Fremdkapitalkosten werden als Teil der Anschaffungs-
dieser Geschäftsbereiche als Ergebnis aus nicht fortgeführten
beziehungsweise Herstellungskosten aktiviert. Zur Ermittlung
Aktivitäten ausgewiesen. Dagegen werden Gewinne oder
der Anschaffungskosten von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
Verluste aus der ­Bewertung einzelner zur Veräußerung gehal-
werden überwiegend das First-in-first-out-Verfahren sowie die
tener Vermögenswerte und von Veräußerungsgruppen bis zu
Methode des gleitenden Durchschnitts angewendet. Nied-
deren endgültiger Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten
rigere Werte am Abschlussstichtag aufgrund gesunkener Net-
Aktivitäten ausgewiesen.
toveräußerungswerte werden angesetzt. Soweit bei früher abgewerteten Vorräten der Nettoveräußerungswert gestiegen ist,
Aktienbasierte Vergütungen werden nach IFRS 2 bewer-
wird die daraus resultierende, zwingend vorzunehmende Wert­
tet. Die ab dem 7. November 2002 aufgelegten aktienbasier-
aufholung als Minderung des Materialaufwands erfasst.
ten Vergütungsprogramme werden konzernweit als aktienbasierte Vergütungen mit Barausgleich bilanziert. Die Rückstellungen
Die unter den kurzfristigen Vermögenswerten ausgewiesenen
für Verpflichtungen aus den Long-Term-Incentive-Plänen, den
Wertpapiere gehören ausnahmslos der Kategorie „zur Ver-
Top-Executive-Reten­tion-Plänen und dem Retention-Stock-
äußerung verfügbar“ an und werden mit dem beizulegenden
Award-Plan wurden in Höhe des zu erwartenden Aufwands
Zeitwert bewertet. Im Wesentlichen sind hier die Wertpapiere
gebildet, wobei dieser ratierlich über die festgelegte Wartezeit
in den Spezialfonds und festverzinsliche Titel mit einer Rest-
verteilt wird beziehungsweise wurde. Der beizulegende Zeit-
laufzeit bei Erwerb von mehr als drei Monaten, für die keine
wert der Optionen wird mithilfe anerkannter finanz­wirtschaftlicher
dauerhafte Halteabsicht besteht, erfasst. Die Erstbewertung
Modelle ­bestimmt. Dabei erfolgt die Bewertung der Pläne auf
erfolgt am Erfüllungstag unter Einbeziehung der direkt mit
der Grundlage des von Black / Scholes ent­wickelten Options-
dem Erwerb des Wertpapiers verbundenen Transaktionskos­
bewertungsmodells. Zur Lösung des bei den genannten Plä-
ten. Unrealisierte Gewinne oder Verluste werden in den „er-
nen vorliegenden spezifischen Bewertungsproblems werden
folgsneutralen Eigenkapital­veränderungen“ ausgewiesen und
die Verfahren der Binomialbäume verwendet. Die Berech-
erst bei Veräußerung erfolgswirksam. Liegen objektive Hinweise
nungen wurden von einem externen Gutachter vorgenommen.
für die Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird eine
erfolgswirksame Abschreibung vorgenommen. Das ist der
Geschäftsbericht 2009 139
Konzernanhang
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflich-
Steuerrückstellungen enthalten Verpflichtungen aus lau-
tungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und
fenden Ertragsteuern. Ertragsteuerrückstellungen werden mit
laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter und
entsprechenden Steuererstattungsansprüchen saldiert, wenn
deren Hinterbliebene gebildet. Die Verpflichtungen beziehen
sie in demselben Steuerhoheitsgebiet bestehen und hinsicht-
sich insbesondere auf Ruhegelder, teils als Grund-, teils als
lich Art und Fristigkeit gleichartig sind.
Zusatzversorgung. Die individuellen Zusagen basieren auf
länderspezifisch unterschiedlichen Leistungen; sie bemessen
Alle sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche
sich in der Regel nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit
am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen, die auf ver-
und der Vergütung der Mitarbeiter. Aufgrund ihres Versorgungs-
gangenen Geschäftsvorfällen oder vergangenen Ereignissen
charakters werden die Verpflichtungen der Turner-Gruppe für
beruhen und deren Höhe und / oder Fälligkeit unsicher ist. Die
die Krankheitskosten der Mitarbeiter nach deren Eintritt in den
Rückstellungen werden jeweils mit ihrem voraussichtlichen Er-
Ruhestand ebenfalls unter den Pensionsrückstellungen aus-
füllungsbetrag angesetzt, das heißt unter der Berücksichtigung
gewiesen.
von Preis- und Kostensteigerungen, und nicht mit Erstattungsansprüchen saldiert. Dabei wird bei einzelnen Verpflichtungen
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
mit Eintrittswahrscheinlichkeiten von über 50 Prozent von dem
werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected-
Erfüllungs­betrag mit der höchsten Eintrittswahrscheinlichkeit
Unit-Credit-Methode) berechnet. Bei diesem Verfahren wer-
ausgegangen. Rückstellungen werden nur gebildet, wenn ih-
den nicht nur die am Stichtag bekannten Renten und erwor-
nen eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber
benen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende
Dritten zugrunde liegt. Langfristige Rückstellungen (Laufzeit
Steigerungen von Gehältern und Renten berücksichtigt. Bei
über ein Jahr) werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abge-
der Turner-Gruppe werden zusätzlich die künftig zu erwar-
zinsten Erfüllungsbetrag bilanziert und unter den langfristigen
tenden Steigerungen der Gesundheitskosten einbezogen. Die
Schulden ausgewiesen.
Berechnung basiert auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung biometrischer Rechnungsgrund-
Verbindlichkeiten werden zu fortgeführten Anschaffungs­
lagen. Planvermögen im Sinne von IAS 19 wird offen von den
kos­ten angesetzt. Die Ermittlung der fortgeführten Anschaffungs-
Pensionsverpflichtungen abgesetzt. Zum Planvermögen zäh-
kosten erfolgt mittels der Effektivzinsmethode (zum Beispiel
len an Pensionsfonds zur Erfüllung der Pensionsverpflich-
bei Agien, Disagien). Verbindlichkeiten aus Finanzierungslea-
tungen übertragene Vermögenswerte, im Rahmen der Entgelt-
singverträgen werden in Höhe des zu Beginn des Leasingver-
umwandlung der Mitarbeiter (Deferred Compensation) erworbene
hältnisses beizulegenden Zeitwerts des Leasinggegenstands
Fondsanteile sowie qualifizierte Versicherungspolicen in Form
oder des Barwerts der Mindestleasingraten, sofern dieser
von verpfändeten Rückdeckungsversicherungen. Übersteigt
Wert niedriger ist, passiviert.
der beizulegende Zeitwert des Planvermögens den Barwert
der Versorgungsansprüche, so wird der Differenzbetrag unter
Derivative Finanzinstrumente werden unabhängig vom
den langfristigen sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen,
Verwendungszweck zum beizulegenden Zeitwert am Erfül-
soweit keine Vermögenswertbegrenzung nach IAS 19 vorliegt.
lungstag bewertet und unter den sonstigen Forderungen und
sonstigen Vermögenswerten beziehungsweise den sonstigen
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden,
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Alle derivativen Finanzinstru-
dem Wahlrecht des IAS 19 entsprechend, im Jahr ihres Entste-
mente werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bi-
hens erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet. Der Dienst-
lanzstichtag bewertet. Die Erfassung der Änderungen des
zeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen, der Zins-
beizulegenden Zeitwerts hängt vom Verwendungszweck ab.
anteil der Verpflichtungszuführung wird – vermindert um die
Grundsätzlich werden Derivate nur zu Sicherungszwecken
erwarteten Erträge des Planvermögens – im Finanzergebnis
eingesetzt. Variabel verzinsliche Darlehen werden beispiels-
erfasst.
weise im Rahmen von Sicherungsgeschäften abgesichert, um
aus Zinssatzschwankungen resultierenden variierenden Zah-
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand wird sofort erfolgs-
lungen entgegenzuwirken. In diesen Fällen erfolgt regelmäßig
wirksam erfasst, es sei denn, die Änderungen des Pensions-
eine Bilan­zierung als Cashflow-Hedge. Hierbei sind unrealisierte
plans hängen vom Verbleib des Mitarbeiters im Unternehmen
Gewinne und Verluste grundsätzlich zunächst erfolgsneutral
für einen festgelegten Zeitraum ab (Zeitraum bis zum Eintritt
im Eigenkapital zu erfassen. Bei einem Cashflow-Hedge er-
der Unverfallbarkeit). In diesem Fall wird der nachzuverrech-
folgt eine Absicherung gegen das Risiko schwankender Zah-
nende Dienstzeitaufwand linear über den Zeitraum bis zum
lungsströme aus einem Grundgeschäft. Wenn geplante Trans-
Eintritt der Unverfallbarkeit erfolgswirksam erfasst.
aktionen gesichert werden, die in einer Folgeperiode zum
Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts oder einer finanziellen Schuld führen, sind die bis zu diesem Zeitpunkt erfolgs-
140 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
neutral im Eigenkapital erfassten Beträge in der Periode er-
Schätzungen und Annahmen des Managements, die
folgswirksam aufzulösen, in der auch der Vermögenswert oder
sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte
die Verbindlichkeit das Periodenergebnis beeinflusst. Führt die
und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie die An­
gesicherte geplante Transaktion zum Ansatz eines nicht
gabe der Eventualschulden beziehen, sind bei der Aufstellung
­finanziellen Vermögenswerts oder einer nicht finanziellen Ver-
des Konzernabschlusses nach IFRS notwendig. Die Annah-
bindlichkeit, werden die erfolgsneutral im Eigenkapital erfassten
men und Schätzungen beziehen sich im Wesentlichen auf:
Beträge mit dem erstmaligen Wertansatz des Ver­mögenswerts
• die Beurteilung von Projekten bis zum Projektabschluss, ins-
beziehungsweise der Verbindlichkeit verrechnet. In den genannten Fällen wird nur der effektive Teil der Wertänderungen
erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. Der ineffektive Teil ist sofort ­erfolgswirksam in die Gewinn- und Verlustrechnung zu
besondere im Hinblick auf die Bilanzierung von Nachträgen
und den Zeitpunkt sowie die Höhe der Gewinnrealisierung;
• die Festlegung der wirtschaftlichen Nutzungsdauern von
Sachanlagen und Investment Properties;
über­nehmen. Der zunächst erfolgsneutral erfasste Teil der Wert­
• die Bilanzierung und Bewertung von Rückstellungen;
änderungen wird in die Gewinn- und Verlustrechnung umge-
• die Prüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmen-
bucht, sobald das Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird.
werten und anderen Vermögenswerten;
• die Beurteilung der Werthaltigkeit aktiver latenter Steuern.
In Einzelfällen werden derivative Finanzinstrumente nicht als
Sicherungsinstrument designiert. In diesen Fällen werden die
Die Annahmen und Schätzungen basieren auf den jeweils ak-
Änderungen des beizulegenden Zeitwerts erfolgswirksam er-
tuellen Verhältnissen und Einschätzungen. Bei den zukunfts­
fasst.
bezogenen Annahmen und Schätzungen zum Bilanzstichtag
werden in Bezug auf die erwartete künftige Geschäftsent-
Eventualschulden sind mögliche oder bestehende Verpflich-
wicklung die zum Zeitpunkt der Konzernabschlusserstellung
tungen, die auf vergangenen Ereignissen beruhen und bei de-
vorliegenden Umstände sowie die als realistisch unterstellte
nen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist. Sie wer-
zukünftige Entwicklung des globalen und des branchenbezo-
den gesondert erläutert und in der Bilanz nicht erfasst, es sei
genen Umfelds berücksichtigt. Durch von den Annahmen
denn, sie ergeben sich aus der Übernahme im Rahmen eines
abweichende und außerhalb des Einflussbereichs des Manage-
Unternehmenserwerbs. Die angegebenen Verpflichtungsvolu-
ments liegende Entwicklungen dieser Rahmenbedingungen
mina bei den Eventualschulden entsprechen dem am Bilanz-
können die sich tatsächlich ergebenden Beträge von den ge-
stichtag bestehenden Haftungsumfang.
schätzten Werten abweichen. Im Fall einer derartigen Entwicklung werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buch-
Ermessensausübungen des Managements bei der An-
werte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden an den
wendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
neuen Kenntnisstand angepasst.
sind im Wesentlichen bei folgenden Sachverhalten erforderlich:
Neue Rechnungslegungsvorschriften
• Wertpapiere können wahlweise in verschiedene Kategorien
Die Änderungen der Bilanzierungs- und Bewertungs-
eingeordnet werden;
• bei der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen und
methoden wurden aufgrund der Verabschiedung von Änderungen bestehender oder neuer IFRS und IFRIC durch das
ähnliche Verpflichtungen können versicherungsmathema-
International Accounting Standards Board (IASB) beziehungs-
tische Gewinne und Verluste auf unterschiedliche Art und
weise das International Financial Reporting Interpretations
Weise berücksichtigt werden;
Committee (IFRIC) insoweit erforderlich, als diese von der EU
•Vermögenswerte, die veräußert werden sollen, müssen da-
übernommen wurden und in der Berichtsperiode vom 1. Januar
raufhin überprüft werden, ob sie in ihrem gegenwärtigen Zu-
bis 31. Dezember 2009 verpflichtend anzuwenden sind oder
stand veräußert werden können und die Veräußerung sehr
im HOCHTIEF-Konzern vorzeitig angewendet werden.
wahrscheinlich ist. Wenn das der Fall ist, sind die Vermögenswerte und gegebenenfalls mit diesen in einer Transak­
Die Neuregelungen bei den IFRS und IFRIC stellen sich für den
tion abzugebende Schulden als zur Veräußerung gehaltene
HOCHTIEF-Konzern wie folgt dar:
Vermögenswerte beziehungsweise Schulden auszuweisen
und entsprechend zu bewerten.
Änderung von IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“: Die
Änderung von IAS 1 regelt, dass sämtliche nicht eigentümer-
Welche Entscheidung im HOCHTIEF-Konzern im Hinblick auf
bezogenen Eigenkapitalveränderungen entweder in einer Ge-
die jeweiligen Sachverhalte getroffen wurde, kann der Erläute-
samtergebnisrechnung oder in zwei getrennten Abschlussbe-
rung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entnom-
standteilen darzustellen sind. Des Weiteren sind zum einen
men werden.
alle ergebniswirksamen Veränderungen von zuvor erfolgsneu-
Geschäftsbericht 2009
141
Konzernanhang
tral im Eigenkapital erfassten Ergebnisbestandteilen separat
der zu internen Steuerungszwecken verwendeten Segmentie-
darzustellen. Zum anderen ist unter bestimmten Voraus­setzungen
rung zu beruhen haben. Diese nach außen berichteten Infor-
zusätzlich eine Eröffnungsbilanz des Vorjahres aufzustellen.
mationen entsprechen im Wesentlichen den vom Management
Die Änderungen von IAS 1 sind erstmals für Geschäftsjahre, die
zur Beurteilung der Segmentleistung und zur Ressourcenal-
am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen, anzuwenden.
lokation auf die operativen Segmente ­intern genutzten Infor-
Aufgrund dieser Änderungen wird zusätzlich eine Gesamtergeb-
mationen. IFRS 8 ist erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre
nisrechnung erstellt und der Konzern­anhang um eine Tabelle
anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2009 beginnen.
erweitert, in der die Veränderungen der direkt im Eigenkapital
Im HOCHTIEF-Konzern basierte die Abgrenzung der Seg-
erfassten Erträge und Aufwendungen unter Berücksichtigung
mente bereits bisher auf der internen Berichterstattung, so-
der Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung dar-
dass lediglich die Segmentangaben um die segmentierten
gestellt werden. In einer zweiten Tabelle werden die auf die ein-
Zinsen und ähnlichen Erträge beziehungsweise Aufwen-
zelnen Veränderungen der direkt im Eigenkapital erfassten
dungen sowie die Aufteilung des Sachanlagevermögens nach
­Erträge und Aufwendungen entfallenden Ertragsteuern offen-
Regionen ergänzt wurden.
gelegt.
Die im Juli 2008 veröffentlichte Interpretation IFRIC 15 „ImDer IASB hat im März 2009 Änderungen von IFRS 7 „Fi-
mobilienfertigungsaufträge“ soll eine einheitliche Bilanzie-
nanzinstrumente: Angaben“ veröffentlicht. Die Änderungen
rung von Immobilienverkäufen, bei denen es vor Abschluss
betreffen erweiterte Angaben zur Fair-Value-Ermittlung von
der Bauarbeiten zum Vertragsabschluss kommt, herbeiführen.
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten
Derartige Geschäfte sind entweder nach IAS 11 „Fertigungs-
sowie zum Liquiditätsrisiko. So sind für jede Klasse von Finanz­
aufträge“, das heißt mit einer dem jeweiligen Fertigstellungs-
instrumenten die Methoden und gegebenenfalls Bewertungs-
grad entsprechenden Umsatzrealisierung, oder nach IAS 18
techniken anzugeben. Zu diesem Zweck sind die für die einzel-
„Erlöse“ mit einer regelmäßig späteren Umsatzrealisierung –
nen finanziellen Vermögenswerte und Schulden ermittelten
zum Beispiel bei Abnahme – zu bilanzieren. IFRIC 15 regelt,
Fair Values in eine dreistufige Fair-Value-Hierarchie einzuord-
dass eine Umsatzrealisierung nach IAS 11 nur dann vorzuneh-
nen. Die Stufe soll jeweils die Marktnähe und die Bedeutung
men ist, wenn es sich um einen direkt mit dem Auftraggeber
der in die Bewertung eingeflossenen Parameter reflektieren:
verhandelten Vertrag über die spezifische Fertigung einzelner
• Stufe 1: Vorliegen von notierten Börsen- oder Marktpreisen
Gegenstände oder einer Anzahl von Gegenständen handelt.
in aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und
Voraussetzung hierfür ist, dass dem Erwerber die Möglichkeit
Schulden (ohne die Vornahme von Anpassungen);
eingeräumt wird, vor Baubeginn die strukturellen Hauptele-
• Stufe 2: Verwendung von Bewertungsdaten / Einflussgrößen,
die nicht auf Börsen- oder Marktpreisen im Sinne der Stufe 1
mente des Bauplans zu bestimmen und / oder Änderungen
der strukturellen Hauptelemente vorzunehmen, nachdem die
basieren, die jedoch für den betreffenden finanziellen Ver-
Errichtung begonnen hat. Dabei kommt es nicht ­darauf an,
mögenswert /die betreffende finanzielle Schuld entweder di-
ob der Auftraggeber tatsächlich von dieser Möglichkeit Ge-
rekt (das heißt als Preis) oder indirekt (das heißt aus Preisen
brauch macht. Hat der Auftraggeber nur einen beschränkten
abgeleitet) beobachtet werden können;
Einfluss auf das Design der Immobilie, wie die Möglichkeit, le-
•S
tufe 3: Verwendung von Bewertungsdaten / Einflussgrößen
diglich unwesentliche Änderungen an dem Basisdesign vorzu-
für die jeweiligen finanziellen Vermögenswerte / Schulden,
nehmen, liegt ein Verkauf fertiggestellter Objekte vor, der nach
die nicht auf beobachtbaren beziehungsweise nachvollzieh-
den Regelungen des IAS 18 zu bilanzieren ist. Die Interpreta­
baren Marktdaten beruhen (nicht beobachtbare Bewer-
tion ist von in der EU ansässigen Unternehmen spätestens
tungsdaten / Einflussgrößen).
für Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 31. Dezember
2009 beginnen. HOCHTIEF hat die Interpretation freiwillig be-
Für Finanzinstrumente, die in Stufe 3 der Fair-Value-Hierarchie
reits im Geschäftsjahr 2009 angewendet. Die Anwendung der
einzuordnen sind, bestehen weitere Angabepflichten, wie eine
Neuregelung führt im Ergebnis lediglich zu Ergebnisverschie-
Überleitungsrechnung vom Buchwert zu Beginn der Berichts­
bungen zwischen den einzelnen Perioden, da einige bisher
periode zum Buchwert am Ende der Periode oder Angaben
nach der Percentage-of-Completion-Methode abgerechnete
zu erfolgsneutral oder erfolgswirksam erfassten Wertände-
Projekte nun nach der Completed-Contract-Methode bewer-
rungen. Aufgrund der Ergänzungen hat HOCHTIEF seine An-
tet werden müssen. Da es sich bei der Erst­anwendung der
hangangaben zu Finanzinstrumenten um zwei Tabellen und
Neuregelung um einen Methodenwechsel ­gemäß IAS 8 han-
Erläuterungen zum Liquiditätsrisiko erweitert.
delt, der eine rückwirkende Anwendung erfordert, sind die
Vorjahreswerte entsprechend anzupassen. Aufgrund der Neu-
142 Geschäftsbericht 2009
IFRS 8 „Geschäftssegmente“ ersetzt IAS 14 (Segmentbe-
beurteilung von Immobilienbauprojekten verminderten sich die
richterstattung) und legt fest, dass die Berichterstattung über
Forderungen aus Percentage of Comple­tion – unter Berück-
die finanzielle Leistung der operativen Segmente eines Unterneh-
sichtigung der zugehörigen Anzahlungen – zum 31. Dezember
mens künftig auf der Grundlage des „Management-Approach“
2008 um 860.040 Tsd. Euro. Umgekehrt erhöhten sich die
zu erfolgen hat. Das heißt, dass die berichteten Segmente auf
Vorräte um 812.453 Tsd. Euro. Die aktiven latenten Steuern
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
verzeichnen einen Anstieg um 12.348 Tsd. Euro, sodass sich
out-Klauseln – nach der Neuregelung künftig unabhängig von
in Summe eine Verminderung der Anteile des Konzerns im
ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit mit ihrem beizulegenden Zeit-
­Eigenkapital in Höhe von 35.239 Tsd. Euro ergibt. In der Ge-
wert zum Erwerbszeitpunkt in die Bestimmung des Kaufpreises
winn- und Verlustrechnung verminderten sich die Umsatzer-
einzubeziehen und in gleicher Höhe als Verbindlichkeit anzu-
löse im Geschäftsjahr 2008 um 399.850 Tsd. Euro; gegenläufig
setzen. Spätere Anpassungen des beizulegenden Zeitwerts
erhöhten sich die Bestandsveränderungen um 399.439 Tsd.
von als Verbindlichkeit angesetzten bedingten Kaufpreisbe-
Euro sowie der Materialaufwand um 22.780 Tsd. Euro. Nach Be-
standteilen führen nicht mehr zu einer (erfolgsneutralen) An-
rücksichtigung eines latenten Steuerertrags in Höhe von 4.860
passung des Geschäfts- oder Firmenwerts, sondern sind im
Tsd. Euro verminderten sich das Ergebnis nach Steuern so-
Zeitpunkt der Änderung erfolgswirksam zu erfassen. Die we-
wie der Konzerngewinn um 18.331 Tsd. Euro. Für die ebenfalls
sentliche Änderung von IAS 27 betrifft die Schließung der bis-
angepasste Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2008 werden im
herigen Regelungslücke bezüglich der Behandlung von Käufen
Anhang diejenigen Posten aufgegliedert, die durch die retrospek-
oder Verkäufen von Anteilen an einem Tochterunternehmen,
tive Erstanwendung von IFRIC 15 von den ursprünglich veröf-
die zu keinem Verlust der Beherrschung führen. Derartige
fentlichten abweichen.
Transaktionen sind künftig zwingend erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen. Bei Anteilsverkäufen, die zu einem Verlust
Die übrigen Standards und Interpretationen, die in der Be-
der Beherrschung führen, wird ein Veräußerungsgewinn oder
richtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2009 erstmalig
-verlust erfasst. Ein verbleibendes Investment (zum Beispiel
verpflichtend anzuwenden sind, haben keine Auswirkungen
eine at Equity bewertete Finanzanlage) ist zum Zeitpunkt des
auf den HOCHTIEF-Konzern.
Verlusts der Beherrschung zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten und eine sich hierbei ergebende Differenz zum bishe-
Zudem wurden vom IASB und vom IFRIC neue Rechnungsle-
rigen Buchwert ist sofort ergebniswirksam zu erfassen. Die
gungsvorschriften in Form von weiteren, für den HOCHTIEF-
geänderten IFRS 3 sowie IAS 27 sind für Unternehmenszu-
Konzernabschluss relevanten Standards und Interpretationen
sammenschlüsse mit Erwerbszeitpunkt in Geschäftsjahren,
verabschiedet, die jedoch im Geschäftsjahr 2009 noch nicht
die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen, anzuwenden.
verpflichtend anzuwenden sind und teilweise von der EU noch
Dabei sind die hier aufgeführten Änderungen prospektiv anzu-
nicht übernommen wurden:
wenden. Die Neuregelungen beeinflussen die bisherige Bilanzierungspraxis bei HOCHTIEF. Insbesondere dürfen Absto-
Änderung von IFRS 3 „Unternehmenszusammenschlüsse“
ckungen von Mehrheitsbeteiligungen ohne Kontrollverlust nicht
und IAS 27 „Konzern- und Einzelabschlüsse“: Die Ände-
mehr erfolgswirksam vorgenommen werden. Des Weiteren ist
rung betrifft Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften in Be-
ein sukzessiver Unternehmenserwerb zum Zeitpunkt der Er-
zug auf Unternehmenszusammenschlüsse sowie Anteilsver­
langung der Beherrschungsmöglichkeit ergebniswirksam,
äußerungen und Anteilsaufstockungen bei vollkonsolidierten
wenn der Buchwert der bisher gehaltenen Anteile von deren
Tochterunternehmen. Wesentliche Änderungen bestehen in
beizulegendem Zeitwert zum Zeitpunkt des Kontrollerwerbs
der Behandlung von Transaktionskosten, die im direkten Zu-
abweicht. Zudem sind im Zusammenhang mit einem Unter-
sammenhang mit einem Unternehmenserwerb stehen (bei-
nehmenserwerb anfallende Transaktionskosten sofort auf-
spielsweise Anwalts- und Beratungshonorare). Diese dürfen
wandswirksam zu erfassen.
künftig nicht mehr als Bestandteil des Kaufpreises aktiviert werden, sondern sind sofort als Aufwand zu erfassen. Des Wei-
Änderung von IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu
teren hat der Käufer künftig bei jedem Unternehmenszusam-
nahestehenden Unternehmen und Personen“: Der IASB
menschluss, bei dem weniger als 100 Prozent der Anteile
veröffentlichte im November 2009 die Änderung von IAS 24,
erworben werden, das Wahlrecht, die Minderheitenanteile in-
um insbesondere dessen Verständlichkeit und Eindeutigkeit zu
klusive des auf sie entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerts
erhöhen und somit eine einheitliche Auslegung und Anwendung
(„full goodwill method“) oder wie bisher lediglich mit dem bei-
sicherzustellen. Hierzu wurde im Wesentlichen die Definition
zulegenden Zeitwert der auf die Minderheiten entfallenden
„nahestehende Unternehmen und Personen“ überarbeitet.
identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden anzusetzen.
Ferner sind Erleichterungsvorschriften für Unternehmen, die
Ebenfalls von den Neuregelungen betroffen sind die Fälle des
unter der Beherrschung beziehungsweise der gemeinschaft-
sukzessiven Unternehmenserwerbs. Hier ist künftig im Zeit-
lichen Führung oder dem maßgeblichen Einfluss der öffent-
punkt der Erlangung der Kontrolle über das erworbene Unter-
lichen Hand stehen, eingeführt worden. Darüber hinaus er-
nehmen eine erfolgswirksame Neubewertung der bisher ge-
folgte die Einbeziehung schwebender Geschäfte in den Kreis
haltenen Anteile vorzunehmen. Im Anschluss daran wird der
berichtspflichtiger Geschäftsvorfälle. Die Änderungen sind retro-
Geschäfts- oder Firmenwert als Differenz zwischen dem neu
spektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
bewerteten Beteiligungsbuchwert zuzüglich der Kaufpreiszah-
1. Januar 2011 beginnen. Die Übernahme in europäisches
lungen für die neuen Anteile einerseits und dem erworbenen
Recht steht noch aus. Die Berücksichtigung der Änderungen
Nettovermögen des Tochterunternehmens andererseits ermit-
kann im HOCHTIEF-Konzern zu einer Ausweitung der berichts-
telt. Schließlich sind bedingte Kaufpreisbestandteile – wie Earn-
pflichtigen Geschäftsvorfälle führen.
Geschäftsbericht 2009 143
Konzernanhang
Änderungen von IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz
dige Änderungen an verschiedenen Einzelstandards in einem
und Bewertung“: Der IASB hat im Jahr 2008 eine Änderung
Standard zusammengefasst. Die Änderungen sind überwie-
von IAS 39 verabschiedet. Diese stellt klar, dass es zulässig
gend erstmals für Geschäftsjahre, die am oder nach dem
ist, lediglich einen Teil der Änderungen der Cashflows oder
1. Januar 2010 beginnen, verpflichtend anzuwenden und wer-
des beizulegenden Zeitwerts eines Finanz­instruments als
den für HOCHTIEF keine materiellen Auswirkungen haben.
Grundgeschäft zu designieren. Wird eine erworbene Option
Dieser Standard ist von der EU noch nicht übernommen worden.
als Sicherungsgeschäft designiert, stellt nur ihr innerer Wert –
nicht jedoch ihr Zeitwert – ein effektives Sicherungsinstrument
IFRIC 12 „Dienstleistungskonzessionsvereinbarungen“:
dar, da das zugehörige Grundgeschäft keine Zeitwertkompo-
IFRIC 12 schließt die bisher in den IFRS bestehende Rege-
nente enthält. Schließlich bestimmt die Änderung, dass Inflati-
lungslücke zur Bilanzierung von Rechten und Pflichten aus
on kein gesondert identifizierbares und verlässlich bewert-
Dienstleistungskonzessionen, die ein Unternehmen von einer
bares Risiko darstellt und daher nicht als ­sicherbares Risiko
Gebietskörperschaft zur Erbringung einer öffentlichen Leis­
designiert werden kann, es sei denn, sie stellt einen vertrag-
tung erwirbt. Die Interpretation legt ausschließlich die Bilanzie-
lich festgelegten Cashflow dar. Die Änderungen sind retro-
rung beim lizenznehmenden Unternehmen fest. Die bilanzielle
spektiv erstmalig verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwen-
Darstellung richtet sich danach, ob das Unternehmen ein un-
den, die am oder nach dem 1. Juli 2009 beginnen. Eine
bedingtes vertragliches Recht auf den Erhalt einer Zahlung hat
frühere Anwendung ist erlaubt. Für HOCHTIEF ergeben sich
oder ob es lediglich ein Recht erworben hat, von den Nutzern
aus der Neuregelung keine materiellen Konsequenzen.
ein Nutzungsentgelt zu erheben. Im ersten Fall wird ein finanzieller Vermögenswert begründet, sodass die bilanzielle Abbil-
IFRS 9 „Finanzinstrumente“: Der IASB hat am 12. Novem-
dung nach dem sogenannten „Financial Asset Model“ zu er-
ber 2009 den IFRS 9 verabschiedet. Dieser spiegelt zunächst
folgen hat. Im zweiten Fall erwirbt das Unternehmen einen
nur die erste Phase der vollständigen Überarbeitung von IAS
immateriellen Vermögenswert, der ihm das Betreiben einer öf-
39 wider und befasst sich mit der Klassifizierung und Bewer-
fentlich angebotenen Einrichtung gestattet. In diesem Fall hat
tung von finanziellen Vermögenswerten. Mit dem Abschluss
die Bilanzierung nach dem „Intangible Asset Model“ zu erfol-
jeder weiteren der insgesamt drei Phasen werden die neuen
gen. Sofern die Gebietskörperschaft dem Unternehmen eine
Regelungen in IFRS 9 eingefügt und die entsprechenden Teile
bestimmte Mindestentlohnung garantiert, darüber hinausge-
des IAS 39 außer Kraft gesetzt. Der Standard sieht vor, dass
hende Beträge aber nur bei ausreichender Auslastung durch
es für finanzielle Vermögenswerte künftig nur noch zwei Be-
die Nutzer erlangt werden können, ist in Höhe der garantierten
wertungskategorien geben soll:
Zahlung ein finanzieller Vermögenswert, für die darüber hi-
• erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert oder
nausgehenden Zahlungen durch die Nutzer ein immaterieller
• zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet.
