PARTNER - Falcone Publishing

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PARTNER - Falcone Publishing
PAR TNER M AGAZ I N
A u s ga b e 2 / 2 0 0 6
Sonderedition f ür Premium-P artner von
Adi g-Investment Fonds Ausgabe 2/2006
Erste Liga: die ADIG-Deutschlandfonds
Erste Liga: die ADIG-Deutschlandfonds
PARTNER
MAGAZIN
Jederzeit einsteigen
Wertsicherung mit dem ADIG Rolling Protect
Gekürzter Freibetrag
Steueroptimierung mit dem ADIG Adireth
PARTNERMAGAZIN
RUBRI
EDITORIAL
Liebe Vertriebspartner,
1950 – 2005
Damals wie heute 1. Wahl:
ADIG Fondak
die COMINVEST geht auf Wachstumskurs! Unser Ziel: Zurück
in die Spitze der deutschen Investmenthäuser und eine Verdoppelung der Assets under Management binnen fünf Jahren auf
100 Milliarden Euro! Erreichen werden wir dieses ambitionierte
Ziel mit höchsten Ansprüchen an die Qualität unserer Produkt,
der Innovationsführerschaft in wichtigen Kernfeldern des Asset
Managements und einer breiten Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Produktpalette. Denn die Herausforderungen
eines sich immer schneller wandelnden Marktes verlangen nach
zukunftsfähigen Antworten.
Deshalb hat die Commerzbank beschlossen, in den nächsten
fünf Jahren 100 Millionen Euro in ihre Fonds-Tochter COMINVEST zu investieren. Ein starker Vertrauensbeweis für die
Leistungsfähigkeit eines traditionsreichen Investmenthauses.
Und eine stolze Summe, die die personellen und finanziellen
Spielräume zur Steigerung der Produktqualität, zur Entwicklung innovativer Investmentlösungen und für individuelle
Vertriebspartner- und Kundenservices deutlich erweitert. Und
so dem zugute kommt, was wir als Basis unseres Auftrags als
Fondsmanager verstehen: Unseren Partnern und Kunden
bestmöglich die Chancen an den Märkten zu erschließen
und Ihr Kapital zu mehren!
ADIG Fondak: Werbemotive aus den 50er Jahren
Um diese ambitionierte Qualitäts- und Innovationsoffensive
umzusetzen, werden wir künftig ausschließlich unter der Marke
„COMINVEST“ im Markt agieren. Denn breit angelegte Marktforschungen haben ergeben, dass die „Zwei-Marken-Strategie“
ADIG/COMINVEST vielen Kunden und Vertriebspartnern nicht
plausibel ist, teilweise sogar als verwirrend empfunden wird.
So wird die Marke ADIG-Investment ab Herbst in den Hintergrund treten. Wohlgemerkt: nur die Marke! Die bestehenden
Fonds, etwa Fondak, EuropaVision oder Adirenta, wird es natürlich auch weiterhin geben. Im Laufe der nächsten Monate
wird dann eine Umbenennung der gesamten Fondspalette
stattfinden – so wird der ADIG Fondak nach den derzeitigen
Plänen und nach der Genehmigung der Bundesanstalt für Fi-
nanzaufsicht (BaFin), voraussichtlich zum 1. Januar 2007, etwa
„COMINVEST Fondak“ heißen.
Nach dem gleichen Prinzip wird an die Stelle des ADIG-Logos
der neue Markenauftritt der COMINVEST treten. Das heißt TVSpots, Anzeigen, Broschüren, Briefe oder auch Ihr PARTNERMAGAZIN werden künftig ausschließlich mit dem Absender
„COMINVEST“ versehen. Um Sie im Dialog mit Ihren Kunden
zu unterstützen, wird sich die neue COMINVEST ab September
mit einer breiten Kampagne der Öffentlichkeit präsentieren.
Sie als Vertriebspartner profitieren von einer starken und zukunftsgerichteten COMINVEST: Die Investitionen, die wir in
den Bereichen Research, Fondsmanagement und Produkt­
ent­wick­lung einsetzen werden, ermöglichen renditestarke
und markt­gerechte Fonds für praktisch jedes Anlagebedürfnis
Ihrer Kunden. Heute halten rund 20 Prozent unserer Fonds ein
Top-Rating der renommierten Bewertungsagenturen wie S&P,
Morningstar oder Feri Trust. In fünf Jahren sollen es gut 30
Prozent sein. Zudem werden wir unsere Pionierrolle im Bereich
„Innovation“ – etwa mit intelligenten Wertsicherungs- oder
Multi-Manager-Konzepten – weiter ausbauen. Damit innovative
Fonds Ihnen und Ihren Kunden alle Möglichkeiten eröffnen,
die gewünschten finanziellen Ziele zu erreichen.
Die wichtigsten Informationen zur neuen Strategie der COMINVEST
haben wir Ihnen in dieser Ausgabe des PARTNERMAGAZINS auf
den Seiten 8/9 zusammengefasst.
Eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen
Ihr
Hans-Jürgen Löckener
Geschäftsführer COMINVEST
PARTNERMAGAZIN
INHALT
PARTNER
MAGAZIN
So n d e r e d i t i o n f ü r P r e m i u m - P a r t n e r v o n
A d i g -In v e s t m e n t F o n d s Au s g a b e 2 / 2 0 0 6
Herausgeber
COMINVEST Asset Management GmbH
ADIG-Investment Fonds, Richard-Reitzner-Allee 2
85540 Haar b. München, Tel. 0 89/4 62 68-525, Fax 0 89/4 62 68-501
Internet: www.adig.de, E-Mail: [email protected]
IM PRESSUM
V ERM Ö G ENS WERTE
Objektleitung und Chefredaktion: Christian Furtner
Redaktion: Selime Celik, Undine Ewald-Michel
Autoren dieser Ausgabe: Helge Bendl, Uschi Entenmann,
Ulrike Putz, H. -J. Simons, Erdmann Wingert
Grafik: buero schmid, Christian Schmid, München
Fotos: Marc Oeder
Lektorat: Wolfgang Wrase
Produktion: Frank Zaum
Litho: prepress media, München
Herstellung/Druck: f-media, München
Copyright: Nachdruck nur mit Geneh­mi­gung des Heraus­gebers. Für
unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung
übernommen. Redaktionsschluss: 21.06.2006
Allein verbindliche Grundlage für den Kauf von Fondsanteilen sind die jeweils gül­tigen Verkaufsprospekte mit
den Vertragsbedingungen in Verbindung mit dem jeweils letzten Rechenschafts- und/oder Halb­jahresbericht,
sofern der Stichtag des Rechenschaftsberichts bzw. des Halbjahresberichts länger als acht Monate zurück­liegt. Diese
Unterlagen erhalten Sie bei der COMINVEST, der Commerzbank oder Ihrem Finanz­berater.
Die Angaben zur Wertentwicklung in der Vergangenheit beruhen – soweit nicht anders vermerkt – auf
der BVI-Methode (Kosten unberücksichtigt). Diese Methode geht von einer Wiederanlage ausgeschütteter Erträge
zum Anteilswert ohne Berück­sichtigung steuerlicher Gesichtspunkte aus. Angaben zur bisherigen Wertentwick­lung
in der Vergangenheit sind keine Prognosen für die Zukunft. Zukünftige Ergebnisse können sowohl höher als auch
niedriger ausfallen.
Die Inhalte dieses Hefts basieren auf der Auswertung allgemein zugänglicher Quellen. Richtigkeit und Vollständigkeit
der abgedruckten Informationen und Meinungen können nicht garantiert werden.
Wichtiger Hinweis
Die COMINVEST Asset Management GmbH veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen. Dieses Dokument stellt
weder eine Anlage­empfehlung noch eine Einladung zum Kauf oder
Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar.
Die Inhalte dieses Druckstücks dienen ausschließlich als Werbung
für Pro­dukte der COMINVEST Asset Management GmbH und können
ein individu­elles Beratungsgespräch nicht ersetzen.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte
Die COMINVEST Asset Management GmbH bzw. mit ihr verbundene
Unternehmen können an der Gesellschaft oder den Gesellschaften,
deren Finanz­instrumente Gegenstand der Ausarbeitung sind, min­
destens ein Prozent des Grundkapitals halten. Auch Organe, Führungskräfte sowie Mitarbeiter halten möglicherweise Anteile oder
Positionen an Finanzinstrumenten, die Gegenstand von Ansichten,
Einschätzungen oder Bewertungen sind. Mit der COM­INVEST Asset
Management GmbH verbundene Unternehmen haben zudem
möglicherweise einem Konsortium angehört, das die Emission von
Finanz­instrumenten der Gesellschaft, die Gegenstand der Ausarbeitung sind, übernommen hat. Mit der COMINVEST Asset Management
GmbH verbundene Unternehmen können ferner auch Bankleistungen oder Beratungsleistungen für den Emittenten von solchen
Finanzinstrumenten erbringen und betreuen möglicherweise
analysierte Finanzinstrumente auf Grund eines mit dem jeweiligen
­Emittenten geschlossenen Vertrages an der Börse oder am Markt.
Organmitglieder der COMINVEST Asset Management GmbH bzw.
der verbundenen Unternehmen sowie Mitarbeiter können zudem
Aufsichtsratsfunktionen bei Emittenten wahrnehmen, deren Finanzinstrumente Gegenstand der Ausarbeitung sind.
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06 AKTUELLES
Nachrichten & Neuheiten
08INTERN
L E B ENS W ERTE
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COMINVEST geht auf Wachstumskurs
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10TITEL
Erste Liga:
Die ADIG-Deutschlandfonds
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18 Expertengespräch
Deutsche Aktien haben ein ausgezeichnetes
Preis-Leistungs-Verhältnis
22FONDSPORTRÄT 1
ADIG Rolling Protect
Wertsicherung mit variablen Einstiegsmöglichkeiten
26FONDSPORTRÄT 2
ADIG Adireth auf der Überholspur
30FONDSPORTRÄT 3
COMINVEST Fund Deluxe
Mit den Reichen verdienen
34 Beratung
Private Finanzplanung:
Chance für Anleger und Berater
36 ADIG-Fakten
Zahlen, Strategien, Performances
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S ER VICE
42 Erfindergeist
Spieltrieb mit 85
46 Horizonte
Meeresgrund trifft Horizont
Die Faszination des Wattenmeers
50 CITY-GUIDE
Berlin: Hauptstadt der Gegensätze
58 Empfehlungen
Tipps & Tricks für den Vertrieb
Buchtipps
AKTUELLES
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
Neu auf http://partner.adig.de:
die ADIG Beratersoftware 5.0
Mit der „ABS 5.0“ stellen wir unseren Vertriebspartnern die neueste Version unserer Beratersoftware zur Verfügung. Die Software
unterstützt Sie dabei, optimale Angebote für Ihre Kunden zu
erstellen. Berechnen Sie Investment-Sparpläne, Entnahmepläne
oder die Altersvorsorge für Ihre Kunden. Dabei haben Sie Ihre
Fonds-Favoriten stets aktuell im Blick – sogar auf dem Notebook
vor Ort beim Kunden.
Neue Beratersoftware: Informationen rund um ADIG-Fonds
ADIG-Fonds glänzen mit Auszeichnungen
Zum zweiten Mal in Folge hat die renommierte Ratingagentur
Standard & Poor’s (S&P) den ADIG Fondak im Sektor „Equity
Germany“ über fünf Jahre mit dem S&P Fund Award ausgezeichnet. Jüngst hatte der Fonds sich diesen Preis bereits in
Österreich und der Schweiz sichern können. Mit seiner kontinuierlich überdurch­schnittlich guten Wertentwicklung schaffte
es der Traditionsfonds, sich an die Spitze seiner 79 Konkurrenten
zu stellen. Doch damit nicht genug: Erstmals erhielt mit dem
ADIG Fondak ein deutscher Aktienfonds ein „AA“-Rating durch
S&P. Damit wird dem Fonds ein sehr hohes Maß an Qualität
bescheinigt. Auch die Wiesbadener Ratingagentur TELOS kürt
das Qualitätsmanage­ment der COMINVEST mit einem „DoppelA“. Entscheidend ver­bessern konnte seine Produktqualität auch
das Europa-Pendant ADIG EuropaVision, der erstmals bewertet
wurde. Das Ergebnis: „A“ – sprich ein hohes Maß an Qualität.
Schließlich konnte der ADIG NewTec an seine Erfolge bei den
Lipper Fund Awards in Österreich anknüpfen: Im Sektor „Equity
Information Technology“ über 3 Jahre erhält der TecDAX-Fonds
in Spanien und für Gesamteuropa den Lipper Fund Award
2006. Die Ratings belegen erneut die sehr gute Qualität des
Frankfurter Fondsmanagements der COMINVEST.
Die besten ADIG-Aktienfonds
über 10 Jahre
Beim BVI-Vergleich der Wertentwicklung von Aktienfonds stößt
man immer wieder auf ein Ergebnis: Deutsche Aktienfonds
schneiden, ob in der 5-, 10- oder 20-Jahres-Sicht, gegenüber euro­­
päischen und internationalen Aktienfonds deutlich besser ab.
So brachten deutsche Aktienfonds in der 10-Jahres-Periode durch­
schnittlich eine Rendite von 136, 8 Prozent. Die europäischen
und internationalen Aktienfonds erwirtschafteten dagegen nur
124,2 und 113,8 Prozent. Deutlich über dem Durchschnitt konn­
ten die ADIG-Fonds mit Deutschland-Schwerpunkt landen:
Der mehrfach ausgezeichnete ADIG Fondak, der hauptsächlich
auf unterbewertete DAX-Titel setzt, legt im selben Zeitraum
eine Wertentwicklung von gut 215 Prozent aufs Parkett. Der in
mitt­lere und kleinere Unternehmen aus dem MDAX und SDAX
investier­te ADIG Adiselekt erzielt knapp 152 Prozent Rendite. Schließlich schafft der NÜRNBERGER ADIG A, der immerhin
noch 50 Pro­­zent deutsche Aktienwerte im Portfolio hält, 140,2
Prozent Wertentwicklung. Für Anleger, die überwiegend in
Aktien deutscher Standardwerte investieren wollen, bietet die
COMINVEST weitere attraktive Investitionsmöglichkeiten wie
beispielsweise den ADIG NewTec. Zwar erlaubt das Erstauflagedatum keine 10-Jahres-Betrachtung, doch in der 3-JahresSicht kann der Fonds mit 120 Prozent Rendite aufwarten.
RENditestark: Aktienfonds mit Deutschland-Schwerpunkt
Mit Wertentwicklungen zwischen 140 und 215 Prozent schneiden die ADIG-Fonds mit
Anlageschwerpunkt Deutschland deutlich besser ab als der Durchschnitt aller deutschen
ADIG-Dachfonds: Höchstwertung
5 Sterne von S&P
Dachfonds entwickeln sich zunehmend zu einer Erfolgsgeschichte.
Laut BVI – dem Bundesverband Investment und Asset Management – haben sich die Investitionen mit rund 44 Milliarden Euro
in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Der Grund dürften
die kontinuierlich guten Renditen dieser Produkte sein. So erwirtschafteten Dachfonds im Schnitt rund 20 Prozent auf Drei-JahresSicht. Der ADIG Best-in-One Europe Balanced I schnitt mit einer
Rendite von im Schnitt 21,4 Prozent im selben Zeitraum sogar
noch besser ab. Auf Ein-Jahres-Sicht brachte es der Dachfonds auf
24,2 Prozent Wertentwicklung. Bestätigt wird das hohe Maß an
Qualität und die kontinuierlich positive Wertentwicklung des Fonds
erneut von unabhängiger Seite. Die Ratingagentur Standard &
Poor’s (S&P) gibt dem ADIG Best-in-One Europe Balanced I die
Höchstwertung „5 Sterne“. Damit zählt er zu den besten zehn
Prozent seines Sektors. Investitionsschwerpunkte im Fonds sind
sowohl europäische Aktien- als auch europäische Rentenfonds.
Dabei konzentriert sich der Aktienanteil hauptsächlich auf Regionen­
fonds, dem zusätzlich Themen- und Branchenfonds beigemischt
werden können. Im Rentenanteil bilden europäische Rentenfonds
den Schwerpunkt.
ADIG in der Presse
ADIG Adiselekt:
Weiterer ADIG-Spitzenfonds
(www.fundresearch.de, 10.04.2006)
Wie heißt es so treffend: Neue Besen
kehren gut. Das trifft zwar nicht immer
den Nagel auf den Kopf. Im Fall von Ralf
Walter allerdings schon. Seit er 2004 den
ADIG Adiselekt von Kerstan von Schlotheim übernahm, kennt der Fonds kein Halten
mehr. Inzwischen hat er sich an der Spitze
der deutschen Nebenwertefonds etabliert.
für Anleger des ADIG Fondak (plus 24
Prozent) und des DWS Select Invest (plus
26 Prozent) einen erheblichen Mehrwert
gegenüber dem Index und der Konkurrenz
zu erzielen – nach allen Fondsgebühren,
wohlgemerkt.
Dachfonds: Gut ausgewählt
(Börse Online, 15/2006)
Unter den großen Häusern hat sich die
Commerzbank mit Dachfonds einen
Namen gemacht, die überwiegend in
Fremdfonds investieren. Betreut werden
die Produkte von der Investment-Tochter
COMINVEST. Und für die Leistungen hat
die Ratingagentur S&P die Best-in-OneFonds mit der Note „A“ ausgezeichnet.
Sonne, Wind und Erdwärme bringen
Prozente ins Depot
(Börse Online, 02.03.2006)
Die Unterschiede zwischen den Fonds
sind also vergleichsweise groß. Während
der Merrill Lynch New Energy beispielsweise in den alternativen Nebenwerten
engagiert ist, finden sich im Sarasin- und
im ADIG-Produkt NewPower auch Aktien
etablierter Konzerne und traditioneller
Unternehmen, die Alternativen fördern.
COMINVEST-Manager Klaus Breil kauft
auch Werte aus dem Bereich Kernkraft, da
er diese Form der Energieerzeugung für
chancenreich hält.
Fonds-Superjahr
(New Investor, März 2006)
Im Fünfjahreszeitraum zwischen 2000 und
2005 büßte der Index knapp 16 Prozent
seines Werts ein, im Schnitt verloren
deutsche Aktienfonds über fünf Jahre 14
Prozent. Fondsmanagern wie Heidrun
Heutzenröder von der ADIG oder Henning
Gebhardt von der DWS gelang es jedoch,
Wandelanleihen lohnen eine Wette
(Handelsblatt, 17.01.2006)
Auch Privatanleger könnten sich an die
Convertibles wagen, sagt Wandelanleihe- Analyst Uwe Barth von LBBW. „Sie
sind attraktiv für alle, die das Risiko einer
Aktie noch scheuen.“ Der Manager des
ADIG-Wandelanleihenfonds Thomas Lange
sagt: „Wandelanleihen sind eine Chance
AKTUELLES
Interview
ADIG Total Return Protect
Till Bräuning, Fondsmanager des ADIG Total Return Protect
Der ADIG Total Return Protect feiert Geburtstag:
Im Oktober geht die 3-jährige Sicherungsperiode
erfolgreich zu Ende.
Was verstehen Sie unter dem Konzept „Total Return“ genau?
Total Return heißt, dass wir die Ertragsentwicklung des Produktes ab­koppeln
wollen von den starken Auf- und Abbewegungen der Finanzmärkte. Wir
streben attraktive Erträge an, und das möglichst gleichmäßig!
Welche Vorzüge hat der Fonds im Vergleich zu Konkurrenzprodukten? Erstens haben wir im Total Return Protect das Total-Return-Konzept
konsequent mit einer Wertsicherung verknüpft. Dies kombinieren wir
mit unserem „Multiple Asset Approach“, bei dem wir die Vorteile eines
gemischten Portfolios zur Ertragsverstetigung nutzen. Dritter Baustein
ist eine quantitative Optionsstrategie – insbesondere das Schreiben
gedeckter Optionen. Hiermit versuchen wir, zusätzliche gleichmäßige
Erträge zu erzielen. Alle drei Ansätze ergänzen sich hervorragend und
machen aus dem Total Return Protect ein erfolgreiches Produkt.
Für welche Anleger ist der Total Return Protect interessant?
Der Total Return Protect ist für Anleger geeignet, die attraktive Renditen erzielen möchten, ohne dramatische Wertschwankungen – und
die Timing-Entscheidung zum Einstieg in die Kapitalmärkte nicht
selbst in die Hand nehmen wollen. Der Fonds ist ein Klassiker für den
mittelfris­tigen Vermögensaufbau, bei dem Sie nachts ruhig schlafen
können. Wer spekulativ auf den kurzfristigen Kick setzen möchte, für
den gibt es andere Produkte.
Am 28. Oktober dieses Jahres geht die 3-jährige Sicherungsperiode
des ADIG Total Return Protect zu Ende. Hat der Fonds sich Ihren
Erwartungen entsprechend entwickelt?
Der Fonds hat seit Auflage rund 5 Prozent pro Jahr erzielt. Damit
haben wir risikofreie Anlagen, ob Festgelder, kürzere Staatsanleihen
oder gar das Sparbuch, deutlich übertroffen. Der Grund: Wir haben in
der richtigen Mischung auf die richtigen Anlageklassen gesetzt. Das
Konzept des Fonds hat funktioniert.
Können Sie drei gute Gründe nennen, weshalb man in den ADIG
Total Return Protect investieren sollte?
Erstens: ein kluges und konsequentes Konzept. Zweitens: Aktien und
Anleihen bieten gute Ertragschancen, die der Total Return Protect dem
mittelfristig orientierten Anleger zugänglich macht.Und drittens: eine
sehr gute Performance unseres Produktes im Vergleich zu vergleichbaren
Produkten der Mitbewerber.
Unser Ziel für die nächsten drei Jahre: Den Performance-Erfolg der
ersten drei Jahre wiederholen.
PARTNERMAGAZIN
INTERVIEW
„Starke Marke, ausgezeichnete Produkte,
effizienter Service“
Dr. Sebastian Klein ist Sprecher der COMINVEST-Geschäftsführung. Er ist überzeugt:
Vertriebspartner werden von der strategischen
Neuausrichtung der COMINVEST profitieren.
COMINVEST geht auf Wachstumskurs
Ab September dieses Jahres wird sich die COMINVEST neu am Markt positionieren. Die auf fünf Jahre angelegte
Wachstumsstrategie, die mit einer Investition der Muttergesellschaft Commerzbank von 100 Millionen Euro
unterstützt wird, will für 2011 eine Verdoppelung des verwalteten Vermögens, der „Assets under Management“, auf dann 100 Milliarden Euro realisieren. Dabei werden hohe Investitionen in die Qualität, Renditestärke und Innovationskraft der COMINVEST-Fonds fließen. Die Zwei-Marken-Strategie ADIG/COMINVEST
der vergangenen Jahre wird zugunsten einer klaren Wahrnehmung in der Öffentlichkeit auf die Marke COMINVEST
konzentriert
■
im fokus: Renditestärke und Innovation
Die COMINVEST wird sich verändern. Im Umfeld eines verschärften Wettbewerbs, volatiler Börsen und immer komplexerer, glo­ba­
lisierter Märkte hat sich die Fondstochter der Commerzbank einer
zukunftsweisenden Strategie verschrieben. In deren Zentrum
steht ein klarer, unverwechselbarer Auftritt in der Öffentlichkeit
und das Ziel, mit großen Investitionen in die Qualität und Inno­
vationskraft der COMINVEST-Fondspalette sowie konsequenter
Verstärkung der Kunden- und Partnerorientierung in die Spitzen­
gruppe deutscher Fondshäuser zurückzukehren. Hierzu werden
künftig auch verstärkt Synergien zwischen dem institutionellen
und dem Privatkundengeschäft der COMINVEST ge­schaffen. Die
Verdoppelung des verwalteten Fondsvermögens binnen der
nächsten fünf Jahre soll gelingen mit einer Qualitätsoffensive in
der Produktpalette. Dabei sollen die Erfolge der letzten Jahre hinsichtlich der Renditestärke vor allem in den Bereichen deutsche
und europäische Aktien, Multimanagement und dynamische
Rentenfonds weiter ausgebaut werden. Investitionen in personelle und strukturelle Ressour­cen werden helfen, die am­bitionierten
Ziele zu erreichen. Zudem will sich die COMINVEST besonders im
Bereich der innovativen Fondslösungen profilieren. Mit starken
Total-Return- und Wertsicherungsprodukten zählt die COMINVEST schon heute zu den Marktführern, will aber auch im Bereich
innovativer Satel­li­tenprodukte verstärkt um das Vertrauen der
Kunden werben.
■
klare strategie: eine starke Marke
„Unsere Kunden werden von der neuen Wachstumsstrategie
profitieren“, betont Dr. Sebastian Klein, Sprecher der COMINVESTGeschäftsführung. „Unsere Investitionen werden sich für Anleger
in Form von renditestarken und bedürfnisgerechten Fonds auszahlen.“ Zudem wird auch die Qualität und Intensität der Kunden- und Vertriebspartnerbetreuung weiter zunehmen. „Auch
hier bauen wir gezielt Ressourcen und effiziente Strukturen auf“,
so Klein. Im Zuge der Fokussierung beim Markenauf­tritt wird ab
Herbst die Marke ADIG aus der Kommunikation verschwinden.
Eine Entscheidung, die durch aktuelle Marktforschung gestützt
wird, die dem Doppelauftritt „ADIG/COMINVEST“ mangelnde
Klarheit und Trennschärfe bei Kunden und Partnern attestierte.
Herr Dr. Klein, weshalb haben Sie sich für eine
grundlegend neue Positionierung der COMINVEST
entschieden?
Zum einen glauben wir, dass der Fondsmarkt
von morgen ganz besondere Ansprüche an die
Produktqualität stellen wird. Dabei werden die
Renditestärke und auch das Thema Innovation eine
große Rolle spielen. In diese Bereiche wollen wir im
Zuge unserer Wachstumsoffensive stark investieren
und unsere jüngsten Erfolge auf diesem Feld weiter
ausbauen: damit unsere Vertriebspartner Ihren
Kunden erstklassige Fonds einer starken Marke
anbieten können. Deshalb haben wir für die neue
COMINVEST auch eine Positionierung erarbeitet, die
sehr stark leistungsorien­tiert sein wird. Zum anderen
wollen wir zukünftig unsere Nähe zum erfolgreichen
Mutterkonzern Commerzbank deutlicher zum Ausdruck bringen, um das Vertrauen in die Marke COMINVEST weiter zu stärken.
Die Traditionsmarke ADIG wird im Zuge der
Neu­ausrichtung ab Herbst in den Hintergrund
treten und in den kommenden Monaten ganz
verschwinden. Warum war dieser Schritt nötig?
