MITEINANDER 3_11_Miteinander 3_11
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63. Jahrgang Anno 2011 Nr. 3 I.R. I.R. ITEINANDER INSIEME Vers. im P. A. lt. Art. 2 ABS 20/C, Gesetz 662/96 - Zweigstelle Bozen Spedizione in a. p. art. 2 comma 20/C, legge 662/96 - Filiale di Bolzano Chiesa Evangelica Luterana in Italia Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Foto: Müller Miteinander durch den Sommer. Insieme durante l’estate. I N H A LT S V E R Z E I C H N I S • I N D I C E Dekanswort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Grünes Licht für den Segen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Messaggio del decano . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 Via libera alla benedizione . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 La Chiesa Evangelica Luterana in Italia offre opportunità amministrativo/a con esperienza . . . . . . . . . 82 ELKI • CELI Aus dem Dekansbericht 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Evangelische Kirche erstmals bei der Biennale . . . . . . . 87 Diakonie in Neapel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Gemeindeakademie 2011 und andere Kurzmitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 Dalla relazione del Decano 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 Luterani e Biennale di Venezia – c’è sempre una prima volta . . 87 Diaconia a Napoli . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Brevi annunci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 GLAUBE • FEDE Von Splittern und Balken. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Vorbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Pfingsten – immer aktuell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Der Garten des Glaubens – ORTO DELLA FEDE . . . . . . 96 Di travi e pagliuzze. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Un modello da seguire . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Pentecoste è sempre attuale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 ORTO DELLA FEDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96 Seminario teologico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 ADRESSEN | TEIL1 • INDIRIZZI | PARTE1 Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Institutionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 Comunità . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 Istituzioni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 ÖKUMENE • ECUMENISMO Erneuerter Partnerschaftsvertrag mit Slowenischer Kirche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Neueinweihung des deutschen Soldatenfriedhofs in Motta S. Anastasia bei Catania . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Rinnovato accordo di gemellaggio con la Chiesa Evangelica in Slovenia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Cerimonia di riapertura del cimitero militare germanico a Motta S. Anastasia (CT). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer gegen Atomenergie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Kreuzkirche Tokyo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Spendenaufruf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Le pastore e i pastori luterani in Italia dicono NO al nucleare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Chiesa della Croce a Tokyo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Invito alle donazioni . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 KULTUR/MEDIEN • CULTURA/MEDIA Liebe in Zeiten der Globalisierung oder wie das Zusammenleben besser gelingt . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 L’amore ai tempi della globalizzazione o come riuscire meglio nella convivenza . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 Ezio Capello: SUEZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 VERANSTALTUNGSKALENDER • APPUNTAMENTI Neuere Arbeiten von Franz Beer in der Galleria Totem, Venedig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 78 Opere recenti di Franz Beer nella Galleria Totem a Venezia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Liebe Leserinnen und Leser, vom 12. bis 15. Mai 2011 fand die Synode der EvangelischLutherischen Kirche in Italien in Rom statt. In der nächsten Ausgabe wird die Synode mit ihren wichtigsten Beschlüssen als Schwerpunktthema behandelt. Aus technischen Gründen beschränken wir uns in dieser Ausgabe auf eine stark gekürzte Zusammenfassung des Dekansberichts, sowie auf die Pressemitteilung des ELKI-Pressebüros (bmp comunicazione). Zur besseren Lesbarkeit finden Sie den ersten Teil des Dekansberichts an gewohnter Stelle gleich zu Beginn dieser Ausgabe und den zweiten Teil in der Rubrik ELKI/CELI. Die Redaktion Care lettrici, cari lettori, dal 12 al 15 maggio 2011 si è svolto il Sinodo della Chiesa Evangelica Luterana in Italia a Roma. Dedicheremo ampio spazio al Sinodo ed agli argomenti trattati sul prossimo numero di Miteinander/Insieme. Per motivi tecnici, nella presente edizione dobbiamo limitarci ad un riassunto della relazione del Decano ed al comunicato stampa dell’ufficio stampa della CELI (bmp comunicazione). Allo scopo di facilitarvi la lettura, troverete la prima parte della relazione del decano direttamente qui di seguito, mentre la seconda parte è stata collocata nella rubrica ELKI/CELI. La Redazione Liebe Leserinnen und Leser, Care lettrici, cari lettori, Ein Blick in die Geschichte ist hilfreich, wenn es um die Reflexion unserer eigenen Lebenswelt und Wirklichkeit geht, darum habe ich eine Vorliebe für solche Ausflüge. Aus dem Kalender der historischen Ereignisse, die ein gutes Jahrhundert zurück liegen, möchte ich in diesem Berichtsjahr zwei Beispiele auswählen. uno sguardo alla storia ci è d’aiuto quando si tratta di riflettere sulla nostra vita e sulla nostra realtà ed è per questo che ho una predilezione per questo genere di escursioni. Dal calendario degli eventi storici, che risalgono a un secolo fa, vorrei scegliere due esempi per la relazione di quest’anno. Das Jahr 1911 erscheint zunächst wenig auffallend in der Weltgeschichte. Ein außerordentliches Ereignis darin war der Stapellauf der Titanic. Das einst größte Passagierschiff der Welt nahm ein Jahr später seinen Dienst auf und sollte seine Jungfernfahrt nicht überstehen. Es wurde zugleich Symbol für den unaufhaltsamen Fortschritt und für seine grauenhafte Zerstörung, für Untergang, Opfer und Trauer. Ein zeichenhaftes Signal für den Sturz des 19. Jahrhunderts, seiner Werte und seines Glaubens an die grenzenlose technische Entwicklung durch die Macht des Menschen. Ebenfalls im Jahr 1911 entbrannte der Italienisch-Türkische Krieg. Der heutige Aufstand und die Revolution gegen ein diktatorisches System in Nordafrika geben dem Ereignis eine bittere Aktualität. Vor hundert Jahren wurde im Rausch der Kolonialisierungswut um die Gebiete des heutigen Libyen gekämpft. Wie die anderen Länder Europas wollte sich auch Italien Territorium im Mittelmeerraum sichern. Der Ministerpräsident Giovanni Giolitti hatte gemeinsam mit dem König im Geheimen den Krieg gegen die Türkei vorbereitet. Im September 1911 wird der Türkei der Krieg erklärt und in einem Eroberungsfeldzug das Gebiet des heutigen Libyen unterworfen. Die beiden genannten Ereignisse: der Stapellauf und spätere Untergang der Titanic, sowie die Kämpfe im nördlichen Afrika, die letztlich Unterwerfung und Tyrannei bedeuteten, wirken einhundert Jahre später nach der Atomkatastrophe von Fukoshima und in den Aufständen in Libyen wie historische Vorzeichen. Die verheerenden Folgen menschlicher Maßlosigkeit im industriellen und ökonomischen Fortschritt sowie die Bedrohung des sensiblen Gefüges politischer Macht und gesellschaftlicher Freizügigkeit stehen erneut auf der Tagesordnung. Unser Vertrauen in die Sicherheit von Wissenschaft und Technik ist gebrochen. Auch gegenüber dem Gerechtigkeitssinn politischer Führer beherrscht die Skepsis unsere Wahrnehmung. Soweit zunächst der Blick in die Geschichte. L’anno 1911 appare inizialmente poco incisivo nella storia mondiale. Un evento straordinario è il varo del Titanic. La più grande nave passeggeri del mondo prendeva servizio un anno dopo e non sarebbe sopravvissuta al suo viaggio inaugurale. Divenne allo stesso tempo simbolo del progresso inarrestabile e dopo il suo tremendo naufragio, del declino, del sacrificio e del lutto. Un segnale esemplare del crollo del XIX secolo, dei suoi valori e della sua fede nello sviluppo tecnico illimitato causato dal potere degli uomini. Nello stesso anno 1911 scoppiò la guerra italoturca. L’attuale rivolta e la rivoluzione contro un sistema dittatoriale nell’Africa del Nord conferiscono all’evento un’amara attualità. Cento anni fa nell’esaltazione del furore colonialista si lottava per conquistare i territori dell’attuale Libia. Come gli altri paesi europei anch l’Italia voleva assicurarsi un territorio nel bacino del Mediterraneo. Il primo ministro Giovanni Giolitti insieme al re aveva preparato in segreto la guerra contro la Turchia. Nel settembre 1911 viene dichiarata guerra alla Turchia e viene conquistato il territorio dell’attuale Libia con una campagna di conquista. I due eventi appena nominati: il varo e il successivo naufragio del Titanic, così come le lotte in Nord Africa, che ebbero come conseguenza la sottomissione e la tirannia, cento anni dopo sembrano presagi storici della catastrofe nucleare di Fukoshima e delle rivolte in Libia. Le conseguenze nefaste dell’eccedere dell’uomo nel progresso industriale ed economico così come la minaccia della struttura del potere politico e della permissività sociale sono di nuovo all’ordine del giorno. La nostra fiducia nella sicurezza della scienza e della tecnica è venuta meno. Lo scetticismo prevale 79 Das Jahr 2011 ist in der Reformationsdekade dem Begriffspaar »Reformation und Freiheit« gewidmet. Die Reformation hat den Freiheitsgedanken in den Mittelpunkt gerückt, sie hat einem alten Modell von Gericht und Strafe, die Gott seiner Welt auferlegt, um sie zu erziehen, ein neues Modell entworfen, das den Menschen in die Freiheit stellt, ihn aber auch für die Pflege dieser Freiheit zur Verantwortung ruft. Der getaufte Mensch wird frei zum Handeln für eine bessere Gerechtigkeit in der Welt, Gerechtigkeit, die ihm selbst widerfahren ist, weil Gott ihn in Christus von den Zwängen der Selbstrechtfertigung frei gesprochen hat. Diese Befreiung zum Leben leitet dahin, freiwillig und gern auch Verantwortung für dieses Leben zu übernehmen. anche nei confronti del senso di giustizia della classe politica. Termino qui per ora la panoramica storica. L’anno 2011 nella decade della Riforma è stato dedicato al binomio «Riforma e libertà». La Riforma ha posto al centro il pensiero della libertà, ha sostituito un vecchio modello di giudizio e di pena imposto da Dio al suo mondo per educarlo con un nuovo modello che rende l’uomo libero, ma lo rende anche responsabile della cura di questa libertà. L’uomo battezzato diventa libero di agire per una giustizia migliore nel mondo, che rende giustizia a lui stesso, perché Dio in Cristo lo ha liberato dall’obbligo dell’autogiustificazione. Questa liberazione nei confronti della vita lo induce ad assumersi volontariamente e volentieri anche la responsabilità di questa vita. Unsere besondere Verantwortung als Kirche gilt darum besonders dem Aufruf zur Bewahrung der Schöpfung und der Bewahrung des gesellschaftlichen und politischen Friedens. La nostra responsabilità particolare in quanto Chiesa pertanto si rivolge soprattutto all’appello al mantenimento del creato e della pace sociale e politica. Durch mutige Menschen, wie etwa die bereits in der letzten Ausgabe erwähnte Sophie Scholl begreife ich die Diaspora-Situation als Schule der Geduld, die darin stärkt, hinter aller Mühsal einen guten Ausgang zu erwarten. Der Auftrag an die Diaspora der Überzeugten lautet: Bringt die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, in einer Welt zur Sprache, in der Gerechtigkeit gebeugt und entleert wird und ruft stattdessen auf zu ernster und engagierter Meinungsbildung, zu einem Leben in verantwortungsvoller Freiheit. Ihr Dekan Holger Milkau Attraverso l’esempio dato dalle persone coraggiose come Sophie Scholl che avevo già citato nel numero precedente, capisco la diaspora come scuola di pazienza che rafforza, per aspettare un buon esito dopo tutti i travagli. Il compito per la diaspora dei convinti è il seguente: fate valere la giustizia, che è valida davanti a Dio, in un mondo in cui la giustizia viene piegata e svuotata e incitate ad una formazione seria ed impegnata dell’opinione pubblica, ad una vita di libertà responsabile. Il vostro Dekano Holger Milkau Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche: Sinodo della Chiesa Evangelica Luterana: Grünes Licht für den Segen Via libera alla benedizione Aufgabe einer Kirche ist es, Menschen auf ihrem Lebensweg zu begleiten. So können sich Menschen durch Gottes Segen unabhängig vom Urteil Anderer als geliebte und akzeptierte Geschöpfe erfahren Compito di una Chiesa è quello di accompagnare le persone in tutti i modi di vivere. Con la benedizione di Dio le persone possono sentirsi creature amate e accettate indipendentemente dal giudizio altrui Rom, 14. Mai 2011 – Mit dem morgigen Gottesdienst endet die diesjährige Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien (ELKI), einer kirchlichen Einrichtung, in der sich die über ganz Italien verstreuten lutherischen Gemeinden zusammengeschlossen haben und deren Beziehung mit dem italienischen Staat durch die 1993 unterzeichnete Intesa (Vereinbarung) geregelt wird. Roma, 14 maggio 2011 – Si avvia alla conclusione, con la celebrazione del Culto domani, il Sinodo annuale della Chiesa Evangelica Luterana in Italia (CELI), ente ecclesiastico che riunisce le comunità luterane dell’intera penisola e i cui rapporti con lo Stato italiano sono regolati dall’Intesa siglata nel 1993. Die Synode nahm den Bericht der Synodalkommission für die Segnung von hetero- und homosexuellen Menschen in besonderen Lebenssituationen an. Der diesbezügliche Antrag wurde von der Synode angenommen. Gemäß der auf der Synode 2010 aufgezeigten Prinzipien wird damit in Italien die Segnung von Menschen in von klassischen Familien divergierenden, auch homosexuellen, Lebenspartnerschaften möglich. 80 Fotos: Sabine Wolters Il Sinodo ha approvato la relazione della Commissione Sinodale per la benedizione di persone etero ed omosessuali in comunioni di vita particolari: la relativa mozione è stata, infatti, approvata dall’Assemblea e sarà così possibile in Italia la benedizione delle persone in unioni di vita non tradizionali, anche omosessuali, sul solco dell’apertura in linea di principio espressa già dal Sinodo 2010. Mit der Annahme des aus der einjährigen Arbeit der Synodalkommission hervorgegangen Berichts, gibt die ELKI eine Stellungnahme ab, die in den 2007 vom Lutherischen Weltbund (LWB) mit dem Lund Papier »Ehe, Familie und menschliche Sexualität« eingeleiteten Prozess eingebunden ist. Con l’approvazione della relazione, frutto di un anno di lavori della Commissione Sinodale, la CELI prende una posizione nel solco del processo che è stato avviato nel 2007 dalla FLM (Federazione Luterana Mondiale), con il documento di Lund «matrimonio, famiglia e sessualità». »Wie im Bericht zu lesen ist, – so Christiane Groeben, Synodalpräsidentin und Vorsitzende der zuständigen Synodalkommission – ist die Vielzahl der Lebens- und Beziehungsformen, die wir heute vorfinden, eine Konsequenz unserer brüchigen Existenz. Immer wieder machen sich Männer und Frauen auf die Suche nach tragfähigen und belastbaren Beziehungsformen. Die Ehe ist davon die grundlegende Form. Daneben gibt es jedoch andere Lebensformen von verantwortlich gelebter Sexualität. Kirchliche Aufgabe ist es, Menschen in all diesen hetero- oder homosexuellen Lebensformen zu begleiten.« «Come si legge nella relazione – spiega Christiane Groeben, Presidente del Sinodo e della specifica Commissione Sinodale – la molteplicità dei modi di vivere e delle relazioni che si conoscono oggi è conseguenza della fragile esistenza umana. Uomini e donne sono alla continua ricerca di forme di relazione stabili e sostenibili. Il matrimonio rappresenta una forma centrale fra queste. Oltre al matrimonio esistono però altri modi di vivere la sessualità in maniera responsabile. Anche l’omosessualità è una delle espressioni della sessualità e gli omosessuali non inventano il loro orientamento ma lo trovano. E il compito della Chiesa è quello di accompagnare le persone in tutti i modi di vivere, siano esse etero o omosessuali» Der Segen kann nur heterooder homosexuellen Paaren erteilt werden, die in einer verantwortlich gelebten, d.h. in einer auf Freiwilligkeit, Dauerhaftigkeit, Vertrauen und Gewaltfreiheit angelegten Beziehung leben. Und weiterhin nur, wenn alle drei folgenden Bedingungen erfüllt sind: Einer der Partner/Partnerinnen muss Mitglied der ELKI oder Mitglied einer mit ihr in voller Kirchengemeinschaft stehender Kirche sein, der Kirchenvorstand der betreffenden Gemeinde vor Ort muss seine Zustimmung gegeben haben und der Pfarrstelleninhaber/die Pfarstelleninhaberin, der/die die Segnung vollziehen soll, muss seine/ihre Zustimmung gegeben haben. Der Ursprung des Segens ist immer Gott. Durch Gottes Segen können sich Menschen unabhängig vom Urteil Anderer als geliebte und akzeptierte Geschöpfe erfahren. Segnungen finden als öffentliche Gottesdienste oder in öffentlichen Gottesdiensten statt. Sie geschehen in einer liturgischen Form, die sich von der einer Trauung klar unterscheidet. »Der umgangssprachliche Gebrauch des Begriffs des Segens ist nicht mit dem kirchlichen Begriff zu verwechseln. – so Holger Milkau, Dekan der ELKI – Beim Segnen geht es nicht darum, menschliche Verhaltensweisen und Beziehungen abzusegnen. Vielmehr soll der Segen Menschen auf ihrem Lebensweg ermutigen und stärken, das eigene Leben dankbar wahrzunehmen. Die Segnung zu Beginn des gemeinsamen Weges soll diesen Paaren innere Kraft schenken, ihre Partnerschaft in ethischer Verantwortung zu gestalten und unter dem Beistand Gottes zu leben. Die Grundbotschaft der Bibel, dass Gottes Wirken, dass sein Segen stärker ist als Angst und Tod, gilt voraussetzungslos für alle Menschen, unabhängig von ihrer Lebensform und davon, ob sie hetero- oder homosexuell sind.« Indem die Kirche Menschen in ihrer jeweiligen Lebenssituation segnet, bringt sie die volle Akzeptanz der Gesegneten zum Ausdruck. La benedizione potrà essere impartita solo alle coppie etero od omosessuali che vivano la propria relazione in modo responsabile e cioè con volontà, continuità, fiducia e assenza di violenza. E soltanto nel caso in cui ricorrano tutte le tre seguenti condizioni: uno dei due partner sia membro della CELI o di altre Chiese con cui la CELI ha la piena comunione ecclesiale, la presidenza ecclesiastica della Comunità d’appartenenza abbia dato il suo benestare e il titolare della sede pastorale abbia espresso il consenso. La benedizione – che ha sempre origine da Dio e che consente alle persone di sentirsi creature amate e accettate indipendentemente dal giudizio altrui – avverrà con culti pubblici o nell’ambito di culti pubblici, anche se con una forma liturgica nettamente differente da quella del matrimonio. «Non si deve confondere il significato comune della benedizione con quello ecclesiastico – aggiunge Holger Milkau, Decano della CELI – Non si tratta di benedire comportamenti e relazioni umani, ma di incoraggiare e rafforzare le persone nel proprio percorso di vita per percepire quest’ultima con gratitudine. La benedizione all’inizio del cammino comune deve donare a queste coppie la forza di vivere il loro rapporto in maniera eticamente responsabile e con il sostegno di Dio. La Bibbia ci insegna che l’azione di Dio, la sua benedizione, è più forte della paura e della morte e questo vale per tutti incondizionatamente, a prescindere dal loro modo di vivere, dall’essere etero o omosessuali» Con la benedizione la Chiesa esprime la piena accettazione di tutti coloro che benedice e della loro unione. 