BwAktuell vom 21.04.08 - Helmut-Schmidt
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Kampf ums Brot N R . 16 B E R L I N , 21 . A P R I L 2 0 0 8 D 8 51 2 Bienert 43. JAHRG. Hintergru n d Der Kampf um Lebensmittel wird in den Staaten der Dritten Welt immer härter. Ein Beispiel dafür bietet in Afrika die Elfenbeinküste. S e i te 6 Der rote Baron Im Gespräch: General Wolfgang Schneiderhan (M.) trifft in Hammelburg Soldaten der Quick Reaction Force. Intensiv vorbereitet Einsatz Ausbildung der Quick Reaction Force im Übungszentrum Infanterie. von Jörg Briedigkeit Historie Von seinem Tod erfuhren seine Kameraden „per alliierte Luftpost“ – Rittmeister Manfred von Richthofen war auch beim Gegner hochgeachtet. S e i te n 8 /9 Untersucht Streitkr ä f te Die Militärseelsorge war Gegenstand einer Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr. Das Ergebnis ist gut. S e i te 13 P lanmäßig verläuft die Ausbildung für die Quick Reaction Force (QRF). Rund 200 Bundeswehrsoldaten – mit Masse gestellt durch die Panzerbrigade 21 in Augustdorf – werden ab der zweiten Jahreshälfte in Mazar-eSharif stationiert und übernehmen die Aufgaben der schnellen Eingreifreserve im Verantwortungsbereich des Regional Commanders North für ganz Nordafghanistan. Bislang wurde die QRF durch norwegische Kräfte gestellt, die ihren Einsatzschwerpunkt nach Meymane verlagern. Dort führen die norwegischen Streitkräfte ein Wiederaufbauteam. Derzeit bereiten sich die deutschen Kräfte der QRF im Übungszentrum Infanterie in Hammelburg auf ihre kommenden Aufga- ben vor. Hierbei wurden sie in der vergangenen Woche hochrangig wahrgenommen. Am Donnerstag führte zunächst der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Wolfgang Schneiderhan, intensive Gespräche mit Soldaten aller Dienstgradgruppen über deren bevorstehende Aufgabe und den damit verbundenen Erwartungen und Belastungen. Der Generalinspekteur versicherte den Soldaten sein Vertrauen in ihre Professionalität und ihr Leistungsvermögen. Gerade unter dem Eindruck einer anhaltenden Diskussion in der Öffentlichkeit gelte es für jeden einzelnen, verantwortlich und umsichtig, aber auch entschlossen zu handeln. Am Freitag überzeugte sich der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Christian Schmidt, bei praktischen Vorführungen vom guten Stand der Ausbildung. Die Einsatzoptionen der QRF reichen vom Patrouilleneinsatz über Absicherungsoperationen, dem Vorgehen gegen gewaltbereite Menschenmengen, Evakuierungen bis hin zu offensiven Operationen gegen feindliche Kräfte. Dieser Einsatz deutscher Soldaten stellt keine neue Qualität dar. Für alle Soldaten im Einsatz gilt, dass sie auch kämpfen können müssen. Für die schnelle Eingreifreserve gilt dies allerdings in besonderem Maße, denn „sie ist die Feuerwehr“, so Schneiderhan, „die vor allem dort eingesetzt wird, wo es brennt.“ aktuell 2 M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 die Zwei _editorial D er Rote Baron und sein Fliegender Zirkus ste- Ich kann mir kaum ein kompeten- hen stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe. teren Kreis als den der Militär- Unserem Autor Frank Bauer ist es – wie ich pfarrer vorstellen, sich mit dieser meine – einmal mehr gelungen, ein historisches Thema Denkschrift zu befassen. Ihre gekonnt aufzubereiten. Die Story über den Rittmeister Erfahrungen, die sie bei zahlrei- Manfred von Richthofen, der den Luftkampf in den chen Auslandseinsätzen gewon- Tagen des 1. Weltkrieges revolutionierte, finden Sie auf nen haben, dürfte da mehr als den Innenseiten dieser Ausgabe. hilfreich sein. Die Gesamtkonferenz der evangelischen Militärgeist- Eine Nachricht am Rande der Konferenz schreckte lichen ist ein weiterer Schwerpunkt. Einmal im Jahr ver- dann doch ein wenig auf. Es heißt langsam Abschied sammeln sich die Geistlichen, um ein Generalthema nehmen von Peter Krug in seiner Rolle als Militär- intensiv zu diskutieren. In der vergangenen Woche wid- bischof. Im September legt er sein Amt nieder. Er wird meten sie sich der im vergangenen Herbst vorgestellten jedenfalls eine Lücke hinter- EKD-Friedensdenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für lassen. Denn die Persönlich- gerechten Frieden sorgen“. keit Krugs ist beispielgebend. Bild der Woche FMZ Geb/WiKpfS _das zitat „Heute fühle ich mich oft wie der berühmte Goldfisch im Glas. Das ist meist sehr unangenehm.“ Schauspieler Harrison Ford wünscht sich mehr Anonymität. Waghalsig: ein Heeresbergführer in seinem Element. Mehr dazu auf Seite 10. aktuell H I N T E R G R U N D Middendorf M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Zogen Bilanz vor der Presse: Militärbischof Peter Krug (l.), Militärgeneraldekan Peter Brandt (2.v.r.) und Leitender Militärdekan Berlin Helmut Jakobus (r.). Pfarrer Walter Linkmann (2.v.l.) moderierte. Stütze im Ausland M i l i tä rseelsorge 53. evangelische Gesamtkonferenz in Potsdam. von Sylvia Jaeck I n Potsdam sind am vergangenen Montag die evangelischen Militärgeistlichen um Militärbischof Peter Krug zur 53. Gesamtkonferenz zusammen gekommen. Zu den 140 Teilnehmern zählten auch Militärgeistliche aus dem Ausland. Unter dem Thema der neuen EKDDenkschrift „Aus Gottes Frieden leben – für gerechten Frieden sorgen“ standen dabei auch die aktuelle Situation der Soldaten sowie die Seelsorge in den Streitkräften zur Diskussion. Während eines Pressegesprächs wies Krug besonders auf die zunehmende Erwartungshaltung der Soldaten – auch nichtkonfessionelle – im Auslandseinsatz hin, mit der die Militärseelsorge konfrontiert sei. Laut Krug sind 42 Prozent der Bundeswehrsoldaten konfessionslos. „Diesen Herausforderungen und der wachsenden Zahl von Aufgaben können wir nur gerecht werden, wenn wir unseren Dienst stetig weiter professionalisieren“, so der Militärbischof. Um die Qualität der Seelsorge aufrecht zu erhalten, sollten Abläufe vereinfacht, Standards fest- gesetzt, Erwartungen formuliert und Bewährtes beibehalten werden, so Krug. Militärgeneraldekan Peter Brandt sprach in diesem Zusammenhang auch ein neues Modell der Militärseelsorge im Auslandseinsatz an, das derzeit bei EUFOR in Bosnien und Herzegowina praktiziert werde. Zusammen mit ihren österreichischen Kollegen wechseln sich dabei die deutschen Seelsorger in der Erfüllung ihrer Aufgaben ab. Je zwei Pfarrer sind im Kosovo und in Afghanistan eingesetzt. Ein weiterer ist bei UNIFIL aktiv. Das Evangelische Kirchenamt für die Bundeswehr, so Brandt, habe den Umzug von Bonn nach Berlin ausgezeichnet bewältigt. Offene Personalfragen seien gut gelöst worden, in der Berliner Jebenstraße fühlten sich die Mitarbeiter des Amtes äußerst wohl. Auch die Bewerberlage für die Nachbesetzung der Pfarrämter sei befriedigend, schreibt Brandt in seinem Bericht zur Konferenz. Zurzeit sei für jede vakante Stelle ein Bewerber in Aussicht oder gar schon ausgewählt. Die 53. Gesamtkonferenz ist für den Militärbischof aber auch ein Blick zurück. Am 24. September 2008 wird er nach fünf Jahren aus seinem Amt verabschiedet. „Den schönsten und auch traurigsten Moment meiner Amtszeit erlebte ich im Hangar 3 des Fliegerhorsts Köln-Wahn“ so der 64-Jährige. Dabei beging er im März 2007 das Jubiläum „50 Jahre Evangelische Seelsorge in der Bundeswehr“, zu der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeladen war. Der traurigste Augenblick in seiner Amtszeit war die ebenfalls dort abgestatte Trauerfeier für die drei Soldaten, die im Mai 2007 bei einem Selbstmordanschlag im nordafghanischen Kunduz ums Leben kamen, erklärte Krug. Rückblickend auf seine Amtszeit betonte er, dass „militärische Mittel keinen Frieden schaffen können, aber Zeiten und Räume öffnen, um Frieden zu ermöglichen“. Die Politik müsse diese Zeiten nutzen und den Soldaten „immer wieder die Sinnfrage des Einsatzes erläutern und nach Möglichkeit umfassend beantworten“, so der scheidende Militärbischof. 