Rundbrief Heft 2001 I

Transcription

Rundbrief Heft 2001 I
GEMEINDE
PSYCHOLOGIE
R UNDBRIEF
S OMMER 2001
NR. 1
B AND 7
Beiträge
zu einer klinischen
Gemeindepsychologie
ISSN 1430-094X GEMEINDEPSYCHOLOGIE - RUNDBRIEF NR. 1/01
Impressum
IMPRESSUM
Der „Gemeindepsychologische Rundbrief“ wird herausgegeben von der Gesellschaft für gemeindepsychologische Forschung und Praxis e.V. Er erscheint
zweimal im Jahr.
Die Redaktion besteht derzeit aus Jarg Bergold, (Berlin) und Bernd Röhrle
(Marburg). Erscheinungsort ist Marburg.
Manuskripte, Diskussionsbeiträge, Leserbriefe können an einen der Herausgeber
geschickt werden, möglichst als gedruckter Text plus Diskette in einem gängigen
Format. Unverlangt eingeschickte Beiträge sind ausdrücklich erwünscht (Adressen
am Ende des Heftes).
Wir wünschen uns aber in jedem Fall Originalarbeiten aus Forschung und
Praxis, die durchaus auch einen vorläufigen Charakter haben können (Zusammenfassungen von Diplom- oder Magisterarbeiten oder Jahresberichten sind ebenfalls
sehr willkommen). Darüber hinaus wollen wir immer über aktuelle Projekte, Termine etc. aus thematisch einschlägigen Bereichen informieren. Um insbesondere jenen
entgegenzukommen, die nicht ohne weiteres Zugang zu den Artikeln von einschlägigen englischsprachigen Fachzeitschriften haben, fügen wir Titel und Zusammenfassungen der Veröffentlichungen des letzten Jahrgangs ein. Ansonsten sind auch
Rezensionen zu wichtigen gemeindepsychologischen Büchern (Neuerscheinungen),
Tagungsberichte, Nachrichten aus Vereinen, Gesellschaften, Universitäten, Leserbriefe, eine Pinnwand (Informationssuche und Angebote zu geplanten und laufenden
Projekten, Stellenmarkt etc.) und das Führen eines Directory vorgesehen. Es ist
denkbar, daß sich nach und nach auch Rubriken und Schwerpunkte ergeben, über
die dann regelmäßig informiert werden soll (z.B. Netzwerkforschung; frauenspezifische Themen etc.).
Wir freuen uns auf die Rückmeldungen auf diesen Rundbrief und vor allem
auch auf alle Beiträge und jede kleine Information, die wir im nächsten Rundbrief
veröffentlichen können. Einsendeschluß für Originalarbeiten für den zweiten
Gemeindepsychologie-Rundbrief in 2001 ist der 15. November 2001.
Die Form sollte sich an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychologie orientieren (sowohl in dreifacher schriftlicher Ausfertigung wie in einem
üblichen Textformat auf einer Diskette eingereicht werden, z. B. WINWORD 6.0,
WORD PERFECT, ASCII oder RTF; Grafiken, wenn möglich auch getrennt z. B.
im bmp-Format. Siehe auch Hinweise für AutorInnen am Ende des Heftes). Über die
Veröffentlichung entscheiden im Moment noch die Herausgeber. Ein ReviewVerfahren ist geplant.
BEZUGSADRESSE:
GGFP E.V., C/O ALBERT LENZ, KIELSTRAßE 3, 44145 DORTMUND
TEL/FAX: 0231 / 816566; E-MAIL: [email protected]
Für Mitglieder der Gesellschaft für gemeindepsychologische Forschung und Praxis e.V.
(GGFP) ist der Bezug kostenlos. Für private Nichtmitglieder beträgt der Preis pro Einzelheft 40 DM und das Abonnement (zwei Hefte pro Jahr) 60 DM. Die Preise für Organisationen betragen 50 DM für das Einzelheft und 80 DM für das Abonnement.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS
Impressum
Inhaltsverzeichnis
Editorial
1
2
S CHWERPUNK TTHEMA :
„BEITRÄGE ZU EINER KLINISCHEN
GEMEINDEPSYCHOLOGIE“
O RIGINALIA
Gemeindepsychologische Perspektiven der Beratung
Bernd Röhrle
4
Evaluation des Einsamkeits-Bewältigungs-Programms (EBP)
in einer psychiatrischen Stichprobe
Günter Förtsch & Cornelia Penzek
24
Story Dealer - ein Vorschlag zur Selbstbeschreibung
von Psychotherapeut/inn/en
Peter Kaimer
42
Das Gesundheitsfördernde Krankenhaus –
ein Beispiel für die Umsetzung des „settings-Ansatzes“ der WHO
Christel Haberland
59
Theater- spielen und Wissenschaft betreiben –
zwei verschiedene, sich widersprechende Welten?
Renate Haack-Wegner
67
S ERVICETEIL
Aus den Hochschulen
Tagungsberichte
Tagungsankündigungen
Aus Vereinen und Verbänden
Aus der Politik
Neues aus dem Internet
Neue Bücher
Neue Zeitschriften
Abstracts aus gemeindepsychologisch orientierten Zeitschriften
Directory der Gemeindepsychologen und Gemeindepsychologinnen
Hinweise für AutorInnen
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1
Editorial
EDITORIAL
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Spätsommer wie schon fast gewohnt der
neue und erste Rundbrief Gemeindepsychologie
im Jahre 2001; immerhin schon als siebter
Jahrgang. Vereinzelt hört man über indirekten
Wegen, dass man Gefallen an diesem Heft habe. Nur unser letzter Aufruf an die LeserInnen,
sich bei der Gestaltung des Rundbriefes stärker
zu beteiligen, ist weitgehend reaktionslos verhallt. Es ist nicht so, dass wir die Hefte nicht
gerne machen würden; es ist uns eine Freude,
aber auch eine Pflicht. Nun letzter bereitet dann
eben Qualen, wenn wir krampfhaft nach Beiträgen suchen und dies auch noch auf dem Hintergrund des Wunsches, möglichst Themenhefte
zu gestalten. Dabei ist die Community klein
(und auch fein und fleißig), doch ohne besondere Anstrengungen durch alle und vor allem
durch die jeweiligen sozialen Netze ist die themenzentrierte Herausgabe von zwei heften im
Jahr nur schwer zu bewerkstelligen. teilweise
herrscht richtige Not. Dies drückt sich auch so
aus, dass die Herausgeber bzw. wir, die Redaktion, mit eigenen Beiträgen aufwarten müssen.
Wir hoffen das hinterlässt keinen allzu faden
Geschmack nach Narzissmus.
Diesmal haben wir bei alledem die Messlatte
wieder sehr hoch gehängt. Aus verschiedenen
Gründen war uns daran gelegen, die Verbindung1 zwischen Klinischer Psychologie und
Gemeindepsychologie zu stärken. Dies ist zwar
durch eine Vielzahl von Themen immer ange1
Bostock, J. (1998). Developing Coherence in Community and Clinical Psychology: The Integration of Idealism and Pragmatism. Journal of Community and Applied Social Psychology, 8, 363-371.
2
deutet worden (z.B. auch durch Themen wie
Prävention), doch man hat diese enge Verbindung nicht hinreichend wahrgenommen. Klinische Psychologie erlebt Gemeindepsychologie
entweder gar nicht und oftmals als abtrennbares
Etwas. Dieser Eindruck ist allenfalls auf dem
Kongress für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratung etwas zuruckgedrängt worden.
Gemeindepsychologie war von ihren Anfängen
an immer auch in sozialpsychiatrischen und
klinischen-psychologischen Kontexten groß
geworden. das hat ihr sogar Kritik eingebracht,
sodass zeitweise ein explizit nicht-klinischer
Weg beschritten wurde. Dennoch blieb immer
wieder deutlich, dass eine gemeindepsychologische Perspektive klinisch-psychologische Praxis
erheblich befruchten und erweitern kann. Schon
im letzten Heft hat Sigrid Haselmann versucht,
eine systemisch-therapeutische Perspektive mit
gemeindepsychologischen Grundhaltungen und
sozialpsychiatrischen Arbeitsweisen zu verbinden. Wir wollen solche Bemühungen nicht nur
in diesem Heft fortsetzen, sondern wir wollen
auch zukünftig stärker verdeutlichen, welcher
gegenseitige Nutzen entstehen kann.
Den Bogen, den man dabei spannen kann, ist
enorm. Dabei geht es nicht nur um die Erweiterung der therapeutisch- diagnostischen Arbeit,
aber auch darum. Diagnostische Systeme sind
stark pathologisiert und können durch ressourcenorientierte Konzepte in ein Gleichgewicht
gebracht werden. Die Analyse von Umwelt
spielt zwar in verschiedenen therapeutischen
und diagnostischen Systemen eine mehr oder
weniger große Rolle, doch sind die Bereiche
überwiegend auf Mikrosoziales und entspre-
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Editorial
chende Begrifflichkeiten beschränkt. Ähnliches
kann auch für die systematische therapeutische
Nutzung von gemeindepsychologisch geprägten
Konzepten, wie z.B. soziale Netzwerke gelten.
Auch die methodische Enge insbesondere der
Therapieprozessforschung kann durch Vorgehensweisen und wissenschaftstheoretische Haltungen überwunden werden, wie sie in der
Gemeindepsychologie seit geraumer zeit zu
hause sind.
Die vorliegenden Beiträge dieses Heftes verdeutlichen ansatzweise, was damit gemeint ist.
Zunächst wird von Bernd Röhrle vorgeführt,
wie klinisch-psychologische, aber auch real
existierende gemeindepsychologische Beratungspraxis erweitert werden könnte. Hier werden vielerlei Möglichkeiten der Kontextualisierung der Beratungspraxis vorgeführt und teilweise auch deren gesellschaftliche Reflexion
konkretisiert. Im Beitrag von Günter Förtsch
und Cornelia Penzek zeigt sich, dass Interventionen, wie solche zur Bewältigung von Einsamkeit, nicht nur im primär oder sekundär
präventiven Bereich nutzbar gemacht werden
können, sondern auch psychiatrischen Patienten
zu helfen vermögen. Peter Kaimer wiederum
knüpft unmittelbar an Methoden und Konzepten
der Gemeindepsychologie an, um das therapeutische Geschehen versteh- und rekonstruierbar
zu machen.
Es schließen sich zwei Artikel an, die nicht
unmittelbar zum Schwerpunktthema zu zählen
sind, zumindest solange, als man Bereiche wie
die Gesundheitsförderung (Cristel Haberland)
und Vermeidung von Gewalt und Vorurteil
(Renate Haack-Wegener) nicht zu den zentralen Themen der Klinischen Psychologie zählt.
Aber selbst im Kontext einer solchen diskussionswürdigen Perspektive wird wieder deutlich,
wie fruchtbar Konzepte und Methoden sein
können, wie sie auch in der Gemeindepsychologie bekannt sind, und wie sie zu einem tiefen
Verständnis bestehender und zugleich menschlicher Praxis führen.
Allen Autorinnen und Autoren sei an dieser
Stelle wie immer gedankt dafür, dass sie ihre
Arbeiten dem Rundbrief Gemeindepsychologie
zur Verfügung gestellt haben; das ist absolut
nicht selbstverständlich. Sie haben – wie schon
oft erbeten - Rückmeldungen durch die LeserInnen verdient (Adressen sind immer am Ende
beigefügt).
Der Serviceteil ist hoffentlich wieder gewürzt
mit zahlreichen interessanten Informationen
(auch hier sind wir über jede Anregung dankbar). In besonderer Weise ist dieser Teil durch
die Neuauflage des Directory geprägt. Es ist zu
fürchten, dass viele sich nicht wieder erkennen,
weil sie versäumt haben, trotz mehrfachen Aufforderungen, ihre Angaben auf den neuesten
Stand zu bringen. Wir sind offen dafür (bitte
die
entsprechende
Adresse
unter
http://www.ggfp.de benutzen).
Außerdem möchten wir wieder allen danken, die
an der Herstellung dieses Bandes mitgewirkt
haben. An dieser Stelle sei wieder einmal unser
technischer und intellektueller Helfer, Markus
Günther erwähnt, der mit Engagement und völlig unkompliziert zur Fertigstellung des Rundbriefes Gemeindepsychologie beiträgt.
Jarg Bergold € Bernd Röhrle
- Juli 2001, Marburg, Berlin -
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3
Originalia – Bernd Röhrle
ORIGINALIA
Gemeindepsychologische Perspektiven der Beratung
Bernd Röhrle
Zusammenfassung
Konzepte der Beratungspraxis reagieren auf gesellschaftliche Veränderungen mit relativ unnscharfen Handlungskonzepten. Demgegenüber werden mit einer gemeindepsychologischen Perspektive insbesondere im Bereich von Prävention und Gesundheitsförderung vorgeführt, dass sich die bestehende kurative und gemeindenahe Beratungspraxis mit konkreten Handlungskonzepten zumindest ansatzweise bereichern lässt.
Schlagworte: Gemeindepsychologie - Beratung - Ressourcen
Abstract
Concepts of counseling are reaction to social change with rather fuzzy practical instruments. In contrary, community psychological perspectives especially in the field of prevention and health promotion are showing that
existing therapeutic and community oriented practice of counseling can be enriched by concrete practical instruments.
Keywords: Community Psychology - Counseling - Ressources
„Leben sinnvoll meistern. Profile kirchlicher
Beratung“ 1 – unter diesem Motto steht diese
Tagung. Beiträge zur Standortbestimmung und
Neuordnung der Beratungssegmente werden
erwartet. Dies hat wohl auch damit zu tun, dass
Themen wie Werteverlust bzw. Wertewandel,
des Individuums, Individualisierung, Pluralisierung der Lebensformen, Strukturen, Symbole und Werte; Mehrdeutigkeiten, Zerfall oder
Umbau des Gemeinschaftlichen, Zwang zur
Selbstsozialisation, Medialisierung des Kommunikativen, Verlust der Arbeitsgesellschaft,
postmoderne Beliebigkeiten auch die Beratungspraxis erreicht haben.2 Die klaren Leitlinien der beraterischen Praxis seien unscharf
soziale und ökologische Mobilität u.v.a.m.
geworden, sagen Analytiker dieser Praxis. Der
Umgang mit Klienten und ihren postmodernen
Kontexten führe zu einem „pragmatischen
Chaos“.
Als Ursachen dieses pragmatischen Chaos werden viele postmoderne Phänomene ausgemacht.
Sie erhalten klangvolle Namen wie: Freisetzung
1
2
Vortrag gehalten auf dem V. Kongress der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung, 24.26.10.2000, Trier.
Klann, Hahlweg, Janke & Kröger (2000)
4
Dabei werden nicht nur in kulturpessimistischer
Manier Krisen und Gefahren wahrgenommen,
sondern auch die Chancen der Postmoderne.
Individuen hätten mehr Möglichkeiten, ihre
Geschicke selbst zu bestimmen. Neue, verloren
geglaubte Solidaritäten tauchen wieder aus dem
sozialen Unterleben auf. Der Aufbruch zu einer
fairen Zivilgesellschaft wird angekündigt. All
dies ist zum Diskurs bei der Reflektion und
Entwicklung moderner Beratungstheorien gemacht worden.
Dieser Diskurs wollte dadurch mehr Hand-
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Originalia – Bernd Röhrle
lungssicherheit schaffen, indem er angesichts
der postmodernen Entwicklungen auf das Unvermeidliche hinwies. Fast formelhaft wurden
dabei Zustände wie die „selbstbewusste Unordnung“3 oder der „reflexive Zweifel“4 als
Grundlage moderner Beratung heraufbeschworen. Sie beschreiben teilweise ein Hin und Her
zwischen der Anpassung an Vielfältigkeit, der
Differenzierung und Flexibilisierung der Beratungsangebote einerseits und der kompensativen
Homogenisierung der Beliebigkeiten durch
integrierte oder sogenannte ganzheitliche Formen des psychosozialen Handelns.
Grundhaltungen dieser Art mögen bis zu einem
gewissen Grad hilfreich sein, mit Unbestimmtheiten und Mehrfachanforderungen in
der Beratungspraxis zurechtzukommen. Sie
geben aber keine hinreichende Grundlage zur
Lösung konkreter sich im Beratungsalltag stellender Aufgaben ab. Dies gilt auch für andere
unscharfe Konzepte wie z.B. das der Lebenswelten als Gestaltungsraum beraterischer Praxis.5
Die Dominanz so geprägter Diskurse um die
postmoderne Beratungspraxis mag zunächst mit
bestimmten Wissenschaftsauffassungen zu tun
haben. Diese können sich offensichtlich nicht
mit eher sozial-technologischen Zugängen identifizieren. Diese Dominanz rührt aber auch
daher, dass sich auch eher sozial-technologisch
orientierte Fachgebiete, wie z.B. die Klinische
Psychologie, bei diesen Diskursen nicht betei-
zont? Oder gar nur die Hoffnung, dass auch
dieser Blickwinkel keine neue Ordnung zu
schaffen imstande ist? Richtig, oder fast richtig.
Gemeindepsychologische Perspektiven der Beratung bieten allenfalls Teilantworten auf die
Fragen, die an eine postmoderne Beratungspraxis gestellt werden. Auch die Gemeindepsychologie steht im Strudel der Ereignisse; durch ihre
Offenheit gegenüber auch postmodernen Phänomenen
vielleicht
mehr
als
andere
Psychologien.
Auf den ersten Blick können gemeindepsychologische Perspektiven wohl kaum neues Licht in
das Dunkel der beraterischen Verunsicherung
werfen. Denn zunächst bleibt festzustellen, dass
Gemeindepsychologie in der Beratungspraxis
nichts Neues darstellt. Sie gehört offensichtlich
zum Kanon der Fertigkeiten der Beratung. So
heißt es etwa auf einer Web-Seite der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung: „In der
Erziehungsberatung sind aber neben der Psychotherapie weitere Kompetenzen erforderlich.
Es entspricht ihrem multidisziplinären Ansatz,
weitere Schwerpunkte und andere Fähigkeiten
in die Arbeit einzubeziehen. Dies betrifft insbesondere Methoden des Casework und
gemeinwesenbezogene Ansätze der Sozialarbeit sowie die Gemeindepsychologie“.6 Man
muss aber auf Grund einiger Tatsachen in
Zweifel ziehen, dass dieser Anspruch der Wirklichkeit entspricht. So wird nur an ganz wenigen Hochschulen Gemeindepsychologie gelehrt.
Praktisch orientierte gemeindepsychologische
Fortbildungsveranstaltungen werden äußerst
ligt haben.
Nun also gemeindepsychologische Perspektiven
selten angeboten. Selbst Fachkollegen in der
Psychologie wissen oft nicht, was unter
Gemeindepsychologie zu verstehen ist. Viele
der Beratungspraxis als neues Licht am Hori-
vermuten gar, dass es sich um eine neue Art
von pastoraler Psychologie handelt. Diese An-
3
4
5
Kurz-Adam (1999); Winkler (1996)
Engel (1997)
Kurz-Adam (1995a,b); Schubert (1999); Thiersch
6
(1997)
http://www.bke.de/berater.htm; 21.07.2000
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5
Originalia – Bernd Röhrle
nahme ist zwar nicht ganz falsch, aber doch
ziemlich entfernt von den Bedeutungskernen
dieses Fachgebietes. Nicht nur wegen solcher
möglicher Missverständnisse werde ich nicht
ganz umhin können, zunächst in groben Zügen
die wichtigsten Kennzeichen der Gemeindepsychologie darzustellen.7
der sozialpsychiatrischen Reformbewegung
angeschlossen hatten und die sich mit gesellschaftlichen Verhältnissen auseinandersetzen
wollten8. Man kann annehmen, dass gerade
deswegen die Präsenz der Gemeindepsychologie
an den deutschsprachigen Hochschulen, und
dies im Gegensatz zu vielen anderen Ländern,
so marginal ist.