81 Der Kommissionsbericht hat außerdem die oft unkritische Lesart der Bibel hervorgehoben, die zur Verstärkung der Vorurteile beiträgt: Richtig ist zunächst, dass in der Bibel homosexuelle Praktiken eindeutig verurteilt werden. Der Begriff der Homosexualität in der Vergangenheit – oft Synonym für heidnische Kultprostitution als Beispiel für Götzendienst – unterscheidet sich vollständig vom heutigen Begriff, mit dem in der Gegenwart die Prägung freier und gleichberechtigter Individuen bezeichnet wird, die ihre Sexualität verantwortlich leben. Die Synodalkommission hat schließlich die Bedeutung der soziologischen und psychologischen Forschung sowie die Position der WHO (Weltgesundheitsorganisation) anerkannt, die sich eindeutig davon distanziert, dass Homosexualität eine krankhafte Form von Sexualität ist. Auch andere Themen standen zur Diskussion, wie die Berichterstattung des Konsistoriums (Regierungsorgan der ELKI), der Dialog mit der Römisch-katholischen Kirche für die Vorbereitung einer gemeinsamen Liturgie für evangelisch-lutherisch/römisch-katholisch Trauungen, die Rahmenbedingungen für die Anstellung von Angehörigen sowie die Berichte über das Frauennetzwerk, die Schule in Santa Maria della Bruna, das Zentrum »Idelmo Poggioli« in Torre Annunziata, die Gefängnisseelsorge, die Gemeindeakademie, das Studienzentrum Melanchthon, das Verlagshaus Claudiana, die Zeitschrift Miteinander/Insieme u.a.m. BMP Comunicazione, ELKI-Pressebüro für MITEINANDER redaktionell bearbeitet, Übersetzung Kerstin Gros La relazione della Commissione ha altresì evidenziato l’interpretazione spesso acritica, o peggio strumentale al rafforzamento di un pregiudizio, delle Scritture: perché, se è vero che in alcuni passi la Bibbia condanna nettamente l’omosessualità, il concetto d’omosessualità di quel tempo – spesso sinonimo di prostituzione culturale pagana e idolatria – è completamente diverso da quello attuale con cui oggi si indica l’orientamento di individui liberi, con pari diritti e che vivono la propria sessualità in maniera responsabile. In ultimo, la Commissione Sinodale ha voluto riconoscere il valore della ricerca scientifica esistente, sia in ambito psicologico sia in quello sociologico, nonché la posizione dell’OMS (Organizzazione Mondiale della Sanità) che concorda nel negare l’omosessualità quale forma malata di sessualità. Durante il Sinodo di Roma sono stati, infine, esaminati e discussi altri temi, tra cui: la rendicontazione dell’operato del Concistoro, organo governativo della CELI, il dialogo avviato con la Chiesa Cattolica per l’auspicata definizione di una liturgia comune relativa alla celebrazione di matrimoni interconfessionali luterano-cattolici, le condizioni per l’impiego di collaboratori/collaboratrici al di là dei pastori, e le relazioni sulle attività promosse o partecipate dalla CELI e/o dalle singole Comunità: la Rete delle Donne, la Scuola di Santa Maria La Bruna, il Centro Idelmo Poggioli a Torre Annunziata, la Cura d’anime nelle carceri, l’Accademia delle Comunità, il centro ecumenico di studi Centro Melantone, la casa editrice Claudiana, la rivista Miteinder/Insieme e altri ancora. BMP Comunicazione, Ufficio Stampa CELI, redatto per INSIEME dalla redazione Chiesa Evangelica Luterana in Italia offre opportunità AMMINISTRATIVO/A CON ESPERIENZA Requisiti indispensabili: ottima conoscenza della lingua tedesca. Flessibilità nelle mansioni amministrative e nel lavoro in team. Propensione alle relazioni internazionali, l’organizzazione di eventi ed un’ottima conoscenza del pacchetto office completano il profilo. Offriamo: concreta e immediata opportunità di lavoro, finalizzata alla assunzione, a partire dal 1 settembre 2011, a: validi candidati laureati in discipline economiche, turistiche, linguistiche, di comunicazione e marketing. Scadenza: 20/06/2011 Chiesa Evangelica Luterana in Italia – Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Via Aurelia Antica, 391 – 00165 Roma Tel. 06 660 301 04 – int. 101, Fax 06 660 179 93, [email protected] www.chiesaluterana.it I dati saranno trattati in ottemperanza della legge sulla privacy (d.lgs. 196/03). La ricerca si intende rivolta ad ambo i sessi. Aut. Min. Prot. N° 1265-SG del 12-01-05 82 ELKI • CELI Aus dem Dekansbericht 2011 Dalla relazione del Decano 2011 Die Stärkung unserer Identität als Kirche geschieht auf zwei Ebenen. In der Außen- bzw. Fremdwahrnehmung und der Binnenwahrnehmung. Ich berichte darum in diesen beiden Bewegungen über die wesentlichsten Impulse und Entwicklungen. Il consolidamento della nostra identità in quanto Chiesa avviene a due livelli, nella percezione esterna e in quella interna. Riferirò pertanto degli stimoli e degli sviluppi più rilevanti riscontrati in entrambi. Im April 2010 hat der neue Generalsekretär des GustavAdolf-Werks aus Leipzig, Pfarrer Enno Haaks, das Konsistorium und die Schule in Santa Maria La Bruna zu ihrem 40 jährigen Bestehen besucht. Generalsekretär Haaks hat sich auch für die Unterstützung unserer Theologiestudenten stark gemacht. Eine Folge dessen ist, dass cand. theol. Alessandro Catalfamo im September mit Hilfe eines GAW-Stipendiums an der Universität Leipzig seine Ausbildung fortsetzen kann. Darauf sind wir stolz und dankbar für dieses Zeichen der Verbundenheit in aktiver Hilfe. Nell’aprile 2010 il nuovo Segretario generale del GAW di Lipsia, il pastore Enno Haaks, ha visitato il Concistoro e la Scuola di Santa Maria La Bruna per il suo 40esimo anniversario. Il Segretario Generale Haaks si è anche fortemente impegnato per sostenere i nostri studenti di teologia permettendo fra l’altro al cand. theol. Alessandro Catalfamo di poter proseguire la sua formazione all’Università di Lipsia a settembre grazie all’aiuto di una borsa di studio del GAW. Siamo orgogliosi e riconoscenti per questo segnale di solidarietà espresso con un aiuto concreto. L’Assemblea generale della Federazione Luterana mondiale indetta ogni sei anni si è svolta a luglio del 2010 a Stoccarda. L’elezione del Presidente e del Segretario generale della FLM ha un significato particolare per la nostra Die alle sechs Jahre einberufepiccola Chiesa; sia il vescovo Munib ne Vollversammlung des LuYounan che il pastore Martin Junge therischen Weltbundes hat im provengono da Chiese minoritarie ed Juli 2010 in Stuttgart stattgeentrambi subito dopo l’assemblea gefunden. Die Neuwahl des Präsidenten und des Generalsenerale hanno stabilito intensi contatti kretärs des LWB hat für unsere con la CELI. Inoltre la relazione fra i kleine Kirche eine besondere due rappresentanti della nostra famiBedeutung; sowohl Bischof glia confessionale, sostenuta da una Munib Younan als auch Pfarsimpatia personale e un’intesa teologirer Martin Junge stammen aus ca, cresce e prospera. Un forte e conMinderheitenkirchen, beide Christuskirche in Rom, nach dem Sonntagsgottesdienst während creto legame con la famiglia confessiosind sehr bald nach der Voll- der Synode 2011. nale luterana è rappresentato anche versammlung sehr intensiv Chiesa luterana di Cristo a Roma, dopo il Culto domenicale durante il dall‘intensa relazione amichevole della zur ELKI in Kontakt getreten Sinodo 2011. CELI con l’Unione delle Chiese Evangeund eine auch von persönlicher Sympathie und theologiliche Luterane in Germania. Abbiamo come ospite al nostro Sischem Einvernehmen getragene Beziehung zwischen den nodo la loro rappresentante, la signora Oberkirchenrätin Chribeiden Hauptvertretern unserer Konfessionsfamilie wächst stine Jahn. Abbiamo potuto accompagnare entrambe le istituund gedeiht. Ein hilfreiches, stärkendes Band zur lutherischen zioni luterane in visita a Roma e Milano durante i loro colloqui Konfessionsfamilie ist auch die freundschaftliche, intensive con la Chiesa cattolica romana. Beziehung der ELKI zur Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Deutschland. Als deren Vertreterin war auf unserer Un bel segnale del legame della EKD con la nostra Chiesa è la Synode Frau Oberkirchenrätin Christine Jahn zu Gast. Beide visita della direttrice della sezione estera, la signora Oberkirlutherische Institutionen konnten wir auf ihren zuletzt veranchenrätin Dine Fecht. stalteten Reisen nach Rom zum Gespräch mit der römisch-katholischen Kirche begleiten. FCES - Il concorso per la sede pastorale di Milano II ha offerto l‘occasione di riprendere una stretta e amichevole relazione Ein schönes Zeichen der Verbundenheit der EKD mit unserer con la Federazione delle Chiese Evangeliche in Svizzera. InsieKirche ist der Besuch der Leiterin der Auslandabteilung Frau me abbiamo ascoltato, testato e proposto alla Comunità vari Oberkirchenrätin Dine Fecht. candidati. Sono molto lieto di questi buoni contatti anche perché esprimono lo stretto legame storico esistente fra le nostre Die Ausschreibung der Pfarrstelle Mailand II hat Gelegenheit Comunità evangeliche in Italia e in Svizzera. Voglio ringraziaeröffnet, erneut in enge und freundschaftliche Beziehung re il signor Thomas Wipf, qui presente, che era Presidente del 83 zum Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) zu treten. In gemeinsamem Bemühen haben wir Kandidaten gehört, geprüft und der Gemeinde zur Wahl empfohlen. Ich freue mich sehr über diese guten Kontakte, zumal sie einer auch historisch engen Verbundenheit unserer evangelischen Gemeinden in Italien mit den Schweizern einen sichtbaren Ausdruck verleihen. Dank an Herrn Thomas Wipf, der sich in seiner Funktion als Ratspräsident des SEK und als Präsident der GEKE hat einladen lassen. GEKE (Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa) Nachdem die Vorbereitungsgruppe für die gemeinsame Gestaltung der Vollversammlung sich Mitte April getroffen hat, zeichnen sich nun erste konkrete Maßnahmen und Vorschläge ab. Nach den Kontakten ins Ausland berichte ich kurz über die Beziehung zu den Kirchen der Föderation, FCEI. Sensibilität und aufmerksame Kontrolle möchte ich in diesem Jahr als Stichworte unseres Verhältnisses wählen. Wir sind weiterhin bereit, die Arbeit des Servizio Rifugiati e Migranti zu fördern. Nicht nur symbolisch ist in diesem Zusammenhang die Widmung der Gottesdienstkollekten zum Auftakt und zum Abschluss der Synode zu verstehen. Nicht in Zusammenarbeit mit der Föderation, aber in enger gemeinsamer Verantwortung der Mitgliedskirchen der Waldenser, Methodisten und Baptisten tragen wir als teilhabende Gesellschafterin die Freuden und Lasten der Claudiana. Auch durch das beharrliche Engagement der ELKI hat sich in den vergangenen Jahren eine progressive Defizitreduzierung abgezeichnet. Seit unserer ELKI-Synode in Rom im Jahr 2009 haben sich an der Spitze der CEI (Conferenza Episcopale Italiana) einige Personaländerungen ergeben. Als Gast unserer Synode begrüßen wir 2011 erstmalig Monsignore Vincenzo Paglia, den Präsidenten des Ökumenesekretariats der CEI. Besuche der Delegation des LWB und der VELKD führten zu konkreten Ergebnissen, wie etwa die Bekundung der Bereitschaft des Heiligen Stuhles, die lutherischen und protestantischen Kirchen in Europa auf dem Weg zum Reformationsjubiläum zu begleiten, um dem 500 jährigen Erinnerungsdatum 2017 einen weiten, ökumenischen Rahmen zu geben. Die ELKI bleibt an den Vorbereitungen auf das Reformationsjubiläum weiterhin prägende Veranstalterin und Ansprechpartnerin. Der Ökumenische Kirchentag in München 2010 und der Deutsche Evangelische Kirchentag in Dresden im kommenden Juni sind zwei prominente Veranstaltungen, auf denen die ELKI sichtbar vertreten war und sein wird. Sich gemeinsam darstellen hilft, die eigene Identität zu stärken. Dass solche Selbstvergewisserung auch für unseren Binnenbereich fruchtbar ist, zeigte der allgemein positiv aufgenommene ELKI-Tag, dessen Wiederholung für 2012 geplant ist. Die Bedeutung öffentlicher Wirksamkeit der ELKI und ihre sichtbare Einbindung in die italienische Medienlandschaft ist noch sehr in den Anfängen. Die Einladung zu einem 20-minütigen Fernsehinterview mit Corrado Augias, Anfragen der italienischen Presse an unsere Gemeinden und die Kirchenleitung sind kleine, aber feine Zeichen einer stärkeren Wahrnehmung der ELKI in der Öffentlichkeit. 84 consiglio della FCES ed è stato invitato nella sua funzione di Presidente della CEPE. CEPE – Assemblea generale a Firenze a settembre 2012: dopo che il gruppo preparatorio si è incontrato a metà aprile per l’organizzazione comune dell’Assemblea generale, si delineano ora le prime misure e proposte concrete. La CELI mantiene contatti transfrontalieri con le sue Chiese partner luterane in Austria, Slovenia e Ungheria. Va sottolineato in particolar modo la firma del nostro contratto di partenariato con la Chiesa luterana in Ungheria avvenuto nel maggio del 2010 e la visita di un gruppo della Chiesa slovena nelle Comunità della CELI di Trieste, Firenze, Roma e Torre Annunziata lo scorso autunno in occasione del decimo anniversario della stipula del nostro partenariato; a questo è seguita a maggio di quest’anno la firma a Moraske Toplice di un nuovo contratto di partenariato fra la CELI e la Chiesa Evangelica Luterana in Slovenia. Dopo i contatti con l’estero vorrei riferire brevemente dei rapporti con le Chiese della Federazione, la FCEI. I nostri rapporti quest’anno sono stati caratterizzati dalla sensibilità e da un attento controllo. Allo stesso tempo rimane la nostra disponibilità a continuare a sostenere in gran parte soprattutto il lavoro del Servizio Rifugiati e Migranti, in questo contesto va inteso come gesto concreto la dedica delle collette all’inizio e a conclusione del Sinodo per questa istituzione. Non in collaborazione con la Federazione, ma in comune responsabilità con le Chiese membro dei valdesi, dei metodisti e dei battisti come società a partecipazione ci facciamo carico delle gioie e dei dolori della Claudiana. Anche grazie al costante impegno della CELI negli anni scorsi si è delineata una progressiva riduzione del deficit. Dal nostro ultimo Sinodo della CELI a Roma nel 2009 sono avvenuti alcuni cambiamenti al vertice della CEI. Oggi possiamo dare il benvenuto per la prima volta a Monsignore Mansueto Bianchi, il presidente del segretariato ecumenico della CEI. (???)Uno dei risultati più importanti degli incontri ecumenici tra CEI, FLM (Federazione Luterana Mondiale) e VELKD è stato l’annuncio della disponibilità della Santa Sede ad accompagnare le Chiese protestanti e luterane in Europa nel cammino del Giubileo della Riforma, per dare un quadro ecumenico più ampio al 500. anniversario della Riforma nel 2017. La CELI rimane un‘importante organizzatrice ed interlocutrice nella preparazione del Giubileo della Riforma. La giornata ecumenica delle Chiese a Monaco nel 2010 e la giornata delle Chiese evangeliche tedesche a Dresda il prossimo giugno sono due manifestazioni importanti in cui la CELI era e sarà rappresentata in maniera visibile. Presentarsi insieme serve a rafforzare la propria identità. Il fatto che tale auto-sincerarsi risulti proficuo anche per l’ambito interno è stato dimostrato dalla giornata della CELI che è stata accolta in generale positivamente e che sarà ripetuta nel 2012. L’importanza dell’efficacia pubblica della CELI e la sua integrazione nel panorama dei mass media italiani è ancora agli inizi. L’invito ad un’intervista televisiva di 20 min con Corrado Augias, così come le domande rivolte dalla stampa italiana alle nostre Comunità e al Consiglio Die Arbeit am Thema Segen und Segnung hat uns im zurückliegenden Jahr weiter beschäftigt. Ein Ergebnis der Arbeit für und mit den Gemeinden in unserer Kirche in dem so vorgeschlagenen Meinungsbildungsprozess wird auf der Synode vorgestellt; das Thema selbst zur Vertiefung in einem thematischen Teil ausholend behandelt. Die Ausschreibungs- und Besetzungsverfahren für unsere Gemeinden in Turin, Bozen und Venedig haben erfolgreiche Resultate erzielt. Der nächste Wechsel steht in Genua und Sanremo bevor. Die beiden Gemeinden haben sich in ihrer Wahl für den Kollegen Betz aus Wangen im Allgäu entschieden. Pfarrerin Bendig wird Mitte Juni verabschiedet, der Nachfolger zum 1.9.2011 seine Stelle antreten. Nach einer ersten Phase der sporadischen Mitarbeit vor allem in der Einführungsphase des neuen Studienjahres 2010/2011 ist seit März als neuer Studienleiter des Melanchton-Zentrums Pfarrer Michael Jonas im Amt. Die Gemeindezuständigkeiten in der ELKI sind bislang territorial und lokal verteilt. Innerhalb dieser Zuständigkeitsbereiche gibt es seit 2009 eine Reihe von interessanten Entwicklungen. Im Gemeindebereich Sizilien, der traditionell in verschiedene Gemeindegruppen aufgeteilt ist, gibt es die Bestrebung, durch eine intensivere Begleitung der vorhandenen Gruppe in Palermo vor allem logistische Entlastung zu schaffen und eine Verstärkung der Präsenz vor Ort zu gewährleisten. Der ELKI-erprobte Pfarrer i.R. Georg Welker hat die Aufgabe übernommen, die Gemeindegruppe in ihrem Bestand zu stärken und in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Im Gemeindebereich Rom – zu dem auch Sardinien gehört – treffen wir in Cagliari auf ein vorhandenes aktives Gemeindeleben, das sich in Ausübung der Militärseelsorge-Tätigkeit von Frau Kirsten Thiele und ihrer Kollegen entwickelt hat. Hier wird die ELKI in Kürze ein Modell umsetzen, das durch Kooperation des Militärseelsorge-Auftrages mit einem Gemeindeaufbau-Projekt des Konsistoriums für die kommenden zwei Jahre diese Region zu fördern, zu konsolidieren und in die örtlichen Gegebenheiten einzubinden versuchen wird. Im Gemeindebereich Neapel hat sich seit zwei Jahren ein wachsendes Interesse von Residenten in Apulien mit den Referenzorten Bari, Brindisi und Lecce ergeben. Für diese Aufgabe steht die Beauftragung eines Ruhestandpfarrers spätestens ab September in Aussicht. Für die ELKI bleibt der gemeinsame Einsatz für Gemeindewachstum in allen Bereichen wichtig. Die Gestalt der Verkündigung und ihre Vereinheitlichung, respektive Wiedererkennbarkeit haben mit dem neuen Innario (Gesangbuch) bereits eine große Erleichterung und einen entsprechenden Erfolg bewirkt. Der Ausbau von Kooperation muss uns weiter beschäftigen. Die Gemeinden müssen noch stärker als bisher zusammenarbeiten und gemeinsame Projekte und Aufgaben definieren und realisieren. Die Kirchenleitung wird, wie sie das bislang z.B. in der OPM-Klausel der prozentualen Aufstockung oder durch die Förderung gemeindeübergreifender Aktivitäten getan hat, nach stärkenden Maßnahmen und Medien suchen, die diesem Anliegen gerecht werden. di Chiesa sono piccoli segnali di una maggiore percezione della CELI da parte dell’opinione pubblica. Abbiamo continuato ad occuparci del lavoro sul tema della benedizione nel corso dell’ultimo anno. Al Sinodo verrà presentato un risultato del lavoro svolto con e per le Comunità nella nostra Chiesa nell’ambito di un processo proposto per la formazione di un‘opinione; il tema stesso verrà trattato in maniera approfondita in una parte tematica. Le procedure per il concorso e la nomina nelle nostre Comunità di Torino, Bolzano e Venezia hanno ottenuto ottimi risultati. Il prossimo cambiamento è previsto per Genova e Sanremo. Le due Comunità hanno scelto il collega Betz di Wangen nell‘Allgäu. La pastora Bendig lascia l’incarico a metà giugno e il suo successore prenderà servizio il 1.9.2011. Dopo una prima fase di collaborazione sporadica soprattutto nella fase introduttiva del nuovo anno accademico 2010 / 2011 da marzo il nuovo direttore didattico del Centro Melantone è il pastore Michael Jonas. Le competenze delle Comunità finora sono distribuite territorialmente e localmente. All’interno di questi campi di competenza dal 2009 si registra una serie di sviluppi interessanti. Nell’ambito della Comunità della Sicilia, che tradizionalmente è suddiviso in diversi gruppi comunitari, c’è l’intenzione di accompagnare in maniera più incisiva i gruppi presenti a Palermo, garantendo soprattutto uno sgravio logistico della pastora incaricata e assicurando un consolidamento della presenza in loco. Il pastore in pensione Georg Welker con esperienza maturata nella CELI si è assunto il compito di rafforzare il gruppo della Comunità e dargli maggiore visibilità. Nell’ambito della Comunità di Roma – di cui fa parte anche la Sardegna – a Cagliari troviamo la presenza di una vivace vita della Comunità che si è sviluppata nell’esercizio dell’attività pastorale militare della signora Kirsten Thiele e dei suoi colleghi. La CELI realizzerà un modello in breve che grazie alla cooperazione fra l’incarico di pastorale militare e il progetto del Concistoro per la costruzione di una Comunità cercherà di promuovere, consolidare e integrare questa regione nella realtà locale nei prossimi due anni. Nell’ambito della Comunità di Napoli da due anni si è sviluppato un crescente interesse dei residenti in Puglia nelle città di riferimento di Bari, Brindisi e Lecce. Per assolvere a questo compito è prevista la nomina di un pastore in pensione al più tardi a partire da settembre. Per la CELI rimane prioritario l’impegno comune per la crescita della Comunità in ogni campo. La forma della predicazione e la sua uniformazione, la rispettiva riconoscibilità grazie al nuovo innario hanno già reso le cose più facili e registrato un notevole successo. Dobbiamo continuare ad impegnarci per ampliare la cooperazione. Le Comunità devono collaborare più intensamente che in passato e definire e realizzare progetti e compiti comuni. Il Consiglio di Chiesa, come ha già fatto ad esempio nella clausola dell‘OPM per un aumento percentuale o promuovendo le attività sovracomunitarie, cercherà misure e mezzi che soddisfino questa richiesta. 