WIRStrebersdorfer Mai_2010

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WIRStrebersdorfer Mai_2010
WIRStrebersdorfer
Das Magazin für Jung- und Alt-Strebersdorfer
Österreichische Post AG/Sponsoring Post GZ 02Z031372 S, Verlagspostamt 1210 Wien
Erscheinungsort: Bisamberg, Jahrgang 13 – Ausgabe 01/10
PRIM. DR. WALTER EBM
VORSTAND WIENER
PRIVATKLINIK HOLDING AG
BEGEGNUNG MIT MEDIZINERN
AM 23.06.2010 - SEITE 8
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EDITORIAL
Peter Schilling (GYM 1972)
SCHILLING Werbe GmbH
Leitung Arbeitskreis
PR – Clubmagazin – Website
Soziales Netz
und Karriereleiter
Alumni-Netzwerke haben international bewährte Tradition, stehen in Österreich
allerdings erst an ihren Anfängen. Wichtig für die Entwicklung von Netzwerken
ist, dass die Vorteile, die es den Teilnehmern bringt, klar auf der Hand liegen:
Pflege von sozialen und beruflichen Kontakten, Informationsaustausch und
interessante Veranstaltungen sind nur ein Teil des signifikanten Mehrwerts
solcher Kommunikationsplattformen.
Was für soziale Netzwerke wie Facebook ganz klar ist, gilt auch hier: wer nur
beobachtet, ist kein Teil des Netzwerks, nur wer sich aktiv einbringt, wird auch
echt davon profitieren können. Darum lade ich alle, die dies noch nicht tun ein,
beizutragen, durch ihre Mitgliedschaft unser Netzwerk immer besser zu machen.
Das Ziel für die Zukunft ist nun, das Magazin als Kommunikationsplattform
weiter auszubauen, vor allem aber die Website zu optimieren. Diese soll neben
der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und der optischen Anmutung vor
allem auch als Tool für ein Berufsnetzwerk, als Jobplattform dienen und den
Kontakt von Ehemaligen zu Jungabsolventen, die Mentoren oder Jobs suchen,
erleichtern. Inzwischen haben sich auch auf Facebook und XING StrebersdorferGruppen gebildet, auch dort sind alle Ehemaligen herzlich willkommen!
Abschließend möchte ich mich für die positiven Reaktionen auf die erste
neu überarbeitete Ausgabe von WIR Strebersdorfer bedanken, ebenso wie für
die konkreten Anregungen und konstruktiven Inputs.
Veranstaltungen 2010
4., 5., 11. und 12. Juni MAMMA MIA Musicalprojekt (Jungabsolventen & Schüler musizieren gemeinsam) | Mi, 23. Juni 18 – 22 Uhr – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit
Medizinern, Wr. Privatklinik, Pelikangasse 15, 1090 Wien mit Primarius Dr. Walter EBM
(RG 1970) | Fr, 25. Juni, 14 – 17 Uhr – Schulfest | Fr, 25. Juni, 16 – 20 Uhr – Tischtennisturnier
der Ehemaligen (TT-Halle) | Fr, 27. – Mo, 30. August: Reisen mit Freunden – Autobusfahrt
nach Pécs, in die europ. Kulturhauptstadt 2010 | Di, 31. August, 17 Uhr – PR-Arbeitsgruppe (Berufsnetzwerk) | Do, 23. September – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit Dr. Herbert Gmoser (RG 1965), Leiter Wettervorhersage, Zentralanstalt für
Meteorologie und Geodynamik | Do, 25. November – Forum WIRStrebersdorfer – BEGEGNUNG mit Politikern Parlament: MEP Dr. Johannes Swoboda (RG 1964), ehem. Staatssekretär Dr. Johannes Ditz (RG 1970), Nö. LAbg. Mag. Kurt Hackl (ORG 1985), ehem. Nö.
LAbg. Erich Fidesser (RG 1957) | Mehr dazu siehe www.strebersdorfer.at/Vereinstermine
AUS DEM VEREINSLEBEN
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„Die Mitglieder des Absolventenvereins sind der „Sauerteig“
für die Gemeinschaft aller
Ehemaligen. Mach mit und
werde Mitglied!“ Erich Fidesser
Drei Jahre Arbeit für eine aktive
Gemeinschaft aller Strebersdorfer
Bei der Generalversammlung am
21. April 2010 konnte ich als Präsident
einen erfolgreichen Rechenschaftsbericht des Vorstands über die Funktionsperiode der letzten drei Jahre
vorlegen.
Mithilfe von Klassenvertretern der 184
Maturaklassen (LBA: 19 / MPRG: 13 /
ORG: 54 / RG: 44 / GYM: 54) ist es gelungen, von den ca. 5.000 lebenden Absolventen der De La Salle Schule 4.105 über
Postadressen und 1.994 über E-Mailadressen anzusprechen. Gemeinsam
bemühen wir uns, dass die Klassengemeinschaften aufrecht erhalten und
zumindest die „runden Maturajubiläen“ gefeiert werden. Die Anzahl der
Mitglieder konnte von 351 auf 514
Mitglieder erhöht werden und gleichzeitig konnten wir erreichen, dass mehr
als 90 % auch ihren Mitgliedsbeitrag
entrichten.
Während der Verein in den Anfangsjahren nur über Schulveranstaltungen
tätig wurde, fanden die neuen Vereinsangebote rasch viele Interessenten
und wurden bestens angenommen:
Bei den Begegnungen mit Strebersdorfern konnten wieder persönliche
Kontakte über die Klassengemeinschaft
hinaus erneuert oder neue geknüpft
und nicht selten auch berufliche gefunden werden.
Mit dem regelmäßigen Rundbrief, dem
Clubmagazin WIRStrebersdorfer und
unserer Website www.strebersdorfer.at
konnte die Kommunikation mit allen
Ehemaligen wesentlich verbessert
werden.
Auf Basis der konsequenten Arbeit der
letzten drei Jahre werden wir mit einer
neuen Vereinsstruktur und neuen
Vorstandsmitgliedern die von der
Generalversammlung am 21. April 2010
beschlossenen Ziele verfolgen. Wesentlich dabei ist, dass wir das Interesse
aller Ehemaligen vor allem aber der
Jungabsolventen gewinnen und unsere
Bemühungen von möglichst vielen
Mitgliedern unterstützt werden.
Die öffentliche Diskussion um Missbrauch und Gewalt betrifft auch Strebersdorf. Auch an mich sind zahlreiche
Nachfragen und kritische Hinweise
gerichtet worden, denen ich ernsthaft
nachgegangen bin. Dabei habe ich
erfahren, dass es viele gibt, die Strebers-
dorf in wertvoller Erinnerung haben
und auch einige gibt, die ihre Zeit hier
in gar nicht guter Erinnerung haben
und bis heute unter ihren Erlebnissen
leiden. Wichtig ist, dass das persönliche
Erleben jedes Einzelnen respektiert
wird und wir mit wachem Auge den
kritischen Informationen ins Gesicht
blicken. Dabei sollten wir aber trotz
allem und ohne zu verharmlosen auch
das, was uns hier an Werten und Wissen vermittelt wurde, nicht vergessen.