Vermögenswert anzusetzen. IFRIC 12 ist grundsätzlich erstmalig für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
Für Eigenkapitalinstrumente, die nicht zu Handelszwecken ge-
1. Januar 2008 beginnen. Die EU hat diese Interpretation mit
halten werden, besteht bei ihrem erstmaligen Ansatz ein unwi-
einem abweichenden Erstanwendungszeitpunkt übernommen.
derrufliches Wahlrecht, künftige Wertänderungen einschließ-
Danach ist IFRIC 12 spätestens mit Beginn des ersten nach
lich des Abgangsergebnisses erfolgsneutral im Eigenkapital
dem 29. März 2009 beginnenden Geschäftsjahres anzuwen-
zu erfassen. Als einzige Ausnahme von diesem Grundsatz
den. Die Anwendung dieser Interpretation wird für HOCHTIEF
sind Dividenden aus diesen Finanzinstrumenten erfolgswirk-
im Wesentlichen Auswirkungen auf die Bilanzierung von Dienst-
sam zu erfassen.
leistungskonzessionen haben, für die das „Intangible Asset
Model“ anzuwenden ist (zum Beispiel bei Mautstraßen und
Der Standard sieht eine retrospektive Anwendung für alle zum
Flughäfen). Bei diesen Projekten können sich bei Anwendung
Zeitpunkt der Erstanwendung des Standards bestehenden
der neuen Vorschriften Ergebnisverschiebungen zwischen den
­finanziellen Vermögenswerte vor. Der Erstanwendungszeitpunkt
einzelnen Perioden der Betreiberphase ergeben. Dienstleis­
ist das erste am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnende
tungskonzessionen, die unter das „Finan­cial Asset Model“ fal-
Geschäftsjahr. Die Übernahme des Standards durch die EU
len (zum Beispiel bei Schulen), werden bei HOCHTIEF derzeit
ist noch nicht erfolgt. Die Neuregelung wird für HOCHTIEF zu
bereits weitgehend den Regelungen des IFRIC 12 entspre-
einer Neuklassifizierung seiner Finanzinstrumente führen. Da-
chend bilanziert und bewertet.
bei werden sich aufgrund der erfolgswirksamen Bewertung
zum beizulegenden Zeitwert Wertänderungen von Finanz-
IFRIC 16 „Absicherung einer Nettoinvestition in einen
instrumenten verstärkt in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausländischen Geschäftsbetrieb“: Die Interpretation trifft
niederschlagen.
Klarstellungen hinsichtlich einer Nettoinvestition. Danach muss
sich das abgesicherte Risiko auf eine Änderung des Verhält-
144 Geschäftsbericht 2009
Des Weiteren hat der IASB im Rahmen des sogenannten „An-
nisses der funktionalen Währungen zwischen einem ausländi­
nual Improvements Process“ einen Sammelstandard veröf-
schen Geschäftsbetrieb und einem beliebigen Mutterunterneh-
fentlicht. Dabei werden kleine, nicht dringliche, aber notwen-
men beziehen. Nach der derzeit für die EU geltenden Fassung
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
darf das Sicherungsinstrument dabei von jedem beliebigen
Erläuterung der Konzern-Gewinn- und -Verlustrech-
Konzernunternehmen gehalten werden – mit Ausnahme des
nung
abzusichernden ausländischen Geschäftsbetriebs selbst. Diese Einschränkung wurde vom IFRIC gestrichen. ­IFRIC 16 ist in
1. Umsatzerlöse
der EU erstmals spätestens in dem ersten nach dem 30. Juni
Die Umsatzerlöse in Höhe von 18.166.081 Tsd. Euro (Vorjahr
2009 beginnenden Geschäftsjahr anzuwenden. Die Klarstel-
18.703.135 Tsd. Euro) beinhalten zum einen realisierte Auf-
lungen werden die Rechnungslegung von HOCHTIEF nicht
tragswerte aus der Anwendung der Percentage-of-Comple­
wesentlich beeinflussen.
tion-Methode beim klassischen Baugeschäft, ConstructionManagement und Contract-Mining, zum anderen Lieferungen
IFRIC 17 „Sachdividenden an Eigentümer“: Die im No-
und Leistungen an Arbeitsgemeinschaften sowie anteilig über-
vember 2008 veröffentlichte Interpretation regelt, wie ein Un-
nommene Ergebnisse aus Arbeitsgemeinschaften und sons­
ternehmen andere Vermögenswerte als Zahlungsmittel zu
tige Leistungen. Des Weiteren werden in dieser Position Erlöse
­bewerten hat, die es als Gewinnausschüttung an die Anteils­
aus der Erbringung von Dienstleistungen wie Bauplanung,
eigner überträgt. Danach ist eine Dividendenverpflichtung
Logistik, Asset-Management, Facility-Management, Property-
anzusetzen, wenn die Dividende von den zuständigen Organen
Management, Energy-Management sowie Versicherungs- und
genehmigt wurde und nicht mehr im Ermessen des Unterneh-
Konzessionsgeschäft ausgewiesen. Aufgrund der retrospek­
mens steht. Die Interpretation ist von in der EU ansässigen
tiven erstmaligen Anwendung von IFRIC 15 im Geschäftsjahr
Unternehmen erstmals spätestens in dem ersten nach dem
2009 sind die Umsatzerlöse des Vorjahres im Vergleich zu der
31. Oktober 2009 beginnenden Geschäftsjahr anzuwenden.
veröffentlichten Zahl um 399.850 Tsd. Euro niedriger ausge-
Die Regelung hat für den HOCHTIEF-Konzern keine materiellen
wiesen.
Auswirkungen, da ausschließlich Bardividenden ausgeschüttet
werden.
Die Umsatzerlöse aus der Percentage-of-Completion-Methode
betragen insgesamt 16.500.225 Tsd. Euro (Vorjahr 17.255.456
IFRIC 18 „Übertragung von Vermögenswerten durch
Tsd. Euro).
­einen Kunden“: Die im Januar 2009 veröffentlichte Interpretation trifft auf Sachverhalte zu, in denen ein Unternehmen von
Da die Umsatzerlöse nur ein unvollständiges Bild der im Ge-
seinen Kunden ein Sachanlagegut – oder die Finanzmittel zur
schäftsjahr erbrachten Leistung wiedergeben, wird ergänzend
Herstellung oder Anschaffung eines Sachanlageguts – erhält,
die gesamte Leistung des Konzerns dargestellt, die auch die
um den Kunden einen Zugang zu einem Netzwerk oder einen
anteilige Leistung der Arbeitsgemeinschaften enthält.
dauerhaften Zugang zu Dienstleistungen oder der Lieferung
von Gütern zu verschaffen. Diese Interpretation ist prospektiv
Die einzelnen Unternehmensbereiche haben zur Gesamtleis­
für in der EU ansässige Unternehmen erstmals spätestens für
tung des Konzerns wie folgt beigetragen:
das erste nach dem 31. Oktober 2009 beginnende Geschäftsjahr anzuwenden. Für HOCHTIEF werden sich aus der Anwendung der Interpretation keine wesentlichen Änderungen der
derzeit angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ergeben, da die Regelungen eher klarstellenden Charakter haben.
IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten mit
­Eigenkapitalinstrumenten“: Das IFRIC hat im November
2009 diese Interpretation veröffentlicht. Darin ist geregelt,
dass ein Unternehmen die Bedingungen einer finanziellen Ver-
2009
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale/
Konsolidierung
6.729.715
9.645.199
189.873
2.742.174
676.969
645.802
2008
angepasst
8.117.634
8.638.870
167.452
3.238.530
791.412
709.486
– 63.572
20.566.160
– 43.209
21.620.175
bindlichkeit mit dem Gläubiger neu aushandeln kann und der
Gläubiger dabei Aktien oder andere Eigenkapitalinstrumente
des Unternehmens zur vollen oder teilweisen Tilgung der finanziellen Verbindlichkeit akzeptiert. Die Interpretation ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem
1. Juli 2010 beginnen. Die Übernahme in EU-Recht steht noch
aus. Für den HOCHTIEF-Konzern werden sich nach derzeitiger Einschätzung keine materiellen Auswirkungen ergeben.
Geschäftsbericht 2009 145
Konzernanhang
Nachfolgend werden die größten Arbeitsgemeinschaften im
HOCHTIEF-Konzern dargestellt:
Name
Gotthard-Basistunnel
Y-Arge PPP Ostregion
Maliakos–Kleidi
Elefsina–Patras–Tsakona
Turner-Gilbane
Auftragsvolumen
(in Tsd. EUR)
1.731.341
797.973
585.125
748.377
308.553
Geschäftstätigkeit
Bau
Bau
Bau
Bau
Bau
4. Personalaufwand
2. Sonstige betriebliche Erträge
(In Tsd. EUR)
Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,
Sachanlagen und Investment
Properties einschließlich Erträgen aus Entkonsolidierungen
Erträge aus der Auflösung von
Rückstellungen
Kursgewinne aus Fremdwährungen
Übrige
Anteiliges
Auftragsvolumen
(in Tsd. EUR)
432.835
394.997
363.363
309.080
154.277
Beteiligungsquote
(in %)
25,0
49,5
62,1
41,3
50,0
2009
2008
55.574
178.900
57.929
51.669
19.079
92.525
225.107
50.413
94.907
375.889
(In Tsd. EUR)
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
2009
3.105.542
2008
2.850.454
395.543
3.501.085
415.314
3.265.768
Die Aufwendungen für Altersversorgung betragen 174.782
Tsd. Euro (Vorjahr 180.081 Tsd. Euro). Sie betreffen im Wesentlichen die im Geschäftsjahr erdienten Versorgungsan­
sprüche aus leistungsorientierten Pensionsplänen und die
Zahlungen an beitragsorientierte Versorgungssysteme. Die
Die Erträge aus Abgängen von immateriellen Vermögens-
Zahlungen an staatliche Rentenversicherungsträger sind in
werten, Sachanlagen und Investment Properties einschließlich
den sozialen Abgaben enthalten.
Erträgen aus Entkonsolidierungen entfielen im Vorjahr im Wesentlichen auf den Entkonsolidierungserfolg aus der Einbrin-
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt)
gung der Leighton-Tochtergesellschaft Gulf Leighton L.L.C. in
das assoziierte Unternehmen Al Habtoor Engineering Enter­
prises Co. L.L.C.
Gewerbliche Arbeitnehmer
Angestellte
2009
34 479
31 699
66 178
2008
33 608
30 919
64 527
Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter
anderem Erträge aus der Marktbewertung von Derivaten, Er-
Durchschnittlich wurden 503 Mitarbeiter (Vorjahr 484 Mitarbei-
träge aus Versicherungsentschädigungen sowie Erträge aus
ter) zu ihrer Berufsausbildung beschäftigt.
Vermietung und Verpachtung.
5. Abschreibungen
3. Materialaufwand
(In Tsd. EUR)
Aufwendungen für Roh-, Hilfsund Betriebsstoffe und für
bezogene Waren
Aufwendungen für bezogene
Leistungen
2009
2008
angepasst
2.608.440
2.662.432
9.954.102
12.562.542
11.610.941
14.273.373
(In Tsd. EUR)
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
2009
16.632
483.718
1.020
501.370
2008
25.321
365.900
1.085
392.306
Im Geschäftsjahr wurden Wertminderungen auf immaterielle
Vermögenswerte in Höhe von 64 Tsd. Euro (Vorjahr 2.193 Tsd.
Euro) und auf Sachanlagen in Höhe von 58 Tsd. Euro (Vorjahr
Aufgrund der retrospektiven erstmaligen Anwendung von
676 Tsd. Euro) vorgenommen. Investment Properties wurden –
I­FRIC 15 erhöhten sich die Aufwendungen für bezogene
wie im Vorjahr – nicht wertgemindert.
Leistungen des Vorjahres um 22.780 Tsd. Euro.
146 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
6. Sonstige betriebliche Aufwendungen
(In Tsd. EUR)
Mieten, Pachten und Leasing
Versicherungen
Technische und kaufmännische Beratung
Reisekosten
Gerichts-, Anwalts- und
Notarkosten
Externe Organisation und
Programmierung
Büromaterial
Provisionen
Kursverluste aus Fremdwährungen
Kosten des Post- und Zahlungsverkehrs
Verluste aus Wertminderungen
und Abgängen von kurzfristigen Vermögenswerten (außer
Vorräten)
Werbemaßnahmen
Struktur- und Anpassungsmaßnahmen
Aufwendungen aus Derivaten
Prozesskosten
Übrige
Der Anstieg der Mieten, Pachten und Leasingaufwendungen
2009
405.628
229.642
2008
330.029
186.927
153.977
85.626
154.398
95.808
50.144
42.217
42.872
27.724
24.734
40.370
27.451
16.651
21.648
19.611
17.810
16.821
ist im Wesentlichen auf Sale-and-leaseback-Vereinbarungen
bei Leighton Holdings sowie auf Mieten bei HOCHTIEF Construction Qatar W.L.L. zurückzuführen.
Der Versicherungsaufwand betrifft überwiegend die Absicherung von projektbezogenen Risiken in der Turner-Gruppe.
Hierbei wird durch Zusammenführen von Versicherungsleis­
tungen von Turner und anderen Projektbeteiligten, wie Lieferanten und Kunden, die Minimierung der aus der Projektabwicklung resultierenden Risiken für Turner sowie für die
Kunden erreicht. Den Versicherungsaufwendungen stehen
entsprechende im Umsatz ausgewiesene Erlöse gegenüber.
Die hohen Aufwendungen aus Derivaten im Vorjahr waren im
Wesentlichen auf die teilweise erfolgswirksame Marktbewertung von Derivaten im Zusammenhang mit bei der LeightonGruppe bestehenden Einzahlungsverpflichtungen in Infrastruk-
16.613
15.780
9.644
16.152
10.239
8.931
8.283
213.472
1.333.123
21.710
78.295
10.092
193.500
1.259.676
tur-Projektgesellschaften zurückzuführen.
Die übrigen sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten
im Wesentlichen Kosten der Auftragsabwicklung, Sachkosten
der Verwaltung, Jahresabschlusskosten, Verluste aus dem
Abgang von Sachanlagen und weitere, nicht an anderer Stelle
auszuweisende Aufwendungen. Sonstige Steuern sind hier
mit 22.115 Tsd. Euro (Vorjahr 10.020 Tsd. Euro) enthalten.
Im Berichtsjahr wurden einschließlich Personal- und Materialaufwendungen insgesamt 5.304 Tsd. Euro (Vorjahr 5.212 Tsd.
Euro) für unternehmensübergreifende Forschungs- und Entwicklungsprojekte des zentralen Innovationsmanagements
aufgewendet.
7. Beteiligungsergebnis
Im Beteiligungsergebnis werden sämtliche Erträge und Aufwendungen gezeigt, die im Zusammenhang mit at Equity bewerteten Finanzanlagen und mit Beteiligungen entstanden
sind.
Es setzt sich im Einzelnen wie folgt zusammen:
(In Tsd. EUR)
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen, die nach
der Equity-Methode bewertet werden
davon Wertminderungen
Ergebnis aus nicht konsolidierten Tochterunternehmen
davon Wertminderungen
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
davon Wertminderungen
Erträge aus dem Abgang von Beteiligungen
Aufwendungen aus dem Abgang von Beteiligungen
Erträge aus Ausleihungen an Beteiligungen
Übriges Beteiligungsergebnis
2009
2008
204.956
(–)
317.001
(– 35.652)
71
(–1.897)
4.564
(–19.382)
8.851
–115
11.488
24.859
229.815
– 2.469
(– 2.421)
– 34.570
(– 92.421)
25.866
–13.236
13.395
–11.014
305.987
Geschäftsbericht 2009 147
Konzernanhang
Die Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemein-
Southern Cross Airports Corporation Holdings Ltd. aus der
schaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
Flughafenbeteiligung Sydney. Die Wertminderungen im Ergeb-
werden, entfallen mit 105.817 Tsd. Euro (Vorjahr 48.832 Tsd.
nis aus übrigen Beteiligungen betreffen mit 16.991 Tsd. Euro
Euro) auf assoziierte Unternehmen und mit 99.139 Tsd. Euro
(Vorjahr 92.393 Tsd. Euro) Beteiligungen von Leighton Holdings.
(Vorjahr 268.169 Tsd. Euro) auf Gemeinschaftsunternehmen.
Die wesentlichen Ergebnisanteile betreffen mit 103.356 Tsd.
Die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Beteili-
Euro (Vorjahr 219.537 Tsd. Euro) den Unternehmensbereich
gungen, die im Geschäftsjahr abgegangen sind, hatten einen
Asia Pacific und mit 68.207 Tsd. Euro (Vorjahr 72.886 Tsd.
Buchwert von 70 Tsd. Euro (Vorjahr 32.513 Tsd. Euro). Die Ab-
Euro) den Unternehmensbereich Concessions. In den Gewinn-
gänge im Vorjahr betrafen im Wesentlichen Beteiligungen von
und Verlustanteilen an assoziierten und Gemeinschaftsunter-
Leighton Holdings. Aus den Abgängen des Geschäftsjahres
nehmen sind keine Wertminderungen (Vorjahr 35.652 Tsd.
resultierte ein Veräußerungsgewinn in Höhe von 16 Tsd. Euro
Euro) enthalten.
(Vorjahr 7.545 Tsd. Euro). Zum Abschlussstichtag bestehen
keine weiteren Verkaufsabsichten von zu fortgeführten An-
Das Ergebnis aus übrigen Beteiligungen enthält mit 20.965
schaffungskosten bewerteten Beteiligungen.
Tsd. Euro (Vorjahr 37.354 Tsd. Euro) die Ausschüttungen der
8. Finanzergebnis
2009
58.231
21.675
79.906
–187.826
– 7.549
– 39.146
– 234.521
–154.615
(In Tsd. EUR)
Zinsen und ähnliche Erträge
Andere Finanzerträge
Finanzerträge
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
Andere Finanzaufwendungen
Finanzaufwendungen
2008
87.860
29.844
117.704
–195.326
3.970
– 22.729
– 214.085
– 96.381
Zinsen und ähnliche Erträge beziehungsweise Aufwendungen
Die Zinsanteile an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
enthalten alle Zinserträge aus Liquiditätsanlagen, verzinslichen
enthalten die jährlichen Aufzinsungsbeträge im Zusammenhang
Wertpapieren und sonstigen Ausleihungen sowie sämtliche
mit der Barwertfortschreibung der langfristigen Pensionsver-
Zinsaufwendungen. Zu den Zinsen und ähnlichen Erträgen
pflichtungen in Höhe von 46.961 Tsd. Euro (Vorjahr 42.756 Tsd.
zählen darüber hinaus alle Gewinnanteile und Dividenden aus
Euro), saldiert mit den erwarteten Erträgen aus Planvermögen
lang- und kurzfristigen Wertpapieren. Per Saldo ergibt sich
in Höhe von 39.412 Tsd. Euro (Vorjahr 46.726 Tsd. Euro).
hieraus ein Zinsergebnis in Höhe von –129.595 Tsd. Euro (Vorjahr –107.466 Tsd. Euro).
Finanzerträge und Finanzaufwendungen, die nicht den Zinsen
und ähnlichen Erträgen beziehungsweise Aufwendungen oder
Im Geschäftsjahr 2009 wurden für nicht erfolgswirksam zum
den Zinsanteilen an Zuführungen zu Pensionsverpflichtungen
beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente Zins­
zugeordnet werden können, werden unter den anderen Finanz­
erträge in Höhe von 51.712 Tsd. Euro (Vorjahr 80.328 Tsd. Euro)
erträgen oder den anderen Finanzaufwendungen ausgewie-
erzielt. Zinsaufwendungen fielen für nicht erfolgswirksam zum
sen. Darunter fallen vor allem Erträge und Aufwendungen aus
beizulegenden Zeitwert bewertete Finanzinstrumente in Höhe
der Veräußerung von Wertpapieren, Erträge und Aufwen-
von 187.826 Tsd. Euro (Vorjahr 195.326 Tsd. Euro) an.
dungen aus Finanzderivaten sowie Wertminderungen auf
Wertpapiere.
148 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
9. Ertragsteuern
2009
(In Tsd. EUR)
Tatsächliche Ertragsteuern
Latente Steuern
184.988
7.314
192.302
2008
angepasst
147.312
25.730
173.042
In den tatsächlichen Ertragsteuern sind per Saldo Erträge in
Höhe von 3.877 Tsd. Euro (Vorjahr Aufwendungen in Höhe von
202 Tsd. Euro) enthalten, die vorangegangene Perioden betreffen.
Aufgrund der retrospektiven erstmaligen Anwendung von
­IFRIC 15 verminderten sich die latenten Steuern des Vorjahres
um 4.860 Tsd. Euro.
Der Ertragsteueraufwand entwickelt sich aus dem theoretischen
Steueraufwand. Dabei wird – wie im Vorjahr – ein Steuersatz in
Höhe von 31,5 Prozent auf das Ergebnis vor Steuern angewendet:
2009
(In Tsd. EUR)
Ergebnis vor Steuern
Theoretischer Steueraufwand 31,5 %
Unterschiede zu ausländischen Steuersätzen
Steuereffekte auf:
Steuerfreie Erträge
Steuerlich nicht abzugsfähige Aufwendungen
Equity-Bewertung von assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen einschließlich
Wertminderungen von assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen
Nicht angesetzte aktive latente Steuern auf Verlustvorträge
Sonstiges
Effektiver Steueraufwand
Effektiver Steuersatz (in %)
600.471
2008
angepasst
496.924
189.148
– 7.377
156.531
– 4.405
– 39.416
14.428
– 42.971
17.345
– 2.729
53.534
–15.286
192.302
32,0
– 9.224
47.430
8.336
173.042
34,8
Die steuerfreien Erträge betreffen überwiegend steuerfreie
10. Anteile anderer Gesellschafter
Ausschüttungen und Erträge aus dem Abgang von Beteili-
Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 212.947 Tsd.
gungen.
Euro (Vorjahr 167.138 Tsd. Euro) betreffen mit 214.198 Tsd.
Euro (Vorjahr 170.437 Tsd. Euro) Gewinnanteile – im Wesent-
Auf im Berichtsjahr entstandene steuerliche Verluste in
lichen mit 157.295 Tsd. Euro (Vorjahr 120.827 Tsd. Euro) den
Deutschland sind aus Vorsichtsgründen – wie im Vorjahr –
Fremdanteil der Leighton-Gruppe sowie mit 19.688 Tsd. Euro
­keine latenten Steuern aktiviert worden.
(Vorjahr 33.502 Tsd. Euro) den Fremdanteil der Flughafengesellschaften – und mit 1.251 Tsd. Euro (Vorjahr 3.299 Tsd.
Euro) Verlustanteile.
Geschäftsbericht 2009 149
Konzernanhang
Erläuterung der Konzernbilanz
11. Immaterielle Vermögenswerte
Die Aufgliederung der in der Konzernbilanz zusammengefassten Anlageposition „Immaterielle Vermögenswerte“ und ihre Entwicklung – im Geschäftsjahr 2009 sowie im Vorjahr – stellen sich wie folgt dar:
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2009
Geschäfts- oder
Firmenwerte aus
der Kapitalkon­
solidierung
Summe
154.778
– 6.779
14.260
–19.728
129
1.130
143.790
407.847
– 818
–
–
–
24.024
431.053
562.625
– 7.597
14.260
–19.728
129
25.154
574.843
79.965
– 4.812
16.632
–19.728
93
–1.008
–
71.142
–
–
–
–
–
–
–
–
79.965
– 4.812
16.632
–19.728
93
–1.008
–
71.142
72.648
431.053
503.701
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
151.023
– 9.103
12.593
– 514
33
746
154.778
406.474
13.489
–
–
–
–12.116
407.847
557.497
4.386
12.593
– 514
33
–11.370
562.625
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
52.352
438
25.321
– 484
–
2.338
–
79.965
–
–
–
–
–
–
–
–
52.352
438
25.321
– 484
–
2.338
–
79.965
Buchwerte Stand 31.12.2008
74.813
407.847
482.660
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2009
Buchwerte Stand 31.12.2009
150 Geschäftsbericht 2009
Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte
sowie Lizenzen an
solchen Rechten
und Werten
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Immaterielle Vermögenswerte wurden im Berichtsjahr in Höhe
Der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheit
von 64 Tsd. Euro (Vorjahr 2.193 Tsd. Euro) wertgemindert.
wird hierbei durch den höheren Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und dem Nutzungswert be-
Die immateriellen Vermögenswerte enthalten mit 22.760 Tsd.
stimmt. Der beizulegende Zeitwert spiegelt die bestmögliche
Euro (Vorjahr 23.560 Tsd. Euro) den Wert des bei der Erstkon-
Schätzung des Betrags wider, für den ein unabhängiger Dritter
solidierung der Turner-Gruppe im Segment HOCHTIEF Americas
die zahlungsmittelgenerierende Einheit am Bilanzstichtag erwer-
aktivierten Firmennamens „Turner“. Darüber hinaus ist eben-
ben würde; Veräußerungskosten werden abgezogen. Der Nut-
falls im Segment Americas der Firmenname „Flatiron“ in Höhe
zungswert ist der Barwert der zukünftigen Cashflows, die voraus­
von 2.568 Tsd. Euro (Vorjahr 2.659 Tsd. Euro) aktiviert. Die
sichtlich aus einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt
Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr sind in beiden Fällen
werden können. Der beizulegende Zeitwert und der Nutzungs-
ausschließlich auf die Währungsanpassung zurückzuführen.
wert werden auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungs-
Die Firmennamen werden nicht planmäßig über die voraus-
modells (Discounted-Cashflow-Methode) ermittelt, wobei der
sichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben, sondern einmal jähr-
beizulegende Zeitwert aus externer Sicht und der Nutzungswert
lich sowie zusätzlich bei Vorliegen bestimmter, auf eine mögliche
aus unternehmensinterner Sicht bestimmt wird. Der Bestimmung
Wertminderung hindeutender Indikatoren, einem Werthaltig-
des beizulegenden Zeitwerts und des Nutzungswerts liegen
keitstest in Analogie zum unten beschriebenen Impairment-
Cashflow-Planungen zugrunde, die grundsätzlich auf der vom
Test für Geschäfts- oder Firmenwerte gemäß IAS 36 unterzo-
Vorstand genehmigten und im Zeitpunkt der Durchführung des
gen. Mit 15.531 Tsd. Euro (Vorjahr 12.594 Tsd. Euro) betreffen
Impairment-Tests gültigen Planung für eine Periode von drei Jah-
die immateriellen Vermögenswerte eine Konzession für ein
ren basieren. In diese Planung fließen Erfahrungen ebenso ein
Autobahnprojekt in Santiago de Chile. Die Konzession ist an
wie Erwartungen hinsichtlich der zukünftigen Marktentwick-
die Verpflichtung zum Bau einer Autobahn mit Mautsystem
lung. Für den Zeitraum danach werden gleichbleibende Cash-
geknüpft und wird seit der Inbetriebnahme im Jahr 2006 über
flows angesetzt. Die im Rahmen der Unternehmensbewertung
eine Nutzungsdauer von 27 Jahren leis­tungs­bezogen, das heißt
verwendeten Diskontierungssätze für die zahlungsmittelgene-
entsprechend dem Verkehrsaufkommen, abgeschrieben. Nach
rierenden Einheiten liegen nach Steuern zwischen 5,4 und 6,8
Ende der Nutzungsdauer im Jahr 2033 ist die Autobahn an den
Prozent (Vorjahr zwischen 6,2 und 8,2 Prozent) sowie vor Steu-
chilenischen Staat zurückzugeben. Die Werterhöhung im Vergleich
ern zwischen 8,6 und 12,9 Prozent (Vorjahr zwischen 9,6 und
zum Vorjahr ist auf die Währungsanpassung zurückzuführen.
14,1 Prozent).
Die im Rahmen der Erstkonsolidierung entstandenen Geschäfts-
Im Segment HOCHTIEF Asia Pacific wird ausschließlich der
oder Firmenwerte von vollkonsolidierten Gesellschaften sind
beizulegende Zeitwert ermittelt, der aus dem Börsenwert von
zahlungsmittelgenerierenden Einheiten auf Segmentebene zu-
Leighton abgeleitet wird.
geordnet worden, um die Werthaltigkeitstests durchzuführen.
Die Zuordnung erfolgte entsprechend der Segmentbericht­
Ein Vergleich der erzielbaren Beträge der Segmente mit deren
erstattung zu den einzelnen Unternehmensbereichen.
Buchwerten ergab keinen Abwertungsbedarf für Geschäftsoder Firmenwerte.
Im Rahmen der Werthaltigkeitstests wird der erzielbare Betrag
eines Segments mit dem Buchwert des Segments verglichen.
Im Geschäftsjahr 2009 veränderten sich die Geschäfts- oder Firmenwerte der einzelnen Segmente wie folgt:
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Stand
1.1.2009
Währungsanpassungen
Wertminderungen
Stand
31.12.2009
– 7.348
31.372
–
–
–
–
Änderung
Konsolidierungskreis
–
3.170
–
–
– 3.988
–
216.481
128.892
5.897
4.346
3.988
48.243
–
–
–
–
–
–
209.133
163.434
5.897
4.346
–
48.243
407.847
24.024
– 818
–
431.053
Geschäftsbericht 2009 151
Konzernanhang
12. Sachanlagen
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2009
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2009
Buchwerte Stand 31.12.2009
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des
Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
Buchwerte Stand 31.12.2008
152 Geschäftsbericht 2009
Grundstücke,
grundstücksgleiche Rechte
und Bauten
einschließlich
der Bauten auf
fremden Grundstücken
Technische
Anlagen und
Maschinen,
Transportgeräte
Andere
Anlagen,
Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen
und Anlagen
im Bau
Summe
208.913
1.771.411
296.771
4.098
2.281.193
– 5.749
18.423
– 8.599
19
28.072
241.079
–16.665
732.467
– 304.606
19.601
342.043
2.544.251
– 3.439
58.141
– 39.932
–17.704
–1.195
292.642
–
2.672
– 38
– 2.090
10
4.652
– 25.853
811.703
– 353.175
–174
368.930
3.082.624
76.332
898.756
185.712
–
1.160.800
– 2.988
15.421
–1.613
–
9.497
–
96.649
– 6.981
435.217
–185.285
1.400
173.055
– 85
1.316.077
– 2.235
33.080
– 35.584
–1.493
–1.909
–
177.571
–
–
–
–
–
–
–
–12.204
483.718
– 222.482
– 93
180.643
– 85
1.590.297
144.430
1.228.174
115.071
4.652
1.492.327
211.233
1.702.397
240.660
1.987
2.156.277
–1.834
18.434
–17.826
21.759
– 22.853
208.913
33.925
551.797
– 267.443
–13.200
– 236.065
1.771.411
9.137
59.414
– 29.340
14.162
2.738
296.771
–
3.254
–174
–1.113
144
4.098
41.228
632.899
– 314.783
21.608
– 256.036
2.281.193
78.886
884.844
164.906
–
1.128.636
– 441
11.992
– 8.057
288
– 6.260
– 76
76.332
2.684
325.240
–185.475
–11.517
–117.020
–
898.756
2.796
28.668
– 25.360
11.229
3.473
–
185.712
–
–
–
–
–
–
–
5.039
365.900
– 218.892
–
–119.807
– 76
1.160.800
132.581
872.655
111.059
4.098
1.120.393
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Sachanlagen wurden im Berichtsjahr in Höhe von 58 Tsd. Euro
sentlichen technische Anlagen und Maschinen bei Leighton
(Vorjahr 676 Tsd. Euro) wertgemindert.