Merkmale der Gemeindepsychologie
Der im englischen Sprachraum ursprünglich
geprägte und in seiner Bedeutung etwas anders
anmutende
Begriff
der
„Community
Psychology“ entstand in den USA in den sehr
bewegten sechziger Jahren. Die Unruhe dieser
Jahre ging mit umfassenden psychosozialen
Reformen einher. Mancherlei entfesselte soziale
Kräfte, wie ökonomische Umbrüche und Bürgerbewegungen, haben sie ausgelöst. Erhebliche
Aufgaben waren mit diesen Reformen verknüpft: die Deinstitutionalisierung psychisch
Kranker, die gleichzeitige Neuordnung des extramuralen Versorgungsbereichs, die Betonung
des Präventiven und, damit einhergehend, die
Bekämpfung der Armut u.v.a.m. Auf der Suche
nach entsprechenden fachlichen Kompetenzen
erinnerte man sich auch an die Leistungen der
Psychologie. Sie hatte sich schon in früheren
Zeiten bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme beteiligt (z.B. beim Abbau von Vorurteilen). Vertreter der Psychologie wollten sich
dementsprechend wieder nützlich machen. Dies
taten sie auf der Grundlage einer neuen Identifikationsfigur, eben die der Gemeindepsychologie.
Die Unterschiedlichkeit der Gemeindepsychologie zu anderen Teilgebieten der Psychologie ist
in einigen ihrer Grundmerkmale leicht erkennbar:
Gemeindepsychologie findet ihren Erkenntnisgegenstand und ihr Handlungsfeld selten im
Labor, sondern in der realen Welt.
1. Gemeindepsychologie beschäftigt sich also
auch mit komplexen Phänomenen, insbesondere
mit sozialen Systemen, Organisationen etc.
Dabei bleibt der Blick auf diese Welten höchst
vielfältig. So interessieren subjektive Wahrnehmungen wie z.B. der „Sense of Community“, aber auch kulturelle Eigenarten und vor
allem umwelt- und sozialpsychologisch fassbare Umweltmerkmale. Dazu gehören z.B. soziale
Klimata in Organisationen, die Stabilität von
Nachbarschaften, Unterstützungspotentiale in
sozialen Netzwerken u.a.m..
2. Sie relativiert die Bedeutung des kurativen
Systems und gibt den pathologisierenden Blick
der klinischen Praxis weitgehend auf. Sie möchte allenfalls pathogene individuelle Zustände
vermeiden helfen. Ihr Interesse gilt hauptsächlich der Herstellung und Pflege salutogener
Verhältnisse. Gewissermaßen im Sinne einer
Mit der üblichen Verzögerung fasste die
Gemeindepsychologie auch in der Bundesrepublik Fuß. Sie wurde zu einem orientierenden
Handlungsfeld insbesondere für jene, die sich
sozio-kulturellen Nachhaltigkeit will Gemeindepsychologie dabei verschiedenartige materielle, soziale und kulturelle Ressourcen kultivieren und zugänglich machen.
3. Dabei vergisst die Gemeindepsychologie
7
Duffy & Wong, (1999); Rappaport & Seidman (2000);
Scileppi, Torres & Teed (1999)
6
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keinesfalls den Blick auf das Individuelle; im
Gegenteil, letztlich überwiegt diese Perspektive.
Aber dabei steht das Interesse an inneren Ressourcen im Vordergrund. Die inneren Schätze
sind ihr deshalb wichtig, weil nicht alle Hindernisse des Lebens beseitigbar sind. Sie bewältigen zu können, bedeutet aber, solche inneren
Ressourcen zu besitzen. Sie sind Garantie und
Bestandteil von psychischer Gesundheit. Zu
solchen personalen Ressourcen gehören Kompetenzen wie z.B. verschiedene Bewältigungsfertigkeiten, aber auch solche Dinge wie Zugehörigkeitsgefühle, Kohärenzsinn u.a.m.
denahe Beratungspraxis bereichern?
€
Trägt sie zu einer Vertiefung und Neugestaltung der präventiven Praxis bei?
€
Kann Gemeindepsychologie die durch die
Postmoderne produzierte Verunsicherung
der Beratungspraxis reduzieren helfen?
Die Erweiterung der therapeutischberaterischen Praxis
5. Gemeindepsychologie ist bei alledem in der
Regel explizit wertorientiert. Sie nimmt Partei
Vor Jahren kamen Kolleginnen und Kollegen
auf einer Jahrestagung der Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung auf mich zugerannt und
beschwerten sich ganz aufgeregt, dass die Träger ihrer Beratungsstellen von ihnen verlangt
hätten, ihre therapeutische Praxis zu Gunsten
gemeindenaher Formen der Tätigkeit einzuschränken. Dieses kleine Erlebnis machte mir
klar, dass man jemandem Gemeindepsychologie
nur schmackhaft machen kann, wenn man zunächst an herkömmliche Vorgehensweisen anknüpft. Dementsprechend gilt es in einem ersten
Schritt zu verdeutlichen, dass eine gemeindepsychologische Neuorientierung keine völlige
Abkehr von einer kurativ orientierten Beratungspraxis bedeutet. Andererseits werden bei
einer solchen Neuorientierung, wie zu zeigen
für die Schwachen und Benachteiligten. Ihre
Wertorientierungen wie soziale Gerechtigkeit
oder Recht auf Unterschiedlichkeit teilt sie mit
sein wird, doch auch Lücken in der Beratungspraxis offensichtlich, die man dann vielleicht
durch gemeindepsychologische Handlungsfor-
dem Wertekanon auch von Interessenverbänden
men schließen kann.
4. Damit einhergehend spielen für die
Gemeindepsychologie die Kategorien „Einfluss,
Kontrolle und Partizipation“ von Bürgerinnen
und Bürgern eine zentrale Rolle. Wir finden
diese Neigung in dem allgegenwärtigen Begriff
des Empowerment.9 Wahrgenommene und tatsächliche kollektive bzw. individuelle Kontroll-,
Einfluss- und Partizipationsmöglichkeiten sind
nicht nur ein Korrelat des Wohlbefindens, sondern auch ein entscheidendes Vehikel zur Veränderung der Verhältnisse im Verteilungssystem der Ressourcen.
im Beratungsbereich.
Diese sehr grobe Skizze der Eckpfeiler von
Ein Beispiel: In einer von der Katholischen
Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung in
Gemeindepsychologie werde ich im Folgenden
Nordrhein-Westfalen durchgeführten und vom
etwas ausmalen, wenn ich versuche, folgende
Fragen zu beantworten:
Bundesfamilienministerium finanzierten Studie
zur Partizipation von Kindern in Beratung und
Therapie findet sich das Ergebnis, dass ein
€
8
9
Kann sie bestehende kurative und gemein-
Keupp (1994)
Stark (1996); Teuber, Stiemert-Strecker & Seckinger
(2000); Zimmerman (2000)
Großteil der Kinder mit ihren Möglichkeiten,
den Beratungsprozess zu beeinflussen, nicht
zufrieden war. In der Zusammenfassung der
Studie heißt es: „65% der befragten Kinder sind
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7
Originalia – Bernd Röhrle
in die Aushandlungs- und Definitionsprozesse
im Rahmen der Kontraktbildung offensichtlich
nicht ausreichend einbezogen worden. Nicht
zuletzt wohl aus diesem Grund weichen ihre
Problemdefinitionen und -beschreibungen von
denjenigen der BeraterInnen deutlich ab.“10
Formen der Organisationsentwicklung gemacht
werden. Allein schon entsprechende Rückmeldungen zu unterschiedlichen Einschätzungen
des sozialen Klimas können sich günstig auf
Beratungsprozesse und –ergebnisse auswirken12.
Ein solches Ergebnis ist erstaunlich, ist doch
die salutogene Bedeutung der Partizipation
sowohl außerhalb als auch innerhalb von psychosozialen Diensten schon sehr häufig vorgeführt worden. Sie zu ermöglichen, bedeutet
bekanntermaßen nicht die Entmachtung des
Expertentums. Vielmehr werden unterschiedlicher Fähigkeiten und Erfahrungswelten miteinander synergetisch verknüpft. Diese Verbindung ist dabei auf unterschiedlichen Ebenen
möglich. Auf der Ebene von guten HelferKlienten-Beziehungen werden die Synergien
durch das Merkmal der Allianz freigesetzt.
Dieses Merkmal meint Zusammenarbeit und
geteilte Verantwortung und steht so in innigster
Verbindung zum gemeindepsychologischen
Selbstverständnis von Partizipation. Solche
Formen der Allianz finden sich nicht nur in
dyadischen Helfer-Klient-Beziehungen, sondern
auch in Helferkonferenzen und bei der Arbeit
mit Angehörigen, Laienhelfern und Beiräten
von sozialen Diensten.11
Eine partizipatorisch orientierte Beratungspraxis trägt nicht nur zu einem guten sozialen Klima bei. Eine solche Praxis stellt im Kleinen den
beklagten Entsolidarisierungsprozessen etwas
entgegen. Sie ist auch ein Beitrag zur Stärkung
einer zivilen Gesellschaft, die letztlich ohne
bürgerschaftliches Engagement nicht auskommen wird. Sie dämpft auch die Fortentwicklung
einer einseitigen Expertokratie und ist somit
insgesamt ein Mittel zum Umgang mit postmodernen Phänomenen.
Soziale Netzwerke sind ein weiteres zentrales
Konzept der Gemeindepsychologie, das für die
kurative Beratungspraxis von großer Bedeutung
ist. Hier ist angesichts des sehr geringen Einbezugs von außerfamiliären Teilen des sozialen
Netzwerks in der Größenordnung von 1,9 % der
Beratungstätigkeiten dringender Handlungsbedarf angesagt.13 Auch in der schon zuvor angeführten Nutzerstudie wird deutlich, dass nur
32% der befragten Kinder familiäre Veränderungen erlebten und sogar nur 8% im außerfa-
Es gilt anzumerken, dass das Partizipative in
der Gemeindepsychologie ein Teil dessen ist,
was man als soziales Klima bezeichnet. Soziale
Klimata von Einrichtungen nehmen Einfluss auf
Behandlungserfolge. Sie lassen sich nicht nur
erspüren, sondern sie können auch mit gut
überprüften Messinstrumenten erfasst werden.
Entsprechende Einschätzungen können zudem
zur Grundlage von zum Teil wenig aufwendige
10
11
8
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (1999)
(http://www.bke.de/berater.htm); Lenz (im Druck)
Bachelor & Horvath (1999); Wandersman & Florin
(2000); Widmaier (1981), Zimmerman & Rappaport
miliären sozialen Netzwerk einen Wandel bemerkten. Der Zugang zur Therapie, Abbruchsraten, Therapiemotivation, die Qualität der
Therapeut-Klient-Beziehung und die Stabilität
der therapeutischen Effekte aber stehen nachweislich im Zusammenhang mit Merkmalen von
sozialen Netzwerken. In einigen Fällen konnte
sogar die Stabilität der Therapieeffekte über
mehrere Jahre durch die Qualität enger sozialer
12
13
(1988).
Henrich, de Jong, Mai & Revenstorf (1979); Orford
(1992)
Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend
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Originalia – Bernd Röhrle
Beziehungen vorhergesagt werden, und dies in
Konkurrenz zu anderen Prädiktoren wie die
Problemschwere und die Intensität der Behandlung. Von daher sollten netzwerkorientierte
Formen der Diagnostik und Beratung zum festen Bestandteil der Beratungspraxis werden.
Dabei führen auch nicht alle Formen netzwerkorientierter Interventionen zu einem radikalen
Bruch mit der herkömmlichen Praxis der Einzelfallhilfe. Vielmehr besteht der überwiegende
Teil der empirisch überprüften netzwerkorientierten Interventionen aus gewohnten Vorgehensweisen. Sie unterscheiden sich nur deshalb
von den herkömmlichen Interventionen, weil sie
sich einen zusätzlichen Baustein leisten. Im
einfachsten Fall besteht diese zusätzliche Intervention schlicht darin, dass über die Bedeutung
sozialer Netzwerke und Unterstützung informiert wird. Aufwendiger sind zweifelsohne
Einladungen zu Beratungsgesprächen, die nicht
auf die Familie beschränkt sind. Die für solche
Netzwerktherapien und –beratungen notwendigen Fertigkeiten aber stammen letztlich auch
aus dem traditionellen Fundus der Familientherapie, Gruppendynamik und der Helferkonferenzen.14
Welten berücksichtigt werden. Die Bedeutung
von Familien wird zwar noch als sehr hoch
eingestuft, sie ist letztlich dabei, eine unter vielen sozialen Lebensformen zu werden. Die Beratungspraxis nur familiengerecht zu gestalten,
wird den postmodernen Anforderungen nicht
gerecht. Netzwerkorientierte Vorgehensweisen
können demgegenüber sehr viel flexibler mit
unterschiedlichen sozialen Lebensformen und
Beziehungen umgehen. Von daher stellen sie
eine echte Hilfe dar im Umgang mit postmodernen Lebensformen wie Single-Dasein, Einelternfamilien,
Zwei-Wohnungs-Beziehungen,
ökologisch mobilen Beziehungen u.a.m.
Mit dem Blick auf soziale Netzwerke wird
gleichzeitig auch noch eine weitere wichtige
Position gemeindepsychologischen Denkens
berührt: ihr Interesse an der Pflege und Entwicklung von Ressourcen. Dieses Interesse hat
sie zumindest in Teilen mit der sog. ressourcenorientierten Therapie gemein. Diese will
vor allem innere Ressourcen wie z.B. Bewältigungsfertigkeiten stärken. Doch auch materielle
Sicherheit, Zugehörigkeiten, Zugang zu Informationen und Bildung gehören zu den Voraussetzungen, die den Weg zur Beratungspraxis,
aber auch deren Erfolg mit beeinflussen. Von
Mit der Erweiterung der herkömmlich kurativ
orientierten Beratungspraxis durch netzwerkorientierte Interventionen wird nicht einfach nur
ein zentrales gemeindepsychologisches Konzept
genutzt und so erheblich zur Kontextualisierung beigetragen.15 Vielmehr taucht damit die
Chance auf, die Veränderungsprozesse von
sozialen Welten genauer fassen zu können. In
weit stärkerem Maße können dadurch auch die
Zerfallsprozesse, aber auch die sozialen Um-
daher tut eine ressourcenorientierte Beratung
gut daran, auch solche Potentiale zu pflegen.
Antworten auf die Frage, welche besonders
bedeutsam sind und wie manche bereitgestellt
werden können, haben gemeindepsychologische
Forschungen schon vielfach angeboten. Sie
passen sich mühelos ein in die bestehenden
Beratungsangebote
Schuldnerberatung,
Gemeinwesenarbeit.16
wie
Sachanwaltschaft,
Familienhilfe
oder
bau- und Kompensationsmöglichkeiten sozialer
14
(1994)
Röhrle, Sommer & Nestmann (1998)
15
16
Hermer (1995); Strauß & Geyer (2000)
Lenz (2000); Nestmann (1997a); Willutzki (2000)
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9
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass Gemeindepsychologie auch Schützenhilfe für jene leistet,
die – wie es auch das Motto dieser Tagung will
– in der Beratungspraxis ein sinnstiftendes,
vielleicht sogar spirituell oder religiös angelegtes Unternehmen sehen wollen. Die Orientierungsprobleme im Umgang mit säkularisierten
Formen der Sinnsuche gerade in Zeiten postmoderner Pluralismen werden in der Gemeindepsychologie schon seit geraumer Zeit erkannt.
Der Wert bestimmter religiöser Orientierungen,
Bewältigungsformen und von Gemeinschaften
für den Erhalt von Gesundheit ist schon seit
langem einigermaßen gut untersucht. Von daher
ist man in der Gemeindepsychologie auch nicht
überrascht, dass neuere Studien ergaben, dass
religiös überformte Psychotherapie zu zusätzlichen Wirkungen gelangen kann.17
Durch die Stärkung spiritueller oder religiöser
Ressourcen kann die bestehende Beratungspraxis nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern sie
trägt auch dazu bei, im Gewirr individueller
und subkultureller Unternehmungen der Sinnsuche zurechtzukommen. Dies kann man auch
als eine sehr spezielle Hilfe im Umgang mit
postmodernen Beliebigkeiten und Ambiguitäten
ansehen. Darüber hinaus öffnet der Blick auf
äußere und innere Ressourcen, gerade wegen
der Frage der Zugänglichkeit, den Sinn für
Perspektiven auf eine faire Zivilgesellschaft18.
Ressourcenorientierte Beratung ist damit nicht
nur eng mit gemeindepsychologischen Positionen verknüpft, sondern auch in diesem Sinne
ein Beitrag zur Gestaltung einer humanen Zukunft.
dass gemeindepsychologische Gegenstandsbereiche und Konzepte sowohl zur Erweiterung
des Handlungsfeldes als auch zu einer zusätzlichen fachlichen Rechtfertigung auch kurativer
Beratungsformen führt. Zugleich war erkennbar, dass diese gemeindepsychologischen Extensivierungen auch helfen, zumindest in Ansätzen mit postmodernen Erscheinungen umzugehen. Einen noch deutlicheren Gewinn durch
eine gemeindepsychologische Perspektive erwarten wir aber, wenn wir uns gemeindenahen
Beratungsformen zuwenden.
Die Erweiterung gemeindenaher Beratung
Zunächst bleibt festzuhalten, dass es diese
Form der Beratung in einem beachtlichen Ausmaß gibt. Befragungen der Bundeskonferenz
für Erziehungsberatung ergaben, dass immerhin
25,7% der Erziehungsberatungsstellen offene
Sprechstunden abhielten. Über zugehende Arbeit wie Haus- und Institutionsbesuche berichteten 83,4%. Zugleich beteiligten sich 20,2%
regelmäßig an Gemeinwesenarbeit. Die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen, also
mit Beratungsdiensten, Schulen, Heimen, Kindergärten, Ämtern usw., wurde im Schnitt von
54,7% dieser Dienste mit getragen. Zu diesem
Tätigkeitsbereich werden allerdings in einer
Studie der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft für Beratung etwas bescheidenere Zahlen
berichtet.19 Nicht auf den Einzelfall bezogene
Aktivitäten der Beratungsstellen wie besondere
Gruppenangebote für Erzieher, Eltern, Lehrer
und Öffentlichkeitsarbeit unterhielten 38,6%.
Aktivitäten zur sozialen Vernetzung wie die
Gestaltung von Stadtteilfesten, die Mitarbeit in
Im Sinne einer Zwischenbilanz halten wir fest,
17
18
Keupp (1992); Harris, Thoresen, McCullough &
Larson (1999); Pargament (1997); Pargament, Maton
& Hess (1992); Richards & Bergin (1997)
Keupp (1998)
10
Sanierungskommissionen von Stadtteilen wurden von 29,6% der Beratungsstellen angegeben.
19
Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend
(1994)
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Bernd Röhrle
Wenngleich der tatsächliche zeitliche Umfang
dieser gemeindenahen Aktivitäten in den Ergebnissen dieser Befragungen undeutlich bleibt, so
machen sie doch hinreichend klar, dass von
einem Therapeutismus und einer nur auf Einzelfallhilfe beruhenden Beratungspraxis nicht
die Rede sein kann.20 Eine andere Frage ist
jedoch, ob mit dem in den Befragungen enthaltenen Selbstverständnis von Gemeindenähe
schon alles ausgelotet ist und ob gegebenenfalls
gemeindepsychologische Zugänge etwas Zusätzliches bieten können.