Mein Ziel dieser Nachforschungen ist
es, Lehren aus Fehlern und Missständen
der Vergangenheit zu ziehen und diese
dazu zu nutzen, die Bedingungen in
Strebersdorf für die Schüler heute
immer weiter zu verbessern. Daher
haben wir uns dazu entschlossen,
zukünftig unsere Mitgliedsbeiträge
und Spenden weniger in „Hardware“
(wie z.B. Sportgeräte, Unterrichtsmaterialien u.a.) zu investieren, sondern für
die pädagogische Fort- und Weiterbildung von Lehrern und Erziehern sowie
für die zeitgemäße Aufarbeitung der
Grundelemente der De La Salle Erziehung und für moderne Unterrichtsprojekte zur Verfügung zu stellen.
Impressum
Medieninhaber, Herausgeber & Verleger: Absolventen und Freunde der De La Salle Schule Strebersdorf,
Anton Böck Gasse 20, 1210 Wien, offi[email protected] | Chefredakteur, Anzeigenleitung: Erich Fidesser | Layout, Grafik:
SCHILLING Werbe GmbH, Schafberggasse 1, 1180 Wien, Tel.: 478 66 42 | Druck: Kärntner Druckerei
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NEUE ZIELE – NEUE WEGE
Neue Ziele – Neue Wege
Aufbauend auf die Bemühungen der letzten Jahre, eine Aktive Gemeinschaft aller Strebersdorfer zu erreichen,
wurde es notwendig, neue Ziele und neue Wege für die Arbeit des Absolventenvereins zu beschließen:
• Neuordnung der inneren
Organisation:
• Die Verantwortung für die Durchführung der Beschlüsse und die
Führung der Geschäfte übernimmt
ein Präsidium.
• Im Sinne der neuen Statuten wird
die Generalversammlung nur mehr
solche Vorstandsmitglieder wählen,
die bereit sind, über die Dauer ihrer
Funktion konkrete Aufgaben und
Tätigkeiten für den Absolventenverein zu übernehmen. Damit wird die
konkrete Vereinsarbeit im Wesentlichen ehrenamtlich erledigt werden.
• Feststehende Aktivitäten im
Jahreskreis:
• Generalversammlung mit
Zusatzprogramm
• Das Stifterfest (Sa. nach dem 14.05.)
wird zum Tag der Strebersdorfer
Bundesministerin Dr. Beatrix Karl
fand für ihr Referat „Aktuelle
Herausforderungen im Schulbereich an der Schnittstelle zur
tertiären Ausbildung“ großes
Interesse. Die aufgezeigten Ziele
der kommenden Schulreform
sind in den Grundstrukturen in
Strebersdorf bereits gegeben.
Foto: Christian Jungwirth
(Einkehrtag/Stifterfestmesse/Maturatreffen/Heuriger im Schulhof).
• Die Begegnungen mit einzelnen
Ehemaligen und mit Berufsgruppen
• Der Berufsinformationstag (Nov.)
wird in Abstimmung mit der Schule
gestaltet. Die Berufsverantwortlichen übernehmen die Vorbereitung.
Im Rahmen dieser Veranstaltung
werden auch die 7. und 8. AHSKlassen über den Verein informiert.
• Clubmagazin und Kommunikations-Plattform (Website, Foren und
Netzwerk)
• Berufsnetzwerk und Berufsforen in
der Kommunikationsplattform sowie
Herstellen pers. beruflicher Kontakte
Vorstandsmitglieder stellen sich zur
Verfügung, gemeinsam mit anderen,
die aktiv mitmachen („offene Arbeitsgruppen“), gezielt interessante
Angebote für vielfältige Interessensgruppen zu planen, vorzuschlagen,
vorzubereiten und durchzuführen.
• Förderung der Schule: Wesentliche
Zielsetzung dabei ist es, die Qualität
der schulischen Angebote (Schwerpunkte: Sport, Kultur, Sprachen) zu
heben und durch fachliche Unterstützung der PR-Aktivitäten das
Image der De La Salle Schulen in der
Öffentlichkeit zu verankern.
• Förderung der Kongregation der
Brüder der Christlichen Schulen:
Wir wollen die Schulbrüder bei ihren
Aufgaben gegenüber den Lehrern,
Schülern und Eltern unterstützen.
• Unterstützung für Maturatreffen
• Interessante Angebote für vielfältige Interessensgruppen: Einzelne
• Namensänderung auf
„Absolventen und Freunde der
De La Salle Schule Strebersdorf“
GOLDENE EHRENZEICHEN ERHIELTEN:
Prof. Franz Renisch (LBA 1934) – sitzend, ältester lebender Absolvent |
VS-Dir.i.R. Mag. Kurt Langthaler | SR Karl Gerzabek (LBA 1950), für verdienstvolle Arbeit als Verwalter des Schul-Archivs | Vorst.Dir.DI Reinhard
Wolf (GYM 1978), Vizepräsident | Mag. Franz Wolfbeißer (ORG 1979),
Rechnungsprüfer | Dr. Alois Leyrer (GYM 1974), Vorstandsmitglied | AHSDir. Mag. Peter Strass | Erich Fidesser (RG 1957), Präsident | Br. Paul Kaiser
(MPRG 1971), Provinzial. NICHT IM BILD: Dr.iur. Hellmuth Oppeck, ältestes
Vereinsmitglied der RG-Nachkriegsabsolventen | Mag. Robert Schmied,
Vorstandsmitglied | Bernhard Wachter, Vorstandsmitglied.
INTERVIEW
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Agnes Falkner besucht die 8. Klasse (GYM 2010) und ist neues Mitglied im Vereinsvorstand.
Sie hat mit Frau Mag. Ingrid Habeler-Kiss, die seit 1988 Psychologie, Philosophie und Religion
an der De La Salle Schule Strebersdorf unterrichtet, mit dem Internatsschüler Günther
Ebenauer (GYM 2011) und der langjährigen Schülerin Irina Gessl (GYM 2010) gesprochen, um
die Standpunkte und Meinungen unterschiedlicher Generationen zum aktuellen Thema
„Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche“ einzuholen.
Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche
Eine Diskussion mit Lehrer und Schülern
Frau Professor, worin besteht der
Auslöser bzw. die Ursache der Missbrauchsfälle?
Mag. Habeler-Kiss: Aus psychologischer
Sicht gesehen, lässt sich die Ursache
solcher Missbrauchsfälle auf Fehlentwicklungen im Laufe der Kindheit bzw.
