Die Welle - Hase und Igel Verlag
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Die Welle - Hase und Igel Verlag
Inhalt „Die Welle“ – Das Buch im Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 1. bis 4. Kapitel: Ein schockierender Film 11. bis 14. Kapitel: „Die Welle“ gerät außer Kontrolle Inhalt und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: Figurenkarten . . . . . . . . . . . . . . . . Das NS-Regime und die Judenfrage . . . . . . . . . . . . . . . . Judenverfolgung im Dritten Reich . . . . . . . . . . . . . . Ein Film wirft Fragen auf . . . . . . . Was ist eigentlich Faschismus? . . . Der Lehrertyp Ben Ross . . . . . . . . Wer bin ich? . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 11 12 13 14 15 16 17 5. bis 7. Kapitel: Beginn des Experiments Inhalt und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: Macht durch Disziplin . . . . . . . . . . Macht durch Gemeinschaft . . . . . . Wirklich nur ein Spiel? . . . . . . . . . Unterricht in der Kritik . . . . . . . . . 18 22 23 24 25 8. bis 10. Kapitel: „Die Welle“ baut sich auf Inhalt und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: Kreuzworträtsel . . . . . . . . . . . . . . Alle sind gleich . . . . . . . . . . . . . . . Integration eines Außenseiters . . . Schwierige Wörter . . . . . . . . . . . . . Kritik am Experiment . . . . . . . . . . Exkurs: Das Milgram-Experiment . . . . . . . Inhalt und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: Die Situation spitzt sich zu . . . . . . Das Streitgespräch . . . . . . . . . . . . . Lauries Einstellung zur „Welle“ . . Die Faszination der „Welle“ . . . . . Die Macht des geschriebenen Wortes . . . . . . . . . . Laurie ist eine Bedrohung . . . . . . . 38 43 44 45 46 47 48 15. bis 17. Kapitel: Abbruch des Experiments Inhalt und Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: „Die Welle“ beenden – aber wie? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Laurie, ganz allein . . . . . . . . . . . . . Das große Finale . . . . . . . . . . . . . . Ben Ross und sein Experiment . . . Entwicklung des Experiments . . . . Begriffe-Spielkärtchen . . . . . . . . . Meine Buchkritik . . . . . . . . . . . . . 49 54 55 56 57 58 59 60 Buch-Film-Vergleich 26 32 33 34 35 36 Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . Kopiervorlagen: Gestaltungsmittel von Buch und Film . . . . . . . . . . . . Einstellungsgrößen der Kamera . . Analyse einer Filmsequenz . . . . . . „Die Welle“ in der Kritik . . . . . . . 37 © 2012 Hase und Igel Verlag, Garching b. München www.hase-und-igel.de Lektorat: Sonja Hopfenzitz Satz: Margit Kick Illustrationen: Johann Brandstetter Druck: Himmer AG, Augsburg ISBN 978-3-86760-730-8 61 65 66 67 68 „Die Welle“ – Das Buch im Unterricht Das Buch Der Roman „Die Welle“ hat seit seinem Erscheinen in Deutschland 1984 von seiner Brisanz nichts verloren. Dass Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft auch heute noch – trotz ihrer stärkeren Individualisierung – für faschistoide Verhaltensweisen empfänglich sind, zeigt die Neuverfilmung von Dennis Gansel aus dem Jahr 2008 mit Jürgen Vogel. Der Regisseur unterstreicht die Aktualität des Themas, indem er das Experiment aus den 1960erJahren auf die Nullerjahre überträgt. Damit ergeben sich neue Aspekte, die für die Behandlung der Lektüre im Deutschunterricht fruchtbar gemacht werden können. Ben Ross, ein junger, engagierter Geschichtslehrer an einer amerikanischen High School, konfrontiert seine Schüler im Unterricht mit einem Film über die Grausamkeiten, die die Nationalsozialisten in den Konzentrationslagern begangen haben. Das Gezeigte stößt bei den Ju gendlichen auf großes Unverständnis. Sie stellen ihrem Lehrer viele Fragen, weil sie sich nicht vorstellen können, wie sich etwas so Schreckliches ereignen konnte, ohne dass die deutsche Bevölkerung etwas dagegen unternommen hat. Einige der Schüler betonen, sie würden niemals Augen und Ohren vor ungerechter Behandlung und Gewalt verschließen, ihren Verstand ausschalten und blind Befehlen gehorchen. Ben Ross stellt im Anschluss an die Geschichtsstunde fest, dass er seinen Schülern nicht zufriedenstellend zu er klären