Via Appia Antica -Traiana

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Via Appia Antica -Traiana
Via Appia Antica
Traiana
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Via Appia Antica
Traiana
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Via Appia Antica Traiana
Paduli (Benevento) Bitritto (Bari)
Tag
Datum
Von
2011
Tag
/ h
Bis
h
(m)
km
0
1123
1
300
17
1
400
21
1
0
22
1
0
22
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1
0
15
2011
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16. 04.
2011
2
17. 04.
3
18. 04.
4
19. 04.
5
20. 04.
6
21. 04.
Möriken
Pescara S. Severo Lucera Malvizza
di Sopra (Benevento)
mit Auto !
(Übernachtung in Malvizza di Sopra)
Paduli (Vessicchelli) 550 m Buonalbergo Casalbore
(640 m)
Malvizza di Sopra (500 m)
(Übernachtung in Malvizza di Sopra)
Malvizza di sopra Tre Fontane (Castelfranco in
Miscano) Faeto (800 m) Castelluccio
Valmaggiore (600 m)
(Übernachtung in Faeto)
Castelluccio Valmaggiore (600 m)
Giardinetto
Vecchio FG 200 m
(Übernachtung in Giardinetto Vecchio)
Giardinetto Vecchio FG
Ordona
(Übernachtung in Giardinetto Vecchio)
Ordona
Stornara
Cerignola
7
22. 04.
Cerignola
8
23. 04.
Canosa di Puglia
Traiana
Corato
(Übernachtung in Ruvo di Puglia)
1
0
22
9
24.04.
1
0
18
10
25. 04.
1
0
20
11
26. 04.
Corato
Ruvo di Puglia
Palombaio
(Übernachtung in Ruvo di Puglia)
Palombaio
Palo del Colle
Bitetto
(Übernachtung in Bitetto)
Bitetto
Alba Adriatica
12
27. 04.
Alba Adriatica
Canosa di Puglia
Bitritto
12 h
360
Möriken
Karten (ca. 1 kg): GoogleMaps mit 200 m Einheiten, ca. 4 6 km auf einem A4 Blatt
zusätzlich die Satellitenbilder
teilweise auch Relief Darstellung für die Höhe
Sowohl Traktorspuren, wie auch Nebenstrassen werden als Fusswege angegeben.
€ Mittelkurs
CHF 1.29
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Samstag, 16. April 2011
Möriken Mailand
S. Severo Lucera Faeto
Wegstrecke
Wetter
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Pescara
Malvizza di Sopra
: Fahrt Möriken
Malvizza di Sopra im Auto
: Schön, warm
ca. 18 20 °C in Italien
Die momentane Situation ist etwas kompliziert und wir beschliessen mit dem Auto zu fahren, da wir
einerseits schneller sind als mit Flugzeug und andererseits auch flexibler, um den Wegen zu folgen.
Wegen des Verkehrs beschliessen wir um 4 h morgens zu starten. Es herrscht gutes Reisewetter,
nicht zu warm. Trotz des Samstages vor dem Palmsonntag geht es überraschend schnell.
Eine spannende Aussicht auf Pinien bei Ancona
Erste Sicht auf die Adria
Die phantastischen Grüntöne (mit dem südlichen Licht) der Felder fesseln einem
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Wir fahren von S. Severo nach Lucera und Troia übers Land mit Windmühlen und Solarfarmen
Das bekannte gewaltige Castello von Lucera
Wir staunen immer wieder über das Grün der Felder, je
nachdem, wie die Sonne einstrahlt.
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Da wir gut vorwärts ge
kommen sind, können wir
noch eine gute Stunde in
Troia mit der berühm
ten Kathedrale verwei
len.
Die Löwen auf den Säulen
sind ein sehr bekanntes
Motiv.
Phantasiereiche Kapitelle ohne
christlichen Hintergrund
'Nur' die Seitentüre !
Hier kann man den Höhenmesser
für die nächsten Tage stellen …
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Christus auf zwei Teufelstieren stehend, mit Engeln
Ausschnitt aus der Haupttüre
verschiedene Figuren
Pompöse Hauptfigur der Kanzel
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Die bekannte Rosette von innen und von aussen
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ein Bijou
Schöne Türen in der Stadt Troia
Über Troia kurven wir nach Faeto und rekognoszieren den
Weg nach Castelfranco in Miscano und Malvizza di Sopra, wo
wir 2 Nächte im Agriturismo 'Le Bolle' (die Blasen) logieren.
(Zimmer € 45/Nacht, HP € 45/Person, Nacht und Getränke).
Hier ist es kalt und abends wird geheizt.
Affe und Schwein am Dach der Kathedrale
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Sonntag, 17. April 2011
Paduli / Vessicchelli
Casalbore
Malvizza di Sopra
Wegstrecke
Wetter
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Buonalbergo
: Paduli / Vessicchelli (Fontana)
Buonalbergo
Casalbore
Malvizza di Sopra
17 km
3½h
300 m
: Stark bewölkt, starker Nordwind
ca. 9 14 °C
ca. 20 min. Regen
Auf dem Weg von Malvizza di Sopra zum Startort in Vessicchelli suchen wir noch die Abzweigung für
Verena's Ausflug nach Pietrelcina und stellen fest, dass Google auch hier einen nichtbefahrbaren Weg
angibt. Vorher müssen wir auf der SS90 bis ein Fahrverbot passieren, da die Strasse seit 3 Monaten
(!) teilweise ver
schüttet ist.
Vessicchelli /
Paduli liegt auf
ca. 550 m. Verena
startet mit dem
Auto zu P. Pios
Geburtsort
Pietrelcina und
ich nach Malvizza
di Sopra. Zuerst
führt mich der
Weg auf der
Hauptstrasse
SS90bis und kurz
vor Buonalbergo
in die Höhe.
Hier kann man
Natur pur genies
sen, da nur wenig
Verkehr
Natur pur Richtung Buonalbergo
Casalbore
herrscht. Dann gibt es eine weitere Überraschung: Eine tiefe
Traktorspur wird auf der Google Karte als Fussweg angegeben.