Wir haben in Marktforschungen viele Partner,
INTERN
Kunden und Interessenten befragt. Dabei stellte sich
heraus, dass die Zwei-Marken-Strategie ADIG/COMINVEST vielen nicht plausibel war, teilweise sogar zu
Verwirrung führte. Solche kommunikativen Unschärfen
wollen wir künftig ausschließen. Von einem neuen,
innovativen und intensiven Marken-Auftritt als
COMINVEST versprechen wir uns auch deutlichen
Rückenwind für unsere Vertriebspartner und deren
Berater.
Wo liegen die Vorteile dieser organisatorischen
Veränderungen für Vertriebspartner und Kunden? Gibt es auch Nachteile?
Ich sehe das sehr positiv. Vertriebspartner und Kunden werden gleichermaßen von einer weiter steigenden Fondsqualität profitieren. Immerhin werden
wir einen Großteil der 100-Millionen-Investition
binnen der nächsten fünf Jahre genau in diesen
Bereich investieren. Das bedeutet für den Anleger
mehr Chancen auf attraktive Renditen und eine
bedarfsgerechte, innovative Fondspalette und für
Berater schlüssige Verkausargumente. Ein Beispiel:
Heute haben rund 20 Prozent unserer Fonds ein
Top-Rating einer der renommierten Rating-Agenturen wie S&P oder Feri Trust. 2011 rechnen wir mit
30 Prozent Fonds in der Spitzengruppe. Zudem werden wir auch unsere Partner-Services mit gezielten
Investments weiter verbessern und ausbauen.
Fragen und ANtworten
Betrifft die Neupositionierung der COMINVEST die Anlagegelder meiner Kunden?
Nein, hier gibt es keinen Zusammenhang. Das Kapital Ihrer
Kunden ist im Fonds als sog. Sondervermögen rechtlich streng
abgesichert und eigenständig geführt. Die heutigen ADIGFonds, etwa Fondak, EuropaVision oder Total Return Protect,
wird es in unveränderter Form weiter geben, lediglich das
Kürzel „ADIG“ wird künftig ersetzt werden.
Welche Konsequenzen hat der künftige Verzicht auf ADIGInvestment?
Es verschwindet lediglich die Marke ADIG. Die Fondsgesellschaft ADIG-Investment wurde bereits 2002 in COMINVEST
umbenannt und führte ADIG lediglich als Marke im Privatkundengeschäft weiter. Im Geschäft mit institutionellen Kunden
hingegen ist man seit 2002 mit der Marke COMINVEST auf dem
Markt. Insofern handelt es sich hier um eine reine Umbenennung. Künftig werden demnach alle Fonds der COMINVEST
auch den Namen der Gesellschaft tragen. Auch in der öffentlichen Kommunikation via Anzeigen, TV-Spots etc. wird nur
noch die Marke COMINVEST transportiert.
Wie wird diese Neupositionierung zeitlich gestaffelt sein?
Ab September wird der neue Markenauftritt der COMINVEST
sämtliche Kommunikationsmaßnahmen umfassen. TV-Spots,
Anzeigen, Broschüren, Kundenmagazin oder Briefe werden
dann den Absender COMINVEST tragen. Lediglich die Namen
der bestehenden Fonds werden aus rechtlichen Gründen noch
für einige Zeit mit „ADIG“ beginnen: bis die Bundesanstalt für
Finanzaufsicht der Umbenennung zustimmt. Damit rechnen
wir zum 1. Januar 2007. Im Zuge dessen wird dann auch aus
dem ADIG-Depot ein COMINVEST-Depot.
Ändern sich meine Ansprechpartner?
Nein. Alle Ansprechpartner, Telefonnummern, Konten und
Depotnummern bleiben unverändert.
Die COMINVEST wird ihre Vertriebspartner weiter zeitnah
über alles Wissenswerte zum Thema Neupositionierung
informieren!
PARTNERMAGAZIN
Erste Liga:
Die ADIG-Deutschlandfonds
Titel
» Von Heinz-Josef Simons
Managementkompetenz und Performance-Erfolge sind auch und nicht zuletzt
eine Sache von Erfahrung und Tradition. Das beweist seit nunmehr 56 Jahren
die hierzulande älteste Investmentgesellschaft mit ihrer außergewöhnlichen
Expertise für den deutschen Aktien­markt. So überzeugen der ADIG Fondak und
der Mischfonds ADIG Fondra, die beide bereits im Jahr 1950 aufgelegt wurden,
seit mehr als einem halben Jahrhundert durch eine außergewöhnliche, weil
über­durch­schnittliche Wertentwicklung. Längst können Anleger mit einer Reihe
unterschiedlicher ADIG-Fonds, entsprechend ihrer individuellen Risikobereit­
schaft und ihrem zeitlichen Horizont, ein längerfristig chancenreiches Deutschland-Portofolio zusammenstellen. Etwa mit dem ADIG Fondra, dem ADIG Fondak
und dem Plusfonds als solide Basisinvestments. Diese können dann durch
Neben­wertefonds wie den Adiselekt und den ADIG NewTec angereichert werden, um die Renditeperspektiven auf Dauer zu verbessern.
1950 war in vielerlei Hinsicht ein denkwürdiges Jahr. Der
Zweite Welt­krieg war gerade vorbei, die Menschen bezahlten
ihre Ein­käufe bereits mit der guten alten D-Mark. Nach der
Währungsreform gab es beinahe über Nacht wieder fast alles
zu kaufen – das galt vor allem für höherwertige Lebensmittel
– was das Herz begehrte. Ans Sparen, allgemein: an die Geld­
anlage, dachte wohl kaum jemand. Dennoch wagte sich die
erste deutsche Kapitalanlage-Gesellschaft weit nach vorn. Am
18. August 1950 legte sie den Mischfonds ADIG Fondra auf,
­gut zwei Monate später, nämlich am 30. Oktober, mit dem
ADIG Fondak den ersten Aktienfonds mit Anlageschwerpunkt Deutschland. Wer damals ein wenig Mut besaß, in die
wirtschaftliche Zukunft Deutschlands zu investieren, auch
Geld übrig hatte und dieses in einen der beiden ADIG-Fonds
investierte, kann heute eine beinahe unglaubliche Bilanz
ziehen. So beträgt die kumulierte Wert­entwicklung des ADIG
Fondra bei­nahe 13.000 Prozent, das sind im Jahresschnitt
mehr als neun Prozent Rendite. Weitaus gewinnträchtiger,
was bei Aktienfonds erfahrungsgemäß systembedingt ist, war
die Anlage im ADIG Fondak. Seit Auflage sum­mierte sich der
Wertzuwachs auf fast 42.000 Prozent, umgerechnet deutlich
mehr als elf Prozent Rendite im Schnitt der vergangenen
fast 56 Jahre. Wenn auch deutlich jünger, so sind die beiden
anderen Deutschland-Spitzen­fonds der ADIG, nämlich der
Plusfonds sowie der Adiselekt, ähnlich renditereich. Allein der
NewTec tanzt – noch – ein wenig aus der Reihe, weil er erst
11
Titel
PARTNERMAGAZIN
im April des Jahres 1999, also kurz vor dem Platzen der weltweiten Technologieblase, aufgelegt wurde. „Sieht man von
den ersten fünf Nachkriegsjahren ab, so ist der Fondak der
Wegbegleiter unseres Landes, der demokratischen Bundes­
republik. Der Fonds hat das Aktiensparen bei uns gleichsam
salonfähig gemacht und dadurch die aufstrebende deutsche
Wirtschaft in den Anfangsjahren mitfinanziert“, sagt Heidrun
Heutzenröder, seit dem Jahr 1998 verantwortliche PortfolioManagerin des Fondak. Mit ihm als erstem deutschen Aktienfonds stand von Beginn an auch Kleinsparern die Möglichkeit
offen, von den enormen Renditechancen des Produktivkapitals
zu profitieren. Dazu passt, dass der Fondak sehr früh auch
VL-fähig war, Arbeitnehmer also ihre „Vermögenswirksamen
Leis-t­ungen“ investieren können. Wolfgang Jurowski wiederum, Portfolio-Manager des ADIG Fondra, charakterisiert den
ersten Wertpapierfonds in Deutschland so: „Als ein Fonds,
der sowohl in deutsche Aktien als auch in Anleihen investiert,
schlägt sich der Fondra unverändert hervorragend in der
Königsdisziplin der Geldanlage. Der Kunde erhält eine sauber
strukturierte Vermögensstrategie aus einer Hand, weil er sich
weder um die Auswahl der erfolgversprechendsten Aktien
kümmern noch den Kopf über den richtigen Laufzeitmix bei
Anleihen zer­brechen muss. Wie gut das funktioniert, zeigt die
Wertent­wick­lung in den vergangenen rund fünfeinhalb Jahrzehnten.“
■
KGV so niedrig wie vor fünfzehn jahren
Aber wo steht Deutschland momentan? Zweifellos eine berech­
tigte Frage. Denn so glänzend der Rückblick auf die vergan­
genen Jahre und Jahrzehnte auch sein mag – für Aktien­anleger
zählen allein die Perspektiven. Die Zukunft des Standorts,
die Chancen der Unternehmen zwischen Pinneberg und Passau, Frankfurt/Main und Frankfurt/Oder, sich im weltweiten
Wettbewerb zu behaupten. Und auch Umsätze und Gewinne
stetig zu steigern und auf diese Weise einen Mehrwert für die
Firmen­eigentümer zu schaffen, der zwangsläufig steigende
Aktienkurse mit sich bringt. Allerdings hat der DAX im Juni erst
einmal den Rückwärtsgang eingelegt. Das Elite-Barometer
DAX verlor innerhalb kurzer Zeit rund 10 Prozent an Wert. Die
Kursrückgänge in den unteren Börsenligen, dem MDAX, SDAX
sowie dem TecDAX, waren noch ausgeprägter. Auch weil
diese Barometer während der Aufschwungphase zum Teil
deutlich mehr zugelegt hatten als der DAX. Ver­schnaufpause
oder Trendwende? Ein schlechtes Omen oder aber ein gesunder Rücksetzer, damit Investoren wieder neue Kraft schöpfen
können?
„Das wirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor in Ordnung“,
glaubt Heidrun Heutzenröder, verantwortliche Portfolio-Mana-
gerin des ADIG Fondak. Mehr noch, wegen der Korrektur sei
das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der 30 DAX-Werte so niedrig wie zuletzt vor 15 Jahren.
Zudem sprechen wichtige Indikatoren dafür, dass die deutsche Wirtschaft spürbar in Fahrt kommt. „Dies kombiniert
mit der günstigen Bewertung des deutschen Aktienmarktes
sollte mehr Investoren als heute zuversichtlich stimmen“, meint
Christoph Berger, ebenfalls Stratege im Deutschland-Team der
COMINVEST und verantwortlicher Portfolio-Manager unter
anderem des ADIG Plusfonds.
■
Deutschland: INDIKATOREN ZEIGEN solides Szenario
Fakten für Investoren: Der ifo-Geschäftsklimaindex, traditionell
eine wichtige Grundlage für Aktieninvestments in Deutschland, ist fast so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Der GfKKonsumklimaindex, der die Kauflaune privater Verbraucher
misst, ist zum achten Mal in Folge gestiegen. Mittlerweile
wurden die Wachstumsprognosen für das laufende Jahr stetig
nach oben gesetzt. Nun rechnet sogar die Wirtschaft, vertreten durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag
(DIHK), im laufenden Jahr mit einem Konjunkturplus von
zwei Prozent. Nicht zuletzt weil der Export, die Paradedisziplin unserer Volkswirtschaft, nach wie vor boomt. Ungemach
Deutsche Aktien renditestark
Fondskategorien
| Jahre
Gemischte deutsche Fonds |
Deutsche Aktienfonds
|
Europäische Aktienfonds |
Internationale Aktienfonds |
20
20
20
20
8,5 %
8,0 %
7,6 %
7,3 %
Gemischte deutsche Fonds |
Deutsche Aktienfonds
|
Europäische Aktienfonds |
Internationale Aktienfonds |
15
15
15
15
7,7 %
6,6 %
6,5 %
6,1 %
Gemischte deutsche Fonds |
Deutsche Aktienfonds
|
Europäische Aktienfonds |
Internationale Aktienfonds |
10
10
10
10
6,9 %
5,7 %
5,2 %
5,5 %
Deutsche Aktienfonds entwickelten sich im 10-, 15- und 20-Jahres-Schnitt besser
als europäische und internationale Aktienfonds. In der kurzfristigen Betrachtung von
10 Jahren ist die jüngste Börsenbaisse noch zu spüren.
Quelle: BVI
12
14
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
Titel
droht allerdings – zu­mindest auf den ersten Blick – von der
Zinsseite. Anlass, wenn nicht gar Grund für den Kursrutsch
seit Mitte Mai waren eben die Inflationssorgen rund um den
Globus und die Befürchtung, dass die großen Notenbanken,
allen voran die amerikanische Federal Reserve und die europäische EZB, ihre Zinspolitik noch verschärfen und den Preis
des Geldes in den nächsten Monaten stärker anheben als von
Investoren erwartet. Doch ist die Leitzins-Politik der großen
Zentralbanken derzeit wirklich so beängstigend? Ist der Anstieg der Anleihen-Renditen, bei euro­päischen Staatspapieren
seit dem Tiefststand im vergangenen Jahr immerhin um
mehr als einen Prozentpunkt auf zeitweise über vier Prozent,
wirklich so schlimm? Nach der reinen Lehre schon. Und das
aus unterschiedlichen Gründen. So verknappt ein höherer
Geldpreis die Überschussliquidität der Investoren, die in den
vergangenen Jahren erheblich zur Hausse an den Aktienmärk-
ten beigetragen hat. Und höhere Anleihen-Renditen verteuern
die Refinanzierung der Unternehmen – zugleich machen sie
Schuldverschreibungen als natürliche Konkurrenten von Aktien
relativ gesehen attraktiver.
■
Verringertes Kursniveau spricht für Kauf
Doch weiterhin „sind die Zinsen, trotz der strafferen Geldpolitik rund um den Globus, historisch recht niedrig“, sagt Fondak-Strategin Heidrun Heutzenröder. Bei uns in Europa lotst die
EZB nur ganz langsam den Geldpreis nach oben, um die Konjunktur nicht zu gefährden. An dieser recht behutsamen und
gut austarierten Zinspolitik dürfte sich vorläufig nichts ändern.
Zugleich ist „eine Rendite von rund vier Prozent für 10-jährige
Euro-Staatsanleihen historisch betrachtet auf dem unteren
adig Fondak – WKN 847 101
adig Fondra – WKN 847 100
Wertentwicklung in % (3 Jahre)
Wertentwicklung in % (3 Jahre)
Niveau“, meint Portfolio-Manager Christoph Berger. Dies alles
sorge für günstige Finanzierungsbedingungen auf Unternehmensseite und auch dafür, dass Anleihen als wichtigste konkurrierende Anlageform zu Aktien nicht allzu stark werden.
Börsennotierte Unternehmensbeteiligungen aus Deutschland
haben somit – auch auf mittlere Sicht, vor allem aber länger­
fristig – weiter gute Perspektiven und laden derzeit zum Kauf
ein. Auch „weil die momentane Korrekturphase noch eine
Weile dauern könnte“, wie Fondak-Managerin Heidrun Heutzenröder meint. Das spürbar verringerte Kursniveau spreche
langsam wieder für Zukäufe oder Neuengagements. „Wobei
die Betonung allerdings auf ‚langsam‘ liegt“, räumt Heidrun
Heutzenröder ein. „Keine Experimente“ – mit diesem Wahlkampfmotto sicherte sich die CDU/CSU vor Jahrzehnten die
Mehrheit im Bundestag. Und dieses Motto sollten auch Anleger
beherzigen, die nach wie vor und vor allem langfristig dem
deutschen Aktienmarkt ausgezeichnete Perspektiven und gute
Gewinnchancen einräumen. Denn „keine Experimente“ be­
deutet: sich bewusst entscheiden für Anlagen in Qualitätsfonds
des Investmenthauses mit der längsten und größten Deutschland-Expertise und mit nachweisbaren Performance-Erfolgen.
Somit können Investoren, entsprechend ihrer Risikoneigung,
problemlos ein erstklassiges Deutschland-Depot mit den
bewährten ADIG-Fonds zusammenstellen. Eine Lageplan für
Anleger mit der Vorliebe für schwarz, rot, gold ... und brillant.
■
ADIG Fondra – die 10 größten Werte zum 31.05.2006
ADIG Fondak – die 10 größten Werte zum 31.05.2006
Allianz AG
6,97 %
E.ON AG
8,03 %
Siemens AG
6,86 %
Siemens AG
6,48 %
Deutsche Bank AG
6,66 %
Deutsche Bank AG
5,41 %
DaimlerChrysler AG
5,41 %
Allianz AG
5,18 %
E.ON AG
4,99 %
DaimlerChrysler AG
4,81 %
SAP AG
3,83 %
Deutsche Telekom AG
4,19 %
Deutsche Telekom AG
3,05 %
SAP AG
3,90 %
BASF AG
2,69 %
BASF AG
3,66 %
ThyssenKrupp
2,33 %
RWE AG
2,70 %
RWE AG
2,20 %
Bayer AG
2,67 %
Über 40.000 Prozent Rendite, 11,5 Prozent pro Jahr – diese Bilanz zieht Deutschlands
ältester Aktienfonds nach über 56 Jahren. Dank einer außergewöhnlichen Deutschland-Expertise blieb der ADIG Fondak auch in schwierigen Börsenphasen von größeren Einbußen verschont.
Den Mischfonds ADIG Fondra zeichnet sein ausgewogenes Verhältnis von Euro-Anleihen und deutschen Aktien aus. Mit einer Wertentwicklung von über 12.000 Prozent,
das sind 9,2 Prozent im Jahresschnitt, erwirtschaftete der Fonds seit Erstauflage 1950
eine überdurchschnittliche Rendite für einen Fonds seiner Kategorie.
TITEL
adig Adiselekt – WKN 976 956
Wertentwicklung in % (3 Jahre)
ADIG Adiselekt – die 10 größten Werte zum 31.05.2006
Merck KGaA
4,34 %
Celesio AG
4,21 %
PUMA AG Rudolf Dassler Sport
3,08 %
Deutsche Postbank AG
2,79 %
IVG Immobilien
2,69 %
K+S Aktiengesellschaft
2,63 %
LANXESS AG
2,63 %
Salzgitter AG
2,45 %
Beiersdorf AG
2,37 %
DIC Asset AG
2,23 %
ADIG Fondra
Ein Mischfonds und zugleich der älteste Fonds eines deutschen
Investmenthauses. Für Fondsanleger „ideal geeignet als
langfristiges Basisinvestment, weil wir das Portfolio stets – ent­
sprechend den jeweils aktuellen Marktgegebenheiten – mit
einer sehr guten Mischung aus Euro-Anleihen und erstklassigen
deutschen Aktien bestücken“, erläutert Fondsmanager Wolfgang
Jurowski. Ein Konzept, das seit nunmehr fast 56 Jahren überdurchschnittlich erfolgreich ist. Denn seit Auflage erreichte
der ADIG Fondra im Schnitt eine Wertentwicklung von 9,2 Prozent im Jahr. „Ein Großteil der historischen Performance geht
auf die richtige Vermögensaufteilung zwischen Aktien und
Renten zurück“, erläutert Wolfgang Jurowski. Und fügt hinzu:
„Wegen der momentan extrem günstigen Bewertung des
deutschen Aktienmarktes weist der Fonds mit 68 Prozent eine
klare Übergewichtung hiesiger Unterneh­mens­­­beteiligungen auf.
„Allerdings soll die Höchstquote von 70 Prozent Aktien nicht
überschritten werden. Denn einerseits darf der ADIG Fondra
seinen Mischfondscharakter – Stichworte: Produktwahrheit
und Produktklarheit – nicht verlieren. Andererseits sollten
weitere vorübergehende Kursrückgänge, sofern die Konsolidierung am Aktienmarkt noch einige Zeit andauert, abgefedert werden.“ Auf der Aktienseite konzentriert sich Wolfgang
Erstklassige substanzstarke Unternehmen aus dem MDAX und SDAX sorgen im Port­
folio des ADIG Adiselekt für überdurchschnittlich hohe Renditen. Mit durchschnittlich
10 Prozent Rendite pro Jahr seit Erstauflage 1994 ist der Fonds eine erstklassige
langfristige Depotbeimischung.
Jurowski, entsprechend dem in ADIG-Fonds dominierenden
Value-Ansatz, auf die Aktien günstig bewerteter
und substanzstarker Unternehmen mit vergleichsweise hoher
Marktkapitalisierung aus dem DAX und dem MDAX.
■
ADIG Plusfonds
Dieser Mischfonds ist ebenfalls als Basisinvestment für Deutsch­
land-orientierte Investoren geeignet. „Anleger sollten allerdings
ein wenig mehr Risikobereitschaft mitbringen, weil der Fonds
deutlich offensiver ausgerichtet ist als der ADIG Fondra“, erläutert Christoph Berger, verantwortlicher Portfolio-Manager
des ADIG Plusfonds. Derzeit sind mehr als 80 Prozent des
15
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PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
titel
adig Plusfonds – WKN 847 108
Wertentwicklung in % (3 Jahre)
ADIG Plusfonds – die 10 größten Werte zum 31.05.2006
Siemens AG
5,29 %
E.ON AG
4,54 %
Europ.Aeron.Def.+Space Co.EADS Aan-
4,18 %
delen
4,16 %
Allianz AG
3,88 %
Deutsche Bank AG
3,68 %
DaimlerChrysler AG
3,10 %
DEPFA BANK PLC Registered Shares EO 0,3
3,00 %
Deutsche Telekom AG
2,98 %
SAP AG
2,96 %
Deutlich offensiver als der ADIG Fondra ist der Mischfonds ADIG Plusfonds ausgerichtet. Mit einem Aktienanteil von derzeit mehr als 80 Prozent eignet sich der Fonds
dennoch als Basisinvestment. Denn: Durchschnittlich 8,4 Prozent Rendite pro Jahr
seit Auflage 1971 können überzeugen.
Fondsvermögens am deutschen Aktienmarkt investiert. Entsprechend dem Value-Ansatz ausschließlich in substanzstarken
und güns­tig bewerteten Unternehmen mit vergleichsweise
hoher Dividendenrendite. Diese stammen überwiegend aus
dem DAX und dem MDAX. Euro-Anleihen von Emittenten mit
erstklassiger Bonität haben derzeit einen Anteil von rund 15
Prozent am Fondsportfolio.
■
ADIG Fondak
Die erste, beste und in den vergangenen Jahrzehnten erwiesenermaßen rentabelste Wahl, wenn Anleger langfristig in deutsche Aktien investieren möchten. Seit seiner Auflage im Okto­ber
1950 hat der ADIG Fondak mit einem Durchschnittsplus von
11,5 Prozent im Jahr eine beispiellose Performance hin­gelegt.
Dass auch die Zukunft ähnlich gute Renditechancen bereithält,
dafür sprechen die außergewöhnliche Deutschland-Expertise
der ADIG und die Management-Qualitäten des DeutschlandTeams bei der COMINVEST mit Heidrun Heutzen­röder an der
Spitze. Schon vor mehr als einem Jahr hat die erfolgreiche
Portfolio-Managerin damit begonnen, den damals vergleichsweise hohen MDAX-Anteil im Fonds zugunsten von DAX-Werten abzubauen. „Diese sind mittlerweile günstiger bewertet
und haben im Schnitt eine höhere Dividendenren­dite“, lautet
Heidrun Heutzenröders Begründung. Vor gut einem Jahr war
der Anteil von MDAX- zu DAX-Titeln ungefähr 60 zu 40. Heute
ist es genau umgekehrt. Eine weitsichtige strategische Entscheidung, mussten doch die Aktien aus dem MDAX während der
aktuellen Korrektur größere Kurseinbußen hinnehmen als die
großen Geschwister aus dem DAX. Mit dieser strategischen
Ausrichtung ist der ADIG Fondak optimal ausgerichtet, um
auch künftig eine langfristig erstklassige Performance für risikobereite Deutschland-Anleger zu erreichen.
■
ADIG Adiselekt und ADIG NewTec
Nein, Basisinvestments sind diese beiden WachstumswerteFonds der COMINVEST nicht. Aber allemal eine erstklassige und
langfristig chancenreiche Depotbeimischung für Deutschlandorientierte Anleger, die bei überschaubaren Risiken den Ertrag
ihrer Investments spürbar verbessern möchten. Verantwortlicher Portfolio-Manager beider Fonds ist Ralf Walter. Beim ADIG
Adiselekt konzentriert er sich auf substanzstarke, zugleich geringer kapitalisierte Unternehmen aus dem MDAX und SDAX.
Anlageuniversum des ADIG NewTec ist in der Hauptsache,
nomen est omen, der Index TecDAX. „Zu Beginn der Korrektur
habe ich beim Adiselekt die Barreserve auf rund zehn Prozent
ausgebaut und das Portfolio in defensivere Werte umge­schichtet“,
erläutert Ralf Walter seinen momentanen taktischen Ansatz.
Verringert wurden zugleich die Aktien von Unternehmen,
die in den vergangenen Monaten eine überdurchschnittliche
Wertentwicklung erreicht hatten. Dazu zählten vor allem Solar- und Immobilientitel. „Ich verhalte mich derzeit ab­wartend
vorsichtig und investiere mit gezieltem Stockpicking in Unternehmen, die von den weltweiten Ereignissen möglichst nicht
berührt werden. Vor allem weil sie in attraktiven Mischmärkten
aktiv sind“, sagt Ralf Walter.
Ist Deutschland also eine erstklassige Investment-Story?
Zweifellos, wenn auch unter anderen Umständen als damals in
den 50er Jahren, da mit dem Fondra und dem Fondak die Basis
für mehr als fünf Jahrzehnte Investmenterfolg gelegt wurde und
eine beispiellose Deutschland-Expertise ihren Anfang nahm.
adig NewTec – WKN 989 958
Wertentwicklung in % (3 Jahre)
TITEL
17
ADIG NewTec – die 10 größten Werte zum 31.05.2006
SolarWorld AG
8,54 %
United Internet AG
5,07 %
BB Biotech AG
4,13 %
Software AG
4,01 %
Conergy AG
3,34 %
Utimaco Safeware AG
3,04 %
MorphoSys AG
2,97 %
Kontron AG
2,66 %
BIOPETROL Industries AG
2,66 %
Wolfgang Steubing AG
2,61 %
Der ADIG NewTec hat sich in seiner Anlagepolitik auf aussichtsreiche Titel aus dem TecDAX spezialisiert. Mit einer Wertentwicklung von 120 Prozent auf 3-Jahres-Sicht stellt er nicht
nur den Vergleichsindex TecDAX in den Schatten, sondern auch viele seiner Konkurrenten.