vermochte, wie es zu den Massenmorden kommen konnte. Deshalb startet er ein Experiment, das ihnen klar machen soll, wie das Leben in Deutschland unter den Nazis ausgesehen haben könnte. Er führt im Kurs drei Grundsätze ein, die von jedem einzelnen Disziplin und ge meinschaftliches Verhalten im Unterricht einfordern. Auf merksame Mitarbeit und die Integration des Klassenaußen seiters sind auf den ersten Blick positive Folgen des neuen, fast militärischen Drills. Die Bewegung erhält den Namen „Die Welle“, ein entsprechendes Symbol und einen Gruß. Die Schüler sind so begeistert vom neuen Unterrichtsstil und Gruppengefühl, dass sich das Experiment zu einer Bewegung auswächst, die sich bald über den Geschichtskurs hinaus ausbreitet. Bald wird mit immer fanatischerem Eifer für „Die Welle“ geworben und wer sich weigert, ihr beizutreten, wird unter Druck gesetzt, bedroht und sogar verprügelt. Eine kleine Minderheit, darunter die Schülerin Laurie Saunders, erkennt die Gefahr, die von der „Welle“ ausgeht. Laurie nutzt als Chefredakteurin die Schülerzeitung, um vor der Bewegung zu warnen. Aus Spiel wird Ernst, und Ben Ross erkennt, dass er das Experiment nicht mehr unter Kontrolle hat. Doch da er erreichen möchte, dass die Schüler aus dem Unterrichtsversuch eine Lehre für ihr Leben ziehen, entscheidet er sich, diesen nicht einfach abzubrechen. Er lädt sie zu einer Großversammlung der „Welle“ ein, auf der angeblich der nationale Führer der Bewegung erwartet wird. Dort konfrontiert er sie mit einem Bild Hitlers, mit dem er ihnen vor Augen führen will, dass sie alle gute Nazis gewesen wären. Das Buch „Die Welle“ des US-amerikanischen Autors Todd Strasser, veröffentlicht unter dessen Pseudonym Morton Rhue, basiert auf einer wahren Begebenheit. 1967 führte der Geschichtslehrer Ron Jones an einer High School in Kalifornien ein Experiment durch, das sich mit der Anziehungskraft faschistischen Denkens und Handelns befasste und das er „The Third Wave“ nannte. Ursprünglich nur für einen Tag vorgesehen, brach er es schließlich nach fünf Tagen ab. Dabei schockierte den Lehrer nicht nur die Verführbarkeit der Schüler, sondern auch sein eigener Genuss der Machtrolle. Seine Erfahrungen mit dem Experiment schrieb er Jahre später in dem Buch „No Substitute for Madness: A Teacher, His Kids, and the Lessons of Real Life“ nieder. Morton Rhue benutzte als Vorlage für seinen Roman das Drehbuch zum US-amerikanischen Fernsehfilm „The Wave“ (1981), das seinerseits auf Jones’ Erfahrungsbericht basierte. Die deutsche Neuverfilmung durch den Regisseur Dennis Gansel überträgt das nach wie vor brisante Thema auf die Gegenwart der deutschen Schüler. In einigen wichtigen Punkten, wie z. B. dem Selbstmord eines Schülers nach Beendigung des Experiments, weicht der Filmemacher allerdings von der Vorlage ab. Es empfiehlt sich, das Buch begleitend zum Geschichtsunterricht zu lesen, wenn dort der Nationalsozialismus durchgenommen wird. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Taschenbuchausgabe des Ravensburger Buchverlags (Band 58008), erschienen 1997. Das Material Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit dem Roman steht die Beschäftigung mit dem Unterrichtsexperiment und dessen Auswirkungen auf das Verhalten des Lehrers Ben Ross und seiner Schüler sowie auf die Beziehungen der Personen untereinander. Anhand verschiedener Aufgabentypen, wie z. B. dem Vervollständigen von Sätzen, können die Schüler ihr Leseverständnis unter Beweis stellen. Das nötige Hintergrundwissen zu den Themenbereichen „Faschismus“ und „Antisemitismus“ erarbeiten sie sich unter anderem mithilfe eines Lückentextes. Materialien und Kopiervorlagen zu: Morton Rhue, Die Welle © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 3 Die Macht des geschriebenen Wortes Hier findest du Informationen zu den journalistischen Darstellungsformen, die in der Sonder ausgabe der Schülerzeitung verwendet werden. otiere dir stichpunktartig, welche der folgenden Darstellungsformen welche Inhalte in N der Schülerzeitung „Ente“ abbilden. Informationen dazu findest du auf Seite 130 f. Leitartikel t sich meistens auf Der Leitartikel befinde ng und ist eine Sonder