Jugend sowie Erkrankungen zurückführen. Die Betroffenen leiden oft unter
Minderwertigkeitskomplexen und
unreifer Sexualität und versuchen,
diese Probleme durch Machtpositionen
und „Unterwerfung“ von Kindern zu
kompensieren. Die Störungen haben
nichts mit dem Kirchensystem zu tun,
jedoch kann mangelnde Kommunikation innerhalb der Kirche dazu beigetragen haben, dass solche Verhaltensstörungen schwer zu entdecken waren, vor
allem aber zu lösen sind.
Agnes Falkner
besucht derzeit die
8. Klasse. Sie möchte
Journalistin werden,
daher schreibt sie
leidenschaftlich
gerne Artikel für die
Schülerzeitung und
das Clubmagazin des
Absolventenvereins.
Sie haben bereits ein Problem im
Kirchensystem angesprochen.
Welches Fehlverhalten fällt Ihnen
noch in dieser Situation auf?
Mag. Habeler-Kiss: Ein Fehler der
Kirche lag im Verschweigen. Auch die
Verantwortlichen haben die Bedeutung
der Taten nicht richtig eingeschätzt und
zu wenig an die misshandelten Kinder
gedacht. Mittlerweile gesteht die Kirche
diesen Fehler auch ein, und ein offener
Umgang mit solchen Problemen ist
möglich geworden. Es herrscht nun ein
Bewusstsein vor, dass sich die „Täter“
mit ihren Problemen auseinandersetzen, sich ihrer Probleme bewusst werden müssen und sie dazu die Unterstützung der Kirche brauchen.
„Mehr Offenheit gegenüber
Fragen der Sexualität hätte diese
Fälle möglicherweise verhindern
können und soll nun Teil der
Priesterausbildung werden.“
Wieso glauben Sie, dauerte es so
lange, bis die Taten ans Licht kamen?
Mag. Habeler-Kiss: Die Missbrauchstäter sind sich oft nicht klar darüber, was
sie den Kindern mit ihrem Handeln
antun. Sie brechen Kinderseelen und
die Taten belasten die Betroffenen sehr.
Sie empfinden meist große Scham, und
aus diesem Grund haben sich Opfer
lange nicht „geoutet“. Auch die Kirche
war sich der Schwere der Taten nicht
bewusst und hat daher nicht aktiv nach
Opfern gesucht oder Therapiefinanzierung vorgeschlagen. Mittlerweile
möchte man die Opfer unterstützen.
Missbrauch kommt leider auch in
anderen Bereichen, z.B. in Familien,
vor. Wieso lösten aber genau die Fälle
in der Kirche so viel mehr Protest aus?
Mag. Habeler-Kiss: Ich glaube, es liegt
daran, dass diese Taten einen riesigen
Widerspruch zu dem hohen Ideal und
der Ethik der Kirche darstellen. Es liegt
auf der Hand, dass diese Vorfälle mehr
Aufmerksamkeit erregen, denn gerade
Priester, die als Vorbild wirken sollten,
begingen diese Taten.
Was halten Sie vom Zölibat?
Mag. Habeler-Kiss: Meiner Meinung
nach ist der Zölibat eine spirituelle und
auch schöne Lebensform, aber er sollte
nur von Personen gelebt werden, die
sich dafür als geeignet empfinden.
Schließlich wird niemand zum Zölibat
gezwungen, die Entscheidung dazu
muss freiwillig und bewusst geschehen. Priesteramtskandidaten, die vor
dieser Entscheidung stehen, müssen
sich auch sorgsam mit ihrer Sexualität
auseinandersetzen und sich mit ihrer
seelischen Befindlichkeit befassen.
Mit dem Zölibat entscheidet sich der
Priester schließlich dazu, sein Leben
Gott zur Verfügung zu stellen. So wie
sich ein Mann einer Frau hinwendet,
so wendet sich ein Priester Gott zu.
Es ist eine spirituelle Form der Liebe.
Sehen Sie den Zölibat als Auslöser
für die Fälle?
Mag. Habeler-Kiss: Der Zölibat ist
meiner Meinung nach nicht das
Problem, sondern das nicht-richtigUmgehen-Können mit den schon
genannten Problemen.
Worin sehen Sie die Gründe des
Rückgangs der Kirchenmitglieder
in den vergangen Jahren?
Mag. Habeler-Kiss: Ich glaube, dass
hauptsächlich Menschen, die der Kirche
ohnehin nicht mehr so nahe waren und
sie nicht als etwas wirklich Positives
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erlebt haben, ausgetreten sind.
Etliche Mitglieder traten sicherlich
auch aus Protest aus der Kirche aus.
Und nun zu Irina und Günther:
Was sind eurer Meinung nach die
Ursachen und Auslöser der Missbrauchsfälle?
Günther: Ein Grund dafür könnte sein,
dass sich einige Personen in das Priestertum und ihren Glauben fliehen, weil
sie aus ihren anderen Lebensbereichen
kein oder wenig Selbstwertgefühl
schöpfen. Diese Menschen nutzen
das ihnen zugewandte Vertrauen als
Priester aus und misshandeln Kinder.
Ein anderer Auslöser ist meiner
Meinung nach der Zölibat, dieser erzwungene Liebesentzug, der vielleicht
auch stabile Menschen zu solchen
Handlungen anregt.
Irina: Ich glaube, es liegt an einer Art
falschen „Auslese“ während der Priesterausbildung. Jeder Anwärter sollte
verschiedene „Bewerbungsphasen“
durchlaufen, eine davon auf psychologischer Basis, damit „Täter“ ausgeschlossen werden können.
Irina, was hältst du vom Zölibat?
Irina: Ich halte den Zölibat für vollkommen veraltet und sinnlos, und ich sehe
weit mehr Nachteile als Vorteile im
Zölibat. Man schaue sich nur mal die
Evangelische Kirche an, die auch mit
Pastor-Ehefrauen funktioniert.
Ist der Zölibat mitverantwortlich
für die sexuellen Übergriffe?
Günther: Obwohl die Kirche einen
Zusammenhang verneint, bin ich
davon überzeugt.
Denkst du, dass eine Erneuerung der
Priesterausbildung durch Enttabuisierung von Sex etwas bewirken kann?
Irina: Ja! Sexualität ist heute ein ziemlich großes Thema, dem sich die Kirche,
wenn sie weiterhin menschennah
bleiben will, einfach stellen muss!
Wieso sucht die Kirche nicht
aktiv nach Opfern?
Günther: Es könnte daran liegen, dass
INTERVIEW
der Vatikan von weltfremden, alten
Männern geführt wird. Die Kirche
schützen, als heilig preisen und ja
keinen Fehler durchsickern lassen,
scheint immer noch einer höheren
Prioritätsstufe anzugehören, als die
Menschenrechte oder das Gesetz zu
verteidigen.