Holdings sowie Fahrzeuge bei Turner.
Das Sachanlagevermögen enthält mit 192.133 Tsd. Euro (Vor-
Die Sachanlagen unterliegen Verfügungsbeschränkungen in
jahr 29.625 Tsd. Euro) Vermögenswerte, die im Rahmen von
Höhe von 1.524 Tsd. Euro (Vorjahr 1.667 Tsd. Euro).
Finanzierungsleasing genutzt werden; sie betreffen im We13. Investment Properties
(In Tsd. EUR)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2009
99.397
–
60
–14.496
–
67
85.028
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2009
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2009
56.501
–
1.020
–10.749
–
17
–
46.789
Buchwert Stand 31.12.2009
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 1.1.2008
38.239
100.442
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Stand 31.12.2008
5.671
–
– 6.692
9
– 33
99.397
Kumulierte Abschreibungen
Stand 1.1.2008
Zu-/Abgänge durch Änderung des Konsolidierungskreises
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Währungsanpassungen
Zuschreibungen
Stand 31.12.2008
59.243
700
1.085
– 4.512
–
–15
–
56.501
Buchwert Stand 31.12.2008
42.896
Geschäftsbericht 2009 153
Konzernanhang
Investment Properties wurden – wie im Vorjahr – nicht wertge-
Gemeinschaftsunternehmen
mindert.
Im Folgenden werden die wesentlichen anteiligen Posten der
Zum 31. Dezember 2009 beträgt der beizulegende Zeitwert
meinschaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode be-
der Investment Properties 53.388 Tsd. Euro (Vorjahr 63.281
wertet werden, dargestellt:
Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen der Ge-
Tsd. Euro). Er wird nach international anerkannten Bewertungsmethoden ermittelt, wie durch die Ableitung aus dem
aktuellen Marktpreis vergleichbarer Immobilien oder die Discounted-Cashflow-Methode. Vom beizulegenden Zeitwert
entfallen 25.155 Tsd. Euro (Vorjahr 30.655 Tsd. Euro) auf eine
Bewertung durch konzernexterne unabhängige Gutachter.
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Nettovermögen
31.12.2009
2.191.029
895.765
–1.978.179
– 769.272
339.343
31.12.2008
1.855.002
785.047
–1.846.447
– 486.656
306.946
(In Tsd. EUR)
Erträge
Aufwendungen
Jahresergebnis
2009
2.646.695
– 2.547.556
99.139
2008
3.035.678
– 2.767.509
268.169
Die Mieterlöse aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
beliefen sich im Berichtsjahr auf 2.247 Tsd. Euro (Vorjahr 2.203
Tsd. Euro). Von den direkten betrieblichen Aufwendungen in
Höhe von 4.168 Tsd. Euro (Vorjahr 3.977 Tsd. Euro) entfielen
1.515 Tsd. Euro (Vorjahr 931 Tsd. Euro) auf vermietete und
2.653 Tsd. Euro (Vorjahr 3.046 Tsd. Euro) auf nicht vermietete
In dem Ergebnis aus at Equity bewerteten Gemeinschaftsunter-
Investment Properties.
nehmen sind – wie im Vorjahr – keine Wertminderungen enthalInvestment Properties unterliegen in Höhe von 3.332 Tsd.
ten.
Euro (Vorjahr 3.349 Tsd. Euro) Verfügungsbeschränkungen
Anteile an Gemeinschaftsunternehmen sind in Höhe von 1.382
in Form von Grundpfandrechten.
Tsd. Euro (Vorjahr – Tsd. Euro) verpfändet.
14. At Equity bewertete Finanzanlagen
(In Tsd. EUR)
At Equity bewertete Gemeinschaftsunternehmen
At Equity bewertete assoziierte
Unternehmen
31.12.2009
31.12.2008
339.343
306.946
1.458.490
1.797.833
1.361.996
1.668.942
Die wesentlichen Gemeinschaftsunternehmen des HOCHTIEF-Konzerns:
Name
HOCHTIEF Concessions
Flughafen Düsseldorf GmbH
Tirana International Airport SHPK
Aegean Motorway Concession Company S.A.
Bonaventura Straßenerrichtungs-GmbH
Herrentunnel Lübeck GmbH & Co. KG
Olympia Odos Concession Company S.A.
Süddeutsche Geothermie-Projekte GmbH &
Co. KG
Via Solutions Thüringen GmbH & Co. KG
154 Geschäftsbericht 2009
Beteiligungsquote in
Prozent
Sitz der Gesellschaft
Geschäftstätigkeit
Düsseldorf
Tirana / Albanien
Larissa / Griechenland
Wien / Österreich
Lübeck
Athen / Griechenland
Airport
Airport
Development
Development
Development
Development
50
47
35
44
50
25
Haar bei München
Essen
Development
Development
50
50
HOCHTIEF Real Estate
aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
Eschborn
Development
50
HOCHTIEF Asia Pacific
Bayview Noosa Partnership
Hamilton Harbour
Hassel Street Trust
Hoxton Park Airport Ltd.
Sydney / Australien
Brisbane / Australien
Sydney / Australien
Sydney / Australien
Development
Development
Development
Development
50
50
50
50
Section 63
St. Leonards / Australien
Development
50
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Assoziierte Unternehmen
In dem Ergebnis aus at Equity bewerteten assoziierten Unter-
Die folgenden Übersichten zeigen die wesentlichen anteiligen
nehmen sind keine Wertminderungen (Vorjahr 35.652 Tsd.
Posten der Bilanzen und der Gewinn- und Verlustrechnungen
Euro) enthalten.
der at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen:
Zum 31. Dezember 2009 beträgt der beizulegende Zeitwert
(In Tsd. EUR)
Vermögenswerte
Schulden
Nettovermögen
31.12.2009
3.703.976
– 2.245.486
1.458.490
31.12.2008
4.375.994
– 3.013.998
1.361.996
von at Equity bewerteten assoziierten Unternehmen, für die
­öffentlich notierte Marktpreise existieren, 152.475 Tsd. Euro
(Vorjahr 83.745 Tsd. Euro).
Zur Besicherung eines langfristigen Darlehens wurden die Anteile an einem assoziierten Unternehmen in Höhe von 689.729
(In Tsd. EUR)
Umsatzerlöse
Jahresergebnis
2009
1.527.818
105.817
2008
1.504.848
48.832
Tsd. Euro (Vorjahr 699.522 Tsd. Euro) verpfändet.
Die wesentlichen assoziierten Unternehmen des HOCHTIEF-Konzerns:
Name
HOCHTIEF Concessions
Athens International Airport S.A.
Budapest Airport Zrt.
Flughafen Hamburg GmbH
Inversiones de Infrastructura S.A.
Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio
Norte Express S.A.
Sociedad Concesionaria Túnel San Cristóbal
S.A.
Beteiligungsquote in
Prozent
Sitz der Gesellschaft
Geschäftstätigkeit
Athen / Griechenland
Budapest / Ungarn
Hamburg
Santiago de Chile / Chile
Airport
Airport
Airport
Development
27
50
49
45
Santiago de Chile / Chile
Development
18
Santiago de Chile / Chile
Development
50
Dubai / Vereinigte Arabische
Emirate
Brisbane / Australien
Perth / Australien
Brisbane / Australien
Construction
Development
Construction / Mining
Construction
45
44
19
32
HOCHTIEF Asia Pacific
Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C
Devine Limited
Macmahon Holdings Limited
Sedgman Limited
Geschäftsbericht 2009 155
Konzernanhang
15. Übrige Finanzanlagen
Die übrigen Beteiligungen betreffen mit 398.914 Tsd. Euro
(Vorjahr 351.220 Tsd. Euro) Anteile am Flughafen Sydney. Die
(In Tsd. EUR)
Nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Übrige Beteiligungen
Langfristige Wertpapiere
31.12.2009
31.12.2008
7.132
479.079
285
486.496
7.012
422.687
359
430.058
Werterhöhung resultiert aus zwei Kapitalerhöhungen.
Die langfristigen Wertpapiere unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen. Sie gehören zur Kategorie „zur Veräußerung
verfügbar“ und werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die nicht konsolidierten Tochterunternehmen wurden im Geschäftsjahr in Höhe von 1.897 Tsd. Euro (Vorjahr 2.421 Tsd.
Euro), die übrigen Beteiligungen in Höhe von 19.382 Tsd. Euro
(Vorjahr 92.421 Tsd. Euro) wertgemindert.
16. Finanzforderungen
31.12.2009
langfristig
kurzfristig
(In Tsd. EUR)
Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen und an
Beteiligungen
Finanzforderungen gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
Finanzforderungen gegenüber Beteiligungen
Zinsabgrenzungen
Übrige Finanzforderungen
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
362.910
22.087
309.596
19.401
208
37.942
–
24.301
425.361
18.344
64.378
4.473
2.805
112.087
208
32.840
–
10.024
352.668
15.303
49.146
6.768
2.695
93.313
Die Ausleihungen an nicht konsolidierte Tochterunternehmen
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
und an Beteiligungen enthalten mit 135.818 Tsd. Euro (Vorjahr
wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 477.096
141.063 Tsd. Euro) Ausleihungen im Zusammenhang mit dem
Tsd. Euro (Vorjahr 403.840 Tsd. Euro).
Erwerb der Anteile am Flughafen Budapest im Jahr 2007 und
in Höhe von 204.389 Tsd. Euro (Vorjahr 167.889 Tsd. Euro)
In den übrigen Finanzforderungen sind Forderungen aus
Ausleihungen in Verbindung mit der ebenfalls in 2007 erfolgten
­Finanzierungsleasing in Höhe von 4.894 Tsd. Euro (Vorjahr
Akquisition der aurelis Real Estate.
6.055 Tsd. Euro) enthalten. Diese setzen sich wie folgt zusammen:
Forderungen aus Finanzierungsleasing
31.12.2009
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
156 Geschäftsbericht 2009
vertraglich
vereinbarte
Leasing­
zahlungen
1.393
3.215
2.098
Abzinsungsbetrag
108
712
992
31.12.2008
Barwert
1.285
2.503
1.106
vertraglich
vereinbarte
Leasing­
zahlungen
1.423
4.230
2.255
Abzinsungsbetrag
54
794
1.005
Barwert
1.369
3.436
1.250
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
17. Sonstige Forderungen und sonstige Vermögenswerte
31.12.2009
langfristig
kurzfristig
94.542
–
2.329
59.490
46.456
1.524
–
9.660
–
8.162
–
–
33.810
47.953
177.137
126.789
(In Tsd. EUR)
Guthaben der Pensionsfonds
Rechnungsabgrenzungsposten
Forderungen aus Derivaten
Ansprüche aus Immobilienverkäufen
Forderungen aus Steuern (ohne Ertragsteuern)
Ansprüche aus Beteiligungsveräußerungen
Übrige sonstige Vermögenswerte
31.12.2008
langfristig
kurzfristig
46.138
–
5.762
49.312
7.623
8.373
–
42.386
–
9.854
–
25.265
36.283
35.771
95.806
170.961
Die Rechnungsabgrenzungsposten ergeben sich durch Versicherungsprämien, Vorauszahlungen für Mieten und Steuern
sowie durch Vorauszahlungen für Wartungs- und Serviceleis­
tungen. Des Weiteren sind hier Provisionen enthalten, die die
HOCHTIEF-Versicherungsgesellschaften für Vertragsabschlüsse an die Erstversicherer gezahlt haben. Sie werden über die
jeweilige Vertragslaufzeit aufgelöst.
18. Latente Steuern
Die aktiven und passiven latenten Steuern verteilen sich wie
folgt:
31.12.2009
(In Tsd. EUR)
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Schulden
Pensionsrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
Übrige langfristige Schulden
Kurzfristige Schulden
Sonstige Rückstellungen
Übrige kurzfristige Schulden
31.12.2008
angepasst
Aktive latente
Passive latente
Steuern
Steuern
66.174
65.233
19.810
114.436
1.1.2008
angepasst
Aktive latente
Passive latente
Steuern
Steuern
75.314
67.920
18.083
121.868
Aktive latente
Steuern
106.141
11.404
Passive latente
Steuern
78.888
118.727
88.254
41.554
25.681
22.118
91.909
4.531
114.089
29.750
23.748
6.868
80.821
–
74.703
34.624
1.236
–
61.469
–
83.223
70.146
426.403
14.434
440.837
208.057
232.780
564
2.819
319.556
–
319.556
208.057
111.499
79.390
47.533
380.494
14.756
395.250
178.165
217.085
559
4.053
271.970
–
271.970
178.165
93.805
94.509
49.826
348.295
13.532
361.827
184.920
176.907
5.369
10.397
267.023
–
267.023
184.920
82.103
Verlustvorträge
Bruttobetrag
Saldierung
Bilanzausweis
Aktive und passive latente Steuern sind je Gesellschaft bezie-
Die Nutzung dieser Verlustvorträge ist mit ausreichender Sicher-
hungsweise Organkreis miteinander saldiert worden. Im Brutto-
heit gewährleistet. Auf im Berichtsjahr entstandene steuerliche
betrag der aktiven latenten Steuern von 440.837 Tsd. Euro
Verluste in Deutschland sind aus Vorsichtsgründen – wie im
(Vorjahr 395.250 Tsd. Euro) sind folgende aktivierte Steuermin-
Vorjahr – keine latenten Steuern aktiviert worden. Die Beträge
derungsansprüche enthalten, die sich aus der erwarteten Nut-
der körperschaftsteuerlichen und gewerbesteuerlichen Verlust-
zung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben:
vorträge, für die keine latenten Steueransprüche angesetzt wurden, belaufen sich auf 849.874 Tsd. Euro (Vorjahr 693.444 Tsd.
(In Tsd. EUR)
Körperschaftsteuer (oder
vergleichbare ausländische
Ertragsteuer)
Gewerbesteuer
31.12.2009
31.12.2008
Euro) und 1.091.793 Tsd. Euro (Vorjahr 908.194 Tsd. Euro). Die
Verminderung des Vorjahreswerts bei den körperschaftsteuer-
9.448
4.986
14.434
9.770
4.986
14.756
lichen Verlustvorträgen in Höhe von 164.260 Tsd. Euro ist durch
europäische Betriebsstättenverluste der Jahre 1999 bis 2008
verursacht. Die steuerliche Abziehbarkeit dieser Verluste kann
aufgrund einer unklaren Rechtslage ab 2009 nicht mehr als gesichert angesehen werden.
Geschäftsbericht 2009 157
Konzernanhang
Latente Steuern werden für alle abzugsfähigen temporären
Finanzinstrumenten erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wor-
Differenzen aktiviert, wenn voraussichtlich künftig steuerpflich-
den. Aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Ver-
tiges Einkommen zu deren Realisierung verfügbar sein wird.
lusten wurden latente Steuern in Höhe von –21.112 Tsd. Euro
(Vorjahr 30.865 Tsd. Euro) ­erfolgsneutral mit dem Eigenkapital
Die passiven latenten Steuern in Höhe von brutto 319.556 Tsd.
verrechnet. Zum Bilanzstichtag betrug der erfolgsneutral im
Euro (Vorjahr 271.970 Tsd. Euro) sind ausschließlich auf zu
Eigenkapital erfasste ­Bestand der latenten Steuern aus der er-
versteuernde temporäre Differenzen zurückzuführen, die sich
folgsneutralen Bewertung von Finanzinstrumenten 38.162 Tsd.
im Wesentlichen aus der Anpassung an konzerneinheitliche
Euro (Vorjahr 35.440 Tsd. Euro) und aus versicherungsmathe-
IFRS-Bewertungsgrundsätze ergeben.
matischen Gewinnen und Verlusten 52.764 Tsd. Euro (Vorjahr
73.876 Tsd. Euro).
Im Berichtsjahr sind 28.652 Tsd. Euro (Vorjahr –26.388 Tsd.
Euro) latente Steuern aus der Umrechnung ausländischer Ab-
Durch die retrospektive erstmalige Anwendung von IFRIC 15
schlüsse und 2.722 Tsd. Euro (Vorjahr 54.292 Tsd. Euro) aus
erhöhten sich die aktiven latenten Steuern zum 31. Dezember
der erfolgsneutralen Bewertung von originären und derivativen
2008 um 12.348 Tsd. Euro.
19. Vorräte
31.12.2009
(In Tsd. EUR)
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Ersatzteile
Unfertige Leistungen und Erzeugnisse
Fertige Erzeugnisse
Geleistete Anzahlungen
131.522
946.143
5.648
32.429
1.115.742
31.12.2008
angepasst
99.568
816.413
3.130
24.486
943.597
1.1.2008
angepasst
84.032
477.200
4.924
25.913
592.069
Gemäß IAS 23 wurden unter den unfertigen Leistungen Fremd-
Im Geschäftsjahr 2008 erfolgte ein hoher Bestandsaufbau der
kapitalkosten in Höhe von 4.672 Tsd. Euro (Vorjahr 5.404 Tsd.
unfertigen Leistungen, der vorrangig im Bau befindliche Immo-
Euro) aktiviert. Bei der Ermittlung der Fremdkapitalkosten wur-
bilienprojektentwicklungen in den Unternehmensbereichen
den Zinssätze zwischen 1,3 und 8,1 Prozent zugrunde gelegt.
HOCHTIEF Real Estate und HOCHTIEF Asia Pacific betrifft.
Aufgrund der Fertigstellung und der teilweisen Veräußerung
Die unter den unfertigen Leistungen und Erzeugnissen ausge-
von wesentlichen Immobilienprojekten im Geschäftsjahr 2009
wiesenen Immobilien aus Projektentwicklungen unterliegen in
verminderte sich der Bestandsaufbau der Erzeugnisse um
Höhe von 537.243 Tsd. Euro (Vorjahr 521.930 Tsd. Euro) Verfü-
367.214 Tsd. Euro auf 32.203 Tsd. Euro.
gungsbeschränkungen.
Aufgrund der retrospektiven Anwendung von IFRIC 15 werden
die unfertigen Leistungen zum 31. Dezember 2008 um 812.453
Tsd. Euro höher ausgewiesen als im Vorjahr veröffentlicht.
20. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen
Percentage of Completion (PoC)
erhaltene Anzahlungen
an Arbeitsgemeinschaften
Übrige
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
gegenüber Beteiligungen
158 Geschäftsbericht 2009
31.12.2009
31.12.2008
angepasst
1.1.2008
angepasst
2.401.827
– 979.732
1.422.095
183.994
1.778.497
3.384.586
14.298
8.639
3.407.523
2.554.024
–1.281.675
1.272.349
155.092
2.335.628
3.763.069
13.050
7.137
3.783.256
2.013.665
–1.029.170
984.495
163.155
2.011.956
3.159.606
31.666
3.518
3.194.790
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Bei dem Saldo aus Forderungen aus PoC und erhaltenen An-
Höhe von 111.886 Tsd. Euro (Vorjahr 150.200 Tsd. Euro) Verfü-
zahlungen in Höhe von 1.422.095 Tsd. Euro (Vorjahr 1.272.349
gungsbeschränkungen.
Tsd. Euro) werden diejenigen kundenspezifischen Fertigungsaufträge ausgewiesen, bei denen die angefallenen Herstellungs-
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
kosten einschließlich Gewinnanteilen die erhaltenen Anzah-
wertet werden, bestehen Forderungen in Höhe von 3.969 Tsd.
lungen übersteigen. Die Summe der aktivisch und passivisch
Euro (Vorjahr 4.273 Tsd. Euro).
unter den Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten
aus PoC ausgewiesenen Herstellungskosten einschließlich
21. Ertragsteueransprüche
Gewinnanteilen für Fertigungsaufträge beläuft sich auf 3.133.394
Bei den Ertragsteueransprüchen in Höhe von 56.879 Tsd.
Tsd. Euro (Vorjahr 3.243.895 Tsd. Euro). Gemäß IAS 23 wurden
Euro (Vorjahr 65.320 Tsd. Euro) handelt es sich um Forde-
Fremdkapitalkosten in Höhe von 9.086 Tsd. Euro (Vorjahr 4.919
rungen gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden.
Tsd. Euro) in den Forderungen aus PoC aktiviert. Bei der Ermittlung der Fremdkapitalkosten wurden Zinssätze zwischen 1,3
22. Wertpapiere
und 8,1 Prozent zugrunde gelegt. Im Geschäftsjahr wurden
Bei den kurzfristigen Wertpapieren in Höhe von 807.739 Tsd.
insgesamt 2.347.771 Tsd. Euro (Vorjahr 2.636.082 Tsd. Euro)
Euro (Vorjahr 809.396 Tsd. Euro) handelt es sich im Wesent-
erhaltene Anzahlungen bei den Forderungen beziehungsweise
lichen um in Spezialfonds gehaltene Wertpapiere sowie fest-
Verbindlichkeiten aus PoC verrechnet.
verzinsliche Titel mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von mehr als
drei Monaten, für die keine dauerhafte Halteabsicht besteht.
Aufgrund der erstmaligen Anwendung von IFRIC 15 und der
damit verbundenen Bilanzierungsänderung für Immobilien­
Die kurzfristigen Wertpapiere gehören ausschließlich zur Kate-
bauprojekte verminderten sich die Forderungen aus PoC –
gorie „zur Veräußerung verfügbar“. Die Bewertung erfolgt zu
unter Berücksichtigung der zugehörigen Anzahlungen – zum
beizulegenden Zeitwerten, wodurch sich der Bilanzansatz um
31. Dezember 2008 im Vergleich zum im Vorjahr berichteten
43.607 Tsd. Euro (Vorjahr 91.577 Tsd. Euro) vermindert hat.
Wert um 860.040 Tsd. Euro.
Die kurzfristigen Wertpapiere sind in Höhe von 18.970 Tsd.
Bei vollkonsolidierten Gesellschaften des HOCHTIEF-Kon-
Euro (Vorjahr 33.876 Tsd. Euro) als Sicherheiten für die An-
zerns bestehen Dienstleistungslizenzen oder ähnliche Geneh-
sprüche von Mitarbeitern aus ­Altersteilzeit verpfändet.
migungen. Diese werden hauptsächlich als finanzielle Vermögenswerte bilanziert und unter den Forderungen aus PoC
Investitionen in Wertpapiere erfolgen grundsätzlich auf einer
ausgewiesen. Bei diesen Dienstleistungslizenzen aus dem Ge-
Buy-and-hold-Strategie und ohne jegliche Spekulationsab-
schäftsfeld Soziale Infrastruktur / Öffentlicher Hochbau handelt
sicht. Außerhalb der extern gemanagten Anlagen werden in
es sich um Vereinbarungen zur Renovierung und Modernisie-
der Direktanlage ausschließlich Anleihen erstklassiger Emit-
rung sowie zum Betrieb und zur Instandhaltung von Schulen
tenten gekauft und durch eine breite Diversifizierung Konzen-
beziehungsweise öffentlichen Gebäuden mit einer maximalen
trationsrisiken in Bezug auf einzelne Emittenten strikt vermie-
Konzessionslaufzeit bis zum Jahr 2034.
den.
Die Gesellschaften des HOCHTIEF-Konzerns sind zur Erfül-
23. Flüssige Mittel
lung ihrer Aufgaben aus den Dienstleistungslizenzen entspre-
Flüssige Mittel in Höhe von 1.769.644 Tsd. Euro (Vorjahr
chend verpflichtet und zu diesem Zweck mit den dazu jeweils
1.787.713 Tsd. Euro) bestehen als Kassenbestände, als Gut­
erforderlichen Rechten ausgestattet. Zum Ende der Konzessi-
haben bei Kreditinstituten sowie als kurzfristig veräußerbare
onslaufzeit gehen die Dienstleistungsobjekte in den Besitz der
Wertpapiere mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei
öffentlichen Hand als Auftraggeber zurück. Die öffentliche
Monaten. Die flüssigen Mittel unterliegen Verfügungsbe-
Hand bleibt während der gesamten Konzessionslaufzeit in der
schränkungen in Höhe von 10.390 Tsd. Euro (Vorjahr 1.364 Tsd.
Regel die Eigentümerin der mit den Dienstleistungslizenzen
Euro), im Wesentlichen aufgrund der Ansprüche von Mitarbei-
verbundenen Vermögenswerte. Bei den einzelnen Dienstleis­
tern aus Altersteilzeit.
tungslizenzen bestehen Kündigungsoptionen lediglich aus
wichtigem Grund, Verlängerungsoptionen sind überwiegend
24. Eigenkapital
nicht geregelt.
Die Entwicklung des Konzern-Eigenkapitals ist auf Seite 131
dargestellt.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen enthalten
vertragliche Einbehalte in Höhe von 372.521 Tsd. Euro (Vorjahr
Das gezeichnete Kapital der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
502.763 Tsd. Euro).
in Höhe von 179.200 Tsd. Euro ist unverändert eingeteilt in
Unter den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen aus-
­Aktie entfallende anteilige Betrag des Grundkapitals beträgt
gewiesene Immobilien aus Projektentwicklungen unterliegen in
2,56 Euro.
70 000 000 nennwertlose Stückaktien. Der auf die einzelne
Geschäftsbericht 2009 159
Konzernanhang
Die Kapitalrücklage enthält das Aufgeld aus der Ausgabe von
und erlaubt den Erwerb eigener Aktien im ganzen Umfang
Aktien durch die HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
oder in Teilbeträgen sowie den einmaligen oder mehrmaligen
Erwerb. Der Erwerb eigener Aktien kann über die Börse oder
Dem Vorstand sind keine Beschränkungen, die Stimmrechte
mittels eines an sämtliche Aktionäre gerichteten öffentlichen
oder die Übertragung von Aktien betreffen, bekannt.
Kaufangebots oder mittels einer an alle Aktionäre gerichteten
öffentlichen Aufforderung zur Abgabe von Verkaufsangeboten
Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen,
oder durch die Ausgabe von Andienungsrechten an die Aktio-
existieren nicht. Es ist dem Vorstand nicht bekannt, dass Ar-
näre oder durch den Einsatz von Call-Optionen erfolgen. Die
beitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte
Bedingungen für den Erwerb werden im Beschluss weiter
nicht unmittelbar ausüben.
spezifiziert.
Gesetzliche Vorschriften über die Ernennung und Abberufung
Der Vorstand ist durch den Beschluss der Hauptversammlung
der Mitglieder des Vorstands und über die Änderung der Sat-
vom 7. Mai 2009 ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichts-
zung finden sich in den §§ 84, 85 AktG beziehungsweise §§ 179,
rats bei einer Veräußerung erworbener eigener Aktien durch
133 AktG. Nach § 7 Abs. 1 der Satzung besteht der Vorstand
ein Angebot an alle Aktionäre den Inhabern der von der Ge-
mindestens aus drei Personen. § 23 Abs. 1 der Satzung be-
sellschaft oder einem ihrer nachgeordneten Konzernunterneh-
stimmt, dass die Beschlüsse der Hauptversammlung mit ein-
men eventuell ausgegebenen Options- und / oder Wandelan­
facher Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst werden,
leihen ein Bezugsrecht auf die Aktien zu gewähren. Der Vorstand
sofern nicht das Gesetz zwingend etwas anderes bestimmt.
ist weiter ermächtigt, erworbene eigene Aktien mit Zustim-
Soweit das Gesetz außer der Stimmenmehrheit eine Mehrheit
mung des Aufsichtsrats in anderer Weise als über die Börse
des bei der Beschlussfassung vertretenen Kapitals verlangt,
oder durch ein Angebot an sämtliche Aktionäre zu veräußern,
genügt nach § 23 Abs. 3 der Satzung die einfache Mehrheit,
wenn die Aktien gegen Barzahlung zu einem Preis veräußert
sofern nicht zwingend eine andere Mehrheit vorgeschrieben ist.
werden, der den Börsenkurs von Aktien der Gesellschaft glei-
Der Vorstand ist gemäß § 4 Abs. 5 der Satzung ermächtigt,
sentlich unterschreitet.
cher Ausstattung zum Zeitpunkt der Veräußerung nicht wedas Grundkapital bis zum 17. Mai 2010 mit Zustimmung des
Aufsichtsrats durch Ausgabe neuer, auf den Inhaber lautender
Der Vorstand der HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist ferner un-
Stückaktien gegen Bar- und /oder Sacheinlagen einmal oder
ter den nachstehenden Voraussetzungen ermächtigt, erwor-
mehrmals um bis zu insgesamt 53.760 Tsd. Euro zu erhöhen
bene eigene Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats Dritten
(genehmigtes Kapital I). Die weiteren Einzelheiten ergeben sich
in anderer Weise als über die Börse oder mittels Angebot an
aus der vorgenannten Satzungsbestimmung.
sämtliche Aktionäre anzubieten und zu übertragen. Dies kann
im Rahmen des Erwerbs von Unternehmen oder Beteiligungen
Das Grundkapital der Gesellschaft ist gemäß § 4 Abs. 4 der
daran oder von Unternehmensteilen oder im Rahmen von Un-
Satzung um bis zu 38.400 Tsd. Euro, eingeteilt in bis zu Stück
ternehmenszusammenschlüssen geschehen. Dies ist außer-
15 000 000 auf den Inhaber lautende Stückaktien, bedingt er-
dem zulässig zur Einführung von Aktien der Gesellschaft an
höht (bedingtes Kapital). Die Einzelheiten ergeben sich aus der
ausländischen Börsen, an denen sie bisher nicht zum Handel
vorgenannten Satzungsbestimmung.
zugelassen sind. Außerdem dürfen die Aktien Personen zum
Erwerb angeboten werden, die im Arbeitsverhältnis zu der Ge-
Ermächtigung zum Aktienrückkauf:
sellschaft oder einem mit ihr verbundenen Unternehmen stehen oder standen. Außerdem dürfen die Aktien den Inhabern
Durch Beschluss der Hauptversammlung vom 7. Mai 2009 ist
der von der Gesellschaft oder einem nachgeordneten Kon-
die Gesellschaft gemäß § 71 Abs. 1 Nr. 8 AktG ermächtigt
zernunternehmen der Gesellschaft gemäß der Ermächtigung
worden, eigene Aktien zu erwerben. Diese Ermächtigung gilt
durch die Hauptversammlung vom 18. Mai 2005 (TOP 10) be-
bis zum 6. November 2010. Sie ist insgesamt auf einen Anteil von
gebenen Options- und / oder Wandelanleihen bei Ausübung
zehn Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der
ihrer Options- und / oder Wandlungsrechte und / oder -pflichten
Hauptversammlung bestehenden Grundkapitals beschränkt,
gewährt werden.
wobei eigene Aktien in einem Umfang von höchstens fünf Prozent des im Zeitpunkt der Beschlussfassung der Hauptver-
Das gesetzliche Bezugsrecht der Aktionäre auf diese eigenen
sammlung bestehenden Grundkapitals durch den Einsatz von
Aktien wird gemäß §§ 71 Abs. 1 Nr. 8, 186 Abs. 3 und 4 AktG
Call-Optionen erworben werden dürfen. Die Ermächtigung
insoweit ausgeschlossen, wie diese Aktien gemäß der vor-
kann unmittelbar durch die Gesellschaft oder durch ein von
stehenden Ermächtigung verwendet werden.
der Gesellschaft abhängiges oder in ihrem Mehrheitsbesitz stehendes Unternehmen oder durch von der Gesellschaft oder
Weiterhin wird der Vorstand ermächtigt, die erworbenen eige-
von der Gesellschaft abhängige oder in ihrem Mehrheitsbesitz
nen Aktien mit Zustimmung des Aufsichtsrats einzuziehen,
stehende Unternehmen beauftragte Dritte ausgeübt werden
160 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
ohne dass die Einziehung und ihre Durchführung eines wei-
verbundenen Unternehmen stehen, veräußert. Davon wur-
teren Hauptversammlungsbeschlusses bedürfen.
den 22 183 eigene Aktien zu einem Preis von 10,95 Euro je
Die Bedingungen der Bezugsrechtsgewährung, Veräußerung,
ßert. Der auf diese Aktien entfallende Betrag des Grundkapi-
Übertragung beziehungsweise Einziehung der eigenen Aktien
tals beträgt 112.814 Euro (0,06 Prozent des Grundkapitals).
