App. KalenderNr.37

Transcription

App. KalenderNr.37
auf die Monate
Mai, Juni, Juli
und August 2011
Gegründet bei der Eröffnung des
Schnuggebock im März 2001
AR/AI
Hauszeitschrift für
Erlebnis Waldegg
11. Jahrgang, Nummer 37
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Traditionelle appenzellische Gastfreundlichkeit.
Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.
Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette.
Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü.
Grosis Bauernhaus als nostalgisches
Erlebnis, in Stube, Stall, Küche,
Mägde-, Knechtechammer und Keller.
Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im
Schloff. Währschaftes vom Puur, saisonal,
einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heustock und Tierlistall.
Panoramagarten. Kinderspielplatz.
Rollstuhlgängig.
Reservationen:
071 333 12 30 «Höhenrestaurant»
www.waldegg.ch
Reservationen:
071 333 12 30 «Schnuggebock»
www.schnuggebock.ch
Währschafte Kost im original appenzellischen
Spezerei-Lädeli.
Spitzbübische Schulstunde in nostalgischer Stube. Kulinarische
Überraschungen statt Znünibrot.
Gruppen-Reservationen:
071 333 12 30 «Tintelompe»
Reservationen: 071 333 12 30
«Tante Emmas Ladebeizli»
Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen
–2–
Hauszeitschrift
mit
Willkommen
Grüezi mitenand!
Wenn Stifte eine Reise tun, dann
können sie viel erzählen! Lesen
Sie, liebe Gäste, den Bericht über
die Waldegg-Lehrlinge in Thailand. Dann werden Sie sicher
auch von der Reiselust gepackt.
Die passt schliesslich zur Sommerzeit! Doch Sie müssen nicht
unbedingt in den Flieger steigen,
um etwas Tolles zu erleben. Sie
können auch einfach zu den hohen Schuhen, dem Velo, einem
Ochsengespann oder halt zur
Blechkarosse greifen und auf die
Waldegg wandern, biken oder
fahren. Reisen Sie doch zu uns! Sie
werden viel erleben. Denn das
Gute liegt bekanntlich ach so nah!
(Gäste aus fernen Landen sind jedoch auch immer gern gesehen,
welcome!) Früher einfach „die
Waldegg“, bietet unser Betrieb inzwischen gleich vier gastronomische Schmankerl unter einem
Dach. Da ist auch für Sie das
Passende dabei. Hereinspaziert!
Schreiten Sie zum festlichen Anlass ins Höhenrestaurant, packen
Sie den Tornister für den Tintelompe, steigen Sie mit dem Postizeddel hoch zu Tante Emma
oder suchen Sie sich ein Plätzchen
in Grosis nostalgischem Bauernhaus. Oder – Sommerzeit – lassen
Sie die Seele im Gartenrestaurant
baumeln. Eines ist sicher, Sie sind
überall im Erlebnis Waldegg
herzlich willkommen!
Familie Anita und Chläus Dörig
und das Erlebnis Waldegg-Team
Schnuggebock
Speisekarte
in der Heftmitte
Inhaltsverzeichnis
4
11
13
16
18
21
Waldegg-Stifte in Thailand
Tüüfner Bär für
Georg Winkelmann
Jöh, die herzige Säuli
Besuch der dicken Berta
Glücksmomente
Jocks Gemüsetausch
22
24
Schnuggebock-Speisekarte
Schnuggebock-Getränkekarte
25
27
28
Singen mit Käthy
Kräuter- und Erlebnisweg
Alter Säntis
32
34
35
37
Portrait: Höhenrestaurant
Portrait: Emmas Ladebeizli
Portrait: Tintelompe
Portrait: Schnuggebock
Impressum
Herausgeber: Erlebnis Waldegg,
Familie Anita und Chläus Dörig
Redaktion, Bilder, Texte:
Roland Kink (rk), Teufen
Gestaltung, Bildbearbeitung DTP:
Kuhn Grafik&Werbung,Teufen
Druck: Appenzeller Medienhaus,
Herisau
–3–
Erlebnis Waldegg-Stifte auf ganz grosser Reise
Die Aktion "Stifte-Beizli" bei Tante Emma war ein voller Erfolg. Die Gäste haben’s genossen,
die Stifte geschuftet und wurden dafür festlich belohnt: Welche andere Lehrlings-Crew hat
schon mit Chefin und Chef ins ferne Thailand abheben dürfen? Für die Waldeggler wurde ein
verdienter Traum wahr!
Check-in, und als wir endlich
im Flieger sassen, stand der
noch lange auf der Piste herum; war das denn normal?", erinnert sich Anja an ihre leichte
Nervosität beim Start. Dann
besserte es aber, bald gab es zu
essen, "Flieger-Futter halt, nicht
so gut wie der feine Food später
in Thailand".
Willkommensgruss für Andreas und (von links nach rechts) Doris, Anja, Petra, Tanja,
Ivana und Daniela im Hotel Royal Cliff in Pattaya. Jaaaah!
(rk) Man hat ja schon davon
gehört, dass an einem Lehrlingstag ein Ausflug, sagen wir
einmal, zum Europa Park auf
dem Programm stand. Toll,
oder? Aber eine zehntägige
Reise ins Tropenparadies? Mit
dem Flieger, mit Sackgeld, im
chicen Hotel, mit plägeren am
Sandstrand, mit Nachtleben
und exquisitem Essen! Absolut
mega-…..! Man merkt wohl,
welches jugendliche Modewort
hier stehen müsste.
Für Anja, Doris und Daniela
gab’s bereits in Kloten eine
grosse Aufregung, denn die drei
Girls waren noch nie geflogen.
"Wir waren viel zu früh beim
-4-
Bangkok. "Ich konnte es kaum
glauben, hier zu sein. Was für
eine riesige Stadt! Überall Leute, nichts als Leute, ein unglaubliches Gewusel. Wir hatten die Nacht im Flugzeug verbracht, doch vor lauter Aufregung verspürte ich kaum einen
Jetlag. Und warm war es! Wir
Tötschli aus Gonten, Eggerstanden und Eichberg, wo waren wir nur hin geraten! Schon
gingen wir in den ersten Tempel, und das war eine kleine
Tortur. Wir hatten ja alle noch
lange Hosen an! Das änderte
sich dann aber schnell! Es war
doch Bikini-Wetter!"
"Braucht ihr Kochstifte noch Gemüse für die Küche?"
Die ersten beiden Nächte verbrachten die Waldeggler in
Bangkok, nachdem sie von
Anita und Chläus Dörig auf
dem Flugplatz abgeholt worden waren (Chefin und Chef
waren schon eine Woche im
Thai-Land). So hatten sie den
ganzen zweiten Tag lang Zeit,
Thailands Hauptstadt zu erkunden. Anja erinnert sich weiter: "Lustig: Mir fiel das Gewirr
der Stromleitungen zwischen
den Häusern als Erstes auf. Die
Stadt ist einfach ganz anders,
als wie wir es gewohnt sind. Auf
einer Bootstour sahen wir die
ans und ins Wasser gebauten
wackligen Hütten. Die machten
mir keinen sehr vertrauenswürdigen Eindruck." Und Doris
fügt hinzu: "Zuerst fand ich‘s
einfach nur noch heiss. Die Luft
ist dort ganz anders, viel feuchter. Dafür sind die Autos viel
lustiger angemalt als bei uns.
Und sie fahren auch anders.
Alle drängen kreuz und quer
durch die Strassen. Mich wundert’s warum die Thais überhaupt Ampeln aufstellen, es hält
sich ja doch keiner an sie."
Am dritten Tag folgte die Fahrt
nach Pattaya ins Hotel Royal
Cliff. Nun war Strand- und
Nachtleben angesagt.
Nicht schlecht, so ein Stiften-Leben!
-5-
"Das riesige Hotel war ‚uh‘
schön", meint Petra, "es war
einfach alles super. Ich (aus
Gonten) musste ein wenig
über Daniela (aus Eggerstanden) schmunzeln: Sie kam
am Anfang nicht mehr zur
Ruhe, sie wollte alles schon
am ersten Tag erleben, ja
nichts verpassen. Später wurde aber auch sie zur geduldigeren Geniesserin.
Hahn im Korb
Wie es die Bilder und die Aufzählung der Namen zeigen,
Drittjahresstift Andreas war
als einziger Boy unter sechs
Girls (man möge des fremden
Landes wegen für einmal die
englischen Begriffe tolerieren)
der grosse Hahn im Korb.
Natürlich kam ihm so auch die
Rolle des Beschützers im
nächtlichen Ausgang zu.
Hier hat wohl der Mahud die Beschützer-Rolle übernommen.
–6–
Vielleicht war es Andreas ab
und zu auch etwas unwohl,
denn die Girls konnten nicht
genug vom Shopping kriegen, kein Kleiderladen war
vor ihnen sicher. Dem widerspricht Petra jedoch: "Ja, wir
Weiblein haben glädelt wie
die Gepickten, aber der Andreas, der hat sich sogar beim
Schneider einen Massanzug
bauen lassen!"
Weiterbildung in den Ferien
Im Royal Cliff Hotel konnten
die Stifte hinter die Kulissen
eines Grossbetriebs schauen
und dessen Küche und Service
selbst geniessen. Den zukünftigen Restaurationsfachfrauen
ist übereinstimmend aufgefallen, dass die Thai-Girls im
Service äusserst freundlich
waren. "Aber", sagt Petra, "sie
haben auch viel weniger Gäste
auf einmal zu bedienen als
wir. Wir bedienen oft fünf, ja
bis zu sieben Tische allein.
Und im Royal Cliff haben 4
bis 6 Personen sich um unseren Neunertisch gekümmert.
Trotzdem merkten wir, dass
sie keine Lehre absolviert hatten, sondern "on the job" angelernt waren. Aber ganz lieb
zu uns waren sie einewäg."
