der internationale markt für u-boote

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der internationale markt für u-boote
DER INTERNATIONALE MARKT FÜR U-BOOTE
GLOBALER BEDARF STEIGT
Ted Hooton
D
as U-Boot verkörpert das moderne
Marineschiff, Symbol maritimer
Stärke, bestimmendes Element der maritimen Strategie – und die Zahl der Betreiber
hat in den letzten Jahrzehnten beständig
zugenommen. Während die „goldenen“
1970er und 80er Jahre mit der Dominanz
von HDW (Howaldtswerke-Deutsche
Werft) so bald nicht zurückkommen, gibt
es nicht den geringsten Zweifel daran, dass
der globale Bedarf ansteigt; aber der Markt
verändert sich bezüglich dessen, was gefragt ist.
Gemäß der jüngsten Marktstudie steigt
das Potenzial des weltweiten U-Boot-Marktes im nächsten Jahrzehnt um 4,2 % von
US$ 14,4 Mrd. auf US$ 21,7 Mrd. AtomU-Boote werden davon 41 % ausmachen,
mit ballistischen Flugkörpern bestückte
U-Boote 33 % und konventionelle U-Boote
26 % oder US$ 8,35 Mrd. Damit liegt der
weltweite Anstieg bei konventionellen Booten bei 1,8 %, wobei der Anteil der Pazifikanrainer um 2,1 % ansteigt und mit
47,2 % fast die Hälfte des globalen Bedarfs
darstellen wird. Demgegenüber wird der
europäische Markt voraussichtlich nur um
1,5 % wachsen, obwohl der Kontinent einen Marktanteil von 22,4 % hat.
Technologien und Ausstattungsmerkmal
Ausgehend von der konventionellen Gefechtsdominanz und der Abriegelung von
Seewasserstraßen sind die U-Boote im Laufe der letzten 60 Jahre zunehmend vielseitiger geworden. Die Fähigkeit zur verdeckten
Aufklärung ist dank entsprechendem technologischen Fortschritt zu einem bestimmenden Element geworden und hat dazu
geführt, dass das U-Boot mit Sonaren, elektro-optischen Sensoren und passiver EloKa
zu einem wichtigen Mittel für Nachrichtengewinnung, Überwachung und Aufklärung geworden ist. Diese Fähigkeit kann
auch zur Unterstützung von Operationen
von Spezialkräften herangezogen werden
und ist heute ein Faktor für die Auslegung
neuer U-Boot-Entwürfe.
Zu Zeiten des Kalten Krieges wurden UBoote sogar mit der Fähigkeit ausgestattet, Ziele in der Mitte von Kontinenten mit
Atom-Sprengköpfen bestückten ballistischen Flugkörpern zu bekämpfen. Heute
gibt es vielseitigere, mit konventionellen
Sprengköpfen bestückte Landziel-Varianten mit Luft atmendem oder Jet-Antrieb.
Auch die neueste Generation von Seeziel-Flugkörpern verfügt über eine eingeschränkte Landzielfähigkeit, nachdem die
Steuerungssysteme auf Ziele in von vielen
Störungen beeinflussten Umgebungen wie
in der Nähe von Küsten oder sogar in Häfen ausgelegt worden sind.
