Der Hausarzt 01|2014 - Deutscher Hausärzteverband

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Der Hausarzt 01|2014 - Deutscher Hausärzteverband
| 2014
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20. Januar 2014
Zukunft
HzV
Chancen und Perspektiven
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Atemwege
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Phytotherapie
Achten Sie auf eine
genaue Diagnose
Gegen jeden Infekt
ist ein Kraut gewachsen
Seite 35
Fotos: x, y
Ökonomisches
Denken
hilft gegen Regress
Der Hausarzt x/2014
1
NeU: UltiBro
®
Breezhaler
®
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Der erste duale Bronchodilatator 1x täglich.
Ultibro® Breezhaler® 85 Mikrogramm/43 Mikrogramm, Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation. Wirkstoffe: Indacaterolmaleat, Glycopyrroniumbromid. Zus.: 1 Kapsel enthält 143 Mikrogramm Indacaterolmaleat
und 63 Mikrogramm Glycopyrroniumbromid, entsprechend über das Mundstück abgegebenen 85 Mikrogramm Indacaterol und 43 Mikrogramm Glycopyrronium, 23,5mg Lactose (als Monohydrat), Magnesium­
stearat. Anwend.: Bronchialerweiternde Erhaltungstherapie zur Symptomlinderung bei erwachsenen Patienten mit chronisch­obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Gegenanz.: Überempfindlichk.
gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenw.: Das Sicherheitsprofil basiert auf den Erfahrungen mit Ultibro Breezhaler und d. einzelnen Bestandteilen. Sehr häufig: Infektionen
der oberen Atemwege. Häufig: Nasopharyngitis, Harnwegsinfektion, Sinusitis, Rhinitis. Schwindel, Kopfschmerzen. Husten (gewöhnlich von leichter Intensität), oropharyngealer Schmerz einschließlich
Irritation im Rachen. Dyspepsie, Zahnkaries, Gastroenteritis. Schmerzen des Bewegungsapparats. Fieber, Brustschmerzen. Gelegentl.: Überempfindlichkeit. Diabetes mellitus, Hyperglykämie.
Insomnie. Parästhesie. Glaukom. Ischämische Herzerkrankung, Vorhofflimmern, Tachykardie, Palpitationen. Paradoxer Bronchospasmus, Epistaxis. Mundtrockenheit. Pruritus/Hautausschlag.
Muskelspasmus, Myalgie, Gliederschmerzen. Blasenobstruktion, Harnverhalt. Peripheres Ödem, Fatigue. Warnhinw.: Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Weit. Angaben: Siehe Fachinformation.
Stand: Oktober 2013 (MS 08/13.2). Novartis Pharma GmbH, Roonstr. 25, 90429 Nürnberg. Tel.: (09 11) 273­0, Fax: (09 11) 273­12 653. www.novartis.de
Mitvertriebe:
Novartis Pharma Vertriebs GmbH, 90327 Nürnberg; Novartis Pharma Marketing GmbH, 90327 Nürnberg;
Novartis Pharma Distributions GmbH, 90327 Nürnberg; Novartis Pharma Arzneimittel GmbH, 90327 Nürnberg
EDITORIAL
Wir starten durch!
Das neue Jahr wartet mit einigen Überraschungen auf Sie
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Liebe Kolleginnen und Kollegen,
der Jahreswechsel liegt hinter uns und wir freuen uns auf ein
spannendes Jahr 2014. Wir nehmen einige positive Ansätze,
die die Hausärzteschaft betreffen, aus dem alten Jahr mit und
werden intensiv an der Realisierung der daraus erwachsenen
Möglichkeiten arbeiten.
anstehende EBM-Weiterentwicklung auch in 2014 kritisch
begleiten und die Kritik der hausärztlichen Basis einbringen.
Aber nicht nur in der Politik und beim EBM tut sich etwas:
Zukünftig macht der Hausärzteverband seine Zeitschrift
selbst. Hierzu wurde die mm medizin + medien Verlag GmbH
gegründet. Erste Konsequenzen aus dieser
Für die Umsetzung der Vorgaben aus dem
Entscheidung halten Sie heute in Händen:
„Und stellst Du nicht
Koalitionsvertrag in konkrete gesetzliche
„Der Hausarzt“ ist moderner und frischer
die richtigen Weichen,
Formulierungen freuen wir uns auf die
geworden und hat sein Themenspektrum
bleibst
Du
ein
Gleicher
Zusammenarbeit mit dem neuen Gesunderweitert.
unter Gleichen“
heitsminister Hermann Gröhe. Die EinNeben neuen Bereichen wie „Apps 4 Docs“,
richtung des Ressorts für Pflege, Patien„IT und Technik“ und regelmäßigen Nachten und Demografie unter der Leitung von
richten „Aus den Ländern“ werden wir
Karl-Joseph Laumann sehen wir als gutes
unserer bisherigen Linie treu bleiben und
Zeichen, nicht nur über Einsparungen, sondern über eine
die Politik um ein Schwerpunktthema erweitern. Auch das ist
zukunftsfeste Versorgung nachzudenken.
neu: Jede Ausgabe können Sie ab sofort als E-Paper von der
Homepage des Verbandes (www.hausaerzteverband.de) herunterladen. Den Zugangscode finden Sie immer auf den
Zu den positiven Signalen gehört die Botschaft, dass die PoliInhaltsseiten jeder Hausarzt-Ausgabe.
tik die hausärztliche und die fachärztliche Versorgungsebene
Jetzt fehlt nur noch Ihr persönlicher Beitrag! Treten Sie in
ab 2016 in den ärztlichen Selbstverwaltungsgremien gleichDialog mit uns, wir freuen uns darauf,
gestellt sehen will. Die Dringlichkeit dieser Maßnahme
haben die letzten Vertreterversammlungen der KBV eindrücklich belegt. Ebenso positive Signale enthält der Koalitionsvertrag für die hausarztzentrierte Versorgung. Die Befreiung von Umsetzungsfesseln stärkt den Wettbewerb um die
beste Versorgung für unsere Patienten.
Allerdings sind noch Baustellen offen, wie im neuen EBM.
Ihre Dr. Monika von Berg
Ihr Ulrich Weigeldt
Auch wenn unsere konstruktive Kritik in Zusammenarbeit
Chefredakteurin
Bundesvorsitzender
„Der Hausarzt“
Deutscher Hausärzteverband e.V.
mit den Kollegen in der KBV zu Nachbesserungen beigetragen
hat, ist der EBM noch kein Meisterstück. Wir werden die
Der Hausarzt 01 /2014
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Inzwischen gibt
es jede Menge
Insuline auf dem
Markt. Wir vergleichen die unterschiedlichen
Wirk- und Injektionsprinzipien.
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Bei der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV)
laufen die Fäden
in der Hausarztpraxis zusammen. Zeit,
Bilanz zu ziehen:
Wo steht die HZV
heute?
Die Therapie von Atemwegsinfektionen ist nicht so einfach. Auf
was der Hausarzt achten sollte.
Fotos: fotolia
Aus den Ländern: Meldungen
aus Nordrhein, SachsenAnhalt, dem Saarland und
Bayern.
IT + Technik: Wenn der Support für Windows XP endet,
gilt es Einiges zu beachten.
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Gegen jeden Infekt ist ein Kraut
gewachsen. Das
beweist unsere
PhytotherapieSerie.
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Der Hausarzt 01 /2014
INHALT
Kurz + Knapp
Hausarzt Medizin
Genetik und frühe Fettleibigkeit
6
Adipositas: Gefährlich für Mutter und Kind
6
Apps 4 Docs
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Insulintherapie: Das hat sich verändert
36
Gerhard Walter Schmeisl
Auch Rheinland-Pfalz wirbt um Hausärzte
7
Krebs kostet EU 126 Mrd. Euro
8
Video: Nachschlag zur practica 2013
8
Infektionen der Atemwege – Stimmt die
Diagnose? plus Patientenmerkblatt
8
Thomas Hausen
Radiosynoviorthese bei rheumatischen
Gelenkentzündungen erfolgreich
PET erkennt drohenden Herzinfarkt
10
26-Milliarden-Haushalt für 2014
10
Patientenbus hat sich nicht bewährt
11
Die wichtigsten Impfungen in der Hausarztpraxis 41
Matthias Frank
Serie Phytotherapie – Teil 1
Welche Pflanze ist die Richtige gegen banale
Infekte?
Ursula Armstrong
Highlights vom Schlafkongress
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Sucht nach Nikotin durch GLP-1 gehemmt
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Forum Politik
Peter Stiefelhagen
Industrie + Forschung
HZV nimmt in Sachsen Fahrt auf
12
Pharma-News
Dr. Zimmermann rechnet ab
14
Medizin-Report: Bronchitis/Sinusitis
58
Schwerpunkt: HZV – eine Innovation für die
Zukunft
18
Medizin-Report: Nasenatmung
61
Meinung: Selten ist häufig
25
Diethard Sturm
Nachrichten aus den Landesverbänden
26
Junge Ärzte: Hausärzte informieren Nachwuchs
31
Anna Dirr
Praxisbörse – Kleinanzeigen
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Wirtschaftsgesellschaft – Partner
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IT + Technik: Windows XP – „End of Life“
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Wirtschaft + Praxis
Regress: Die Ökonomie als Konfliktquelle
63
Personalmanagement: Richtig loben und
kritisieren will gelernt sein
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Impressum
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ANZEIGE
Die Zeitschrift „Der Hausarzt“ können Sie auch
als E-Paper auf der Verbandshomepage lesen:
http://www.hausaerzteverband.de/
E-Paper:
Ihr Zugangs-Code
H3A
„Der Hausarzt“ ist das Offizielle Organ des
Deutschen Hausärzteverbandes e.V.
Titelthemen sind rot gekennzeichnet
Der Hausarzt 01 /2014
Alles, außer
beliebig.
In Print und als E-Paper!
Sinusitis?
Bronchitis?
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GeloMyrtol® forte - Befreit die Atemwege.
GeloMyrtol® forte. Zur Schleimlösung und Erleichterung des Abhustens bei akuter und chronischer Bronchitis. Zur Schleimlösung bei Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Wirkstoff: Destillat aus einer Mischung von rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl, rektifiziertem Myrtenöl und rektifiziertem
Zitronenöl (66:32:1:1). Zus.: 1 magensaftresist. Weichkps. enth. 300 mg Destillat aus einer Mischung von rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl,
rektifiziertem Myrtenöl und rektifiziertem Zitronenöl (66:32:1:1). Hilfsst.: Raffiniertes Rapsöl, Gelatine, Glycerol 85 %, Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend),
Hypromelloseacetatsuccinat, Triethylcitrat, Natriumdodecylsulfat, Talkum, Dextrin, Glycyrrhizinsäure, Ammoniumsalz. Gegenanz.: Nicht anwenden bei entzündl. Erkr.
i. Bereich Magen-Darm u. d. Gallenwege, schweren Lebererkr., bek. Überempfindlichkeit gegen einen d. Bestandt. des Arzneim., bei Säuglingen und Kindern unter 6
Jahren; Nebenw.: häufig: Magen- oder Oberbauchschmerzen, gelegentlich: allergische Reaktionen (wie Atemnot, Gesichtsschwellung, Nesselsucht, Hautausschlag,
Juckreiz), Entzündung der Magenschleimhaut oder der Darmschleimhaut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder andere Verdauungsstörungen, Geschmacksveränderungen, Kopfschmerzen oder Schwindel, sehr selten: In-Bewegung-Setzen von vorhandenen Nieren- und Gallensteinen, Häufigkeit nicht bekannt: schwere anaphylaktische Reaktionen. G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG, 25551 Hohenlockstedt (01/10)
www.gelomyrtol.de
Seite 5
Die Seite Fünf
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IHRE
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Dr. M. von Berg, München:
„Ich habe dieses Foto gesehen und mich sofort in
diesen pfiffigen Schweizer
Hund verguckt!“
Wir suchen
Bilder!
Sie haben ein oder mehrere Lieblings­fotos? In jedem Heft stellen wir Ihre
Bilder vor, die am Jahresende gewinnen können.
Senden Sie uns Ihr Foto
mit einem kurzen Statement, warum Sie das Bild
mögen, an:
[email protected]
Postadresse s. Impressum
Fotos: fotolia, F.-D. Braun, K. Schäfer
Am Jahresende wählen
unsere Leser/Innen drei
Favoriten.
Mit der Einsendung bestätigen Sie, dass
Sie der Urheber der Bilder sind und damit uneingeschränkt über die Nutzungsrechte an den Fotos verfügen. Sie bestätigen, dass die von Ihnen eingesandten
Fotos frei von Rechten Dritter sind;
insbesondere, dass sämtliche erkennbaren abgebildeten Personen mit den genannten Nutzungen einverstanden sind
und dass Schutzrechte Dritter durch diese Nutzungen nicht verletzt werden. Sie
willigen ein, dass Ihr Name als Urheber
genannt wird und dass die Bilder in der
Print- und Onlineausgabe des „Hausarzt“ verwendet werden dürfen. Per Post
eingesandte Abzüge werden nicht zurück geschickt.
Der Hausarzt 01 /2014
Dr. F.-D. Braun, Biberach:
„Hau bloß ab von meiner
Anemone, du großer
schwarzer Taucher!“
Dr. K. Schäfer, Hamburg:
„Mich fasziniert an dem
Bild die fast monochrome
Farbigkeit des Winters.“
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kurz + knapp
Genetik und frühe
Fettleibigkeit
Wissenschaftler der kanadischen McGill University und der University of Toronto haben
eine Verbindung zwischen einem bestimmten Gen im Belohnungssystem des Gehirns
und der Fettleibigkeit bei Kindern gefunden. Demnach sind vor allem drei Faktoren
entscheidend: Genetische Anlagen, kindliche Entwicklung und die emotionale Befindlichkeit. Für die Untersuchung testeten
die Forscher 150 vierjährige Kinder mit einer
Snack-Mahlzeit. Die Kleinen hatten die Wahl
zwischen einem gesunden und einem ungesunden Essen. Die Mütter mussten außerdem
einen Fragebogen ausfüllen, was ihre Kinder
am liebsten essen.
Die Forscher fanden heraus, dass man anhand einer Genvariante im Gehirn voraussagen kann, wie viel Junk Food, herzhafte Kalorienbomben oder Süßigkeiten die Kinder
auswählen und konsumieren. Das Gen ist für
die Dopaminregulierung zuständig, ein Botenstoff, der u.a. das Geschmacksempfinden
bestimmt. Der Effekt war besonders stark
bei Mädchen, die die genetische Ausprägung
trugen, welche die Dopaminfunktion senkt.
Anhand der Menge des Junk Foods, das die
Vierjährigen beim Snack-Test aßen, ließ sich
voraussagen, wie viel die Mädchen im Alter
von sechs Jahren wiegen werden.
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Gefährlich
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46 %
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Weitere Informationen
unter: http://www.
maastrichtuniversity.
nl/web/Institutes/
FHML/CAPHRI/
DepartmentsCAPHRI/
InternationalHealth/
ResearchINTHEALTH/
Projects/Health
LiteracyHLSEU/Health
LiteracyHLSEU.htm
6
Unter den 25% aller Menschen in Deutschland, die
nach einer Studie des Robert Koch-Instituts als fettleibig gelten, sind immer
mehr Frauen im gebärfähigen Alter. Fettleibigkeit
in der Schwangerschaft
ist jedoch mit Risiken für
Mutter und Kind verbunden. Zudem liefern Ultraschalluntersuchungen bei
fettleibigen Frauen oft wenig aussagekräftige Bilder:
die Ultraschallsignale können nicht tief genug in den
Bauch eindringen. Mehrere Studien belegen, dass
mit dem Ausmaß der Fettleibigkeit der Schwangeren auch die Häufigkeit
von Fehlbildungen beim
Kind deutlich zunehmen
wie zum Beispiel Herzfeh-
ler, Neuralrohrdefekte und
Fehlbildungen an Armen
und Beinen. Solche Fehlbildungen können durch
Ultraschallaufnahmen normalerweise gut erkannt
werden. Problematisch
sei aber, dass diese Untersuchung ausgerechnet
bei adipösen Patientinnen
häufig keine guten Ergebnisse liefert. Beryl Benacerraf, Ultraschallexpertin und
Professorin für Radiologie
an der Harvard-Universität schlägt deshalb vor, die
Ultraschalluntersuchung
bei fettleibigen Schwangeren in sitzender Position
durchzuführen – und zwar
oberhalb des nach unten
hängenden Bauches. Möglich sei auch die Seitenlage; in diesem Fall könne
der Arzt ein Bild über die
Leiste und die Flanke, also
die seitliche Bauchregion,
machen. Auch die Nabelregion bietet manchmal ein
gutes Schallfenster. Darüber hinaus sei bei adipösen
Frauen oft ein Vaginal-Ultraschall sinnvoll, insbesondere im späten ersten
Schwangerschaftsdrittel.
Ab dem zweiten Drittel der
Schwangerschaft könne
der Arzt auch durch äußere
Einwirkung versuchen, den
Fötus in eine für die Sonografie geeignete Position
zu bringen.
Quelle: The use of obstetrical ultrasound in the obese gravida; Benacerraf, B. in: Seminars in Perinatology
2013; 37:345–347
Der Hausarzt 01 /2014
Fotos: fotolia
Wie eine Studie der EU
zeigt, verstehen ca.
46 % der deutschen
Patienten die Erklärungen ihres Arztes
nicht. In insgesamt
8 Ländern wurden
jeweils 1 000 Bürger
zu ihrer Gesundheitskompetenz befragt.
Bei rund 12 % zeigte
sich im Schnitt aller
EU-Länder eine inadäquate Gesundheitskompetenz, bei 34,5 %
ist sie problematisch.
für
Mutter und Kind
kurz + knapp
Rheinland-Pfalz
Auch
wirbt um Hausärzte
„Hausärztin und Hausarzt in Rheinland-Pfalz – Ein Beruf mit Zukunft“ war Thema einer Fachveranstaltung, zu der Gesundheitsministerium und Landesärztekammer Rheinland-Pfalz in der Mainzer
Universitätsmedizin eingeladen haben. Sie richtete sich an Studierende der Medizin, Ärztinnen und Ärzte, potentielle Wiedereinsteiger in den Arztberuf sowie Multiplikatoren aus dem rheinland-pfälzischen Gesundheitswesen. Man wolle aufzeigen, welche
vielfältigen Möglichkeiten der Hausarztberuf in Rheinland-Pfalz
biete und welche Unterstützungsmöglichkeiten es gebe, so der
Landesgesundheitsminister Alexander Schweitzer. Umfragen unter Medizinstudierenden hatten ergeben, dass direkte Einblicke und
Erfahrungen auf dem Gebiet der Allgemeinmedizin wesentliche
Faktoren dafür waren, den Beruf des Hausarztes attraktiv zu finden. Prof. Dr. Frieder Hessenauer, Präsident der Landesärztekammer, betonte in diesem Zusammenhang, dass die Chancen als
Hausärztin oder Hausarzt in eine Praxis einzusteigen, noch nie so
gut waren wie heute, Familie und Beruf gut zu vereinbaren.
67+33+H
Jeder
dritte
Erwachsene
in Deutschland ist im
Verlauf der letzten
zwölf Monate an
mindestens einer
psychischen Störung
erkrankt. Die meisten
der 15 Millionen
Betroffenen leiden an
Angstzuständen, Depressionen oder somatoformen Störungen
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Dateiname: _5OZH3_00012805.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (210.00 x 135.00 mm); Datum: 19. Dec 2013 07:47:22; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien
Quelle: Statistisches
Bundesamt
kurz + knapp
Video
Nachschlag
zur practica 2013
In einem Gespräch im Rahmen der practica 2013 in Bad
Orb informierte Eberhard
Mehl, Hauptgeschäftsführer
des Deutschen Hausärzteverbandes über die aktuelle Situation im Gesundheitswesen. Anzusehen ist das Video unter
www.medizinundmedien.eu/
201401_practica_mehl.html
oder Sie folgen dem QR-Code:
Krebs kostet EU 126 Mrd. Euro
Die Behandlung von Krebs hat 2009
EU-weit Kosten in Höhe von 126 Mrd.
Euro verursacht, wie die University of Oxford und das King‘s College London errechnet haben. Vor
allem Lungenkrebs kommt der Gesellschaft teuer zu stehen. Die Wissenschaftler analysierten Daten aller
27 EU-Länder aus dem Jahr 2009.
Von den 126 Mrd. Euro Kosten entfielen rund 51 Mrd. Euro auf die medizinische Versorgung inklusive
Arztkosten und Kosten für Medikamente. Der Verlust an Produktivität oder ein früher Tod
führte zu Kosten in Höhe von
52 Mrd. Euro. Die pflegenden
Familien verursachten Kosten von 23 Mrd. Euro.
Auf Lungenkrebs entfiel
mehr als ein Zehntel der
gesamten Kosten. Dieser Krebs befällt Menschen meist in jüngeren Jahren. Daher ist der Produktivitätsverlust durch einen frühen Tod einer der
Hauptfaktoren. Die gesamte ökonomische Belastung liegt jedoch hinter
der durch Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachten, berichtete die BBC.
Eine EU-weite Studie des gleichen
Wissenschaftlerteams hat ergeben,
dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen
inklusive Bluthochdruck und Schlaganfälle 169 Mrd. Euro pro Jahr kosten.
Demenzerkrankungen verursachen in 15 Ländern Westeuropas
Kosten in Höhe von 189 Mrd. Euro. Bei Demenzerkrankungen
kommt es aufgrund der
Langzeitpflege zu hohen
Kosten.
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Interesse
Radiosynoviorthese
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Die Radiosynoviorthese soll laut Aussage des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner
bei 80 Prozent aller rheumatischen Gelenkentzündungen erfolgreich sein und Schmerzen
stoppen; dies wird durch die Radiosynoviorthese erreicht. Alle Gelenke außerhalb der Wirbelsäule kommen für die Therapie in Frage. Dafür wird ein Radionuklid ins Gelenk gespritzt.
Die winzigen Nuklide sind an Eiweißpartikel gebunden, damit die entzündeten Schleimhautzellen den radioaktiven Stoff aufnehmen. Dessen Strahlung löst im Inneren der kranken Zellen eine zusätzliche Entzündung aus. Dadurch zerstören die Radionuklide die schmerzhaft
verdickte oberflächliche Zellschicht. Anschließend entsteht ein neuer Zell- und Gewebefilm,
eine gesunde und glatte Schleimhaut. Bis sich die volle Wirkung einstellt, können sechs Monate vergehen.
„Eine Vielzahl an Studien belegt, dass 80 Prozent der Patienten nach der RSO schmerzfrei
sind und die behandelten Gelenke wieder problemlos bewegen können“, erklärt Prof. Günther Mödder vom BDN. Die Injektionstherapie kann damit über Jahre hinaus den Wechsel zu
stärkeren Arzneien oder höheren Dosierungen verhindern und künstlichen Gelenkersatz verzögern. Für die Patienten ist die Therapie ungefährlich. Die Bestrahlung hat eine maximale
Reichweite von wenigen Millimetern und bleibt somit auf die Gelenkschleimhaut beschränkt.
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Praxis / Ihres Unternehmens?
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KG, Zertifizierungsstelle,
Monika Schäble, Geschäftsführerin, Tel. 09082/96 73 34, Mobil
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Der Hausarzt 01 /2014
Foto: fotolia
bei
rheumatischen Gelenkentzündungen erfolgreich
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entzündungshemmend und antimikrobiell*
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und Bronchitis2
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und entzündlichen Atemwegserkrankungen
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schafft die KrankheitsErreger* raus
1 Tesche et al.: The value of herbal medicines in the treatment of acute non-purulent rhinosinusitis: Results of a double-blind, randomised, controlled trial. Eur Arch Otorhinolaryngol 2008; 265:1355 –1359
2 Fischer et al.: Efficacy of Cineole in Patients Suffering from Acute Bronchitis: A Placebo-controlled Double-Blind Trial. Cough 2013; 9: 25. www.coughjournal.com/content/9/1/25
Soledum® Kapseln forte. Wirkstoff: Cineol. Zusammensetzung: 1 magensaftresistente Weichkapsel enthält: Wirkstoff: Cineol 200 mg. Sonstige Bestandteile: Mittelkettige Triglyceride, Gelatine, Glycerol 85 %,
Sorbitol-Lösung 70 % (nicht kristallisierend) (Ph. Eur.), Ethylcellulose,Ammoniumhydroxid 28 %, Ölsäure, Natriumalginat, Stearinsäure, Candelillawachs. Anwendungsgebiete: Zur Behandlung der Symptome bei Bronchitis
und Erkältungskrankheiten der Atemwege. Zur Zusatzbehandlung bei chronischen und entzündlichen Erkrankungen der Atemwege (z. B. der Nasennebenhöhlen). Gegenanzeigen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen
den Wirkstoff Cineol oder gegen einen der sonstigen Bestandteile, Keuchhusten, Pseudokrupp, Kinder unter 12 Jahre. Nebenwirkungen: Gelegentlich kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall)
kommen. Selten sind Überempfindlichkeitsreaktionen (Gesichtsödem, Juckreiz, Atemnot, Husten) sowie Schluckbeschwerden beschrieben. Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion dürfen
Soledum Kapseln forte nicht nochmals eingenommen werden. Cassella-med GmbH & Co. KG, Gereonsmühlengasse 1, 50670 Köln
kurz + knapp
Notiz
Substitutions­
ausschluss:
Die unendliche
Geschichte
Die Spitzenverbände der Selbstverwaltung schaffen es einfach nicht, sich auf eine
Liste zu einigen, welche Arzneimittel nicht
ausgetauscht werden
dürfen. Die Ansich-
PET erkennt drohenden Herzinfarkt
Eine neue nuklearmedizinische Untersuchung kann
gefährliche Kalkablagerungen in den Herzkranzgefäßen aufspüren, die einen Herzinfarkt
auslösen können. Das in der Fachzeitschrift „The Lancet“ vorgestellte Verfahren stellt damit die erste schonende
Methode zur Identifizierung von Hochrisiko-Patienten dar. Die Untersuchung
könnte nach Einschätzung des Berufsverbandes Deutscher Nuklearmediziner (BDN) Voraussetzungen schaffen,
einen drohenden Herzinfarkt frühzeitig
zu erkennen und durch gezielte medikamentöse Behandlung abzuwenden.
In Deutschland erleiden jedes Jahr etwa 280 000 Menschen einen Herzinfarkt, für 52 000 endet er tödlich. Der
Herzinfarkt steht damit an zweiter Stelle der Todesursachen in Deutschland.
„Für den Patienten ist der Herzinfarkt
ein akutes Ereignis, doch die zugrunde liegende KHK nimmt meist schon
viele Jahre vorher ihren Anfang“, erläutert Prof. Detlef Moka, 1. Vorsitzender
des BDN.
Nuklearmediziner aus Schottland fanden nun, wie die Plaques mittels PET)
sichtbar gemacht werden können. Für
die Untersuchung spritzten die Ärzte eine schwach radioaktiv markierte Substanz in die Venen der Patienten. Nach
kurzer Zeit erreicht der Tracer die Herzkranzgefäße, wo er vorübergehend an
den Plaques hängen bleibt und so durch
das PET Verfahren genau geortet werden
kann. Die Gruppe um Nikhil Joshi vom
Forschungszentrum der British Heart
Foundation in Edinburgh konnte so
Plaques zunächst bei 37 von 40 Patienten nachweisen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten hatten. Später machten
die Forscher Plaques auch bei 18 von 40
Patienten mit Angina pectoris sichtbar. In beiden Gruppen wurde durch eine Herzkatheteruntersuchung bestätigt, dass sich an den im PET angezeigten
Stellen tatsächlich eine Plaque befindet.
Im Labor konnte Joshi schließlich belegen, dass die Tracer bevorzugt an fortgeschrittenen Hochrisiko-Plaques binden. „Die Untersuchung zeigt deutlich,
ob ein Herzinfarkt bevorsteht“, so Detlef Moka.
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ten von GKV-Spitzen-
verband (GKV-SV) und
Deutschem Apothekerverband (DAV) prallen
unversöhnlich aufei-
nander. Alle Vermitt-
lungsversuche sind bisher gescheitert. Die
große Koalition hat in
ihrem Koalitionsver-
trag bereits angekün-
digt, den Kontrahenten
die Verantwortung für
die Substitutionsaus-
schlussliste zu nehmen.
Quelle: PMeReport Dezember 2013
26 Milliarden Euro umfasst das Haushaltsvolumen der Techniker
Krankenkasse (TK) im kommenden Jahr. Dies hat jetzt der Verwaltungsrat beschlossen. Mitgliedern soll nach 2013 auch im nächsten
Jahr eine Dividende von 80 Euro ausgezahlt werden. Der Haushalt
der Krankenversicherung beläuft sich im kommenden Jahr auf 21,3
Milliarden Euro. Die Leistungsausgaben werden 19,6 Milliarden Euro umfassen und damit mehr als zehn Prozent über dem Volumen
von 2013 liegen. Allein auf den Krankenhausbereich entfallen 5,7
Milliarden Euro, ein Zuwachs von 9,3 Prozent gegenüber dem lau-
10
fenden Jahr. Die Ausgaben für die niedergelassenen Ärzte werden
sich auf 3,9 Milliarden Euro belaufen (+ 9,3 Prozent). Die Arzneimittel machen mit 3,3 Milliarden Euro den drittgrößten Ausgabenposten aus, 13,9 Prozent mehr als noch 2013. Auf den Etat der
Pflegeversicherung werden 3,3 Milliarden Euro entfallen, 2,2 Milliarden Euro davon fließen in den Ausgleichsfonds, mit dem andere Pflegekassen unterstützt werden, deren Ausgaben nicht durch
Einnahmen gedeckt sind. Die TK hat 6,3 Millionen zahlende Mitglieder und insgesamt 8,6 Millionen Versicherte.
Der Hausarzt 01 /2014
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26-Milliarden-Haushalt für 2014
kurz + knapp
Dateiname: _5VW2Q_00012872.pdf; Seite: 1; Nettoformat: (86.00 x 245.00 mm); Datum: 02. Jan 2014 15:25:39; PDF-CMYK (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien
Patientenbus
Der als Pilotprojekt der KV Brandenburg
gestartete „KV RegioMed Patientenbus“
hat sich nicht bewährt und wurde Mitte
Dezember eingestellt. Das Angebot des
Busses, der seit Dezember 2012 einmal wöchentlich im Einsatz war um insbesondere ältere, in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen zu den Arztpraxen zu fahren,
wurde nicht ausreichend von der Bevölkerung angenommen, teilte die Körperschaft
jetzt mit. Lediglich 30 Fahrgäste hätten im
Durchschnitt pro Monat das Angebot genutzt, davon nur ein kleiner Teil um tatsächlich zum Arzt zu fahren, so die KV.