Irina G., 17, Schülerin
der De la Salle Schule
Strebersdorf besucht
die 8. Klasse. Ihr Traum
ist es danach Medizin
zu studieren. Wenn
sie nicht gerade über
Probleme der Kirche
philosophiert, reist
oder kocht sie gerne.
Günther, worin siehst du die Gründe
des Rückgangs der Kirchenmitglieder
in den vergangen Jahren?
Günther: Institutionen wie die Kirche,
die auf alte Lehren und Dogmen beharrt und Neues für gewöhnlich erst
nach Jahrzehnten anerkennt, haben es
schwer, in einer so schnelllebigen Zeit
zu überleben. Mit dem wachsenden
Wohlstand verliert die Kirche als Hoffnungsträger, als Zufluchtsort und als
Vertrauensperson ihre Nachfrage.
Günther E., 17,
besucht seit 7 Jahren
das Internat in Wien
Strebersdorf (7. Klasse).
Sein Grund ins
Internat zu gehen war
das Bedürfnis selbstständig zu werden.
Diese Entscheidung
traf er alleine.
Inwieweit seid ihr von den
Vorfällen betroffen und bewegt?
Günther: Betroffen bin ich in keinster
Weise. Ich denke, dass Internate und
christliche Privatschulen um einiges
durchsichtiger geworden sind, vor
allem wegen der verbesserten Kommunikation wie z.B. Handys. Trotzdem
bewegen mich diese Geschehnisse ein
wenig. Ich war lange Zeit gläubig und
kann daher nachvollziehen, dass viele
Priester und Gläubige nun einer großen
Probe unterstellt sind. Ich habe auch
großen Respekt vor allen Gläubigen,
aber die Welt wäre für mich trotzdem
keine schlechtere, wenn weniger
Menschen an Gott glauben würden.
Irina: Betroffen bin ich persönlich auch
überhaupt nicht, an meinem „Kirchengehverhalten“ hat sich gar nichts verändert. Aber wie Günther bin auch ich ein
wenig bewegt. Ich finde es furchtbar,
dass sich einige Mitglieder der Kirche,
die Moral predigen, wie z.B. „kein Sex
vor der Ehe“, so etwas erlauben und
den Ruf der Kirche damit dermaßen
in den Dreck ziehen.
Irina, wie erlebst du die Schule
jetzt, nach diesen Vorfällen?
Irina: Ich sehe ehrlich gesagt keine
negativen Folgen für mich, dass ich
in eine katholische Privatschule gehe.
Ich werde schließlich nicht von anderen schief angesehen und schäme
mich auch nicht für meine Schule.
„Ich spüre keine Veränderungen
durch die Missbrauchsfälle und
ich fühle mich noch immer
genauso wohl wie immer.“
Der einzige Unterschied zwischen
dieser Schule und anderen liegt derzeit
wahrscheinlich nur darin, dass wir im
Religionsunterricht mehr darüber
diskutieren.
Günther, was hältst du jetzt von
der Schule? Fühlst du dich auch
noch wohl?
Günther: Was die Schule damals
bestimmt für keinen war, ist sie für
mich heute in einer gewissen Weise:
Freiheit. Außerdem bedeutet Schule
für mich das Erlernen von Selbstständigkeit und das Selbstorganisieren
meines Lebens.
Und deshalb kann ich sagen, ja … ich
fühle mich wohl in der Schule. Das ist
weniger den „Autoritäten“ zu verdanken, sondern mehr den Schülern, den
Betätigungsmöglichkeiten und dem
Schulgelände.
Missbrauchsfälle in dieser Schule
wären unvorstellbar, außerdem wird
das Unterstufeninternat von Präfekten
geleitet, die keinem Zölibat unterworfen sind.
BEGEGNUNGEN
8
„Netzwerk WIRStrebersdorfer
– die Gemeinschaft auch für
das weitere Leben nützen.“
Primarius Dr. Walter Ebm
Unser Berufsnetzwerk: das hohe
Potenzial der Strebersdorfer nutzen!
Der Absolventenverein hat sich entschlossen unter den fast 5.000 Absolventen und
Freunden der De La Salle Schule ein Berufsnetzwerk aufzubauen. Ich habe mich bereit
erklärt, diese Idee zu unterstützen und federführend bei der Umsetzung mitzuwirken.
• Vorrangiges Ziel dabei ist, die
Jungabsolventen bei der Berufswahl
bzw. beim Eintritt ins Berufsleben mit
dem Wissen und den Erfahrungen der
Ehemaligen zu unterstützen.
• Weil zu Strebersdorfern rasch und
unkompliziert persönliches Vertrauen
aufgebaut werden kann, wird dieses
Netzwerk aber auch beim Suchen von
Fachleuten (Ärzten, Juristen, Werbefachleute, Finanzexperten, Wissenschaftler, Pädagogen, Manager, Unternehmer u.v.a.m.) behilflich sein, sowie
zum Anbahnen und Knüpfen geschäftlicher Kontakte.
• Die „Aktive Gemeinschaft aller
Strebersdorfer“ mit vielfältigen Möglichkeiten der Begegnung wird dabei
genauso Gelegenheiten bieten, als
insbesondere unsere KommunikationsPlattform www.strebersdorfer.at.
Einladung
Wir werden uns in den nächsten
Monaten intensiv mit den bisherigen
Vorschlägen beschäftigen und bitten
alle, uns dazu Anregungen zu machen.
Gibt es Fachleute, die beim Aufbau
wertvolle Beiträge leisten können?
Wir suchen Ideen und konkrete Wege
zur praktischen Umsetzung.
• Zunächst werden wir als Voraussetzung für den Start von den Ehemaligen
BERUFE und DIENSTGEBER erfragen
und in unsere Datei übernehmen.
• In unserer Website werden wir ein
FIRMEN-TELEFONBUCH einbauen. Alle
interessierten Unternehmer, die freien
Berufe u.a. bekommen Gelegenheit,
ihre Betriebsadressen, Ordinationen,
Kanzleien u.a. anzuzeigen.
• Unser NETZWERK werden wir umgestalten. Neben einem allgemeinem
FORUM WIRStrebersdorfer können im
BERUFSFORUM Suchanfragen gestellt,
Ankündigungen eingebracht, Fachthemen zur Diskussion gestellt werden, …
• Über JOBKONTAKTE werden
Arbeits- und Praktikumsplätze, Projektmitarbeitsmöglichkeiten ausgeschrieben oder gesucht. Dazu kann man
auch über offi[email protected]
konkrete Anliegen zur Weiterleitung
an bestimmte Personen senden,
zu welchen man keine persönliche
Verbindung findet.