Im Gegensatz zum Überwasser-Marineschiffbau ist der U-Boot-Bau ein erstaunlich chauvinistischer Nischenmarkt,
in dem die Werften die Unterauftragnehmer für wesentliche Ausrüstungselemente
und Bewaffnung vornehmlich im eigenen
Land suchen. Dies gilt gleichermaßen für
die neuen Antriebssysteme. Mit Außenluft
unabhängigen Antrieben (Air-Independent
Propulsion – AIP) können U-Boote we-
Algerisches KILO II U-Boot noch mit russischer Werftflagge (Foto: Dt.Marine)
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MarineForum 6-2014
Australisches SSK COLLINS SHEAN (Foto: RAN)
sentlich länger und bei geringerem Risiko unter Wasser operieren, entweder indem angereicherte Verbrennungsprodukte
dem Verbrennungsraum wieder zugeführt
werden oder mithilfe elektrochemischer
Systeme, die chemische Energie mit Hilfe
von Wasserstoff und Sauerstoff in elektrische Energie umwandeln. HDW bietet
ein System auf Basis der Proton Exchange
Membrane (PEM)-Brennstoffzellentechnologie von Siemens an, DCNS hat das
Module d’Energie Sous-Marine Autonome (MESMA)-System, von dem die Firma behauptet, es versetze ein U-Boot der
SCORPÈNE-Klasse in die Lage, 18 Tage
lang ohne Unterbrechung unter Wasser zu
operieren, während Kockums den Stirling
M3-Antrieb anbietet, der von Japan für die
SOURYU-Klasse ausgewählt wurde. Pakistans AGOSTA 90B (KHALID)-Klasse wird
mit MESMA leistungsgesteigert.
Märkte und Anbieter
Die wesentlichen Bauwerften fanden und
finden sich in Europa: DCNS in Frankreich, HDW in Deutschland, die Admirateskie-Werft in Russland, Navantia in
Cartagena in Spanien und Kockums (als –
wie HDW – Teil von ThyssenKrupp Marine Systems) in Schweden. Der Erfolg von
HDW und DCNS in den 1970er und 1980er
Jahren hat dazu geführt, dass britische, niederländische und italienische Werften ihre
Exportbemühungen weitgehend eingestellt
haben. Westeuropäische Werften bieten in
der Regel die komplexeren Entwürfe an,
was sich auch im Preis niederschlägt. Russische Werften bieten im Allgemeinen auf
einem niedrigeren Preisniveau an.
An dieser Stelle sollte erwähnt werden,
dass die norwegische Beschaffungsbehörde
im September 2011 angesichts eines möglichen U-Boot-Bedarfs im nächsten Jahrzehnt ein Interessenbekundungsverfahren
für U-Boot-Entwürfe startete. Norwegen
sprach dabei die „üblichen Verdächtigen“
in Europa an, aber auch die südkoreanische
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Firma Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering (DSME), die aktuell Entwürfe
von HDW in Lizenz baut und vor Kurzem
mit den Arbeiten an einem 3.000-t-Boot
für die koreanische KSS-3-Klasse begonnen hat. Die Werft hat außerdem den größten koreanischen Rüstungsauftrag gewonnen, in dessen Rahmen Indonesien drei
U-Boote auf der Basis von HDW-Entwürfen erhält. Dieses Vorhaben gilt als die erste
große Herausforderung an die europäische
Dominanz in diesem Markt.
Beschaffungsvorhaben
Viele europäische Marinen wollen auch
in Zukunft dieselelektrische U-Boote betreiben. Norwegen will ca. vier Boote,
Schweden zwei A26, Deutschland schließt
in Kürze das Vorhaben für zwei Boote der
Klasse U212A ab. Wegen der Wirtschaftsund Finanzkrise hat Spanien sein Programm für vier S80 als ISAAC PERALKlasse um vier Jahre bis 2015 nach hinten
verschoben. Aus dem gleichen Grund wird
auch Griechenland keine weiteren U-Boote
beschaffen. Es gilt als wahrscheinlich, dass
es auch Italien bei den weiteren zwei Booten des Typs 212A, die bei Fincantieri in
Muggiano gebaut werden, belassen wird.
Die Türkei hingegen hat ein Programm für
sechs Boote des Typs 214 aufgelegt, die auf
der Grundlage von HDW gelieferten Materialpaketen in der Marinewerft Gölcük
endmontiert werden. Polen plant ein Beschaffungsvorhaben für drei neue Boote
zwischen 2022 und 2030 und, nachdem
man sich gegen die deutsche Klasse 212A
entschieden hat, betrachtet andere deutsche Entwürfe neben denen aus Frankreich,
Norwegen, Spanien und Schweden.