Wir machen aus einer Mücke
keinen Elefanten.
Sondern starke Generika zum kleinen Preis.
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Sucht
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Atovaquon/Proguanil-HCL
Glenmark
NEU! Zum Paten
Foto: fotolia
nach Nikotin
durch GLP-1 gehemmt
Nikotin macht süchtig, indem es das Belohnungszentrum im Gehirn stimuliert. An Mäusen konnte
nunmehr gezeigt werden, dass die Vorbehandlung
mit dem Glukagon-like-Peptide-1 (GLP-1)-Rezeptoragonisten Exendin-4 das Nikotin-induzierte
Suchtverlangen blockiert. Die Studie zeigt, dass
sich die physiologische Rolle von GLP-1-Rezeptoren über die Kontrolle des Glukosestoffwechsels
hinaus erstreckt und die Regulierung zentralnervöser Belohnungsreize einschließt. GLP-1-Rezeptoren sind bekanntermaßen im Nucleus accumbens und im ventralen Tegmentum exprimiert,
also in den Teilen des Gehirns, die mit Befriedigung und dem Gefühl der Belohnung in Zusammenhang stehen. Die Suchtgefahr beim Rauchen
entsteht durch den vom Nikotin verursachten zentralnervösen Belohnungs- und Befriedigungseffekt, bei dem GLP-1-Rezeptoren beteiligt zu sein
scheinen. Die Besetzung der GLP-1-Rezeptoren mit
GLP-1-Agonisten scheint das Verlangen nach Nikotin und anscheinend auch anderer Suchtmittel zu
unterbinden. GLP-1-Rezeptor-Agonisten könnten
somit bei der Therapie der Nikotinsucht und anderer Süchte von Nutzen sein.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für
Endokrinologie
Der Hausarzt 01 /2014
tablau f
Unser Generikum zu Malarone ® von GlaxoSmithKline. Das
Arzneimittel zur Prophylaxe und zur Behandlung der akuten,
unkomplizierten Malaria des Typs Plasmodium falciparum.
Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark 250 mg/100 mg Filmtabletten
Wirkstoffe: Atovaquon; Proguanilhydrochlorid; Zusammens.: 1 Filmtablette enth. 250 mg
Atovaquon und 100 mg Proguanilhydrochlorid. Sonst. Bestandt.: Tablettenkern: Poloxamer,
Mikrokristalline Cellulose, Hyprolose (5.0 - 16.0% Hydroxypropoxy-Gruppen), Povidon
K30, Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.); Filmüberzug: Hypromellose, Titandioxid (E171), Eisen(III)-oxid (E172),
Macrogol 400, Macrogol 8000. Anw.-gebiete: Erwachsene u. Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 40 kg: Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum; Erwachsenen
und Kinder mit einem Körpergewicht von 11 kg oder mehr: Behandlung von akuter, unkomplizierter Malaria des Typs Plasmodium falciparum; Atovaquon/Proguanilhydrochlorid
Glenmark wird speziell als Prophylaxe und zur Behandlung des Malariatyps Plasmodium
falciparum empfohlen, bei dem das Pathogen gegen andere Antimalariamittel resistent sein
könnte. Offizielle Leitlinien und örtliche Informationen über die Prävalenz der Resistenz
gegen Antimalariamittel sollten berücksichtigt werden. Zu den offiziellen Leitlinien zählen
üblicherweise die Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Gesundheitsbehörden. Gegenanz: Überempfindl. gg. die Wirkstoffe o. sonstigen Bestandt. Bei Patienten
mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Creatin-Clearance < 30 mL/min) ist Atovaquon/
Proguanilhydrochlorid Glenmark als Prophylaxe des Malariatyps Plasmodium falciparum
kontraindiziert. Schwangersch. u. Stillz.: Es liegen keine Erfahrungen über die Sicherheit
der Anwendung von Atovaquon und Proguanilhydrochlorid als Kombination während der
Schwangerschaft vor und das potenzielle Risiko ist nicht bekannt. Bisher ist nicht bekannt,
ob Atovaquon beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Proguanil tritt in geringen
Mengen in die Muttermilch über. Atovaquon/Proguanilhydrochlorid Glenmark sollte nicht
von stillenden Frauen eingenommen werden. Nebenwirk.: Blut- und Lympherkrankungen:
häufig: Anämie, Neutropenie; nicht bekannte Häufigkeit: Panzytopenie bei Patienten mit
schweren Nierenfunktionsstörungen; Störungen des Immunsystems: häufig: Allergische Reaktionen; nicht bekannte Häufigkeit: Angioödem, Anaphylaxie, Vasculitis; Stoffwechsel- und
Ernährungsstörungen: häufig: Hyponatriämie, Anorexie; Gelegentlich: Erhöhte Amylasewerte;
Psychiatrische Störungen: häufig: Anormale Träume, Depression; gelegentlich: Angst; nicht
bekannte Häufigkeit: Panikanfall, Weinkrämpfe, Halluzinationen, Alpträume; Störungen
des Nervensystems: sehr häufig: Kopfschmerzen; häufig: Schlaflosigkeit, Benommenheit;
nicht bekannte Häufigkeit: Krampfanfall; Herzfunktionsstörungen: gelegentlich: Herzklopfen;
nicht bekannte Häufigkeit: Tachykardie; Gastrointestinale Störungen: sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Unterleibsschmerzen; gelegentlich: Stomatitis; nicht bekannte
Häufigkeit: Magenintoleranz, orale Geschwürbildung; Hepatobiliäre Störungen: häufig:
erhöhte Leberenzymwerte; nicht bekannte Häufigkeit: Hepatitis, Cholestase; Erkrankungen
der Haut und des Unterhautgewebes: häufig: Ausschlag; gelegentlich: Haarverlust, Urtikaria;
nicht bekannte Häufigkeit: Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Blasenbildung, Hautexfoliation; Allgemeine Störungen und Zustände des Einnahmeorts: häufig: Fieber;
Atemweg-, Thorax- und Mediastinalerkrankungen: häufig: Husten; Abgabestatus: Verschreibungspflichtig. Glenmark Generics (Europe) Ltd., Laxmi House, 2-B Draycott Avenue,
HA3 0BU Kenton, Middlesex, Vereinigtes Königreich Mitvertrieb: Glenmark Arzneimittel
www.glenmark.de
GmbH, Industriestr. 31, 82194 Gröbenzell. Stand November 2013
11
Forum Politik
HZV
HZV nimmt in
Sachsen Fahrt auf
Dem Januar 2014 wohnt in Sachsen ein
guter Anfang inne. Ab sofort gibt es nun auch dort
25% Honorar­
steigerung
durch den
HZV-Vertrag
in Berlin
eine Alternative zum EBM-Chaos.
Neben dem bereits bundesweit auf
sächsischen Hausärzteverband im
Herz und Nieren geprüften Vertrag
kommenden Jahr bestmöglich unmit der Techniker Krankenkasterstützt. Es werden im ganzen
se, startet ab dem 1. Quartal 2014
Land Informationsveranstaltunder ebenfalls bundesweit etabliergen angeboten, in denen HZV-erte HZV-Vertrag mit der IKK classic
fahrene Hausärztinnen und Hausund ab dem 2. Quarärzte die Verträge
tal der attraktive
erläutern und von
HZV für 40 Prozent
Vertrag mit den Erihren Erfahrungen
aller GKV-Versicherten in Sachsen .
satzkassen.
berichten. Hier könSomit können benen persönliche Frareits 40 % aller GKVgen geklärt und z. B.
Versicherten in
für den Vertrag mit
Sachsen über die HZV versorgt wer- der Techniker Krankenkasse der
den und die Hausärztinnen und
persönliche Fallwert ermittelt werHausärzte von einer einfachen und den. So umfassend informiert lässt
gerechten Vergütungsstruktur pro- sich die HZV in der Hausarztpraxis
fitieren.
einfach umsetzen. Weitere MaßDer Vertrag mit den Ersatzkassen
nahmen wie Praxisflyer und Poster
bietet noch eine weitere Erleichtemit Argumenten für die Patientinrung: In Sachsen haben die Hausnen und Patienten werden am Verärztinnen und Hausärzte die Nase
trag teilnehmenden Praxen ebenvorn und können noch komfortabfalls zur Verfügung gestellt. Mit
ler Ihre HZV-Abrechnung online
dieser Unterstützung kann man
einreichen.
der ersten Abrechnung mit dem
neuen hausärztlichen EBM nahezu
Wer trotz dieser Vorteile noch unsi- gelassen entgegensehen.
cher ist und Fragen zu den EinzelWeitere Informationen unter
www.hausarztsachsen.de
heiten der Verträge hat, wird vom
Der Vergleich der KV-Fallwerte
für Allgemeinmediziner für die
Quartale 4/2011 und 1/2012 mit
den HZV-Fallwerten für die Quartale 4/2012 und 1/2013 ist eindeutig: Der durchschnittliche
Fallwert im HZV-Vertrag mit der
AOK Nordost und IKK Brandenburg und Berlin ist um ein wesentliches höher als bei der KV
Berlin.
Im Quartal 4/2011 beträgt der
durchschnittliche Fallwert der
KV Berlin EUR 53,77, der durchschnittliche Fallwert im Quartal 4/2012 in der HZV hingegen EUR 67,89. Für das Quartal
1/2012 werden dem KV-Fallwert
in Höhe von EUR 52,94 stattliche
EUR 65,77 HZV-Fallwert für das
Quartal 1/2013 gegenübergestellt. Dies bedeutet eine Honorarsteigerung von rund 25 %!
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TK
IKK classic
EK
Versorgungsstart
Einschreibung
Hausarzt
Patienteneinschreibung
nach Eingang Starterpaket
bis spätestens
läuft
1. Quartal 2014
2. Quartal 2014
sofort
sofort
sofort
1. Februar für das 2. Quartal
1. Februar für das 2. Quartal
18. Januar für das 2. Quartal*
Zu beachten ist dabei, dass der
KV-Fallwert das gesamte Leis­
tungsspektrum der hausärztlichen Versorgung umfasst, wobei der HZV-Fallwert lediglich
den Leistungsinhalt des HZVZifferkranzes wiedergibt. Einzelne Leistungen wie die DMPVergütung oder Leistungen des
organisierten ärztlichen Notdienstes werden im Rahmen des
HZV-Vertrages weiterhin zusätzlich über die KV Berlin abgerechnet und sind bei der Berechnung
des HZV-Fallwertes nicht berücksichtigt worden. Der tatsächliche
Fallwert für einen Patienten liegt
somit ggf. noch höher!
*) Bitte beachten: zu Quartal 2/2014 abweichender Stichtag für Ersatzkassen (Erstbereinigung)
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Der Hausarzt 01 /2014
Husten? Bronchitis?
Bronchipret®
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löst den festsitzenden
Schleim
bekämpft die Entzündungsbeschwerden
reduziert die Hustenanfälle
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Mit
Bronchipret® Saft TE • Zusammensetzung: 10 g (entsprechen 8,85 ml) Bronchipret Saft TE enthalten: 1,50 g Fluidextrakt aus Thymiankraut (1:2-2,5); Auszugsmittel: Ammoniaklösung 10 % (m/m): Glycerol 85 % (m/m): Ethanol
90 % (V/V): Wasser (1:20:70:109). 0,15 g Fluidextrakt aus Efeublättern (1:1); Auszugsmittel: Ethanol 70 % (V/V). Enthält 7 % (V/V) Alkohol. Sonstige Bestandteile: Citronensäure-Monohydrat, Gereinigtes Wasser, Kaliumsorbat (Ph.
Eur.), Maltitol-Lösung. Anwendungsgebiete: Zur Besserung der Beschwerden bei akuter Bronchitis mit Husten und Erkältungskrankheiten mit zähflüssigem Schleim. Gegenanzeigen: Keine Anwendung bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Efeu, Thymian oder anderen Lippenblütlern (Lamiaceen), Birke, Beifuß, Sellerie oder einen der sonstigen Bestandteile. Keine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit wegen nicht ausreichender
Untersuchungen und bei Kindern unter einem Jahr. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Bronchipret Saft TE nicht einnehmen. Nebenwirkungen: Gelegentlich Magen-Darm-Beschwerden wie
Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen. Selten Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlägen. Auch Überempfindlichkeitsreaktionen mit z. B. Luftnot, Nesselsucht sowie Schwellungen in Gesicht, Mund und/oder Rachenraum
möglich. Warnhinweise: Enthält 7 % (V/V) Alkohol.
Stand: 07|12
BIONORICA SE | 92308 Neumarkt
Mitvertrieb: PLANTAMED Arzneimittel GmbH | 92308 Neumarkt
Zimmerm
Forum Politik
EBM 2013: Geriatrie und Palliativmedizin
müssen gesondert vergütet werden!
Der Hausarzt zieht neue Seiten auf. Deshalb haben wir unsere beliebten
„Dr. Zimmermann kommentiert“-Seiten auf drei Seiten erweitert. Lesen Sie
zukünftig unter „Zimmermann rechnet ab“ alles Wissenswerte rund um
das Thema EBM und GOÄ.
Zimmermann
rechnet ab
Der Beschluss zur Änderung und Weiter-
festzulegenden Punktbewertungen der ent-
entwicklung des Einheitlichen Bewertungs-
sprechenden Gebührenordnungspositionen
maßstabes (EBM) beinhaltet auch Maßnah-
sind so zu bemessen, dass durch ihre Inan-
men zur gezielten Förderung im haus- und
spruchnahme das festgelegte Ausgabenvo-
fachärztlichen Versorgungsbereich. Daraus
lumen in Höhe von insgesamt 250 Millionen
resultiert letztendlich eine Leistungsmen-
Euro jährlich möglichst exakt ausgeschöpft
gensteigerung entsprechend der basiswirk-
wird.
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samen Anhebung der morbiditätsbedingten
Gesamtvergütung von insgesamt 250 Mil-
lionen Euro jährlich. Dieses Ausgabenvolu-
Dr. Gerd W. Zimmermann
ist seit 1979 als niedergelassener Allgemeinarzt in
Hofheim/Taunus tätig
und ebenso lange Mitglied
des Deutschen Hausärzte­
verbandes. Er ist unser
EBM-Experte und schreibt
regelmäßig für Sie.
men muss gemäß §87b Abs. 1 Satz 1 SGB V
dem haus- und fachärztlichen Versorgungsbereich gesondert zugewiesen werden und
soll im hausärztlichen Bereich der Förderung
der geriatrischen und palliativmedizinischen
Versorgung und der Versorgung von Kindern
mit chronischen Erkrankungen und/oder Behinderungen sowie der Förderung der fachärztlichen Grundversorgung dienen. Die
Auszug aus dem Beschluss des Bewertungsausschusses nach
§87 Abs. 1 Satz 1 SGB V vom 22. Oktober 2013:
Hier werden sehr konkrete Vorgaben zur Vergütung der neuen geriatrischen und
palliativmedizinischen Leistungen im Hausarzt-EBM gemacht! Nicht in allen KVen
wurden diese Vorgaben im HVM auch so umgesetzt.
14
Kommentar
Vorgaben des Bewertungsausschusses müssen von den regionalen KVen im jeweiligen
Honorarverteilungsmaßstab (HVM) umgesetzt werden. Sie haben diesbezüglich folgende Möglichkeiten: Die Einbeziehung von
Leistungen in ein Regelleistungsvolumen
(RLV), die Schaffung von sog. Qualitätszuschlägen (QZV) oder von sog. „Freien Leistungen“. Eine sachgemäße Umsetzung der
Vorgaben des Bewertungsausschusses würde allerdings nur dann vorliegen, wenn die
neuen Geriatrie- und Palliativleistungen
über ein QZV oder als freie Leistungen vergütet würden. Die Bezahlung aus einem RLV
heraus hingegen würde zu einer Quotierung
führen, die im Beschluss nicht vorgesehen
ist oder aber zu der Kuriosität führen, dass
Hausärzte, die solche Leistungen überhaupt
nicht erbringen, trotzdem von dem zusätzlich (zweckgebunden) zur Verfügung gestellten Honorarvolumen profitieren würden. Widersprüche gegen Honorarbescheide ab dem
1. Oktober 2013 bei fehlerhafter Einordnung
der neuen Leistungen in den HVM dürften so
gesehen aussichtsreich sein.
Der Hausarzt 01 /2014
ann
Forum Politik
rechnet ab
AAPV und SAPV können
parallel erfolgen
Der neu geschaffene Abschnitt 4.2.5
de Vertragsarzt selbst äquivalente Leis-
des EBM – palliativmedizinische Versor-
tungen bei dem Patienten im Rahmen
gung – sieht zur Leistungsabrechnung
der SAPV gemäß § 37b SGB V i.V.m.
für die Behandlung von schwerstkran-
§ 132d Abs. 1 SGB V erbringt.
ken und sterbenden Patienten in jedem
Alter die Gebührenordnungspositionen 04370 bis 04373 vor (AAPV). Der
Kommentar
grundsätzliche Anspruch eines Patienten auf eine spezialisierte Palliativversorgung (SAPV) im Sinne des §37b SGB
Die Veranlassung palliativmedizinischer Leistungen kann nach den EBM-
Nrn. 01425 (Erstverordnung) bzw. 01426
(Folgeverordnung) berechnet werden. In
einem solchen Fall kann der Hausarzt
aber selbst noch die Leistung nach Nr.
04370 EBM (Palliativmedizinische Ersterhebung des Patientenstatus inkl. Behandlungsplan) berechnen.
Eine Parallelbehandlung im Sinne der
AAPV und SAPV und damit auch die Abrechnung der Leistungen nach den Nrn.
04371 – 04373 EBM ist allerdings dann
möglich, wenn keine Voll-, sondern nur
eine (additive) Teilversorgung stattfindet. Eine solche Teilversorgung kann
auf dem vereinbarten Verordnungsformular vermerkt werden.
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V wird dabei durch das Erbringen die-
ser Gebührenordnungspositionen nicht
berührt. Die Gebührenordnungspositionen 04371, 04372 und 04373 sind des-
EBM
Legende
Euro
01425
Erstverordnung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung gemäß der Richtlinie des Gemein­
samen Bundesausschusses nach § 37b SGB V
Folgeverordnung zur Fortführung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung gemäß der Richt­
linie des Gemeinsamen Bundesausschusses nach § 37b SGB V→ höchstens zweimal im Behandlungsfall
Zuschlag zu der Versichertenpauschale 03000 für die palliativmedizinische Betreuung des Patienten
in der Arztpraxis, Dauer mindestens 15 Minuten
→ einmal im Quartal
Zuschlag zu der Versichertenpauschale 03000 für die palliativmedizinische Betreuung des Patienten
in der Häuslichkeit, Dauer mindestens 15 Minuten
→ je 15 Minuten
Zuschlag zu den Gebührenordnungspositionen 01411, 01412 oder 01415 für die palliativmedizinische
Betreuung in der Häuslichkeit
→ je Besuch
25,30
halb bei Patienten nicht berechnungs-
01426
fähig, die eine Vollversorgung nach §5
03371
Abs. 2 der Richtlinie zur SAPV des Gemeinsamen Bundesausschusses erhal-
ten. Die Gebührenordnungspositionen
04370 bis 04373 sind auch nicht be-
rechnungsfähig, wenn der behandeln-
03372
03373
In einer der Online-Ausgaben von „Der Spiegel“ wurde behauptet, dass Vertragsärzte seit dem 1. Oktober 2013 keine
Gebühr mehr berechnen dürfen, wenn sie Patienten mit einem Stempel und/oder einer Unterschrift in einem sog. Bonusheft die Teilnahme an Vorsorgeleistungen bestätigen.
Derartige Untersuchungen im Rahmen der Früherkennung
wären Teil der vertragsärztlichen Leistung und würden als
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solche von den Krankenkassen beglichen. Dies gelte insbesondere bei Bestätigungen für Schutzimpfungen, Schwangerschafts- oder Krebsvorsorgeuntersuchungen, die jährliche Zahnarztkontrolle sowie die Früherkennung von
Der Hausarzt 01 /2014
15,90
12,40
12,40
Leistungen der AAPV können parallel erbracht und abgerechnet werden, wenn nur eine additive Teilversorgung
zur SAPV erfolgt. Die Abrechnung der Nr. 04370 EBM ist zweimal im Krankheitsfall in allen Fällen möglich.
Erneut Verwirrung
um Gebühr
Krankheiten bei Kindern und Jugendlichen.
15,20
Kommentar
In der Tat ist im §36 Absatz
7 des neuen einheitlichen
Bundesmantelvertrages geregelt, dass die Bestätigung
(Stempel und Unterschrift)
von gesundheitsbewusstem
Verhalten bei Inanspruchnahme von Leistungen nach
den §§20, 25 und 26 SGB V in
Bonusheften Bestandteil der
vertragsärztlichen Versorgung ist, soweit sich die Bestätigung auf eine ärztliche
Leistung im selben Quartal
bezieht. Ein gesonderter Ver-
gütungsanspruch besteht insoweit tatsächlich nicht. Dies
hat die KBV mit den Kassen
so vereinbart. Wenn der Patient aber später, z.B. erst am
Ende des Jahres kommt und
sein Heft aus dem vergangenen Jahr abstempeln lassen
will, besteht eindeutig ein
Anspruch auf eine Gebühr.
Als angemessen kann eine
Summe von 5,35 Euro (nach
Nr. 70 GOÄ bei 2,3-fachem
Steigerungssatz) angesehen
werden.
15
Forum Politik
KVK weiter gültig
Ab 2014 wird die KVK durch
Die Verarbeitung der KVK
die elektronische Gesund-
muss weiter toleriert und
heitskarte abgelöst und ist
in eGK-konforme Struktu-
damit offiziell gültig. Wich-
ren umgeschlüsselt werden.
tig ist, dass die Regelungen
Dies garantiert, dass auch
zur Online-Nutzung der eGK
die KVK sonstiger Kostenträ-
mit Anbindung an die Te-
ger verarbeitet werden kön-
lematik-Infrastruktur nicht
nen. Die Passage, dass sich
mehr Bestandteil der Verein-
Vertragsärzte zur Identitäts-
barung sind. Alte KVK kön-
prüfung des Versicherten
nen aber weiterhin in den
gegebenenfalls einen Aus-
Praxen eingelesen werden.
weis zeigen lassen müssen,
Die Kassen müssen ihre Ver-
wurde ebenfalls gestrichen.
sicherten informieren, dass
Auch die Auflistung bzw. der
ab Januar nur noch die eGK
Platzhalter für freiwillige An-
gilt und deshalb die Abga-
wendungen wie das elektro-
be eines Lichtbildes bis Jah-
nische Rezept und der elek-
resende erforderlich ist. Lie-
tronische Arztbrief wurden
fert ein Versicherter kein
entfernt.
Kommentar
Streng genommen ändert sich überhaupt nichts. Trotzdem
sorgen die Kassen für erhebliche Irritationen: sie behaupten, dass die KVK zum Jahresende 2013 definitiv ihre Gültigkeit verliert. Selbst Bundestagsabgeordnete gehen trotz Richtigstellung seitens der KBV von weiterem Klärungsbedarf
durch den GKV-Spitzenverband und dem BMG aus. Offensichtlich haben einzelne Kassen ein massives Problem, ihre
Versicherten dazu zu bewegen, ein Bild abzugeben. Ohne Bild
kann jedoch – mit wenigen Ausnahmen – keine eGK ausgestellt werden. Deshalb müssen die Kassen neben dem Ausgabesystem der eGK auch das der alten KVK aufrechterhalten. Der Sachverhalt hat sich unterdessen nicht geändert. Der
§4 der Anlage 4a des Bundesmantelvertrages (BMV-Ä) lautet:
„Ab 01.01.2014 gilt grundsätzlich gemäß §19 BMV-Ä die eGK
als Nachweis für die Berechtigung zur Inanspruchnahme von
Leistungen.“ Wichtig ist dabei der Verweis auf den §19 BMVÄ. Darin heißt es im Absatz 2: „Solange die eGK noch nicht an
den Versicherten ausgegeben wurde, ist der Versicherte verpflichtet, zum Nachweis der Anspruchsberechtigung die KVK
gem. §291 Abs. 2 SGB V vorzulegen.“
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EBM-Leistungen
ohne
unmittelbaren
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Patientenkontakt
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Bild, passiert jedoch nichts.
Im neuen Hausarzt-EBM ist auch das
Arzt bei Kontaktaufnahme durch den
Gespräch mit einer Bezugsperson (El-
Patienten und/oder ein anderer mittel-
tern/Angehörige/Betreuer) nach Nr.
barer Arzt-Patienten-Kontakt gemäß
03230 EBM berechnungsfähig. Vo-
4.3.1 der Allgemeinen Bestimmungen
raussetzung ist eine Gesprächszeit
stattfindet.
von mindestens zehn Minuten Dauer,
wenn es sich um eine lebensverändernde Erkrankung für den Patienten han-
Kommentar
delt. Dies gilt auch, wenn im Quartal
kein persönlicher Arzt-Patienten-Kontakt stattfindet bzw. stattgefunden hat.
Auch die Leistung nach Nr. 01435 – die
haus-/fachärztliche Bereitschaftspauschale – kann ohne direkten Arzt-Patientenkontakt berechnet werden. Sie
ist ansatzfähig, wenn eine telefonische
Beratung des Patienten im Zusammenhang mit einer Erkrankung durch den
16
Es gibt im EBM somit drei Leistungspositionen, die angesetzt werden
können, selbst wenn in diesem Quartal
kein einziger persönlicher Arzt-Patientenkontakt stattgefunden hat. Denn neben den erwähnten beiden Leistungspositionen kann auch die Nr. 01430
EBM, der Verwaltungskomplex, bei Ausstellung von Wiederholungsrezepten,
Überweisungsscheinen und/oder Übermittlung von Befunden/ärztlichen Anordnungen an den Patienten im Auftrag
des Arztes durch das Praxispersonal ohne persönlichen Arzt-Patienten-Kontakt berechnet werden. Achtung: eine
Mehrfachabrechnung dieser Leistung (ausgenommen am Behandlungstag) ist möglich. Die Nr. 01435
EBM hingegen kann nur einmal im
Quartal zum Ansatz kommen. Der Hinweis, dass diese beiden Abrechnungspositionen im Quartal nicht neben der
Versichertenpauschale berechnet werden können, greift nicht, wenn z.B. in
einer Gemeinschaftspraxis diese Leistungen von unterschiedlichen Ärzten
erbracht wurden.
Der Hausarzt 01 /2014
Für jeden Insulinpatienten das passende
CONTOUR® NEXT
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Einfach. Sicher. Individuell.
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Genau zehn Jahre ist es her, dass im GKV-Moderni-
de der § 73 b SGB V aufgrund eines Brandbriefes
sierungsgesetz erstmals eine Regelung zur Haus-
mehrerer großer Kassen per politischem Schnell-
arztzentrierten Versorgung (HZV) aufgenommen
schuss um eine Refinanzierungsklausel ergänzt.
wurde. § 73 b SGB V regelte fortan, dass eine Kran-
Zeitliche Verzögerungen bei der Umsetzung der
kenkasse ihren Versicherten als Alternative zur Re-
HZV-Verträge waren die Folge. Erfreulicherweise
gelversorgung eine besondere Hausärztliche Ver-
ist im Koalitionsvertrag der neuen Regierung die
sorgung anbieten konnte. Inzwischen ist aus dieser
Streichung dieser Regelung vorgesehen. Zeit, Bi-
Option eine Pflicht geworden. Allerdings wur-
lanz zu ziehen.
Foto: fotolia
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Schwerpunkt
Forum Politik
HZV - eine Innovation für
die Zukunft
Bei der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) laufen die Fäden in der Hausarztpraxis zusammen. In einigen Regionen hat sie sich bereits als Alternative
zur Regelversorgung etabliert, andere werden folgen.
Wo steht die HZV heute?
Erstmals wurde die Regelung der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in das
GKV-Modernisierungsgesetz zum 1. Januar 2004 als § 73 b SGB V aufgenommen. In der
Gesetzesbegründung wird als Zielstellung
dieser Regelung erläutert, dass den GKV-Versicherten damit – neben der bestehenden
Regelversorgung im Kollektivvertrag – alternativ eine besondere Hausarztzentrierte Versorgung von den Kassen angeboten werden
soll. Hausärzte und Versicherte können freiwillig an dieser Versorgungsform teilnehmen. Allerdings war in der damaligen Fassung des § 73 b SGB V noch bestimmt, dass
das Nähere über die Ausgestaltung der HZV
in den Gesamtverträgen zwischen den Kassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in den jeweiligen Regionen zu
vereinbaren ist. Der offensichtliche Widerspruch, dass die für die Regelversorgung zuständigen KVen, jetzt auch die Regularien
für die HZV mit bestimmen sollten, korrigierte das GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz
vom 26. März 2007. Die Beteiligungsmöglichkeit der KVen wurde von einer „Ermächtigung von Gemeinschaften der Hausärzte“
abhängig gemacht und die inhaltlichen Anforderungen an eine HZV weiter präzisiert.
Allerdings zeigte sich, dass mit der Einführung der HZV in 2004 in der Folgezeit – mit
Ausnahme der AOK Baden-Württemberg,
die schon 2008 freiwillig einen HZV-Vertrag
mit dem dortigen Hausärzteverband abgeschlossen hat – keine Kasse damals die Option zum Abschluss eines HZV-Vertrages mit
dem Hausärzteverband wahrgenommen hat.
Dipl. Volkswirt
Dusan Tesic
Das Desinteresse der meisten Kassen an eiist Geschäftsführer
nem HZV-Vertrag stand in völligem Konbeim Deutschen
Hausärzteverband
trast zu der sonst von ihnen bei jeder Gelegenheit erhobenen Forderung, nicht nur
Payer, sondern auch Player im Gesundheitssystem zu sein. Dabei bietet speziell die HZV
den Kassen die Möglichkeit, in großem Maßstab die hausärztliche Versorgung aktiv mit
zu gestalten. Angesichts dieser obstruktiven Haltung der meisten Kassen, die damit
klar gegen das vom Gesetzgeber mit der Einführung der HZV verfolgte Ziel gerichtet war,
wurde zum 1. Januar 2009 im
GKV-OrgWG, dem Gesetz zur
HZV im Gesetz
Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen in der
2004GKV-Modernisierungsgesetz, § 73 b SGB V
GKV, aus der bis dahin besteErstmalige Regelung der HZV
henden Option eine gesetzli2007GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz
che Verpflichtung der Kassen
Option zum Abschluss eines HZV-Vertrages mit dem Hausärzteverband
zum Abschluss einer HZV.