Aktie und 21 885 eigene Aktien zu 12,95 Euro je Aktie veräu-
werden in dem Beschluss der Hauptversammlung weiter spezifiziert.
Die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ stellen einen Bestandteil der Gewinnrücklagen dar. Erfasst werden
Zum 31. Dezember 2009 ergibt sich für die HOCHTIEF Aktien-
dort die erfolgsneutralen Änderungen des beizulegenden Zeit-
gesellschaft ein Bestand an eigenen Aktien im Sinne von
werts aus der Marktbewertung von originären und derivativen
§ 160 Abs. 1 Nr. 2 AktG von insgesamt 3 455 685 Stück. Diese
Finanzinstrumenten sowie Währungsdifferenzen aus der Um-
Aktien wurden im Laufe des Geschäftsjahres 2008 für die in
rechnung von ausländischen Abschlüssen. Des Weiteren be-
dem Hauptversammlungsbeschluss vom 8. Mai 2008 genann-
inhalten die „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“
ten Zwecke erworben. Der auf diese eigenen Aktien entfallende
den Anteil der erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen
Betrag des Grundkapitals beträgt 8.846.554 Euro (4,94 Prozent
von at Equity bewerteten assoziierten und Gemeinschaftsun-
des Grundkapitals).
ternehmen sowie die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus leistungsorientierten Pensionsplänen
44 068 eigene Aktien wurden im Juli 2009 an Personen, die
und Ver­mögenswertbegrenzungen gemäß IAS 19. Die Verän-
im Arbeitsverhältnis zu der Gesellschaft oder einem mit ihr
derungen der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen stellen sich im Vorjahresvergleich wie folgt dar:
Darstellung der Veränderungen der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen
(In Tsd. EUR)
Unterschied aus Währungsumrechnung
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen des laufenden Jahres
Erfolgswirksame Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung
Marktbewertung von Finanzinstrumenten – originär
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen des laufenden Jahres
Erfolgswirksame Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung
Marktbewertung von Finanzinstrumenten – derivativ
Erfolgsneutrale Eigenkapitalveränderungen des laufenden Jahres
Erfolgswirksame Umgliederungen in die Gewinn- und Verlustrechnung
Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste*
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen von at Equity
­bewerteten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen
Direkt im Eigenkapital erfasste Erträge und Aufwendungen nach Steuern
31.12.2009
31.12.2008
153.688
5.090
158.778
– 58.290
699
– 57.591
60.255
1.197
61.452
–103.756
–14
–103.770
–16.818
2.374
–14.444
37.626
–170.665
81.674
– 88.991
– 54.306
– 5.740
– 67.177
237.672
– 371.835
*Im Geschäftsjahr 2008 inklusive erfolgsneutraler Auflösung einer Vermögenswert­
begrenzung gemäß IAS 19
Geschäftsbericht 2009 161
Konzernanhang
Die Ertragsteuereffekte auf die direkt im Eigenkapital erfassten Veränderungen der Erträge und Aufwendungen verteilen sich wie folgt:
Ertragsteuereffekte auf die Veränderungen der direkt im Eigenkapital erfassten Erträge und Aufwendungen
*Im Geschäftsjahr 2008 inklusive erfolgsneutraler Auflösung einer Vermögenswert­
begrenzung gemäß IAS 19
(In Tsd. EUR)
Unterschied aus der Währungsumrechnung
Marktbewertung von Finanzinstrumenten
originär
Marktbewertung von Finanzinstrumenten
derivativ
Versicherungsmathematische
Gewinne und Verluste*
Direkt im Eigenkapital erfasste
Erträge und Aufwendungen
von at Equity bewerteten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen
Direkt im Eigenkapital
erfasste Erträge und
Aufwendungen
Betrag vor
Ertragsteuern
31.12.2009
Ertragsteuern
Betrag nach
Ertragsteuern
Betrag vor
Ertragsteuern
31.12.2008
Ertragsteuern
Betrag nach
Ertragsteuern
158.778
–
158.778
– 57.591
–
– 57.591
71.279
– 9.827
61.452
–126.955
23.185
–103.770
– 26.993
12.549
–14.444
–120.098
31.107
– 88.991
58.738
– 21.112
37.626
– 85.171
30.865
– 54.306
– 5.740
–
– 5.740
– 67.177
–
– 67.177
256.062
–18.390
237.672
– 456.992
85.157
– 371.835
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und der
Die SAR konnten nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige
Bilanzgewinn des HOCHTIEF-Konzerns sind identisch.
Durchschnitt (arithmetisches Mittel) der Börsenschlusskurse
der HOCHTIEF-Aktie bis zum Ausübungstag im Vergleich zum
Die im Geschäftsjahr ausgeschüttete Dividende betrug 88.201
Ausgabepreis an mindestens zehn aufeinanderfolgenden Bör-
Tsd. Euro (Vorjahr 90.931 Tsd. Euro).
senhandelstagen eine bessere Kursperformance aufwies als
der MDAX, gemessen als zehntägiger Durchschnitt der Schluss­
Die Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 1.101.816 Tsd.
kurse im Vergleich zum Basispreis dieses Index (relative Erfolgs-
Euro (Vorjahr 895.151 Tsd. Euro) ergeben sich aus Dritten zu-
hürde), und zusätzlich der Börsenschlusskurs der HOCHTIEF-
stehenden Anteilen am Eigenkapital von einbezogenen Kon-
Aktie am letzten Börsenhandelstag vor dem Ausübungstag
zerngesellschaften; sie betreffen im Wesentlichen die Leighton-
den Ausgabepreis um mindestens zehn Prozent überstieg (abso-
Gruppe und die Flughafengesellschaften.
lute Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde brauchte nicht erfüllt
zu werden, wenn nach Ablauf der Wartezeit der HOCHTIEF-
25. Aktienbasierte Vergütungen
Durchschnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Bör-
Während des Berichtsjahres bestanden folgende konzernwei-
senhandelstagen den Ausgabepreis um mindestens 20 Pro-
te aktienbasierte Vergütungssysteme für Führungskräfte der
zent überstiegen hat.
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbundener Unternehmen:
Die SAR konnten bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach
Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekanntga-
Long-Term-Incentive-Plan 2004
be von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die An-
Im Geschäftsjahr 2004 wurde für obere Führungskräfte der
zahl der ausübbaren SAR richtete sich danach, welche Stei-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
gerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
dem Ausgabepreis an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan-
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
delstagen erreicht hatte. Die SAR konnten bei einer Steige-
Incentive-Plan 2004 (LTIP 2004) durch die Ausgabe von
rung von 20 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 15
Stock-Appreciation-Rights (SAR) aufgelegt.
Prozent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von zehn Prozent zu 25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der SAR
Da der LTIP 2004 mit einer Wartezeit von zwei Jahren und
wurde von der gewährenden Gesellschaft der Unterschieds-
einem anschließenden Ausübungszeitraum von drei Jahren
betrag zwischen dem aktuellen Börsenkurs und dem Ausga-
aufgelegt wurde, endete der Plan im Jahr 2009.
162 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
bepreis ausgezahlt. Der Unterschiedsbetrag war auf 100 Pro-
pungsgrenzen). Am Ende der Laufzeit ist der Unterschiedsbe-
zent des Ausgabepreises begrenzt.
trag auf 100 Prozent des Ausgabepreises begrenzt.
Top-Executive-Retention-Plan 2004
Long-Term-Incentive-Plan 2005
Im Zusammenhang mit der Veräußerung ihrer Beteiligung an
Im Geschäftsjahr 2005 wurde für obere Führungskräfte der
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft durch die RWE Aktienge-
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
sellschaft wurde im Geschäftsjahr 2004 für ausgewählte Füh-
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
rungskräfte und für die Mitglieder des Vorstands auf Basis
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Top-Executive-Re-
Incentive-Plan 2005 (LTIP 2005) aufgelegt. Die Planbedin-
tention-Plan 2004 (TERP 2004) eingeführt. Damit sollen die
gungen unterscheiden sich im Wesentlichen nur in Bezug auf
Führungskräfte über die bereits bestehenden Maßnahmen
die nachfolgend beschriebene absolute Erfolgshürde von den
hinaus an das Unternehmen gebunden und ihr Know-how
Planbedingungen des LTIP 2004.
dadurch gesichert werden. Dieser Plan basiert ebenfalls auf
Stock-Appreciation-Rights (SAR).
Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn die Kapitalrendite
RONA (Return on Net Assets) gemäß dem zuletzt gebilligten
Da die ausgegebenen SAR in drei Tranchen zugewachsen
Konzernabschluss mindestens zehn Prozent beträgt. Bei Er-
sind, lag die Wartezeit zwischen zwei und vier Jahren. Der
reichen der Erfolgsziele können die SAR unter Berücksichti-
Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der jeweiligen Tran-
gung der Sperrfristen vollständig ausgeübt werden.
che – zwischen sechs und acht Jahren.
Long-Term-Incentive-Plan 2006
Die SAR können nur ausgeübt werden, wenn der zehntägige
Im Geschäftsjahr 2006 wurde für obere Führungskräfte der
Durchschnitt der Börsenschlusskurse der HOCHTIEF-Aktie
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
der zehn dem Ausübungstag vorangehenden Börsenhan-
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
delstage im Vergleich zum Ausgabepreis eine bessere Kurs­
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
performance (Steigerung) aufweist als der MDAX, gemessen
Incentive-Plan 2006 (LTIP 2006) aufgelegt. Dieser sieht neben
als zehntägiger Durchschnitt der Schluss­kurse derselben zehn
der Gewährung von Stock-Appreciation-Rights (SAR) die Aus-
dem Ausübungstag vorangehenden Börsenhandelstage im
gabe sogenannter Stock-Awards vor.
Vergleich zum Basispreis dieses Index (relative Erfolgshürde),
und zusätzlich der Börsenschlusskurs der HOCHTIEF-Aktie
Da der SAR-Plan nach einer Wartezeit von zwei Jahren aus-
am letzten Börsenhandelstag vor dem Ausübungstag den
geübt werden konnte, wurde dieser bereits im Geschäftsjahr
Ausgabepreis um mindestens 25 Prozent übersteigt (absolute
2008 vollständig ausgeübt.
Erfolgshürde). Die relative Erfolgshürde braucht nicht erfüllt zu
werden, wenn nach Ablauf der Wartezeit der HOCHTIEF-Durch-
Die Planbedingungen für die Gewährung der SAR unterschie-
schnittsbörsenkurs der zehn dem Ausübungstag vorange-
den sich im Wesentlichen nur in zwei Punkten von den Plan-
henden Börsenhandelstage den Ausgabepreis um mindes­
bedingungen des vorausgegangenen LTIP 2005:
tens 30 Prozent überstiegen hat.
1. Die relative Erfolgshürde brauchte nicht erfüllt zu werden,
wenn nach Ablauf der Wartezeit der HOCHTIEF-Durch-
Die SAR können bei Erreichen der genannten Erfolgsziele nach
schnittsbörsenkurs an zehn aufeinanderfolgenden Börsen-
Ablauf der Wartezeit bis auf kurze Sperrfristen vor Bekannt­
handelstagen den Ausgabepreis um mindestens zehn Pro-
gabe von Unternehmensdaten täglich ausgeübt werden. Die
Anzahl der ausübbaren SAR richtet sich danach, welche Steigerung der HOCHTIEF-Durchschnittsbörsenkurs gegenüber
zent überstiegen hat.
2. Der Gewinn war auf 50 Prozent des Ausgabepreises begrenzt.
dem Ausgabepreis innerhalb des Ausübungszeitraums der jeweiligen Tranche an zehn aufeinanderfolgenden Börsenhan-
Die Planbedingungen für die Ausgabe der Stock-Awards se-
delstagen erreicht hat. Die SAR können bei einer Steigerung
hen vor, dass die Berechtigten nach Ablauf der Wartezeit von
von 35 Prozent insgesamt, bei einer Steigerung von 30 Pro-
drei Jahren innerhalb eines Ausübungszeitraums von zwei
zent zu 60 Prozent und bei einer Steigerung von 25 Prozent zu
Jahren bei Ausübung für jeden Stock-Award nach Wahl der
25 Prozent ausgeübt werden. Nach Ausübung der SAR zahlt
HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF-Aktie oder einen
die gewährende Gesellschaft den Unterschiedsbetrag zwi-
Barausgleich in Höhe des Börsenschlusskurses der HOCHTIEF-
schen dem aktuellen Börsenkurs und dem Ausgabepreis aus.
Aktie des letzten Börsenhandelstags vor dem Ausübungstag
Während des Ausübungszeitraums ist die Höhe des Unter-
erhalten. Der Gewinn pro Stock-Award ist auf 150 Prozent des
schiedsbetrags in Abhängigkeit von dem Ausübungstermin
Börsenschlusskurses vom Vortag des Ausgabetags begrenzt.
unterschiedlich und so zeitabhängig auf einen Bruchteil des
maximal möglichen Unterschiedsbetrags beschränkt (Kap-
Geschäftsbericht 2009 163
Konzernanhang
Long-Term-Incentive-Plan 2007
Auch dieser Plan basiert auf Stock-Awards und besteht aus
Im Geschäftsjahr 2007 wurde für obere Führungskräfte der
drei Tranchen. Im Juli 2008 wurde die erste Tranche und im
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
Juli 2009 die zweite Tranche gewährt.
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands
auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-
Die Laufzeit des Plans beträgt insgesamt zehn Jahre. Die War-
Incentive-Plan 2007 (LTIP 2007) aufgelegt. Die Planbedin-
tezeit liegt nach Zuteilung der jeweiligen Tranche bei drei Jah-
gungen unterscheiden sich bis auf unwesentliche Detailrege-
ren. Der Ausübungszeitraum liegt – abhängig von der jeweiligen
lungen nicht von den Planbedingungen des LTIP 2006.
Tranche – zwischen fünf und sieben Jahren.
Long-Term-Incentive-Plan 2008
Die Planbedingungen sehen vor, dass die Berechtigten für je-
Der für 2008 zur Ausgabe vorgesehene Long-Term-Incentive-
den Stock-Award nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit und
Plan wurde bereits im November 2007 für obere Führungs-
nach Wahl der HOCHTIEF Aktiengesellschaft eine HOCHTIEF-
kräfte der HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter
Aktie oder einen Barausgleich in Höhe des Börsenschlusskurses
verbundener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vor-
der HOCHTIEF-Aktie des letzten Börsenhandelstags vor dem
stands auf Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats als Long-
Ausübungstag erhalten. Der Gewinn ist in den einzelnen Jahren
Term-Incentive-Plan 2008 (LTIP 2008) aufgelegt. Die Planbe-
des Ausübungszeitraums auf eine Kappungsgrenze beschränkt.
dingungen unterscheiden sich nicht von den Planbedingungen
Diese Kappungsgrenze steigt jährlich an und ist am Ende der
des LTIP 2007. Die Laufzeit des Plans wurde im Vergleich zu
Laufzeit auf einen Maximalgewinn begrenzt. Der Maximalge-
den früheren Plänen so verlängert, dass die Ausübungssyste-
winn wurde für die erste Tranche auf 160 Euro und für die
matik trotz der vorgezogenen Ausgabe nicht verändert wird.
zweite Tranche auf 81,65 Euro pro Stock-Award festgelegt.
Retention-Stock-Awards 2008
Long-Term-Incentive-Plan 2009
Der Aufsichtsrat hat im Mai 2008 die Auflage eines aus drei
Im Geschäftsjahr 2009 wurde für obere Führungskräfte der
Tranchen bestehenden und insgesamt über einen Zeitraum
HOCHTIEF Aktiengesellschaft und nachgeordneter verbun-
von sieben Jahren laufenden Retention-Stock-Award-Plans
dener Unternehmen sowie für die Mitglieder des Vorstands auf
(RSA 2008) für die Mitglieder des Vorstands auf der Basis des
Basis eines Beschlusses des Aufsichtsrats ein Long-Term-Incen-
LTIP 2008 (Stock-Awards) beschlossen und die erste Tranche
tive-Plan 2009 (LTIP 2009) aufgelegt. Die Planbedingungen
gewährt. Die Planbedingungen der ersten Tranche unterschei-
unterscheiden sich bis auf unwesentliche Detailregelungen
den sich vom LTIP 2008 (Stock-Awards) nur in Bezug auf die
nicht von den Planbedingungen des LTIP 2008. Der Gewinn
Kappungsgrenze, die bei der ersten Tranche des RSA 2008
pro Stock-Award ist auf 40,10 Euro begrenzt.
bei 160 Euro pro Stock-Award liegt. Im März 2009 wurde die
zweite Tranche gewährt. Die Planbedingungen der zweiten
Sonstiges
Tranche unterscheiden sich vom LTIP 2008 (Stock-Awards)
Die Ausübungsbedingungen aller aufgelegten Pläne sehen vor,
nur in der um ein Jahr nach hinten verschobenen Laufzeit so-
dass bei Ausübung der SAR oder Stock-Awards – und bei Vor-
wie in Bezug auf die Kappungsgrenze, die bei der zweiten
liegen aller anderen hierzu erforderlichen Voraussetzungen –
Tranche bei 66,50 Euro pro Stock-Award liegt.
die HOCHTIEF Aktiengesellschaft grundsätzlich ein Wahlrecht
hat, anstelle der Auszahlung des Gewinns auch HOCHTIEF-
164 Geschäftsbericht 2009
Top-Executive-Retention-Plan 2008
Aktien zu liefern. Soweit die Bezugsberechtigten nicht bei der
Der Vorstand hat darüber hinaus im Juni 2008 für ausgewählte
HOCHTIEF Aktiengesellschaft beschäftigt sind, werden die
Führungskräfte die Auflage eines Top-Executive-Retention-
mit der Ausübung entstehenden Aufwendungen durch das je-
Plans (TERP 2008) beschlossen.
weilige verbundene Unternehmen getragen.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Für die Pläne sind bislang die folgenden Stückzahlen an SAR
beziehungsweise Stock-Awards ausgegeben worden, verfallen oder ausgeübt worden:
LTIP 2004
TERP 2004
LTIP 2005
LTIP 2006 – Stock-Awards
LTIP 2007 – SAR
LTIP 2007 – Stock-Awards
LTIP 2008 – SAR
LTIP 2008 – Stock-Awards
TERP 2008 erste Tranche
TERP 2008 zweite Tranche
RSA 2008 erste Tranche
RSA 2008 zweite Tranche
LTIP 2009 – SAR
LTIP 2009 – Stock-Awards
Ursprünglich
ausgegeben
1 055 900
1 853 901
885 150
165 243
430 450
110 650
41 250
26 950
130 900
359 000
122 012
347 478
414 000
273 400
Stand
31.12.2008
10 000
1 143 546
2 700
155 459
408 000
104 650
296 395*
99 560**
126 100
–
122 012
–
–
–
2009
neu gewährt
–
–
–
–
–
–
–
–
–
359 000
–
347 478
414 000
273 400
2009
verfallen
10 000
–
–
267
17 200
5 300
20 275
5 950
4 800
12 600
–
–
7 500
6 900
2009
ausgeübt
–
995 979
–
126 235
25 750
–
–
–
–
–
–
–
–
–
Stand
31.12.2009
–
147 567
2 700
28 957
365 050
99 350
276 120
93 610
121 300
346 400
122 012
347 478
406 500
266 500
Für die vorstehend genannten aktienbasierten Vergütungsplä-
gung hängt ab vom Einkommen und vom Lebensalter des
ne waren zum Bilanzstichtag Rückstellungen in Höhe von
Beschäftigten („Verrentungsfaktor“) sowie von einem allgemei-
35.451 Tsd. Euro (Vorjahr 25.256 Tsd. Euro) passiviert. Der
nen Versorgungsbeitrag, der durch HOCHTIEF alle drei Jahre
Gesamtaufwand für die genannten Pläne betrug im Berichts-
geprüft wird. Der Rentenbaustein für die Aufbauversorgung ist
jahr 36.936 Tsd. Euro (Vorjahr Gesamtertrag in Höhe von
abhängig von der Entwicklung des Ergebnisses nach Steuern
12.209 Tsd. Euro). Der innere Wert der zum Ende der Be-
gemäß IFRS. Hieraus können bis 20 Prozent der Basisversor-
richtsperiode ausübbaren SAR belief sich auf 3.964 Tsd.
gung zusätzlich erzielt werden. Die bis zum 31. Dezember
Euro (Vorjahr 3.999 Tsd. Euro).
*davon in 2008 neu
gewährt: 263 325 und
verfallen: 8 180
**davon in 2008 neu ­
gewährt: 75 035 und
verfallen: 2 425
1999 geltende Versorgungsregelung sah tarifabhängige Leis­
tungsgruppenbeträge vor. Diese wurden in Form von „Initial-
26. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
bausteinen“ in das neue Versorgungssystem integriert. Die
Verpflichtungen
Leistung umfasst eine Altersrente, eine Invalidenrente sowie
Die betriebliche Altersversorgung erfolgt im Konzern sowohl
eine Hinterbliebenenrente.
beitrags- als auch leistungsorientiert. Bei den beitragsorientierten Altersversorgungssystemen („defined contribution
Turner ist zum 1. Januar 2004 von leistungs- zu beitragsorien-
plans“) zahlt das Unternehmen aufgrund gesetzlicher oder
tierten Versorgungsplänen übergegangen. Dabei werden in
vertraglicher Bestimmungen beziehungsweise auf freiwilliger
Abhängigkeit von der Betriebszugehörigkeit und vom Gehalts-
Basis Beiträge an staatliche oder private Rentenversiche-
niveau zwischen drei und sechs Prozent des Gehalts an einen
rungsträger. Über die Entrichtung von Beitragszahlungen
externen Versorgungsträger gezahlt. Zusätzlich haben die Tur-
­hinaus besteht für das Unternehmen keine weitere Leistungs­
ner-Mitarbeiter die Möglichkeit, im Rahmen eines „401 (k)
verpflichtung. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen
Plans“ bis zu fünf Prozent ihres Gehalts in einen Investment-
(„defined benefit plans“) besteht die Verpflichtung des Unter-
fonds einzuzahlen. Turner stockt die Gehaltsumwandlung je
nehmens darin, zugesagte Leistungen an aktive und frühere
nach Betriebszugehörigkeit um bis zu 100 Prozent auf. Teil-
Mitarbeiter zu erbringen, wobei zwischen rückstellungs- und ex-
nahmeberechtigt sind Mitarbeiter ab einer Betriebszugehörig-
tern finanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird.
keit von drei Jahren. Für die Bemessung der Beiträge wird im
Geschäftsjahr 2010 maximal ein Gehalt in Höhe von 245 Tsd.
Leistungsorientierte Versorgungspläne entfallen im Wesent-
US-Dollar berücksichtigt. Die Einzahlungen sind steuerlich be-
lichen auf die HOCHTIEF Aktiengesellschaft und ihre inlän-
günstigt; das Risiko der Investmententwicklung liegt beim
dischen Tochtergesellschaften sowie auf die Turner-Gruppe
Mitarbeiter. Auch Leighton und Flatiron haben beitragsorien-
(Zusagen bis zum 31. Dezember 2003). Seit dem 1. Januar
tierte Pensionspläne und zahlen zwischen vier und zehn Pro-
2000 setzt sich die betriebliche Altersversorgung im inländischen
zent des Bruttogehalts an einen externen Fonds.
HOCHTIEF-Konzern aus einer firmenfinanzierten Basisversorgung in Form eines beitragsorientierten Bausteinsys­tems und
Mit der Gründung eines Contractual-Trust-Arrangement (CTA)
einer unternehmenserfolgsabhängigen Aufbauversorgung zu-
zum 31. Dezember 2004 erfolgte eine Neuordnung der Finan-
sammen. Nach IAS 19 werden diese Zusagen als Leistungs-
zierung von Pensionszahlungen bei der HOCHTIEF Aktienge-
zusagen eingestuft. Der Rentenbaustein für die Basisversor-
sellschaft. In den Geschäftsjahren 2005 bis 2007 wurde
Geschäftsbericht 2009 165
Konzernanhang
dieses Modell auf alle wesentlichen inländischen Konzerngesell-
gestellten leistungsorientierten Pensionspläne der Turner-Grup-
schaften erweitert. Die übertragenen Vermögenswerte werden
pe werden ebenfalls durch einen externen Fonds abgedeckt.
treuhänderisch durch den HOCHTIEF Pension Trust e. V. ver-
*Gewichteter Durchschnitt
waltet und dienen ausschließlich der Finanzierung der Pensi-
Die Höhe der Rückstellung wird nach versicherungsmathema-
onsverpflichtungen. Übertragene Barmittel werden am Kapital-
tischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgäng-
markt nach Maßgabe der im Treuhandvertrag vereinbarten
lich sind. Im Einzelnen liegen der Berechnung folgende versi-
Anlagegrundsätze investiert. Die zum 31. Dezember 2003 ein-
cherungsmathematische Prämissen zugrunde:
2009
Inland
5,25
2,5
1,75
–
4,66
(In Prozent)
Abzinsungsfaktor*
Gehaltssteigerungsrate
Rentensteigerungsrate
Steigerungsrate der Gesundheitskosten
Erwartete Rendite des Planvermögens*
2008
Ausland
5,73
–
–
5,0
8,0
Inland
6,25
2,75
2,25
–
4,58
Ausland
6,34
–
–
5,0
8,0
Im Ausland (Turner-Gruppe) entfällt seit 2004 aufgrund der
Renditen für die einzelnen Anlageklassen. Die Prognosen
Veränderung der Versorgungsordnung die Berücksichtigung
­orientieren sich an langfristigen historischen Durchschnitts-
von Gehalts- und Rentensteigerungen. Die zugrunde gelegten
werten. Für die wesentlichen inländischen Pensionspläne wur-
biometrischen Sterbewahrscheinlichkeiten basieren auf publi-
de die erwartete Rendite des Planvermögens zudem aus „As-
zierten landesspezifischen Statistiken und Erfahrungswerten.
set-Liability“-Studien abgeleitet.
Im Inland wurden sie gemäß den „Richttafeln 2005 G“ von Professor Dr. K. Heubeck ermittelt. Turner verwendet die „RP-2000
Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pensions-
Mortality Table“ für Angestellte. Die Annahmen zu der erwar-
verpflichtungen sowie des Marktwerts des Planvermögens
teten Rendite des Planvermögens basieren im In- und Ausland
stellt sich wie folgt dar:
auf der angestrebten Portfoliostruktur und den zukünftigen
Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert am 1.1.
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Versicherungsmathematische Gewinne (–)/
Verluste (+)
Rentenzahlungen aus Firmenvermögen
Rentenzahlungen aus Fondsvermögen
Mitarbeiterbeiträge
Effekte von Übertragungen
Änderungen Konsolidierungskreis
Währungsanpassungen
Anwartschaftsbarwert am 31.12.
Inland
562.863
7.497
–
33.562
2009
Ausland
221.518
1.206
–
13.399
Gesamt
784.381
8.703
–
46.961
Inland
563.292
8.281
–
29.629
2008
Ausland
216.635
1.039
–
13.127
Gesamt
779.927
9.320
–
42.756
42.585
–182
– 32.727
4.740
590
–
–
618.928
1.032
– 2.487
–13.388
–
–
–
– 7.494
213.786
43.617
– 2.669
– 46.115
4.740
590
–
– 7.494
832.714
–11.244
–17
– 32.458
3.935
1.445
–
–
562.863
– 8.579
–1.985
–10.788
–
–
–
12.069
221.518
–19.823
– 2.002
– 43.246
3.935
1.445
–
12.069
784.381
Inland
602.081
28.060
2009
Ausland
151.737
11.352
Gesamt
753.818
39.412
Inland
651.346
29.910
2008
Ausland
217.481
16.816
Gesamt
868.827
46.726
74.250
7.736
4.740
– 32.727
–
684.140
28.105
–
–
–13.388
– 5.952
171.854
102.355
7.736
4.740
– 46.115
– 5.952
855.994
– 57.635
6.983
3.935
– 32.458
–
602.081
– 80.035
–
–
–10.788
8.263
151.737
–137.670
6.983
3.935
– 43.246
8.263
753.818
Entwicklung des Marktwerts des Planvermögens
166 Geschäftsbericht 2009
(In Tsd. EUR)
Planvermögen am 1.1.
Erwartete Erträge aus dem Planvermögen
Abweichungen zwischen erwarteten und
tatsächlichen Erträgen
Firmenbeiträge
Mitarbeiterbeiträge
Rentenzahlungen
Währungsanpassungen
Planvermögen am 31.12.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Aus der Anlage des Planvermögens zur Deckung der zukünftigen Pensionsverpflichtungen ergaben sich tatsächliche Gewinne in Höhe von 141.767 Tsd. Euro (Vorjahr Verluste 90.944
Tsd. Euro). Die Deckung des Anwartschaftsbarwerts durch
Planvermögen ist in folgender Übersicht dargestellt:
Vermögensdeckung der Pensionspläne
31.12.2009
Anwartschaftsbarwert
Planvermögen
38.093
–
513.170
480.001
551.263
480.001
281.451
375.993
832.714
855.994
(In Tsd. EUR)
Ohne Planvermögensdeckung
Teilweise Planvermögensdeckung
Unvollständige Planvermögensdeckung
Vollständige Planvermögensdeckung
Gesamtsumme
31.12.2008
Anwartschaftsbarwert
Planvermögen
31.505
–
461.418
416.222
492.923
416.222
291.458
337.596
784.381
753.818
Die Pensionsrückstellungen ergeben sich wie folgt:
Überleitung der Pensionsverpflichtungen auf die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert
Abzüglich Planvermögen
Finanzierungsstatus
Vermögenswertbegrenzung
gemäß IAS 19
Vermögenswerte aus überdeckten Plänen
Rückstellungen für
Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen
31.12.2009
832.714
855.994
– 23.280
31.12.2008
784.381
753.818
30.563
–
–
94.542
46.138
71.262
76.701
Der Zeitwert des Planvermögens verteilt sich wie folgt auf die
einzelnen Vermögenswertkategorien:
Zusammensetzung des Planvermögens
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF-Aktien
Sonstige Aktien
Festverzinsliche Wertpapiere
Versicherungen
Barvermögen
Gesamt
31.12.2009
Marktwert
112.506
235.441
192.171
57.397
258.479
855.994
in %
13,14
27,50
22,45
6,71
30,20
100,00
31.12.2008
Marktwert
125.088
185.301
205.862
49.794
187.773
753.818
in %
16,59
24,58
27,31
6,61
24,91
100,00
Geschäftsbericht 2009 167
Konzernanhang
Folgende Pensionszahlungen werden zum 31. Dezember
2009 für die Folgejahre erwartet:
(In Tsd. EUR)
Fällig im Geschäftsjahr 2010
Fällig im Geschäftsjahr 2011
Fällig im Geschäftsjahr 2012
Fällig im Geschäftsjahr 2013
Fällig im Geschäftsjahr 2014
Fällig in den Geschäftsjahren 2015 bis 2019
50.647
50.665
51.044
51.518
53.149
278.241
Die erfahrungsbedingten Anpassungen, also die Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen, stellen sich
wie folgt dar:
Abweichungen zwischen den versicherungsmathematischen Annahmen und den tatsächlichen Entwicklungen
(In Tsd. EUR)
Anwartschaftsbarwert am 31.12.
Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden
Geschäftsjahr
Auswirkungen in Prozent des Anwartschaftsbarwerts
Planvermögen am 31.12.
Enthaltene Auswirkungen der Abweichungen im laufenden
Geschäftsjahr
Auswirkungen in Prozent des Planvermögens
Finanzierungsstatus am 31.12.
2009
832.714
2008
784.381
2007
779.927
2006
867.997
2005
954.954
1.641
0,20
855.994
1.030
0,13
753.818
– 3.904
– 0,50
868.827
– 23.799
– 2,74
875.422
11.992
1,26
790.095
102.355
11,96
– 23.280
–137.670
–18,26
30.563
– 6.855
– 0,79
– 88.900
1.216
0,14
–7.425
–18.212
– 2,31
164.859
Der Pensionsaufwand aus den leistungsorientierten Pensionsplänen setzt sich wie folgt zusammen:
2009
(In Tsd. EUR)
Laufender Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Personalaufwand gesamt
Zinsaufwand für die bereits erworbenen Versorgungsansprüche
Erwartete Erträge aus Planvermögen
Zinsaufwand gesamt (Finanzergebnis)
Pensionsaufwand gesamt
Inland
7.497
–
7.497
Ausland
1.206
–
1.206
Gesamt
8.703
–
8.703
Inland
8.281
–
8.281
Ausland
1.039
–
1.039
Gesamt
9.320
–
9.320
33.562
– 28.060
5.502
12.999
13.399
–11.352
2.047
3.253
46.961
– 39.412
7.549
16.252
29.629
– 29.910
– 281
8.000
13.127
–16.816
– 3.689
– 2.650
42.756
– 46.726
– 3.970
5.350
Im Berichtsjahr sind Leistungen an beitragsorientierte Versor-
Aufgrund ihres Versorgungscharakters werden die Verpflich-
gungssysteme von 166.079 Tsd. Euro (Vorjahr 170.761 Tsd.
tungen der Turner-Gruppe für die Krankheitskosten der Mitar-
Euro) erfolgt. Sie entfallen im Wesentlichen mit 136.699 Tsd.
beiter nach deren Eintritt in den Ruhestand unter den Pen­
Euro (Vorjahr 142.385 Tsd. Euro) auf die Leighton-Gruppe und
sionsrückstellungen ausgewiesen. Der Anwartschaftsbarwert
mit 25.867 Tsd. Euro (Vorjahr 23.767 Tsd. Euro) auf die Turner-
zum 31. Dezember 2009 beträgt 28.221 Tsd. Euro (Vorjahr
Gruppe. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr an staatliche
28.536 Tsd. Euro). Von den laufenden Dienstzeitaufwendungen
Rentenversicherungsträger Arbeitgeberbeiträge in Höhe von
entfallen 1.157 Tsd. Euro (Vorjahr 972 Tsd. Euro) und von den
87.209 Tsd. Euro (Vorjahr 83.655 Tsd. Euro) geleistet. Die Auf-
Zinsaufwendungen 1.804 Tsd. Euro (Vorjahr 1.714 Tsd. Euro)
wendungen für die beitragsorientierten Versorgungssysteme
auf die Krankheitskosten.
werden im Personalaufwand ausgewiesen.
168 Geschäftsbericht 2009
2008
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die Auswirkungen einer einprozentigen Änderung der ange-
In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung sind im Geschäfts-
nommenen Kostentrends im Bereich der medizinischen Ver-
jahr 2009 vor Berücksichtigung latenter Steuern 58.738 Tsd.
sorgung wären wie folgt:
Euro versicherungsmathematische Gewinne (Vorjahr Verluste
117.847 Tsd. Euro) neu erfasst worden. Im Vorjahr wurden zu-
(In Tsd. EUR)
Auswirkungen auf die
Summe des laufenden
Dienstzeitaufwands und
Zinsaufwands
Auswirkungen auf den
Anwartschaftsbarwert
Erhöhung
Minderung
dem noch 32.676 Tsd. Euro Gewinne aus der Auflösung einer
Vermögenswertbegrenzung gemäß IAS 19 dort ausgewiesen.
Kumulativ sind dort vor Berücksichtigung latenter Steuern
19
–19
338
– 317
123.530 Tsd. Euro (Vorjahr 182.268 Tsd. Euro) versicherungsmathematische Verluste enthalten.
27. Andere Rückstellungen
(In Tsd. EUR)
Steuerrückstellungen
Personalrückstellungen
Rückstellungen zur Deckung von
Versicherungsfällen
Gewährleistungsverpflichtungen
Prozessrisiken
Umstrukturierungskosten
Drohende Verluste aus schwebenden
Geschäften
Übrige sonstige Rückstellungen
Sonstige Rückstellungen
langfristig
–
31.12.2009
kurzfristig
94.556
Summe
94.556
langfristig
–
228.461
288.026
516.487
101.306
–
117
–
38.686
81.131
32.668
15.396
–
8.065
337.949
337.949
8.092
347.100
811.099
905.655
31.12.2008
kurzfristig
31.820
Summe
31.820
198.113
244.055
442.168
139.992
81.131
32.785
15.396
152.149
–
800
–
–
64.902
32.974
25.766
152.149
64.902
33.774
25.766
8.092
355.165
1.149.048
1.243.604
–
7.137
358.199
358.199
5.185
310.476
683.358
715.178
5.185
317.613
1.041.557
1.073.377
Die Personalrückstellungen betreffen im Wesentlichen Rück-
In den übrigen sonstigen Rückstellungen sind unter anderem
stellungen für Aktienoptionsprogramme, Jubiläumszuwen-
Kosten der Auftragsabwicklung und nachträgliche Kosten ab-
dungen, Urlaubsverpflichtungen und für Vorruhestandsrege-
gerechneter Aufträge, Jahresabschlusskosten, Schadens­
lungen.
ersatz­leis­tungen sowie andere ungewisse Verbindlichkeiten
berücksichtigt.
Der Betrag der Rückstellungen zur Deckung von Versicherungsfällen wird jährlich von einem Gutachter ermittelt.
Rückstellungsspiegel
(In Tsd. EUR)
Steuerrückstellungen
Personalrückstellungen
Rückstellungen zur
­Deckung von Versicherungsfällen
Andere sonstige Rück­
stellungen
Sonstige Rückstellungen
Inanspruchnahmen
Stand
31.12.2009
–11.915
Änderung
Konsolidierungskreis, Währungsanpassungen,
Umbuchungen,
Übertragungen
13.070
–7.775
94.556
193.170
– 4.166
44.467
–159.152
516.487
152.149
16.351
–
– 4.942
– 23.566
139.992
447.240
245.641
– 53.763
– 4.458
–142.091
492.569
1.041.557
1.073.377
455.162
524.518
– 57.929
– 69.844
35.067
48.137
– 324.809
– 332.584
1.149.048
1.243.604
Stand
1.1.2009
Zuführungen
Auflösungen
31.820
69.356
442.168
Geschäftsbericht 2009 169
Konzernanhang
28. Finanzverbindlichkeiten
(In Tsd. EUR)
Anleihen
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Finanzverbindlichkeiten gegenüber nicht
konsolidierten Tochterunternehmen
Finanzverbindlichkeiten gegenüber Beteiligungen
Leasingverbindlichkeiten
Übrige Finanzverbindlichkeiten
31.12.2009
langfristig
kurzfristig
445.612
4.507
1.439.416
576.950
31.12.2008
langfristig
278.788
1.363.832
kurzfristig
–
1.064.555
–
–
149.698
12.864
2.047.590
–
–
13.955
21.889
1.678.464
437
159.888
18.153
5.319
1.248.352
636
165.386
39.696
8.711
795.886
Die langfristigen Anleihen betreffen mit 76.351 Tsd. Euro (Vor-
In 2005 hat HOCHTIEF mit einem internationalen Bankenkonsor-
jahr 78.632 Tsd. Euro) eine von Leighton Holdings in 2006 auf-
tium eine syndizierte Barkreditlinie über 600.000 Tsd. Euro abge-
genommene USD-Anleihe in Indonesien. Sie hat ein Volumen
schlossen. Die Verzinsung beruht auf dem jeweiligen, von der
von 110.000 Tsd. US-Dollar und ist bei einer Laufzeit von fünf
Laufzeit der Ziehung abhängigen EURIBOR zuzüglich einer an-
Jahren mit 7,875 Prozent festverzinslich. In 2008 hat Leighton
gemessenen Marge. Die Barkreditlinie läuft bis zum 22. Novem-
Holdings ein USD-Private-Placement mit einem Volumen von
ber 2012. Die Inanspruchnahme beläuft sich unverändert zum
280.000 Tsd. US-Dollar begeben. Dieses ist in drei Tranchen
Vorjahr auf 477.000 Tsd. Euro. Mit 366.709 Tsd. Euro (Vorjahr
in den Jahren 2013, 2015 und 2018 zurückzuzahlen. Der Zins-
509.082 Tsd. Euro) enthalten die Verbindlichkeiten gegenüber
satz ist je Tranche festgelegt und liegt zwischen 6,91 Prozent
Kreditinstituten Verbindlichkeiten von Leighton Holdings im
und 7,66 Prozent. Der Buchwert des USD-Private-Placement
Wesentlichen zur Finanzierung von Akquisitionen, insbesonde-
beträgt zum 31. Dezember 2009 194.348 Tsd. Euro (Vorjahr
re der Al Habtoor Engineering Enterprises Co. L.L.C., und von
200.156 Tsd. Euro). Die Position enthält zudem eine weitere
Projektgesellschaften.
von Leighton Holdings im Geschäftsjahr aufgenommene Anleihe in Höhe von 174.913 Tsd. Euro. Diese hat eine Laufzeit von
Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind zum
fünf Jahren und ist mit 9,5 Prozent festverzinslich.
Bilanzstichtag 548.200 Tsd. Euro variabel und 1.468.166 Tsd.
Euro festverzinslich. Im Fall von variabler Verzinsung betrug der
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten zwei
durchschnittliche Zinssatz 2,58 Prozent. Bei fester Zinsbindung
im Vorjahr aufgenommene Schuldscheindarlehen. Davon hat
lag der durchschnittliche Zinssatz bei 3,8 Prozent. Die Laufzeit
ein Darlehen einen Nominalwert von 200.000 Tsd. Euro mit ei-
beträgt durchschnittlich drei Jahre.
ner Laufzeit von fünf Jahren, das zweite beläuft sich auf nominal 50.000 Tsd. Euro und hat eine Laufzeit von sieben Jahren.
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode be-
Beide Darlehen werden mit dem Sechsmonats-EURIBOR zu-
wertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 1.642
züglich einer angemessenen Marge verzinst. HOCHTIEF hat am
Tsd. Euro (Vorjahr 1.120 Tsd. Euro).
25. Mai 2009 insgesamt vier weitere Schuldscheindarlehen mit
einem Gesamtvolumen von 300.000 Tsd. Euro und hälftig auf-
Die Leasingverbindlichkeiten in Höhe von 189.394 Tsd. Euro
geteilten Laufzeiten von drei und fünf Jahren mit zum Teil fixer
(Vorjahr 32.108 Tsd. Euro) betreffen überwiegend im Rahmen
und zum Teil variabler Verzinsung abgeschlossen. Die Verzin-
von Finanzierungsleasing genutzte technische Anlagen und
sung der einzelnen Schuldscheindarlehen entspricht dabei den
Maschinen bei Leighton Holdings.
zum Zeitpunkt des Abschlusses geltenden Marktbedingungen.
Im Vorjahr war in den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti-
Die Mindestleasingzahlungen für Verbindlichkeiten aus Finan-
tuten mit 200.000 Tsd. Euro ein weiteres Schuldscheindarle-
zierungsleasingverträgen teilen sich wie folgt auf:
hen enthalten, das im Berichtsjahr getilgt wurde.
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
170 Geschäftsbericht 2009
Nominalwert
44.080
155.435
458
31.12.2009
Abzinsungsbetrag
4.384
6.138
57
Barwert
39.696
149.297
401
Nominalwert
18.880
14.287
864
31.12.2008
Abzinsungsbetrag
727
1.087
109
Barwert
18.153
13.200
755
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die übrigen Finanzverbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen kurzfristige Darlehen und andere Finanzverbindlichkeiten.
29. Sonstige Verbindlichkeiten
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Derivaten
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern
Rechnungsabgrenzungsposten
Verbindlichkeiten aus Steuern
(ohne Ertragsteuern)
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen
Sicherheit
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
31.12.2009
langfristig
kurzfristig
131.163
74.277
–
166.579
42.451
28.460
31.12.2008
langfristig
170.444
–
47.373
kurzfristig
17.366
107.323
30.469
–
39.854
–
58.242
–
11.497
185.111
7.253
65.134
381.557
–
1.203
219.020
6.236
47.472
267.108
Die Verbindlichkeiten aus Derivaten betreffen mit 101.887 Tsd.
30. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Euro (Vorjahr 82.636 Tsd. Euro) bei der Leighton-Gruppe
­bestehende künftige Einzahlungsverpflichtungen in zwei Infrastruktur-Projektgesellschaften und mit 51.724 Tsd. Euro (Vorjahr 37.297 Tsd. Euro) Zinsswaps der HOCHTIEF Aktien­­ge­sell­
schaft.
Im Rahmen der in den beiden Vorjahren getätigten Veräußerung von insgesamt 16,25 Prozent der indirekt gehaltenen Anteile an dem Projekt Vespucio Norte Express (VNE) in Chile
hat die HOCHTIEF PPP Solutions GmbH den Investoren Ei-
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Percentage of Completion
(PoC)
erhaltene Anzahlungen
31.12.2009
31.12.2008
–731.567
1.368.039
636.472
– 689.871
1.354.407
664.536
87.351
3.662.321
4.386.144
3.655
132.530
3.755.826
4.552.892
6.748
1.491
348
4.391.638
323
1.808
4.561.771
gegenüber Arbeitsgemeinschaften
Übrige
genkapitalgarantien mit einer Laufzeit bis zum 31. Dezember
2012 eingeräumt. Der beizulegende Zeitwert dieser Eigenkapitalgarantien betrug zum Bilanzstichtag 16.000 Tsd. Euro
(Vorjahr 25.600 Tsd. Euro). Der Ausweis erfolgt in den lang­
fristigen Verbindlichkeiten aus Derivaten.
Erhaltene Anzahlungen
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen
gegenüber Beteiligungen
Die Rechnungsabgrenzungsposten betreffen im Wesentlichen
im Voraus erhaltene Versicherungsprämien, die die folgenden
Geschäftsjahre betreffen und über die Laufzeit des jeweiligen
Die Verbindlichkeiten aus PoC in Höhe von 636.472 Tsd. Euro
Versicherungsvertrags aufgelöst werden, sowie Mieten.
(Vorjahr 664.536 Tsd. Euro) enthalten Fertigungsaufträge mit
passivischem Saldo gegenüber Kunden, bei denen erhaltene
Die übrigen sonstigen Verbindlichkeiten enthalten Verpflich-
Anzahlungen die Herstellungskosten einschließlich Gewinnantei-
tungen außerhalb des Lieferungs- und Leistungsverkehrs.
len übersteigen.
Gegenüber Unternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet werden, bestehen Verbindlichkeiten in Höhe von 177
Tsd. Euro (Vorjahr 1.786 Tsd. Euro).
31. Ertragsteuerverbindlichkeiten
Bei den Ertragsteuerverbindlichkeiten in Höhe von 10.201 Tsd.
Euro (Vorjahr 19.303 Tsd. Euro) handelt es sich um Verbindlichkeiten gegenüber in- und ausländischen Finanzbehörden.
Geschäftsbericht 2009 171
Konzernanhang
Sonstige Angaben
Diese regeln die jeweiligen Grundsätze zum Umgang mit den
einzelnen Finanzrisiken.
32. Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie
Das unverwässerte Ergebnis je Aktie ergibt sich, indem der auf
Innerhalb des Zentralbereichs Finanzen sind die Handels-,
die Aktien entfallende Konzerngewinn durch die durchschnitt-
Controlling- und Abwicklungsaktivitäten in die Bereiche Front-,
liche Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien dividiert wird. Eine
Middle- und Back-Office aufgeteilt. Hierdurch wird ein wirk-
Verwässerung dieser Kennzahl kann durch sogenannte po-
sames Risikomanagement gewährleistet, in dem die Kontrolle
tenzielle Aktien auftreten (vor allem Aktienoptionen und Wan-
und Abwicklung der externen Handelsaktivitäten des Front-
delanleihen). Die aktienbasierten Vergütungsprogramme von
Office von einem separaten und unabhängigen Bereich, dem
HOCHTIEF wirken nicht gewinnverwässernd. Damit entsprechen
Back-Office, erfolgt. Bei allen externen Handelsgeschäften gilt
sich das verwässerte und das unverwässerte Ergebnis je Aktie.
zudem mindestens das Vieraugenprinzip. Die internen Anweisungsberechtigungen sind streng limitiert, betragsmäßig be-
2009
Konzerngewinn (in Tsd. EUR)
Zahl der im Umlauf befindlichen Aktien (gewichteter
Durchschnitt) in Tausend
Stück
Ergebnis je Aktie (in EUR)
Dividende je Aktie (in EUR)
Vorgeschlagene Dividende je
Aktie (in EUR)
195.222
2008
angepasst
156.744
grenzt und werden regelmäßig mindestens einmal jährlich einer Überprüfung unterzogen.
Management von Liquiditätsrisiken
HOCHTIEF arbeitet mit weitgehend zentralen Liquiditätsstruk-
66 522
2,93
69 353
2,26
1,40
1,50
turen zur konzernweiten Bündelung von Liquidität (insbesondere dem sogenannten Cash-Pooling), unter anderem zur Vermeidung von Liquiditätsengpässen auf Einzelgesellschaftsebene.
Die zentrale Liquidität wird regelmäßig ermittelt sowie im Rahmen einer rollierenden 18-Monats-Planung durch einen Bottom-up-Prozess geplant. Liquiditätsplanungen werden durch
33. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten
monatliche Stress-Szenarien ergänzt. Auf Basis der Liquidi-
Zu den Finanzinstrumenten zählen finanzielle Vermögenswerte
tätsplanung steuert HOCHTIEF sein Wertpapiervermögen so-
und Verbindlichkeiten sowie vertragliche Ansprüche und Ver-
wie das Kreditportfolio aktiv.
pflichtungen in Bezug auf Tausch beziehungsweise Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Unterschieden werden ori-
Durch die Platzierung von vier neuen Schuldscheindarlehen
ginäre und derivative Finanzinstrumente.
konnte der Kreis der Kreditgeber nochmals erweitert werden.
Weiterhin wurde im Geschäftsjahr 2009 der finanzielle Hand-
Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite
lungsspielraum des HOCHTIEF-Konzerns durch die Umwand­
im Wesentlichen die flüssigen Mittel, die kurzfristigen Wertpa-
lung eines Teils des syndizierten Avalkredits in eine syndizierte
piere, die Forderungen und die übrigen Finanzanlagen. Die
Barlinie in Höhe von 400 Mio. Euro nochmals erhöht.
Wertpapiere sind mit dem beizulegenden Zeitwert angesetzt.
Die beizulegenden Zeitwerte der zur Veräußerung verfügbaren
In den nachfolgenden Tabellen werden die maximal zu leisten-
finanziellen Vermögenswerte ergeben sich aus den Börsen-
den Auszahlungen dargestellt. Die Betrachtung bildet den für
kursen oder werden auf der Grundlage anerkannter Bewer-
HOCHTIEF ungünstigsten Fall ab, das heißt den jeweils frü-
tungsmethoden ermittelt.
hestmöglichen vertraglichen Zahlungstermin (sogenannter
Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstru-
rücksichtigt. Fremdwährungspositionen werden jeweils mit
mente im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewer-
dem am Bilanzstichtag geltenden Stichtagskassakurs umge-
teten Verbindlichkeiten.
rechnet. Zinszahlungen aus variabel verzinsten Positionen
„Worst Case“). Dabei werden Gläubigerkündigungsrechte be-
werden einheitlich mit dem letzten Zinsfixing vor dem BilanzDer Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz
stichtag berechnet. Neben originären Finanzinstrumenten
ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt
werden auch derivative Finanzinstrumente (beispielsweise
das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen Ver-
­Devisentermingeschäfte und Zinsswaps) berücksichtigt.
mögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese
­Ferner werden eingeräumte, noch nicht vollständig gezogene
Risiken durch Wertberichtigungen abgedeckt.
Kreditlinien und herausgelegte Finanzgarantien einbezogen.
Risikomanagement
Den in den nachstehenden Tabellen dargestellten maximal zu
Alle Finanzaktivitäten erfolgen im HOCHTIEF-Konzern auf Ba-
leistenden Auszahlungen („Worst Case“-Betrachtung) stehen
sis einer konzernweit gültigen Finanzrahmenrichtlinie. Ergän-
in den gleichen Perioden jeweils – hier nicht aufgeführte – ver-
zend zur generellen Rahmenrichtlinie gelten funktionale, ope-
traglich fixierte Einzahlungen (zum Beispiel aus Forderungen
rative Einzelrichtlinien zu verschiedenen Themenbereichen wie
aus Lieferungen und Leistungen) gegenüber, die die angege-
beispielsweise zum Währungs- und Sicherheitenmanagement.
benen Zahlungsmittelabflüsse in wesentlichem Umfang ab­
decken werden.
172 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2009
(In Tsd. EUR)
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente
Kreditzusagen / Finanzgarantien
2010
4.715.106
74.277
23.488
4.812.871
2011
334.152
22.312
291.522
647.986
2012–2013
1.348.739
38.456
18.000
1.405.195
nach 2013
610.541
70.395
–
680.936
Summe
7.008.538
205.440
333.010
7.546.988
2010
353.928
53.614
4.093
411.635
2011–2012
1.155.175
51.722
22.438
1.229.335
nach 2012
516.096
65.108
–
581.204
Summe
7.269.863
187.810
35.433
7.493.106
Maximal zu leistende Auszahlungen zum 31.12.2008
(In Tsd. EUR)
Originäre finanzielle Verbindlichkeiten
Derivative Finanzinstrumente
Kreditzusagen
2009
5.244.664
17.366
8.902
5.270.932
Darüber hinaus ist die Liquiditätsversorgung des Konzerns
Auch im für HOCHTIEF wesentlichen Avalbereich verfügt
auch wegen der vorhandenen Kassenbestände und verfüg-
HOCHTIEF über ausreichende Kreditlinien. Die Avalkreditlinien
baren Guthaben bei Kreditinstituten, der veräußerbaren kurz-
haben ein Gesamtvolumen von 9,36 Mrd. Euro (Vorjahr 9,13 Mrd.
fristigen Wertpapiere sowie der freien, ungenutzten Barkredit-
Euro) und sind per 31. Dezember 2009 zu 81 Prozent ausge-
linien ausreichend sichergestellt. Folgende Tabelle zeigt die
nutzt.
wesentlichen Liquiditätsinstrumente auf:
Management von Währungsrisiken
(In Tsd. EUR)
Kassenbestände und
verfügbare Guthaben bei
Kreditinstituten
Veräußerbare Wertpapiere
Freie Barkreditlinien
31.12.2009
31.12.2008
Währungsrisiken (im Sinne von Transaktionsrisiken) entstehen
bei HOCHTIEF aus Forderungen, Verbindlichkeiten, flüssigen
1.114.626
1.433.397
1.836.904
4.384.927
1.064.150
1.497.719
1.335.660
3.897.529
Mitteln und Wertpapieren sowie schwebenden Geschäften in
einer anderen als der funktionalen Währung der jeweiligen
Konzerngesellschaft. Zur Absicherung gegen wechselkursbedingte Schwankungen dieser Zahlungen beziehungsweise Positionen werden Währungsderivate, maßgeblich Devisentermin­
geschäfte, eingesetzt. Grundsätzlich sichert HOCHTIEF alle
Die Barkreditlinien setzen sich unter anderem aus einem syn-
Währungsrisiken ab.
dizierten Barkredit mit einem Volumen von 600 Mio. Euro
(Laufzeit bis 22. November 2012, Ausnutzung per 31. Dezem-
Die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften
ber 2009: 80 Prozent) und einem in 2009 – im Rahmen der
erfolgt regelmäßig über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft.
Umwandlung eines Teils des bestehenden syndizierten Aval-
Durch verbindliche Richtlinien sind Nutzung, getrennte Kon-
kredits – abgeschlossenen syndizierten Barkredit mit einem
trolle und Verantwortlichkeiten bei allen Konzernunternehmen
Volumen von 400 Mio. Euro (Laufzeit bis 24. Oktober 2012,
klar geregelt. Grundsätzlich werden Währungsderivate nur zur
Ausnutzung per 31. Dezember 2009: null Prozent) sowie kurz-
Absicherung von Risiken eingesetzt (sogenanntes Hedging).
fristigen Geldmarktlinien mit einem Volumen von 291 Mio. Euro
Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind
(Ausnutzung per 31. Dezember 2009: neun Prozent) zusam-
grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität.
men. Ein Teil der freien Barkreditlinien ist jeweils projektgebunden. Hinsichtlich diverser Kreditlinien bestehen Gläubigerkündigungsrechte (im Rahmen von Financial Covenants); diese
Covenants werden im Rahmen der Unternehmensplanung
laufend überwacht und derzeit als unkritisch eingestuft. Aufgrund der jeweils breiten und internationalen Syndizierung
wird das Refinanzierungsrisiko als sehr gering eingestuft. Aus
weiteren Vorsichtsüberlegungen heraus besteht auf Basis der
Hauptversammlungsbeschlüsse des Jahres 2005 ein angemessener Rahmen, um die Eigenmittel zu erhöhen.
Geschäftsbericht 2009 173
Konzernanhang
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
Wird Hedge-Accounting angewendet, werden die unrealisier-
werte der Währungsderivate dargestellt:
ten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst
in den „erfolgsneutralen Eigenkapitalveränderungen“ erfasst.
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Devisentermingeschäfte/
Devisenswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-Hedge-Accounting)
mit Sicherungshintergrund
(aber ohne HedgeAccounting)
Passiva
Devisentermingeschäfte/
Devisenswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-Hedge-Accounting)
mit Sicherungshintergrund
(aber ohne HedgeAccounting)
31.12.2009
31.12.2008
Die Gewinne und Verluste werden erst dann realisiert, wenn
auch das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam wird.
Derivate werden auf Basis aktueller Marktkonditionen zum Bilanzstichtag bewertet. Bei der Interpretation der positiven und
negativen beizulegenden Zeitwerte von derivativen Finanz-
768
5.514
instrumenten ist zu beachten, dass ihnen gegenläufige Grundgeschäfte gegenüberstehen. Im Geschäftsjahr 2009 wurden
645
1.413
2.685
8.199
Marktwertänderungen aus den oben genannten Derivaten mit
Sicherungshintergrund (Cashflow-Hedge-Accounting) saldiert
in Höhe von 3.001 Tsd. Euro (Vorjahr –13.091 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital und –2.374 Tsd. Euro (Vorjahr
– 5.159 Tsd. Euro) aufgrund von Ineffektivitäten erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Sofern kein
Hedge-Accounting angewendet werden kann, werden sämtliche unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsge-
11.669
17.042
schäfts unmittelbar in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; im Geschäftsjahr waren dies –3.570 Tsd. Euro (Vorjahr
3.978
15.647
2.448
19.490
saldiert 237 Tsd. Euro).
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
aus einer Schwankung von zehn Prozent der wesentlichen
Die Restlaufzeit der Währungsderivate im Cashflow-Hedge-
Fremdwährungen – australischer Dollar und US-Dollar – auf
Accounting beträgt zum 31. Dezember 2009 maximal 30 Mo-
das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis er-
nate. Die maximale Restlaufzeit von Währungsderivaten ohne
geben hätten. Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volu-
Anwendung von Hedge-Accounting beträgt zum 31. Dezem-
men zum Bilanzstichtag.
ber 2009 zwölf Monate.
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Währungsderivate
mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting)
USD
AUD
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht
gesicherter Währungspositionen bei originären
Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne
Hedge-Accounting)
USD
AUD
174
Geschäftsbericht 2009
31.12.2009
Fremdwährung
steigt um
fällt um
10 Prozent
10 Prozent
31.12.2008
Fremdwährung
steigt um
fällt um
10 Prozent
10 Prozent
–
3.130
–
– 3.130
1.970
– 5.842
–1.970
5.842
3.514
128
– 3.503
–128
– 2.100
2.399
2.371
– 2.404
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Management von Zinsrisiken
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
Zinsrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Finanzpositionen
werte der Zinsderivate dargestellt:
der Aktivseite im Wesentlichen durch verzinsliche Wertpapiere
des Umlaufvermögens. Zinsrisiken auf der Passivseite der
Bilanz betreffen im Wesentlichen Finanzverbindlichkeiten.
­Risiken werden hierbei durch zwei Ansätze minimiert: zum einen durch sogenanntes Natural Hedging, also das Eliminieren
von gegenläufigen Zins­risiken aus originären Finanzinstrumenten
auf der Aktiv- und der Passivseite; zum anderen durch den
Einsatz von Zinsderivaten. Dies sind in der Regel Zins­swaps,
durch die Cashflow-Risiken, die durch Änderungen von Zinssätzen bei variabel verzinslichen Finanzpositionen bestehen, in
Marktwert­risiken, die bei festverzinslichen Finanzpositionen
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Zinsswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-HedgeAccounting)
Zinsfutures
ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur
Asset-Management-Strukturierung)
durch einen Marktvergleich auftreten, getauscht werden.
Analog zum Vorgehen bei Währungsderivaten erfolgt die Abwicklung der Sicherungen der Konzerngesellschaften regelmäßig
über die HOCHTIEF Aktiengesellschaft. Ebenfalls bestehen
analoge Regelungen und Richtlinien sowie die grundsätzliche
Bindung an Grundgeschäfte (also kein spekulativer Einsatz).
Vertragspartner der extern abgeschlossenen Derivate sind
grundsätzlich Kreditinstitute erster Bonität.