Angesichts der aktuellen Bedarfslage,
besonders im Schwarzen Meer, wo sechs
Boote benötigt werden, baut Russland gegenwärtig etwa ein Dutzend dieselelektrischer Boote. Ursprünglich war man dabei
von der LADA-Klasse (Projekt 677) ausgegangen, aber zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass es sich um eine verbesserte
KILO-Klasse (Projekt 636.3) handelt und
dass die LADA-Klasse als erster russischer
Entwurf 2016 mit einem Außenluft unabhängigen Antrieb ausgestattet wird. Daneben entwickelt das Land für Eigen- und
Fremdbedarf mit dem Projekt KALINA einen Außenluft unabhängigen Entwurf, von
dem das erste Boot 2018 in Dienst gestellt
werden soll. Im Februar wurde bekannt,
dass ab 2016 neun atomgetriebene Boote
auf Kiel gelegt werden, einschließlich vier
Boote der BOREY-Klasse (Projekt 955A)
mit ballistischen Flugkörpern.
In Partnerschaft mit Navantia hatte DCNS auf dem Exportmarkt mit dem
SCORPÈNE-Entwurf eine Reihe von Erfolgen mit Aufträgen aus Chile, Malaysia
und Indien. In Portugal sind sie jedoch von
HDW geschlagen worden. Dabei steht Indien für die Tücke, die den Dritte-Welt-Markt
bezüglich des Anspruchs, U-Boote im eigenen Land zu fertigen, kennzeichnet. Die
Verhandlungen für den Beschaffungsvertrag von Neu Delhis Projekt 75 für sechs
Boote (zwei davon mit AIP) hatten sich so
in die Länge gezogen, dass der Preis neu ver-
Chilenisches SCORPENE U-Boot O´HIGGINS (Foto: dcn)
MarineForum 6-2014
handelt werden musste, während sich die
indischen Fertigungsstätten als ungeeignet
erwiesen. Als Konsequenz daraus verzögerte
sich das Vorhaben, wie der indische Verteidigungsminister erläuterte, um bis zu vier
Jahre auf Ende 2015. Das ist ein schlechtes
Omen für das Anschlussprojekt 75I, denn zu
dem Zeitpunkt, an dem die ersten SCORPÈNE in Dienst gestellt werden, werden die
meisten der in Verwendung befindlichen
Boote bereits außer Dienst gestellt sein und
Neu Delhi muss möglicherweise alle Boote
im Ausland bauen lassen.
Der Nachbar Pakistan hat eine Vereinbarung mit China zur Lieferung ab Mitte des
Jahrzehnts von bis zu sechs S20-Booten der
SONG-Klasse (Typ 039) unterschrieben,
während Bangladesh ebenfalls mit China
einen Vertrag mit einem Volumen von US$
203 Mio. für zwei Boote der MING-Klasse
(Typ 035, vermutlich aus Beständen der
chinesischen Marine) unterzeichnet hat,
die nächstes Jahr ausgeliefert werden sollen.
Myanmar verhandelt die Beschaffung von
zwei ex-russischen KILO im gleichen Zeitraum und hat bereits mit der Ausbildung
der Mannschaften begonnen. Eine der interessantesten Meldungen aus dieser Region kam Ende 2013 aus Singapur mit der
Auswahl des Typs 218SG von TKMS als Ersatz für die drei Boote der CHALLENGERKlasse. Ebenso wie die kürzlich beschafften AIP-Boote der ARCHER-Klasse waren
diese von Schweden geliefert worden, und
Chinesisches SONG I
es war allgemein vermutet worden, dass
Singapur Stockholms A26-Programm mit
Generalunternehmer TyssenKrupp Marine Systems AB (Kockums), einer Tochtergesellschaft von ThyssenKrupp Industrial Solutions AG, beitreten werde. Das
warf bei Vielen Fragen nach dem Verhältnis der deutschen mit der schwedischen
Werft auf, denn das Angebot eines Wettbewerbsentwurfs erinnert an den Disput
zwischen DCNS und Navantia über den
SCORPÈNE-Entwurf, der deren Partnerschaft beendete.