Foto: Deutscher Hausärzteverband
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Der Hausarzt 01 /2014
2009GKV-OrgWG
Widerstand gegen die
HZV von den Krankenkassen
Verpflichtung der Kassen zum Abschluss
einer HZV
Viele Krankenkassen versuchten diese ihnen
unliebsame gesetzliche Regelung weiterhin
zu sabotieren. In einem Brandbrief an den
damaligen Gesundheitsminister entwarfen sie ein Horrorszenario von auf die Kassen
zukommenden Ausgabentsunamis durch die
HZV. Obgleich empirisch nicht der geringste Beleg einer solchen Horrorvision beigebracht wurde, hatte dieser Brandbrief inso19
Forum Politik
fern Erfolg, als der hierdurch aufgeschreckte
Bundesgesundheitsminister Rösler in den
bisherigen § 73 b SGB V einen Absatz 5a einfügte, der bestimmt, dass schon bei Vertragsabschluss sicher zu stellen sei, dass die
Mehrausgaben für die HZV durch die darin vorgesehenen Maßnahmen kompensiert
werden müssen. Dieser politische Schnellschuss löst bei allen Sachkundigen großes
Erstaunen und Kopfschütteln aus. Gegen das
kleine Einmaleins der Ökonomie, wonach
sich Investitionen erst mittel- bzw. längerfristig amortisieren können, wurde eklatant
verstoßen. Trotz der Kritik an diesem Absatz
5a, beließ es die vorherige Regierung bei dieser Regelung und erschwerte dadurch zusätzlich den verpflichtenden Abschluss von
HZV-Verträgen mit den Kassen.
dem § 73 b SGB V gestrichen wird und der
Nachweis der Wirtschaftlichkeit der HZV erst
nach vier Jahren erbracht werden muss. Viele Gesundheitsökonomen halten auch diese Frist für zu kurz. Dennoch
wurde damit der im Absatz
5a auf den Kopf gestellte Zusammenhang zwischen einer Investition und ihrer
Amortisationsdauer im Koalitionsvertrag einigermaßen
wieder auf die Füße gestellt.
Viele Krankenkassen sperViele Krankenkassen sperren sich
ren sich nach wie vor gegen
nach wie vor gegen die neue Hausarztdie neue Hausarztzentrierzentrierte Versorgungsform.
te Versorgungsform. Auch
die KBV und vor allem die
regionalen KVen entwickelten Schikanen, um die HZV zu torpedieren.
Sie waren auch besonders kreativ, wenn es
darum ging, die an der HZV teilnehmenden
Hausärzte durch überproportionale Abzüge
von der KV-Vergütung zu bestrafen und damit zugleich andere an der HZV-Teilnahme
interessierte Hausärzte abzuschrecken.
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Leider haben die von den Kassen provozierten Schiedsverfahren und die Komplizierung
der Vertragsausgestaltung durch den Absatz
5a zu erheblichen zeitlichen Verzögerungen
bei der bundesweiten Umsetzung der HZV
geführt. Erfreulicherweise hat das kommende Regierungsbündnis in der Koalitionsvereinbarung festgelegt, dass der Absatz 5a aus
20
Der Versuch von Krankenkassen, aber auch
von anderen Interessengruppen, HZV-Verträge wieder ins Belieben der einzelnen Kassen zu stellen, ist mit der Festlegung der
fortgeltenden Verbindlichkeit in der Koalitionsvereinbarung gescheitert.
Vor dem Hintergrund der obigen Skizze über
die Einführung der HZV und der Widerstände gegen diese neue Versorgungsform soll
im Folgenden der derzeitige Stand der HZV
in Deutschland insgesamt und in den einzelnen KV-Regionen betrachtet werden.
Warum ist die HZV nicht Teil der
Regelversorgung im KV-System?
Der derzeitige Stand der Verbreitung der
HZV über Deutschland und in den KV-Regionen muss unter Berücksichtigung der erwähnten Widerstände bewertet werden, die
ihr seit der gesetzlichen Einführung zum 1.
Januar 2004 immer wieder in den Weg gelegt
wurden.
Foto: fotolia
Um eine Blockade bzw. zeitlich sich hinziehende Verzögerung von HZV-Verträgen zu
verhindern, hat der Gesetzgeber in den § 73 b
SGB V auch eingefügt, dass bei einer Verweigerungshaltung der Kassen von den hausärztlichen Vertragspartnern die Einleitung
eines Schiedsverfahrens beantragt werden kann. Die Schiedsperson muss dann im
Streitfall die Inhalte des HZV-Vertrages festlegen. Da viele Kassen nur über ein Schiedsverfahren ihrer gesetzlichen Verpflichtung
zum Abschluss von HZV-Verträgen mit den
regionalen Hausarztverbänden nachgekommen sind, oblag es der Schiedsperson, bei der
Festlegung der Inhalte der HZV auch den Absatz 5a im Schiedsspruch zu berücksichtigen. Dabei haben die Schiedspersonen in den
Bundesländern, wenn auch in unterschiedlicher Weise versucht, den geforderten Nachweis der Wirtschaftlichkeit der HZV-Verträge
nach Absatz 5a mit der wirtschaftlichen Vernunft in Einklang zu bringen.
Der Hausarzt 01 /2014
Harnwegsinfekt? Reizblase?
Canephron® N
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hemmt die Entzündung
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entspannt die gereizte Blase
unterstützt die Nierenfunktion
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anzli
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Canephron® N Dragees • Zusammensetzung: 1 überzogene Tablette enthält: Tausendgüldenkraut-Pulver 18 mg, Liebstöckelwurzel-Pulver 18 mg, Rosmarinblätter-Pulver 18 mg. Sonstige Bestandteile: Calciumcarbonat, Dextrin, sprühgetrockneter Glucose-Sirup, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat, Maisstärke, Montanglycolwachs, Povidon (25, 30), Natives Rizinusöl, Sucrose (Saccharose), Schellack,
hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum, Farbstoffe: Eisen-(III)-oxid (E 172), Riboflavin (E 101), Titandioxid (E 171). Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet zur unterstützenden Behandlung und zur
Ergänzung spezifischer Maßnahmen bei leichten Beschwerden im Rahmen von entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege; zur Durchspülung der Harnwege zur Verminderung der Ablagerung
von Nierengrieß. Hinweis: Canephron N ist ein traditionelles pflanzliches Arzneimittel, das ausschließlich aufgrund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist. Gegenanzeigen: Keine
Anwendung bei Magengeschwüren; Überempfindlichkeit gegenüber Tausendgüldenkraut, Liebstöckelwurzel, Rosmarinblättern oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels; bei entzündlichen Nierenerkrankungen sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion; Keine Durchspülungstherapie bei Ödemen infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion. Keine Anwendung bei Kindern unter
12 Jahren. Keine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit wegen nicht ausreichend dokumentierter Erfahrungen. Patientinnen mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-GalactoseMalabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel, Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel sollten Canephron N Dragees nicht einnehmen. Nebenwirkungen: Häufig Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit,
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Forum Politik
Der Gesetzgeber hat die HZV alternativ zur
hausärztlichen Regelversorgung eingeführt
und im Gesetz ausdrücklich bestimmt, dass
die Anforderungen an die HZV über die „Anforderungen an die hausärztliche Versorgung
nach § 73 SGB V hinausgehen.“ Offensichtlich war die bisherige hausärztliche Regelversorgung in ihrer
Warum hat der
Ausgestaltung nicht mehr in der
Gesetzgeber den alten
Lage,
den nicht zuletzt aufgrund
§ 73 SGB V nicht gleich
der
demografischen
Entwicklung
durch den neuen
und
der
zurückgehenden
Zahl an
§ 73 b SGB V mit seinen
Hausärzten notwendigen haushöheren Anforderungen ersetzt und im derärztlichen Versorgungsbedarf sizeitigen KV System becher zu stellen. Auf diese offen zu
lassen?
Tage getretenen Defizite in der
hausärztlichen Regelversorgung
hat der Gesetzgeber mit dem § 73
b SGB V reagiert, weil die Selbstverwaltung von Kassenverbänden und Kassenärztlichen Vereinigungen nicht in der Lage war, diese Defizite zu vermeiden.
nicht zugetraut hat, die neue Hausarztzentrierte Versorgung tatsächlich umsetzen zu
können. Schließlich waren die erwähnten De-
fizite ein Ergebnis dieser Selbstverwaltung.
Und wieso sollte ausgerechnet eine Selbstverwaltung, die diese Defizite zugelassen hat,
neue Versorgungsformen befördern können?
Das Wissen um die verkrusteten Selbstverwaltungsstrukturen war der Hauptgrund,
die neue Versorgungsform und ihre Umsetzung alternativ zum und außerhalb des Kollektivvertragssystems gesetzlich zu verankern. Auch die die bisherige Regelversorgung
bestimmenden KBV- und KV-Akteure auf
der Ärzteseite wurden ersetzt durch eine von
mindestens 50 % der Allgemeinärzte in der
KV-Region mandatierte Gemeinschaft von
Hausärzten, die mit den einzelnen Kassen
die neue Hausarztzentrierte Versorgung vertraglich vereinbaren und praktisch umsetzen sollen. Da die meisten regionalen Hausarztverbände diese Voraussetzung erfüllen,
sind sie genuiner Vertragspartner der Kassen
bei der Vereinbarung von HZV-Verträgen. Die
Abrechnung und Vergütung der HZV-Leistungen erfolgt außerhalb der KVen über das
HÄVG Rechenzentrum und die Kassen bereinigen ihre an die KVen gezahlten Gesamtvergütungen. Die Auseinandersetzungen über
den Weg der Bereinigung der KV-Gesamtvergütung hat dazu geführt, dass in der Koalitionsvereinbarung die Absicht enthalten ist,
eine dementsprechende gesetzliche Bereinigungsregelung vorzusehen.
Warum hat der Gesetzgeber den alten § 73
SGB V nicht gleich durch den neuen § 73 b
SGB V mit seinen höheren Anforderungen ersetzt und im derzeitigen KV-System belassen? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil er
den bisherigen Selbstverwaltungsstrukturen innerhalb des Kollektivvertragssystems
Fazit
Die HZV hat sich in den Regionen, wo sie schon seit längerem am „Markt“
ist, zu einer relevanten Alternative zur bisherigen Regelversorgung etabliert.
Nach der Anlaufphase in vielen anderen Regionen in Deutschland ist mit einer weiteren Durchdringung der ambulanten Versorgung mit HZV-Verträgen und weiteren Versicherten in der HZV zu rechnen. Im Koalitionsvertrag
hat das neue Regierungsbündnis den Versicherten und Hausärzten die Option gesichert, an einer Hausarztzentrierten Versorgung teilzunehmen, die die
Kassen alternativ zur Regelversorgung anbieten müssen. Die bisherigen Evaluationsergebnisse der HZV in Baden-Württemberg zeigen, dass die Patienten durchaus Verbesserungen gegenüber der bisherigen Regelversorgung
konstatieren. Auch die Hausärzte in der HZV sind mit den Rahmenbedingungen ihrer Arbeit in der HZV zufriedener als im KV-System. Darüber wird in
den nächsten Ausgaben von DER HAUSARZT berichtet.
22
Nun ist es leicht, neue gesetzliche Rahmenbedingungen festzulegen und darin auch
neues Denken und Verhalten zu fordern. Etwas anderes ist die Umsetzung dieser gesetzlichen Regelungen, wenn das alte Denken
und die alten Strukturen noch sehr starke
Antipoden darstellen und von den Gegnern
versucht wird, die neuen Vorgaben mit allen
ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu unterlaufen. Beispiele sind genannt worden.
Der Autor bedankt sich bei Frau S. Cassisi und Herrn
T. Schröder für ihre Unterstützung bei der Abfassung des
Textes.
Der Hausarzt 01 /2014
Foto: fotolia
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Forum Politik
Wo steht angesichts dieser massiven Widerstände die HZV heute?
Tabelle 1 zeigt die Zahl der in die
HZV eingeschriebenen GKV-Versicherten: Es sind bisher 3,2 Millionen GKV-Versicherte und damit
4,6 % aller gesetzlichen Krankenversicherten in HZV-Verträge eingeschrieben. HZV-Versicherte gibt es derzeit in 11 von
17 KV-Regionen in Deutschland.
Die KV-Bereiche Nordrhein und
Westfalen-Lippe sind in der Tabelle 1 unter Nordrhein-Westfalen
zusammengefasst.
Relevante Anteile an den GKVVersicherten in den Regionen
sind mit 18 % in Baden-Württemberg und mit 13 % in Bayern zu
verzeichnen.
Tab. 1: HZV-Versicherte und regionale Flächendeckung
In den anderen Regionen befinden sich die HZV-Verträge noch
in der Anlaufphase. Sie konnten aufgrund von langwierigen
Schiedsverfahren erst kürzlich
starten. Die Einschreibung von
Versicherten in diesen Regionen
wird den Flächendeckungsgrad
der HZV-Versorgung signifikant
auch bundesweit erhöhen.
Bekanntlich ist die HZV eine Versorgungsform, bei der insbesondere die gesundheitlichen Problemlagen einer älter werdenden
und multimorbiden Bevölkerung
bedarfsgerecht behandelt werden. Insofern zeigt der Anteil der
65-Jährigen und älteren HZVVersicherten an allen GKV-Versicherten dieser Altersgruppe in
Deutschland mit 7 %, dass die
HZV gerade von dieser Bevölkerungsgruppe schon in relevantem
Umfang gewählt wird. (Tabelle 2).
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V
Bundesland
GKV-Versicherte
in Mio. 2010
HZV-Versicherte
4/2013 (vorläufig)
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Bremen
Hamburg
Hessen
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
Deutschland insgesamt
8,9
10,5
2,8
0,6
1,4
5,1
15,3
3,8
4,0
2,4
70,0
Abs.
1 580 729
1 346 193
2 106
7 473
14 758
29 501
244 498
373
847
79
3 226 557
i. v. H. Sp. 2
18,000 %
13,000 %
0,070 %
1,300 %
1,100 %
0,600 %
1,600 %
0,090 %
0,020 %
0,003 %
4,600 %
Quellen: Statistisches Bundesamt | Hausärztliche Vertragsgemeinschaft AG
Tab. 2: HZV-Flächendeckung GKV-Versicherte 65 Jahre und älter
Deutschland
GKV-Versicherte
Alle Altersgruppen
Altersgruppe 65 Jahre +
70,0 Mio.
15,2 Mio.2)
Eingeschriebene HZVVersicherte
absolut
3,20 Mio.
1,07 Mio.1)
i. v. H. Sp. 2
4,60 %
7,00 %
In den Regionen, wo die HZV
schon längere Zeit etabliert ist,
sind auch die Anteile der 65-Jährigen und älteren HZV-Versicherten an den entsprechenden GKVVersicherten in dieser Region
beachtlich. In Baden-Württemberg beträgt dieser Anteil aktuell
28 % und in Bayern ca. 21 %
(Tabelle 3).
Nach der Anlaufphase der HZV in
den anderen Regionen der Repu1) Abgeleitet aus Angaben der AOK Baden-Württemberg
blik wird auch dort der HZV-Teil2) Statistisches Bundesamt
nehmerkreis zunehmen und damit auch die
bundesweite
Tab. 3: HZV-Flächendeckung GKV-Versicherte 65 Jahre und älter nach Region
Flächendeckung rasch
GKV-Versicherte
GKH-HZV-Versicherte
GKH-Flächendeckung HZV
eine zweiinsgesamt
65 Jahre +
insgesamt
65 Jahre +1) Bevölkerung 65 Jahre +
stellige Pro­
Baden-Württemberg
8,8 Mio.
1,89 Mio
1,58 Mio.
0,521 %
18 %
28 %
zentzahl er0,466 %
13 %
21 %
Bayern
10,5 Mio.
2,12 Mio.
1,35 Mio.1)
reichen.
1) 33 % der GKV HZV-Teilnehmer 65 Jahre+ (abgeleitet aus Angaben der AOK Baden-Württemberg)
Der Hausarzt 01 /2014
23
Asthma
COPD
I ch will Alltag
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Die erste 1x tägliche1 ICS/LABA-Fixkombination2,3.
Bei Asthma* und COPD**.
(Fluticasonfuroat und Vilanterol Inhalationspulver)
Für eine vollständige Auflistung der Kontraindikationen, Warnhinweise und
Nebenwirkungen siehe die Fachinformation.
Sicherheit. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert,
jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut
für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz,
Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn Website:
http://www.bfarm.de zu melden.
*Relvar® Ellipta® ist zugelassen für Patienten (≥12 Jahre), die eine
Asthma-Erhaltungstherapie benötigen: Patienten, die mit ICS und einer
Bedarfsmedikation nicht ausreichend eingestellt sind1
**Relvar® Ellipta® ist zugelassen für die symptomatische Therapie
von COPD-Patienten mit einem FEV1 <70 % des Normwerts (postbronchodilatatorisch), die trotz regelmäßiger bronchodilatatorischer
Therapie Exazerbationen in der Vorgeschichte aufweisen1
Referenzen: 1. Relvar® Ellipta® Fachinformation. GlaxoSmithKline;
Stand November 2013. 2. Bleecker ER et al. Efficacy of FF and FF/VIL over
12 weeks in patients with persistent Asthma, Poster 2091 ERS 2012.
3. Boscia JA et al. Effect of once-daily fluticasone furoate/vilanterol on
24-hour pulmonary function in patients with chronic obstructive pulmonary
disease: a randomized, three-way, incomplete block, crossover study. Clin
Ther. 2012; 34(8): 1655-66.
DE/FFT/0064/13
eine Inhalation (92 Mikrogramm Fluticasonfuroat und 22 Mikrogramm
Vilanterol oder 184 Mikrogramm Fluticasonfuroat und 22 Mikrogramm
Vilanterol) einmal täglich jeweils zur gleichen Tageszeit. Die empfohlene
Dosis zur Behandlung der COPD ist eine Inhalation (92 Mikrogramm
Fluticasonfuroat und 22 Mikrogramm Vilanterol) einmal täglich jeweils
zur gleichen Tageszeit. Für die Behandlung der COPD ist die höhere
Wirkstärke von Relvar® Ellipta® nicht geeignet. Weitere Warnhinweise
laut Fachinformation: Fluticasonfuroat/Vilanterol sollte nicht zur
Behandlung akuter Asthmasymptome oder einer akuten Exazerbation
der COPD angewendet werden. Die Patienten sollten die Therapie bei
Asthma oder COPD nicht ohne ärztliche Überwachung abbrechen. Nach der
Anwendung kann ein paradoxer Bronchospasmus mit sofortiger Zunahme
des Giemens auftreten. Vorsichtige Anwendung bei Patienten mit: schweren
kardiovaskulären Erkrankungen, mit mäßiger bis schwerer Einschränkung
der Leberfunktion, mit Lungentuberkulose oder mit chronischen oder
unbehandelten Infektionen und mit Diabetes mellitus in der Vorgeschichte.
Systemische Wirkungen können bei jedem inhalativen Kortikosteroid
auftreten, insbesondere unter hohen Dosierungen, die über einen langen
Zeitraum verschrieben werden. Bei mit Fluticasonfuroat/Vilanterol
behandelten COPD-Patienten wurde eine Zunahme von Pneumonien
beobachtet. Die Behandlung sollte bei Auftreten einer Pneumonie neu
bewertet werden. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseIntoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten
dieses Arzneimittel nicht anwenden.
Weitere Informationen siehe Fachinformation.
Dieses
Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Dies
ermöglicht eine schnelle Identifizierung neuer Erkenntnisse über die
493030PD046A
Relvar® Ellipta® 92 Mikrogramm/22 Mikrogramm einzeldosiertes
Pulver zur Inhalation. Relvar® Ellipta® 184 Mikrogramm/
22 Mikrogramm einzeldosiertes Pulver zur Inhalation. Wirkstoff:
Fluticasonfuroat und Vilanterol (als Trifenatat) Zusammensetzung: Die
Wirkstoffe sind Fluticasonfuroat und Vilanterol. Jede einzelne Inhalation
enthält eine abgegebene Dosis (die aus dem Mundstück abgegebene
Dosis) von 92 oder 184 Mikrogramm Fluticasonfuroat und 22 Mikrogramm
Vilanterol (als Trifenatat). Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat und
Magnesiumstearat. Anwendungsgebiete: Zur regelmäßigen Behandlung
von Asthma bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren (92/
22 Mikrogramm oder 184/22 Mikrogramm) und der chronisch obstruktiven
Lungenerkrankung (COPD) bei Erwachsenen (92/22 Mikrogramm).
Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegenüber Fluticasonfuroat,
Vilanteroltrifenatat, Lactose-Monohydrat oder Magnesiumstearat.
Nebenwirkungen: Sehr häufig: Kopfschmerzen, Erkältung. Häufig:
Flecken in Mund oder Rachen infolge einer Pilzinfektion (Candidiasis),
Entzündung in der Lunge (Bronchitis), Lungenentzündung, Infektion von
Nasennebenhöhlen oder Rachen, Grippe (Influenza), Schmerzen und
Reizung in Mundhöhle und Rachen, Entzündung der Nasennebenhöhlen,
juckende, laufende oder verstopfte Nase, Husten, Beeinträchtigung
der Stimme, Schwächung der Knochen, die zu Knochenbrüchen führt,
Bauchschmerzen, Rückenschmerzen, erhöhte Temperatur (Fieber),
Gelenkschmerzen.
Gelegentlich:
unregelmäßiger
Herzschlag.
Verschreibungspflichtig. Stand: November 2013. GlaxoSmithKline
GmbH & Co. KG, 80700 München. www.glaxosmithkline.de
Weitere Informationen über das Arzneimittel: Dosierung und Art
der Anwendung: Die empfohlene Dosis zur Behandlung von Asthma ist
12.2013
So gut. So praktisch. So einfach.
Meinung
Forum Politik
Selten ist häufig
Neben allen bekannten Krankheitsbildern begegnet dem Haus-
se Aufmerksamkeit für ungewöhnliche Konstellationen und Verläufe – um
arzt in seiner Praxis auch häufig das Seltene. Erkrankungen, die
die Aufmerksamkeit für das Andere, das
für Patient und Hausarzt gleichsam eine Herausforderung darstelSeltene.
len. Deshalb gilt es, eine besondere Aufmerksamkeit für seltene
Wir kooperieren mit Partnern in anErkrankungen zu entwickeln.
deren Fachgruppen und Einrichtungen, bis hin zur Direktüberweisung an
ausgewiesene Zentren,
wenn sich der Verdacht
Hausärzte kümmern sich vorrangig um
„Hausarzt“ im Dezemnicht für eine zielgedas Häufige – mit Chronikerprogramber 2011 veröffentlichrichtete Fachgruppenmen, Qualitätszirkeln und hausärztlite Umfrage belegt.
indikation einengen
cher Fortbildung. Dazu gehört die EinDie Möglichkeiten
lässt. Aufgreifkriterischätzung, dass die Diagnostik in der
der Allgemeinmedien für eine vertiefte DiAllgemeinmedizin überwiegend bei
zin und ihrer Koopeagnostik und die SuSyndromen und Bildern von Krankheirationspartner zur Diche nach einer seltenen
ten endet und belegte Diagnosen nur
agnostik sind enorm
Erkrankung sind zum
in 10% der Fälle gestellt werden. Das ist
gewachsen. SpezialisBeispiel ein ungewöhnauch im Interesse der Patienten, denn
ten wie Genetiker, Exliches Erkrankungsaldas reicht im Allgemeinen für den Theperten in Hochschulen
ter, das Versagen einer
rapieansatz und die Problemlösung und und SpezialeinrichDr. med. Diethard
sonst wirksamen Theist auch Patientenschutz vor belastentungen beschäftigen
Sturm, Facharzt für
Allgemeinmedizin,
rapie, ungewöhnliche
der Überdiagnostik. Hausärzte erfreuen
sich mit den seltenen
Chemnitz
oder rätselhafte Sympsich nicht zuletzt dadurch einer hohen
Erkrankungen und
tomkonstellationen.
Wertschätzung und Patientenzufriemit der schwierigen
Dabei wünschen wir uns elektronidenheit in den Umfragen.
Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
sche Assistenz bei der SymptomanalyDem muss sich auch die Arbeitsweise
se sowie Hinweise auf mögliche seltene
der Hausärzte anpassen. EntscheidenEin Teil der Patienten bleibt
Krankheiten in allen gängigen Leitlides Hemmnis in der Diagnostik ist das
ohne Diagnose und Therapie
nien. Vorreiter ist die “Kasugrafie“ von
Fehlen einer Kette vom Hausarzt über
Robert N. Braun, eben neu überarbeitet
die Fachgebiete in Praxis und Klinik bis
Bei aller globalen Zufriedenheit bleibt
und vorgelegt von Fink, Kamenski und
zu den universitären Zentren. Patienten
jedoch ein Teil der Patienten ohne
Kleinbichler. Sie benennt für mehrere
irren leider zu oft unkoordiniert durch
Diagnose und adäquate Therapie –
hundert Symptome und Krankheitsbemitunter führt eine falsche Diagnose zu die Landschaft der medizinischen Angriffe mögliche seltenere Erkrankungebote.
Doch
wie
können
wir
das
verfalscher Therapie mit Tendenz zu weigen.
hindern?
terem Schaden für Gesundheit und LeAuch unsere hausärztliche Fortbildung
Wir können uns konsequent an die bebensqualität. Das ist bei Weitem nicht
greift das Thema auf – die Kompaktwährte hausärztliche Arbeitsmethodik
auf die hausärztliche Betreuung befortbildung 2014 wird auch die Strategie
halten und nach Ausschluss abwendbar
schränkt, sondern geht durch alle Fachzur Diagnostik und Therapie der Selgefährlicher Verläufe die meist symptogruppen und Sektoren. Das Häufige ist
tenen Erkrankungen sein. Können Sie
matische Therapie beobachten. Verläuft
häufig, aber zwischen den häufigen Divielleicht einen geeigneten Fall beisteuder Prozess nicht entsprechend unseren
agnosen verbergen sich eben oft auch
ern? Hausärzte lernen gern von HausErwartungen, werden Diagnostik und
seltene Krankheiten. So sieht es auch
ärzten.
Therapie eskaliert. Es geht eben um diedie Mehrheit der Hausärzte, wie eine im
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Der Hausarzt 01 /2014
25
Aus den
Prof. Giovanni Maio
„Medizin,
Ethik und Ökonomie“
Der 28. saarländische Hausärztetag am
23.11.2013 stand unter dem Motto „Medizin,
Ethik und Ökonomie“. Schon in den Grußworten des saarländischen Gesundheitsministers Andreas Storm wurde die Problematik
zwischen ärztlichem Handeln und ökonomischer Notwendigkeit in der Versorgung des Patienten deutlich.
Im Festvortrag betonte Prof. Maio das
Besondere des Arztseins im Kontakt
zum und mit dem Patienten. Der Kontakt zum Patienten sei der Zweck des
Arztseins. Auch wenn wirtschaftliches
Denken Bestandteil der Ethik ist, sei die Behandlung des Patienten kein Produkt, so wie
es aus der Industrie kommt. Wirtschaftlichkeit bedeutet aber nicht Rationalisierung
und Einsparung. Der Arzt sei nicht der Ingenieur des Menschen. Das Wohl der Patienten
ist nicht verhandelbar. Das Wesen des Hausarztseins ist die ärztliche Betreuung des Patienten. Es geht um die Verbindung von Sachlichkeit und Zwischenmenschlichkeit, so
Prof. Maio. Der Vortrag war die Grundlage
für die Podiumsdiskussion unter der Leitung
von Herrn W. Wirtz-Nentwig vom Saarlän-
dischen Rundfunk. Die Podiumsteilnehmer
Fr. Dr. Jung, Hausärztin, Dr. Christian Braun,
ärztlicher Direktor Städtisches Klinikum
Saarbrücken-Winterberg und Herr Professor
Maio diskutierten zum Teil sehr kontrovers
über den Auftrag ärztlichen Handelns und
das Diktat vermeintlicher Wirtschaftlichkeit. Eine der entscheidenden Fragen: „Was ist Gesundheit“ wurde aus
unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Die Frage, ob das soziale System durch ökonomische Prozesse gerechter gestaltet werden kann, hat Prof.
Maio eindeutig bestritten.
Die Diskussionsrunde, die sich sehr schnell
um das interessierte Publikum erweitert hat,
war sich einig darüber, dass ärztliches Handeln durch das Reflektieren auf das Wesentliche bestimmt sein sollte.
▪▪ Abgeschlossenes Studi­
um in Medizin und Philo­
sophie, nach langjähriger
Kliniktätigkeit und Assis­
tenzzeit am medizinge­
schichtlichen Institut,
▪▪ in 2000 Habilitation in
Medizinethik an der Uni
Lübeck
▪▪ 2002 Berufung in die
zentrale Ethikkommission
Stammzellenforschung
der Bundesregierung
▪▪ 2004 C4 Professur me­
dizinische Ethik und Ge­
schichte der Medizin in
Bochum, Ruf auf die C4
Professur Geschichte und
Ethik der Medizin der
RWTH Aachen
▪▪ 2005 Ruf in Ordinariat
Biomedizinische Ethik der
Universität Zürich
▪▪ 2005 Ruf Uniprofessur
Bio-/ Medizinethik Al­
bert-Ludwigs-Universität
Freiburg angenommen
▪▪ Mitglied in verschiedenen
überregionalen Ethikkom­
missionen und Beiräten
▪▪ 2010 Berufung zum
Berater der deutschen
Bischofskonferenz
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Wir hoffen, dass der saarländische Hausärztetag für alle Teilnehmer und Gäste eine informative und gelungene Veranstaltung gewesen ist, und würden uns freuen, Sie auch im
nächsten Jahr wieder begrüßen zu können.
Dr. Michael Kulas, 1. Vorsitzender SHÄV
Auszug aus curriculum vitae der
Albert-Ludwig-Universität Freiburg
Anlässlich der Herbstdelegiertenversammlung des Saarländischen Hausärzteverbandes am 23.11.2013 wur­
de turnusgemäß der Vorstand neu gewählt. Aufgrund des Ausscheidens von Herrn Dr. Jürgen Bethscheider
aus Altersgründen wurde eine Neubesetzung an der Vorstandsspitze erforderlich. Die Delegierten wählten
ohne Gegenstimme den/die:
▪▪ Landesvorsitzenden Herrn Dr. Michael Kulas, Wallerfangen
Der SHÄV bedankt sich
▪▪ Stellvertreter Herrn Thomas Rehlinger, Wadern
ganz herzlich bei Herrn
Dr. Bethscheider für
▪▪ Schriftführerin Frau Béatrice Gospodinov, Saarbrücken
sein jahrzehntelanges
▪▪ Schatzmeisterin Frau Dr. Gudula Zimper, Kirkel
Schaffen als Vorstand
▪▪ 1. Beisitzer Herrn Dr. Hans Hermann Zipp, Wadgassen
des Verbandes.