Passiva
Zinsswaps
mit Sicherungshintergrund
(Cashflow-HedgeAccounting)
Zinsfutures
ohne Sicherungshintergrund (Einsatz zur
Asset-Management-Strukturierung)
31.12.2009
31.12.2008
245
–
58
303
175
175
66.777
55.789
118
66.895
250
56.039
Die Restlaufzeit der Zinsswaps im Cashflow-Hedge-Accounting beträgt zum 31. Dezember 2009 maximal 66 Monate. Die
maximale Restlaufzeit der Zinsfutures beträgt zum 31. Dezember 2009 drei Monate.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden Marktwertänderungen aus
Zinsderivaten mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) saldiert in Höhe von –10.743 Tsd. Euro (Vorjahr
– 52.074 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Marktwertänderungen bei Zinsfutures, die zur Asset-Management-Strukturierung eingesetzt wurden, wurden saldiert in
Höhe von 15 Tsd. Euro (Vorjahr –75 Tsd. Euro) erfolgswirksam
in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Geschäftsbericht 2009 175
Konzernanhang
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
aus einer Schwankung um einen Prozentpunkt des jeweiligen
Marktzinsniveaus auf das Eigenkapital beziehungsweise auf
das Jahresergebnis ergeben hätten. Die Analyse basiert auf
dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag.
31.12.2009
Marktzinsniveau
steigt um einen
fällt um einen
Prozentpunkt
Prozentpunkt
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von Marktwertschwankungen eingesetzter Zinsderivate
mit Sicherungshintergrund (Cashflow-HedgeAccounting) und Marktwertschwankungen festverzinslicher Wertpapiere, die erfolgsneutral zum
beizulegenden Zeitwert bewertet werden
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund nicht
gesicherter, zinsvariabler Positionen bei originären
Finanzinstrumenten sowie durch Marktwertschwankungen bei derivativen Finanzinstrumenten (ohne
Hedge-Accounting)
31.12.2008
Marktzinsniveau
steigt um einen
fällt um einen
Prozentpunkt
Prozentpunkt
25.640
– 25.939
24.965
– 25.445
– 5.821
5.821
– 9.464
9.464
Management von sonstigen Preisrisiken
werden nicht im Rahmen des Hedge-Accountings, sondern
Sonstige Preisrisiken entstehen bei HOCHTIEF durch Anlagen
als sogenanntes Natural Hedging bilanziert. Die Ergebnisse
in kurzfristige beziehungsweise langfristige, nicht zinstragende
aus der Marktwertbewertung dieser Derivate werden im Per-
Wertpapiere, maßgeblich Aktien und Fonds, die der Kategorie
sonalaufwand ausgewiesen.
„zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet und daher erfolgsneutral zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Dane-
In der nachfolgenden Tabelle sind die beizulegenden Zeit-
ben resultieren Preisrisiken aus Beteiligungen, die ebenfalls
werte der Termingeschäfte sowie von zwei geschriebenen
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zugeordnet wer-
Optionen dargestellt:
den, soweit die Bewertung zum beizulegenden Zeitwert erfolgt. In der nachfolgenden Tabelle werden diese Positionen
dargestellt. Beteiligungen, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden, da der beizulegende Zeitwert nicht
verlässlich ermittelbar ist, sind dagegen nicht enthalten.
(In Tsd. EUR)
Preisrisikopositionen der
langfristigen Vermögenswerte
Preisrisikopositionen der
kurzfristigen Vermögenswerte
31.12.2009
31.12.2008
475.150
406.785
254.016
197.462
HOCHTIEF steuert die Preisrisiken aktiv. Eine laufende Beob­
achtung und Analyse der Märkte ermöglichen somit eine zeitnahe Steuerung der Anlagen. So können negative Entwicklungen
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne
Hedge-Accounting)
Passiva
Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (CashflowHedge-Accounting)
Termingeschäfte mit Sicherungshintergrund (aber ohne
Hedge-Accounting)
Geschriebene Optionen ohne
Sicherungshintergrund
an den Kapitalmärkten frühzeitig erkannt und entsprechende
31.12.2009
31.12.2008
46.264
46.264
7.622
7.622
101.887
82.636
5.011
4.045
16.000
122.898
25.600
112.281
Maßnahmen ergriffen werden. Derivate werden nur in Ausnahmefällen zur Steuerung sonstiger Preisrisiken eingesetzt.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden Marktwertänderungen aus
176 Geschäftsbericht 2009
Im Rahmen des Beteiligungsmanagements wurden Termin-
den oben genannten Derivaten mit Sicherungshintergrund
käufe mit einer maximalen Restlaufzeit zum 31. Dezember
(Cashflow-Hedge-Accounting) in Höhe von –19.251 Tsd. Euro
2009 von 54 Monaten zu Sicherungszwecken abgeschlossen,
(Vorjahr – 44.791 Tsd. Euro) erfolgsneutral im Eigenkapital er-
die nach den Regelungen für Cashflow-Hedge-Accounting
fasst. Marktwertänderungen bei Termingeschäften ohne An-
abgebildet werden. Des Weiteren wurden aktienbezogene
wendung von Hedge-Accounting und bei den geschriebenen
Derivate abgeschlossen, die der Absicherung unserer aktien-
Optionen wurden saldiert in Höhe von 47.276 Tsd. Euro (Vor-
basierten Vergütungspläne dienen und zum 31. Dezember
jahr – 423 Tsd. Euro) in der Gewinn- und Verlustrechnung er-
2009 eine maximale Restlaufzeit von 51 Monaten haben. Diese
fasst.
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Folgende Sensitivitätsanalysen zeigen auf, welche Effekte sich
aus Schwankungen der Marktwerte von originären und derivativen Finanzinstrumenten von zehn Prozent auf das Eigenkapital beziehungsweise auf das Jahresergebnis ergeben hätten.
Die Analyse basiert auf dem jeweiligen Volumen zum Bilanzstichtag.
(In Tsd. EUR)
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Marktwertschwankungen eingesetzter Derivate mit Sicherungshintergrund (CashflowHedge-Accounting)
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Marktwertschwankungen von Derivaten
ohne Hedge-Accounting
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Kurswertänderungen von nicht wertgeminderten Wertpapieren
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Wertänderungen bei nicht wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Kurswertsteigerungen bei wertgeminderten
Wertpapieren
Änderung des Eigenkapitals aufgrund von
Wertsteigerungen bei wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Kurswertminderungen bei wertgeminderten Wertpapieren
Änderung des Jahresergebnisses aufgrund
von Wertminderungen bei wertgeminderten,
zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
Beteiligungen
31.12.2009
Marktwert
steigt um 10
fällt um 10
Prozent
Prozent
31.12.2008
Marktwert
steigt um 10
fällt um 10
Prozent
Prozent
10.189
–10.189
8.153
– 8.153
9.325
–11.225
6.758
– 8.058
24.224
– 24.224
19.745
–19.745
43.988
– 43.988
37.190
– 37.190
1.368
–
37
–
3.498
–
3.453
–
–
–1.368
–
– 37
–
– 3.498
–
– 3.453
Management von Ausfallrisiken
Das maximale Ausfallrisiko der finanziellen Vermögenswerte
Ausfallrisiken ergeben sich im HOCHTIEF-Konzern aus dem
entspricht den in der Bilanz angesetzten Buchwerten. Diesem
operativen Geschäft sowie aus bestimmten Finanzierungsak­
sind jedoch die vom HOCHTIEF-Konzern hereingenommenen
tivitäten.
Sicherheiten gegenüberzustellen, sodass das tatsächliche
Ausfallrisiko geringer ist. Bei ausgereichten Finanzgarantien
Das Risikomanagement erfolgt bei HOCHTIEF im operativen
entspricht der maximale Ausfall dem Höchstbetrag, der von
Geschäft durch die laufende bereichsbezogene Überwachung
HOCHTIEF zu zahlen ist. Kreditzusagen können maximal in
der Forderungen aus Lieferungen und Leis­tungen. Bei Fest-
Höhe ihres zugesagten Betrags ausfallen. Zum 31. Dezember
stellung eines konkreten Ausfallrisikos wird diesem Risiko durch
2009 betrug das maximale Ausfallrisiko aus Finanzgarantien
die Bildung von Einzelwertberichtigungen im notwendigen Um-
und Kreditzusagen 333.010 Tsd. Euro (Vorjahr nur aus Kredit-
fang Rechnung getragen.
zusagen 35.433 Tsd. Euro). Eine Inanspruchnahme der Finanzgarantien und Kreditzusagen ist zum Berichtszeitpunkt
Der HOCHTIEF-Konzern hat gegenüber Dritten für Equity-Ge-
sehr unwahrscheinlich.
sellschaften Finanzgarantien herausgelegt. Dabei werden Finanzgarantien nur für Gesellschaften bester Bonität übernom-
HOCHTIEF erhält Sicherheiten zur Besicherung von Vertragser-
men, sodass das Risiko einer Inanspruchnahme von HOCHTIEF
füllung und Gewährleistung durch Nachunternehmer oder zur
äußerst gering ist. Kreditzusagen werden nur an Unternehmen,
Besicherung von Vergütungsansprüchen. Unter anderem wer-
die nach der Equity-Methode bewertet werden, gegeben.
den hierbei Gewährleistungs-, Vertragserfüllungs-, Vorauszahlungs- und Zahlungsbürgschaften hereingenommen. HOCHTIEF
Geschäftsbericht 2009 177
Konzernanhang
regelt die Hereinnahme von Sicherheiten in einer Richtlinie. Diese umfasst unter anderem die vertragliche Gestaltung, Durchführung und Verwaltung aller Vereinbarungen. Details werden
abhängig zum Beispiel von Land und Rechtsprechung unterschiedlich geregelt. Bezüglich der Ausfallrisiken prüft HOCHTIEF
bei allen hereingenommenen Avalen die Bonität des Sicherheitengebers. HOCHTIEF bedient sich bei der Bonitätsbeurteilung
so weit wie möglich externer Spezialisten (beispielsweise Ratingagenturen). Die Angabe von beizulegenden Zeitwerten der
erhaltenen Sicherheiten ist nicht erfolgt, da eine verlässliche Ermittlung regelmäßig nicht möglich ist.
Im Folgenden werden die überfälligen, nicht wertgeminderten
finanziellen Vermögenswerte dargestellt:
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Kurzfristige Finanzforderungen
Kurzfristige sonstige Forderungen und sonstige
finanzielle Vermögenswerte
bis 30
Tage
31.12.2009
31 Tage
61 Tage
bis 60
bis 90
Tage
Tage
mehr als
90 Tage
bis 30
Tage
31.12.2008
31 Tage
61 Tage
bis 60
bis 90
Tage
Tage
mehr als
90 Tage
95.356
24.215
21.633
94.724
124.587
27.149
24.446
67.997
3
–
–
–
13
77
102
557
134
95.493
–
24.215
1
21.634
25
94.749
186
124.786
–
27.226
–
24.548
65
68.619
Die Überfälligkeiten der finanziellen Vermögenswerte sind
werte bestehen im Wesentlichen gegenüber öffentlichen Auf-
branchenspezifisch geprägt. Die Zahlungseingänge erfolgen in
traggebern und Industrieunternehmen mit erstklassiger Bonität.
­A bhängigkeit vom Prozess der Auftragsabnahme und Rechnungsprüfung, der regelmäßig – insbesondere bei Groß­pro­
Die einzelwertberichtigten finanziellen Vermögenswerte wer-
jekten – einen längeren Zeitraum in Anspruch nimmt. Die
den nachfolgend dargestellt:
überfälligen, nicht wertgeminderten finanziellen Vermögens-
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Kurzfristige sonstige Forderungen und sonstige finanzielle
Vermögenswerte
178 Geschäftsbericht 2009
Bruttobuchwert
31.12.2009
Einzelwertberichtigung
Nettobuchwert
Bruttobuchwert
31.12.2008
Einzelwertberichtigung
Nettobuchwert
118.136
73.825
44.311
120.468
74.553
45.915
1
6.415
1
6.123
–
292
–
5.447
–
5.447
–
–
1.197
125.749
1.197
81.146
–
44.603
32.038
157.953
30.338
110.338
1.700
47.615
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind
branchentypisch im Wesentlichen wertberichtigte Nachtragsforderungen enthalten.
Die nachstehende Tabelle enthält die Entwicklung der Wert­
berichtigungen auf finanzielle Vermögenswerte:
Wertberichtigungsspiegel
(In Tsd. EUR)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Kurzfristige sonstige Finanzforderungen und
sonstige finanzielle Vermögenswerte
1.1.2008
90.994
Veränderungen*
–16.441
31.12.2008/
1.1.2009
74.553
Veränderungen*
–728
31.12.2009
73.825
–
5.316
–
131
–
5.447
1
676
1
6.123
28.646
124.956
1.692
–14.618
30.338
110.338
– 29.141
– 29.192
1.197
81.146
Im Geschäftsjahr wurden keine Neuverhandlungen im Zusam-
genkapital zusammen. Der Risikosteuerungskreis beurteilt
menhang mit Finanzinstrumenten, die anderenfalls wertgemin-
und überprüft die Kapitalstruktur des Konzerns regelmäßig.
dert gewesen wären, geführt. Im Vorjahr wären Finanzforde-
Im Rahmen dieser Beurteilung werden risikoadäquate Kapital­
rungen in Höhe von 318 Tsd. Euro ohne Neuverhandlung der
kosten berücksichtigt.
*Die Veränderungen ergeben
sich aus Zuführungen, Auflösungen, Inanspruchnahmen,
Währungsanpassungen und
Änderungen des Konsolidierungskreises.
vertraglichen Bedingungen überfällig beziehungsweise wertgemindert gewesen.
Die Gesamtstrategie des Kapitalrisikomanagements hat sich
im laufenden Geschäftsjahr im Vergleich zum Vorjahr nicht
Hinsichtlich der weder überfälligen noch wertgeminderten fi-
verändert.
nanziellen Vermögenswerte liegen derzeit keine Hinweise auf
weiteren bonitätsbedingten Wertberichtigungsbedarf vor.
Ergänzende Angaben zu Finanzinstrumenten
Nachfolgend werden die Buchwerte und beizulegenden Zeit-
Kapitalrisikomanagement
werte nach Klassen von Finanzinstrumenten und die Buch-
Der HOCHTIEF-Konzern steuert sein Kapital mit dem Ziel, zu
werte nach IAS 39-Bewertungskategorien zum 31. Dezember
gewährleisten, dass sämtliche Konzernunternehmen weiterhin
2009 und zum 31. Dezember 2008 dargestellt:
ihr Geschäft unter der Prämisse der Unternehmensfortführung
betreiben können. Durch die bedarfsweise Optimierung des
Verhältnisses von Eigen- zu Fremdkapital werden die Kapitalkosten so gering wie möglich gehalten. Diese Maßnahmen
dienen einer Maximierung der Erträge der Anteilseigner.
­Die Kapitalstruktur setzt sich aus den in der Bilanz ausgewiesenen lang- und kurzfristigen Schulden abzüglich der flüssigen Mittel als Nettofremdkapital und dem bilanziellen Ei-
Geschäftsbericht 2009 179
Konzernanhang
2009
Buchwert je Bewertungskategorie
Finanzielle
Vermögenswerte
zur Verzu
Kredite und
äußerung
HandelsForderunverfügbar
zwecken
gen
gehalten
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Übrige Finanzanlagen
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
und sonstige Vermögenswerte
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
langfristig
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
180 Geschäftsbericht 2009
Keiner Bewertungskategorie zugehörig
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu
zu fortHandelsgeführten
zwecken
Anschafgehalten
fungskosten
in einem
bilanziellen
Sicherungszusammenhang stehend
und Finanzierungsleasing
nicht im
Anwendungsbereich des
IFRS 7
Summe
Buchwerte
31.12.2009
Summe
beizulegende
Zeitwerte
31.12.2009
475.150
–
–
–
–
–
–
475.150
475.150
11.346
486.496
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
11.346
486.496
11.346
486.496
–
–
–
–
421.752
110.802
–
–
–
–
3.609
1.285
–
–
425.361
112.087
425.361
112.087
–
–
1.985.428
–
–
–
1.422.095
3.407.523
3.407.523
–
46.264
–
–
–
192
–
46.456
46.456
–
–
4.961
–
–
–
–
4.961
4.961
–
–
–
46.264
–
4.961
–
–
–
–
–
192
125.720
125.720
125.720
177.137
125.720
177.137
–
703
–
–
–
821
–
1.524
1.524
–
–
50.309
–
–
–
–
50.309
50.309
–
–
807.739
–
–
703
–
–
–
50.309
–
1.769.644
–
–
–
–
–
–
–
–
–
821
–
–
74.956
74.956
–
–
74.956
126.789
807.739
1.769.644
74.956
126.789
807.739
1.769.644
–
–
–
–
–
–
–
–
1.897.892
756.190
149.698
39.696
–
–
2.047.590
795.886
2.050.976
795.886
–
–
–
–
3.751.511
–
640.127
4.391.638
4.391.638
–
–
–
21.011
–
110.152
–
131.163
131.163
–
–
–
–
10.735
–
–
10.735
10.735
–
–
–
–
–
–
–
21.011
–
10.735
–
110.152
43.213
43.213
43.213
185.111
43.213
185.111
–
–
–
4.096
–
70.181
–
74.277
74.277
–
–
–
–
64.099
–
–
64.099
64.099
–
–
–
–
–
–
–
4.096
–
64.099
–
70.181
243.181
243.181
243.181
381.557
243.181
381.557
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
2008
Buchwert je Bewertungskategorie
Finanzielle
Vermögenswerte
zur Verzu
Kredite und
äußerung
HandelsForderunverfügbar
zwecken
gen
gehalten
Keiner Bewertungskategorie zugehörig
Finanzielle
Verbindlichkeiten
zu
zu fortHandelsgeführten
zwecken
Anschafgehalten
fungskosten
(In Tsd. EUR)
Aktiva
Übrige Finanzanlagen
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
Finanzforderungen
langfristig
kurzfristig
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Forderungen
und sonstige Vermögenswerte
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
Wertpapiere
Flüssige Mittel
Passiva
Finanzverbindlichkeiten
langfristig
kurzfristig
Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
kurzfristig
zum Fair Value bewertet
zu fortgeführten Anschaffungskosten
nicht im Anwendungsbereich des IFRS 7
in einem
bilanziellen
Sicherungszusammenhang stehend
und Finanzierungsleasing
nicht im
Anwendungsbereich des
IFRS 7
Summe
Buchwerte
31.12.2008
Summe
beizulegende
Zeitwerte
31.12.2008
406.785
–
–
–
–
–
–
406.785
406.785
23.273
430.058
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
–
23.273
430.058
23.273
430.058
–
–
–
–
347.982
91.944
–
–
–
–
4.686
1.369
–
–
352.668
93.313
352.668
93.313
–
–
2.510.907
–
–
–
1.272.349
3.783.256
3.783.256
–
7.622
–
–
–
1
–
7.623
7.623
–
–
5.403
–
–
–
–
5.403
5.403
–
–
–
7.622
–
5.403
–
–
–
–
–
1
82.780
82.780
82.780
95.806
82.780
95.806
–
2.860
–
–
–
5.513
–
8.373
8.373
–
–
97.061
–
–
–
–
97.061
97.061
–
–
809.396
–
–
2.860
–
–
–
97.061
–
1.787.713
–
–
–
–
–
–
–
–
–
5.513
–
–
65.527
65.527
–
–
65.527
170.961
809.396
1.787.713
65.527
170.961
809.396
1.787.713
–
–
–
–
–
–
–
–
1.664.509
1.230.199
13.955
18.153
–
–
1.678.464
1.248.352
1.656.713
1.248.352
–
–
–
–
3.890.487
–
671.284
4.561.771
4.561.771
–
–
–
28.009
–
142.435
–
170.444
170.444
–
–
–
–
458
–
–
458
458
–
–
–
–
–
–
–
28.009
–
458
–
142.435
48.118
48.118
48.118
219.020
48.118
219.020
–
–
–
4.334
–
13.032
–
17.366
17.366
–
–
–
–
45.698
–
–
45.698
45.698
–
–
–
–
–
–
–
4.334
–
45.698
–
13.032
204.044
204.044
204.044
267.108
204.044
267.108
Geschäftsbericht 2009 181
Konzernanhang
Bei den kurzfristigen Finanzinstrumenten entsprechen auf-
Erläuterung der Stufeneinteilung, die die Marktnähe und deren
grund der kurzen Restlaufzeiten beziehungsweise der Bilan-
Bedeutung der in die Bewertung eingeflossenen Parameter
zierung zum Marktwert die Buchwerte den Marktwerten zum
reflektiert:
Abschlussstichtag. Die langfristigen Wertpapiere werden in
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ erfolgsneutral zum
Stufe 1: Vorliegen von notierten Börsen- oder Marktpreisen an
beizulegenden Zeitwert bewertet, sodass sich auch hier
aktiven Märkten für identische Vermögenswerte und Schulden
(ohne die Vornahme von Anpassungen); zum Beispiel börsen-
Buchwert und beizulegender Zeitwert entsprechen.
notierte Wertpapiere.
Soweit der beizulegende Zeitwert für Anteile an nicht konsolidierten Tochterunternehmen und übrigen Beteiligungen ver-
Stufe 2: Verwendung von Bewertungsdaten / Einflussgrößen,
lässlich ermittelbar ist, wird dieser angesetzt. Wenn ein ver-
die nicht auf Börsen- oder Marktpreisen im Sinne der Stufe 1
lässlicher Zeitwert nicht vorliegt, erfolgt die Bewertung innerhalb
basieren, die jedoch für den betreffenden finanziellen Vermö-
der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ zu Anschaffungs-
genswert oder die betreffende finanzielle Schuld entweder di-
kosten.
rekt, das heißt als Preis, oder indirekt, das heißt aus Preisen
abgeleitet, beobachtet werden können; zum Beispiel Over-
Angaben zur Fair-Value-Hierarchie von zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten zum
31.12.2009
the-Counter-Derivate.
(In Tsd. Euro)
Aktiva
Übrige Finanz­
anlagen
Sonstige Forderungen und sonstige
finanzielle Vermögenswerte
langfristig
kurzfristig
Wertpapiere
für die jeweiligen finanziellen Vermögenswerte oder Schulden,
Passiva
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
kurzfristig
Stufe 1
Stufe 2
Stufe 3: Verwendung von Bewertungsdaten / Einflussgrößen
Stufe 3
die nicht auf beobachtbaren beziehungsweise nachvollziehbaren Marktdaten beruhen; zum Beispiel zum beizulegenden
76.236
–
398.914
Zeitwert bewertete Beteiligungen, deren Zeitwert durch eine
Unternehmensbewertung ermittelt wurde.
–
–
527.810
46.456
1.524
279.929
–
–
–
–
–
115.163
74.277
16.000
–
Überleitung der auf Stufe 3 ermittelten beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten
(In Tsd. EUR)
Übrige Finanzanlagen
Sonstige Verbindlichkeiten
langfristig
182 Geschäftsbericht 2009
Stand
1.1.2009
371.876
laufende zahlungswirksame Veränderungen
27.864
Währungsanpassungen
– 826
in der GuV erfasste
Gewinne (+)/Verluste (–)
–
Stand
31.12.2009
398.914
25.600
–
–
9.600
16.000
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Gewinne in
Höhe von 9.600 Tsd. Euro sind in den sonstigen betrieblichen
Erträgen erfasst.
Finanzielle Vermögenswerte mit einem Buchwert von 29.360
Tsd. Euro (Vorjahr 35.240 Tsd. Euro) sind zum 31. Dezember
34. Eventualschulden und sonstige finanzielle
Verpflichtungen
(In Tsd. EUR)
Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Patronatserklärungen
31.12.2009
31.12.2008
52.300
27.641
2009 als Sicherheiten für bilanzierte finanzielle Verbindlichkeiten und nicht bilanzierte Eventualschulden gegeben.
Die Haftungsverhältnisse waren überwiegend zur Sicherung
aufgenommener Bankkredite, für Vertragserfüllungen, Ge-
Die folgende Tabelle zeigt das Nettoergebnis aus Finanz-
währleistungsverpflichtungen und Vorauszahlungen gegeben.
instrumenten nach IAS 39-Bewertungskategorien:
Wir bürgten am Bilanzstichtag im Wesentlichen für Beteiligungsgesellschaften und Arbeitsgemeinschaften. Im Übrigen
Nettoergebnis aus Finanzinstrumenten
(In Tsd. EUR)
Zur Veräußerung verfügbar
Zu Handelszwecken gehalten
Kredite und Forderungen
Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten
haften wir gesamtschuldnerisch für alle Arbeitsgemeinschaften,
2009
24.203
3.041
27.680
2008
–7.516
18.800
100.844
–187.173
–132.249
–195.194
– 83.066
an denen wir beteiligt sind.
Im April des Geschäftsjahres 2009 wurden 400 Mio. Euro des
in 2007 abgeschlossenen syndizierten Avalkredits über 2,0
Mrd. Euro der HOCHTIEF Aktiengesellschaft in eine Barkreditlinie umgewandelt und ein Teilbetrag in Höhe von 100 Mio.
Euro der ursprünglichen Darlehensvaluta an das Bankenkonsortium zurückgegeben, wodurch das Gesamtvolumen auf
In die Ermittlung des Nettoergebnisses aus Finanzinstrumen­
1,9 Mrd. Euro sowie das für Avale nutzbare Volumen auf 1,5
ten werden Zinserträge und -aufwendungen, Wertberichti­
Mrd. Euro reduziert wurde. Diese Barkreditlinie ist bis zum
gun­gen und -auf­holungen, Erträge und Aufwendungen aus
31. Dezember 2009 nicht in Anspruch genommen worden.
der Währungsumrechnung, Dividendenerträge, Abgangsge-
Zudem besteht für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft die Opti-
winne beziehungsweise -verluste und sonstige erfolgswirksam
on zur Umwandlung dieser Barkreditlinie in eine Avalkreditlinie
erfasste Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von Finanz­
in gleicher Höhe. Der Kreditrahmen ermöglicht die Bereitstel-
instrumenten einbezogen.
lung von Bürgschaften für die gewöhnliche Ge­schäfts­tätigkeit
vornehmlich der Unternehmensbereiche HOCHTIEF Europe,
Im Geschäftsjahr 2009 wurden Wertberichtigungen auf finan-
HOCHTIEF Concessions und HOCHTIEF Real Estate. Der syn-
zielle Vermögenswerte in Höhe von 55.690 Tsd. Euro (Vorjahr
dizierte Avalkredit hat eine Ursprungslaufzeit von fünf Jahren, die
106.082 Tsd. Euro) vorgenommen. Die Wertminderungen be-
am 24. Oktober 2012 endet, und ist zum 31. Dezember 2009
treffen mit 16.991 Tsd. Euro (Vorjahr 58.578 Tsd. Euro) zum bei-
mit 1,07 Mrd. Euro (Vorjahr 1,17 Mrd. Euro) in Anspruch ge-
zulegenden Zeitwert bewertete, nicht konsolidierte Tochterun-
nommen.
ternehmen und übrige Beteiligungen sowie mit 4.288 Tsd. Euro
(Vorjahr 36.264 Tsd. Euro) die Buchwerte von nicht konsoli-
Die HOCHTIEF Aktiengesellschaft hat zugunsten amerikani­
dierten Tochterunternehmen und übrigen Beteiligungen, die
scher Versicherungsgesellschaften eine unbegrenzte Garantie
aufgrund der Nichtverfügbarkeit eines beizulegenden Zeit-
für Verpflichtungen der Turner- und der Flatiron-Gruppe im
werts zu Anschaffungskosten be­wertet werden. Die lang­
Rahmen des sogenannten Bondings ausgelegt. Dieses in den
fristigen Finanzforderungen wurden weder im Geschäftsjahr
USA gesetzlich vorgesehene Sicherungsmittel garantiert die
noch im Vorjahr wertgemindert. Die kurzfris­tigen Finanzforde-
Erfüllung von Projekten der öffentlichen Hand. Weiterhin kommt
rungen wurden in Höhe von 1.125 Tsd. Euro (Vorjahr 221 Tsd.
es bei ausgewählten sonstigen Kunden zum Einsatz. Das ge-
Euro) wertberichtigt. Forderungen aus Lieferungen und Leis­
samte Bondingvolumen beläuft sich auf 5.236 Mio. US-Dollar
tungen wurden mit 15.319 Tsd. Euro (Vorjahr 8.065 Tsd. Euro),
(Vorjahr 4.758 Mio. US-Dollar). Die Ausnutzung des Bondingvo-
kurzfristige sonstige Forderungen und finanzielle Vermögens-
lumens beträgt im Berichtsjahr 4.628 Mio. US-Dollar (Vorjahr
werte mit 112 Tsd. Euro (Vorjahr 1.358 Tsd. Euro) sowie Wert-
3.579 Mio. US-Dollar). Eine Inanspruch­nahme aus dieser
papiere mit 17.855 Tsd. Euro (Vorjahr 1.596 Tsd. Euro) wertge-
HOCHTIEF-Garantie ist in der Vergangenheit nicht erfolgt und
mindert.
wird zurzeit für die Zukunft auch nicht erwartet.
Geschäftsbericht 2009 183
Konzernanhang
Daneben bestehen für den HOCHTIEF-Konzern weitere Aval-
Zudem bestehen weitere finanzielle Verpflichtungen aus lang-
kreditlinien mit einem Gesamtbetrag von 4,22 Mrd. Euro (Vor-
fristigen Liefer- und Leistungsverträgen in Höhe von 89.507
jahr 3,71 Mrd. Euro) bei Versicherungsgesellschaften und Ban-
Tsd. Euro (Vorjahr 17.395 Tsd. Euro).
ken.
Rechtsstreitigkeiten
Das Bestellobligo aus erteilten Investitionsaufträgen beträgt im
Gesellschaften des HOCHTIEF-Konzerns sind im Rahmen ihres
Konzern 126.211 Tsd. Euro (Vorjahr 364.426 Tsd. Euro) und
Geschäftsbetriebs in Gerichtsprozesse involviert. HOCHTIEF
betrifft im Wesentlichen die Bergbauaktivitäten der Leighton-
erwartet durch diese Prozesse jedoch keine wesentlichen ne-
Gruppe.
gativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle
Situation des Konzerns.
Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen bestehen in
Höhe von 111.848 Tsd. Euro (Vorjahr 138.107 Tsd. Euro) im
Wesentlichen für PPP-Projektgesellschaften im Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific.
Die Mindestleasingzahlungen für Operate-Leasing-Verträge
werden wie folgt fällig:
Operate Leasing
(In Tsd. EUR)
Fällig bis 1 Jahr
Fällig 1 bis 5 Jahre
Fällig über 5 Jahre
31.12.2009
Nominalwert
315.654
730.372
85.859
31.12.2008
Nominalwert
252.203
618.100
61.488
Die Verpflichtungen aus dem Operate Leasing betreffen überwiegend technische Anlagen und Maschinen der LeightonGruppe. Die Erhöhung ergibt sich aus der Ausweitung der Aktivitäten im Bergbaubereich.
Die Leasingzahlungen aus Operate-Leasing-Verträgen betrugen 320.127 Tsd. Euro (Vorjahr 249.990 Tsd. Euro).
Die Verpflichtungen aus langfristigen Mietverträgen betragen
331.008 Tsd. Euro (Vorjahr 340.743 Tsd. Euro). Die unkündbare Mietdauer liegt zwischen zwei und zwölf Jahren. Den
Mietzahlungsverpflichtungen stehen erwartete Mieterträge in
Höhe von 162.910 Tsd. Euro (Vorjahr 143.391 Tsd. Euro) gegenüber.
184 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
35. Segmentberichterstattung
Im HOCHTIEF-Konzern ergibt sich die Segmentabgrenzung
aus den jeweiligen geschäftlichen Aktivitäten der Unternehmensbereiche. Die Segmentierung der Unternehmensbereiche und Regionen basiert dabei auf der internen Bericht­
erstattung.