Die Philippinen setzen derzeit ihre Prioritäten bei Überwasserkampfschiffen, wollen aber bis 2020 drei U-Boote beschaffen.
Malaysia hat keine unmittelbaren Planungen, seine Zweibootflotte zu erweitern,
während Indonesien 39 Boote will, davon
12 bis 2020. Mit Liefertermin 2015 hat das
Land bei Daewoo in Korea drei Boote des
Typs 209 bestellt. Daewoo könnte auch
mehr liefern, aber Jakarta erwägt auch den
Kauf russischer KILO aus zweiter Hand. Im
Rahmen seines 10-Jahres-Flottenplans hat
Thailand Bedarf an drei Booten formuliert,
für die man bereits eine Marinebasis baut.
Die Tatsache, dass man gegenwärtig Marinesoldaten zu Ausbildungszwecken nach
Deutschland und Südkorea sendet, mag
man dahin gehend interpretieren, dass es
zu einem Vertragsabschluss kommt.
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Deutsches U-Boot Klasse 212A U32 (Foto: Michael Nitz)
Im Rahmen einer großen Flottenerweiterung beschafft Vietnam angesichts vermuteter von China ausgehender Bedrohungen ab diesem Jahr bis zum Jahr 2016 sechs
Boote der KILO-Klasse (Projekt 636M) von
russischen Werften. Die ersten beiden davon wurden im Januar und Februar ausgeliefert, das dritte soll bis Jahresende folgen,
und Indien stellt Ausbildungseinrichtungen für 500 Soldaten bereit.
China beschafft ein halbes Dutzend Boote der YUAN-Klasse und wendet sich verstärkt Exportmärkten zu. Man hatte den
Kauf von vier russischen LADA verhandelt,
hat aber jetzt ein Angebot für KALINA, die
ein Sprungbrett zur Verbesserung eigener
Fähigkeiten wären. Im Gegensatz dazu hat
Taiwan für den Planungszeitraum 2015 –
2030 einen Bedarf an acht Booten und arbeitet augenscheinlich an einem eigenen
Entwurf von 1.500 - 2000 t, für den man
technische Unterstützung seitens der USA
erhält. Südkorea fertigt weiterhin den Typ
214 als KSS-2-Klasse mit dem Ziel von neun
Booten und hat gerade damit begonnen, das
KSS-3-Programm mit zweijähriger Verspätung aufzulegen. Im Rahmen des Vorhabens
KSS-3 sind neun landzielfähige Boote mit
Senkrecht-Startanlage geplant, von denen
mit dem Bau des ersten in diesem Jahr begonnen und das 2020 ausgeliefert werden
soll. Japan wird auch weiterhin eine Flotte
von 17 bis 19 Booten betreiben. Zurzeit läuft
ein Beschaffungsvorhaben für sieben Boote
der SOURYU-Klasse, von denen das letzte
2016 in Dienst gestellt werden soll.
Australien hat das Projekt „Sea 1000“,
im Zuge dessen zwischen acht und zwölf
Boote als Ersatz für die sechs Boote der
COLLINS-Klasse aus Schweden beschafft
werden sollen. Angesichts der Probleme,
die COLLINS-Boote einsatzfähig zu halten, erscheint ein Vorhaben für zwölf Boote
weniger wahrscheinlich; es wird vermutlich auf die halbe Anzahl hinauslaufen.
Eine verbesserte COLLINS ist die bevorzugte Option. Der Entwurf soll 2015 verabschiedet werden, Baubeginn 2016 mit
Indienststellung des ersten Bootes 2024.