▪▪ 2. Beisitzer Herrn Stefan Schegerer, Blieskastel
26
Der Hausarzt 01 /2014
Foto: SHÄV
Neuwahl des Vorstandes des Saarländischen Hausärzteverbandes
Ländern
Rheuma:
Zuerst zum Hausarzt
älter werdende Bevölkerung
Sulzbach-Rosenberg –
zu stoppen.
Der Zuspruch wächst und
wächst: Über 150 Gäste kaIn Sulzbach-Rosenberg
men auf Einladung des Baymachten deshalb die Allgeerischen Hausärzteverbanmeinmediziner Dr. Ingrid
des in Sulzbach-Rosenberg
Schwarz-Aldorf aus Freystadt
zur Veranstaltung „Diagund Dr. Markus Beier aus Ernose Rheuma. Was nun?“.
langen und 2. StellvertretenNach „Diagnose Alzheimer.
der Vorsitzender des BayeriWas nun?“ in Oberhaching,
schen Hausärzteverbandes,
Würzburg und Augsburg sodie zentrale Rolle des Hauswie „Diagnose Tinnitus. Was
arztes bei der Rheuma-Thenun?“ in Bayreuth, Weilrapie deutlich und erklärten
heim und Kempten war diedie Versorgungsprobleme,
se Veranstaltung zum Weltdie sich durch
Rheumatag die
den ausbleibislang bestbeNachhaltige
benden haussuchte.
Perspektiven, wie
ärztlichen
sie beispielsweise
Nachwuchs anDie Reihe verHausarztverträge
bahnen. Fafolgt dabei zwei
bieten, sind nötizit der beiden
Ziele: Erstens,
ger denn je.
Allgemeingemeinsam
mediziner:
mit Patien„Nachhaltitenverbänden
ge Perspektiven, wie sie beiund Fachärzten Betroffene
spielsweise Hausarztverträge
und deren Angehörige über
bieten, sind nötiger denn je.“
die jeweilige Volkskrankheit
aufzuklären. Zweitens, die
Über moderne fachärztliÖffentlichkeit dafür zu senche Diagnose- und Therapisibilisieren, dass die flächenemöglichkeiten bei Erkrandeckende hausarztzentrierte
Versorgung in Gefahr ist und kungen des rheumatischen
Formenkreises informierdie Menschen darüber zu inte Dr. Thomas Marycz. Der
formieren, welche MaßnahInternist und Rheumatolomen jetzt eingeleitet werden
ge aus Amberg unterstrich
müssen, um die Abwärtsaber auch die Bedeutung des
spirale aus immer weniger
Hausarztes. Neue Patienten,
Hausärzten für eine immer
so sein dringender Appell,
sollten immer erst zu ihrem
Hausarzt gehen, um ihre Gelenkschmerzen abklären zu
lassen. Mit einer Überweisung sei es dann in dringenden Fällen auch innerhalb
von wenigen Tagen möglich,
den Patienten fachärztlich
weiter zu untersuchen und
zu behandeln.
Sie musste deshalb ihren Beruf als Goldschmiedemeisterin aufgeben und umschulen. Helen Werner warnte aus
eigener Erfahrung davor, sich
von der Krankheit ans heimische Sofa fesseln zu lassen. Dies führe zu Vereinsamung, Depressionen und
noch mehr Schmerzen. Die
„sprechende Medizin“ sei
deshalb ein wichtiger Baustein, um den Betroffenen zu
helfen. Hinzu kommen Sport
und Freizeitaktivitäten, die
die Rheuma-Liga anbieten.
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Der Hausarzt 01 /2014
Dass es trotz Rheuma möglich ist, ein erfülltes Leben zu
führen, machte Helen Werner deutlich. Die 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sulzbach-Rosenberg
in der Deutschen RheumaLiga leidet selbst an Rheuma.
Torsten Fricke
Dateiname: _5NCMH_0012839.pdf; Nettoformat:(85.00 x 115.00 mm); Datum: 16. Dec 2013 10:18:42; PDF-CMYK ab 150dpi (WF), L.N. Schaffrath DruckMedien
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27
Ländern
Hausarztliste in Nordrhein gegen
Notwendige Verordnungen müssen von
den Kassen bezahlt
werden
Regressflut
einigung Nordrhein (KVNO) ein
Votum gegen erneut überbordende Regresse positiv abgestimmt. Die KV wurde beauftragt, alle Rechtsmittel gegen
rein statistische LSG- Rechtsprechung, wie zuletzt vom LSG Essen, im Interesse der Mitglieder einzulegen. Verordnungen,
die medizinisch notwendig sind,
müssen von den Kassen bezahlt
werden, egal unter welchen statistischen Rahmenbedingungen
des Versorgungsauftrags dies erfolgt. Prüfvereinbarungen
mit den Kassen sollen ab sofort
mit eindeutigem Bekenntnis zu
„Beratung vor Regress“ verhandelt werden. Die Beratung und
die daraus abzuleitenden Informationen seien die einzig effektiven Interventionen, um Vertragsärzte in Ihrem Streben nach
wirtschaftlicher Verordnung zu
unterstützen. Das Mittel des Regresses sei, so heißt es im Antrag, angesichts der demografischen Entwicklung ohnehin ein
überkommenes Instrument zur
Regulierung der Versorgungskosten.
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Vorstand
Reformen
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Neuer
in Sachsen-Anhalt
Der Hausärzteverband Sachsen-Anhalt e.V. hat Ende November einen neuen Vorstand gewählt. Vorsitzender ist nun
Dipl.-Med. Stefan Andrusch aus Halberstadt.
Der berufspolitisch erfahrene Hausarzt betonte in
seiner Antrittsrede, dass er das Ziel habe, in den
kommenden Jahren die Zufriedenheit der Hausärzte mit ihrem schönen Beruf weiter zu verbessern. Nur so könne man den Nachwuchs auch
motivieren als Hausarzt tätig zu werden. Zu seinen Stellvertretern wurden Dipl.- Med. Holger Fischer (Quedlinburg) und Doreen Steinke
(Oschersleben) gewählt. Schatzmeister ist künftigThomas Dörrer (Teutschenthal), Schriftführer
Dr. med. Frank-Edward Becker (Dessau). Beisitzer sind Dr. med. Burkhard John (Schönebeck),
Dr. med. Jörg Böhme (Stendal) und Dipl.-Med.
Andreas Petri (Gröbzig), der langjährige Vorsitzende des Verbandes. Er hatte zu Wahl des Vorsitzenden nicht erneut zur Verfügung gestanden.
28
Festhalten an
Die hausärztliche Fraktion
der Vertreterversammlung
der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO)
hat sich in einem Antrag klar
gegen eine Sektionierung einer gemeinsamen Vertretung
durch die KV ausgesprochen.
Eine Mehrheit von Psychotherapeuten, Fachärzten,
Kinderärzten und einigen
wenigen Hausärzten lehnte
den Antrag ab. Der Hausärzteverband Nordrhein wertet
das in einer Pressemitteilung
als unglaublichen Vorgang
und beklagt, stattdessen sei
eine Resolution angenommen wurde, die ohne jegliche kritische Haltung lediglich für den Machterhalt der
jetzigen Mehrheiten in der
Vertreterversammlung sorge. So werde auch weiterhin
über hausärztliche Belange
wie Notdienst und hausärztlichen EBM von Psychotherapeuten, ermächtigte Ärzte
und Fachärzte entschieden.
Die Forderung des Hausärzteverbandes Nordrhein an
die Politik ist klar: Die in der
Koalitionsvereinbarung festgelegten Reformen für das
KV-System müssen beibehalten und fortgesetzt werden. Ein „Weiter so“ lehne der
nordrheinische Hausärzteverband vehement ab.
Der Hausarzt 01 /2014
Foto: fotolia
Auf Antrag der Hausarztliste
wurde mit überwiegender Mehrheit auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Ver-
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entzündliche Reaktionen um die Einstichstelle der subcutanen Injektion treten zu Beginn
der Therapie fast regelmäßig auf und sind Zeichen der Reaktionslage des Patienten. Ebenso
unbedenklich sind vorübergehende leichte Schwellungen regionaler Lymphknoten. Das durch
Iscador®-Injektion hervorgerufene Fieber soll nicht durch fiebersenkende Arzneimittel unterdrückt werden. Bei länger als 3 Tage anhaltendem Fieber ist an einen infektiösen Prozess
oder Tumorfieber zu denken. Bei Fieber über 38 °C (evtl. mit Abgeschlagenheit, Frösteln,
allg. Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und kurzzeitigen Schwindelgefühlen) oder bei größeren
örtlichen Reaktionen über 5 cm Durchmesser sollte die nächste Injektion erst nach Abklingen
dieser Symptome und in reduzierter Stärke bzw. Dosis gegeben werden. Es können örtliche
oder allgemeine allergische oder allergoide Reaktionen (gewöhnlich in Form von generalisiertem Juckreiz, Nesselsucht, Hautausschlägen, mitunter auch mit allergischer Schwellung in
Mund und Hals [Quinckeödem], Schüttelfrost, Atemnot und Verkrampfung der Atemwege,
vereinzelt mit Schock oder als akut entzündliche Erkrankung der Haut oder Schleimhaut
[Erythema exsudativum multiforme]) auftreten, die das Absetzen des Präparates und eine
sofortige ärztliche Behandlung erfordern. Eine Aktivierung vorbestehender Entzündungen
sowie entzündliche Reizerscheinungen oberflächlicher Venen im Injektionsbereich sind
möglich. Auch hier ist eine vorübergehende Therapiepause bis zum Abklingen der Entzündungsreaktion erforderlich. Es wurde über das Auftreten chronisch granulomatöser
Entzündungen (Sarkoidose, Erythema nodosum) und von Autoimmunerkrankungen (Dermatomyositis) während einer Misteltherapie berichtet. Auch über Symptome einer Hirndruckerhöhung bei Hirntumoren/-metastasen während einer Misteltherapie wurde berichtet.
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Forum Politik
Ärzte
Perspektive für
junge Mediziner: Hausarzt
Das Durchschnittsalter eines Hausarztes liegt bei 52,2 Jahren,
ein Viertel ist älter als 60 Jahre und geht in den nächsten
Jahren in den Ruhestand. Damit ist die flächendeckende
medizinische Versorgung in Bayern in Gefahr. Das Problem:
Es finden sich keine Nachfolger. Fast keine.
Denn es gibt sie: Die jungen Mediziner, die
sich als Hausärzte niederlassen wollen. Dies
zeigte die positive Resonanz am Karrieretag „Perspektiven für Mediziner“ in München. Rund 200 angehende Ärztinnen und
Ärzte informierten sich am Stand des Bayerischen Hausärzteverbandes über eine eventuelle Karriere als Hausärztin oder Hausarzt.
Ebenfalls zu den Ausstellern gehörten Kliniken, Unternehmensberatungen und andere
Verbände.
Einen Schritt weiter ist Eva. Die 28-Jährige
ist Assistenzärztin in Dillingen an der Donau
und befindet sich im sechsten Monat in der
Weiterbildung zur Allgemeinärztin. „Ich habe mich deshalb für diesen Weg entschieden,
weil ich vielseitig interessiert bin und es spannend finde, möglichst viele Aspekte von Medizin kennenzulernen. Außerdem liegt ganz viel
Potential für die Heilung in der Arzt-Patienten
Beziehung und ich finde als Hausarzt hat man
die einzigartige Chance, den Patienten umfassend kennenzulernen, weil man ihn sehr lange begleitet, häufig sieht und nicht so punktuell wie im Facharztbereich oder in der Klinik.
Deshalb ist es für mich eine sehr schöne Vorstellung, Hausärztin zu werden.“
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Dr. Sonja Strothotte, die sich ebenfalls gerade
in der Weiterbildung zur Fachärztin für Allgemeinmedizin befindet, war begeistert: „Ich
finde es toll, dass sich soviele Mediziner für
den Beruf des Hausarztes interessieren. Der
Andrang war sehr groß und mich freut es,
jungen Medizinern Auskunft geben zu können. Ich selbst möchte mich später im Umland von München niederlassen. So kann ich
Familie und Beruf perfekt vereinen.“
Anna Dirr
Der Hausarzt 01 /2014
Foto: A. Dirr
Dr. Wolfgang Ritter
vom Bayerischen
Hausärzteverband im
Gespräch mit einer
Medizin-Studentin.
„Es gibt doch nichts Schöneres, als Menschen
zu helfen. Es ist doch eine Berufung, Arzt zu
sein. Nach dem Studium möchte ich wieder
zurück aufs Land, weil dort nichts dringender als Allgemeinmediziner
gebraucht werden“, erzählt
Evelyn aus Deggendorf. Die
26-Jährige studiert im 7. Semester an der LMU Medizin und plant, sich später als
Hausärztin in ihrer niederbayerischen Heimat niederzulassen.
Ähnliche Pläne hat die
25-jährige Sophie, die bereits
im 12. Semester studiert: „Als Allgemeinärztin ist man die Schnittstelle in der medizinischen Versorgung und sehr nah am Menschen. Das reizt mich. Außerdem glaube ich,
dass ich in einer Gemeinschaftspraxis, wo jeder für jeden da ist, besser Familie und Beruf vereinbaren kann als in einem Krankenhaus.“
In einem Kamingespräch diskutierten über
zwei Dutzend Studentinnen und Studenten
mit den Experten Dr. Wolfgang Ritter, Facharzt
für Allgemeinmedizin und Vertreter des BHÄV,
Dr. Sonja Strothotte, Sprecherin der Nachwuchs-Organisation Junge Allgemeinmedizin
Deutschland (JADE), und Dr. Dagmar Schneider, Fachärztin für Allgemeinmedizin und
Leiterin der Koordinierungsstelle der Bayerischen Landesärztekammer, über den Beruf
Hausarzt. Kernthemen waren Fragen zum Arbeitsalltag, zu Wirtschaftlichkeit und Regress
sowie zu Weiterbildungsmöglichkeiten.
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werden. Der Impfstoff wird für Personen ab einem Alter
von 2 Jahren empfohlen, die ein erhöhtes Risiko haben,
an einer Pneumokokken-Infektion zu erkranken oder zu
sterben. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen
die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Nebenwirkungen: Daten aus klinischen Studien und/oder
aus der Post-Marketing-Beobachtung: sehr häufig: Lokalreaktionen an der Injektionsstelle (Erythem, Verhärtung,
Schmerz, Schmerzhaftigkeit, Schwellung, Überwärmung),
Fieber (≤ 38,8° C); selten: Zellulitis an der Injektionsstelle.
Exakte Häufigkeit nicht bekannt: hämolytische Anämie bei
Patienten, die bereits früher hämatologische Erkrankungen
hatten, Leukozytose, Lymphadenitis, Lymphadenopathie,
Thrombozytopenie bei Patienten mit stabilisierter idiopathischer thrombozytopenischer Purpura; anaphylaktoide
Reaktionen, Angioödem, Serumkrankheit; Fieberkrämpfe,
Guillain-Barré-Syndrom, Kopfschmerzen, Parästhesien, Radikuloneuropathien; Übelkeit, Erbrechen; Ausschlag, Urtikaria; Arthralgien, Arthritis, Myalgien; Abgeschlagenheit,
Schüttelfrost, Fieber, Bewegungseinschränkung in der Extremität, in die der Impfstoff verabreicht wurde, Unwohlsein,
peripheres Ödem in der Extremität, in die der Impfstoff verabreicht wurde; erhöhtes C-reaktives Protein. Weitere Einzelheiten enthält die Fachinformation, deren aufmerksame
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Stillzeit anwendbar1
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kann während der Schwangerschaft angewendet werden. Bei geplanter oder vorliegender Schwangerschaft und während der Stillzeit möglicherweise Dosisanpassung durch den Arzt notwendig. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen
Insulin aspart oder einen der sonstigen Bestandteile. Vorsicht bei der Kombination mit Pioglitazon (Spontanmeldungen von Herzinsuffizienz). Nebenwirkungen: Sehr häufig Hypoglykämie. Gelegentlich Sehstörungen oder Ödeme zu Beginn der
Behandlung, lokale Überempfindlichkeitsreaktionen an der Injektionsstelle, Urtikaria, Exanthem, Hautausschlag, Lipodystrophien an der Injektionsstelle bei zu häufiger Injektion an der gleichen Stelle. Sehr selten schwere systemische allergische
Reaktion. Bei rascher Besserung der Blutzuckerwerte gelegentlich vorübergehende Verschlechterung einer diabetischen Retinopathie oder selten vorübergehende Nervenschmerzen. Verschreibungspflichtig. Novo Nordisk A/S, Novo Allé,
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‡ Wie bei allen Insulinprodukten muss bei älteren Patienten der Blutzuckerspiegel engmaschig kontrolliert und die Dosis von Insulin aspart an den individuellen Bedarf angepasst werden.
# Bei Typ 2 Diabetes
1. Fachinformation NovoRapid® 2. Bernard JB et al. J Hosp Med 2011;6:279–284 3. Udwadia F et al. Diabetes Manage 2012;2:103–110 4. Holman RR et al. N Engl J Med 2009;361:1736–1747 5. Meneghini L et al. Endocr Pract 2011;17:727–736
IT+Technik
Forum Politik
Windows XP –
„End of Life“ erreicht
Gut 12 Jahre ist es her, dass Microsoft das Betriebssystem
Windows XP herausgebracht hat. Viele Anwender sind damals dem Ruf gefolgt – doch bestehende Installationen
sollten bis April 2014 abgelöst werden.
Alles hat ein Ende – auch der Support für ein
so beliebtes Betriebssystem wie Windows
XP. Denn trotz einer noch hohen Verbreitung endet am 08. April 2014 der erweiterte
Support- und mit ihm die derzeit noch allmonatlich verfügbaren Sicherheitsupdates,
mit denen identifizierte Lücken geschlossen
werden. Neben der für heutige Bedrohungen nicht mehr zeitgemäßen Sicherheitsar-
wird Microsoft keine Aktualisierungen mehr
für Windows XP bereitstellen, aber Cyberkriminelle werden weiterhin nach Schwachstellen suchen und sie auch finden.
Schließlich nimmt mit dem Ende des Lebenszyklus von Windows XP aber auch die
Kompatibilität mit neuer Hard- und Software rapide ab. Selbst neuere Programme aus
dem Hause Microsoft sind unter Windows
XP nicht mehr lauffähig. Der Internet Explorer in der Version 8 ist der letzte für Windows
XP und erschien bereits 2009, aktuell wird
Version 11 ausgeliefert.
Das gleiche gilt für andere Software-Hersteller, die mit dem Auslaufen des Supports von
Windows XP ihre eigenen Produkte nur noch
auf Kompatibilität mit den neueren Versionen von Windows testen und hierfür, kostenlos
oder entgeltlich, Support
leisten.
So kommt man zu dem
Schluss, dass XP nicht
mehr dem aktuellen Stand
der Technik entspricht
und der weitere Betrieb –
vor allem aus Gründen des
Datenschutzes der Versichertendaten – auf keinen Fall empfohlen werden kann. Ob für Sie
die aktuelle Version Windows 8 mit ihrer Kacheloptik oder das von der Oberfläche noch
stärker an XP erinnernde Windows 7 in Frage kommt, ist eine Geschmacksfrage – mit
Windows 7 sind sie zumindest bis Anfang
2020 auf der „sicheren“ Seite.
Übrigens: Auch Microsoft Windows 2003
Server befindet sich nahe an seinem definierten Lebensende – im Juli 2015 läuft auch
hier der erweiterte Support aus. Wenn Sie
über die grundsätzliche Erneuerung Ihrer
Praxis-EDV nachdenken, dann sollten Sie
dies gegebenenfalls berücksichtigen.
Ende des Lebenszyklus
Die Informationstechnologie hat eine sehr hohe Innovationsgeschwindigkeit: neue Schnittstellen wie USB 3.0, immer mehr Speicher, neue Technologien (Stichwort: „Touchoberfläche“) und Standards. Vieles davon wird oftmals nur in der neuesten Version eines Betriebssystems unterstützt, auch um den Anwender von einem Umstieg zu überzeugen. Aber die
Pflege und Weiterentwicklung eines Betriebssystems kostet Ressourcen und um diese wirtschaftlich einzusetzen, wird zu definierten Zeitpunkten die Unterstützung für veraltete Versionen eingestellt. Für Windows Client Betriebssysteme finden Sie die Informationen auf
der Microsoft Homepage unter http://windows.microsoft.com/de-DE/windows/products/
lifecycle
Christian Kierdorf
IT-Sicherheitsbeauftragter Deutscher
Hausärzteverband
34
chitektur von Windows XP ist auch die Unterstützung neuer Technologien ein Treiber
hinter dem Vorhaben, die Anwender von den
neuen Versionen des Betriebssystems aus
Redmond zu überzeugen.
Speziell beim Thema Sicherheit sollte man
aufhorchen, denn mit dem Bekanntwerden der ersten gravierenden Sicherheitslücke in Windows XP nach dem 08. April setzt
man XP-Rechner einem stark erhöhten Risiko aus, kompromittiert zu werden – beim
Surfen im Internet, bei der E-Mail Nutzung
und auch beim Abspielen von Mediendateien. Mit dem Ende des erweiterten Supports
Der Hausarzt 01/2014
Foto: fotolia
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Hausarzt Medizin
Arzneimittel im
Überblick
Die App „Arznei aktuell“ enthält alle relevanten Informationen zu über 63.000 in
Deutschland gelisteten verschreibungs- und
apothekenpflichtigen Medikamenten, zu
ca. 3.000 Wirkstoffen und zu allen Medizinprodukten mit Arzneicharakter und OTXPräparaten (Datenstand 01.07.2013). In regelmäßigen und kurzen Abständen werden
Aktualisierungen zur Verfügung gestellt. Alle Angaben sind nach der Installation komplett offline verfügbar und
daher auch bei Einsätzen
ohne Funknetzversorgung
geeignet.
Die App beinhaltet u.a. folgende Daten: Handelsname, AVP, PatientenZuzahlung, günstigere
Alternativpräparate, Wirkstoff, Darreichungsform,
Indikation, Dosierungsanleitung, Nebenwirkungen, Kontraindikationen,
Schwangerschafts- und
Stillzeithinweise, PZN, Herstellerangaben.
Mit der kostenpflichtigen
Zusatzoption „Med scan“
können die Medikamentenpackungen gescannt
werden. Weitere Funktionen sind u.a. Preisvergleich, Suche über den ICD 10-Code, Recherchieren von Präparaten mit wirkstoffverwandten Alternativen.
Apps
4
Heilende Schätze aus
der Naturapotheke
Mit Hilfe der App „Heilpflanzen/Heilkräuter“ erhalten Sie umfangreiche Informationen zu zahlreichen Heilpflanzen – von A wie
Ackerschachtelhalm bis Z wie Zimt. Sie lernen etwas über die Heilwirkung und die Anwendungsgebiete, die Sammelzeit und die
Inhaltsstoffe. Die
App gibt Hinweise,
in welcher Form die
Pflanzen angewendet werden, z.B. ob
als Tinktur oder Tee.
Die Sammlung wird
kontinuierlich erweitert. Bilder und
Fotos helfen bei der
Bestimmung der
Pflanzen. Rezeptideen zur Verwendung
der Heilkräuter in
der Küche runden
das Angebot ab.
Die App eignet sich
für Ärzte ebenso wie
für interessierte Patienten.
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Fotos: iStockphoto, fotolia
App-Facts
Name
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Herausgeber
Betriebssystem
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Der Hausarzt 01 /2014
Arznei aktuell
kostenlos
ifap Service-Institut für
Ärzte und Apotheker
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Android und iOS
Smartphone und einige
Tablets
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auf die Sie nicht mehr
verzichten möchten?
Schreiben Sie uns! info@
medizinundmedien.eu
Postadresse siehe Impressum
App-Facts
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Heil­kräuter
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Unterschiede zwischen Normalinsulin und kurzwirksamen Insulinanaloga
Normalinsulin
kurzwirksame Insulinanaloga
Wirkeintritt
Wirkmaximum
Wirkdauer
SpritzEss-Abstand
nach ca. 30 – 45 Minuten
nach 2,0 – 3,0 Stunden
ca. 4,0 – 6,0 Stunden
in der Regel 15 – 30 Minuten
vor der Mahlzeit
Zwischenmahlzeit
in der Regel wegen der
längeren Wirkdauer von
Normalinsulin erforderlich
nach 3 – 4 Stunden möglich
ja
nach ca. 15 Minuten
nach 1,0 – 1,5 Stunden
ca. 2,0 – 4,0 Stunden
In der Regel nein! Injektion nach der Mahlzeit
möglich (Kinder und alte Menschen), besonders
bei niedrigen präprandialen Werten
In der Regel nicht erforderlich. Separat berechnen
und spritzen, falls die Zwischenmahlzeit eine relativ hohe BE-Menge umfasst
nach 2 – 3 Stunden möglich
nein
Blutzucker­korrektur
Mischen mit NPH-Insulin
Diabetes
Hausarzt Medizin
Insulintherapie:
Das hat sich verändert
1921, als Banting und Best das Insulin entdeckten, hatten Menschen mit
Diabetes keine Wahl. Heute jedoch gibt es viele Insuline – mit verschiedenen
Wirkprofilen. Was genau sind die Unterschiede, und was ist bei der Injek­tion
zu beachten?
Insulin ist zweifelsohne das effektivste Antidiabetikum, das uns zur Behandlung des
Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2 zur Verfügung steht.
Beim Typ-1-Diabetiker soll das Fehlen der eigenen Insulinproduktion
durch Gaben von Basalinsulin und
prandialem Insulin ausgeglichen
und der natürlichen Pankreasfunktion angepasst werden
(durch ICT oder Pumpentherapie). Sich orientierend an einem HbA1c-Wert von unter
7,5 Prozent sollen weitgehend
normale Blutzuckerverläufe
angestrebt werden.
6,5 Prozent (nach DDG-Leitlinie!). Bei sehr alten Patienten sind auch HbA1c-Werte von 7,5
Prozent akzeptabel, um Hypoglykämien zu
vermeiden.
Eine Ausnahme bildet lediglich die Insulintherapie bei Schwangeren (Gestationsdiabetes), bei denen der HbA1c-Wert im Normbereich (wie bei Gesunden) liegen sollte. Eine
hyperglykämische Stoffwechsellage erhöht
das Risiko für fetale Probleme, eine zu strenge Blutzuckereinstellung kann dagegen zu
Wachstumsretardierungen führen.
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Wichtig: Hypos vermeiden
Der Hausarzt 01 /2014
Anders als beim Typ-1-Diabetiker
mit einem absoluten Insulinmangel, müssen beim Typ-2-Diabetiker sowohl der relative Insulinmangel als auch
die Insulinresistenz – in teils sehr unterschiedlicher Ausprägung entsprechend der
Dauer des Diabetes – gleichzeitig behandelt
werden.
Aufgeschreckt durch die Ergebnisse verschiedener Studien der letzten Jahre
(ACCORD, ADVANCE, VADT) sollten gute
Blutzuckerwerte stets ohne schwere Hypoglykämien und ohne eine Gewichtszunahme erreicht werden – deshalb ist im Praxisalltag auch ein HbA1c-Wert von etwa 7
Prozent eher realistisch als einer von unter
Wahl zwischen Insulinen
Seit der Entdeckung des Insulins durch Banting und Best (1921), hat sich vor allem in den
letzten 20 Jahren sehr viel verändert. Heute stehen praktisch nur noch genetisch hergestellte Humaninsuline (hergestellt mittels
rekombinanter Techniken) und die Insulinanaloga (Kurzzeitanaloga, Langzeitanaloga)
zur Verfügung. Damit ist nicht nur der Alltag
der Betroffenen (speziell Eltern mit Kindern,
ältere Menschen, betagte Menschen, Berufstätige etc.) viel flexibler geworden, sondern
auch sicherer durch eine geringere HypoRate, besonders auch nachts (durch die Langzeit-Analoginsuline Lantus® und Levemir®).
Das bedeutet für die Betroffenen vor allem
eines: mehr Lebensqualität! Die Moleküle kurzwirksamer Analoginsuline dissoziieren nach subkutaner Injektion sehr rasch
und können so viel schneller resorbiert werden als Humaninsuline. In Deutschland sind
37
Hausarzt Medizin
gegenwärtig drei kurzwirksame und
zwei langwirkende Insulinanaloga zugelassen.
Langzeit-Analoginsuline
Aufgrund ihres ph-Wertes sind die
Langzeit-Analoginsuline Insulin Glargin (Lantus®) und Insulin Detemir (Levemir®) nicht mit anderen Insulinen
mischbar. Sie sind klar
und müssen deshalb
vor der Injektion auch
nicht geschwenkt werden – es besteht aber
grundsätzlich eine Verwechslungsgefahr mit
klaren Kurzzeit-Insulinen!
Prinzip und orientiert sich an den täglichen Blutzuckernüchternwerten. Der
Wirkungsbeginn ist etwa drei bis vier
Stunden nach Injektion zu erwarten
(„steady state“), ein Wirkmaximum ist
wenig ausgeprägt. Die Wirkdauer kann
bis zu 30 Stunden betragen.
Insulin Detemir (Levemir®)
Als Verzögerungsprinzip verfügt Levemir® über einen Fettsäurerest mit hoher Affinität an das
Albumin – sowohl
im Blut als auch an
der Injektionsstelle. Die Wirkdauer beträgt zwischen 14 und
20 Stunden, so dass es
in der Regel einmal,
Wird häufig in die „Liebbei kompletter AbdeInsulin Glargin (Lantus®)
lingsstellen“ gespritzt,
ckung des BasalinsuDie Moleküle, die in
entstehen Lipohypertrophien.
linbedarfs gelegentHexameren vorliegen,
lich auch zweimal am
werden sehr langsam in
Tag gespritzt werden
Monomere umgewanmuss. Auch durch Ledelt. Die Resorption ervemir® lassen sich bessere Nüchternfolgt dadurch langsamer und gleichblutzuckerwerte bei geringerer Hymäßiger als bei NPH-Insulinen. Glargin
poglykämiegefahr im Vergleich zu
verursacht im Vergleich zu NPH-InsuNPH-Insulinen erreichen.
linen deutlich weniger Hypoglykämien, bei besseren NüchternblutzuckerSchnellwirkende Insulinanaloga
werten und niedrigerem HbA1c-Wert.
