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Ausgabe 2 Jahrgang 2015
Leben & Gesundheit
Magazin für Patienten, Mitarbeiter und Freunde
Einblicke in die
Moderne medizin
Themen in dieser Ausgabe:
• Atemberaubende Stunts am Notfalltag
• Machen PC und Smartphone krank?
• Freude an Gesundheitsberufen
3
18
26
33
Gesunde Augen
Komfort in der Reha
Schutz vor Keimen
In der „Woche des Sehens“ stellten
Spezialisten der Augenklinik aus
dem Werner Forßmann Krankenhaus
neue und bewährte Behandlungsmöglichkeiten vor.
Die GLG Fachklinik Wolletzsee
verbessert Schritt für Schritt den
Komfort. Die Wünsche der Rehabilitanden etnscheiden dabei mit.
Wie verhindert das GLG-Hygiene­
management die Ausbreitung von
„Superkeimen“? Aktuelle Informationen im Experten-Interview.
IN DIESEM HEFT
AKTUELL
4 5
6 7 Protest gegen das Spargesetz
Direktor des Notfallzentrums Junge Hausärztin bleibt auf Dauer GLG übernimmt Arztpraxis
in Angermünde
Arztpraxen im GLG-Verbund
8 An den Brennpunkten moderner Medizin
9 Neue Positionen in der Pflege
GLG-Stipendium vergeben
10 Herzinfarkt 11 Palliativmedizin in Prenzlau
Umschau 12 Festakt zum Jubiläum
14 Spektakuläre Stunts
und erste Hilfe für Kuscheltiere
18 Gesunde Augen – gutes Sehen
19 Machen Sie den Amsler Gitter-Test
P raxis
20 Das unsichtbare Risiko –
Schutz vor Keimen in der Klinik
21 Wie macht man es richtig?
22 „Das ist ja fast wie im Hotel bei euch!“
Panorama
24 Die Reha macht die Therapie komplett
26 Mehr Komfort im Zuhause auf Zeit
27 „Wir umarmen die Klinik!“ 28 Wohnortnahe Hilfe
bei psychischen Erkrankungen
29 PIA-Tagung in Eberswalde
30 Pionierrolle beim Aufbau von Tageskliniken
31 Neues Wohnprojekt im alten Speicher
Report
32 34 37 38 39 Gesichter seelischer Not im Fokus
Notfallmedizin über den Wolken Wann fangen Babys an zu hören?
Mobile Kinder, aber sicher!
Klettergerüst statt Blumen
GLG-Feriencamp
Ausbildung 40 Freude an Gesundheitsberufen
41 GLG kooperiert mit Schulen
Forum
42 Familientherapie in der „Koralle“
43 Pädiatertag
Hoppe-Preis für damus
44 Machen PC und Smartphone krank?
wer • wo • was
46 Wie schädlich sind Energy Drinks wirklich?
Medizinischer Dienstag: Wenn Kinder trauern
47 Eberswalder Stadtlauf
Fußballmeisterinnen
Lauftipp
48 Ferienfahrten der Station K1
Eicheln für den Zoo
49Selbsthilfegruppe
49 Dank für Unterstützung
Zum Titelbild
Impressum
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
neue hochqualifizierte Fachärzte und neue Medizinische Zentren erweitern aktuell das Leistungsspektrum
des GLG-Verbunds. Auf den nachfolgenden Seiten
möchten wir Ihnen das Tumortherapiezentrum und
das Notfallzentrum des Werner Forßmann Krankenhauses näher vorstellen. Beide Zentren haben sich in den
zurückliegenden Monaten erfolgreich etabliert. Welche
Vorteile liegen darin für die medizinische Versorgung?
Die Bildung von Zentren parallel zur klassischen Fächer­
struktur der Krankenhäuser ermöglicht eine höhere
Spezialisierung in ausgewählten Bereichen. Dabei werden Kompetenzen gebündelt und interdisziplinäre
Verbindungen geschaffen. Organisatorisch entstehen
Vorteile durch die Optimierung von Abläufen und die
gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Aus medizinischer Sicht erweitern sich das Behandlungsspektrum
und die vorhandene Expertise mit dem Ziel einer noch
höheren Versorgungsqualität. Am Beispiel des Tumortherapiezentrums lässt sich das sehr gut veranschaulichen. Das Zentrum arbeitet strukturell und fachlich
sowohl mit den anderen Kliniken des Hauses, als auch
mit den Krankenhäusern des GLG-Verbunds, mit Arztpraxen in der Region sowie mit dem Universitätsklinikum Charité in Berlin eng zusammen. So ist es möglich,
dass bis zu 90 Prozent aller Krebs­behandlungen umfassend und interdisziplinär in der Region, das heißt in
unmittelbarer Wohnortnähe der Patienten, am Werner
Forßmann Krankenhaus erfolgen können. Patienten
sparen bei stationärem und ambulantem Behandlungsbedarf weite Wege.
Auch durch das neue Notfallzentrum ergeben sich viele Vorteile. Die Notaufnahme ist nun als eigenständige
Abteilung organisiert, wodurch sich Abläufe und Prozesse optimaler gestalten lassen – sowohl unter ökonomischen Aspekten, als auch in der Absicht, Wartezeiten für
Patienten zu verkürzen.
Im vorliegenden Heft werden viele weitere Beispiele für
die bedarfsgerechte Entwicklung des Leistungsangebots
und für Qualitätsverbesserungen in den GLG-Unternehmen genannt: So der Ausbau der Palliativmedizin am
Kreiskrankenhaus Prenzlau, die Einführung eines zentralen GLG-Hygienemanagements zur Vermeidung von Infektionen oder die Schaffung von zusätzlichem Komfort
bei der Neuausstattung von Patientenzimmern in der GLG
Fachklinik Wolletzsee.
All diese Fortschritte sind Ergebnis der täglichen Arbeit
von mehr als 3.000 Beschäftigten in GLG-Betrieben. Sie
gewährleisten eine umfassende medizinische Versorgung
von der Notfallaufnahme bis zur Rehabilitation und werden dabei wachsenden Ansprüchen und modernen Entwicklungen gerecht. Das vorliegende Heft vermittelt dazu weitere interessante Informationen. Ich wünsche Ihnen
Spaß beim Blättern und beim Lesen!
Dr. Jörg Mocek
GLG-Geschäftsführer
GLG NACHRICHTEN
speziell für Ärzte –
aktuelle Informationen
auf einen Blick zwischen den
Seiten 4 und 5.
aktuell
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2/15
Protest gegen das Spargesetz
Die Bundesregierung hat erneut eine Krankenhaus-Reform
durchgesetzt, die unterm Strich aus neuen Sparmaßnahmen besteht. Mit einem Aktionstag haben die Krankenhäuser in Deutschland im September dagegen protestiert.
Auch die GLG-Krankenhäuser waren beteiligt.
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Charité-Spezialist ist neuer Chefarzt der Onkologie am Werner Forßmann Krankenhaus
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Für Ärzte in der Region
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Tumortherapiezentrum in Eberswalde
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Patienten mit der Diagnose Krebs durchlaufen umfassende Diagnostiken
und Behandlungen, an denen verschiedenste Ärzte, Therapeuten und Fachkräfte beteiligt sind. Um dies optimal zu gestalten, müssen Kompetenzen
gebündelt, Abläufe koordiniert und Verbindungen geschaffen werden.
Vor drei GLG-Krankenhäusern zeigten sich die Beschäftigten in „Aktiven Mittagspausen“
solidarisch mit der bundesweiten Protestaktion und ließen Ballons mit Botschaften in den
Himmel aufsteigen – Adressat: der Deutsche Bundestag.
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as Motto des bundesweiten Aktionstages
hieß: „Krankenhaus-Reform? So nicht!“
Aufgerufen hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Das neue Krankenhausstrukturgesetz führt zu weitreichenden Kür­
zungen der Krankenhausbudgets – das hat die
DKG im Detail belegt und in ihren Informationsmaterialien zum Aktionstag erläutert. So
würde durch das Gesetz allein 2017 den Krankenhäusern eine Milliarde Euro entzogen werden. Verursachend dafür wären die Streichung
des seit 2013 bestehenden Versorgungszuschlages, neue Abschläge bei der Vergütung von
zusätzlichem Leistungsbedarf und Kürzungen
der Fallpauschalenpreise. Als Folgen sieht die DKG
unter anderem eine wachsende Finanzierungslücke bei den Personalkosten, Investitionshürden
beim Ausbau einer modernen, hochwertigen
medizinischen Versorgung und zunehmende
Wartezeiten und Rationierung bei den Behandlungen.
Beschäftigte aus Krankenhäusern der gesamten
Bundesrepublik kamen nach Berlin zur zentralen
Demonstrationsveranstaltung vor dem Brandenburger Tor. Außerdem fanden an diesem Tag in
den Krankenhäusern „Aktive Mittagspausen“
statt, in denen die Mitarbeiter heliumgefüllte
Luftballons in den Himmel aufsteigen ließen. An
den Ballons waren rote Postkarten mit dem Kampagnenmotto und zentralen gesundheitspolitischen Forderungen der Krankenhäuser befestigt
– gerichtet an den Deutschen Bundestag.
Bildlich festgehalten wurde die Aktion vor dem
Krankenhaus Angermünde, dem Kreiskrankenhaus Prenzlau und dem Martin Gropius Krankenhaus in Eberswalde. Auch das Werner Forßmann Krankenhaus unterstützte das Anliegen
der Kampagne, konnte jedoch als Schwerpunktversorger die für die Aktion notwendigen zeitlich umfangreichen Luftraumsperrungen nicht
vornehmen.
GLG-Geschäftsführer Dr. Jörg Mocek erklärte zu
den Aktionen: „Nur unter vernünftigen Rahmenbedingungen können wir eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung der Krankenhäuser
erreichen. Deshalb unterstützen wir die Kritik
der Deutschen Krankenhaus­gesellschaft am
Krankenhausstrukturgesetz.“
Bei Bedarf können Sie die „GLG Nachrichten“ an der Perforation knicken und heraustrennen.
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An vielen Orten haben sich onkologische Zentren zur Steuerung der hochspezialisierten medizinischen Versorgung bei Krebs bewährt. Auch am
Werner Forßmann Krankenhaus in
Eberswalde wurde ein Tumortherapiezentrum geschaffen, das seit Anfang
Oktober durch einen Spezialisten aus
der Berliner Charitè geleitet wird.
„Ich freue mich sehr, dass wir dafür
Herrn Dr. Bert Hildebrandt gewinnen
konnten“, sagt Dr. Steffi Miroslau, Geschäftsführerin der GLG Gesellschaft für
Leben und Gesundheit mbH, zu der das
Werner Forßmann Krankenhaus gehört.
„Für ein Schwerpunktkrankenhaus wie
dieses ist die Krebsmedizin einer der
wichtigsten Fachbereiche. Unser Ziel ist
die Komplettbehandlung von Patienten
mit Krebs, was bei 80 bis 90 Prozent aller
Fälle auch hier vor Ort möglich ist.“
Dr. Bert Hildebrandt kann auf jahrelange Erfahrungen im strukturellen Aufbau
einer modernen komplexen Versorgung
von Patienten mit Krebs zurückgreifen.
So war er unter anderem im Comprehensive Cancer Center der Charité Berlin als Leiter der Interdisziplinären Onkologischen Ambulanz an deren Aufbau
und Entwicklung maßgebend beteiligt.
Als Internist mit Schwerpunkt für Häma-
tologie und internistische Onkologie
sowie überregional bekannter Spezialist
für Tumoren des Magen-Darm-Traktes
hat er nun ab Oktober die Funktion des
Chefarztes der Medizinischen Klinik I am
Werner Forßmann Krankenhaus übernommen und leitet damit auch das
Tumortherapiezentrum. Sein Stellvertreter ist der Leiter der Klinik für Strah-
zur Berliner Universitätsklinik werden im
Rahmen der fortbestehenden Kooperation weiterhin gepflegt. „Die enge
Zusammenarbeit beider Häuser in der
Onkologie hat viele Ebenen“, sagt Dr.
Bert Hildebrandt. „Es bestehen zahlreiche Kontakte, es gibt gemeinsame Fortbildungsveranstaltungen der Ärzte, das
Werner Forßmann Krankenhaus ist Aka-
Dr. Bert Hildebrandt ist neuer Chefarzt der Medizinischen Klinik I am Werner
Forßmann Krankenhaus und leitet das Tumortherapiezentrum. An seiner Seite
die Leitenden Oberärzte Dr. Christian Rudolph und Dr. Andreas Hering (v.l.)
lentherapie, Ralph Schrader. Bereits im
Vorfeld der Berufung hatte Dr. Bert
Hildebrandt den Schritt im Rahmen
eines Kooperationsvertrages zwischen
der Charité und dem Klinikum Barnim
realisiert und die fachliche Betreuung
der onkologischen Patienten in Eberswalde übernommen. Die Verbindungen
demisches Lehrkrankenhaus der Charité, und ich selbst bleibe auch weiterhin
als Gast in Forschung und Lehre an der
Charité tätig.“
Unterstützt wird er bei seinen neuen
Aufgaben in Eberswalde unter anderem
von Dr. Christian Rudolph. „Ein sehr
Fortsetzung nächste Seite >>
Seite 1
556
Aktuell
Kurz vorgestellt: Dr. Timo Schöpke
Direktor des Notfallzentrums
>> Fortsetzung von Seite 1 (GLG-Nachrichten)
Seit 1. Juli ist Dr. Timo Schöpke,
Facharzt für Innere Medizin und
Klinische Notfall- und Akutmedizin, Direktor des Notfallzentrums
am Werner Forßmann Krankenhaus in Eberswalde.
Dr. Bert Hildebrandt verfügt über jahrelange Erfahrungen aus der
Interdisziplinären Onkologischen Ambulanz der Charité.
gnosen und kompliziertem Verlauf –
aber auch an andere Zentren weiter und
können über die Kooperation mit der
Charité Zweitmeinungen sowie die Teilnahme an klinischen Studien organisieren. So bieten wir für jeden eine
umfassende, ganzheitliche Behandlung
leitliniengerecht nach neuestem medizinischen Wissen an.“
Einbezogen in die Vernetzung, die das
Tumortherapiezentrum anstrebt, sind
selbstverständlich auch hausärztliche
und onkologische Arztpraxen in Angermünde, Strausberg, Templin, Wriezen
und an anderen Standorten. „Es gibt ein
Dr. Andreas Hering gehört zum Ärzteteam, das Dr. Bert Hildebrandt
am Werner Forßmann Krankenhaus zur Seite steht.
Zuweisertelefon, das jeder niedergelassene Arzt nutzen kann, um im individuellen Fall, beispielsweise bei der
Beurteilung von Laborwerten, nachzufragen oder Absprachen hinsichtlich
der Behandlung zu treffen“, sagt Dr. Bert
Hildebrandt.
Die jüngst veröffentlichten Daten aus
dem Register der Barmer/GEK, nach
denen die Zahl der Krebsdiagnosen in
Brandenburg in nur wenigen Jahren um
fast 20 Prozent gestiegen sei, relativiert
Dr. Bert Hildebrandt. „Dieser Anstieg
resultiert sicherlich aus der verbesserten Registrierung der Krankheitsfälle,
vor allem in den frühen Stadien, die
vermehrt im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen diagnostiziert werden“,
so Dr. Bert Hildebrandt. Ein absoluter
Zuwachs an Häufigkeit fortgeschrittener Krebsdiagnosen in dieser Dimension und Dynamik sei glücklicherweise
nicht nachzuvollziehen. Dank Fortschritten der Medizin und der Gründung von Tumortherapiezentren gilt
heute nahezu jede zweite Krebserkrankung als heilbar.
Die Telefonnummer des Tumortherapiezentrums für Patienten und zuweisende
Ärzte ist: 03334/69-2282.
Seite 2
Z
uvor hat der 39-Jährige als Chefarzt die Zentrale Notaufnahme im
Vivantes Klinikum Am Urban in
Berlin geleitet. Seit 2014 fungiert er
ehrenamtlich als Generalsekretär der
Deutschen Gesellschaft für Interdiszi­
plinäre Notfall- und Akutmedizin
(DGINA) und engagiert sich bundesweit
für die Organisationsentwicklung und
Qualitätssicherung der klinischen Notfallversorgung in Deutschland.
Dr. Timo Schöpke leitet das Notfallzentrum am Werner Forßmann Krankenhaus in Eberswalde.
Bei Bedarf können Sie die „GLG Nachrichten“ an der Perforation knicken und heraustrennen.
erfahrener und versierter Kollege, der
vor kurzem Leitender Oberarzt der Onkologie am Werner Forßmann Krankenhaus geworden ist und das Team zusätzlich verstärkt“, ­freut sich Dr. Bert
Hildebrandt. Zudem kann er sich auf
weitere Spezialisten wie den Leitenden
Oberarzt für den Schwerpunkt Gastroenterologie, Dr. Andreas Hering, stützen,
der schon länger an der Klinik arbeitet.
Im ständigen Austausch steht er mit den
Chefärzten der anderen Kliniken im
Krankenhaus und über die wöchentlichen Telemedizinkonferenzen auch mit
den Ärzten der anderen Krankenhäuser
und niedergelassenen Ärzten in der
Region.
„Was wir für jeden Patienten erreichen
wollen, ist die optimale Tumortherapie
in interdisziplinärer Abstimmung der
Spezialisten, bereichs- und standortübergreifend“, so Dr. Bert Hildebrandt.
„Wir streben an, das Werner Forßmann
Krankenhaus zu einem der wichtigsten
onko­logischen Zentren Brandenburgs
auszubauen. Als Schwerpunktkrankenhaus können wir viele spezialisierte
Untersuchungen und die allermeisten
der neuen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden in der Onkologie selber
vornehmen. Falls nötig, leiten wir Patienten – zum Beispiel bei seltenen Dia-
Die Einrichtung des Notfallzentrums ist
Ausdruck einer neuen Struktur der Notfallversorgung des Krankenhauses. Damit
wurde dem Anspruch und bundesweiten
Trend Rechnung getragen, die Notaufnahme als eigenständige Abteilung innerhalb des Krankenhauses zu organisieren
und die Strukturen und Prozesse zum
Vorteil aller Kliniken des Werner Forßmann Krankenhauses aus einer Hand zu
optimieren. Durch diese Veränderung
wird gleichsam die Steigerung der Patientensicherheit und Behandlungsqualität
gefördert. Durch gute Kooperationen mit
niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern im Umfeld sowie der Beteiligung
der Ärzte des Notfallzentrums an dem
luft- und bodengebundenen Notarztdienst lässt sich zukünftig eine hohe Versorgungsqualität für die Notfallpatienten
der Region sicherstellen.