• Einbeziehung von Fachexperten
aus dem Kreis der Ehemaligen in den
UNTERRICHT und in die BERUFSORIENTIERUNGS-Tage der Schule.
Mein persönlicher Rat zum Schluss:
„Nutzt die Gemeinschaft auch für euer
weiteres Leben.“
Forum WIR Strebersdorfer
Einladung von Primarius Dr. Walter Ebm zur Begegnung mit Medizinern
Mi, 23. Juni 18 – 22 Uhr, Wiener Privatklinik, Pelikangasse 15, 1090 Wien
19:15 Uhr: Kurzpräsentationen von Dr. Walter Ebm, WPK, Internist,
Dr. Peter Ritschl, Leiter Gersthof, Orthopäde und Dr. Josef Karner, Chirurg
9
WIR STREBERSDORFER DIPLOMATEN
„Die Fähigkeit, mich ganz auf
eine Sache zu konzentrieren,
Ordnungssinn & Selbstdisziplin,
habe ich von Strebersdorf
mitbekommen“ Dkfm. Dr. Paul Leifer
Ein Leben im Dienste Österreichs
Botschafter i.R. Dkfm. Dr. Paul Leifer
(RG 1955), geboren am 14.04.1937 in
Graz, verheiratet mit Dipl.Dolm.
Helga Leifer-Zink, war von 1947 – 1955
(der 3. Nachkriegs-Klasse) im Internat
in Strebersdorf.
Nach Ablegung des Dkfm. an der (damaligen) Hochschule für Welthandel
im Jahre 1958 und einer ersten beruflichen Erfahrung in der CreditanstaltBankverein ging er 1959 als FulbrightStipendiat in die USA, wo er 1961 den
M.A. in Nationalökonomie und Politikwissenschaften an der Tulane University in New Orleans erhielt. Motiviert
durch anschließende Tätigkeiten bei
der österr. Vertretung bei den Vereinten
Nationen und im UNO-Sekretariat in
New York absolvierte er weitere postgraduale Studien in Genf und Paris.
Als junger Botschafter (1978) in Accra (Ghana) bei
der Überreichung der Beglaubigungsurkunde.
Ende 1963 setzte er seine wissenschaftlichen Studien im Institut für Höhere
Studien und Wissenschaftliche Forschung in Wien fort, die er Ende 1964
mit dem Dr. rer.comm. abschloss.
1965 in den Österr. Diplomatischen
Dienst eingetreten, arbeitete er zunächst an den Österr. Botschaften in
Israel und Indonesien. Nach Einsätzen
als Österreichischer Geschäftsträger in
Chile (1973 – 74) und als Gesandter an
der österr. Botschaft Moskau (1975 – 77)
war er 1977 – 82 als Österr. Botschafter
in Nigeria, Ghana, Liberia und Sierra
Leone akkreditiert. 1982 – 85 leitete er
die Abteilung für multilaterale Wirtschaftsbeziehungen im Außenministerium. Dann folgten weitere BotschafterFunktionen im damaligen Jugoslawien
und Albanien (1985 – 91) sowie in
Marokko (1991 – 94). Als Direktor der
Diplomatischen Akademie (1994 – 99)
gliederte er diese traditionsreiche
Institution aus der Bundesverwaltung
aus und machte sie zu einer autonomen Anstalt öffentlichen Rechts; dieser
Funktion verdankt er u.a. das Ehrendoktorat der Diplomatischen Akademie
Moskau (1995) sowie den von der
Universität Wien und der Diplomatischen Akademie der Universität Wien
2000 verliehenen Honorary Master of
Advanced International Studies (M.A.I.S.
h.c.). Er beendete seine aktive diplomatische Laufbahn als Österreichischer
Botschafter in Irland (1999 – 2002).
Im „Ruhestand“ ist er ehrenamtlich als
Vorstandsmitglied des Instituts für den
Mit BP Dr. Heinz Fischer, damals (1987) SPÖKlubobmann, in Belgrad bei der Sitzung der Vuk
Karadzic-Stiftung.
Donauraum und Mitteleuropa (IDM),
für das er den gemeinsam mit der
Universität Wien angebotenen postgradualen M.A.-Lehrgang „Interdisziplinäre Balkanstudien“ entwickelt hat,
als Vorsitzender einer Privatstiftung
und als Rotarier tätig.
Was hat er aus Strebersdorf fürs Leben
mitgenommen: „In erster Linie Eigenschaften und Prägungen, die heutzutage
weitgehend aus der Mode gekommen zu
sein scheinen, die sich aber für meinen
beruflichen Werdegang und meine
persönliche Entwicklung von größerer
Bedeutung erwiesen als die solide Mittelschulausbildung, die wir damals erhielten. Beispielsweise die für meine Studien
und das Berufsleben so wertvolle Fähigkeit, sich ganz auf eine Sache konzentrieren zu können, die durch das tägliche
„Studium“ ohne äußere Ablenkungsmöglichkeiten gefördert wurde. Dasselbe
gilt auch für Ordnungssinn und Selbstdisziplin, zu denen wir nachhaltig
angeleitet wurden.“
WIR STREBERSDORFER MANAGER
10
„Strebersdorf lehrte mich den
Umgang mit Kollegen, das Eingehen von Kompromissen aber
auch deren Durchsetzung.“
Dr. Kurt Altmann
35% werden durch Export erwirtschaftet
Dr. Kurt Altmann (GYM 1975), österreichischer Handelsdelegierter für
Ägypten, Sudan, Äthiopien, Eritrea,
Dschibuti und Somalia wurde am
08.12.1956 in Wien geboren.
Nach der 1975 im Neusprachlichen
Gymnasium abgeschlossenen Matura
studierte er an der Universität Wien
Rechtswissenschaften und absolvierte
parallel dazu eine ReserveoffiziersAusbildung.
1981 trat er in die Abteilung für Handelspolitik und Außenhandel der WKÖ
ein und wurde 1982 an die die Österreichischen Außenhandelsstelle in Budapest versetzt, 1985 nach Algier und 1988
nach Sydney, von wo auch Neuseeland
und die Pazifischen Inseln betreut
wurden.
1992 ging es zurück in die Zentrale als
stellvertretender Leiter des Referates
für die Länder der ehemaligen Sowjetunion und Polen, wo er unter anderem
die von der WKÖ organisierten Wirtschaftsmissionen in die Russische
Föderation und in die Länder der GUS
organisierte. Österreichische Firmen
gehörten dadurch zu den ersten, die
direkte Geschäftskontakte zu Stellen
in Kiew, St. Petersburg und Almaty
anbahnen konnten und sogar jahrzehntelang in der UdSSR gesperrte Orte wie
Ishevsk, Tscheljabinsk und andere
erstmals besuchen konnten.