Die zur Verfügung stehenden InsulinDie Therapie mit Glargin beginnt in der
analoga sind: Insulin Lispro (HumaRegel nach dem „Treatment to target“-
log®/Liprolog®), Insulin Aspart (NovoRapid®) und Insulin Glulisin (Apidra®).
Die Wirkung dieser monomeren Insuline setzt bereits nach 15 bis 30 Minuten
ein, das Maximum ist nach etwa einer
Stunde erreicht, und die effektive Wirkdauer beträgt etwa zwei bis drei Stunden.
Insulin Glulisin hat möglicherweise
wegen des fehlenden Zinks im Molekül
Vorteile bei adipösen Diabetikern, weil
es etwas rascher anflutet.
Wirkprofile der Insuline
Humaninsulinen eigen ist eine Zunahme von Wirkdauer und Wirkmaximum
proportional zur Insulindosis. Die
Wirkdauer von etwa 8 IE Normalinsulin
beträgt etwa vier Stunden, bei 16 IE dagegen sind es schon acht Stunden – die
Wirkdauer verdoppelt sich also!
Bei Verdoppelung der Insulindosis eines Analoginsulins nimmt dagegen die
Wirkdauer lediglich um etwa eine halbe bis einer Stunde zu.
Eine ähnlich starke Abhängigkeit von
Dosis, Wirkmaximum und Dauer gilt
auch für NPH-Insuline, viel weniger
oder kaum für Insulin Glargin. Auch
bei Levemir® besteht eine leichte
Zunahme des Wirkmaximums und
der Wirkdauer mit Steigerung der
Dosis.
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Insulinart
Name (Handelsname)
Wirkeintritt (min) Wirkmaximum (h) Wirkdauer (h)
sehr kurz wirksame
Analoginsuline
kurz wirksame
Insuline
mittellang wirksame
Insuline
lang wirksame
Analoginsuline
Human-Mischinsuline
Insulinapart (NovoRapid®), Insulingluslisin (Apidra®),
Insulinlispro (Humalog®, Liprolog®)
Humaninsulin (Actrapid®, Berlinsulin® H, Normal,
Huminsulin® Normal, Insuman® Rapid)
NPH-Insulin (Berlinsulin® H Basal, Huminsulin®, Basal,
Insuman® Basal, Protaphane®)
Insulindetemir (Levemir®)
Insulinglargin (Lantus®)
Acraphane® 30 oder 50, Berlinsulin® 30/70, Hum­insulin
Profil® III (30/70), Insuman® Comb 15, 25 oder 50
Humalog® Mix 25 oder 50, Liprolog® Mix 25 oder 50, NovoMix® 30
10­ – 20
1
2­ – 5
30
2
5­ – 7
60­ – 120
4­ – 6
12­ – 16
60­ – 120
60­ – 120
30­ – 60
–
–
4­ – 6
16 – 20
20­ – 30
12­ – 16
10­ – 20
4­ – 6
12­ – 16
Analog-Mischinsuline
38
Der Hausarzt 01 /2014
Foto: G.-W. Schmeisl
Derzeit gängige und auf dem Markt verfügbare Insulinarten
Prevenar 13 :
der erste und einzige
Pneumokokkenm
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Konjugatimpfstoff für jedeseAlter.*
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Überzeugende Immunantwort
Gute Verträglichkeit
1,3,4
1,3
Starkes Prinzip bei Kindern gezeigt
2,3,*
1 Prevenar 13 Fachinformation; 2 Pollard AJ, Perrett KP, Beverley PC. Nat Rev Immunol 2009;9(3):213–20; 3 Committee for Medicinal Products for Human Use (CHMP) variation assessment report, European Medicines Agency, 22 September 2011;
4 Jackson LA, Gurtman A, Rice K. Clin Microbiol Infect 2011;17 (Suppl. s4): S85 (Abstract 0426); * zugelassen ab 6 Wochen.
®
Prevenar 13 bietet keinen 100 %igen Schutz vor den im Impfstoff enthaltenen Serotypen und keinen Schutz vor nicht im Impfstoff enthaltenen Serotypen. Die Zulassung von Prevenar 13 basiert auf der Immunantwort funktioneller Antikörper bei
Erwachsenen ≥ 50 Jahre. Für Prevenar 13 wurde keine Reduktion der Morbidität und Mortalität bei invasiven oder nicht invasiven Pneumokokken-Erkrankungen nachgewiesen. Die am häufigsten genannten lokalen und/oder systemischen Nebenwirkungen (≥ 20 %) in klinischen Studien mit Prevenar 13 waren Rötungen, Schwellungen, Druckempfindlichkeiten, Verhärtungen und Schmerzen an der Einstichstelle, eingeschränkte Beweglichkeit des geimpften Arms, verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Durchfall, Schüttelfrost, Müdigkeit, Hautausschlag und eine Verschlechterung bestehender oder neu aufgetretener Gelenk- oder Muskelschmerzen. Hypersensitivität (z. B. Überempfindlichkeit) gegen jedweden Bestandteil von Prevenar 13
oder gegen jeden Diphtherietoxoid-enthaltenden Impfstoff stellt eine Gegenanzeige für die Anwendung von Prevenar 13 dar. Der Antikörperschwellenwert, der mit dem Schutz gegen invasive oder nicht invasive Pneumokokken-Erkrankungen bei
Erwachsenen korreliert, wurde nicht bestimmt. Die klinische Relevanz der Titer unterschiedlicher funktioneller Antikörper gegen die im Impfstoff enthaltenen Serotypen sowie zwischen Prevenar 13 und dem Pneumokokken-Polysaccharid-Impfstoff sind
nicht bekannt. Es liegen nur eingeschränkt Daten zur Sicherheit und zur Immunogenität von Prevenar 13 bei Patienten mit Sichelzellenanämie oder HIV-Infektion vor. Es liegen keine Daten für andere immunkompromittierte Patientengruppen
(z. B. mit maligner Erkrankung, hämatopoetischer Stammzelltransplantation, nephrotischem Syndrom) vor. Es sollte jeweils individuell beurteilt werden, ob ein Patient geimpft werden kann oder nicht. Immunkompromittierte Personen oder Personen mit
eingeschränter Immunantwort aufgrund einer immunsuppressiven Therapie können auf Prevenar 13 mit einer verringerten Antikörperantwort reagieren. Die Phase-III-Pivotstudien waren nicht darauf ausgelegt, Unterschiede in den Immunantworten
zwischen gesunden Erwachsenen und Erwachsenen mit spezifischen chronischen stabilen Begleiterkrankungen nachzuweisen. Die gleichzeitige Anwendung von Prevenar 13 und einem TIV-Impfstoff führte im Vergleich zu der alleinigen Anwendung
von Prevenar 13 zu einer schwächeren Immunantwort. Die klinische Relevanz dieses Ergebnisses ist unbekannt. Eine Memory-B-Zell-Produktion wurde bei Erwachsenen nach Prevenar 13 Anwendung nicht untersucht.
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Prevenar 13 Injektionssuspension. Pneumokokkenpolysaccharid-Konjugatimpfstoff (13-valent, adsorbiert). Zusammensetzung: 1 Dosis (0,5 ml) enth.: Pneumokokkenpolysaccharid, Serotypen 1, 3, 4, 5, 6A, 7F, 9V, 14, 18C, 19A, 19F, 23F: je 2,2 µg; Serotyp 6B:
4,4 µg; jeweils konjugiert an CRM197-Trägerprotein u. adsorbiert an Aluminiumphosphat. Sonst. Bestandteile: Natriumchlorid, Bernsteinsäure, Polysorbat 80, Wasser f. Inj.-zwecke. Anwendungsgebiete: Säugl., Kdr. u. Jugendl. im Alter v. 6 Wo. bis 17 J.: Aktive
Immunisierung zur Prävention v. invasiven Erkrank., Pneumonie u. akuter Otitis media, die durch S. pneumoniae verursacht werden; Erw. ≥ 18 J. u. ältere Pers.: Aktive Immunisierung zur Prävention v. invasiven Erkrank., die durch S. pneumoniae verursacht werden.
Anw. sollte auf Basis offizieller Empf. erfolgen u. Risiko invasiver Erkrank. in den verschiedenen Altersgruppen, bestehende Grunderkrank. sowie epidemiolog. Variabilität der Serotypen in den unterschiedl. geograph. Gebieten berücksichtigen. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gg. d. Wirkstoffe, gg. einen d. sonst. Bestandteile od. gg. Diphtherietoxoid. Bei Säugl. u. Kdrn. m. schwerer akuter fiebriger Erkrank. Impfung verschieben. Warnhinweise u. Vorsichtsmaßnahmen: Nicht i.v. injizieren. Überwachung u. geeignete
med. Versorgung gewährleisten für seltene Fälle einer anaphylakt. Reaktion. Keine i.m.-Inj. bei Pat. m. Thrombozytopenie od. and. Koagulationsstör., s. c.-Anw. unter Nutzen-Risiko-Abwägung mögl.; Prevenar 13 schützt ausschließl. gegen S.-pneumoniae-Serotypen,
die im Impfstoff enth. sind. Pers. m. eingeschr. Immunantw. können auf d. aktive Immunisierung m. verringerter Antikörperantwort reagieren. Daten zur Sicherheit u. Immunogenität liegen für eine begrenzte Zahl von Pers. mit Sichelzellkrankh. od. HIV-Infekt. vor. Für
Pers. aus anderen spezif. immungeschw. Gruppen sind solche Daten nicht verfügbar (wie z. B. bei Krebserkrank., hämatopoet. Stammzelltranspl., nephrot. Syndr.), somit individ. Entscheidung über Impfung. Kdr. < 2 J. sollten d. altersgerechte Prevenar-13-Grundimmunisierung erhalten. Anw. des Pneumokokken-Konjugatimpfstoffs ersetzt nicht d. Impfung m. 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffen bei Kdrn. ab 2 J. mit Erkrank., durch d. sie ein erhöhtes Risiko einer invasiven Erkrank. durch S. pneumoniae haben; wenn
diese empf. ist, sollte diese Impfung mind. im 8-wöchigen Abstand zur Gabe v. Prevenar 13 erfolgen. Es ist unklar, ob Gabe eines 23-valenten Pneumokokken-Polysaccharidimpfstoffs an ungeimpfte Kdr. od. an Kdr., die m. Prevenar 13 geimpft wurden, zu eingeschr.
Immunantwort ggü. weiteren Prevenar-13-Dosen führt. Bei Grundimmunisierung an extrem Frühgeborenen (geboren ≤ 28. SSW) u. insb. an solchen m. anamnest. unreifen Atemwegen mögl. Risiko v. Apnoen u. Notwendigkeit einer 48 – 72 Std. langen respirator. Überwachung erwägen. Gabe v. Antipyretika (nach nat. Behandlungsstandards) empf. bei gleichz. Anw. v. Impfstoffen m. Ganzkeim-Pertussis-Komponente od. bei Kdrn. m. Anfallsleiden od. Fieberkrämpfen i. d. Vorgeschichte. Nebenwirkungen: Säugl. u. Kdr. im Alter v.
6 Wo. bis 5 J.: NW in klin. Studien: Sehr häufig: vermind. Appetit; Fieber; Reizbarkeit; Erythem, Verhärtung/Schwellung od. Schmerz/Berührungsempfindlichk. an d. Inj.-stelle; Schläfrigk.; mangelh. Schlafqualität; Erythem, Verhärtung/Schwellung v. 2,5 – 7,0 cm an d.
Inj.-stelle (nach Boosterdosis u. bei 2 – 5 J. alten Kdrn). Häufig: Erbrechen; Durchfall; Ausschlag; Fieber ≥ 39 °C; eingeschr. Beweglichk. an d. Inj.-stelle wg. Schmerzen; Erythem, Verhärtung/Schwellung v. 2,5 – 7,0 cm an d. Inj.-stelle (nach Grundimmunis. bei Säugl.).
Gelegentlich: Krampfanfälle einschl. Fieberkrämpfe; Urtikaria od. Urtikaria-ähnl. Ausschlag; Erythem, Verhärtung/Schwellung > 7,0 cm an d. Inj.-stelle; Weinen. Selten: Überempfindlichkeitsreakt. einschl. Gesichtsödem, Dyspnoe, Bronchospasmus; hypoton-hyporesponsive Episode. NW nach Markteinführ. v. Prevenar 13 (Häufigk. nicht bekannt): anaphylakt./anaphylaktoide Reakt. einschl. Schock; Angioödem; Urtikaria, Dermatitis, Pruritus an d. Inj.-stelle; Hautrötung (im Gesicht u./od. am Körper); Lymphadenopathie (lokalis. im
Bereich d. Inj.-stelle); Erythema multiforme; Apnoe bei extrem Frühgeborenen (≤ 28. SSW). Kdr. u. Jugendl. im Alter v. 6 bis 17 J.: NW in klin. Studien: Sehr häufig: vermind. Appetit; Reizbarkeit; Erythem, Verhärtung/Schwellung od. Schmerz/Berührungsempfindlichk.
an d. Inj.-stelle; Schläfrigkeit; mangelhafte Schlafqualität; Berührungsempfindlichk. an d. Inj.-stelle (einschl. eingeschr. Beweglichkeit). Häufig: Kopfschm.; Erbrechen; Durchfall; Ausschlag; Urtikaria od. Urtikaria-ähnl. Ausschlag; Fieber. Weitere NW, die bei Säugl. u.
Kdr. im Alter v. 6 Wo. bis 5 J. auftraten, sind mögl. Bei Pat. mit Sichelzellkrankh. traten Kopfschm., Erbrechen, Durchfall, Fieber, Müdigkeit, Arthralgie u. Myalgie sehr häufig auf. Erw. ≥ 18 J. u. ältere Pers.: NW in klin. Studien: Sehr häufig: vermind. Appetit; Kopfschm.;
Durchfall; Erbrechen (bei Erw. zw. 18 u. 49 J.); Ausschlag; Kälteschauer; Müdigkeit; Erythem, Verhärtung/Schwellung od. Schmerz/Berührungsempfindlichk. an d. Inj.-stelle (starke Schmerzen/Berührungsempfindlichk. sehr häufig bei Erw. zw. 18 u. 39 J.); eingeschr.
Beweglichkeit d. Arms (starke Beeinträchtigungen d. Beweglichkeit des Arms sehr häufig bei Erw. zw. 18 u. 39 J.); Arthralgie; Myalgie. Häufig: Erbrechen (bei Erw. ≥ 50 J.); Fieber (sehr häufig bei Erw. zw. 18 u. 29 J.). Gelegentlich: Übelkeit; Überempfindlichkeitsreakt.
einschl. Gesichtsödem, Dyspnoe, Bronchospasmus; Lymphadenopathie im Ber. d. Inj.-stelle. Bei HIV-Infizierten traten Erbrechen sehr häufig u. Übelkeit häufig auf. Weitere Informationen siehe Fach- u. Gebrauchsinformation. Abgabestatus: Verschreibungspflichtig.
Inhaber der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Örtlicher Vertreter Deutschland: PFIZER PHARMA GmbH, 10785 Berlin. Stand: November 2013.
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b-3v5pv13-sui-0
®
Hausarzt Medizin
Die Wirkkurven der verschiedenen Insuline
Insulin-Serum-Konzentration
◼
◼
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◼
1
2
3
4
5
6
Insulinkurve Nichtdiabetiker
schnelle Insulinanaloga
Normalinsulin
Basal- oder Verzögerungsinsulin
Langwirksames Insulinanalogon
7
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9
Dr. med. Gerhard-W.
Schmeisl
Internist/Angiologe/
Diabetologe
Chefarzt Deegenbergklinik
Tel.: 09 71/821-0
Chefarzt Diabetologie Klinik Saale
(DRV-Bund)
Tel.: 09 71/85-01
Std.
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Nadellängen beachten und
Injektionsorte variieren
Das beste Insulin nützt nichts, wenn es nicht
den Vorgaben entsprechend entweder langsam (Langzeit-Analoginsulin) oder schnell
(Kurzzeit-Analoginsulin) angepasst auf die
aktuelle Lebenssituation resorbiert wird.
Denn auch heute injizieren manche Diabetiker das Insulin noch am falschen Ort.
Wird häufig in dieselben Stellen (Lieblingsstellen) gespritzt, entstehen Lipohypertrophien – dann kann die Insulinresorption von Tag zu Tag oder sogar von Injektion
zu Injektion extrem variieren. So wird es
manchmal unmöglich, ein gleichmäßiges
Blutzuckerprofil zu erreichen. Auch nicht
regelmäßiger Nadelwechsel kann zur Entstehung der Lipohypertrophien beitragen –
Nadeln sind Einmalartikel und nutzen sich
sehr schnell ab!
Injektionsstellen untersuchen
Deshalb sollten immer zuerst die Injektionsstellen an Bauch und Oberschenkeln nach
entsprechenden Hautstellen untersucht
werden, bevor die Insulintherapie einschneidend geändert wird. Manchmal bessert sich
die Blutzuckereinstellung schon deutlich,
wenn kürzere Nadeln verwendet werden,
diese auch nur einmal benutzt werden und
nicht in Lipohypertrophien injiziert wird.
40
Außerdem werden durch diese Maßnahmen
Blutergüsse, Schmerzen und Hauteinblutungen etc. vermieden. Es ist zudem wichtig, intramuskuläre Injektionen (z. B. mit einer 12
Millimeter langen Nadel in den Oberschenkel oder Oberarm) zu vermeiden – das ist
von besonderer Bedeutung, wenn „moderne“
Insulinanaloga verwendet werden.
Neue empfohlene Nadellängen (nach VDBD-Leitfaden 2012)
Diabetiker
empfohlene
Nadellänge
angehobene
Hautfalte
Einstichwinkel
Kinder und Jugendliche
4 mm
5 mm
6 mm
4 mm
5 und 6 mm
≥ 8 mm
Nein
Ja
Ja
Nein
Ja oder nein
Ja
90°
90°
45°
90°
90°
45°
Erwachsene (auch bei Personen
mit Übergewicht ≥ 5 mm)
Insulin Levemir® darf auf keinen Fall intramuskulär gespritzt werden, denn es wirkt
sonst wie ein Kurzzeit-Analoginsulin, und
es besteht dann die Gefahr einer Hypoglykämie! Gleichzeitig bleibt natürlich der Langzeiteffekt aus, wie er nach einer korrekten
subkutanen Injektion von Levemir® zu beobachten gewesen wäre – und wie es ja auch
gewünscht ist.
Literatur beim Verfasser
Übernommen mit freundlicher Genehmigung aus
„Diabetes Forum“ 4/2013
Der Hausarzt 01 /2014
Impfen
Hausarzt Medizin
bestimmten Grunderkrankungen oder Men­
schen in bestimmten Lebensumständen
(Kinderwunsch, regionale Infektionsgefähr­
dung z.B. durch FSME, besondere Freizeit­
aktivitäten). Zu den Indikationsimpfungen
zählen auch die Reiseimpfungen.
Die Impfleistung des Arztes
Die wichtigsten
Impfungen in der
Hausarztpraxis
Neben der Durchführung der Impfung ge­
hört zur Impfleistung des Arztes (Tab. 2), die
Information über den Nutzen sowie mög­
liche ­unerwünschte Wirkungen und Kom­
plikationen. Hierzu ist immer ein ärzt­liches
Beratungsgespräch notwendig, das die Impf­
anamnese und das Eruieren möglicher Kon­
traindikationen (z. B. Hühnereiweißallergie)
einschließt. Darüber hinaus sollte der Pati­
ent Empfehlungen für das Verhalten nach
der Impfung erhalten sowie über Beginn und
Dauer der Schutzwirkung und notwendige
Auffrischungen informiert werden.
Vor der Impfung muss der Arzt akute Er­
krankungen ausschließen und den Patien­
ten gegebenenfalls körperlich untersuchen.
­Jede Impfung wird im Impfausweis und in
der ­Pateintendatei dokumentiert. Eine Notiz
­bestätigt die erfolgte Impfaufklärung.
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Jeder Arzt-Patient-Kontakt sollte dazu genutzt werden, den Impf-
status zu prüfen. Schutzimpfungen gehören zu den wichtigsten,
wirksamsten und kostengünstigsten Präventionsmaßnahmen und
sollten fest in den Praxisablauf integriert sein.
Eine der wichtigsten ärztlichen ­Aufgaben
besteht darin, für einen ausreichenden Impf­
schutz der Patienten zu sorgen. Der Beginn
und Abschluss der Grund­immunisierung
liegt in der Verantwortung der Kinderärzte.
Danach stellen wir Hausärzte sicher, dass der
Impfschutz erhalten bleibt und – wenn in­
diziert – erweitert wird. Standard­impfungen
richten sich gegen Infektionen, vor denen
jeder Patienten geschützt sein sollte, Indikationsimpfungen erfolgen für Angehörige
bestimmter Berufsgruppen, Patienten mit
Diphtherie und Tetanus
Die Diphtherie (Corynebacterium diph­
theriae; toxinbildende Stämme) wird durch
Tröpfchen übertragen. Der Erreger ist welt­
weit verbreitet und kann auch von Personen
weitergegeben werden, die selbst nicht dar­
an erkrankt sind (gesunde Keimträger). Die
sytemischen Komplikationen beruhen auf
der Wirkung des Diphtherietoxins auf Herz
Tab. 1: Impfempfehlungen
Impfempfehlungen und Impfpläne werden in Deutschland von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am
Robert Koch-Institut erstellt.
Foto: www.rki.de
Der richtige Zeitpunkt zum Impfen: Die STIKO hat einen neuen Impfkalender mit aktualisierten Empfehlungen veröffentlicht (Epidemiologisches Bulletin 34/2013). Die STIKO-Empfehlungen werden nach einem
Urteil des BGH als medizinischer Standard anerkannt.
Weitere Informationen unter: www.stiko.de und www.rki.de/impfen
Der Hausarzt 01 /2014
41
Hausarzt Medizin
Tab. 2: Impfleistung des Arztes
Die Impfaufklärung muss
immer durch den Arzt erfolgen und kann nicht an
eine Praxismitarbeiterin
delegiert werden.
Jeder Arztbesuch von
Kindern, Jugendlichen
und Erwachsenen sollte
dazu genutzt werden,
die Impfdokumentation
zu überprüfen um im
gegebenen Fall den
Impfschutz zu vervollständigen.
Auch die Früherkennungsuntersuchungen
(J1 und J2, Check-up 35)
und die Untersuchungen
nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz sollen
für die Impfprophylaxe
genutzt werden.
Nur vollständig erbrachte Impfleistungen
dürfen abgerechnet werden.
Kontraindikationen von
Impfungen sind unbedingt zu beachten (beispielsweise akut hochfieberhafte Infekte,
Allergien gegen Impfstoffbestandteile, Impfkomplikationen nach
früherer Gabe des entsprechenden Impfstoffes, Kontraindikation
von Lebendimpfstoffen
und strenge Indikationsstellung zur Impfung bei
Schwangeren und bei
Immunsuppression).
Kinderkrankheiten –
ein ­verhängnisvoller Irrtum
Einige der sog. Kinderkrankheiten treten heute vermehrt auch bei Erwachsenen auf. Während die Impfraten bei Kindern relativ hoch
sind, kommt es bei Erwachsenen aufgrund
des oft unzureichenden Impfschutzes zu Infektionen, die vermeidbar wären.
Ein Beispiel ist der Keuchhustenerreger
Bordetella pertussis, der zahlreiche Toxine bildet. Die Immunität nach einer Erkrankung hält im Mittel nur etwa 10–15 Jahre an. Deshalb können sich Jugendliche und
Erwachsene erneut infizieren. Das Erkrankungsalter hat sich in Richtung der Erwachsenen verlagert. Die Erkrankung verläuft bei
Erwachsenen oft untypisch, weshalb sie häufig unentdeckt bleibt oder erst spät diagnostiziert wird. Einer Studie zufolge hat jeder
zehnte Erwachsene mit länger dauerndem
Husten Pertussis.
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und ZNS. Die Diphtherie ist in weiten Gebieten der Dritten Welt endemisch (Einschleppungsgefahr). Ein Impfschutz wird generell
weltweit empfohlen.
Dr. med. Matthias
Frank
Facharzt für Allgemeinmedizin
Am Brurain 12
76187 Karlsruhe
Mail: [email protected]
Tetanus wird durch das Endotoxin des
­an­aeroben Bakteriums Clostridium ­tetani
hervorgerufen. Die Sporen sind sehr
­widerstandsfähig und ubiquitär, hauptsächlich im Erdreich und im Kot von Pferden und
anderen Tieren. Eintrittspforten sind häufig Bagatellverletzungen; besonders gefährlich sind aber tiefe und verschmutzte Wunden. Das Vollbild der Erkrankung weist auch
­heute noch eine Letalität von 25–50 % auf.
Die Poliomyelitis ist eine in Deutschland
schon fast vergessene Krankheit. Obwohl die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) ­Europa
2002 für poliofrei erklärt hatte, wurden 2010
im Osten Europas erstmals wieder einzelne
Fälle verzeichnet. In einigen Ländern ­Afrikas
und Asiens tritt Polio immer noch endemisch auf. Die Gefahr der Einschleppung
besteht demanch auch für Länder, die wie
42
Foto: Matthias Frank
Effektives Impfmanagement be­
ginnt bereits am Empfang. Die
Praxis­mitarbeiterinnen informie­
ren die Patienten über notwendige
Schutzimpfungen und vereinbaren
einen Termin zur Impfberatung und
Impfung.
Der Hausarzt 01 /2014
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Im Akutfall und zur Prävention (z. B. bei Reisen)
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Hefe od. einen d. sonst. Bestandt. Pat. m. lebensbedrohlicher Erkrankung (z. B. komplizierte intensivmed. Krankheitsverläufe) od. geschwächter lmmunabwehr (z. B. HIV-Infektionen, Organtransplantation, Leukämie, bösartige Tumore,
Bestrahlung, Chemotherapie, langzeitig hochdos. Kortisonbehandlung) u./od. ZVK. Säuglinge und Kleinkinder unter 2 J. sind in jedem Fall v. einer Selbstmedikation auszuschließen u. nur nach Rückspr. mit d. Arzt
zu behandeln. Schwangerschaft u. Stillzeit: Keine Anwendung. Hinweis: Enthält Lactose. Pat. m. selt. hereditärer Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel od. Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Perenterol®
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vor, dass Saccharomyces boulardii die Blutbahn b. Pat. m. ZVK, m. lebensbedrohlicher Erkrankung, m. schwerer Grunderkrankung od. herabgesetzter Immunabwehr besiedeln kann. Über Häufigkeiten können
keine Angaben gemacht werden. Weit. Angaben: S. Gebrauchs- u. Fachinformation. Stand: November 2012. MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Kuhloweg 37, 58638 Iserlohn. www.perenterol.de
Hausarzt Medizin
Deutschland bereits als poliofrei gelten.
Poliomyelitis kann auch im Erwachsenen­
alter auftreten und verläuft dann häufig
schwerer als in der Kindheit. Die Übertra­
gung ist nur oral von Mensch zu Mensch
möglich. Die Ständige Impfkommission
(STIKO) empfiehlt nicht nur die vollständige
Grundimmunisierung aller Personen, son­
dern auch mindestens ­eine Auffrischimp­
fung. Weitere Impfungen im Zehnjahres­
abstand sind bei erhöhtem Risiko (Reise in
ein Endemiegebiet oder beruf­
liche Exposition) indiziert.
Masern werden durch Paramyxoviren verursacht und sind
extrem ansteckend. Die Viren
werden durch Tröpfchen, z. B.
beim Husten und Niesen oder
sogar beim Sprechen übertra­
gen. Fast jeder Kontakt unge­
schützter Personen mit einem
Erkrankten führt zur Anste­
ckung, oft sogar über mehrere
Meter Entfernung.
Masern sind keine harmlose
Kinderkrankheit. Komplika­
tionen wie Mittelohr-, Lun­
gen- oder Gehirnentzün­
dungen sind möglich. Heute
betrifft etwa die Hälfte der ge­
meldeten Masernfälle Jugend­
liche und junge Erwachsene.
geschützte Schwangere anstecken und es
zur Röteln­embryopathie kommt. Blindheit,
Taubheit, Herzfehler, geistige Behinderung,
Leberentzündung oder sogar Totgeburt kön­
nen die Folge sein.
Vor einer Schwangerschaft sollte der Impf­
pass durchgesehen werden und ggf. eine
(Auffrisch-)Impfung erfolgen.
Die STIKO empfiehlt Frauen im gebärfähigen
Alter zwei Rötelnimpfungen, wobei es fol­
gende Neuerung gibt: Fehlende Impfungen
können ohne vorherige Titerbestimmung
direkt nachgeholt werden. Bei zusätzlicher
Indikation für eine Masernimpfung sollte
die erste Immunisierung mit einem MasernMumps-Röteln-Impfstoff (MMR), die zwei­
te mit einem Röteln-Monoimpfstoff erfol­
gen. Frauen im gebärfähigen Alter, die schon
einmal geimpft wurden, sollten die zweite
Impfung mit einem Röteln-Monoimpfstoff
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▪▪ Gegen Pertussis besteht kein Nestschutz.
Neugeborene und junge Säuglinge sind daher stark gefährdet; sie haben außerdem das
höchste Risiko für schwere Komplikationen.
▪▪ Keuchhusten ist immer noch eine der häufigsten Infektionskrankheiten des Kindesalters.
Fast alle Krankenhausbehandlungen und fast
alle Todesfälle an dieser Infektion betreffen
junge, ungeimpfte Säuglinge (vor allem unter
sechs Monaten).
Um bevölkerungsweit einen möglichst breiten
Impfschutz aufzubauen und insbesondere auch
Säuglinge vor der Erkrankung zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit
2009, alle Erwachsenen bei der nächsten fälligen
Tetanus-Diphtherie-Impfung einmalig auch gegen Pertussis zu impfen.
Mumps wird ebenfalls durch
Paramyxoviren verursacht, die
durch Tröpfchen übertragen
werden. Komplikationen sind
die Beeinträchtigung des Hörvermögens bis
hin zur Taubheit sowie – bei Erkrankung in
der Pubertät – eine Entzündung der Hoden
bzw. ­Eierstöcke, die zu eingeschränkter Fort­
pfanzungsfähigkeit führen kann.