Diese Frage sei zunächst am Thema der niederschwelligen Angebote erörtert. Wenn es um die
Minimierung der Schwellenangst geht, sind
offene Sprechstunden sicherlich ein probates
Mittel. Sie sind es deshalb, weil Hilfesuchprozesse von vielen Kosten-Nutzen-Analysen getragen werden. Die ökologische Zugänglichkeit
zu Beratungsdiensten reduziert die Kosten sicherlich um einiges. Es gibt jedoch noch weitere
Faktoren, welche den Hilfesuchprozess mit
prägen. Dazu gehört der Einfluss von Meinungsführern, von normativen Vorgaben, Wissensbeständen und Selbsthilfepotentialen in den
sozialen Netzwerken der Klienten. Will man
diese Einflussfaktoren berücksichtigen, so genügen offene Sprechstunden nicht. Vielmehr
müssen lebensweltnahe Formen der Beratung
hinzukommen, welche die angedeuteten weiteren Determinanten des Hilfesuchprozesses hinreichend berücksichtigen.
Beispiele guter Praxis folgten einem so verstandenen Konzept einer lebensweltnahen Gestaltung ökologischer Rahmenbedingungen dadurch, dass zunächst an den unmittelbaren Bedürfnissen der Bewohner von Stadtteilen ange20
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (1998);
Roth (1994)
knüpft wurde. So wurde z.B. in Neu-Perlach
ein Kontaktzentrum eingerichtet und kleine
Gemeinwesenprojekte wie kollektive Begrünungen durchgeführt. Im Gefolge davon wurde die
Schwellenangst zum Betreten einer an dieses
Kontaktzentrum angegliederte Beratungsstelle
auch durch den Einfluss von Meinungsführern
erheblich erniedrigt. In Oldenburg wurde regelmäßig ein Straßenstand unterhalten, bei dem
Mietprobleme angesprochen werden konnten
und zugleich auch die Möglichkeiten einer weitergehenden Beratung eröffnet wurden. In Wien
wurden gar Würstchenbuden durch psychosoziale Helfer besetzt, mit der Intention, sehr nahe
an bestimmte Subkulturen zu gelangen. In San
Francisco wurden Friseure auch als Überweisungsinstanzen trainiert, mit mittelschweren
und schweren Problemen umzugehen. Zahlreiche Beispiele gemeindepsychologischer Praxis
ließen sich noch anführen, um deutlich zu machen, was alles unter niederschwelliger, gemeindenaher Beratung zu verstehen ist. Insgesamt würde deutlich werden, dass es sich um
eine Art von Gemeindenähe der Beratung handelt, die an Bedürfnissen anknüpft, die subkulturelle Eigenarten des Helfens respektiert, ja
sogar in professionelles Handeln einbaut. Es
würde darüber hinaus offensichtlich werden,
dass diese Gemeindenähe die Eigendynamik
sozialer Netzwerke und ihrer normativen Vorgaben hinreichend berücksichtigt.
Ein anderes gemeindepsychologisch überformbares Feld von gemeindenahen Vorgehensweisen ist die Zusammenarbeit oder auch die Vernetzung der Dienste. Sie kann auf recht unterschiedliche Weise erfolgen. Wenn sie nicht
durch formale Vorgaben geprägt ist, so beruht
sie stark auf Freiwilligkeit und bestimmten
Vorlieben. Einer der üblichen Orte der Begegnung von Helfern ist die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft. Sie bietet vielfache Möglichkei-
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11
Originalia – Bernd Röhrle
ten zur Absprache, zur regionalen Planung der
Versorgung und auch zur gemeinsamen Fortbildung. Die Grundlage aber für diese Tätigkeiten sind meist selektive Formen der Mitgliedschaft in solchen Arbeitsgemeinschaften. Selten
sind die Versuche, solche Beliebigkeiten auf der
Grundlage von systematischen Netzwerkanalysen einzuschränken. Erst sie verdeutlichen aus
einer Vogelperspektive die Schwachstellen und
ungenutzten Möglichkeiten in den Netzen der
sozialen Dienste. Bei solchen Analysen geht es
um zwei wesentliche Erweiterungen, die in
herkömmlichen Vernetzungsversuchen sehr
implizit bleiben. Zunächst werden fehlende,
ideosynkratische und konfligierende Beziehungen zwischen den sozialen Diensten offensichtlich. Noch wichtiger aber ist, dass die indirekten Beziehungen auftauchen, wie sie auch über
verschiedene kulturelle Sektoren existieren. Ich
spreche z.B. von der Verknüpfung von Freizeitorganisationen und der Beratungspraxis, etwa
wenn Jugendrichter und Leiterin der Beratungsstelle miteinander Tennis spielen. Noch fehlt es
an Interventionskonzepten und Erfahrungen,
ungünstige Netze sozialer Dienste zu ändern.
Aber die Vorteile dieses auch empirisch überprüften Zugangs sind offensichtlich.21
Gemeindepsychologische Perspektiven, die über
Nische hat. So waren bestimmte Klimata an
Schulen je nach Disposition der Schüler ganz
unterschiedlich günstig. Große Wohnheime
waren für Personen mit wenig sozialen Fertigkeiten vorteilhaft. Sozial geschickte Menschen
kamen mit den Anforderungen kleiner Wohnheime besser zurecht. Strukturierte Programme
sind für Personen mit einer externalen Kontrollerwartung zu empfehlen, offene Programme
eignen sich eher für internal kontrollierte Personen.
Gemeindenahe Beratung bedeutet auf dem Hintergrund solcher Konzepte, dass nicht nur soziale, sondern auch sozio-physikalische Kontexte
mitgestaltet werden. Die schon berichtete Mitarbeit in Sanierungskommissionen ist ein sogar
sehr aufwendiges Beispiel einer solchen gestalterischen Aufgabe von gemeindenaher Beratung. Andere finden sich in Versuchen von Organisationsberatungen. Diese haben auf dem
Hintergrund des von der WHO geförderten
Ansatzes einer setting-orientierten Gesundheitsförderung eine besondere Bedeutung. Nicht
immer müssen diese Umweltgestaltungen großer Art sein. In Untersuchungen wurde beispielsweise deutlich, wie die veränderte Nähe
konfligierender Klassen Gewaltpotentiale zu
verändern mochte.
die genannten gemeindenahen Arbeitsformen
und Selbstverständnisse hinausgehen, sind vor
allem in einer bestimmten Art der ökologischen
Orientierung zu sehen. Hierfür wird in der
Gemeindepsychologie eine Metapher genutzt,
die in Anlehnung an biologische Ökologiekonzepte entwickelt wurden. Diese Metapher
zeichnet sich durch einige Teilkonzepte aus,
von denen ich nur eines herausgreifen möchte:
Das Prinzip der Passung meint, dass jedes Element in einem sozialen System eine besondere
21
Nicht zuletzt spielt auch die Politikberatung
eine gewisse Rolle beim Versuch, Versorgungsstrukturen und sozialpolitische Leitlinien zu
verändern. Dies gilt vor allem für die USA, die
ohne den Einfluss von Gemeindepsychologen in
entsprechenden Planungskommissionen der
Regierung wohl kaum so stark präventiv orientiert wäre. Aber wir sehen solche Einflussnahmen zunehmend auch hier, wenn sich gemeindepsychologisch orientierte Kollegen etwa bei
der Erstellung des Gutachtens für die Zukunfts-
Röhrle, Sommer & Nestmann (1998)
12
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Bernd Röhrle
kommission Bayerns und Sachsens beteiligen.
Ein anderes und rezentes Beispiel ist das Gutachten im Auftrag des Bundestages mit dem
Titel „Stärkung gesundheitsförderlicher Lebensbedingungen“, das ebenfalls von gemeindepsychologisch orientierten Kollegen erarbeitet
wurde. Dieses Gutachten wurde im Auftrag des
Bundestages erstellt und enthält die ersten konkreten Vorschläge zur politischen Umsetzbarkeit einer umfassenden Form der Gesundheitsförderung. Beide Gutachten stützen im übrigen
die gesellschaftlichen Neuorientierungen einer
durch bürgerschaftliches Engagement getragenen Zivilgesellschaft in erheblichem Ausmaß.22
Wir sehen also insgesamt, dass auch die gemeindenahe Beratungspraxis durch eine gemeindepsychologische Perspektive zu bereichern ist. Dies kann vor allem durch eine Erweiterung der Bedeutungsgehalte von Gemeindenähe bewerkstelligt werden, aber auch durch
ein verändertes Selbstverständnis einer Beratungspraxis, die weit über die Einzelfallhilfe
hinausreicht.
Die Erweiterung der präventiven Perspektive
Der eigentliche Zugewinn, im Sinne sehr konkreter Handlungsvorschläge, ist von der
Gemeindepsychologie auf dem Gebiet der Prävention und Gesundheitsförderung zu erwarten.
Dieses Herzstück der Gemeindepsychologie ist
die Reaktion auf die Krise des kurativen Systems. Diesem System ist es trotz eines erheblichen quantitativen und qualitativen Wachstums
nicht gelungen, Inzidenzraten von psychischen
Störungen zu reduzieren. Das Debakel des kurativen Systems muss in den Versuch münden,
psychischen Störungen vorzubeugen und psychische Gesundheit zu stabilisieren. Dass man
22
Heinze & Keupp (1997); Trojan & Legewie (1999)
dabei wegen der sozialen Ungleichverteilung
vieler psychischer Störungen insbesondere die
sozio-ökonomischen Verhältnisse und die mit
ihnen verknüpften Lebensbedingungen im Sinne
einer Verhältnisprävention bekämpfen möchte,
dies versteht sich fast von selbst. Doch die
Widerständigkeit der gesellschaftlichen Realität
und die Lethargie der gewachsenen Sozialpolitik haben auch die Gemeindepsychologie genötigt, sich auf Analysen, Warnrufe, Programmatik und auf Forderungen zu beschränken. Selten
werden Massenmedien oder Netzwerke von
Einrichtungen oder gar die Infrastruktur von
Städten genutzt, um bestimmte Formen der
Gesundheitsförderung zu betreiben. Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung
bewegen sich immer noch überwiegend auf
individueller Ebene oder allenfalls auf der Ebene von sozialen Netzwerken. Auf diesen Ebenen
wurde im Kontext der Gemeindepsychologie
aber eine Vielzahl von präventiven Programmen
entwickelt und evaluiert. Es sei an dieser Stelle
angemerkt, dass diese Programme den Vergleich zu anderen psychologischen Interventionsprogrammen nicht zu scheuen brauchen. 23
Kann nun aber das überaus reiche Erfahrungswissen aus dem Bereich der Prävention und
Gesundheitsförderung für die bestehende Beratungspraxis überhaupt fruchtbar sein? Auch in
diesem Bereich stellen wir nämlich fest, dass
die im Rahmen der Reformpläne vorgesehene
Funktion von Beratungsstellen, im Vorfeld
psychiatrischer und psychotherapeutischer
Dienste tätig zu werden, schon lange Realität
ist. Fachliche Orientierungen der Beratung,
Leitlinien der Beratungsverbände, Qualitätssiegel guter Beratungspraxis, gesetzliche Vorgaben wie das Kinder- und Jugendhilfegesetz
u.a.m. propagieren eine deutlich präventiv aus23
Mrazek & Haggerty (1994); Röhrle & Sommer (1999)
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13
Originalia – Bernd Röhrle
gerichtete Beratungspraxis.24
Über das genaue Ausmaß und die Qualität entsprechender Tätigkeitsspektren von Beratungsstellen kann ich allerdings nur wenig berichten.
In den schon zuvor dargestellten Arbeitsformen
von Beratungsstellen verbirgt sich sicherlich
eine Vielzahl von primär präventiven, gesundheitsförderlichen Bemühungen, ja sogar Maßnahmen der Verhältnisprävention, wenn man
sich an die Beteiligung von BeraterInnen an
Sanierungskommissionen erinnert. Aus den
Daten zu den Anlässen von Beratung ist erschließbar, dass Hilfen zum Umgang mit subklinischen Problemen wie depressiven Verstimmungen, Einsamkeit, Beeinträchtigungen
der Partnerschaft und sozialen Verlusten dominieren.25
Es bleibt zu vermuten, dass die im gemeindepsychologischen Kontext entwickelten Präventionsprogramme diese Tätigkeitsspektren der
Beratungspraxis in wertvoller Weise ergänzen.
Eine etwas ungenaue Systematik der über viele
Jahre entwickelten und vielfach empirisch
überprüften präventiven Programme unterscheidet:
1. Stärkung von
Kompetenzen
belastungsunspezifischen
2. Aufbau von belastungsspezifischen Fertigkeiten
3. Störungsspezifische Interventionen
Auf Grund der vielfach nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen sehr unterschiedlichen
cen gestärkt: Problemlösekompetenzen, soziale
Fertigkeiten und Fertigkeiten zur Bewältigung
ganz unterschiedlicher Stressoren.
Problemlösetrainings wollen die Fähigkeit
stärken, Probleme zu erkennen, zu analysieren
und sie durch Mittel-Ziel-Analysen optimal zu
lösen. Diese Trainings wurden für fast alle
Altersklassen entwickelt. Sie können auch
durch Laien, und dies in unterschiedlichen pädagogischen Settings, durchgeführt werden. Mit
ihrer Hilfe wurden kindliche Verhaltensstörungen gemindert, die Wirkung schulischer Belastungen reduziert, Schulleistungen verbessert
und riskanten gesundheitlichen Verhaltensweisen vorgebeugt. Insbesondere jüngere Kinder
haben von diesem Training profitiert.26 Was
diese Trainings in unserem Zusammenhang
aber besonders interessant macht, sind ihre
Möglichkeiten, auch bei der Bewältigung von
postmodernen Erscheinungen wie zunehmende
Komplexität, Ambiguität und von Mehrfachanforderungen hilfreich zu sein. So wird u.a. gelernt, Problemzustände detailliert zu differenzieren, aber auch mögliche Nebeneffekte von
Lösungen für bestimmte Probleme in anderen
Handlungsbereichen zu berücksichtigen.
Soziale Kompetenztrainings gehen von Befunden aus, wonach ein Mangel an sozialen Fertigkeiten einhergeht mit Einsamkeit, Schulabbrüchen, frühen Schwangerschaften und späterer
Delinquenz bzw. psychopathologischen Er-
Störungen einerseits und Kompetenzdefiziten
andererseits wurden vor allem drei Arten von
scheinungen.27 Die Vorgehensweisen zum Aufbau sozialer Kompetenzen sind Beratern nicht
nur aus dem Umgang mit selbstunsicheren und
belastungsunspezifischen personalen Ressour-
aggressiven Kindern bekannt. Es werden Ent-
24
spannungsfertigkeiten eingeübt und die Fähigkeiten emotionaler Bewältigung trainiert. Klien-
25
Bergmann (1999); Bundeskonferenz für Erziehungsberatung (2000); Müller (1996); Post, (1995); Schrödter (1997); Dorenberg, Moeser-Jantke, Schall &
Dorenberg (1998), S. 10ff.
Bundesministerium für Familie, Senioren und Jugend
(1994)
14
26
27
Durlak und Wells (1997)
Parker & Asher (1987)
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Bernd Röhrle
ten lernen zwischen Selbstsicherheit und Aggressivität zu unterscheiden, sich selbst zu belohnen und Freunde zu gewinnen. Damit werden sicherlich Kompetenzen erworben, die auch
in den sich verändernden sozialen Welten notwendig sind. Es gibt jedoch nur in Ansätzen
Programme, die sich mehr auf die Bedeutung
unterschiedlicher und sich verändernder Beziehungsformen und das Management des gesamten sozialen Netzwerks beziehen.28
Programme zur Stressbewältigung wollen auf
alle möglichen Arten der Belastung vorbereiten.
Allen Programmen dieser Art ist gemeinsam,
dass sie die Wahrnehmung für Belastungen, für
vorhandene Bewältigungsfertigkeiten und für
soziale Unterstützungen schärfen wollen. Darüber hinaus üben sie Entspannung, stärken gesundes Verhalten, fördern die Nutzung sozialer
Unterstützung; helfen beim Zeitmanagement,
gestalten die Lebensstilführung, modifizieren
den gedanklichen Umgang mit Belastungen und
stärken problemorientierte Vorgehensweisen.
Solche Interventionen sind vor allem genutzt
worden, um diverse Belastungen am Arbeitsplatz oder auch in Beziehungen zu bewältigen
und um ungünstiges Krankheitsverhalten zu
beeinflussen. Auch im deutschsprachigen Raum
wurden solche Programme entwickelt und evaluiert.29
In Hinsicht auf die Frage, ob sich diese Programme auch hinreichend auf Probleme eingestellt haben, die mit den Umbrüchen in der jetzigen Gesellschaft zu tun haben, so kann man
nur eines der Programme erwähnen, das sich
sem Programm neben den üblichen Techniken
auch Rückbesinnungen und Reisen durch verschiedene Lebensräume und in die Zukunft zum
Tragen. Anhand von Fotomaterial wird die
Reflexion der eigenen Identität gestärkt u.a.m.30
Gewissermaßen am Puls der Zeit bewegen sich
Präventionsprogramme, die sich dem Schutz
vor und der Bewältigung von spezifischen Belastungen widmen. Sie zeichnen sich alle dadurch aus, dass sie auf die Inhalte der Stressoren und die jeweiligen Belastungsreaktionen
eingehen. Zu entsprechenden Interventionen
gehören Hilfen zur Verarbeitung des Todes
eines Angehörigen, zur Bewältigung von Einsamkeit und zum Verlust des Arbeitsplatzes.
Auch die Begleitung von Übergängen auf einen
anderen Schultypus oder die Unterstützung bei
Belastungen durch neue Elternschaften gehören
zu diesen stressorspezifischen Programmen31.
Im Mittelpunkt des Interesses aber stehen, zumindest quantitativ betrachtet, Programme, die
mit den Belastungen in ehelichen Beziehungen
und durch Scheidung zu tun haben. Diese Probleme machen bekanntermaßen den Hauptanteil
der Beratungsanlässe aus.
Dabei gehören Belastungen in ehelichen Beziehungen und Scheidungen zu den wichtigsten
Risikofaktoren, psychisch zu erkranken. Programme zu Vorbereitung ehelicher Beziehungen
wollen dem etwas entgegensetzen. In diesen
Programmen wird u.a. positives kommunikatives Verhalten und das Lösen von Problemen
bzw. Konflikten eingeübt. Erwartungen an die
Ehe werden geklärt und manchmal auch dabei
um die Sinn- und Identitätskrisen, aber auch
Zukunftsängste kümmert. So kommen in die-
der eher religiöse Sinn ehelicher Beziehungen
28
31
30
29
Röhrle, Möhrlein & Roth (1999)
Bodenmann (1999); Hampel & Petermann (1998);
Kaluza (1996); Klein-Heßling & Lohaus (1998);
Reschke & Schröder (2000)
Reschke & Schröder (2000); Schröder (1999)
Caplan, Vinokur, Price & van Ryn (1989); Duncan &
Markman (1996); McGuire & Gottlieb (1979); Röhrle, Möhrlein & Roth (1999); Sandler et al. (1992);
Schneewind (1990)
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
15
Originalia – Bernd Röhrle
erörtert. Aber auch gegenseitige soziale Unterstützung und das Management von Systemgrenzen sind Bestandteile solcher Programme.
Explizit mit den Ursachen der gesellschaftlichen
Hintergründe instabiler Beziehungen gehen
diese Programme aber auch nicht um. Im angelsächsischen Bereich hat man sich sogar explizit
davon verabschiedet, diese Hintergründe in
einschlägigen Programmen zu thematisieren.