„Deutsche Aktien haben ein ausgezeichnetes
Preis-Leistungs-Verhältnis.“
›› Interview: Heinz-Josef Simons
Das COMINVEST Deutschland-Team (von links): Christoph Berger, Heidrun Heutzenröder und Ralf Walter
Mitte Mai startete an den internationalen Aktienbörsen die von vielen Experten und Strategen erwartete
Korrektur. In den Wochen danach verloren auch die beiden wichtigsten Marktbarometer, der DAX sowie
der MDAX, spürbar an Wert. Die Kursgewinne seit Jahresbeginn wurden weitgehend aufgezehrt. Verschnaufpause oder Trendwende? Diese Frage stellen sich immer mehr Fondsanleger. Fundamental ist das Umfeld
für deutsche Aktien weiterhin sehr gut. Und allmählich kann man darüber nachdenken, zu günstigen Kursen
zuzukaufen oder neu einzusteigen. Das jedenfalls meinen die Deutschland-Strategen der COMINVEST,
nämlich Heidrun Heutzenröder, Christoph Berger und Ralf Walter, übereinstimmend beim Round Table mit
Heinz-Josef Simons. Genau hinschauen und seine Investments sorgfältig abwägen sollte man aber schon,
betonen die drei Portfolio-Manager. Zumal die momentane Unsicherheit noch einige Zeit anhalten dürfte.
Das Trio verantwortet die Performance der ADIG-Fonds rund um das Thema Deutschland: ADIG Fondak,
ADIG Adiselekt, ADIG Adifonds, NÜRNBERGER ADIG A, ADIG Plusfonds sowie ADIG NewTec.
Frau Heutzenröder, meine Herren, wie
haben Sie die vergangenen Wochen
erlebt?
Heutzenröder: Wir haben, da spreche
ich für jeden im Deutschland-Team, die
Korrektur erwartet. Das Ausmaß allerdings hat uns schon etwas überrascht.
Wir wissen aber aus Erfahrung, dass die
Börsen gern übertreiben. Sowohl nach
unten als auch nach oben.
Worin sehen Sie denn den Grund, dass
es den DAX und den MDAX, aber auch
andere weltweit bekannte Indizes derart durchgerüttelt hat?
Berger: Eine beachtliche Mitschuld, sofern man denn von Schuld reden kann,
hat Ben Bernanke, der neue Chef der
US-amerikanischen Notenbank Federal
Reserve. Seine Aussagen zur weiteren
Zinspolitik in den USA haben an den
Kapitalmärkten für einige Verwirrungen
gesorgt. Ich glaube, Investoren müssen
erst noch lernen, diesen Mann einzuschätzen, vor allem aber seine Aussagen
angemessen zu interpretieren.
Das ist sicher nur ein wichtiger Grund
für die momentane Nervosität an den
internationalen Aktienmärkten. Aber
da gibt es ja auch noch den hohen Ölpreis, die wachsenden Inflationssorgen
und den schwachen US-Dollar ...
Walter: Mit all dem leben wir schon
länger. Und nach wie vor geht es der
deutschen Industrie verhältnismäßig gut.
Die Auftragseingänge aus dem Ausland
sind sehr hoch. Auch bei den Orders aus
dem Inland können wir eine deutliche
Belebung feststellen.
Heutzenröder: Frühindikatoren und
Stimmungsbarometer sind positiv bis
optimistisch. Allmählich verbessert sich
auch das Konsumklima in Deutschland.
Fundamental hat sich also unser Weltbild nicht eingetrübt.
Was man für die USA nicht gerade
behaupten kann. Stichworte: deutlich
gestiegene Verbraucherpreise und
Furcht vor einer Konjunkturdelle im
zweiten Halbjahr 2006 ...
Berger: Die Inflationsängste in Amerika
halten wir für übertrieben. Der Preisauftrieb dürfte sich im Jahresverlauf,
nicht zuletzt aufgrund des sogenannten
Basiseffekts, spürbar beruhigen. Zudem
haben die Vereinigten Staaten weiterhin
ein be-achtliches Wirtschaftswachstum,
dessen Dynamik allerdings – dies si-
PARTNERMAGAZIN
gnalisiert der Trend in den vergangenen
Monaten – leicht nachlassen dürfte.
Und welche Schlüsse ziehen Sie für
den deutschen Aktienmarkt daraus?
Berger: Vor allem bei uns in Deutschland
ist die Bewertung, gemessen beispielsweise am Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV),
sehr günstig. Naturgemäß weitaus günstiger als noch vor einigen Wochen, als
die beiden Indizes DAX und MDAX ihre
vorläufigen Höchststände im aktuellen
Aufwärtstrend erreicht hatten. Und im
Vergleich zu Staatsanleihen ist der deutsche Aktienmarkt sogar extrem preiswert. Das Anleihen-KGV ist momentan
etwa doppelt so hoch wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis aller 30 DAX-Werte.
Unterstellt, das Umfeld in Deutschland
ist wirklich so positiv wie von Ihnen dargestellt: Da müssten wir doch allmählich die Wende nach oben schaffen.
Heutzenröder: Wie bereits gesagt, die
Börsen neigen zu Übertreibungen nach
oben und nach unten. Und nichts mögen
Investoren weniger als Unsicherheit.
Deshalb könnte die Korrektur noch
eine Weile dauern. Eine nachlassende
Schwan-kungsbreite am Aktienmarkt
könnte ein erstes Signal für ein baldiges
Ende der momentanen Abwärtsbewegung sein. Wir im Deutschland-Team
denken intensiv darüber nach, angesichts
der Kursrück­gänge und der sehr günstigen Bewertung langsam wieder Aktien
zuzukaufen oder andere Titel neu in
unsere Fonds-Portfolios aufzunehmen.
Wobei die Be-tonung allerdings eindeutig auf „langsam“ liegt.
Verlassen wir nun die aktuellen Ereignisse und wenden uns den eher längerfristigen Perspektiven des deutschen
Aktienmarktes zu. Offenbar haben
Investoren, zumal aus dem Ausland,
schon seit längerem erkannt, dass die
Lage bei uns im Land wieder sehr gut
ist, vor allem aber besser als die lange
recht miese Stimmung. Der Aufwärtstrend des DAX und anderer wichtiger
deutscher Börsenbarometer seit Frühjahr 2003 ist ein überzeugender Beweis
dafür ...
Heutzenröder: Erfahrungsgemäß haben
Investoren ein ausgeprägtes Gespür für
Trends, Entwicklungen, bestimmte Themen und Strömungen. Bekanntlich ist an
der Börse das Hier und Jetzt längst Vergangenheit. Was zählt, ist morgen und
übermorgen. Ein guter Fondsmanager
muss das sprichwörtliche Gras wachsen
hören. Wie Sie eben schon sagten: Die
Vergangenheit hat an der Börse höchs­
tens noch statistische Bedeutung.
Wie schauen das Morgen und das Übermorgen denn aus? Das interessiert Anleger mit einer Vorliebe für deutsche
Aktien ganz besonders. Ganz gleich, ob
sie bereits ADIG-Fonds in ihren Depots
haben oder aber in diesen Tagen und
Wochen wegen des günstigen Kurs­
niveaus neu einsteigen möchten.
Berger: Deutschland bietet weiterhin
eine gute Investmentgeschichte. Daran
hat sich bislang im Wesentlichen nichts
geändert. Investoren honorieren weiterhin das allmähliche Aufbrechen der
über Jahrzehnte als verkrustet geltenden
Deutschland AG sowie die Erfolge der
Unternehmen bei ihren Re- und Umstrukturierungen. Zudem ist der deutsche
Aktienmarkt, trotz der spürbaren Kurszuwächse in den vergangenen knapp
drei Jahren, immer noch recht günstig
bewertet, sowohl historisch gesehen als
auch im Vergleich zu den Aktienmärkten
anderer großer Industrienationen wie
der USA oder Japan.
Walter: Man muss aber auch sehen, dass
Anleger mittlerweile wohl nicht mehr so
einfach Geld verdienen können wie noch
vor zwei oder drei Jahren. Die momentan
recht starken Kursausschläge, sogar in­
ner­halb nur eines einzigen Tages, deuten
auf eine vergleichsweise große Unsicherheit hin. Da werden dann zunehmend
die Gewinne der vergangenen drei Jahre
gesichert.
Können wir uns auf zwei Dinge einigen?
Erstens: Der deutsche Aktienmarkt ist
zwar nicht mehr so preiswert wie vor
zwei Jahren, aber immer noch historisch und relativ günstig. Und zweitens:
Auch heute gibt es zahlreiche Unternehmen in Deutschland, deren Aktien
längerfristig ein lohnendes Investment
bei überschaubarem Risiko sind.
Heutzenröder: Ja.
Berger: Richtig.
EXPERTENGESPRÄCH
Walter: Dem kann ich nur beipflichten.
Solche Unternehmen gibt es auch anderswo. In Westeuropa, in den osteuropäischen Reformländern, in den USA
und Japan und vor allem in den Regionen, die man gemeinhin als Emerging
Markets bezeichnet. Weshalb gerade
Deutschland?
Heutzenröder: Ich glaube, niemand von
uns hat bislang empfohlen, ausschließlich deutsche Aktien zu kaufen. Und das
wird auch keiner tun. Schließlich ist eine
möglichst breite Streuung des Kapitals,
die Diversifizierung auf unterschiedliche
An-lageformen wie Aktien-, Renten- und
Wert­sicherungsfonds, die ideale Strategie, langfristig einen ansehnlichen Ver­
mö­gens­zuwachs bei überschaubarem
und kalkulierbarem Risiko zu erreichen.
Berger: Und innerhalb der einzelnen
Anlagekategorien kann und sollte der
Anleger weiter diversifizieren. Die COMINVEST beispielsweise bietet zu diesem Zweck eine breite und qualifizierte
Fonds­palette. Der Sparer kann also die
eigene Fondsstrategie entsprechend
seiner Risikoneigung, seinem Anlageho­
rizont und einer Reihe weiterer Kriterien
zusammenstellen.
Was bedeutet das konkret?
Walter: Dann mache ich es etwas plas­
tischer und griffiger. Nehmen wir einmal
an, Sie wollen ein Auto kaufen. Sie wälzen
Prospekte, lesen Testberichte, TÜV- und
ADAC-Reporte. Letztlich geht es um
das möglichst optimale Preis-LeistungsVer­hältnis: Bei welchem Hersteller also
bekommen Sie für möglichst wenig Geld
eine hochwertige Ausstattung, moderne
Technik, kurz und gut: ein zuverlässiges
Fahrzeug, das nach fünf Jahren und hoher Laufleistung immer noch einen annehmbaren Verkaufswert hat? Beim Investieren in Aktien ist es nicht viel anders.
Der Fondsmanager verhält sich fast wie
der Autokäufer. Unternehmensbilanzen
werden sorgfältig analysiert, regelmäßig
werden ausführliche Gespräche mit dem
Management geführt und, und, und. Am
Ende stellt sich heraus, dass im Hinblick
auf das Preis-Leistungs-Verhältnis viele
Unternehmen für eine Investition nicht
in Frage kommen. Und das aus unter-
19
20
EXPERTENGESPRÄCH
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
schiedlichen Gründen. Vielleicht, weil
sie unseren hohen Ansprüchen mangels
Firmenqualität nicht genügen.
Berger: Oder aber, oft durchaus der Fall:
An der Qualität ist kaum etwas auszusetzen. Doch die Aktie ist mittlerweile
einfach zu teuer. Und teuer bedeutet:
Entweder hat der Aktienkurs nur noch
begrenzte Chancen, weiter zu steigen.
Oder aber die Gefahr, dass der Kurs absehbar fällt, ist unakzeptabel hoch. Die
Kunst eines guten Fondsmanagers besteht also darin, Aktien mit dem besten
Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden.
Und meinen Sie, dass es in Deutschland
vergleichsweise viele Unternehmen
gibt, deren Anteilsscheine ein gutes
Preis-Leistungs-Verhältnis haben?
Heutzenröder: Ja, sowohl in der historischen Betrachtung als auch gegenüber
den Unternehmen aus anderen Regionen und Ländern.
Auch wenn Deutschland nicht FußballWeltmeister werden sollte – wir sind
wieder wer. Als Wirtschaftsnation und
auch als Investitionsstandort. So in
etwa könnte kurz und bündig die Wertung für die vergangenen Jahre lauten.
Reicht das aus, damit der deutsche
Aktienmarkt wieder Fahrt aufnimmt
und die Kurse steigen?
Heutzenröder: Wenn wir zuerst einen
Blick zurück werfen wollen: Die Unternehmen haben enorme Fortschritte
gemacht bei ihren Restrukturierungen.
Ich nenne nur wenige Stichworte wie
Kostenreduzierung, Verbesserung prozessualer Abläufe und flexiblere Arbeitszeiten. Dies alles hat die Produktivität
erhöht sowie die Innenfinanzierungskraft
und das Eigenkapital gestärkt. Höhere
Gewinne und steigende Dividendenausschüttungen waren die zwangsläufige
Folge.
Und der moralische Aspekt des Verlustes von hunderttausenden Arbeitsplätzen? „Autos kaufen keine Autos“,
hat Henry Ford vor gut hundert Jahren
gesagt. Und er steht sicher nicht im
Verdacht, ein Sozialromantiker zu sein.
Berger: Die Gewinne von heute sind
aber auch die Investitionen von morgen,
und die Investitionen von morgen sind
die Arbeitsplätze von übermorgen. Als
Portfolio-Manager haben wir die Aufgabe und auch die Pflicht, für unzählige
Anleger möglichst gute Ergebnisse ab­
zuliefern. Die Qualität unserer Arbeit lässt
sich sehr gut messen, absolut wie relativ.
Auch die Vorstände der Unternehmen
stehen in der Pflicht – nämlich diese auf
einen profitablen Wachstumskurs zu
bringen. Kosteneinsparungen und Ar­
beits­platzabbau sind für alle ein schmerz­
licher Prozess. Doch viel schmerzhafter
wäre es in der Zukunft, wenn notwendi„Die Unternehmen haben enorme
Fortschritte gemacht bei ihren
Restrukturierungen. Dies alles hat
die Produktivität erhöht sowie die
Innenfinanzierungskraft und das
Eigenkapital gestärkt.“
ge Maßnahmen unterblieben. Dennoch
ist die Zurückhaltung beim Konsum nicht
zuletzt auf den Abbau vieler Arbeits­
plätze zurückzuführen und auf die Ungewissheit, wie lange es noch weitergeht
und was die Zukunft bringt.
Welche Rolle spielt die Politik in diesem
Zusammenhang?
Heutzenröder: Zweifellos eine sehr
wichtige. Denn Unternehmen benötigen
für Reformen gesetzliche Grundlagen,
vor allem aber Rechtssicherheit. Und
beides kann nur von der Politik kommen.
Die für Anfang kommenden Jahres
angekündigte Mehrwertsteuererhöhung um gleich drei Punkte auf dann
19 Prozent hat weder die privaten
Verbraucher noch die Unternehmen in
Deutschland besonders begeistert …
Heutzenröder: Das stimmt wohl. Doch
letztlich kommt es darauf an, was mit
den zusätzlichen Einnahmen passiert.
Der größte Teil wird offenbar für die Kon­
solidierung der Staatsfinanzen verwendet,
um im kommenden Jahr die MaastrichtKriterien zu erfüllen. Doch es dürfte noch
Geld übrig bleiben, um etwa die Lohnnebenkosten zu verringern. Zu­dem hat die
Bundesregierung ein 25 Milliarden Euro
schweres Paket geschnürt, mit dem unter
anderem Investitionen in die VerkehrsInfrastruktur, in Forschung und Entwick­
lung sowie die Verbesserung der degressiven Abschreibung für Unternehmen
finanziert werden sollen. Es gibt weitere
Themen in der politischen Pipeline, die
sich positiv auf Unternehmen und Kapitalmärkte auswirken könnten: die Einführung von Immobilienunternehmen, den
sogenannten REITs, auch in Deutschland
oder auch die Finanzierung öffentlicher
Infrastrukturmaßnahmen in staatlichprivater Kooperation, als Public-Private
Partnership. Reformen, zumal wenn sie
viel Geld kosten wie dieses 25-MilliardenInvestitionsprogramm, muss man sich
auch leisten können. Sofern die Konjunktur bei uns im Land nicht mitspielt,wird
auch das beste Vorhaben schnell zur
Makulatur.
Walter: Da rechnen wir für dieses Jahr,
im
Einklang mit den Wirtschaftsforschungsinstituten, mit einem doch ansehnlichen
Wachstum. Allerdings von einer niedrigen Basis aus. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt könnte sich die Konjunktur
2006 in der Spanne von 1,5 bis 2 Prozent
bewegen, nach nur 1 Prozent im vergangenen Jahr. Für Euroland liegen die
Wachstumsraten zwischen 1,5 und 2
Prozent nach 1,5 Prozent in 2005. In den
USA belaufen sich die Schätzungen auf
einen Zuwachs von 3 Prozent. Das ist
zwar mehr als bei uns in Europa, speziell
in Deutschland. Doch in den Vereinigten
Staaten schwächt sich die Wachstumsdynamik spürbar ab.
Das stimmt zuversichtlich. Doch
weiterhin werden wir in einer zweigeteilten Wirtschaftswelt leben. Hier
Deutschland als Exportweltmeister
und da ein Deutschland, wo der private
Konsum keine erkennbaren Anstalten
macht, die Talsohle zu verlassen.
Heutzenröder: Zugegeben, ein ideales
konjunkturelles Umfeld haben wir derzeit noch nicht. Die Exporte werden aber,
vor allem dank der starken Nachfrage aus
den ostasiatischen Ländern, auch in
diesem Jahr sehr gut laufen. Ein erneutes
Plus von rund sieben Prozent wie im
vergangenen Jahr ist durchaus möglich.
Ein schwacher US-Dollar ist allerdings
immer ein Risikofaktor für die Wettbe-
werbsfähigkeit deutscher Standorte.
Der private Verbrauch in Deutschland
ist weiter recht kläglich, und derzeit gibt
es praktisch keine Signale, dass sich der
Investitionsstau bei den privaten Haushalten auflöst.
Berger: So ist momentan zweifellos
die Lage. Wie gedämpft die Stimmung
der Privaten in Deutschland bereits seit
Jahren ist, zeigt eindrucksvoll die seit
2001 von neun auf mittlerweile elf Prozent gestiegene Sparquote. Die Menschen legen ihr Geld, was psychologisch
durchaus verständlich ist, lieber auf die
hohe Kante, als sich neue Möbel oder
ein neues Auto zu kaufen. Aber das wird
nicht immer so weitergehen. Irgendwann
muss Ersatz her. Und einen guten Portfolio-Manager zeichnet es aus, solche
künftigen Trends schon heute zu erkennen und bei seinen Investitionen zu
berück­sichtigen.
Ist diese Einschätzung mehr Intuition
und Gefühl, oder lässt sie sich durch
Fakten erhärten?
Walter: Die Fakten gibt es, und sie
sind eine gute Basis für Investitionsent­
schei­dungen. Nur zwei Beispiele: Das
durchschnittliche Alter der Pkw-Flotte
in Deutschland beträgt acht Jahre. 1981
lag dieser Wert noch bei 5,5 Jahren. Die
Annahme, dass der Pkw-Absatz – zumal
vor dem Hintergrund der Mehrwert­
steuererhöhung zu Beginn des kommenden Jahres – bald anziehen dürfte, ist
also nicht ganz abwegig. Ein weiteres
Beispiel: In Deutschland haben wir momentan nur 2,9 Neubaubeginne je 1.000
Einwohner. In Westeuropa liegt dieser
Wert bei 5,9, in den USA sogar bei 7.
Stichwort Risiko. Anlageentscheidungen, die heute getroffen werden, sind
das Ergebnis einer ganzen Reihe unterschiedlicher Kausalketten nach dem
Muster „wenn – dann“. Aber so einfach
ist dies an den Aktienmärkten nicht. Es
gibt immer Unwägbarkeiten und Risiken – kalkulierbare und auch solche,
die völlig überraschend kommen.
Heutzenröder: Es wäre fahrlässig und
gegenüber unseren Fondsanlegern
auch verantwortungslos, würden wir
die grund­sätzlich möglichen Risiken
igno­rieren. Zum einen geht’s darum, zu
bewerten, wie gravierend die Auswirkungen jedes einzelnen Risikos auf den
deutschen und die internationalen Aktienmärkte sind. Und andererseits müssen
wir auch die Möglichkeit einkalkulieren,
dass mehrere Einzelrisiken zeitlich
zusammentreffen, so dass sie sich ge­
genseitig verstärken.
Welche Risiken meinen Sie?
Berger: Sie lassen sich recht einfach
auflisten: ein schnell steigender und
deutlich höherer Ölpreis als heute, eine
„Aus heutiger Sicht ist es aber
recht unwahrscheinlich, dass alles, was wir als Risiko bezeichnet
haben, gleichzeitig und mit voller
Wucht eintrifft. “
spürbare Abschwächung des privaten
Konsums in den USA, von dem ein
erheblicher Teil der amerikanischen
Wirtschaftsleistung abhängt, ein starker
­Anstieg der Inflationsraten, in dessen
Gefolge die Zinsen und die AnleihenRenditen sprunghaft steigen, ein konjunktureller Einbruch in Asien, vor allem
in der Volksrepublik China.
Politische Probleme, etwa eine Zu­
spitzung des Atomstreits mit dem Iran,
oder sogar neue Terrorattacken nicht
zu vergessen …
Heutzenröder: Für Investoren ist die
Welt längst ein Dorf. Und selbst wenn
man sich, wie wir, nur auf den deutschen
Aktienmarkt konzentriert, können wir
uns nicht abkoppeln von internatio­
nalen Entwicklungen, ob es sich dabei
nun um wirtschaftliche oder politische
handelt. Aus heutiger Sicht ist es aber
recht unwahrscheinlich, dass alles, was
wir als Risiko bezeichnet haben, gleichzeitig und mit voller Wucht eintrifft.
Deshalb sind wir sehr zuversichtlich,
dass Fondsanleger mit Unternehmensbeteiligungen aus Deutschland mittelund längerfristig sehr ansprechende
Ergebnisse erzielen können.
Sie als Portfolio-Manager des COM­
INVEST Deutschland-Teams haben
in ­den vergangenen Jahren außerge-
EXPERTENGESPRÄCH
wöhnlich gute Arbeit abgeliefert. Das
haben nicht nur Anleger gemerkt, die
mit Ihren Fonds überdurchschnittliche
Renditen erzielen konnten. Es hat auch
zahlreiche Auszeichnungen aus be­
rufenem Munde, also von renommierten Rating-Agenturen gegeben.
Berger: Der ADIG Fondak hat in den
vergangenen Jahren eine Fülle von Auszeichnungen und Best-Ratings erhalten.
Etwa 5 Sterne bei Standard & Poor’s und
bei Morningstar. Im Jahr 2006 erreichte
der Fonds Platz 1 bei den S&P Fund
Awards in Deutschland sowie Österreich
und Schweiz, ebenfalls bei Lipper. Der
ADIG Adiselekt hat 4 Sterne bei Standard & Poor’s. In der Vergleichsgruppe
„Aktienfonds Deutschland Nebenwerte“
führt der Fonds die Liste über 1 Jahr an,
über ­drei Jahre liegt er auf Rang 4. Bei
den Fund Awards 2006 der Zeitschrift
Euro/ Finanzen hat der Adiselekt Rang 3
über 1 Jahr erreicht. Der ADIG Plusfonds
liegt in der Feri-Trust-Gruppe „Dynamische Mischfonds“ auf Rang 1 unter 65
Fonds über 3 Jahre. Für die Qualität des
Port­foliomanagements wurde der Fonds
im Jahr 2005 mit einem „A“-Rating von
Standard & Poor’s ausgezeichnet. Als bester Fonds über 3 Jahre in der Vergleichsgruppe „Mixed Assets Euro Aggressive
– Eurozone“ wurde er bei den Lipper
Fund Awards 2006 ausgezeichnet.
Und wann, denken Sie, ist die Korrektur
am deutschen Aktienmarkt beendet?
Wann kehrt wieder mehr Ruhe ein?
Heutzenröder: Das sind zwei schwierige
Fragen, die niemand seriös beantworten
kann. Bekanntlich sind Prognosen enorm
schwierig, sobald sie sich auf die Zukunft
beziehen. Aber im Ernst: Das fundamentale Umfeld für den deutschen Aktienmarkt ist sehr attraktiv. Offenbar deutlich
günstiger als noch vor einigen Wochen.
Allerdings kann niemand vorhersagen,
wann genau uns die Kehrtwende nach
oben gelingt. Im Übrigen: Die Erfahrung lehrt, dass langfristig orientierte
Fonds­anleger immer wieder mit solchen
Verschnaufpausen und Korrekturen
konfrontiert werden. Über die Jahre aber
haben sich Geduld und manchmal auch
Mut bewährt und bezahlt gemacht.
21
PARTNERMAGAZIN
Produkte 1
ADIG Rolling Protect
Wertsicherung mit variablen
Einstiegsmöglichkeiten
» Von Selime Celik
Laut einer Studie der Deutschen Bundesbank haben deutsche Anleger bis zu 4 Billionen Euro in kaum rentierlichen konservativen Anlageformen wie Sparbuch oder Festgeldkonto geparkt. Der Grund: die
Scheu vor Wertverlusten an den Aktienmärkten. Doch es gibt eine
Alternative: Der ADIG Rolling Protect bietet Wertsicherung zu flexi­
blen, monatlichen Sicherungszeitpunkten, den Erhalt des einmal erreichten Wertzuwachses und zusätzlich die Chance, an den positiven
Entwicklungen der Aktienmärkte teilzuhaben.