Auch Rötelnviren werden durch Tröpfchen
von Mensch zu Mensch übertragen. Der Er­
reger ist weltweit verbreitet und wird häu­
fig von Personen weitergegeben, die dar­
an unbemerkt erkranken. Mit der Impfung
will man vor allem verhindern, dass sich un­
44
Wichtig: Masern
▪▪ Eine gefährliche Komplikation ist die Masern­
enzephalitis (Sterblichkeit etwa 30 %).
▪▪ Gefürchtete Spätfolge ist die SSPE (subakute sklerosierende Panenzephalitis), die meist
­innerhalb von sechs bis zwölf Monaten zum
Tode führt.
▪▪ Es gibt keine wirksame Behandlung gegen
die Masern oder gegen ihre schwerwiegenden
Komplikationen.
Kinder erhalten nach wie vor zwei Impfungen.
Die erste sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten
durchgeführt werden, die zweite bis zum Ende
des zweiten Lebensjahres.
Seit Juli 2010 empfiehlt die STIKO für alle nach
1970 geborenen Personen, die 18 Jahre oder älter sind und bisher nicht gegen Masern geimpft
wurden, deren Impfstatus unklar ist oder die
nur einmal in der Kindheit geimpft wurden,
­eine ­Masernimpfung (vorzugsweise mit einem
­Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps
und ­Röteln).
Der Hausarzt 01 /2014
Fotos: fotolia
Wichtig: Pertussis
Hausarzt Medizin
erhalten. Kontraindikationen (Schwangerschaft, Immunsuppression) streng beachten!
Impfungen in der Hausarztpraxis
Der Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist ein neurotropes Virus,
das durch Zeckenstich auf den Menschen
übertragen wird. Das RKI veröffentlicht
jährlich eine Karte der FSME-Risikogebiete
in Deutschland. Die Hauptübertragungszeit
liegt zwischen ­April und November. Vereinzelte Infektionen kommen auch in milden
Wintern vor. Die Impfung ist für alle Personen mit wiederholtem oder dauerhaftem
Aufenthalt in einem FSME-­Endemiegebiet
indiziert.
▪▪ Zunächst sollten alle bei uns üblichen und
von der STIKO empfohlenen Schutzimp­
fungen auf ihre Aktualität überprüft und
gegebenenfalls ergänzt oder aufgefrischt
werden.
▪▪ Die STIKO empfiehlt allen Erwachsenen
einmalig eine Impfung gegen Pertussis. Die
Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diph­
therie sollte deshalb als Kombinations­
impfung mit einem Impfstoff auch gegen
Pertussis gegeben werden.
▪▪ Alle nach 1970 geborenen Personen, die
18 Jahre oder älter sind und bisher nicht
gegen Masern geimpft wurden, deren
Impfstatus unklar ist oder die nur einmal in
der Kindheit geimpft wurden, sollen eine
Masern­impfung erhalten.
▪▪ Wie alle Lebendimpfstoffe darf der Masern­
impfstoff nicht bei Immundefekten bzw. un­
ter immunsuppressiver Therapie angewen­
det werden. Auch Schwangere dürfen nicht
geimpft werden. Lebendimpfstoffe sind
­darüber hinaus die Vakzine gegen Mumps,
Röteln und Varizellen. Es gelten daher hier­
für die gleichen Kontraindikationen wie für
den Masernimpfstoff: Nicht geimpft werden
dürfen Menschen mit Immundefekten oder
unter immunsuppressiver Therapie sowie
Schwangere.
▪▪ Nach einer in der Kindheit oder im Erwach­
senenalter erfolgreich durchgeführten
Grundimmunisierung gegen Hepatitis B ist
im Allgemeinen keine Auffrischimpfung
mehr notwendig. Es wird wie bisher die
Kontrolle des Impferfolgs anhand der Anti­
körper im Blut empfohlen.
▪▪ Die aktive Immunisierung vermittelt nicht
nur einen Individualschutz, sondern kann
bei genügend hoher Durchimpfungsrate
häufig auch die Erkrankungsrate bei Nicht­
geimpften senken und dadurch helfen, eine
Infektionskrankheit einzudämmen.
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Influenzaviren sind umhüllte RNA-Viren.
Die wichtigsten humanpathogenen Sub­
typen sind H3N2, H2N2 und H1N1 (Schweine­
grippe-Virus). Das Virus H5N1 ist der Erreger
der Vogelgrippe. Eine Allergie gegen Hühnereiweiß ist eine Gegenanzeige für Impfstoffe,
die in Hühnereiern hergestellt wurden.
Die jährliche Impfung verringert das Risiko,
überhaupt zu erkranken bzw. schwere Komplikationen zu erleiden. Neben RisikopatiHDV) parenteral. Die STIKO hat ihre Empenten (siehe STIKO-Empfehlungen) sollten
fehlungen zur Auffrischung des Hepatiu. a. alle Ärzte/Ärztinnen
tis-B-Impfschutzes für
und deren PraxismitarbeiteErwachsene geändert: EiNeben hygienischen
rinnen) geimpft sein. Auch
ne Auffrischung muss
Vorkehrungen sind
Schwangeren wird eine Impnicht mehr automatisch
Schutzimpfungen die
wichtigsten Maßnahfung empfohlen.
nach zehn Jahren erfolgen.
men zur Prophylaxe von
­Allerdings sollte der Erfolg
Infektionskrankheiten.
Pneumokokken (Streptoder Grund­immunisierung
coccus pneumo­niae) weranhand des Antikörper­
den durch Tröpfchen übertiters überprüft werden.
tragen. Die Bakterien finden sich auch im
Für Kinder und Jugendliche hat sich nichts
Nasen-­Rachen-Raum vieler gesunder Mengeändert. Hier wurde eine Auffrischimpfung
Literatur beim Verfasser
schen und können von diesen weitergeschon bisher nur für Risikogruppen empMögliche Interessenkonflikte: keine
geben werden. Lokale oder systemische
fohlen.
Abwehr­schwäche, etwa durch vorausgeganFazit
gene Infekte, ermöglichen dem Erreger eine endo­gene Infektion. Risikofaktoren sind
chronische Erkrankungen und Asplenie.
Die spektakulären Erfolge in der Verhütung von schweren Erkrankungen, die
Foto: DGK
im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts mit der Entwicklung der Pockenimp-
Aktuell werden fünf miteinander nicht verwandte Hepatitisviren unterschieden (A
bis E). Hepatitis-A- und -E-Viren (HAV bzw.
HEV) werden vorwiegend fäkal-oral übertragen, die anderen drei Arten (HBV, HCV und
Der Hausarzt 01 /2014
fung durch den englischen Landarzt Edward Jenner (1749–1823) begonnen hatte, dürfen nicht vergessen lassen, dass die Erreger noch präsent sind. Ein Nachlassen der Impfbereitschaft kann deshalb schnell zu einem erneuten Auftreten
dieser Krankheiten führen. Für einen ausreichenden Impfschutz zu sorgen, ist
eine der wichtigsten und wirksamsten ärztlichen Aufgaben.
45
Infektione
Hausarzt Medizin
Infektionen der Atemwege –
stimmt die Diagnose?
Die Therapie von Atemwegsinfektionen wird häufig als leicht und unkompliziert angesehen. Dabei entscheiden einige wenige Überlegungen über Erfolg
und Misserfolg der Therapie und die Prognose des Patienten. Wer diese Überlegungen beachtet, wird seine Arbeit noch erfolgreicher gestalten können. Im
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Folgenden sollen einige wichtige Fehlentscheidungen aufgearbeitet werden.
Fallbeispiel
Herr S., 73 Jahre alt, seit 10 Jahren Ex-Raucher stellt sich Ende August bei warmem Sommerwetter in der Praxis vor und klagt über gelben Auswurf. Bei der Untersuchung ist kein
sicherer pathologischer Befund zu erheben. Ein Infekt wird wegen des guten Wetters und
fehlender Patienten mit einer „Sommergrippe“ als unwahrscheinlich angesehen.
Eine Lungenfunktion belegt den Verlust der Vitalkapazität mehr als einen Liter in zwei
Jahren, was nicht mit dem Altern zu erklären ist. Die Rö-Thorax-Aufnahme zeigt eine etwas verwaschene Zwerchfellkuppe rechts. Die veranlasste Bronchoskopie deckt ein stenosierendes Bronchialkarzinom im rechten Unterlappen auf.
Es wäre sicher fatal für den Patienten und seine Prognose gewesen, wenn eine Antibiotikatherapie die möglicherweise vorliegende leichte Begleitinfektion zum Verschwinden
gebracht und die korrekte Diagnose verzögert hätte!
Tab. 1: Unterscheidungsmerkmale zwischen Virusinfekt, Influenza und
bakteriellem Infekt
Kriterium
Krankheitsbeginn
Fieber
Muskelschmerzen
Husten
Auswurf
46
Viral
Influenza
Bakteriell
Langsam progredient
Sofort schlecht
Langsam ansteigend
Sofort hoch
Häufig
Schwer
Selten
Trocken
Feucht
Keiner bis minimal
Kaum
nen, die mit einem Infekt rein gar nichts zu
tun haben. Leider müssen wir Hausärzte uns
bei der Diagnostik von Atemwegsinfektionen fast ausschließlich auf unser Wissen,
unsere Erfahrung und unser Fingerspitzengefühl verlassen. Technische Untersuchungen stehen uns nur eingeschränkt zur
Verfügung. Dabei ist zu beachten, dass ausschließlich das Procalcitonin und das Differenzialblutbild eine Unterscheidungsmöglichkeit zwischen viral und bakteriell
zulassen. Alle anderen Untersuchungen sind
eher unspezifisch und können auch durch
andere Krankheiten verändert werden. Eine Röntgen-Thorax-Aufnahme zur Bestätigung einer Pneumonie, wie es die Leitlinien
verlangen, oder zum Ausschluss zu erhalten,
ist sogar in Großstädten in den letzten Jahren dank der Verhinderungspolitik der KVen fast unmöglich geworden.
Falsche Indikation
Hilfreich kann es für die Entscheidung für
und wider ein Antibiotikum ebenfalls sein,
wenn wir uns immer wieder vor Augen führen, dass 80 Prozent aller Infektionen der
Atemwege in der Hausarztpraxis viraler Genese sind, wir nur mit wenigen Pneumonien
(ca. 3 – 5) in einem Winterhalbjahr zu rechDer Hausarzt 01 /2014
Foto: fotolia
Diagnose und Differenzialdiagnose eines
Atemwegsinfektes sind nicht immer leicht,
obwohl einige Hinweise den richtigen Weg
deuten können (Tab. 1). Wir alle wissen, dass
die typischen Symptome eines Atemwegsinfektes wie Husten, Auswurf und auch Luftnot bei vielen Krankheiten vorkommen kön-
n
Hausarzt Medizin
nen haben und wir „fast“ nichts falsch maTab. 2: Einige ernste Nebenwirkungen von Antibiotika
chen können, wenn wir rein statistisch priNebenwirkung
Folge
mär von einem Virusinfekt ausgehen.
Allergie
Akute Beschwerden bis zum Schock
Mittlerweile gibt es zahlreiche UntersuSpätfolge:
lebenslanger Ausfall einer Antibiotikaklasse
chungen, die belegen konnten, dass bei den
Photosensibilität
Akute
Beschwerden
bis Lyell-Syndrom
üblicherweise in der Praxis vorkommenden
Clostridium dificile Infektion
Durchfall, Antibiose, Kolektomie, Tod
bakteriellen Infektionen, von einer AntibioLeberschaden
Passager, chronisch, foudroyant
tikatherapie kein oder nur wenig Nutzen zu
Herzprobleme
Herzrhythmusstörungen etc.
erwarten ist. Bedenken wir selbst im Wissen,
Blutbildschädigung
Passager, chronisch
dass Antibiotika eher seltener ernste Nebenwirkungen im Vergleich zu vielen anderen
Substanzen verursachen, dass Antibiotika
auch ernste Nebenwirkungen (Tab. 2) besitmer die Devise, „in dubio pro reo!“ Einem
Confusion
zen, ist Zurückhaltung bei der Verordnung
jungen, kräftigen und sonst gesunden Men[Bewusstsein]
eines Antibiotikums noch mehr angeraten.
schen ist es eher zuzumuten, einen vermuteingetrübt?
Zusätzlich sollten wir uns immer vor Augen
lich bakteriellen Infekt „ohne“ Hilfe eines
1 Punkt
führen, dass jede eingesparte AntibiotikaAntibiotikums durchzustehen als einem
verordnung helfen kann, Resistenzentwickchronisch Erkrankten.
lungen zu verhindern oder wenigsten zu verRespiratory rate
langsamen.
[Atemfrequenz]
Behandlungsort
stimmt
nicht
Selbstverständlich muss jeder Patient mit ei≥ 30 / Minute?
nem Atemwegsinfekt bei nur symptomatiEine der vorrangigen Entscheidungen vor
1 Punkt
scher Therapie aufgefordert werden, sich umder Therapie ist die Frage, ob der Patient amgehend bei einer Verschlechterung erneut
bulant behandelt werden kann oder weBlood Pressure
vorzustellen. Es hat sich bewährt, bei diegen eines erhöhten Risikos stationär einge[Blutdruck]
wiesen werden muss. Die meisten Kollegen
ser Gelegenheit zu betonen, „... und wenn es
Systolisch < 90
diastolisch
treffen sicher die richtige Entscheidung
morgen ist!“ Diese Aufforderung sollte auch
< 60?
aus ihrer Erfahrung. Hiereine erneute Vorstellung in1 Punkt
bei kann aber der CRB-65
nerhalb eines vorgegebenen
Wir sollten immer an
Test (Tab.3) hilfreich sein.
Zeitraums bei ausbleibender
den berühmten Satz
Ab einem Punkt ist das LeBesserung beinhalten. Vor
von Professor Virchow
65
denken: „Vor der Therabensrisiko erhöht und die
einer Entscheidung für ein
[Alter]
pie steht die Diagnose!“
Entscheidung für eine staAntibiotikum ist es bei ent≥ 65 Jahre?
tionäre Behandlung empsprechender Voraussetzung
1 Punkt
fehlenswert, sollte aber in
empfehlenswert, den PatienAbhängigkeit von Begleitten zu fragen, ob er ein AnitTab. 3:
umständen und deren Beurteilung durch
biotikum einnehmen oder lieber noch einRisiko-Score:
den behandelnden Arzt gefällt werden. Ab
mal abwarten wolle. Viele Patienten ziehen es
Der CRB-65 Test
zwei Punkten ruft das erhöhte Risiko nach
vor, lieber noch abzuwarten. Bei unkommeneiner stationären Behandlung. Diese Risikotierter Verordnung eines Antibiotikums beabschätzung mittels CRB-65 Test eignet sich
steht die Gefahr, dass Patienten:
sowohl vor Beginn der Therapie als auch im
▪▪ das Rezept nicht einlösen
Verlauf und kann bei Dokumentation des
▪▪ das Rezept zwar einlösen, das Medikament
Ergebnisses auch bei juristischen Auseinanaber nicht einnehmen
dersetzungen helfen.
▪▪ das Medikament ohne Überzeugung einnehmen und wegen der „bösen Chemie“
reduzieren oder die Einnahmedauer verKorrekte Wahl des Antibiotikums
kürzen.
Selbstverständlich gilt bei der Überlegung
Die Auswahl des geeigneten Antibiotikums
für oder wider eine Antibiotikatherapie imwird rein empirisch getroffen. Die Bedeu-
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Der Hausarzt 01 /2014
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Hausarzt Medizin
Abb. 1: Akute Exazerbation einer COPD (AECOPD) – Lungenfunktion
und Erreger
70
60
◼ S. pneumoniae und grampos. Kokken
◼ H. influenzae / M. catarrhalis
◼ Enterobacteriaceae / Pseudomonas spp.
63
50
40
47
40
30
30
20
23
33
27
10
0
23
13
bakterielle Bronchitis kennen wir die Leitkeime, vor allem Pneumokokken, H. influenzae und Moraxella catarrhalis.
Schaut man sich unter diesen Voraussetzungen die Behandlungen mit Antibiotika kritisch an, fallen neben der zu „häufigen“ Antibiotikaverordnungen vor allem zwei mit
einer erfolgreichen Behandlung nicht zu vereinbarende Fehler auf:
1. Die Antibiotika werden weniger nach ihrem Wirkspektrum und ihres Nebenwirkungs- und Interaktionspotenzials eingesetzt als in Abhängigkeit von ihrem Preis.
Mit jedem Freiwerden des Patentschutzes
kann der Anstieg der Verordnungszahlen
für das bewusste Antibiotikum beobachtet werden. Dabei bleibt leider unberücksichtigt, dass die Kosten für Antibiotika im
Vergleich zu anderen Medikamentenverordnungen kaum ins Gewicht fallen.
2. Ciprofloxacin kommt bedauerlicherweise
bei der Behandlung von Atemwegsinfektionen viel zu häufig zum Einsatz. Selbst
die älteren Chinolone, wie z.B. Ofloxacin
finden Verwendung, obwohl die genannten Chinolone alleine schon wegen ihrer
Pneumokokkenlücke im Wirkspektrum
bei unkomplizierten Infektionen keine
Anwendung finden sollten! Der Einsatz
von Ciprofloxacin macht ausschließlich
bei Vorliegen oder potenziellem Vorliegen
von gram-negativen Erregern Sinn (s. u.).
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Stadium 1
FEV1 ≥ 50 % Soll
Stadium 2
> 35 – 50 %
Stadium 3
≤ 35 %
Eller J. et al., Chest 113: 1542-1548 (1998)
Tab. 4: Einteilung der Pneumonie (CAP) bei ambulanten Patienten
nach Risikofaktoren (S3-Leitlinie)
Ambulante
Patienten ohne
Risikofaktoren
▪▪ sind ohne schwere Begleiterkrankung
▪▪ hatten keine Antibiotikatherapie in den letzten drei Monaten
▪▪ sind in stabilem klinischen Zustand
Ambulante
Patienten mit
Risikofaktoren
▪▪ hatten eine Antibiotikatherapie in den letzten die Monaten
▪▪ sind Bewohner von Pflegeheimen
▪▪ haben chronische Krankheiten (Herz, Niere, Leber)
tung dieser Entscheidung wird belegt durch
die Feststellung, dass die Prognose des Patienten schlechter wird, wenn das zuerst gewählte Antibiotikum nicht erfolgreich war
und die Therapie geändert werden musste.
Bei der Wahl des Antibiotikums müssen die
Leitkeime, allen voran die Pneumokokken
immer im Wirkspektrum enthalten sein. Für
die akute bakterielle Bronchitis existieren
keine Untersuchungen, mit welchen Bakterien wir zu rechnen haben. Wir therapieren
somit nicht nach der Wahrscheinlichkeit der
vorliegenden Keime, sondern eigentlich völlig blind. Damit wird die Indikation für eine Antibiotikatherapie in diesen Fällen weiter eingeschränkt. Nur für die superinfizierte
48
Von allen Chinolonen besitzen ausschließlich die neueren Substanzen, Levofloxacin
und Moxifloxacin eine Wirkung gegen Pneumokokken und rechtfertigen damit ihren
Einsatz bei den Atemwegsinfektionen alternativ zu den anderen Antibiotika.
Neben diesen Überlegungen muss die aktuelle Resistenzlage immer Berücksichtigung finden. Die regionalen Resistenzen sollten regelmäßig beim Einsendelabor abgerufen werde.
In Zeiten der zunehmenden Globalisierung
reicht es aber nicht mehr, nur die Resistenzen in Deutschland im Auge zu behalten. Die
Resistenzen der wichtigsten Bakterien sind
bereits in einigen europäischen Ländern so
hoch, dass dort einige Antibiotika praktisch
unwirksam sind. Aus diesem Grund zählt die
Der Hausarzt 01 /2014
Hausarzt Medizin
Frage nach einer kürzlich zurück liegenden
▪▪ Für die Dosis ist beim Erwachsenen bis
Auslandsreise obligat zur Anamnese.
70 kg eine Dosis von 3 x 750 mg ausreichend. Bei einem Körpergewicht über 70
Streng genommen gibt es eigentlich nur
kg muss die Dosis 3 x 1 000 mg betragen.
zwei Krankheiten, bei denen eine Antibioti▪▪ Die Dosen müssen 3 x pro Tag gegeben
katherapie praktisch unerlässlich ist, sofern
werden.
andere Erreger, Viren oder „Pilze“ nicht si▪▪ Levofloxacin wird zu selten verordnet!
cher als Auslöser der Infektion nachgewieIm Gegensatz zu Moxifloxacin ist Levoflosen werden können.
xacin nicht für die einmalige Gabe am Tag
Bei der Pneumonie bleiben die Pneumokokgeeignet und muss zwei Mal pro Tag verabken Hauptverursacher, alle anderen Erreger
reicht werden.
sind seltener anzutreffen als angenommen.
Hinweis: Jedes Abweichen von diesen
Die Wahl des richtigen Antibiotikums muss
Vorgaben führt dazu, dass die Gewebebei der Pneumonie zusätzlich noch die Beurspiegel unter die therapeutisch wirksateilung des speziellen Risikos berücksichtime Konzentration sinken. Die Erreger
gen (Tab 4).
können nicht vernichtet werden und es
Bei der COPD verursacht jede Exazerbation
droht eine Resistenzentwicklung.
einen irreversiblen Verlust an Lungenfunk▪▪ Die korrekte, für jedes einzelne Antibiotion. Neben der Vorbeugung und Reduktion
tikum vorgegebene Dauer einer Therapie
von Exazerbationen mit Hilfe von Impfunsollte nur in Ausnahmefällen überschritgen (Influenza, Pneumokokken) und einer
ten werden! Für die meisten Indikationen
korrekten Dauertherapie müssen unsere Be¬ Ausnahme z.B. Azithromühungen darin bestehen,
mycin (3 Tage) wegen seidas Ausmaß eines DauerschaDie Frage nach einer
ner langen Halbwertszeit
dens zu reduzieren.
kürzlich unternom¬ beträgt die Dauer für
Auch wenn nur selten Baktemenen Auslandsreise
Bronchitis 5, Sinusitis und
rien als Erreger nachgewiesen
gehört zur Anamnese.
Pneumonie 5 ¬ 10 Tage.
werden können, hat sich die
Hinweis: Eine deutliche
Gabe eines Antibiotikums neÜberschreitung der empben anderen Maßnahmen befohlenen Therapiedauer ist nicht hilfwährt. Zusätzlich empfiehlt sich die Kombireich, sondern verbunden mit der Gefahr
nation mit einem systemischen Kortison für
einer vermehrten Bildung von resistencirca 5 Tage, weil zum Zeitpunkt der Exazerten Keimen.
bation auch bei der COPD eine eosinophile
Entzündung sehr wahrscheinlich ist und diese erfolgreich mit einem Kortison behandelt
Pharmakokinese beachten
werden kann. Interessanterweise wechselt
das Erregerspektrum in Abhängigkeit von der
Durch Antibiotika, die fehlerhaft eingeLungenfunktion (Abb.1), wodurch die Wahl
nommen werden, treten entweder ein Wirkdes Antibiotikums gezielter erfolgen kann.
verlust durch zu geringe Resorption oder
Nebenwirkungen durch verzögerte Ausscheidung ein oder sie beeinflussen die
Richtige Dosis und Dauer
Wirkspiegel anderer Medikamente.
Neu ist zum Beispiel, dass mit der KombinaDie korrekte Diagnose und die Entscheidung
tion von Statinen mit Clarithromycin oder
für die richtige Therapie sowie die Wahl des
Erythromycin ein erhöhtes Risiko für Rabdogeeigneten Antibiotikums sichern den Ermyolyse und akuter Nierenschädigung verfolg. In diesem Zusammenhang ist es wichbunden ist. Diese Gefahr besteht nicht bei
tig, dass die Dosis, Zahl der Einnahmen pro
der Kombination mit Azithromycin, weil dieTag sowie die Einnahmedauer stimmen, z.B.:
ses das Cytochrome P450 3A4 nicht inhibiert
▪▪ Amoxicillin wird unterdosiert und zu selund damit den Abbau nicht stört.
ten gegeben.
Dr. med.
Thomas Hausen
Arzt für Allgemeinund Sportmedizin,
Grafenstr. 52,
45239 Essen
E-Mail: th.hausen@
t-online.de
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Der Hausarzt 01 /2014
Fazit
▪▪ Nicht an, sondern mit Antibiotika sparen.
▪▪ Antibiotika so selten wie
möglich, aber so häufig wie
nötig.
▪▪ Wenn nötig, dann das richtige Antibiotikum in der richtigen Dosis und Häufigkeit
pro Tag und für die richtige
Dauer.
Literatur beim Verfasser.
Mögliche Interessenkonflikte:
Beratertätigkeit, Vorträge und Artikel für:
Aerocrine, Bayer, Boehringer Ingelheim,
Mundipharma, Novartis.
49
Hausarzt Medizin
Patienten-Merkblatt
Infektion der Atemwege
Was Sie wissen sollten
uslöser sind in 80% Viren. AntiA
biotika können hier nicht helfen!
Gegen eine „leichtfertige“ Einnahme eines
Antibiotikums sprechen vor allem vier Gründe:
er einmal eine LungenentzünW
dung durchgemacht hat, ist nicht
stärker gefährdet!
1 ) In wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass Abwarten in vielen Fällen besser ist als
die Behandlung mit einem Antibiotikum!
Ein schweres Krankheitsgefühl
ist kein Hinweis auf einen bakteriellen Infekt!
Ein Patient mit einer Grippe kann
sich viel schlechter fühlen und
auch aussehen als jemand mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung.
3 ) Der übertrieben häufige Gebrauch von Antibiotika führt
zu Wirkverlust (Resistenzen)! Mittlerweile sterben Menschen
wieder, weil Antibiotika nicht mehr helfen.
2 ) Kinder, die häufig mit Antibiotika behandelt worden sind,
erkranken im späteren Leben häufiger an einer chronischen
Darmentzündung!
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Eine Grippe dauert mit Doktor
2 Wochen und ohne 14 Tage!
Es gibt keine Möglichkeit diese
Dauer abzukürzen! Medikamente
können nur Beschwerden lindern.
Antibiotika können nicht helfen!
uchen Sie Ihren Arzt erneut
S
auf, wenn sich Ihr Zustand verschlechtert hat!
Das kann bereits innerhalb weniger Stunden der Fall sein.
Fotos: fotolia
Suchen Sie Ihren Arzt erneut auf,
wenn sich Ihr Zustand nicht bessern will!
Antibiotika so selten wie möglich!
Wenn nötig, dann aber unbedingt
korrekt anwenden!
Sollten Sie ein Antibiotikum erhalten
haben, beachten Sie bitte folgende
Hinweise:
Nehmen Sie das Antibiotikum unbedingt nach den Vorgaben Ihres
Arztes ein!
Ein Antibiotikum kann nur richtig
hilfreich sein, wenn es in der korrekten Dosis, häufig genug pro
Tag (1 – 3 Mal) und ausreichend
lange (3, 5, 7, oder 10 Tage) eingenommen wird.
Die Antibiotika unterscheiden sich in den
Einnahmevorschriften!
Fotos: x, y
ertrauen Sie Ihrem Arzt! DränV
gen Sie ihn nicht, ein Antibiotikum zu verordnen!
Nur er kann entscheiden, wann
ein Antibiotikum nötig ist und
wann man darauf verzichten kann
und auch sollte!
) Antibiotika sind im Gegensatz zu vielen anderen Medika4
menten eher gut verträglich. Aber auch sie können zum Teil
schwer wiegende Nebenwirkungen verursachen.
Deshalb muss gelten:
Patienten-Merkblatt „Infektion der Atemwege“ –Der Hausarzt 01 /2014
50
Der Hausarzt 01 /2014
BYETTA® + Basalinsulin:
Ein dynamisches Duo
BYETTA® ist
zugelassen
mit jedem
Basalinsulin
❍ Effektive Senkung des
postprandialen Blutzuckers1,2
❍ Starke HbA1c-Senkung1-3
❍ Deutliche Gewichtsreduktion*,1-3
❍ Geringes Hypoglykämierisiko3
Referenzen (mod. nach): 1. BYETTA® Fachinformation. Stand März 2013. 2. Buse JB
et al. Ann Intern Med 2011; 154(2): 103–112. 3. Diamant M et al. Diabetes 2013;
62(Supplement 1): A17, 70-OR.
*Im Vergleich zu einer Gewichtszunahme unter Basalinsulin allein oder unter ICT.
BYETTA® ist nicht indiziert für die Behandlung von Übergewicht. Gewichtsreduktion
ist ein Zusatzeffekt und war ein sekundärer Endpunkt in klinischen Studien.
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Wirkstoff: Exenatide. Verschreibungspflichtig. Zusammensetzung: Arzneilich
wirksamer Bestandteil: BYETTA ® 5 Mikrogramm: Jede Dosis enthält 5 µg Exenatide
in 20 µl (0,25 mg/ml). BYETTA ® 10 Mikrogramm: Jede Dosis enthält 10 µg Exenatide
in 40 µl (0,25 mg/ml). Sonstige Bestandteile: Metacresol, Mannitol, Essigsäure
99 %, Natriumacetat-Trihydrat, Wasser für Injektionszwecke. Anwendungsgebiete:
BYETTA ® ist angezeigt zur Behandlung des Typ 2 Diabetes mellitus in Kombination
mit Metformin, Sulfonylharnstoffen, Thiazolidindionen, Metformin und einem
Sulfonylharnstoff oder Metformin und einem Thiazolidindion bei Erwachsenen, bei
denen mit der maximal verträglichen Dosis dieser oralen Therapien eine
angemessene Blutzuckerkontrolle nicht erreicht werden konnte. BYETTA ® ist
ebenfalls angezeigt als Kombinationstherapie mit Basalinsulin mit oder ohne
Metformin und/oder Pioglitazon bei Erwachsenen, die mit diesen Substanzen keine
angemessene Blutzuckerkontrolle erreicht haben. Gegenanzeigen:
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Nebenwirkungen: Sehr häufig: Übelkeit (vor allem zu Behandlungsbeginn),
Erbrechen, Durchfall, Hypoglykämie (wenn BYETTA ® zusammen mit
Sulfonylharnstoff oder Insulin angewendet wird), Zeichen und Symptome einer
Hypoglykämie können sein: Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Schwäche, Schwindel,
Verwirrtheit, Reizbarkeit, Hunger, Herzjagen, Schwitzen und Gefühl der inneren
Unruhe. Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen, Gefühl der inneren Unruhe, Schwäche,
abdominale Beschwerden, Meteorismus, Dyspepsie, vermehrtes Schwitzen,
gastroösophagealer Reflux, Reaktionen an der Injektionsstelle, Gewichtsverlust,
verminderter Appetit. Gelegentlich: Geschmacksstörung, Aufstoßen, Verstopfung,
Blähungen. Selten: angioneurotisches Ödem, Veränderte Nierenfunktion
(einschließlich akutem Nierenversagen, Verschlechterung eines chronischen
Nierenversagens, Beeinträchtigung der Nierenfunktion, erhöhtes Serumkreatinin),
Dehydratation (üblicherweise zusammen mit Übelkeit, Erbrechen und/oder
Durchfall), Schläfrigkeit, Haarausfall, akute Pankreatitis, makulöses und papulöses
Exanthem, Juckreiz und/oder Urtikaria. Sehr selten: anaphylaktische Reaktion.