Für die angehenden Kochlöffel-Profis gab‘s jeden Tag eine
Fülle von Gerichten anzuschauen und zu verkosten. Die
einen schätzten die diversen
Curries am meisten, andere die
Meeresfrüchte. Alle waren sich
einig, dass die Thais eine sehr
schmackhafte, leichte und abwechslungsreiche Küche pflegen. Sie genossen sie in vollen
Zügen. Doch manchmal meldete sich ob der vielen Reisge-
richte der heimatliche Gluscht.
Und das sah dann so aus:
Was heisst "En Guete" auf Thai?
Thailändische Salami-Sandwiches wie im heimischen Rotbach- oder Sittertal
–7–
Vo nüüt chunnt nüt!
Was wie ein Traum tönt und
doch Wirklichkeit wurde, hat
eine lange Vorgeschichte und
kostete manchen Schweisstropfen, manche Überstunde.
Einfach so nach Thailand, das
ging auch für die WaldeggStifte nicht.
"Natürlich", so Chläus Dörig,
Chef der glücklichen ReiseBande und Lehrlingsvater für
alle Stifte von Gastro Appenzellerland, "meine Mädel und
Andreas haben hart für diese
Reise gearbeitet. Vom letzten
September bis Ende Februar
dieses Jahres haben sie als Team
ihr eigenes Beizli geführt. Dazu
kam noch die Konzeptphase.
Was mich am meisten freut ist,
dass sie wirklich alles, wenn
nicht im Alleingang, so doch
absolut selbständig bewerkstelligt haben. Von A bis Z. Von der
Planung bis zum letzten Abend
in Küche und Service.
Auch in Thailand kann der Chef sehr streng dreinblicken. Oder ist’s das anstrengende Treppensteigen oder die sengende Sonne?
–8–
Meine Frau Anita und ich standen nur beratend zur Seite, die
Ideen mussten von den Jungen
kommen. Sie haben ihr StifteBeizli auf eigene Rechnung geführt, sie haben einen grossen
Einsatz gezeigt, sie haben sich
durchgebissen und bewährt.
Von Anfang an war es unsere
Absicht, unsere Lehrlinge mit
diesem Projekt zum selbständigen Denken und Handeln,
zum Unternehmertum zu erziehen. Sie haben sich während
ihrer normalen Arbeitszeit für
das Projekt eingesetzt, aber zudem auch einen ansehnlichen
Teil ihrer Freizeit dafür geop-
fert. Ziel und Belohnung waren
immer ganz klar. Und sie haben ihr Stifte-Beizli wie ihr eigenes Geschäft geführt und haben das gesetzte Ziel erreicht.
Somit haben sie sich die ausgesetzte Belohnung redlich verdient! Und jetzt, nach der ganz
grossen Reise, geht’s wieder
zurück in den Arbeitsalltag.
Für die eine oder den anderen
steht auch bald die Lehrabschlussprüfung bevor. Ich hoffe, dass sie sich dafür genau so
einsetzen wie für ihr StifteBeizli und dass sie dabei einen
ebenso grossen Erfolg verbuchen können!"
Anja: "Das Stifte-Beizli war ein
Chrampf, aber es war schön.
Wir haben viel gelernt. Wir
wussten, was wir erreichen
konnten, und wir haben es geschafft. Bis nach Thailand!"
Und Petra fügt hinzu: "Wir
werden nie vergessen, dass wir
so was machen durften. Ich
glaubte nicht einmal in den ersten Tagen in Thailand daran,
dass es wahr wurde!" Jaaaah!
LehrlingInnen, Azubis
oder Stifte?
"Man soll sie nicht mehr Stifte
nennen", hört man puritanische Sprachhüter seit längerem sagen. Lernende? Azubis?
– Das tönt halt schon gewaltig
nach grossem Nachbarkanton:
Sozusagen "Stifte" für "Auszubildende". Ja nu, die Lehrlinge
vom Erlebnis Waldegg haben
ihrem eigenen Beizli schliesslich selbst den Namen gegeben, "Stifte-Beizli", eben. Also
darf sie der Waldeggschreiber
auch weiterhin Stifte nennen.
Übrigens: Warum gibt es bei
uns nebst den "Serviertöchtern" keine "Serviersöhne"?
Anita Dörig
scheint auch in Thailand
in Gesellschaft ihrer Stifte
guter Dinge zu sein.
–9–
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– 10 –
Ehrung für Georg Winkelmann
Tüüfner Bär zottelt von der Waldegg zum Bahnhof Teufen
Dörigs freuen sich über
ihren Nachfolger
März wurde nun der dritte
Tüüfner Bär vergeben. Wir
freuen uns sehr, den Lesern des
Waldegg Kalenders einen
Mann als unseren Bären-Nachfolger vorstellen zu dürfen, mit
dem wir seit langem persönlich
verbunden sind und der seinerseits fast sein ganzes Leben
mit unserer Waldegg verbunden war und ist.
stand „Schorsch“! Jahrzehnte
lang war er und bleibt auch
noch einige Jahre das Teufner
Gesicht schlechthin. Der
Fremde, der mit dem Zug ankommt, sieht es als erstes. Der
Einheimische, der einen guten
Rat sucht oder dem der Sinn
nach einem freundlichen
Schwatz steht, sieht ihn immer
wieder. Auch auf der Waldegg
Im vergangenen Jahr durften
wir den Tüüfner Bär entgegen
nehmen. Jetzt ist unsere BärenAmtszeit abgelaufen. Mitte
Alteingesessene Tüüfner hätten wohl schnell diesen Namen für den Bären-Preis 2011
vorgeschlagen: Bahnhofsvor-
ist sein Gesicht bekannt. Seit
langem. Schorsch erinnert
sich etwa an seine Schul- und
Stiftenzeit:
– 11 –
„Es war während der Schulzeit
eher ein Luxus oder fast gar
ein Erlebnis, wenn man zum
Beispiel in den Sommerferien
eine Wanderung zur Stadt St.
Gallen unternahm, und dann
auf dem Rückweg auf der
Waldegg noch den Durst bei
einem süssen Wässerli stillen
durfte. Und an schönen Wintertagen konnte man von der
Rüti aus dem emsigen Treiben
von Wanderern und Skifahrern auf der Waldegg zusehen
und von heissem Punschsirup
und Nussgipfeln träumen. So
ab Anfang der 70er-Jahre entwickelte sich die Waldegg
dann zum beliebten Treffpunkt für uns Stifte. Ein Auto
besass dannzumal noch praktisch keiner, und so traf man
sich – oft nach einem gemeinsamen Spaziergang – bevorzugt sonntags gegen Abend
auf der Waldegg. Damit konnte man sich gleich auch den
Ausgangsmief vom Samstagabend beim gesunden Anmarsch aus dem Kopf schwitzen! Gar oft entwickelte sich
dann spontan ein gemütlicher
Abend bei Gesang und pointierten Sprüchen, der dann ab
und zu auch in den Montag
hinein zu dauern pflegte. Immer verstand es aber Mutter
Rosa Dörig hervorragend, uns
Junge davon zu überzeugen,
dass es für uns und den folgenden Tag sicher das Beste
wäre, wenn man jetzt auf den
Heimweg ginge.“
Georg Winkelmann, Teufens
stets freundlicher, humorvoller Mann am Schalter. Er war
aber immer viel mehr als
Bahnhofsvorstand: Terminkoordinator, Ticketcorner, Agendaführer, das Gedächtnis der
Gemeinde, Tourismusfachmann und Amtsträger in einer
Person: Einen Grossteil seiner
Freizeit hat er der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Sei
es als langjähriger Präsident
des Verkehrsvereins und Repräsentant der Gemeinde Teufen bei auswärtigen Anlässen,
als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission, als Schaltund Koordinationsstelle für
den ersten öffentlichen Internet-Terminal im Bahnhof, als
Terminkoordinator und Reservationsstelle für Anlässe im
Lindensaal, als Mitglied des
Tüüfner-Poscht-Teams der ersten Stunde, als Mitglied der
– 12 –
Volkswirtschaftskommission
und der Gemeinde-Kommission „Betriebe“.
Wir wünschen Georges Winkelmann ein fröhliches, abwechslungsreiches, bärenstarkes Jahr mit seinem neuen
Haustier. Wir freuen uns über
seinen Tüüfner Bär. Er hat‘s
verdient, prosit!
Der Tüüfner Bär
Mit der aus Bronze gegossenen
Skulptur würdigt die Gemeinde
einmal pro Jahr aussergewöhnliche Leistungen. Dabei achtet die
gemeinderätliche Jury vor allem
darauf, dass die Preisträger etwas
geschaffen haben, das zum Zusammenhalt der Bevölkerung
und zum positiven Ansehen der
Gemeinde Teufen beiträgt. Bis
anhin haben ihn Rosmarie
Nüesch (2009), Anita und
Chläus Dörig (2010) und Georg
Winkelmann (2011) erhalten.
Die blutten Jöh-Grunzer vom Schnuggebock
Roland Kink
Bei jedem Schnuggebock-Besuch sehe ich nach den Fäärli
in ihrem Aquarium. Dann
klingt garantiert „jöh!“ oder
„jösses nei, wie herzig!“ in
meinen Ohren. S chli Säuli.
Trudi Gerster. Jugenderinnerungen kommen auf.
Der alte Grammophon in der
guten Stube kommt mir in
den Sinn, ein Riesending, zentrales Möbel. Eine grosse
Schublade unter der Senderskala mit fremdländischen
Namen
wie
Hilversum,
Beromünster, Radio Luxemburg. Die interessierten mich
wenig, sondern eben die
Schublade. Wenn man sie
nämlich herauszog, kam ein
schwabbelnder Teller mit einem klobigen Bakelit-Arm
zum Vorschein, der Plattenspieler. Wenn man sie zuschletzte und die Platte schon
unter dem Piggöpp kreiste,
gab’s ein wüstes Geräusch und
einen Klapps hinter die Löffel.
Den ertrug ich gerne, vor allem, wenn die Trudi GersterMäärliplatte aufgelegt war.