85 Niemand zündet ein Licht an und bedeckt es mit einem Gefäß, heißt es in der Bibel. Im Gegenteil, man stellt es auf einen Leuchter. Dieses Jesuswort zielt in zwei Richtungen. Nessuno accende una lampada e la copre con un vaso, si legge nella Bibbia. Al contrario, la mette sul candeliere. Queste parole di Gesù vanno in due direzioni. Erstens: Eine Kirche mit einem »hervorragenden« Verständnis von Verantwortung und Mitbestimmung darf nicht sich selbst genügen, sondern muss sich mitteilen, Werte und Worte weitergeben. Dazu braucht es ein erweitertes ehrenamtliches Engagement. Für Kirchenvorstandsmitglieder soll es in Zukunft bessere Fortbildungsmöglichkeiten geben. Wir haben ein großes Interesse an der Kompetenzerweiterung der verantwortlichen Ehrenamtlichen. Auch die Befähigung von Laien zum Verkündigungsdienst gehört in diesen Themenkreis und wir sind froh, dass sich bereits ein großer Kreis von Personen hierfür hat gewinnen lassen. Primo: una Chiesa con una comprensione «eccezionale» della responsabilità e della codecisione non può bastare a se stessa, ma deve comunicarsi, deve trasmettere parole e valori. Per questo ha bisogno di un maggiore impegno di volontari. Per i membri del Consiglio di Chiesa devono esserci in futuro migliori possibilità di delegare. Abbiamo un grande interesse ad ampliare le competenze dei volontari responsabili. Anche l’abilitazione dei laici al servizio della predicazione va in questa direzione e siamo lieti di avere già coinvolto una nutrita schiera di persone. Zweitens: Die Stärkung der Relevanz der ELKI in der Öffentlichkeit, der Ausbau unserer Medien und der Themen, die uns prägen, gehören nach wie vor zu den Grundaufgaben unserer Kirche. In der italienischen Öffentlichkeit wurden im vergangenen Jahr immer wieder sozial-ethische Themen diskutiert. Die ELKI hat über Euthanasie eine Stellungnahme formuliert und verabschiedet und wird es über Homosexualität noch tun. Gerade die öffentlichkeitsrelevanten Themen, bei denen die Menschen verstärkt nach dem Willen Gottes und der verschiedenen theologischen Sichtweisen fragen, müssen behandelt werden. Stellungnahmen, die in den kommenden Synoden verabschiedet werden können, sind nützliche Orientierungshilfen für jedermann. Unsere neue ELKI-Homepage ist die primäre Anlaufplattform, auf der wir als Kirche sichtbar sind. Hier sollen alle aktuellen Themen aufgenommen werden und noch mehr als bisher, Möglichkeiten der Vernetzung und Informationsweitergabe erfolgen. Bei all dem gilt unsere Aufmerksamkeit auch der Stärkung unserer ökumenischen Bindungen. In all dem hoffe ich auf Ihre Zustimmung, Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und bedanke mich für die bisher bekundete und gelebte Solidarität und Gemeinschaft im Glauben. Dekan Holger Milkau Fotos: Jörn A. Lahr 86 Secondo: il consolidamento della rilevanza della CELI nell’opinione pubblica, l’ampliamento dei nostri mezzi e delle tematiche che ci caratterizzano continuano a rimanere i compiti principali della nostra Chiesa. Nell’opinione pubblica italiana l’anno scorso c’è stato un continuo dibattito sulle tematiche eticosociali. La CELI ha formulato e approvato una presa di posizione sull’eutanasia e lo farà sull’omosessualità. Devono essere trattati proprio i temi che sono rilevanti per l’opinione pubblica che sono quelli in cui le persone chiedono maggiormente qual’è la volontà divina e quali sono le diverse opinioni teologiche. Le prese di posizione che possono essere approvate nei prossimi Sinodi sono utili punti di orientamento per tutti. La nostra nuova homepage della CELI è la prima piattaforma di riferimento in cui siamo visibili come Chiesa. Qui devono essere ripresi tutti i temi attuali e vanno sondate ancora più di prima le possibilità di connessione e di trasmissione delle informazioni. In tutto questo la nostra attenzione è rivolta anche a rafforzare i nostri legami ecumenici. Spero di ottenere la vostra approvazione di questa relazione e la vostra disponibilità a collaborare per assolvere i compiti che ci aspettano e vi ringrazio molto per la solidarietà che mi avete espresso e la comunione nella fede. Decano Holger Milkau Foto: Jörn A. Lahr Evangelische Kirche erstmals bei der Biennale Luterani e Biennale di Venezia – c’è sempre una prima volta Zur 54. Biennale in Venezia ist die Kirchengemeinde Venedig Partnerin eines Kunstprojektes – zusammen mit der Sankt Lukaskirche in München und Künstlern aus Bayern. Per la 54° Biennale di Venezia la Comunità luterana di Venezia, insieme alla Lukasgemeinde di Monaco di Baviera e ad artisti bavaresi, sarà partner di un progetto d’arte piuttosto singolare. Hinter dem Titel »passage2011 – ein aktionistisches, transalpines Drama« verbirgt sich eine spektakuläre Ausstellung, die vom 31. Mai bis 11. September 2011 im Gemeindesaal der Kirche am Campo SS. Apostoli gezeigt wird. Dazu wird von den Künstlern Wolfgang Aichner und Thomas Huber ein Boot mit bloßen Händen über die Alpen gezogen – und in München und Venedig filmisch und schriftlich dokumentiert. Erstmals ist damit die evangelische Kirche auf der Biennale vertreten. Der Hintergrund der Aktion ist aktueller denn je: Es geht um die Selbstüberschätzung des Menschen und darum, was er alles anstellt, um Grenzen zu durchbrechen – natürliche, technische und menschliche. Der Mensch ist geblendet durch seinen Machbarkeitswahn, der Turmbau zu Babel wiederholt sich unentwegt. Die Aktion erinnert an Werner Herzogs Filmklassiker »Fitzcarraldo«: »War es dort der Plan, ein Dampfschiff über einen Berg zu bringen, um im peruanischen Dschungel schließlich ein Opernhaus – Sinnbild des Sieges westlicher Kultur über die primitive Natur – zu errichten, so ist es hier der scheinbar noch sinnlosere Akt, das zwischen Kunstobjekt und funktionalem Vehikel vagabundierende Boot nach Venedig, den Ort maximaler kultureller Verdichtung, zu bringen. In ihrem frevelhaften Übermut und anmassenden Selbstüberschätzung lassen sich beide Vorhaben miteinander vergleichen, und es wird abzuwarten sein, ob beide auch gleichermaßen scheitern werden,« so der Kurator der Kunstaktion, Dr. Christian Schoen. passage2011 ist offizielles Projekt der 54. Internationalen Kunstausstellung – la Biennale di Venezia. Durch tägliche Protokolle in Bild und Schrift bekommen wir Einblick in die Expedition. Es entstehen eine Serie von Fotografien sowie eine filmische Arbeit, die zusammen mit dem Boot präsentiert werden und auch online zu verfolgen sind. Am 23.6. kommt das Boot in Venedig an und soll zu Wasser gelassen werden. Zur Ausstellung wird die Kirche täglich von 15.00 bis 20.00 Uhr geöffnet (außer montags). Evangelische aus ganz Italien kommen nach Venedig, um bei der Aufsicht zu helfen, aber auch, um bei der Biennale die Kirche offen zu halten für Gespräche, Informationen über »Evangelisch in Italien« etc. Die jetzt schon regelmäßig stattfindende Offene Kirche hat gezeigt, wie überwältigend das Interesse an einer lutherischen Kirche Dietro al titolo «Passage2011 – un dramma d’azione transalpino» si nasconde una mostra spettacolare che viene presentata nella sala della nostra chiesa dal 1° giugno all’11 settembre 2011. Con questo progetto, per la prima volta nella storia, la chiesa evangelica è rappresentata alla Biennale di Venezia. L’intero progetto consiste nel trasportare – con le proprie braccia – una barca attraverso le alpi. Protagonisti saranno gli artisti Wolfgang Aichner e Thomas Huberer e il viaggio sarà documentato mediante video e testi a Monaco e a Venezia. L’idea di fondo di questa azione è di estrema attualità: si intende, infatti, mettere in evidenza l’autosopravvalutazione dell’uomo e far vedere di che cosa esso sia capace di fare per superare i limiti, siano essi naturali, tecnici o umani. L’uomo è assalito dalla sua mania di fare e vuol cimentarsi sempre e di nuovo con la costruzione della Torre di Babele. Quest’azione ricorda il film storico di Werner Herzog «Fitzcarraldo»: Se in esso viene narrato il progetto di trasportare una nave attraverso una montagna per costruire nella giungla del Perù un teatro dell’opera – simbolo della vittoria della cultura occidentale sul mondo primitivo – qui si tratta di un’azione in apparenza ancor più insensata e cioè portare una barca, cioè un mezzo di trasporto che oscilla tra oggetto d’arte e veicolo funzionale, a Venezia, luogo di massima concentrazione culturale. Dice il curatore dell’azione artistica, il dott. Christian Schoen: «Audacia e presunzione – cioè l’arrogarsi di poter superare il proprio io – contraddistinguono entrambi i propositi e si vedrà se entrambi sono destinati a fallire». Passage2011 è un progetto ufficiale della 54° Biennale d’Arte Internazionale – La Biennale di Venezia. Si potrà seguire la spedizione con resoconti quotidiani mediante video e scrittura. Verrà realizzata una serie di fotografie e un documentario da presentare assieme alla barca. L’arrivo a Venezia della barca e il suo varo sono previsti per il 23 giugno. Durante la mostra la chiesa sarà aperta ogni giorno dalle ore 15 alle 20 (escluso lunedì). La nostra esperienza positiva con la «Chiesa Aperta» ci ha già dimostrato chiaramente il grande interesse riservato dal pubblico alla Chiesa Luterana in Italia. Per questa ragione si cercano dei volontari anche ben oltre i confini della nostra Comunità per il servizio di sorveglianza e per presentare la Comunità al pubblico della Biennale. La posizione geografica «strategica» nei pressi del Ponte di Rialto fornirà ad ospiti e 87 ist. Der Standort der Gemeinde in der Nähe der Rialtobrücke bietet sich an als eine besondere »Venedigerfahrung« mit Kunst, Geschichte und persönlichen Kontakten. Neben der Biennaleausstellung wird es weitere Präsentationen, Gottesdienste und ein Gemeindefrühstück zur Kunstaktion geben. Ein großes Vorhaben für unsere kleine Gemeinde in Venedig. Wir freuen uns deshalb umso mehr über die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden in Italien, von denen viele uns personell und finanziell den Rücken stärken. Wir sind gespannt und hoffen auf viele Anregungen und interessante Begegnungen. Bernd Prigge, Pastor in Venedig Foto: the artists/ Courtesy kunst I konzepte «padroni di casa importati» una base ideale per un’esperienza veneziana all’insegna dell’arte, della storia e dei contatti personali. Ci saranno inoltre una presentazione ufficiale del progetto d’arte, dei culti e una colazione della Comunità con una relazione relativa al progetto stesso. Un grande progetto per la piccola Comunità di Venezia: lo stiamo aspettando con curiosità, sperando che sia l’occasione per tanti interessanti scambi d’idee e incontri. Bernd Prigge, Pastore a Venezia Traduzione: A. Zügel, M. Böhringer, S. Wolters Foto: the artists/ Courtesy kunst I konzepte Diakonie in Neapel Diaconia a Napoli Ich heiße Cordelia Vitiello und bin Mitglied der Lutherischen Gemeinde in Neapel. Seit 2003 bin ich aktiv in der Gemeinde tätig. Zur Hälfte bin ich Deutsche. Ich bin glücklich darüber, die Möglichkeit zu haben, etwas für meine Mitmenschen und unsere Gemeinden tun zu können. Als Mitglied des Kirchenvorstands meiner Gemeinde wirke ich auch als Referentin des Frauennetzwerks für Süditalien. Vor einigen Jahren wurde ich darum gebeten, Verwaltungsratsmitglied des OEVB (Ospedale Evangelico Villa Betania) als Referentin der Lutherischen Kirche zu werden. Das Evangelische Krankenhaus »Villa Betania« wurde von den Evangelischen Kirchen gegründet, deren Mitglieder (zwei pro Kirche) den leitenden Ausschuss ernennen. Die Überraschung über meine Wahl zum Verwaltungsratsmitglied war groß und hat mich sehr gefreut. Ich bin allen dankbar, die an mich geglaubt haben, und hoffe, hilfreich und fähig meine Aufgabe im Krankenhaus zu leisten. Am Anfang wusste ich noch nicht genau, was von mir erwartet wurde, und habe darum oft mit Pfarrer Milkau und dem Kirchengemeindepräsidenten Riccardo Bachrach gesprochen, die mir beide herzlich Mut zusprachen. Nach einer Weile habe ich dann beschlossen, dass ich mehr von meinem Aufgabenbereich verstehen wollte. Man kann nichts – egal was – gut machen, wenn man sich nicht auskennt. Und aus diesem Grund gehe ich seitdem fast jeden Donnerstag ins Krankenhaus. Ich habe meine Kenntnisse über die Stiftung und die Geschichte des Krankenhauses sowie über die verwaltungstechnischen Aspekte vertieft und die in Villa Betania tätigen Ärzte besser kennengelernt. Die Sitzungen des Verwaltungsrats haben sich lange mit der Finanzlage beschäftigt, die jahrelang so schwierig war, dass wir fast das Krankenhaus geschlossen hätten. Zum Glück und vor allem dank der Krankenhausleitung und -verwaltung konnten wir die Krise überwinden. Oft habe ich darüber nachgedacht, wie mein eigener Beitrag für das Krankenhaus aussehen könnte und meine, dass er darin besteht, den guten Ruf, den das OEVB genießt, hoch zu halten. Die Besonderheit des Krankenhauses liegt – man glaubt es kaum – im Bereich der Neonatologie. (Kinderheilkunde) Kindern zu helfen …, es gibt nichts Schöneres! Ich freue mich sehr über diese Gelegenheit, die mir geboten wurde, und mit der ich gewachsen bin. Mein zukünftiges Ziel ist es, denen, die an vorderster Front tätig sind, eine Stimme zu verleihen, den Ärzten und dem gesamten Personal, damit alle besser arbeiten können. Ich möchte ihren Empfehlungen Gehör schenken und ihren Schwierigkeiten Aufmerksamkeit widmen. Mi chiamo Cordelia Vitiello e faccio parte della Comunità luterana della Chiesa di Napoli, è dal 2003 che sono entrata a far parte in maniera attiva del mondo della Chiesa, sono metà tedesca e sono felice di avere questo spazio che mi ha dato l’opportunità di poter fare qualcosa per gli altri e per le nostre Comunità. Sono nel Consiglio di Chiesa, e referente della Rete delle Donne per il sud Italia. 88 Qualche anno fa mi hanno chiesto di presiedere nell’Assemblea dell’OEVB, come membro referente della Chiesa Luterana. L’ospedale Evangelico «Villa Betania» è una Fondazione di Chiese evangeliche, i cui membri, due per ogni Chiesa, nominano il Comitato Direttivo. La mia elezione da parte dell’Assemblea a membro del Consiglio d’Amministrazione è stata inaspettata e gradita. Sono stata grata a coloro che hanno creduto in me e spero di poter aiutare ed essere efficiente all’interno della struttura. Ricordo di aver avuto timore di ciò che dovevo fare e spesso ne parlavo con il Pastore Holger Milkau e con il Presidente Riccardo Bachrach che mi rincuoravano con tanto affetto. Decisi che dovevo capirne di più, non si può far bene qualcosa, qualunque essa sia, se non si conosce la materia. Ed è così che quasi ogni giovedì vado in Ospedale. Ho approfondito la conoscenza della Fondazione, di come è nato l’Ospedale, degli aspetti amministrativi, della conoscenza dei medici. Le nostre sedute nel Consiglio d’Amministrazione sono state per lungo periodo dedicate agli aspetti finanziari che ci hanno attanagliato per molti anni, tanto da arrivare al punto di chiudere la struttura. Per fortuna, ma anche per grande merito della gestione dirigenziale, amministrativa ne siamo usciti vittoriosi. Ho riflettuto spesso su ciò che potesse essere il mio contributo all’interno della struttura ospedaliera, ed è quella di mantenere alta e di qualità la fama di cui gode l’OEVB. L’eccellenza, incredibile, è proprio nel Settore della Neonatalità. Aiutare i bambini … cosa c’è di più bello? Sono contenta di avere avuto questa opportunità che mi ha fatto crescere. Il mio obiettivo futuro è quello di dare voce a coloro che lavorano in prima linea … ai medici, e a tutto il personale per far sì che si possa lavorare meglio approfondendo i loro suggerimenti o interpretando le loro difficoltà. Cordelia Vitiello, Napoli/Neapel Übersetzung: Kerstin Gros Gemeindeakademie 2011 »Mit den Füßen geerdet – mit dem Herzen gehimmelt« 06.–09. Oktober 2011 in Sestri Levante (GE) Nach dem Beschluss der letzten Synode muss das Konsistorium Zuschussmodalitäten zur Finanzierung der Veranstaltung finden. Aus diesem Grund wird die vollständige Ausschreibung und Informationen zur Finanzierung Die ELKI Website hat ein neues Gesicht bekommen! Die Adresse bleibt aber gleich, nämlich: www.chiesaluterana.it Il sito Web della CELI cambia aspetto! L’indirizzo no: continuerete a trovarci sotto www.chiesaluterana.it Leider muss die Familienfreizeit in Slowenien in diesem Jahr ausfallen, da sich keine ausreichende Teilnehmerzahl angemeldet hatte. Wir drücken die Daumen für das nächste Jahr. der Gemeindeakademie 2011 in der nächsten Ausgabe August/September 2011 erscheinen. Informationen sind jederzeit beim Dekanat einzuholen ([email protected] – 06/66030104). Luther-Meile in Erfurt Seit dem 25. Mai 2011 gibt es in Erfurt eine weitere Möglichkeit, ganz bewusst auf Luthers Spuren zu wandeln: die Luther-Meile. Dieses ökumenische Projekt zeigt in Ausstellungen, bei Luther-Meilen-Führungen und individuellen Rundgängen Stadtgeschichte, Kirchengeschichte und Glauben, der lebendig macht. Ausführliche Informationen unter www.luther-meile-erfurt.de Il Miglio di Lutero a Erfurt Per gli amanti dei viaggi «a tema», il 25 maggio a Erfurt in Germania è stata solennemente inaugurata la «Luther-Meile» (miglio di Lutero), un itinerario dei luoghi che hanno a che fare con la vita di Lutero, e dove ogni luogo è contrassegnato da pietre alte un metro. Si tratta di un progetto ecumenico ampiamente documentato, purtroppo per ora soltanto in lingua tedesca, sul sito www.luther-meile-erfurt.de Purtroppo, dovuta ad un numero insufficiente di iscrizioni, quest’anno non potrà aver luogo il campo estivo in Slovenia. Incrociamo le dita per l’anno prossimo. Redaktion • Redazione MITEINANDER–INSIEME ist ein Informationsorgan des Konsistoriums der ELKI und wird von diesem herausgegeben. Kreative Mitarbeit von vielen ist erwünscht und wichtig. Beiträge können per E-Mail unter der Adresse [email protected] an die Redaktion geschickt werden. Die Redaktion behält sich das Recht zu Kürzungen vor. Eine Garantie zur Veröffentlichung der eingegangenen Artikel kann nicht übernommen werden. MITEINANDER–INSIEME è un organo d’informazione del Concistoro della CELI, che ne è anche l’editore. Si auspica, perché importante, una collaborazione creativa da parte di tanti. Gli scritti possono essere inviati per e-mail alla redazione utilizzando l’indirizzo [email protected]. La redazione si riserva il diritto di accorciare gli articoli. Non esiste l’obbligo di pubblicazione da parte della redazione. 