Gut zu wissen, dass wenigstens der religiöse
Sinn von Ehe im deutschsprachigen Ehevorbereitungsprogramm in der Praxis nach wie vor
Bestand hat.32
Eine mindest ebenso große Bedeutung wie Ehevorbereitungsseminare besitzen in der Beratungspraxis Programme, die Risiken von Scheidungen zu mindern suchen. Nach Angaben der
Bundeskonferenz für Erziehungsberatung stehen immerhin 40% der Beratungen im Zusammenhang mit Scheidungsfolgen für Kinder.
Auch für diesen Beratungsanlass sind im
deutschsprachigen Raum Programme erschienen. Diese sind allerdings in diesem Sprachraum noch nicht besonders gut evaluiert. Programme zur Scheidungsbewältigung helfen
beim Zugang und der Bewältigung negativer
Gefühlswelten. Über die juristischen, beruflichen und ökonomischen Folgen von Scheidungen wird informiert oder auch verhandelt. Lebensfertigkeiten werden eingeübt, zu Neuorientierungen und der Pflege neuer sozialer Beziehungen wird ermutigt, auch zum geschiedenen
Partner und den Kindern. Vergangenes wird
verabschiedet und Zukünftiges in den Mittelpunkt gerückt. Mit Maßnahmen dieser Art
wurden im englischen Sprachraum Fortschritte
in der Ich-Entwicklung erzielt, der Selbstwert
gestärkt und das Verständnis gegenüber den
eigenen Gefühlen gemehrt. Ängste konnten
32
Mündliche Mitteilung von Herrn Thurmaier
16
minimiert und internale Kontrollüberzeugungen
aufgebaut werden. Es kam zu positiven Verhaltensänderungen, zu angemessenen Einstellungen
gegenüber der Scheidung, zur Abnahme an
Schuldgefühlen und zu einer Erhöhung der
Veröffentlichungsbereitschaft.33
Obgleich Scheidungen gewissermaßen zu einem
normativen Ereignis in unserer Zeit avancieren,
fehlt auch diesen Programmen der Versuch,
gesellschaftspolitische Hintergründe mit zu
reflektieren. Damit meine ich nicht, dass abstrakte Diskussionen zu diesem Thema geführt
werden sollten. Vielmehr könnte auch hier die
Auseinandersetzung mit der Bedeutung stabiler
Beziehungen ebenso hilfreich sein wie die Beschäftigung mit den Aufgaben intimer Beziehungen in unterschiedlichen Lebensphasen.
Als dritte Gruppe von Präventionsprogrammen,
welche die Beratungspraxis bereichern können,
seien noch die störungsspezifischen erwähnt.
Insbesondere für folgende Störungsarten wurden präventive Interventionsprogramme entwickelt: Angst und Depression, suizidale Tendenzen, Gewalt an Schulen, Delinquenz, sexueller
Missbrauch und riskante Verhaltensweisen wie
Drogenmissbrauch und unsicheres Sexualverhalten.34
Wegen der besonders hohen Verbreitung depressiver Tendenzen, auch bei den Beratungs33
34
Bastine (1995); Fthenakis, Walbiner & Wolf (1995);
Jaede, Wolf & Zeller-König (1996); Siewert (1983)
Braecker & Wirtz-Weinrich (1991); Clarke et al.
(1995); Dadds, Spence, Holland, Barrett & Laurens
(1997); Hanewinkel (1999); Hanson & Gidycz
(1993); Hesse (1993); Jaycox, Reivich, Gillham &
Seligman (1994); Johns & Marquardt-Mau (1995);
Kelly & Murphy (1992); Kleiber, Beckmann & Pforr
(1991); Klingman & Hochdorf (1993); KünzelBöhmer, Bühringer & Janik-Konecny (1992);
LaFromboise & Howard-Pitney (1995); May Albee &
Schneider (1990); Munoz & Ying (1993); Seligman
(1995); Tremblay et al. (1992); Olweus (1995)
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Bernd Röhrle
anlässen, kommt Programmen zur Vermeidung
von Depressionen eine besondere Bedeutung zu.
Maßnahmen zur Vermeidung von Depressionen
spielen deshalb auch in gesundheitspolitischen
Leitlinien eine besondere Rolle. Ich werde mich
auch deshalb exemplarisch auf die Darstellung
entsprechender Programme beschränken. Programme dieser Art wurden vor allem in den
USA entwickelt. Allerdings gibt es auch eine
noch nicht ganz abgeschlossene Studie zu einem Anti-Depressions- und Angstprogramm,
das in Dresden in Zusammenarbeit mit dem
Public Health Verbund durchgeführt wird. Im
Mittelpunkt dieser Programme stehen Maßnahmen, die man aus verhaltenstherapeutischen
Behandlungsansätzen kennt: Aufbau angenehmer Aktivitäten, Vermehrung positiver Gedanken, Stärkung sozialer Fertigkeiten, Ausweitung interpersoneller Kontakte, Übermittlung
von Kenntnissen zum Störungsbild u.a.m. Im
Ergebnis sind diese Programme erfolgreich
gewesen und dabei insbesondere bei Risikogruppen von leicht depressiven Personen.
Auch depressive Verstimmungen und Demoralisierungen gelten als eine Art von epochaler
Erscheinung. Dennoch mangelt auch all diesen
Programmen der Bezug zu dem auch gesellschaftlich bedingten Nährboden dieser Gefühlswelt. Postmoderne Beliebigkeiten, unsichere soziale Sicherheit und unklare Zukunftsperspektiven könnten immerhin schon vorhandene
Orientierungs- und Hoffnungslosigkeiten vieler
Menschen verstärken. Sie zu thematisieren,
wäre von daher sinnvoll. Dabei sind Rückgriffe
auch auf gängige Depressionsbehandlungsprogramme möglich, die u.a. auch Lebenspläne
und Perspektiven thematisieren.35
Beenden wir den kurzen Einblick in den Fundus
35
Herrle & Kühner (1994)
der gemeindepsychologischen Programme zur
Prävention und Gesundheitsförderung, aber
nicht ohne den Hinweis, dass noch wesentliche
weitere Bereiche zu thematisieren wären. Hierzu gehören vor allem Entwicklungsinterventionen, die Risikofamilien halfen, optimale Sozialisationsbedingungen zu schaffen. Diese präventiven Maßnahmen sind aus zwei Gründen
erwähnenswert: Zum ersten konnten Langzeitwirkungen dieser Programme beschrieben werden wie sonst nirgendwo. Durch kognitive und
emotionale Anreichungsmaßnahmen, Aufklärungsgespräche und wenig intensive sozialarbeiterische Hilfen konnten noch 25 Jahre nach
Abschluss der Interventionen Effekte im Bereich Einkommen, beruflicher Status und
Delinquenzraten nachgewiesen werden. Zum
zweiten wurden diese Programme im Kontext
des Kampfes gegen die Armut entwickelt; ein
auch in der Postmoderne leider sehr aktuelles
Anliegen.36
Zusammenfassung und Ausblick
Welches Ergebnis hat nun die weite Reise durch
das Land der gemeindepsychologischen Möglichkeiten gebracht? Am Ende könnten folgende
Erkenntnisse für die Beratungspraxis und Theorie stehen:
1. Gemeindepsychologische Zugänge sind ein
probates Mittel, um bestehende, ganz unterschiedliche Arten von Beratungspraxis in bestimmter Weise zu kontextualisieren, zu rechtfertigen und durch konkrete Handlungsformen
zu unterstützen.
2. Diese
Kontextualisierungsbemühungen
beschränken sich allerdings stark auf die Analyse und Pflege sozialer Welten wie soziale
Netzwerke und Klimata in Organisationen.
Immerhin werden dadurch auch Spezifizierungen dessen möglich, was gemeindenahe Bera36
Bryant & Graham (1994); Offord (1996)
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
17
Originalia – Bernd Röhrle
tung ausmachen kann.
3. Zu den wichtigen Beiträgen der Gemeindepsychologie gehört die Unterstützung einer
ressourcenorientierten Beratung, die nicht nur
vielfältige internale Besitztümer fasst und dabei
auch sinnstiftend sein kann, sondern auch
externale Güter als Voraussetzung für ein menschenwürdigen Lebens ansieht.
4. Der eigentliche Fundus der Gemeindepsychologie für die Beratungspraxis ist im Bereich
der Prävention und Gesundheitsförderung zu
suchen. Hier sind zahlreiche konkrete Vorgehensweisen schon übernommen worden, weitere
harren auf ihre Rezeption.
5. Die dritte Frage, also jene nach den möglichen Hilfen durch gemeindepsychologische
Perspektiven bei der Lösung der eingangs angedeuteten postmodernen Probleme, konnte nur in
einer eher unbefriedigenden Weise beantwortet
werden. Das pragmatische Chaos der postmodernen Beratungspraxis wird wohl noch eine
Weile bestehen bleiben. Daran werden auch die
erbrachten Hinweise auf Themen wie die Reduktion von Komplexität durch Problemlösen,
Reflexion
des
Biographischen
bei
Stressbewältigungen u.a.m. wohl kaum etwas
ändern.
Dies mag aber insgesamt dennoch dazu ermutigen, die Reise in gemeindepsychologische Gefilde häufiger zu unternehmen und dies vielleicht auch in jeweils anderer Begleitung. So
könnte die gemeindepsychologische Perspektive
nicht nur programmatisch etwas mehr Raum in
der Beratungspraxis gewinnen. Will man sie zu
einem selbstverständlichen Bestandteil nicht nur
der Beratungspraxis machen, so müssen sicherlich einige dafür notwendige Voraussetzungen
dieses Fach so selten gelehrt wird, solange werden auch gemeindepsychologische Fortbildungsangebote kaum als attraktiv empfunden
werden. Es wird auch darum gehen, alle Kräfte
und Organisationen zu bündeln, die in gemeindepsychologischen Reflexionen und Handlungsformen eine Bereicherung der psychosozialen
Praxis sehen.37
Um die Gemeindepsychologie aus ihrer
Marginalität zu befreien, bedarf es darüber
hinaus- gehender Schritte. Diese können gerade
jetzt getan werden. Ganz offensichtlich zeichnen sich national und auch international Tendenzen ab, in der Gesundheitsversorgung eine
präventive Wende einzuführen. In der Bundesrepublik zeugt die Novellierung des § 20 des
Sozialgesetzbuches V ebenso davon wie die
schon erwähnte, vom Parlament in Auftrag
gegebene Expertise zur Gesundheitsförderung.
Ähnlich wie in England schon geschehen, wird
es bei diesen Bemühungen darum gehen, auch
der Förderung der psychischen Gesundheit zu
einer herausragenden Position zu verhelfen.
Getragen auch von Leitsätzen der Weltgesundheitsorganisation, werden im Dezember dieses
Jahres die World Mental Health Organization
und die Clifford Beer’s Foundation darüber
beraten, welche auch transnationalen Strategien
hierfür notwendig sind. Man kann davon ausgehen, dass es zu einer engen Verzahnung allgemeiner und spezifischer Formen der Gesundheitsförderung kommen wird.38 Auf diese Weise
kann auch die Prävention psychischer Störungen und die Förderung der psychischen Gesundheit in ein umfassendes politisches Programm eingebunden werden. Man kann darauf
hoffen, dass Beratungsdienste, ihre Träger und
geschaffen werden. Dazu gehört zunächst, dass
die Aus- und Fortbildung in diesem Bereich
intensiviert wird. Solange an den Hochschulen
18
37
Dazu gehört im Übrigen auch eine enge Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Gemeindepsychologische Forschung und Praxis (GGFP;
http://www.ggfp.de).
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Originalia – Bernd Röhrle
Interessenverbände bei diesen Reformbemühungen eine sehr wichtige Rolle spielen werden.
38
Nestmann (1997b)
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19
Aus den Hochschulen
Literatur
Bachelor, A. & Horvath, A. (1999). The therapeutic relationship. In M. A. Hubble, B. L. Duncan & S. D. Miller (Eds.), The heart and soul
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(Hrsg.), Scheidungs-Mediation. Möglichkeiten und Grenzen. Münster: Votum.
Bergmann, C. (1999). Kinder- und Jugendhilfe in
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Bodenmann, G. (1999). Prävention und Gesundheitsförderung in der Partnerschaft: Das Freiburger Stresspräventionstraining. In B. Röhrle & G. Sommer (Hrsg.), Prävention und
Gesundheitsförderung (S. 345-368). Tübingen: DGVT.
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Originalia – Bernd Röhrle
Evaluation des Einsamkeits-Bewältigungs-Programms
(EBP) in einer psychiatrischen Stichprobe
Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Zusammenfassung
Die Bedeutung von Einsamkeit für die psychologische Forschung und Therapie wird bis heute unterschätzt.
Dies trotz vieler Befunde, die zwar gegensätzlich sind, aber doch für eine weite Verbreitung der Problematik
und auch dafür sprechen, dass es sich hierbei um beachtlichen Risikofaktor für die Entstehung psychischer
Störungen handelt.
Die vorliegende Studie ist der erste Versuch, den zusätzlichen Beitrag einer einsamkeitsspezifischen Intervention über die kognitiv-behavioralen therapeutischen Maßnahmen einer Psychotherapiestation hinaus einzuschätzen. Zwanzig Klienten mit vorwiegend affektiven Diagnosestellungen wurden zufällig in eine Versuchsund Kontrollgruppe aufgeteilt, wobei die Versuchsgruppe an den zehn Einheiten des EinsamkeitsBewältigungs-Programms (Roth, Möhrlein & Röhrle, 1999) teilnahm. Die Evaluation im VersuchsKontrollgruppenvergleich erfolgte mithilfe einer umfangreichen Fragebogenbatterie (Multidimensionaler Einsamkeitsfragebogen [MEF], Rasch-Einsamkeitsskala, Fragebogen zur Sozialen Unterstützung [F-Sozu], Beck
Depressions Inventar [BDI], Inventar zur Selbstkommunikation bei Erwachsenen einschließlich des Zusatzinventars [ISE & ISE-Z], Netzwerkorientierungsfragebogen [NOF], Affect-Balance-Scale [AB-S]) über drei
Messzeitpunkte (Prä, Post und Follow-Up nach zwei Monaten). Die Ergebnisse zeigen, dass die Intervention
sowohl kurz als auch mittelfristig Verbesserungen in beinahe allen Variablen zusätzlich zum stationären Behandlungsprogramm erbrachte. Besonders effektiv erwies sich das EBP hinsichtlich der globalen Einsamkeit,
der sozialen Unterstützung, der Wertschätzung anderer und der Kontaktorientierung. Ferner konnte auch die
depressive Symptomatik positiv beeinflusst werden.
Schlüsselwörter: Einsamkeit, Intervention, Evaluation, Depression, soziale Unterstützung, soziales Netzwerk,
Einsamkeits-Bewältigungs-Programm (EBP)
Abstract
The meaning of solitude for the psychological research and therapy is up to now a days underestimated. Results
are contrary but are pointing all in all at the fact that loneliness is a far distributed problem and has to be seen
as a relevant risk factor for the development of mental disorders.
The study on hand is the first trial to evaluate the additional contribution of loneliness specific intervention in
the context of cognitive-behavioral strategies on a psychotherapeutic inpatient unit. Twenty patients with dominantly affective disorders were divided by random in a control group an a intervention group. The intervention
group attended to a ten session program to cope with loneliness (Roth, Möhrlein, & Röhrle, 1999). The evaluation of the comparison of control- and intervention group was done by using a vast battery of questionnaires
(Multidimensional Loneliness Questionnaire [MEF], Rasch-Loneliness-Scale, Social Support Questionnaire [FSozu], Beck Depression Inventory [BDI], Inventory for the assessment of self-related communication with adjunct [ISE & ISE-Z], Network Orientation Questionnaire [NOF], Affect-Balance-Scale [AB-S]) over three
measurement points (Pre, Post und Follow-Up after two month). Results are showing that the inpatient intervention program produced short term effects as well as medium-term improvements in nearly all variables. The
program was especially effective in reducing global loneliness, strengthening social support, the appreciation of
other persons and orientation towards social contacts. The depressive symptomatology also could further be
influenced positively.
Keywords: Loneliness, Intervention, Evaluation, Depression, Social Support, Social Network, Program to Cope
with Loneliness
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
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Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
1 Einleitung
Bis heute ist das Potential der Einsamkeitsthematik für die therapeutische Arbeit weitgehend
unausgeschöpft. So fand „Einsamkeit“ als psychische Problematik an sich im Verhältnis zu
den
nach
DSM-IV
und
ICD-10
diagnostizierbaren, „harten“ Störungen bisher
kaum Berücksichtigung im Bereich der Therapieforschung. Und dies obwohl nach dem bisherigen Forschungsstand auch stärker ausgeprägte Formen der Einsamkeit ein weit verbreitetes
Phänomen darstellen, welches die Prävalenzen
anderer diagnostizierbarer Störungen teilweise
weit übersteigt: Emnid (1992, zitiert nach
Schwab, 1997) berichtet aus einer Umfrage im
Jahr 1991 von 5% Bundesbürgern, die sich
„oft“ oder „sehr oft“ einsam fühlten. Zusätzlich
ist der Zusammenhang von Einsamkeit mit
zahlreichen anderen psychischen Störungen
belegt, so dass sich auch von daher die Frage
aufdrängt: Kann eine psychologische Bearbeitung von Einsamkeit überhaupt - und wenn ja
wie - nutzbringend in die Psychotherapie eingebunden werden? Und, bei welchen psychischen
Problemen ist eine solche Einbindung sinnvoll?
Die psychologische Forschung hat gerade auch
aufgrund ihrer zahlreichen theoretischen Zugänge eine Fülle an verschiedenen Definitionen
des Einsamkeitskonstrukts hervorgebracht. In
der Beschreibung des Phänomens selbst findet
sich jedoch über die meisten Autoren hinweg
immer wieder ein gemeinsames Element: Das
subjektiv als leidvoll empfundene NichtEingebundensein der betroffenen Person.
Auf diesem Hintergrund stellt die vorliegende
Diplomarbeit ein Novum dar. Denn erstmals
Daneben hat sich mit Weiss (1973, zitiert nach
Schwab, 1997) in den letzten beiden Jahrzehnten die Unterscheidung von zwei Dimensionen
der Einsamkeit durchgesetzt: Während emotionale Einsamkeit das empfundene Fehlen tiefe
emotionaler Bindungen wie z.B. enger Freundschaften oder fester Partnerbeziehungen meint,
bezieht sich soziale Einsamkeit auf weniger
intime Beziehungen wie beispielsweise Bekanntschaften aufgrund gemeinsamer Hobbies.
Gerade im deutschsprachigen Raum gibt es eine
Tendenz neben diesen beiden Facetten zusätzlich den Aspekt der „solitude“ (Roth & Röhrle,
1996) bzw. der „Unfähigkeit zum Alleinsein“
(Schwab, 1997) zu berücksichtigen. In diesem
Zusammenhang stellt vor allem der Begriff der
„solitude“ einen Versuch dar, nicht nur leidvolle, defizitäre sondern auch erfüllende und damit
wurde hier der Versuch unternommen den therapeutischen Nutzen einer einsamkeits- und
zielgruppenspezifischen Intervention vor allem
salutogenetisch bedeutsame Einsamkeitselemente stärker in den Vordergrund zu rücken. Ein
Aspekt, der gerade auch im Einsamkeitsbewäl-
quantitativ einzuschätzen. Dabei wurde das
tigungsprogramm (EBP) von Roth, Möhrlein
Einsamkeitsbewältigungsprogramm von Roth,
Möhrlein und Röhrle (1999) mit vorwiegend
depressiven Klienten einer psychotherapeuti-
und Röhrle (1999) einen zentralen Platz einnimmt.
schen Station des psychiatrischen Krankenhauses Merxhausen sowie mit Insassen der Jugendanstalt Hameln durchgeführt. Im folgenden
Artikel soll nur auf die Untersuchung der psychiatrischen Zielgruppe eingegangen werden.