Die eine Geschichte konnte
ich meiner Schwester auswendig vorsagen, ich glaub, ich
krieg‘ sie heute noch hin:
Als der liebe Gott die Erde erschaffen hatte, waren alle Tiere noch immer blutt. Das gefiel ihm ganz und gar nicht. So
rief er alle Tiere zu sich, und
sie stellten sich in eine lange
Reihe vor die grosse Kiste, die
vor Haaren, Federn, Farben,
und Fellen nur so strotzte. Das
Säuli war zuhinterst in der
Reihe. Ungeduldig sah es zu,
wie das Zebra seine Streifen
bekam, der Papagei seine Federn und der Frosch sein tolles grünes Regenmänteli. Aber
wie das dauerte! Dem Säuli
wurde es langweilig und es
– 13 –
haute ab, drehte mehrere Runden. Von weitem sah es, dass
das vorletzte Tier gerade an
der Reihe war, und es tippelt
zurück zur Kiste. „Joh, du liebi
Zitt, Säuli, wo chunnsch au
jetz du no her“! rief der liebe
Gott, und „do lueg i d Kiste,
kei einzigs Höörli, kei Farb, kei
Federe, gar nüt meh isch vorig. Nüüt!“ Jetzt hätts Säuli
fürchterlich afange brüele. Der
liebe Gott bekam ebenso
fürchterliches Mitleid. Vor
lauter Kummer zupfte er sich
ein paar seiner Barthaare aus
und steckte sie auf Säulis
Rücken. Aber das war immer
noch zu wenig. Da kam er auf
eine Idee. Er griff zum traurig
herunterhängenden SäuliSchwänzli und ringelte es mit
seiner Ondulier-Schere. Das
gefiel dem Säuli so gut, dass es
seither vor lauter Stolz auf
sein Ringelschwänzli nur noch
auf den Zehenspitzen herumtippelt. So wie die kleinen Flitzer heute im Schnuggebock.
Das Säuli. Zu ihm haben wir
Menschen eine stark ambivalente Beziehung. Kein anderes
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Tier steht so für Gegensätzliches: Glück und Unglück,
Reichtum und Armut, Genuss
und Gier, Leidenschaft und
Trägheit. Schweine werden oft
zur Sau gemacht. Betrügerische
Menschen nennt man Schweine. Kartoffeln isst man am liebsten, wenn sie die Sau schon gefressen hat. Obwohl diese ein
stinkiges, dreckiges Tier ist. Was
ja überhaupt nicht stimmt. In
jüngster Zeit steht sie gerade wegen ihrer Sauberkeit als Haustier voll im Trend. In vielen Familien höckelt ein modernes
Minischweinchen auf dem Sofa
und lässt sich von den Kindern
den Bauch kratzen. Sauber wie
eine Katze, intelligent wie ein
Hund, und im Gegensatz zum
Kläffer will es nicht ständig spazieren geführt werden. Dann
sollte ich mich, Säuli-Fän hin
oder her, halt doch eher endlich
für einen Bläss entscheiden, damit ich mich wenigstens gleich
oft wie mein Nachbar am hinteren Ende einer Leine um’s
Quartier bewege. Oder ich lasse
mich noch vor der nächsten Olma zum Säuli-Trainer ausbilden, und rase dann mit, um
Rennschwein Rudi Rüssel Konkurrenz machen zu können.
Borsten auf dem Rücken und
den Ringelschwänzchen hintendran im Schnuggbock? Das sind
jene, die am Silvester aus Tischbomben heraus durchs Zimmer
fliegen und Glück bringen.
Schwein, eben.
Meine Lieblingssäuli neben den
blutten Jöh-Flitzern mit den
Im kürzlich neu erschienen kleinen Gastro-Führer
des Appenzeller Magazins wird das „unvergessliche“
Erlebnis Waldegg mit folgenden Worten erwähnt:
Die Wirtsleute Chläus und
Anita Dörig haben die Erlebnis-Gastronomie neu erfunden. Das einmalige Panorama
wird dabei fast zur Nebensache. Mit einem Besuch im
„Schnuggebock“ begibt sich
der Gast zurück zum Traditionellen, Urchigen. Nebst
„Chäshörnli mit Öpfelmues“
sind Blitz und Donner in der
– 15 –
„Alphütte“ inklusive. Das Erlebnis wird durch Tante Emmas Lädeli oder kulinarische
Schulstunden im „Tintelompe“ abgerundet. Die Menüs
im Restaurant selbst: ein Genuss schlechthin.
Da bleibt dem Waldegg Kalender nur ein „Dangge vilmool för d Blueme“!
Gewichtiger Besuch auf der Waldegg:
Die dicke Berta sorgt für riesiges Aufsehen
Peter Eggenberger
Als dicke Berta wurde Paula
Sonderegger ab den 1940er
Jahren auf Jahrmärkten, Kilbenen und Messen im In- und
Ausland zur Schau gestellt. Ein
Besuch auf der Waldegg vor
rund fünfzig Jahren sorgte für
riesiges Aufsehen.
Stoffwechselerkrankung? Drüsenleiden? Oder ganz einfach
Vererbung? Angehörige, Naturärzte, Schulmediziner und
heilkundige Wonnensteiner
Klosterfrauen waren ratlos, als
das am 24. Oktober 1910 im
innerrhodischen Oberegg geborene Mädchen in der Pubertät immer schwerer wurde.
Letztlich aber vermochte niemand zu helfen, und als Ap-
penzeller Frohnatur machte
Paula das Beste aus ihrer misslichen Situation. So akzeptierte sie denn auch ohne langes
Überlegen das Angebot eines
St. Galler Marktfahrers, der
auf der Suche nach einer neuen Attraktion war. Mit Paula
hatte er sie gefunden. Und da
jeder Soldat wusste, dass die
Deutschen im Ersten Weltkrieg eine Riesenkanone mit
dem Namen "Dicke Berta"
einsetzten, hatte Paula diese
Bezeichnung als Künstlernamen anzunehmen.
Paula alias Berta war wenig
über 150 Zentimeter gross
und 468 Pfund schwer. Landauf und landab sorgte jetzt auf
Jahrmärkten jener Budenwagen für Furore, auf dem weithin sichtbar das Transparent
"Besuchen Sie die schwerste
Frau der Schweiz!" prangte. Es
waren fast ausschliesslich
Männer, die das Eintrittsgeld
von 50 Rappen entrichteten
und Berta besuchten. Sie
lächelte allen freundlich zu,
– 16 –
hielt ihnen die Arme entgegen
und hiess sie zupacken. Wenn
dann aber in ihrem fahrbaren
Stübchen ein Gedränge herrschte, forderte sie die vordersten
Gwondernasli mit einem barschen "Jetzt reichts! Macht
endlich Platz und verschwindet, lasst die andern auch etwas sehen!" unmissverständlich zum Gehen auf.
Es war in den frühen 1960er
Jahren, als auf fast allen
Schweizer Bahnhöfen moderne
Personenwaagen Aufstellung
fanden. Eine fortschrittliche
Sache, spuckte doch die Neuerung nach dem Wägen ein Zettelchen mit der Angabe des genauen Gewichts aus. Auch Berta interessierte sich lebhaft
dafür, und nach einer Gastspielwoche während der Olma
in St. Gallen schien ihr Teufen
der geeignete Ort für eine Wägeprozedur. Bevor sie aber die
Waage beim Bahnhof aufsuchte, liess sie sich vom Teufner
Fuhrmann Albert Weishaupt
hinauf zur Waldegg führen.
Es war ein sonniger Sonntag,
und viele Gäste verweilten in
der lauschigen Gartenwirtschaft. Berta wurde mit lautem Hallo und "Willkomm do
obe" begrüsst. Kaum hat sie
auf zwei Stühlen Platz genommen, stand bereits eine
gluschtige Berner Platte vor
ihr. Zum Dessert liess sie sich
zwei währschafte Portionen
Meringues schmecken, und
den Durst löschte sie mit einigen Gütterli Mineralwasser
vom Gontenbad. Nach dem
Waldegg-Aufenthalt bestieg
sie erneut das Weishaupt’sche
Fuhrwerk, und ihr Ziel war
jetzt der Teufner Bahnhof.
Schon bald stand sie vor der
Waage. Mit der Hilfe zweier
starker Männer vermochte sie
beim dritten Versuch auf die
kleine Plattform zu steigen.
Als sie das Zwanzigrappenstück in den Schlitz geworfen
hatte, begann es im Innern
der Waage zu rumoren, zu
rasseln und zu ächzen, und
der grosse Zeiger schien ausser Rand und Band geraten.
Gebannt verfolgte die stattliche Zuschauerschar das Geschehen, und was niemand
erwartet hatte, trat mit einiger Verzögerung doch noch
ein: ein Zettelchen erschien,
auf dem die eindringliche
Mahnung "Bitte nicht in
Gruppen auf die Waage stehen!" zu lesen stand. Berta
schüttelte ungläubig den
Kopf, um dann in lautes
Gelächter auszubrechen. Das
kleine Papierstück machte die
Runde, und noch nie wurde
auf dem Bahnhofareal von
Teufen dermassen gelacht.
Die Jahre gingen ins Land,
und längst war die Schaustellerei für die mittlerweile mit
Bauarbeiter Emil Gosteli verheiratete und in Zürich wohnende Frau alltäglich geworden. Und wenn immer es
möglich war, machte sie
anlässlich ihrer Auftritte in
St. Gallen einen Abstecher auf
die Waldegg. Plötzlich aber
traten ernsthafte gesundheitliche Störungen auf, die sie
zur Aufgabe des aussergewöhnlichen Berufs zwangen.
Auf 125 Kilogramm abgemagert, verschied Berta am 17.
September 1972 und wurde
auf dem Friedhof Sihlfeld zur
letzten Ruhe gebettet.
– 17 –
Illustration: Ernst Bänziger
(Bücher und CDs mit vergnüglichen
Kurzgeschichten sowie die beiden
Krimis "Mord in der Fremdenlegion"
und "Tod eines Wunderheilers" von
Peter Eggenberger sind in Meiers
Chrom-Egge erhältlich)
Unternehmerinnen-Nachwuchs
Glücksmomente by Patrizia und Cornelia Dörig
Freischaffende Visagistinnen
Zwillinge sind unzertrennlich.