Oberhalb Buonalbergo ist die Karte nicht so klar und ich gerate
ins Dorf hinunter, wo ich bei einem Laden / Bar Rat holen kann.
Also muss ich wieder zurück auf den Tratturo Pescasseroli
(Viehweg für den Alpauf /abzug).
Dann beginnt es zu regnen, zum Glück nur für ca. 20 Minuten.
Bei einem Haus fragt grüsse ich die Nonna und da kommt die
jüngere Frau raus, ist neugierig und bietet mir einen Kaffee an
oft aus Neugier. Nach einem zweiten 'Rückzieher' komme ich
dann auf die Höhe zur alten Taverne aus dem 16. Jht., einem
stattlichen Gebäude mit separatem Brunnen / Waschhaus.
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Buonalbergo und Casalbore sind eigenständige Gemein
den, die abnehmende Einwohnerzahlen aufweisen. Die
Leute hier im Berggebiet versuchen jedoch alles, um vor
allem in der Landwirtschaft noch ein gutes Auskommen
zu finden.
Alte Taverne aus dem 16. Jht. mit Waschhaus
Die alte Taverne ist
praktisch fertig reno
viert und nun wieder ein
stattliches Haus.
Die Blütenzeit in Italien ist noch
nicht vorbei unglaublich, was
alles wächst.
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Aussicht auf die andere Talseite nach Montecalvo Irpino (rechts auf der Krete), zu der auch Malvizza gehört.
Nach Casalbore Komme ich
aus einem Gebüsch heraus
und da steht überraschend
die Pietra Piccola, fast
wie Ayers Rock vor mir.
Wie der Name sagt, muss
es hier offensichtlich noch
einen grösseren Stein ge
ben.
Die Überraschung: Pietra
Piccola mitten im Feld
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Pietra Piccola vom Torrente Ginestra aus
Nun geht es hinunter zum Torrente Gi
nestra (360 m), der Casalbore von Malviz
za di Sopra trennt.
Zum 'Bach' / Torrente hinunter sieht man
den Weg (Traktorspur) und weiche ich vom
Weg auf der Karte ab.
Dann folgt der steile Aufstieg nach Mal
vizza di Sopra. Hier hört man schon den
Lautsprecher, welcher den Gottesdienst
des Palmsonntags überträgt.
Die Familie Stiscia, welche seit Jahrhun
derten hier ansässig ist, hat sich auch für
den Kirchenbau engagiert und sorgt für
religiöse Aktivitäten in diesem Weiler.
Pietra Piccola von Malvizza aus
auf dem Aufstieg
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Da ich frühzeitig gegen das Ziel komme, muss ich mich vor dem Dorf noch hinsetzen, um mein Brötchen
/ Panino zu verzehren, obwohl es kühl und windig ist. Der Gottesdienst ist noch im Gange und ich kann
ja nicht als Wanderer ich den Gottesdienst 'reintrampen'.
Dennoch will mich die Familie zum Pranzo des Sonntages einladen.
2 Tage unser Basislager: Agriturismo Le Bolle
Gleich daneben: Ein Bauernhof mit glücklichen Hühnern der
Hahn 'zeigt' den Hühnern, wer hier der Meister sei.
Daneben bellt uns ein Bernhardiner pflichtgemäss auf dem
Hin und Retourweg des von der Familie Stiscia gesponserten
und initiierten Kreuzweges an.
Der Sohn zeigt uns voller Stolz noch die Ställe: Den alten
und den neuen, der im Bau ist. Der Vater hatte uns schon
mitgeteilt, dass es sowohl bei Kühen, wie bei den Pferden
Nachwuchs gibt.
Glückliche Hühner in Malvizza di Sopra
wehe wenn der Fuchs kommt
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Nach getaner 'Arbeit' gehen wir auf
den Dorfrundgang natürlich zuerst zu
den 'Bolle'. Die 'Bolle' (Luftblasen)
sind Wasserquellen, die von einer un
terirdischen Quelle gespiesen, blubbern
von Fall zu Fall kommt wieder eine
Gasblase an die Oberfläche. Dann er
gibt sich im kleinen Tümpel eine Welle,
wie von unsichtbarer Hand gesteuert !
Bei den Römern war Malvizza daher ein
Ort der Geister.
Das Photographieren ist nicht immer
ganz einfach, da man auf den 'Aus
bruch' der Blase wirklich passen muss
…..
Danach gehen wir an den grossen
künstlichen Reservoirs für die Bewäs
serung der Landwirtschaft vorbei zum
Kreuzweg, der recht neu ist.
Von da haben wir eine gute Fernsicht
Richtung Westen / Benevento.
Abends komme ich noch mit einem Ami
co der Familie ins Gespräch, der mit ei
ner Dottoressa geführte Wanderungen
des CAI (Club Alpino Italiano) auf der
Via Traiana / Via Micaelica und zu römi
schen Sehenswürdigkeiten / Funden in
dem Gebiet macht auch nach Monte
Sant' Angelo.
Nach unseren Informationen ist jedoch
der Verlauf der Via Traiana in diesem
Gebiet nicht genau bekannt.
Immerhin war es eine interessante Zu
satzinformation.
Der Journalist rät mir an den Weg zu
den Bolle zu nehmen und weiterzu
ziehen bis zu den Tre Fontane. Dies sei
der direkte Weg.
Mal sehen lasse mich überraschen …..
In der Nacht beginnen die Füsse etwas
zu schmerzen mal sehen.
'Bolle' (Luftblasen) aus der Erde
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Montag, 18. April 2011 Malvizza di Sopra Tre Fontane
Castelluccio Valmaggiore (600 m)
Wegstrecke
Wetter
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Faeto (800 m)
: Malvizza di Sopra (500 m) Tre Fontane (Castelfranco in Miscano) Piano delle
Noci / S. Lorenzo Faeto
Castelluccio Valmaggiore
21 km 6 h
400 m
: Sonnig mit Wolken, Nordwind
ca. 12 15 °C
Morgens früh beim Aufstehen ist
der Himmel noch stahlblau und die
Temperatur frisch!