der Titelseite der Zeitu Er gehört also zu den form des Kommentars. gt xtsorten. Er beschäfti meinungsbildenden Te n oder gesellschaf t sich z. B. mit politische von er Entwicklungen, die lichen Ereignissen od nders wichtig angese der Redaktion als beso s da rtikel wird auch als hen werden. Der Leita t, Redaktion bezeichne „Aushängeschild“ der r etentesten Mitglied ve weil er of t vom komp enz des Presseorgans fasst wird und die Tend widerspiegelt. Bericht Der Bericht informier t sachlich-objektiv üb er den Ablauf eines Geschehe ns oder ein Ereignis. Da bei beschränkt er sich au f das Wichtigste und gibt dies im Präteritum wieder. Der Bericht beantwor tet folgende W-Fragen: W er? Was? Wann? Wo? Wie? Warum? Welche Folge n? Der Bericht macht Zu sammenhänge klar un d zeigt Hintergründe auf. Dies e sind jedoch nie persö nlich wertend. In der Zeitung enthält ein Bericht meistens auch ein passendes Bild. Interview Ein Inter view ist die Be fragung von einer oder von mehrer en Personen, von denen man ausfü hrlichere Infor mationen oder persö nliche Meinungs äußerungen zu einem bestimmten Thema erhalten möch te. Es stellt einen oder – bei Inter views mit meh reren Personen – versc hiedene Standpunkte dar. Artikel ngsartikel Als Artikel oder Zeitu mein einen bezeichnet man allge . Dies kann Beitrag in einer Zeitung eine knappe ein Bericht sein oder Form des Nachricht (verkürzte Berichts) . Materialien und Kopiervorlagen zu: Morton Rhue, Die Welle © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 47 Laurie, ganz allein Die Redaktion der Schülerzeitung feiert den Erfolg der Sonderausgabe zur „Welle“. Zum Aufräu men bleibt Laurie bis spät abends allein in der Schule zurück. Und dann wird es spannend … ies die folgenden zehn Tipps, wie man in Texten Spannung erzeugen kann. Welche L Tipps hat Morton Rhue im Textabschnitt („Als sie endlich fertig war […].“ bis „Jetzt fühlte sie sich sicherer“, S. 146 – 148) beherzigt, um Spannung zu erzeugen? Belege deine Antwort mit entsprechenden Textstellen. Tipp Textbeleg 1. Beschreibe die Umgebung als Furcht einflößend. 2. Bringe Furcht einflößende Sinneswahrnehmungen (Sehen, Riechen, Hören) zum Ausdruck. 3. Stelle deinen Charakter vor eine große Herausforderung, die es zu meistern gilt. 4. Schildere die Gefühle bzw. Befindlichkeit deiner Charaktere. 5. Wirf Fragen auf, die nicht beantwortet werden. 6. Bringe deinen Charakter in eine ausweglose Situation. 7. Deute Dinge an, die noch passieren können. 8. S orge für eine Überraschung. 9. Vermittle Schnelligkeit durch kurze Sätze. 10. Beschreibe etwas Nebensächliches ganz genau und verwende dabei möglichst viele Adjektive. Finde weitere Spannungsmerkmale im Roman und ergänze die Liste mit den Tipps. Materialien und Kopiervorlagen zu: Morton Rhue, Die Welle © Hase und Igel Verlag, Garching b. München 55 Einstellungsgrößen der Kamera Das im Film erzählte Geschehen wird dem Zuschauer vor allem durch die Kamera vermittelt. Dabei werden folgende Bildausschnitte, die sogenannten Einstellungsgrößen, verwendet. Suche in Zeitungen, Zeitschriften oder in deinem eigenen Fotomaterial nach entspre chenden Bildern, auf die die Beschreibungen der Einstellungsgrößen passen und klebe sie auf dein Arbeitsblatt. Überlege dir, welche Funktionen die jeweiligen Einstellungs größen haben, und notiere sie stichwortartig. Weite (W) oder Supertotale (ST): FERN Gesamtüberblick über den Handlungsort, Details sind kaum mehr zu erkennen extremer Überblick, räumliche Orientierung Totale (T): Szenerie oder Hauptmotiv wird in seiner Gesamtheit dargestellt Halbtotale (HT): Person bzw. Personengruppe oder Gegenstand wird vollständig gezeigt, Umgebung ist erkennbar Halbnah (HN): Person oder Personengruppe wird zu ca. zwei Dritteln gezeigt, Umgebung ist noch erkennbar Nah (N): Personen oder Gegenstände dominieren das Bild, die Umgebung spielt kaum noch eine Rolle Groß (G): Einzelheit einer Person oder eines Gegenstandes wird verdeutlicht Detail (D) oder Ganz Groß (GG): extremer Ausschnitt wie beispielsweise ein Auge oder eine Laterne NAH 66 Materialien und Kopiervorlagen zu: Morton Rhue, Die Welle © Hase und Igel Verlag, Garching b. München