1993 erfolgte die Ernennung zum
Handelsdelegierten in Algier und 1994
in Amman mit Zuständigkeit für Jorda-
nien und dem Irak. Unterlag der Irak
nach dem Golfkrieg einem strikten
UN-Embargo bot die Lockerung des
Sanktionenregimes durch „Oil for Food“
eine legale Möglichkeit zur Wiederaufnahme der buchstäblich auf null
abgebrochenen Geschäftsbeziehungen
österreichischer Unternehmen, die
historisch und weiterhin erhebliche
Geschäftsinteressen im Irak verfolgen.
Österreich rangierte auf Platz 4 unter
den OECD-Lieferanten des Irak.
Organisatorische Highlights waren
österreichische Staatsbesuche nach
Jordanien und umgekehrt und die auch
daraus resultierende Organisation
wirtschaftlicher Kontakte und Firmenmissionen.
Nach 2001 erfolgter Entsendung eines
eigenen Handelsdelegierten nach
Baghdad und Schließung der Außenhandelsstelle Amman 2002 übernahm
Dr. Altmann die Leitung der Außenhandelsstelle Damaskus und betreute
von dort aus Syrien, den Libanon und
weiterhin Jordanien.
Spannend war die Cartoon Krise 2004
(Karikaturen des Propheten Mohammed) während des österreichischen
EU-Vorsitzes. Da im Zuge von kurzfristig massiven Demonstrationen
mehrere EU-Botschaften in Damaskus
– auch in unmittelbarer Nachbarschaft
des Wohn- und Bürogebäudes der
Außenhandelsstelle – in Brand gesteckt
wurden, waren Dr. Altmann und seine
mit Zwillingen unmittelbar vor der
Geburt stehende Ehefrau samt Hauspersonal gezwungen, das Gebäude
zweimal mit dem Notwendigsten zu
evakuieren.
v.l.n.r.: Vizepräsident Dr. Richard Schenz (WKÖ),
Emad Taymour (Egypt Austrian Business Council),
Dr. Kurt Altmann, Diana Altmann; bei einer vom
Ehepaar Altmann gegebenen Abendveranstaltung anlässlich einer Wirtschaftsmission österreichischer Firmen nach Kairo (03/09)
Im Herbst 2007 erfolgte die Übersiedlung nach Wien und Übernahme des
Referates für Veranstaltungskoordination der WKÖ-Außenwirtschaftsorganisation.
Im Juli 2008 ging es wieder weg von
Wien in Richtung Kairo und Übernahme der Außenhandelsstelle in Kairo
per September 2008.
Zu Strebersdorf:
„Der Besuch der De La Salle Schule
Strebersdorf lehrte mich den Umgang
mit Kollegen, das Eingehen von Kompromissen aber auch deren Durchsetzung und systematisches Lernen. Ich
erinnere mich gerne an Erzieher und
Lehrer zurück.“
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WIR STREBERSDORFER MANAGER
„Wir wurden in mehrfacher
Hinsicht auf die ,Welt da
draußen‘ vorbereitet.“
Dr. Ludwig Steinbauer
Erfolg braucht Mut zur Pionierrolle
Dr. Ludwig Steinbauer (GYM 1983),
Vorstand in der STRABAG AG, ist am
26.10.1965 in Wien geboren. Von 1983
bis 1988 besuchte er das Gymnasium
in Strebersdorf und studierte dann an
der Universität Wien Rechtswissenschaften (Sponsion Mai 1988 / Promotion Juli 1990).
Während seines Studiums leistete er
bei der Siemens AG Ferialpraxis (Abteilung Patente und Verträge) und Voluntariat (Personalabteilung).
1990/91 absolvierte er in der CA das
Akademikertraineeprogramm und war
anschließend Referent in der zentralen
Kreditabteilung/Riskmanagement.
1992 trat er bei der ILBAU GmbH, einem
Unternehmen der Bau Holding AG, ein
und wurde 1993 kaufmännischer Leiter
der Abteilung Projektentwicklung
Hochbau; war Aufsichtsrat in diversen
lokalen Projektgesellschaften und
Bevollmächtigter der Bau Holding AG
in den Generalversammlungen.
Diese Aktivitäten wurden in der 100%
Tochter Bau Holding Development AG
(BHD) abgewickelt. 1995 wurde er zum
Prokuristen der BHD ernannt. Bei der
Verschmelzung der BHD mit ILBAU –
1996 – wurde er als Prokurist der ILBAU
AG eingetragen und damit in das
Top-Management des Konzerns aufgenommen. Im selben Jahr noch wurde
die kaufmännische Leitung auf bauausführende Geschäftseinheiten
(„Direktion“) als Bereichskaufmann
und in weiterer Folge als Direktions-
kaufmann für die neu geschaffene
Direktion „Großprojekte International“
– später „Hochbau International“ – erweitert. 1997 erfolgte die Bestellung
zum Vorstand der Syrena Immobilien
Holding AG (SIHAG) mit einem Grundkapital von ca. € 23,0 Mio. Mit der
Gründung der Immobilienbeteiligungsund Development AG (IDAG) wurde das
Immobilienmanagement konzentriert
(Bilanzsumme € 102 Mio.) und er,
zusätzlich zu seinen bisherigen Funktionen, zum Vorstand der IDAG bestellt.
1999 wurde ihm die handelsrechtliche
Funktion eines Geschäftsführers in der
ILBAU GmbH, die später in STRABAG AG
umgegründet wurde, verliehen.
2003 ernannte man ihn zum Vorstand
in der STRABAG AG als Unternehmensbereichsleiter für den Hochbau International (Schwerpunktmärkte: Russland,
Südosteuropa, Golfstaaten und die
Schweiz). 2007 übernahm er die Leitung
des neuen Unternehmensbereiches
Corporate Development and Services,
der Unternehmensstrategie inkl. Mergers & Acquisitions- sowie das Facility
In 20 Jahren vom jungen Manager zum Vorstand
in der STRABAG AG.
Management zum Schwerpunkt hat.
In dieser Verantwortung führte er
erfolgreich den Kauf der DeTe Immobilien durch, eine Tochtergesellschaft
der Deutschen Telekom mit ca. 6.000
Beschäftigten und rd. € 1,0 Mrd.
Umsatz. 2009 wurde er zusätzlich zum
Vorsitzenden der Geschäftsführung der
STRABAG Property and Facility Services
GmbH (Frankfurt – vorm. De Te lmmobilien) bestellt.
In seiner interessanten Berufslaufbahn
hat er in vielen Fällen eine Pionierrolle
übernommen und Regionen sowie
neue Geschäftsfelder für den Strabagkonzern erschlossen.
Soweit es die Zeit erlaubt, genießt er
seine Freizeit mit Lesen, Reiten (mit
seiner Tochter), Schifahren und dem
Besuch von Kulturveranstaltungen
(Theater, Oper, Kabarett). Als Rotarier
unterstützt er soziale Projekte und
schätzt die Befassung mit Themen
außerhalb seines beruflichen Umfeldes
(z.B. Kunst, …).