Wie geplant, nehme ich den Weg zu
den 'Bolle' / Luftblasen und setze
ich mutig Richtung Osten / Tre Fon
tane fort eine Rechtskurve von ca.
60°, dann alles gerade aus. Dann
stosse ich auf einmal auf einen Zu
fluss zum Fiume Miscano aus Norden
und überquere diesen (Furt), 460
müM. Danach geht eine Spur links
und eine rechts. Die Spur links geht
stark nordwärts und endet im Acker.
Die Spur rechts geht durch den F.
Miscano also Schuhe abziehen.
Morgenstimmung in Malvizza
Nach einige hundert
Metern führt die
Spur nach Süden
auch falsch. Wieder
zurück und eben in
der Mitte hinauf
dem Ackerrand ent
lang aufsteigen. Da
stosse ich nach einer
Weile auf SP 50 bei
km 27 (Strada Pro
vinciale), Natur
strasse, der ich ein
gebungsgemäss fol
ge. Hier bin ich men
schenseelenallein.
Da sehe ich eine
Brücke über den Fi
ume Miscano. Kurz
davor kommt ein
Bunte Blumenwiese und Windmühlen am Horizont
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Auto aus entgegengesetzter Richtung, also lege ich einen Spurt hin und mache ein Zeichen mit der Kar
te, um den Mann nach dem richtigen Weg zu fragen. Wie gedacht muss ich über die Brücke und in die
Höhe, um den letzten Rücken des Apennins zu schaffen, bevor die grosse Ebene kommt. Beim ersten
Hof frage ich den Pastore der Schafe, einen steinalten, einzahnigen Mann, ob hier der Weg sei. Er er
klärt mir den weiteren Verlauf und ich versuche den Dialekt einigermassen zu begreifen, soweit dies
mit einem Zahn möglich ist. Beim nächsten Hof werde ich schon von weitem mit Hundegebell begrüsst.
Die Nonna kommt natürlich heraus und will schon aus Neugierde sehen, was hier los ist. Sie meint, ich
wäre mit dem Auto hier und betont mir dreimal, ich käme da nicht weiter. Zu Fuss geht es jedoch di
rekt und recht schnell nach Tre Fontane. Hier, auf dem höchsten Teil des Apennin beginnt die phan
tastische Aussicht rundherum: Alle Horizonte sind mit 'Windmühlen' bestückt !
Aussicht nach Nordwesten / Westen: Horizont voller 'Windmühlen'
Aussicht nach Westen: Horizont voller 'Windmühlen'
Sicht nach Norden: Auch hier der Horizont voller 'Windmühlen'
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Italien muss sich bemühen, die Elektrizität selbst zu produzieren.
'Un'oretta' / ein Stündchen nach Tre Fontane komme ich zum Grenzstein der drei Provinzen Bene
vent, Foggia und Avelino und danach zur 'Passhöhe' mit dem toten Feriendorf von S. Lorenzo. Hier
möchte mich eine Autofahrerin nach Faeto mitnehmen. Ich lehne dankend ab mit der Bemerkung, ich
ginge zu Fuss und hätte genügend Zeit.
Ein letzter Blick zurück nach Westen nach Malvizza, bevor es über den Berg geht ….
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Die Strasse nach Faeto ist dann
eher etwas mühsam, da ich
schon etwas müde bin. Die Füsse
in den Bergschuhen beginnen zu
brennen. Ich bin gespannt, ob
die Karten / Strassenbeschrif
tungen in Apulien besser sind als
in der Campania.
Die Ortstafel von Faeto (höch
ste Gemeinde Apuliens) ist nicht
nur in italienisch, sondern auch
franko provenzalisch geschrie
ben. Im frühen Mittelalter wur
de hier den treuen franzö
sischen Soldaten ein Stück Land
gegeben. Dies ist in dieser Re
gion immer noch die Umgangssprache. Das Dorf ist sehr sauber.
Beim Durchqueren von Faeto sehe ich auch unser Hotel 'Casa Mia', marschiere aber stramm weiter
nach Castelluccio Valmaggiore, da mich Verena hier erwartet und das Hotel hier im Umbau ist.
Da die Provinciale nach Castelluccio hinuntergeht, läuft man da nicht schlecht. Auch auf dieser Seite
des Apennins kann man die Aussicht in die Ebene auf das malerische Dörfchen Celle di S. Vito und in
Tal des Torrente Celone geniessen, wo sich früher die Via Traiana befand.
Nach unserer Siesta erkunden wir Faeto und suchen eine Bar mit ungeöffneter Türe, da es draussen
kalt wird. Ein pensionierter Italiener hört unser Gespräch und fragt uns, ob wir Schweizer seien. Dann
setzt er sich zu uns und erzählt in perfektem Berndeutsch, dass er hier sei, um das Haus seiner Eltern
zu verkaufen. Seine Familie ist in Bern, diejenige seiner Schwester in Faeto. Begegnungen gibt es …..
Hübsche Strassentafeln aus Keramik
mal was anderes, farbiges
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Altes Haus in Faeto: Man beachte das doppelbögige Fenster und den Türbogen !
Aussicht in Faeto: Links Castelluccio Valmaggiore, rechts Celle di S. Vito, unten Torrente Celone
Übernachtung im Hotel 'Casa mia' (mit Restaurant / Pizzeria) in Faeto: € 50, Essen ca. € 40 (mit Trin
ken). Der Caffè corretto oder ein Tee kostet € 1.50 !
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Dienstag, 19. April 2011 Castelluccio Valmaggiore (600 m)
Giardinetto Vecchio (200 m)
Wegstrecke
Wetter
Torre Guevara
: Castelluccio Valmaggiore Torrente Celone Torrente Sannoro
Torre
Guevara
Giardinetto Vecchio / Posta Guevara
22 km 6 h
60 m
: Sonnig heiss, ca. 8 18 °C
Morgenstimmung in Faeto
die Windmühlen drehen fleissig !