Häufigkeit nicht bekannt: Erhöhte Thromboplastinzeit bei gleichzeitiger WarfarinGabe. Weitere Hinweise: siehe Fachinformation.
Informieren Sie Ihren Apotheker, falls vor dem ersten Gebrauch das Siegel
gebrochen ist.
Pharmazeutischer Unternehmer: Bristol-Myers Squibb/AstraZeneca EEIG, BristolMyers Squibb House, Uxbridge Business Park, Sanderson Road, Uxbridge, Middlesex,
UB8 1DH, Vereinigtes Königreich.
Stand: 03/2013.
1054DE13PR08074| 62732011/13
BYETTA® 5 Mikrogramm / BYETTA® 10 Mikrogramm Injektionslösung,
Fertigpen.
Phythoth
Hausarzt Medizin
Serie Phytotherapie – Folge 1
von Ursula Armstrong
Welche Pflanze ist
die Richtige gegen
banale Infekte? m
Dem einen läuft die Nase, dem anderen
kratzt es im Hals, dem einen ist kalt, der andere niest unentwegt, und alle fühlen sich
schlapp, elend und fiebrig, eben krank. Banale Infekte sind der häufigste Grund für
Arztbesuche, Fehltage in der Schule und Arbeitsausfälle. Erkältungen werden durch unterschiedliche Viren hervorgerufen. Besonders verbreitet sind bekanntlich Rhino- und
Coronaviren, auch Coxsackie- und ECHO-Viren sowie Parainfluenza- und Adenoviren.
Die Symptome entwickeln sich rasch, nach
zwei bis drei Tagen ist der Höhepunkt erreicht. Oft entwickelt sich leichtes Fieber, in
der Regel nicht über 38,5° C. Die Erkrankung
bleibt auf die oberen Atemwege beschränkt.
Erwachsene leiden maximal eine Woche an
den Infekt-Symptomen, bei Kindern kann
die Erkrankung länger dauern.
Eine kausale Therapie gibt es nicht – außer
der Grippeimpfung. Bei fieberhaften Infekten muss daher symptomatisch behandelt
werden. Und dazu bietet die Phytotherapie
gute Möglichkeiten. Pflanzliche Arzneimittel können Fieber und Schmerzen lindern,
den Allgemeinzustand verbessern und die
Krankheitsdauer verkürzen. Mit wenigen
Fragen finden Sie das passende „Phyto“.
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Es ist Winter, die Zeit der Infekte. Mangels kausaler Therapien
kann nur symptomatisch behandelt werden. Und dazu bietet die
Phytotherapie gute Möglichkeiten. Mit gezielten Fragen finden
Sie rasch das passende Phytotherapeutikum.
Erwachsene leiden
maximal eine Woche an
Infektsymptomen, bei
Kindern kann es länger
dauern.
52
Dann kann versucht werden, den Infekt mit
pupurfarbenem Sonnenhutkraut (Echinacea
purpurea) zu kupieren, bevor er schlimmer
wird. Das Kraut von Echinacea wirkt als unspezifischer Immunmodulator, unter anderem durch die durch Leberenzyme oxidierten Metaboliten der Echinacea-Alkamide. Es
wird die Phagozytoserate von Granulozyten
und Makrophagen gesteigert und sowohl die
Produktion der T-Helferzellen als auch die
Produktion von Zytokinen wie Interleukin-1
und -6 angeregt, sowie andererseits die entzündlichen Botenstoffe (TNF-alpha-Blocker)
blockiert.
Echinaeca purpurea hat außerdem antiphlogistische und antibakterielle Effekte. Neue
Studien haben gezeigt, dass Echinacea für
Atopiker nicht geeignet ist. Es kann schweDer Hausarzt 01 /2014
Foto fotolia
Entwickeln sich die Symptome erst?
Handelt es sich um einen beginnenden
Infekt?
herapie
Hausarzt Medizin
re Nebenwirkungen haben. Sonnenhutkraut
ist beispielsweise enthalten in Echinacin®Präparaten (Madaus).
Klinische Studien haben ergeben, dass Patienten, die Echinacin®-Präparate nehmen, seltener ein voll ausgeprägtes Krankheitsbild entwickeln. Die
Erkältungsdauer verkürzt sich
ebenfalls. Weitere SonnenhutPräparate sind zum Beispiel
ECHINACEA-ratiopharm®,
Echinacea STADA® oder Esberitox® (Schaper & Brümmer).
Die Tabletten enthalten eine Mischung aus der Wurzel des Sonnenhuts und den Lebensbaumspitzen und -blättern.
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Hat der Patient Fieber,
und steigt es an?
Bewährt hat sich die Kombination aus
Meerrettichwurzel
Kapuzinerkressenkraut und MeerretSonnenhutkraut
tichwurzel. Beide Pflanzen enthalten BenKapuzinerkresse
zylsenföle als Wirkstoffe. Dabei wirkt die Kapuzinerkresse bakteriostatisch, virustatisch
de ist zum Beispiel enthalten in Assalix©
und antimykotisch und die Meerrettichwurzel antimikrobiell und außerdem hyperämiDragees (Bionorica), Optovit© actiFLEX
sierend.
(Hermes) und Proactiv© Hartkapseln (SteiDie Kombination von 200 mg Kapuzinergerwald).
kressenkraut und 80 mg
Für Patienten mit rezidiMeerrettichwurzel ist u.a.
vierenden Infekten und geNeue Studien haben
enthalten in Filmtabletten
schwächter Abwehr oder die
gezeigt, dass Echinacea
ANGOCIN© Anti-Infekt N
in einem Leistungstief stefür Atopiker nicht geeignet ist. Es kann schwere
cken, sind pflanzliche Im(Repha). Studien haben geNebenwirkungen
haben.
munstimulanzien sinnvoll.
zeigt, dass die Kombination
Hier gibt es zwei Möglichein effektives antibakterielles Wirkspektrum hat.
keiten: Adaptogene, die den
Organismus widerstandsfähiger machen, und Immunmodulatoren, die
Hat der Patient erhöhte Temperatur mit
die körpereigenen Abwehrkräfte stimulieren
Muskel- und Gliederschmerzen?
sollen. Auch das ist eine Frage der DifferenDann hilft das natürliche Schmerzmittel
zialdiagnostik.
Weidenrinde. Salizylsäure aus der Weidenrinde wirkt antipyretisch, antiphlogistisch,
analgetisch, fiebersenkend und
Ist der Patient erschöpft oder in der
antioxidativ. Denn Weidenrinde hemmt
Rekonvaleszenz? Sollen Vitalität, Leistungsdie Expression von Entzündungsmarkern
und Konzentrationsfähigkeit verbessert
wie iNOS und COX-2, die Expression von
werden?
antiapoptotischen Proteinen, die FreisetDann sind Adaptogene indiziert. Es gibt verzung von Sauerstoffradikalen und die Hyschiedene phytotherapeutische Optionen,
aluronidase. Trockenextrakt aus Weidenrindoch am bekanntesten und am besten unDer Hausarzt 01 /2014
Ginseng­wurzel
Immun­stimulanzien
Adaptogene
machen den Organismus widerstandsfähiger
Immunmodulatoren
stimulieren die körpereigenen
Abwehrkräfte
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Hausarzt Medizin
tersucht ist die Ginsengwurzel. Es ist exzyten steigert. Sie aktiviert und verbessert
perimentell erwiesen, dass Ginseng die
kognitive Leistungen und ist nachgewiesen
Belastbarkeit gegen chemische Noxen, Imeine gute Prophylaxe gegen virale Infektiomobilisation, Kälte und Wärme erhöht. Das
nen.
Phytotherapeutikum wirkt vielfach, wie
Zu den oben vorgestellten Präparaten mit
ebenfalls in Studien nachgewiesen worden
Echinacea purpurea kommen Zubereitungen
ist: So ist es zentral aktivieaus Taigawurzel in Frage
rend, erhöht die Hirnrinwie ELEU-KOKK® (Boehrindentätigkeit, Konzentration
ger Ingelheim) oder VITALund Aufmerksamkeit, und
KAPSELN-ratiopharm®.
es verbessert die LungenZur Prophylaxe kann eifunktion bei Patienten mit
ne Intervalltherapie verchronischen Atemwegsersucht werden: abwechselnd
krankungen, auch das ist in
sechs Tage lang eine EchiStudien nachgewiesen wornacea-Zubereitung oral,
den.
dann zwei bis drei Wochen
Es gibt verschiedene GinPause. Nach Empfehlung
seng-Monopräparate, zum
der Kommission E sollte
Beispiel Ardey-aktiv Pasdie orale Intervalltherapie
Bei rezidivierenden
tillen (Ardeypharm), Ginnicht länger als sechs WoInfekten sind pflanzliche
Immunmodulatoren
sana® G 115 Weichkapseln
chen dauern. Zur parenteMittel der Wahl.
(Boehringer Ingelheim),
ralen Intervalltherapie werGinseng Twardypharm®
den drei Tage lang je eine
Kapseln und Tai-Ginseng®
Spritze gegeben, dann wird
N Dragees (Poehlmann), Ordrei Tage pausiert. Diegaplasma® Dragees ( Ardeypharm), Kneipp®
se Spritzenkur kann bis zu sechsmal im Jahr
Ginseng (Ginsengwurzelpulver), Roter Gingemacht werden.
seng von Gintec® Kapseln. Ginseng-PräpaLiteratur bei der Verfasserin.
rate müssen auf einem „grünen Rezept“ verordnet werden. Außer Dragees und Kapseln
sind Pulver zum Auflösen, Teezubereitungen und Fluidextrakte sowie Kombipräparate auf dem Markt.
Intervalltherapie zur
Prophylaxe
Oral
Abwechselnd sechs Tage lang
eine Echinacea-Zubereitung
oral, dann zwei bis drei Wochen
Pause.
Parenteral
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Phythotherapie
Das ist die Domäne der pflanzlichen Immunmodulatoren. Sie sollten gleich zu Beginn eines banalen Infekts eingesetzt werden. Ist eine bakterielle Infektion diagnostiziert, sind
Phytos adjuvant zum Antibiotikum sinnvoll.
Die Kommission E hat zwei Pflanzen positiv zur Immunmodulation monographiert:
den purpurfarbenen Sonnenhut (sowohl das
Kraut als auch die Wurzel) und die Taigawurzel. Die Wirkung des Sonnenhuts ist bereits
beschrieben. Die Taigawurzel, auch Sibirischer
Ginseng genannt, wirkt immunmodulierend,
in dem sie Zahl und Aktivität der T-Lympho54
Die Phytotherapie bzw. Pflanzenheilkunde ist eine der ältesten Behandlungsmethoden und ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nachgewiesen. Gerade wenn es um die symptomorientierte Behandlung geht, werden der Pflanzenheilkunde gute Behandlungserfolge
bescheinigt.
Wir starten in Ausgabe 1 mit unserer 11-teiligen PhytotherapieSerie, in der wir Empfehlungen geben, welche Phytopharmaka sich am besten bei Sinusitis, Bronchitis, Schlafstörungen,
Harnwegsinfekten, Kopfschmerzen oder Depressionen eignen.
Schwerpunkt in Ausgabe 2: Sinusitis und Schnupfen
Fotos: fotolia
Leidet der Patient an rezidivierenden
Infekten? Sollen die körperlichen Abwehrkräfte gestärkt werden?
Drei Tage lang je eine Spritze,
dann drei Tage Pause. (Spritzenkur bis zu sechsmal im Jahr).
Der Hausarzt 01 /2014
Kongres
Hausarzt Medizin
Guter Schlaf
ist kein Luxus
„Schlaf ist für den ganzen Körper, was das Aufziehen
für die Uhr“. Dieser Satz von dem deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer umschreibt sehr
anschaulich, welche essenzielle Bedeutung dem
Schlaf ist ein komplexes Thema und immer noch nicht ausreichend geklärt. Die
neuesten Forschungsergebnisse von der
21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (17. – 19. Oktober 2013 in Wiesbaden)
bringen weitere Erkenntnisse.
Dr. med. Peter Stiefelhagen, Hachenburg
Phänomen „Schlaf“ zukommt.
Foto und Illustration: fotolia
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Kopfschmerz
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m Schlaf ist Opfer
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V und Täter
Zwischen Kopfschmerz und
Schlaf besteht ein enger wechselseitiger Zusammenhang. „Einerseits kann chronischer Schlafmangel zu unspezifischen
Kopfschmerzen, andererseits
Kopfschmerzen auch zu Schlafstörungen führen“, so Prof. Svenja Happe, Telgte. Insgesamt leiden
drei von vier Kopfschmerz-Patienten auch unter Schlafstörungen,
die sowohl eine Migräne als auch
einen Clusterkopfschmerz auslösen können.
Eine seltene Kopfschmerzart ist
der primäre schlafgebundene
Kopfschmerz (Hypnic Headache
Der Hausarzt 01 /2014
Syndrom), eine Erkrankung die
erst bei über 60-jährigen Patienten
manifest wird. Typischerweise treten die Kopfschmerzattacken ausschließlich aus dem Schlaf heraus
auf und führen zum Erwachen.
„Da dies meist um dieselbe Uhrzeit geschieht, wird dieser Kopfschmerz auch als „Alarm clockKopfschmerz“ bezeichnet“, so Dr.
Dagny Holle von der Neurologischen Universitätsklinik Essen.
Nach dem Erwachen stünden die
Patienten auf und gingen einer
Tätigkeit wie Lesen, Duschen, Essen oder Musik hören nach, bis die
Schmerzsymptomatik sistiere.
Dies ist der entscheidende Unterschied zu Migräne-Patienten,
die ein Bedürfnis nach Ruhe haben und sich in ein abgedunkeltes
Zimmer zurückziehen. Bei den
Betroffenen tritt der Hypnic Headache fast jede Nacht auf und
dauert meist mehrere Stunden an.
„Bevor die Diagnose gestellt wird,
sollte mittels MRT immer eine
andere zerebrale Ursache sowie eine arterielle Hypertonie und eine
obstruktive Schlafapnoe ausgeschlossen sein“, so Holle.
Der Kopfschmerz spricht gut auf
Koffein an, d.h. das Trinken einer
Tasse starken Kaffees führt zu
einer raschen Rückbildung der
Symptomatik. Deshalb sind koffeinhaltige Analgetika-Mischpräparate im Gegensatz zu einfachen
Analgetika wie Aspirin oder Paracetamol auch sehr viel wirksamer.
55
Hausarzt Medizin
Therapierefraktäre
Hyper­tonie
Bei einer therapierefraktären Hypertonie sollte neben Compliance-Problemen
immer an eine sekundäre Ursache gedacht werden.
„Die häufigste sekundäre Ursache des Hochdrucks
ist das obstruktive SchlafApnoe-Syndrom“, sagte
Prof. Richard Schulz von der
Medizinischen Universitätsklinik in
Gießen. Werde die
Erkrankung diagnostiziert und
mit einer Maskenbeatmung
behandelt, so ließe sich der
Blutdruck bei diesen Patienten meist mit sehr viel
weniger Medikamenten
gut einstellen. Das Bindeglied zwischen obstruktiver Schlafapnoe und der ar-
teriellen Hypertonie sei die
Hypoxie mit der daraus resultierenden Sympathikusaktivierung.
Aber nicht nur für die arterielle Hypertonie, sondern
auch für die KHK und Herzrhythmusstörungen wie das
Vorhofflimmern ist das obstruktive Schlaf-ApnoeSyndrom ein unabhängiger Risikofaktor. „Auch bei
der Impotenz und der Nykturie spielt die obstruktive Schlafapnoe eine wichtige Rolle“, so Schulz. Darüber
hinaus habe die Erkrankung
auch Auswirkungen auf den
Kohlenhydratstoffwechsel, d.h. die Insulinsensitivität nehme ab. Nach neueren Untersuchungen dürfte
die obstruktive Schlafapnoe
auch zur Entwicklung einer
chronischen Niereninsuffizienz, zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems
und eventuell sogar zur Manifestation von malignen
Tumoren führen.
Schlafprobleme –
Schulprobleme
„Etwa 3% aller Kinder leiden am obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom, wobei meist
eine Vergrößerung der Rachen- und/oder
Gaumenmandeln vorliegt“, so Dr. Barbara
Schwerdtle von der Universität Würzburg.
Wie bei Erwachsenen führe der nicht erholsame Schlaf zu einer vermehrten Tagesmüdigkeit mit daraus resultierenden schlechteren Schulleistungen. Deshalb bestehe bei
diesen Kindern die Indikation für eine Entfernung bzw. Verkleinerung der Mandeln.
Aber auch Kieferfehlstellungen können den
Rachenraum einengen. Gezielte Behandlungsmaßnahmen sind Schienen oder sogar
ein operativer Eingriff. Auch Schlafstörungen kommen gar nicht so selten bei Kindern
und Jugendlichen vor. „Bei Kleinkindern stehen die Durchschlafstörungen, bei Schulkindern die Einschlafstörungen im Vordergrund“, so Schwerdtle. So könnten sowohl
Umweltfaktoren wie Lärm oder Licht wie
auch körperliche Faktoren wie Erkrankungen bzw. schlafhinderliche Verhaltensweisen
und auch familiäre Situationen das Ein- und
Durchschlafen behindern.
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Etwa 7,4 Millionen Deutsche leiden an
Ein- und Durchschlafstörungen. „ Die
entscheidende Ursache dafür ist der
vermehrte Stress im Beruf, insbesondere die dauernde Verfügbarkeit und die
zunehmende Schichtarbeit“, sagte Dr.
Hans-Günter Weeß, Klingenmünster.
Folge sei eine gesteigerte Tagesschläfrigkeit, was wiederum vermehrt zu Unfällen im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz führe. „Darüber hinaus ist
aber auch das Risiko für kardiovaskulä56
re Erkrankungen, Diabetes mellitus und
psychische Erkrankungen deutlich erhöht“, so Weeß. Eine Untersuchung bei
50.000 Versuchspersonen mit Ein- und
Durchschlafstörungen zeigte nach einer
Beobachtungsdauer von 10 Jahren einen deutlichen Anstieg des Herzinsuffizienz-Risikos und zwar unabhängig von
anderen Risikofaktoren.
Der Einschlafprozess wird durch eine
Vielzahl von Faktoren wie z.B. psychovegetative Anspannung , Umgebungstem-
peratur oder Geräuschpegel beeinflusst.
Zur Behandlung der Ein- und Durchschlafstörung werden vorrangig Hypnotika verordnet. Doch eine solche
Verordnung geht mit dem Risiko einer Schlafmittelabhängigkeit einher.
Von etwa 2 Millionen medikamentenabhängigen Patienten in Deutschland
ist die Mehrzahl schlafmittelabhängig.
Um dies zu vermeiden, seien kognitivverhaltenstherapeutische Maßnahmen
dringend erforderlich, so Weeß.
Der Hausarzt 01 /2014
Illustration: fotolia
Gezielt gegen Schlafmittelabhängigkeit
Industrie + Forschung
Edoxaban bei Vorhofflimmern –
Weniger intrakranielle Blutungen
Die neuen oralen Antikoagulantien (NOAK)
haben die Antikoagulation bei Patienten mit
Vorhofflimmern nicht nur einfacher, sondern auch sicherer gemacht. Jetzt konnte
im Rahmen der ENGAGE AF TIMI 48-Studie
gezeigt werden, dass auch unter dem Faktor Xa-Inhibitor Edoxaban im Vergleich zu
einem Vitamin K-Antagonisten bei zumindest gleich guter Wirksamkeit signifikant weniger schwere bzw. intrakranielle Blutungen
auftreten.
In diese bisher größte und längste Studie zu
Vorhofflimmern wurden insgesamt 21 105 Patienten mit einem CHADS2-Score von zwei
oder mehr Punkten aufgenommen. Nach
Randomisierung erhielten diese entweder
Warfarin oder 30 mg oder 60mg Edoxaban
einmal täglich. Nach einer Beobachtungsdauer von etwa 2,8 Jahren erwies sich die 60 mg
Dosis im Hinblick auf den primären Endpunkt
ischämischer Schlaganfall oder periphere Embolie dem Vitamin K–Antagonisten nicht unterlegen. Unter 60 mg Edoxaban trat ein solches Ereignis pro Jahr bei 1,18 % der Patienten
auf im Vergleich zu 1,5 % unter Warfarin. Bei
Gabe von 30 mg Edoxaban lag die jährliche
Ereignisrate bei 1,61 %.
Eine deutliche Überlegenheit für Edoxaban
ergab sich allerdings bei der Sicherheit bzw.
bei den schweren Blutungskomplikationen.
Eine solche trat unter 60 mg Edoxaban bei
2,75 % und unter 30 mg Edoxaban bei 1,61 %
pro Jahr auf im Vergleich zu 3,43 % unter
Warfarin. „Dies entspricht einer relativen Risikoreduktion von 20 bzw. 53 %“, so Prof. Giugliano. Die besonders gefürchtete Komplikation – nämlich eine intrakraniale Blutung
– wurde unter 60 mg Edoxaban bei 0,39 %
und unter 30 mg Edoxaban bei 0,26 % der
Patienten beobachtet im Vergleich zu 0,85 %
unter Warfarin. Der sekundäre kombinierte
Endpunkt ischämischer Insult, systemische
Embolie oder kardiovaskulärer Tod ereignete
sich bei 4,43 % der Patienten unter Warfarin im Vergleich zu 3,85 % unter 60 mg und
4,23 % unter 30 mg Edoxaban. „Diese Daten
belegen, dass Edoxaban hinsichtlich Wirksamkeit dem Vitamin K-Antagonisten zumindest nicht unterlegen, bzgl. Blutungsrisiken
aber deutlich überlegen ist“, so das Fazit von
Prof. R. Giugliano, Boston.
Leitfaden für
die Praxis
In Deutschland gibt es keine übergeordneten Leitlinien zur Nachsorge nach
Lebertransplantation.
Die 35seitige Broschüre
„Nachsorge nach Lebertransplantation“ von PD
Kerstin Herzer und Prof.
Guido Gerken soll als Leitfaden für die Zusammenarbeit von Haus­ärzten und
Transplantations­zentren
dienen. Die Broschüre
kann kostenlos bestellt
werden unter:
www.drfalkpharma.de/
fachkreise/LiteraturService/diagnostikund-therapie/weiterelebererkrankungen
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Dr. med. Peter Stiefelhagen
Quelle : Pressekonferenz von Daiichi-Sankyo im Rahmen der Jahrestagung der AHA, 19.11.2013, Dallas
In einer zunehmend älter werdenden Gesellschaft spielt das
Thema Gelenkschmerzen eine immer größere Rolle. Diese Patientenklientel sucht meist zuerst den Hausarzt auf, der hier
entscheidend die Weichen für ein wirkungsvolles, multimodales Therapiekonzept stellen kann. „Am Anfang steht immer
eine sorgfältige Anamnese und eine eingehende, körperliche
Untersuchung,“ erklärte Dr. Klaus Längler, Schmerztherapeut
in Wegberg. „Die Therapie sollte auch auf die individuelle Situation und die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sein“,
so Längler. Moderater Ausdauersport wie Rad fahren und eine basische Ernährung können bereits viel bewirken und die
schmerzfreien Phasen verlängern. Trotzdem geht es nicht ohDer Hausarzt 01 /2014
ne medikamentöse Therapie. „Wenn möglich möchte ich den
Patienten nicht unter Schmerzmittel-Dauertherapie setzen,
sondern intermittierend therapieren, wenn der Schmerz es
erfordert“, erläuterte Prof. Klaus Wahle aus Münster, der das
Problem aus seiner Hausarztpraxis kennt. „Mit Etoricoxib
(Exinef) steht uns Hausärzten eine wirkungsvolle Alternative in der Behandlung degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen zur Verfügung“, so Wahle. Etoricoxib ist bei 1 x
täglicher Gabe über 24 Stunden wirksam und im Allgemeinen
auch gastrointestinal gut verträglich.
mvb | Quelle: Pressegespräch „Exinef bringt Bewegung in die
Gelenkschmerztherapie“, im September 2013 in Köln. Veranstalter: Grünenthal
57
Foto: Dr. Falk Pharma GmbH
Arthrose erfolgreich therapieren
Bei akuten Atemwegsinfekten steht eine symptomorientierte Therapie im Vordergrund. Myrtol kann auf eine überzeugende wissenschaftliche Dokumentation seiner Wirkmechanismen
sowie seiner klinischen Wirksamkeit und Sicherheit sowohl bei akuten und chronischen Sinusitiden als auch Bronchitiden verweisen. Dementsprechend hat das Phytopharmakon infekte der gesamten Atemwege ist insbesondere unter dem Aspekt der „United Airways“
von Vorteil.
Überzeugende wissenschaftliche Dokumentation
Bei Bronchitis und Sinusitis
auf der sicheren Seite sein
Akute Atemwegsinfekte sind
selbstlimitierend, doch für den
Patienten sehr belastend: Er ist
körperlich oft stark beeinträchtigt, fühlt sich schlecht und kann
häufig nur noch mit Mühe oder
gar nicht mehr arbeiten. Geht er
zum Arzt, erwartet er eine rasche
Linderung, die er häufig mit der
Verordnung eines Antibiotikums
verbindet. Allerdings ist nur ein
Bruchteil der Atemwegsinfekte viral bedingt, Antibiotika sind nicht
indiziert. Von Experten wird eine
symptomatische Therapie empfohlen, um den Heilungsprozess
zu unterstützen.
chen In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen belegt sind nicht nur
die vielfältigen Wirkmechanismen, sondern auch die klinische
Wirksamkeit und Sicherheit in
den einzelnen Indikationen.
Mit Blick auf die Wirkmechanismen betonte de Mey besonders
den positiven Effekt von Myrtol
auf die mukoziliäre Clearance:
Das Mischdestillat wirkt sekretolytisch, sekretomotorisch und
mukolytisch. Es aktiviert die ziliäre Schlagfrequenz und somit den
körpereigenen Selbstreinigungsmechanismus in den Atemwegen.
Die Keime werden aus den Atemwegen entfernt, die Symptome –
insbesondere der Husten – gehen
rasch zurück.
Belegt ist, dass Myrtol die ziliäre Schlagfrequenz im respiratorischen Epithel bei gesunden Probanden und bei Patienten mit
chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen deutlich steigert [1,
2]. In einer pharmakodynamischen Studie bei gesunden Probanden ließ sich ein deutlicher
Anstieg der Sekretausscheidung
verbunden mit einer Steigerung
der mukoziliären Transportgeschwindigkeit im Sinus maxillaris
erreichen [3]. Optisch verifiziert
wurde der Effekt auf die mukoziliäre Clearance an Schleimhautproben mit Hilfe der Hochge-
schwindigkeitsvideomikroskopie
[4]. Myrtol wirke nicht nur als Expektorans, sondern verfüge aufgrund des für Phytotherapeutika
typischen Multi-Target-Prinzips
über eine Vielzahl anderer Effekte, so Prof. Dr. Bernhard Uehleke,
Berlin. Im synergistischen Zusammenspiel verschiedener wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoffe
wirkt es zusätzlich entzündungshemmend, spasmolytisch und vor
allem auch keimhemmend.
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antibiotische Begleittherapie
13
25
Arbeitsunfähigkeit bei Studienende
21
10
7
5
Patienten (%)
20
Patienten (%)
Abb. 1: Myrtol
bei akuter Sinusitis: die Notwendigkeit einer
Antibiotika-Gabe
sinkt, die Arbeitsfähigkeit wird
schneller wieder
hergestellt (mod.
nach [5])
15
11
10
5
0
Placebo
Myrtol
0
Placebo
Myrtol
Unterstützung der mukoziliären
Clearance und Multi-Targeting
Als „ausgezeichnet und für ein
triviales Arzneimittel ungewöhnlich“ bezeichnete PD Dr. Christian de Mey, Mainz-Kastel, die wissenschaftliche Dokumentation für
das Phytopharmakon Myrtol®*
(GeloMyrtol® forte). In zahlrei-
„Etagenwechsel“ verhindern –
„United Airways“ berücksichtigen
Aufgrund des engen morphologischen und funktionellen Zusammenhangs der oberen und
unteren Atemwege wird das
Atemwegssystem inzwischen
nicht länger als zwei getrennte
Einheiten, sondern als Kontinuum („United Airways“) betrachtet. Ein „Etagenwechsel“, also das
Übergreifen einer Erkrankung der
oberen auf die unteren Atemwege bzw. vice versa, sei häufig und
müsse verhindert werden, so Prof.
Dr. Hans Behrbohm, Berlin. Ideal
ist deshalb eine kombinierte Strategie, die bei Infekten der oberen
und unteren Atemwege erfolgreich eingesetzt werden kann –
wie die Gabe von Myrtol, dessen
klinische Wirksamkeit bei akuten
Foto: fotolia
zwischen Eingang in verschiedene Leitlinienempfehlungen gefunden. Die Zulassung für In-
und chronischen Sinusitiden sowie
bei akuten und chronischen Bronchitiden durch insgesamt 27 klinische Studien belegt ist. Anders
als Ambroxol und Acetylcystein,
die nur bei Infekten der unteren
Atemwege indiziert sind, ist das
Phytotherapeutikum entsprechend
Myrtol
relative Reduktion
von Hustenanfällen (%)
0
0
zentrischen, doppelblinden, placebo-kontrollierten und randomisierten klinischen Studie wurden
frühere Daten bestätigt, nach denen Myrtol die Symptome bei Erwachsenen mit akuter Bronchitis rasch und deutlich reduziert,
so insbesondere auch die Häufig-
Placebo
Zeit (Tage)
6  
7  
8  
9
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12
13
14
30
40
50
p < 0,001
60
70
15
Niederschlag in den Leitlinien
Die belegte Wirksamkeit von Myrtol bei ARS fand ihren Niederschlag in drei Leitlinien, die das
Phyto-pharmakon explizit empfehlen:
• dem „European Position Paper
on Rhinosinusitis and Nasal Po-
Abb. 2: Myrtol senkt die
Häufigkeit von Hustenanfällen signifikant
stärker als Placebo:
der Patient ist schneller
wieder hustenfrei (mod.
nach [7])
p < 0,001
p < 0,0001
80
90
bei Infekten der oberen und unteren Atemwege zugelassen.
keit von belastenden Hustenattacken [7]: Nach einer Woche war
die Zahl der Hustenanfälle unter dem Phytotherapeutikum im
Vergleich zum Ausgangswert signifikant stärker reduziert als unter Placebo (62,1 % vs. 49,8 %;
p<0,0001), betonte Prof. Dr. Rainer-Willy Hauck, Bad Reichenhall
(Abb. 2). Die Heilung trat drei Tage früher ein als unter Placebo.