An seine Zeit bei den Schulbrüdern hat
er durchwegs positive Erinnerungen:
„Wir haben eine sehr gute und umfassende Grundausbildung erhalten
und dies nicht nur auf das reine Wissen
bezogen. Wir wurden in mehrfacher
Hinsicht auf die ,Welt da draußen‘
vorbereitet. Mit einigen Klassenkameraden habe ich laufend Kontakt und
unser letztes Klassentreffen war ein
großartiger Event.“
WIR STREBERSDORFER NATURWISSENSCHAF TER
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„Mit Bruder Bruno –
(Herr Mag. Dr. Schmid) – kam
in Strebersdorf die
Kopernikanische Wende”
Dr. Herbert Gmoser
Wettervorhersage durch Satelliten
Dr. Herbert GMOSER (RG 1965), Leiter
der Wettervorhersage an der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien (www.zamg.ac.at) ist mit
einer Biologin verheiratet, Vater eines
Sohnes, wohnhaft in Klosterneuburg.
So wie hier Bgm. Dr. Michael Häupl wird uns
Dr. Gmoser bei der BEGEGNUNG am 23.09.2010
die Auswertung der Satelittendaten erklären.
Nach der Matura studierte er Meteorologie und Physik an der Universität
Wien, Doktorat in Meteorologie, bei den
Universitätsprofessoren Ferdinand
Steinhauser und Heinz Reuter.
Seit 1979 ist er in der Wettervorhersage
an der Zentralanstalt für Meteorologie
und Geodynamik in Wien tätig und seit
1996 Leiter der Wettervorhersage.
Hand in Hand mit seinem Berufsbild
als Meteorologe gehen die Ziele in der
Umsetzung der modernen Wettervorhersage. Dies bedeutet insbesondere
eine Anwendung der Forschungsergebnisse im praktischen Vorhersagebetrieb.
Im Vordergrund stehen heute: eine
objektive Interpretation der vorausberechneten physikalischen Wetterzustände und deren richtige Umsetzung in eine für die Allgemeinheit
verständliche Sprache.
Die heutige Wettervorhersage unterscheidet sich grundlegend von der vor
30 Jahren. Musste man damals noch
von einer subjektiven Diagnose ausgehend die Wettervorhersage
formulieren, ist heute eine objektive
Diagnose Basis der Ausgangssituation.
Daran schließt sich die Vorhersage der
künftigen physikalischen Situation des
Wetters, die es in der Folge gilt, objektiv
zu einer Vorhersage auszuformulieren.
Nicht vergessen werden darf in diesem
Zusammenhang die Auswertung der
Satellitendaten, die erfolgreich dazu
beitragen, die Vorstellung der Wetterabläufe in konzeptionellen Modellen zu
festigen. Der Beitrag der Satelliten ist
zur Objektivierung der Vorgänge in der
Atmosphäre und deren Beurteilung für
die Wettervorhersage wesentlich
geworden. Alle Errungenschaften der
modernen Wettervorhersage gilt es,
bedarfsorientiert umzusetzen.
Mittagessen eine Strecke von knapp
über einem Kilometer zu Fuß zurückzulegen, um in die sogenannte „Au“ zu
gelangen.
„Wie es der Zeit entsprach, legten wir
,
geschlossen in Reih und Glied unter
‚präfektoraler‘ Aufsicht beide Wegstrecken zurück. War ein Begehen der
‚Au‘ nicht möglich, wurden wir mit
ausgedehnten Spaziergängen durch die
Strebersdorfer Umgebung geleitet.“
An seine Zeit in Strebersdorf erinnert er
sich: Im Schuljahr 1957/58 begannen
in Strebersdorf, im Pensionat St. Josef,
56 „Zöglinge“ in der 1. Klasse Realgymnasium. Neben den schulischen Zielen
lag ein Schwerpunkt in der sportlichen
Ertüchtigung. Wenn es die Jahreszeit
und das Wetter zuließen, war nach dem
Eine große Revolution unter Br. Bruno
war der Tanzkurs: „Wir wissen nicht,
was intern hinter den Kulissen alles
gelaufen ist. Fest steht, die gesamte 7. RG
fuhr 1964 wöchentlich zum Tanzkurs
zum Gambrinus auf der Prager Straße.
Die Mädchen kamen von der Jungschargruppe der Pfarre Kagran.“
Eine Art Kopernikanische Wende
kam mit dem Präfekten Br. Bruno in
der 7. Klasse:
„Wir mussten nicht mehr als Klasse
geschlossen durch die ‚Prärie‘ wandern.
Wir durften erstmals in Gruppen von
3 Zöglingen die Umgebung ergründen.
Wir hatten ein Radio in der Klasse.
Ein einfacher Plattenspieler in einer
Holzkassette dazu machte es möglich,
die ersten Platten der Beatles zu spielen.
Aus unserer Klasse ging eine Band
hervor. Die Proben der Band wurden
eher mehr geduldet als gestattet. Eine
Besonderheit war der Auftritt dieser
Band bei einer der Akademien im
großen Speisesaal.“
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ARBEITSGRUPPE KUNST & KULTUR | SPORT & FREIZEIT
NEWS
S
Arbeitsgruppe
Kunst & Kultur
Arbeitsgruppe
Sport & Freizeit
Kultur für Schule und Ehemalige
suchte Veranstaltung des Fördervereins; im Herbst gibt es eine Kunstreise
in das Arnulf Rainer-Museum Baden
mit anschließendem Operettenbesuch
im Stadttheater Baden. Die genaue
Programmabfolge inklusive Bustransfer
und Kostenbeitrag werden zeitgerecht
bekannt gegeben.
„Wir Strebersdorfer“ von der Arbeitsgruppe Kunst & Kultur wollen der
Schule und allen Ehemaligen einzigartige, spannende, zeitgemäße und
anregende Kulturgenüsse anbieten.
Auch Altstrebersdorfer, welche im
Bereich Kunst & Kultur berufstätig sind,
werden in die zukünftigen Veranstaltungen integriert. Weiters soll auch die
Schule als Ort für zukünftige Veranstaltungen und Diskussionen in den Mittelpunkt gestellt werden, um einerseits
den emotionalen Bezug herzustellen,
und andererseits die jetzigen Aktiven
der Schule anzusprechen. Die erste
Veranstaltung am 18.03.2010 im Kunst-
Am 18.03.2010 erfreuten sich mehr als 75
Absolventen und Freunde an einer kostenfreien
Sonderführung im Kunsthistorischen Museum
an Vermeers Malkunst – Spurensicherung an
einem Meisterwerk.
historischen Museum unter Anwesenheit von Frau Generaldirektorin Dr.