2.1 Implikationen einzelner Einsamkeitskonzeptionen für die vorliegende Intervention
Die
Grundauffassung
humanistischpsychologischer Ansätze sowohl Einsamkeit als
auch zwischenmenschliche Beziehungen als
notwendige Bedingungen menschlicher Existenz
anzusehen (Roth & Röhrle, 1996), bildet die
2 Theorie
26
Basis der hier durchgeführten Intervention. Dies
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Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
schlägt sich in einer therapeutischen Haltung
nieder, die einerseits die wertschätzende Wahrnehmung drängender Wünsche und Bedürfnisse
zur bzw. in der Einsamkeit fördert, andererseits
aber auch zur Herausbildung einer eigenverantwortlichen „Selbstöffnungskultur“ anregen
will. In diesem Zusammenhang spielt auch die
Unterstützung der Klienten bei der konstruktiven Veränderung ihres beziehungsverhindernden Konzepts vom nicht liebenswerten Selbst
(Rogers, 1990) eine wichtige Rolle. Für den
Umgang mit negativem Einsamkeitserleben
wurde bei der Interventionsdurchführung weiterhin eine klientenzentrierte, therapeutische
Haltung integriert, die das individuelle Leiden
des Klienten als gezieltes, bisher unverstandenes Drängen auf eine spezifische Problemlösung hin versteht (Hartmann, 1996).
Der Fokus psychodynamischer Ansätze bei der
Therapie von Einsamkeit auf der Aufarbeitung
frühkindlicher Trennungserfahrungen (Roth &
Röhrle, 1996) konnte in die vorliegende Studie
nur insoweit integriert werden, als negative
Einsamkeit fördernde Verhaltensweisen im
Hinblick auf ihre positiven – insbesondere
protektiven – Auswirkungen im Zusammenhang
früherer Erfahrungen gewürdigt wurden. Dagegen eröffnet Wieland-Burston (1995) mit der
Betonung, dass einsame Menschen nicht nur an
mangelnder Zuwendung anderer sondern auch
an den fehlenden Möglichkeiten leiden, anderen
Zuneigung und Verständnis zu schenken, neben
der „solitude“ einen weiteren, für die Interven-
ihrer Vielfalt hier nicht darstellbaren kognitivbehavioralen Konzeptionen und damit einhergehende empirische Befunde. Letztere sollen soweit für die vorliegende Intervention relevant
- im folgenden Abschnitt abgehandelt werden.
Hinsichtlich der Konzeptionen sei an dieser
Stelle nur kurz auf Folgerungen aus zwei in
diesem Bereich anzusiedelnde, einflussreiche
Einsamkeitstheorien
eingegangen.
Die
Diskrepanztheorie der Einsamkeit (Perlman &
Peplau, 1981, zitiert nach Schwab, 1997) benennt zwei Ansatzpunkte für spezifische Interventionen. Zum einen kann der Versuch unternommen werden zu Einsamkeit führende, dysfunktionale Kognitionen zu verändern, zum
anderen können die vorhandenen sozialen Beziehungen selbst im Fokus der Bemühungen
stehen. So setzt auch jede der im EBP geplanten
Interventionsmaßnahmen direkt oder indirekt an
einem dieser beiden Punkte an. Hilfreich für ein
Verständnis der Bandbreite verschiedener Gefühlsqualitäten im Einsamkeitserleben ist weiterhin das Prototypenkonzept von Horowitz,
French & Anderson (1982): Als zentral für
einsame Menschen werden hier Gefühle des
Isoliert-, Getrennt- und Ausgeschlossenseins
aber daneben auch der Wertlosigkeit, Unterlegenheit sowie depressive Gefühle genannt. Damit ist bereits die besondere Bedeutung von
einsamkeitsspezifischen Interventionen wie der
hier durchgeführten für Klienten mit depressiven Störungen angedeutet.
Neben diesen drei Perspektiven haben sich im
Einsamkeitsbereich
außerdem
Soziale-
tion nutzbaren Ressourcenraum der Klienten.
Kompetenz-Theorien bewährt. Ihr gemeinsamer
So stellt das Ansprechen der Bedürfnisse nach
produktiver Mitgestaltung von Beziehung neben
der Berücksichtigung des rezeptiven Bedürfnis-
Nenner ist, dass Einsamkeit zumindest zum Teil
durch mangelnde soziale Kompetenzen verursacht wird (Schwab, 1997). Dabei werden ak-
ses nach erfüllenden Beziehungen ein zentrales
tuell unter diesen Begriff nicht mehr nur Fertig-
Element der vorliegenden Intervention dar.
keitsdefizite sondern auch mangelndes Wissen
um die situationale Angemessenheit sozialer
Interaktionen sowie Einstellungskomponenten –
Für die Einsamkeitsforschung über die letzten
Jahrzehnte bestimmend waren allerdings die in
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
27
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
beispielsweise die Motivation zur Ausführung
sozialer Handlungen – gefasst (Möhrlein &
Röhrle, 1996). Dieser Ansatz schlägt sich innerhalb des EBP in verschiedenen Methoden
zur Entwicklung und Übung alternativer Verhaltensweisen wie z.B. in Rollenspielen zum
Thema „Konflikte in intimen Beziehungen“
nieder.
Neben diesen prinzipiellen Einsamkeitskonzeptionen verschiedener psychologischer Schulen
fokussierte die Einsamkeitsforschung vor allem
in den letzten beiden Jahrzehnten auf einzelne
Korrelate und mit Einsamkeit in Zusammenhang stehende psychologische Konstrukte. In
den folgenden beiden Unterpunkten sollen diese
soweit für die vorliegende Untersuchung relevant näher erläutert werden.
2.2 Relevante Korrelate der Einsamkeit
Für die geschlechterspezifische Hypothese,
Einsamkeit sei bei Frauen eher mit emotionaler
und bei Männern eher mit sozialer Isolation
verbunden (Shaver & Buhrmester, 1983, zitiert
nach Schwab, 1997), liegen bisher kaum Belege
vor, so dass im Hinblick auf die im Umfeld
psychiatrischer Störungen zu erwartende größere Anzahl an betroffenen Frauen keine entsprechenden Schlussfolgerungen z.B. im Sinn einer
Betonung der emotionalen Einsamkeit gezogen
als auch psychische Störungen (Stansfield,
Held & Marmot, 1998) treten in unteren sozialen Schichten verstärkt auf. Zur Bewältigung
der in einem solchen Zusammenhang zu erwartenden Vielzahl an Stressoren ist eine Erweiterung qualitativer und quantitativer Aspekte des
sozialen Netzwerks im Hinblick auf individuell
angemessenere soziale Unterstützung als förderlich zu betrachten. Netzwerkpflege und erweiterung sind auch aus diesem Grund ein
Hauptanliegen der hier unternommenen Intervention.
2.3 Relevante psychologische Konstrukte im
Zusammenhang zu Einsamkeit
Sowohl Einsamkeit (Elbing, 1991) als auch
psychische Erkrankungen (Faust, 1981) sind
mit Vorurteilen wie gesellschaftlicher Skepsis
und der Tabuisierung eines offenen Austausches konfrontiert. Ziel verschiedener Methoden
der Intervention ist es, dass sich die Klienten in
ihrer Einsamkeit annehmen, den Orientierungswert ihrer Einsamkeitsempfindungen erkennen
und sich aus diesem Selbstbewusstsein heraus
auch gegenüber vorurteilsbesetzten Haltungen
vertreten können.
Neben diesen von außen an einsame und psychisch kranke Personen herangetragenen nega-
Typischerweise erreicht die Intensität erlebter
tiven Einstellungen ergaben sich auch Belege
dafür, dass einsame Menschen in Beziehungen
weniger wertschätzend oder sogar feindseliger
Einsamkeitsgefühle ihren Höhepunkte in der
interagieren (Schwab, 1997), was mit Linden-
späten Adoleszenz (Rubenstein & Shaver,
1982, zitiert nach Schwab, 1997) und geht
damit dem durchschnittlichen Altersbeginn
auer (1970) als Selbstschutzverhalten auf dem
Hintergrund vergangener Ablehnungserfahrungen verstehbar ist. Zum Teil ähnlich interpre-
insbesondere
zahlreicher
tiert werden die Tendenzen depressiver Klienten
Angststörungen vorher. Bei den Klienten der
vorliegenden Untersuchung ist deshalb eine
Chronifizierung der Einsamkeitsproblematik zu
insbesondere in nahen Beziehungen vermehrt
verdeckte Hostilität an den Tag zu legen
(Wolfersdorf & Kiefer, 1998; Bloeschl, 1994).
erwarten, welche zudem durch andere psychi-
Innerhalb der Intervention wird der Versuch
sche Störungen überlagert wird.
unternommen anhand von auftretenden oder
eingebrachten Konflikten die Klienten darin zu
werden können.
depressiver
und
Sowohl Einsamkeit (Rubenstein et al., 1980)
28
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
üben derartiges Verhalten bzw. die damit einhergehenden Verletzungen wahrzunehmen, um
sowohl einen offenen, wertschätzenden Austausch darüber zu ermöglichen als auch daraus
hervorgehend weitere Beziehungswünsche zu
klären.
Im Bereich der Bindungsstile werden von verschiedenen Forschern oft Trennungserfahrungen (Schwab, 1997) in der frühen Kindheit mit
Einsamkeit in Verbindung gebracht, während
ein sicherer Bindungsstil als „Puffer“ gegen die
Entwicklung psychischer Störungen gilt
(Spangler & Zimmermann, 1995). Eine umfassende Bearbeitung dieser Thematik kann, wie
bereits oben erwähnt, aufgrund zeitlicher Limitierungen nicht Ziel der vorliegenden Studie
sein. Vielmehr sollen den Klienten verständnisfördernde Anstöße im Hinblick auf mögliche
Schutzfunktionen einsamkeitsfördernden Verhaltens und Anregungen für eine weitere Bearbeitung
der
Thematik
im
stationärtherapeutischen Kontext gegeben werden.
hungsinitiierung und -vertiefung (Wittenberg &
Reis, 1986) sowie ein geringeres soziales Interesse (Joubert, 1987). Für die Entwicklung
depressiver Störungen gelten geringere soziale
Kompetenzen als Vulnerabilitätsfaktor (Vanger,
1987), wobei die eigene negative Einschätzung
dieser Kompetenzen eine bedeutendere Rolle
spielt als das diesbezügliche Fremdurteil
(Segrin, 1990) – s. kognitive Triade. Eine weitere hier relevante psychische Störung, die sich
durch soziales Kompetenzdefizit auszeichnet,
ist die soziale Phobie, bei der aus diesem Grund
soziale Kompetenztrainings im Vordergrund
therapeutischer Ansätze stehen. Bei der hier
vorgestellten Intervention liegt der Fokus mehr
auf motivationalen sozialen Kompetenz- denn
auf Fertigkeitsdefiziten, was therapeutisch die
Anregung zur Bewusstmachung und Erweiterung eigener Beziehungswünsche sowie das
Ansprechen vorhandener Kontaktpotentiale
impliziert. Daneben ist die Erarbeitung funktionalerer Konfliktlösungsstrategien Teil verschiedener therapeutischer Maßnahmen.
Attributionsstile bilden sowohl im Einsamkeitsals auch Depressionsbereich einen Forschungsschwerpunkt. Während depressive Menschen
bei Misserfolg generell internal, stabil und global attribuieren (Sweeney, Anderson & Bailey,
Analysen der sozialen Netzwerke einsamer
Menschen ergaben sowohl eine geringere Größe
und Dichte, wobei allerdings qualitative Defizite einen stärkeren Zusammenhang zu Einsam-
1986), gilt dies für einsame Menschen nur bei
sozialem Misserfolg (Schwab, 1997). Neben
der Bearbeitung konkreter dysfunktionaler At-
keit aufwiesen (Roth & Röhrle, 1996). Auch
bei depressiven Klienten wird von einer Verarmung des sozialen Netzwerks ausgegangen
tributionen im kognitiv-therapeutischen Rah-
(Röhrle, 1994), die nicht nur durch einen
men lässt sich für die Intervention folgendes
ableiten: Die erwähnten Attributionsstile stehen
einer verantwortlichen Haltung gegenüber
negativistischen
Bias
beim
Eigenurteil
rückführbar ist (Lakey, Drew & Sirl, 1999).
Unter der allgemeinen EBP-Zielsetzung (Roth,
selbstinitiierten therapeutischen Veränderungen
Möhrlein & Röhrle, 1999) von Pflege und Aus-
entgegen; eine therapeutische Aufgabe ist es
deswegen, die Klienten dazu anzuregen, ihre
vorhandene Verantwortlichkeit für Veränderun-
bau des bestehenden sozialen Netzwerks beziehen sich die jeweiligen Intervention auf die von
jedem Teilnehmer individuell durchgeführte
gen wahrzunehmen und zu erweitern.
Netzwerkanalyse.
Im Bereich sozialer Kompetenz zeigen einsame
Ein zentraler negativer Zusammenhang (ca. -
Menschen weniger Selbstöffnung (Derlega,
.50) zu Einsamkeit wurde für Variablen wie
1987), eine geringere Kompetenz der Bezie-
Selbstwert, Selbstkommunikation, etc. mehr-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
29
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
fach repliziert (Kamath & Kanekar, 1993; Haines, Scalise & Ginter, 1993). Im Bereich der
Depressivität stellen Defizite bei derartigen
Konstrukte eine mindestens ebenso wichtige
Komponente dar (Roberts & Monroe, 1994;
Butler, Hokanson & Flynn, 1994); ähnliches
gilt auch im Bereich der Angststörungen
(Ehntholt, Salkovskis & Rimes, 1999). Aufgrund der Wichtigkeit der Selbstwertthematik
sowohl für einsame als auch psychisch kranke
Personen wurde dieser Problematik innerhalb
des EBP ein eigenständiger Sitzungsblock „Beziehung zu sich selbst“ vorbehalten.
Bereits in den vorhergehenden Erläuterungen
dürfte bereits deutlich geworden sein, dass Einsamkeit sich in weiten Teilen mit psychischen
Störungen wie Depression überschneidet. Im
folgenden Abschnitt sollen diesbezügliche direkte Zusammenhänge erläutert werden.
2.3 Einsamkeit & psychische Störungen
Die Überschneidungen von Einsamkeit und
Angststörungen bestehen nach bisherigen Forschungsbefunden vor allem hinsichtlich der
Angst abgelehnt zu werden (Mikulincer & Segal, zitiert nach Schwab, 1997). Daneben korreliert Einsamkeit mit sozialer Ängstlichkeit
und Schüchternheit zu ca. .50 (Anderson &
Harvey, 1988). Zentral für eine Einsamkeitsintervention
innerhalb
einer
psychiatrischen
Stichprobe ist deshalb ein vertrauensvolles
Gruppenklima, in dem Ablehnungsprozesse
minimiert bzw. nachbearbeitet werden und eine
und Netzwerkbereich und den sich daraus ergebenden Implikationen für die Intervention berichtet, auf die an dieser Stelle zurückverwiesen
werden soll.
2.4 Bisherige einsamkeitsspezifische Interventionsansätze und ihre Evaluation
Die Anzahl bisheriger einsamkeitsspezifischer
Evaluationsstudien kann zum jetzigen Zeitpunkt
nur als ernüchternd bezeichnet werden.
Eine kognitiv-behaviorale Intervention, die
hinsichtlich Umfang und Stichprobengröße mit
dieser Studie vergleichbar ist, zeitigte signifikante Verringerung der Einsamkeitsmittelwerte
in der Versuchsgruppe im Gegensatz zur Kontrollgruppe (Link, 1991). Ebenso vielversprechend für die vorliegende Untersuchung ist ein
Befund von McWhirter und Horan (1996), dass
netzwerkorientierte kognitiv-behaviorale Interventionsmaßnahmen sowohl auf soziale als
auch auf emotionale Einsamkeit eine reduzierende Wirkung hatten.
Die bisher größte Evaluationsstudie (Schwab,
1997) bezog 69 Personen in eine
klientenzentriert fundierte, im Umfang mit dieser Untersuchung vergleichbare Interventionsmaßnahme mit kognitiv-behavioralen Elementen ein. Es zeigten sich signifikante Verbesserungen nicht nur in zentralen Einsamkeitsvariablen sondern auch relevante Veränderungen z.
B. in den Bereichen Depressivität, Geringschätzung anderer und Kontaktangst.
adäquate Feedbackkultur vorherrscht.
In einer Pilotstudie zur Evaluation des EBP
(Möhrlein, Roth & Röhrle, 1998), die mit ei-
Ein gemeinsamer Varianzanteil von Einsamkeit
nem
und Depression von bis zu 40% wurde mehr-
wurden direkt im Anschluss an die Intervention
bedeutsame Veränderungen im Bereich der
sozialen Unterstützung festgestellt; zur Katam-
fach repliziert (Schwab, 1997; Jackson &
Cochran, 1991). Des weiteren wird zum Teil
von Einsamkeit als Vulnerabilitätsfaktor der
Depression ausgegangen (Dill & Anderson,
1999). Bereits an anderer Stelle wurde über
weitere Überschneidungen z.B. im Attributions30
Eigen-Wartegruppen-Design
arbeitete
nese, 29 Wochen später fanden sich dann zudem signifikante Verbesserungen im Einsamkeitsbereich.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
2.5 Das EBP
Das ursprüngliche EBP (Möhrlein, Roth und
Röhrle, 1999) wurde in der vorliegenden Studie
bis auf sprachliche Umformulierung sowie zum
Zweck einer erhöhten Zielgruppenspezifität
durch den Einbau des Themenblocks „Vorurteilen begegnen“ unverändert übernommen.
2.6 Hypothesen
Die obigen Erläuterungen zeigen deutlich, dass
Einsamkeit insbesondere bei Klienten mit affektiven Störungen eine relevante und interventionswürdige Problematik darstellt. Bisherige
einsamkeitsspezifische Interventionen erbrachten zwar signifikante Verbesserungen, jedoch
ließen sie die Fragen der zielgruppenspezifischen Effektivität sowie möglicher Zusatzeffekte solcher Maßnahmen über allgemeine therapeutische Ergebnisse hinaus außer acht. Ersteres soll in der vorliegenden Untersuchung in
Bezug auf psychiatrische Klienten mit vorwiegend affektiven Störungen untersucht werden.
Zweiteres wird durch ein Setting beantwortet,
in dem sowohl die Versuchs- als auch die Kontrollgruppe neben der Interventionsmaßnahme
grundsätzlich in ein kognitiv-behaviorales und
stationäres Therapieprogramm eingebunden
sind.
Die zentrale Hypothese dieser Studie lautet,
dass sich durch die Intervention die Einsamkeit
der teilnehmenden Klienten im Vergleich zu
einer Kontrollgruppe kurz- und mittelfristig
stärker verringert. Darüber hinaus sollen aufgrund obiger Überlegungen in folgenden einsamkeitsrelevanten Konstrukten ebenfalls kurzund mittelfristige positivere Veränderungen als
den.
Daneben wurde prognostiziert, dass mit einer
positiven Einschätzung der Intervention stärkere Verbesserung in den erhobenen Variablen
einhergehen.
Als weitere Nebenhypothesen wurde prognostiziert, dass mit zunehmender Erfahrung der
Interventionsleitung – also in der zweiten Interventionsgruppe – eine erhöhte Zufriedenheit der
Klienten einhergeht.