Jährlich gelangen rund 30.000 Patienten
in das Notfallzentrum des Werner Forßmann Krankenhauses. „Jeder kann sich
darauf verlassen, dass alle dringend not-
wendigen Untersuchungen und Behandlungen sofort durchgeführt werden“, sagt Dr. Timo Schöpke. „Patienten
mit leichteren Beschwerden müssen
manchmal etwas Geduld und Wartezeit
mitbringen, da die Behandlung bei
zung der kinderärztlichen Notfallversorgung wird angestrebt.
„Ich freue mich, hier in meiner neuen
Funktion mit sehr vielen Ärzten und Pflegekräften, mit dem Rettungsdienst, den
Die neue Struktur der Notfallversorgung verbessert
Arbeitsabläufe und trägt zur Sicherheit und
zur Behandlungsqualität für die Patienten bei.
Lebensgefahr immer Vorrang hat.“ Um
Wartezeiten zu verkürzen, beteiligen sich
seit nunmehr zwei Jahren niedergelassene Ärzte an einzelnen Tagen der Woche
an der ambulanten Notfallversorgung.
Hierfür ist eine Bereitschaftspraxis der
Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburgs (KV RegioMed-Praxis) in das Notfallzentrum integriert worden. Die Erweiterung dieses Angebots zur Unterstüt-
niedergelassenen Ärzten und den Fachabteilungen des Hauses gemeinsam eine
sehr moderne und hochqualitative Notfallversorgung weiter entwicklen zu können“, sagt Dr. Timo Schöpke. „Mit dem
umfassenden Leistungsspektrum der
Kliniken des Werner Forßmann Krankenhauses können wir eine hervorragende
Notfallversorgung für die gesamte Region gewährleisten.“
5
6
aktuell
Aktuell
Personelle Verstärkung im MVZ Finowfurt
Junge Hausärztin bleibt auf Dauer
Startklar für ihre Patienten: Stefanie Spanka (l.),
Fachärztin für Innere Medizin, und Nicole Komm,
Medizinische Fachangestellte, freuen sich auf die
Patienten, die im MVZ Finowfurt nun auf Dauer
eine weitere hausärztliche Versorgung erhalten.
Stellvertretend für das verstärkte Engagement der GLG bei
der ambulanten Versorgung der Patienten steht Stefanie
Spanka, die nach der Urlaubsvertretung dauerhaft zum Ärzteteam des Medizinischen Versorgungszentrums Finowfurt
gehört. Ihre hausärztliche Praxis bereichert das bereits bestehende medizinische Angebot des MVZ mit Praxen der Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Pneumologie/
Schlafmedizin und Dermatologie.
Das Stethoskop liegt bereit, und auch die
Motivation ist groß bei Stefanie Spanka.
Die 34-Jährige ist startklar für die hausärztliche Versorgung im MVZ Finowfurt.
„Ich freue mich sehr darauf, nun auf
Dauer hier für die Patienten da sein zu
können“, sagt die junge Frau. Ganz neu
für sie sind die Praxisräume und der
Ablauf nicht. Mehrere Wochen hat die
gebürtige Usedomerin die Patienten
ihres Ärztekollegen Dr. Raimund Zerm
betreut und dabei auch schon mit den
anderen Fachärzten zusammengearbeitet. Nach ihrem Medizinstudium in
Greifswald hatte sie unter anderem in
der Rettungsstelle des Werner Forßmann
Krankenhauses Erfahrungen sammeln
können. Seit Anfang Juli gehört sie fest
zum Team im MVZ. Zusammen mit
Nicole Komm, die ihr als Medizinische
Fachangestellte zur Seite steht, will sie
GLG übernimmt Arztpraxis
in Angermünde
mit ihrem Wissen den Menschen helfen.
„Ich fühle mich schon jetzt sehr wohl,
gerade weil mir die Patienten sehr vertrauensvoll entgegentreten“, sagt die
Ärztin.
Dr. Lars Reibetanz ist Nachfolger der Praxisärztin Dr. Christiane
Dosch in Angermünde. Zugleich wurde die Arztpraxis in die
MVZ Prenzlau GmbH übernommen, die Teil der GLG ist. Dr. Lars
Reibetanz kommt aus Berlin, hat jedoch bereits im Krankenhaus
Angermünde gearbeitet.
Dieses Vertrauen will sie zurückgeben
und ihr ganzes Augenmerk auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Patienten
richten. Ob junge oder ältere Menschen,
die Bandbreite der hausärztlichen Versorgung ist hier besonders vielfältig:
Vorsorgemaßnahmen, Impfungen, die
kontinuierliche Betreuung chronisch
Kranker, saisonale Erkrankungen oder
die Nachsorge nach Operationen.
„Es ist gerade diese Vielfältigkeit, die
mich schon im Studium daran gereizt
hat, als Hausärztin tätig zu sein“, begründet Stefanie Spanka. Als angestellte
Ärztin im MVZ müsse sie sich nicht um
betriebswirtschaftliche Fragestellungen
kümmern, sondern könne sich voll und
ganz auf den Menschen und die Medizin
konzentrieren. Dabei helfe nicht zuletzt
der fachliche Austausch mit den Ärztekollegen und die Begleitung durch die
GLG, sondern auch die gemeinsame
Nutzung von modernen medizinischen
Geräten zur Diagnostik.
„Hier habe ich von 2005 bis 2007 meine
Facharztausbildung absolviert – in der
Klinik für Innere Medizin unter Leitung
von Chefarzt Dr. Christoph Arntzen“, sagt
der 39-Jährige. Weitere Stationen seines
Berufsweges waren Potsdam und Bad
Saarow, wo er unter anderem besondere Erfahrungen in der Notfall- und Rettungsmedizin sammelte.
„Ich freue mich sehr auf die Arbeit in der
Praxis“, so Dr. Lars Reibetanz. „Wenn auch
die Abläufe hier anders als gewohnt und
für mich noch neu sind. Aber zwei superfreundliche Kolleginnen stehen mir zur
Seite.“ Gemeint sind die Praxsimitarbei-
terinnen Yvonne Kettner und Petra Linke.
Letztere war schon 19 Jahre lang bei Dr.
Christiane Dosch beschäftigt, die seit
1976 die Hausarztpraxis in Angermünde
führte und froh darüber ist, einen Nachfolger gefunden zu haben. Nach wie vor
ist die Besetzung von Arztpraxen abseits
von Großstädten und Ballungs­gebieten
nicht einfach. Umso wichtiger sind
Angebote wie die Ausbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin im Krankenhaus Angermünde, begleitet durch die
anderen GLG-Krankenhäuser, um immer
wieder jüngere Ärzte für die Praxen in
der Region zu gewinnen.
8:30 - 12:00
8:30 - 13:00
8:30 - 12:00
14:00 - 18:00
Telefon: 03335/ 451410
Telefonsprechzeiten
Montag bis Donnerstag
Donnerstag
9:30 - 12:00
15:00 - 18:00
Öffnungszeiten der hausärztlichen Praxis
von Dr. Lars Reibetanz in Angermünde,
Berliner Str. 64:
Montag, Dienstag, Freitag
8:30 bis 13:30
Donnerstag 12:00 bis 17:00
Mittwoch nach Vereinbarung
Telefon: 03331/22462
Arztpraxen im
GLG-Verbund
Öffnungszeiten der hausärztlichen Praxis
von Stefanie Spanka am MVZ Finowfurt
Montag und Dienstag Mittwoch Donnerstag
Freitag nach Vereinbarung
Dr. Lars Reibetanz (Mitte) mit
seinen Praxismitarbeiterinnen
Yvonne Kettner (hinten) und
Petra Linke.
Arne Siedler, Facharzt für Kinder- und
Jugendmedizin im MVZ Am Klinikum Barnim
bei der Untersuchung eines Kindes.
Die insgesamt 18 Arztpraxen im GLG-Verbund befinden
sich außer in Angermünde und Finowfurt auch in Eberswalde und Prenzlau. Sie sind in zwei Tochtergesellschaften der GLG zusammengefasst: der Medizinischen
Einrichtungs-GmbH „Medicus-Center“ Eberswalde
sowie der MVZ Prenzlau GmbH.
Die Fachgebiete reichen von der Allgemeinmedizin und
Inneren Medizin, über die Pädiatrie, Frauenheilkunde,
Orthopädie, Dermatologie und Chirurgie bis zur Neurochirurgie und Strahlentherapie. Außerdem gehören
Praxen für Ergotherapie und Logopädie mit dazu. Seit
über 20 Jahren sind die Arztpraxen auch Ausbildungsbetriebe für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten. Geboten wird eine strukturierte fachübergreifende Ausbildung in mehreren Praxen.
7
Aktuell
Neue Positionen in der Pflege
Probleme der Pflege­
bedürftigkeit und der
Ethik in der Medizin
wurden auf Fachveranstaltungen im November
thematisiert.
Seit Anfang September übt Christiane
Reinefeldt wieder in vollem Umfang ihre
Funktion als Pflegedirekorin der GLG aus.
Im Mittelpunkt steht die strategische
Ausrichtung der Pflege im gesamten
Gesundheitskonzern. Zu den wichtig­
sten Aufgaben gehören die Entwicklung
der Berufsgruppen in den Pflege-, Funktions- und Erziehungsdiensten der GLG
unter sich stark verändernden Rahmenbedingungen. Die bisher von ihr zusätzlich aus­geübte Funktion der Leitung des
Pflegedienstes am Werner Forßmann
Krankenhaus wurde am 1. September
von Peggy Kurth übernommen.
Peggy Kurth war in vorangegangener
Position Leiterin der GLG Ambulante
Pflege & Service GmbH gewesen. Sie
bringt in ihre neue Verantwortlichkeit
umfassende Erfahrungen als langjährige
Mitarbeiterin in verschiedenen GLGUnternehmen und Arbeitsbereichen ein.
In ihrem beruflichen Werdegang von der
Stationsleitung bis zuletzt als Pflegedienstleitung des ambulanten Pflegedienstes ist sie vielen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern bereits gut bekannt.
Die Leitung der GLG Ambulante Pflege
& Service GmbH liegt nun in den Händen
von Robert Schindler. Er hat 2008 im Kran-
An den Brennpunkten moderner Medizin
Als „chronisch“ werden Krankheiten bezeichnet, die langwierig oder
lebenslänglich verlaufen. Mit den wachsenden Möglichkeiten der
modernen Medizin nehmen die chronischen Krankheiten weiter zu.
D
ies erscheint auf den ersten Blick
widersprüchlich, ist aber einfach
der Tatsache geschuldet, dass
viele Patienten mit chronischen Krankheiten in früheren Zeiten eine geringere
Überlebenserwartung hatten als heute.
Viele ältere Menschen leiden zudem an
mehreren chronischen Krankheiten
gleichzeitig, wie zum Beispiel Herz- und
Gefäßerkrankungen, Diabetes, Krankheiten der Gelenke, der Augen usw. Intensivmedizin und neue OP-Methoden
haben die Grenzen des Machbaren immer mehr erweitert. Im Zuge dieser Entwicklungen werden Ärzte unvermeidlich
auch mit Situationen konfrontiert, in
denen Entscheidungen nicht einfach zu
treffen sind. Hilfe bietet das Klinische
Ethik­komitee der GLG. Wie diese Hilfe
funktioniert, führte das Ethikkomitee auf
seiner Jahresveranstaltung im November
vor Augen. An einem fiktiven Fall wurde
eine klinische Ethikberatung demon­
striert. Ärzte und Fachkräfte und auch
Patienten und Angehörige hatten Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu
kommen.
Eine weitere Folge der Zunahme chronischer Erkrankungen ist das Problem
der Pflegebedürftigkeit. Die wenigsten
sind darauf vorbereitet: Ein Schlaganfall,
ein Herzinfarkt oder eine Krankheit, welcher Art auch immer, können das Leben
plötzlich verändern. Ein zuvor selbständiger Mensch ist plötzlich auf Pflege
angewiesen – durch Angehörige oder
professionelle Fachkräfte. Auf einer
Veranstaltung des Martin Gropius Krankenhauses mit dem Titel „Wenn aus
Krankheit Pflege wird“ zeigten erfahrene
Fachkräfte am Beispiel des Schlaganfalls
die verschiedenen Facetten der Problematik auf. Auch Patienten und Angehörige nahmen das interdisziplinäre Informationsangebot mit großem Interesse
wahr. Wichtige Fragen waren zum Beispiel: Wie können Überforderungen
Angehöriger vermieden und Entlastung
für sie geschaffen werden? Welche Hilfe
gibt es für Kinder, deren Eltern schwer
erkranken? Was können Sozialarbeit,
Rehabilitation und ambulante Pflege
leisten? Zu den Referenten zählten Ärztinnen und Ärzte, eine Psychologin, eine
Sozialarbeiterin, eine Patientenkoordinatorin und Fachkräfte der GLG Ambulante Pflege & Service GmbH.
Durch Zusammenarbeit und Dialog können Schwerpunkte und kritische Kon­
stellationen der modernen Gesundheitsversorgung besser bewältigt werden.
Dies haben beide Tagungen eindrücklich
gezeigt.
Christiane Reinefeldt
Peggy Kurth
GLG-Stipendium
vergeben
Im November wurde das 46. GLG-Stipendium überreicht. Überzeugen konnte die
21-jährige Franziska Anemüller aus Krummenpfahl (Falkenberg). Sie erhält nun 500
Euro Unterstützung monatlich bis zur
Beendigung ihres Studiums an der Pomeranian Medical University in Stettin. Bedingung für diese Vergütung ist eine mindestens dreijährige Festanstellung in einem
GLG-Krankenhaus nach dem Studium. Mit
dem besonderen Stipendium werden
junge Nachwuchsärzte aus der Region für
Robert Schindler
die Region gewonnen. „Seit 2006
haben wir mit dieser Förderung sehr
gute Erfahrungen gemacht“, sagte
GLG-Personalleiterin Liane Treudler
und beglückwünschte die Studentin. Zur Zeit gibt es 25 aktiv Studierende
mit GLG-Stipendien an verschiedenen
Universitäten. Franziska Anemüller hat vor
ihrem Studium bereits ein Jahr Erfahrungen als Pflegekraft im Werner Forßmann
Krankenhaus gesammelt. Das Studium in
Stettin wird komplett in Englisch durchgeführt und umfasst zwölf Semester. Das
dritte hat sie bereits erreicht.15 ehemalige
GLG-Stipendiaten arbeiten heute schon in
den Gesundheitseinrichtungen des Unternehmens. Derzeit vergibt die GLG das
Stipendium pro Jahr einmal.
kenhaus Prenzlau die Ausbildung zum
Gesundheits- und Krankenpfleger abgeschlossen und war hier unter anderem
für die Implementierung von Expertenstandards in der Pflege und für die Wiedereinführung der Zytostatikatherapie
verantwortlich. Gefördert durch ein GLGStipendium absolviert er derzeit ein
berufsbegleitendes Studium im Fach
„Business Administration im Gesundheits
und Sozialwesen“, das er voraussichtlich
noch in diesem Jahr abschließen wird.
Der von ihm geleitete ambulante Pflegedienst hat zusätzlich zum Hauptsitz
in Eberswalde noch weitere Beratungsstellen in Angermünde und Prenzlau. Zu
den Leistungen gehören Behandlungspflege,
Intensivpflege,
Grundpflege, Familienpflege,
die Pflege in einer Wohngruppe
und die Hilfeleistungen in Wohnung und Haushalt.
GLG Ambulante Pflege & Service GmbH
Telefon Hauptbüro, Rudolf-Breitscheid-Str. 36
in Eberswalde: 03334/69- 2134
24-stündige Rufbereitschaft: 0162/2460403
GLG-Personalleiterin Liane Treudler (r.)
überreicht Franziska Anemüller den
GLG-Stipendiumsvertrag.
9
10
aktuell
11
Risiken, Behandlung, Rehabilitation
keiten boten Chefarzt Christian Scheer
vom Kreiskrankenhaus Prenzlau in einer Veranstaltung der Reihe „Bürgerforum“ im Prenzlauer Café Central sowie
Chefarzt Dr. Christoph Arntzen vom
Krankenhaus Angermünde und Chef­
äztin Dr. Christine Dörr von der GLG
Fachklinik Wolletzsee in der Caféteria
des Krankenhauses Angermünde. Hier
ging es besonders um die „Laiendefibrillation mit dem AED“ – passend zur
Initiative der Stadt Angermünde, die
anlässlich der „Herzwochen“ weitere
mobile Defibrillatoren an öffentlichen
Plätzen installierte, um als anerkannter
Naherholungsort noch sicherer für
Herz­patienten zu werden. Außerdem
lud Dr. Gesine Dörr Ende November
zum Abschluss der Herzwochen zu
einem Vortrag in die GLG Fachklinik
Wolletzsee ein. Das Thema hieß: „Kardiologische Rehabilitation nach Herzinfarkt – eine unterschätzte Chance“.
Herzinfarkt
Im November startete die Deutsche Herzstiftung wieder die „Herzwochen“ – eine
bundesweite Aufklärungskampagne. In
diesem Jahr standen „Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt“ im Mittelpunkt. Die
Kliniken der GLG beteiligten sich mit mehreren Veranstaltungen.
H
at der Herzinfarkt seinen Schrecken verloren? So fragte Dr. Stefan Hoffmann, Chefarzt der Medizinischen
Klinik III (Kardiologie) des Werner Forßmann Krankenhauses in seinem Eröffnungsvortrag im Paul-Wunderlich-Haus
am Eberswalder Markt. „Oft wird der Herzinfarkt als eine Art
Managerkrankheit gesehen oder findet neben anderen Gesundheitsthemen wenig Aufmerksamkeit“, so der Spezialist.
„Dabei sind pro Jahr etwa 300.000 Menschen in Deutschland
betroffen und mehr als 180.000 versterben an den Folgen.
Viele haben Vorzeichen nicht bemerkt, kennen sie nicht oder
haben zu lange gezögert, bis sie den Rettungswagen riefen.