Heute führt der Weg definitiv in die daunische Ebene Apuliens. Der Weg beginnt vor Castelluccio am
Abladeort, dann durchquere ich Castelluccio Valmaggiore, das wir von dem Rekognoszieren bei der An
fahrt kennen. Ausgangs
Castelluccio VM bestä
tigt mir ein junger Ein
heimischer, dass der
Weg steil nach unten
zum Torrente Celone
führt.
Die Flüsse, Bäche und
Bergbäche sind etwas
Besonderes, da sie oft
keine Brücke haben,
sondern nur eine Furt
und daher mit Trakto
ren oder geländegän
gigen Fahrzeugen durch
quert werden müssen.
Zu Fuss ist es immer ein
Abenteuer, da man den
Wasserstand nicht
kennt.
Rückblick in den Apennin: Links Celle di S. Vito, rechts Castelluccio VM
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Castelluccio hat schöne Türen: Immer mit dem Ring fürs Pferd (links)
Flüsse (Fiumi) oder Bergbäche (Torrenti) sind momentan
recht bescheiden, können aber bei einem italienischen Regen
ausserordentlich viel Wasser führen. Dann muss man sehr
vorsichtig sein. Für die Landwirtschaft sind sie sehr wichtig,
da die Bauern ihnen viel Wasser entnehmen.
Brücken sind selten, da sie viel kosten und bei Hochwasser
nicht unbedingt sicher sind ! Meist gibt es daher nur Furten,
wie wir schon im nördlichen Apennin der Lombardei kennen
lernten.
Torrente Celone
Celone hinunter
hinunter in
in die
die Ebene
Ebene nach
nach Südosten
Südosten
Torrente
Blick vom Celone zurück nach Castelluccio Valmaggiore (rechts) und Faeto (hinten im Tal)
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Der Celone sieht hier
problemlos aus. Man
muss wegen der Was
sertiefe immer überle
gen, zieht man die
Schuhe aus oder geht
man 'neuseeländisch'
(mit den Schuhen).
Ich finde einige genü
gend grosse Steine, um
Stützpunkte fürs
Springen zu bauen.
Dann nochmals die glei
che Frage für den
zweiten Arm des Flus
ses.
Blick vom Torrente Celone rückwärts nach Castelluccio Valmaggiore
Blick vom Torrente Celone vorwärts
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Nach dem Torrente Celone kommt wieder ein Stück nicht begehbaren Weges (gemäss Google Maps be
gehbar), sodass ich einen grösseren Marschweg vorziehe. Da komme ich in einer Ebene auf eine Natur
strasse zum Hof und zu einer neu gebauten elektrischen Schaltstation (lässt mein Herz ja immer hö
her schlagen!). Da schöpft gleich daneben ein Bagger Gestein mit Wasser aus einem tiefen Loch. Ich
trete näher und frage. Da wird mir erklärt die unterirdischen Wasserströme (in ca. 2 3 m Tiefe)
würden ganze Strassenzüge wegschwemmen, wie vor 1 km, wo nun die Strasse (in Mitten der Ebene)
mit Beton in allen Richtungen v verankert wurde ….
Nun sieht man bis über 10 km zurück auf Troia
Schönheiten und Unschönes in Süditalien schade wie man mit einem so
schönen Land so schlecht umgehen kann …..
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Auf halbem Wege nach Torre Guevara frage ich
einen Autofahrer, wie ich über den Torrente
Sannoro käme. Er meint, es sei wohl irgendwo
nicht so tief. Dabei hat es vor Torre Guevara
eine Brücke, wo auch grosse Laster hinüber
fuhren. Der Torre (Turm) ist ein mächtiges Ge
bäude aus dem 17. Jht.
Hier treffe ich nun Verena, welche auf mich
wartet. Nach dem 'Mittagessen' marschieren
wir anschliessend in der recht 'brütenden' Hit
ze auf der Strasse nach Giardinetto Vecchio
zum Agriturismo. Dies ist ein strenger Test für
meine Schuhe und Füsse.
Hier bezogen wir im weitläufigen Areal ein ruhi
ges Zimmer im abgelegenen Pavillon. Zuerst war
dieses noch kalt und das Personal hatte Mühe,
etwas mehr als 18 °C zu programmieren. Am
zweiten Tag war dann alles in Ordnung, da die
Aussentemperatur genügend angestiegen war.
Verena hinter einem 'falschen' (giftigen) Broccoli
Nach der Siesta fahren wir nach
Ordona zur Besichtigung des römi
schen Herdonia, einer geschichts
trächtigen Stadt.
Hier konnten wir immerhin noch die
ursprünglichen Resten der Via Trai
ana sehen.
Danach müssen wir noch die Strecke
des nächsten Tages rekognoszieren
und eine Brücke über den Torrente
Cervaro suchen.
Ein junger Italiener fährt in einem
gewaltigen Tempo vor in Richtung
Ordona, aber nicht dort, wo man
marschieren kann; jedoch minde
stens auf der richtigen Spur.
Verena auf der Via Traiana in Herdonia / Ordona
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So finden wir etwas zufällig die richtige Brücke für den Übergang, denn der Torrente Cervaro wäre zu
Fuss zu tief für die Durchquerung.
Verena als Blumengöttin
oder Blumenfee auf der
Via Traiana in Ordona
/ Herdonia wer hätte
das gedacht !
Wir sind die einzigen Gäste im Agriturismo Posta Guevara und können das Menü auswählen.
Da wir nicht zu viel 'Ballast' wollen, wählen wir nur einen Primo (ersten Gang) und einen Secondo (zwei
ten Gang). Preis pro Nacht: € 60.00 / Essen (inkl. Trinken) € 45.00
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Mittwoch, 20. April 2011 Giardinetto Vecchio
Wegstrecke
Wetter
: Giardinetto Vecchio
Ordona
: Schön & windig, ca. 8 22 °C
22 km
2011
Ordona (
5¾ h
Heute Morgen haben wir gutes Marschwetter und Verena kommt
mit mir bis zur Brücke über den Torrente Cervaro (ca. 1 ½ h), die
wir gestern glücklicherweise rekognosziert haben. Wir starten
frühzeitig und kommen nach einem Stück Hauptstrasse in eine Ne
benstrasse mit wenig Verkehr. Sie führt den fruchtbaren Feldern
entlang. Der Weg über diese Brücke ist zwar etwas länger, dafür
aber sicher und ohne Probleme zu finden und zu gehen.