Es gibt Anzeichen, dass die australische
Regierung einen vergrößerten COLLINSEntwurf mit schwedischem AIP plant und
Canberra in Tokyo wegen technischer Beratung oder Unterstützung anfragen wird,
da das schwedische AIP in den japanischen
Booten der SOURYU-Klasse läuft.
Aus Lateinamerika und Afrika gibt es
wenig zu berichten. Das größte Programm
ist das in Brasilien mit vier von DCNS entworfenen, auf dem SCORPÈNE-Entwurf
basierenden Booten mit Auslieferung ab
2017. Auf der anderen Seite des Südatlan-
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tiks verdoppelt Algerien seine U-Boot-Flotte mit zwei KILO, während im Nahen Osten Iran weiterhin Mini-U-Boote mit einer
Verdrängung von weniger als 150 t baut
(GHADIR oder YONO-Klasse) und mit der
FATAH-Klasse einen geringfügig größeren
Entwurf vorgestellt hat. Boote ähnlicher
Größenordnung werden auch in Nordkorea gebaut. Im November gab es in der deutschen Presse Berichte, gemäß derer SaudiArabien fünf Boote der Klasse 209 für
12 Mrd. € aus Deutschland kaufen wollte.
SSN
U31 (Foto: Michael Nitz)
Brasilien und Indien stehen für einen
neuen Markt für atomgetriebene Boote. Atom-U-Boote sind genauso vielseitig
wie ihre konventionell angetriebenen Verwandten und verfügen zusätzlich über die
Fähigkeit, jederzeit weltweit zu verlegen.
Sie sind so autark – produzieren sogar ihr
eigenes Trinkwasser –, dass sie über Monate im Einsatz bleiben können. Der einzig
limitierende Faktor ist die Menge an Lebensmitteln, die mitgeführt werden kann.
Aspekte der nuklearen Sicherheit sowie in
Verbindung damit die im Vergleich zu konventionellen Booten wesentlich höheren
Beschaffungs- und Infrastrukturkosten
stellen jedoch für viele Marinen ein unüberwindbares Hindernis dar.
Angesichts wachsenden Wohlstands und
stark ausgeprägtem Nationalstolz will In-
dien seit Langem solche Boote und hat
erstmals im Rahmen eines Leasing-Abkommens ein russisches Atom-U-Boot erworben, um mit dem Betrieb dieser Boote
Erfahrung zu sammeln. Mit technischer
Unterstützung aus Russland hat Indien
mit INS ARIHANT ein mit ballistischen
Flugkörpern bestücktes Boot gebaut, das
ab dem nächsten Jahr Patrouillenfahrten
unternehmen wird. Die indische Regierung plant bis zu vier weitere mit ballistischen Flugkörpern bestückte Boote sowie zehn bis zwölf Gefechts-U-Boote, alle
auf der Grundlage desselben Rumpfes und
Reaktors.
Noch braucht Indien europäische Technologie und hat mit Sagem in Frankreich
Vereinbarungen für Navigationssensoren,
Trägheitsnavigationssysteme und optroni-
sche Masten unterzeichnet, mit Atlas Elektronik für leistungsgesteigerte TorpedoSonare.
Mittlerweile hilft DCNS Brasilien als Teil
des SCORPÈNE-Vertrags beim Bau des ersten atomgetriebenen Bootes, mit dem 2023
gerechnet wird und dem bis 2025 zwei weitere folgen sollen. Das weckt auch bei anderen Marinen Gelüste. Von Pakistan weiß
man, dass es sich mit dem Gedanken an
den Bau eines atomgetriebenen GefechtsU-Bootes bis 2020 trägt, während Südkorea
Berichten zufolge eine nukleare Option für
KSS-3 in Betracht zieht.
Edward R. (Ted) Hooton ist britischer Fachjournalist im Bereich Verteidigung, der seit mehr
als 30 Jahren über das internationale Marinegeschehen berichtet
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