89 GLAUBE • FEDE Von Splittern und Balken. Di travi e pagliuzze. Ökumenisches Gebet für den Frieden. Matthäus 7, 1–5 Preghiera ecumenica per la pace. Mt 7, 1–5 Liebe Schwestern und Brüder, ich habe für meine kurzen Gedanken heute einen Text ausgewählt, der unbequem ist. Unbequem schon deshalb, weil er uns keine Möglichkeit zu Flucht und Ausflüchten lässt. Er spricht nicht von Gesetzen und Vorschriften, nicht von Konkordaten, Konzilien oder Kirchengesetzen, sondern von uns. Von dir und mir im Moment des Konflikts, im Moment des Ringens um die Wahrheit, im Augenblick der Verständigung. Care sorelle e fratelli, questa sera ho scelto per le mie brevi riflessioni un testo scomodo. Scomodo già per il fatto che non ci concede la possibilità di sfuggire e di trovare scuse, non parla di leggi e prescrizioni, non di concordati, concili o leggi ecclesiastiche, ma di noi. Di te e di me nel momento del conflitto, nel momento della lotta per la verità, nel momento della comprensione. Unbequem auch deshalb, weil er uns zu einem ganz alltäglichen Handeln auffordert: Dem ehrlichen Blick in den Spiegel! Was siehst du auf den Splitter im Auge deines Bruders, nimm doch zuerst deinen eigenen Balken wahr! Wenn ich auf 5 Jahre Ökumene in Genua bzw. Ligurien zurückblicke, dann ist Ökumene immer dort gelungen, wo Menschen einen Schritt zurück getreten sind, und sich nicht auf scheinbar allgemeine Wahrheiten oder gar Unfehlbarkeitsvorstellungen zurückgezogen haben, sondern sich selbst und ihr Handeln in den Blick genommen und infrage gestellt haben. Dort ist Ökumene gelungen, wo Eifersüchteleien, das Zählen von Mitgliedern und Neid verblasst sind vor einem ehrlichen Schuldeingeständnis oder zumindest einer wertschätzenden Nachfrage. Ökumene ist dort gelungen, wo die Beziehung zwischen Mensch und Mensch gewachsen ist. Sie ist nicht gelungen oder doch stecken geblieben, wo die Wertschätzung des Anderen, des Partners nicht gelungen ist – ganz unabhängig von aller Theologie! Schauen wir auf 2 Splitter: Ein katholischer Priester lässt eine evangelische Pastorin zum Abendmahl zu: Kirchenrechtlich gewiss ein Balken, im Blick auf den Menschen in seiner Situation ein seelsorgerlicher Dienst, ein lebensspendender Segen. Eine lutherische Kirche anerkennt Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen und spricht ihnen Gottes Segen zu. Kirchenrechtlich für viele ein Balken, im Blick auf die Menschen in ihren konkreten Lebenssituationen – nicht zuletzt auch für die vielen homosexuellen Priester und kirchlichen Mitarbeiter eine Befreiung zum Leben! Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Wohl der schwerste Auftrag, den Gottes Sohn uns hinterlassen hat. Wie kann das gehen mit Menschen anderer Meinung, zwischen den Kirchen, bei konträren ethischen Prämissen? Es kann gelingen, wenn wir uns einüben in der Unterscheidung: Unterscheiden müssen wir die Person selbst und die Sache, die sie vertritt und die unsere vielleicht nicht ist. 90 Scomodo anche perché ci induce a un gesto quotidiano: a guardarci allo specchio! Non guardare la pagliuzza negli occhi di tuo fratello, renditi invece conto della trave che hai nel tuo! Se ripenso ai cinque anni di ecumene trascorsi a Genova e in Liguria, l’ecumene è stata sempre un successo quando le persone hanno fatto un passo indietro e non si sono nascoste dietro a verità all’apparenza generali o addirittura a un’infallibilità immaginaria, ma hanno esaminato se stessi e le proprie azioni e le hanno messe in dubbio. In quei casi l’ecumene è riuscita, quando le gelosie, il conteggio dei fedeli e l’invidia sono impalliditi davanti a una sincera ammissione di colpa o almeno a domande che mostravano apprezzamento. L’ecumene è riuscita dove la relazione tra gli esseri umani è cresciuta. Non è riuscita o si è impantanata quando l’apprezzamento dell’altro, del partner, non è riuscito – indipendentemente da tutta la teologia! Osserviamo due pagliuzze: un prete cattolico permette a una pastora evangelica di partecipare alla messa: in base al diritto ecclesiastico certo una trave, con riguardo alla persona nella sua situazione un servizio di cura delle anime, una benedizione donatrice di vita! Una chiesa luterana riconosce la relazione tra persone dello stesso sesso e gli impartisce la benedizione divina. Dal punto di vista del diritto ecclesiastico per molti una trave, con riguardo alle persone nella loro concreta situazione esistenziale – non da ultimo per i molti preti omosessuali e collaboratori religiosi – una liberazione per vivere la loro vita! Non giudicate se non volete essere giudicati! Forse l’impegno più difficile che il Figlio di Dio ci ha lasciato. Come si può fare con persone di altra opinione, tra le chiese, di fronte a concrete premesse etiche? Si può fare se ci esercitiamo a distinguere: dobbiamo distinguere la persona stessa e la parte che rappresenta e che forse non è la nostra. L’ecumene riesce dove riesce questa distinzione, la pace comincia dove riesce questa distinzione; accettare l’altro come Ökumene gelingt dort, wo diese Unterscheidung gelingt und auch Frieden beginnt dort, wo diese Unterscheidung gelingt: Den Anderen annehmen als Geschöpf Gottes, als von Gott gemacht und gewollt – in seinem Anderssein! Nicht zuletzt gelingt auch familiäres Leben besser, zwischen Mann und Frau, Kindern und Eltern, Jungen und Alten, wo die Würde eines Menschen nicht durch seine Meinung oder sein Verhalten definiert wird. Ganz zugespitzt gesagt: Die Untaten eines Bin Laden, der Missbrauch von Kindern, die zerstörerische Geldgier in allen Landen müssen gerichtet werden. Menschen, die Unrecht tun, müssen verurteilt werden für ihr Handeln. Die Würde aber auch dieser Menschen ist Gott gegeben. Wer Hurra schrie, als Bin Laden erschossen wurde, muss seine christliche Ethik neu bedenken! Wer aber hilft, dass Menschen sich von Auge zu Auge begegnen können, ist auf dem Weg der Versöhnung! Ich möchte mit einem positiven Ausblick enden: Ich gehe im Sommer zurück nach Deutschland, in eine Evangelische Landeskirche. Die Diaspora, die Minderheiten dort seid ihr: Katholiken, Orthodoxe, Anglikaner. Was ich mitnehme: Aufmerksamer zu sein, so wie es hier viele sind, für »das Andere« und mehr noch für »den Anderen«. Dialog und Beziehung möchte ich fördern und ermöglichen, den Menschen in die Augen zu sehen, ihn zu erkennen hinter den vermeintlichen Splittern und Balken. Dass Ökumene und mit ihr der Frieden in der Welt weiter wachsen kann, dass wir als Kirchen daran maßgebend beteiligt sind, dass wir ehrliche Versöhnung fördern und Friedensboten werden, hier wie dort, das wünsche ich uns! Und der Friede Gottes, der höher ist als all unsere Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in dem Einen: Jesus Christus. Amen Maike Bendig, Pastorin der Gemeinden Genua und Sanremo Vorbild Erika sitzt am Fenster, während ihr Mann in der Küche spült. »Schau mal,« ruft sie plötzlich, »dort geht Karl mit der Frau, in die er so wahnsinnig verliebt ist!« Peter lässt die Tasse fallen, stürzt durch die Tür und reckt seinen Hals aus dem Fenster. »Wo?« ruft er. »Dort«, zeigt sie, »vor dem Café.« »Du spinnst« brummt Peter. »Das ist doch seine Frau!« »Ja eben« – erwidert sie sanft. creatura di Dio, come fatto e voluto da Dio – nella sua diversità! Non da ultimo riesce meglio anche la vita famigliare, tra marito e moglie, figli e genitori, giovani e anziani quando la dignità di una persona non viene definita dalla sua opinione o dal suo comportamento. Per portare il discorso alle estreme conseguenze: i delitti di Bin Laden, l’abuso sui bambini, l’avidità distruttiva in ogni paese devono venir giudicati. Coloro che hanno compiuto atti ingiusti devono venir puniti per le loro azioni. Ma anche la dignità di queste persone è data da Dio. Chi ha gridato evviva quando Bin Laden è stato ucciso deve riflettere sulla propria etica cristiana. Chi però contribuisce a far incontrare le persone faccia a faccia è sulla via della riconciliazione! Vorrei concludere con un’osservazione positiva: io torno in Germania in estate, in una chiesa evangelica. La diaspora, le minoranze là siete voi: cattolici, ortodossi, anglicani. Cosa porto con me: prestare maggiore attenzione, come qui fanno molti, »all’alterità» e ancor di più «all’altro». Vorrei promuovere e rendere possibili il dialogo e le relazioni, guardare l’altro negli occhi, riconoscerlo dietro la supposta pagliuzza o la supposta trave. Auguro a noi tutti che l’ecumene e con essa la pace nel mondo possa continuare a crescere e che noi come chiese vi partecipiamo in maniera decisiva, che promoviamo una sincera riconciliazione e diventiamo messaggeri di pace qui e là. E la pace di Dio, che è superiore a ogni nostra ragione, conservi i nostri cuori e i nostri sensi nell’unico: Gesù Cristo. Amen Maike Bendig, Pastora delle Comunità di Genova e Sanremo Un modello da seguire Erica è seduta davanti alla finestra, mentre suo marito sta lavando i piatti in cucina. «Guarda!», esclama ad un tratto, «ecco Carlo che va a passeggio con la donna della quale è follemente innamorato!» Pietro lascia cadere la tazza che stava lavando, si precipita dalla porta e sporge la testa dalla finestra. «Dove?», egli chiede. «Là» , indica lei con il dito, «davanti al café.» «Ma cosa racconti?», brontola Pietro. «È sua moglie, per bacco!» «Sì, proprio per quello» – ribatte Erica. Entnommen aus: »Der andere Advent 2009/2010« eingereicht von Lotte Köhler Illustration: Müller Tratto da «Der andere Advent 2009/2010» (L’altro Avvento) Inviato da Lotte Köhler Illustrazione: Müller Wie man die Sonne einfangen kann … Ecco come acchiappare il sole … 91 Anfang 2011 erschien »Almut Kramm – Ausgewählte Predigten 2002–2009«, das noch zu Lebzeiten von der 2010 verstorbenen Pastorin Almut Kramm nach biblischen Themen geordnet zusammengestellt wurde. Dank Frau SchleissnerBeer von der Gemeinde Venedig liegt diese Predigtsammlung nun in Buchform vor und kann zum Preis von 12,00 Euro über Pastor Bernd Prigge ([email protected]) bestellt werden. Zur Veranschaulichung des Predigtstils von Pastorin Kramm, geprägt von ihrem fundierten theologischen Wissen, ihrem Scharfsinn und ihrer Modernität bei der Interpretation auch aus heutiger Sicht schwer zugänglicher Bibeltexte, veröffentlichen wir an dieser Stelle ihre Pfingstpredigt aus dem Jahre 2007. Wenn dieses Lesebeispiel auch bei Leserinnen und Lesern außerhalb der Gemeinden Sizilien und Venedig als »Appetitanreger« für die Lektüre der wertvollen Predigtsammlung wirken sollte, wäre dies gewiss im Sinne dieser viel zu früh verstorbenen ELKI-Pastorin. All’inizio del 2011 è stato pubblicato il libro Almut Kramm – Ausgewählte Predigten 2002–2009 [Almut Kramm – Una scelta delle prediche 2002-2009]. Le prediche da inserire nel libro sono state scelte dalla Pastora Almut Kramm stessa (morta nel 2010) dando loro una sequenza in base alle tematiche bibliche. Grazie alla Signora Schleissner-Beer della Comunità di Venezia questa raccolta di prediche adesso è disponibile sotto forma di libro e si può ordinare a 12,00 Euro tramite il Pastore Bernd Prigge ([email protected]). Pubblichiamo qui la predica di Pentecoste del 2007 della Pastora Kramm al fine di illustrare lo stile delle sue prediche, uno stile caratterizzato da fondate conoscenze teologiche, perspicacia e modernità nell’interpretazione anche di testi biblici ermetici. Se questa lettura fa venir voglia di leggere le altre preziose prediche della raccolta anche a chi non è delle Comunità della Sicilia e di Venezia, allora saremo riusciti a fare una cosa che senz’altro avrebbe fatto piacere a questa Pastora della CELI mancata troppo presto. Pfingsten – immer aktuell Pentecoste è sempre attuale »Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! – und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel – und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. Da fuhr der Herr hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des anderen Sprache verstehe! So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder.« Genesis 11,1–9 Venedig, Pfingsten 2007 Liebe Gemeinde, »Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache«, so beginnt die bekannte Erzählung über den Turmbau zu Babel. Europa hat mehr als 30 Sprachen. Ist das nun ein beklagenswerter Zustand oder nicht? Niemand möchte wahrscheinlich auf seine eigene Sprache verzichten, und der Versuch, eine künstliche, universal gültige Einheitssprache zu schaffen, ist kläglich gescheitert. Die Esperantisten sind ein kleines über die Welt verstreutes Häuflein ohne Bedeutung. Sie haben nicht eine Einheitssprache geschaffen, sondern den vielen eine weitere hinzugefügt. 92 «Un tempo tutta l’umanità parlava la stessa lingua e usava le stesse parole. Emigrati dall’oriente gli uomini trovarono una pianura nella regione di Sennaar e vi si stabilirono. Si dissero l’un l’altro: «Forza! Prepariamoci mattoni e cuociamoli al fuoco!». Pensarono di adoperare mattoni al posto delle pietre e bitume invece della calce. Poi dissero «Forza! Costruiamoci una città! Faremo una torre alta fino al cielo! Così diventeremo famosi e non saremo dispersi in ogni parte del mondo!». Il Signore scese per osservare la città e la torre che gli uomini stavano costruendo. Disse: «Ecco, tutti quanti formano un sol popolo e parlano la stessa lingua. E questo non è che il principio delle loro imprese! D’ora in poi saranno in grado di fare tutto quel che vogliono! Andiamo a confondere la loro lingua: così non potranno più capirsi tra loro». E il Signore li disperse di là in tutto il mondo; perciò furono costretti a interrompere la costruzione della città. La città fu chiamata Babele (Confusione) perché fu lì che il Signore confuse la lingua degli uomini e li disperse in tutto il mondo.» Genesi 11,1–9 (La Bibbia interconfessionale, Elledici-ABU, 2009. N.d.T.) Venezia, Pentecoste 2007 Cara Comunità, «Un tempo tutta l’umanità parlava la stessa lingua e usava le stesse parole». Inizia così il famoso racconto della costruzione di Babele. In Europa si parlano più di 30 lingue. È una situazione deplorevole o non lo è? Probabilmente nessuno vorrebbe rinunciare alla propria lingua e il tentativo di creare in modo artificiale una lingua unitaria valida universalmente è fallito miseramente. Gli esperantisti sono una manciata di persone disperse nel mondo, senza importanza. Non hanno creato una lingua unitaria, bensì ne hanno aggiunta una alle tante già esistenti. Per la Bibbia è spregevole il fatto che ci siano tante lingue? Il brano in questione riflette in proposito. Ist es für die Bibel ein beklagenswerter Zustand, dass es viele Sprachen gibt? Unsere Erzählung denkt darüber nach. Sie denkt aber auch über Städte und insbesondere Türme nach. Städtebau ist eine kulturelle Errungenschaft. Auch für die Bibel. Kain, der begnadigte Brudermörder, wird uns als der erste Städtebauer vorgestellt, und das ist für die Bibel keineswegs ein verwerfliches Tun. Und Türme haben die Menschen seit jeher fasziniert. Die Welt von oben sehen, herunterschauen, mit einem halb wohligen, halb schauernden Schwindelgefühl, fast als sei es ein bisschen ein unerlaubter Blick, der von oben, der eigentlich Gott gebührt. Manch einer leidet unter Höhenangst und kann von einem Turm oder einem Berg oder einem Hochhaus gar nicht herunterschauen, ohne einen unwiderstehlichen Sog in die Tiefe zu spüren, als wolle die Erde ihn an den ihm zustehenden Platz zurückziehen. Hoch hinaus wollen, den Himmel stürmen, in die Sonne fliegen, an die Wolken kratzen, ein menschliches Bedürfnis, das aber immer wieder zunichte gemacht wird. Auch dafür stehen Türme, für die gescheiterten Versuche menschlicher Höhenflüge. »Noch eine hohe Säule zeugt von verschwundner Pracht«, dichtet Ludwig Uhland. Und die Terroristen des 11. September wählten als Ziel ihres Anschlags sicher nicht umsonst zwei Türme und trafen damit eine ganze Gesellschaft ins Mark. Der Turm, der in den Himmel reichen soll und die einerlei Sprache, sie gehören zusammen. Und verkörpern sie nicht ein Ideal: die vereinigte Menschheit, die sich versteht und sich an Großes wagt? Und die nicht etwa Waffen schmiedet, sondern eine Stadt mit einem großartigen Bauwerk verwirklichen will. Allerdings ist die Bibel skeptisch und vielleicht ja auch weise. Wenn wir heutige Megastädte mit 25 und mehr Millionen Menschen vor Augen haben, stellt sich schon der Verdacht ein, dass eine zivilisatorische Errungenschaft auch in einen Alptraum umschlagen kann. Als Deutsche erinnern wir uns an die Pläne von Hitlers Architekt Speer für die gigantische Welthauptstadt Germania. Und man versteht, was Größe und Gigantomanie ist und wie eng sie dann doch mit Macht, Herrschaftsansprüchen und Unterdrückung verzahnt ist. Wer garantiert uns eigentlich, dass eine vereinte Menschheit gute und sinnvolle Projekte nach menschlichem Maß hervorbringt? Der geplante Turm in Babel jedenfalls nützt niemandem. Das wird auch nicht einmal behauptet – wir wollen uns einen Namen machen, sagen die Menschen, und wir wollen nicht zerstreut werden. Wir wollen an diesem Ort, an diesem Fleck bleiben, gebunden an ein bewundernswertes Bauprojekt, fasziniert und überwältigt von der eigenen Größe. Ein ungutes Projekt ist das, und deshalb schreitet Gott ein. Zum Schutz seiner Geschöpfe, die wieder einmal das richtige menschliche Maß nicht kennen. Nicht etwa aus Missgunst, dass sie ihm seine Macht streitig machen könnten. Davon kann keine Rede sein, wie die Erzählung in unmissverständlicher Ironie deutlich macht: Gott muss herabsteigen, um überhaupt zu sehen, was sich da unten abspielt. So weit kann der Turmbau also noch nicht gediehen sein. Er zerstört das angefangene Bauwerk auch nicht etwa, sondern verwirrt die Sprachen. Der Turm darf ruhig stehen bleiben, begonnen, unvollendet. So wie das menschliche Tun eben ist, immer Riflette anche sulle città e in particolare sulle torri. Costruire le città è una conquista culturale. Anche per la Bibbia. Caino, il fratricida graziato, ci viene presentato come il primo costruttore di città e per la Bibbia non è affatto un’azione riprovevole. Le torri poi hanno affascinato l’uomo da sempre: poter vedere il mondo dall’alto, guardare verso il basso con una sensazione un po’ piacevole, un po’ di vertigine che fa venire i brividi, quasi come se fosse uno sguardo proibito quello dall’alto che in realtà spetta soltanto a Dio. Molti soffrono di vertigini e non riescono a guardare in giù da una torre, una montagna o un grattacielo senza sentirsi irresistibilmente risucchiati verso il basso, come se la terra li volesse riportare al posto che spetta loro. Il voler arrivare in alto, prendere d’assalto il cielo, volare verso il sole, toccare le nuvole è un’esigenza umana che viene però sempre annientata. Le torri simboleggiano anche questo: i tentativi falliti dei voli ad alta quota dell’uomo. «Rimane un’alta colonna a testimonianza del vecchio splendore» (traduzione libera della traduttrice, N.d.T.), scrive Ludwig Uhland nella sua poesia La maledizione del cantore. E i terroristi dell’11 settembre non hanno scelto a caso due torri colpendo così al cuore un’intera società. La torre che deve arrivare fino al cielo e una sola lingua sono un tutt’uno. E non rappresentano forse un ideale: quello degli uomini uniti, che si comprendono e che osano fare grandi cose assieme? E non forgiano per esempio armi, ma vogliono realizzare una città con una costruzione grandiosa. La Bibbia però è scettica e forse anche saggia. Se abbiamo presente le megalopoli di oggi con 25 milioni di abitanti o più, sorge il dubbio che una conquista della civilizzazione si possa trasformare in un incubo. Noi tedeschi ci ricordiamo i progetti di Speer, l’architetto di Hitler, della gigantesca capitale mondiale denominata Germania. E si capisce che cos’è la grandezza e la gigantomania e quanto siano strettamente legate al potere, alle rivendicazioni territoriali e alla sottomissione. Chi ci garantisce in fondo che un’umanità unita crei progetti buoni e sensati a misura d’uomo? La torre di Babele ad ogni modo non serve a nessuno. Non viene nemmeno detto che questa sia l’intenzione: vogliamo diventare importanti, dicono gli uomini, e non vogliamo essere dispersi. Vogliamo rimanere in questo luogo, in questo punto preciso, legati a un progetto di costruzione ammirevole, affascinati e sopraffatti dalla nostra stessa grandezza. Non è un progetto buono e per questo Dio interviene. Interviene per proteggere le sue creature che ancora una volta non conoscono la giusta misura umana. Non per malevolenza perché mettono in discussione il suo potere. Non è certo questo il punto, come la narrazione fa capire bene con ironia inequivo- 93 vorläufig und bruchstückhaft – und manchmal unsinnig. Vielleicht ist ja das gerade das Menschliche, dass wir nicht Vollender sind, sondern Unfertiges produzieren und hinterlassen. Zum Glück. Was kommt nach Babel? Wo sollen die Menschen wohnen ohne ihre Stadt? Wie sollen sie sich verständigen in den Hunderten von Sprachen, die sie seither sprechen. Es fällt auf, dass die Bibel hier Wohnen und Sprechen zusammen denkt. Es gibt eine Bezeichnung für Gott im Alten Testament, die das aufnimmt: Ha-maqom – der Ort. Gott wohnt in der Sprache, und unsere »unbehausten Worte« (Rose Ausländer) finden in ihm einen Ort, d.h. einen Platz zum Bleiben. Es ist ja nicht so, dass nach Babel Verständigung unmöglich geworden wäre. Aber sie ist mühsam und anstrengend bisweilen, nicht gefeit gegen Missverständnisse und nur halb Verstandenes – und das ist auch nicht ausgeschlossen, wenn man dieselbe Sprache spricht. Verständigung nach Babel braucht Zeit, Geduld, Aufmerksamkeit, Zuhören, Nachfragen, immer wieder neues Bemühen, den anderen zu verstehen. Alle die, die hier in »nur« zwei Sprachen leben, wissen das. Aber die Mühen der Verständigung sind wertvoll. Denn sie zwingen uns genau zuzuhören, uns einzufühlen in das Gegenüber, noch einmal nachzufragen und selbst noch einmal nachzudenken und schnelle, vorschnelle Urteile über Bord zu werfen. Die Fremdsprache zwingt uns ins Elementare zurück, ins Radebrechen, ins Reden mit Händen und Füßen, sie lässt uns wiederentdecken, dass wir Hände und Füße haben, einen Körper, der eben auch ein Kommunikationsmittel ist. Mit dem schnellen Mundwerk ist’s vorbei, mit den vielen Worten, die ja oft nur heiße Luft sind. Jede Sprache, so heißt es, ist eine Welt und zugleich ist sie ein Gefängnis. Daher zeigen mir die vielen Sprachen, die nicht meine sind, dass mir nur ein Teil der Welterfahrung zugänglich ist, dass unser Erkennen Stückwerk ist (Paulus) und dass andere andere Stücke von der Welt erkennen. Gottes Handeln in Babel ist Fürsorge und Befreiung. Gott befreit den Menschen nicht nur von der Fesselung an selbstgemachte steinerne Größe, sondern auch von der Illusion, in einerlei Sprache das Ganze der Welt zu fassen. Sowohl unser Tun wie unser Sprechen und Erkennen ist immer nur Fragment. Die Geschichte zeigt, dass fast alle Versuche, die Welt mit einer Einheitssprache zu beglücken, einen imperialen Charakter hatten und mit einem Macht- und Herrschaftsanspruch verbunden waren, vom Weltreich Alexanders des Großen, in dem alle, die nicht Griechisch sprachen, Barbaren hießen über das Latein des römischen Imperiums (und der katholischen Kirche?) bis hin zum Englisch der heutigen Wissenschafts- und Techniksprache und der digitalen Computersprache. Es ist daher nicht ein beklagenswerter Zustand, dass die Europäer zäh an ihren vielen Sprachen festhalten. Fremdsprachen sind Sand im Getriebe der Welt, und manchmal muss man dafür sorgen, dass sich die Räder etwas langsamer drehen. Sonst kommen so unsinnige Projekte wie der Turm von Babel dabei heraus. Aber mit Babel ist Gottes Geschichte mit den Menschen noch nicht zu Ende. Nach Babel kommt Pfingsten, und das feiern wir heute. Was geschieht an Pfingsten? Es geschieht nicht die Rücknahme der Vielsprachigkeit – die Vision von Pfingsten ist nicht die Wiederherstellung der einen Sprache, sondern das Pfingstwunder ist die Verständigung in den vielen Sprachen, die gelungene Kommunikation unter den Verschiedenen. Das kann sich manch einer nur unter Betrunkenen vorstellen. 