Hier begegnet man nicht mehr den Windmühlen, dafür aber den
Sonnenkollektorenfeldern von enormer Ausdehnung.
Bunte Blumen am Strassenrand
Grünes, fruchtbares, ebenes Tal des Torrente Cervaro
Kein See im Hintergrund, sondern eine Solarfarm !
30 m
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Bovino)
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Neben Solarzellen werden hier gerade Tomatensetzlinge gepflanzt
Verena auf der Brücke über den Torrente Cervaro
im Hintergrund die Apennin Kette mit Bovino
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Die Tomatenpflanzer staunen
nicht schlecht, als ich von ihnen
ein Bild machen will und fragen
uns natürlich: Woher wohin ?
Wir sind ja für italienische Ver
hältnisse 'Vagabondi', wie einmal
eine Frau bei Pisa zu uns gesagt
hat.
Dann kommt die lange, lange
Strecke von ca. 10 km in der
Ebene nach den Bergen schon
recht gewöhnungsbedürftig.
Ich bin froh, die bequemen,
breiten 'Latschen' an den Füs
sen zu haben.
Bunte Blumen am Strassenrand
Bei der Hauptstrasse gibt es statt eines
Umweges eine Unterführung, die auf gut
bewirtschaftete Felder mit einem Wind
park führt. Hier wird gepflanzt, geerntet
und Energie erarbeitet.
Der Tratturo (als Naturstrasse) geht
mehr oder weniger direkt nach Ordona.
Es wird langsam recht heiss und ich esse
mein Panino am Schatten. Ein vorbeifah
render Fahrer will mich mitnehmen. Ich
antworte, wie immer 'grazie, ho tempo'
danke, ich habe Zeit …..
Ich habe den Eindruck, dass ich schon zu
den Einheimischen gehöre !
Windmühlen auf den Äckern ….
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Schattenspiel der Windmühlen !
Beim Einzug in die Stadt Ordona herrscht Men
schenleere, alle sind beim Mittagessen. Da ich von
gestern ungefähr die Richtung unserer Traiana
kenne, komme ich gut durch die kleine Stadt Or
dona hindurch.
Da frage ich eine Frau nach dem Sentiero, Fuss
weg nach Stornara Cerignola. Sie erklärt mit
grösster Bestimmtheit, ich müsste nach
Orta Nova (Autostrasse). Es gibt aber eine Ne
benstrasse …. Das erfahren wir später an der
Bar.
Ich liege noch nicht lange im Schatten an der
Strada Statale / Hauptstrasse von Ordona, als
mein Taxi kommt.
Wieder eine Blumenpracht am Strassenrand und wir sind
die einzigen, die sie schätzen und geniessen.
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Nach der Siesta fahren in die Berge
hinauf zum Städtchen Bovino, das wir
von der Ebene aus im Morgenlicht
immer so gut sehen konnten. Hier
war früher ein Verwaltungszentrum
und der Sitz der Duchi / Herzöge
Guevara, die das Gebiet beherr
schten.
Hier weiss jedermann, in welcher Strasse
man sich befindet.
Von hier hat man eine weitreichende erstaunliche Aus
sicht in die Ebene von Foggia Troia Cerignola.
Das Tor zeigt die Bedeutung der Stadt und der
Bewohner
Zum Glück hat sich der Zustand meiner Füsse sta
bilisiert und ich bin froh, dass es nun recht gut
läuft.
Krönungsfigur einer repräsentativen Türe / Tor
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Eingang zum Castello di
Bovino, natürlich zu
oberst auf dem Berg.
Agriturismo Giardinetto Vecchio
wir sind die einzigen Gäste, die hier
essen
sehr schön gestaltet !
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Donnerstag, 21. April 2011 Ordona
Stornara
Wegstrecke
Wetter
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Cerignola
: Ordona
Stornara
Cerignola
24 km 6 h
30 m
: Schön & windig
blauer Himmel,
ca. 6 20 / 24 °C
Wichtigste Tätigkeit heute morgen: Der Gratula
tionsstrauss zum 70. Geburtstag, den wir aus der
Schweiz mitbrachten, wird wieder ins Auto gebracht.
Wir können in der 'Frühe' Morgenessen, was immer
das in Süditalien bedeutet (!) und wir sind auch die
ersten. Danach erwarten wir die Bedienung / Küche
und natürlich die Bürokratie, um die Rechnung zu be
gleichen. Zum Startort beim Friedhof in Ordona
müssen ca. 20 min. fahren und haben einen Schatten
platz für die Blumen. Dann geht's los auf dem Trattu
retto (Landstrasse) durch all die fruchtbaren und
bunten Felder.
Bunte Felder und Strassenränder
unten im Hintergrund ein riesiges Weinanbaugebiet
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Nach 1 ½ h kehrt Verena zurück, schaut
sich noch den Friedhof an und kommt
dann gemütlich nach.
Auf den Feldern werden Artischocken
und Broccoli geerntet oder Tomaten
angepflanzt.
Trotz recht gutem Stadtplan von Stornara erwische ich
dann die Nebenstrasse SP, statt des Tratturetto. Da
gibt es merkwürdig viel Verkehr und 'komische' Kurven.
Sobald ich die Strada Statale SS sehe, weiss ich, jetzt
bin ich falsch also sofort eine Mitteilung an das Taxi.
Man kann Fahrzeuge, auch Autos gut anhalten, sofern sie
nicht gerade am Beschleunigen sind, indem man die Karte
aufhält. Dann geben die Leute recht bereitwillig Aus
kunft. So beschleunige ich ein wenig, damit ich nicht zu
lange in der Hitze gehen muss.
Oben & unten: Die Blumenpracht ist überwältigend und
entschädigt einem für Umwege.