Die Herzwochen sollen mit dazu beitragen, das Wissen über
Großes Interesse fand die Auftaktveranstaltung der „Herzwochen“ im
Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde. Eröffnet wurde sie von Chefarzt
Dr. Stefan Hoffmann (oben). Es folgten Vorträge von Dr. Kerstin
Hahlweg und Oberärztin Thea Hahnemann. Die Besucher nutzten die
Gelegenheit zum kostenlosen Risiko-Check.
Chefarzt Christian Scheer von Kreiskrankenhaus
Prenzlau bei einer Ultraschalluntersuchung des
Herzens. Im Bürgerforum sprach er über
Risikofaktoren des Herzinfarktes.
den Herzinfarkt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu
machen.“
Auf den Vortrag des Chefarztes folgten weitere Referate.
Oberärztin Dr. Kerstin Hahlweg sprach zur Frage: „Der plötzliche Herztod – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?“ und
Oberärztin Thea Hahnemann schloss sich an mit: „Das Krankenhaus verlassen – alle Sorgen los?“ Schon vor Beginn der
Vorträge hatten die Besucher Gelegenheit zu einem Herzinfarkt-Risikocheck inklusive Blutdruckmessung, Cholesterinund Blutzuckerbestimmung. Weitere Informationsmöglich-
Auf ein breites Echo stießen die Vorträge von
Chefärztin Dr. Gesine Dörr und Chefarzt
Dr. Christoph Arntzen, verbunden mit der
Initiative der Stadt Angermünde zur
Installation weiterer Defibrillatoren im
Stadtbereich. Quelle: Märkische Oderzeitung
Die Klinik für Altersmedizin des
Kreiskrankenhauses Prenzlau unter
Leitung von Chefarzt Dr. Oliver Günter hält nun auch ein palliativmedizinisches Angebot bereit. Dafür
richtete die Klinik zwei moderne Einzelzimmer mit der Möglichkeit eines
„rooming in“ ein – hier haben Angehörige auf Wunsch die Möglichkeit,
mit im Zimmer zu übernachten.
Chefarzt Dr. Oliver Günter
Palliativmedizin
in Prenzlau
D
as palliativmedizinische Angebot beruht auf einem ganzheitlichen
Konzept der Betreuung von Patienten mit einer fortgeschrittenen
Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung. „Es geht nicht um
Heilung wie bei der kurativen Medizin, sondern um eine kurz- bis mittelfristige Verbesserung des körperlichen und psychischen Zustandes schwerkranker Patienten“, sagt Dr. Oliver Günter. „Das heißt, nicht die Lebens­
verlängerung steht im Vordergrund, sondern in der noch verbleibenden
Zeit soll eine bestmögliche Lebensqualität erreicht werden. Dies können
Tage, aber auch mehrere Jahre sein.“
Ein wesentlicher Teil der Palliativmedizin ist die Befreiung oder zumindest Linderung von schwerwiegenden körperlichen und psychischen
Symptomen. Zu nennen sind insbesondere Schmerzen, Atemnot, Husten,
Übelkeit, Erbrechen, Verwirrtheit, Unruhe, Depression oder andere durch
den Krankheitsverlauf entstehende körperliche Veränderungen. Gleichermaßen bedeutend sind die vertrauensvolle und offene Kommunikation und die psychosoziale Betreuung und Beratung der schwer kranken
oder sterbenden Patienten sowie ihrer Angehörigen. Diese ganzheitliche Betreuung wird durch ein interdisziplinäres und multiprofessionelles Team ermöglicht. Ihm gehören vor allem palliativmedizinisch ausgebildete Ärzte und Pflegekräfte,
Psychologen, Sozialarbeiter,
Krankengymnasten, Ergotherapeuten, Ernährungsberater und Seelsorger
an.
„Die Palliativmedizin schließt auch Behandlungsmaßnahmen wie Chemotherapie, Strahlentherapie oder operative Medizin mit ein“, so Dr. Oliver
Günter. „Voraussetzung ist allerdings, dass sich diese Maßnahmen insgesamt vorteilhaft auf die Lebensqualität des Patienten auswirken – also
eventuell auftretende Nachteile bzw. Nebenwirkungen wie Schmerzen,
zeitweilige Übelkeit oder Haarausfall aufwiegen.“
Ziel der palliativmedizinischen Behandlung ist es, die Patienten bei guter
Symptomkontrolle in die häusliche Umgebung zurück zu entlassen.
Ursprünglich sind ausschließlich Tumorpatienten palliativmedizinisch betreut worden. Gemäß der aktuellen Entwicklung und nach neuer Definition ist die Palliativmedizin nun auch für Patienten mit fortgeschrittenen
neurodegenerativen und kardialen Krankheitsbildern zugänglich.
12
Umschau
Umschau
Landrat Bodo Ihrke, Aufsichtsratsvorsitzender der GLG, eröffnete die
Veranstaltung mit einer Festrede.
Besonderer Gastredner war der
Träger des Deutschen Wissenschaftspreises 2014, Prof. Dr. Dr. h.c.
Christoph Lange.
Festakt zum Jubiläum
Die beiden Eberswalder Krankenhäuser feierten in diesem Jahr
gemeinsam Jubiläum. Mit einem Festakt würdigte die GLG die
generationenübergreifende Entwicklung.
D
as Martin Gropius Krankenhaus – ein Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychosomatik, Kinderund Jugend­
psychiatrie, Psychotherapie und
Neurologie – wurde 150 Jahre alt. Das Werner Forßmann Krankenhaus – heute ein Krankenhaus der
Schwerpunktversorgung – wurde 120 Jahre alt.
Viele Gratulanten waren zu der Feier in das Paul-Wunderlich-Haus am Eberswalder Markt gekommen. Darunter auch Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt vom
Potsdamer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit,
Frauen und ­Familie. Sie hob als besonderes Qualitäts-
Diese Anerkennung nahmen die Mitglieder der GLGGesellschafterversammlung – die Landräte der Kreise
Barnim und Uckermark, Bodo Ihrke und Dietmar Schulze, sowie der Eberswalder Bürgermeister Friedhelm
Boginski – gern entgegen. Bodo Ihrke betonte, der
Dank gebühre den Beschäftigten des Unternehmens,
die sich stets in hohem Maße für die Gesundheit der
Menschen vor Ort und für die erfolgreiche Entwicklung
der GLG-Krankenhäuser engagiert haben. „Im Durchschnitt besucht jeder Bürger im Umkreis einmal im Jahr
eine Gesundheitseinrichtung der GLG“, sagte Bodo
Ihrke. Das zeige die Bedeutung, die der GLG-Verbund
für die Region habe. Friedhelm Boginski verband in
seinen Grußworten die erfolgreiche Entwicklungs­
geschichte der Krankenhäuser mit der Entwicklung der
Stadt Eberswalde und bestätigte die Richtigkeit der
Dr. Angelika Grimmberger, Chefärztin aus dem Martin
Gropius Krankenhaus, bot einen Rückblick auf 150 Jahre
Psychiatrie in Eberswalde.
Dr. Jörg Seemann, Leitender Chefarzt aus dem Werner
Forßmann Krankenhaus, berichtete ausgehend von seinem
Fachbereich, der Radiologie, von Fortschritten und
Entdeckungen der Medizin.
merkmal des GLG-Verbundes die Vernetzung von stationärer und ambulanter medizinischer Versorgung
hervor. Auch in der Ausbildung von Fachkräftenachwuchs und im Engagement für eine gesunde und kinderfreundliche Region, z.B. durch das Netzwerk Gesunde Kinder Barnim Nord, seien die Krankenhäuser in einer
Vorbildrolle. Als Arbeitgeber für mehr als 3.000 Beschäftigte wirkten sie zugleich als „Anker“ für tausende Familien. „Die kommunalen Träger haben hier in den zurückliegenden Jahren Außerordentliches geleistet“, so die
Staatssekretärin.
Ein besonderer Tag für die Verwaltungsdirektorinnen beider
Krankenhäuser, Monika Born und Sibylle Ludewig.
Auch der Bürgermeister der Stadt, Friedhelm Boginski, zeigte
sich stolz auf die Krankenhäuser, die für Generationen von Eberswaldern auch Lebens- und Arbeitsmittelpunkt waren und sind.
GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi Miroslau und
GLG-Geschäftsführer Dr. Jörg Mocek
dankten den Beschäftigten.
Der uckermärkische Landrat Dietmar Schulze – wie sein
Barnimer Amtskollege Mitglied der Gesellschafterversamm­lung der GLG – und
Staatssekretärin Almuth Hartwig-Tiedt überbrachten
persönliche Glückwünsche.
Für Unterhaltung sorgten „Elise Eißmanns Ensemble
Exquisite Trio“ und KITA-Kinder der KITAs „Im Zwergenland
e.V.“ und „Pusteblume“.
Entscheidung, die Krankenhäuser in kommunale Hände
zu nehmen und damit entsprechende Gestaltungsmöglichkeiten zu gewinnen. Den Mitarbeitern der
Jubiläumskrankenhäuser dankte er für die geleistete
Arbeit und wünschte allen für die Zukunft immer „eine
glückliche und ruhige Hand – besonders im OP.“
Dr. Steffi Miroslau und Dr. Jörg Mocek, die gemeinsam
die GLG-Geschäftsführung bilden, richteten ebenfalls
ihren Dank an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Besonders würdigte Dr. Steffi Miroslau den Beitrag von Mitarbeitern, die viele Jahrzehnte im Unternehmen tätig
waren und sind – was heute seltener vorkommt als
früher und als ein Ausdruck besonderer Verbundenheit
und auch des Wohlfühlens am Arbeitsplatz gewertet
werden kann.
Als besonderer Gastredner nahm der Träger des Deutschen Wissenschaftspreises von 2014, Prof. Dr. Dr. h.c.
Christoph Lange, Leiter der Forschungsgruppe Klinische
Infektiologie am Forschungszentrum Borstel und LeibnizZentrum für Medizin und Biowissenschaften das Wort.
Sein Vortragsthema hieß „Soziale Verantwortung in der
Medizin“. Auf anschauliche Weise führte er vor Augen,
welche Herausforderungen sowohl in Deutschland, als
auch international im Kampf um eine sozial gerechte
und humane medizinische Versorgung der Menschen
in Zukunft erwachsen und was bereits getan wird, um
Verbesserungen zu erreichen. Dr. Angelika Grimmberger,
Chefärztin im Martin Gropius Krankenhaus, und der Leitende Chefarzt des Werner Forßmann Krankenhauses
Dr. Jörg Seemann, rundeten die Festveranstaltung mit
weiteren Vorträgen unter den Überschriften „150 Jahre
Psychiatrie in Eberswalde“ und „Werner Forßmann und
der Fortschritt der Radiologie“ ab.
Über den Festakt hinaus haben beide Krankenhäuser
viele weitere Veranstaltungen für gesundheitsinteressierte Bürger, Patienten und Mitarbeiter im Jubiläumsjahr durchgeführt.
13
14
Umschau
Beim Notfalltag im Werner Forßmann Krankenhaus waren Schaulustige erwünscht
Ein Mann ist in Brand geraten, ein anderer
im Auto eingeklemmt. Rettungskräfte eilen
zu Hilfe. Anders als bei realen Unfällen waren
beim „Notfalltag“ im Werner Forßmann
Krankenhaus Schaulustige ausdrücklich
erwünscht. Die Stunts wurden von Profis
aus dem Filmpark Babelsberg vorgeführt.
E
in aktionsreiches Programm erwartete die Besucher
im September auf dem Gelände des Krankenhauses.
Den Auftakt machte ein Motorradcrash. Danach
konnte das Publikum live erleben, wie bei dem spektakulär „verunglückten“ Motorradfahrer Erste Hilfe zu leisten
ist, bis Rettungskräfte eintreffen.
An Übungsmodellen wurde die Wiederbelebung von
Bewusstlosen und die Anwendung eines Defibrillators
gezeigt. An Informationsständen erfuhr man Wissenswertes über Pilzarten und Pilzvergiftungen. Was man bei
Notfällen und häufigen Unfällen im Kindesalter unbedingt
beachten sollte, vermittelte das Netzwerk Gesunde Kinder
Barnim Nord an seinem Stand. Sehr beliebt bei den Jüng­
sten war die Teddyklinik, wo sie Kuscheltiere untersuchen
und verarzten lassen konnten. Für die Erwachsenen war
eher die Herzkatheter-OP-Simulation am Monitor interes­
sant.
„Wir wollten mit dieser Veranstaltung möglichst viele
Menschen erreichen und zeigen, wie man in Notfällen
richtig handelt“, sagte Dr. Stefan Hoffmann, Chefarzt der
Medizinischen Klinik III (Kardiologie) des Krankenhauses,
rückblickend. „Dies ist uns wirklich gut gelungen, wie
das große Interesse der vielen Besucher gezeigt hat.“
Diese ließen sich auch durch mehrere ungemütlich
Fortsetzung nächste Seite >>
Profis aus dem Filmpark Babelsberg beeindruckten das Publikum
mit atemberaubenden Stunts.
Die Aktionen dienten dazu, auf
spektakuläre und zugleich
anschauliche Weise Erste-HilfeWissen zu vermitteln. Alt und Jung
waren begeistert.
17
Eine Höhenrettungsaktion
(links) und die Hundestaffel
(unten) waren besondere
Highlights. Darüber hinaus
zeigte die Feuerwehr, wie man
eine eingeklemmte Person nach
einem Unfall aus erinem
Fahrzeug befreit (unten rechts).
Die Protagonisten des Tages
waren Chefarzt Dr. Steffen
Hoffmann (im rechten Foto
links) und Thomas Willy vom
Rettungsdienst Barnim (im Foto
rechts) – hier im moderierten
Dialog auf der Bühne.
Auch Landrat Bodo Ihrke
(oben) war vom Aktionstag
begeistert. Angelika Hoffmann
vom Zentrum für Vaskuläre
Malformationen Eberswalde
(ZVM) warb für eine Spende,
um einem Jungen aus der
Ukraine die Operation zu
ermöglichen. Pflegedienstleiterin Peggy Kurth übernahm das
Management der Teddyklinik
(Foto Mitte). Organisatorisch
hatte Heidi Eckbrett (Foto oben
rechts) die Fäden in der Hand.
Fachkräfte aus dem Werner
Forßmann Krankenhaus
boten den Besuchern des
Aktionstages einen Gesundheitstest an.
Im nächsten Heft:
150 Jahre Martin Gropius Krankenhaus
>> Fortsetzung von Seite 14
Regenschauer nicht abschrecken. Das Programm war
für alle Teilnehmer durchgehend interessant und lehrreich zugleich, die Stimmung ausgelassen. Viele Besucher kamen in Familie – Alt und Jung hatten gemeinsam
Spaß an diesem besonderen Nachmittag.
Unter Federführung von Dr. Stefan Hoffmann hatten sich
die Ärzte und Fachkräfte des Krankenhauses mit dem
GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi
Miroslau (links), Verwaltungs­
direktorin Sibylle Ludewig (rechts)
und Kinderarzt Dr. Thomas
Schinkel fanden den Aktionstag
großartig.
Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, THW, DLRG und
dem Rettungsdienst Barnim zusammengetan, um diesen
Aktionstag gemeinsam auf die Beine zu stellen. Die spannende Suche der Hundestaffel nach einem vermissten
Kind, eine Höhenrettung und Feuerwehreinsätze gehörten ebenfalls dazu. Das Motto hieß: „Haben Sie schon
geholfen?“ Denn viel zu oft ist es so, dass Menschen in
Notfallsituationen unsicher und überfordert sind, statt
rasch und richtig zu handeln. Wer wollte, konnte sich auch
einem Gesundheitstest unterziehen und sein persönliches Risiko für akute Gefährdungen des Lebens, z.B. durch
Schlaganfall und Herzinfarkt, checken lassen. Kranken­
hausverwaltungsdirektorin Sibylle Ludewig sprach allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zum Gelingen des
Aktionstages beigetragen haben, ihren Dank aus. Ein
würdiger Beitrag zum 120. Krankenhausjubiläum.
Welche Pilze sind giftig? Hier
bekam man Informationen dazu
aus erster Hand.
Chefarzt-Sekretärin Peggy
Karnstedt warb mit einer
Luftballon-Aktion ebenfalls für
Spenden.
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umschau
Umschau
Chefarzt Tariel Kotiasvili,
Oberärztin Sarah Schill und
Dr. Clemens Puk
veranschaulichten beim „Medizinischen Dienstag“ im Paul-Wunderlich-Haus, was man
selbst und was die Medizin gegen Augenerkrankungen tun kann.
In der Klinik für Augenheilkunde des Werner Forßmann Krankenhauses
erfolgt die Diagnostik und Therapie aller wesentlichen Erkrankungen
des Auges. Die Klinik verfügt über einen Ambulanzbereich, eine Station
mit 15 Betten und einen eigenen OP.
Spezialisten der Augenklinik beim „Medizinischen Dienstag“
Gesunde Augen – gutes Sehen
Grauer und Grüner Star und Veränderungen der Makula zählen
zu den verbreitetsten Augenerkrankungen. Spezialisten aus dem
Werner Forßmann Krankenhaus informierten über neue und
bewährte Behandlungsmöglichkeiten.
U
nscharfes Sehen, erhöhte Blendempfindlichkeit und verminderter Farbkontrast
sind einige typische Symptome beim
Grauen Star. Unbehandelt kann die Erkrankung
zur Erblindung führen. Dies gilt auch beim Grünen Star (Glaukom), bei dem der Sehnerv
geschädigt ist. Was man darüber wissen sollte
und wie diese Augenerkrankungen heute
behandelt werden können, war Thema eines
„Medizinischen Dienstags“ im Oktober im PaulWunderlich-Haus am Eberswalder Markt.
„Die Bezeichnung Grauer und Grüner Star hat
nichts mit dem gleichnamigen Vogel zu tun,
sondern bedeutete im Mittelalter ursprünglich
starr, was sich auf den starren Blick von Erblindeten bezog“, erklärte Augenärztin Sarah Schill.
„Dank moderner Mikrochirurgie können Operationen beim Grauen Star in unserer Klinik
heute ambulant erfolgen. Die Patienten gehen
nach dem Eingriff sofort nach Hause. Die eingesetzte künstliche Linse ist nicht zu spüren und
hält ein Leben lang.“
Näheres zu den Behandlungsmethoden erläuterte auch Oberarzt Dr. Clemens Puk in seinem
Vortrag. Chefarzt Tariel Kotiasvili rundete das
Thema mit Informationen über Makula­-Erkrankungen ab. Die Makula, auch „Gelber Fleck“ genannt, ist der etwa fünf Millimeter große Bereich
in der Mitte der Netzhaut mit der größten Dichte von Sehzellen, die Stelle des schärfsten Sehens.