Doch nach der Schulzeit gingen Patrizia und Cornelia
Dörig, die Zwillings-Mädel
vom
Erlebnis
Waldegg,
während ihren Berufslehren eigene Wege. Doch nun spannen
sie wieder umso fester zusammen. Ihr neu gegründetes Unternehmen
nennen
sie
„Glücksmomente“. Solche erfahren ihre Kundinnen, wenn
sie nach einem Kurs die Kunst
des Make-ups beherrschen.
Fachlich waren Patrizia als gelernte Drogistin und Cornelia
als gelernte Kosmetikerin
schon vorher nicht weit von ihrer neuen Tätigkeit entfernt.
Nun haben sie beide aber an
der „Beauty & Style academy
zürich“ noch die Zusatzausbildung zu diplomierten Makeup Artists durchlaufen. Walde-
Cornelia und Patrizia Dörig arbeiten ausnahmsweise im Tintelompe.
– 18 –
mar, der Schnuggebock würde
sie wohl Schmink-Künstlerinnen nennen. In ihrem neu eingerichteten Studio in Gossau
bieten sie seit kurzer Zeit als ihr
erstes Glücksmomente-Projekt
Make-up-Kurse für Gruppen
von mindestens drei Damen
an. Die Kurse werden aber
auch gerne bei einer der Teilnehmerinnen zu Hause gegeben. Im Kurs 1 wird das TagesMake-up durchgenommen.
Der Kurs 2 widmet sich dem
Abend-Make-up inklusive den
„smoky eyes“ und Kurs 3
schliesslich vermittelt die Kunst
des Make-ups für den Catwalk
und behandelt die neuesten
Styles und Trends. Ziel der
Kurse ist es in erster Linie, dass
die Damen schliesslich fähig
sind, sich selbst ein typ-gerechtes Make-up aufzulegen. Dabei
wird von Glücksmomente
sämtliches Material zur Verfügung gestellt und die Teilnehmerinnen erhalten ein Dossier
und ein Zertifikat. Ein Kurs
dauert zweieinhalb Stunden.
Ramona Dörig trägt ein perfektes Glücksmomente-Make-up. „Merci liebe Schwestern!“
In Verbindung mit einem ihrer
Kurse oder separat führen Patrizia und Cornelia Interessierte
(auch hier bei einer Mindestbeteiligung von drei Damen) in
den neuesten Trend der Nagelpflege ein. Das brandneue Produkt „Lac Sensation“ von Alessandro, das die traditionellen
künstlichen Fingernägel auf
Gel- oder Acryl-Basis ersetzt,
begeistert sie vor allem deshalb,
weil es auf natürlichen Produkten aufgebaut ist und nur alle
vier bis fünf Wochen angewendet werden muss.
oder für die „Maske“ vor öffentlichen Auftritten und für
persönlich Make-up-Beratungen gebucht werden.
Das erste Glücksmomente-Projekt ist erfolgreich lanciert, weitere sind bei den beiden jungen
Visagistinnen zurzeit noch am
köcheln. Sie können auch als
aktive Make-up Artists für spezielle Anlässe wie Hochzeiten
Glücksmomente
– 19 –
Patrizia und Cornelia Dörig
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– 20 –
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Gem
Jocks Gemüsetausch am Mektig!
Diesen Sommer kauft Jock Gemüse für die Schnuggebock-Küche!
Jeden Mittwoch während den
Öffnungszeiten vom Schnuggebock!
Wenn Sie schöne Rüebli, Gurken, Rettiche oder Tomaten
anzubieten haben, kommen
Sie am Mittwoch zum Haupteingang vom Erlebnis Waldegg. Läuten Sie die HandelsGlocke, und schon kommt
Jock gesprungen. Dann wird
gewogen. Der Tagespreis ist jeweils auf der grossen Tafel angeschrieben. Jock prüft die
Qualität und stellt Ihre Gutschrift aus. Die nimmt Ihnen
am Handelstag jede Magd im
Schnuggebock an Zahlung.
Bauen Sie Gemüse in Ihrem
Garten an, oder sehen Sie sich
auf dem Markt um und kaufen
Sie billiger ein als Jock. Der
nimmt es Ihnen dann vielleicht
zu einem höheren Preis ab.
Aber nur gute Qualität, sonst
macht er Ihnen einen Abzug! Es
gelten aber nur Rüebli, Gurken,
Rettiche und Tomaten!
Jock macht bestimmt ein gutes Angebot.
Von Mai bis August können
Sie mit Jock, unserem Stallburschen, händelen. Er kauft
Ihr Gemüse. Sie erhalten dann
eine Gutschrift zum sofortigen
kulinarischen Gebrauch im
Schnuggebock.
Jocks Präzisionswaage garantiert einen fairen Preis.
– 21 –
Speise k
Vorspeisen
Bauernsalat
Fr. 9.—
mit Grosis geheimer Salatsauce
Grossvaters Lieblingsvorspeise
Fr. 11.50
kalt aufgeschnittene Kalbszunge an Tomatenessigsauce
Auf der Heuerreise
Fr. 11.50
feine Rollmöpse mit Zischgelis Essiggemüse
Hauptspeisen
Appenzeller Schmaus
Fr. 38.50
Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen,
Beinschinken und Apfelmues
Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli und Apfelmues
Fr. 33.50
Schnitzel gefüllt mit Siedwurstbrät und Mostbröckli
Appenzeller Siedwurst
Fr. 27.50
mit Chäshörnli und Apfelmues
Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch
Fr. 27.50
und Apfelmues
Zarte Schweinsfiletmedaillons an Apfelschnapssauce
Fr. 35.50
mit Bärlauchspätzli und Tagesgemüse
Rassiges Kalbsrahmgulasch nach Rezept der Magd
Fr. 35.50
mit breiten Nudeln und Tagesgemüse
Grosses Bauernkotelett, dazu Kräuterbutter
Fr. 32.50
mit Bratkartoffeln und Tagesgemüse
Bauernpfanne mit Salat
Fr. 30.50
Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen,
Schweinefleisch, gebratenes Ei und Gemüse
Kutteln in Tomatensauce nach Fuhrmannsart
mit Salzkartoffeln
– 22 –
Fr. 27.50
e karte
Grosis fleischlose Gerichte
Gebratenes Forellenfilet
Fr. 32.—
mit Basilikumbutter, Pilawreis und Tagesgemüse
Mit Pilzen gefüllte Teigtaschen
Fr. 26.50
an einer leichten Gartenkräutersauce, dazu Tagesgemüse
Appenzeller Chäshörnli
Fr. 25.50
mit Apfelmues
Seniorenteller
Zarte SchweinsfiletFr. 31.50
medaillons an Apfelschnapssauce
Appenzeller Schnitzel
Fr. 28.50
mit Chäshörnli und Apfelmues
mit Bärlauchspätzli und Tagesgemüse
Desserts
Joggelis feines
Karamellköpfli
Fr. 6.50
Appenzeller
Dörrbirnenfladen
mit Rahm
mit Rahm
Vrenelis Riesenmeringues Fr. 8.50
Luftige Zitronenroulade
mit Glace und Rahm
mit Rahm
Vanilleglace
Fr. 6.50
mit Schoggisauce und Rahm
– 23 –
Fr. 6.50
Fr. 6.50
Getränkekarte
Flaschenwein
im Schnuggebock
Stünde im Schnuggebock eine
Stüva Grischuna statt einer Appenzeller Stube, befände sich
beim Abgang zu Toilette, Keller
und Alpkäserei natürlich ein
Stägafässli.
Neben dem offenen Wein, der im
Schnuggebock an den Tisch gebracht wird, birgt sein Keller
auch ohne Stägafässli einige Flaschen, für die es sich lohnt, dort
hinunter zu steigen. Allerdings
stammen diese wie früher aus der
europäischen Nachbarschaft und
nicht aus Übersee, denn Weine
von so weit her zu holen, war in
den Jahren, in denen der Schnuggebock „spielt“, nicht üblich.
Suchen Sie, verehrter Gast,
Ihren Flaschenwein selbst aus
dem Kellerregal und stärken Sie
sich fürs Treppensteigen mit einem Glas Most vom Fass.
Oben angelangt übergeben Sie
bitte Ihre Flasche Ihrer Serviertochter oder Ihrem Kellner.
Man wird sie gerne für Sie öffnen und Ihnen den feinen
Tropfen kredenzen.
Prosit! Wohl bekomms!
Offenausschank
2dl
Weisswein
Fendant
8.20
20.—
Rotwein
Balgacher Blauburgunder
8.20
20.—
3dl
5dl
Appenzeller Mineral
Halb - Halb (Fruchtgetränk)
Citro
Süssmost
3.70
3.80
3.80
3.80
5.30
5.40
5.40
5.40
Saft vom Fass
Naturtrüb Quöllfrisch
Schnuggebock Bier
4.—
4.—
4.—
5.80
5.80
5.80
2 cl
Appenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari,
Martini weiss
Noch em Esse
es Abihäberli
Appenzeller Malz-Schnaps
Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass
1l
8.80
9.—
9.—
9.—
4 cl
6.20
4.80
5.50
8.—
9.—
10.—
Fraue-Kafi
Manne-Kafi
Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi
4.—
5.70
8.50
Ovo / Schokolade
Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee,
Lindenblütentee, Kamillentee
4.20
– 24 –
4.—
Singen mit Käthy
Käthy Zieri, unsere Jodlerin und Handörgeli-Virtuosin ist
begeistert, wie Sie, liebe Gäste, mitsingen, seit im Kalender einige Liedertexte abgedruckt wurden. Hier drei weitere, speziell beliebte. Und: zwei, drei …..
Uf de Alpe obe
Uf de Alpe obe isch e herrlichs Läbe,
uf de Alpe obe möchte i si.
So n’es Sennemaiteli hät e herrlichs Läbe,
so n’es Sennemaiteli möchte i si.
Was ischt, dass du truurig bischt
ond au nüd lache magscht?
I gsieh ders a de Auge-n-aa,
dass du geweinet hast.