3 Methoden
Stichprobe
Die Gesamtstichprobe besteht aus 33 Personen
einer psychotherapeutischen Station eines psychiatrischen Krankenhauses, von denen 21 Personen der Kontrollgruppe und 12 der Versuchsgruppe angehören. Da von den 21 Personen der
Kontrollgruppe 12 Personen und von den 12
Personen der Versuchsgruppe eine Klientin die
Fragebogenbatterie nicht vollständig bearbeitete/n, gehen 20 der 33 Personen (61%) in die
statistische Auswertung ein. Die Stichprobe
setzt sich aus sieben männlichen und 13 weiblichen Teilnehmer/innen zusammen; der Altersmittelwert der Stichprobe liegt bei 34.8 (SD =
9.3) Jahren. Die Stichprobe weist im Vergleich
zur Normalbevölkerung auffällige Mittelwerte
in den Bereich der sozialen Einsamkeit
(p=.000), der emotionalen Einsamkeit (p=.000),
der Unfähigkeit zum Alleinsein (p=.000), der
sozialen Unterstützung (p=.004), der Depressivität (p=.000) sowie hinsichtlich der positiven
und negativen Selbstkommunikation auf.
in einer Kontrollgruppe erzielt werden: Soziale
Unterstützung, Depressivität, Selbstkommunikation, Kontaktorientierung, Selbstöffnung,
Seitens der psychotherapeutischen Station lagen
folgende Diagnosestellungen gemäß ICD-10 für
die 20 in die Auswertung einbezogenen Klien-
Wertschätzung und Geringschätzung anderer,
ten vor: Vier Mal eine depressive Episode, bei
quantitative und qualitative Aspekte des sozialen Netzwerks sowie allgemeines Wohlbefin-
zwölf Personen eine affektive und komorbid
eine Angststörung, bei zwei Personen eine af-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
31
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
fektive und komorbid eine Persönlichkeitsstörung, bei einer Person eine affektive Störung,
eine Angststörung und eine Persönlichkeitsstörung sowie bei einer Person eine Angststörung
und eine schizoaffektive Psychose. Insgesamt
wurde 13 Mal die Erstdiagnose affektive Störung gestellt.
Design
Die Stichprobe wurde durch die Vorstellung des
EBPs im Rahmen mehrerer stationärer Großgruppensitzungen geworben. Die Zuteilung der
Klienten auf die Kontrollgruppe erfolgte anhand
nachstehender organisatorischer Ausschlusskriterien: ein Verlassen der Station vor Ablauf der
nächsten sechs Wochen bzw. mangelnde Mobilität sowie terminlich unkoordinierbare Überschneidungen mit dem stationären Therapieprogramm.
Die Interventionsmaßnahme erstreckte sich
über fünf Wochen mit jeweils zwei ca. zweistündigen Sitzungen. Es wurden zwei Interventionsgruppen im Rahmen des stationären Settings mit sieben und fünf Klienten durchgeführt.
Die Inhalte der einzelnen Einheiten sind in Tabelle 1 aufgeführt. Für eine ausführliche Erläuterung des EBPs sei auf Möhrlein, Roth und
Röhrle (1999) verwiesen.
Tabelle 1 - EBP-Inhalte
Sitzung
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
Thema
Einführung, Wünsche & Erwartungen
Hinwendung zur Einsamkeit
Beziehung zu sich selbst, Alleinsein
Soziales Netzwerk – Netzwerkanalyse
Netzwerkorientierte Kognitionen
Problemlösen in Beziehungen
Gestaltung und Pflege sozialer Netzwerke
Aufnahme neuer Kontakte
Vorurteilen begegnen
Feedback & Abschluss
Die Interventionssitzungen wurden durch zwei
Studierende der Psychologie mit abgeschlosse-
32
ner Grundausbildung in klientenzentrierter Psychotherapie geleitet; eine supervisorische Begleitung fand statt. Für die Untersuchung der
Hypothesen wurde ein Kontrollgruppendesign
mit drei Messzeitpunkten gewählt (s. Abb.1).
Abbildung 1 - Versuchsdesign
Zeit t1
5 Wochen
t2
2 Monate
t3
Stationäre
Stationäre Therapie &
VG Therapie +
evtl. ambulante Therapie
infolge der Entlassung
Intervention
Stationäre
KG Therapie
Stationäre Therapie &
evtl. ambulante Therapie
infolge der Entlassung
Zum Zeitpunkt t3 werden noch acht Personen
der Interventionsgruppe und sechs der Kontrollgruppe in die statistische Auswertung einbezogen.
Fragebögen
Die zu untersuchenden Konstrukte wurden mit
folgenden Messverfahren operationalisiert:
• Die Rasch-Einsamkeitsskala (RS-ES) nach
De Jong-Gierveld (1985) in der deutschen
Übersetzung von Elbing (1991) zur Erfassung
der globalen Einsamkeit. Die Raschskalierung
wurde im deutschsprachigen Raum bisher noch
nicht repliziert.
• Der Mehrdimensionale Einsamkeitsfragebogen (MEF) nach Schwab (1997) mit den Unterskalen Soziale Einsamkeit, Emotionale Einsamkeit und Unfähigkeit zum Alleinsein weist mit
.8 bis .9 als gut zu bezeichnende interne Konsistenzen auf. Schätzungen zur Retestreliabilität
liegen noch nicht vor.
• Die Kurzform des Fragebogens zur sozialen
Unterstützung (F-SOZU/K-22) nach Sommer
& Fydrich (1988; 1989; 1991) ermittelt einen
Gesamtwert zur sozialen Unterstützung und
Unterscores zur emotionalen Unterstützung,
sozialen Integration und praktischen Unterstützung. Das Verfahren zeichnet sich durch eine
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
gute interne Konsistenz und zufriedenstellende
Retestreliabilität aus.
Der Teil B des Fragebogens zur sozialen Unterstützung (SOZU-B) erfasst sowohl quantitative
(Anzahl
verschiedener
belastender/unterstützender Personen) als auch qualitative (Nennungen belastender/unterstützender
Personen) belastende und unterstützende Aspekte des sozialen Netzwerks.
• Das Beck-Depressions-Inventar (BDI) nach
Hautzinger et al. (1994) ist ein bewährtes Instrument zur Depressionseinschätzung.
• Das Inventar zur Selbstkommunikation bei
Erwachsenen einschließlich des Zusatzinventars (ISE & ISE-Z) nach Tönnies (1982; 1986)
erfasst Summenwerte zur positiven & negativen
Selbstkommunikation, zur Selbstkritik &
Selbstkontrolle sowie zur Geringschätzung &
Wertschätzung anderer. Die internen Konsistenzen der Unterskalen liegen zwischen .7 und
.9, die Retestreliabilitäten des ISE zwischen .74
und .89.
•
Der
Netzwerkorientierungsfragebogen
(NOF) nach Röhrle (1994) wurde für die vorliegende Untersuchung so umgeformt, dass die
Unterbereiche Kontaktbereitschaft, Familienbindung und Selbstöffnung erfasst wurden. Für
diese Fassung liegen noch keine Konsistenzund Reliabiltätsschätzungen vor.
• Die Affect-Balance-Scale (AB-S) nach
Bradburn in der deutschen Fassung von Badura, B.; Kaufhold, G.; Lehmann, H.; Pfaff, H.;
Schott, T.& Waltz, M. (1987) erfasst positives
und negatives Wohlbefinden bezüglich der vergangenen vier Wochen mit zufriedenstellender
interner
Konsistenz
und
ausreichender
Die Gesamtbearbeitungszeit der aufgeführten
Fraugebogenbatterie beträgt 40-45 Minuten.
4 Ergebnisse
4.1 Repräsentativität
Ein Überblick über die korrelativen Zusammenhänge der verschiedenen Variablen mit
Einsamkeit ergab keinerlei Anhaltspunkte für
eine mangelnde Repräsentativität der Stichprobe. So wiesen beispielsweise soziale Unterstützung (r>-.5), Depressivität (r>.5), Selbstkommunikation (r>•.35‚) und Kontaktorientierung
(r>-.5) erhebliche Korrelationen mit den verschiedenen Einsamkeitsvariablen in der nach
bisherigen Befunden zu erwartenden Richtung
auf.
Auch die internen Konsistenzen der einzelnen
Verfahren sind mit Werten zwischen .71 bis .94
als zufriedenstellend bis sehr gut zu bezeichnen.
Allein für die RS-ES konnte eine RaschSkalierung nicht nachgewiesen werden, weswegen die diesbezüglichen Ergebnisse im Sinn der
klassischen Testtheorie ausgewertet wurden.
Dieses Vorgehen scheint auch auf dem Hintergrund ihrer einfaktoriellen Struktur – aufgeklärte Varianz des ersten Faktors 56% – und ihrer
hohen internen Konsistenz (.91) in der vorliegenden Stichprobe rechtfertigbar.
Auch einer Summenscorebildung im selbstkonstruierten Bewertungsfragebogens steht im
Hinblick auf die einfaktorielle Struktur – durch
ersten Faktor aufgeklärte Varianz 86% – und
im Hinblick auf die hohen interne Konsistenz
(.91) des Verfahrens nichts entgegen.
Retestreliabilität.
4.2 Vergleich von Versuchs-, Kontrollgruppe
• der selbstkonstruierter Bewertungsfragebogen zur Einsamkeitsintervention umfasst vier
und Abbrechern zu t1
Versuchs- und Kontrollgruppe unterschieden
Items zu Gruppenatmosphäre, Didaktik, Leitung und Gesamturteil.
sich zu t1 nicht signifikant hinsichtlich der Variablen Alter (p.975=.45), Geschlechter- und
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
33
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Partnerschaftsverteilung
(p.975=.64
bzw.
p.975=.96) und der Verteilung der Erstdiagnose
affektive Störung (p.975=.714).
In den erhobenen Variablen unterscheiden sich
Versuchs- und Kontrollgruppe zu t1 nicht signifikant; weiterhin ergeben sich nur bei der Wertschätzung anderer sowie der Familienbindung
in der Versuchsgruppe erwähnenswert niedrigere Mittelwerte.
Die Gruppe der Abbrecher – nur Abbruch der
Fragebogenbatterie innerhalb der Kontrollgruppe – weist nur hinsichtlich der Variablen Anzahl der Nennung unterstützender Personen
KG 30.8(4.5)
E
F-Sozu-S VG 19.4(4.4)
Sozu-B1
Sozu-B2
Sozu-B3
Sozu-B4
BDI
ISE-P
ISE-N
ISE-Z-1
(de=1.04; p(€=.025)=.003) einen signifikant erniedrigten Mittelwert auf. Die auch insgesamt
tendenziell auffälligeren Mittelwerte in der
Gruppe der Abbrecher sind jedoch vor allem
durch die extremen Werte eines Klienten erklärbar.
4.3 Vergleich der Veränderungen in Versuchs- & Kontrollgruppe (t1 bis t2)
In der folgenden Tabelle werden die Veränderungen in Versuchs- und Kontrollgruppe miteinander verglichen, wobei aufgrund des geringen
Stichprobenumfangs (n=20) neben dem
Signifikanzniveau auch die Höhe der jeweiligen
Effektgröße angegeben wird. Das Vorzeichen
der Effektgröße entspricht jeweils der Richtung,
die in den Hypothesen prognostizierten wurden.
Tabelle 2 – Vergleich der Veränderungen in Versuchs- und Kontrollgruppe
Mt1 (SD)
Variable
VG
26.9(6.8)
RS-ES
MEF-S
MEF-E
MEF-U
F-Sozu€
F-Sozu34
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
24.2(8.7)
45.9(8.9)
44.6(13.3)
36.2(10.9)
37.4(11.8)
32.6(8.6)
28.9(7.6)
76.9(16.1)
82.7(14.9)
29.6(6.2)
Mt2 (SD)
de
23.6(6.6)
.93**
25.3(9.8)
42.1(10.0) -.06
40.0(11.0)
32.3(13.1) .07
34.0(10.0)
29.6(11.6) .38°
30.2(7.2)
82.3(15.5) 1.32**
78.1(15.0)
31.5(6.8) 1.21**
ISE-Z-2
ISE-Z-3
ISE-Z-4
NOF-K
NOF-F
NOF-S
AB-S-P
AB-S-N
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
22.0(5.9)
6.1(2.4)
6.6(2.6)
3.3(3.0)
1.9(2.5)
14.4(6.7)
16.2(5.8)
4.8(4.1)
3.7(5.0)
23.7(13.2)
22.0(13.0)
39.5(8.9)
41.7(8.0)
49.8(11.1)
51.6(12.2)
30.2(5.2)
30.1(4.9)
19.5(4.2)
19.1(2.5)
22.5(4.5)
25.8(4.0)
27.4(7.2)
27.1(6.6)
29.3(8.0)
31.4(7.2)
13.7(3.4)
16.2(5.8)
4.2(1.7)
5.6(2.8)
7.4(2.4)
8.3(3.0)
13.4(3.3)
13.8(3.2)
29.0(4.6)
21.2(3.6)
.84*
20.9(4.6)
5.9(3.1)
-.02
6.3(3.1)
2.1(1.8)
.25
1.2(2.2)
16.4(8.2)
.67°
14.7(8.3)
3.4(2.8)
-.02
2.2(3.6)
19.1(12.3) .31
20.3(13.5)
43.4(17.4) .34
41.7(6.6)
47.6(9.4)
.01
49.4(10.7)
29.0(4.1)
.19
29.7(3.4)
18.4(3.1)
.46
19.1(1.5)
23.4(4.4)
.31
25.4(3.1)
26.3(7.2)
.66°
28.8(6.7)
31.7(6.7)
.57°
31.3(6.1)
14.1(2.6) -.02
16.7(5.6)
5.3(1.3)
.82*
5.1(2.3)
8.1(2.3)
.60°
7.6(2.1)
11.9(2.8)
.66°
14.2(2.8)
Effektberechnung: de = ƒ… VG † … KG „ / •ˆ ;
Signifikanzangaben (U-Tests): **einseitig signifikant mit ‡=.01 / *einseitig signifikant mit ‡=.05 /
° Tendenz (einseitig) mit ‡=.10
Konstrukte: RS-ES Globale Einsamkeit; MEF-S
Soziale Einsamkeit; MEF-E Emotionale Einsamkeit; MEF-U Unfähigkeit zum Alleinsein; F-Sozuˆ Gesamtwert für soziale Unterstützung; F-Sozu-E
Emotionale Unterstützung; F-Sozu-S Soziale Integration; Sozu-B-1 Anzahl unterstützender Personen; Sozu-B-2 Anzahl belastender Personen; SozuB-3 Nennungen unterstützender Personen; Sozu-B4 Nennungen belastender Personen; BDI Depressivität; ISE-P positive Selbstkommunikation; ISE-N
negative Selbstkommunikation; ISE-Z-1 Selbstkritik; ISE-Z-2 Selbstkontrolle; ISE-Z-3 Wertschätzung anderer; ISE-Z-4 Geringschätzung anderer;
NOF-K Kontaktorientierung; NOF-F Familienbindung; NOF-S Selbstöffnung; AB-S-P positives
Wohlbefinden; AB-S-N negatives Wohlbefinden
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Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Weiterhin ist hervorzuheben, dass sich innerhalb der Versuchsgruppe bis zu t2 alle bis auf
eine Variable (Anzahl der unterstützenden Personen) in Richtung Verbesserung veränderten,
während in der Kontrollgruppe mehr als die
Hälfte der Veränderungen ein negatives Vorzeichen aufweisen. Dies soll in der folgenden Tabelle in Form von Effektgrößen nur noch anhand der wichtigsten Variablen verdeutlicht
werden.
suchs- & Kontrollgruppe (t1 bis t3)
Aufgrund der geringen Stichprobenumfänge in
Tabelle 3 – Veränderungen innerhalb von Versuchs- & Kontrollgruppe (t1 bis t2)
Versuchs- (n=8) und Kontrollgruppe (n=6) zum
Messzeitpunkt t3 sind die folgenden statisti-
de-KG
-.43
.38
.75°
-.19
-.84
.20
-.03
schen Auswertungen nur unter Vorbehalt interpretierbar. Auch bei diesen verbleibenden Per-
Variable
Globale Einsamkeit (RS-ES)
Soziale Einsamkeit (MEF)
Emotionale Einsamkeit
Unfähigkeit zum Alleinsein
Soz. Unterstützung (F-Sozu)
Depressivität
(BDI)
Kontaktorientierung (NOF)
ƒ
de-VG
.87*
.68*
.82*
.76°
1.03**
.90*
1.34**
„ƒ
„
Effektberechnung: de = x 2 † x 1 / •ˆ 1 † r
Signifikanzangaben (Wilcoxon-Test): **einseitig
signifikant mit ‡=.01 / *einseitig signifikant mit
‡=.05 / °Tendenz (einseitig) mit ‡=.10
Bei einer regressionsanalytischen Auswertung
der Variable globale Einsamkeit ergeben sich
für Versuchs- und Kontrollgruppe folgende
Geraden.
Abbildung 2 – Lineare Regression der Messung
der globalen Einsamkeit zu t2 auf die Messung zu
t1
Intervention teilnahmen nach der Behandlung
einen niedrigeren globalen Einsamkeitswert
aufweisen; zudem lässt sich erkennen, dass von
der Intervention diejenigen stärker profitierten,
die vorher ein höheres Einsamkeitsniveau aufwiesen.
4.4 Vergleich der Veränderungen in Ver-
sonen unterscheiden sich zu t1 Versuchs- und
Kontrollgruppe in keiner der erhobenen Variablen signifikant.
Beim Vergleich der Veränderungen von t1 nach
t3 ergeben sich die in der folgenden Tabelle
abgebildeten Effektgrößen.
Tabelle 4 – Vergleich der Veränderungen in Versuchs- und Kontrollgruppe (t1 bis t3)
Variable
RS-ES
MEF-S
MEF-E
MEF-U
F-Sozu-€
50
45
40
BDI
35
NOF-K
30
25
VG
KG
20
15
10
5
0
15
45
Legende: VG – b0 = 4.92; b1 =.69 (p=.014)
KG – b0 =.24; b1 =1.04 (p=.000)
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
VG
KG
Mt1 (SD)
25.0(6.7)
26.9(9.3)
45.6(10.5)
44.2(9.7)
35.7(12.8)
39.2(11.0)
33.6(9.3)
30.7(7.6)
77.9(18.5)
78.3(15.2)
22.7(13.6)
22.8(14.3)
31.3(7.8)
30.7(7.2)
Mt2 (SD)
de
21.0(7.6)
.38
25.5(8.7)
37.2(12.8) .49
40.8(11.6)
31.7(13.9) -.15
33.9(9.2)
28.7(11.6) .16
27.7(8.0)
90.3(10.2) .84*
78.6(13.3)
11.6(12.9) .52
17.3(9.6)
35.8(7.9)
.67°
31.0(6.3)
Effektberechnung: de = ƒ… VG † … KG „ / •ˆ ;
Signifikanzangaben (U-Tests): **einseitig signifikant mit ‡=.01 / *einseitig signifikant mit ‡=.05 /
° Tendenz (einseitig) mit ‡=.10
Konstrukte: RS-ES Globale Einsamkeit; MEF-S
Soziale Einsamkeit; MEF-E Emotionale Einsamkeit; MEF-U Unfähigkeit zum Alleinsein; F-Sozuˆ Gesamtwert für soziale Unterstützung; BDI
Depressivität; NOF-K Kontaktorientierung
Dies impliziert, dass die Klienten, die an der
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
35
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Wie die folgende Darstellung zeigt sind auch
bis zu t3 alle Veränderungen innerhalb der Versuchsgruppe positiv. Dieser Befund gilt nun
zum großen Teil auch für die Kontrollgruppe.