Auch hinsichtlich des Bronchitis-Severity-Gesamtscores (BSS)
sowie der einzelnen Subscores
– Husten, Sputum, Rasselgeräusche, Brustschmerzen und Atemnot – zeigten sich klare Vorteile
für das Phytopharmakon.
Ebenso profitieren Patienten mit
chronischen Bronchitiden: Bei
ihnen besteht ein erhöhtes Risiko
für die Entwicklung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). „Es kommt
zum Remodeling im Sinne einer
subepithelialen Fibrose. Das gilt
es aufzuhalten“, so Hauck. Dafür
müssten die Clearance-Probleme
gelöst und die Mukostase behoben werden – auch um Superinfektionen zu verhindern. Dies
gelingt mit längerfristig appliziertem Myrtol, das nachweislich die
Häufigkeit und Intensität akuter
Exazerbationen senkt. Gleichzeitig wird die Notwendigkeit einer
Antibiotika-Gabe reduziert [8].
lyps 2012“ [9],
• der S2-Leitlinie „Rhinosinusitis“ der Deutschen Gesellschaft
für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie
[10] und
• der Leitlinie „Rhinosinusitis“
der Deutschen Gesellschaft für
Allgemeinmedizin und Familien-medizin (DEGAM) 2008
[11].
In der Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und
Beatmungsmedizin (DGP) „Akuter und chronischer Husten, Diagnostik und Therapie von erwachsenen Patienten“ wird Myrtol als
empfehlenswertes Expektorans
genannt [12]. Laut Hauck müsste
es aufgrund der Datenlage auch
in der Gruppe der Medikamente zur Steigerung der mukoziliären Clearance angeführt werden.
Wegen der positiven Ergebnisse
bei chronischer Bronchitis wurde
Myrtol in einem systematischen
Review der Cochrane Collaboration als einziges natürliches Mukopharmakon berücksichtigt [13].
Literatur
1. Kwok PW, Dissertation 2007, Division
of Respiratory Medicine, Queen Mary
Hospital, University of Hong Kong
2. Kwok RP et al., Respirology 2004,
9 (Suppl):A162
3. Behrbohm H et al., Laryngorhino­
otologie 1995, 74:733–737
4. Begrow F et al., Adv Ther 2012,
29:350–358
5. Federspil P et al., Laryngorhinooto­
logie 1997, 76:23–27
6. De Mey C, Riechelmann H, Myrtol in
patients with chronic sinusitis, in:
Köhne-Volland R, Konfirmatorisches
Addendum. Myrtol Dokumentation,
Hohenlockstedt: Pohl-Boskamp 2008
7. Gillissen A et al., Drug Res 2013,
63:19–27
8. Meister R et al., Arzneimittelfor­
schung 1999, 49:351–358
9. Fokkens WJ et al., Rhinol Suppl
2012, 23:1–298
10. URL: http://www.awmf.org/up­
loads/tx_szleitlinien/017-049l_S2k_
Rhinosinusitis_2011-07.pdf (Abruf:
24.9.2013)
11. URL: http://www.degam.de/up­
loads/media/Langfassung_Rhinosinu­
sitis-005B.pdf (Abruf: 24.9.2013)
12. URL: http://www.awmf.org/up­
loads/tx_szleitlinien/020-003l.pdf
(Abruf: 24.9.2013)
13. Poole PJ, Black PN, BMJ 2001,
322:1271–1274
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Überzeugend bei Sinusitiden …
Bei akuter Sinusitis zeigte das
Phytopharmakon in einer placebokontrollierten Multizenterstudie einen schnellen und günstigen
Effekt auf den Symptomenscore:
Innerhalb der ersten sechs Tage
besserten sich Kopfschmerzen,
Schmerzen beim Bücken, Nervenaustrittspunkt (NAP)-Druckschmerz, Sekretmenge und -viskosität sowie die Nasenatmung
deutlich. Gleichzeitig konnten
unter Myrtol der Einsatz von Antibiotika (7 % vs. 13 % unter Placebo) und die Arbeitsunfähigkeit
(11 % vs. 21 % unter Placebo) nahezu halbiert werden (Abb. 1) [5].
Gut dokumentiert ist auch der
Effekt bei chronischer Sinusitis:
In einer multizentrischen, randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie verbesserte sich der Lund-Mackay-Score in
der Computertomographie unter
Myrtol innerhalb von drei Monaten deutlich um 41 % von 9,2
Punkten auf 5,4 Punkte, während
er unter Placebo unverändert bei
8,6 Punkten blieb [6].
… und bei Bronchitiden
Ähnlich günstig ist die Datenlage
bei Bronchitiden. In einer multi-
* Myrtol® ist eine eingetragene Marke
der G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG
Destillat aus einer Mischung von rektifiziertem Eukalyptusöl, rektifiziertem Süßorangenöl, rektifiziertem Myrtenöl und
rektifiziertem Zitronenöl (66:32:1:1)
Impressum
Medizin Report aktuell in „Der Haus­
arzt“ und „HNO-Nachrichten“ 01/2014
Expertengespräch „Therapeutische
Ziele in der Therapie von Atemwegs­
infekten“, Hamburg, 24.8.2013
Berichterstattung: Dr. Beate Fessler,
München
Springer Medizin, Springer-Verlag
GmbH, Heidelberg
Mit freundlicher Unterstützung der
G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG.
Die Herausgeber der Zeitschrift
übernehmen keine Verantwortung
für diese Rubrik
Industrie + Forschung
Auch
für Kinder bei Husten Cineol
Da Komplikationen bei viralen
Erkältungserkrankungen in der
Regel durch bakterielle Superinfekte ausgelöst werden, könnten
die antimikrobiellen Effekte von
Cineol zu einer Verhinderung von
solchen Komplikationen beitragen. Cineol in Form magensaftresistenter Kapseln ist ein bewährtes Naturheilmittel in der
Behandlung entzündlicher Atemwegserkrankungen.
In einer klinischen Doppelblindstudie war Cineol gegenüber
Placebo signifikant besser für
die Behandlung der Sinusitis geeignet [1] und auch im Vergleich
zu einem etablierten Referenzpräparat erwies sich Cineol insbesondere bei der Befreiung
der Nebenhöhlen als die messbar bessere Wahl [3]. Die bisher
an Erwachsenen gezeigten klinischen Erfolge lassen sich mit
dem experimentell nachgewiesenen Effektspektrum erklären:
Cineol besitzt ausgeprägt sekretolytische, entzündungshemmende, antivirale und antibakterielle Effekte.
In klinischen und nicht-interventionellen Studien mit Soledum®
Kapseln spiegelt sich die seit langem bekannte gute Verträglichkeit und Anwendungssicherheit
von Cineol wider; dies wurde nun
auch für Kinder ab vier Jahren
bestätigt. In dieser Anwendungsstudie wurden 893 Patienten mit
akuter Bronchitis behandelt, darunter 89 Kinder und Jugendliche ab vier Jahren [2]. Jüngere
Kinder nahmen dreimal täglich
eine Kapsel, ab 10 Jahren wurde die doppelte Dosis empfohlen. Die Kinder und Jugendlichen
vertrugen das Präparat, ohne
dass unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftraten.
Der bereits in den Doppelblindstudien bewiesene Effekt auf
Hustensymptome bestätigte sich
erneut: Der Score für Husten
wurde innerhalb von einer
Woche um 95,6 % gebessert,
wobei 81,4 % der Patienten deutliche Verbesserungen bereits
nach 3 – 4 Tagen feststellten.
Mit der Studie wurde erstmals
die praktische Anwendung einschließlich der Sicherheit über
alle Altersstufen hinweg ausführlich dokumentiert.
Nach Informationen von
MCM Klosterfrau
Literatur:
1 Kehrl W, Sonnemann U., Dethlefsen
U. (2004): „Therapy for acute nonpurulent rhinosinusitis with cineole: results of a double-blind, randomized,
placebo-controlled trial.“
Laryngoscope 114(4): 738-742.
2 Schmidt M (2013): „Cineol bei akuter
Bronchitis: Eine nicht interventionelle
Studie bei Kindern und Erwachsenen.“
J. Pharmakol. Ther. 22(2): 40-44.
3 Tesche S. et al.U (2008): „The value
of herbal medicines in the treatment
of acute non-purulent rhinosinusitis.
Results of a double-blind, randomised,
controlled trial.“ Eur. Arch. Otorhinolaryngol. 265(11): 1355-1359.
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Pulmonale Hypertonie ist
lebensbedrohlich
Die pulmonale Hypertonie (PH) ist eine seltene, lebensbedrohliche Erkrankung. Wegen unspezifischer Symptome wird
sie häufig erst nach Jahren erkannt. „Bei der Abklärung einer schweren Belastungsdyspnoe sollten Haus- und Fachärzte auch an einen Lungenhochdruck denken“, rät Prof. S. Rosenkranz aus Köln. Bei Verdacht sollte eine zügige Überweisung
des Patienten in ein spezialisiertes PH-Zentrum erfolgen. Hier
kann die Diagnose mittels Rechtsherz-Katheter gesichert, die
Erkrankung differentialdiagnostisch weiter abgeklärt und
eine optimierte Patientenversorgung eingeleitet werden.
Laut Prof. A. Ghofrani, Gießen, ist eine Pharmakotherapie in
Form von Endothelin-Rezeptor-Antagonisten (ERA), Phosphodiesterase-5-(PDE-5-)Inhibitoren und Prostazyklinanaloga bis dato nur für die pulmonal-arterielle Hypertonie (PAH)
60
verfügbar. Trotzdem ist die PAH bis heute nicht heilbar. Dagegen ist die chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie (CTEPH) in 60 % der Fälle mit pulmonaler Endarteriektomie (PEA) eventuell kurativ behandelbar.
Der Wirkstoff Riociguat – ein Stimulator der löslichen Guanylatcyklase (sGC) – könnte das Therapiespektrum zukünftig
erweitern. In zwei Phase-III-Studien zeigte Riociguat als erste Substanz bei Patienten mit PAH oder CTEPH eine klinische
Wirksamkeit. In den USA erfolgte die Zulassung von Riociguat
bei PAH und CTEPH im Oktober 2013. In der EU ist die Zulassung seit Februar 2013 beantragt.
Dr. I. Kohls-Zinnhobler
Veranstaltung: „Einblick in die Zukunft des Lungenhochdrucks: Herausforderungen und Perspektiven“, Bayer HealthCare, Frankfurt a.M, November 2013
Der Hausarzt 01 /2014
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Besonders für Kinder
sind gut verträgliche
Arzneimittel wichtig
Schnarchen wird teilweise durch erschlaffte Atemmuskulatur in den oberen Atemwegen
ausgelöst. Das Schnarchgeräusch entsteht durch Schwingungen der Weichteilstrukturen im
Rachen, vor allem an den anatomischen Engstellen zum Beispiel im Bereich des weichen
Gaumens oder am Zungengrund. Ist eine gestörte Nasenatmung Grund für das Schnarchen,
so sollte die Behandlung diese verbessern. Neben externen Dilatatoren wie Nasenpflastern
Foto: Fotolia
gibt es einen internen Nasendilatator aus Silikon, der sich der Nasenform anpasst und einen
verbesserten Luftstrom erzielt. Studien belegen die positiven Effekte.
Schnarchen einfach behandeln
Dilatator zur Verbesserung
der Nasenatmung
Das Erschlaffen der Muskelspannung im Bereich der oberen Atemwege, Engstellen im
Mund- und Rachenbereich und/
oder eine Gewebsvermehrung
wie etwa vergrößerte Mandeln
im Rachenbereich erhöhen die
Wahrscheinlichkeit für Schnarchen.
was dann in der Nacht Schnarchgeräusche auslösen kann. Sind
außerdem Engen im Hals-Rachenbereich vorhanden, kann es
zusätzlich zu ernstzunehmenden
Schlaf-Atmungsstörungen kommen.
Die Rolle der Nase
Bei Personen mit schmalem Nasenaufbau können die Nasenflügel beim tiefen Einatmen an die
Nasenscheidewand angesogen
werden: die Luftaufnahme durch
die Nase wird erschwert. Ist der
Querschnitt am Übergang zwischen Naseneingangsbereich und
Nasenhaupthöhle (Nasenklappe) zum Beispiel aufgrund einer
schiefen Nasenscheidewand oder
zu großen Nasenmuscheln verengt, ist die Luftzufuhr durch die
Nase verringert. Die Verengung
kann altersbedingt auftreten.
senflügel gezielt von innen; die
Nasenatmung wird erheblich erleichtert und verbessert. Gleichzeitig verhindert sein Einsatz,
dass die Nasenflügel beim Einatmen an die Nasenscheidewand
angesaugt werden [1].
In Studien wurde gezeigt, dass der
Nasenflow bei Verwendung des
NASANITA Nasenschmetterlings®
auch im Vergleich zur Anwen-
Literatur
1. H. Riechelmann, E. Karow, D. Didio,
F. Kral: External nasal valve collapse –
a case-control and interventional study
employing a novel internal nasal dilator (Nasanita®), Rhinology 48 (2010),
pages 183-188
2. Dies: Die Nasenatmungsbehinderung - (k)ein Fall für das Skalpell? Forschung in Köln 1/2000, S. 18-21
3. Abschlussbericht einer Feldstudie,
Siemens und Co., 2004
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Ist die Nasenatmung eingeschränkt, bekommen die Betroffenen nicht genug Luft. Sie stellen, häufig auch unbewusst, auf
Mundatmung um. Dadurch erschlafft die Atemwegsmuskulatur,
Abb. 1
Nasanita®
Der NASANITA Nasenschmetterling® ist ein
ergonomisch geformter
Nasenbügel aus hochwertigem, gut verträglichem
Titan. Die stabilisierenden
Flügel sind aus medizinischem, hochreinem
Silikonkautschuk und für
Allergiker geeignet.
Durch spezielle Öffnungen wird für einen
optimalen Sekretabfluss
gesorgt.
Ursachen einer erschwerten
Nasenatmung
NASANITA Nasenschmetterling
Liegen die Ursachen des Schnarchens in einer erschwerten Nasenatmung, kann der NASANITA
Nasenschmetterling® (Abb. 1), ein
interner Nasendilatator, sinnvoll
sein: Er wird in den Nasenvorhof
eingesetzt. Die flexiblen Silikonflügel passen sich der Nasenform
optimal an, weiten die Nasenklappen und stabilisieren die Na-
mit Nasenpflaster
p = 0,003
Kontrolle
Abb. 2: Nasenflow im Vergleich:
Innerer und äußerer Dilatator (Nasenpflaster) [2]
mit Nasanita®
Kontrolle
0
200
400
600
800
Inspiratorischer Nasenflow (ccm / sec)
dung eines äußeren Dilatators
(Nasenpflaster) und im Vergleich
zu Kontrollgruppen Verbesserungen festgestellt werden konnten
(Abb. 2). Testpersonen berichteten von einem sehr guten (36%)
bis guten (64%) Tragegefühl [3].
Vorsicht: Der Nasendilatator ist bei
einer Schlaf-Atem-Störung oder
Schlaf-Apnoe nicht ausreichend.
Die Behandlung durch einen Facharzt ist in jedem Fall notwendig.
Weitere Informationen unter
www.nasanita.de
1 000
1 200
Impressum
Medizin Report in „Der Hausarzt“
01/2014
Berichterstattung/Redaktion:
Dr. Christine Hutterer, Dr. Monika von
Berg (V.i.S.d.P.), München
Mit freundlicher Unterstützung der
Siemens & Co., Bad Ems
Die Herausgeber der Zeitschrift
übernehmen keine Verantwortung
für diese Rubrik
Industrie + Forschung
Bronchipret® wirkt gegen
zähe Verschleimung
Online-Therapie bei Depression
Das Internet hat in den letzten Jah- wird. Es vermittelt Informationen
ren Einzug in den Alltag gefunden. Es zum Krankheitsbild, bietet aber auch
wird zunehmend auch von Patienten Übungen und Techniken zur Bewältizur Information über Erkrankungen gung der Erkrankung.
genutzt. Mit deprexis® steht jetzt ein Erste Erfahrungen in Klinik und PraOnline-Programm für
xis zeigen, dass dePatienten mit depresprexis® bei Patienten
„Online-Programme
siven Störungen zur
eine gute Akzeptanz
können die Versorgung
Verfügung.
findet und die Bevon Patienten mit
„Angesichts des hohandlungsergebnisse
Depression verbessern“
auch durchaus verhen Bedarfs an Psybessern kann. „Doch
chotherapie können
die Online-Therapie
Online-Programme
kann kein Ersatz für
die Versorgung depressiver Patienten verbessern“, die fachärztliche Behandlung sein“,
sagte Prof. Gerd Laux, Direktor des so Dr. Walter Albrecht, niedergelaspsychiatrischen Fachkrankenhauses sener Psychiater in Ellwangen. Sie
in Wasserburg. Sie bieten eine hohe müsse vielmehr in die ärztliche BeFlexibilität, da sie zeit- und ortsun- handlung integriert und durch indiabhängig eingesetzt werden kön- viduell vereinbarte Gesprächstermine
nen. Sie helfen gerade in psychothe- begleitet werden. So bleibe der perrapeutisch unterversorgten Gebieten sönliche Kontakt zum Patienten erdie Wartezeiten zu überbrücken. Au- halten und eventuell auftretende
ßerdem verbessern sie die Adhärenz Krisen könnten rechtzeitig erkannt
und optimieren somit auch die anti- werden. Das Online-Programm köndepressive Pharmakotherapie.
ne auch nicht nur bei jüngeren PaDas neue wissenschaftlich fundierte tienten eingesetzt werden, da zuund evaluierte Online-Psychothera- nehmend auch ältere Patienten das
pieprogramm deprexis® bietet eine Internet aktiv nutzen.
wertvolle Therapieunterstützung bei
Patienten mit einer unipolaren DeDr. med. Peter Stiefelhagen
pression. „Es basiert im Wesentlichen
Quelle: Satellitensymposium der Fa. Merz:
Computer-gestützte Patientenprogramme bei
auf Methoden der kognitiven VerDepression – Chancen und Herausforderungen,
haltenstherapie“, so Laux. Das Proim Rahmen des DGPPN-Kongresse, 27.11.2013
in Berlin
gramm umfasst 10 Themenbereiche,
wobei ein individueller dynamischer
Dialog mit dem Patienten simuliert
Ein wichtiges Therapieziel bei einer akuten Bronchitis ist die Normalisierung des durch die Erkrankung veränderten zähen
Sekrets. Durch die Infektion entzünden sich die Schleimhäute, röten sich und schwellen an.
Nach 2 – 3 Tagen wird vermehrt
zähflüssiges Sekret in der Atemwegsschleimhaut gebildet. Verantwortlich hierfür sind vor allem
die Becherzellen. Bei einer länger
anhaltenden Erkältung nimmt ihre Anzahl sogar zu. Neue in-vivoDaten (1) zeigen, dass durch die
Gabe von Bronchipret® die entzündungsbedingte Zunahme der
Becherzellanzahl signifikant reduziert werden kann.
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62
Nach Informationen der Bionorica SE
Literatur:
1. Seibel J., Wosikowski, K. & Haunschild, J. (2013). A herbal medicinal
product containing a fixed combination of thyme herb and ivy leaf
fluid extracts (Bronchipret Syrup)
improves the pathology in LPSinduced bronchoalveolitis. Poster,
The XVII International Congress
„Phytopharm 2013“, July 8-10, 2013,
Vienna, Austria
Der Hausarzt 01 /2014
Fotos: fotolia
Bronchipret® kann aber noch
mehr. In der Heilpflanzenkombination ergänzen sich Thymian
und Efeu im Saft bzw. Thymian
und Primel in den Filmtabletten
synergistisch zu einem breiten
Wirkspektrum. Das Arzneimittel
wirkt sekretnormalisierend, antientzündlich, bronchospasmolytisch und antimikrobiell und hilft
damit wirksam gegen die wichtigsten Symptome bei Husten
und Bronchitis.
Regress
Wirtschaft + Praxis
Die Ökonomie
als Konfliktquelle
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Viele Ärzte sehen den Einfluss ökonomischen Denkens auf ärztliches Handeln mit großer Skepsis, so auch
der verstorbene Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Jörg Hoppe. Meinungsumfragen bestätigen, dass
besonders die Hausärzte ihm zustimmen.
Foto: fotolia
Mittlerweile ist die Angst vor Honorarkürzungen und Regressen ein Grund,
die Niederlassung in eigener Praxis zu
meiden. Die Politik hat das gemerkt und
schon vor 2 Jahren den Grundsatz „Beratung vor Regress“ ins Gesetz geschrieben.
Die Regresssumme ist seither rückläufig. Aber die Angst ist geblieben. Schließlich nimmt mit zunehmender Zahl der
bereits beratenen Kollegen auch objektiv
das Regressrisiko wieder zu.
Das ist ein Problem für die Versorgung
der „teuren“ Patienten. Sie werden wie
eine heiße Kartoffel von Arzt zu Arzt
herumgereicht, bis sie einen Mutigen
finden, der ihnen die notwendigen, innovativen und teuren Arzneimittel oder
Heilmittel verordnet.
Im Ergebnis landen dann viele chronisch Kranke mit großem Versorgungsbedarf bei Fachärzten, und manche
geraten in Überweisungsketten, was
die Kosten eher noch mehr nach oben
treibt. Die Patienten verlieren ihren
Hausarzt und dieser einen Teil seiner
wirtschaftlichen Basis.
Der Hausarzt 01 /2014
Dieser Teufelskreis läßt sich in vielen
Fällen verhindern, wenn Hausärzte sich
im Bezug auf die Wirtschaftlichkeitskontrolle wenigstens soviel Sachkunde
aneignen, dass sie in der Lage sind, die
notwendigen Verordnungen ohne Regressrisiken und vor allem ohne Angst
davor zu tätigen.
„Der Hausarzt“ wird mit diesem Ziel
in den folgenden Ausgaben seinen Informations- und Fortbildungsbeitrag
leisten.
Dazu ist eine Einführung in ökonomisches Denken erforderlich, damit man
es kritisieren kann, wenn es ärztliches
Handeln ohne legitimen Grund behindert. Im nächsten Heft werde ich berichten, wie die Wissenschaft von der
Ökonomie arbeitet und dass die Wirtschaftlichkeitskontrolle der Krankenkassen und KVen das Ökonomieprinzip
gar nicht beachtet.
Schon durch den Wettbewerb innerhalb
der Krankenkassen werden Patientenrechte gefährdet weil gesunde Versi-
cherte einen niedrigen Beitrag anstreben, aber chronisch Kranke Versorgung
beanspruchen, koste es was es wolle.
Die Gesunden sind in der Mehrheit und
wählen damit den Vorstand, dessen Politik dann oft zu Lasten der Kranken gestaltet wird.
Mit ähnlichen Konfliktfeldern hat es
die große Politik zu tun, wenn Finanzpolitiker sparen und Sozialpolitiker die
Versorgung optimieren wollen.
Politik und Krankenkassen verlagern
durch Abrechnungs- und Verordnungsregeln den Konflikt in unsere Praxen
und verstärken dadurch unsere betriebswirtschaftlichen Probleme..
Das Dilemma zwischen Mittelknappheit und Versorgungsansprüchen wird
verstärkt durch die vertragsärztliche
Wirtschaftlichkeitskontrolle. Wer diese nicht besteht, mindert den Praxisgewinn. Durch Sachkunde in der Wirtschaftlichkeitskontrolle lässt sich das
verhindern.
Prof. Dr. med. Klaus Dieter Kossow
63
Wirtschaft + Praxis
Richtig loben und kritisieren
will gelernt sein
Gut motivierte Mitarbeiter, die ihr gesamtes Leistungspotenzial
einbringen, sind ein zentraler Erfolgsfaktor, denn sie schaffen einen Mehrwert. Wird die Arbeit geschätzt, arbeiten sie produktiv,
sind belastbar und identifizieren sich mit der Praxis.
Eine Studie des Gallup-Instituts beweist,
dass die innere Kündigung von Mitarbeitern
ein ernst zu nehmendes Problem ist. Demnach machen 66% der Arbeitnehmer Dienst
nach Vorschrift. Dadurch entstehen durch
Fehlzeiten und Fluktuation Kosten von
mehr als 120 Milliarden Euro jährlich.
Kritik, ohne zu demotivieren
Gibt es Kritik, sollte das Gespräch erst dann
geführt werden, wenn der Ärger verraucht
ist. Am besten wird das Gespräch dem Mitarbeiter angekündigt und ein zeitnaher Termin vereinbart, zu dem es ungestört und ohne Zeitdruck geführt werden kann.
Problem konkretisieren: Nach der Begrüßung sollte der zu kritisierende Sachverhalt
direkt, konkret und sachlich angesprochen
werden. Welches Verhalten wird kritisiert?
Was ist wann geschehen? Wie war die Situation? Wer war alles beteiligt? Welche Folgen
hatte es? Wichtig ist, dass das Problem selbst
beobachtet wurde, die Kritik also nicht auf
Hörensagen oder Vermutungen beruht.
Der Mitarbeiter muss die Wichtigkeit der
Kritik vermittelt bekommen. Auch wenn
es ihm schwer fällt, muss er sich die Kritik
erst einmal anhören, ohne sich rechtfertigen
oder verteidigen zu wollen.
Ursachensuche: Nun wird nach den Gründen für das kritische Verhalten gesucht.
Der Mitarbeiter hat die Möglichkeit, seinen
Standpunkt darzustellen. Gibt es Dinge, die
ihn wirklich bei seiner Arbeit gestört haben?
Oder beschönigt er und findet Ausflüchte?
Lösungssuche und Vereinbarung: Der Mitarbeiter muss nun erfahren, welches Verhalten oder Ergebnis von ihm in Zukunft erwartet wird und welche Vorteile dies für beide
Seiten hat. Veränderungs- und Verbesserungsvorschläge werden gemeinsam diskutiert und bewertet. Die konkrete Maßnahme
wird benannt und eine klare Vereinbarung
getroffen.
Ende des Gesprächs: Es wirkt motivierend,
wenn das Gespräch positiv endet, indem
man die Hoffnung auf die Fortsetzung der
bis dahin guten Zusammenarbeit ausdrückt.
Dipl.- Psychologin
Veronika Elliger
Beratung für Personalmanagement
www.personalmanagement-muenchen.de
64
Der richtige Einsatz von Lob
Der deutsche Chef hält sich gerne an die alte
Schwabenregel: „net gmault, isch gnuag globt“.
Es stimmt: Zu viel Lob und Lob an der falschen Stelle kann kontraproduktiv sein. Viele Mitarbeiter wissen aber nicht, ob ihr Chef
ihre Arbeit gut findet. Sie möchten, dass ihre
Leistung anerkannt wird. Richtig eingesetzt
ist Lob ein Turbo für die Motivation.
Lob erfolgt am besten möglichst zeitnah und
sollte positiv formuliert sein,
also nicht: „…war gar nicht
so schlecht“, sondern: „…war
gut“! Es sollte nicht pauschal,
sondern konkret und spezifisch sein. Denn das zeigt,
dass man sich als Chef mit
der Arbeit des Mitarbeiters
wirklich auseinandergesetzt
hat. Lob ist bei einer außergewöhnlichen Tätigkeit angebracht. Dabei ist das, was für einen Mitarbeiter außergewöhnlich ist, subjektiv. Für
jemanden, der gerade erst anfängt, können
das Kleinigkeiten sein, die für jemanden mit
Erfahrung nichts Besonderes sind.
Der Hausarzt 01 /2014
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Impressum
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Offizielles Organ des Deutschen Hausärzteverbandes e.V.
Herausgeber
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51. Jahrgang | 20. Januar 2014 | Ausgabe 01
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Layout
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Der Hausarzt erscheint 20-mal jährlich.
Für Mitglieder des Deutschen Hausärzteverbandes e. V. ist der Bezugspreis im Mitgliederbeitrag enthalten. Für Nicht-Mitglieder
beträgt der Bezugspreis jährlich 99,– € zzgl.
Versandgebühren*. Studenten­erhalten die
Zeitschrift nach Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung zum Vorzugspreis von
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Juli, August und Dezember nur am 20. des
Monats). *Versandgebühren: Inland 41,– €,
Ausland 65,– €.
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Anzeigenleitung
Barbara Kanters
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Geschäftsführender Vorstand
des Deutschen Hausärzte­
verbandes e. V.
Bundesvorsitzender
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10707 Berlin, • (0 30) 88 71 43 73-30
1. Stellv. Vorsitzender
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97236 Randersacker, • (09 31) 70 81 92
2. Stellv. Vorsitzender
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Straße 33, 09328 Lunzenau
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66740 Saarlouis, • (0 68 31) 22 61
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34599 Neuental, • (0 66 93) 14 40
Der Hausarzt 01 /2014
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Braunschweig
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Niedersachsen
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Nordrhein
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Fax (0 22 03) 57 56 29 10
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2 93 59 80, Mail: [email protected]
Saarland
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Fax (0 68 31) 9 09 93 75
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(0 39 28) 90 05 55, Mail: [email protected]
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häufigsten beobachteten Nebenwirkungen mit Bretaris Genuair waren Kopfschmerzen (6,6%) und Nasopharyngitis (5,5%). Häufig: Sinusitis, Nasopharyngitis, Kopfschmerzen, Husten, Durchfall. Gelegentlich: Verschwommene
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Enthält Lactose. Verschreibungspflichtig. Weitere Einzelheiten enthalten die
Fach- und Gebrauchsinformation, deren aufmerksame Durchsicht empfohlen
wird. Pharmazeutischer Unternehmer: Almirall, S. A., Spanien; Lokale Vertreter in Deutschland: BERLIN-CHEMIE
AG, 12489 Berlin und Almirall Hermal
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