Die altersbedingte Makuladegeneration, kurz
AMD genannt, gilt als eine der häufigsten und
zugleich bedrohlichsten Augenerkrankungen.
Doch auch hier bietet die Medizin Behandlungsmöglichkeiten, die dem Publikum erläutert
wurden. Der „Medizinische Dienstag“ fand im
Rahmen der bundesweiten „Woche des Sehens“
statt.
Machen Sie den Amsler-Gitter-Test:
Dieser Test gibt Hinweise darauf, ob Ihre Augen möglicherweise von einer AMD betroffen sind.
· Betrachten Sie das Gitter aus zirka 30-40 cm Entfernung.
· Decken Sie ein Auge ab und schauen Sie mit dem offenen Auge auf den schwarzen Punkt in der Mitte.
· Wiederholen Sie den Test mit dem anderen Auge.
· Erscheinen Linien und Quadrate verzerrt oder gewellt?
· Sind Bereiche im Gitter verschwommen?
· Gibt es leere Stellen, fehlt eine Ecke oder sehen Sie einen grauen Schatten im Gitter?
Wenn ja, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen, um eine
Erkrankung der Makula auszuschließen.
19
20
Praxis
Praxis
Mit konsequenter Händehygiene gelang es im 19. Jahrhundert, das Kindbettfieber einzudämmen.
Was der Arzt Ignaz Philipp Semmelweis seinerzeit erkannte,
gilt auch heute – Ärzte und Pflegekräfte sorgen durch
regelmäßige Händedesinfektion dafür, dass sich Keime im
Krankenhaus nicht ausbreiten können.
Interview mit dem Hygieneexperten Dr. Thomas Talaska
Das unsichtbare Risiko –
Schutz vor Keimen in der Klinik
M
edien lieben reißerische Schlagzeilen wie: „In deutschen Krankenhäusern wimmelt es von
Keimen!“ Gemeint sind damit in der
Regel Krankheitserreger, die für Gesun-
2008 Daten von fast 500 Krankenhäusern
und 7.000 Arztpraxen, um die Resistenz­
entwicklung im Blick zu haben. Demnach
geht die Resistenzrate bei einem der
häufigsten multiresistenten Erreger, dem
„Viele Menschen – Patienten und Besucher
im Krankenhaus – tragen resistente Erreger
bereits in sich. Konsequente Händehygiene
ist das A und O, um die Vebreitung einzudämmen.“
Dr. Thomas Talaska,
Krankenhaushygieniker der GLG
de meistens ungefährlich sind, aber für
abwehrgeschwächte Patienten ein Risiko darstellen können – insbesondere
wenn sich diese Keime durch Antibiotika nicht mehr bekämpfen lassen. Das
Robert-Koch-Institut (RKI) sammelt seit
zyme, die sie gegen die meisten Antibiotika-Klassen unempfindlich machen.
Neben MRSA lösen ESBL die schwersten
Fälle von bakteriellen Infektionen in Krankenhäusern aus. Die Resistenzrate bei VRE
(Vancomycin-resistente Enterokokken)
bleibt hingegen seit einigen Jahren mit
Schwankungen auf ähnlichem Niveau.
Wie sicher sind die Krankenhäuser der
GLG? Diese und weitere Fragen beantwortete der Krankenhaushygieniker des Unternehmensverbunds, Dr. Thomas Talaska,
im folgenden Gespräch.
?
MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus), zurück, während sogenannte „Superkeime“ wie ESBL (BetaLactamase produzierende Enterobakterien) stetig zunehmen. ESBL leben im
Magen-Darm-Trakt und produzieren En­­
Wie kommen die Erreger
in die Klinik?
Dr. Thomas Talaska: Viele Menschen –
Patienten und Besucher im Krankenhaus
– tragen resistente Erreger bereits in sich
oder auf der Haut, ohne krank davon zu
werden. So haben etwa sechs Prozent
der Normalbevölkerung ESBL-bildende
Enterobakterien im Darm, deren Enzyme
viele Antibiotika wirkungslos machen.
Zirka ein Prozent der Bevölkerung trägt
den bekannten Methicillin-resistenten
Staphylococcus aureus (MRSA) mit sich
auf Haut oder Schleimhäuten. Dazu
kommt, dass in den deutschen Krankenhäusern immer mehr internationale
Patienten behandelt werden, die Keime
aus anderen Ländern mitbringen. Auch
Reisende schleppen Keime ein. Der Eintrag von MRSA durch Patienten ist in den
GLG-Häusern etwas höher als vom RKI
als Durchschnittswert für deutsche Kran-
phy­
logenetisches und ökologisches
Phänomen, evolutionär erprobt und erfolgreich.
?
Was heißt das nun für die
Sicherheit der Patienten in
den Krankenhäusern?
Die meisten Patienten, bei denen die
betreffenden Keime festgestellt werden,
sind nicht krank durch diese Bakterien,
sondern nur von diesen besiedelt, wie
der Fachmann sagt. Die Bakterien können
zum Beispiel Teil ihrer normalen Darmflora sein. Unsere Aufgabe
ist es, die Verbreitung auf
Mit gezielten Maßnahmen wirken
andere Patienten zu verhindern. Unser wichtigstes
wir der Ausbreitung von MRSA in
Instrument dabei ist nach
den Krankenhäusern entgegen.
wie vor die sorgfältige Händedesinfektion. Das hat
kenhäuser angegeben wird. Da wir aber schon der berühmte Doktor Semmelweis
ein breites Screening durchführen und – genannt der Retter der Mütter – vor 150
entsprechende Hygienemaßnahmen kon- Jahren erkannt und erfolgreich durchgesequent umsetzen, ist es erfolgreich ge- führt. Dank seiner Hygienevorschriften
lungen, die MRSA-Ausbreitung in den konnte das Kindbettfieber im 19. JahrhunHäusern soweit einzudämmen, dass die dert deutlich zurückgedrängt werden. Wie
Übertragungsrate z.B. im Werner Forß- so oft in der Geschichte wurden die
mann Krankenhaus deutlich unter dem da­mals neuen Erkenntnisse zunächst von
RKI-Mittelwert liegt, ebenso die durch vielen Seiten als spekulativer Unfug abgeMRSA verursachten Liegezeiten.
lehnt. Inzwischen wissen wir, welche zentrale Bedeutung der Händehygiene in
allen ihren Formen zukommt und haben
Und was ist mit
„Superkeimen“?
dafür klare Regeln, die ein hohes Maß an
Die treten hier natürlich auch auf und Sicherheit der Patienten gewährleisten.
kommen in der Regel von außen, oft Dazu kommen natürlich weitere Maßnahverursacht zum Beispiel durch Kontakt men der Oberflächen- und Instrumentenmit Gesundheitseinrichtungen anderer desinfektion sowie Regelungen und
Länder. Für diese Risikopatienten wurde Verhaltensanweisungen. Um das Bewusstein Screening-Programm etabliert, um sein für die Hygiene zu schärfen, nimmt
rechtzeitig die Verbreitung auf andere die GLG seit Jahren an der nationalen
Patienten zu unterbinden. Anzumerken „Aktion Saubere Hände“ teil. Auch Besuist aber auch, dass diese „Superkeime“, cher können die Hygiene in den Krankendie seit einigen Jahren als 3- und häusern unterstützen, indem sie die
4-MRGN (multiresistente Gram-negati- Hände­desinfektionsmittelspender an den
ve Bakterien mit Resistenz gegen drei Eingängen und auf den Stationen benutund vier der wichtigsten bakteriziden zen und ausgeschilderten Hinweisen
Antibiotika) bezeichnet werden, nicht Folge leisten, beispielsweise entspreschwerere Infektionen als andere Keime chend ausgewiesene Bereiche nicht betreverursachen, aber im Zweifelsfall schwe- ten und nur Besuchertoil­etten benutzen.
rer zu behandeln sind. Wobei die Ausbildung von Resistenzen nichts prin­
zipiell Neues ist, sondern ein altes
Wie macht
man es richtig?
Die richtige Händedesinfektion
in 30 Sekunden:
Eine hohle Hand voll Händedesinfektionsmittel (ca. 3–5 ml =
2–3 Spenderhübe) bis zur
Trocknung einreiben.
?
Dabei auf die Benetzung von
Finger- und Daumenkuppen,
Handinnenflächen und Fingerzwischenräumen achten.
21
22
Praxis
Praxis
Neues Speisenverteilsystem im Krankenhaus Prenzlau
„Darf‘s ein bisschen mehr sein?“:
Die Servicekräfte im Krankenhaus Prenzlau
bedienen die Patienten seit April an
den neuen Buffetwagen.
„Das ist ja fast wie im
Hotel bei euch!“
Keine Mehrarbeit für
Pflege- und Servicepersonal
Es muss schmecken – nirgendwo ist das so wichtig wie
beim Krankenhausessen. Denn dadurch wird das Wohlbefinden gesteigert und die Genesung beschleunigt. Das
Krankenhaus Prenzlau hat ein neues Verfahren eingeführt, das den Patienten Appetit macht und sie schneller
auf die Beine bringt.
D
ie Qualität des Krankenhausessens ist für Patienten ein entscheidendes Kriterium für ihre
Zufriedenheit. „Das Auge isst mit“ lautet
deshalb auch das Motto des neuen Speisenverteilsystems im Prenzlauer Krankenhaus. Vier nagelneue Servierwagen
rollen nun schon seit einger Zeit durch
die Krankenhausflure und sorgen regelmäßig für erwartungsvolle Mienen bei
den Patienten. Ausrufe wie „Das ist ja fast
wie im Hotel bei euch!“ hört das Servicepersonal seither öfter.
Patienten wählen tagesaktuell
ihren Menüwunsch aus
Die neuen Wagen sind Buffets auf
Rädern, auf denen die verschiedenen
Wahlessen aus der Krankenhaus­küche
– im Durchschnitt sind es vier zur Mittagszeit – ansprechend präsentiert werden. Damit Braten und Beilagen nicht
kalt werden, ist der Wagen mit einer
Wärmeplatte ausgerüstet, die die Speisen auf Temperatur hält. Das gilt auch
für den Nachtisch, der in einem der
diversen Fächer des großen Wagens gut
gekühlt auf den Verzehr wartet.
„Für die Patienten liegen die Vorteile klar
auf der Hand“, erklärt Pflegedienstleiterin Heike Rakow. „Sie müssen sich jetzt
nicht mehr am Vortag entscheiden, was
sie essen wollen, sondern können ganz
spontan am Buffetwagen ihre Auswahl
treffen. Dabei kann direkt auf individuelle Wünsche eingegangen werden –
wenn der eine vielleicht mehr Gemüse,
der andere weniger Kartoffeln mag.“
Vom Frühstück bis zum Abendbrot, wer
eine Scheibe Wurst mehr will, sich kurzfristig gegen eine zuvor ins Auge gefass-
ben und selbst eine Auswahl am Buffetwagen zu treffen. Davon ausgenommen
sind natürlich Patienten, die aufgrund
der Schwere ihrer Erkrankung weiter am
Bett verpflegt werden müssen.
„Die Patienten können jetzt ganz spontan
ihre Auswahl treffen. Durch die Buffetwagen
kann außerdem sehr individuell auf Patientenwünsche eingegangen werden.“
Heike Rakow,
Pflegedienstleiterin
am Kreiskrankenhaus Prenzlau
te Beilage entscheidet oder das Abendbrot lieber mit Käse statt mit Quark
beschließen möchte, für den erfüllen
sich an den Buffetwagen alle Wünsche.
Ein weiterer Vorteil des neuen Systems
liegt in der Mobilisierung der Patienten.
Wurden ihnen zuvor die Speisen täglich
direkt ans Bett geliefert, steigt nun die
Motivation, sich aus dem Bett zu erhe-
Während das Speiseverteilsystem für die
Patienten mehr Annehmlichkeiten bringt,
bedeutete das neue Verfahren für das
Krankenhaus und seine Mitarbeiter zunächst eine Umstellung. Die Befürchtungen, die Einführung des neuen Systems
würde Pflege- und Servicepersonal mehr
Zeit kosten, haben sich nicht bestätigt.
Keine Mehrarbeit für
Pflege- und Servicepersonal
„Wir haben das bisherige System mit dem
neuen verglichen und es hat sich gezeigt,
dass damit keine Mehrarbeit verbunden
ist“, so Heike Rakow.
Lediglich in der Bereitstellung der Speisen, also in der Küche, wurde umorganisiert. Kalkuliert werde jetzt nach der Anzahl der Patienten nicht mehr wie zuvor
nach deren Bestellungen. Die Überprüfung von Arbeitsabläufen und -prozessen
wurde gleich mit in die Umstellung integriert. „Die Wagen helfen außerdem bei
der Erfüllung der Hygienevorschriften.
Sie tragen dazu bei, dass Kühlketten und
vorgeschriebene Ausgabetemperaturen
Pflege- und Servicepersonal sind
Herausforderungen gewöhnt und stellen
sich ihnen mit großer Motivation – wie
auch hier beim Tausch von Krankenhausbetten während des laufenden
Betriebs im Dezember 2014.
eingehalten werden. Auch sind die Wagen
leicht zu reinigen und auf technisch neuestem Stand. Sie zeichnen Temperaturen
selbständig auf und speichern wichtige
Daten für die Hygienekontrolle, so dass
Service- und Pflegepersonal weniger
Dokumentationsaufwand haben.“
Das Prenzlauer Krankenhaus ist das
erste Haus im Verbund der GLG, das mit
den hochmodernen Buffetwagen ausgestattet wurde. Die Investition betrug
64.000 Euro. Die Umstellung erfolgte
reibungslos bei laufendem Betrieb.
Dass die Prenzlauer mit Herausforderungen dieser Art bestens zurecht kommt,
zeigte sich unter anderem Ende vergangenen Jahres, als ihnen ein reibungsloser Wechsel von 76 Betten gelang. Durch
die neuen, hochmodernen Krankenhausbetten wird den Patienten mehr
Liegekomfort geboten und die zahlreichen Anwendungsfunktionen erleichtern die Arbeit der Pflegekräfte. Die
Investition lag hier bei 215.000 Euro.
„Ohne die Einsatzbereitschaft und Unterstützung der Mitarbeiter wären solche
Aktionen bei laufendem Betrieb nicht
machbar“, sagt die Verwaltungsdirektorin
des Krankenhauses, Marita Schönemann.
„Deshalb gilt allen Beteiligten mein persönlicher Dank.“
23
24
Panorama
Panorama
Nachhaltige Heilerfolge durch ein umfassendes Konzept
Die Reha macht die
Therapie komplett
25
25
Die GLG Fachklinik Wolletzsee verband den traditionellen
Reha-Tag in diesem Jahr mit ihrem 25. Geburtstag. Ende
September wurde das Jubiläum mit Patienten, Mitarbeitern,
Unterstützern und Wegbereitern gebührend begangen.
Biathletin Annette Tunn,
Weltmeisterin 2005 und
sechsfache Deutsche Meisterin
Wo Stasichef Erich Mielke persönlich einst
Jagden feierte und mehr und minder
glamouröse Schloßbesitzer in noch früherer Zeit sich der paradiesischen Lage
am See erfreuten, lautete das Motto des
Tages nun „Rehabilitation im Wandel der
Zeit“. Anschaulich wurde gezeigt, wie sich
die Maßnahmen zur Wiederherstellung
physischer und kognitiver Leistungen
von Betroffenen seit Bestehen der Reha­
klinik am Wolletzsee verändert und verbessert haben und welche Einflüsse dabei
maßgeblich waren. Klinikdirektor Günter
Janz beschrieb in seiner Rede, die immer
wieder brisanten Situationen, in denen
die Rehabilitation in Wolletz durch widrige Interessenslagen in Frage stand und
durch das Engagement aller im Interesse
einer umfassenden Gesundheitsversorgung erhalten werden konnte. In mehreren Fachvorträgen wurde erläutert, was
die moderne Rehabilitation ausmacht.
Ohne sie wäre die Nachhaltigkeit vieler
Therapieerfolge nicht gesichert. Einge-
bettet waren die Informationsangebote
des Tages in ein vielfältiges Aktions- und
Erlebnisprogramm für Jung und Alt. Es
bot jede Menge Möglichkeiten mitzumachen, sich auszuprobieren, Interessantes
zu erfahren, von der Klangtherapie, über
Entspannungstraining und Wassergymnastik, Kneipp-Anwendungen, Gleichgewichts- und Koordinationstraining bis zu
individuellen Beratungen. Für gute Stimmung sorgte ein Showprogramm mit
Heidi Rades und eine Spielstraße für die
Jüngsten mit Hüpfburg, Reiten, Glücksrad
und Kinderschminken. Außerdem be­
stand Gelegenheit zum Bogenschießen
und Spaßschießen für Kinder und Erwachsene mit Biathletin Annette Tunn,
Weltmeisterin 2005 und sechsfache Deutsche Meisterin. Sie machte vor, wie man
beim Bogenschießen trotz Anspannung
innerlich ganz ruhig und gelassen bleiben kann – ein physisch-mentales Training, das auch die Rehabilitation gut
unterstützen kann.
Annett Bretsch mit der Chronik
der Klinik und des Jagdschlosses
Verwaltungsdirektor Günter Janz
pflanzt zum Jubiläum einen Baum.
Gute Stimmung mit Heidi Rades
26
Panorama
Fachklinik Wolletzsee rüstet im Jubiläumsjahr auf
Mehr Komfort im Zuhause auf Zeit
Ein Geburtstagsgeschenk zum 25. Jubiläum hat die GLG
Fachklinik Wolletzsee sich selbst – und vor allem ihren
Rehabilitanden – gemacht: Seit kurzem erstrahlen zwölf
Zimmer in neuem Glanz.
Hell und freundlich, mit viel Licht, einem großen Bett,
Fernsehen, Schreibtisch und einem eigenen Bad – so
einladend wirkt ein Zimmer in der Reha-Fachklinik. „Es
ist richtig schön. Man fühlt sich fast wie zu Hause“, freut
sich Gerd Rietscher. Der Berliner ist einer der ersten
Rehabilitanden, der ein grundsaniertes Zimmer beziehen konnte. Hier kann er sich nach der Behandlung
entspannen und Kraft tanken.