Zu den beliebtesten Anlageformen hierzulande gehört immer
noch das gute alte Sparbuch, obwohl außer der Macht der
Gewohnheit nicht mehr viel für diese Form der Geldanlage
spricht. Trotzdem legen immer noch insgesamt drei Viertel aller Bundesbürger in Sparbücher, Festgeldkonten oder
Geldmarktfonds an. Das belegen die Statistiken der Branchenvereinigung BVI (Bundesverband Investment und Asset
Management). Dokumentiert wird mit diesem Sparerverhalten
das Bedürfnis nach wertstabilen Investments, bei dem verhaltene Renditechancen in Kauf genommen werden. Obwohl es
Alternativen gibt – ganz egal ob man Sicherheit, Rendite oder
Liquidität am höchsten gewichtet –, die das „Lieblingsbuch“
der Deutschen übertrumpfen. Konservative Geldanlagen wie das
Sparbuch bieten derzeit Renditen von rund 2,5 Prozent pro
Jahr. Berücksichtigt man die aktuelle Geldentwertung von
2,1 Prozent im Jahr, ist unterm Strich für die Geldanlage kaum
noch eine positive Rendite erzielbar. Immerhin bewegte sich
die Inflationsrate in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich bei 2,8 Prozent pro Jahr. Aktuell sieht die Notenbank wegen
der besseren Konjunktur, hoher Ölpreise und bevorstehender
Steuererhöhungen – etwa in Deutschland – eine gewisse Gefahr
für die Preisstabilität. Aus diesem Grund hat die europäische
Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euro-Raum in einem dritten
Zinsschritt auf inzwischen 2,75 Prozent angehoben. Anleger
sind demnach fast schon gezwungen, auch in höher rentierliche Anlageklassen zu investieren, um einen Wertverlust ihres
Kapitals zu vermeiden. Es ist aber sinnvoll, dies nicht ohne Risikobegrenzung zu tun. „Der ADIG Rolling Protect trifft deshalb
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Produkte 1
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
HISTORISCHE SIMULATION DES ADIG Rolling Protect *
Euro
200.000
Durschnittl. Rendite p. a. 1 Jahr 3 Jahre
ADIG Rolling Protect* 6,30 % 4,8 0% Geldmarktfonds
1,77 % 1,91 % Festgeld
1,32 % 1,36 %
Beispielrechnung: Einmalanlage von 100.000 Euro
180.000
160.000
140.000
Sparbuch
120.000
Zeitraum
1 Jahr
3
5 Jahre (12/00 – 12/05)
10 Jahre (12/95
ADIG Rolling Protect Strategie*
0,65 % 0,68 % 0,85 %
1,22 %
* Simulation des ADIG Rolling Protect an historischen Daten.
Der Aktienanteil im Fonds orientierte sich am Portfolio des ADIG Best-in One Europe.
Berechnung nach BVI-Methode. Vergangenheitswerte sind keine Gewähr für die
Zukunft.
Allein verbindliche Grundlage für den Kauf von Anteilen dieses Fonds ist der
100.000
0
5 Jahre 1 0 Jahre
2,7 0% 7,40 %
2,54 % 2,78 %
1,91 % 2,17 %
Sparbuch
Festgeld
Geldmarktfonds
10 Jahre (12/95 – 12/05)
204.194 Euro / 7,40 % p. a.
112.865 Euro
123.991 Euro
131.570 Euro
5 Jahre (12/00 – 12/05)
117.334 Euro / 2,70 % p. a.
104.317 Euro
109.907 Euro
113.340 Euro
3 Jahre (12/02 – 12/05)
115.197 Euro / 4,80 % p. a.
102.045 Euro
104.142 Euro
105.850 Euro
1 Jahr (12/04 – 12/05)
106.282 Euro / 6,30 % p. a.
100.648 Euro
101.317 Euro
101.770 Euro
der einmal erreichte Wertzuwachs bzw. die Höchstkurse bleiben
erhalten, sofern ein Anleger dann mindestens noch drei Jahre
investiert bleibt. „Durch die monatliche Absicherung erreichter
Kursstände wird der ADIG Rolling Protect zu einer kalkulierbaren Kapitalanlage“, erklärt Jäger. Auch können Anleger praktisch
keinen Einstiegszeitpunkt mehr verpassen.
Im Vergleich zu Geldmarktfonds, Festgeld oder Sparbüchern konnte man in der Vergangenheit – das zeigt die historische Simulation – mit einer Investition in den ADIG Rolling
Protect in jeder Marktphase höhere Renditen erzielen.
■
Attraktive Renditechancen
Ein zweiter wesentlicher Unterschied zum ADIG Total Return
Protect ist, dass der ADIG Rolling Protect nicht in Aktien, sondern
in Zielfonds investiert. „Dabei bedienen wir uns im Aktienanteil
der Expertise der Dachfondsstrategen der COMINVEST, die
durchweg von renommierten Ratingagenturen wegen ihrer
kontinuierlichen Outperformance ausgezeichnet werden“, so
Jäger weiter. Der rollierende Wertsicherungsfonds bildet nämlich
auf der Aktienseite das Portfolio des ADIG Best-in-One Europe
nach, der auf Drei-Jahres-Sicht eine Rendite von gut 21 Prozent
erzielte. Kurzfristige wie auch langfristige Rentenpapiere sorgen
im Portfolio für die nötige Sicherheit. Je nach Marktsituation
wird die Allokation der Aktienfonds und festverzinslichen Wertpapiere angepasst. Welche Wertentwicklung ein Anleger vom
ADIG Rolling Protect erwarten darf, lässt sich durch eine historische Rückrechnung am besten beantworten: Im Vergleich zu
Geldmarktfonds, Festgeldkonto oder Sparbuch konnte man
– das zeigt die Simulation über die vergangenen 10 Jahre – mit
einer Investition in den ADIG Rolling Protect in jeder Marktphase
höhere Renditen erzielen. Durchschnittlich lag in diesem Be­
trachtungszeitraum die Rendite bei 7,4 Prozent im Schnitt pro
Jahr. Im Zentrum steht somit eine intelligente und breit diversifizierte Kombination mehrerer Anlageklassen, die attraktive
Renditen möglich macht und der zudem ein Sicherheitsnetz
unterliegt.
■
maximale Sicherheit
Mit dem ADIG Rolling Protect können Anleger an den Aktienmärkten investiert sein und trotzdem gut schlafen. Denn die
dynamische Konzeption des Fonds, die auf die bewährte TotalReturn-Strategie des ADIG Total Return Protect setzt, reduziert
das Anlagerisiko auf null und sichert den einmal erreichten
Wertzuwachs. Ganz egal, ob das Sparbuch bzw. Festgeldkonto
aufgrund seines hohen Bekanntheits- und Vertrautheitsgrades
hohe Akzeptanz genießt: Wertsicherungsfonds wie der ADIG
Rolling Protect sind die chancenreichere Anlageform. Sie bietet eine deutlich höhere Renditechance bei 100-prozentiger
Wertsicherung. Der Fonds eignet sich für Anleger, die attraktive
Renditechancen suchen, aber auf Kapitalschutz nicht verzichten
INTERVIEW
genau den Nerv der Zeit“, erklärt Dr. Heidi Jäger, Fondsmanagerin
des Wertsiche­rungs­fonds. Anlegern mit einem kurzen Anlagehorizont bietet das Konzept des ADIG Rolling Protect Wertsicherung bei gleich­zeitiger Partizipation an derEntwicklung der
Aktien- bzw. Rentenmärkte.
■
Stabile Erträge durch bewäHrtes Konzept
Beim ADIG Rolling Protect wurde das bewährte Konzept des
Wertsicherungsfonds ADIG Total Return Protect, der seit Erst­
auflage 2003 eine Wertentwicklung von mehr als 13 Prozent
aufs Parkett legte, als Basis genutzt. Der Total-Return-Ansatz
verfolgt das Ziel, kontinuierlich positive Erträge zu erwirtschaften,
daher wird ein Teil der Anlagen in ausfallsichere Renten mit
einer Laufzeit von drei Jahren investiert – das ist der Sicherungs­
horizont. Der übrige Teil wird genutzt, um in Aktien und
Renten zu investieren. Dabei wird immer die renditestärkste
Anlage – Aktien oder Renten – je nach Marktsituation über-
Vermögenssicherung
der besonderen Art
gewichtet. Mit der maximalen Partizipation an steigenden
Märkten soll ein kontinuierliches Ansteigen der Erträge sichergestellt werden.
■
Innovation schafft Flexibilität
Neu und einzigartig am Konzept des ADIG Rolling Protect sind
die variablen Einstiegszeitpunkte bei gleichzeitig 100-prozentigem Kapitalschutz. Anders als die bisherigen klassischen Wertsicherungskonzepte gibt es bei diesem Fonds keine festgelegte
Zeichnungsfrist. Der Sicherungszeitpunkt erfolgt zudem nicht
erst nach 3 Jahren, sondern zu jedem monatlichen Stichtag
aufs Neue. Ein Beispiel: Erwirbt ein Anleger den ADIG Rolling
Protect am 1.8.2006 zu einem Preis von beispielsweise 100
Euro, ist dieser Kurswert nach Ablauf von 3 Jahren – also zum
1.8.2009 – gesichert. Steigt der Wert des Anteilsscheins am 1.2.2007
auf angenommen 110 Euro, wird das Wertsicherungsniveau
nachgezogen. Das bedeutet, der Anleger hat die Chance, am
1.2.2010 zu einem Preis von 110 Euro seine Anteile zu liquidieren.
Egal wie sich die Märkte in den folgenden Jahren entwickeln,
Rollierendes Wertsicherungskonzept bietet flexible
Vermögenssicherung mit attraktiven Renditechancen.
Dr. Heidi Jäger, Fondsmanagerin COMINVEST
Wie entstand die Idee für ein rollierendes
Wertsicherungsprodukt?
Investments für kurzfristige Zeiträume, die zugleich
rentabel und sicher sind, gibt es bis heute kaum.
Aus diesem Grund haben wir ein Produkt entwickelt,
das flexibel und sicher ist und zudem eine attraktive
PRODUKTE 1
Rendite bietet.
Was macht den ADIG Rolling Protect so interessant? Ganz einfach: das Konzept des Fonds.
Der besondere Clou im ADIG Rolling Protect ist die
rollierende, monatliche Wertsicherung. Einfach ausgedrückt: Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt
der Anleger in den Fonds einsteigt, zu Beginn eines
jeden Monats wird der Ausgabekurs abgesichert.
Ganz egal, wie sich die Börsen in den folgenden drei
Jahren entwickeln, der Anleger erhält nach Ablauf
des Anlagezeitraums mindestens sein eingezahltes
Kapital wieder.
Für welche Zielgruppe eignet sich der Fonds?
Der ADIG Rolling Protect bietet im Gegensatz zu
Sparbüchern, Tagesgeldern und Geldmarktfonds
eine attraktive Rendite bei einem vergleichbaren
Sicherheitsniveau. Unser Back-Test zeigt, dass mit
dem ADIG Rolling Protect bei 100-prozentiger Wertsicherung höhere Renditen erzielt werden können
als bei herkömmlichen Anlageformen. Sprich, er
eignet sich für Anleger, die einen kurz- bis mittelfristigen Anlage­horizont und gleichzeitig ein großes
Sicherheitsbedürfnis haben, aber dennoch an den
Chancen der Kapitalmärkte teilhaben möchten. Wir
wollen eine Alternative zu Sparbüchern, Festgeldoder Tagesgeldkonten und Geldmarktfonds bieten,
aber auch für ablaufende Lebensversicherungen
oder andere größere Vermögen.
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26
Produkte 3
PARTNERMAGAZIN
ADIG Adireth
auf der Überholspur
» Von Selime Celik
Der steueroptimierte Euro-Rentenfonds ADIG Adireth bietet nicht
nur ein sicherheitsorientiertes Fondskonzept, sondern zudem auch
attraktive Netto­renditen. Er ermöglicht Renten-Anlegern, die ihren
Sparerfreibetrag bereits ausgeschöpft haben, eine ideale Lösung, Kapitalerträge weitgehend steuerfrei zu vereinnahmen.
Der steueroptimierte ADIG Adireth führt erneut laut RatingAgentur Feri im Konkurrenzvergleich die Performance-Rang­
liste an. In der Kategorie „Euro-Renten Welt“ liegt der Fonds mit
Steuer-Kick zum wiederholten Male auf dem ersten Platz und
schlägt damit nicht nur seine Benchmark – das Rentenbarometer
REX-P –, sondern auch seine Vergleichsfonds. Anders als
herkömmliche Rentenfonds hat der ADIG Adireth gleich mehrere Highlights zu bieten: Zum einen trägt der Fonds durch
die Investition in Niedrigkupon- und Fremdwährungsanleihen
(komplett währungsgesichert!) dem Sicherheitsbedürfnis der
Anleger Rechnung. Zum anderen profitiert der Fonds durch die
Beimischung von Wandelanleihen und Genussscheinen von
hervorragenden Renditechancen. Aber nicht nur die Bruttorendite macht den Rentenfonds für konservative Anleger so
attraktiv, sondern auch die Wertentwicklung nach Zinsabschlag:
Denn was nützen hohe Bruttorenditen, wenn netto nur noch
ein Bruchteil davon übrig bleibt? Mit der Senkung des Sparerfreibetrags von 1.370 Euro auf nur noch 750 Euro zum 1. Januar
2007 genügt künftig – bei einer unterstellten Rendite von 6
Prozent – bereits ein Renten-Anlagebetrag von 12.500 Euro,
um die steuerfreie Zone zu verlassen. Mit dem steueroptimierten Rentenfonds ADIG Adireth hat die COMINVEST eine Lösung
parat, mit der Anleger dennoch einen Großteil des für einen
Rentenfonds ohnehin hohen Wertzuwachses steuerfrei vereinnahmen können. Dadurch ergibt sich für den steuersensiblen
Anleger ein deutlicher Performancevorteil gegenüber vielen
herkömmlichen Rentenfonds, offenen Immobilienfonds und
Direktanlagen. Die Strategie des Fonds ist im Grunde simpel:
Fondsmanager Ulrich Teutsch in­ves­tiert vorwiegend in Instrumente, die nicht sogenannte ordentliche, sondern außerordentliche und damit steuerfreie Erträge abwerfen. „Ich kaufe
deshalb niedrig verzinste Anleihen, die ein ausreichendes Maß
an Sicherheit bieten“, erklärt Ulrich Teutsch. Darunter fallen
beispielsweise sogenannte Niedrig-Kupon-Anleihen. Bei Ge-
nussscheinen stehen besonders die Papiere von Privatbanken
auf der Kaufliste des Managements. Auch diese Anlageform
ist steuerbegünstigt, da Nominalzinsen den Börsenkursen der
Genussscheine hinzuaddiert werden und so auf Fondsebene
steuerfreie Kursgewinne realisiert werden können. Die Strategie
geht auf. Seit der Erstauflage 1994 konnte der ADIG Adireth eine
Wertsteigerung von insgesamt gut 86 Prozent aufs Parkett
legen – davon waren über 90 Prozent steuerfrei. Pro Jahr ergibt
sich eine durchschnittliche Rendite von 5,1 Prozent.
■
FAZIT
Durch das Konzept des ADIG Adireth können Anleger in der Regel
einen Großteil des Wertzuwachses steuerfrei vereinnahmen.
Dadurch ergibt sich für den steuersensiblen Anleger ein deutlicher Performancevorteil gegenüber konventionellen Rentenfonds und gegenüber Direktanlagen.
ADIG Adireth Schlägt Rentenbarometer REX-P
Mit einer Wertentwicklung von gut 35 Prozent seit 31.12.1999 schlägt der ADIG Adireth
den Vergleichsindex REX-P, der gerade einmal 15 Prozent schafft.
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PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
PRODUKTE 3
Interview
INTERVIEW
ADIG Adireth
Steueroptimierte Geld­
anlage mit Toprendite
„Rentenengagements
wieder attraktiver“
FondsConsult ist führend im Bereich
des qualitativen Fonds-Research. Vorstand Rüdiger Sälzle spricht im Interview über die Vorteile des ADIG Adireth.
Auf welche Schwerpunkte setzt der
ADIG Adireth? Was macht den Rentenfonds so besonders?
Der Fonds ist auf die Optimierung der
Nachsteuerrendite ausgerichtet. Ein
wichtiges Instrument dieser Fondsgattung sind sog. Swapgeschäfte. So werden niedrigverzinsliche Anleihen z. B. in
Japan gekauft und per Termin verkauft.
Am Ende der Laufzeit wird die Zinsdifferenz zwischen Euro- und Yen-Anleihen
in Form von Kursgewinnen steuerfrei
vereinnahmt. Die Kuponerträge machen
dagegen nur einen kleinen Teil der
Gesamtrendite des Fonds aus.
Auf welchen Anlegertyp ist das Konzept des ADIG Adireth zugeschnitten?
Der Fonds ist auf Anleger zugeschnitten,
die ihren Freistellungsauftrag regelmäßig
voll ausschöpfen und daher Anlagen mit
hoher Nachsteuerrendite wünschen.
Einzige Voraussetzung für die weitgehende Steuerfreiheit ist, dass die Fondsanteile mindestens ein Jahr im Depot
bleiben.
Im Konkurrenzvergleich steht derzeit
der ADIG Adireth auf Platz 1. Warum
entwickelt sich der Fonds Ihrer Meinung
nach so gut?
Der ADIG Adireth ist im Vergleich zu
anderen steueroptimierten Fonds breiter
und offensiver ausgerichtet. Neben Niedrig­
kuponanleihen und Genussscheinen
können u. a. auch Wandelanleihen beigemischt werden. Diese Komponente
sorgte für eine Diversifikation des Risikos
und ließ den Fonds selbst bei steigenden
ADIG Adireth in jeder Periode besser als der REX-P
Kapitalmarktzinsen angesichts positiver
Aktienmärkte recht gut aussehen. Allerdings sollten Anleger auch bedenken,
dass der ADIG Adireth im Umfeld schwacher Aktienkurse zumindest einen Teil
seiner Outperformance wieder abgeben
dürfte.
Warum wird der Fonds derzeit so stark
nachgefragt?
Zum einen sind nach der Reduzierung
des Sparerfreibetrages mehr Anleger
von der Steuerpflicht ihrer Kapitalanlagen
betroffen. Zum anderen beweist der
Fonds, dass mit steueroptimierten Fonds
ein durchaus ansehnliches Ergebnis
erzielt werden kann, ohne die Volatilität
allzu sehr zu erhöhen.
Steueroptimierung schafft mehr Ertrag
8 Wertentwicklung in % nach Steuern
6,76
6,52
ADIG Adireth
REX-P
6
4,50
4
4,98
4,22 4,18
100.000 Euro Anlage
über 10 Jahre in ...
4,41
3,70
3,22
ADIG Adireth
durchschnittlich 5,11 % p. a.‑
2,57
1,85
2
1,06
festverzinsliche Anleihe
durchschnittlich 5,11 % p. a.
1,02
0
ca. 135.255 Euro
ca. 158.313 Euro
-2
23.058 Euro Mehrertrag
-2,70
-4
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
Über alle betrachteten Perioden hinweg konnte der ADIG Adireth seinen Vergleichsindex REX-P deutlich schlagen. Das steueroptimierte Konzept des Fonds funktioniert.
Die hohen steuerfreien Anteile beim ADIG Adireth lohnen sich langfristig: Anleger
konnten bei einer Anlagesumme von 100.000 Euro über 10 Jahre bei gleicher ange­
nommener Verzinsung satte 23.000 Euro mehr Ertrag gegenüber einer Anlage in
festverzinsliche Wertpapiere erzielen.
RENTEN
Dr. Hans-Peter Rathjens – Leiter Rentenfondsmanagment – ist der führende
Zinsstratege der COMINVEST in Frankfurt. Im Interview gibt er eine aktuelle
Einschätzung zur Lage an den Rentenmärkten.
Wie erklären Sie sich die gestiegene
Umlaufrendite seit Jahresanfang?
Nun, die Umlaufrendite hat seit Jahresanfang deutlich angezogen. Eine wichtige Ursache hierfür war der Renditeanstieg
am langen Ende, der von den Vereinigten
Staaten ausging und sich aufgrund des
internationalen Zinszusammenhangs
fast 1:1 auf Europa übertrug. Hinzu kamen
erste Zinsschritte der EZB, die den Geld­
marktsatz um einen halben Prozentpunkt
anhob, was zu Belastungen am kurzen
Ende führte. Insgesamt sind damit die
Renditen über alle Laufzeiten gestiegen,
wodurch – und dies ist die erfreuliche
Nachricht – Rentenengagements insgesamt wieder attraktiver geworden sind.
Sind die weltweiten Inflationsängste
begründet?
Hier antworte ich wie Radio Eriwan: Im
Prinzip ja, aber ...! Im Prinzip ja deshalb,
weil der Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise nicht spurlos an der Inflationsrate vorbeigeht. Dies spürt jeder von uns,
wenn er mit seinem Auto an die Zapfsäule fährt und tiefer ins Portemonnaie
greifen muss. Allerdings hat es bis jetzt
noch keine Zweitrundeneffekte in Form
höherer Lohnforderungen gegeben, die
eine Preis-Lohn-Spirale in Gang setzen
würden. In Anbetracht der weltweiten
Zins­erhöhungen seitens der Notenbanken glaube ich auch nicht, dass es dazu
kommen wird.
Stichwort: Stagflation in den USA, also
Inflation bei stagnierendem Wirtschafts­­
wachstum. Wie hoch schätzen Sie die
Wahrscheinlichkeit ein, dass derartige
Befürchtungen eintreten?
Die Gefahren auf der Wachstumsseite
schätze ich höher ein als auf der Inflations­
seite. Sollte die Fed ihre Geldpolitik weiter
verschärfen – hierfür spricht zumindest
die Rhetorik einiger Notenbankvertreter
–, überzieht sie und die Konjunktur wird
einen kräftigen Dämpfer erhalten. Gleich­
zeitig wird sich dann auch die Inflation
deutlicher zurückbilden, als sie dies – so
meine Einschätzung – sowieso machen
würde. Die Entwicklung der Arbeitskosten
ist nach wie vor moderat, so dass in der
zweiten Jahreshälfte die US-Inflations­
rate wieder rückläufig sein wird.
Wie hoch schätzen Sie die Fremdwährungschancen für Euro-Anleger ein?
Ich würde nach wie vor den Dollar meiden! Das amerikanische Leistungsbilanzdefizit ist mir zu hoch – hier steht nach
wie vor eine Korrektur aus. Insgesamt be­
finden wir uns an den Währungsmärkten
in einer Phase, in der die Risikoaversion
der Marktteilnehmer deutlich zugenommen hat. Hier heißt es sich zunächst
bedeckt zu halten. Mit Blick auf die zweite Jahreshälfte glaube ich jedoch, dass
die Währungen von Emerging-MarketLändern gute Chancen bieten.
Noch ein Blick in die Glaskugel: Was
erwartet uns auf den Anleihenmärkten
zum Jahresende? Welche Rentenpapiere und Fonds bieten Anlegern Ihrer
Meinung nach die größten Chancen?
Vorausgesetzt, die Fed behält kühlen Kopf
und überdreht nicht die geldpolitische
Schraube, lautet meine Renditeerwartung
für 10-jährige Bundesanleihen zum Jah-
resende: 4,25 Prozent! Der Geldmark­t­satz
dürfte dann bei 3 Prozent liegen. Ich
erwarte, dass sich die Emerging-MarketBonds in den nächsten Wochen noch
von der volatilen Seite zeigen werden,
danach sind sie wieder ein Kauf – am
besten natürlich durch den Erwerb des
ADIG RentSpezial. Mein zweiter Favorit
sind Wandelanleihen: Die Aktienmärkte
haben zu heftig auf Stagflationsbefürchtungen reagiert; sie werden sich wieder
deutlich erholen. Um hiervon auch auf
den Rentenseite zu profitieren, empfehle ich den ADIG Wandelanleihenfonds.
Welche Auswirkungen hat das beschrie­
bene Szenario im speziellen Fall des
ADIG Adireth?
Ich gehe davon aus, dass der Adireth
auch in dem beschriebenen Umfeld
seine Spitzenposition verteidigen wird.
Im Zuge der von uns erwarteten Aktienmarkterholung wird sich das Engagement in Wandelanleihen positiv auf die
Fondsperformance auswirken. Darüber
hinaus profitiert der Adireth von einer
signifikanten Übergewichtung bei Genussscheinen, die gegenüber traditionellen Rentenpapieren einen deutlichen
Mehrertrag erwirtschaften. Und das
Ganze dann noch steueroptimiert!
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Produkte 2
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COMINVEST Fund Deluxe
Mit den Reichen verdienen
» Von Heinz-Josef Simons
Luxus lässt die Herzen schneller schlagen – ob nun zum Frühstück bei Tiffany oder als Diamant-Collier am
Hals einer schönen Frau. Vor allem aber ist Luxus edel, wertvoll und garantiert teuer. Weil es weltweit,
absolut betrachtet, immer mehr reiche Menschen gibt und weil die jetzt schon Reichen noch wohlhabender werden, wächst unübersehbar die Lust auf Luxus. Dieser absehbare, weil von unabhängigen Untersuchungen wiederholt bestätigte Trend ist die strategische Basis des neuen Aktienfonds COMINVEST Fund Deluxe,
der Ende Juli aufgelegt wird. Sein Anlage-Universum ist das Who’s who der Luxusgüter-Hersteller. Angereichert durch eine Vielzahl von Unternehmen, die fast ungefiltert vom wachsenden Wohlstand rund um die
Welt profitieren.
Zahlen für Verbraucher, Fakten für Investoren: „Nach Angaben der OECD, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, hat die Weltkonjunktur im Schnitt der
vergangenen 15 Jahre rund 2,5 Prozent zugelegt. Das Luxusgüter-Segment wuchs im gleichen Zeitraum doppelt so schnell,
nämlich um rund fünf bis sechs Prozent im Jahresschnitt“,
rechnet Giovanni Trombello, Finanzanalyst für Konsumwerte
bei der Fondsgesellschaft COMINVEST in Frankfurt, vor. So erstaunlich diese Rückschau auf den ersten Blick auch sein mag,
viel wichtiger ist, „ dass dies in den nächsten Jahren so bleiben
wird“, glaubt Trombello.
Und weil Luxus in unserer schnelllebigen Zeit von ganz besonderem, nämlich emotionalem Wert ist, wird er zu einer langfristig
chancenreichen und heute schon reizvollen Investition. Wohl
wie kein anderes Investment spiegelt der neue Aktienfonds
COMINVEST Fund Deluxe die außergewöhnlichen Perspektiven des weltweiten Luxus-Universums. „Dazu gehört nicht
allein das Kernsegment der Luxusgüter-Hersteller, in dem die
Kenner des Schönen, Teuren und Edlen so bekannte Marken
wie LVMH, Richemont, Gucci oder Tiffany entdecken. Auch am
Randbereich treffen wir auf eine Vielzahl langfristig lukrativer
Investmentmög­lichkeiten“, erklärt COMINVEST-Analyst Trombello. Das können etablierte schweizerische Vermögensverwalter wie UBS oder CS Group ebenso sein wie die Edel-Autoschmiede Porsche, die Getränkehersteller Diageo und Rémy
Martin oder auch die Produzenten von Kosmetik- und Körperpflege-Artikeln, zum Beispiel L’Oréal oder Estée Lauder.