94 cabile: Dio deve scendere per poter vedere cosa succede. La torre non può quindi essere ancora arrivata così in alto. Dio non distrugge la costruzione iniziata, bensì confonde le lingue. La torre può benissimo rimanere com’è, iniziata, incompleta. Appunto com’è l’opera umana: sempre provvisoria e frammentaria … e a volte insensata. Forse è proprio questa la caratteristica umana: non siamo esseri che portano a termine le cose, ma produciamo e lasciamo dietro di noi cose incompiute. Per fortuna. Che cosa viene dopo Babele? Dove possono vivere gli uomini senza la loro città? Come possono capirsi nelle centinaia di lingue che parlano dopo di allora? Si può notare che la Bibbia qui accomuna il costruire con il parlare. Nell’Antico Testamento c’è una definizione di Dio che riprende questo concetto: Hamaqom, il luogo. Dio abita nella lingua e le nostre «parole disabitate» (Rose Ausländer) trovano in lui un luogo, cioè un posto dove restare. Dopo Babele la comprensione non è diventata totalmente impossibile, ma talvolta è complicata e faticosa, non è immune da incomprensioni e significati capiti soltanto a metà, cosa che non è esclusa nemmeno se si parla la stessa lingua. La comprensione dopo Babele richiede tempo, pazienza, attenzione, ascolto, chiarimenti, continui sforzi per capire l’altro. Tutti coloro che vivono qui utilizzando «solo» due lingue lo sanno bene. Gli sforzi di comprensione però sono preziosi poiché ci costringono ad ascoltare con attenzione, a metterci nei panni di chi ci sta di fronte, a chiedere chiarimenti, a riflettere ancora una volta e a sbarazzarci dei pregiudizi affrettati. La lingua straniera ci obbliga a tornare alle cose elementari, al biascicare le parole, a comunicare con mani e piedi, ci fa riscoprire che abbiamo mani e piedi, un corpo che è appunto anche un mezzo di comunicazione. Non c’è più la risposta pronta, le tante parole che sovente sono soltanto aria fritta. Ogni lingua, si dice, è un mondo e allo stesso tempo una prigione. Le tante lingue che non sono la mia mi fanno capire quindi che ho l’accesso a una sola parte dell’esperienza del mondo, che la nostra conoscenza è imperfetta (San Paolo) e che altri conoscono altre parti del mondo. L’azione di Dio a Babele è premura e liberazione. Dio libera l’uomo non solo dal vincolo della grandezza di pietra autocostruita, bensì anche dall’illusione di poter comprendere tutto il mondo con una lingua unica. Sia ciò che facciamo, sia la nostra parola e la nostra conoscenza sono sempre soltanto frammentari. La storia insegna che quasi tutti i tentativi di affibbiare una lingua unitaria al mondo avevano un carattere imperialistico ed erano legati alla pretesa di potere e dominio: dall’impero mondiale di Alessandro Magno nel quale tutti coloro che non parlavano greco erano denominati barbari, al latino dell’impero romano (e della Chiesa cattolica?) fino all’inglese della lingua scientifica, tecnica e digitale di oggi. Quindi non è deplorevole se gli europei si aggrappano caparbiamente alle loro tante lingue. Le lingue straniere sono sabbia negli ingranaggi del mondo e a volte si deve fare in modo che le ruote si muovano più lentamente altrimenti saltano fuori progetti assurdi come la torre di Babele. Con Babele però la storia di Dio con l’uomo non è finita. Dopo Babele c’è la Pentecoste ed è quello che festeggiamo oggi. Che cosa succede a Pentecoste? Non viene cancellato il plurilinguismo; la visione di Pentecoste non è il ritorno a una sola lingua. Il miracolo di Pentecoste è invece la comprensione nelle varie lingue, la comunicazione riuscita tra le molte lingue diverse. Aber nicht nur der süße Wein, auch Gottes pfingstlicher Geist kann berauschen. Nach dem geistlosen Turmbau zu Babel wird Sprache wieder geist-reich. Es ist die Sprache des Evangeliums, die die Menschen vereinigt, zumindest in diesem großen Augenblick, den die Apostelgeschichte uns schildert. Wir wissen, dass es nicht so geblieben ist; das Evangelium hat die Menschheit auch getrennt, selbst die Christen, und so ist es oft bis heute. Um so wichtiger, dass wir Pfingsten feiern. Wo übrigens sich alle an einem Ort sammelten, so erzählt die Apostelgeschichte, Hamaqom – Gott, der Ort, in dem alle Heimat finden. Nicht ein Ort, der sie auf immer an einen Fleck Erde nicht nur bindet, sondern fesselt. Denn im folgenden treibt der Geist sie hinaus von dem einen Ort, an dem sie zusammen waren an die vielen Orte bis ans Ende der Welt, heraus aus den Elfenbeintürmen mitten hinein in das quirlige tosende Leben mit seinem Sprachgewirr, in dem man oft genug sein eigenes Wort nicht mehr versteht, geschweige denn das der anderen. In diesem Wirrwarr geschieht das Wunder der Verständigung. Nicht umsonst sprechen wir vom Pfingstwunder; denn es geschieht nicht alle Tage. Aber manchmal auch heute. In ökumenischen Versammlungen, wo wir auf einmal nicht nur ahnen, sondern erleben, was Einheit in Vielfalt ist. Oder in einem fremdsprachigen Gottesdienst, dessen Worte wir nicht verstehen, aber dessen Geist uns anrührt. Die Vision von Pfingsten ist die Verständigung unter den Verschiedenen. Manchmal geschieht sie leicht wie durch ein Wunder, aber öfter müssen wir uns mühen und plagen, denn auch das Evangelium haben wir im Medium des Wortes. Die Begrenztheit unserer Sprache ist uns ein Warnsignal, dass wir keinen Grund haben, die Fülle des Evangeliums für uns in Anspruch nehmen zu können. Aber Sprache will jedoch nicht unser Gefängnis sein, sondern das »Haus des Seins« (Heidegger), in dem wir wohnen können, aber in das wir nicht eingesperrt sind. Wir können die Häuser der anderen betreten. Aber dazu braucht es Übersetzung. Gott ist ein Freund des Übersetzens, und sein Dolmetscher ist der Geist. Der heilige und der menschliche. Die eine heilige Sprache haben wir als Christen nicht. Anders als der Islam, dessen heilige Schrift, der Koran nur auf arabisch wirklich heilige Schrift ist. Die Inschrift auf Jesu Kreuz, so der Evangelist Johannes, war in drei Sprachen geschrieben. Und wenn wir die Lutherbibel lesen, lesen wir die heilige Schrift. Aber nicht nur dort, sondern auch wenn wir die Zürcher Bibel oder die Gute Nachricht oder die King James Bible oder die Nuova Riveduta oder sogar wenn wir die umstrittene »Bibel in gerechter Sprache« zur Hand nehmen. Das Wort Gottes, die heilige Schrift, erklingt vielfältig, manchmal auch verwirrend und unverständlich. Aber dann und wann geschieht vielleicht ja auch uns ein kleines Pfingstwunder, in Sturm und Feuer oder in einem leisen Wehen: Dass überhaupt wieder Worte gesagt werden, wo Schweigen herrschte, dass Versöhnung möglich ist zwischen Feinden, dass Missverständnisse aufgeklärt werden, dass wir uns falsch ausdrücken und trotzdem verstanden werden, dass wir ohne Worte verstanden werden. Gebe Gott unseren Bemühungen um Verständigung seinen Geist. Nicht nur an Pfingsten. Amen. Pfingstpredigt 2007 von Almut Kramm († 11.09.2010) Foto: Gisela Sadowski, Gütersloh – Collage von Franz Beer Alcuni si possono immaginare una cosa del genere soltanto tra ubriachi, ma non solo il dolce vino, anche lo spirito pentecostale di Dio può inebriare. Dopo la costruzione della torre senza senso, la lingua diventa di nuovo piena di spirito. È la lingua del Vangelo che unisce gli uomini, perlomeno in questo grande momento che ci descrivono gli Atti degli Apostoli. Sappiamo che non è rimasto così; il Vangelo ha anche diviso l’umanità, anche i cristiani, e spesso è così fino ad oggi. Perciò è tanto più importante festeggiare la Pentecoste. A proposito, gli Atti degli Apostoli narrano che tutti si riunirono a Ha-maqom, il luogo dove tutti trovano la loro patria in Dio, non un luogo che li lega per sempre ad un punto o addirittura li lega saldamente. In seguito infatti lo spirito li spinge fuori dal luogo nel quale erano assieme per spargerli in molti luoghi fino alla fine del mondo, fuori dalle torri d’avorio, nel bel mezzo della vita vivacissima con la sua confusione di lingue nella quale molto spesso non si capisce nemmeno più la propria parola, per non parlare di quella degli altri. In questo caos avviene il miracolo della comprensione. Non per niente parliamo di miracolo di Pentecoste poiché non succede tutti i giorni, ma a volte succede anche oggi: nelle riunioni ecumeniche dove non solo intuiamo, bensì viviamo l’unità nella molteplicità; oppure durante un culto in lingua straniera del quale non capiamo le parole, ma di cui ci tocca lo spirito. La visione di Pentecoste è la comprensione tra i diversi. A volte avviene in modo semplice, come per miracolo, ma più spesso ci dobbiamo sforzare e tormentare poiché anche il Vangelo ci è tramandato per mezzo della parola. La limitatezza della nostra lingua è per noi un segnale d’allarme che ci dice che non abbiamo i mezzi per poter usufruire della pienezza del Vangelo. La lingua però non vuole essere la nostra prigione, bensì la «casa dell’essere» (Heidegger), nella quale possiamo abitare, ma nella quale non siamo rinchiusi. Possiamo entrare in casa di altri, ma per farlo c’è bisogno della traduzione. Dio è un amico della traduzione e il suo interprete è lo spirito. Quello divino e quello umano. Una lingua sacra noi cristiani non ce l’abbiamo. Diversamente dall’islam la cui sacra scrittura, il Corano, è scrittura davvero sacra soltanto se è in arabo. La scritta sulla croce di Gesù secondo l’evangelista Giovanni era in tre lingue. E quando leggiamo la Bibbia di Lutero, leggiamo la sacra scrittura, ma non solo allora: anche quando prendiamo in mano la Bibbia di Zurigo oppure la Bibbia della Buona Novella o la King James Bible, così come la Nuova Riveduta o persino la controversa »Bibel in gerechter Sprache« (la Bibbia in lingua non discriminatoria). La parola di Dio, la sacra scrittura, è varia, a volte disorienta ed è persino incomprensibile. Di tanto in tanto però accade forse anche a noi un piccolo miracolo di Pentecoste, che sia nel vento fortissimo, nel fuoco o in un lieve sussurro: avviene un miracolo quando ci si parla di nuovo dove prima regnava il silenzio; quando è possibile la riconciliazione tra nemici; se le incomprensioni vengono chiarite; se ci esprimiamo male e veniamo capiti lo stesso; quando veniamo capiti senza parole. Che Dio mandi il suo spirito sui nostri sforzi di comprensione. Non soltanto a Pentecoste. Amen. Predica di Pentecoste 2007 di Almut Kramm († 11.09.2010) Traduzione: Katia Cavallito Foto: Gisela Sadowski, Gütersloh – Collage di Franz Beer 95 Der Garten des Glaubens – ORTO DELLA FEDE ORTO DELLA FEDE In Italien nennt man sie Orti, in Deutschland sind es die Kleingärten, in denen Obst- und Gemüseanbau oftmals zusammen mit einer Laube, einer kleinen Wiese mit blühenden Stauden und ein paar Spielgeräten einen kleinen Garten ausmachen, eben einen Kleingarten. In Italia si chiamano Orti urbani o orti familiari, in Germania Kleingärten (piccoli giardini) nei quali spesso la coltivazione di frutta e verdura magari con un pergolato, un piccolo prato con piante fiorite ed un paio di giochi per bambini costituiscono un piccolo giardino, un Kleingarten appunto. Spätestens seit der pädagogischen Reformpolitik des Kinderarztes und Orthopäden Dr. Schreber (15.10.1808– 10.11.1861), der vor allem in Leipzig wirkte, fehlt fast in keiner deutschen Stadt der obligatorische Schrebergartenverein. Dopo la riforma pedagogica del pediatra ed ortopedico Dr Schreber (15.10.1808.–10.11.1861), operante principalmente a Lipsia, furono costituite in quasi tutte le città tedesche le associazioni «Giardini di Schreber». Dabei hat Schreber zu seinen Lebzeiten nie einen dieser so genannten Schrebergärten gesehen, denn sein Hauptanliegen galt den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen, die in den damaligen Städten unter eher schlechten Entfaltungsmöglichkeiten aufwuchsen. So entstanden Schreberspielplätze, die dann mit Kinderbeeten ausgestattet wurden, die sich wiederum sehr schnell zu Familienbeeten wandelten, um sich dann als eigentliche Gärten zu etablieren. So konnte 1870 in Leipzig die erste Schrebergartenanlage eröffnet werden. Schreber durante la sua vita non ebbe la possibilità di vedere i cosiddetti «Schrebergarten»: il suo principale impegno era a favore dei bisogni di bambini e adolescenti, che nelle città di quel periodo crescevano in pessime condizioni di sviluppo. Per questo motivo nacquero le «aree gioco di Schreber», dotate di aiuole verdi per bambini, che divennero presto luoghi di ritrovo per le famiglie, per poi stabilizzarsi definitivamente come veri e propri giardini. Così nel 1870 venne inaugurato a Lipsia il primo «Giardino di Schreber». In Italien ist eine ähnlich gelagerte Entwicklung nicht zu verzeichnen, auch wenn spätestens seit den 1970er Jahren eine intensive Debatte über die »Orti Urbani« in Städten wie Bologna und Mailand im Gange ist. Nun ist eine Neuauflage dieser «grünen Bewegung» in der ganzen westlichen Welt zu beobachten, die spätestens, seitdem Michelle Obama im Garten des Weißen Hauses einen Kleingarten kultiviert und selbst dabei Hand anlegt, als URBANE LANDWIRTSCHAFT salonfähig geworden ist. So erging es auch uns, als wir die kranken, alten Kastanienbäume fällen mussten und über die Gestaltung des neuen Kirchgartens nachdenken mussten. Die Mailänder Initiative Orticoltura Urbana half uns dabei, einen ersten Orto della fede anstelle einer reinen ornamentalen Rasenfläche anzulegen. In Eigenregie bildete sich eine Gruppe von Familien, die an Samstagen selbst Hand anlegen wollten; alte Hecken und Sträucher wurden entfernt und durch acht zentral orientierte Hochbeete ersetzt. Der alte Boden, mit guter neuer Gartenerde angereichert, lässt auf eine reiche Ernte hoffen. Ein kleines Gewächshaus und ein Schnellkompostierer, Bänke und Tische im Schatten der Eiben und Spielgeräte für die Kleinsten aus der Krabbelgruppe lassen den Kirchgarten im neuen Licht erscheinen. 96 In Italia non vi è stato un avvenimento di questo tipo, sebbene a partire dagli anni ’70 sia in corso un intenso dibattito sugli «orti urbani», soprattutto in città come Bologna e Milano. Attualmente si può osservare una nuova tendenza di questo «movimento verde» in tutto il mondo occidentale: soprattutto da quando anche Michelle Obama coltiva il suo orto alla Casa Bianca, l’agricoltura urbana è entrata a pieno titolo nell’immaginario collettivo. A questo si è pensato nel momento in cui abbiamo dovuto abbattere i nostri ippocastani vecchi e instabili, e abbiamo dovuto immaginare una nuova configurazione del giardino della chiesa. Dunque, al posto di un semplice prato ornamentale, l’iniziativa milanese di «Orticoltura urbana» ci ha aiutato nella realizzazione di questo primo «Orto della fede». Si è così formato un gruppo di famiglie che autonomamente, al sabato, ha lavorato con le proprie mani alla rimozione di vecchie siepi ed arbusti per creare otto aiuole rialzate, orientate verso il centro del giardino. Il vecchio suolo, arricchito con del buon nuovo terriccio, lascia sperare in un ricco raccolto; una piccola serra ed un semplice compostiera, panchine e tavoli all’ombra dei tassi e i giochi per i bimbi più piccoli fanno risplendere il giardino di luce nuova. Den Zuspruch des deutschen und Schweizer Generalkonsulats, des Mailänder Goethe-Instituts und der alteingesessenen Orticola di Lombardia lassen auch für die Zukunft gut hoffen. Die aktive Mitarbeit von Schülern der Deutschen und Schweizer Schule Mailands sowie vieler Gemeindemitglieder garantiert eine kontinuierliche Pflege und Erhaltung des Gartens. Anlässlich der internen Eröffnungsfeier am Palmsonntag hat unser Pfarrer Ulrich Eckert einen schönen Wunsch geäußert, der uns sicherlich in den nächsten Jahren begleiten wird: »Er soll ein Ort der Ruhe und der Kreativität sein, ein Zeichen des konkreten, Generationen übergreifenden Engagements für die Bewahrung der Schöpfung, die Gott allen Menschen anvertraut hat.« Andreas Kipar, Mailand Mehr Informationen: An der Einweihungsfeier am 5. Mai 2011 nahmen der Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland, Herr Jürgen Bubendey, der Generalkonsul der Schweiz, Herr Massimo Baggi, sowie Vertreter verschiedener, am Projekt beteiligter kultureller Einrichtungen teil. Die Gemeinde Mailand hat im Rahmen der Initiative Orticultura Urbana (Städtischer Gartenbau), ein Projekt der Stadt Mailand für innovative Formen des Gartenbaus, den Garten des Glaubens angelegt. Dieses Projekt ist eng verbunden mit den Themen der Expo 2015, da die Weltausstellung diesmal unter dem Motto ›Den Planeten ernähren. Energie fürs Leben‹ steht. Der Garten des Glaubens befindet sich im Pfarrgarten der Kirche, in Via De Marchi, und zeichnet sich durch seine von Gewürz- und Duftpflanzen umgebene Wege sowie Rosen- und große Gemüsebeete aus. Angelegt wurde der Garten von dem international anerkannten Landschaftsarchitekten und Mailänder Vize-Gemeindepräsidenten Andreas Kipar. »Der Garten des Glaubens entstand aus dem Willen unserer Gemeinde heraus, zu den Mailändern über urbane Landwirtschaft, Umweltpflege und Bewahrung der Schöpfung zu sprechen« – so Ulrich Eckert, lutherischer Pfarrer der Mailänder Gemeinde und Vizedekan der ELKI. »Es handelt sich um eine eigenständige Initiative unserer Gemeinde. Wir hoffen aber, dass sie bald Nachahmer finden wird, auch in anderen Konfessionskirchen und anderen Religionen. Es ist nicht nur ein Projekt ›in‹ der Stadt, son- Il supporto dei Consolati di Svizzera e di Germania, del Goethe Institut di Milano della storica Società Orticola di Lombardia lasciano ben sperare per il futuro. La partecipazione attiva degli studenti delle Scuole Svizzera e Germanica di Milano, così come di molti membri della nostra Comunità, garantiscono la continua cura e manutenzione dell’orto. In occasione della nostra festa d’inaugurazione della Domenica delle Palme il nostro Pastore Ulrich Eckert ha espresso un bell’augurio, che sicuramente ci accompagnerà nei prossimi anni: «Questo vuole essere un luogo di riposo e di creatività, un segno concreto e intergenerazionale dell’impegno per la salvaguardia del Creato, che Dio ha affidato a tutti gli esseri umani.» Andreas Kipar, Milano Per saperne di più: Alla cerimonia d’inaugurazione in data 5 maggio 2011 sono intervenuti il Console Generale della Repubblica Federale di Germania, Sig. Jürgen Bubendey, il Console Generale di Svizzera, Sig. Massimo Baggi, e rappresentanti di diverse istituzioni culturali coinvolte nel progetto. La CCPM ha istituito l’Orto della Fede, nell’ambito dell’iniziativa Orticoltura Urbana, progetto per forme innovative di orticoltura per la città di Milano, in stretto rapporto con i temi di Expo 2015 sintetizzati nello slogan ufficiale «Nutrire il pianeta, Energia per la vita». L’Orto della Fede è collocato nel giardino di pertinenza della chiesa di via De Marchi, si caratterizza per i suoi vialetti di piante aromatiche, le aiuole fiorite a roseto e gli spazi coltivati a ortaggi ed è stato disegnato dall’architetto Andreas Kipar, paesaggista di fama internazionale e vicepresidente della Comunità di Milano. «L’Orto della Fede nasce dalla volontà della nostra comunità di parlare ai milanesi di agricoltura urbana, cura dell’ambiente e salvaguardia attiva del creato – spiega Ulrich Eckert, pastore luterano di Milano e vice-decano della CELI – È un’iniziativa autonoma della nostra Chiesa ma speriamo che possa presto espandersi ad altri soggetti, anche di confessioni e religioni differenti dalla nostra. Perché non è un progetto soltanto ‹nella› città, ma «per la» città: aperto quindi a contributi 97 dern ›für die‹ Stadt: Es ist offen auch gegenüber Beiträgen von außen und wird mit der Zeit immer leichter zugänglich für die Bevölkerung werden.