„Dass sich unsere Reha-Patienten wohlfühlen, ist ein
entscheidender Faktor des Behandlungserfolgs“, sagt
Verwaltungsleiterin Christin Walsh. „Aufgrund der
schwierigen Refinanzierungslage war es uns in den
vergangenen Jahren nicht möglich, zukunftsorientierte Investitionen zu tätigen. Das soll sich nun Stück für
Stück ändern.“
Die ersten zwölf Zimmer in der kardiologischen Abteilung, für die die Fachklinik zunächst rund 180.000 Euro
investierte, sind also nur ein Anfang. In Zukunft werden
weitere 120 Reha-Zimmer im Standard aufgewertet.
Neben frischer Farbe und einer neuen Einrichtung aus
hellem Holz werden die Zimmer mit großen Fotografien uckermärkischer Landschaften dekoriert, die zu
Wanderungen motivieren. Zusätzlich finden sich in den
Zimmern bequeme Sitzgelegenheiten, ein Schreibtisch
und Schränke mit großen Schubfächern.
Bewohner entscheiden mit
Bei den Planungen für die Neugestaltung der Zimmer
hat nicht nur das Pflegepersonal wichtige Hinweise
liefern können, auch die Rehabilitanden wurden nach
ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt.
„Im vergangenen Jahr haben wir zwei Musterzimmer
eingerichtet. Die Resonanz der Bewohner war durchweg positiv, so dass wir uns für eine der beiden Varianten entschieden haben“, berichtet Christin Walsh. Den
Ausschlag habe letztendlich die freundliche Ausstattung und ein möglichst praktisches Mobiliar gegeben,
das viel Platz bietet und eine gute Nutzbarkeit auch für
körperlich eingeschränkte Bewohner ermöglicht.
Grundsanierte Zimmer:
Eine Wohlfühlatmosphäre
vermitteln die ersten zwölf
Räume, Stück für Stück
werden weitere folgen.
Gerd Rietscher, der als
einer der ersten Bewohner
ein neues Zimmer beziehen konnte, zeigte sich im
Gespräch mit Case-Managerin Annett Bretsch begeistert
von der Unterbringung.
Amerikanischer Arzt und Clown Patch Adams zu Besuch in Wolletz
„Wir umarmen die Klinik!“
So einen „Hausbesuch“ hat Wolletz noch nie erlebt: Patch Adams,
bekannter amerikanischer Arzt und Clown, dessen Einsatz für
mehr persönliche Hingabe und Fröhlichkeit gegenüber den Patienten mit Robin Williams in der Hauptrolle verfilmt wurde, war im
September zu Gast in der „Klinik im Grünen“.
Was eigentlich als privater Besuch für
seine Freundin, die Berliner Sängerin und
Entertainerin Una Gonschorr, geplant
war, mündete in einer Gemeinschaftsaktion unter dem Motto „Wir umarmen
die Klinik!“ Dabei fassten sich Rehabilitanden und Mitarbeiter an den Händen
und sendeten einem elektrischen Stromfluss gleichend die Botschaft von mehr
Menschlichkeit und Nähe aus. Spontane
Umarmungen und gemeinsames Lachen,
das den Geist freimacht und Menschen
einander näherbringt, rundeten die Aktion ab.
Alles andere als gewöhnlich
Quietschbunte Kleidung, langes Haar
und immer ein Lächeln im Gesicht sind
die markanten Merkmale des Arztclowns
aus Amerika. Patch Adams ist ein Kämpfer für mehr Fröhlichkeit und individuelle Zuwendung für Patienten. Bei ihm
kann eine Umarmung schon einmal eine
kleine Ewigkeit dauern. Bei 12 Stunden
liege sein Rekord, erzählte er. Allerdings
seien die nicht still verharrend abgelaufen, sondern er hätte den Patienten mal
wiegend im Arm gehalten, dann wieder
stehend umschlossen. Dass der Seele
beim Gesundwerden des Körpers eine
zentrale Bedeutung zukommt, ist von
jeher bekannt. Dennoch fehle diese Sicht
häufig in der Gesundheitsbranche, insbesondere in den USA – so berichtete
Patch Adams. „Sie können sich glücklich
schätzen und sehr dankbar sein, dass es
hier diese Reha-Klinik gibt.“ In Amerika
sei es nicht selbstverständlich, Patienten
eine Versorgung auf diesem hohen
Niveau zu bieten. Doch egal an welchem
Ort der Welt – menschliche Zuwendung
und Nähe können den Einsatz von Medikamenten reduzieren und haben positive Auswirkungen auf den Heilungsfort-
schritt und -erfolg. So die Erfahrung von
Patch Adams. „Freundschaft ist die beste
Medizin“, betonte der Weitgereiste, der
als Botschafter einer glücklich machenden Medizin inzwischen weltweit bekannt
ist. In seiner eigenen Klinik, die er in Amerika aufgebaut hat, gelten unter anderem
Fröhlichkeit, Zuwendung und Kreativität
als Maximen für die Mitarbeiter.
Mittagspause
der besonderen Art
In Wolletz stieß der Besuch von Patch
Adams auf Begeisterung. Auch körperlich
eingeschränkte Patienten nahmen in Rollstühlen sitzend oder am Rollator an der
Aktion teil. Die gefiel auch der Klinikleitung.
„Unser großes Mitarbeiter-Team hat sich
riesig über den Besuch gefreut“, sagte
Chefärztin Dr. Gesine Dörr. „Die Aktion
und der Besuch von Patch Adams haben
uns anschaulich in Erinnerung gerufen,
warum wir alle diesen Beruf ergriffen
haben und dass es gerade für uns als
Reha-Klinik enorm wichtig ist, den ganzen
Menschen in den Mittelpunkt zu stellen.“
28
Panorama
panorama
Wohnortnahe Hilfe
bei psychischen Erkrankungen
Ein frisches und modernes
Ambiente schafft eine angenehme Atmosphäre für die Therapie.
Beim „Tag der offenen Tür“
konnte man die Räumlichkeiten
besichtigen und mit Therapeuten ins Gespräch kommen.
Patienten mit psychischen Erkrankungen finden Hilfe in der
Tagesklinik „Bernstein“ und der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) für Erwachsene in Bernau. Die Therapieangebote, die
Mitarbeiter und die Räumlichkeiten konnte man im September
bei einem „Tag der offenen Tür“ kennenlernen.
Das Behandlungsangebot der PIA richtet
sich nach den individuellen Erfordernissen
der Erkrankung (Art, Schwere oder Dauer)
sowie nach der jeweiligen konkreten
Lebenssituation. Zu den Schwerpunkten
gehören: die ärztliche und psychologische
Diagnostik, individuelle Therapieplanung,
gezielte psychiatrische Behandlung und
Verlaufskontrolle der Therapie, die neuropsychologische Diagnostik, der Einsatz
Instituts­
ambulanz bestehen darin, die
Krankheitssymptomatik zu bessern, die
Krankheitsbewältigung zu fördern, die
Patienten zur selbstverantwortlichen
Lebensgestaltung zu befähigen und stationäre Behandlungen nach Möglichkeit
zu vermeiden.“
In der Tagesklinik „Bernstein“ verbringen
die Patienten im Rahmen einer mehrwöchigen Therapie täglich zirka acht
„In der Tagesklinik und in der PIA arbeiten wir
mit modernen, kreativen und vielseitigen Therapiemethoden, die sich bei der Bewältigung
psychischer Erkrankungen bewährt haben.“
Dr. Andrea Müller,
Chefärztin der Tagesklinik „Bernstein“ und der
Psychiatrischen Institutsambulanzen in Bernau und
Eberswalde
verschiedener psychosomatischer Methoden sowie Hilfe bei der Klärung sozialer
Fragen (z.B. Rehabilitation, Leistungen der
Kranken- und Pflegeversicherung etc.).
„Zu uns kommen beispielsweise Menschen mit Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenien, Persönlichkeitsstörungen oder auch mit psychischen Störungen im Zu­sammenhang mit Schwierigkeiten in der Partnerschaft, in der
Familie, bei der Lebensbewältigung oder
bei Problemen am Arbeitsplatz“, sagt Dr.
Andrea Müller, Chefärztin der PIA und der
Tagesklinik „Bernstein“. „Die Aufgaben der
Stunden mit verschiedenen Aktivitäten.
Die Behandlung erfolgt überwiegend in
Gruppen von etwa sieben Personen.
Abends und am Wochenende kehren die
Patienten in ihr häusliches Umfeld zu-
rück. Für die Behandlung in der Tagesklinik ist ein ärztlicher Einweisungsschein sowie eine Bestätigung der Kostenübernahme durch die Krankenkasse
erforderlich. Im Vorgespräch kann auch
geklärt werden, ob die Voraussetzungen
für eine überbrückende Behandlung in
der Psychiatrischen Institutsambulanz
gegeben sind.
Weitere Informationen
erhalten Patienten und Ärzte unter
den Telefonnummern
03338/604379 - 0 und 03338/60 46720.
Prof. Dr. Angelika Kreitel
PIA-Tagung
in Eberswalde
Zirka 80 Vertreter von 17 Psychiatrischen Institutsambulanzen aus ganz Brandenburg trafen sich
im Oktober im Martin Gropius Krankenhaus zur
gemeinsamen Jahrestagung. Auf dem Programm
stand ein breiter Erfahrungsaustausch unter Ärzten,
Psychologen, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten
und Pflegekräften in Workshops und Gesprächen.
Praxisrelevante Hinweise zum Umgang mit Patientendaten, deren Sammlung und Schutz gab Prof. Dr.
Angelika Kreitel von der Hochschule für angewandte
Wissenschaften Würzburg, zugleich Datenschutzbeauftragte der GLG. „Eine hochinteressante, alle
bereichernde Veranstaltung“, resümierte Dr. Andrea
Müller, PIA-Chefärztin des Martin Gropius Krankenhauses, die im Namen der Arbeitsgemeinschaft
der Psychiatrischen Institutsambulanzen im Land
Brandenburg zu der Veranstaltung nach Eberswalde
eingeladen hatte. „Ein kluger Ansatz: Datenschutz in
Psychiatrischen Institutsambulanzen begreifen und
leben!“
29
30
Panorama
Panorama
Das Tagesklinik-Team blickt auf eine
spannende Zeit zurück. Bei der Etablierung und Entwicklung neuer
außerstationärer Versorgungsformen
in der Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik gehörte die Klinik zu
den Vorreitern.
20
Pionierrolle
beim Aufbau von
Tageskliniken
Die Psychiatrische Tagesklinik in Schwedt
war bei ihrer Gründung Wegbereiter und
Vorbild für den Aufbau ambulanter Betreuungsangebote, die das Krankenhaus
Angermünde seither auch in der Einrichtung der Tageskliniken in Prenzlau und
Templin fortgesetzt hat. Nun feierte die
erste Psychiatrische Tagesklinik ihrer Art
ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Fachvortrag, gegenseitigem Austausch und
dem Kennenlernen der aktuellen Therapieangebote mit einer Festveranstal-
Rund 60 Gäste kamen
zur Jubiläumsveranstaltung in das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium.
tung in der Aula des Carl-FriedrichGauß-Gymnasiums in Schwedt mit zirka
60 Gästen. Marita Schönemann, Verwaltungsdirektorin des Krankenhauses
Angermünde, zu dem die Tagesklinik
gehört, dankte dem Tagesklinik-Team
für die hervorragende Arbeit. Dr. Martin
Sandner, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie/-somatik und Suchtmedizin des Krankenhauses Angermünde betonte und beschrieb in seiner Rede
die Pionier- und Vorbildrolle der Tagesklinik. Jürgen Polzehl, Bürgermeister von
Schwedt, betonte die besondere Bedeutung des Aufbaus von Netzwerkstrukturen für die Gesundheitsversorgung. Diese seien in einem Flächenland wie der
Uckermark notwendig, um die Region
erfolgreich weiter zu entwickeln. Die Absicherung der Gesundheitsversorgung sei
eine wesentliche Grundvoraussetzung,
an der Lebensqualität gemessen werde.
Von daher sei die Stadt Schwedt sehr froh,
seit 20 Jahren diese Tagesklinik vor Ort zu
haben.
Nach einem für Experten spannenden
Fachvortrag wurde in den Räumlichkeiten der Tagesklinik weiter gefeiert.
Letzte Spuren der Bautätigkeit wurden vom fachkundigen
GZG-Gebäudereinigerteam beseitigt. GZG-Mitarbeiter Hansi
Raeddig (links) übergibt das gereinigte Gebäude des
umgebauten alten Speichers in Criewen nun bezugsfertig an
den stellvertretenden Heimleiter André Eckert (rechts).
Neues Wohnprojekt
im alten Speicher
Letzte Aufräumarbeiten, dann war es geschafft! Der alte
Speicher in Criewen war bezugsfertig. Die ersten Mieter
zogen im Juli ein. Insgesamt stehen in dem umgebauten
Speicher acht separate Wohnungen mit jeweils etwa
50 m2 Fläche zur Verfügung.
D
er „Speicher“ bietet Platz für Menschen mit psychischer Erkrankung, die hier in einer betreuten
Wohngemeinschaft den Weg zur selbständigen
Bewältigung des Alltags finden. Im Unterschied zu den
Bewohnern des gegenüberliegenden Gutshauses, die
eine stationäre Rundum-Betreuung benötigen, ist die
ambulante Wohngruppe im „Speicher“ dem Grunde
nach eine Übergangseinrichtung und versteht sich als
Nahtstelle zum ambulant betreuten Einzelwohnen.
„Dennoch gibt es keine zeitliche Begrenzung des Aufenthaltes“, sagt Jan Krause, Leiter der Wohnstätten für
psychisch Kranke. „Diese Aussage ist von immanenter
Bedeutung, weil übermäßiger Rehabilitationsdruck zu
Gegenbewegungen des Bewohners führen kann. Wir
bieten einen Rahmen, der Schutz und Sicherheit garantiert, frei von Veränderungserwartungen.“
Selbstbestimmung lernen
Die Bewohner können ohne stationäre Betreuung auskommen, sind aber noch nicht in der Lage oder trauen
es sich nicht zu, alleine zu wohnen, streben dieses Ziel
jedoch an. In der Wohngemeinschaft haben sie die
Möglichkeit, sich auszuprobieren und erfahren ein
hohes Maß an Selbstbestimmung. Hier verfügen sie
über alles, was zu einem ansprechenden Zuhause
gehört – helle, freundliche Zimmer, moderne Sanitärausstattungen, eigene Bäder, eigene Küchen, aber auch
Gemeinschaftsbereiche, dazu Wirtschaftsräume mit
Waschmaschinen für die üblichen Verrichtungen des
Alltags. Doch das allein reicht noch nicht aus. Für chronisch psychisch kranke und behinderte Menschen
besteht in besonderer Weise die Gefahr des Rückzuges
und der Isolierung. Das selbständige Wohnen gestaltet
sich durch den Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten schwierig. Die Teilhabe der Bewohner am Arbeitsleben spielt deshalb eine besonders wichtige Rolle. Im
Erdgeschoss des „Speichers“ wurden großzügige Werk­
räume eingerichtet.
Arbeit gehört zur Lebenszufriedenheit
„Arbeit tut nicht immer gut, aber meistens schon“, sagt
Jan Krause. „Mit Arbeit verbinden wir Lebenszufriedenheit und Lebensqualität. Nicht zuletzt gelten die im
Arbeitsprozess vermittelten Erfahrungen, als Garanten
psychischer Gesundheit.“
So sieht es auch der stellvertretende Heimleiter André
Eckert. „Menschen mit psychischen Einschränkungen
können im Rahmen des Arbeits- und Beschäftigungs­
angebotes wirtschaftlich verwertbare Arbeit leisten“,
sagt er. „Die Anforderungen werden an die krankheitsbedingten Beeinträchtigungen angepasst.“
Ein wichtiges Kriterium zur Aufnahme in die ambulante WG ist daher auch die Integration in das Arbeits- und
Beschäftigungsprojekt der Wohnstätten Criewen oder
in die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM).
Bisher gab es im Landkreis Uckermark kein adäquates
Angebot für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung, die nicht in der Lage sind, einer Beschäftigung auf dem ersten oder zweiten Arbeitsmarkt
nachzugehen. Durch das Fehlen gut strukturierter
ambulanter Wohnmöglichkeiten, verbleiben die betroffenen Menschen oft in stationären Wohnformen, was
sowohl für die Betroffenen als auch für den Kostenträger nachteilige Auswirkungen hat.
Der Ausbau des alten Speichers gestaltete sich schwieriger als erwartet und ging mit baulichen Verzögerungen einher. Umso glücklicher sind alle Beteiligten, dass
dieses Projekt, in das 2,2 Millionen Euro Bauinvestitionen geflossen sind, nun zu einem beispielgebenden
Ergebnis geführt werden konnte.
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32
Report
Report
Zukunftspläne
Zu einem fachlichen Austausch mit Tradition hatte Chefarzt Dr. Martin Sandner (l.) in das Angermünder
Krankenhaus eingeladen. Zum Psychiatrietag 2015 konnten unter anderem Prof. Dr. Lutz Götzmann (Mitte)
und Prof. Dr. Thomas Bock als Referenten begrüßt werden.
Bezugnehmend auf die wachsende Bedeutung
der Psychosomatik in der Krankenhausplanung
hat es sich die GLG zum Ziel gesetzt, weitere
strukturelle Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Aus diesem Grund hat der Gesundheitsverbund
im Zuge der Neuordnung der Bettenzuweisung
für das Fachgebiet Psychosomatische Medizin
und Psychotherapie im Land Brandenburg
fristgerecht einen Antrag auf Ausweisung einer
Fachabteilung beim Gesundheitsministerium
gestellt. Die Landeskonferenz für Krankenhausplanung hat diesen Antrag positiv beschieden.
Dementsprechend sollen zum 1. Januar 2016 für
das Versorgungsgebiet Uckermark-Barnim für
die GLG-Einrichtungen 30 vollstationäre Betten
sowie 12 teilstationäre Plätze im dritten Krankenhausplan ausgewiesen werden.
Versammelte Fachleute beim 6. Psychiatrietag im Krankenhaus Angermünde
Gesichter seelischer Not im Fokus
Einmal im Jahr ist das Angermünder Krankenhaus Gastgeber für ein ausgewähltes
Fachpublikum. Beim Psychiatrietag tauschen sich Ärzte, Psychologen,
Therapeuten und viele Gäste miteinander aus. „Gesichter seelischer Not“ lautet
dieses Mal das Motto.