3 Verantwortung New York. Das krisengeschüttelte Somalia fordert den Einsatz von UN-Blauhelmen zur Friedenssicherung im Land. Der Außenminister des ostafrikanischen Staates, Ali Ahmed Jama, sagte vergangene Woche vor Journalisten in New York, seine Regierung werde den Weltsicherheitsrat auffordern, eine multinationale Truppe ins Land zu schicken. Nur mit ausreichenden Sicherheitskräften könnten Gesetz und Ordnung wiederhergestellt werden. „Wir wollen den Weltsicherheitsrat auffordern, eine internationale Truppe in Somalia einzusetzen. Wir sind der Meinung, der Weltsicherheitsrat soll seine Verantwortung in Somalia übernehmen“, sagte Jama. Der Terrorismus in seinem Land bedrohe nicht nur die Region, sondern auch die internationale Sicherheit. UN-Soldaten waren bereits in den 1990er Jahren bis 1995 in Somalia eingesetzt. Der derzeitigen Übergangsregierung gelang es bisher aber nicht, für Ruhe und Stabilität in dem seit Jahren von Gewalt und Bürgerkrieg heimgesuchten Land am Horn von Afrika zu sorgen. (csr) Referendum Straßburg. Für die Ukraine kommt ein Beitritt zur NATO nur mit Zustimmung der Bevölkerung infrage. Darüber werde mit einem Referendum entschieden werden, sagte die ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko vergangene Woche vor der parlamentarischen Versammlung des Europarates in Straßburg. „Ohne ein Referendum werden wir keinen Schritt in diese Richtung unternehmen“, sagte die Politikerin. Bei NATO-Mitgliedern ebenso wie in der Bevölkerung der Ukraine ist eine Aufnahme in das Bündnis umstritten. (pk) aktuell M I N I S T E R I U M Politischer Prozess Stiftung Bonn. Zwei Jahre lang wurde daran gearbeitet, am vergangenen Freitag war es dann soweit: Der Bundesvorsitzende des Bundeswehrsozialwerks (BwSW), Siegfried Stief, bekam in Bonn von der Kölner Bezirksregierung eine Stiftungsurkunde ausgehändigt, die belegt, dass das BwSW jetzt über eine eigene Dachstiftung verfügt. Teilnehmer des Festaktes auf der Hardthöhe war auch Verteidigungsminister Franz Josef Jung, der im Beisein seiner Frau Beate die Bedeutung des Sozialwerkes unterstrich. In der Dachstiftung werden nichtselbstständige Stiftungen, wie die „Elfie-Wörner-Stiftung“ oder die „Torsten-Gauger-Stiftung“ zusammengefasst. Damit wird das soziale Engagement des BwSW auf eine solide finanzielle Basis gestellt. (eb) Vi s i t e UN-Sonderbeauftragter Kai Eide zu Gesprächen in Berlin. E ine engere Zusammenarbeit innerhalb der Allianz strebt der neue VN-Beauftragte für Afghanistan, Kai Eide, an. Dies sagte er nach seinem Treffen am vergangenen Donnerstag mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung in Berlin. Es müsse noch viel getan werden im Vorfeld der Afghanistan-Konferenz, die im Juni in Paris stattfinden wird, um die Effizienz des Gesamtengagements zu steigern, so der norwegische Diplomat. „Ich halte es für notwendig und gut, dass Botschafter Eide einen weiteren, zusätzlichen Akzent setzen will, sowohl was die Koordinierung im Hinblick auf die einzelnen Provinzen in Afghanistan angeht als auch was die Unterstützung der afghanischen Regierung betrifft“, so Jung. Ziel müsse dabei auch sein, Afghanistan zu einer selbsttra- Einig in Sachen Afghanistan: Kai Eide und Franz Josef Jung in Berlin. genden Sicherheit zu verhelfen, die auch im deutschen Interesse liege. Daher werde die Bundeswehr die Zahl ihrer Militärausbilder von derzeit 110 auf 200 im Jahr 2009 erhöhen. Ab Mai werden insgesamt 45 Feldjäger die afghanischen Polizeikräfte ausbilden, bislang waren es 30. Eide betonte, wie wichtig eine weitere Verbesserung des Polizeiaufbaus sei, ebenso wie weitere Anstrengun- gen im Bereich der Justiz und der Kriminalitäts- und Korruptionsbekämpfung. Der Wiederaufbauprozess in Afghanistan sei in erster Linie ein politisches Projekt. Die NATO müsse die dortige Regierung dabei unterstützen. Eine bessere Koordination strebe Eide innerhalb der NATO an. Der Wiederaufbau sei als ein nationales Projekt in Afghanistan zu sehen und nicht in einzelne Regionen aufzuteilen, so Eide. (ha/bri) PIZ Marine Verlängert New York. Mit der Resolution 1808 (2008) hat vergangene Woche der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einstimmig das Mandat der UN-Beobachtermission in Georgien (UNOMIG) um weitere sechs Monate verlängert. UNOMIG dient der Entschärfung des Konfliktes zwischen den ethnischen Gruppen der Georgier und der Abchasen. Seit 1994 stellt die Bundesrepublik Deutschland drei Soldaten als Militärbeobachter für die Beobachtermission der Vereinten Nationen UNOMIG (United Nations Observer Mission in Georgia). Des weiteren befinden sich drei Ärzte und sechs Sanitätsfeldwebel im Einsatz, um die medizinische Versorgung der UNOMIG-Truppen zu gewährleisten. (eb) M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Bienert 4 Ein Foto zur Erinnerung: Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein wurde die Korvette „Braunschweig“, hier mit ihrer Besatzung, im Kreuzfahrerterminal von Warnemünde vergangene Woche würdevoll in Dienst gestellt. Mehr als 50 Journalisten und 250 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung wohnten der Zeremonie bei. Neben dem Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Hans-Joachim Stricker, und dem stellvertretenden Inspekteur der Marine, Konteradmiral Hans-Joachim Witthauer, war auch der Parlamenta- rische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Thomas Kossendey, vor Ort. „Mit der Korvette ,Braunschweig‘ werden wir über eine Einheit verfügen, die dem aktuellen und absehbaren maritimen Einsatzspektrum in besonderer Weise gerecht wird“, lobte Kossendey. Der Befehlshaber der Flotte ergänzte: „Die ,Braunschweig‘ repräsentiert wie die noch folgenden vier Einheiten der Klasse K130 damit einen wesentlichen Meilenstein der Marine im Prozess der Transformation“. (me) M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 aktuell P O L I T I K 5 Gravierender Wandel M a l ays i a Zwar keine Mehrheit, aber nach dem Achtungserfolg von Anwar Ibrahim verändert das Land sein Gesicht. von Baradan Kuppusamy I ist mit 82 Abgeordneten vertreten, für das vorherige Parlament konnte sie lediglich 20 Mandate erwerben. Krach bei UMNO Zurzeit schwächt sich der NFKoalitionsführer UMNO durch interne Querelen zusätzlich selbst. Bei einer Parteiveranstaltung zum jüngsten Wahldebakel machte Ex-Partei- und Regierungschef Mahathir Mohamad seinen Nachfolger Abdullah Badawi für das schlechte Wahlergebnis verantwortlich. Mahathir selbst wird vorgeworfen, die eigentlichen Gründe für die aktuelle Krise seien in der Korruption und dem Nepotismus zu suchen, die er selbst habe aufblühen lassen. Analysten fragen sich bereits, ob sich die NF je wieder erholen wird. Auch hoffen sie, dass die Zeit der religiösen und ethnischen Spaltung der politischen Landschaft in Malaysia vorbei ist. Ein Anzeichen dafür könnte die PF sein und ihre für malaysische dpa/pa (2) n Malaysia hat sich die Opposition nach dem Wahlerfolg vom 8. März zur Volksfront (PF) zusammengeschlossen und bildet damit erstmals ein ernstzunehmendes Gegengewicht zur Regierungskoalition der Nationalen Front (NF), die in dem südostasiatischen Staat seit der Unabhängigkeit von 1957 das Sagen hat. Zu der neuen Koalition – das Ergebnis geschickter Verhandlungen der Oppositionsikone Anwar Ibrahim – gehörten Anwars Gerechtigkeitspartei, die chinesisch-dominierte Partei Demokratische Aktion (DAP) und die Islamische Partei (PAS). Auf der Gegenseite stehen 14 Parteien unter der Führung der malaysischen Nationalorganisation (UNMO). Die NF hat bei den letzten Wahlen fünf Bundesstaaten und die frühere Zweidrittelmehrheit im Parlament an die Opposition verloren. Sie hält jetzt 140 von 222 Sitzen statt wie zuvor 199 der früher 219 Sitze. Die Opposition Verhältnisse ungewöhnliche Zusammensetzung. Ethnische und religiöse Hindernisse Nach Oppositionsführer Anwar will die Koalition für alle Malaysier gleich welchen Glaubens oder welcher Abstammung sprechen. Geplant sei ein großes Treffen zur Ausarbeitung