Tabelle 5 – Veränderungen innerhalb von Versuchs- & Kontrollgruppe (t1 bis t3)
Variable
Globale Einsamkeit (RS-ES)
Soziale Einsamkeit (MEF)
Emotionale Einsamkeit
Unfähigkeit zum Alleinsein
Soz. Unterstützung (F-Sozu)
Depressivität
(BDI)
Kontaktorientierung (NOF)
ƒ
de-VG
.76°
1.27*
.70°
.87°
.98*
1.47**
1.07**
„ƒ
de-KG
.36
.44
.83
.43
.05
.78°
.06
„
Effektberechnung: de = x 2 † x 1 / •ˆ 1 † r
Signifikanzangaben (Wilcoxon-Test): **einseitig
signifikant mit ‡=.01 / *einseitig signifikant mit
‡=.05 / °Tendenz (einseitig) mit ‡=.10
4.5 Ergebnisse zu den Nebenhypothesen
Wie in den Hypothesen angenommen hängen
zahlreiche Variablenverbesserungen mit der
Beurteilung der Intervention durch die Teilnehmer positiv zusammen.
Tabelle 6 – Korrelationen des Summenscores der
Interventionsbewertung mit den Verbesserungen
der Variablen
Verbesserung
der Variable
Globale Einsamkeit (RS-ES)
Soziale Einsamkeit
(MEF)
Emotionale Einsamkeit
Unfähigkeit zum Alleinsein
Soz. Unterstützung (F-Sozu)
Depressivität (BDI)
Kontaktorientierung (NOF)
Summenscore
Interventionsbewertung
r=.14
r=.59*
r=.00
r=.56*
r=.43°
r=.58*
r=.39
Signifikanzangaben (Spearman-Rangkorrelation):
**einseitig signifikant mit ‡=.01 / *einseitig signifikant mit ‡=.05 / °Tendenz (einseitig) mit ‡=.10
Ebenso wie prognostiziert bewertet die zweite
Interventionsgruppe die Einsamkeitsmaßnahme
der beiden Gruppen
1. Interventionsgruppe M(SD)
10.7 (1.6)
2. Interventionsgruppe M(SD)
16.0 (3.2)
p
.008
4.6 Qualitative Ergebnisse
Im folgenden Unterpunkt werden auf Grund
von unsystematischen Verhaltensbeobachtungen, Eindrücken und Einzelaussagen der Teilnehmer qualitative Ergebnisse dargestellt.
Von Beginn an zeichneten sich die Gruppenteilnehmer durch eine hohe Selbstexplorationsbereitschaft im Einsamkeitsbereich aus. Die Anforderung an die Gruppenleitung bestand deswegen weniger im motivationalen Bereich als in
der Strukturierung dieser Explorationsprozesse.
Die ebenfalls in den ersten Sitzungen vorhandene wertschätzende und vertrauensvolle Atmosphäre innerhalb der Gruppe erübrigte ein ausführliches Besprechen der Gruppenregeln. Lediglich die Tendenz Ausführungen anderer mit
gutgemeinten Ratschlägen bevormundend zu
begegnen, erforderte ein beständiges Anregen
zu einer eher verstehenden und nachvollziehenden Haltung. Dies führte über die Sitzungen
hinweg zu einem Interaktionsverhalten, das von
einem interessierten Nachfragen geprägt war
und sich beobachtbar als verständnis- und beziehungsförderlicher erwies.
Die Tendenz sich „als an Einsamkeit Leidender“ abzuwerten und einer konstruktiven und
liebevollen Selbstexploration zu entsagen, zeigte sich direkt in selbstabwertenden Äußerungen.
Dem begegnete die Interventionsleitung, indem
sie verantwortungsvollere Wege aufzeigte, das
spezifische Drängen der Einsamkeitsgefühle auf
vorhandene Mängel und Wünsche zu beachten.
positiver.
Eine spezifische Problematik innerhalb vorhandener Beziehungen bestand darin eigene, jedoch
Tabelle 7 – Vergleich der Interventionsbewertung
einsame Positionen zugunsten einer – im Grun-
36
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
de ebenso einsamen – Scheinharmonie nicht
einzunehmen, da nach eigenen Angaben die
Angst dominierte, sich nicht ausreichend vertreten zu können. Die Stärkung der Kompetenz
kongruenter mit den eigenen Wünschen und
Bedürfnissen in den Kontakt mit andern zu
treten, war Hauptanliegen im beziehungs- und
netzwerkbezogenen Einsamkeitsblock der Intervention. Gelang dies, so erlebten sich die Teilnehmer in dem besprochenen Bereich trotz der
erlebten Differenzen in Beziehungen zu anderen
bzw. sogar trotz direkter Zurückweisungen
nach eigener Aussage als wertvoll und entwickelten neue Ideen mit der problematischen
Situation umzugehen.
Wurden als Probleme Konfliktsituationen mit
anderen Menschen eingebracht, stellte sich im
therapeutischen Gespräch heraus, dass die Betroffenen in diesen Beziehungen oft selbst verschiedene destruktive und ausstoßende Verhaltensweisen praktizierten. Für die Interventionsgruppen war dabei von besonderer Bedeutung
zu erkennen, dass in einem Rückzug ebenfalls
ein ausstoßender Akt enthalten ist. Diese Erkenntnis eröffnete einen beobachtbar verantwortlicheren und konstruktiveren Umgang mit
solchen Konfliktsituationen. Dementsprechend
erlebten sich die Teilnehmer erst nach dieser
Einsicht als kompetenter und motivierter im
Umgang mit der betreffenden Beziehungssituation.
zen der Verbesserungen innerhalb von Versuchs- und Kontrollgruppe ƒ… VG † … KG „ noch
einmal die wichtigsten Ergebnisse in Form von
Effektgrößen zusammenfassend dar.
Abbildung 3 – Differenzen der Verbesserungen
ƒ… VG † … KG „ in Effektgrößen
Konstrukte: RS-ES globale Einsamkeit; MEF-S
soziale Einsamkeit; MEF-E emotionale Einsamkeit; MEF-U Unfähigkeit zum Alleinsein; F-Sozu
soziale Unterstützung; BDI Depressivität; NOF-K
Kontaktorientierung
Wie hypothetisiert bewirkt die Intervention
unmittelbar eine zu den stationären kognitivbehavioralen Therapiemaßnahmen zusätzliche
Verbesserung hinsichtlich der globalen Einsamkeit, der sozialen Unterstützung, der Unfähigkeit zum Alleinsein, der Depressivität und
der Kontaktorientierung. Dagegen lassen sich
keine direkten Effekte dieser Art bei der sozialen und emotionalen Einsamkeit beobachten.
Bei einer Betrachtung der Ergebnisse innerhalb
der Versuchsgruppe ist dabei die positive und
bis auf den Bereich der Unfähigkeit zum Alleinsein signifikante Entwicklung hervorzuheben in
allen Variablen – also auch emotionaler und
sozialer Einsamkeit – hervorzuheben. In der
Kontrollgruppe lassen sich hingegen bis zu t2
bei der globalen Einsamkeit und der sozialen
Unterstützung mittlere bis starke negative Veränderungen feststellen. Bis zu t3 weisen dann
auch hier alle Variablen positive Entwicklungen
auf.
5 Diskussion
Zur Katamnese bestätigen die deutlicheren
Die folgende Abbildung stellt mit den Different1 nach t3
t1 nach t2
Verbesserungen der Versuchsgruppe in den
Variablen globale Einsamkeit, soziale Einsamkeit, soziale Unterstützung, Depressivität und
RS-ES
Kontaktorientierung die Hypothesen. Die Vari-
MEF-S
ablen emotionale Einsamkeit und Unfähigkeit
zum Alleinsein weisen dagegen keine nennenswert unterschiedliche Veränderung in den bei-
MEF-E
MEF-U
den Gruppen auf.
F-SOZU
BDI
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
NOF-K
-1
0
1
37
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Auch zahlreiche andere Ergebnisse sind im
Sinne der Hypothesen. So zeigen die Variablen
Wertschätzung anderer, Selbstöffnung, positive Selbstkommunikation, Selbstkritik, Anzahl
verschiedener belastender Personen, Nennungen belastender Personen sowie negatives und
positives Wohlbefinden eine bessere Entwicklung in der Versuchs- als in der Kontrollgruppe.
Allein zwei Aspekte, die Familienbindung und
die Anzahl verschiedener unterstützender Personen weisen eine erwähnenswert schlechtere
Veränderung in der Versuchsgruppe auf.
Beachtenswert ist weiterhin der Befund, dass
sich bis zu t2 innerhalb der Versuchsgruppe
alle Variablen bis auf die Anzahl verschiedener
unterstützender Personen in die prognostizierte
Richtung entwickeln. Ein Ergebnis, das auf die
Kontrollgruppe mit mehr als 50% negativen
Veränderungen bis zu t2 nicht zutrifft.
Zusätzlich zur Bestätigung eines großen Teils
der Haupthypothesen können auch beide Nebenhypothesen als belegt angesehen werden. So
validieren die positiven Korrelationen zwischen
der Bewertung der Einsamkeitsintervention und
der Verbesserung in einzelnen Variablen zusätzlich die erläuterten Effektivitätsbefunde.
Dass mit zunehmender einsamkeitsspezifischer
therapeutischer Erfahrung der Interventionsleitung eine positivere Bewertung der Intervention
durch die Teilnehmer selbst einherging, ist
ebenso im Sinne der Prognosen und betont die
Wichtigkeit eines fundierten Umgangs mit der
Einsamkeitsproblematik.
Der Intervention ist damit insgesamt eine kurzund mittelfristige Wirksamkeit in den meisten
der prognostizierten Bereiche zusätzlich zu den
stationären kognitiv-behavioralen Therapiemaßnahmen zuzusprechen. Vor allem die mittelfristige Wirksamkeit der Intervention deutet
darauf hin, dass es sich bei den erzielten Ergebnissen nicht nur um kurzfristige Zuwendungseffekte handelt, sondern vielmehr bleibende Ver38
änderungen angenommen werden dürfen. Als
Kerneinflussgebiete der Intervention sind aufgrund der Höhe der einzelnen Effekt die soziale
Unterstützung, die globale Einsamkeit, die Kontaktorientierung und ferner auch die Wertschätzung anderer und Depressivität zu bezeichnen.
Integriert man weiterhin die sozialen Netzwerkergebnisse und die Ergebnisse im Bereich der
Familienbindung, kann man zu folgender
Schlussfolgerung gelangen. Da sich nur der
qualitativ, nicht aber der quantitativ unterstützende Aspekt des sozialen Netzwerks innerhalb
der Versuchsgruppe positiver als innerhalb der
Kontrollgruppe veränderte und bei ersterer
Gruppe zugleich keine Intensivierung der Familienbindung stattfand, kann davon ausgegangen
werden, dass es zu einer Kontaktintensivierung
im außerfamiliären Bekanntenkreis kam. Dieser
Befund ist im Zusammenhang mit der Zunahme
der Kontaktbereitschaft als hoffnungsvoll für
die zukünftige Entwicklung hinsichtlich einer
qualitativen und quantitativen Erweiterung des
sozialen Netzwerks der Klienten zu bewerten.
Aufgrund der Tatsache, dass die Untersuchung
einzelner Repräsentativitätsaspekte der Stichprobe keine zu bisherigen Befunden im Widerspruch stehenden Ergebnisse erbrachte, scheint
einer Generalisierbarkeit möglicher positiver
Veränderungen durch eine EBP-Intervention
auf ähnliche Stichproben im psychiatrischen
Bereich nichts entgegenzustehen. Diese Interpretation wird noch untermauert durch die Tatsache, dass im Vergleich mit den unter 2.4 angeführten bisherigen Evaluationsstudien die hier
gefundenen Effekte zum Teil signifikante Ergebnisse dieser Studien übertreffen (Schwab,
1997); und dies obwohl bisherige Evaluationsstudien ihre Ergebnisse „nur“ im Vergleich zu
unbehandelten Kontrollgruppen validierten. Aus
den bisherigen Erläuterungen kann eine Integration des EBPs in kognitiv-behaviorale stationäre Settings, die vor allem mit Klienten im affek-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
tiven Störungsbereich arbeiten, unter Berücksichtigung der untenstehenden Modifikationsvorschläge als empfehlenswert betrachtet werden.
Allerdings dürfen die gefundenen positiven
Effekte nicht über einige kritikwürdige Punkte
der Untersuchung hinwegtäuschen. So konnte
die emotionale Einsamkeit der Klienten in keinem nennenswert stärkeren Ausmaß positiv
beeinflusst werden als durch die vorhandenen
stationären kognitiv-behavioralen Maßnahmen.
Dieses Ergebnis stützt frühere Befunde, dass
eine einsamkeitsunspezifische Therapie genau
in diesem Einsamkeitsbereich ihre stärksten
Auswirkungen zeitigt. (Elbing, 1991).
Problematischer sind hingegen verschiedene
methodische Mängel: So verhindert der geringe
Stichprobenumfang eine Auswertung der Daten
mit multivariaten Verfahren und damit eine
adäquate Berücksichtigung der ‰-Inflation sowie eventueller Effektinteraktionen. Auch fehlt
im Untersuchungsdesign ein „Zusatzplacebo“
für die Kontrollgruppe, welches eine weitere
Spezifizierung der interventionsbedingten Effekt ermöglichen würde. Unbeantwortet bleibt
auch aufgrund fehlender Zwischenmesszeitpunkte die Frage, wie sich die einzelnen Variablen im Verlauf der Intervention verändern. Daneben muss in zukünftigen Studien vor allem
die hier verwendete Auswertungsmethode der
Rasch-Einsamkeitsskala (RS-ES) einer weiteren Validierung unterzogen werden. Auch die
mangelnde
Einbeziehung
eines
Screeningverfahrens für psychische Störungen
muss im Nachhinein kritisch bewertet werden,
da auf diese Weise keinerlei Ergebnisse zu
Interventionseinflüssen vor allem im Angstbereich vorliegen.
Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist in der
Tatsache zu sehen, dass auch die an der Intervention teilnehmenden Klienten auf einem relativ hohen Einsamkeitsniveau verbleiben. So
wird durch die Intervention der therapeutischen
Maßnahmen der Abstand zum Gesamtmittelwert nur um ca. ¼ verringert. Dieser Befund
stellt in Frage, ob sich durch eine Kurzintervention wie das EBP eine ausreichende Bearbeitung der Einsamkeitsproblematik erzielen lässt.
Bei einer Modifikation des EBPs ist zu beachten, dass die Themenblöcke „Beziehung zu sich
selbst“, „Einsamkeit im Alleinsein“ und „Einsamkeit und Pflege bzw. Ausbau des bestehenden sozialen Netzwerks“ sich als Grundstruktur
für die Einordnung der individuellen Einsamkeitsprobleme bewährt haben. Nach den quantitativen Ergebnissen zu urteilen sollte jedoch in
Zukunft eine noch stärkere Fokussierung auf
die Bearbeitung enger Beziehungen und die
darüber gepflegten Vorstellungen stattfinden,
um einen größeren Abbau emotionaler Einsamkeit zu erreichen. Weiterhin scheint weniger das
Sammeln von Aktivitäten im Alleinsein im psychiatrischen Kontext von Bedeutung als die
Bearbeitung der einsetzenden selbstbezogenen
Abwertungsspiralen, die zumeist lähmend wirken und so das Umsetzen von bekannten Handlungsideen während der Alleinseinsphase verhindern. Bei der Gruppenzusammensetzung ist
eine Einbeziehung insbesondere von den Klienten, bei denen eine Entlassung unmittelbar nach
der Intervention abzusehen ist, zu empfehlen,
da die Intervention eine Etablierung psychotherapeutischer Fortschritte im Alltag stützt.
Ebenso bietet sich eine Erweiterung des Programms um zusätzlich einen längeren Termin –
Wochenendtermin – während der Eingewöhnungsphase in den Alltag an, da während des
Stationsaufenthalts beispielsweise die Pflege
des sozialen Netzwerks außerhalb der Institution nur begrenzt vollzogen werden kann. Im
Rahmen einer solchen Einheit sollte unter anderem das Thema „Vorurteilen begegnen in neuen
Kontakten” behandelt werden, da diese Thematik innerhalb der Institution für die Teilnehmer
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
39
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
nicht im Vordergrund steht. Daneben könnte
hier auch die therapeutische Bearbeitung konkreter Beziehungserfahrungen im Kontaktinitiierungs- und Vorurteilsbereich Platz finden.
Die durch diese Verlagerung frei gewordene
Zeit innerhalb der zehn Interventionssitzungen
kann dann für die oben genannten Erweiterungen genutzt werden.
Um bessere Ergebnisse als die hier erzielten zu
erreichen, ist in Zukunft unbedingt eine Weiterentwicklung und fortwährende Evaluation einsamkeitsspezifischer Interventionen im Kontext
psychischer Störungen notwendig. Ein erster
Schritt auf diesem Weg wäre, dass im Rahmen
der sich immer weiter ausdifferenzierenden
psychotherapeutischen Behandlungskonzepte
endlich auch leidvoll erlebte Einsamkeit als ein
psychotherapeutisch
behandlungswürdiges
Phänomen allgemein anerkannt wird. Denn
neben seiner weiten Verbreitung weist es auch
wichtige Überschneidungen zu zahlreichen anderen psychischen Störungen wie Depression,
Angst- und Persönlichkeitsstörungen auf und
bietet somit einen zusätzlichen vielversprechenden Ansatzpunkt, um auf bestimmte Aspekte
dieser Störungen in Zukunft eventuell effektiver
einzuwirken. Durch eine solche integrative Weiterentwicklung hätten nicht nur die psychologische Einsamkeitsforschung, sondern vor allem
auch der betroffene Klient und die betroffene
Klientin viel gewonnen.
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Autoren
‚ Cand. Psych. Günter Förtsch, Frankfurter
Straße 19, 35037 Marburg. E-mail:
[email protected]
‚ Cand. Psych. Cornelia Penzek, Deutschhausstraße 25, 35037 Marburg
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Günter Förtsch & Cornelia Penzek
Story Dealer - ein Vorschlag zur Selbstbeschreibung von Psychotherapeut/inn/en
Peter Kaimer
Zusammenfassung
Psychotherapie wird als mikrosoziales, konstruktives Geschehen vorgeführt, das als Re- und emanzipative Re –
und Neukonstruktion von Geschichten nutz- und verstehbar gemacht wird. Dabei wird nicht nur die seit langem in der Gemeindepsychologie genutzte narrative Methode und Konzepte wie das des „Empowerment“ für
die therapeutische Arbeit fruchtbar gemacht, sondern auch für die Ausbildung von Psychotherapeuten.
Schlüsselwörter: Psychotherapie – Therapeut-Klient-Beziehung – Narration – Sozialer Konstruktivismus
Abstract
Psychotherapy will be introduced as a micro social and socially constructed event, to be understood and usable
as an emancipatory reconstruction and renewal of stories. Narrative Methods and concepts like „empowerment”
used since a long time in community psychology are made utilizable for the psychotherapeutic process and the
education of psychotherapists.
Key Words: Psychotherapy – Client-Therapist-Relationship – Narration – Social Constructivism.
In dem Verhältnis, wie jemand durch
das Erleben einer Geschichte in sie
„eintritt“, d.h. sich in sie verstrickt,
verändert sich auch seine Sichtweise
des Realen.
Die Konstituierung einer Geschichtenwirklichkeit vollzieht sich nicht auf ei-
an dem wir alle schöpfend oder erzählend - und
damit auch wieder individuell konstruierend teilhaben. Bei einer organisierten Freizeit sind
wir üblicherweise gewohnt, diese als eine Veranstaltung zu sehen, welche von Leuten geplant
und Schritt für Schritt „durchgeführt“ wird.
Aktive Planer auf der einen Seite - mehr oder
ner Tabula rasa, sondern auf der Folie
minder passive Konsumenten auf der anderen.
Die Beschreibungen der ‘Story Dealer’ verhindern schon durch die Art der Darstellung eine
einer immer schon vor dem Beginn einer Geschichte vorhandenen sozialen
Realität.