■
Trend: immer mehr Reiche und Superreiche
Um zu erkennen, ob das Geschäft mit dem Luxus langfristig
auch für Anleger lohnenswert sein kann, empfiehlt sich ein
Blick auf die weltweite Reichtums- und Wohlstandsstatistik.
Konkret: auf die Entwicklung in den vergangenen Jahren, viel
mehr noch auf die zu erwartenden Trends der Zukunft. Simples
Ursache-Wirkungs-Prinzip: Je mehr wohlhabende und reiche
Menschen es rund um den Globus gibt und je dynamischer
ihre Zahl in den nächsten Jahren steigt, desto besser sind tatsächlich die Aussichten für die Hersteller von Luxusgütern, desto
gewinnträchtiger ist das Investment in deren Aktien.
Für die Reichen und Superreichen dieser Welt haben die Anglo-Amerikaner eine eigene Bezeichnung. Es sind die „High Net
Worth Individuals“ (HNWI), also jene Zeitgenossen mit einem
hohen Nettovermögen. „Rund um den Globus ist deren Zahl
im Jahr 2004 um 7,3 Prozent gestiegen“, erläutert Giovanni
Trombello von der COMINVEST. Weltweit haben momentan
gut 8,3 Millionen Menschen ein jederzeit verfügbares Finanzvermögen von mehr als einer Million Dollar.
■
Neuer Wohlstand in Asien und Russland
Ebenfalls im Jahr 2004 stieg das Gesamtvermögen aller HNWI
um 8,2 Prozent auf 30,8 Billionen Dollar. Oder ausgeschrieben:
30.800.000.000.000 Dollar. „Bis 2009 dürfte das Vermögen
nach der­zeitigen Schätzungen weiter wachsen. Nämlich auf
dann 42,2 Billionen US-Dollar“, sagt Giovanni Trombello. Und oft
32
Produkte 2
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
kommt zu viel Geld noch mehr Geld. Diese Erfahrung aus der
Vergangenheit dürfte sich auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts be­stätigen. In jener Hinsicht nämlich, dass die Millionäre
in den kommenden fünf Jahren, so der „World Wealth Report“
des Consulting-Unternehmens Capgemini und des US-Investmenthauses Merrill Lynch, im Schnitt um jeweils 6,5 Prozent
reicher werden. Dabei wird das höchste Vermögenswachstum
für die USA und die aufstrebenden Schwellenländer des asiatisch-pazifischen Raums vorhergesagt. Dort und auch in Russland wächst die Lust auf Luxus mit enormem Tempo.
Derzeit werden bereits 40 Prozent aller Luxusgüter in den
auf­strebenden Ländern Asiens verkauft. Branchenschätzungen
laufen darauf hinaus, dass der Luxusgüterverbrauch allein in
der Volksrepublik China die kommenden vier Jahre um jährlich
ein Viertel zulegen wird. Bereits im Jahr 2015 könnte China,
eine Fortsetzung dieser dynamischen Wachstumsraten unterstellt, der weltweit größte Absatzmarkt für Luxusgüter werden.
Falls dies eintreffen sollte, würden rund 29 Prozent des weltweiten Umsatzes mit Luxusgütern auf das – nominell – kommunistische Land entfallen, mit einem Gegenwert von dann
knapp zwölf Milliarden US-Dollar. Doch die Wachstumsphantasie
der Luxusgüter-Branche resultiert nicht allein aus der wirtschaftlichen Aufholjagd jener asiatischen Schwellenländer. Ein
mindestens genauso prachtvoller Antriebsmotor ist der geradezu explodierende Wohlstand sowieso schon betuchter und
begüterter Russen. Allein im vergangenen Jahr ist das Vermögen der hundert reichsten Russen um 75 Prozent auf fast 250
Milliarden US-Dollar angestiegen. Die Metropole Moskau hat
heute die weltweit größte Millionärs- und Milliardärsdichte. So
beherbergt das frühere Zentrum des Kommunismus mehr als
50.000 Menschen mit einem jederzeit verfügbaren Vermögen
von einer Million US-Dollar und fast vierzig Milliardäre. Grund
dafür sind der schier unglaubliche Rohstoffreichtum des Riesenreiches und die riesigen Gewinne, die die Oligarchen daraus
ziehen. Zum Vergleich: In den Jahren 2003 und 2004 hat sich
die Zahl der Millionäre in Deutschland nur um insgesamt 0,6
Prozent erhöht. Diese magere Zuwachsrate resultiert tatsächlich aus eben jener Tatsache, dass unser Land so gut wie keine
eigenen Rohstoffe hat, mit denen Einzelne ein Vermögen
machen oder noch reicher werden können. In jenen mit Rohstoffen überreich gesegneten Ländern, zu denen nicht allein
Russland gehört, stieg die Zahl der Millionäre in 2003 und 2004
mit zweistelligen Raten: Südafrika +21,6 Prozent, Australien
+14,8 Prozent, Vereinigte Arabische Emirate +12,3 Prozent.
■
Breites Anlageuniversum im Fonds
Strategisch, das heißt langfristig gesehen, sind die Perspektiven
wegen der zuvor geschilderten Wohlstandsmehrung rund um
den Globus außergewöhnlich gut. Und taktisch betrachtet versprechen die Aktien der großen Luxus-Marken gerade derzeit
einen günstigen Einstieg. Denn: „Unter dem jüngsten Kursrutsch an den Weltbörsen haben die Anteilsscheine klassischer
Luxus-Unternehmen, speziell aus den Bereichen Leder, Mode,
Schmuck und Uhren, überproportional gelitten“, meint Konsum­
werte-Analyst Giovanni Trombello. Somit scheinen die Aktien
unter fundamentalen Gesichtspunkten – etwa auf Grundlage
der üblichen Bewertungskriterien wie Kurs-Gewinn-Verhältnis
INTERVIEW
„Der Luxuskonsum
gewinnt an Bedeutung“
Giovanni Trombello ist Finanzanalyst für Konsumwerte bei der Fondsgesellschaft COMINVEST in Frankfurt.
Welche Bedeutung hat das Thema Luxus beim
Konsumverhalten der Menschen?
Bei uns in Deutschland wie in vielen anderen westlichen
Industrienationen ist eine wachsende Preissensibilität
zu beobachten. Daraus folgt jedoch nicht zwangsläufig
eine Abkehr von Marken- oder Luxusprodukten. Im
Gegenteil, denn sowohl das Discount-Segment gewinnt
seit einigen Jahren an Bedeutung als auch der Konsum
von Marken- und Luxusartikeln. Man spricht in diesem
Zusammenhang auch von einem polarisierenden Konsumverhalten. Der Mensch spart bei Aldi oder Lidl und
gönnt sich wenig später eine Louis-Vuitton-Handtasche
oder einen Porsche.
Geht es hier allein um die Reichen und Superreichen dieser Welt?
Sowohl um diese als auch um den bereits erwähnten
Trend des polarisierenden Konsumverhaltens. Dieser
betrifft vor allem auch Vermögensgruppen zum Teil
deutlich unterhalb der Kategorie der Reichen und
Superreichen.
Welche Bereiche im Luxusgüter-Segment sind aus
Ihrer Sicht besonders interessant?
(KGV), Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) sowie Kurs-CashflowVerhältnis (KCV), vergleichsweise günstig. Auch hier könnte
sich also die bewährte und bekannte Kaufmannsregel bewahrheiten, wonach im günstigen Einkauf der langfristige Gewinn
liegt. Bereitet Luxus pur dem Genießer den größten Spaß, so
schauen sich Investoren zwecks Risikostreuung und strategischer
Ausgewogenheit ebenfalls in der Nachbarschaft des Edlen,
Teuren und Wertvollen um. „Auch am Rand des eigentlichen
Luxus-Universums gibt es Unternehmen, die sich durch eine
besonders hohe Ertragsstabilität bei zugleich günstiger Bewer­
tung auszeichnen“, erläutert COMINVEST-Analyst Giovanni
Trombello. Unternehmen etwa aus den Bereichen Vermögensverwaltung, Edel-Spirituosen, Nobelautos, Touristik und Kreuzfahrt sowie Kosmetik und Körperpflege würden mittelbar vom
weltweit weiteren Wohlstandseffekt profitieren. Chinesische
und russische Touristen etwa geben schon heute weltweit ge­
sehen am meisten Geld aus, auch weil sie ihre neuen Freiheiten
in vollen Zügen und in der First Class einer Boeing genießen
möchten. Einzelhandel und Luxusboutiquen sind darauf
vorbereitet. Viele Läden haben nämlich längst russisch oder
chinesisch sprechendes Personal eingestellt. Dies ist – tempora mutantur – zweifellos ein Zugeständnis an jenen neuen
politischen und wirtschaftlichen Wind, der seit Jahren rund um
Produkte 2
Dazu zählen derzeit vor allem die klassischen Luxusgüter-Unternehmen bei Leder, Schmuck, Uhren und
Accessoires. Dieser Bereich profitiert zudem stark vom
hohen Wachstum der sogenannten High Net Worth
Individuals in den Schwellenländern Asiens. In diesem
Zusammenhang besonders interessant ist die dynamisch
wachsende Reiselust der Menschen aus den aufstrebenden Volkswirtschaften. Davon profitieren besonders
die internationalen Hotel- und Reisegesellschaften. Im
COMINVEST Fund Deluxe haben wir uns für eine weiter
gefasste Definition des Luxusgüter-Begriffs entschieden.
Vom zunehmenden Reichtum von Menschen, die im
oberen Vermögensviertel angesiedelt sind, profitieren
auch große Vermögensverwalter. Hier sehen wir attraktive Investment-Chancen.
Für welchen Anleger-Typus ist der neue Fonds
geeignet?
Als Beimischung für Privatinvestoren, die die Chancen
der Aktien globaler Luxusgüter-Unternehmen nutzen
und auf diese Weise vom überdurchschnittlichen
Wachstum dieses Sektors profitieren möchten.
die Welt weht. Neid auf all jene, die sich wahren Luxus leisten
können, wäre menschlich verständlich. Doch nüchtern betrachtet ist die Lust auf Luxus und Leidenschaft bei einer stetig
wachsenden Zahl jener Alt- und Neureichen eine gute Chance,
Geld zu verdienen. Mit dem dazu passenden Fonds allemal.
COMINVEST Fund Deluxe (Anteilsklasse P)
Wertpapierkennnummer
ISIN-Code
Fondsart
Verwaltungsgesellschaft
Ausgabeaufschlag
Verwaltungsvergütung
Performance Fee
Verwahrungsmöglichkeit
Quasi-Subskriptionsfrist
Auflagetermin
Laufzeit
Genehmigung
Vertriebszulassung
Vertriebsländer
A0J24E
LU02568666673
Aktienfonds
COMINVEST Asset Management S.A.
5,00 %
1,65 % p. a.
20 % p. a. der aktiven Rendite
ADIG Depot, ebase-Depot, Bankdepot
03.07. – 26.07.2006
27.07.2006
unbegrenzt
ja
in Deutschland vorgesehen
Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Österreich
33
PARTNERMAGAZIN
Prof. Dr. Jürgen Steiner
„Private Finanzplanung:
Chance für Anleger und Berater“
Interview: Christian Furtner
Qualifizierte Finanzberatung tut not, das meint Jürgen Steiner,
Leiter des Instituts für Private Finanzplanung (IFP) in Passau.
Er sieht das vergleichsweise neue Forschungsfeld als Profilierungsmöglichkeit für engagierte Berater.
Die ZEIT titelte vor drei Jahren „Wir alle:
finanzielle Analphabeten“. Sie be­schäf­
tigen sich als Wirtschaftswissenschaftler seit langen Jahren mit allen Facetten
der Vermögensplanung – steht es wirklich so schlimm um uns? Wo liegen im
Bereich Finanzplanung hierzulande die
augenscheinlichsten Defizite bei Kunden und Beratern?
Das mit den Analphabeten ist sicherlich
plakativ und wenig schmeichelhaft, mit
Blick auf die Breite der Bundesbürger im
Tenor dennoch nicht minder treffend.
Sich mit den eigenen Finanzen und dann
noch zukunftsorientiert mit höchst unan­
genehmen Dingen wie Berufsunfähigkeit,
Vorsorge für das Alter oder für Hinterbliebene zu befassen, liegt dem Bun­­des­
bürger fürwahr nicht. Kaum vor­­stell­­­­­­­bar,
aber dennoch wahr: Laut einer Studie von
TNS Infratest nehmen sich die Deutschen
für den Kauf eines Autos oder einer Küche
deutlich mehr Zeit als für die Planung
der Altersvorsorge. Allem Anschein nach
be­findet man sich derzeit gerade in
dem Lernprozess, dass die in Anbetracht
knapper Staatskassen größer geworde­nen Maschen des Sozialnetzes notgedrungen zu mehr Selbstverantwortung
zwingen. Defizite bei Bera­tern – also der
zweiten von Ihnen angesprochenen
Zielgruppe – lassen sich am ehesten in
einem zu stark produktorientierten an­
statt einem bedarfsorientierten Verkauf
ausmachen und dass sich viele Berater
zu wenig Zeit für den Kunden nehmen.
Sich der eigenen Bedürfnisse bewusst
zu werden und diese zu artikulieren
fällt vielen Menschen nicht nur im
privaten Alltag schwer. Wie können
­die Ergebnisse Ihrer Forschung helfen,
die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen, zu strukturieren und gezielt zu
verfolgen?
Es ist in der Tat kein leichtes Unterfangen,
die eigenen finanziellen Bedürfnisse
wirklich zu erkennen und dann auch noch
so zu konkretisieren, dass man gezielte Handlungsempfehlungen darauf
auf­bauen kann. Deshalb ist bereits viel
gewonnen, wenn man beim Verbraucher
Problembewusstsein für die finanzielle
Lebensplanung schafft. Dies erfordert
eine entsprechende Öffentlichkeitsar-
beit, die wir über das von mir gegründete IFP, Institut für Private Finanzplanung
der Universität Passau, leisten. Die
Ergebnisse unserer Forschung helfen
dem Verbraucher, seine finanziellen
Bedürfnisse auf der Grundlage unserer
Management­felder der Privaten Finanzplanung – nämlich Liquidität, Vermögen
und Vor­sorge – struk­turiert zu erkennen.
In un­serer täglichen Arbeit unterstützen
wir da­rüber hinaus die Finanzdienst­leis­
tungs­branche dabei, den Weg zur be­
darfs­­orientierten Privaten Finanzplanung
kon­sequent und erfolgreich zu bestreiten, indem wir über unser Institut zum
ZFB (Zertifizierter Finanzberater Univ.
Passau) ausbilden. Gerne hören wir es,
wenn es dann bei den von uns geschulten Finanzberatern heißt: „Ich werde
meine Kunden zukünftig umfassender
beraten.“
Welche Rolle spielt der Berater bei der
Finanzplanung Ihrer Meinung nach?
Woran erkenne ich als Kunde einen
guten Berater?
Der Finanzberater spielt dabei eine zentrale Rolle, er ist Dreh- und Angelpunkt,
wenn es darum geht, Vertrauen beim
Kunden zu schaffen und diesen bei der
Beratung durch einen Dschungel von
Problemen zu führen: Unübersichtlichkeit beim Steuersystem, bei der Komplexität von Regelungen zur Sozialversicherung, bei der Vielfalt von Anbietern oder
bei der Vielfalt von Produkten. Ein guter
Berater nimmt sich vor allem Zeit und
geht auf die Bedürfnisse seines Kunden
ein. Er fragt nach den Zielen und Wünschen, den vorhandenen Finanzproduk­
ten und der finanziellen Situation seines
Kunden überhaupt. Er erläutert dem
Kunden den Nutzen seiner Beratung, die
Vor- und Nachteile seiner Produktempfehlung, spricht mit dem Kunden über
Chancen und Risiken der Produktempfehlung, lässt fachliche Kompetenz und
Professionalität erkennen, und der gute
Berater dokumentiert die Beratung und
die Beratungsergebnisse schriftlich. Zum
guten Berater gehört auch, dass er seine
fachliche Kompetenz durch eine entsprechende Prüfung nachweisen kann
– dies wünschen sich nach unserer zuvor
bereits erwähnten Erhebung jedenfalls
rund 80 Prozent der Bundesbürger, die
schon einmal eine Private Finanzplanung
in Anspruch genommen haben.
Das Thema Risikosteuerung sollte im
Zentrum aller Überlegungen rund um
die Themen Vermögensaufbau und
Vermögensstrukturierung stehen. Welche Orientierung kann hier das „Financial Planning“ leisten? Wie schaut der
ideale Finanz-Mix aus?
Risikosteuerung ist zweifelsohne wichtig,
greift allein allerdings zu kurz. Im Grunde
wird damit das Kundenproblem nur auf
die Rendite-Risiko-Struktur des Vermögens
reduziert. Tatsächlich gibt es in Deutschland Millionen von privaten Haushalten,
deren finanzieller Probleme nicht nur die
Dimensionen Risiko und Rendite betreffen, sondern deren Planung im Vorfeld
„Gerne hören wir es, wenn es
dann bei den von uns geschulten
Finanzberatern heißt: Ich werde
meine Kunden zukünftig umfassender beraten.“
auch eine Klärung der Frage bedarf, wie
der Staat Vermögensbildung fördert, wie
viel Geld monatlich zur ­Vermögensbildung
übrig ist, wie es mit der Risikotragfähigkeit
aussieht oder ob Wohneigentum erworben
werden soll. Letztlich kommt es also stets
auf die individuelle Anlegersituation an.
Das lässt bereits erkennen: Es gibt leider
kei-nen idealen Finanz-Mix. Die große
Kunst besteht vielmehr darin, jeden Kun­
den individuell zu beraten, jedem Kunden
seine „optimale“ Lösung zu vermitteln.
Klarheit besteht dabei lediglich über die
grundsätzliche Vorgehensweise: Planung
der Liquidität, Absicherung der existentiellen Risiken und dann Planung von
Vermögensbildung und insbesondere
Alterssicherung.
Welchen Stellenwert messen Sie generell dem Thema Private Finanzplanung bei? Wenn Sie an die wichtigsten
Erkenntnisse Ihres Forschungsfeldes
denken: Welches sind die drei weitreichendsten Erkenntnisse, die Sie in den
BERATUNG
letzten Jahren gewonnen haben?
Der Stellenwert der Finanzplanung ist
für private Haushalte existentiell und
damit außerordentlich bedeutsam, umso mehr im Zeichen der wachsenden
Finanzierungsprobleme unseres Systems
der Sozialversicherung. Damit verbindet
sich eine erste Erkenntnis: Die eigen­
verantwortliche Finanzplanung hat einen
Stellenwert eingenommen, der von
den meisten Bundesbürgern in seiner
immensen Tragweite immer noch nicht
rea­listisch wahrgenommen wird. Die
zweite Erkenntnis ist unmittelbar damit
verbunden: Die Finanzdienstleistungsbranche hat das riesige Marktpotential
bislang nur unzureichend erkannt bzw.
bislang zu wenig dafür getan, um dieses Poten­tial zu erschließen. Als Folge
steckt die Private Finanzplanung bisher
noch in den Kinderschuhen und wird
immer noch viel zu sehr als Leistung für
Gutbetuchte angesehen. Tatsächlich
bildet der finanziell „normale“ private
Haushalt die wichtigste Zielgruppe. Eine
dritte Erkenntnis: Bis heute mangelt es
an einem schlüssigen Verständnis und an
einer Definition dafür, wann eine Finanzberatung gut ist. Ich meine damit nicht
die subjektive Würdigung durch Kunden,
sondern die ergebnisorientierte Würdigung durch Experten. Wir arbeiten an
entsprechenden Qualitätsstandards.
Kurzbiographie
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Steiner ist Inhaber
des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finanzwirtschaft
und Bankbetriebslehre sowie Geschäftsführender Direktor des Instituts für
Private Finanzplanung der Universität
Passau. Schwerpunkte seiner Tätigkeiten
umfassen das Bankmanagement sowie
die private Finanzplanung. Prof. Steiner
ist weiterhin Gründer und Geschäftsführer der GFP Gesellschaft für Financial
Planning GmbH – Consulting, Forschung,
Software und Schulung zum Finanzmanagement von Privatkunden, Passau.
35
36
FAKTEN
ADIG-Fondsübersicht
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
FAKTEN
37
Wertentwicklung ausgewählter ADIG-Fonds
Fondsname
WKN
Auflegung
= % p. a.* 1 Jahr** 2 Jahre** 3 Jahre**
Anlageschwerpunkt
C-R-P***
Aktien Japan
Standardwerte Deutschland
Nebenwerte Deutschland
Technologie International
Finanzdienstleistung International
Wachstumswerte International
Standardwerte Europa
Standardwerte Deutschland
Standardwerte Amerika
Internationale Rohstoffaktien
Standardwerte Europa
Standardwerte International
Dividendenstarke Werte Europa
Standardwerte International
Asien ex Japan
Biotechnologie International
Aktien Osteuropa
Substanzwerte Europa
Nebenwerte Europa
Energie International
Technologie Deutschland
Standardwerte Deutschland/Europa
Substanzwerte International
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Mischfonds Europa
Mischfonds Europa
Aktienfonds Europa
Aktienfonds Europa
Aktienfonds International
Aktienfonds International
Mischfonds International
.
.
.
.
.
.
.
Aktienfonds
ADIG Adiasia
847117 03.04.1989
-1,79
25,31
29,05
76,50
ADIG Adifonds
847103 15.10.1958
8,08
20,46
36,24
78,18
ADIG Adiselekt
976956 01.09.1994
10,05
50,99
88,48
159,23
ADIG Aditec
847110 14.11.1983
1,02
1,91
-0,59
12,88
ADIG Adiverba
847106 24.06.1963
8,07
20,68
32,97
59,28
ADIG CONVEST 21 VL
976963 15.02.1996
5,98
8,41
13,99
26,48
ADIG EuropaVision
976967 27.01.1997
5,97
25,71
43,44
70,67
ADIG Fondak
847101 30.10.1950
11,48
29,95
55,43
107,83
ADIG Fondamerika
847118 03.04.1989
6,35
-1,04
4,91
11,93
ADIG Fondiro
847116 04.05.1987
4,80
63,11
96,92
153,32
ADIG Fondiropa
847120 04.12.1989
5,58
26,04
40,46
67,76
ADIG Fondis
847102 26.01.1955
7,68
7,95
15,93
32,98
ADIG Selektion Dividende
249864 02.01.2004
15,17
20,09
40,53
ADIG WeltVision
978692 30.03.1998
-3,06
11,40
19,14
30,74
ADIG Fund Asian Tiger P
973689 03.11.1994
-0,41
25,00
59,72
96,87
ADIG Fund Biotech P
934039 22.05.2000 -12,99
12,55
-2,97
7,88
ADIG Fund European Emerging Market Equity P 987339 15.10.1997
21,89
51,55
96,50
176,70
ADIG Fund European Value Equity P
591982 15.01.2001
1,52
16,54
33,09
72,00
ADIG Fund EuropeSelect P
989051 04.01.1999
-1,61
36,31
73,76
131,81
ADIG Fund NewPower P
591978 15.01.2001­
-2,57
35,81
73,21
103,26
ADIG Fund NewTec P
989958 15.04.1999 -13,10
37,39
43,32
120,00
NÜRNBERGER ADIG A
847122 07.02.1990
6,57
28,44
44,51
84,39
ADIG Quality Global Equity P
926265 07.12.1999
-6,11
11,20
18,03
37,93
Dachfonds
Dachfonds
ADIG Best-in-One Europe Balanced I
637256 14.01.2002
6,26
14,92
30,65
51,58
ADIG Best-in-One Europe Balanced II
637257 28.01.2002
6,05
14,96
30,67
51,50
ADIG Best-in-One Europe I
637248 14.01.2002
6,20
24,69
45,85
79,20
ADIG Best-in-One Europe II
637249 28.01.2002
5,94
24,76
45,99
79,43
ADIG Best-in-One World I
978700 02.01.2001
-0,04
19,46
35,60
63,64
ADIG GreatSelection 100
978699 16.06.2000
-4,32
19,57
32,27
60,44
ADIG GreatSelection 50
978698 16.06.2000
-1,81
8,81
18,08
30,38
Wertsicherungsfonds ****
ADIG All Seasons 1/2010
A0DK0J 27.01.2005
6,88
8,95
ADIG Europa Invest 1/2008
749695 31.01.2003
6,59
7,29
17,15
23,80
ADIG Europa Invest 2/2008
779042 28.02.2003
8,40
7,69
18,70
26,51
ADIG Europa Invest 5/2008
257581 02.06.2003
7,19
8,51
18,94
ADIG Europa Invest 6/2008
257582 30.06.2003
6,00
8,45
17,98
ADIG Europa Protect 10/2007
A0B5P8 27.10.2004
16,26
16,26
ADIG Europa ZinsPlus 10/2007
724532 04.11.2002
2,24
1,22
5,58
5,87
ADIG Europa ZinsPlus 9/2009
A0CA61 27.09.2004
3,43
2,08
ADIG Europa ZinsPlus 10/2009
A0CA62 27.10.2004
2,53
1,28
ADIG Global Invest 12/2008
814061 16.12.2003
2,07
0,34
4,21
ADIG Selektion Invest 1/2009
249865 29.01.2004
7,29
10,77
20,72
ADIG Selektion Invest 2/2009
249867 26.02.2004
7,30
10,64
20,61
ADIG US Invest 6/2008
164247 11.06.2003
3,63
1,57
9,22
ADIG Welt Invest 4/2007
541947 04.04.2002
-0,46
1,15
4,18
4,12
ADIG Welt ZinsPlus 12/2007
749696 20.12.2002
4,25
5,85
10,73
12,58
ADIG World Invest 9/2007
663281 02.09.2002
6,05
10,27
17,70
27,87
Mischfonds
ADIG EuroExpert
978690 02.02.1998
3,33
14,59
26,61
43,90
ADIG Fondra
847100 18.08.1950
9,10
15,67
26,97
50,63
ADIG Plusfonds
847108 01.04.1971
8,38
22,78
42,48
80,06
ADIG Total Return Dynamic
A0BMPS 28.06.2004
8,39
8,18
ADIG Total Return Protect
813728 28.10.2003
4,93
4,64
11,52
ADIG Fund Global Expert P
926266 07.12.1999
-3,27
4,23
11,76
20,19
AS-AktivDynamik
978696 15.10.1998
11,30
14,44
28,40
45,15
AS-AktivPlus
978697 15.10.1998
6,11
9,86
21,23
34,04
Welt-Basket (DJ EuroStoxx 50, S & P 500,Topix)
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
DJ EuroStoxx 50
Dow Jones Global Titans 50
Dividendenstarke Werte Europa
Dividendenstarke Werte Europa
S&P 500
Welt-Basket (DJ EuroStoxx 50, S & P 500, Topix)
Welt-Basket (DJ EuroStoxx 50, S & P 500, Topix)
Welt-Basket (DJ EuroStoxx 50, S & P 500, Topix)
.