V
or allem die enge Beziehung zwischen psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen
stand im Mittelpunkt des diesjährigen Psychiatrietages. Dr. Martin Sandner, Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie/-somatik und Suchtmedizin im Krankenhaus Angermünde, lobte zur Begrüßung
das Engagement der GLG-Verwaltungsleitung, die den
Teilnehmern ohne eigene Kostenbeteiligung und
Industriesponsoring diese Fort- und Weiterbildungsveranstaltung ermöglicht hatte. Das sei alles andere
als selbstverständlich, hob er hervor.
Experten plädieren für
fachübergreifende Behandlung
Für die Fachvorträge, die bei 130 Teilnehmern aus der
Uckermark, dem Barnim, Finsterwalde, Frankfurt/Oder,
Berlin, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern auf
reges Interesse stießen, hatte der Chefarzt ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet nach Angermünde
eingeladen. So wie Prof. Dr. Lutz Götzmann, Facharzt
für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalytiker
und Chefarzt in Bad Segeberg. Er plädierte in seinem
Vortrag für ein besseres Verständnis von psychosomatischen Krankheiten und schlug dabei einen Bogen von
Siegmund Freud, der als Erster körperliche Leiden auf
die Seele zurückgeführt hatte, bis hin zur Moderne, in
der seiner Meinung nach zahlreiche Fachgebiete, zum
Beispiel auch der Neurobiologie, in der Behandlung
von Patienten fachübergreifend zusammenarbeiten
sollten.
„Werden die Menschen kränker oder wird die Krankheit
menschlicher?“ Diese kontroverse Frage warf Prof. Dr.
Thomas Bock, Begründer der Psychoseseminare und
Leiter der Spezialambulanz für Psychosen und bipolare Störungen im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, auf. Er plädierte für eine ganzheitliche Betrachtung
von Patienten mit seelischen Leiden und wandte sich
gegen unzulässige Vereinfachungen, vom Symptom
auf eine Diagnose zu schließen. Stattdessen sollten sich
Mediziner und andere Fachleute um das Verstehen des
Menschen bemühen und ihren Blick öffnen für die
fließenden Übergänge von ganz normalen Verhaltens-
weisen zu solchen, die das Leben Betroffener negativ
beeinflussen. EIn Beispiel: Ängste seien per se keine
Störung, sondern nötiger Selbstschutz. Nur wo die
Ängste sich nicht mehr auf einen konkreten Anlass oder
eine Situation beziehen, sich zuspitzen, in die Länge
ziehen oder sich zu Attacken steigern und somit unkontrollierbar werden, könnten Therapeuten eine sinnvolle Unterstützung sein.
So individuell die Menschen, so individuell seien aber
auch ihre Krankheitsbilder und die daraus resultierende Behandlung, betonte der Professor. Deshalb müsse
etwa die Widerwilligkeit von Patienten, einer Therapie
Inspiriert und informiert nutzten die Gäste das strahlende
Sommerwetter auch zum Fachsimpeln unter freiem Himmel.
mit Medikamenten zuzustimmen, nicht zwingend als
Krankheitsmerkmal gedeutet werden, sondern als Ausdruck von Eigensinnigkeit, die keineswegs behandlungsbedürftig sei, so der Mediziner. Er appellierte an
die Fachleute der verschiedenen Spezialgebiete, eine
Behandlung als eine gemeinsame Anstrengung von
Patient und behandelndem Therapeut zu verstehen.
Und werden die Menschen nun kränker? Oder die Krankheit menschlicher? „Die Menschen suchen vor allem
„Der Psychiatrietag ist inzwischen
fest etabliert und regional bis überregional ein nennenswerter Termin.“
Dr. Martin Sandner, Chefarzt der Klinik für
Psychiatrie, Psychotherapie/-somatik und Suchtmedizin
im Krankenhaus Angermünde
Für Prof. Dr. Lutz Götzmann
(l.) und Prof. Dr. Thomas
Bock ging der fachliche
Austausch auch in der Pause
weiter.
mehr Hilfe. Und das ist gut und richtig so“, hält Prof. Dr.
Thomas Bock sich eine abschließende Antwort offen.
Bei den anschließenden Workshops wurden die aufgeworfenen Fragestellungen vertieft. Dr. Andrea Bitter und
Dr. Julia Geisler aus dem Krankenhaus Angermünde
stellten dabei unter anderem ihre Erfahrungen mit der
Homöopathie in einer psychiatrischen Vollversorgungsklinik vor. Gastgeber Dr. Martin Sandner zog eine positive Bilanz: „Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung
des Psychiatrietages. Ich freue mich darüber, in jedem
Jahr neue spannende Vorträge und interessante Workshops präsentieren und inzwischen zum sechsten Mal
so viele Teilnehmer begrüßen zu dürfen.“
33
Report
Besatzung der ersten Stunde: Notfallsanitäter Ronald Müller sowie Pilot und Stationsleiter Birger Wurmbach und Dr. Henning
Blaich an ihrem ersten Arbeitstag auf der
Luftrettungsstation Angermünde.
licher Hilfeleistung. „Christoph 64“ wäre nichts ohne
seine hochqualifizierte Besatzung. Am Premieren­
wochenende übernahm die erfahrene Mannschaft aus
Notfallsanitäter Ronald Müller, Stationsleiter und Pilot
Birger Wurmbach sowie dem leitenden Hubschrauberarzt in Angermünde, Dr. Henning Blaich, die ersten
Notfalleinsätze. Gleich zehn Mal musste der Rettungshubschrauber abheben. Alle drei haben bereits viele
Jahre in Bad Saarow zusammengearbeitet und bilden
nun das Leitungsteam der 31. Station der DRF Luftrettung. Die gemeinnützig tätige Organisation hatte nach
einer europaweiten Ausschreibung 2014 den Zuschlag
für die Betreibung der Luftrettungsstation für 25 Jahre
erhalten. Nach knapp einem Jahr Bauzeit wurde die
Luftrettungsstation am ersten August-Wochenende in
Betrieb genommen.
GLG stellt Mehrzahl der fliegenden Ärzte der neuen Luftrettungsstation in Angermünde
Notfallmedizin über den Wolken
Die Notfallmediziner der GLG gehen für ihre Patienten sogar in die Luft. Am neuen
Luftrettungszentrum in Angermünde stellt der Gesundheitsverbund mit 14
der insgesamt 18 fliegenden Lebensretter die Mehrheit der beteiligten Notärzte.
V
erkehrsunfälle, Kreislaufzusammenbrüche, Herzinfarkt, Schlaganfall – „Christoph 64“ steht für
schnelle Hilfe aus der Luft. Und die rettet Leben.
Denn weite Wege sind für den Rettungshubschrauber
der Luftrettungsstation Angermünde, die im August
in Betrieb genommen wurde, kein Problem. Notfall­orte
in einem Umkreis von 60 Kilometern sind binnen 15
Minuten zu erreichen. „Damit wird in der gesamten
Region eine bessere notärztliche Versorgung möglich,
insbesondere ein schnellerer Transport bei Krankheiten
und Verletzungen, bei denen die Zeitfrage eine wesentliche Rolle spielt“, sagt Dr. Gerd Hartmann, Leitender
Notarzt im Werner Forßmann Krankenhaus und selbst
Besatzungsmitglied im „Christoph 64“. Seit immerhin
25 Jahren hat er sich für die Stationierung eines Rettungshubschraubers in der Region stark gemacht. Dass
dieser dringende Wunsch mit der Luftrettungsstation in
Angermünde in Erfüllung gegangen sei, ermögliche
Patienten in der Uckermark und im Barnim nun auch in
der Nähe ihres Lebensumfeldes zeitnah und qualitativ
hochwertig medizinisch versorgt zu werden.
Hochqualifizierte Besatzung
für Hilfe aus der Luft
Der rot-weiße Hubschrauber vom Typ EC 135, ausgestattet mit Überwachungsmonitoren, modernen
Geräten zur Diagnostik und natürlich lebensrettenden
Medikamenten, ist aber nur ein Bestandteil unverzüg-
Ärzte aus der Region sind unverzichtbar
Von den insgesamt 19 Notärzten, die ihren Dienst mithilfe des schnellen Rettungshubschraubers verrichten,
kommen 14 aus den GLG-Krankenhäusern. Sie alle sind
hochqualifizierte Notfallmediziner, die bereits jahrelange Erfahrung „auf dem Boden“ gesammelt haben.
„Kein notarztbesetztes Rettungsmittel bietet eine so
enorme Professionalisierung wie dieses. Obwohl bis
auf Ausnahmen das Einsatzspektrum das gleiche ist,
arbeitet man hier als Arzt mit einem vorzüglich ausgebildeten, motivierten und erfahrenen Notfallsanitäter,
HEMS-TC genannt, und einem Piloten zusammen, für
den dasselbe gilt. Darüberhinaus kommen hier kom-
plexe Einsatzszenarien etwas häufiger vor“, erklärt
Dr. Kai Seelig, Oberarzt der Chirurgie am Krankenhaus
Prenzlau, seine Motivation für die Luftrettung. Dass die
schnelle Hilfe durch Einsätze mit dem Rettungshubschrauber eine medizinische Versorgung von Patienten
ohne Zeitverlust ermöglicht und „Christoph 64“ damit
als ideales Rettungsmittel gerade in dünn besiedelten
und weitläufigen Regionen gilt, das hänge maßgeblich
von der Besetzung ab, verdeutlicht Dr. Henning Blaich.
„Die Ärzte aus der Region kennen die Krankenhäuser
und ihr Behandlungsspektrum, so dass jederzeit
ge­währleistet ist, dass jeder Patient auf kürzestem Wege
die optimale Behandlung erfährt. Sie sind mit ihrem
Fachwissen und ihren Kenntnissen der regionalen Gegebenheiten unverzichtbar.“
Mehr Betrieb auf dem
Landeplatz in Eberswalde
Mit dem wachsenden Engagement der GLG in der
Luftrettung – allein 12 Ärzte kommen aus dem Werner
Forßmann Krankenhaus – steigt nach den Erwartungen
aller Beteiligten auch das Aufkommen am 2007 in
Betrieb genommenen Hubschrauberlandeplatz in
Eberswalde. „Als Schwerpunktkrankenhaus mit allen
Fachrichtungen, einem spezialisierten Notfallzentrum
und dem zertifizierten Traumazentrum haben wir alle
Ressourcen, um jeden Patienten auf höchstem Niveau
zu behandeln“, sagt Dr. Timo Schöpke, Direktor des
Notfallzentrums am Werner Forßmann Krankenhaus.
Dass die Zusammenarbeit funktioniert, das kann
Dr. Henning Blaich bestätigen. „Mit den Eberswalder
Kollegen haben wir eine sehr kollegiale Zusammenarbeit. Die Versorgung der Patienten hat bereits am ersten
Einsatzwochenende mehrfach reibungslos funktioniert.“
230 Einsätze in wenigen Wochen
Bei der offiziellen Einweihung der Station Mitte September, zu der auch Brandenburgs Innenminister KarlHeinz Schröter nach Angermünde gekommen war,
konnte bereits eine erste erfolgreiche Bilanz gezogen
werden: Zu mehr als 230 Einsätzen wurde „Christoph
64“ bereits gerufen. Damit unterstreicht der Rettungshubschrauber schon jetzt seine Bedeutung als unverzichtbares Glied in der Rettungskette. Mit der neuen
Station ist der Luftrettungsdienst in Brandenburg flächendeckend sichergestellt.
Vollgepackt mit Medikamenten und medizinischem
Gerät: Dr. Henning Blaich, Leitender Rettungsarzt an
der DRF-Luftrettungsstation Angermünde, zeigt, was
„Christoph 64“ in seinem Inneren verbirgt.
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36
Report
Report
Schon während der Schwangerschaft können sich
werdende Mütter beim Geburtsteam des Werner
Forßmann Krankenhauses beraten lassen. Auch
auf Risikoschwangerschaften und Frühgeburten
sind die Ärzte und Fachkräfte eingestellt.
Bilderbuchstart ins Leben
Ein „Bilderbuchstart“ ins Leben – so kann man die Geburt von Lea
Joleen Jonas bezeichnen. Am 28. September erblickte das Mädchen nach allen Regeln einer mustergültigen Geburt das Licht der
Welt. Sie ist das 500. Baby dieses Jahres auf der Geburtsstation im
Werner Forßmann Krankenhaus. Mit einem Gewicht von 3.685
Gramm und der Größe von 53 Zentimetern ist die kleine Eberswalderin für eine weitere gute Entwicklung bestens gerüstet. Papa
Oliver und Mutter Melanie sind über den Nachwuchs hoch erfreut,
und zu Hause wartete schon die sechsjährige Schwester JaninaSophia. Hohe medizinische Sicherheit bei gleichzeitigem Komfort
der Unterbringung sind die Qualitätsmerkmale der Geburtsstation, die auch Familie Jonas sehr zu schätzen wusste.
Tipps für die Schwangerschaft, sichere Geburt und Begleitung im Kleinkindalter
Wann fangen Babys an zu hören?
Erstaunlich, was ein Baby
im Bauch der Mutter schon
erlebt und lernt. Es reagiert
auf Stimmen, Musik, Licht
und Berührungen. Im Werner Forßmann Krankenhaus
finden werdende Mütter
Rat und Hilfe bei der Vorbereitung auf die Geburt, können sicher entbinden und
in den ersten Lebensjahren
des Kindes viele Angebote
nutzen.
S
chon drei Monate vor dem errechneten Geburts­
termin kann das noch unreife Gehirn eines Babys verschiedene Silben sowie die Stimmen von Männern
und Frauen unterscheiden. Man kann ihm vorlesen oder
vorsingen oder einfach die Hand auf den Bauch legen –
das Baby nimmt die Wärme wahr. Und wenn es merkt, dass
auf seine Bewegungen reagiert wird, findet es das oft lustig. Von Anfang an sucht es nach liebevoller Zuwendung.
Was man schon vor der Geburt alles für sein Baby tun kann,
darüber informieren die Geburtsvorbereitungskurse und
regelmäßigen Elterninformationsabende im Werner Forßmann Krankenhaus. Per Ultraschalluntersuchung können
die Eltern ihr Kind schon im Mutterleib in einer 3D-Aufnahme betrachten. Eine spezielle Mütterbetreuung gibt
es bei Risikoschwangerschaften, z.B. Zwillingsschwangerschaften oder mütterlichem Diabetes. „Kommt ein Baby
sehr viel früher als geplant zur Welt, dient ihm ein schützender Inkubator auf der Frühgeborenenstation als komfortables Einzelzimmer“, sagt Dr. Dieter Hüsemann, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Krankenhauses. „In unserem Perinatalzentrum betreuen wir
neben den fristgerechten Geburten auch Frühgeborene
ab der 29. Schwangerschaftswoche.“
Mehr als 600 Kinder kommen jedes Jahr in dem modernen
Geburtszentrum zur Welt. „Wir sind auf jede Art von Ge-
Beim „Tag der offenen Tür“ der Geburts­
station im September hatten werdende
Eltern Gelegenheit, den Kreißsaal und die
Wochenstation kennenzulernen. Vom
Geburtsteam waren unter anderem die
leitende Hebamme Juliane Schönberger
und Stillschwester Susanne Potocsár vor
Ort, um die Besucher zu beraten.
burten bestens eingestellt“, sagt Stationsschwester Angela Weber. „Unsere Teammitglieder sind zuvorkommend und
freundlich, und viele Serviceleistungen gehören bei uns
dazu.“ So können sich Mütter von einer professionellen
Stillberaterin anleiten lassen und finden nach der Geburt
im Stillcafé Informationen und Kontakte. Kostenlos bietet
auch das Netzwerk Gesunde Kinder seine Unterstützung
an. Hier begleiten und beraten ehrenamtliche Patinnen
Mütter und Väter mit Kindern bis zum dritten Geburtstag.
Dazu gehören auch die sehr gefragten Elternkurse mit Themen wie Ernährung oder Erste Hilfe bei Säuglingen und
Kleinkindern.
Die Elterninformationsabende mit Kreißsaalführung
finden an jedem dritten Dienstag um 18:30 Uhr statt.
Für eine vorgeburtliche Untersuchung kann man unter
der Telefonnummer 03334/69-2273 einen Termin
vereinbaren.
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38
Report
Report
Netzwerk Gesunde Kinder unterstützt die Unfallprävention
Mobile Kinder, aber sicher!
Um das große Thema Unfallprävention drehte sich alles
beim 4. Kinderfest des Netzwerkes Gesunde Kinder
Barnim Nord im September
auf dem Sportgelände des
Martin Gropius Krankenhauses in Eberswalde.
Klettergerüst
statt Blumen
Emi und Ella aus den Eberswalder KITAs „Im Zwergenland e.V.“ und „Pusteblume“ halten symbolische
Schecks in den Händen, über die sich auch die
KITA-Leiterinnen Birgit Hempel (links) und Brigitte
Klimer (rechts) freuen. Die GLG verzichtete bei ihrer
Jubiläumsfeier (siehe Seite 12-13) auf Blumen und
Geschenke und bat stattdessen um Spenden. So
kamen 2.000 Euro zusammen – für ein neues Klettergerüst und Möbel. GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi
Miroslau (2.v.l.) und Anke Bessel, Sachgebietsleiterin
der Stadtverwaltung Eberswalde, dankten nochmals
allen Geburtstagsgästen des GLG-Jubiläums.
Dr. Dieter Hüseman, Chefarzt der Kinderklinik des Werner Forßmann Kranken­
hauses, Netzwerkkoordinatorin Katrin Kaplick und Jenny Beyer, Physiotherapeutin und Gruppenleiterin im Netzwerk, bieten Eltern die neue Netzwerkinformationsbroschüre an. Sie ist kostenlos beim Netzwerk Gesunde Kinder erhältlich.
Das Motto in diesem Jahr lautete: Mobile Kinder, aber
sicher! „Kinder sollen selbständig werden. Auf dem Weg
dorthin lauern aber viele Gefahren, die wir den Eltern
und auch den Kindern aufzeigen wollten“, sagte Katrin
Kaplick, die Netzwerkkoordinatorin.
„Kinderunfälle sind zum großen Teil keine Zufälle, Schicksalsschläge oder Pech, man kann aktiv etwas dagegen
tun“, ergänzte Kerstin Schweda, stellvertretende Netzwerkkoordinatorin. Babys und Kleinkinder werden ab
dem zweiten Lebenshalbjahr immer mobiler. Damit
wachsen auch Gefahren. Kleine Kinder sind neugierig
und aktiv, haben einen starken Bewegungsdrang, sehen
alles aus einer anderen Perspektive. Sie sind naiv, kennen
keine Gefahren, sind ungeübt und haben eine schlechte Gleichgewichtskontrolle sowie ein kurzes Gedächtnis.