Sabine Haag, war die bisher bestbe-
DI Paul Gessl
(GYM 1979)
Geschäftsführer der
NÖ Kulturwirtschaft,
MACHT MIT – nicht nur
als Finanzreferent des
Absolventenvereins
sondern auch als Leiter
der Arbeitsgruppe
Kunst & Kultur
Sport & Freizeit mit den Strebersdorfern
Unsere Ziele für Sport & Freizeit:
Durch die exzellente Sportinfrastruktur
in Strebersdorf haben unsere Absolventen einen besonderen Bezug zum
Thema Sport. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir den Ehemaligen
die Möglichkeit geben, in die Schule
zurückzukehren und mit anderen
Kollegen zusammen zu kommen und
sich dabei auch sportlich zu fordern.
Das Fußballhallenturnier Ende Februar
und das Tischtennisturnier im Juni sind
bereits sehr beliebte Treffpunkte. Wir
werden zusätzlich für euch ein Schachturnier im Oktober organisieren.
Endergebnis des 1. Ehemaligen
De La Salle Fußballhallenturniers:
1. Platz: MJ 2009, 2. Platz: Schulteam,
3. Platz: MJ 2004/2005, 4. Platz: MJ 2011,
5. Platz: MJ 2001, 6. Platz: MJ 2000-Team1,
7. Platz: MJ 2008, 8. Platz: Lehrer &
Friends, 9. Platz: MJ Team 2007,
10. Platz: MJ 2000-Team2
Mag. Lukas P. Mayer
(GYM 2000)
Key Account Manager
bei Henkel,
Vorstandsmitglied für
Sport & Freizeit
Foto links: Hallenfußballturnier am 25.03.2010
(www.strebersdorfer.at, News Jungabsolventen)
li.: Präsident Erich Fidesser, re.: Dr. Robert Bazant
(Organisator und Spieler), 2. v.re.: DI Paul Gessl
(Vorstandsmitglied und Spieler) und 3. v.re.:
Mag. Lukas Mayer (Organisator und Spieler)
feiern mit dem Sieger-Maturajahrgang 2009
ARBEITSGRUPPE REISEN – WANDERN
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NEWS
S
Arbeitsgruppe
Reisen - Wandern
Reise in die Kulturhauptstadt 2010
Unsere nächste Reise – von Fr, 27. bis Mo, 30.08.2010 – führt uns nach Pécs in Ungarn, der Kulturhauptstadt 2010 – sei dabei!
Anmeldung an offi[email protected] oder über www.strebersdorfer.at (Tel.: 0676/764 00 00).
Kirche mit einer wunderschönen, aus
Birnenholz geschnitzten Ikonostase
und das bekannte ungarische VirágKaffeehaus. Als Abschluss der Stadtbesichtigung besuchen wir die Neue
Synagoge im „orientalischen Stil“ aus
dem 19. Jahrhundert. Abendessen und
Übernachtung im Novotel.
Der imposante Dom ist das Wahrzeichen von
Pécs, der europäischen Kulturhauptstadt 2010
Diese Reise weicht vom landläufigen
Ungarnklischee der Pusztaromantik
ab und legt den Schwerpunkt auf die
schönen Baudenkmäler und beachtlichen Stadtensembles mit dem dazugehörigen geschichtlichen Hintergrund.
Freitag, 27.08.2010: Busfahrt von Wien
nach Szeged, die sonnenreichste Stadt
des Landes. Bei einem Stadtrundgang
besichtigen wir den Széchenyi-Platz mit
dem Jugendstil-Rathaus, den neoromanischen Dom mit dem mittelalterlichen
Demeter-Turm, die Serbisch-Orthodoxe
Samstag, 28.08.2010: Nach dem Frühstück Fahrt nach Westen und Überquerung der Donau bei der kleinen Handelsstadt Baja. Wir machen einen
Zwischenhalt bei Mohács, und besuchen den Gedächtnispark zur Erinnerung an die Schlacht im Jahr 1526 bevor
wir Pécs – die Europäische Kulturhauptstadt 2010 – erreichen. Erster Stadtrundgang, Vorabendmesse im Dom,
Abendessen und Übernachtung im
Hotel Patria.
Sonntag, 29.08.2010: Stadtbesichtigung
in Pécs: Domplatz und Dom, weiter zum
mittelalterlichen Barbakan (ein Rest der
alten Stadtfestung), zum SzéchenyiPlatz mit dem prächtigen Zsolnay-Brunnen aus glasiertem Marmor und zur
innerstädtischen, katholischen Kirche
(die umgebaute Moschee Gazi Khassim
aus türkischer Zeit). Danach besuchen
wir das Zsolnay-Museum mit seiner
weltberühmten Keramiksammlung, das
Museum von Viktor Vásárhely und zum
Schluss die schöne Synagoge auf dem
Kossuth-Platz im „romantischen Stil“
des 19. Jh. mit der ersten Angster-Orgel.
Am späteren Nachmittag Fahrt in das
Weinbaugebiet Villàny, Weinkost und
Abendessen. Übernachtung im Hotel
Patria in Pecs.
Montag, 30.08.2010: Fahrt von Pécs zu
der mittelalterlichen Burg in der südungarischen Kleinstadt Szigétvár,
weiter Richtung Norden zum Balaton
nach Tihàny, mit der barocken Stiftskirche. Weiter nach Sümeg im Westen
Ungarns mit Burg, danach Rückfahrt
über die Grenze nach Österreich über
Fürstenfeld nach Wien.
Im Reisepreis inbegriffen:
• Rundreise mit modernem Autobus
• Nächtigungen in 2-Bettzimmern in
guten Hotels (Du/WC od. Bad/WC)
• Halbpension
(Frühstück & Abendessen)
• Besichtigungen mit zugehörigen
Eintrittsgebühren
• Straßensteuern & Autobahnmaut
• qualifizierte Studienreiseleitung
durch einen Akademiker
• Reiseleitung:
Prof. Dr. Wolfgang Trachta
Pauschalpreis € 349,–
bei 25 – 29 Personen,
Einbettzimmerzuschlag: € 120,–
Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen. Veranstalter-Nummer 2003/0011.
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AK TUELL
Wir trauern
Dr. Herbert NEUDECKER (RG 1967), öffentlicher Notar in Wien, ist am 04.01.2010
nach schwerer Krankheit im 62. Lebensjahr verstorben.
OStR Prof. Mag. Helmut TITZ (LBA 1955), Neusiedl am See, ist am 03.03.2010
im 74. Lebensjahr plötzlich verstorben.
Dipl. Kfm. Kurt Harlass (RG 1940), Kufstein, Direktor für Finanzwesen i.R.
der Fa. Sandoz, ist am 11.03.2010 kurz vor Vollendung seines 88. Lebensjahres
verstorben.