Es bestehen folgende berichtspflichtige Unternehmensbereiche / Segmente*:
HOCHTIEF Americas umfasst die Tätigkeiten der operativen
*Ausführliche Angaben zu den
einzelnen Segmenten enthält
der Lagebericht auf den Seiten
83 bis 109.
Einheiten in den USA, Kanada und Brasilien;
HOCHTIEF Asia Pacific bündelt die Aktivitäten im asiatischpazifischen Raum;
HOCHTIEF Concessions fokussiert sich auf die Entwicklung
und Realisierung von Konzessions- und Betreiberprojekten;
HOCHTIEF Europe ist hauptsächlich im Kerngeschäft Bauen
in europäischen Ländern tätig;
HOCHTIEF Real Estate entwickelt, realisiert, vermarktet und
betreut Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus;
HOCHTIEF Services konzentriert sich auf Dienstleistungen
in den Bereichen Facility-Management und Energy-Management.
Unter Unternehmenszentrale / Konsolidierung werden die Unternehmenszentrale, andere, nicht den gesondert dargestellten Unternehmensbereichen zuordenbare Tätigkeiten, insbesondere das Management unserer finanziellen Ressourcen
und Versicherungsaktivitäten, sowie Konsolidierungseffekte
dargestellt. Die Versicherungsaktivitäten werden in der Unternehmenszentrale verantwortlich von der HOCHTIEF Insurance
Broking and Risk Management Solutions GmbH – mit zwei Tochtergesellschaften in Luxemburg – gesteuert. Die HOCHTIEFVersicherungsgesellschaften bieten verschiedene Rück­ver­
sicherungs­leistungen für Bauleistungs-, Lieferantenausfall-,
Bürgschafts- und Haftpflicht- sowie Arbeitnehmer-Unfallver­
sicherungen an.
Geschäftsbericht 2009 185
Konzernanhang
Unternehmensbereiche
Außenumsätze
2009
2008
6.614.377
7.771.131
188.986
2.225.266
644.882
625.467
2008
angepasst
8.045.101
6.884.539
162.851
2.398.310
407.875
683.097
–
204
855
129.535
15.967
20.335
–
266
3.292
154.487
20.433
26.389
Bereichsumsätze
Außen- und Innenumsätze
2009
2008
angepasst
6.614.377
8.045.101
7.771.335
6.884.805
189.841
166.143
2.354.801
2.552.797
660.849
428.308
645.802
709.486
95.972
18.166.081
121.362
18.703.135
53.833
220.729
50.807
255.674
149.805
18.386.810
2009
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale/
Konsolidierung
HOCHTIEF-Konzern
Unternehmensbereiche
Konzerngewinn
2009
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale/
Konsolidierung
HOCHTIEF-Konzern
Unternehmensbereiche
(In Tsd. EUR)
HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Real Estate
HOCHTIEF Services
Unternehmenszentrale/
Konsolidierung
HOCHTIEF-Konzern
Regionen
(In Tsd. EUR)
Deutschland
Übriges Europa
Amerika
Asien
Australien
Afrika
HOCHTIEF-Konzern
186 Geschäftsbericht 2009
Innenumsätze
Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten
und Gemeinschaftsunternehmen, die nach
der Equity-Methode
bewertet werden
172.169
18.958.809
Planmäßige
Abschreibungen
2009
2008
2009
2008
45.345
160.720
47.736
1.547
19.698
15.578
2008
angepasst
42.371
133.282
69.382
– 60.536
28.208
13.505
22.240
103.356
68.207
65
10.202
886
8.048
219.537
72.886
881
14.958
691
31.637
419.937
1.038
33.181
2.920
7.254
41.617
312.818
345
20.124
4.531
7.527
– 95.402
195.222
– 69.468
156.744
–
204.956
–
317.001
5.281
501.248
2.475
389.437
Buchwerte der at Equity
bewerteten Finanzanlagen
Investitionen in immaterielle
Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment
Properties
2009
2008
2009
2008
30.874
1.034.351
670.496
834
59.291
1.987
27.094
936.161
653.273
3.344
47.445
1.625
19.626
708.703
396
77.363
1.134
6.404
–
1.797.833
–
1.668.942
12.397
826.023
Außenumsätze nach
Sitz der Kunden
2009
2008
angepasst
2.142.071
2.285.735
1.125.567
1.202.870
6.785.094
8.197.490
1.848.174
2.083.482
6.260.356
4.932.683
4.819
875
18.166.081
18.703.135
Investitionen in
Finanzanlagen
2009
2008
34.049
538.713
181
47.826
3.299
11.112
2.242
73.451
48.561
570
17.492
125
2.961
466.524
27.558
5.673
7.788
–
10.312
645.492
27
142.468
–
510.504
Sachanlagevermögen
2009
2008
90.225
53.109
107.975
443.194
797.824
–
1.492.327
97.689
58.012
118.343
284.616
561.733
–
1.120.393
Bruttovermögen
(Bilanzsumme)
2009
2008
angepasst
3.939.568
4.130.109
1.079.937
1.168.288
2.401.092
2.700.357
1.758.490
1.425.886
3.371.190
2.639.424
–
–
12.550.277
12.064.064
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit (Segmentergebnis)
2009
2008
angepasst
80.754
63.710
438.198
264.150
15.743
26.465
17.898
– 53.717
42.905
38.977
18.121
26.044
– 88.348
525.271
–78.311
287.318
Wertminderungen von
immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Investment
Properties
EBITDA
2009
Betriebliches Ergebnis/EBITA
141.691
955.552
114.895
59.865
56.099
26.286
2008
angepasst
144.428
740.285
146.054
– 9.450
63.695
34.281
– 85.790
1.268.598
–74.124
1.045.169
Zahlungsunwirksame
Aufwendungen
2009
110.054
535.615
113.857
26.684
53.178
19.032
93.521
432.930
78.699
30.433
27.001
17.281
2008
angepasst
76.893
327.212
109.629
– 34.872
31.608
22.906
– 91.192
767.228
–78.791
652.864
–79.394
600.471
– 36.452
496.924
Zinsen und ähnliche
Erträge
2008
2009
2008
2009
–
–
–
–
–
–
–
–
–
676
–
–
100.675
83.646
13.498
143.327
87.605
37.845
102.765
179.893
11.908
151.273
56.517
41.323
7.060
8.470
7.961
25.949
2.427
1.004
122
122
2.193
2.869
113.586
580.182
53.724
597.403
5.360
58.231
Bruttovermögen
(Bilanzsumme)
2009
2008
2009
21.868
782.154
48.957
77.933
18.626
6.529
37.010
1.005.237
27.739
53.499
11.087
11.112
12.424
968.491
10.312
1.155.996
2009
2008
angepasst
102.811
427.467
145.709
– 30.250
59.164
26.754
2009
Investitionen gesamt
Ergebnis vor Steuern/EBT
Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
2009
2008
18.442
11.970
13.271
41.224
8.837
1.689
15.915
111.643
42.987
14.579
28.526
2.035
17.139
108.134
49.249
16.847
36.146
5.751
–7.573
87.860
– 27.859
187.826
– 37.940
195.326
2008
Bruttoschulden
2009
2008
2.307.151
5.048.194
1.488.671
1.823.049
1.156.837
274.259
2008
angepasst
2.618.403
3.908.115
1.445.245
2.001.310
1.269.599
306.201
2.113.738
3.517.806
912.785
1.461.526
1.066.272
186.027
2.499.969
2.691.515
980.316
1.645.356
1.215.909
205.521
452.116
12.550.277
515.191
12.064.064
–19.806
9.238.348
– 685
9.237.901
Investitionen
2009
2008
34.670
20.893
32.384
68.235
812.309
–
968.491
42.139
32.376
55.086
71.151
955.244
–
1.155.996
Geschäftsbericht 2009 187
Konzernanhang
Erläuterungen zu den Segmentdaten
Erträge und Aufwendungen, die aus betriebswirtschaftlicher
Die Innenumsätze geben die Höhe der Umsätze zwischen
Sicht ungewöhnlich beziehungsweise durch Sondervorgänge
den Unternehmensbereichen / Segmenten an. Innenumsätze
entstanden sind, beeinträchtigen die Beurteilung der lau-
werden unter Bedingungen wie unter fremden Dritten abge-
fenden Geschäftstätigkeit und werden daher in das neutrale
rechnet. Die Außenumsätze enthalten im Wesentlichen
Ergebnis umgegliedert. Im Berichtsjahr ergaben sich keine
­Umsatzerlöse betreffend die Anwendung der Percentage-of-
derartigen Vorgänge. Das negative neutrale Ergebnis des Vor-
Completion-Methode im Baubereich, Construction-Manage-
jahres in Höhe von 14.987 Tsd. Euro enthielt ausschließlich
ment und Contract-Mining in Höhe von 16.500.225 Tsd. Euro
Restrukturierungsaufwendungen im Unternehmensbereich
(Vorjahr 17.255.456 Tsd. Euro). Die Summe aus Außenumsät-
HOCHTIEF Europe.
zen und Innenumsätzen ergibt die Bereichsumsätze.
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit wird durch die ZinsDie Gewinn- und Verlustanteile an assoziierten und Gemein-
gutschrift auf den durchschnittlichen Finanzierungssaldo aus
schaftsunternehmen, die nach der Equity-Methode bewertet
den Geschäftsjahren 2009 und 2008 korrigiert. Diese Zinsgut-
werden, umfassen Erträge und Aufwendungen aus diesen
schrift ist betriebswirtschaftlich nicht der Finanzierungstätig-
Beteiligungen einschließlich Wertminderungen auf at Equity
keit zuzurechnen, sondern betrieblich bedingt, da die Erlöse
bewertete Finanzanlagen.
um diesen Zinsanteil geschmälert sind. Der durchschnittliche
Finanzierungssaldo errechnet sich aus den zu verzinsenden
Die Abschreibungen betreffen immaterielle Vermögenswerte
Finanzierungsmitteln abzüglich zu finanzierender Vorräte und
mit bestimmbarer Nutzungsdauer, Sachanlagen sowie Invest-
Herstellungskosten für Fertigungsaufträge (Forderungen und
ment Properties.
Verbindlichkeiten aus PoC). Die Finanzierungsmittel umfassen
die erhaltenen Anzahlungen aus langfristigen Fertigungsauf-
Die Investitionen umfassen die Zugänge bei den immateriellen
trägen sowie den Saldo aus Verbindlichkeiten und Forderungen
Vermögenswerten, Sachanlagen, Investment Properties, at
gegenüber Dritten sowie Arbeitsgemeinschaften.
Equity bewerteten Finanzanlagen (ohne Fortschreibung des
Equity-Buchwerts), Tochterunternehmen sowie den übrigen
36. Angaben zur Konzern-Kapitalflussrechnung
Beteiligungen.
Die Kapitalflussrechnung ist nach den Mittelveränderungen aus
laufender Geschäfts-, Investitions- und Finanzierungstätigkeit
Das Bruttovermögen entspricht der konsolidierten Bilanzsum-
gegliedert. Auswirkungen von Wechselkursänderungen sind
me der Unternehmensbereiche. Die Bruttoschulden ergeben
dabei eliminiert; ihr Einfluss auf die flüssigen Mittel wird geson-
sich aus dem Bruttovermögen abzüglich des konsolidierten
dert gezeigt. Mittelveränderungen aus dem Erwerb und der
Eigenkapitals.
Veräußerung konsolidierter Gesellschaften werden innerhalb
der Investitionstätigkeit gesondert ausgewiesen. Die Verände-
Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit lässt sich wie folgt
rung der flüssigen Mittel aus der Änderung des Konsolidie-
zum betrieblichen Ergebnis / EBITA überleiten:
rungskreises in Höhe von –35.227 Tsd. Euro entfällt vollständig auf mitveräußerte Bestände an flüssigen Mitteln. Der
2009
(In Tsd. EUR)
Ergebnis der betrieblichen
Tätigkeit
+ Beteiligungsergebnis
– Neutrales Ergebnis
+ Zinsgutschrift
Betriebliches Ergebnis/
EBITA
2008
angepasst
525.271
229.815
–
12.142
287.318
305.987
(+) 14.987
44.572
767.228
652.864
Vorjahreswert in Höhe von –19.660 Tsd. Euro betraf mit 758
Tsd. Euro erworbene flüssige Mittel aus Akquisitionen und mit
20.418 Tsd. Euro mitveräußerte Bestände an flüssigen Mitteln.
Die in der Kapitalflussrechnung mit 1.769.644 Tsd. Euro (Vorjahr 1.787.713 Tsd. Euro) ausgewiesenen flüssigen Mittel zum
Jahresende stimmen mit dem entsprechenden Gesamtbetrag
der flüssigen Mittel in der Bilanz überein. Hiervon bestehen
2.036 Tsd. Euro (Vorjahr 1.743 Tsd. Euro) als Kassenbestände,
Die Überleitung zum betrieblichen Ergebnis / EBITA umfasst
1.122.980 Tsd. Euro (Vorjahr 1.063.771 Tsd. Euro) als Gutha-
folgende Sachverhalte:
ben bei Kredit­instituten sowie 644.628 Tsd. Euro (Vorjahr
722.199 Tsd. Euro) als kurzfristig veräußerbare Wertpapiere
Das Beteiligungsergebnis enthält alle Erträge und Aufwendungen,
mit einer Restlaufzeit bei Erwerb von bis zu drei Monaten. Die
die aus betrieblich veranlassten Beteiligungen entstanden
flüssigen Mittel unterliegen Verfügungsbeschränkungen in
sind, und stellt daher einen integralen Bestandteil der opera-
Höhe von 10.390 Tsd. Euro (Vorjahr 1.364 Tsd. Euro).
tiven Tätigkeit des Konzerns dar.
188 Geschäftsbericht 2009
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit
Das Finanzvermögen und die Finanzverbindlichkeiten setzen
werden alle zahlungsunwirksamen Aufwendungen und Erträ-
sich wie folgt zusammen:
ge sowie das Ergebnis aus Anlagenabgängen und Entkon­
solidierungen bereinigt.
Die Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit wurden vollständig aus den Mittelzuflüssen aus der laufenden Geschäftstätigkeit beglichen. Unter Berücksichtigung der Mittelabflüsse
aus der Finanzierungstätigkeit ergab sich ein leichter Rückgang der flüssigen Mittel.
In der Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit sind
unter anderem enthalten:
• Zinseinnahmen von 55.926 Tsd. Euro (Vorjahr 92.462 Tsd.
Euro),
• Zinsausgaben von 187.826 Tsd. Euro (Vorjahr 195.326 Tsd.
(In Tsd. EUR)
Flüssige Mittel
Kurzfristige Wertpapiere
Langfristige Wertpapiere
Finanzforderungen (ohne
Ausleihungen an Beteiligungen)
Finanzvermögen
Anleihen, Verbindlichkeiten
gegenüber Kreditinstituten
Sonstige Finanzverbindlichkeiten
Finanzverbindlichkeiten
Nettofinanzschulden
31.12.2009
1.769.644
807.739
285
31.12.2008
1.787.713
809.396
359
152.451
2.730.119
116.984
2.714.452
2.466.485
2.707.175
376.991
2.843.476
–113.357
219.641
2.926.816
– 212.364
Euro) und
• gezahlte Ertragsteuern von 141.254 Tsd. Euro (Vorjahr
150.907 Tsd. Euro).
Die Verwendungsmöglichkeiten des Finanzvermögens unterliegen Einschränkungen. Dem Finanzvermögen stehen neben
den Finanzverbindlichkeiten Vorauszahlungen von Auftragge-
Nach Abzug des nicht zahlungswirksamen Teils aus der Equity-
bern, Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanlagen und das
Bewertung beträgt das zugeflossene Beteiligungsergebnis
Bestellobligo aus erteilten ­Investitionsaufträgen gegenüber. Die
(Dividenden) 162.574 Tsd. Euro (Vorjahr 353.904 Tsd. Euro).
Vorauszahlungen von Auftraggebern in Höhe von 636.472 Tsd.
Euro (Vorjahr 664.536 Tsd. Euro) dienen zur Finanzierung der
Desinvestments betreffen die Entkonsolidierung vollkon­
Auftragskosten. Einzahlungsverpflichtungen auf Finanzanla-
solidierter Tochtergesellschaften. Hierdurch haben sich die
gen bestehen in Höhe von 111.848 Tsd. Euro (Vorjahr 138.107
langfristigen Vermögenswerte um 16.701 Tsd. Euro und die
Tsd. Euro) im Wesentlichen für PPP-Projektgesellschaften im
kurzfristigen Vermögenswerte um 47.344 Tsd. Euro vermin-
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific. Das Bestellob-
dert. Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten reduzierten
ligo aus erteilten Inves­titionsaufträgen in Höhe von 126.211 Tsd.
sich um 8.656 Tsd. Euro beziehungsweise 45.385 Tsd. Euro.
Euro (Vorjahr 364.426 Tsd. Euro) betrifft im Wesentlichen die
Die erzielten Verkaufserlöse in Höhe von 6.530 Tsd. Euro
Bergbauaktivitäten der Leighton-Gruppe.
waren zum Bilanzstichtag durch flüssige Mittel beglichen.
Die Finanzforderungen enthalten neben Finanzforderungen
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden 88.201 Tsd. Euro
gegenüber nicht konsolidierten Tochterunternehmen und Be-
(Vorjahr 90.931 Tsd. Euro) an HOCHTIEF-Aktionäre ausge-
teiligungen Zinsabgrenzungen und übrige Finanzforderungen.
schüttet. Dividenden an fremde Gesellschafter sind in Höhe
von 136.636 Tsd. Euro (Vorjahr 143.684 Tsd. Euro) gezahlt
Die sonstigen Finanzverbindlichkeiten umfassen Finanzver-
­worden.
bindlichkeiten gegenüber nicht konsolidierten Tochterunter-
Der Tilgung von Finanzschulden in Höhe von 1.155.287 Tsd.
keiten.
nehmen und Beteiligungen sowie übrige FinanzverbindlichEuro (Vorjahr 1.089.334 Tsd. Euro) stehen Neuaufnahmen in
Höhe von 1.132.193 Tsd. Euro (Vorjahr 2.240.343 Tsd. Euro) ge-
37. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und
genüber.
Personen
Zu den wesentlichen nahestehenden Unternehmen zählt als
Anteilseigner die Actividades de Construcción y Servicios,
S.A. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine Geschäfte
zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft beziehungsweise
Konzernunternehmen und der Actividades de Construcción y
Servicios, S.A., abgeschlossen.
Nahestehende Unternehmen von besonderer Bedeutung
sind die wesentlichen at Equity bewerteten Unternehmen
Athens International Airport S.A., Flughafen Düsseldorf
GmbH, Flughafen Hamburg GmbH, Budapest Airport Zrt.,
Sociedad Concesionaria Túnel San Cristobal S.A., Sociedad
Concesionaria Autopista Vespucio Norte Express S.A., aurelis
Real Estate GmbH & Co. KG sowie Al Habtoor Engineering
Enterprises Co. L.L.C.
Geschäftsbericht 2009 189
Konzernanhang
Mit den wesentlichen nahestehenden Unternehmen wurden
16.549 Tsd. Euro (Vorjahr 15.925 Tsd. Euro) auszuweisen ist.
Geschäfte getätigt, die Auswirkungen auf folgende Ab-
Der aus insgesamt drei Tranchen bestehende RSA 2008 läuft
schlussposten hatten:
über einen Zeitraum von sieben Jahren, wobei die einzelnen
Tranchen allerdings ­bereits bei der Zuteilung der jeweiligen
(In Tsd. EUR)
Ausleihungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
Umsatzerlöse
Bezogene Lieferungen und
Leistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Zinserträge
2009
354.231
74.134
8
17.804
2008
308.952
60.710
14
11.268
108
115
13.031
299
169
18.273
Tranche mit dem Marktwert zum Zeitpunkt der Gewährung
auszuweisen sind. Dieser Wert wird dabei auf der Grundlage
der Bewertung nach Black / Scholes zum Gewährungsstichtag ermittelt. Der vom Wert zum Gewährungszeitpunkt zu unterscheidende Wert zum Zeitpunkt nach Ablauf der Wartezeit
ist von der künftigen Entwicklung des Kurses der HOCHTIEFAktie abhängig. Um die Langfristigkeit der Anreizsysteme
noch stärker zu betonen, hat der Aufsichtsrat beschlossen,
die Planbedingungen zukünftiger Stock-Appreciation-RightsPläne so anzupassen, dass die Wartezeit auf vier Jahre ver-
Die Ausleihungen betreffen die Finanzierung der Akquisitionen
längert wird. Die Pläne werden somit zukünftig mit einer Lauf-
der aurelis Real Estate und des Flughafens Budapest.
zeit von sieben Jahren aufgelegt.
Alle Geschäfte sind zu marktüblichen Konditionen abge-
Der Barwert der Pensionszusagen an ehemalige Vorstands-
schlossen worden.
mitglieder beträgt 34.946 Tsd. Euro (Vorjahr 31.976 Tsd. Euro).
Dieser Wert ist vollständig durch Planvermögen in Form von
Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden keine wesent-
Rückdeckungsversicherungen und den HOCHTIEF-Pensions-
lichen Geschäfte zwischen der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
fonds abgedeckt.
beziehungsweise Konzernunternehmen und Mitgliedern des
Vorstands beziehungsweise Aufsichtsrats oder ihnen nahe­
An frühere Mitglieder des Vorstands oder deren Hinterbliebene
stehenden Personen oder Gesellschaften abgeschlossen. In-
wurden Beträge in Höhe von 12.613 Tsd. Euro (Vorjahr 3.116
teressenkonflikte traten weder bei Mitgliedern des Vorstands
Tsd. Euro) gezahlt. Der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr basiert
noch des Aufsichtsrats auf.
im Wesentlichen auf der Ausübung von Long-Term-IncentivePlänen.
38. Gesamtbezüge des Vorstands und des
Aufsichtsrats
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen
Der Vergütungsbericht auf den Seiten 17 bis 21 dieses Ge-
1.994 Tsd. Euro (Vorjahr 1.897 Tsd. Euro).
schäftsberichts fasst die Grundsätze zusammen, die auf die
Festlegung der Vergütung des Vorstands der HOCHTIEF Aktien-
39. Honorare des Abschlussprüfers
gesellschaft Anwendung finden, und erläutert Höhe sowie
Insgesamt sind für den Abschlussprüfer Deloitte & Touche fol-
Struktur der Vorstandsbezüge. Außerdem werden Grundsätze
gende Honorare für erbrachte Dienstleistungen als Aufwand
und Höhe der Vergütung des Aufsichtsrats beschrieben. Der
erfasst worden:
Vergütungsbericht richtet sich nach den Empfehlungen des
(In Tsd. EUR)
Abschlussprüfungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Bestätigungs- oder
Bewertungsleistungen
davon inländischer Verbund
Steuerberatungsleistungen
davon inländischer Verbund
Sonstige Leistungen, die für
die HOCHTIEF Aktiengesellschaft oder Tochterunternehmen erbracht worden sind
davon inländischer Verbund
Deutschen Corporate Governance Kodex. Im Übrigen stellt
der Vergütungsbericht einen Bestandteil des zusammengefassten Lageberichts dar.
Der Vorstand erhielt für das Geschäftsjahr 2009 feste Bezüge
von insgesamt 2.903 Tsd. Euro, erfolgsorientierte Bezüge von
insgesamt 3.033 Tsd. Euro und Sachbezüge von insgesamt
215 Tsd. Euro. Außerdem wurden für das Geschäftsjahr 2009
langfristige Bezüge im Rahmen des LTIP 2009 mit einem Ausgabezeitwert von insgesamt 2.292 Tsd. Euro zugeteilt. Dies
führt zu einer Gesamtvergütung für das Geschäftsjahr 2009
von 8.443 Tsd. Euro (Vorjahr 8.440 Tsd. Euro).
Unter Einbeziehung der Gewährung der zweiten Tranche des
Retention-Stock-Award-Plans (RSA 2008) erhöht sich der Be-
2009
4.106
2008
4.137
(1.486)
(1.423)
763
212
(690)
354
(45)
639
(–)
(184)
112
39
(–)
5.335
(–)
5.027
trag außerordentlich um einen rechnerischen Marktwert dieser
190 Geschäftsbericht 2009
zweiten Tranche in Höhe von 8.106 Tsd. Euro, sodass für das
Der inländische Verbund setzt sich aus der Deloitte & Touche
Geschäftsjahr 2009 eine Gesamtvergütung in Höhe von
GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als bestelltem Kon-
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
zernabschlussprüfer sowie den mit ihr im Sinne von § 271 Abs. 2
HTP Grundbesitz Blue Heaven GmbH, Essen,
HGB verbundenen Unternehmen zusammen. In den Hono-
HTP Immo GmbH, Essen,
raren für Abschlussprüfungen sind neben den Honoraren für
I.B.G. Immobilien- und Beteiligungsgesellschaft Thüringen-
die Prüfung des Konzernabschlusses und des zusammenge-
Sachsen mbH, Erfurt,
fassten Lageberichts durch den Konzernabschlussprüfer
Projektgesellschaft Quartier 21 mbH & Co. KG, Essen,
Deloitte & Touche im Wesentlichen die Honorare für die Prü-
STREIF Baulogistik GmbH, Essen,
fung der Jahresabschlüsse der HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Turner HOCHTIEF Construction Management GmbH, Essen.
sowie ihrer Tochterunternehmen im In- und Ausland enthalten.
Hauptbestandteil der sons­tigen Bestätigungs- oder Bewer-
Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands
tungsleistungen sind Aufwendungen für Honorare, die für Due-
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen vor, zu beschließen:
Diligence-Prüfungen sowie im Rahmen des geplanten Börsengangs der HOCHTIEF Concessions AG angefallen sind.
Der Bilanzgewinn der HOCHTIEF Aktiengesellschaft des
Steuerberatungsleistungen umfassen sämtliche Dienst­leis­
­G eschäftsjahres 2009 in Höhe von 105.000.000,– Euro wird
tungen, die im Wesentlichen für Steuerangelegenheiten bei
zur Ausschüttung einer Dividende von 1,50 Euro je dividen-
ausländischen Tochterunternehmen der HOCHTIEF Aktien­
denberechtigter Stückaktie verwendet, und der aus dem
gesellschaft erbracht worden sind.
Bilanz­gewinn auf nicht dividendenberechtigte Aktien entfallende Betrag, das sind 8.334.952,50 Euro, wird auf neue
40. Erklärung gemäß § 161 AktG
Rechnung vorgetragen.
Für die HOCHTIEF Aktiengesellschaft ist die gemäß § 161
AktG vorgeschriebene Erklärung zum Corporate Governance
Die Dividende ist am Tag nach der Hauptversammlung zahl-
Kodex abgegeben und der Öffentlichkeit auf den HOCHTIEF-
bar.
Internetseiten dauerhaft zugänglich gemacht worden.
Bis zur Hauptversammlung kann sich die Zahl der dividenden41. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
berechtigten Stückaktien verändern. In diesem Fall wird bei
Die Ereignisse nach dem Bilanzstichtag werden vorstehend im
unveränderter Ausschüttung von 1,50 Euro je dividendenbe-
Nachtragsbericht auf Seite 123 dargestellt.
rechtigter Stückaktie der Hauptversammlung ein entsprechend
angepasster Gewinnverwendungsvorschlag unterbreitet.
42. Anwendung der Befreiungsvorschriften der §§ 264
Abs. 3 beziehungsweise 264b HGB
Die folgenden inländischen vollkonsolidierten Tochtergesellschaften machen für das Geschäftsjahr 2009 von Teilen der
Befreiungsvorschriften Gebrauch:
A.L.E.X.-Bau GmbH, Essen,
car.e Facility Management GmbH, Wolfsburg,
Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH, Essen,
Eurafrica Baugesellschaft mbH, Essen,
HOCHTIEF Americas GmbH, Essen,
HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen,
HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH, Essen,
HOCHTIEF Concessions AG, Essen,
HOCHTIEF Construction Erste Vermögensverwaltungsgesellschaft mbH, Essen,
HOCHTIEF Construction Management Middle East GmbH,
Essen,
HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF Global One GmbH, Essen,
HOCHTIEF Global Trade GmbH, Essen,
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management
Solutions GmbH, Essen,
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen,
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen,
HOCHTIEF Property Management GmbH, Essen,
HOCHTIEF ViCon GmbH, Essen,
Geschäftsbericht 2009 191
Wesentliche Beteiligungen des
HOCHTIEF-Konzerns zum 31.12.2009
Anteil
am Kapital
in %
Eigenkapital
in Tsd.
Landeswährung
in
Tsd. EUR
Ergebnis des
Jahres in
Tsd. EUR
I. Verbundene Unternehmen, die in den
­Konzernabschluss einbezogen sind
Unternehmensbereich HOCHTIEF Americas
HOCHTIEF Americas GmbH, Essen
The Turner Corporation, Dallas / USA
Flatiron Construction Corp., Delaware / USA
Unternehmensbereich HOCHTIEF Asia Pacific
HOCHTIEF Asia Pacific GmbH, Essen
Leighton Holdings Limited, Sydney / Australien
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF Concessions AG, Essen
HOCHTIEF AirPort
HOCHTIEF AirPort GmbH, Essen
Airport Partners GmbH, Düsseldorf
HAP Hamburg Airport Partners GmbH & Co. KG,
Hamburg
Sydney Airport Intervest GmbH, Essen
HOCHTIEF AirPort Capital Verwaltungs GmbH & Co.
KG, Essen
HOCHTIEF PPP Solutions
HOCHTIEF PPP Solutions GmbH, Essen
HOCHTIEF PPP Solutions Chile Limitada,
Santiago de Chile / Chile
HOCHTIEF PPP SOLUTIONS (UK) Limited,
Swindon / Großbritannien
Unternehmensbereich HOCHTIEF Europe
HOCHTIEF Construction AG, Essen
STREIF Baulogistik GmbH, Essen
DURST-BAU GmbH, Wien / Österreich
HOCHTIEF (UK) CONSTRUCTION Ltd., Swindon /
Großbritannien
HOCHTIEF CZ a.s., Prag / Tschechien
HOCHTIEF Polska S.A., Warschau / Polen
OOO HOCHTIEF, Moskau / Russland
HOCHTIEF Construction Qatar W.L.L., Doha / Katar
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
Deutsche Bau- und Siedlungs-Gesellschaft mbH,
Essen
HOCHTIEF Projektentwicklung GmbH, Essen
HOCHTIEF Aurestis Beteiligungsgesellschaft mbH,
Essen
Unternehmensbereich HOCHTIEF Services
HOCHTIEF Facility Management GmbH, Essen
HOCHTIEF Energy Management GmbH, Essen
192 Geschäftsbericht 2009
100
100
100
100
54,83
2)
2)
2)
USD
USD
501.862
139.970
547.336
348.373
97.162
– 1)
45.881 3)
36.969 3)
AUD
2.386.339
1.126.040
1.490.722
– 1)
349.940 3)
191.170
– 1)
135.000
140.665
– 1)
19.451
395.190
262.738
19.202
18.581
5.221
100
100
40
2)
71
46,3
2)
100
2)
1.205
100
2)
32.352
100
2)
CLP
39.140.658
54.014
871
100
2)
GBP
82
93
–1.696
100
100
100
2)
100
100
99,96
100
49
2)
2)
2)
2)
2)
2)
2)
2)
100
100
100
100
100
203.665
31.659
–1.095
2)
2)
GBP
CZK
PLN
RUB
QAR
7.523
959.047
128.492
285.663
95.386
8.471
36.223
31.306
6.619
18.312
– 1)
– 1)
– 1)
431
135
124
13.172
4.523
22.747
17.490
7.670
– 1)
– 1)
6.570
– 1)
6.071
17.018
– 1)
– 1)
❘ Informationen für die Aktionäre ❘ ❘ Lagebericht ❘ ❘ Konzernabschluss ❘
Anteil
am Kapital
in %
Unternehmensbereich Unternehmenszentrale
HOCHTIEF Insurance Broking and Risk Management
Solutions GmbH, Essen
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance
­Company S.A., Steinfort / Luxemburg
Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.,
Steinfort / Luxemburg
Eigenkapital
in Tsd.