.
.
Europäische Aktien und Renten
Deutsche Aktien und europäische Renten
Deutsche Aktien und europäische Renten
Total Return, Europa, offensiv
Total Return, Europa, defensiv
Internationale Aktien und Renten
Altersvorsorge-Sondervermögen, Europa, offensiv
Altersvorsorge-Sondervermögen, Europa, defensiv
Fondsname
WKN
Auflegung
= % p. a.* 1 Jahr**
2 Jahre** 3 Jahre**
Anlageschwerpunkt
C-R-P***
ADIG
Adiglobal
t r e i t8n47124
e i r o2s0.07.
gnu r
Renten-/Geldmarktfonds
ADIG Adikur
847115 04.05.1987
4,44
0,21
2,20
3,83
Euro, kurze Laufzeiten
ADIG Adilux
971116 03.10.1988
4,45
-5,19
1,01
-0,98
International, mittlere Laufzeiten
ADIG Adirenta
847107 17.03.1969
6,66
-1,22
4,33
5,21
Euro, mittlere bis lange Laufzeiten
ADIG Adireth
976955 04.01.1994
5,11
2,05
6,62
10,25
Euro, steueroptimiert
ADIG Adirewa
847112 29.11.1984
5,89
0,71
3,82
6,05
International, steueroptimiert
ADIG Adiropa
847121 04.12.1989
6,07
-0,64
5,00
6,91
Euro-Konvergenzländer
ADIG Fondirent
847111 29.11.1984
5,70
-4,43
-1,44
2,41
International mit hohem Euro-Anteil
ADIG Fund Euro Corporate Bond P
971117 03.10.1988
5,07
-1,05
5,84
8,75
Unternehmensanleihen, Europa
ADIG Fund Global Bond P
972065 22.10.1992
4,15
-4,56
-0,33
-0,39
International, mittlere bis lange Laufzeiten
ADIG Genußscheinfonds
978691 16.07.2001
4,86
-0,15
7,55
16,37
Genußscheine, steueroptimiert
ADIG InflationsSchutz
A0DKRF 26.11.2004
1,67
1,12
2,65
Inflationsgeschützte Anleihen
ADIG Rent
972066 22.10.1992
5,00
-1,97
4,41
4,67
Euro, mittlere bis lange Laufzeiten
ADIG RentSpezial
976964 14.08.1996
7,32
4,73
19,93
28,34
International, Emerging Markets
ADIG Wandelanleihenfonds
637252 01.07.2002
4,73
11,46
13,39
17,38
Wandelanleihen, Standardwerte Europa
GOTHARENT-ADIG
847109 01.07.1980
6,71
-0,92
6,57
7,35
Euro, mittlere bis lange Laufzeiten
VICTORIA RENT-ADIG
847113 01.10.1985
5,73
-1,10
4,85
5,48
Euro, mittlere bis lange Laufzeiten
WWK-Rent-ADIG
847119 02.05.1988
5,47
-1,10
4,77
5,46
Euro, mittlere bis lange Laufzeiten
ADIG Geldmarkt 1
976957 21.12.1994
2,82
2,03
3,95
5,63
Geldmarkt, Euro
CB Money Market: Euro
973739 01.08.1994
3,13
1,98
3,81
5,73
Geldmarkt, Euro
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
* seit Auflegung ** Wertentwicklung in % *** C-R-P = Chance-Risiko-Profil:
**** Fonds können nicht mehr erworben werden
Ertrag
Wachstum
Chance
sicherheitsbetont gewinnorientiert Quelle: COMINVEST, FVBS, Stand: 31. Mai 2006
spekulativ
ADIG-KLASSIKER MIT MEHR ALS 10 JAHREN LAUFZEIT
Fondsname
WKN
Auflegung
= % p. a.*
10 Jahre**
20 Jahre**
30 Jahre**
40 Jahre**
50 Jahre**
Aktienfonds
15.10.1958
ADIG Adifonds
847103
8,08
85,52
235,83
1.074,80
2.094,69
01.09.1994
ADIG Adiselekt
976956
10,05
169,16
24.06.1963
ADIG Adiverba
847106
8,07
107,35
150,79
1.257,43
3.112,17
30.10.1950
ADIG Fondak
847101
11,48
203,19
377,81
1.625,46
3.435,11
11.695,22
03.04.1989
ADIG Fondamerika
847118
6,35
70,97
04.12.1989
ADIG Fondiropa
847120
5,58
96,65
26.01.1955
ADIG Fondis
847102
7,68
43,83
101,33
707,10
1.138,85
3.778,71
08.02.1990
Nürnberger ADIG A
847122
6,57
121,67
Renten-/Geldmarktfonds
ADIG
Adiglobal
847124
5,76
66,29
20.07.1990
ADIG Adikur
847115
4,44
35,86
04.05.1987
ADIG Adirenta
847107
6,66
57,15
195,15
601,24
17.03.1969
ADIG Adireth
976955
5,11
64,61
04.01.1994
ADIG Adirewa
847112
5,89
66,57
179,77
29.11.1984
ADIG Adiropa
847121
6,07
68,62
04.12.1989
ADIG Fondirent
847111
5,70
59,44
197,10
29.11.1984
GOTHARENT-ADIG
847109
6,71
61,05
207,94
01.07.1980
Victoria-Rent-ADIG
847113
5,73
58,84
199,55
01.10.1985
WWK-Rent-ADIG
847119
5,47
58,39
02.05.1988
ADIG Geldmarkt 1
976957
2,82
30,70
21.12.1994
Mischfonds
ADIG
Fondra
ADIG Plusfonds
* seit Auflegung ** Wertentwicklung in %
847100
847108
18.08.1950
01.04.1971
Quelle: DPG, Stand: 31. Mai 2006
9,10
8,38
92,29
116,14
207,11
325,30
794,39
1.658,21
1.178,83
5.214,21
38
ADIG-Fondsauszeichnungen
PARTNERMAGAZIN
FAKTEN
S&P-STAR-RANKING 31/05/2006
ADIG Best-in-One Europe Balanced I ✪✪✪✪✪
ADIG Best-in-One World I/II/III/IV
✪✪✪✪✪
ADIG Fondak
✪✪✪✪✪
ADIG Adiselekt
✪✪✪✪
ADIG Best-in-One Europe I/II
✪✪✪✪
ADIG EuroExpert
✪✪✪✪
ADIG Fondra
✪✪✪✪
ADIG Fund European Em. Market Equity P ✪✪✪✪
ADIG Genußscheinfonds
✪✪✪✪
ADIG GreatSelection 100
✪✪✪✪
ADIG Zukunft 1 WS
✪✪✪✪
MultiLeadersFund
✪✪✪✪‑
✪✪✪✪
NÜRNBERGER ADIG A
Plutos International Fund
✪✪✪✪
Das Fondsranking findet unter dem Aspekt der Wertentwicklung
statt. Fonds, die eine Historie unter drei Jahren besitzen, werden
von S & P grundsätzlich nicht bewertet. Bewertungsstufen:
✪✪✪✪✪ = die obersten 10 %
✪✪✪✪ = die nächsten 20 %
✪✪✪ = die nächsten 20 %
✪✪ = die nächsten 25 %
✪ = die untersten 25 %
Die Bewertung wird monatlich neu angepasst.
S&P-FUND-RATING
MORNINGSTAR-RATING ADIG Fondak
AA
ADIG Best-in-One Europe II
A
ADIG Best-in-One Europe Balanced I A
ADIG Best-in-One World III
A
ADIG EuropaVision
A
ADIG Fund Euro Corporate
A
Bond P
ADIG Fund European Emerging
A
Market Equity P
ADIG Fund European Value Equity P A
ADIG Fund EuropeSelect P
A
ADIG Plusfonds
A
ADIG RentSpezial
A
ADIG Best-in-One Europe Balanced I/II★★★★★
ADIG EuroExpert
★★★★★
ADIG Fondak
★★★★★
ADIG Genußscheinfonds
★★★★★
ADIG Zukunft 1 WS
★★★★★
ADIG Adireth
★★★★
ADIG Adiselekt
★★★★
ADIG Best-in-One Europe I/II
★★★★
ADIG Best-in-One World I/II/III/IV
★★★★
ADIG Fondiro
★★★★
ADIG Fondra
★★★★
ADIG Fund European Em. Market Equity P ★★★★
ADIG Fund NewTec P
★★★★
ADIG GreatSelection 100
★★★★
ADIG Plusfonds
★★★★
ADIG Rent
★★★★
ADIG RentSpezial
★★★★
NÜRNBERGER ADIG A
★★★★
★★★★
MultiLeadersFund
ADIG Germany Basket DAX L
★★★★
Fondsrating unter qualitativen Kriterien bei Fonds, die
mind. drei Jahre am Markt sind und zu den 20 % mit
der besten Wertentwicklung gehören. Die Bewertungsstufen reichen von
AAA = außergewöhnliche Qualität
AA = sehr hohe Qualität
A = hohe Qualität
Die Bewertungen werden jährlich neu angepasst.
31/05/2006 FERI-Trust-Rating
Das Fondsrating erfolgt mit Hilfe einer risikoadjustierten Wertentwicklungsanalyse im Vergleich zu
Fonds mit ähnlichen Anlageschwerpunkten. Keine
Beachtung finden bei Morningstar Fonds, die jünger
als drei Jahre sind. Bewertungsstufen:
★★★★★ = Top 10 %
★★★★ = Folgende 22,5 %
★★★ = Mittlere 35 %
★★ = Folgende 22,5 %
★ = Flop 10 %
Die Bewertung wird monatlich neu angepasst.
31/05/2006
ADIG Fondak
ADIG Fund European Em. Market Equity P
ADIG Fund European Value Equity P
ADIG Zukunft 1 WS
(A)
(A)
(B)
(B)
Fondsranking anhand einer risikoadjustierten Performance­
analyse innerhalb einer Bewertungsgruppe mit identischen
Anlageschwerpunkten. Es wird ein Anlagezeitraum von
fünf Jahren berücksichtigt. Fonds, die jünger als fünf Jahre
sind, werden bei Feri Trust grundsätzlich nicht bewertet. Es
existieren folgende Abstufungen:
(A) sehr gut
(B) gut
(C) durchschnittlich
(D) unterdurchschnittlich
(E) schwach
Die Bewertung wird monatlich neu angepasst.
ifo-Konjunkturaussichten
PARTNERMAGAZIN
wirtschaftswachstum in deutschland und ifo-geschäftsklima
TREND
Mai 06
Salden, saisonbereinigte Werte **
5
5
4
(rechte Skala)
3
2
-10
1
-15
0
t
reales BIP *
-1
2006
•ADIG Fondak: 1. Platz in der Kategorie
„Equity Germany“ auf 5 Jahre
• ADIG Plusfonds: 1. Platz in der Kategorie
„Mixed Asset EUR Aggressive – Eurozone“
über 3 Jahre
• ADIG Best-in-One Europe Balanced I:
1. Platz in der Kategorie „Mixed Asset EUR
Balanced – Europe“ über 3 Jahre
Jahresauszeichnung der REUTERS-Tochter,
quantitative Bewertung
Chancenorientierte (spekulative)
Anleger
-30
-35
93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06
* Ursprungswerte: Veränderung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal in %
** Der Saldowert der gegenwärtigen Geschäftslage ist die Differenz der Prozentanteile der Antworten
„gut“ und „schlecht“, der Saldowert der Erwartungen ist die Differenz der Prozentanteile
Antworten „günstiger“ und „ungünstiger“. Das Geschäftsklima ist ein transformierter Mittelwert aus den Salden der Geschäftslage und der Erwartungen.
der GESCHÄFTSKLIMA LEICHT ABGEKÜHLT (Statistisches Bundesamt, ifo-Konjunkturtest, Mai 2006)
Das Wirtschaftswachstum in Deutschland, gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP), folgt tendenziell dem ifo-Geschäftsklimaindex. Im Mai ist der ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands geringfügig zurückgegangen, nachdem
er sich in den letzten fünf Monaten stetig verbessert hatte. Der nahezu unveränderte Indexwert resultiert aus zwei gegenläufigen
Veränderungen: Die momentane Situation wurde von den Unternehmen erneut positiver gesehen, bei der Bewertung ihrer Perspektiven für die nächsten sechs Monate waren sie allerdings etwas vorsichtiger als im vorangegangenen Monat. An den insgesamt positiven Konjunkturaussichten hat sich damit nichts geändert.
Wirtschaftswachstum und IFO-wirtschaftsklima* für DEN euroRaum
TREND
Veränderung gegenüber Vorjahr
7
130
ifo-Wirtschaftsklima
120
(rechte Skala)
5
110
4
100
90 % Rentenfonds
50 % Rentenfonds
30 % Rentenfonds
3
90
10 % Aktienfonds
50 % Aktienfonds
70 % Aktienfonds
2
80
1
70
0
Aktienfonds:
10 % ADIG Fondak
Gemischte/Rentenfonds:
40 % ADIG Adireth
20 % ADIG Total Return Protect
20 % ADIG Genußscheinfonds
10 % ADIG Wandelanleihenfonds
Aktienfonds:
15 % ADIG Fondak
15 % ADIG EuropaVision
10 % ADIG Adiselekt
10 % ADIG Fund Asian Tiger P
Gemischte/Rentenfonds:
20 % ADIG Total Return Protect
20 % ADIG Adireth
10 % ADIG Adiropa
Aktienfonds:
15 % ADIG EuropaVision
15 % ADIG Fondak
10 % ADIG Adiselekt
10 % ADIG Fund Asian Tiger P
10 % ADIG Fund European Em. Market Eq. P
10 % ADIG Best-in-One World I
Gemischte/Rentenfonds:
20 % ADIG RentSpezial
10 % ADIG Wandelanleihenfonds
Die Musterdepots sind Produktvorschläge für aktive, wertpapiererfahrene Anleger, die eine Richtlinie für ihr Engagement in Investmentfonds suchen. Anleger sollten in einem
Beratungsgespräch ihren Anlegertyp klären. Grundsätzlich sind unsere Musterdepots auf einen Anlagehorizont von mehr als 5 Jahren ausgerichtet.
Stand: Juni 2006
-20
-25
(linke Skala)
6
Wachstumsorientierte (gewinnorientierte) Anleger
-5
-3
ADIG-Musterdepots
Ertragsorientierte (sicherheitsorientierte) Anleger
0
ifo-Geschäftsklima
-2
Lipper Fund awards 39
FAKTEN
t
reales BIP
-1
Index: 1995=100
60
50
(linke Skala)
40
-2
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
04
05
06
wirtschaftsklima Erneut gebessert (Eurostat, ifo World Economic Survey (WES), 2. Quartal 2006)
Der ifo-Indikator für das Wirtschaftsklima im Euroraum stieg im zweiten Quartal 2006 erneut an und erreichte mit 103,4 Punkten
ein fünfjähriges Hoch. Die aktuelle wirtschaftliche Situation wurde erstmals seit 2001 wieder als „befriedigend“ bezeichnet. Die
Erwartungen für die nächsten sechs Monate blieben in allen Ländern deutlich optimistisch. Die konjunkturelle Erholung im Euroraum hat sich damit weiter gefestigt.
* Arithmetisches Mittel der Bewertung der gegenwärtigen Lage und der erwarteten Entwicklung.
40
FAKTEN
PARTNERMAGAZIN
ADIG-Fondsmanagementstrategie
PARTNERMAGAZIN
FAKTEN
Regionale Über- und Untergewichtung
AKTIENMÄRKTE – Fundamentaldaten stützen mittelfristigen Aufwärtstrend
Ausblick
Die Hausse der Aktienmärkte hat sich von Oktober bis
Mai mit teilweise markanten Kursgewinnen fortgesetzt. Die
anschließenden Kursrückschläge stellen eine überfällige
Korrektur im mittelfristigen Aufwärtstrend dar, der durch die
Gewinn-anstiege der Unternehmen unterstützt wird. Nachdem
die Weltkonjunktur seit Herbst 2005 bis zuletzt an Dynamik gewonnen hat, wird im zweiten Halbjahr mit einer konjunkturel-
len Beruhigung gerechnet. Zusammen mit dem hohen Ölpreis
und einer erwarteten Abschwächung am US-Immobilienmarkt
bleiben die Zinsrisiken begrenzt. In Euroland wird erwartet,
dass nach der Kurskorrektur der mittelfristige Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird. Die Unternehmensdaten sind
weiterhin robust und die Bewertungen attraktiv.
Europäische Branchenstrategie
STOXX
Benchmark gewichtet
07.06.2006
Erdöl & Erdgas 9,45 %
Rohstoffe 3,75 %
Chemie
2,62 %
Bauwesen & Materialien 2,49 %
Industriegüter & Dienstleistungen 6,63 %
Automobilhersteller & Zulieferer 2,03 %
Reisen & Freizeit 1,53 %
Medien 3,01 %
Einzelhandel 3,22 %
Nahrungsmittel & Getränke 5,16 %
Konsumgüter & Haushaltswaren 3,95 %
Gesundheit 9,35 %
Technologie 3,46 %
Telekommunikation 6,08 %
Energieversorgung 6,22 %
Banken Untergewichtung
stark
Neutral
leicht
Übergewichtung
leicht
stark 2,84 %
Versicherungen
6,59 % Neutral: Gewichtungsabweichung zur Benchmark niedriger als 0,5 Prozentpunkte
„leicht“: Gewichtungsabweichung zur Benchmark zwischen 0,5 und 2 Prozentpunkte
„stark“: Gewichtungsabweichung zur Benchmark höher als 2 Prozentpunkte
Das ADIG-Fondsmanagement bevorzugt Bereiche mit besseren Gewinnrevisionen
und relativ attraktiver Bewertung. Deshalb werden weiterhin die Finanzsektoren
Banken und Versicherungen sowie die Branchen Technologie, Rohstoffe und
Bauwesen & Materialien im Vergleich zum Index übergewichtet. Die Sektoren
Telekommunikation und Medien (sehr attraktive Bewertung, aber schlechte Gewinnrevisionen) sowie Energieversorgung und Finanzdienstleistungen (sehr hohe
Benchmark
Allokation
aktives Gewicht
Untergewichtung
MSCI Weltindex 08.06.2006
-6% -5% -4% -3% -2% -1% 0 %
Europa 30,84 % 34,82 % 3,98 %
Euroland 14,79 % 18,87 % 4,08 %
Nordamerika
54,41 % 48,61 %
- 5,81 %
Japan 11,08 % 12,43 % 1,35 %
3,67 %
4,14 % 0,47 %
100,00‑%
100,00‑%
0,00‑%
Pazifik ex Japan Welt
Übergewichtung
1 % 2 %
Darstellung der Gewichtung der relevanten Regionen weltweit im Vergleich zum MSCI-Weltindex nach Einschätzung des ADIG-Fondsmanagements
3 %
4%
5%
6 %
Stand: Juni 2006
Europa / Euroland
Nordamerika
Japan
• Das ADIG-Fondsmanagement gewichtet die Region
Euroland weiterhin über.
• Der Gewinnzyklus ist intakt und die Wachstumsraten
sind besser als erwartet, aber mit abnehmender Dynamik.
• Im historischen Vergleich gibt es immer noch einen
großen Bewertungsvorteil gegenüber anderen Regionen.
• Das ADIG-Fondsmanagement gewichtet die Region
Nordamerika wieder stärker unter.
• Stimmung unter den Konsumenten hat sich eingetrübt.
• Schwächerer Dollar wird erwartet.
• Zeichen für eine Wachstumspause mehren sich.
• Das ADIG-Fondsmanagement gewichtet Japan leicht über.
• Japanische Frühindikatoren geben weiterhin Rückenwind:
Inlandsnachfrage auf hohem Niveau, Weltwirtschaft robus­
ter als erwartet, Ende der geldpolitischen Lockerung wird
derzeit am Aktienmarkt verarbeitet.
• Die Bewertung Japans ist – im Vergleich zu anderen
Regionen – nach wie vor hoch. Chance auf nachhaltige
Verbesserung der Unternehmensrentabilität.
RENTENMÄRKTE – Renditeanstieg kurzfristig übertrieben
Ausblick
Nach den deutlichen Kursrückgängen in den letzten Wochen rechnen wir mit einer Stabilisierung der Rentenmärkte.
Der weltweit recht synchron verlaufende Renditeanstieg der
letzten Wochen ist vor allem auf die derzeit noch starke weltwirtschaftliche Dynamik und Zinsängste in Amerika zurückzuführen. In den nächsten Monaten wird jedoch erwartet, dass
der private US-Konsum als wichtiger konjunktureller Stützpfeiler an Dynamik verliert. Tendenziell wird auf 3-Monats-Sicht
eine zwischenzeitliche Erholung in Richtung 3,60 % für 10-jährige Bundesanleihen bzw. 4,60 % für 10-jährige US-Staatsanleihen und mittelfristig eine Seitwärtsentwicklung erwartet.
inflation in euroland
21,62 %
Finanzdienstleistungen Land
Stand: Juni 2006
Bewertung, aber gute Gewinnrevisionen), Chemie, Konsumgüter & Haushaltswaren und Gesundheit werden „neutral“ gewichtet. Stärker untergewichtet werden
dagegen sowohl die Sektoren Nahrungsmittel & Getränke und Einzelhandel (hohe
relative Bewertung, schlechte Gewinnrevisionen) als auch Automobil­hersteller &
Zulieferer, Reisen & Freizeit.
Nach dem Überschreiten des Inflationshöhepunkts im Sommer werden
schwächere Ölpreise im Vergleich
zum Vorjahr etwas den Druck aus den
Inflationsraten nehmen. Die Risiken
aus Lohnauftrieb und Kerninflation
bleiben begrenzt.
(Quelle: COMINVEST, Stand: Juni 2006)
41
PARTNERMAGAZIN
Spieltrieb mit 85
Erfindergeist
» Von Uschi Entenmann, Fotos: Theo Barth
Der Kamera-Blitzwürfel war sein Geistesblitz. Seit er sich den Kunst­
stoff-Dübel einfallen ließ, halten überall auf der Welt die Regale an
den Wänden. Wer heute Ingenieur ist, hat die Gesetze der Mechanik
möglicher­weise durch sein Technik-Spielzeug begriffen. Das Geheimnis des 85 Jahre alten deutschen Erfinders Artur Fischer: Er hat den
Da sitzt der alte Mann und ist von seiner Bastelei so begeistert
wie ein Erstklässler. „Ein Fabeltier?“, fragt er, biegt zwei Eselsohren zurecht und klebt sie an sein kleines Kunstwerk. „Ganz
klar, das wird ein Fabeltier!“, ruft er mit leuchtenden Augen
und kippt eine zweite Ladung von Bausteinen auf den Schreib­
tisch, die aussehen wie die Styroporflocken zum Polstern
von zerbrechlicher Ware. „Passen Sie auf!“, sagt er, nimmt einen roten Baustein, tupft ihn auf ein feuchtes Schwämmchen
und drückt ihn gegen einen blauen. Sie kleben sofort zusammen. „Wie angewachsen!“, triumphiert er. Dann demonstriert
er, wie man aus den zusammengeklebten Flocken mit der
Schere Bäume, Tiere, Häuser herausschneidet. Zum Schluss
schiebt er sich einen giftgrünen Baustein in den Mund, kaut
darauf herum, schluckt ihn hinunter und lächelt breit. „Mit
den Dingern können schon Kleinkinder spielen!“
Sein Spielmaterial „Tip“ besteht aus so harmlosen Stoffen wie
Kartoffelstärke und Lebensmittelfarbe, ein kleines Glanzstück
in der langen Reihe der Erfindungen, die den 85 Jahre alten
Artur Fischer weltberühmt und reich gemacht haben. Im
Schwarz­­walddörfchen Tumlingen hat er sich vor 25 Jahren eine
private Entwicklungswerkstatt eingerichtet, nachdem er die Geschäftsleitung seines Unternehmens an Sohn Klaus über­­ge­ben
hatte, schon damals eine Firma mit 80 Millionen Euro
Jahresumsatz, 1500 Mitarbeitern und Filialen in halb Europa
und Brasilien.
So etwas schafft man nicht allein mit Spielzeug aus Kartoffelmehl, dazu gehört ein Riecher für die Bedürfnisse der Zeit.
Als Sohn eines Flickschneiders kam Artur Fischer 1919 zur Welt.
Die Realschule verließ er noch vor der Mittleren Reife und entdeckte in der Lehre bei einem Stuttgarter Schlosser sein tech-
43
44
ERFINDERGEIST
PARTNERMAGAZIN
PARTNERMAGAZIN
jeden Tag sieben Millionen Stück irgendwo auf der Welt
in Wände und Decken gesteckt. Anfang der sechziger Jahre
nahm Fischer sich vor, nicht nur seinen Kunden etwas zu
Weihnachten zu schenken, sondern auch deren Kindern. „Als
ich zehn Jahre alt war, hatte ich mir einen Märklin-Baukasten
gewünscht. Der kostete damals knapp fünf Mark, eine nahezu
uner­schwing­liche Summe für meinen Vater.“ Daran erinnerte
er sich, als er 1963 das Konstruktionsspielzeug Fischer-Technik
entwickelte. Er spielt heute noch gern damit. „Altwerden ist
schön“, sagt er. „Ich bin gesund und möchte keinen Tag missen.“ Natürlich, er musste das Segelfliegen aufgeben und mit
dem Jagen aufhören. „Aber mitfliegen kann ich noch, so oft
ich will.“ Das Jagen? „Wenn ich ehrlich bin, ging es mir ohnehin immer mehr ums Füttern als ums Schießen.“ Neulich habe
ein Bekannter zu ihm gesagt, wenn er noch mal jung wäre,
würde er alles anders machen. „Da sagte ich zu ihm: Du bist
fünfzig, vielleicht wirst du so alt wie ich, dann kannst du ja die
nächs­ten 35 Jahre noch alles anders machen.“ Jeden Morgen
nach dem Frühstück macht Fischer zwei Stunden Gymnastik.