« Zur Zeit haben die Schüler der Schweizer und der Deutschen Schule sowie alle, die an den Gemeindeaktivitäten (wie Gottesdienste, Versammlungen und Konzerte) teilnehmen, freien Zutritt zum Garten des Glaubens. Alle anderen Bürger der Stadt haben freien Eintritt während der Gottesdienste oder nach vorheriger Anmeldung unter der Telefonnummer 02 655 28 58. Der Garten des Glaubens ist ein Sinnbild für die traditionelle Sensibilität der Lutheraner in Italien gegenüber Umweltthemen. Das bezeugt auch die jüngste Stellungnahme der ELKIPfarrkonferenz gegen Atomenergie und gegen jegliche Wiedereinführung der selbigen in Italien. Die Lutheraner sind sich immer stärker der grundlegenden Rolle der Christen und Christinnen bei Förderung und Umsetzung einer tiefgreifenden kulturellen Erneuerung bewusst, die in der Lage ist die Schöpfung zu bewahren und so gemäß Gottes Willen zu handeln. Quelle: BMP Comunicazione, ELKI-Pressebüro esterni e, nel tempo, sempre più accessibile alla popolazione» Al momento l’Orto della Fede, ad ingresso libero per gli studenti delle Scuole Svizzera e Germanica e per coloro che partecipano alle attività della comunità (quali culti, riunioni e concerti), è accessibile a tutti gli altri cittadini durante lo svolgimento delle funzioni religiose o previa prenotazione chiamando lo 02 655 28 58. L’Orto della Fede è, infine, rappresentativo della tradizionale sensibilità dei luterani d’Italia rispetto ai temi ambientali. Come testimonia anche la recentissima condanna della produzione di energia nucleare e di qualsiasi ipotesi di sua reintroduzione in Italia da parte della propria Conferenza Pastorale, i luterani sono infatti sempre più consapevoli del ruolo fondamentale di cristiane e cristiani nel promuovere e attuare un profondo rinnovamento culturale in grado di salvaguardare il Creato e rispondere così alla volontà di Dio. Fonte: BMP Comunicazione, Ufficio Stampa CELI Seminario teologico Anche quest’anno la Chiesa Evangelica Luterana in Italia organizza per giovani (ed ex giovani interessati) un seminario di formazione teologica in lingua italiana. L’incontro avrà luogo a Roma nel fine settimana del 23–25 settembre 2011. Il seminario sarà guidato dal Prof. Paolo Ricca e dai pastori luterani Alberto Saggese e Dieter Kampen. A fine maggio troverete informazioni più dettagliate e il modulo d’iscrizione sul sito www.chiesaluterana.it oppure potete richiederli direttamente al Pastore Kampen: [email protected]. Questo seminario sarà finanziato in parte con i fondi dell’otto per mille dalla Chiesa Evangelica Luterana in Italia. RADIO Ogni domenica mattina, alle 7.30, su RAI Radiouno, «Culto Evangelico» propone una predicazione, notizie dal mondo evangelico, appuntamenti e commenti di attualità. Le trasmissioni possono essere riascoltate collegandosi al sito di RAI Radiouno, attraverso il link alla pagina www.fedevangelica.it/servizi/ssrtv031.asp 98 Sempre buone notizie? www.bollutnet.org invia ogni mese «informazioni sulla teologia e la chiesa luterana». E cosa c’è di più bello che riflettere su Dio e la sua rivelazione? www.luterani.it è un sito per aver informazioni di base su teologia, storia, vita quotidiana, feste, citazioni di Lutero, opinioni dei grandi italiani su Lutero etc. ✃ A D R E S S E N | T E I L 1 • I N D I R I Z Z I | PA R T E 1 Gemeinden/Comunità Bozen/Bolzano Via Col di Lana Straße 10 39100 Bolzano Tel. 0471 281 293 Fax 0471 262 918 Gemeindegruppe Ischia (gehört zur Gemeinde Neapel) Gruppo comunitario a Ischia (parte della Comunità di Napoli) c/o Villa Ambrosini Via Baiola 112 80075 Forio Ischia (NA) Pastore: Dr. Marcus Friedrich Florenz/Firenze Via Toscana 7 00187 Roma Tel. 06 481 751 9 Fax 06 420 104 17 [email protected] [email protected] www.ev-luth-gemeinde-rom.org Pastora: Michaela Tröger Pastore: Dr. Jens-Martin Kruse Diacona: Katja Krummacher Mailand/Milano Sanremo Lungarno Torrigiani 11 50125 Firenze Chiesa Cristiana Protestante CCPM Via Marco De Marchi 9 20121 Milano Via de’ Bardi 20 50125 Firenze Tel./Fax 02 655 28 58 Via Francesco Nullo 10/17 16147 Genova Tel./Fax 055 234 277 5 [email protected] Tel./Fax 010 377 644 6 [email protected] www.ccpm.org Pastore: Martin Möslein Pastore luterano: Vicedecano Ulrich Eckert Pastora riformata: Nora Foeth (bis/fino a agosto 2011) Genua/Genova Via Capolungo 18 Genova-Nervi Via Francesco Nullo 10/17 16147 Genova Tel./Fax 010 377 644 6 [email protected] Pastora: Maike Bendig Pastore: Jakob Betz (ab September/da settembre 2011) Meran/Merano Via Carduccistraße 31 39012 Meran Tel. 0473 205 555 Fax 0473 205 566 [email protected] Pastore: Martin Burgenmeister Ispra-Varese Via IV Novembre 12 21034 Cocquio Trevisago Loc. Caldana (VA) Tel. 0332 700 371 Fax 0332 702 420 Neapel/Napoli (con Ischia, Capri, Sorrento) Via Carlo Poerio 5 80121 Napoli [email protected] Piazzetta Terracina 1 80122 Napoli www.oecumene-online.it Tel. 081 663 207 Fax 081 660 909 Pastori: Uwe Habenicht e Ulrike Hesse Comunità evangelica ecumenica Ökumenische evangelische Gemeinde ✃ Via Sicilia 70 00187 Roma Tel. 081 998 062 [email protected] www.chiesa-evangelica.it Rom/Roma Corso Garibaldi 37 18038 Sanremo [email protected] Pastora: Maike Bendig Pastore: Jakob Betz (ab September/da settembre 2011) Sizilien/Sicilia – Catania Centro Comunità Via Grotte Bianche 7 95129 Catania Via Etnea 59 95030 Tremestieri Etneo (CT) Tel./Fax 095 213 230 [email protected] www.sicilialuterana.altervista.org Pastora: Christa Wolf Gemeindeentwicklungsprojekt Progetto di sviluppo Sizilien/Sicilia – Palermo Viale Francia 10 90146 Palermo [email protected] Cell. 388-9865707 www.lutero.org [email protected] [email protected] www.sicilialuterana.altervista.org Pastore: Decano Holger Milkau Pastore: Georg Welker 99 Torre Annunziata Abano Terme Via Carminiello 5 80058 Torre Annunziata (NA) Sacro Cuore Cappella di S. Giuseppe Piazza Sacro Cuore Tel./Fax 081 861 2627 Via Rio Caldo 9 35031 Abano Terme (PD) [email protected] Tel./Fax 049 866 892 9 Pastore: Paolo Poggioli Triest/Trieste Largo O. Panfili, 1 34132 Trieste Via San Lazzaro 19 34122 Trieste Tel./Fax 040 630 168 [email protected] www.bollutnet.org Pastore: Dieter Kampen Turin/Torino Chiesa S. Antonio da Padova Via Sant’Antonio da Padova 7 10121 Torino Via Torricelli 66 10129 Torino Tel./Fax 011 43 41 609 [email protected] Pastore: Bernd Prigge Ufficio Pastorale per l’assistenza ai turisti della zona euganea Urlauberseelsorge für die Euganeischen Hügel und Umgebung Verona-Gardone Evangelisch-Lutherische Kirche Gardone Via Vittoriale 4/A 25083 Gardone Riviera (BS) S. Domenico Via del Pontiere, 30 37100 Verona Via dei Ciliegi 14 37024 Negrar (VR) [email protected] www.kirche-venedig.de Pastore: Bernd Prigge Pastori: Thomas e Kerstin Vogt Kindergarten und Grundschule Scuola elementare e materna «Gesù di Nazareth» Via Torretta Fiorillo 206 80040 S. Maria La Bruna (NA) Tel. 081 883 309 0 Fax 081 847 852 0 [email protected] Centro Polivalente «Idelmo Poggioli» Via Carminiello 5 80058 Torre Annunziata (NA) Tel. 081 536 995 4 Institutionen/ Istituzioni Sede legale/Rechtssitz Decanato Chiesa Evangelica Luterana in Italia/Dekanat Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien Via Aurelia Antica 391 00165 Roma Tel. 06 660 301 04 Fax 06 660 179 93 Leitung/Responsabile: Vincenzo Ermetto Sozialprojekt der ELKI – soziale Strukturen für ältere Menschen Progetto sociale della CELI – strutture sociali per anziani Urlauberseelsorge Assistenza religiosa ai turisti di lingua tedesca in Italia [email protected] Via dei Ciliegi 15 37024 Negrar (VR) www.chiesaluterana.it Tel. 045 800 928 3 Dekan/Decano: Holger Milkau Gesetzlicher Vertreter/Rappresentante Legale: Georg Schuchmann Verwaltungsleiterin/Responsabile amministrativa: Alexandra Damm 100 Synodalpräsidentin/Presidente del Sinodo: Christiane Groeben (Napoli) – Tel. +39 081 195 663 29 – Mobil/Cell.: +39 347 372 1722 Vizepräsidentin/Vicepresidente del Sinodo: Caroline von Hohenbühel (Bozen/Bolzano) [email protected] Schulleiter/Direttore: Paolo Poggioli www.veronagardoneprotestante.it Tel./Fax 049 866 892 9 [email protected] [email protected] Tel. 045 800 928 3 Pastore: Heiner A. Bludau Via Rio Caldo 9 35031 Abano Terme (PD) Tel. 06 660 301 04 Fax 06 660 179 93 www.chiesaluterana.it [email protected] [email protected] Cannareggio Campo SS. Apostoli 4448 30121 Venezia c/o Decanato della CELI Via Aurelia Antica 391 00165 Roma www.kirche-venedig.de [email protected] Venedig/Venezia Synode – Sinodo [email protected] [email protected] Ansprechpartner/Responsabile: Thomas Vogt Stand Mai 2011 ÖKUMENE • ECUMENISMO Unterzeichnung des erneuerten Partnerschaftsvertrags zwischen der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Slowenien und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien, Sonntag, 1. Mai 2011, in Moravske Toplice, aus Anlass des jährlichen Festes des slowenischen Diakoniewerks »EHO Podpornica«. Firma per il rinnovo dell’accordo di gemellaggio tra la Chiesa Evangelica di Confessione Augustana in Slovenia e la Chiesa Evangelica Luterana in Italia, domenica, 1° maggio 2011, a Moravske Toplice, in occasione dell’annuale festa dell’opera diaconale slovena «EHO Podpornica». Grenzübergreifende Kontakte unterhält die ELKI in Zusammenarbeit mit ihren Lutherischen Partnerkirchen in Österreich, Slowenien und Ungarn. Besonders hervorzuheben sind die in Budapest im Mai 2011 erfolgte Gegenunterzeichnung unseres Partnerschaftsvertrages mit der lutherischen Kirche in Ungarn und der Besuch der Kirchenreisegruppe aus Slowenien in den ELKI-Gemeinden Triest, Florenz, Rom und Torre Annunziata im letzten Herbst aus Anlass des zehnjährigen Bestehens unserer Partnerschaft. Dem folgte im Mai dieses Jahres die Gegen-Unterzeichnung des neuen Partnerschaftsvertrags zwischen der ELKI und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Moravske Toplice in Slowenien. La CELI mantiene contatti transfrontalieri con le sue Chiese partner luterane in Austria, Slovenia e Ungheria. Va sottolineato in particolar modo la firma del nostro contratto di partenariato con la Chiesa luterana in Ungheria avvenuto nel maggio del 2010 e la visita di un gruppo della Chiesa slovena nelle Comunità della CELI di Trieste, Firenze, Roma e Torre Annunziata lo scorso autunno in occasione del decimo anniversario della stipula del nostro partenariato; a questo è seguita a maggio di quest’anno la firma a Moraske Toplice di un nuovo contratto di partenariato fra la CELI e la Chiesa Evangelica Luterana in Slovenia. Unterzeichnende: Bischof Geza Erniša, Kircheninspektor Aleksander Kerčmar, Synodalpräsidentin Dr. Christiane Groeben, Vizedekan Ulrich Eckert Firmatari: Vescovo Geza Erniša, Ispettore ecclesiastico Aleksander Kerčmar, Presidente del Sinodo dott.sa Christiane Groeben, vicedecano Ulrich Eckert Foto: Dr. Rainer Stahl, Erlangen 101 Neueinweihung des deutschen Soldatenfriedhofs in Motta S. Anastasia bei Catania Cerimonia di riapertura del cimitero militare germanico a Motta S. Anastasia (CT) Am 29. April wurde mit einer besonderen Feierstunde der deutsche Soldatenfriedhof in Sizilien neu eingeweiht. Eineinhalb Jahre lang dauerten die grundlegenden Restaurierungsarbeiten, die notwendig geworden waren, weil sich u. a. das Gelände abgesenkt hatte. Der finanzielle Aufwand dafür war enorm. Fast zwei Millionen Euro wurden von 67.915 Spendern aufgebracht, um diesen Ort des Gedenkens und der Mahnung zum Frieden auch für künftige Generationen zu erhalten. Venerdì, 29 aprile 2011, si è svolta la cerimonia di riapertura del cimitero militare germanico di Motta Sant Anastasia. Il Sacrario germanico è stato interessato nell ultimo anno da importanti lavori di ristrutturazione, riguardanti fondamenta, muri perimetrali, pavimentazioni marmoree ed iscrizioni sepolcrali. I lavori sono stati realizzati grazie ad uno sforzo economico enorme. Quasi 2 milioni di Euro sono stati donati da 67.915 donatori allo scopo di mantenere questo luogo di memoria e richiamo alla Pace anche per le generazioni a venire. Der Friedhof für 4561 Grabstätten liegt auf einer Anhöhe, in einem wunderschönen Olivenhain. Dorthin wurden in den Jahren 1955 bis 1965 alle in Sizilien gefallenen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs umgebettet. Die meisten von ihnen waren infolge der Landung der Alliierten am 10. Juli 1943 im Kampf gefallen, gestorben waren aber auch viele, die als Verwundete des Afrikafeldzuges in Lazarette auf Sizilien gebracht wurden. Die Gedenktafeln geben Auskunft, wie jung die meisten von ihnen waren. Il cimitero si trova su una collina panoramica in mezzo ad un bellissimo oliveto. Dal 1955 al 1965 furono trasferiti qui i resti di 4561 caduti tedeschi della Seconda Guerra Mondiale. La maggior parte di loro erano caduti in seguito allo sbarco degli Alleati del 10 luglio 1943 in Sicilia, ma molti erano anche morti in seguito alle ferite riportate durante la campagna africana e mentre venivano curati nei lazzaretti in Sicilia. Le iscrizioni sepolcrali indicano l’estrema giovinezza di molti di loro. Die Erhaltung und Verwaltung des Friedhofes obliegt dem »Volksbund deutscher Kriegsgräberfürsorge e V.«, der auch die Feierstunde ausrichtete. Eine Reisegruppe von Angehörigen der Gefallenen aus Deutschland war unter den Gästen, ebenso wie Vertreter Foto: Birgit Kollhoff der Bundeswehr, der italienischen Armee und Luftwaffe, der Stadt Motta S. Anastasia, des Generalkonsulats in Neapel und der evangelisch-lutherischen Gemeinde Sizilien aus den Gemeindegruppen Messina, Catania und Syrakus. Nach den Grußworten verschiedener Autoritäten – u. a. auch von Generalkonsul Christian Much – wurde eine ökumenische Andacht unter der Leitung von Pfarrerin Christa Wolf und dem Militärgeistlichen Giovanni Salvia gefeiert. Die Militärkapelle aus Messina umrahmte die gesamte Feier mit ihren gekonnten musikalischen Darbietungen. Die Ansprache von Pfarrerin Wolf ist im folgenden abgedruckt: Verehrte Anwesende, welchen Sinn hat es, dass wir uns heute hier versammeln? Warum überhaupt der ganze große Aufwand der Sanierung? Für mich ist ein Soldatenfriedhof ein Mahnmal, keine Helden-Gedenkstätte wie es noch in meiner Kindheit hieß. Ein Ort, der uns dazu helfen soll, Friedensstifter zu werden. »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Dieses Wort Jesu aus der Bergpredigt gilt im persönlichsten Lebensbereich, aber auch in der Politik. 102 La manutenzione e amministrazione del cimitero rientra nelle competenze del Volksbund (Ente germanico che gestisce i cimiteri militari tedeschi in Italia) e di conseguenza si è anche preso carico della cerimonia. Tra gli ospiti un gruppo di parenti dei caduti proveniente dalla Germania, rappresentanti della Bundeswehr (esercito tedesco), delle forze armate e dell’aeronautica militare italiane, del Comune di Motta Sant’Anastasia, del Consolato Generale di Napoli e della Comunità Evangelica Luterana da Messina, Catania e Siracusa. Dopo gli interventi di diversi rappresentanti delle autorità, tra cui quello del Console Generale germanico Christian Much, la cerimonia è proseguita con una funzione religiosa ecumenica officiata dal cappellano militare don Giovanni Salvia e dalla pastora Christa Wolf. La Banda della Brigata Mec. Aosta» di Messini ha fornito una adeguata cornice musicale. Pubblichiamo qui di seguito il discorso della Pastora Wolf: Egregi ascoltatori qual’ è il senso di riunirci oggi in questo luogo? Perché la spesa e lo sforzo della grande restaurazione di questa struttura? Qual è lo scopo? Per me un cimitero militare è soprattutto un monumento di memoria, di riflessione, non tanto un monumento per gli eroi di guerra, come venne chiamato ancora quando ero bambina Wir gedenken heute der Soldaten, die hier im zweiten Weltkrieg gefallen sind. Und ich will in dieses Gedenken die italienischen Gefallenen und die Gefallenen der Alliierten, die nur 10 km von hier entfernt in einem eigenen Friedhof liegen, ausdrücklich mit einschließen. Die meisten von ihnen waren Christen. Sie kannten die Seligpreisungen, waren konfirmiert oder gefirmt. Wie haben sie ihren Glauben mit den schrecklichen Erlebnissen und grausamen Handlungen des Krieges in Einklang gebracht? Wie haben sie das Wort Jesu für sich gehört? »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Wie geht es uns mit diesem Wort? Ganz gleich ob wir Angehörige des Militärs oder Zivilisten sind, als Christen müssen wir uns mit der Frage auseinandersetzen, ob es einen sogenannten »gerechten Krieg« gibt, der den Einsatz von Gewalt rechtfertigt. Die Antwort der evangelischen Kirche ist: Nein! – aber … Nein, weil es Krieg nach Gottes Willen nicht geben soll, denn »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Gleichzeitig gibt es die Notwendigkeit, dass internationales Recht durchgesetzt werden Foto: Birgit Kollhoff muss. Und deshalb, das ABER, das im Rahmen bestimmter Kriterien auch die rechtserhaltende Gewalt als Ausnahme zulässt. »Frieden schaffen mit Waffen«, das ist ein sehr riskantes Unternehmen. Es kann gelingen, aber es wird immer die Ausnahme sein. »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Heute ist der Krieg an vielen Orten dieser Welt zurückgekommen, auch auf unserer sizilianischen Insel. Von Trapani und Sigonella aus werden Nato-Einsätze gegen Lybiens Diktator geflogen. Italien beteiligt sich an den Kampfhandlungen, Deutschland nicht. – Beide mit guten Gründen! Es ist schwer, in diesem Konflikt eine christliche Haltung einzunehmen. Wir wollen die Freiheitsbewegung unterstützen und dem Morden des Diktators Einhalt gebieten, aber rechtfertigt dies das militärische Eingreifen? Kann so in diesem und in anderen arabischen Ländern Frieden geschaffen werden? »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Als Christen suchen wir nach einem gerechten Frieden, denn dieser wird Krieg unnötig und unmöglich machen. Wir wollen »Frieden schaffen – ohne Waffen« und dazu gehören Fragen wie diese: ● Wie kann eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung geschaffen werden? ● Wie werden die Menschenrechte Geltung bekommen? ● Wie werden die demokratischen Kräfte eines Landes unterstützt und nicht die herrschenden Diktatoren? Wirtschaftlicher Profit durch Öl und Waffenlieferungen dürfen dabei keine Motivation sein. io. È un luogo destinato ad aiutarci a diventare portatori di pace. «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» Questo vale per la vita personale, ma anche in politica. Vogliamo ricordare i soldati che sono caduti qui durante la Seconda Guerra Mondiale. Includo esplicitamente anche i caduti italiani e i caduti degli Alleati, che riposano in una altro cimitero a circa 10 chilometri da qui. La gran parte di essi erano Cristiani. Conoscevano le beatitudini, avevano ricevuto la cresima o la confermazione. Come hanno potuto conciliare la loro fede con le esperienze terribili e le azioni crudeli della guerra, come avranno sentito questa parola di Dio? «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» E noi oggi, come recepiamo queste parole? Se siamo militari o civili, poco importa: come cristiani dobbiamo affrontare la tematica sulla possibilità che possa esistere una «guerra giusta», che giustifichi interventi con la forza. La risposta della Chiesa Evangelica-Luterana è: NO! – MA … Secondo la volontà di Dio la guerra non deve esserci, perché «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» Ma allo stesso tempo dobbiamo prendere in considerazione la necessità di far rispettare il diritto internazionale. Ed è questo il MA, che giustifica – nei giusti confini e come misura d’eccezione – l’intervento di forza per la tutela del diritto. Creare la pace con le armi, questo è un’ipotesi rischiosa e controversa. Può funzionare, ma resterà comunque l’eccezione. «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» In questi giorni la guerra è ritornata in molti luoghi del mondo e anche sulla nostra isola siciliana. Da Trapani e da Sigonella partono aerei militari della NATO contro il dittatore della Libia. L’Italia partecipa, la Germania no. Tutte e due hanno motivazioni valide! È difficile assumere una posizione cristiana in un conflitto del genere. Vogliamo sostenere il movimento di liberazione e porgere fine alle atrocità del dittatore: ma questo ragionamento giustifica un intervento militare? Possiamo in questo modo raggiungere una pace durevole nei paesi arabi? «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» Come Cristiani cerchiamo la pace giusta, perché essa renderà la guerra inutile ed impossibile. Vogliamo costruire la «pace senza armi». Dunque ci poniamo domande come le seguenti: ● Come può essere creato un sistema più giusto per l’economia mondiale? ● Come può essere dato il giusto valore ai diritti umani? ● Come possono essere sostenute le forze democratiche in un paese, al posto di sostenere i dittatori al potere? Profitto economico tramite petrolio e tramite forniture di armi non devono essere la motivazione. 