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Kurz nach der 'Sauerei'
kommt das Taxi nach und
wir machen Mittagspause.
Nach einer Weile kommt ein
Auto von hinten und der
Mann frägt: 'Tutto a posto'
/ alles in Ordnung ?
Er hat das CH Auto gese
hen und niemanden drinnen.
'Braucht ihr Benzin?' No,
sage ich, 'tutto a posto!'
Auf dem Lande sind die
Leute sehr aufmerksam,
nett und freuen sich, wenn
uns Bella Italia gefällt.
Ungeordneter Güsel / Abfall gräuslich
che vergogna / welche Schande
Bald erscheint überraschend eine
Kuppel: Das muss Cerignola sein!
Vor der Stadt übernehme ich das
Steuer und Verena spielt, wie seit
Jahren eingeübt, die Kopilotin.
Nach der Siesta wandern wir ½ h in
Zentrum, um die 'Fosse del Grano' /
Getreidespeicher in der Erde hinter
der Kathedrale zu besichtigen. Lei
der ist das Gebiet abgesperrt. Wir
nehmen am städtischen Leben auf
der Gasse beim Apéritif teil und
wandern wieder zurück das gibt
km und Stunden.
Cena speciale: Fettucine mit Cima di
Rape mit dem Wein 'Primitivo di
Stornara' ausgezeichnet !
Hotel 'Delle Nazioni'
Zimmer € 70 / Cena € 56
ca.
Cerignola: Ein grosses Erlebnis für jeden
Wanderer: Die Kuppel oder der Kirch
turm ist in Sicht !!
Via Appia Antica
Traiana
Karfreitag, 22. April 2011 Cerignola
Wegstrecke
Wetter
2011
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Canosa di Puglia
: Cerignola (Quartierstrasse mit Ende)
Canosa di Puglia Strada Provinciale SP
15 km 3 ½ h
: Schön & windig
blauer Himmel
ca. 22 °C
Bereits am Vortag haben wir mit
dem Mann am Kiosk / Edicola dis
kutiert, wie man am besten von
Canosa di Puglia wieder nach Ce
rignola zurückkommt, da wir be
schlossen gemeinsam vom Hotel
aus nach Canosa zu marschieren.
Er war sehr nett, schlug uns vor
die Billette beider Busbetriebe zu
verkaufen, die nicht verwendeten
könnten wir ihm wieder zurückge
ben.
Wir beschliessen nun nicht direkt
auf der Verkehrsstrasse zu ge
SS 98 Cergnola Canosa di Puglia
hen, sondern auf einer teilweise
parallelen, obwohl Google bei dieser keine Einmündung in die Hauptstrasse hat. Zum Gehen ist dies in
mitten von Joggern, Velofahrern, Skatern recht an
genehm, da sonst kaum Verkehr vorhanden ist. Am
Ende der Strasse, Google hatte also recht, müssen
wir dann einen Hag übersteigen, um auf die Provinciale
zu gelangen. Die Strasse hat zwar einigen Verkehr, ist
aber mindestens recht breit und hat einen Rand
streifen.
Wir kämpfen uns bei recht heissem Wetter und Son
nenschein über die Landstrasse und haben dann das
Vergnügen über die römische Brücke, die bis 1970 für
den Verkehr offen war, den Fluss Òfanto zu über
schreiten, der nicht nur fusshoch Wasser führt. Auf
einem Lehrpfad marschieren wir parallel zu Statale,
müssen an dessen Ende wiederum ein Hindernis be
zwingen polysportiv. Die Brücke ist in recht gutem
Zustand.
Meine Füsse sind soweit immer noch marschtüchtig!
Ponte Romano vor Canosa di Puglia
eine gewaltige Kon
struktion
ein Kompliment den Ingenieuren 1900 Jahren!
Via Appia Antica
Ponte Romano
Traiana
2011
ein sehr massiver Bau. Leider kann man von unten nicht die ganze Brücke sehen.
In weiser Voraussicht hat Verena
heute das passende Wandertenü
ausgewählt !
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Via Appia Antica
Traiana
2011
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Wie die Göttin des
Ponte Romano !
Ich gehöre zwar nicht zum Emfpangskomi
tee der Stadt der Stadt….
Wir wissen nicht genau, wie viele Städte es
gibt mit dem Beinamen 'Città dell'Olio' …..
Wir haben vorher ausser Canosa di Puglia
schon andere gesehen.
Via Appia Antica
Traiana
2011
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In einer schönen
Gärtnerei, sehr gut
präsentiert findet
man auf der Eingangs
strasse zu Canosa di
Puglia den Triumph
bogen für Traian, den
'Sponsoren' der
gleichnamigen Strasse
von ca. 300 km Länge.
Zwei Monumente
zweier innovativer
Staatsmänner !
Traiansbogen bei Canosa di Puglia
Traiansbogen bei Canosa di Puglia
Castel del Monte von Federico II
ein verdientes Denkmal für einen guten Staatsmann
ein verdientes Denkmal für einen guten Staatsmann
er verstand nicht nur die Politik sondern auch die Ästhetik
Via Appia Antica
Traiana
2011
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Castel del Monte: Einfach immer
wieder ein ästhetisches Erlebnis !
Wir fragen jemanden, wo sich eine Bushaltestelle
befinde: 'Auf der Strasse den Bus anhalten!'
Ein Anwohner sagt dann definitiv zu Verena: 'An der
Haltestelle / Fermata bei den Carabinieri in der
Stadt. Nach Fahrplan waren wir zwar schon zu spät.
Aber wir müssen ja ohnehin zur offiziellen Haltestel
le 'wir haben ja Zeit'.
Bei der Fermata komme ich mit einem Italiener ins
Gespräch, der schon einige Jahre in Deutschland war:
Der Bus hat Verspätung, weil es einige Karfreitags
prozessionen gab. Während des Gespräches kommt
der Bus ….
Der Mann vom Kiosk freut sich sehr, als wir ihm die
nicht verwendeten Billette schenken (ca. € 2.60).