I de erschte Hütte simmer inegsesse,
i de zweite Hütte hemmer Nidle gesse.
I de dritte Hütte hani nöd gwösst,
das mis Schätzli i de vierte isch.
I säg der nüd aab ond sägder nüd zue,
mer wend s gad bliibe loo.
En andri Muetter her au e liebs Chend,
das mii brav liebe tuet.
I bi kein Weltechenner, i bi kein Gschichtsverzeller.
I bi vo Jugend uf en loschtige Chüjersbueb.
Schöni Maitli küsse möchte i nöd vermisse,
s’Müeti selber seit, es sei kei Sünd.
Öbe s Älpli
Ond wenn s emool scho oober ischt
Öbe s Älpli bin i gange,
öbe s Älpli bin i grennt,
do han i mi Schätzli
am Zaure a kennt.
Ond wenn s emool scho oober ischt
ond of de Alpe grüe,
de Gääsbueb mit de Gääse zücht
ond d Sennri mit d Chüe.
Min Vater het gsäät,
i söll d Buebe go loo,
e gäb me i de Woche
zwenzg Rappe meh Loh.
Die Bömmli sönd vom Laub schö grüe
ond d Wese vo dem Gras.
Ond wenn i zo de Sennri chomm,
so isch mer lengri baas.
Was nözid i de Woche
zwenzg Rappe meh Loh,
ha lieber e schös Schätzli,
ha meh devoo.
– 25 –
Das komfortable Hotel für
Individualisten und Geniesser.
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– 26 –
Geniessen Sie, wandern Sie über den
Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen – Waldegg
Alles neu macht der Mai. Der
neue Waldegg Kalender ist anfangs Mai erschienen. Zu diesem Zeitpunkt war auch der
Kräuterweg neu hergerichtet!
vergangenen Sommers eingeweiht, hat der Weg nun seinen
letzten Schliff erhalten. Unterwegs erwarten Sie elf informativ beschriebene Pflanzen-Sta-
Kräutergarten unterhalb des Waldegg-Kinderspielplatzes
Ob von der Waldegg zum Hätschen oder umgekehrt, der
Kräuter- und Erlebnisweg erwartet auf knapp zweieinhalb
Kilometern frisch herausgeputzt die interessierten und
staunenden Wanderer. Ende
der Waldegg-Küche natürlich
als Kräuter-Lieferant.
Man braucht nicht eine Kräuterhexe oder ein Mistelzweig
Eine der elf Stationen auf dem Kräuter- und Erlebnisweg
tionen und an beiden WegEnden gepflegte Gärten, im
Hätschen bei A. Vogel der bekannte Heilkräuter-Schaugarten und beim Höhenrestaurant der neu angelegte Nutzkräutergarten. Dieser dient
– 27 –
schwingender Druide zu sein,
um den Kräuterweg und die
Kräutergärten zu lieben. Aber
ganz sicher wird man unterwegs noch mehr zum ChrüttliFan! Hopp de Bäse!
Zu Gast bei ehemaligen Waldegg-Lehrlingen
Der höchste Wirt des Landes
Der Alte Säntis in jungen Händen
Als Ruedi Manser 1993 seine
Kochlehre im Höhenrestaurant
antrat, hoffte er wohl damals
schon leise, dass er eines Tages
auf seinen Lehrmeister herunterblicken könne. Das ist inzwischen so: Zusammen mit
seiner Frau Claudia führt er
seit 2004 das traditionsreiche
Bergrestaurant Alter Säntis.
Und da hat er obenabe Blickverbindung zum ehemaligen
Lehrbetrieb Waldegg.
Das ist allerdings nicht die einzige Verbindung zum Erlebnis
Waldegg, eine weitere findet
sich in der Verwandtschaft: Johann Baptist Dörig „Sepetonisbisch“, Säntiswirt von 1893 bis
1935, ist der Grossvater von
Chläus Dörig und der Urgrossvater von Ruedi Manser. Denn
seit Bestehen eines Berggasthauses auf dem Säntis gehörte
es mit Ausnahme der vier Jahre
von 1889 bis 1893 immer den
eng verwandten Familien
Dörig und Manser: Mit dem
Bau der ersten Schutzhütte
hatte Jakob Dörig „Schribersjok“ am 3. Mai 1846 begonnen.
Chläus Dörigs Vater „Hansurchlisepedönelibischesepp“
oder kurz „Bischesepp“ war
von 1935 bis 1948 Säntiswirt,
seit seiner Heirat 1944 zusammen mit Rosa Dörig-Sonderer.
1948 zogen die beiden dann
auf die Waldegg, während Bischesepps Geschwister weiter
auf dem Säntis wirteten. Die eine Schwester, Maria Benedikta
hatte inzwischen Franz A.
Manser geheiratet. Deren Sohn
– 28 –
Johann Albert Manser „Mällis
Hans“, kaufte dann 1972 der
Familiengemeinschaft Dörig
das Berggasthaus ab und wirkte bis 2003 seinerseits als Säntiswirt. Nach 47 Sommersaisons übergab er schliesslich
die Verantwortung anfangs
2004 an seinen Sohn Ruedi
und dessen Frau Claudia
Manser-Abderhalden. Chläus
Dörig und Ruedi Manser haben somit beide einen ehemaligen Säntiswirt zum Vater.
Der eine ist selbst dazu geworden, der andere blickt vom
höchsten Tüüfner Berg zu ihm
hinauf auf den höchsten Berg
des Appenzellerlands.
„Meine Kinder wachsen genau
so auf hier oben, wie ich
früher selbst“, sagt Ruedi an
einem schönen Frühsommertag dieses Jahres, an dem er
und Claudia die gastlichen
Türen für einige Skifahrer und
ganz frühe Wandersocken offen
halten, obwohl die Saison noch
nicht begonnen hat. „Ja, wenn
wir hier oben sind, dann sind
Säntiswirte-Familie Manser: Claudia, Leonie (1 ), Marco (4) und Ruedi
wir oben. Und froh, wenn wir
nicht jede Woche einmal hinunter müssen. Wenn unsere
Goofen einmal älter sind, werden sie in Brülisau zur Schule
gehen und dort wie ich bei
Grosi wohnen, ausser an Wochenenden, natürlich."
Ruedi und Claudia freuen sich
über die heurigen hohen Frühlingstemperaturen, denn es geschieht Grosses rund ums
Haus. Nachdem 1995 der Felstunnel von der Bergstation der
Säntisbahn her eröffnet werden
konnte, und der Zugang zum
Alten Säntis seither rollstuhlgängig ist, steht in diesem Sommer ein grösserer Umbau an.
Dank des guten Wetters hat dieser bereits einen deutlichen
Vorsprung auf den Terminplan.
„Auch die Bedürfnisse des
Wanderers und Alpinisten haben sich geändert. Wollte ein
Gast nach einer anstrengenden
Tour früher Suppe, Wurst und
Brot und war mit einem Plätzchen im Matratzenlager zufrieden, so verlangt er heute erst
ein Dusche, dann ein feines
Entrecôte, dazu eine gute Flasche Rotwein und möchte sich
– 29 –
schliesslich ins Doppelzimmer
zurückziehen“, sagt der Säntiswirt, und „mit dem Umbau tragen wir den neuen Bedürfnissen Rechnung. Schon ist der
östliche Gebäudeteil abgerissen. Er wird durch neun Doppelzimmer, zum Teil mit Dusche und WC, ersetzt, sowie
durch einen unterteilbaren Saal
für 90 Personen. Oft möchten
kleinere Gruppen auch bei uns
für sich sein. Doch das gemütliche Stübli bleibt. Und vor allem: Unser Berggasthaus bleibt
den ganzen Sommer über geöffnet, wie vorgesehen von anfangs
Mai bis Mitte Oktober! “
Der Neubau ist in dieser Saison
ein zusätzlicher Grund, im Alten Säntis einzukehren, denn
die spannende Gebirgsbaustelle
ist etwas Besonderes. Sie verhalf
dem Alten Säntis bereits zu einer grossen Medienpräsenz:
Für den Umbau galt es als Erstes, einen Bagger auf den Säntis
zu kriegen. Ein 12 Tonnen
schweres „Geschirr“ kann weder mit der Bahn transportiert,
noch mit dem Helikopter
hochgeflogen werden. Guter
Rat war teuer. „Also, dann soll
er doch einfach hinauf fahren!“
Der Schreitbagger ist beim Alten Säntis angekommen. Der Umbau kann beginnen.
Was zuerst utopisch klang,
wurde schliesslich spektakuläre
Wirklichkeit und war der Sendung 10 vor 10 des Schweizer
Fernsehens einen längeren Beitrag Wert, der unter
www.altersaentis.ch/
index.php?id=1553
angesehen werden kann.
Neubau hin oder her: Auch
im Sommer 2011 bürgen
Claudia und Ruedi Manser
für eine währschafte und
doch gepflegte appenzellische
Gastfreundlichkeit an histori-
scher Stätte. Man ist versucht
zu sagen, wie in einem BergSchnuggebock. Nur tritt hier
der Steinbock an die Stelle des
Schafbocks, das Murmeltier
an jene des Meerschweinchens im Waldegg-Streichelzoo: Berggastronomie auf
dem höchsten Punkt des Appenzellerlands! Mit Blick auf
nicht weniger als sechs Nationen: Italien, Österreich, das
Fürstentum Liechtenstein,
Deutschland, Frankreich und
die Schweiz, dazu auf insgesamt satte 2000 Berggipfel!
– 30 –
Der alte und der neue Säntis
1846 steht die erste Schutzhütte
auf dem Säntis, Keimzelle des
heutigen Berggasthauses Alter
Säntis. 1935 wird die Säntisbahn eröffnet. Die Besucherfrequenzen steigen sprunghaft an.