der Agenda noch für April. Ganz oben auf dem Programm würden die Themen Menschenrechte, Gerechtigkeit und Korruptionsbekämpfung stehen. Zum Tragen kommen sollen sie umgehend in den fünf Staaten, die bei den Wahlen an die Opposition fielen. Soweit bekannt werden die drei Oppositionsparteien im PFRahmen gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Auch soll das Sekretariat von den drei Parteichefs gemeinsam geführt werden. Zum Beitritt eingeladen ist jede Partei, die sich dem neuen Wertekatalog anschließen kann – auch Mitglieder der NF, die sich dem UMNO-Diktat nicht länger beugen wollen. Dass die über Jahre zerstrittene malaysische Opposition jetzt zusammengefunden hat, gilt als persönlicher Triumph Anwars. Lange Zeit konnten sich die säkulare DAP und die auf einen islamischen Staat drängende PAS nicht verständigen. Offenbar spielte der alte Streit bei den jüngsten Koalitionsgesprächen keine Rolle. „Keine hat dieses Thema erwähnt“, bestätigte Anwar. Haftstrafen ohne Prozess gestattet, aber auch Gesetze, die die akademische Freiheit beschränken, und der „Official Secrets Act“, der öffentliche Informationen unter Verschluss hält und Journalisten etwa verbietet, über Korruption bei staatlichen Stellen zu berichten. Ebenso soll die parteiische Wahlkommission reformiert werden und die Anti-Korruptionsbehörde, die derzeit noch dem Regierungschef untersteht, zu neuer Unabhängigkeit finden. Diese Zusagen stimmen viele Wähler begeistert. Einige aber fürchten, dass sich etablierte Konflikte nicht so schnell aus der Welt schaffen lassen. So heißt in einem Leserbrief an die Tageszeitung The Star über die neuen Koalitionspartner: „Sie haben in der Euphorie des Sieges zusammengefunden, aber es gibt alte Wunden.“ Die fundamentalen Differenzen zwischen DAP und PAS seien nicht lange unter der Decke zu halten. Applaus für große Vorhaben Die Rolle der Frau in Malaysia ist geprägt von islamischen und westlichen Einflüssen zugleich. Am Rande des Formel 1-Rennens in diesem Jahr zeigten sich diese jungen Damen in abendländischem Outfit. Die neue Koalition hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt. So sollen alle ungerechten und diskriminierenden Gesetze verschwinden, darunter der berüchtigte „Internal Securities Act“, der jahrelange Hat mit seinem Erfolg das politische System Malaysias ins Wanken gebracht: Anwar Ibrahim. 6 aktuell H I N T E R G R U N D M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Wenn die Preise explodieren E l fe n b e i n kü st e Der Kampf ums täglich Brot wird immer härter. Tote und Verletzte in Abidjan. N ach Protesten in west- und zentralafrikanischen Ländern wie Burkina Faso, Kamerun, Mauretanien und Senegal hat die Preisexplosion bei Grundnahrungsmitteln auch in Côte d‘Ivoire (Elfenbeinküste) die Menschen auf die Straße getrieben. Staatspräsident Laurent Gbagbo versprach Abhilfe, nachdem die jüngsten gewaltsamen Proteste in der Wirtschaftsmetropole Abidjan Tote und Verletzte gefordert hatten. Doch bislang warten die Verbraucher vergebens auf die zugesagten Preissenkungen. In den Läden und Verkaufsstellen sind die Preise unverändert hoch. Auf dem Markt von Belleville in Abobo, einem dicht besiedelten Viertel von Abidjan, kostet der 50-Kilo-Sack Reis weiterhin umgerechnet 70 US-Dollar. Noch vor einem Vierteljahr belief sich der Preis auf rund 40 Dollar. War Speiseöl noch vor wenigen Monaten für umgerechnet 15 Dollar pro Liter zu haben, müssen die Menschen heute etwa 20 Dollar berappen. Dazu erklärte der Großhändler Ahmed Traoré: „Wir verkaufen unsere alten Lagerbestände noch zu alten Preisen. Die staatlichen Maßnahmen werden erst später greifen. Ob wir dann die Preise senken, hängt davon ab, ob die Regierung wirklich effektiv eingreift. Zudem muss Schluss sein mit den Übergriffen der Polizei, die unsere Warentransporte auf den Straßen nur gegen Schmiergelder passieren lässt. Andernfalls kommt für uns eine Preissenkung nicht in Frage.“ dpa/pa von Fulgence Zamblé Geschäftsleute verbreiten Zuversicht Festpreise statt Feilschen Auf dem Markt von Adjamé, einem Geschäftsviertel in Abidjan, kann sich Monique Akéssé nur schwer damit abfinden, dass der Fischhändler jetzt für drei Karpfen einen Festpreis von umgerechnet zwei Dollar verlangt. „Früher konnte ich den Preis auf 1,5 Dollar herunterhandeln, doch wenn ich jetzt versuchte, mit ihm zu feilschen, würde er vielleicht noch mehr fordern“, seufzte sie. Akéssé gehört zu den fast 63 Prozent der knapp 19 Millionen Ivorer, die arm sind. 37 Prozent leben in extremer Armut. Einen Tag nach den gewaltsamen Protestaktionen gegen die hohen Lebensmittelpreise, bei denen nach Angaben des Innenministeriums in Abidjan zwei Menschen ums Leben kamen, hatte Staatspräsident Gbagbo eine vorübergehende, auf drei Monate beschränkte Senkung der Importzölle für Grundnahrungs- „Die Verbraucher hatten eine sofortige Preissenkung erwartet. Weil bislang nichts passiert ist, kommen Zweifel auf, ob die Regierung ihr Versprechen ernst gemeint hat“, sagte er gegenüber der Presse. Auch Michel Beta, der Vorsitzende des Fachverbandes der mit Verbraucherpolitik befassten Journalisten, hat seine Bedenken. „Der Regierung ging es lediglich darum, die Gemüter zu beruhigen. Wir jedoch warten auf dauerhafte Maßnahmen, damit die Bevölkerung ihren gewohnten Bedarf an Nahrungsmitteln decken kann“, erklärte er. Doch die Regierung hüllt sich in Schweigen und auch Vertreter des Handelsministeriums waren zu keiner Stellungnahme bereit. Ein Beamter, der nicht namentlich genannt werden wollte, erklärte lediglich: „Wir sind dabei, ein von der Regierung zugesagtes Komitee zusammenzustellen, das für die Preiskontrolle zuständig sein soll. Wenn es soweit ist, kann man dort seine Kritik loswerden.“ Tägliches Bild eines Dramas: Anstehen für Lebensmittel. mittel wie Reis, Speiseöl, Weizenmehl, Zucker und Fisch angekündigt und öffentlich versichert, er nehme sich die Sorgen der Bevölkerung zu Herzen. „Tatsächlich ist von den angekündigten Preissenkungen noch nichts zu spüren“, klagte Mathieu Kouadja vom Dachverband der Verbraucher in Côte d‘Ivoire in Abidjan. Während vor einigen Tagen in der regierungsnahen Tageszeitung Fraternité-Matin zu lesen war, die angekündigte Senkung von Steuern und Importzöllen werde bis zum Einzelhandel durchschlagen und den Liter Speiseöl auf etwa 18 Dollar verbilligen, erklärte der Chef des Verbandes der Reisimporteure, Yacouba Touré, im Fernsehen, er rechne mit einem Festpreis für das Grundnahrungsmittel Reis von 80 Cent pro Kilo. „Unternehmer und Importeure sind bereit, der Regierung zu Hilfe zu kommen“, versicherte der Geschäftsmann Boniface Yao, der einen Molkereibetrieb leitet. „Die vorgesehen staatlichen Subventionen belaufen sich auf etwa 20 Millionen Dollar, und auch die Wirtschaft wird zur Kostensenkung ihrer Produkte beitragen.“ „Damit sich die Situation kurzfristig entspannt, begrenzt die Regierung ihre Maßnahmen auf drei Monate. Doch sie könnte sich weiter verschulden, falls Subventionen nichts bewirken. Dann werden Unternehmer und Importeure wieder unter Druck gesetzt, und das könnte die Verbraucher teuer zu stehen kommen“, warnte Yao. „Das eigentliche Problem der teuren Lebenshaltungskosten ist nämlich nicht gelöst.“ M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 G E S E L L S C H A F T aktuell 7 Bärenreporter im Einsatz I n t e r a k t i v Das Zentrum Innere Führung in Koblenz stellt Computer-Lernprogramm für Kinder vor. von Dieter Wiengarten Klevenow W as ist eigentlich ein Feldlager?“, „Warum musst ausgerechnet du nach Afghanistan?“, oder „Kann ich dich abends anrufen, bevor ich ins Bett gehe?