So fahren wir zurück nach Cerignola, nehmen unser
Auto, winken dem Mann von der Réception zu und
fahren über die Umfahrung von Canosa di Puglia zum
Castel del Monte zum Rekognoszierung des Weges.
Via Appia Antica
Traiana
2011
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Im Gewirr der Strassen finden wir dann mit einigen Umwe
gen unser Hotel, wo wir wegen der Vorbereitungen zur Kar
freitagsprozession aufpassen müssen. Das Auto parkieren
wir einige Strassen nebenan in einer Garage.
Nach der Siesta fragen wir nach der Kathedrale, da uns die
Kirche vis à vis doch etwas 'kleinlich' erscheint. Sie ist es
doch ! Die Kanzel und der Bischofssessel sind spektakulär,
aus dem 12. Jht.
Ein Bijou von einer Kanzel !
Der gewaltige Sessel des Bischofs
Elephanten tragen den Bischof
Via Appia Antica
Traiana
2011
Abends sind wir, wie meist, die ersten beim Nacht
essen im Ristorante nebenan. Hier fühlt man sich in
die 50er Jahre zurückversetzt mit Photos, Doku
menten und Musik. Ausserdem haben wir einen Lo
genplatz mit Aussicht auf die eintürmige Kathedrale
und vom Balkon aus auf die Karfreitagsprozession,
welche den Leidensweg Jesu mit den verschiedenen
Stationen darstellt, wobei auch die Blechmusik nicht
fehlt.
Hotel Del Centro € 75.00 / Ristorante nebenan:
€ 30.00 mit Trinken.
Kathedrale von Canosa di Puglia
am Karfreitagabend
Karfreitagsprozession mit der Via Crucis, dem Leidensweg Jesu
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Via Appia Antica
Traiana
Samstag, 23. April 2011 Canosa di Puglia
Wegstrecke
Wetter
2011
Via Traiana
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Corato
: Canosa di Puglia (Umfahrungsstrasse Richtung Corato)
Via Traiana
22 km ca. 5 h
Übernachtung in Ruvo di Puglia (wegen Ostern)
: Schön, leichter Wind
10 / 22 °C
Corato
Zum Glück haben wir gestern den
Weg ausgekundschaftet und neben
der Strasse einen 'Wanderweg'
gefunden.
Heute fährt Verena nochmals zum
Castel del Monte und bringt mich
einige km ausserhalb Canosas zum
'Start' auf dem Fussweg / Natur
strasse neben der SS98. Damit
vermeide ich den motorisierten
Verkehr.
Sicht von der SS 98 nach Canosa
di Puglia auf das mächtige Schloss
Castel del Monte
ca. 16 km
Von da geht es zügig zur Abzweigung Corato
Castel del Monte. Es ist eine Wanderung in den
Olivenbäumen.
Um die komplizierten Verkehrsverhältnisse mit
der Schnellstrasse zu umgehen, holt mich Vere
na ca. 1 km vor Corato ab.
Das Hotel Talos finden wir nach einigen Umwe
gen.
Es ist zwar ein kleines Zimmer, aber wir sind
zufrieden. Preis des kleinen Zimmers € 60.00 /
Nacht.
Olivenbäume wachsen unter den schwierigsten
Bedingungen
Via Appia Antica
Traiana
2011
Olivenbäume sind auch heute die stetigen
Begleiter auf dem Marsch
Schöne, malerische Trulli tauchen auf, Magazine
für die Landwirtschaft hier mit Bogeneingang
Viele exakte Trockenmauern
sauber gearbeitet !
Gewaltige Fenchel im Gemüseladen
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Via Appia Antica
Traiana
2011
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Nach unserer Siesta und
dem Einkauf von Früchten
wir gerade recht und tref
fen die Processione del
Sabbato Santo / des Kar
samstags in Ruvo di Puglia
ein eindrückliches Erlebnis.
Zu bemerken ist, dass we
der der Karfreitag, noch
der Karsamstag in Italien
offiziell ein Feiertag ist.
Nur der Ostermontag / Pas
quetta ist ein Feiertag, an
dem die Italiener rausgehen
und ein Picknick machen.
Kreuzträger vermummt
Kindergruppe, die Mädchen stellen die
trauernden Frauen dar
Frauen mit dem Korpus des Gekreuzigten
Via Appia Antica
Traiana
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Mädchen als Veronika
mit dem Schweisstuch
Via Appia Antica
Traiana
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Bunte Kindergruppe als Darsteller von Volksfiguren
38 Männer tragen die schwere Pietà. Sie gehen genau im Takt
eine choreographische Meisterleistung.
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Via Appia Antica
Traiana
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Geflügelter Löwe im Portal
Meisterwerk: Romanisches Portal der Kathedrale Ruvo di Puglia
Dachpartie der Kathedrale im Abendlicht
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Via Appia Antica
Ostersonntag, 24. April 2011 Corato
Wegstrecke
Wetter
Traiana
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Ruvo di Puglia
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Palombaio
: Corato
Ruvo di Puglia
Palombaio
18 km ca. 5 h
Übernachtung in Ruvo di Puglia (wegen Ostern)
: Bewölkt sonnig (am Nachmittag) 10 / 20 °C
Die heutige Etappe startet am Dorfaus
gang von Corato und wie abgemacht
treffe ich nach einer Stunde Verena
beim Hotel in Ruvo di Puglia. Dann wan
dern wir gemeinsam die nächsten 7 km.
Ausgangs Ruvo verpassen wir den richti
gen Weg übers Land, kommen dann aber
trotzdem auf die richtige Strasse.
Am Ende der Wanderung kommt dann
beim Dorfeingang von Palombaio mein
'Taxi'.
Trullo mit geradem Türsturz / Eingang
Nach der obligaten Siesta machen wir uns auf einen Stadtrundgang mit Suche nach einem Restaurant.
Dies ist recht schwierig, da die meisten Italiener an Ostern zum Mittagessen ausgehen. Abends
schliessen dann die Ristoranti. Trotzdem gehen wir nicht hungrig ins Bett ….