1968 werden beim Ausbau der
Säntisbahn neue Berg- und Talstationen und moderne Restaurationsbetriebe erstellt. Der
Volksmund
unterscheidet
fortan zwischen dem „neuen“
und dem „alten“ Säntis-Berggasthaus. www.altersaentis.ch
Im Chrom-Egge im Schnuggebock erhältlich:
7. Auflage des Krimis "Mord in der Fremdenlegion"
Im Sommer 1959 verliess der
20jährige Peter Eggenberger
die Enge des Appenzellerlandes, um sich – trotz eindringlicher Warnungen – der Fremdenlegion anzuschliessen. Statt
der erhoften Abenteuer erwartete die Junglegionäre eine
knüppelharte Ausbildung in
Nordafrika und die Gefahren
des Algerienkriegs. Eggenberger hatte Glück und überstand
die fünfjährige Zeit fern der
Heimat unbeschadet.
Zum Buch: Die Schweizerische
Gesellschaft für militärhistorische Studienreisen (die Geschäftsstelle befindet sich in
Baden AG) organisierte vor gut
zehn Jahren eine Exkursion in
die heutige Fremdenlegion mit
Stationen rund um Marseille.
Zu den Teilnehmern gehörte
auch Peter Eggenberger. Nach
der Reise war die Zeit reif, mit
der nötigen kritischen Distanz
ein Buch über die Erlebnisse
als Legionär, aber auch über
die Geschichte, Gegenwart und
mögliche Zukunft der Legion
zu schreiben. Roter Faden des
Krimis ist die Schweizer Reisegesellschaft, die mit einem
Mord konfrontiert wird. Und
als der Mörder im Kreise der
Reisegesellschaft
vermutet
werden muss, wird die Exkursion in die Fremdenlegion zum
gefährlichen Abenteuer. Eggenbergers Buch stösst auf ungebrochenes Interesse, so dass
ein weiterer Nachdruck (7.
Auflage) nötig wurde.
Das Buch "Mord in der Fremdenlegion" thematisiert nicht nur die
persönlichen Erfahrungen des Autors, sondern auch die Geschichte
der 1831 und damit vor 180 Jahren
gegründeten Fremdenlegion. Heute erfüllt die Legion vorwiegend
friedenssichernde Aufgaben im
Rahmen von UNO-, NATO- und
EU-Mandaten. Weitere Einsatzgebiete sind die Terrorbekämpfung
und Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen.
Geschenke, Mitbringsel, Souvenirs
Hausgemachte Konfitüren und Apfelringli, Honig, Meringues, Zockerbölle,
Appenzeller Rahm-Likör und Alpenbitter, Schnäpse, Pantli, Andenken vom
Sennensattler, Bücher und noch viel
mehr Chrom.
– 31 –
Willkommen im Höhenrestaurant.
Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre.
Liebe Gäste
Seit 1948 wirtet die Familie
Dörig auf der Waldegg. Erstaunlich nur, dass der heutige
Wirt, Chläus Dörig, dies erst in
zweiter Generation tut. Einewäg: Eine lange Zeit, mehr als
60 Jahre. Man kann sie bereits
in Jahrhunderten messen:
Mehr als ein halbes!
Ich erinnere mich nicht an
meinen ersten Besuch auf der
Waldegg, auch das ist (zu)
lange her. Ich sehe aber noch
die Samstagnachmittage vor
mir, die ich als St. Galler Kantonsschüler in den späten
Sechzigern zusammen mit
meinen Schulgspänli jassend
im Gartenrestaurant verbracht habe. Oft ging damals
mit dem letzten Schluck Saft
auch das Sackgeld zur Neige.
Wir sassen auf den rauen
Holzbänken, deren Pfosten
direkt in die Wiese eingeschlagen waren, und klopften
die Trümpfe auf den Tisch.
Wenn wir ganz gut bei Kasse
waren, reichte es vor dem
Heimweg für eine stärkende
Bratwurst mit Rösti. Beim
Abmarsch Richtung Santjörgen haben wir uns jeweils artig von Wirtin Rosa Dörig
verabschiedet. Dabei hat einmal einer von uns – es war an
einem gutbetuchten Tag, es
reichte für mehrere Säfte – vor
lauten Artigkeit sogar das
Bein gebrochen. Dort, wo
noch heute die Strasse zum
Bädli beginnt.
Die Beiz oben am Eggen
Höhenweg war schon damals
etwas ganz Besonderes, irgendwie einfach toll. Die
Wirtsleute, die gemütliche
Stube, die wunderbare Aussicht, der Garten, die vielen
Bekannten, die man oft antraf, Freunde, die es nur geworden waren, weil sie auch
auf der Waldegg verkehrten.
Die Kantonsgrenze, unterstrichen vom Dialekt der Familie
Dörig, verlieh der Waldegg für
uns Städter sogar einen leicht
exotischen Anstrich.
– 32 –
Inzwischen, es sind seither immerhin mehr als vierzig Jahre
vergangen, gehe ich nicht einfach mehr "auf die Waldegg".
So einfach ist das nicht mehr.
Vieles hat sich geändert. Aber
eines ist geblieben: Das Waldegg-Gefühl, das WaldeggChribbelen. Es gibt hier oben
nicht mehr einfach eine Landbeiz mit Gartenwirtschaft,
sondern eine Vorzeige-Erlebnis-Gastronomie, mit entsprechendem Namen, Erlebnis
Waldegg halt, mit Schnuggebock, Tante Emmas Ladebeizli, Tintelompe und – eben
und gottlob – dem "Höhenrestaurant". So nennt sich
nun der Teil von Dörigs Erlebniswelt, der früher "die
Waldegg" war. Für mich ist es
halt immer noch ein bisschen
die alte Waldegg. Da ist immer
noch das Chribbelen drin.
Trotz dem neumodischen
Nostalgie-Schnuggebock, dem
heimeligen Lädeli von Tante
Emma und dem umwerfend
lustigen alten Schulzimmer
namens Tintelompe.
Natürlich schaut das Höhenrestaurant nicht mehr gleich
drein wie vor vier Jahrzehnten
die alte Waldegg. Aber es dient
immer noch dem gleichen
Zweck, funktioniert noch
(fast) wie damals. Die Gartenwirtschaft ist viel grösser, viel
schöner, gepflegter geworden,
der Boden ist gepflästert. Statt
einer Gireizi gibt’s nun einen
tollen Kinderspielplatz und
sogar einen leibhaftigen Streichelzoo. Alles top, alles auf
dem neusten Stand. Aber die
umwerfende Aussicht ist geblieben, der Säntis steht noch
am alten Ort, die mächtigen
Eschen werfen noch immer
ihren Schatten auf die fröhlichen Zecher. Noch immer gilt,
dass es kaum Schöneres gibt,
als auf der Waldegg, äh, im
Garten des Höhenrestaurants
zu höcklen und dem Herrgott
bei einem Glas Saft den Tag zu
stehlen!
Auch drinnen ist vieles neu.
Aber auch hier weht noch der
alte Geist. Es waldegglet immer noch ghörig. Und das ist
gut so. Wenn ich nach längerem Auslandaufenthalt in Kloten lande, dann zieht’s mich
automatisch nach Teufen ins
Höhenrestaurant. Erst wenn
ich dann hier sitze und eine
Bratwurst mit Rösti vor mir
habe, bin ich wieder richtig zu
Hause. Die könnte ich auch
drunten in der Stadt haben,
aber nein, es muss auf der
Waldegg, äh, im Höhenrestaurant sein.
Wenn ich vom Schnuggebock
her ins Restaurant trete, streift
mein Blick dann oft eine festlich gedeckte Tafel im Saal.
Wird heute geheiratet, oder
wird ein Geburtstag gefeiert
oder ein Diplom? Ich erinnere
mich spontan an die vielen
frohen Stunden, die schönen
Familienfeste. Ganz früher war
es sogar in unserer Clique Tradition, den Silvester hier zu zelebrieren. Der runde Geburtstag von Oma Gret kommt mir
in den Sinn. Oder die exquisiten Nachtessen im kleinen Familienkreis am runden Tisch.
Mir läuft das Wasser im Nachhinein noch im Mund zusammen. Der Ort hier, die Waldegg, das Höhenrestaurant ist
einfach nur mit guten Erinnerungen verbunden. Hoffentlich geht es vielen anderen
– 33 –
Leuten auch so wie mir: Habe
ich Grund zum feiern, Grund
zur Freude, dann kommt mir
automatisch die Waldegg in
den Sinn.
Es ist ganz toll, was Chläus
Dörig und seine Frau Anita
aus der alten Waldegg gemacht
haben, nein, es ist umwerfend.
Damit man die vier Betriebe,
Restaurant, Schnuggebock,
Tante Emmas Ladebeizli und
Tintelompe, auseinander halten kann, heisst jetzt der Kern
des Ganzen "Höhenrestaurant". Aber, ehrlich gesagt, es
ist halt immer noch das Original, der Ort, wo alles angefangen hat, immer noch mein
Lieblingsplatz im Erlebnis
Waldegg. Ich bringe das originale Waldegg-Chribbelen einfach nicht weg!
Roland Kink,
momentan Waldeggschreiber,
und –Fan seit 1965
Willkommen in Tante Emmas Ladebeizli.
Geniessen Sie ein währschaftes Essen im alten Spezerei-Lädeli.
Liebe Gäste
Früher beherbergte die Waldegg neben der Puurebeiz auch
noch eine Bäckerei. Sie wurde
aber bereits 1934 geschlossen.
Als die Dörigs 1948 vom Alten
Säntis runter kamen, fanden
sie denn auch einen vergessenen Raum vor, ausgerüstet mit
der
alten
Bäckerei-Verkaufstheke und Gestellen. Ihre
Magd, die gute Emma, die
schon auf dem Säntis für die
Familie gearbeitet hatte, fing
auf Geheiss von Vater Dörig
an, neben der Wirtschaft im
alten Bäckereilokal einen Spezereiladen zu führen. Sie tat
das mit immer grösserem Erfolg. Ab und zu machte sie sogar den Dörigs Konkurrenz,
wenn sie für ihre Kunden einen Alpenklüpler mit einem
Glas Most gleich im Lädeli
auftischte. Das war nicht
schlimm, denn sie lieferte ja
das dabei verdiente Geld immer brav an den Meister ab.