“ Solche und ähnliche Fragen werden von Kindern oft gestellt, wenn Vater oder Mutter sich auf einen Auslandseinsatz der Bundeswehr vorbereiten. Vor dem Hintergrund der Auslandseinsätze und der damit verbundenen Belastungen für die Soldaten und deren Familien hat auch das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ in der Bundeswehr zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Unsere Soldatenfamilien und ihre Kinder liegen uns sehr am Herzen. Ihnen gilt unsere besondere Aufmerksamkeit“, so der Kommandeur des Zentrums Innere Führung (ZInFü) in Koblenz, Brigadegeneral Alois Bach. Eine interaktive CD wurde durch das ZInFü entwickelt, welche die Kinder und Jugendlichen besonders anspricht, ihre Neigungen und Fähigkeiten berücksichtigt, ihre Kreativität fördert und das Wissen um Auslandseinsätze erweitert und vertieft. Diese wurde in der vergangenen Woche der Öffentlichkeit im Rahmen einer Präsentation vorgestellt. Die vielen Gäste aus dem Bereich der Bundeswehr, des öffentlichen Lebens und der Medien, insbesondere aber eine Vielzahl von Kindern aus Soldatenfamilien zeigten sich von Idee der interaktiven CD beigeistert. Auch Bach war die besondere Freude anzumerken, als er die ersten Exemplare an die Kinder und Lehrgangsteilnehmer verteilte. „Die Kinder – und dies sage ich auch als Vater – sind nicht nur unser wertvollster Schatz, sie sind unsere Zukunft“, so der Kommandeur. Aus Lehrgängen und Seminaren am ZInFü, insbesondere aus Vorbereitungslehrgängen für den Einsatz, aber auch aus Einsatznachbereitungsseminaren wuchs die Erkenntnis, dass sich Soldaten Neugierig: Oberst Walter Sauer (l.) und Hauptmann Andre Wüstner erklären das Lernprogramm. mitunter schwer tun in ihren Familien über die Einsätze zu sprechen. Unzureichende Kommunikation kann aber in der Familie zu Fehleinschätzungen und Missverständnissen, nicht selten sogar zu individuellen Ängsten und Spannungen führen. Nach Auffassung der Fachleute des ZInFü können Informationsdefizite rasch abgebaut werden, wenn beispielsweise Kinder zur einsatzbedingten Abwesenheit des Vaters oder der Mutter Fragen stellen und Eltern offen und vertrauensvoll antworten. „Wenn wir Programme zum Selbst- und Belastungsmanagement, zur Stressbewältigung für unsere Soldaten auflegen ist es nicht mehr als recht, auch etwas für deren Familien, besonders für die Kinder zu entwickeln“, sagte Oberst Walter Sauer, der Bereichsleiter für Menschenführung, Betreuung und Fürsorge. Deshalb wurde eine interaktive Lernprogramm durch das Zentrum Innere Führung entwickelt. Die CD soll Kindern und Jugendlichen interaktiv das Aufgabenspektrum sowie das Umfeld ihrer Angehörigen im Auslandseinsatz und die damit verbundenen individuellen Belastungen darstellen und Bewältigungsmöglichkeiten vermitteln. Inhaltlich wird die Einsatzvorbereitung dargestellt, der Aufbau eines Feldlagers und der Arbeitsalltag im Einsatz werden für die Kinder greifbar gemacht. Deshalb wurde bereits vor einigen Jahren ein Buch für Kinder im Vor- und Grundschulalter entwickelt, das den Alltag der Soldaten in einem Feldlager beschreibt. Der Erfolg dieser Betreuungsmaßnahme war so durchschlagend, dass die Idee verwirklicht wurde, auch für Kinder bis etwa zum 14. Lebensjahr eine computergestützte Version von „Karl, der Bärenreporter im Einsatz“ zu entwickeln. Dieses computergestützte Lernprogramm wird den Teilnehmern der Einsatzvorbereitungslehrgänge am ZInFü vorgestellt und durch die Medienzentrale der Bundeswehr über die Familienbetreuungszentren verteilt. Eine Fortsetzung von Karls Erlebnissen und damit dieser Erfolgsstory ist sicherlich nicht ausgeschlossen. 8 aktuell aktuell H I S T O R I E 9 Der Fliegende Zirkus des Roten Barons E rste r We l t k ri e g Mit dem Namen des Rittmeisters Manfred von Richthofen ist die Entwicklung von Luftstreitkräften untrennbar verbunden. dpa/pa (3) von Frank Bauer bevor er 1911 die Ausbildung zum Kavallerieoffizier begann. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs als solcher eingesetzt, meldete sich Richthofen 1915 zur Fliegertruppe. Während die Fronten in einem unbarmherzigen Stellungskrieg erstarrten, wurde der ehemalige Kavallerist zunächst zum Beobachter und kurz danach zum Piloten ausgebildet. Die Fliegerei hatte sich seit Beginn des Krieges völlig verändert: Anfangs als ,,fliegende Kavallerie” mit unbewaffnet durchgeführten Aufklärungsaufgaben zur Gewinnung eines Lagebild für die Heeresverbände betrachtet, eröffneten die Flieger spätestens seit der von der Firma Fokker in Schwerin entwickelten Synchronisierung von Maschinengewehrfeuer und Drehbewegung des Propellers im Jahr 1915 neue taktische und strategische Möglichkeiten. Die Erringung einer zumindest vorübergehenden Luftherrschaft über einem Frontabschnitt wurde in kürzester Zeit zu einer Führungsaufgabe der Truppenführer und konnte bereits im Vorfeld von Großoperationen wie bei Verdun oder an der Somme den Ausgang der Schlacht mitbestimmen. Technische und taktische Neuerungen bestimmten das Bild der Fliegertruppe auf beiden Seiten der Front. Hauptmann Oswald Boelcke wählte 1916 den ein Jahr jüngeren Richthofen als Piloten der von ihm geführten Jagdstaffel 2 aus. Boelcke, der bereits mit dem Orden Pour le Mèrite – der höchsten preußischen Tapferkeitsauszeichnung dekoriert worden war – bildete seine Staffel gezielt im Formationsflug aus und vermittelte bis zu seinem tödlichen Absturz im Gefolge eines Luftkampfes Ende Oktober 1916 seine taktischen Erfahrungen. Führung zwischen Technik und Taktik – „Der Fliegende Zirkus“ Richthofen selbst erzielte seinen ersten Abschuss als Jagdflieger am 17. September 1916 über Cambrai. Die taktischen Lehren Boelkes genau beachtend, arbeitete Richt- Ein Ehrenbegräbnis richteten die Alliierten für den Rittmeister aus – ein Foto von dem Ereignis warfen sie über den deutschen Linien ab. Rittmeister Manfred von Richthofen, der Rote Baron, wurde als Flieger nicht nur bei den Deutschen verehrt. E ine Ostfront gab es nach dem Frieden von Brest-Litowsk im März 1918 nicht mehr, das Kaiserreich und seine Oberste Heeresleitung versuchte nun mit einer Frühjahrsoffensive die Entscheidung im Westen zu erzwingen, doch brachten die Alliierten den deutschen Angriff, der zwischen Arras und Fère begonnen wurde, nach 65 Kilometern Geländegewinn bis zum Sommer letztlich doch noch zum Stehen. Mitten im deutschen Vormarsch erschütterte die Truppe und die nach dem Hungerwinter des Jahres 1917 mehr denn je zuvor auf einen baldigen Frieden hoffende deutsche Zivilbevölkerung eine Nachricht, die bald um die Welt gehen sollte: Ein britisches Jagdflugzeug überflog den Feldflugplatz des deutschen Jagdgeschwaders 1 und warf die Meldung ab, dass Rittmeister Freiherr Manfred von Richthofen am 21. April 1918 im Luftkampf gefallen und von Briten und Australi- ern mit militärischen Ehren bei Amiens beigesetzt worden sei. Ein Foto der Beisetzungsfeierlichkeiten war beigefügt. Inmitten eines millionenfachen anonymen Sterbens in den Schützengräben und während der Materialschlachten der vergangenen Jahre bekam hier ein einzelner gefallener Soldat durch den Gegner eine persönliche Hochachtung gezollt, die den internationalen Mythos des ,,Roten Barons” nach dem Ersten Weltkrieg mitbegründete. Doch wer war der Mann, dessen Leben zum Gegenstand unzähliger Bücher und Filme geworden ist? Von der Kavallerie zur Fliegerei Am 2. Mai 1892 als Sohn einer Offizierfamilie in Breslau geboren, durchlief Richthofen die schulische und militärische Ausbildung an preußischen Kadettenanstalten, Passend zum Jahrestag kam der Film „Der Rote Baron“ in die Lichtspielhäuser. Hier eine Szene mit Matthias Schweighöfer als Rittmeister von Richthofen in einem „Fokker“ Dr.I-Dreidecker. hofen eng mit Technikern und Warten zusammen, um das Fluggerät zu optimieren. Damit erkannte Richthofen sehr früh die technologische Seite des militärischen Führens, die er nach der Übertragung des Kommandos über die Jagdstaffel 11 weiter ausbaute. Mit dem inzwischen mit dem Pour le Mérite ausgezeichneten Richthofen an der Spitze erreichte der ,,Fliegende Zirkus” – so der Spitzname der Flieger, die ihre Maschinen zur besseren Kennung bunt angemalt hatten – hohe Abschusszahlen. Richthofen, dessen Flugzeug die Farbe Rot