„Am Anfang müssen daher alle Gefahrenquellen konsequent beseitigt werden. Nach und nach sollte das Kind
entsprechend seinem Entwicklungsstand mögliche
Gefahrenquellen selbst erkennen und damit umgehen
lernen“, so Kerstin Schweda. Unfallverletzungen stellen
ein erhebliches Gesundheitsrisiko für Kinder dar. Jedes
Jahr müssen in Deutschland fast 200.000 Kinder im
Krankenhaus nach einem Unfall behandelt werden. Das
zeigt, wie wichtig Unfallprävention ist, denn der Großteil der Unfälle ist vermeidbar. Bei 52,4 Prozent der unter
einjährigen Kindern handelt es sich um Verletzungen
am Kopf. Die häufigste Unfallursache sind Stürze vom
Wickeltisch, von der Couch oder aus dem Elternbett.
Bei den ein- bis vierjährigen Kindern sind es Treppen,
die Couch aber auch das Hochbett, die eine Unfallgefahr
darstellen.
„Das Thema Unfallprävention ist immer präsent, wenn
unsere Patinnen aus- bzw. fortgebildet werden. Eltern
haben dazu meist sehr viele Fragen. Deshalb haben
wir das Thema bei unserem diesjährigen Kinderfest in
den Mittelpunkt gestellt“, so Katrin Kaplick.
Die Netzwerkfamilien und auch die Patinnen samt ihren Kindern und Enkelkindern konnten sich auf die
­Teddyklinik, ein Gifte-Quiz, einen Pflasterschein, auf
Übungen rund um die Verkehrssicherheit, auf ein Rettungspuzzle, auf das Spiel „Gefährliche Sachen finden“,
aber auch auf die beliebte Hüpfburg, Kinderschminken,
Reiten und viele weitere Spielangebote freuen. Zur Stärkung gab es Kuchen, und ein Pizzabäcker war vor Ort.
Träger des Netzwerks Gesunde Kinder Barnim Nord ist
das Werner Forßmann Krankenhaus. Allen Interessierten stehen Katrin Kaplick und Kerstin Schweda als Ansprechpartnerinnen gern zur Verfügung. Telefonisch
sind sie unter 03334/69-2393 zu erreichen.
GLG-Feriencamp
In zwei Durchgängen von jeweils einer Woche erholten sich insgesamt 60 Kinder von GLG-Mitarbeitern im ­
Feriendorf Dorado am Kiessee in Ruhlsdorf. Sie wurden
von erfahrenen Gruppenleitern betreut. Auch im nächsten Jahr soll es wieder ein GLG-Feriencamp geben.
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Ausbildung
Die Pflegeschülerinnen Johanna Ewald
und Laura Dobilinski werben beim Tag der
offenen Tür im Martin Gropius Krankenhaus
für ihre Ausbildung.
Eine kostenlose Broschüre präsentiert
18 Berufe, die im GLG-Unternehmensverbund erlernt werden können. Erhältlich
ist sie bei der GLG-Personalabteilung.
AusbiLdunG bei der GLG
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GLG kooperiert mit Schulen
Kooperationsverträge zur Förderung von Schülern bei der Berufsorientierung hat die GLG zu Beginn des neuen Schuljahres mit der KarlSellheim-Schule und der Goethe-Schule in Eberswalde unterzeichnet.
Bereits im Frühjahr schloss sie einen Vertrag mit der Schule in Finowfurt.
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH
I
Berufe mit
Zukunft
GLG bietet jungen Fachkräften viele Perspektiven
Freude an Gesundheitsberufen
Nah an der Hauptstadt, nah an der Natur und nah am
Menschen – damit wirbt die GLG für eine Ausbildung in
ihren Einrichtungen. Insgesamt 18 Berufe stehen zur
Auswahl. Die meisten Plätze hält die Pflege bereit. Auch
in diesem Jahr konnten sich zahlreiche Absolventen
über den erfolgreichen Abschluss freuen.
I
nsgesamt 30 frisch ausgebildete Pflegekräfte wurden im September von der Akademie der Gesundheit in Eberswalde feierlich in das Berufsleben verabschiedet. 14 erfolgreiche junge Pflegekräfte haben
den praktischen Teil ihrer Ausbildung in GLG-Krankenhäusern absolviert, fünf davon im Martin Gropius Krankenhaus, das der Veranstaltung den Rahmen bot.
Unter den Absolventen auch Laura und Madlen Schleiß.
Madlen, etwas älter als ihre Schwester Laura, hat vor der
Pflegeausbildung schon ein Bachelor-Studium absolviert. Auch die Eltern waren zur Veranstaltung gekommen und zeigten sich zu Recht stolz auf ihren Nachwuchs. Mutter und Oma sind ebenfalls Krankenschwestern – das Schwestern-Gen liegt sozusagen in der Familie. Mehr denn je werden examinierte Pflegekräfte heute gesucht. Allein in den GLG-Krankenhäusern arbeiten
etwa 1.000 Pflegende und stellen damit die größte Berufsgruppe in den Krankenhäusern dar.
Schwestern beruflich und privat – Laura und Madlen Schleiß
nahmen nach dreijähriger Ausbildung in der Gesundheitsund Krankenpflege gemeinsam ihre Abschlussurkunden
entgegen. Mit ihnen standen 28 weitere frisch examinierte
Pflegekräfte auf dem Podium.
In den Krankenhäusern Angermünde und Prenzlau haben weitere elf Nachwuchspflegekräfte in diesem Jahr
die Ausbildung abgeschlossen – dort in Zusammen­
arbeit mit der Medizinischen Schule Uckermark. Über
den Pflegebereich hinaus bietet die GLG Ausbildungen
in insgesamt 18 verschiedenen Berufen an. 139 Auszubildende sind in GLG-Betrieben beschäftigt.
m Kern geht es darum, die Schüler früh
für einen Gesundheitsberuf zu interessieren und die Eignung in der Praxis zu
testen. So bietet die GLG den Schülern
Einblicke und Erprobungsmöglichkeiten
in ihren Krankenhäusern an, wo insgesamt
18 verschiedene Berufsausbildungen zur
Wahl stehen. Ein besonderer Schwerpunkt
ist der Pflegebereich – so GLG-Pflegedirektorin Christiane Reinefeldt, die den
Vertrag mit Schulleiter Uwe-Karsten Volkmann von der Goethe-Schule unterzeichnete. Sie sagte: „Wir wollen verstärkt für
qualifizierten Nachwuchs sorgen und
interessierten Schülerinnen und Schülern
so früh wie möglich feste Ansprechpartner
in der Berufspraxis zur Seite zu stellen.
Dafür haben wir die Zahl der Praxisanleiter – das sind Mitarbeiter mit pädagogischer Zusatzausbildung – erhöht.“ Das
frühe Kennenlernen ermöglicht den
Praxisanleitern eine bessere Einschätzung der Jugendlichen unabhängig von
den Zeugnisnoten.
Diesen Vorteil betont auch Peggy Kurth,
Pflegedienstleiterin des Werner Forßmann
Krankenhauses – die zur Vertragsunterschrift mit Schuldirektorin Petra Ziegen-
hagen in die Karl-Sellheim-Schule gekommen war. „Schule und Ausbildungsbetrieb
können den Schülern gemeinsam helfen,
Hürden auf dem Weg in die berufliche
Zukunft zu überwinden“, sagte Peggy
Kurth. „Beispielsweise indem man gemeinsam überlegt, wie sich vielleicht eine 4 in
Mathe oder Chemie auch später noch
ausbügeln lässt, wenn der Schüler ansonsten alle Voraussetzungen für den Beruf
mitbringt.“
Petra Ziegenhagen ergänzte: „Wir arbeiten
gezielt daran, die Kompetenzen, die für
den gewählten Beruf besonders wichtig
sind, bei den Schülern zu fördern.“ Die
Lehrer kennen die Stärken und Schwächen
der Schüler genau. „Wir loten diese für
jeden individuell aus, um den Schülern
fundierte Ratschläge für die Berufswahl
geben zu können“, erklärte WAT-Lehrer
Frank Bartz.
Der beste Weg, sich ein realistisches Bild
vom Beruf zu machen, ist ein Praktikum.
So lautet die Erfahrung von Praxisanleiter
Tamas Sallai-Balogh aus dem Werner Forßmann Krankenhaus. Erste Praktikums­
erfahrungen hat die Schülerin Celina Borkenhagen schon im Krankenhaus gemacht. „Ich habe im Servicebereich von Station
4 gearbeitet, bei der
Essensausgabe geholfen
und Patienten abgeholt“,
berichtete sie. Ihre beruflichen Vorstellungen und
ihr Berufswunsch haben
sich damit gefestigt. Ihre
Mitschülerin Stacy Greib
war zum Praktikum in
Bereits im März haben die Absolventen der Pflegeausder Rettungsstelle.
bildung dieses Jahres ihre festen Arbeitsverträge für
Beide sind auch bei der
die Beschäftigung im Werner Forßmann Krankenhaus
Jugendfeuerwehr und
erhalten – unter dem Vorbehalt, dass sie das Examen im
Oktober bestehen.
haben schon immer
Schulleiter Uwe-Karsten Volkmann von der Eberswalder
Goethe-Schule und GLG-Pflegedirektorin Christiane
Reinefeldt mit der ­Kooperationsvereinbarung.
Sie unterzeichneten den Kooperationsvertrag mit der
Karl-Sellheim-Schule: Direktorin Petra Ziegenhagen
(links), und Peggy Kurth, Pflegedienstleiterin des Werner
Forßmann Krankenhauses (2.v.l.). Mit dabei die
Schülerinnen Celina Borkenhagen, Annabel Dräger und
Stacy Greib sowie Praxisanleiter Tamas Sallai-Balogh
und Michaela Göths vom Sachbereich Bildung des
Landkreises Barnim.
gern anderen Menschen geholfen. Ebenso Annabel Dräger, die schon ein Praktikum in der KITA geleistet und sich jetzt
für ein weiteres im Krankenhaus beworben hat. Unterstützung und Begleitung
wird ihr nun auch durch den unterzeichneten Kooperationsvertrag zuteil.
192 Praktikanten hatte allein das Werner
Forßmann Krankenhaus im vergangenen
Jahr. Die Plätze sind begehrt. Bewerben
kann man sich mit einem online-Formular, das auf der Internetseite der GLG zu
finden ist (www.glg-mbh.de).
Forum
Pädiatertag
Wie gesund sind Kleinkinder in Brandenburg?
Wie behandelt man Sprachstörungen im Vorschulalter? Welche Erfahrungen
gibt es mit der logopädischen Therapie von Schluckproblemen nach einem Atemstillstand? Und: Wie
gesund werden ehemals sehr kleine Frühgeborene?
Dazu die aktuelle Frage: Wie steht es um die Masern­
epidemie in Berlin und Brandenburg? Ein dichtes
Vortragsrogramm zu den genannten Themen
bestimmte den 25. Pädiatertag, zu dem die Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin des Werner Forßmann
Krankenhauses im Mai nach Eberswalde eingeladen
hatte. Wiederholt war die beliebte inhaltsreiche
Fachveranstaltung bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Teilnehmer nutzen das Forum zur Diskussion
und zum Erfahrungsaustausch.
Hoppe-Preis
für damus
Familientherapie
in der „Koralle“
Im Juni hatten die Familientagesklinik „Koralle“ und
die Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulanz in
Bernau zu einem „Tag der offenen Tür“ eingeladen.
Führungen, Präsentationen und Gespräche in aufgelockerter Atmosphäre standen auf dem Programm.
„Wir haben den zahlreichen Interessierten Einblicke in den Behandlungsablauf in der Familientagesklinik ermöglicht und einzelne Therapieformen
anschaulich erläutert“, sagt die Leiterin der Tagesklinik, ­Diplom-Psychologin Inga Plewe. „Die Familientagesklinik bietet gruppentherapeutische und
mehrfamilientherapeutische Sitzungen im Rahmen
der Psychotherapie, Musiktherapie, Tanz- und
Bewegungstherapie an. Weiterhin zählen sozialpäd­
agogische Kindergruppen, psychotherapeutische
Elterngruppen, familientherapeutische Sitzungen,
Elternberatung, Videofeedback und Sozialberatung
zum Spektrum.“ Die Therapie in der Ambulanz richtet
sich an Familien, deren Kinder emotionale Probleme
oder Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, ferner an
Familien mit Erziehungsproblemen und zum Beispiel
auch an Familien, die Krisen nach einer Trennung,
nach Scheidung, Krankheit, Tod oder Gewalt in der
Familie durchleben. Die Tagesklinik „Koralle“ befindet
sich in der Breitscheidstraße 6 in Bernau.
Im Oktober erhielt der Verein
damus e.V. in Eberswalde den
diesjährigen Dr. Ursula Hoppe
Sozialpreis. Zum sechsten Mal
wurde der Preis von der SPDFraktion der Stadtverordneten­
versammlung Eberswalde ver​geben. Die Vorsitzende von
damus e.V., Dr. Steffi Miroslau,
Geschäftsführerin der GLG,
nahm den Preis entgegen.
Die Leiterin der Tagesklinik Inga Plewe
erläuterte das Konzept der Familien­
tagesklinik. Darin fließen viele moderne
und kreative Therpaieformen ein.
„Wir wollen mit dem Dr. Ursula Hoppe
Sozialpreis ein sichtbares Zeichen des
Dankes und der Anerkennung für beispielhaftes Handeln im sozialen Bereich setzen“, sagte der Fraktionsvorsitzende Hardy
Lux. „Jedes Mitglied der Fraktion spendet
für den Preis aus seinen Aufwandsentschädigungen 50 Euro, so dass der Preis jährlich
mit 400 Euro dotiert ist. Der Verein damus
e.V. hat die Fraktionsmitglieder unter allen
eingegangenen Bewerbungen am meis-
ten überzeugt und alle Kriterien der Preisvergabe mehr als erfüllt. Das Votum war
einstimmig.“
Der Verein damus e.V. wird aktiv, wo es in
außergewöhnlichen Situationen dringend an Hilfe fehlt. Ein Projekt heißt
„Spenden für Menschen in außergewöhnlichen Belastungs­situationen“. So wurde
zum Beispiel einer Mutter geholfen, die
ein Kind mit angeborenem Gen­defekt zur
Welt brachte, das sich von Anfang an in
einer palliativen Situation befand. Andere Projekte sind die „Hilfe für Kinder von
schwer erkrankten Eltern“ und auch die
Darmkrebsprävention durch das „Darmzentrum Nordost Brandenburg“.
„Wir freuen uns über die Würdigung und
Unterstützung sehr“, sagte Dr. Steffi Miroslau und bedankte sich im Namen der Vereinsmitglieder. Seit vier Jahren engagieren
sich bei damus e.V. Unternehmen und
öffentliche Träger der Region. „Gern nehmen wir weitere Mitglieder auf, die Menschen in außergewöhnlich belastenden
krankheits­bedingten Situationen helfen
wollen“, so Dr. Steffi Miroslau. „Hilfe in
schweren Lebenssituationen, die durch
den Verlust der Gesundheit entstanden
sind, ist ein Gebot der Menschlichkeit.“
Dr. Steffi Miroslau nimmt den Dr. Ursula
Hoppe Sozialpreis für den Verein damus e.V.
aus den Händen des SPD-Fraktionsvorsitzenden Hardy Lux entgegen.
Der Name des Dr. Ursula Hoppe Sozialpreises geht auf die ehemalige Eberswalder Kreisjugendärztin zurück, die sich in
hohem Maße für die Menschen der Stadt
eingesetzt hat. Ihr persönliches Engagement für behinderte und chronisch kranke Kinder und Jugendliche war beispielgebend über die Region hinaus.
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Forum
Forum
Auswirkungen neuer Medien auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
Machen PC und Smartphone krank?
Teure Technik kann zu Neid und Ausgrenzung führen,
die unmittelbare Erreichbarkeit zu Cybermobbing und
die Faszination der virtuellen Welten zu Rückzug, Einsamkeit oder aggressiven Durchbrüchen.“
Gefangen in der virtuellen Welt
Viele Jugendliche verbringen täglich Stunden
am Computer oder sind permanent mit ihrem
Handy beschäftigt. Wann müssen sich Eltern
Sorgen machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Fachtagung im September am Martin Gropius Krankenhaus.­
M
ittlerweile sind viele Formen der Internet­
abhängigkeit bekannt und untersucht. „Es ist
unzweifelhaft bewiesen und belegt, dass zu
viel Internet schadet“, sagte Dr. Andreas Richterich aus
Bochum auf der Tagung. Der Referent aus dem Helios
Josefs-Hospital hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. „Folgen der exzessiven Multimedianutzung zeigen sich in Form von Angst, geringeren
Leistungen, Konzentrationsproblemen, die Kontrolle
geht verloren, die Betroffenen können einfach nicht
mehr anders – sie stehen unter Zwang.“
Interessiert folgten Therapeuten, Ärzte, Pädagogen,
Sozialarbeiter, Diakone, Hochschuldozenten, Journalisten und andere Teilnehmer den Ausführungen des
erfahrenen Arztes und weiterer Referenten. In Gesprächen und im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurden
die aufgeworfenen Fragen eingehend diskutiert.
Wird die allgegenwärtige digitale Kommunikation zu einer
Art Ersatz-Religion für die heranwachsende Generation? Was
tun, wenn Kinder und Jugendliche in virtuellen Welten regelrecht gefangen sind?
„Wir wollen zeigen, welche
Rolle die neuen Medien in der
Entwicklung von Kindern und
Jugendlichen spielen“, sagte
Prof. Dr. Hubertus Adam, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und
Jugendalters am Martin Gropius Krankenhaus. „Was
früher langsam, in kleinen Gruppen und in unmittelbarer Berührung menschlicher Sinne mit der Außenwelt
geschah, passiert heute schnell, massenhaft, oft anonym und meist über Zeichen. WhatsApp, Facebook,
Twitter, Instagram und Co. sowie Broadcast Lists, Chat­
rooms und Avatare überfordern nicht nur manche
Erwachsene, sondern oft auch Kinder und Jugendliche.