Emma verliess ihren Laden
wegen einer furchtbar un-
glücklichen Liebschaft und
machte sich auf die Walz. Er
wurde geschlossen, die Dörigs
hatten inzwischen mit dem
Restaurant und der Landwirtschaft genügend viel zu tun.
Emma kam in halb Europa
herum. Schliesslich wurde sie
aber vom Heimweh gepackt,
und sie kehrte zurück in ihr
Lädeli, das plötzlich wieder
zum Laufen kam. Nach ihrem
Tod im Jahre 2004 schlossen
sich seine Türen erneut. Wiederum schien es, dass Tante
Emmas Laden in Vergessenheit geraten sollte. Weil sie damals in die Fremde ging und
ihr Lädeli geschlossen wurde,
dachten die Dörigs nie daran,
es zu verändern oder zu renovieren. Alles blieb, wie es
früher war. Und erneut legte
sich eine Staubschicht über
Emmas Reich.
Zwei Jahre später tauchte auf
der Waldegg Fässlers Hanjock, ein Schulfreund von
Emma auf, der noch nichts
von ihrem Tod gehört hatte.
Er wollte nach der Nachricht
– 34 –
von ihrem Ableben wenigstens ihr altes Lädeli sehen.
Chläus Dörig führte ihn gerne
hinein, und sie setzten sich
schliesslich für ein Glas Saft
an Emmas Schanktisch.
Durch die offene Türe strömte zufällig eine Gruppe von
Zürchern hinein, die ob den
alten Plakaten, Dosen, Bonbonnieren und all den anderen Dingen in lautes "ah!" und
"oh!" ausbrach: "Da möchten
wir auch ein Zvieri nehmen
und die Atmosphäre des alten
Ladens geniessen!"
"Ja, dann, wieso eigentlich
nicht?", dachte sich ob der Begeisterung der Gäste Chläus
Dörig – Tante Emmas Ladebeizli war geboren! Und
seither erfreut es sich grosser
Beliebtheit. Zu seiner Atmosphäre passen natürlich die
währschaften Schlemmereien
aus Grosis Küche, wie sie auf
der Schnuggebock-Speiskarte
stehen. Diese werden darum
auch in Tante Emmas altem
Spezereilädeli
aufgetischt.
(rk)
Willkommen im Tintelompe.
Fühlen Sie sich wieder einmal als Luusmaitli oder Luusbueb.
Liebe Gäste
Da sitzen Sie nun in einer alten Schulbank. Eine mit dem
grossen Deckel zum Auflupfen. Das Tintegütterli ist noch
geschlossen, Schiefertafel und
Griffelschachtel liegen bereit.
Die kleine Welt des Appenzellerlands lugt zum Fenster herein, die grosse mit Amerika in
der Mitte schaut von der aufgerollten Karte neben dem
Lehrerpodest auf Dich hinunter. Ja, nun wirst Du nicht
mehr per "Sie" angesprochen.
Jetzt bist Du wieder in der
vierten Klasse, wie alle Deine
Gspänli rund um Dich herum
im Tintelompe. So heisst Dein
nostalgisches Schulzimmer.
Den Töni hast Du ja draussen
aufgehängt und das Heft mit
den exakt gemachten Ufzgi
vor Dir ausgebreitet. Wer ist
ächt heute der Lehrer? Fräulein Heierli soll ja ins Welschland gezügelt sein!
Eine gestrenge Person kommt
bestimmt! Entweder Herr
Lehrer Max Bünzli, Herr Leh-
rer Schorsch Hösli oder Herr
Lehrer August Solenthaler.
Was hat das Schulsekretariat
ächt wieder gemänätscht?
Hoffentlich nicht der Bünzli,
das ist nämlich nicht nur der
dickste, sondern auch der
strengste! Aber dem spiele ich
dann schon einen Streich. Der
merkt fast nie, wenn einer ein
speuznasses Fliessblatt-Chügeli an die Decke spickt!
Schön wäre es, wenn einmal
eines nach dem Trocknen
ihm gerade in den Hemperkragen fallen würde! Aber nu,
heute haben wir ja wieder das
ganze Programm. Schönschreiben,
Heimatkunde,
Rechnen, Singen. Und am
Schluss soll sogar noch ein
Photograph kommen! Das
wussten ja alle. Aber schau
Dir mal das Anneli im vordersten Bank an, die eingebildete Trucke: So schön hatte
sie ihre Zöpfe noch nie geflochten! Wenn die meint, sie
imponiere mir, dann, gixgäbeli, hat sie sich aber schampar getäuscht, die blöde Kuh!
Au, bin auch ich blöd, jetzt
– 35 –
habe ich wieder zuviel Dialektwörter gebraucht. Isch
doch glich! Heute müssen wir
ja keinen Aufsatz schreiben.
Und sowieso, wenn der Bünzli verrückt wird, schnorrt er
uns amigs auch auf Schwizertütsch an!
Wenn Sie, liebe Gäste, (wieder
in der Höflichkeitsform) auch
nochmals in die vierte Klasse
gehen und viel Gescheites lernen wollen, dann ist der Tintelompe genau das Richtige.
Alle, die es bisher gewagt haben, sprachen am Schluss von
der wohl vergnüglichsten
Schulstunde ihres Lebens.
Und, übrigens, der Tintelompe steht ja im Erlebnis Waldegg. Deshalb gibt es in der
Pause mehr als nur ein Püürli.
Das wäre dann noch: Unter
diesem Dach fast verhungern!
Das Schulessen ist mehr als antigruusig! Eines müssen Sie allerdings vor dem TintelompeBesuch tun: Ihre Gruppe von
15 bis 30 Personen zeitig beim
Schulsekretariat anmelden.
(rk)
Willkommen im Schnuggebock!
Erleben Sie eine ganz besondere Zeitreise.
Liebe Gäste
Wenn Sie durch das Tennstor
des Schnuggebock getreten
sind, haben Sie eine Zeitreise
hinter sich. Willkommen in
der Gemütlichkeit des guten
alten Damals!
Sie lassen die Hektik des heutigen Alltags hinter sich
zurück und befinden sich nun
plötzlich im heimeligen Bauernhaus der Familie Dörig in
den Dreissiger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Alles ist
herausgeputzt, die vielen Dinge des täglichen Gebrauchs
sind auf der Vorbrugg fein
säuberlich geordnet. Sie haben’s gut getroffen: Heute ist
bei Dörigs ein Festtag, fast
hundert Gäste werden erwartet! Normalerweise deckt
Mutter Dörig für die Familie
nur in der guten Stube auf,
aber heute! Weil ein Bruder
von Vater Sepp nach mehr als
20 Jahren in Amerika (er war
ein gefragter Melker in New
Glarus im Staat Wisconsin) in
die Heimat zurück gekommen
ist, wurden zu seiner Begrüssung auch die entferntesten
Verwandten eingeladen. Da
reicht die Stube natürlich nirgends hin. Alle anderen Räume wurden ebenfalls festlich
hergerichtet, sogar im speziell
gefegten Stall sind einige Tische aufgestellt und festlich
gedeckt. Auch in der Küche,
oben im Schloff und in den
Kammern der Magd und des
Knechts laden die Gedecke
zum Zue-Hocken ein. Nun
sind aber die Tische ausgegangen. Darum ist der Vater mit
der ganzen Familie rasch
hinüber zu Kollers Bisch. Der
Nachbar hat sicher noch einige Tische oder Bretter und
Böckli für Dörigs Fest vorig.
Gleich werden alle schwer beladen zurückkommen!
Inzwischen, liebe Gäste, sehen
Sie sich doch einmal im
Schnuggebock um. Schauen
Sie, wie Dörigs ihr Haus einfach aber dennoch festlich
vorbereitet haben. Streunen
– 37 –
Sie kurz von der Vorbrogg
durch Stall und Stube zur
Küche, schlüpfen Sie rasch
hoch in den Schloff, güxlen
Sie in die beiden Firstkammern. Und dann schreiten Sie
die knarrende Treppe wieder
hinunter und sehen Sie sich
im Keller das Läubli und den
Ausgang in den Wald, den
Vorratskeller und natürlich
auch die Alpkäserei an. Vielleicht verschwatzen Dörigs
drüben bei Kollers noch eine
Weile, und sie haben sicher
nichts gegen ihren Rundgang
durch den Schnuggebock.
Dörigs erwarten schliesslich
so viele Gäste wie noch nie zuvor. Da mag’s doch auch noch
Sie leiden! Treten Sie ein und
schauen Sie sich um! Fast sicher gefällt es Ihnen so sehr,
dass Sie klammheimlich an einem der Tischchen Platz nehmen und hoffen, dass Sie unter den vielen Gästen unerkannt bleiben. Dann bekommen Sie doch auch einen Teller voller Köstlichkeiten aus
Mutter Dörigs Küche ab!
Alles ist echt appenzellisch in
Grosi Dörigs altem Bauernhaus. Nur der Name nicht.
Dafür ist er speziell, es gibt
ihn nur hier. Er wurde extra
erfunden, natürlich bei einem
Römer vergorenen Rebensaft.
Namenspaten waren die
Heidschnucken, die behörnten Schafe der Lüneburger
Heide, die rund um die
Waldegg friedlich grasen. Mögen Sie’s auch friedlich finden,
wenn Sie die Zeitreise in den
Schnuggebock hinter sich haben! Viel Vergnügen in der
Gemütlichkeit der guten alten
Zeit!
Schnuggebock-Rundgang
Wir haben streng darauf geachtet, dass wir Ihnen, liebe
Gäste, ein wirklich nostalgisches Erlebnis bieten können,
bei dem jedes auch noch so
kleine Detail stimmt. Durch
die Bedürfnisse von Küche
und Service (und infolge der
modernen Bauvorschriften)
sind die Räume unseres Bauernhauses jedoch etwas anders angeordnet als gewohnt.
Durch die Wiederverwendung
des Holzes von fünf abgebro-
chenen Appenzeller Häusern
konnte jedoch eine absolut
authentische Atmosphäre geschaffen werden.