„Danach lege ich die Beine auf den Tisch und lasse die Ge-
Artur Fischer hält mit 1090 patentierten Erfindungen einen einsamen Rekord unter den zeitgenössischen Erfindern. Nur Thomas Alva Edison hat mehr Patente angemeldet.
nisches Geschick. Sein erster Coup als Erfinder: ein GlühdrahtFeueranzünder, im Nachkriegsjahr 1948 heiß begehrt. „Denn
damals gab es so gut wie nichts, nicht einmal Streich­hölzer.“
Als Tochter Margot zur Welt kam und Fischer einen Fotografen nach Hause bestellte, zeigte sich, dass es noch einiges zu
erfinden gab. „Ich bekam Angst, dass er uns mit seinem offen
zündenden Pulverblitz den Dachstuhl abbrennen würde.“ Also
erfand Fischer das „Magnesium-Blitzlichtgerät mit Ver­schluss­
synchronisation“. 1952 überstieg Fischers Jahrsumsatz im Wirtschaftswunderland bereits die Millionen-Mark-Grenze.
Ein stückchen nylon macht Geschichte:
der Fischer-Dübel
■
Der Fotokonzern Agfa bat ihn, ein kleineres Gerät zu entwi­ckeln.
Fischer erfand den legendären Blitzwürfel für vier Aufnahmen
– plötzlich konnten auch Anfänger mit einfachen Kameras
drinnen fotografieren. „Ich habe mich nie um die Konkurrenz
geschert“, sagt Fischer. „Das hätte mich nur gehemmt. Die
Er­findungen haben sich einfach ergeben.“ Das gilt auch für seine
berühmteste. „Ende der fünfziger Jahre bestellte ein Schlosser
einen Schraubentyp mit Gummipuffer bei mir“, erinnert er
sich, „damit wollte er Treppengeländer zusammenschrauben.“
Fischer begann die Schrauben zu produzieren und stellte einen
Vertreter ein – „einen sehr tüchtigen Mann, der bald wieder
kündigen wollte, weil sich die Schrauben schlecht verkauften“.
Weil er den Mann halten wollte, stellte er sich an einem Samstagnachmittag in seine Werkstatt und feilte einen Dübel aus
Nylon. „Ein klasse Material! Ich schlug mit dem Hammer drauf,
der Dübel machte keinen Mucks. Da wusste ich, das ist was.“ Am
8. November 1958 wurde das epochale Stückchen Nylon im
Deutschen Patentamt in München unter der Nummer 1097117
ein­getragen und wie folgt beschrieben: „Über einen Teil seiner
Länge geschlitzter zylinderförmiger Spreizdübel, dessen vor­
deres Ende mit sägezahnförmigen Einschnitten versehen ist.“
Auf der ersten Verkaufstour schickte sein Vertreter ein Telegramm: „Von dem Dübel könnten wir jede Woche zehntausend
verkaufen.“ Bisher nämlich hatte, wer ein Regal an der Wand
befestigen wollte, ein kleines Abenteuer vor sich. Man musste
ein Loch in die Wand stemmen, einen kegelförmigen Holzklotz
mit dem breiten Ende nach hinten in die Wand gipsen und
hoffen, dass alles hält. Der Fischer-Dübel dagegen braucht
nichts als ein Loch, in dem er sich spreizen kann – heute werden
ERFINDERGEIST
danken vorbeiziehen. Wenn ich gegen halb elf ich in die Firma
komme, weiß ich, was ich an diesem Tag ausprobieren will.“
Es müssen nicht immer Erfindungen sein. Es kann auch die
Idee sein, fünfzig Kinderkrankenhäuser mit seinem Spielzeug
zu beliefern. „Wenn man sieht, wie die kranken Kinder ihren
Kummer im Spiel vergessen, das ist toll!“ Zwischendurch hält
er Vorträge, vor allem in Universitäten. Seine Botschaft ist,
„dass wir in Deutschland nur weiterkommen, wenn wir tüchtig sind. Müheloses Ernten ist ein trügerisches Wunschbild.“
Die Kreativität müsse einen größeren Stellenwert bekommen, sie schaffe Arbeitsplätze. „Es darf nicht nur um Umsatz
gehen“, doziert er, „wir sollten mehr das Herz sprechen lassen.
Es geht mir unter die Haut, dass es so viele Arbeitslose gibt. Das
ist nicht unser Schicksal, wir müssen etwas dagegen tun! Denn
wir können nur verteilen, was wir erarbeitet haben.“ Keine leeren
Worte für ihn, der 1090 Patente angemeldet hat. „Nur Thomas
Alva Edison hat mehr“, sagt er und zwinkert ein Lächeln he­r­
über. „Aber wissen Sie, was wirklich zählt? Edison ist tot, und ich
lebe!“
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PARTNERMAGAZIN
Der platte Dschungel –
Meeresgrund trifft Horizont
Ein Ausflug in die Faszination des Wattenmeers
an der deutschen Nordseeküste
Text: Erdmann Wingert
Fotos: Frieder Blickle / Zeitenspiegel
zurück, quillt aus dem Adernetz der Priele. Läuft gurgelnd über
Muschelbänke, und wenn ein Sturm bei­springt auch übers Vorland, überspült Lahnungen und Salz­wiesen, schäumt in schlimmen Fällen über Warften und Deiche, bricht jeden Widerstand,
alles, was Kanten und Ecken entge­gensetzt, ersäuft Mensch und
Tier. Manchmal zu Tausenden. In der ersten „Groten Mandränke“ von 1362 wischte eine Sturmflut die nordfriesische Küste,
die damals noch im weit vorgelagerten Bogen zwischen Sylt
und der Halbinsel Eiderstedt ver­lief, in wenigen Stunden von
der Landkarte, schlug das dicht besiedelte, moorige Land in ein
Dutzend Stücke, die knapp dreihundert Jahre später erneut in
einer Sturmflut zerbrachen. Damals zerriss die Insel Strand in drei
Teile. Pellworm, Nordstrandischmoor und Nordstrand heißen
sie heute. Man vergisst so etwas leicht und gern, wenn es übers
Watt geht, das sich bei Ebbe so sanft gibt. Kaum vorstellbar,
dass hier zwischen Nordstrand und den Halligen, die ein paar
Kilometer entfernt über einer silbrigen Wasserlinie zu schweben
scheinen, die alte reiche Handelsstadt Rungholt in einer Nacht
mit Mann und Maus versank. Aus Hochmut sei sie gefallen, sagt
Detlev von Liliencron, der Dichter und ehemalige Kirchspielvogt
von Pellworm. „Trutz, blanke Hans!“, hätten die hagestolzen
Rungholter Pfeffersäcke dem titanischen Ungeheuer zugerufen,
das auf dem Meeresgrund schläft, Ebbe und Flut atmet und eine
alles verschlingende Welle speit, wenn man es verhöhnt. „Heut
bin ich über Rungholt gefahren“, so beginnt die berühmte Lesebuchballade, „die Stadt ging unter vor fünfhundert Jahren ...“
■
Es ist dieser Himmel, der überwältigt, der Wechsel seiner
Farben, die Pracht seines Sonnenuntergangs. Jede Tages- und
Nachtzeit am Meer besitzt eine eigene Atmosphäre, die freier atmen lässt. Man durchwandert sie bis zur schönsten Erschöpfung:
Auf Deichkämmen gegen den Wind gebeugt, Tanggeruch und
Salzgeschmack in Nase und Mund, wenn flaschengrüne Wellen
anrollen und sich schaumspuckend brechen. Am schöns­ten aber
bei Ebbe an stillen Sommertagen, wenn es über die salzige Grauzone zwischen Land und Meer geht.
Bleigrau liegt sie unter nackten Füßen, im Wellenschlag der
Flut geriffelt, von Kothäufchen des Pierwurms gesprenkelt, am
Horizont mit Vogelschwärmen bewölkt. Lau und tonig schmatzt
Schlick durch die Zehen, wadentief die Stapfen in der weichen
Wattwölbung des Prielufers. Kleine schweflig riechende Pfützen
suppen in den Spuren. Die nächste Flut wird sie tilgen. Denn
nichts – außer dem Wandel – ist beständig in diesem Sechsstundenland, das nach dem Mond geht. Er nämlich beherrscht
dieses amphibische Zwischenreich, das nicht Land ist und nicht
Meer. Ein ferner, in die Schwerkraft der Erde gehängter Trabant,
der das Pendel der Gezeiten schwingt und Naturgewalt ausübt:
Mit der Ebbe saugt er das Meer ab – bis zu zwanzig Kilometer
nach Westen, mit der Flut pulst sechs Stunden später das Wasser
Kinderstube für 20 Fischarten
Mit Naturgewalten ist nicht zu spaßen, so lautet die Moral des
Gedichtes. Erfreulicher ist es, in diesem Wanderrevier aber erst
einmal Naheliegendes aufzugreifen, und sei es auch nur der
Wattwurm. Er ist nicht so einfach zu lokalisieren, weil sich das
Tierchen in einer dreißig Zentimeter tiefen, U-förmigen Röhre
vergräbt und nur durch seine allgegenwärtige, in Spiralen aufgehäufte Verdauung zu orten ist. Aber höchst wunderlich scheint
es doch, dass dieser Wurm, Arenicola marina, an einem Ende
seiner U-Röhre puren Sand verschlingt, was an abertausend flachen Mulden im Watt zu erkennen ist, um sich am an­deren Ende
in höchster Eile zu entleeren, was aussieht, als drücke da jemand
graue Zahnpasta aus einer unterirdischen Tube. Die Eile tut not,
denn bei Flut schnappen Schollen, bei Ebbe Vögel nach seinem
nahrhaften Hinterteil, das zum Glück
nach Würmerart auch mehrfache Amputationen regenerieren
kann. So trägt sogar ein schlichter, sandfressender Wurm seinen
Teil dazu bei, dass im Wattenmeer Fische gedeihen, Jungtiere
vor allem, die später die Nordsee besiedeln. Den überreich
sprudelnden Nahrungsquellen des Watts – Standort, Laichgrund und Kinderstube für zwanzig Fischarten, darunter Scholle,
Seezunge, Aal, Hering und Makrele – verdanken wir es, dass die
Nordsee noch immer eines der ertragreichsten Fanggebiete der
Weltmeere ist. Allerdings auch eines der am stärksten gefährdeten. Doch solange noch Pierwürmer und abertausend andere
HORIZONTE
amphibische Lebewesen im Watt gedeihen, ist nichts verloren.
Auch Muscheln bilden ein wichtiges Glied der Nahrungskette,
die sich im Watt von schwebenden einzelligen Algen über
Plankton bis zu Krabben, Fischen und damit bis zum Menschen
aufbaut. Muscheln schleusen Unmengen Wasser durch ihren Organismus. Die nur ein bis zwei Zentimeter großen Plattmuscheln
fahren dazu eine Art Schnorchel aus, bis zu zehn Zentimeter lang,
der wie ein Staubsauger funktioniert, mit dem Wasser winzige
Lebewesen einzieht, aussiebt, verdaut und als Kotbällchen auf
dem Grund absetzt, womit sie erheblich zur Landgewinnung
beitragen. Forscher haben er­rechnet, dass im Sommer jede
Woche das gesamte Wasservolumen des Wattenmeers einmal
die Kiemen der unzähligen Muscheln passiert – eine wahre Sintflut, wenn man sich die Dimensionen dieses rund fünfhundert
Kilometer langen Gebietes vor Augen führt, der größten zusammenhängenden Wattfläche der Welt, die vom niederländischen
Den Helder bis zum dänischen Esbjerg reicht und vor der Küste
Schleswig-Holsteins bei Ebbe bis zu zwanzig Kilometer weit
trocken fällt.
■
Die flut bringt mehr land, als die ebbe nimmt
Wissenschaftler haben die Menge der Schwebstoffe, Algen und
Sandteilchen geschätzt, die bei jeder Tide mit den Wassermassen
durch weit verzweigte, bis zu fünfzig Meter tiefe Wattströme und
Priele bewegt werden. Es ist ein stattlicher Berg, der da zweimal
am Tag konturlos verschwimmt, gefressen, verdaut und ausgeschieden wird, in Buchten anlandet, in denen sich die Strömungen stauen. Hinter den windgeschützten Ostseiten der Inseln
können die Feinsedimente absinken und neues Land aufbauen.
Die See gibt mehr, als sie nimmt. Man muss ihr nur Zeit lassen,
ein wenig nachhelfen und vermeiden, ihren Gewalten in die
Quere zu kommen. „Nie gegen das Meer arbeiten“, lautet eine
alte Regel der Insel- und Halligbauern. „Nur mit der Natur kannst
du hier überleben!“ Seit jeher nutzen sie es, dass die Flut mehr
Land aufbaut, als die Ebbe nehmen kann. Sie fördern diesen Prozess, indem sie Lahnungsfelder mit reisigumflochtenen Pfahlreihen im Watt abstecken. Sie bremsen das ablaufende Wasser, so
dass sich Schlick absetzt. Jahr für Jahr wächst auf diese Weise das
Watt um ungefähr drei Zentimeter in die Höhe, bis es die Marke
des Normalhochwassers erreicht. Pionierpflanzen wie Queller
und Schlickgras, die durch Drüsen an den Blättern das schädliche
Salz aussondern können, siedeln sich an, ihre Wurzeln festigen
den schlammigen Grund, ihre Stängel und Blätter fangen wieder
Schlick ein.
■
40.000 Kleinkrebse pro Quadratmeter
Das Neuland wird jetzt nur noch bei Hochwasser überflutet, eine
sogenannte Salzwiese ist entstanden, auf der Schafe weiden
– ein fruchtbares, kostbares Biotop, das hochspezialisierte Lebewesen beherbergt: Zwergspinnen, die über und unter Wasser
ihre Netze weben, Ameisen, die flutsichere Bunker aus Sand
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HORIZONTE
PARTNERMAGAZIN
bauen, Blattläuse, die nur überleben, wenn sie einmal mit der
Flut weggeschwemmt werden. Mehr als sechshundert Arten
solcher kleiner Lebenskünstler gibt es, die nur auf Salz­wiesen existieren können. Dazu die Millionenschar der Vögel, die zumeist
beides, Watt und Salzwiesen, zum Leben brauchen. Sie kommen
zum Großteil aus entlegenen Gebieten der Welt, Austernfischer
und Pfuhlschnepfen aus Russland, Stein­wälzer und Knutts aus
Nordkanada im Nonstopflug über den Atlantik, um hier zu
überwintern, zu rasten, zu mausern, um sich eine Speckschicht
anzufressen. Denn kein Gebiet der Erde – außer tropischen Mangrovensümpfen – ist reichhaltiger mit Nahrung versorgt als das
Wattenmeer, auch als „platter Dschungel“ bezeichnet, der bis zu
vierzigtausend Kleinkrebse, an die zehntausend Schnecken und
neunhundert Würmer auf einem Quadratmeter seiner Fläche
bereithält. Man geht behutsamer darauf herum und damit um,
wenn man das weiß. Die Tiere zumindest scheinen es zu wissen,
obgleich der Mechanismus ihrer Nahrungsketten darin besteht,
sich gegenseitig aufzufressen. Aber anders als der Mensch
verstehen sie es, ihre Res­sourcen zu schonen, ihre Jagdreviere
sinnvoll zu begrenzen und zu nutzen. Da ihre Futtersuche von
Art zu Art verschieden organisiert ist, kommen sie sich nicht ins
Gehege. Die Knutts zum Beispiel schreiten in Gruppen das Watt
ab und picken dabei Schritt für Schritt den Grund durch. Der seltene Säbelschnäbler dagegen mäht mit dem flachen Ende seines
nach oben gebogenen Schnabels durch den weichen Boden, um
Würmer und Krebse an der Oberfläche aufzuspüren. Steinwälzer
stöbern nach Kleinkrebsen unter Steinen und Muscheln, zuweilen auch unter Tangbüscheln, die sie wie Matten aufrollen können. Staunenswert sind die vielfältigen Methoden, Muscheln zu
knacken. Einige Arten des Austernfischers schaffen das mit ihren
starken Schnäbeln, Möwen lassen sie manchmal aus großer
Höhe auf Steinböschungen fallen, Eiderenten schlucken sie im
Stück und zerdrücken selbst dickwandige Kaliber mit ihrem muskulösen Kaumagen zu Grus. Wenn sich die ahnungslosen Viecher
jedoch täuschen lassen und statt einer Muschel den Kronenkorken einer Bierflasche schlucken, müssen sie elend verrecken. Müll
dieser Art schwappt an unsere Küsten, mit fatalen Folgen für die
empfindlichen Lebensformen dieser Region. Eine nahe­liegende
Möglichkeit, sie zu schützen, war die Ernennung des Wattenmeers zum Nationalpark. Doch das gutgemeinte Gesetz, das
1985 in Kraft trat, weckte den Zorn der Einheimischen, weil es so
ziemlich alles verbot oder zumindest einschränkte, was die Inselwelt vor der deutschen Nordseeküste an althergebrachten Nebengeschäften zu bieten hatte: darunter so­genannte Butterfahrten, bei denen man an Bord zollfrei einkaufen durfte, aber auch
Wattwanderungen und Baden, Krabbenfang und Muschelernte
in besonders schützenswerten Zonen. Die Wogen der Entrüstung
haben sich inzwischen ge­glättet, die Vorteile einer schonenden
Nutzung herumgesprochen. Immer mehr Besucher aus dem
Binnenland ent-deck­en die Schönheiten dieser Randregion, die
Stimmungen vermittelt wie keine andere Landschaft, ein Dreiklang aus Himmel, Land und Meer in fließenden Übergängen.
Die Marsch gehört dazu, die sattgrünen Fettweiden der Köge,
von Gräben gerastert, von Deichen begrenzt, die mit ihrem sanft
abfallenden Profil ins Vorland über Salzwiesen zum Watt und zur
See leiten, darüber ein Himmel, der grenzenlos scheint, bei Sturm
und Regen am Horizont mit Land und Meer verschmilzt und in
Hochsommertagen Wolkengebirge aus dem Atlantik herbeiträgt. Schon im 18. Jahrhundert empfahlen Ärzte das Reizklima,
die atmosphärischen Wechselbäder der Küste, als Therapie für
blutarme und kurzatmige Städter. Die ostfriesische Insel Norderney, 1797 als erstes deutsches Nordseeheilbad gegründet,
avancierte zur königlich-hannoverschen Sommerresidenz, dann
zum preußischen Staatsbad, wo sich von Heinrich Heine bis zu
Otto von Bismarck die Prominenz jeder Couleur einfand. Wyk auf
Föhr empfing jeden Sommer die Familie des dänischen Königs,
der damals noch Oberhaupt weiter Teile Schleswig-Holsteins
war und sich huldreich unters friesische Volk mischte, das zwar
kein Wort Dänisch sprach, sich dennoch geehrt fühlte – vor allem
auch durch die Touristenströme, die der Majestät folgten.
Heimweh und Abenteuergeist der friesen:
wie ebbe und flut
■
Schon damals hatte es sich herumgesprochen, dass es auf den
deutschen Nordseeinseln zwischen Borkum an der Grenze zu
Holland und Sylt, Insel der Reichen und Schönen im hohen
Norden, noch mehr Attraktionen gibt als frische Luft. Die Sitten
und Gebräuche der friesischen Ureinwohner vermittelten ihren
Gästen ein Gefühl der Geborgenheit und zugleich Weltoffenheit.
Die Friesen lebten vom Meer, aber sie liebten es nicht. Sie wehrten sich gegen seine Gewalten, aber sie lernten dabei seine Gesetze. Sie flohen als Seeleute und Händler in alle Windrichtungen,
aber das Heimweh sog sie wie ein Gezeitenstrom wieder zurück.
Sie steckten voller Widersprüche: Ihre Ehrlichkeit, die gastfreundlichen Häuser ohne Schlösser in den Türen und ihre Cleverness
in Geschäftsdingen waren berühmt. Ebenso ihre Trinkgelage, die
zum Teil umweltbedingt waren. Da auf den Inseln und Halligen
oft nur Regen das Trinkwasser lieferte, das in Tümpeln gesammelt wurde und entsprechend muffig schmeckte, veredelten
die Friesen ihren Kaffee und Tee mit kräftigen Schüben Zucker,
Sahne und Alkohol. Unzählige Varianten mit harmlos klingenden
Namen und verheerenden Wirkungen bieten sich den Friesen
und ihren Gästen bis heute zum „Dunsupen“ an: Smutje und Möwenschiss heißen sie, Helgoländer und Pharisäer, Heulboje und
Cardinal. Jede Insel und Hallig hat ihre Spezialitäten, gemeinsam
ist allen das Grundrezept: Nur so viel Kaffee oder Tee in die Tasse
geben, dass der Zucker schmilzt, und darauf Branntwein bis zum
Rand.„Keine erhabenen Berge, keine reizenden Thäler erfüllen
die Seele mit wundersam spielendem Bilderreichthum“, so
schrieb es der alte Historiker Michelson ins Stammbuch der Friesen. „Aber der Anblick des ewig brausenden und ewig doch zum
lichten Spiegel sich beruhigenden Meeres gibt ihnen
tiefe Sicherheit und gründliche Klarheit der Geister.“
INFO
Übers Watt zu wandern gehört zu den ein­maligen
Attraktionen der Nordseeküste. Führer wie die Biologen
Birgit und Walther Andresen aus Dagebüll bieten sogar Touren für Kinder. Oder eine Wanderung, auf der
man Krabben mit dem Handnetz aus den Prielen
fischen kann.
www.wattwanderungen-halligerlebnis.de;
Anmel­dungen auch unter Tel. 04667/466
Wer dem schicken Sylt den Rücken kehren will, sollte
es mit Borkum versuchen, wo man aus der Strandsauna
direkt ins Meer hüpfen kann. Tourist Information
Tel. 04922/9330; www.borkum.de
Die Krabben begegnen einem wieder als Füllung der
Scholle nach Büsumer Art, stil­voll serviert im alten
Friesenkrog mit Blick auf den Husumer Hafen, in dem
Yachten und Fischkutter dümpeln.
Kleikuhle 6, Tel. 04841/5553
Die ostfriesische Teezeremonie, bei der im hauchdünnen Tässchen viel Kandis knistern und Sahne wölken
muss, genießt man am besten im Café Marienhöhe mit
Pano­rama­blick auf Norderney und die See.
Strandpromenade, Tel. 04932/686
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CITY-GUIDE
Berlin: Hauptstadt der Gegensätze
» Von Ulrike Putz, Fotos: Pablo Castagnolo
„Vor Gott sind eigentlich alle Menschen Berliner!“ Was der Dichter
Theodor Fontane einst über die Preußenmetropole schrieb, gilt
heute mehr denn je. Denn an der Spree findet jeder seinen Platz:
Ossis und Westler, die Schickeria und das Milieu, Regierungsbeamte
und Fuß­ball­fans, Ureinwohner und unzählige Zugezogene aus der
Türkei, aus New York und dem Schwabenland. Berlin ist ein Puzzle.
Wer es zusam­mensetzt, erlebt Deutschland von seiner besten Seite.
Inzwischen ist es 15 Jahre her, dass viele Menschen in Deutschland skeptisch den Kopf schüttelten. Als der Bundestag be­schloss,
Berlin zur Hauptstadt zu machen, ging die Ablehnung quer durch
die Republik. Den einen war der Regierungsumzug zu teuer, den
anderen Berlins Vergangenheit als Reichshauptstadt suspekt. Ostdeutsche wollten einen klaren Schnitt mit der Kapitale der DDR,
Westdeutsche befanden, die rheinische Provinz passe eigentlich
recht gut zum betont wenig glamourösen Auftreten der Bundesrepublik. Man musste schon Visionär sein, um daran zu glauben,
dass diese vernarbte, zerschundene Stadt tief im Osten jemals
das ganze Land repräsentieren könnte. Da­zu lässt sich festhalten:
Berlin hat es allen gezeigt. Denn wenn Deutschlands beste Galerien Köln, Hamburg und München den Rücken kehren und an die
Spree ziehen, wenn die hiesige Modemesse „Bread and Butter“ innerhalb von Jahren zum Muss für internationale Trendscouts wird,
wenn die Zahl der Erasmus-Austauschstudenten seit Jahren weiter zunimmt, ist klar, dass zwischen Wannsee und Müggelsee ein
besonderer Geist locken muss. Und wenn sich dann noch pensionierte Zahnärzte und privatisierende Banker aus Westdeutschland
hier ihre Ruhesitze zulegen, dass die Mietspiegel nur so steigen,
dann ist das der Beweis: Hier hat nicht nur die kreative Avantgarde
einen neuen Spielplatz gefunden, hier ist in 15 kurzen Jahren eine
Stadtkultur gewachsen, deren Anziehungskraft alle berührt. Berlin
ist nicht nur bunt, es ist vor allem groß. Wer einmal quer durch die
Stadt fährt, hat 50 Kilometer mehr auf dem Tacho. Dabei hat nicht
nur die Innenstadt reizvolle Ecken. Köpenick, Spandau, Steglitz:
Eigentlich alle Stadtteile, die an Seen liegen, sind landschaftlich
bezaubernd. Die Villenpracht des Grunewalds erzählt von fetten
Gründerjahren und Zeiten, in denen Babelsberg ein Mekka des
internationalen Films
war. In den WohnstraHolocaust-Denkmal: Inmitten der 2700 senkrechten
ßen rund um den KurfürStelen befindet sich ein „Ort der Information“.
stendamm sitzen wie eh
und je die gut betuchten
Wilmersdorfer Witwen
im Café, in den edlen
Boutiquen shoppt der
russische Geldadel, der
in Charlottenburg eine
neue Heimat gefunden
hat. Gar nicht weit davon
ist Kreuzberg wiederum
eine Welt für sich: Rund
um die Oranienstraße
residieren arabische Bar­
biere neben islamischen
Schlachtern, hier hat das
„Hasir“ – Berlins bestes
türkisches Restaurant
– sein Stammhaus, ha-
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CITY-GUIDE
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■
Potsdamer Platz: kühle Architektur mit viel Glas und Metall.
Zu den bedeutendsten Bauwerken des Klassizismus zählt das „Alte Museum“ auf der Berliner
Museumsinsel. Beherbergt wird dort die Antikensammlung der staatlichen Museen.
ben sich Krämer und Onkel-Ali-Läden auf Pistazien-Konfekt oder
geröstete Nüsse spezialisiert. Ein bisschen weiter nördlich hat sich
im Schatten des Fern­sehturms das herausgebildet, was deutschlandweit als „Berlin- Mitte“ ettiketiert wird: ein Biotop junger
Kreativer, die Häuser, Kleidung und neue Zeitschriften entwerfen,
tagsüber mit ihrem Apple-Laptop im Kaffeeladen und nachts
mit einem Drink in der Hand in den Clubs sitzen. Das von Adenauer stets als Synonym für das Ost-Regime angeführte Pankow
(Adenauer sprach es bewusst falsch „Pankoff“ aus) hingegen ist
ein quir-liger, grüner Stadtteil, in dem sich zwischen einem imposanten sowjetischen Ehrenmal und den ehemaligen Botschaften
der sozialistischen Bruderstaaten vor allen junge Familien wohl
fühlen. Aber Kiez-Idylle hin, Stadtteil-Flair her. Wer nicht wochen­
lang Zeit hat und in Berlin die Weltstadt entdecken will, sollte
eine Tour rund um das Epizentrum der Stadt machen – und das
liegt ausgerechnet im Wald. Jeder, der vom neuen Osten in den
alten Westen, vom reichen Süden in den armen Norden will, muss
in Berlin einmal durch den Tiergarten (1). Durch diesen riesigen,
dunklen Park, der sich – 1527 als Jagdrevier der preußischen Kurfürsten westlich der Stadt angelegt – in knapp fünf Jahr­hunderten
zur Mitte der Stadt gemausert hat. Dort liegt er nun und kühlt den
Berlinern, die bei der Durchfahrt kilometerlang nur Grün sehen,
das Mütchen.