Auch die streunenden wilden Hunde machen Siesta und warten auf den nächsten Frass.
Via Appia Antica
Traiana
2011
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Schöne Eingangstüre mit Klopfer rechts
Wunderbare, bunte und phantasiereiche österli
che Ausstellung in einer Pasticceria von Ruvo di
Puglia
man kann sich kaum satt sehen (ohne
dicker zu werden).
Via Appia Antica
Traiana
Ostermontag, 25. April 2011 Pasquetta: Palombaio
Bitetto Bitritto
Wegstrecke
Wetter
2011
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Palo di Colle
: Palombaio
Palo di Colle
Bitetto
Bitritto
19 km ca. 5 h
Übernachtung in Bitetto
: Bewölkt
13 / 18 °C
Die heutige Wanderung beginnt beim Friedhof von Palombaio. Die 6
Nu vorbei. Da kann ich praktisch geradeaus ge
hen, für die Autos ist hier Einbahn (!), wird
nicht gerade einfach für Verena mit dem Auto.
Weiter führt die Strasse unter der Schnell
strasse durch und über das Geleise der Schmal
spurbahn Richtung Bitetto. Verena hat hier Mü
he mit dem Verkehr.
7 km bis Palo del Colle gehen im
Ideenreich gestalteter Pferdehaken in Bitetto
(gibt es fast an jedem Haus).
In Bitetto gibt es eine Zusatzschlaufe.
Wo Google direkt über die Geleise
führt, steht in Tat und Wahrheit eine
kleine Betonmauer !
Fast ein Monster von Pinie da verschwinden
die 'kleinen' Sträucher gerade
Eingangs Bitritto sollte nun diese Etappe
beendet sein …. Wir wissen es noch
nicht.
Ende SP 67 in Bitetto / Bitritto !
Via Appia Antica
Traiana
2011
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Auf einer Mauer bei einem Hof ausgangs Bitetto essen wir gemeinsam unser Panino.
Immerhin finden wir uns wieder, fahren zurück nach Bitetto zum Hotel 'Dei Nobili', wo wir wie seit
einigen Tagen fast die einzigen Gäste sind und ein schönes grosses Zimmer haben, Zimmer € 80.
Ein interessanter Stadtrundgang in Bitetto
links ein originelles Tor
Eine attraktive Front vor dem Eingangstor !
recht eine verschlungene Gasse
Via Appia Antica
Traiana
2011
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Versteckter Aufgang und Bogen
Dir 'Kirchenstrasse'
Achtung: Diese Löwen fres
sen fast alles, was ihnen in
den Weg kommt !
Via Appia Antica
Traiana
Relief / Fries über dem Haupttor der Kathedrale von Bitetto
2011
die hl. Maria mit den 12 Aposteln
Die Flucht der hl. Familie nach Ägypten
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Via Appia Antica
Traiana
2011
Darstellungen von oben:
Präsentation Jesu im Tempel
Flucht der hl. Familie nach Ägypten
Jesus lehrt als 12 jähriger im Tempel
Taufe Jesu im Jordan
Wir sind im Lande der phan
tastischen Rosetten: Kathe
drale von Bitetto
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Via Appia Antica
Traiana
2011
In diesem Strässchen findet man leicht zur
Kathedrale (im Hintergrund)
Hotel Dei Nobili € 80.00
Die beleuchtete Kathedrale
von Bitetto
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Via Appia Antica
Dienstag, 26. April 2011
Wegstrecke
: Bitetto
Bitritto
Wetter
: Es regnet leicht
Bitetto
Valenzano
Traiana
Bitritto
2011
Valenzano
Alba Adriatica
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Alba Adriatica
per Auto 360 km
Schon während der Nacht hören wir das Tropfen und am Morgen regnet es immer noch. Wir fahren
mit dem Auto von Bitritto nach Valenzano und Capurso statt ½ Tag zu wandern und eventuell nass ins
Auto zu sitzen, beschliessen wir direkt nach Alba Adriatica zu fahren.
So können wir den Weg noch kurz erleben bevor wir ihn vielleicht vergessen.
In Alba Adriatica logieren wir im Hotel Meripol, das schon offen ist um diese Zeit. Wir haben ein
Zimmer mit Aussicht
aufs Meer, was immer
erfreulich ist.
Gegen Abend spazieren
wir dem Meer entlang ca.
1 h Richtung Norden und
wieder zurück. Unterdes
sen gibt es einen Caffè
corretto und einen feinen
Apéritif.
Hotel Meripol: HP €
125.00 (für 2 Personen).
Ein echt 'verknorzter'
Apulier !
Via Appia Antica
Traiana
Mittwoch, 27. April 2011
Alba Adriatica
Wegstrecke
: Alba Adriatica
Mailand
Wetter
: Morgens regnet es leicht
2011
Mailand
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Möriken
Möriken per Auto
dann wird es etwas freundlicher
Eigentlich wollen wir nur nach Rimini fahren und da mal die Stadt anschauen. Dies haben wir schon
lange geplant, mal auf einer Reise einzubauen. Es regnet aber auch am Morgen.
So bekommen wir langsam 'Stalldrang' und sehen die grosse Arbeit zu Hause vor Augen. Wir möchten
schliesslich mit den schönen Erinnerungen von der 3. Etappe der Via Appia Traiana zurückkehren.
Und einmal muss die Rückkehr ja sein also los !
Nach einem kurzen Einkauf nahe Mailand können wir zügig nordwärts fahren. Nur am Gotthard ist
wieder einmal eine künstliche Sperre in Form eines Staus von 1 ½ h. Dabei wird nicht einmal mitgeteilt,
ob die Einfahrt in Airolo offen ist oder nicht ein Pfui für die Verkehrsführung !
Immerhin kommen wir zufrieden und glücklich mit vielen schönen Erinnerungen an die Via Appia Traiana
nach Hause und wollen schon bald an die letzte Etappe von Bari / Bitritto nach Brindisi denken und sie
auch konkret vorbereiten.
Trotz vielen phantastischen Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen bleibt Castel del Monte wohl DER Mittelpunkt