Landeswährung
100
in
Tsd. EUR
779
Ergebnis des
Jahres in
Tsd. EUR
– 1)
100
2)
USD
11.564
8.027
3.463
100
2)
USD
6.000
4.165
1.602
49,67
50
49
26,67
47
2)
50
2)
17,95
2)
CLP
65.331.845
50
2)
CLP
7.762.657
50
2)
13,27
2)
II. At Equity bewertete Finanzanlagen
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF AirPort
Budapest Airport Zrt., Budapest / Ungarn
Flughafen Düsseldorf GmbH, Düsseldorf
Flughafen Hamburg GmbH, Hamburg
Athens International Airport S.A., Athen / Griechenland
Tirana International Airport SHPK, Tirana / Albanien
HOCHTIEF PPP Solutions
HERRENTUNNEL LÜBECK GmbH & Co. KG, Lübeck
Sociedad Concesionaria Autopista Vespucio Norte
Express S.A., Santiago de Chile / Chile
Sociedad Concesionaria Túnel San Cristóbal S.A.,
Santiago de Chile / Chile
Unternehmensbereich HOCHTIEF Real Estate
aurelis Real Estate GmbH & Co. KG, Eschborn
337.169
146.924
63.760
431.693
30.068
4)
– 4.958
4)
–1.591
4)
4)
90.158
4)
1.107
4)
4)
10.712
4)
865
4)
91.709
4)
19.527
4)
761.241
4)
109.770
4)
2)
2)
2)
2)
4)
4)
4)
4)
–13.963 4)
39.561 4)
– 1)
117.307 4)
8.035 4)
III. Sonstige Unternehmen
Unternehmensbereich HOCHTIEF Concessions
HOCHTIEF AirPort
Southern Cross Airports Corporation Holdings
­Limited, Sydney / Australien
AUD
1.218.590
4)
Ergebnisabführungsvertrag
Mittelbare Beteiligung
3)
Konsolidiertes Ergebnis der Gruppe
4)
Zahlen aus Geschäftsjahr 2008
1)
2)
Geschäftsbericht 2009 193
Gremien
*Aufsichtsratsmitglied der
Arbeitnehmer
a)Mitgliedschaft in anderen
gesetzlich zu bildenden
Aufsichtsräten (Stand:
31. Dezember 2009)
b)Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen
Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen
(Stand: 31. Dezember 2009)
Aufsichtsrat
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen
Bad Homburg, Vorsitzender,
Bankdirektor i. R., ehem. Vorsitzender des Vorstands und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG, Frankfurt
am Main
a) ThyssenKrupp AG
Gerhard Peters *
Bad Nauheim, stellvertretender Vorsitzender, Mitglied der Geschäftsleitung der Zentralabteilung Personal der HOCHTIEF
Aktiengesellschaft
a) HOCHTIEF Construction AG
Ángel García Altozano
Madrid, Director General Corporativo, ACTIVIDADES DE
CONSTRUCCIÓN Y SERVICIOS, S.A., Madrid
b)
Abertis Infraestructuras, S.A.
Abertis Telecom, S.A.
ACS Servicios y Concesiones, S.L.
ACS Servicios, Comunicaciones y Energía, S.L.
Clece, S.A.
Dragados, S.A.
Dragados Servicios Portuarios y Logísticos, S.A.
Energías Ambientales de Novo, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales de Somozas, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales de Vimianzo, S.A. (Chairman)
Energías Ambientales EASA, S.A. (Chairman)
Iridium Concesiones de Infraestructuras, S.A.
Publimedia Sistemas Publicitarios, S.L.
Saba Aparcamientos, S.A.
Societat Eólica de L’Enderrocada, S.A. (Chairman)
Urbaser, S.A.
Xfera Móviles, S.A. (Chairman)
Gregor Asshoff *
Frankfurt am Main, Rechtsanwalt und Leiter der Hauptabteilung Politik und Grundsatzfragen der IG Bauen-Agrar-Umwelt
– ab 25.05.2009 –
b) Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A.
Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel
Essen, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
­Industrie e. V.
a)
b)
Commerzbank AG
National-Bank AG
EQT Infrastructure Limited
RAG-Stiftung
Raimund Neubauer *
Essen, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Construction
AG, Bereich West
Udo Paech *
Berlin, Betriebsrat der HOCHTIEF Construction AG, Bereich
Nordost
Gerrit Pennings *
Kirchheim, Betriebsratsvorsitzender der HOCHTIEF Facility
Management GmbH, Region Süd
Professor Dr. jur. Dr.-Ing. E. h. Heinrich v. Pierer
Erlangen, Geschäftsführer der Pierer Consulting GmbH, Erlangen
a) Georgsmarienhütte Holding GmbH
b) Koc Holding A.S.
Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Wilhelm Simson
München, Diplom-Chemiker, ehem. Vorsitzender des­
­Vorstands der E.ON AG, Düsseldorf
a) HOCHTIEF Construction AG
a)
b)
Alois Binder *
Wyhl, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der
HOCHTIEF Construction AG, Bereich Südwest
Tilman Todenhöfer
Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter der Robert
Bosch Industrietreuhand KG, Stuttgart
Detlev Bremkamp
München, Unternehmensberater, ehem. Mitglied des
­Vorstands der Allianz AG, München
a)
b)
Asea Brown Boveri AG
HSH Nordbank AG
A.C.I.F. (Allianz Compagnia Italiana Finanziamenti S.p.A.)
Allianz Lebensversicherungs AG
Mondial Assistance S.A.S.
Günter Haardt *
Leubsdorf, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung der
ver.di GmbH, Berlin
– bis 07.05.2009 –
a) HOCHTIEF Construction AG (bis 07.05.2009)
194 Geschäftsbericht 2009
Lutz Kalkofen *
Essen, Leitender Angestellter HOCHTIEF Aktiengesellschaft,
Essen
E.ON AG
Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH
Freudenberg & Co. Kommanditgesellschaft
Jungbunzlauer Holding AG
a) Deutsche Bank AG
Robert Bosch GmbH
b) Robert Bosch Internationale Beteiligungen AG (Präsident)
Marcelino Fernández Verdes
Madrid, Presidente de las Áreas de Construcción, Concesiones
y de Servicios Grupo ACS, San Sebastián de los Reyes – Madrid
b) ACS Servicios y Concesiones, S.L. (Executive Chairman)
Dragados, S.A. (Executive Chairman)
Klaus Wiesehügel *
Königswinter, Bundesvorsitzender der IG Bauen-AgrarUmwelt, Frankfurt am Main
a) Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes VVaG (Vorsitz)
b) Landwirtschaftliche Rentenbank
Ausschüsse des Aufsichtsrats
Vorstand
Nominierungsausschuss
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel
Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Wilhelm Simson
Dr.-Ing. Herbert Lütkestratkötter
Essen, Vorsitzender des Vorstands der HOCHTIEF Aktien­
gesellschaft, Essen
Personalausschuss
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Gerhard Peters (stellv.)
Alois Binder
Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel
Professor Dr. rer. nat. Dipl.-Chem. Wilhelm Simson
Prüfungsausschuss
Detlev Bremkamp (Vorsitz)
Gerhard Peters (stellv.)
Ángel García Altozano
Alois Binder
Günter Haardt (bis 07.05.2009)
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen
Raimund Neubauer (ab 10.09.2009)
Vermittlungsausschuss (§ 27 Abs. 3 MitbestG)
Dr. rer. pol. h. c. Martin Kohlhaussen (Vorsitz)
Gerhard Peters
Professor Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. Hans-Peter Keitel
Klaus Wiesehügel
a)
b)
HOCHTIEF Concessions AG (Vorsitz)
HOCHTIEF Construction AG (Vorsitz)
HOCHTIEF Facility Management GmbH
TÜV Rheinland Holding AG
The Turner Corporation
Leighton Holdings Limited
RA Albrecht Ehlers
Herdecke, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktien­
gesellschaft, Essen
– bis 18.03.2009 –
a)
b)
Glunz AG
HOCHTIEF Facility Management GmbH (Vorsitz bis 04.09.2009)
Schindler Deutschland Holding GmbH
Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A.
Dr. rer. pol. Burkhard Lohr
Haltern am See, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor
der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
a) HOCHTIEF Concessions AG
HOCHTIEF Construction AG
b) Leighton Holdings Limited
Dr. rer. pol. Peter Noé
Essen, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
a)
b)
Flughafen Düsseldorf GmbH (stellv. Vorsitz)
Athens International Airport S.A.
Budapest Airport Zrt. (Chairman)
HOCHTIEF AUSTRALIA HOLDINGS Ltd.
Leighton Holdings Limited (Deputy Chairman)
Professor Dr.-Ing. Martin Rohr
Düsseldorf, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktien­
gesellschaft, Essen
a)
b)
Flughafen Hamburg GmbH (stellv. Vorsitz)
HOCHTIEF Construction AG
HOCHTIEF Facility Management GmbH (Vorsitz ab 04.09.2009)
aurelis Real Estate GmbH & Co. KG
Flatiron Holding, Inc.
The Turner Corporation
Dr. Frank Stieler
Eppstein, Mitglied des Vorstands der HOCHTIEF Aktiengesellschaft, Essen
– ab 01.03.2009 –
a) HOCHTIEF Construction AG
b) Builders’ Credit Reinsurance Company S.A.
Contractors’ Casualty & Surety Reinsurance Company S.A.
Generalbevollmächtigter
RA Hartmut Paulsen, Düsseldorf
Geschäftsbericht 2009 195
Stichwortverzeichnis
Aktionärsstruktur............................................................ 24
Aktie................................................................................ 22
Angebotspalette............................................................. 45
Anhang..........................................................................126
Anlagevermögen............................................................. 71
Aufsichtsrat..............................................................10, 194
Auftragsentwicklung....................................................... 42
Beschaffung............................................................58, 121
Bestätigungsvermerk.................................................... 133
Beteiligungsergebnis................................................66, 147
Beteiligungsgesellschaften..................................... 33, 192
Contract-Mining.........................................................41, 90
Corporate Governance................................................... 16
Dienstleistungen................................................. 32, 39, 45
Dividende...............................................22, 24, 63, 76, 120
Eigenkapital.............................................................72, 131
Energiemanagement........................................52, 108, 123
Entsprechenserklärung................................................... 21
Erklärung zur Unternehmensführung.............................123
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage..........................65 ff.
Facility-Management.............................................. 39, 107
Finanzergebnis............................................................... 67
Finanzinstrumente......................................................... 140
Finanzkalender.............................................................. 201
Flatiron............................................................................ 86
Flughäfen................................................... 26, 40, 92 ff., 98
Forschung und Entwicklung........................................... 50
Fünfjahresübersicht...................................................... 199
Geothermie.......................................................... 27, 41, 52
Geschäftstätigkeit........................................................... 35
Gesundheitsimmobilien.................................................. 85
Gewinn- und Verlustrechnung...........................65, 75, 127
Gewinnverwendungsvorschlag................................76, 191
Glossar..........................................................................197
Gremien........................................................................ 194
Grünes Bauen / Green Building................... 38, 48, 85, 123
HOCHTIEF Americas...................................................84 ff.
HOCHTIEF Asia Pacific................................................88 ff.
HOCHTIEF Concessions.....................................26 ff., 92 ff.
HOCHTIEF Europe....................................................... 97 ff.
HOCHTIEF Real Estate.............................................. 101 ff.
HOCHTIEF Services.................................................. 107 ff.
196 Geschäftsbericht 2009
Impressum.................................................................... 201
Investor-Relations........................................................... 25
Investitionen.................................................................... 68
Jahresabschluss........................................................ 126 ff.
Kapitalflussrechnung...................................................... 68
Kapitalrendite (RONA)..................................................... 60
Konzernbilanz.................................................. 71, 129, 150
Konzessionsgeschäft..........................................26 ff., 92 ff.
Lagebericht.................................................................... 32
Leighton.......................................................................... 88
Long-Term-Incentive-Plan.................................... 18, 162 ff.
Märkte.........................................................................36 ff.
Mautstraßenprojekte................................................. 40, 94
Mitarbeiter....................................................................55 ff.
Nachhaltigkeit................................................................. 48
Nachtragsbericht...........................................................123
Prognosebericht........................................................ 119 ff.
Projektentwicklung.............................................. 36, 101 ff.
Projektliste des Konzessionsgeschäfts........................... 29
Property Management.................................................. 104
Public-Private-Partnership (PPP)............. 26 ff., 94, 98, 122
Risikomanagement.....................................................111 ff.
Rückstellungen.....................................71 ff., 129, 135, 140
Schulprojekte.......................................................27, 90, 95
Segmentbericht...................................................... 83, 185
Strategie......................................................................... 45
Streubesitz...................................................................... 24
Turner..........................................................................84 ff.
Umsatzerlöse...........................................................63, 119
Vergütungsbericht...........................................................17
Verkehrsinfrastruktur......................................27, 40, 86, 94
Versicherungsdienstleistungen....................................... 32
ViCon (Virtual Design and Construction)................... 35, 53
Vision.............................................................................. 45
Vorstand..................................................................15, 195
Währungsumrechnung................................................. 136
Wertbeitrag.................................................................. 61 ff.
Wertschöpfung............................................................... 63
Windenergie...............................38, 46, 48, 50, 97, 98, 123
Zusammengefasster Lagebericht................................... 32
Glossar
Alumni-Programm
Das Alumni-Programm unserer amerikanischen Tochtergesellschaft Turner richtet sich an ehemalige Mitarbeiter,
die eine gewisse Zeit im Unternehmen gearbeitet und hier
weitere Stufen der eigenen Weiterbildung erreicht haben.
Ziel des Programms ist es, den Kontakt zu qualifizierten
Mitarbeitern zu halten und diese zum Beispiel unter verbesserten Marktbedingungen wieder einzustellen.
Asset/Asset-Management
Assets sind Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Das Asset-Management umfasst sämtliche Aktivitäten im Bereich Haus-, Immobilien- und Objektverwaltung.
Dazu gehören zum Beispiel Mietbuchhaltung inklusive
Verwaltung, Nebenkostenabrechnung und Mieterbetreuung, Instandhaltung technischer Anlagen, Energiemanagement, Koordination von Erneuerungs- und Modernisierungsmaßnahmen bis hin zu kurz- und mittelfristigen
Planungen aller relevanten, objektbezogenen Cashflows.
Avalkredit, syndizierter
Ein unter einem internationalen Bankenkonsortium strukturierter Bankenkredit zur Herauslegung von Bankbürgschaften zur Absicherung von Auftraggebern.
BOOT-Konzessionen
Bei BOOT-Konzessionen (Build-Own-Operate-Transfer) ist
das Unternehmen für das Bauen, Besitzen, Betreiben und
die Rückübertragung eines Projekts nach einer bereits im
Vertrag festgelegten Periode zuständig.
Cashflow
Kennzahl zur Beurteilung der Finanzlage eines Unternehmens. Wird als Nettozufluss der flüssigen Mittel aus der
Umsatztätigkeit und weiteren operativen Tätigkeiten interpretiert.
Construction-Management-at-Fee
Bei dieser Form der Projektabwicklung berät der Construction-Manager den Bauherrn und erbringt für ihn in der
Planungs- und Bauphase gegen eine Gebühr Leistungen
wie etwa Verwaltung, Bauplanung und Überwachung des
Baufortschritts. Finanziell ist der Construction-Manager
nicht oder nur unwesentlich an dem jeweiligen Projekt beteiligt.
Contract-Mining
Beim Contract-Mining lagert der Besitzer einer Mine be­
stimmte Aufgaben in der Mine an einen Dienstleister aus.
Die australische HOCHTIEF-Beteiligungsgesellschaft
Leighton übernimmt im Auftrag der Eigentümer die För­
derung von Rohstoffen wie Erz und Kohle auf Basis langfristiger Verträge. Zum Leistungsspektrum gehören auch
die Erschließung der Vorkommen sowie die Renaturierung
nach Abschluss der Arbeiten.
Core-Immobilien
Core-Immobilien sind hochwertige Immobilien, die sich in
der Regel in guten Lagen befinden und damit auf absehbare Zeit vollständig an zuverlässige und bonitätsstarke
Kunden vermietet sind.
Debt-Issuance-Programm (DIP)
Vertragliche Rahmen- und Musterdokumentation für die
Begebung von Anleihen im In- und Ausland. Das Debt-Issuance-Programm ist als flexibles, revolvierendes Finanzierungsinstrument einsetzbar und dient der langfristigen
Fremdkapitalaufnahme an den öffentlichen Kapitalmärkten.
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat zusammen mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und
Stadtentwicklung das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges
Bauen entwickelt. Die DGNB bildet Auditoren aus, die das
Nachhaltigkeitszertifikat für Bauwerke in Gold, Silber oder
Bronze ausstellen. Sie gehört unter das Dach des World
Green Building Council.
Emittent
Ein Emittent ist ein Herausgeber von Wertpapieren. Bei
Aktien handelt es sich hierbei um Unternehmen. Bei An­
leihen kann es sich um Unternehmen, öffentliche Körperschaften, den Staat und andere Institutionen handeln.
Euroconstruct-Länder
Der sogenannte Euroconstruct-Raum umfasst insgesamt
19 Länder. In den 15 west- und vier osteuropäischen Ländern wird die Entwicklung der regionalen Baumärkte regelmäßig untersucht. Folgende Länder gehören zum Euroconstruct-Raum: Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, die
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Schweden, die Schweiz, die Slowakei, Spanien, Tschechien und Ungarn.
Weitere Fachbegriffe und Erläuterungen finden Sie im Internet unter www.hochtief.de
im Bereich Investor Relations.
Hier steht Ihnen ein ausführ­
liches Glossar zur Verfügung.
Geschäftsbericht 2009 197
Fangedamm-Konstruktion
Ein System, das im Wasser die Herstellung einer trockenen Baugrube für die Gründung ermöglicht, zum Beispiel
für Brücken.
Fazilität
Von einem Finanzinstitut eingeräumte Möglichkeit der Inanspruchnahme von Barmitteln oder Avalen bis zu einer
festgelegten Kreditgrenze.
Financial Close
Der Zeitpunkt, zu dem das ganze Finanzierungsvertragswerk in Kraft getreten ist.
Financial Covenants
Kreditvertraglich vereinbarte Finanzkennzahlen, zu deren
Einhaltung der Kreditnehmer verpflichtet ist.
KaufPilot
Der KaufPilot ist der HOCHTIEF-Beschaffungsservice für
den Einkauf von Produkten und Dienstleistungen aus dem
Gemeinkostenbereich.
Kreditduration
Die Kreditduration ist der gewichtete Mittelwert der Zinsund Tilgungszeitpunkte der Kredite im Bestand und zeigt
somit deren durchschnittliche Fälligkeitenstruktur.
Lead-Buyer
Unsere Lead-Buyer beschaffen ablaufkritische Warengruppen mit meist hohem Volumen – zum Beispiel Fassaden oder Beton. Sie bündeln die Aufträge, um bessere
Konditionen zu erhalten, verhandeln Preise, schließen
Rahmenverträge und beobachten die aktuelle Markt- und
Preisentwicklung.
LEED
Das amerikanische LEED-System (Leadership in Energy
and Environmental Design) klassifiziert ökologisches
Bauen. Eine LEED-Zertifizierung definiert genaue Standards für nachhaltige Gebäude. Fünf Grundkategorien
spielen für die Verleihung der Auszeichnung eine Rolle:
Standortkonzept, Wasser- und Energieverbrauch, Baustoffe und umweltfreundlicher Innenausbau.
London Court of International Arbitration (LCIA)
Der London Court of International Arbitration (LCIA) ist ein
in London ansässiger, international tätiger Schiedsgerichtshof.
198 Geschäftsbericht 2009
Long-Term-Incentive-Plan (LTIP)
Ein Long-Term-Incentive-Plan (LTIP) ist ein Anreizsystem
beziehungsweise Vergütungsinstrument, das ausgewählten Führungskräften angeboten wird. Sie sollen am langfristigen Erfolg des Unternehmens beteiligt und dadurch
an das Unternehmen gebunden werden.
Nettobarwert
Kapitalwert einer Investition auf Basis eines Abzinsungsfaktors für eine Reihe von Zahlungen. Er repräsentiert den
Wert zukünftiger Ein- und Auszahlungen zum heutigen
Zeitpunkt, wobei die Werte während der Laufzeit nicht
konstant sein müssen.
Percentage-of-Completion-Methode (PoC)
Gemäß dieser Methode werden bei langfristigen
Fertigungs­aufträgen die entsprechend dem Fertigungsgrad angefal­lenen Auftragskosten den Auftragserlösen
(Umsätzen) zugeordnet. Daraus ergibt sich eine Erfassung
von Erträgen, Aufwendungen und des Ergebnisses entsprechend dem Leistungsfortschritt. Die PoC-Methode ersetzt das nach HGB anzuwendende Realisationsprinzip,
nach dem die Gewinne aus Fertigungsaufträgen erst im
Geschäftsjahr der Abnahme ausgewiesen werden dürfen.
Public-Private-Partnership (PPP)
Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Hand und privaten,
in der Regel kapitalkräftigen Akteuren. Kennzeichnend für
diese Kooperation ist, dass öffentliche und private Partner
sowohl gemeinsame projektbezogene als auch unterschiedliche, ihren jeweiligen Funktionen entsprechende
Ziele und Interessen verfolgen.
U.S. Green Building Council
Das U.S. Green Building Council ist unter dem Dach des
World Green Building Council aktiv. Diese Organisation
engagiert sich weltweit für nachhaltige Bauweisen und
ressourcenschonende Immobilien. Das U.S. Green Building Council vergibt ebenfalls die sogenannte LEED-Zertifizierung, mit der genaue Standards für nachhaltige Gebäude definiert werden. Fünf Grundkategorien spielen für
die Verleihung der Auszeichnung eine Rolle: Standortkonzept, Wasser- und Energieverbrauch, Baustoffe und umweltfreundlicher Innenausbau.
Fünfjahresübersicht
2005*
2006
2007
2008**
2009
15.599
2.545
13.054
14.854
2.383
12.471
21.096
3.325
17.771
20.565
1.744
18.821
16.719
2.222
14.497
25.134
2.799
22.335
23.509
3.192
20.317
18.773
2.410
16.363
29.894
3.904
25.990
25.284
2.549
22.735
21.620
2.820
18.800
30.961
3.603
27.358
22.473
1.919
20.554
20.566
2.284
18.282
35.593
3.215
32.378
Anzahl
41 469
9 761
31 708
46 847
9 639
37 208
52 449
10 152
42 297
64 527
11 004
53 523
66 178
11 135
55 043
Außenumsatz
Veränderung zum Vorjahr
Materialaufwand
Materialintensität
Personalaufwand
Personalintensität
Abschreibungen
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit
Beteiligungsergebnis
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
davon: Americas
Asia Pacific
Concessions
Europe
Real Estate
Services
Umsatzrendite vor Steuern
Ergebnis nach Steuern
Eigenkapitalrendite
Konzerngewinn
EBITDA
Betriebliches Ergebnis/EBITA
davon: Americas
Asia Pacific
Concessions
Europe
Real Estate
Services
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
in %
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
13.653
14,3
10.422
76,3
2.162
15,8
287
280
63
– 6
337
48
203
–***
42
–***
–***
2,5
156
7,1
68
652
366
55
220
–***
27
–***
–***
15.466
13,3
11.682
75,5
2.584
16,7
325
179
130
29
338
59
262
–***
2
–***
–***
2,2
201
8,6
89
652
327
60
277
–***
–3
–***
–***
16.452
6,4
12.327
74,9
2.807
17,1
312
123
354
24
501
76
404
155
–149
59
20
3,0
341
11,4
141
852
539
77
441
185
–132
63
22
18.703
13,7
14.273
74,7
3.266
17,1
392
287
306
– 96
497
77
327
110
– 35
32
23
2,7
324
11,5
157
1.045
653
103
427
146
– 30
59
27
18.166
– 2,9
12.563
69,0
3.501
19,2
501
525
230
–155
600
94
433
79
30
27
17
3,3
408
12,3
195
1.269
767
110
536
114
27
53
19
Ergebnis je Aktie
Dividende je Aktie
Ausschüttungsbetrag
EUR
EUR
Mio. EUR
1,07
0,90
63
1,37
1,10
77
2,07
1,30
91
2,26
1,40
98
2,93
1,50 ****
105
in %
13,1
12,1
14,9
13,1
13,8
Mio. EUR
336
486
– 945
– 635
101
Auftragseingang
Mio. EUR
davon:
Deutschland International
Leistung
Mio. EUR
davon:
Deutschland International
Auftragsbestand am Jahresende
davon: Deutschland International
Unsere Fünfjahresübersicht
Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt Gesamt
davon: Deutschland International
RONA
Free Cashflow 1)
Mio. EUR
* Aufgrund der erstmaligen Anwendung des IAS 19 angepasst. **Aufgrund der rückwirkenden Anwendung der Interpretation IFRIC 15 angepasst. *** Unternehmensbereich besteht erst seit der Änderung der Konzernstruktur zum 1.1.2008. ****vorgeschlagene Dividende je Aktie
1)
Free Cashflow: Mittelveränderung aus laufender Geschäftstätigkeit und Mittelveränderung aus der Investitionstätigkeit.
Geschäftsbericht 2009
199
Aktiva
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Investment Properties
Finanzanlagen
Andere langfristige Vermögenswerte
Langfristige Vermögenswerte
in % der Bilanzsumme
Vorräte
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
Wertpapiere und flüssige Mittel
Kurzfristige Vermögenswerte
in % der Bilanzsumme
Bilanzsumme
Passiva
Anteile des Konzerns
Anteile anderer Gesellschafter
Eigenkapital
in % der Bilanzsumme
in % der langfristigen Vermögenswerte
Langfristige Rückstellungen
Langfristige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige langfristige Verbindlichkeiten
Langfristige Schulden
in % der Bilanzsumme
Kurzfristige Rückstellungen
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Schulden
in % der Bilanzsumme
Bilanzsumme
Sachanlagenintensität 2)
Investitionen einschließlich Akquisitionen
gesamt
davon immaterielle Vermögenswerte
davon Sachanlagen
davon Investment Properties
davon Finanzanlagen
Investitionsquote 3)
Finanzierungsquote4)
2005*
2006
2007
2008**
2009
330
682
207
913
248
2.380
29,5
35
3.622
2.024
5.681
70,5
8.061
397
752
46
951
267
2.413
28,9
73
3.542
2.328
5.943
71,1
8.356
505
1.028
41
2.018
666
4.258
40,0
120
4.110
2.169
6.399
60,0
10.657
483
1.120
43
2.099
665
4.410
36,6
944
4.113
2.597
7.654
63,4
12.064
504
1.492
38
2.284
836
5.154
41,1
1.116
3.703
2.577
7.396
58,9
12.550
1.665
537
2.202
27,3
1.808
538
2.346
28,0
2.298
703
3.001
28,2
1.931
895
2.826
23,4
2.210
1.102
3.312
26,4
Mio. EUR
92,5
365
831
96
1.292
16,0
644
257
3.666
4.567
56,7
8.061
97,2
230
772
82
1.084
13,0
789
272
3.865
4.926
59,0
8.356
70,5
345
1.324
162
1.831
17,2
755
643
4.427
5.825
54,6
10.657
64,1
435
1.678
313
2.426
20,1
715
1.248
4.849
6.812
56,5
12.064
64,3
409
2.048
296
2.753
21,9
906
796
4.783
6.485
51,7
12.550
in %
8,5
9,0
9,6
9,3
11,9
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
in %
in %
574
11
486
–
77
20,7
57,8
1.044
11
727
–
306
31,0
44,0
1.774
6
697
–
1.071
25,0
44,4
1.156
13
633
–
510
21,9
60,7
968
14
812
–
142
22,1
60,7
4,5
1,8
4,6
1,9
4,7
1,7
5,4
1,6
5,1
1,5
1.033
1.387
323
– 212
–113
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Mio. EUR
Umschlagshäufigkeit der Forderungen5)
Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals6)
Nettofinanzvermögen (+) / -schulden (–)
2)
Sachanlagenintensität: Verhältnis Sachanlagen zur Bilanzsumme.
3)
4)
Mio. EUR
Investitionsquote: Verhältnis Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties zu kumulierten Anschaffungskosten.
Finanzierungsquote: Verhältnis Abschreibungen zu Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Investment Properties.
5)
Umschlagshäufigkeit der Forderungen: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen.
6)
Umschlagshäufigkeit des Gesamtkapitals: Verhältnis Außenumsatz zu durchschnittlichem Gesamtkapital (Bilanzsumme).
Geschäftsbericht 2009 200
Impressum
Finanzkalender
Herausgeber:
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-0, Fax: 0201 824-2777
[email protected], www.hochtief.de
11. Mai 2010
Hauptversammlung
10.30 Uhr, Congress Center Essen, Eingang West,
Norbertstraße, Essen
Investor-Relations-Kontakt:
HOCHTIEF Investor Relations
Opernplatz 2, 45128 Essen
Tel.: 0201 824-2127, Fax: 0201 824-2750
[email protected]
17. Mai 2010
Quartalsbericht Januar bis März 2010
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
16. August 2010
Halbjahresbericht Januar bis Juni 2010
Konferenz mit Analysten und Investoren
Konzept, Text, Gestaltung und Redaktion:
HOCHTIEF Unternehmenskommunikation
Protext, Köln
Struwe & Partner GmbH, Düsseldorf
11. November 2010
Zwischenbericht Januar bis September 2010
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
Fotografie:
Christoph Schroll, HOCHTIEF
Krisztina Fazekas
29. März 2011
Bilanzpressekonferenz
Konferenz mit Analysten und Investoren
Bildnachweise:
Computervisualisierung: HOCHTIEF ViCon
HOCHTIEF Bildarchiv, Essen
Leighton Holdings, Sydney
Turner Construction, New York
Jim Tetro, U.S. Department of Energy
©iStockphoto.com/Lisegagne
plainpicture/Erickson
12. Mai 2011
Hauptversammlung
10.30 Uhr, Grugahalle, Norbertstraße, Essen
16. Mai 2011
Quartalsbericht Januar bis März 2011
Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren
Bildbearbeitung, Satz und Druckvorstufe:
Creafix GmbH, Solingen
Druck:
Druckpartner, Essen
Ident-Nr. 103894
Der Geschäftsbericht ist auf dem umweltfreundlichen Bilderdruckpapier Satimat Green gedruckt. Es besteht zu 40 Pro­
zent aus Frischfasern, die aus nachhaltig be­wirtschafteten
Wäldern stammen und nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert sind, sowie zu 60 Prozent aus
Recyclingfasern.
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer
Sprache vor.
Eine Online-Version dieses Geschäftsberichts finden Sie
­unter www.hochtief.de/gb09.
Der Redaktionsschluss für diesen Geschäftsbericht war der
22. Februar 2010. Der Bericht wurde am 25. März 2010 veröffentlicht.
IMO-COC-027827
Geschäftsbericht 2009 201
HOCHTIEF Aktiengesellschaft
Opernplatz 2, 45128 Essen