Gedächtniskirche wird zum Werbeträger
Doch der Reihe nach: Berlin rund um den Tiergarten entdecken
können Besucher ab zwei Euro zehn. So viel kostet das einfache
Ticket Zoo – Alexanderplatz mit der Buslinie 100. Die Strecke, die
der Doppeldeckerbus dabei schlingernd und im Vollkontakt mit
den niedrigen Ästen der Straßenbäume zurücklegt, ist immer
wieder umwerfend, egal, ob man allmorgendlich mit dem Hunderter zur Arbeit fährt oder einmal im Leben in Berlin ist. Dass der
öffentliche Nahverkehr dabei in Berlin eine Einrichtung ist, die
urdemokratisch funktioniert, zeigt sich schon im Wartehäuschen
der 100 auf dem Hardenbergplatz (2). Kofferrollende Touristen,
die aus dem angrenzenden Bahnhof quellen, resolute Mütter mit
Anhang und Kopftuch, bauchnabelgepiercte Berliner Gören, Politbeamte mit Ziel Regierungsviertel: Alle warten geduldig, bis einer
der großen Gelben sie weiterbringt. Kommt der Bus und ist der
Kampf um die besten Plätze – oben vorne – erst einmal ausgefochten, widmen sich fast alle der Aussicht. Die ist, typisch Berlin,
garantiert interessant, aber nicht immer schön. Dass der dräuende Turm der Gedächtniskirche (3), die gleich hinter dem Zoo (4)
rechts auftaucht, in den vergangenen Jahren immer mehr zum
Werbeträger verkommen ist, macht den ohnehin ramschigen
Breitscheidplatz jedenfalls nicht attraktiver, hat aber zur Folge,
dass der eine oder andere Fahrgast mal zur anderen Seite zum
Fenster hinausschaut. Dort liegt eins der vernachlässigten Baudenkmäler von Berlin, das sogenannte Bikini-Haus (5), ein weißer
Wohn- und Geschäftsriegel, der von den Städtebauträumen der
Siegessäule in Berlin: Einen herrlichen Blick über den Tiergarten gewährt die Aussichtsplattform mit der Siegesgöttin Viktoria – die wegen ihrer goldenen Farbe auch „Gold-Else“ genannt wird – an seiner Spitze.
Nachkriegszeit erzählt. Errichtet 1955, sollte der Komplex durch
erschwingliche Wohnungen das Zentrum beleben, vor allem aber
durch sein Luftgeschoss den dahinter liegenden Zoo zumindest
optisch in die Stadt holen. Wohnen, bummeln und dabei den
Rhinozerossen beim Baden zusehen, das war die hübsche Idee
der Architekten.
Die von vergoldeten Rippen überzogene Kuppel der Neuen Synagoge wurde durch die Anwendung modernster Bautechniken über die Grenzen Deutschlands hinaus berühmt.
■
Die Buslinie 100 bietet sightseeing pur
Kaum hat der Bus dann das Elefantentor des Zoos hinter sich
gelassen und den Landwehrkanal überquert, wird Berlin politisch.
Das Konrad-Adenauer-Haus, Hauptquartier der CDU (6), ragt als
gläserner Schiffsbug in den Himmel über Berlin. Die skandinavischen Länder zeigen, was Völkerfreundschaft auf Nordisch heißt:
Um Geld zu sparen und Korpsgeist zu beweisen, haben sie ihre
Vertretungen hinter einem verbindenen Band aus tür­kisen Jalousien (7) eingerichtet, das die 100 passiert, bevor sie den Tiergarten
erreicht. Der große Stern ist das Zentrum des Parks und der Verkehrsknotenpunkt, um den sich in Berlin alles dreht. Die Siegessäule (8), die von den Berlinern tatsächlich Gold­else genannt wird
(der bei Stadtführern beliebte Hinweis, der Fernsehturm heiße
„Telespargel“, ist ein urbanes Märchen) und von der man einen
wunderbaren Blick über die Stadt hat, stand übrigens nicht immer
hier. Die Viktoria erinnerte ur-sprüng­lich vor dem Reichstag an die
Siege Preußens über Dänemark, Österreich und Frankreich. Erst
die Nationalsozialisten versetzten sie in den Park, um die monumentale Ost-West-Achse der Stadt zu betonen. Hinter dem großen Stern scheint es dann, als sei ein Ufo im Tiergarten gelandet:
Das schwarzglänzende Oval des Bundespräsidialamts (9) ist si-
cherlich interessant – warum die Behörde aussieht wie ein vom
vielen Draufhauen verformter Eishockey-Puck, gibt aber immer
noch Rätsel auf. Man möchte wetten, dass Horst Köhler froh ist,
im schlichten Klassizismus des benachbarten Schlosses Bellevue
(10) leben zu dürfen. Als Nachbarn hat er übrigens eine ganze
Batterie Berufspendler: Von der gegenüberliegenden Seite der
Spree grüßt der klinkerne Wohnblock der Bundestagsabgeordneten, wegen seiner wilden Schwünge ganz ernsthaft Bundesschlange (11) ge­nannt. Ach, die Berliner und ihre Lust an Spitznamen. Dass der Busfahrer die nächste Station nicht als
„Schwangere Auster“ ankündigt, grenzt an eine Wunder, so gebräuchlich ist der Rufname für das länglich betitelte „Haus der
Kulturen der Welt“ (12). Unter dem geschwungenen Spannbetondach bekommt das Publikum von lesbischem Türk-Pop bis zu
Konferenzen über Videokunst in Vietnam alles geboten. Viel
wichtiger als das Programm drinnen sind den Hauptstädtern
allerdings die Wiesen rund um die Auster. Dort wird im Sommer
gegrillt, dass Rauchschwaden den Tiergarten vernebeln. Jedes
Jahr wieder beweisen Fotos in der Lokalpresse, dass manche
Großfamilie südländischer Provenienz tatsächlich Gruben aushebt, mit Glut füllt und darüber ganze Lämmer am Spieß gart. Ein
kleines Wunder, dass die allermeisten Passanten gar nicht wahrnehmen, ist das Carillon (13), das größte Glockenspiel Europas.
Unter­gebracht in einem Turm aus schwarzem Granit, spielen 68
Glocken hier jeweils um 12 und 18 Uhr Melodien, dass einem die
Ohren klingeln. Spätestens am Reichstag (14) lohnt es, aus dem
Bus zu klettern, die 100 erwischt man auch später Unter den
Linden wieder. Kritiker, die befanden, die 1999 von Norman Foster installierte Kuppel verschandele den 1894 eingeweihten
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02
05
07
06
03
Legende
1 | Tiergarten
2| Hardenbergplatz
3| Gedächtniskirche
4| Zoo
5| Bikini-Haus
6| Konrad-Adenauer-Haus
7| „Die türkisen Jalousien“
8| Siegessäule
9| Bundespräsidialamt
10| Schloss Bellevue
11|Wohnblock der Bundestagsabgeordneten,
die „Bundesschlange“
12| Haus der Kulturen der Welt
13| Carillon
14 | Reichstag
15 | Pariser Platz
16 | Brandenburger Tor
17| Hotel Adlon
18| Bistro der Akademie der Künste
19| Humboldt-Universität
20| Sankt-Hedwigs-Kathedrale
und Palais des Prinzen Heinrich
21|Neue Wache
22| Tadschikische Teestube
23| Museumsinsel
24| Lustgarten
Preisniveau Berlin: niedrig bis mittel
25 | Berliner Dom
26 | Palast der Republik
27 | Fernsehturm
28| Alexanderplatz
DZ ab 35 Euro, Mittelklasse ab 80 Euro
Hauptgerichte: in Restaurants ab 7 Euro
Bier 0,5 l für rund 2,50 Euro
bis mittlere Entfernungen unter 10 Euro
Busrundfahrt ca. 20 Euro
Parlamentssitz, müssen verstummen angesichts der Schlange, die
sich bei Hitze und Frost vor dem Besuchereingang des Deutschen
Bundestags bildet: Der Reichstag brummt und ist auch dank des
wunderbaren Rundblicks, der am Ende der Schneckenrampe in
der Kuppel wartet, ein Besuchermagnet. Wir Deutschen dürfen
stolz sein: Wir haben eine Volksvertretung, durch die nicht gelangweilte Schulklassen geschleust werden, sondern begeisterte
Gäste aus aller Welt, die gar nicht fassen können, wie leger
Deutschland sein kann. Da darf man dem Parlament aufs Dach
steigen. Wo gibt’s das schon. Es gibt wohl kaum einen Ort in
Berlin, der sich in den vergangenen Jahren so gemacht hat wie
der Pariser Platz (15) östlich des Brandenburger Tors (16). Noch
vor wenigen Jahren ein lautes Verkehrsnadelöhr, sind Platz und
Tor heute endlich zu einem beschaulichen Ensemble zu­sam­
mengewachsen. Erstaunlich viel Leben flaniert in einem kurzen
Stündchen am Straßencafé vorbei: Da posieren Touristen aus aller
Welt fürs heimische Fotoalbum mit der Quadriga und dem Brandenburger Tor im Rücken, Kunstbeflissene bewundern, Kopf im
Nacken, die frühklassizistischen Details des Berliner Wahrzeichens.
Vor dem Hotel Adlon (17) recken Passanten die Hälse, um zu
sehen, welche Berühmtheiten aus den Limousinen klettern, mittags eilen die Redakteure des hier ansässigen Berliner „Spiegel“Büros über den Platz, um sich im Bistro der Akadamie der Küns­te
(18) an den Marillenknödeln der Fernsehköchin Sarah Wiener zu
laben. Ein Bummel Unter den Linden ist ein Spaziergang rückwärts durch die Geschichte. Zeugen die funktionalen Botschaftsbauten der Ostblock-Staaten anfangs noch von gerade erst vergangenen Zeiten, wird der Prachtboulevard preußischer, je weiter
man nach Osten kommt. An der Humboldt-Universität (19) dann
entfaltet das Forum Fridericianum seine ganze klassizistische
Pracht. 1740 ließ Friedrich der Große entlang der Linden ein neues Zentrum aus dem Boden stampfen, das mit der Staatsoper, der
Alten Bibliothek, der katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale und
dem Palais des Prinzen Heinrich – inzwischen Uni-Hauptgebäude
– bis heute ein weltweit einmaliges Ensemble (20) bildet. 1818
ergänzte der Baumeister Karl Fried­rich Schinkel das Quartier mit
der Neuen Wache (21). Das
Gebäude, vor dem früher DDR-Soldaten im Stechschritt die Wachablösung zelebrierten, ist heute einer der beeindruckends­ten
Gedenkorte der Hauptstadt: Durch die kreisrunde Öffnung im
Dach der „Gedenkstätte für die Opfer des Krieges und der Gewalt-
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Das Bodemuseum an der Spree gehört zum Ensemble der Museumsinseln in Berlin-Mitte.
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herrschaft“ regnet, hagelt und schneit es auf eine Käthe-KollwitzSkulptur,die herzzerreißend eine Mutter mit totem Sohn zeigt. Im
Palais am Festungsgraben hinter der Neuen Wache verbirgt sich
ein besonderes Kleinod, das nur Kenner finden. Im ersten Stock
hinten rechts findet sich die Tadschikische Teestube (22), deren
originale Inneneinrichtung ein Geschenk der Sowjetrepublik an
die DDR war. Fuß­lahme Spaziergänger dürfen und müssen hier
die Schuhe ausziehen, bevor sie sich zwischen Jurtenbahnen und
Schnit­zereien auf Brokat-Kissen und Orient-Teppichen niederlassen. Tee wird aus dem Samowar serviert, duftende Pelmeni werden stilecht mit Wodka heruntergespült. Wenn es einen Ort gibt,
an dem sich Kunstliebhaber in Deutschland fühlen dürfen wie ein
Kind im Bonbonladen, dann auf der Museumsinsel (23). Fünf
Museen mit Kunst aus sechs Jahrtausenden buhlen auf dem
Eiland zwischen Spree und Kupfergraben um Besucher. Die ägyptische Königin Nofretete, der Altar von Pergamon, der 2300 Jahre
alte „Betende Knabe“ aus Rhodos, Caspar David Friedrichs „Mönch
am Meer“: Die Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz ist
atemberaubend. Bei so viel Kultur auf so wenig Raum kann selbst
London kaum mithalten, weshalb das Museums-Ensemble 1999
auch als Unesco-Weltkulturerbe geadelt wurde. Wer für keine der
Weltklasse-Ausstellungen Zeit hat, sollte zumindest der Architektur der zwischen 1823 und 1930 bebauten Insel mit einem kurzen
Spaziergang Tribut zollen. Immerhin ist die Sanierung von Berlins
historischer Mitte das größte – und mit einer Milliarde Euro Bau-
kosten wohl auch teuerste – Kultur­projekt, dass die Hauptstadt je
gesehen hat. Südlich des Lustgartens (24) und des Berliner Doms
(25) sollen dazu mit dem Berliner Stadtschloss und der Schinkelschen Bauakademie zwei der wichtigsten Baudenkmale Preußens
wieder aufgebaut werden. Dass, auch um für das Schloss Platz zu
schaffen, der Palast der Republik (26) aus DDR-Zeiten abgerissen
wird, hat die ohnehin hit­zige Debatte um den Sinn und Nutzen
eines Schlossaufbaus zur Glaubensfrage zwischen Ost und West
gemacht. Dass jenseits der Museumsinsel der echte Osten beginnt, merkt man nicht nur daran, dass die Linden plötzlich KarlLiebknecht-Straße heißen. Es ist der alles dominierende Fernsehturm (27), der – solange das Schloss nicht steht – Berlins Mitte
markiert. 1969 wurde der ernsthaft „so­zialistische Höhendominante“ genannte Turm fertiggestellt, mit der Vereinigung 1990
wurde er zum Liebling aller Berliner. Heute ragt er stolz aus dem
Chaos zu seinen Füßen hervor: Der Alexanderplatz (28) teilt das
triste Schicksal vieler Bahnhofvorplätze in Deutschland, er ist
dreckig, laut, ein Ort, an dem man sich möglichst kurz auf­halten
möchte. Vielleicht legt der gerade aufwendig umge­baute Kaufhof
den Berlinern ihren Alex wieder ans Herz. So lange ist er vor allem
ein guter Ausgangspunkt: für eine S-Bahn-Fahrt am Nordrand des
Tiergartens entlang zurück in den Westen, bei der man, für weitere zwei Euro zehn, Berlins schönste Seiten noch einmal Revue
passieren lassen kann.
Die Hackeschen Höfe: Kunst, Kultur, Wohnen, Gewerbe und Gastronomie, das alles birgt Deutschlands größtes geschlossenes Hofareal.
Grand Hyatt: Schnörkellose Eleganz.
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Hotel Q: Schmuckstück des Unkonventionellen.
Lux 11: Feste Adresse bei Design-Liebhabern.
oder ins Casino. Die ausgelassene Atmosphäre
erreicht ihren Höhepunkt Jahr für Jahr zur Berlinale.
Immer im Februar wird das Grand Hyatt dank der
vielen Festival-Kinos in Laufweite zum Epizentrum
der internationalen Filmwelt. Regisseure, Schauspieler und Juroren reißen sich dann darum, im
Grand Hyatt einquartiert zu werden. Nicht nur, um
in den Genuss eines der besten Hotel-Frühstücke der
Stadt zu kommen. Auch, um im Wellness-Bereich in
den Himmel schwimmen zu können: Der Hotel-Pool
im Penthouse schließt mit der Dachkante ab, die
Stadt liegt den Badenden zu Füßen wie Tokio den
Hotelgästen in „Lost in Translation“.
ness-Bereich besticht durch asiatische Eleganz und
neueste Technik. So ist der Boden des Sauna-Ruheraums mit einer dicken Schicht schneeweißen Sands
bedeckt, der nachts regelmäßig durch die Wellenlänge eines Spezial-Lichts gereinigt wird.
Schlicht schön schlafen
New York hat das Waldorf Astoria, Paris das Ritz.
Und Berlin? Das Hotel Adlon? Das ist als Hotel
mit Stil kaum noch zu empfehlen, denn das
bunte Haus im Nostalgie-Look wird direkt am
Brandenburger Tor von Bustouristen belagert
und von Baustellenlärm umtost. Zum Glück gibt
es abseits der allzu lauten Öffentlichkeit drei
Häuser, die anspruchsvolle Gäste mit unaufgeregter Eleganz zu beherbergen wissen.
Sollte sich Sofia Coppolla dazu entschließen, die
Fortsetzung ihrer Hotel-Elegie „Lost in Translation“ dereinst in Berlin zu drehen, sie müsste es
im „Grand Hyatt“ tun. Nicht weil das Fünf-SterneEtablissement wie das im Film porträtierte Tokioter
Hotel in einem Hochhausturm untergebracht wäre:
Es ist der Geist der Häuser, der sich ähnelt. Die
höfliche Zurückhaltung, mit der die Gäste umsorgt
werden, die warme, leise Atmosphäre der Bars und
Restaurants, die schnörkellose japanische Eleganz
der Zimmer und Suiten. Dabei ist der Potsdamer
Platz, in dessen Ensemble das Grand Hyatt harmonisch eingegliedert ist, ein Ort, der auf den ersten
Blick ungemütlich scheint. Es ist noch keine zwanzig
Jahre her, da wuchs hier im Niemandsland zwischen
Ost und West, im Schatten der Mauer das Unkraut.
Vor zehn Jahren dann konnte man hier Berufstauchern zusehen, die rund um die Uhr in mit Grundwasser vollgelaufenen Baugruben die Fundamente
für ein ganz neues Stück Berlin gossen. Einses, das
am Computer entworfen wurde, das das verlorengegangene Berlin der Vorkriegszeit so radikal weiterdachte, dass es die Urberliner gruselte. Und doch
funktioniert der Potsdamer Platz heute, und davon
lebt auch das Hotel. Die Straßen rund um den Marlene-Dietrich-Platz sind kein Wohngebiet, sie sind ein
Kiez in Festtagsstimmung. Wer sich als Berliner oder
Besucher hierher aufmacht, ist in Ausflugslaune,
geht ins Kino oder bummeln, ins Musical-Theater
Grand Hyatt Berlin
Marlene-Dietrich-Platz 2 , Tiergarten
Tel. 030/25 53 12 34, www.berlin.hyatt.de
DZ ab 215 Euro, Frühstück 22 Euro
Brad Pitt und Angelina Jolie haben hier genächtigt, Drew Barrymore hat ihre Premierenparty
in der Hotelbar geschmissen: So steht es in den
Hauptstadt-Gazetten. Wer sich jedoch trotz des
zweifelhaften Rufs als Promi-Treffpunkt in das Hotel
Q! in Kudamm-Nähe einquartiert, kann erleben, wie
komfortabel es sich außerhalb der Norm wohnen
lässt. Das Berliner Architekturbüro Graft, das durch
diverse Projekte für ihren Vorzeigekunden Brad Pitt
bekannt geworden ist, hat die Zimmer und Suiten
des Boutique-Hotels zu kleinen Schmuckstücken
des Unkonventionellen gemacht. Badewanne und
Bett falten sich in einem Guss aus dem gleichen
Stück Edelholz, auf Decken und Wänden räkeln sich
in dezenten Grautönen abstrahierte Frauenakte. Im
Foyer und in der Bar des Fünf-Sterne-Hauses schlängelt und wellt sich blutrotes Linoleum zu Sitzecken,
Nischen und Tresen, ein futuristischer Kamin lässt
Zeitgeist durchs Haus wehen. Der eigentliche Clou
des Hotels verbirgt sich jedoch im Keller. Der Well-
Hotel Q!
Knesebeckstraße 67, Charlottenburg
Tel. 030/81 00 660
DZ 170 Euro, Penthouse 330 Euro
Das Lux ist eins der neuesten Hotels in Berlin,
aber jetzt schon eine feste Adresse bei DesignLiebhabern. Das Plus des Hauses ist, dass es die
Galerien und Boutiquen von Berlin-Mitte vor der
Tür hat. Szene-Restaurants und Berlins historische
Mitte liegen in Laufweite. Das Boarding House mit
Hotelservice –
der Gast kann zwischen 72 unterschiedlich großen
Apartments wählen – ist zudem an geschichtsträchtigem Ort untergebracht. Am Ende der Straße
leuchtet Bert Brechts Volksbühne, die PDS hat
nebenan ihr Hauptquartier, der Straßen- und Hotelname erinnert an die ermordete Kommunistin
Rosa Luxemburg. Im Gebäude selbst war während
des Krieges ein Lazarett untergebracht, später dann
die Abhörbüros des KGB. Von der düsteren Vergangenheit ist heute nichts mehr zu spüren, strahlend
weiß stehen Badmonolithen als Raumtrenner in
den Suiten, von denen die kleinste immerhin 26
Quadratmeter misst.
Lux 11
Rosa-Luxemburg-Straße 9 –13, 10178 Berlin
Tel. 030/93 62 80 0
Suiten zwischen 115 und 175 Euro pro Nacht
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empfehlungen
Edgar-Norbert Detroy
Das Powerbuch zur Neukunden­
gewinnung
Redline Wirtschaft, 34,90 Euro
Jeder Verkäufer weiß: Altkunden können
Powerbuch, wie Sie neue Kunden meisterhaft
verwöhnt sein und unerfüllbare Erwartungen
gewinnen können. Zahlreiche Beispiel-Dialoge
hegen oder einfach nur störrisch reagieren.
erleichtern die praktische Umsetzung. Erich-
Deswegen bietet die Jagd nach neuen Kun-
Norbert Detroy zählt zu den führenden Ma­nage­
den auch neue Chancen. Schritt für Schritt
ment- und Verkaufstrainern schlechthin. Kreati-
zeigt Erich-Norbert Detroy, wie motivierte
vität und Begeisterung im Verkaufsalltag stehen
Verkäufer mit Akquisitionslust erfolgreich auf
bei ihm im Mittelpunkt. Sein Motto: Begeistern.
Kunden­fang gehen. Der Autor zeigt in diesem
Befähigen. Bewegen.
Christoph Ribbatt
Deutschlandbilder
Edition Braus, Wachter Verlag, 35 Euro
Um in Verhandlungsgesprächen bestehen zu
Mit welchem Blick sehen Fotografen den Wan-
und künstlerische Auseinandersetzung mit der
del in unserem Land? Worauf legen sie den
augenblicklichen Situation des Landes zu kon-
Fokus? Fünfzehn Jahre nach ihrer Gründung
zentrieren. OSTKREUZ möchte kein Statement
begibt sich die Fotografenagentur OSTKREUZ
zum Thema Heimat abliefern, sondern Aspekte
auf Spurensuche.
herausarbeiten, eher Fragen aufwerfen als
17 Fotografen – organisiert als Agentur OST-
Antworten geben.
der Gesprächspartner zu durchschauen und
können, gilt es, Vertrauen aufzubauen, Argu-
wirksam gegensteuern zu können. Der Leser
mente zu benennen, Einwänden zu begegnen
erfährt auf rund 180 Seiten, wo die typischen
und konsequent auf die eigenen Ziele hinzu-
Fehler liegen, wie eine Verhandlung richtig
arbeiten. Gleichzeitig müssen aus gegensätzli-
gestartet wird und wie geschickt auf Einwände
chen Positionen aber auch gemeinsame Ziele,
reagiert werden kann. So gibt es schon bei der
Wege oder Produkte werden. Dabei kommt
Begrüßung Sympathiepunkte durch Körper-
es immer auf die richtige Taktik an, denn bei
sprache und passende Einstiegssätze, die die
Verhandlungen ist immer eine gehörige Portion
Atmosphäre entspannen und ein „Wir-Gefühl“
Psychologie im Spiel. Es ist wichtig, sich nicht
hervorrufen. Aber auch durch die Körpersprache
nur mit den sachlich-logischen, sondern auch
des Gegenübers und dessen Wortwahl lassen
mit den psychologischen Aspekten in Verhand-
sich Rückschlüsse auf eine sinnvolle weitere
lungen auseinanderzusetzen, um die Strategien
Verhandlungstaktik ziehen.
Christian Püttjer & Uwe Schnierda
Die heimlichen Spielregeln der
Verhandlung
Campus Verlag, 17,90 Euro
Frank Halatsch
Die nackte Wahrheit im Vertrieb
Orell Füssli Verlag, 24 Euro
KREUZ – fotografieren Deutschland. Die Jüngeren am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn, die
Älteren international renommiert. Sie vermitteln
Dieses Buch ist Balsam für die geschundene
Dem Back Office und dem Service verhilft er zu
ein Bild von dem Land, in dem sie leben. Der
Verkäuferseele. Denn es räumt auf mit den
einem neuen Verständnis ihrer Arbeit. Und mit
gängigen Vorurteilen im Vertrieb und zeigt
der Technik der Vertriebsaufstellung visualisiert
gangbare Alternativen. Frank Halatsch geht 22
Halatsch Probleme im Verkauf und zeigt auch
großen Irrtümern im Vertrieb auf den Grund
erfahrenen Verkäufern, wie verwickelte Proble-
Tradition der Autorenfotografie verbunden, sind
sich die Fotografen dieser Gemeinschaftsausstellung der Subjektivität bewusst und zeigen
eine Auswahl individueller Positionen. Ziel ihrer
Tipps & Tricks für den Vertrieb
Buchtipps
– praxisbezogen und ohne langwierige theore-
me effizient gelöst werden können. Ein erhel-
tische Erörterungen. Er erklärt der Produktion,
lendes Werk für Einkäufer, Verkäufer, Marketing-
land-Klischees zu ironisieren, zu bestätigen oder
wie die Zusammenarbeit mit dem Kunden mit
verantwortliche und Account Manager.
zu widerlegen, sondern sich auf eine Analyse
weniger Reibungsverlust vor sich geht.
frei entstandenen Arbeiten ist es nicht, Deutsch-
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Fondak