103 »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, nun habe ich mich weit vorgewagt auf politisches Terrain. Aber christliche Friedensethik hat sich genau da zu bewähren und das Wort zu erheben. Auch heute gibt es wieder gefallene deutsche und italienische Soldaten. Und es tut jedes Mal weh, wenn man eine Überführung z. B. aus Afghanistan oder eine Trauerfeier im Fernsehen sieht. Auch heute gibt es Angehörige, deren Schmerz über den Verlust unermesslich ist. Das werden diejenigen am besten nachfühlen können, die selbst jemanden verloren Foto: Birgit Kollhoff haben, auch wenn dies schon sehr lange zurückliegt. Als ich vor einigen Jahren mit meinem Vater hierherkam, habe ich das gespürt. ● Sein Bruder Kurt ist hier in Sizilien bei Gela gefallen – und ist im Kameradengrab der »unbekannten Soldaten« vermerkt. ● Der andere Bruder war bei der Luftwaffe in Trapani stationiert und hat den Krieg glücklicherweise überlebt. Ein Stück deutsch-sizilianische Familiengeschichte, von der ich erst erfahren habe, als ich hierher kam. Sicher sind die Wunden der Angehörigen von damals heute verheilt, und doch gibt es etwas, was auch Sie als Reisegruppe des Volksbundes noch heute hierher zieht. Neben den persönlichen Erinnerungen sicher auch der Wunsch nach Frieden überall auf der Welt »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« Und so sind wir heute hier versammelt, an diesen Gräbern, ● als Deutsche und Italiener, ● als Angehörige des Militärs und als zivile Bürger ● als Christen und Nichtchristen. Und wollen unsere Verantwortung für eine friedvolle Zukunft ernst nehmen. Denn: »Selig sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.« «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» Cari ascoltatori, forse mi sono lanciata troppo sul terreno politico. Ma l’etica cristiana della pace deve affermarsi proprio qui. In questo periodo ci sono di nuovo caduti di guerra, pensiamo solo all’Afghanistan, italiani e tedeschi, ed ogni volta che vediamo i funerali in televisione sentiamo il dolore dei familiari e lo sentiamo nostro. Coloro che hanno perso uno dei loro cari sapranno esattamente di che parlo, anche se è successo molto tempo fa. Io stesso ho vissuto questo sentimento, quando sono venuta qui a Motta Sant’Anastasia insieme a mio padre un paio di anni fa: ● Suo fratello Kurt è morto a Gela, ed è registrato nella tomba dei commilitoni ignoti. ● L’altro suo fratello ha combattuto nell’aeronautica a Trapani ed è fortunatamente sopravissuto. Una storia familiare siculo-tedesca, della quale sono venuta a conoscenza solo venendo qui. Anche se oggi il dolore per la morte di questi soldati si sarà placato in gran parte, c’è qualcosa che attira anche voi, egregi viaggiatori del «Volksbund», tutt’oggi verso questo luogo: c’è la memoria personale, ma c’è anche il desiderio per la pace nel mondo. «Beati quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» E così siamo qui riuniti, accanto alle tombe. Siamo italiani e tedeschi, militari e civili, cristiani e non-cristiani. Vogliamo prendere sul serio la nostra responsabilità per un futuro in pace, perché «Beati sono quelli che diffondono la pace: Dio li accoglierà come suoi figli.» Traduzione: Christiane Bader www.chiesaluterana.it www.chiesaluterana.it Schauen Sie doch mal auf die Homepage der ELKI – CELI. Sulla homepage della ELKI – CELI Hier finden Sie u.a. die wichtigsten Informationen über unsere Kirche, Beiträge von der Synode in Gesamtlänge, zur Theologie und zu aktuellen Themen, Veranstaltungshinweise, Pressemitteilungen, MITEINANDER/INSIEME in deutscher Sprache. troverete le informazioni dettagliate sulla nostra chiesa, i rapporti completi su Sinodo, teologia e temi attuali, notizie su manifestazioni, comunicati stampa e MITEINANDER/INSIEME in lingua italiana 104 BLICK ÜBER DEN TELLERRAND • NON SOLO NOI Pfarrerinnen und Pfarrer gegen Atomenergie Le pastore e i pastori luterani in Italia dicono NO al nucleare Erklärung vom 31.3.2011 – Mit großem Mitempfinden verfolgt die Pfarrerschaft der ELKI die Nuklear- und Umweltkatastrophe in Japan. In Gottesdienst, Gebet und mit Kollekten begleiten die Gemeinden unserer Kirche die Not des japanischen Volkes und das Bemühen der Japaner um eine Begrenzung des Schadens. Roma, aprile 2011– Il Corpo Pastorale della Chiesa Evangelica Luterana in Italia segue con grande partecipazione emotiva il drammatico sviluppo della catastrofe ambientale e nucleare in Giappone. Le comunità della nostra chiesa si sentono vicini al popolo giapponese nel culto, nella preghiera e nelle azioni di solidarietà e beneficenza, con compassione per le sofferenze del popolo giapponese e rispetto per gli sforzi di arginare i danni. Zugleich wächst die Einsicht, dass die Risiken der Atomkraft für diese und die folgenden Generationen unabsehbar sind. Auch jenseits der katastrophalen Ereignisse ist bis heute die Frage nach der Endlagerung der radioaktiven Abfälle nicht gelöst. Schon heute ist klar, dass vielerorts Wasser und Erde auf Jahrtausende verseucht sein werden. Als Pfarrerinnen und Pfarrer sind wir davon überzeugt, dass Gott den Menschen die Erde zum Bebauen und Bewahren anvertraut hat. Heute wird erneut sichtbar, dass der Mensch sich selbst überschätzt, wenn er meint, diese Form der Energiegewinnung sei zu beherrschen. Er missachtet – einmal mehr – seinen Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung. Deshalb hält die Pfarrerschaft der ELKI die Atomenergie für nicht verantwortbar. Das italienische Volk hat sich nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl vom Bau von Atomkraftwerken im Rahmen eines Referendums verantwortungsbewusst losgesagt. Auch angesichts der schrecklichen Szenarien spricht sich die Pfarrerschaft der ELKI für die Beibehaltung dieser Entscheidung aus und setzt sich in den Gemeinden dafür ein. Dafür ist ein gesellschaftliches Umdenken unbedingt notwendig, das nicht nur den Ausbau regenerativer Energien vorantreibt, sondern auch den energieintensiven Lebens- und Produktionsstil grundlegend verändert. Christinnen und Christen tragen mit an der Schuld für die aktuelle Entwicklung. Sie stehen in der Verantwortung, ihr Verhalten in allen Lebensbereichen zu überdenken. Dies bedeutet Einschränkungen und Verzicht in unserem Lebensstandard. Die Pfarrerschaft sieht sich verpflichtet, Nachhaltigkeit, Energiesparen und Energieeffizienz auch in den Gemeinden beispielhaft zusammen umzusetzen – in Kooperation mit ökumenischen Partnern. Die Synode wird gebeten, konkrete kirchliche Initiativen zu entwickeln. Quanto sta accadendo in Estremo Oriente – con la probabile contaminazione di acque e terre per migliaia di anni – dimostra come siano assolutamente incalcolabili i rischi dell’energia atomica per questa generazione e per quelle che verranno. Soprattutto, se si considera che i problemi non derivano soltanto da eventi straordinari e catastrofici, ma anche dalla gestione ordinaria degli impianti di produzione visto che – ad esempio – è ancora irrisolta la questione dello stoccaggio finale delle scorie radioattive. In particolare, il Corpo Pastorale ha evidenziato come il popolo italiano si sia già chiaramente espresso negativamente sull’uso del nucleare in occasione del referendum svoltosi all’indomani dell’indimenticata tragedia di Chernobyl. La Conferenza Pastorale ha espresso unanimemente una ferma condanna nei confronti della produzione di energia nucleare e delle ipotesi di una sua reintroduzione in Italia. La Conferenza Pastorale definisce irresponsabile il ricorso al nucleare, giudicato come una forma di sopravvalutazione di se stesso da parte dell’Uomo e una sua violazione della volontà divina di custodia e salvaguardia del Creato. Ecco perché, secondo la Conferenza Pastorale, lo sviluppo e il progresso del genere umano devono essere necessariamente determinati da un drastico cambiamento nella società. E tale cambiamento non può far leva soltanto sull’auspicio di una sempre maggiore diffusione delle energie rinnovabili, ma deve basarsi soprattutto su un mutamento radicale degli stili di vita attuali, causa prima dell’eccessivo e insostenibile consumo d’energia. In quest’ottica, è fondamentale il ruolo delle cristiane e dei cristiani nel promuovere e attuare un profondo rinnovamento culturale per rispondere alla volontà di Dio che ha affidato all’essere umano la custodia della Terra affinché sia salvaguardata da qualsiasi forma di minaccia. I pastori luterani si sono così impegnati a promuovere, nelle rispettive comunità di competenza, i concetti di sostenibilità, risparmio energetico ed efficienza Weitere Informationen/Per approfondimenti: energetica. E di farlo, quando possibile, in cooBMP Comunicazione, Ufficio Stampa CELI perazione con partner ecumenici. Pietro Barrile – Tel. 3207008732 – [email protected] I lavori della Conferenza Pastorale si sono, infiMichela Mantegazza – Tel: 3281225838 ne, conclusi con un invito ufficiale al Sinodo [email protected] della CELI affinché sul tema sviluppi un programma di iniziative ecclesiastiche concrete. Evangelisch-Lutherische Kirche in Italien – Chiesa Evangelica Luterana in Italia Decanato/Dekanat – Tel. 06 66030104 [email protected] – www.chiesaluterana.it 105 Auf der Webseite der Kreuzkirche in Tokyo (Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Tokyo-Yokohama) wird regelmäßig über konkrete Hilfe vor Ort für die Tsunami-Opfer berichtet. Die folgenden Ausschnitte stammen von der Webseite www.kreuzkirche-tokyo.jp, deren Besuch wir hiermit wärmstens empfehlen möchten. Sul sito web della Kreuzkirche a Tokyo (Comunità Evangelica di Lingua Tedesca a Tokyo-Yokohama) viene raccontato regolarmente dell’aiuto concreto prestato sul posto alle vittime dello tsunami. L’articolo seguente è composto da alcuni brani tratti da una relazione molto più lunga del sito www.kreuzkirche-tokyo.jp, per darvi una prima idea del lavoro svolto e dei compiti da affrontare. Kreuzkirche Tokyo Chiesa della Croce a Tokyo Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Tokyo-Yokohama Comunità Evangelica di Lingua Tedesca a Tokyo-Yokohama FREITAG, 6. MAI 2011 Bericht aus Iwate, 30. April–4. Mai 2011 Eine kleine Gruppe aus unserer Evangelischen Gemeinde Deutscher Sprache in Tokyo fuhr nach Iwate, um die Menschen kennen zu lernen, denen wir die aus Deutschland kommenden Spenden weitergeben werden. VENERDÌ, 6 MAGGIO 2011 Relazione da Iwate, 30 aprile – 4 maggio 2011 Un piccolo gruppo della nostra Comunità Evangelica di Lingua Tedesca a Tokyo si è recato a Iwate per conoscere le persone alle quali indirizzeremo le donazioni provenienti dalla Germania. Ecco alcune impressioni di Jesper Weber: Hier ein Bericht von Jesper Weber: Tohno Die Stadt Tohno in der Präfektur Iwate liegt 50 km landeinwärts. Das Hotel ist hauptsächlich von Erdbebenhelfern belegt. Eine Gruppe von Ärzten und Krankenschwestern aus Osaka ist seit dem 22. März im Hotel stationiert. Das halbe Team wechselt jeweils nach einer Woche. Wir schämen uns etwas, als wir merken, dass sie morgens schon um 6.00 Uhr frühstücken, um 7.00 Uhr losfahren und abends erst gegen 20.00 oder 21.00 Uhr zurück sind. Sie sitzen dann schweigend am Tisch und essen erst einmal, bevor sich nach und nach die Spannung löst. Der Weg nach Kamaishi Unter der Brücke über den letzten Fluss vorm Hafen liegt ein wenig Bauschutt, plötzlich türmt er sich dann am Straßenrand zu Bergen auf. Die Hausfassaden sind eingedrückt, total zerstörte und teilweise ausgebrannte Autowracks säumen den Weg. An einigen Stellen, die unter den Meeresspiegel abgesunken sind, liegt noch Wasser. Die trockenen Stellen sind mit weißem Pulver bedeckt, nicht Kalk zum Desinfizieren, sondern getrocknetes Salz, eine eindeutige Markierung, wie weit das Meerwasser gekommen ist. Vor Kamaishi war ein 10 m hohes Bollwerk gegen Flutwellen errichtet worden, die Kosten dafür betrugen 200 Milliarden Yen, ungefähr 1,7 Milliarden Euro. Es war das höchste in der Welt und wurde trotzdem über- und weggespült. Stadtrat Goda verwehrt sich gegen Vorwürfe in der Presse, man hätte aus Spargründen die Mauer nicht hoch genug gebaut. Sie habe nämlich dennoch die Fluten eine Weile zurückgehalten und so den Menschen fünf zusätzliche Minuten zur Flucht verschafft, außerdem wurden viele Stadtteile vor der Überflutung bewahrt. 106 Tohno La città Tohno nella Prefettura di Iwate si trova a 50 km verso l’interno del Paese. L’albergo è prevalentemente occupato da soccorritori per il terremoto. Dal 22 marzo 2011, dottori ed infermiere si sono stabiliti nell’hotel. Ogni settimana, metà del team viene sostituita da altri soccorritori. Ci vergogniamo un po’ quando ci accorgiamo che loro fanno colazione già alle sei del mattino, partono alle sette e non tornano prima delle otto o nove di sera. Una volta tornati, prima mangiano la cena in silenzio e solo in seguito si scioglie man mano la tensione. In strada per Kamaishi Sotto il ponte dell’ultimo fiume prima del porto si trovano alcune macerie che ad un tratto formano delle vere e proprie montagne sul bordo della strada. Le facciate delle case sono schiacciate, lungo la strada vediamo una serie di carcasse di macchine completamente distrutte, in alcuni casi anche bruciate. In alcuni punti che sono scesi sotto il livello del mare, si trova ancora dell’acqua. Le parti asciutte sono ricoperte da una polverina bianca, che non è calcare per disinfettare, ma sale essiccato che evidenzia chiaramente fino a dove era arrivata l’acqua del mare. Davanti a Kamaishi era stata eretta una diga alta 10 metri contro l’ondata dell’alta marea, al costo di 200 miliardi di Yen, che corrispondono a circa 1,7 miliardi di Euro. Era la più alta del mondo, ma è stata superata ed abbattuta ugualmente dalle onde. Il Consigliere Comunale Goda respinge i sospetti pronunciati dalla stampa, secondo i quali le autorità avessero rinunciato a costruire un muro più alto per troppa sicumera. Secondo il consigliere, dopotutto, il muro aveva arginato l’impatto dell’ondata per qualche tempo, concedendo ulteriori cinque minuti per la fuga alle persone e impedendo l’inondazione di numerosi quartieri della città. Otsuchi Otsuchi Im benachbarten Otsuchi wurden über 80 Prozent der Häuser zerstört. Vielen Einwohnern ist die Flucht nicht gelungen. Sie kannten sich mit Tsunamis aus und beobachteten das Meer, ob es sich zurückziehen würde, was ein typischer Vorbote in seichten Gewässern ist. Niemand konnte wissen, dass der Seeboden sich in Küstennähe durch das Beben stark abgesenkt hatte und der Wasserpegel somit gleich blieb. Von 16.000 Einwohnern wurden 700 tot geborgen. 1.000 werden noch vermisst. Häuserruinen werden an ganz anderen Orten gefunden als wo sie gestanden hatten, und wo die Straßen verliefen ist nicht zu sehen. Deshalb werden bei den Aufräumarbeiten Fotoalben geborgen und vorsichtig gereinigt, während alles andere, ohne Rücksicht auf Eigentumsverhältnisse, abgeräumt wird. Die aufräumenden Soldaten müssen nach jeweils fünf Tagen abgezogen werden, denn länger ist der Einsatz psychisch nicht zu ertragen. Früher war es schlimm und selten, eine Leiche zu finden. Nunmehr ist es erleichternd und für die Menschen fast ein Anlass zur Freude, weil so ein Abschluss gefunden wird. Alla vicina Otsuchi, più dell’80 percento delle case è rimasto distrutto. Molti abitanti non sono riusciti a fuggire. Conoscevano il comportamento degli Tsunami e osservavano il mare per vedere l’eventuale ritiro dell’acqua, tipico auspicio di uno Tsunami in acque basse. Nessuno poteva sapere che vicino alla costa il fondo marino si fosse fortemente abbassato in seguito al terremoto, facendo sembrare invariato il livello del mare. Di 700 dei 16.000 abitanti sono stati recuperati i cadaveri. Di 1.000 abitanti manca ancora una traccia. I ruderi delle case vengono ritrovati in posti completamente diversi da quelli originali e alle strade si è sostituito il nulla. Per questo motivo, durante i lavori di recupero si presta particolare attenzione e cura agli album delle foto per poter ricostruire lo stato precedente di case ed infrastrutture, mentre tutti gli altri oggetti vengono portati via senza tener conto della proprietà. I soldati che sono stati assegnati a provvedere a rimettere a posto il salvabile vanno ritirati dopo cinque giorni – un servizio più lungo non risulta sopportabile psicologicamente. In passato, trovare un cadavere era difficile da sopportare e capitava raramente. In queste condizioni, invece, dà sollievo e rappresenta quasi un motivo di gioia quando si riesce ad avere la certezza di una vita effettivamente conclusasi. Shinsei-Kamaishi Kirche Vom Hafen breitet sich die Stadt Kamaishi ebenerdig für etwa 500 m zu fjordähnlichen Bergen hin aus. Die Shinsei-Kamaishi Kirche ist an den Berghang gebaut. Vor Beginn des Gottesdienstes am 1. Mai kommt ein Ehepaar aus einer Vorstadt von Tokyo mit dem Fahrrad. Sie haben über 500 km einen Gaskocher mitgebracht, um frischen Kaffee auszuschenken. Nachdem alle bedient sind, sammeln sie die Becher ein und fahren weiter zur nächsten Station. Zum Gottesdienst haben sich 50 Gläubige aus ganz Japan eingefunden, Einwohner von Kamaishi, deren Angehörige aus anderen Städten, Helfer und Besucher. Der Kirchenraum ist weiß gestrichen, auf 4 m Höhe zieht sich waagerecht eine schmutzig-graue Linie. So hoch stand das Wasser. Unter dem Kreuz an der Altarseite ist die Wandverkleidung über eine Länge von 5 m weggedrückt worden, das Isoliermaterial liegt frei. Pfarrer Yanagiya trägt, wie die meisten japanischen Pfarrer, keinen Talar. Es gibt keinen Altar und keine Kanzel, deshalb sitzt er vor der Gemeinde an einem Tisch. Anstelle von Gesangbüchern, die das Meer sich geholt hat, sind das erste Lied und das Vaterunser in großer Schrift auf eine Tafel geschrieben. Für die weiteren Lieder spricht ein Gemeindemitglied den Text satzweise in die Atempausen. Die Musik trägt ein Geiger bei, der auch die Lieder begleitet. In der Kirche gibt es auch nach sieben Wochen noch keinen Strom, hingegen fließendes Wasser, aber keine Abwasserleitungen. Natürlich wünschen sich alle Gemeindemitglieder Chiesa Shinsei-Kamaishi La città di Kamaishi si estende per circa 500 metri in piano