trug, schoss in diesem von den Briten als ,,Bloody April” bezeichneten Monat April 1917 knapp zwanzig Gegner ab. Dass es sehr schwierig war, diese Farbe zu besorgen, sei nur am Rande erwähnt, doch wirft es ein bezeichnendes Licht auf die immer problematischer werdende Versorgungslage der Mittelmächte. Im Juni 1917 wurden vier Jagdstaffeln zusammengefasst und bildeten unter dem Kommando Richthofens das Jagdgeschwader 1. Einen Monat später zog sich der Kommodore jedoch im Luftkampf eine schwere Kopfverletzung zu und musste notlanden. Der letzte Flug des ,,Roten Barons” Am 21. April 1918 führte Richthofen neun seiner Staffelkameraden vom Flugplatz Cappy an der Somme nach nunmehr 80 bestätigten Abschüssen in einen Kampfeinsatz. In seinem roten „Fokker“ Dr.I-Dreidecker verfolgte er einen Gegner über die englischen Linien, landete schließlich tödlich verwundet in der Nähe von australischen Soldaten und verstarb. Nachdem lange Zeit davon ausgegangen wurde, dass der kanadische Pilot Arthur Roy Brown den ,,Roten Baron” in der Luft getroffen hatte, wird nach umfangreichen forensischen Untersuchungen heute davon ausgegangen, dass der australische MG-Schütze Cedric Popkin der letzte Gegner Richthofens war. 10 aktuell S T R E I T K R Ä F T E Schönbrodt/PIZ M Im indischen Ozean M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Der Berg ruft H e e re s b e rg f ü h re r Abschluss des 49. Lehrgangs an der Gebirgs- und Winterkampfschule in Mittenwald. von Christian Weber E Eurokorps An historischer Stätte Die Schlachtfelder des 1. Weltkrieges in der Nähe von Verdun waren Ziel einer militärhistorischen Weiterbildung, zu der Angehörige des multinationalen Eurokorps-Hauptquartiers aus Straßburg in den Nordosten Frankreichs reisten. Zunächst galt es, am Beispiel des VI. Deutschen Reservekorps, das dort 1916 im Einsatz war, eine lagebezogene Geländeorientierung, eine Feindlagebeurteilung und einen Kräftevergleich vorzunehmen. Die erarbeiteten Lösungsansätze für das eigene Handeln verglichen die Teilnehmer dann mit den historischen Abläufen auf dem Schlachtfeld von 1916. Höhepunkt der Weiterbildungsfahrt war ein Gedenkappell im Gebeinhaus von Douaumont bei Verdun. Der stellvertretende Kommandierende General, der französische Generalmajor Philippe Sommaire, und dem Chef des Stabes, der deutsche Brigadegeneral Georg Nachtsheim, gedachten der Toten und Verletzten, die in diesem Frontabschnitt zu beklagen waren. (sch) FMZ Geb/WikpfS Nach Abschluss des Flugkörperschießens vor der Küste Südafrikas setzte der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV) – bestehend aus den Fregatten „Hamburg“ und „Köln“ und sowie dem Einsatzgruppenversorger „Berlin“ – seine Ausbildungsfahrt um den afrikanischen Kontinent fort. Im Anschluss an einen kurzen Aufenthalt in der südindischen Hafenstadt Kochi folgte ein dreitägiges Manöver mit der indischen Marine (Bild). Neben nautischen und seemännischen Manövern wie Formationsfahrten, Versorgungsmanövern und Flugbetrieb mit einem indischen Hubschrauber absolvierten die Crews auch Übungen zur U-Bootjagd und ein gemeinsames Seezielschießen. Nach Abschluss der binationalen Übung nahm der EAV Kurs auf den omanischen Hafen Maskat. Nach einem weiteren Hafenaufenthalt im ägyptischen Safaga geht es Anfang Mai durch den Suezkanal und somit in die fast schon „heimatlichen“ Gewässer des Mittelmeers. (sap) xakt 164 Ausbildungstage rich vom Übungszentrum Infanim Sommer- und Winterterie. teil, unzählige Höhenmeter Im diesem Jahr wird die Heein Fels, Eis und Schnee liegen resbergführerausbildung in der hinter den Teilnehmern des Bundeswehr 50 Jahre alt und ist 49. Heeresbergführerlehrgangs. doch immer jung geblieben. Die Die Würdigung der gezeigten ständige Weiterentwicklung des Leistungen erhielten nun neun Lehrgangs spiegelt auch die verSoldaten aus den Händen des änderten sicherheitspolitischen Kommandeurs der Gebirgs- und Rahmenbedingungen wieder. Winterkampfschule in MittenWar die Ausbildung früher wald, Oberstleutnant Jürgen auf die Erfordernisse einer mögliRadermacher, und dem aus Bad chen Verteidigung Deutschlands Reichenhall angereisten Komim Bereich des Bayerischen Walmandeur der Gebirgsjägerbrides und der Alpen, oder einen gade 23, Brigadegeneral Erich Einsatz an den NATO-Flanken Pfeffer, in Form von Heeresbergausgerichtet, so ist der Heeresführerabzeichen und Bergführerbergführer heute fester Bestandbuch. teil aller Einsatzkontingente auf „Vor sich selbst bestehen zu dem Balkan und in Afghanistan. können ist der Leitsatz Ihres Mit seinem Spezialwissen ist er Handels“, führte Radermacher in ein nicht zu ersetzender Berater seiner Ansprache aus und leitete des Kontingentsführers für die damit auf die Notwendigkeit von Gefahren des Gebirges, bei der Spezialisten für extreme Gelände- Rettung aus schwierigem Geund Klimaverhältnisse über. Pfeflände und der Lawinenkunde. fer, selbst Heeresbergführer, mahnte die frisch ernannten Bergführer, dass es nun daran gehe, die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erhalten, zu festigen und mit unter auch neuen Herausforderungen anzupassen. Im aktuellen Bericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Reinhold Robbe, wird vielfältig die mangelnde Fitness der Soldaten kritisiert. Dass hohe körperliche Leistungsfähigkeit nicht immer jungen Soldaten vorbehalten ist, zeigt die Ernennung des 42-jährigen StabsfeldTeil des Lehrplans: Rettung im Gebirge. webels Peter Fried- M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 aktuell E I N S Ä T Z E Nachts in Kabul _isaf I SA F Deutsche Patrouille auf Fahrt durch die afghanische Hauptstadt. PIZ Kabul E s ist 23 Uhr – mitten in der Nacht. Doch von Stille kann in Kabul keine Rede sein. Der Motorenlärm vorbeifahrender „Jingletrucks“, die eilig auf der nahe gelegenen „Jallalabad Road“ ihre Ware ins Herz der afghanischen Hauptstadt transportieren, ist weit bis ins Lager zu hören. Das helle Mondlicht strahlt über die aluminiumverkleideten Dächer der Unterkünfte im Camp Warehouse. Rund 2000 Soldaten sind in diesem Camp eingesetzt, etwa zehn Kilometer von der Drei-Millionen-Metropole entfernt. Knapp 300 von ihnen sind Deutsche – davon ein Drittel von der Einsatzkompanie aus Oberviechtach. Diese gehören zwar dem deutschen Einsatzunterstützungsverband Kabul an, taktisch jedoch unterstehen sie der französischen Battlegroup. Während der größte Teil der Soldaten seinen wohlverdienten Schlaf bekommt, sind die Panzergrenadiere der Einsatzkompanie gerade dabei, ihrem täglichen Auftrag nachzukommen: Patrouillenfahrt im Raum Kabul – bei Nacht. „Alfa 1, hier Alfa 2, können Sie mich aufnehmen“ – „Ja, höre sie laut und deutlich“, brummt es durch den Bordfunk des gepanzerten „Dingo“. „Gut – Maschinengewehre klar zum Gefecht, Patrouille rollt“, befiehlt Hauptfeldwebel W., während er sich seine schützende Staubbrille ins Gesicht zieht. Seine Soldaten sind eingewiesen. Sie kennen ihre Beobachtungsbereiche und sichern so die kleine Kolonne. Um nachts sehen zu können, reicht das Mondlicht nicht aus. Daher sind Nachtsichtgeräte während der Fahrt unerlässlich. „Nur so haben wir die Möglichkeit, das umliegende Gelände genauestens unter die Lupe zu nehmen“, bestätigt der erfahrene Patrouillenführer. Im Slalom schlängeln sich die „Dingos“ durch die fest betonier- Blick durch das Nachtsichtgerät: letzte Vorbereitungen für die Patrouille. ten Pfeiler des Haupttores, vorbei am französischen Torposten, der den Deutschen noch ein lautes „Bonne chance – viel Glück“ hinterher ruft. In den nächsten vier Stunden werden die zwei Fahrzeuge durch das Kabuler Hochland streifen, um dort ihren Auftrag zu erfüllen – nämlich für Sicherheit und Stabilität in der Region zu sorgen. Für den 30-jährige Hauptfeldwebel ist es der dritte Einsatz in Afghanistan. Schon damals, als Kabul noch zum Haupteinsatzgebiet der Bundeswehr gehörte, fuhr der gebürtige Oberpfälzer hier Patrouille. Nach einer Stunde ist der Beobachtungspunkt