Der erfahrene Chefarzt kennt Extremfälle, in denen sich
Kinder sozial völlig zurückziehen, ganze Tage und Nächte am PC verbringen und es nicht mehr in die Schule
schaffen, bis sie schließlich gegen ihren Willen, auf
Wunsch der Eltern und per Gerichtsbeschluss in der
Klinik behandelt werden müssen. Jedoch fehlt in der
Internationalen statistischen Klassifikation der Krank-
gungskraft auswirken, darauf weisen Studien hin und
davor warnte 2011 die Weltgesundheitsorganisation
WHO. Solange die Unbedenklichkeit nicht zweifelsfrei
erwiesen ist, sollten Kinder Handys nicht dauerhaft an
sich haben und zum Schlafen nicht mit ins Bett nehmen,
zumal dies auch Schlafstörungen verstärkt. Die Unbeweglichkeit, in der die Jugendlichen oft stundenlang
vor Computerbildschirmen verharren, fördert Über­
gewicht und Koordinationsstörungen. Viele Kinder
bringen im Sportunterricht nicht mal mehr eine saubere Rückwärtsrolle zustande, haben Probleme, das
Gleichgewicht zu halten oder Bewegungen auszuführen, die eine erhöhte Koordination verlangen.
Impulse zurDiskussion gaben unter anderem (v.l.n.r.):Dr. Andreas Richterich, Chefarzt Prof. Dr. Hubertus Adam,
Prof. Dr. Linda Breitlauch, Tobias Neumann, GLG-Geschäftsführerin Dr. Steffi Miroslau und die Journalistin
Dr. Adelheid Müller-Lissner.
heiten, kurz ICD-10, bislang eine eigene Kategorie für
diese besondere neue Krankheitsform. Computer-,
Internet-und Spielsucht werden deshalb abrechnungstechnisch unter F 63.8, Störung der Impulskontrolle,
oder F 68.8, sonstige Persönlichkeits- und Verhaltensstörung geführt.
Abenteuer offline erleben
Mit Hilfe der Therapie gelangen die Kinder aus ihrer
virtuellen, sie bindenden Welt zurück zu einer normalen Tagesstruktur – ein Prozess, der mehrere Monate
dauern kann. Durch die Psychotherapie wird das Selbstwertgefühl gesteigert, Elemente aus der Erlebnispädagogik vermitteln den Patienten, dass man auch offline
Abenteuer erleben und Interessantes entdecken kann.
Erfahrungen dazu vermittelte Tobias Neumann von der
Sozial-Diakonischen Arbeit der Evangelischen Jugend
aus Schwerin. Wie es die Jugendlichen selber sehen,
darüber berichteten Marc und Manuel, zwei jugendliche Patienten des Martin Gropius Krankenhauses. So
kamen alle Perspektiven zur Geltung.
Ob Multimedia-Geräte auch körperlich krank machen
können, wurde ebenfalls kurz angesprochen. Bisher
gibt es keinen Beweis, dass Smartphones durch ihre
Strahlung Krebs auslösen. Dass sie aber eine Erkrankung fördern können und sich negativ auf die Zeu-
PC-Spiele zum Lernen und Heilen
Dass Computerspiele auch nützlich sein können,
beschrieb Prof. Dr. Linda Breitlauch von der Hochschule Trier in ihrem Referat. Zu ihren Spezialgebieten
gehört „Gamedesign“. Als erste Professorin dieses Gebiets in Europa hat sie den renommierten Studiengang
für Game Design in Düsseldorf aufgebaut. Sie zeigte
auf der Tagung, wie sich sogenannte „Serious Games“
zum Lernen und zum Heilen einsetzen lassen. So wurde
unter anderem mit dem österreichischen Bildungsministerium ein Spiel entwickelt, das den Physik-Lernstoff
eines ganzen Schuljahres enthält. In einem anderen
Spiel namens „Re-Mission“ können an Krebs erkrankte
Kinder virtuell auf böse Krebszellen schießen, was
ihnen hilft, die Chemotherapie besser zu verarbeiten.
„Wie bei allen Entwicklungen der Menschheitsgeschichte liegen
Bei Fragen und Sorgen bezüglich eines
exzessiven Umgangs mit Computern
Fluch und Segen auch
und Co. oder auch anderen seelischen
hier dicht beieinander“,
Problemen oder Erziehungsschwierigsagte Prof. Dr. Hubertus
keiten können sich Eltern oder
Jugendliche – auch ohne ÜberweiAdam. „Nicht die Geräte
sungsschein – an die Ambulanzen des
sind schuld, wenn wir
Martin Gropius Krankenhauses in
Eberswalde, Bernau und Prenzlau
erkranken, sondern unser
wenden. Zentrale Telefonnummer ist
Umgang mit ihnen ist entdie 03334/53-701.
scheidend.“
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wer • wo • was
wer • wo • was
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Wie schädlich sind
Energy Drinks wirklich?
V
iele Jugendliche hören oft von Erwachsenen, dass sie keine Energy
Drinks trinken sollen – aber wie
schädlich sind diese wirklich? Energy
Drinks bestehen in der Regel aus: Wasser,
Zucker, Kohlensäure, Koffein, Taurin, Glucuronolacton, Vitaminen, Mineralstoffen,
natürlichen, natur­
identischen oder
synthetischen Aromen und Farbstoffen. Das Koffein erhöht die Aktivität
von Nervenleitungen, stimuliert den
Stoffwechsel in Zellen. Koffein­trinker
Sven Kurth,
fühlen sich so weniPraktikant der GLGger müde. Blutdruck
Öffentlichkeitsarbeit
und Puls steigen je
nach Dosierung leicht oder stark an. Der
Effekt ist drei bis vier Stunden nachweisbar. Energy Drinks erhöhen die momentane geistige Leistungsfähigkeit. Dies
zeigt sich in einer schnelleren Reaktionszeit. Auch die sportliche Leistung wird
erhöht. So kann man beim Laufen beispielsweise seine Maximalgeschwindigkeit länger beibehalten. Allerdings bergen diese Getränke auch gesundheitliche
Risiken. So ist es zum Beispiel möglich,
dass es durch den Konsum im Zusammenhang mit Sport oder Alkohol zu Herzrhythmusstörungen, Krampfanfällen und
Nierenversagen kommt! Deshalb ist Menschen mit Herzrhyth­musstörungen dringend von Energy Drinks abzuraten!
Fazit: Energy Drinks haben einen ähnlichen Koffeininhalt wie Kaffee, und man
sollte sie ebenso in Maßen genießen. Wissenschaftler sagen, dass zwei Dosen am
Tag unbedenklich seien. Mehr sollten es
aber dann auch nicht werden! Schwangeren, Personen mit Herzproblemen sowie kleinen Kindern ist komplett von
Energy Drinks abzuraten!
Medizinischer Dienst
ag
Wie denken Kinder über
Krankheit,
Sterben und Tod –
Welche Rolle spielen dabei
die Erwachsenen
Vortrag, Buchvorstellungen
und Film
Referentinnen:
Dipl-Med. Christine Keller,
Leitende Oberärztin
M.Sc. Psych. Veronika Radajkina,
Psychologin
Klinik für Psychiatrie, Psychother
apie und Psychosomatik
des Kindes- und Jugendalte
rs des MGKH
Wann und Wo:
Dienstag, 10. November
2015 um 18:00 – 19:30
Uhr
Paul-Wunderlich-Haus
, Am Markt 1, 16225 Eberswalde
Der Eintritt ist frei.
Eine Kooperation der GLG
Gesellschaft für Leben
und Gesundheit mbH
mit der WHG Wohnungsbau
- und Hausverwaltungs-GmbH
Eberswalde, ODF und BLITZ
Gespannt lauschten die
Zuhörer den Referentinnen
Dipl.-Med. Christine Keller
und M.Sc.Psych. Veronika
Radajkina (oben).
Eberswalder Stadtlauf
15 Läuferinnen und Läufer
gingen am ersten Sep­tember­
wochenende beim Eberswalder
Stadtlauf im GLG-Trikot an den Start – trotz widrigster Wetterbedingungen.
Mit dabei unter anderem Läuferteams der Erwachsenentagesklinik aus
dem Martin Gropius Krankenhaus (Foto Mitte) und aus der GLG Fachklinik
Wolletzsee (rechtes Foto), aber auch aus der Küche der GLG-Zentrale und
anderen Bereichen. Die Vitaminbar erfrischte mit Obst und Riegeln im
Zielbereich der Strecke (linkes Foto), das Netzwerk Gesunde Kinder Barnim
Nord lud unter anderem zum Kinderschminken ein. Allen Läuferinnen und
Läufern und allen Mitwirkenden sei für das Dabeisein gedankt.
Medizinischer Dienstag
Wenn Kinder trauern
LaufTipp
W
ie denken Kinder über Krankheit, Sterben und Tod und
welche Rolle spielen dabei die Erwachsenen? Diese Frage
war Thema einer Veranstaltung der Reihe „Medizinischer
Dienstag“ Anfang November in Eberswalde. Dipl-Med. Christine Keller, Leitende Oberärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und
Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Martin Gropius
Krankenhaus, präsentierte Erfahrungen in einem Vortrag. Dazu las
M.Sc.Psych. Veronika Radajkina aus Büchern vor, die sich aus individuellen Sichten mit dem Thema befassten. Im Saal wurden auch
Bücher ausgelegt, die sich die Zuschauer ansehen konnten. Außerdem
wurde ein Film mit dem Titel ,,Die besten Beerdigungen der Welt“
gezeigt. Diese Form der Vermittlung hilfreicher Informationen fand
bei den Zuschauern großen Anklang und machte zugleich die Vielschichtigkeit der Problematik deutlich. Hingewiesen wurde dabei
auch auf die Beratungsstelle für Kinder körperlich erkrankter Eltern
im Martin Gropius Krankenhaus, die durch den Verein damus e.V.
unterstützt wird. Kontakt zur kostenlosen Beratung erhält man unter
den Telefonnummern 03334/53-303 und 03334/53-701 sowie per
E-Mail unter [email protected].
Der „Medizinische Dienstag“ ist eine regelmäßige Veranstaltung der
GLG in Kooperation mit der Eberswalder Wohnungsgeselslchaft WHG
und dem Medienhaus Eberswalde. Termine werden in der Tagespresse angekündigt.
FuSSballmeisterinnen
Sie holten sich im Juli den Titel der
Deutschen Krankenhausfußballmeisterschaften in Melsungen – die
Damenmannschaft des Martin Gropius
Krankenhauses, ein gemischtes Team
aus Mitarbeiterinnen und Sportfreundinnen. Zum ersten Mal traten
bei dem traditionsreichen größten
Amateurfußballturnier Deutschlands
auch Damenmannschaften an. Beim
Männerturnier holte sich das Martin
Gropius Krankenhaus den 9. Platz. Die
großen Favoriten und mehrfachen
Sieger und Europameister aus dem
Werner Forßmann Krankenhaus waren
in diesem Jahr nicht dabei.
Die Gefäßsportgruppe der GLG Fachklinik Wolletzsee für Patienten mit Durchblutungsstörungen der Beine bietet ein
wöchentliches Gruppentraining unter
Anleitung von Gefäßsporttherapeuten
sowie Schulungen zur individuellen
selbst­ständigen Durchführung von Gefäßsportübungen an.
Kontakt:
Dipl.-Sportlehrer Christian Brückner,
Telefon 033337/49–481
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wer • wo • was
wer • wo • was
Ferienfahrten der station K1
Wir sind in diesem Sommer Patienten
auf der Station K1 des Martin-GropiusKrankenhauses gewesen. Jeder von
uns hatte seine eigenen Sorgen und
Probleme, derentwegen er hier war.
Wir wussten auch nicht, wie die
Ferien auf so einer Station verlaufen würden und waren etwas neugierig. Einige befürchteten, dass
es gar keine Ferienaktionen geben
würde: Schließlich waren wir im
Krankenhaus. Daher waren wir
sehr überrascht, als es gleich zu
Ferienbeginn losging. Hier einige
unserer Eindrücke.
Zusammengestellt von Claudia Wegener,
Station K1, Martin Gropius Krankenhaus
„Wir besuchten das Ökodorf Brodowin.
Dort sahen wir uns kleine und große Kühe
an, konnten viele Fragen stellen. Wir haben
dort ein Kalb gesehen, das erst zwei
Tage alt war.“
Selbsthilfegruppe
„Auch die
Tümpeltour im Waldsolarheim hat großen
Spaß gemacht. Es war toll,
die kleinen Krebse, Würmer
und Fische in der Schwärze
zu fangen. Ein bisschen
eklig war es auch, aber
super interessant.“
„Die Ausflüge in den Familiengarten
und auf verschiedene Spielplätze in der Stadt
waren cool. Am besten hat mir das Baden in der
Ostsee gefallen.“
Gemeint war der Parsteinsee, der für den
einen oder anderen wie die Ostsee
bei Wind aussah.
„Wir haben den Zoo
besucht. Da gab es Affen,
die ihre Köpfe durch die Gitter
steckten und seltsame Laute
ausgestoßen haben. Die Stachelschweine konnten auf Kommando
ihre Stacheln aufstellen. Sehr viel
Spaß hatten wir auf den ZooSpielplätzen. Schade, dass die
Ferien so schnell vorbei
waren.“
Seit Dezember 2013 gibt es eine
Selbsthilfegruppe für Menschen
mit Depression, Panikattacken,
Angstzuständen oder Burn out in
Eberswalde. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Gleichbetroffenen zu sprechen, Erfahrungen
auszutauschen und bei Problemen
zu helfen. Die meisten Mitstreiter
haben sich während einer stationären Therapie kennengelernt
und kommen in der Regel zweimal
monatlich zusammen. Das Alter
liegt zwischen 20 und 60 Jahren.
Vertraulichkeit über die Gespräche
bzw. die Teilnehmer der Gruppe ist
oberstes Gebot.
„Wir helfen uns gegenseitig mit
unseren Erfahrungen und Kenntnissen und beteiligen uns an
einem regen Gruppenleben“, sagt
S. Pagenkopf von der Selbsthilfegruppe. „Dazu gehören auch
gemeinsame Aktivitäten. So haben
wir zum Beispiel einen Bowling­
abend durchgeführt, im Sommer
einen Grillabend mit Angehörigen
sowie eine Weihnachtsfeier. Wir
beteiligen uns an Flohmärkten, um
den Erlös für gemeinsame Projekte
in unsere Gruppenkasse fließen zu
lassen, da wir uns selbst finanzieren
müssen.“
Eingetragen ist die Gruppe beim
Schwerbehindertenverband. Hier
werden regelmäßig Fortbildungsseminare für den Gruppensprecher
angeboten, so dass auch die Mitglieder der Gruppe über Neuerung­
en in Kenntnis gesetzt werden.
Bei Bedarf steht eine fachkundige
Therapeutin zur Verfügung.
Treffen der Selbsthilfegruppe finden jeden zweiten Donnerstag
im Monat um 18:00 Uhr im Sportlerheim des FSV Lok in der AlfredDengler-Straße 11 in Eberswalde
statt.
Zum Titelbild
Im März besuchten Hortkinder der KITA
„Zwergenland“ aus Eberswalde die Kinder­
klinik des Werner Forßmann Krankenhauses
im Rahmen eines KITA-Projekts „Meine Stadt
entdecken“. Assistenzärztin Dr. Franziska
Ewest zeigte den jungen Entdeckern, wie ein
Ultraschallgerät funktioniert.
Die Selbsthilfegruppe ist telefonisch
montags bis freitags von 17:00 bis
18:00 Uhr unter 03334/286795
zu erreichen oder per E-Mail unter
[email protected].
Impressum
eicheln für den zoo
Eine Woche lang gingen die Patienten
der Kinderstation K1 des Martin Gropius
Krankenhauses (alle zwischen 10 und
13 Jahre alt) Eicheln
sammeln, bis
quasi das
gesamte
Klinik­
gelände
eichelfrei war. Jeder wollte die größte
und schönste Eichel finden, um sie
dem Eberswalder Zoo zu spendieren.
Sie hatten nämlich erfahren, daß das
Damwild sich davon ernährt. Da der
Winter vor der Tür stand, hatten sie den
Wunsch, einen kleinen Beitrag zur Versorgung der Tiere zu leisten. So konnten die Kinder Anfang November zwei
Säcke voller Eicheln zum Zoo bringen.
Claudia Wegener, Station K1,
Martin Gropius Krankenhaus
Dank für Unterstützung
Seit 25 Jahren arbeite ich in der Fachklink Wolletzsee
als Krankenschwester. Seit Juni 2014 bin ich mit einer
kurzen Unterbrechung krank. Es wird auch noch eine
Zeit dauern, bis ich wieder arbeiten kann. An dieser
Stelle möchte ich mich bei der Geschäftsleitung und der
Pflegedienstleitung bedanken, die es mir ermöglichen,
im Rahmen meiner Möglichkeiten das Schwimmbad der
Klinik zu nutzen und mir auch sonst bei auftretenden
Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was ja heute
nicht unbedingt selbstverständlich ist. Auch bei meinen
Kollegen, die mich über diese lange Zeit unterstützt
haben, möchte ich mich ganz ausdrücklich bedanken.
Petra Reimann
Leben & Gesundheit wird herausgegeben
von der GLG Gesellschaft für Leben und
Gesundheit mbH.
Verantwortlich im Sinne des Presserechts:
Dr. med. Steffi Miroslau, GLG-Geschäftsführerin
Dr. Jörg Mocek, GLG-Geschäftsführer
Redaktion und Text:
Andreas Gericke, GLG-Öffentlichkeitsarbeit
Christina Schmidt
Anne-Kathrin Schleiß (S. 30),
Nancy Kersten (S. 38), Sven Kurth (S. 46)
Layout: Petra Riemer, Andreas Gericke
Fotos: Christina Schmidt, Sören Tetzlaff,
Hans Wiedl, Andreas Gericke, Shutterstock
(S. 2, 19), Fotolia (S. 4, 47), GLG-Archiv
Titelbild: Sören Tetzlaff
Druck: Druckerei Nauendorf, Angermünde
Auflage: 4.500
Redaktionsschluss: 13. November 2015
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Wir tun mehr ... für Ihre Gesundheit
Gesellschaft für Leben und Gesundheit mbH
Ein Unternehmen der Landkreise Barnim, Uckermark und der Stadt Eberswalde
Rudolf-Breitscheid-Straße 36
16225 Eberswalde
Telefon 03334 / 69 21 05
www.glg-mbh.de