Überzeugen Sie sich doch bitte selbst davon und, wie gesagt, schauen Sie, wie die Familie von Rösli und Sepp ihr
Haus auf das ganz grosse Familienfest vorbereitet haben.
Vorbrogg, Brögi, Tenn und
Tierlistall
Durch das Tennstor vom
Schnuggebock treten Sie auf
die Vorbrogg, hinter der sich
der Stall befindet. Im Appenzellischen bezeichnet man als
Brogg den Ort, auf dem die
Kühe an der Futterkrippe stehen. Daher also der Name
Vor-Brogg. Hier bewahrt der
Bauer all’ die Dinge des täglichen Bedarfs auf. Über Ihren
Köpfen befindet sich die Brögi, eine Art Ablage für Strohballen, Zaunpfähle und andere Stecken (Brögel). Links vorne ist das Tenn angedeutet,
darüber türmt sich der Heustock. Hier sehen Sie, wie auch
in anderen Winkeln vom
Schnuggebock Bèèchüe her– 39 –
umstehen. Das sind aus Jungtannen-Stämmen geschnitzte
einfache Spielzeug-Kühe mit
langen Bèè, (Beinen). Im Appenzeller Bauernhaus ist das
Tenn kleiner als in anderen
Gegenden. Es wird hier nur
als Futtergang zwischen den
Gross- und Kleinviehställen
genutzt und nicht auch als
Dreschbühne wie in Gebieten
mit Ackerbau.
Eine besondere Attraktion ist
der moderne Tierlistall. Der
sieht natürlich anders aus als
in einem alten Bauernhaus,
denn er muss den strengen
Hygiene-Vorschriften eines
Restaurants genügen. Er ist
nur von aussen zugänglich
und gegen den Gästebereich
hin hermetisch versiegelt.
Hoffentlich auch zu Ihrer
Freude tummelt sich darin eine Fäärlisau mit ihren kleinen
Säuli.
Der eigentliche Stall, dort wo
Sie jetzt genüsslich an den Tischen auf der Brogg sitzen, ist,
wie das ganze Innere vom
Schnuggebock, sorgfältig nach
alter Tradition gebaut. Für
den gestrickten Stallstock
wurden extra alte Zimmerleute reaktiviert. Ihnen bei der
Handarbeit zuzusehen war ein
beinahe museales Vergnügen.
Noch in den Dreissiger Jahren
des vorigen Jahrhunderts waren die Kühe deutlich kleiner
als ihre heutigen TurboSchwestern. Deshalb ist auch
die beidseitige Brogg viel kürzer als es die heutigen Standplätze sind. Von der Decke
hängen die Schnüre zum Anbinden der Kuhschwänze.
Auch der aus Amerika zurückgekehrte Bruder (er nennt sich
übrigens nicht mehr Hansli,
sondern "Little Johnny") liebt
es nicht, wenn er beim Melken
die Pinsel ins Gesicht geschlagen erhält. Die Namenstafeln
über der Krippe sind nicht für
die Serviertöchter gedacht,
sondern es sind die Namen
der Kühe. Auch heute noch
findet man diese Tafeln im
Appenzeller Stall. Der Stallgang zwischen den beiden
Broggen, der Fletschlig (Mistgraben) ist natürlich nicht
vorbildrichtig mit Kuhfladen
gefüllt, sonder blitzsauber geputzt, damit Sie trockenen
und sauberen Fusses in die
gute Stube gelangen können.
Stube und Küche
Die Stube ist etwas voluminöser geraten als im normalen
Appenzellerhaus, damit sich
auch eine grössere Anzahl
Gäste an ihr erfreuen kann.
Im Zentrum steht der grüne
Kachelofen und darum herum
die typischen Möbel und ein
Haufen Krimskrams, der Grosis Stube so gemütlich macht.
Den Dörigs scheint es recht
gut zu gehen, denn nur gut situierte Familien können sich
hierzulande ein gestemmtes
Täfer in der Stube leisten.
Sieht man sich um, kommt einem sofort das Bild des sein
Lindauerli paffenden Grossvaters in den Sinn, und man
stellt sich Grosi vor, die Füsse
auf einem Schemeli, umwickelt mit einer selbst glismeten Wolldecke. Selbstverständlich schnurrt ein zufrieden blinzelndes Büsi zwischen
den beiden alten Leutchen.
Etwas kleiner, einladend zum
gemütlichen
ZusammenHöcklen am grossen Holztisch, ist die Küche gebaut.
Aber auch hier fehlen die alten Utensilien und Details
– 41 –
nicht, die Sie zum Schwärmen
über die gute alte Zeit verleiten sollen. Man spürt förmlich, wie es wohlig wird, wenn
die ganze Familie zusammen
in der Küche sitzt. Die Mutter
steht am Herd, das Abendessen dampft schon in den alten
Gusspfannen und erfüllt jede
Ritze mit währschaften Düften. Die Kinder sitzen am
Tisch und spielen Eile mit
Weile. Zwischendurch gibt’s
einen lauten Streit, weil die
roten Töggeli gleich zu dritt
auf einer Bank eine Sperre errichtet haben. Das gilt doch
nicht, drei! Nur zwei auf ’s
Mal! Probieren Sie doch das
alte Spiel auch wieder einmal
aus. Es liegt im Schnuggebock
überall auf. Aber bitte nicht zu
laut streiten, sonst rennt noch
der Bläss davon!
Ihr Rundgang führt Sie aus
der Küche wieder auf die Vorbrogg.
Schloff mit Mägde- und
Chnechte-Chammere
Oben an der urchigen Treppe
mit der Falltür treten Sie in
den Schloff (Dachboden).
Hinten beim Buffet taucht
wieder der Heustock auf.
Nüsse und Birnen sind zum
Trocknen ausgelegt, auf den
Balken über Ihren Köpfen
türmt sich das Allerlei des
täglichen Lebens. Der Raum
mit den vielen Gegenständen,
die halt so im Estrich herumstehen, ist so gestaltet, dass
im Schnuggebock auch Gesellschaften bewirtet werden
können. Beim Aufgang vorne
links befindet sich die Kammer der Mägde, und unmittelbar rechts davon jene des
Knechts. Das mag ja eine etwas gewagte Anordnung sein.
Ja nu, die beiden Chammere
eignen sich schliesslich auch
als rustikale Separées zu zweit
oder für Feste im kleinen
Kreis.
Läubli, Wald, Keller und
Käserei
Steigen Sie nun vom Schloff
wieder hinunter auf die Vorbrogg und gleich die zweite
Treppe bei den drei prächtigen Senntums-Schellen weiter in den Keller. Zuerst gelangen Sie auf den Vorplatz
des Bauernhauses mit gedecktem Brunnen und Stapfete (Zaunübergang). Rechts
davon führt eine Türe in den
Wald. Das ist der Ort, wo die
Mannen auf die Toilette gehen. Es gibt dafür eine Scheiterbeige und ein SchiisiHüüsli. Den Frauen steht
gleich neben der Waschküche
ein separates Läubli zur Verfügung. Da gibt’s sogar zwei
Plumpsklos. Eines ist nach alter Sitte als Doppelsitzer gebaut, der eine Sitz etwas niedriger als der andere. Nicht
zum gemeinsamen Dischgerieren, sondern natürlich für
den Fall, dass ein Sprössling
mitkommt, der nicht alleine
aufs stille Örtchen will.
Hinter dem Läubli treten Sie
in den Vorratskeller ein. Die
Rüebli lugen nur ein bisschen
aus der Sandkiste, der Vorratsschrank ist gefüllt und die
alte Mausefalle wartet auf
scharfzahnige
Übeltäter.
Gleich daneben die Gestelle
mit den Weinen! Grossvaters
Stolz. Er plagiert manchmal
damit ein bisschen in der
Nachbarschaft herum, guten
Grund dafür hat er ja, schau– 43 –
en Sie sich die edlen Flaschen
an! Lesen Sie hier Ihren Lieblingstropfen aus, den Sie Ihrer Serviermagd zum Öffnen
übergeben. Geniessen Sie als
Belohnung fürs Treppensteigen dann ein Glas trüben
Most aus der grossen BallonFlasche. Zuhinterst im Keller
finden Sie unsere Alp-Käserei, in der einmal pro Woche
auch wirklich gekäst wird. Ist
unser Käser zufälligerweise
am Chessi, gibt er Ihnen gerne ein Stückchen zum Probieren. Die hier mit Liebe
und in Handarbeit gemachten Waldegg-Frischkäsli sind
natürlich als Beilage zum
Aperitif oder als Mitbringsel
für die Daheimgebliebenen
im Lädeli beim Tennstor erhältlich. Mmmh!
Lassen Sie sich, liebe Gäste,
nach Ihrem SchnupperRundgang nun an Ihrem
Tisch nieder und geniessen
Sie das nostalgische Erlebnis,
als das wir den Schnuggebock für Sie erschaffen haben. Fühlen Sie sich schnuggebockwohl: En guete Hunger und en guete Torscht!
(rk)
Finden Sie zur Erlebnisegge
des Appenzellerlandes!
Mit dem Auto
A1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuzbleiche Richtung Appenzell.
Ende Umfahrung Teufen,
beim zweiten Kreisel, Richtung Speicher.
3.2 km bis zur Abzweigung
Waldegg (weisser Wegweiser
am rechten Strassenrand).
Mit der Bahn
Appenzeller Bahn ab St. Galler
Hauptbahnhof bis Teufen.
Von dort zu Fuss oder per
Waldegg-Bus-Abholdienst
(auf Bestellung).
Zu Fuss
auf dem Eggen Höhenweg:
Ab Lustmühle über Schäflisegg (80 Minuten).
Ab Teufen Bahnhof über
Schäflisegg (60 Minuten) oder
über Gählern (50 Minuten).
Ab Speicher über Birt - Oberhorst (60 Minuten).
Familie Anita und Chläus Dörig • Teufen AR • Tel. 071 333 12 30 • Fax 071 333 46 61
www.waldegg.ch
Gesamtes Erlebnis Waldegg jeden Montag geschlossen