erreicht. Auf einem hochgelegenen Plateau haben die „Dingos“ ihre Stellung bezogen. Außer dem Wind, der über den vertrockneten Sandboden zieht, ist nichts zu hören. Ein Beobachtungs- und Horchhalt wird durchgeführt. „Von hier oben haben wir den besten Blick in das vor uns liegende Gelände“, so der Patrouillenführer. Plötzlich: Einige unbekannte Personen auf drei Uhr! – Doch der erfahrene Panzergrenadier bleibt ruhig. Es sind nur ein paar Nomaden, die zu später Stunde mit ihren Schafen und Kamelen durchs Land ziehen, um den 11 nächsten Weideplatz anzulaufen. Nach 30 Minuten vollkommener Stille ist nichts Ungewöhnliches festzustellen. „Motoren an – Patrouille führt Auftrag weiter fort“, gibt W. an seinen Bordfunker weiter, der dies sofort an den Gefechtsstand meldet. Ingesamt vier Stunden und knapp 75 Kilometer später kommt die Patrouille wieder im Feldlager „Camp Warehouse“ an. Es ist mittlerweile fünf Uhr morgens. Für die Soldaten aus Süddeutschland ist der heutige Einsatz allerdings noch nicht beendet. Die Nachbereitung steht an – vor allem der Chef der Einsatzkompanie, Hauptmann L., will wissen, was sich während der Patrouille ereignet hat. „Die größte Gefahr ist, dass feindliche Kräfte im Schutz der Dunkelheit nicht klar erkennbar sind. Nachts sind eben alle Katzen grau“, so der 28-jährige Hauptmann. Langsam steigt die Sonne über das nahgelegen Gebirge auf, das Kabul von allen Seiten umschließt. „Jetzt heißt es, eine heiße Tasse Kaffee abgreifen und eine Dusche, um den feinen Sand aus den Poren zu bekommen“, freut sich der Hauptfeldwebel. Bis es nächste Nacht wieder heißt: „Waffen klar zum Gefecht – Patrouille rollt!“ (eb) Der Ende März bei einem Anschlag in Kunduz schwer verletzte Hauptfeldwebel ist am vergangenen Dienstag aus dem Bundeswehrzentralkrankenhaus in Koblenz entlassen worden. Der Soldat durchläuft nun eine Rehabilitationstherapie. Der bei dem Anschlag schwer verletzte Hauptgefreite muss noch mindestens zwei Wochen weiterbehandelt werden. Der Chefarzt des Bundeswehrzentralkrankenhauses, Generalarzt Christoph Veit, geht davon aus, dass die beiden Soldaten gesundheitlich weitestgehend wiederhergestellt werden können. Der Kommandeur der 4. Luftwaffendivision in Aurich, Generalmajor Peter Schelzig, informierte sich bei einem Besuch in Mazar-e-Sharif über den Leistungsstand des stationierten Einsatzgeschwaders. Dessen Kommodore, Oberst Burkhard Kollmann, stellte ihm die taktischen Einsatzverfahren und aktuellen Handlungsfelder vor. Die 4. Luftwaffendivision ist einer der Haupttruppensteller des Einsatzverbandes. Neben den „Tornados“ aus Jagel stellt der Großverband auch die Objektschutzkräfte aus Schortens. _oef Im Rahmen einer Informationsreise besuchte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung, Thomas Kossendey, die Fregatte „Emden“. Im Hafen von Salalah im Oman wurde er vom Kontingentführer des deutschen Einsatzkontingentes „Operation Enduring Freedom“ (OEF), Fregattenkapitän Michael Giss, über die Lage vor Ort informiert. Seit dem 12. Februar operiert die „Emden“ im Seegebiet am Horn von Afrika und dem Golf von Aden. aktuell _forschung Die organisatorischen Vorbereitungen für die dritte Europäische Leistungsschau Robotik (ELROB) an der Infanterieschule in Hammelburg sind abgeschlossen. Eine große Anzahl europäischer Entwickler aus zehn Nationen werden vom 30. Juni. bis 3. Juli mehr als 20 robotische Systeme präsentieren. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob in absehbarer Zeit robotische Systeme Soldaten in den Auslandseinsätzen effektiv unterstützen können. Anhand von verschiedenen Parcours sollen robotische Systeme identifiziert werden, die alltägliche militärische Aufgaben bewältigen. Ziel der Leistungsschau ist es, Erkenntnisse für Rüstungsprojekte sowie im Bereich Forschung und Technologie zu gewinnen. _besuch Eine rund 30-köpfige Delegation der Führungsakademie der Bundeswehr aus Hamburg besuchte kürzlich das NATO Defense College in der italienischen Hauptstadt. Für den dortigen Schulkommandeur, den deutschen Generalleutnant Wolf-Dieter Löser, war dies eine Möglichkeit, sich mit Lehrgangsteilnehmern seiner ehemaligen Wirkensstätte auszutauschen. Löser war vor seiner Verwendung in Rom Kommandeur der Führungsakademie. _aktion Die Reservistenkameradschaft Attendorn wollte für den Friedenseinsatz der Bundeswehr ein Zeichen setzen. Daher haben die Reservisten auf dem Ehrenfriedhof der Stadt im Sauerland einen Gedenkstein aufgestellt. Die Inschrift ist eine Botschaft von Papst Benedikt XVI. anlässlich des Weltfriedenstages 2006. S T R E I T K R Ä F T E M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Auf glattem Parkett MNUN Hamburger Offiziere simulieren in New York die Weltpolitik. Gräser 12 In diesem Jahr als „Kanada“ bei New Model United Nations: die Studenten der Hamburger Bundeswehr-Universität. D er UN-Generalsekretär Ban Ki-moon ließ es sich nicht nehmen, sie zusammen mit 2400 anderen Studenten aus der ganzen Welt im Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN) in New York zu begrüßen. Seit 16 Jahren gehören die Studenten der Helmut-Schmidt-Universität zum festen Teilnehmerstamm der Veranstaltung New Model United Nations (NMUN). Studenten aus allen Kontinenten erproben sich am Originalschauplatz auf diplomatischem Parkett, diskutieren, debattieren und versuchen, Resolutionen zu verabschieden. In diesem Jahr reisen 20 studierende Offiziere und der letztjährige Delegationsleiter, Oberleutnant Simon Ruge vom Fallschirmjägerbataillon 313 in Seedorf, in die amerikanische Metropole. Diesmal sind die Hamburger während der fünftägigen Simulation der Gremien der Vereinten Nationen die Repräsentanten Kanadas. Sie verhandeln über Resolutionen, die sich mit dem Klimaschutz, der Flüchtlingsproblematik in Afrika oder Waffenproliferation auseinandersetzen. Hierbei gilt es, sich auf diplomatischem Parkett entsprechend der „rules of procedure“ zu bewegen und in der Konferenzsprache Englisch zielsicher die eigenen Interessen zu kommunizieren. Hierbei sind Toleranz und Kompromissbereitschaft die Grundpfeiler der Verhandlung, denn gemeinsame Entscheidungen der 192 Länder lassen sich nur durch gegenseitige Zugeständnisse erreichen. Die Gruppe der studierenden Offiziere hat sich an der HSU zu dem Verein HSU-MUN (HelmutSchmidt-Universität Model United Nations) zusammengeschlossen. Mit derzeit 65 Mitgliedern gilt es für den Verein, das Projekt an der Universität zu erhalten und sowohl die politische Bildung wie auch die akademische Vorbereitung zu unterstützen. Ein Dreivierteljahr der Vorbereitung in Arbeitsgruppen, Seminaren und nationalen Konferenzen liegt hinter den Studenten, wenn sie die insgesamt 16-tägige Studienreise in die USA antreten. Nach einer Woche in New York mit der Konferenz und Besuchen im Deutschen Haus sowie der kanadischen UN-Vertretung besucht die Gruppe unter anderem die Akademie der US-Army in Westpoint, die deutsche Botschaft in Washington, das Capitol, das Pentagon, die Marineakademie in Annapolis und das Bundeswehrkommando USA/Kanada. Zahlreiche Vorträge ermöglichen ihnen dabei interessante Einblicke in die politischen und militärischen Institutionen. Eindrucksvoll und spannend, so fiel das Resümee der Teilnehmer zur Studienreise aus. Sie bot den studierenden Offizieren nicht nur einen Ausflug auf das internationale Parkett, sondern auch eine gute Gelegenheit, die Bundeswehr und Deutschland im Ausland zu vertreten. Mit der Abschluss-Zeremonie der Konferenz, die wiederum in der Generalversammlung der Vereinten Nationen stattfand, endete die Repräsentation Kanadas und es begannen wieder die ersten Planungen für das nächste Jahr. „Welches Land wir im kommenden Jahr vertreten werden, erfahren wir erst Ende des Jahres, aber die Vorfreude ist schon groß“, so Johannes Potthoff, 2. Vorsitzender des Vereins HSU-MUN und Leiter der diesjährigen Delegation. (rug) aktuell S T R E I T K R Ä F T E