dal porto fino a montagne che ricordano i fiordi. La Chiesa Shinsei-Kamaishi si accosta al pendio. Prima del culto del 1° maggio una coppia sposata arriva in bicicletta dalla periferia di Tokyo. Hanno portato un fornello a gas per 500 km per poter preparare un caffè per tutti. Dopo aver servito tutti, raccolgono nuovamente i bicchieri e passano alla prossima tappa. Per il culto sono accorsi 50 fedeli da tutto il Giappone, gli abitanti di Kamaishi, i loro parenti di altre città, soccorritori e ospiti. L’interno della Chiesa è tinteggiato di bianco, all’altezza di 4 metri si vede una linea di un grigio sporco. Indica il livello dell’acqua dopo l’inondazione. Sotto la croce sul lato dell’altare il rivestimento del muro è stato spinto via per 5 metri, il materiale isolante è rimasto scoperto. Come la maggior parte dei pastori giapponesi, neanche il Pastore Yanagiya indossa una talare. Non esiste né un altare né un pulpito, perciò si siede ad un tavolo davanti alla comunità. Al posto degli innari, portati via dal mare, il primo canto e il Padrenostro sono stati scritti a lettere cubitali su una lavagna. I canti successivi vengono letti ad alta voce da un membro della comunità durante le pause per riprendere fiato. Alla musica provvede un violinista che accompagna anche i canti. Anche a sette settimane dallo tsunami, in chiesa non è ancora tornata la corrente elettrica; arriva, invece, l’acqua potabile, mentre mancano ancora i tubi di scarico. Va da sé che tutti i membri della comunità auspicano una pronta ricostruzione 107 eine schnelle Wiederherstellung der Infrastruktur, andererseits ist allen bewusst, dass sie nicht zu ihrer alten Realität zurückkehren können. Daher wird überlegt, einige Stellen nicht zu reparieren, und beispielsweise keinen neuen Flügel zu kaufen, sondern den alten zu reinigen und ewig verstimmt weiter zu benutzen. Die Wunden verheilen, aber Narben bleiben. Osanago-Yochien Kindergarten Alle 34 Kinder haben entweder ihren Vater, der am Arbeitsplatz ausharrte, oder ihre Mutter, die sie abholen wollte, oder ihre Großeltern, die die Flucht nicht schafften, verloren. Alle 34. Und von den 47 Kindern, die am Tag des Bebens nicht anwesend oder schon nach Hause gegangen waren, berichten die Erzieherinnen nicht, nachfragen verbietet sich. Notunterkunft in der städtischen Sporthalle Kamaishi Die Überlebenden teilen sich in zwei Gruppen: Menschen, die eine Aufgabe gefunden haben, und Menschen, die passiv und resigniert in den Notunterkünften sitzen. Erstere sind gesprächig und freuen sich über Interesse. Alle, die mit dem Leben davongekommen sind, haben andere beobachten müssen, die es nicht geschafft haben. Um sich selbst zu retten, mussten viele von ihnen aufgeben, anderen zu helfen. Im Gespräch ist sofort zu spüren, wer von ihnen Angehörige verloren hat: sie stehen unter enormem Druck, die Fassung zu bewahren, aber nach einigen Minuten bricht es doch aus ihnen heraus und sie erzählen ihre Geschichte, wie viele Verwandte gestorben sind oder noch vermisst werden. Sie wirken dankbar, weil ihnen zugehört wird, werden aber vielleicht nach dem Ansturm der Helfer während der Feiertage in ein neues Loch fallen. Text von Jesper Weber mit einigen Ergänzungen von E. Hübler-Umemoto Frühling in Iwate Auf dem Rückweg fahren wir bewusst durch ein malerisch schönes Tal, gesäumt von Bergen bedeckt mit Mischwäldern, die sich in den verschiedensten frühlingshaften Grün-, Rot- und Gelbtönen zeigen. An allen Ecken, auch in den Wäldern, immer wieder blühende Kirschbäume. Die Straßenränder gesäumt von endlosen Reihen von Osterglocken, tiefrosa Steingarten-Blüten in großen Flä- 108 delle infrastrutture, ma tutti si rendono anche conto di non poter tornare del tutto alla loro realtà precedente. In quest’ottica, si prende in considerazione di non riparare proprio tutto, per esempio non acquistando un nuovo pianoforte a coda, ma pulendo alla bene e meglio quello vecchio e continuare ad usarlo anche se non accordato. Le ferite guariscono, ma le cicatrici rimangono. La scuola materna di Osanago-Yochien Tutti i 34 bambini hanno o perso il papà che si trovava sul posto di lavoro o la mamma che aveva intenzione di andare a ritirare i bimbi alla scuola materna o i nonni che non sono riusciti a fuggire. E dei 47 bambini che non erano presenti il giorno fatidico del terremoto oppure erano già andati a casa, le educatrici non raccontano niente, chiedere loro notizie è tabù. Sistemazione di fortuna nella palestra comunale di Kamaishi I superstiti si possono distinguere in due gruppi: uno di persone che hanno trovato un compito da svolgere e l’altro di persone che rimangono sedute, rassegnate passivamente nelle sistemazioni di fortuna. I primi sono loquaci e sono lieti dell’interesse dimostrato nei loro confronti. Tutti coloro che sono scampati hanno dovuto osservare altri che non ce l’hanno fatta. Per salvare la propria vita, molti di loro sono stati costretti a rinunciare a salvare la vita altrui. Parlando con loro, viene subito fuori che hanno perso i propri cari. Con tutte le forze cercano di mantenere un contegno, ma bastano pochi minuti per cedere alla pressione e raccontare la loro storia, contando i parenti morti o ancora dispersi. Sono apparentemente grati di trovare qualcuno che ascolti quello che hanno da dire, ma c’è da temere che possano nuovamente cadere in un buco d’oblio dopo la partenza dei tanti soccorritori attualmente presenti sul posto. Fino a questo punto: Testo di Jesper Weber con alcune precisazioni di E. Hübler-Umemoto Primavera a Iwate Al ritorno passiamo appositamente attraverso una bellissima valle, incorniciata da montagne coperte da boschi misti che si presentano con variopinte tonalità primaverili di verde, rosso e giallo. Da tutte le parti, anche in mezzo ai boschi, scorgiamo dei ciliegi in piena fioritura. Lungo le strade, in file a vista d’occhio ammiriamo mi- chen in den Gärten, vom Wasser schimmernde Reisfelder vor einem tiefblauen Himmel. Die Natur, die sich so grauenvoll, so zerstörerisch gezeigt hat, hier zeigt sie ihr liebliches Gesicht. Auch in diesem Jahr ist Frühling geworden und wir halten uns fest an dieser Schönheit, um ertragen zu können, was wir gesehen haben. riade di tromboni, fiori di giardini rocciosi di color fucsia, risaie brillanti dall’acqua sotto un cielo azzurro da cartolina. La Natura, che aveva dimostrato la sua forza distruttiva durante il nostro viaggio, ora ci fa vedere il suo volto amabile. Anche quest’anno è arrivata la primavera e ci aggrappiamo a questa bellezza per poter sopportare quanto abbiamo visto. Quelle: www. kreuzkirche-tokyo.jp Redaktionelle Bearbeitung für MITEINANDER: Hans Büchi, Sabine Wolters Le foto relative alla relazione si trovano nell’album delle foto del nostro sito. Redatto per INSIEME da: Giovanni Büchi, Sabine Wolters Traduzione: Sabine Wolters Spendenaufruf – Invito alle donazioni Spendenkonto, von dem aus Sachspenden vor Ort erworben und dann von örtlichen Hilfsorganisationen verteilt werden: Ecco le coordinate bancarie per le donazioni che verrebbero impegnate in acquisti di beni materiali di soccorso da distribuire tramite le organizzazioni umanitarie locali: In Deutschland / in Germania: Evangelische Gemeinde Deutscher Sprache Tokyo-Yokohama Konto Nr./cc: 118778000 Commerzbank Leipzig BLZ 860 400 00 Stichwort / Causale: Erdbeben / Terremoto Aus dem Ausland nach Deutschland / Per bonifici dall’estero: USt-IdNr./Partita IVA: DE 114 103 514 IBAN: DE65 8604 0000 0118 7780 00 BIC: COBADEFFXXX Herzlichen Dank / Grazie di cuore Ihre / dalla vostra Elisabeth Hübler-Umemoto, Pfarrerin, im Namen des Gemeindekirchenrates/Pastora, a nome del Consiglio di Chiesa K U LT U R / M E D I E N • C U LT U R A / M E D I A Liebe in Zeiten der Globalisierung oder wie das Zusammenleben besser gelingt L’amore ai tempi della globalizzazione o come riuscire meglio nella convivenza Zwei lesenswerte Bücher zum Thema Liebe und Ehe Due libri che meritano di essere letti sul tema dell’amore e del matrimonio Unterschiedlicher kann man über ein Thema wohl kaum schreiben und dennoch sind die Bücher von Sven Hillenkamp und Arnold Retzer zum Thema Liebe und Partnerschaft überaus anregend und hilfreich. Non si potrebbe trattare un tema in maniera più diversa eppure i libri di Sven Hillenkamp e Arnold Retzer sul tema dell’amore e della coppia sono entrambi estremamente utili e stimolanti. Der Soziologe Sven Hillenkamp schreibt über »Das Ende der Liebe« aus einer kühlen distanzierten Haltung heraus, die manchmal wehtut und dennoch viel Erhellendes mit sich bringt. Was heißt es, im 21. Jahrhundert, dem Zeitalter unendlichen Wahlmöglichkeiten, zu lieben? Wie kann ich mich an einen einzigen Menschen binden, wenn es doch so viele andere Möglichkeiten gäbe? Wie kann ich si- Il sociologo Sven Hillenkamp scrive su «La fine dell’amore» con un atteggiamento freddo e distanziato che a volte fa male e tuttavia è anche molto illuminante. Cosa significa amare nel XXI secolo, l’epoca delle infinite possibilità di scelta? Come posso legarmi ad una sola persona quando ci sarebbero tante altre possibilità? Come posso essere sicuro di avere trovato il partner giusto quando potrei trovarne altri 1000 in qualsiasi momento? «Le persone di cui si parla non sono necessariamente persone sole. Convivono. Sono sposati, hanno figli. Alcuni si innamorano, anche se per un periodo sempre più breve. Sono persone 109 cher sein, den richtigen Partner gefunden zu haben, wo ich doch jederzeit 1000 andere finden könnte? »Die Menschen, von denen hier die Rede ist, sind nicht unbedingt einsame Menschen. Sie leben mit anderen. Sie sind verheiratet, haben Kinder. Manche verlieben sich, wenn auch für immer kürzere Zeit. Es sind Menschen, die auf der Suche sind. Sie verlassen ihre Suche nicht mehr, indem sie eine Wahl treffen. Sie wählen, immer weiter zu suchen. Treu sind sie nur ihrer Hoffnung« (S. 20) Hillenkamp umreißt in zehn Kapiteln die, so muss man wohl sagen, zerstörerischen Bedingungen, in denen heute geliebt oder eben nicht mehr geliebt wird. Die Unendlichkeit der Möglichkeiten treibt die »freien Menschen«, wie Hillenkamp, sie nennt in die Verzweiflung, weil die ergriffene Möglichkeit eben immer nur ein Ausschnitt aus der Unendlichkeit der Möglichkeiten ist. So bleiben auch die Liebenden innerlich immer auf der Suche und kommen nicht zur Ruhe. Hillenkamps Studie ist mehr als nur eine Beschreibung des Endes der Liebe, es ist nach der »Erlebnisgesellschaft« eine Bestandsaufnahme des Unglücks, das uns die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten bescheren. Wer dieses Buch liest, ist beides zugleich: entsetzt und getröstet. Denn was jeder als persönliches Unglück erlebt, ist Schicksal einer ganzen Generation. Ob das Trost genug ist, bliebt allerdings offen. Wer das Buch Hillenkamps aus der Hand legt, tut gut daran, mit einer »Streitschrift für mehr Realismus in der Liebe« fortzufahren. Der Paartherapeut Arnold Retzer wählt für sein »Lob der der Vernunftehe« eine erfrischend pragmatische Herangehensweise. Auf humorvolle und eindrückliche Weise zeigt er, wie hilfreich Humor, Vergebungsbereitschaft und der richtige Sinn für den Alltag einer Partnerschaft sind. Im vielleicht stärksten Kapitel des Buches über lösbare Probleme und problematische Lösungen in der Ehe zeigt Retzer, wie wichtig es ist, zwischen seinem Partner und einem Problem zu unterscheiden. Nicht selten empfindet ein Partner den anderen als Problem, das es zu lösen gilt. Dann klaffen Ist-Wert und SollWert auseinander. Ich wünsche mir einen Partner, der morgens freundlich und aufgeschlossen ist, habe allerdings einen Partner, den man morgens besser in Ruhe lässt. Retzer plädiert nun dafür, nicht zu versuchen, den Ist-Wert dem SollWert anzupassen, sondern stattdessen die morgendliche Missmut des Partners als unabänderbare Tatsache (Restriktion) hinzunehmen. »Dauerhafte Beziehungen haben dauerhafte Probleme, Konflikte und Themen. Sich einen dauerhaften Partner auszusuchen heißt, sich ein paar dauerhafte Probleme auszusuchen. Entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg der Beziehung ist die Art des Umgangs mit Konflikten … Zur Ehe gehört also auch der Verzicht, manche Probleme lösen zu wollen … (77) Mit anderen Worten: Der Verzicht auf die Lösung des Problems ist die Lösung! Wer also eine neue Perspektive für das sucht, was er tagtäglich erlebt, wird bei Retzer viele gute Anregungen für mehr Gelassenheit finden. Uwe Habenicht Sven Hillenkamp: Das Ende der Liebe. Gefühle im Zeitalter der Liebe, Clett-Kotta, 311 Seiten, 22,95 Euro Arnold Retzer: Lob der Vernunftehe. Eine Streitschrift für mehr Realismus in der Liebe, S. Fischer, 297 Seiten, 9,95 Euro 110 alla ricerca. Non abbandonano più la ricerca facendo una scelta. Scelgono di continuare a cercare. Sono fedeli solo alla loro speranza.« (pag.20) Hillenkamp in dieci capitoli delinea relazioni, per così dire distruttive, in cui oggi si ama o appunto non si ama più. Le infinite possibilità portano gli «uomini liberi», come li chiama Hillenkamp, alla disperazione, perché la possibilità colta è sempre solo una parte delle infinite possibilità. Così anche chi ama resta interiormente sempre alla ricerca e non ha pace. Lo studio di Hillenkamp è più di una descrizione della fine dell’amore, è, secondo la «società dell’esperienza vissuta» un bilancio dell’infelicità che ci procurano le possibilità apparentemente illimitate. Chi legge questo libro rimane scioccato e consolato allo stesso tempo. Perché ciò che ognuno vive come infelicità personale è il destino di un’intera generazione. Se questo sia sufficientemente consolante, resta ancora da vedere. Chi mette da parte il libro di Hillenkamp fa bene a continuare con un «Pamphlet per un maggiore realismo nell’amore». Il terapeuta di coppia Arnold Retzer per il suo «Elogio del matrimonio di convenienza» sceglie un approccio pragmatico e brioso. In maniera umoristica ed efficace mostra quanto siano utili il senso dell’umorismo, la disponibilità a perdonare e la giusta sensibilità per la quotidianità della coppia. Nel capitolo forse più riuscito del libro su problemi risolvibili e soluzioni problematiche nel matrimonio Retzer mostra quanto sia importante distinguere fra il proprio partner e un problema. Non di rado un partner sente l’altro come il problema che deve essere risolto. Allora il valore effettivo e il valore richiesto sono in netto contrasto. Vorrei avere un partner che la mattina si svegli di buon umore e disponibile e invece ho un partner che la mattina è meglio lasciare in pace. Retzer invita a non cercare di adattare il valore effettivo al valore richiesto, ma di accettare invece il malumore mattutino del partner come un fatto immutabile (restrizione). «Le relazioni durature hanno problemi, conflitti e temi duraturi. Scegliersi un partner duraturo significa scegliersi alcuni problemi duraturi. Decisivo per il successo o il fallimento di una relazione è il modo in cui ci si confronta con i conflitti … Del matrimonio fa parte quindi anche la rinuncia a voler risolvere alcuni problemi … (77)» In altre parole: rinunciare alla soluzione del problema è la soluzione! Chi cerca quindi una nuova prospettiva per quello che vive ogni giorno in Retzer troverà molti stimoli per godere di una maggiore tranquillità. Uwe Habenicht Sven Hillenkamp: La fine dell’amore. Sentimenti nell’epoca dell’amore, Clett-Kotta, 311 pagine, 22,95 Euro Arnold Retzer: Elogio del matrimonio di convenienza. Un pamphlet per un maggiore realismo nell’amore, S. Fischer, 297 pagine, 9,95 Euro Traduzione: Maria Clara Finetti Ezio Capello Il bello della vita è avere un sogno, un progetto, qualcosa di importante a cui pensare. Poi, a meno che non si pretenda la luna, bisogna cercare di realizzarlo. Ezio Capello SUEZ Editrice Claudiana 224 pagine 12,90 Euro ISBN: 978-88-7016-849-5 Ezio Capello, alpinista e scrittore, appassionato esploratore di ambienti straordinari, tra cui il deserto, da lui percorsi a piedi, in canoa, a dorso di mulo e di cammello. Per Frederick Bruce, console britannico al Cairo, i guai cominciano quando, dopo vent'anni di assenza, Ferdinand De Lesseps torna in Egitto con l'idea di scavare nell’Istmo di Suez un canale navigabile che permetta di congiungere le acque del Mediterraneo con quelle del Mar Rosso, abbreviando di ben novemila miglia la »Via delle Indie». È autore di numerose opere di narrativa, tra cui ricordiamo: I racconti del guardaparco (Priuli Verlucca, 1973), I racconti degli Alpini (Priuli Verlucca, 1976), Operazione «Marlene» (Arti Grafiche San Rocco, 1997), U 87 – Il sommergibile che scoprì Atlantide (Arti Grafiche San Rocco, 1998), Uomini e tiare (Lazzaretti, 2009), L’enigma del Gondar (Magenes Editoriale, 2011). V E R A N S T A LT U N G S K A L E N D E R • A P P U N T A M E N T I Vom 28. Mai bis zum 12. Juli 2011/28 Maggio – 12 Luglio 2011 Neuere Arbeiten von/Opere recenti di Franz Beer In der/alla Galleria Totem – Il Canale - Venezia Neuere Arbeiten Die besondere Wirkung von Beers Technik ist, dass sie malerisch wirkende Oberflächen entstehen lässt, die jedoch virtuell sind, weil sie nur durch das betrachtende Auge hindurch existieren. Die tatsächlichen Oberflächen sind brüchig, kantig, schorfig; wer sie berührt ist überrascht, denn der optische Eindruck ist ganz gegensätzlich. Nur auf den ersten Blick scheint das Werk Franz Beers das Malerische zu umgehen und die Plastizität des Materials, dessen Beschaffenheit an sich in den Vordergrund zu schieben. In den Collagen erzeugt eine vielfach gebrochene graphische Textur eine malerische Wirkung. Die visuelle und ertastbare Welt, die Franz Beer mit seinem Werk erschafft, mag ihm selbst in jungen Jahren ferne erschienen sein. »Ciclo d’un mondo lontano«, hat er seine zweite venezianische Ausstellung im Jahr 1958 genannt. Im Lauf der Jahrzehnte ist diese Welt ihm selbst und vielen Liebhabern, Sammlern und Kennern immer näher gerückt. Und sie entfaltet immer wieder aufs Neue noch nie vorher wahr Genommenes vor unseren Augen, in vielen Sprachen, in unzählbaren Facetten: 2011, un mondo lontano, so close, maintenant. Peter Zawrel www.totemilcanale.com Opere recenti Il risultato particolare della tecnica di Franz Beer è di creare delle superfici che appaiono pittoriche e tuttavia sono virtuali perché esistono solo tramite gli occhi che le osservano. Le superfici reali sono crepate, spigolose, crostose e rupestri, e la loro esperienza tattile è l’esatto opposto di quella ottica. Pertanto è solo al primo sguardo che l’opera di Franz Beer sembra eludere il pittorico e mettere in primo piano la plasticità del materiale, la sua vera materialità. Nei collage la testura grafica più volte interrotta crea un effetto pittorico. Il mondo visivo-tattile che Franz Beer misura con la sua opera, deve essere sembrato lontano a lui stesso negli anni di gioventù. «Ciclo di un mondo lontano» ha intitolato la sua seconda esposizione veneziana nel 1958. Nel corso dei decenni, questo mondo si è avvicinato sempre di più all’artista stesso, ai suoi molti amatori, collezionisti e conoscitori. E di nuovo dispiega davanti ai nostri occhi, cose mai prese prima come vere, in molte lingue, con innumerevoli sfaccettature: 2011, un mondo lontano, so close, maintenant. Peter Zawrel – Traduzione Luciana Simoli GALLERIA TOTEM – IL CANALE - ACCADEMIA 878/B – 30123 VENEZIA TEL./FAX 0415223641 - 041943158 - Öffnungszeiten/Orario 10.00–13.00 / 15.00–19.00 111 Geh aus, mein Herz, und suche Freud, in dieser lieben Sommerzeit an deines Gottes Gaben (Gesangbuch 317) Va’ nell’estate lieto, cuor Va’ godi appieno del favor, dei doni del Signore (Innario 317) Foto: Sabine Wolters MITEINANDER ist das Organ der »Evangelisch-Lutherischen Kirche in Italien« INSIEME è l’organo della «Chiesa Evangelica Luterana in Italia» mit Sitz im Dekanat in Rom • con sede a Roma nel Decanato Via Aurelia Antica, 391, 00165 Roma, Tel. 06 66 03 01 04, Fax 06 66 01 79 93, E-Mail: [email protected] HERAUSGEBER • EDITORE: Konsistorium der ELKI/Concistoro della CELI VERANTWORTLICHER DIREKTOR • DIRETTORE RESPONSABILE: Paolo Poggioli REDAKTOREN • REDATTORI: Alberto Saggese, Hans Büchi, Horst Schlitter, Sabine Wolters SPENDEN FÜR DIE ZEITSCHRIFT UNTER • CONTRIBUTI PER IL GIORNALE SOTTO: «ELKI / CELI – Miteinander / Insieme» su c/c bancario in Italia: Banca Intesa San Paolo, IBAN IT 53 F030 6903 2401 0000 0003 670, BIC BCITITMM. 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