M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Sinn und Zweck impressum M i l i tä rs e e l s o rge Neue Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts zu Entstehung und Sinn der deutschen Konzeption veröffentlicht. von Wolfgang Sender M und unterstützte, im Auftrag und unter Aufsicht der Kirchen geleistete Militärseelsorge zu sprechen. Mit einem gerade erschienenen Forschungsbericht führt Dörfler-Dierken in die deutsche Konzeption der Militärseelsorge ein. Die Studie mit dem Titel „Zur Entstehung der Militärseelsorge und zur Aufgabe der Militärgeistlichen in der Bundeswehr“ beschreibt, wie die Strukturen und die Organisation von Militärseelsorge und Lebenskundlichem Unterricht entstanden sind. Und sie erläutert, warum die Stellung der Militärgeistlichen der militärischen Hierarchie gegenüber frei ist, und warum gerade Theologen die Durchführung des Lebenskundlichen Unterrichts anvertraut wurde. Die Freiheit der Militärseelsorge dient den Soldaten. Und der Lebenskundliche Unterricht soll ihnen innerhalb des militärischen Betriebs einen Freiraum zur Selbstbesinnung bieten. „Man sollte sich auf die geistigen Wurzeln besinnen, wenn man die ethische Bildung verbessern möchte“, erläutert Dörfler-Dierken. Über 127 Seiten zieht die Theologin dazu eine Linie von der Grundidee der deutschen Militärseelsorge, die der so genannte „Vater der Inneren Führung“, der spätere General Wolf Graf von Baudissin gleich zu Beginn der Planungen für deutsche Streitkräfte entwickelt hat. Ihm ging es um Gewissensschärfung und Selbstbildung, die freiwilliger und freiheitlicher Aussprache bedürfen. Rott / IMZ Archiv oralische Urteilsfähigkeit entwickelt sich zu einer Kernkompetenz von Soldaten. Die Bedeutung der ethischmoralischen und interkulturellen Bildung unterstrich bereits das Weißbuch, das vor zwei Jahren erschien. Die im Januar erlassene Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 10/1 Innere Führung fordert von allen Soldaten, dass sie die Werte des Grundgesetzes verinnerlichen, so dass sie auch in extremen Situationen verantwortlich handeln. Aber was heißt eigentlich: ethisch handeln? „Ethisch handeln bedeutet, als gewissengeleitetes Individuum, mit verantwortlichem Gehorsam, als konflikt- und friedensfähiger Mitmensch seinem militärischen Auftrag nachzukommen“, meint Angelika Dörfler-Dierken, Wissenschaftlerin am Sozialwissenschaftlichen Institut der Bundeswehr in Strausberg. Das setzt voraus, dass Soldaten ihr Handeln bedenken und begründen, dass sie in herausfordernden Situationen schnell und sicher ihre Handlungsoptionen und deren Folgen abwägen und sich dann eigenverantwortlich im Sinne des Auftrags verhalten können. „Soldaten müssen nicht nur ihren militärischen Vorgesetzten und der Öffentlichkeit Rede und Antwort stehen, sondern ihr Handeln auch vor ihren Freunden und Verwandten und – nicht zuletzt – vor ihrem eigenen Gewissen verantworten“, sagt Dörfler-Dierken. Wer ethische Bildung für Soldaten fordert, kommt schnell auf die vom Staat gewünschte 13 Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Bundesministerium der Verteidigung, Presse- und Informationsstab, Stauffenbergstr. 18, 10785 Berlin, Telefon: (0 30) 20 04 83 13 Chefredakteur: Oberstleutnant Frank Pflüger (fpf, App: 83 16) Stellvertreter und Redakteur Streitkräfte: Jörg Briedigkeit (bri, App: 85 78) Politischer Korrespondent: Dietmar Buse (dibu, App: 20 88) Chef vom Dienst: Sylvia Jaeck (sja, App: 85 23) Grundwehrdienstleistende Redakteure: Obergefreiter Philip Beyer (byr, App: 85 46) Mitarbeit: Oberfähnrich Kevin Bo-Ehm (kbo) Satz: Bundesamt für Wehrverwaltung, ZA 9 Anschrift: aktuell – Zeitung für die Bundeswehr, Stauffenbergstr. 18, 10785 Berlin; Telefon: (0 18 88) 24 00 o. (0 30) 20 04 0, Fax: (0 30) 20 04 85 53, BwFw: 34 00; Internet: http://www.bundeswehr.de; E-Mail: [email protected] Druck: Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, Kurhessenstr. 4-6, 64546 Mörfelden-Walldorf Anzeigenverwaltung/Disposition: RheinMainMedia, Michael Faida, Frankenallee 71-81, 60327 Frankfurt; Tel.: (0 69) 75 01 41 33, Fax: (0 69) 75 01 41 36; E-Mail: [email protected]; Anzeigenpreisliste: 2005 vom 1. November 2004; Anzeigenschluss: Mittwoch, 18.00 Uhr, für die übernächste Ausgabe Anzeigenverkauf: Presse- und Werbeagentur Hans Bratsch, Siegwartstr. 3, 89081 Ulm; Tel.: (07 31) 61 06 26, Fax: (07 31) 61 06 16; E-Mail: [email protected] Bezugspreis: Jahresabonnement € 31,50 (inkl. 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Ein Baustein zur Inneren Führung: die Militärseelsorge in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr. 14 aktuell S P O R T Goldene Punkte sport _splitter Gewichtheben Hauptgefreiter Julia Rohde hat sich in der 53-Kilogramm-Klasse die Bronzemedaille bei der Gewichtheber-Europameisterschaft im italienischen Lignano geholt. Mit einem Gewicht von 188 Kilogramm hat die 18-Jährige einen neuen deutschen Rekord aufgestellt. Rohde erhofft sich damit einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Peking. Allerdings müssen die deutschen Heberinnen in der EM-Nationenwertung unter die drei besten Teams gelangen, um eine Athletin nach China schicken zu dürfen. Eishockey Bei der Frauen-Weltmeisterschaft in China hat die deutsche Nationalmannschaft, unter ihnen auch acht Soldatinnen aus der Sportfördergruppe Sonthofen, den neunten Rang erreicht. Zum zweiten Mal nach 2005 wurden die Frauen aus den USA Weltmeister. Wasserspringen Die deutschen Wasserspringer erzielten beim Grand Prix in Moskau ein gutes Mannschaftsergebnis. Stabsgefreiter Tobias Schellenberg musste sich vom Drei-Meter-Brett mit 441,90 Punkten nur dem Chinesen Li Shixin (476,30) geschlagen geben. In der Synchron-Konkurrenz vom Drei-Meter-Brett wurden Katja Dieckow und Unteroffizier Nora Subschinski Zweite. B ei den Teakwondo-Europafalls durch den „Golden Point“. Der dritte Sportsoldat, Hauptgemeisterschaften in Rom Somit dürfte auch sie zur engefreiter Boris Winkler, gewann in erkämpften die Athleten ren Auswahl in ihrer Gewichtsder Gewichtsklasse bis 58 Kilo der Sportfördergruppe Sonthofen klasse bei der Nominierung für vier Vorkämpfe, ehe er sich im vier von sieben MedailFinale dem Aserbaidlen des deutschen schaner Elnur Amanov Teams und erreichten mit 0:1 geschlagen somit ein Top-Ergebnis. geben musste. Obergefreiter Sümeyye Militär-Weltmeister Gülec setzte sich nach Daniel Manz gewann in drei gewonnen Vorseiner Gewichtsklasse kämpfen in Gewichtsbis 67 Kilo drei Vorklasse bis 47 Kilo im kämpfe souverän, verFinale auch gegen ihre lor aber seinen Halbtürkische Kontrahentin finalkampf gegen SerKadriye Selminoglu vet Tazegül aus der Türdurch. Mit dem „Golden kei, So blieb den HauptPoint“ – dem ersten gefreiten am Ende Punkt in der vierten zumindest die BronzeVerlängerungsrunde – medaille. Sportdirektor entschied sie den Udo Wilke war mit der Kampf für sich und Medaillenausbeute seisicherte sich den Euroner Atlethen sehr pameistertitel. Dieser zufrieden und blickt Titel dürfte sie auch nun auf die Olympider Olympianominieschen Spiele. rung ein Stück näher Treffsicher: Obergefreiter Helena Fromm (r.) in Aktion. Viel Ruhe bleibt den bringen. Sportlern jedoch nicht – Eine weitere Goldmedaille Peking zählen. „Da Helena sich in Sonthofen stehen die Vorbereierkämpfte sich Obergefreiter vor sechs Monaten das Kreuztungen für die Militär-WeltmeisHelena Fromm in der Gewichtsband gerissen hatte, ist ihre Leisterschaft auf dem Programm. klasse bis 67 Kilo. Das Finale tung um so höher einzuschätzen“, Das Team fliegt am 20. Mai nach gegen Epangue Gwladys aus so die Teamverantwortlichen der Seoul, um erneut auf Titeljagd zu Frankreich gewann Fromm ebenDeutschen Taekwondo Union. gehen. (and) and Beim Qualifikations-Turnier im japanischen Kakamigahara hat die deutsche Herren-Nationalmannschaft das Olympia-Ticket gelöst. Mit einem klarem 4:0Finalsieg gegen den Gastgeber haben die Hockeyspieler, unter ihnen auch die Obergefreiten Maximilian Müller und Christian Schulte, Peking jetzt fest im Visier. Teakwon d o- E M Vier Medaillen gehen an Athleten der Sportfördergruppe Sonthofen. dpa/pa Hockey M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Zurück im deutschen FrauenNationalkader: Bundestrainerin Silvia Neid kann wieder mit Obergefreiter Fatmire Bajramaj planen. Rechtzeitig zum Europameisterschafts-Qualifikationsspiel am 7. Mai in Belgien kehrt Bajramaj, die im vergangen Jahr Weltmeisterin wurde, ins Team der Nationalmannschaft zurück. Die 20-jährige Mittelfeldspielerin von der Sportfördergruppe Warendorf, die auch für den Bundesligisten FCR Duisburg spielt, musste zuletzt aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. „Sie hat die Mandeln herausgenommen bekommen, dann noch eine Zerrung, aber jetzt ist sie wieder voll dabei“, erklärte Neid. (sja) aktuell U N T E R H A L T U N G M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Bruch mit der Familie B u c h t i p p „Erinnere Dich“ von der finnischen Schriftstellerin Elina Hirvonen. von Simone Angelkort A m Anfang ist Anna sich sicher. „Ich schaffe diesen Tag“, meint sie. Zwölf Zigaretten, einen schokoladenüberzogenen Mokkakuchen, einen Mozzarellasalat und etliche Kaffeetassen später sitzt Anna immer noch in einem Cafe. Sie hat durch die Fensterscheiben Menschen beobachtet, wie sie morgens mit Bussen und Bahnen zur Arbeit fahren und wie sie abends wieder nach Hause kommen. Sie hat ihr Leben Revue passieren lassen und vor allen Dingen hat sie einen schmerzhaften Besuch bei ihrem Bruder Joona in einer Nervenklinik hinausgezögert. „Erinnere dich“ heißt der Roman der Finnin Elina Hirvonen, in dem aufgezeigt wird, wie eine Familie unter der Geisteskrankheit eines Familienmitgliedes zerbricht. Joona ist der zwei Jahre ältere Bruder, der davon überzeugt ist, dass der Vater die Familie umbringen wollte, als dieser das Auto gegen einen Baum lenkte. Regelmäßig wird er von dem cholerischen Vater, einem Pfarrer, verprügelt und entwickelt im Laufe der Zeit eine Psychose. Anna leidet unter dem Schuldgefühl, Joona nicht helfen zu können. In einer klaren und schnörkellosen Sprache versteht es die Autorin, in ihrem Erstlingswerk die innere Zerrissenheit Annas dem Leser darzubringen. Geschickt bindet sie die ebenfalls problembehaftete Kindheit von Annas amerikanischen Freund Ian in die Handlung ein. Dessen Vater war traumatisiert aus dem Vietnamkrieg heimgekehrt. Obwohl Annas Erinnerungen immer wieder mit tatsächlichen politischen Ereignissen wie dem 11. September 2001 oder den politischen Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg verknüpft sind, bleibt dieses Buch eine sehr persönliche und berührende Familiengeschichte. Der Roman gewährt einen packenden Einblick in die zerstörerische Kraft einer Psychose und stellt einmal mehr die Frage nach der Bedeutung von Familienzusammenhalt und der Rolle von Freundschaften. Derzeit schreibt die finnische Autorin, die auch als Produzentin und Regisseurin arbeitet, an ihrem zweiten Buch. Man darf gespannt sein. Elina Hirvonen: „Erinnere dich“; Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2008; 160 Seiten; 12,50 Euro; ISBN: 978-3-423-24624-8. 15 _verlosung Formel 1 Fans würden sicher gerne einmal mit Flavio Briatore oder Ron Dennis tauschen und an der Spitze eines Rennstalls stehen. Wer gerne selbst die Strategie eines Teams bestimmen will, hat virtuell die Möglichkeit. Mit dem „Racing Team Manager“ hat der Spieler die Möglichkeit Verträge mit Lieferanten, Sponsoren und Fahrern zu schließen und so sein Team an die Pole-Position zu führen. Ex-Rennfahrer und Formal 1Experte Christian Danner präsentiert die erste Motorsport-Wirtschaftssimulation und gibt darin Tipps wie man erfolgreicher F1-Manager wird. Die dreidimensionalen Rennszenen des Spiels werden von Danner kommentiert. (sja) aktuell verlost drei – von Christian Danner handsignierte – PC-Spiele. Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „Formel 1“ an „[email protected]“ senden. Einsendeschluss ist der 7. Mai. Weltklasse-Songs neu interpretiert D as neue Werk der amerikanischen Sängerin Cat Power trägt den Namen „Jukebox“. Und wie in der gleichnamigen Musiktruhe sind auch auf der CD Stücke von recht unterschiedlichen Interpreten zu finden. Gleich zu Beginn auf dem Album gibt die Musikerin eine eigene Version von „New York“ des Weltstars Frank Sinatra zum Besten. Das Original ist fast nicht wieder zu erkennen. Aber dafür hört man, dass die Frau den Soul in ihrer manchmal etwas rauchig klingenden Stimme hat – und das überaus betörend. Viele Kritiker nennen Cat Power „Meisterin der Interpretation“, denn schon oft hat sie die Stücke von Leuten gesungen, die ihre musikalischen Vorbilder sind. Und das mit bislang großem Erfolg. Ihr letztes Album „The Greatest“, das vor zwei Jahren erschien, wurde weltweit zwei Millionen mal verkauft. Danach fand die attraktive Amerikanerin, die glamou- dpa/pa Musiktipp Souliger Memphis-Sound von der Südstaatlerin Cat Power. Sängerin Cat Power röse Auftritte liebt, auch noch genügend Zeit, eine Model-Karriere einzuschlagen. Denn kein geringerer als der deutsche Mode-Zar Karl Lagerfeld verpflichtete sie für eine Chanel-Kollektion. Doch nach diesem erfolgreichen Abstecher in die Modebranche setzt die dunkelhaarige Schönheit wieder verstärkt musikalische Akzente. Und das mit Bravour. Die Qualität ihrer Stimme stellt Cat Power, die eigentlich Chan Marshall heißt, in ihrer „Jukebox“ in den Versionen von „Don‘t Explain“ der Jazz-Ikone Billie Holiday besonders unter Beweis. „I Believe In You“, das im Original vom Folk-Barden Bob Dylan stammt, liefert Cat Power als fetzig-rockige Gitarrennummer ab. Düster-Sänger Nick Cave wäre bestimmt begeistert, wenn er der Stimme der 36-jährigen Sängerin und ihrer Interpretation seines Stückes „Breathless“ lauschen würde. Fazit: Cat Power – mehr als nur eine schöne Stimme. (dirko) 16 aktuell P E R S O N A L B O G E N M O N TA G , 21. A P R I L 2 0 0 8 Michael Kersting Wen oder was bewundern Sie am meisten? Krebskranke Kinder, die trotz ihrer Krankheit ihr Schicksal meistern. Wozu können Sie nicht „Nein“ sagen? Hilfsbereitschaft. Was können Sie überhaupt nicht leiden? Neid, Trittbrettfahrer und Lügen. B undespräsident Horst Köhler hat ihn aufgrund seines Engagements bereits eingeladen, Verteidigungsminister Franz Josef Jung und Papst Benedikt XVI. ebenso. Stabsfeldwebel Michael Kersting setzt sich in seiner Freizeit ehrenamtlich für die Hilfe krebskranker Kinder sowie für die Organisation „Lichtblicke“ ein, die Familien in Not unterstützt. Mehr als 24 000 Euro hat der Stabsfeldwebel des Stabsunterstützungsbataillon des I. Deutsch-Niederländischen Korps in Münster, durch Versteigerungen, Benefizkonzerte oder Blutspendeaktionen bereits gesammelt. Ende April wird der 46-Jährige in Düsseldorf auf Angelika Rüttgers treffen. In der Staatskanzlei wird er der Schirmherrin von „Lichtblicke“ erneut einen Spendescheck für ihre Organisation überreichen. Die mehr als 3000 Euro sind unter anderem der Erlös aus Versteigerungen von Fußball-Bundesliga-Trikots. (sja) Was wäre Ihre berufliche Alternative? Manager in einem Fußballverein der Bundesliga oder Bürgermeister. Was schätzen Freunde an Ihnen? Hilfsbereitschft, Organisationstalent und meine fröhliche Art. Was mögen Sie an sich selbst nicht? Ungeduld. Mit wem möchten Sie einmal einen Abend verbringen? Mit der Bundesligamannschaft des FC Schalke 04. Wo möchten Sie am liebsten leben? In NRW und wo nur die Sonne scheint. Was wäre für Sie das größte Unglück? Der Verlust der eigenen Familie. Was war Ihr größter Fehler in der Vergangenheit? Mich auf andere zu verlassen. Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welchen? Darsteller in einem Kinofilm zu sein. Bei welcher Gelegenheit können Sie leidenschaftlich werden? Bei einem romantischen Menü. Was ist Ihr Hauptcharakterzug? Fröhlichkeit. Wie lautet Ihr Motto? Wer rastet, der rostet.