Geißlinger, 1992, S. 89
Ich habe mich beim Titel für diesen Aufsatz
von Hans Geißlingers ‘Story Dealer AG’
(Geißlinger, 1992) anregen lassen. Diese Gruppe konnte im Rahmen ihrer Kinder- und
Jugendlichenfreizeiten aber auch im Rahmen
von Aktionen mit Erwachsenen anschaulich
zeigen, dass Wirklichkeit in hohem Maße ein
sozial erzeugtes - oder erfundenes - Produkt ist,
solche Perspektive. Nicht nur stellen sie den
Charakter der sich entfaltenden Wirklichkeit
des Abenteuerurlaubs als einen kooperativen
(wenngleich oft recht unbewussten) Prozess
zwischen Anbietern und Konsumenten heraus.
Sie arbeiten zusätzlich typische Muster dieser
Entfaltung sorgfältig heraus und lassen so ein
griffiges Bild davon entstehen, was planbar und
was nicht planbar ist: Dieser Prozess wird von
ihnen als Wechselspiel zwischen Deutungsangeboten und gezielten Irritationen einerseits,
Reaktionen auf Zufälligkeiten und Verstärkung
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
43
Originalia – Peter Kaimer
einmal eingetretener Eigendynamiken andererseits gesehen und beschrieben (siehe weiter
unten Punkt 5.).
Ich sehe Therapie als einen ähnlichen Prozess:
als eine Entwicklung des gemeinsamen Findens,
Erfindens,
Irritierens
und
BedeutungZuweisens; als ein Phänomen, für welches eine
Beschreibung, die das Moment der Kontrolle
der Therapeut/inn/en betont, eher unangemessen ist1, sondern welches in hohem Maße als
kollaborativ anzusehen ist, auch wenn die Lesegewohnheiten vermittelt über unsere Lehrbücher ein anderes Bild suggerieren. Welche Faktoren und Wendepunkte dabei bedeutsam sind,
will ich im Folgenden darstellen. Allerdings
erhebe ich nicht den Anspruch einer hinreichenden Systematik. Mein Anspruch geht eher - wie
übrigens u.a. auch in meinen Therapien - in
Richtung einer in sich stimmigen, im besten
Falle gut erzählten Geschichte. Mit all den Folgen, welche solche Geschichten wiederum haben können .....
gungen nützliche Geschichten gemeinsam von
Klient/in und Therapeut/in entwickelt werden
können und dies an einem konkreten Beispiel
illustrieren. Den Abschluss will ich mit verschiedenen Ideen finden, welche Kontexte für
Ausbildung förderlich sind - so dass Menschen
lernen können, u.a. gute Geschichtenhändler zu
werden.
1 Ich beginne ...
Im folgenden Aufsatz will ich Therapie vorwiegend von der sprachlichen Seite betrachten,
wohl wissend, dass dies nur eine Facette des
Je länger ich selbst Therapien gemacht und
natürlich immer wieder das eine oder andere
Lehrbuch zu Rate gezogen habe, desto klarer
wurde mir, was in diesen Büchern steht bzw.
nicht steht. Meist kann man eine Menge an
Ideen über Techniken, Konzepte, Theorien zum
Verständnis, der Modellbildung und auch des
Angebots an Klient/inn/en erfahren oder besser
verstehend lesen. Andererseits sucht man aber
meist vergeblich nach dem, was ich die Basis
der Therapie nennen möchte: das Entwickeln
einer günstigen Haltung, das Aufbauen von
Motivation, das Aushandeln eines Auftrags, die
strikte Orientierung an der Motivation - und
damit auch an den konkreten Zielen - der Klient/inn/en, das Ausloten von Aufnahmebereitschaft und die Überprüfung der Viabilität erar-
Kristalls ist. Ich will sie als einen Prozess beschreiben, in dem Geschichten präsentiert, teilweise aufgegriffen, modifiziert, verfremdet,
beiteter oder angebotener gangbarer Lösungsschritte im Alltagsleben der Klient/inn/en. Nicht
dass diese Begriffe in den besseren Lehrbüchern
bestätigt u.s.w. werde, Ich werde dazu erst
oder Artikeln nicht auftauchen würden, die
einmal auf einige Traditionen zu dieser Perspektive verweisen (Punkt 2). In einem nächsten
Punkt will ich mich mit der Frage beschäftigen,
Ausführungen bleiben blass, es fehlt ihnen an
Leben und erfahrbarer Unmittelbarkeit.
was denn eine für Klient/inn/en nützliche Ge-
Wahrscheinlich ist es so, dass vieles von dem
schichte sei und welche Konzepte dazu bereits
existieren, die man unter dieser Perspektive
nutzen könnte. Ein weiterer Punkt (4.) wird sich
gerade Aufgeführten in Lehrbüchern auch gar
nicht vermittelbar ist. Am ehesten gewinnt man
noch in Fallberichten oder fast romanhaft ge-
dann damit beschäftigen, unter welchen Bedin-
schriebenen Fallgeschichten, die nicht nach der
Sherlock Holmes Methode geschrieben wurden
1
Im Sinne einer zielsicheren Steuerung der Klienten
durch die Therapeut/inn/en
44
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Originalia – Peter Kaimer
(siehe de Shazer, 1996)2, eine Idee, worum es
gehen könnte/sollte/müsste (für das Romanhafte
siehe z.B. Yalom, 1998, 1999 oder Bugenthal,
1992).
Unglücklicherweise fällt dieser Umstand Therapieanfängern, die sich in ihrer Praxisnot ohne
ausreichende Super- oder Intervision Rat in der
Flut der einschlägigen Veröffentlichungen holen, meist gar nicht auf3. Dies könnte auch mit
ein Grund dafür sein, wieso es zu einer solch
überzogenen Fixierung auf Techniken und
therapieschulenspezifische Modelle gekommen
ist (siehe auch Hubble et al., 1999).
Am überzeugendsten erfährt man etwas über
diese Themen wohl, wenn man jemandem bei
der Arbeit über die Schulter schauen, fragen,
reflektieren, sich selbst ausprobieren kann und
differenziert Feedback kriegt (am Besten anhand der sorgfältigen gemeinsamen Analyse
eines Ton- oder Videobandes).
Da ich nun aber hier sitze und schreibe und in
offensichtlichem Widerspruch zu dem eben
Argumentierten über diese Basis von Therapie
etwas zu Papier bringen will, knüpfe ich an
dem an, was all den aufgezählten Themen neben anderen wie z.B. symbolischer Interaktion - zugrunde liegt: der sprachliche Austausch.
Ja - und akzeptiere widerwillig die zu erwartende Blässe.
2
3
d.h. solchen, in denen die Genialität des oder der
Therapeuten/in zugunsten der Bemühungen und Stärken der Klient/inn/en in den Hintergrund tritt
Man erlaube mir den Vergleich mit einer/m angehenden Koch/in, die/der ohne ausreichende Basiserfahrung lediglich mit Hilfe eines Kochbuchs ihre/seine
Gerichte zuzubereiten trachtet. Manche Naturbegabungen - genau wie im Bereich des psychosozialen
Helfens - kriegen das ja tatsächlich hin. Die Mehrheit
produziert wenig Erquickliches ...... und gibt dem Rezept die Schuld. Leider erfahren wir im Rahmen psychosozialen Helfens oft nicht in derselben Deutlichkeit, dass etwas “ungenießbar“ ist.
2 Therapie als das Konstruieren von
Geschichten
Man kann Therapie ganz konsequent als das
Konstruieren von Geschichten konzipieren. Und
speziell die so genannten Narrativen bzw. die
Konstruktivistischen Therapieansätze, zu denen
sich ein Teil der auch Systemisch genannten
zählen, haben dies in vielen Publikationen getan
(für Lösungsfokussierte Therapie z.B. de
Shazer, 1999, Miller & de Shazer, 1999, für
Narrative Therapie z. B. White & Epston 1990,
für
Konstruktivistische
Therapie
z.B.
McNamee, 1992 u.v.a.m.). Diese Sichtweise in einigen therapeutischen Kreisen stürmisch
und enthusiastisch als „die” Entdeckung gefeiert4 - wurde schon seit längerer Zeit im Rahmen
der Gemeindepsychologie diskutiert und auch
praktisch genutzt (z.B. im Rahmen der Erzählwerkstätten, siehe Stark, 1992). Und sie hat
auch Vorläufer (und manchmal nicht genannte
Wurzeln) in soziologischen und philosophischen Traditionen, wie z.B. dem Symbolischen
Interaktionismus und der Ethnomethodologie
eines Berger & Luckmann, eines Garfinkel,
eines Goffman, eines Cicourel (siehe z.B. Steinert, 1973, Weingarten, 1976), sowie den
sprachphilosophischen Ansätzen und konstruktivistischen Denktraditionen eines Mauthner,
Wittgenstein, Vygotsky, Bahktin (um relativ
willkürlich nur ein paar zu nennen; MauthnerGesellschaft, 20005). Man kann dies als rein
sprachliche Aktivität betrachten und nur den
verbalen Aspekt in den Fokus der Aufmerksamkeit stellen (meist aus denk- und for4
5
de Shazer präsentierte diese Sicht im Rahmen eines
Seminars einmal etwas simpler: “Wir schauten in den
Therapieraum und merkten erstaunt, dass dort nur gesprochen wurde.“
Die Internetseiten der Mauthner-Gesellschaft (siehe
Literaturverzeichnis) sind eine reich sprudelnde Quelle an Informationen für Sprachinteressierte, das gleiche gilt für die Seiten der Virtual Faculty, die allerdings gute Englischkenntnisse voraussetzen:
http://www.massey.ac.nz/~ALock/virtual/welcome.ht
m
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45
Originalia – Peter Kaimer
schungsökonomischen Gründen). Angemessener
ist es natürlich den Kontext mimischer, gestischer aber auch kultureller und politischer Phänomene z.B. in Rechnung zu stellen. Speziell
die aus der Soziologie stammenden Ansätze des
Symbolischen Interaktionismus und der Ethnomethodologie gehen den Weg, soziales Geschehen als „Theater“ aufzufassen und damit all die
über rein gesprochene Sprache hinausgehenden
Aspekte (Gestik, Mimik, Tonfall, Dramaturgie,
Choreografie) mit einzubeziehen.
Im Rahmen der oben genannten stürmisch gefeierten Strömungen kam es oft zu einer Überbetonung des Verbalen in der Therapie und
einer manchmal vorschnellen Analogiebildung
zu sprachwissenschaftlichen Problemstellungen
(Wie versteht ein Leser einen Text?). In Kombination mit einer geradezu leidenschaftlichen
Proklamation eines (wie wir nun wissen unnötig) radikalen Konstruktivismus schimmerte
dann durch so manche Publikationen - ob gewollt oder ungewollt - ein Idealismus und
manchmal Solipsismus eines Bischof Berkeley.
Therapie wurde zu einem Geschäft (inneren)
verbalen Verhaltens mit einem ungeklärten /
vagen Bezug zum umgebenden Milieu und die
Verhältnisse (ob ökonomisch, politisch oder
sozial) gerieten gänzlich aus dem Blick. Damit
landete man dann bei einer Sichtweise von Therapie, die wieder einmal Veränderung allein
dem Individuum aufbürdete und kaum eine
kritische Position gegenüber den Verhältnissen
einzunehmen imstande war6. Aber auch eine
angemessen kritische Position gegenüber dem
Machbarkeitskitsch moderner Therapie- und
Technologieansätze, wie es Irmtraud Beerlage
vor einigen Jahren treffend nannte (Beerlage,
1988), geriet aus dem Blick, so dass die Ver6
Dies gilt in besonderem Maße für Therapieansätze, die
sich auf den Radikalen Konstruktivismus als zu Grunde legender Erkenntnistheorie berufen.
46
geblichkeit mancher psychotherapeutischer
Bemühungen geradezu falsch attribuiert werden
musste. Nämlich als technisches Versagen unter
Ausblendung gesellschaftlicher Bedingungen
oder als individuelle Widerständigkeit statt
schlichter Folge gegebener Fakten.
Philosophisch belehrte uns Putnam (1995), dass
es durchaus legitim sein konnte mal erkenntnistheoretischer Konstruktivist und Relativist, mal
erkenntnistheoretisch kritischer Realist zu sein.
Therapeutisch lehrten uns O’Hanlon und Wilk
(1987) Fakten von Bedeutungen zu trennen und
letztere zu verhandeln. Und die sozialen
Konstruktionisten/ Konstruktivisten eröffneten
uns eine Perspektive, wie individuelle und soziale ‘Sprache ‘ aufeinander bezogen werden
könnte und wie ein solches Modell therapeutisch eventuell nutzbringend wäre (Baecker et
al., 1992, Lannamann & Shotter, 2000).
3 Was ist eine nützliche Geschichte?
Abgeleitet von von Försters ethischem Imperativ „Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst“ (von Förster, 1993) könnte
man eine nützliche Geschichte ganz allgemein
als solch eine festschreiben, welche die Möglichkeiten der erzählenden Person und der daran
Beteiligten erweitert. Gemeint ist damit, die
Vielfältigkeit an Möglichkeiten sein Leben zu
gestalten, Beziehungen einzugehen, sich abzugrenzen, mit sich selbst umzugehen, zu planen
und diese Pläne zu verfolgen. Möglichkeiten
betreffen so materielle Phänomene genauso wie
soziale, psychische und somatische. Letztlich
ist damit der Zugang oder die Entwicklung von
Ressourcen (Kraftquellen) gemeint, aus denen
man schöpfen kann, was man zur Gestaltung
eines zufriedenstellenden guten Lebens braucht,
um Probleme zu lösen oder mit Schwierigkeiten
zurecht zu kommen.
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Originalia – Peter Kaimer
Dies macht es leicht, eine Verbindung zu diversen Konzepten herzustellen, die traditionell
genau dies im Sinn haben.
Da wäre zum einen das Konzept des Empowerment aus gemeindepsychologischer Tradition, welches die Selbstbemächtigung der jeweiligen Lebenswelt des oder der Betroffenen zu
fördern trachtet. In kritischer Differenz zu den
wohlmeinenden expertenbasierten Präventionsprojekten versucht dieser Ansatz dies jedoch
über eine sorgfältige Balance zwischen Anerkennung und Wertschätzung vorhandener wenn auch vielleicht ungewöhnlicher - Ressourcen und der kundenorientierten Bereitstellung von Unterstützung (siehe Stark, 1996,
Rappaport, 1985).
Da wäre aber auch Albert Banduras Konzept
der Self Efficacy (Bandura, 1995), welche die
wahrgenommene und sich selbst erzählte
Selbstwirksamkeit in den Vordergrund der Einschätzung legt. Dieses Konzept passt wiederum
recht gut zu Richard Lazarus Coping-Konzept
(Filipp, 1990) oder Martin Seligmans
Optimismuskonzept (Seligman, 1990), welche
die situationsspezifische Ausblendung von Fakten als Bestandteil nützlicher Geschichten suggerieren.
Und man wird natürlich auch an Antonovskys
Salutogenese-Konzept denken (Bengel et al.,
1999), an Sarasons „Sense of Community“
(Sarason, 1974) oder an Heiner Keupps Bedingungen für das Gelingen „Riskanter Chancen“
(Keupp, 1988).
nützlichen Geschichte gewiss sein kann?
Zwei radikal entgegengesetzte Positionen, die
allerdings in Reinform sicher selten tatsächlich
vertreten werden, sind auszumachen. Die Vertreter/innen der einen Position können als expertenorientiert beschrieben werden und nehmen aus einem wissenschaftlich begründeten
Wissensvorsprung und wohl auch aus der postulierten unvoreingenommenen Distanz des
Beobachters die Bewertung der Nützlichkeit
und Zweckmäßigkeit von Geschichten via Expert/inn/enurteil für sich in Anspruch7. Hier
einzelne Namen nennen zu wollen entbehrt der
Notwendigkeit, da es sich um die Position der
großen Majorität handelt.
Die Vertreter/innen der entgegengesetzten Position sehen sich selbst als radikal kundenorientiert und möchten die Entscheidung über die
Nützlichkeit, Zweckmäßigkeit einer Geschichte
und logischerweise auch den Fortschritt einer
Therapie im Akt des gemeinsamen Konstruierens völlig dem Kunden, der Kundin überlassen. Diese Position ist im Gefolge der Umsetzung von Forschungsergebnissen zu den
„Common Factors“ im psychotherapeutischen
Alltag wohl am überzeugendsten und konsequentesten von Duncan und Miller (2000; siehe
auch Hubble et al., 1999, Miller et al., 1997) in
ihrer Konzeption einer Client-directed and
Outcome-informed Therapy umgesetzt und
dargestellt worden.
Ähnlich wie bereits im Empowerment-Konzept
formuliert wird seit einigen Jahren von einigen
Vertretern
Schwierig bei einer solchen Wertung und dementsprechend unterschiedlich argumentativ vertreten bleibt die Frage: Wer entscheidet eigentlich, was eine nützliche Geschichte ist? Was
muss der Fall sein, dass ich mir einer solchen
7
der
narrativ-konstruktivistischen
Diese Haltung entspringt einem medizinischen Modell,
welches oft sicher wohlmeinend die Befindlichkeiten
des jeweiligen Gegenübers zu objektivieren trachtet
und dabei durchaus selbstkritisch Urteilsfehler einräumt, diese aber meist ausschließlich mittels technischer Verfahren (noch ausgefeiltere Diagnoseschemata, Fragebögen und Tests) auszuräumen versucht.
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Originalia – Peter Kaimer
Position ein „kollaboratives“ Modell (z.B. Andersen, 1996) vorgeschlagen, bei dem die
Sichtweisen, Stärken und Fähigkeiten aller am
Gespräch Beteiligten kooperativ zum Zuge
kommen sollen - ein Vorschlag zur Güte gewissermaßen. Die Expertenschaft oder Kundigkeit
der Klienten wird ebenso wert geschätzt wie die
Expertenschaft und Kundigkeit der Professionellen. Allerdings bleibt in den Texten Andersens kein Zweifel daran, dass im Zweifelsfall
der/die Klient/in das letzte Wort hat.
Klar ist, dass genau dieser Punkt - wie übrigens
auch die Diskussion um die Bewertung von
Zielen in der Therapie - notwendigerweise mit
erheblichen Unschärfen und Unsicherheiten
verknüpft bleibt. Wie sehr anschaulich im
Rahmen der Problemlöseforschung (Handeln in
komplexen Problemfeldern z.B. von der Arbeitsgruppe um Dörner, 1983, 1989) gezeigt,
konkurrieren mehrere gleichberechtigte Ziele oft
miteinander, bringen im Laufe ihrer Verfolgung
oft unbeabsichtigte und unvorhersehbare Nebenwirkungen mit sich und erweisen sich so als
ungemein dynamische Phänomene, die keine
starre Steuerung sondern ein flexibles, anpassungsfähiges „Navigieren beim Driften“ (Simon
& Weber, 1990) erfordern. Das gleiche gilt
m.E. für Geschichten. So stehen mehre mögliche Entwürfe - oft unerkannt - neben einander,
erzeugen bestimmten Geschichten, die man
beginnt sich selbst über sich selbst und seine
Welt zu erzählen, produzieren unerwartete und
unvorhersehbare Effekte, die wiederum als
Input in die Geschichten eingehen, diese verändern, neue Möglichkeiten eröffnen, alternative
Optionen schließen, die Vergangenheit in neuem
Licht erstehen lassen und auf unterschiedlichste
und verschiedenste Zukunftswege verweisen
Ich persönlich hege größte Sympathien für eine
kundenorientierte Position sensu Tom Andersen
solange ich mein Gegenüber als selbstverantwortlich ansehen kann. Im Falle von Fremdoder Selbstgefährdung wird in Abhängigkeit
vom jeweiligen Kontext diese Position selbstverständlich sorgfältig auszuloten sein.
4 Bedingungen des Entwickelns von
nützlichen Geschichten
Ich möchte gerne anhand des Verlaufs einer von
mir durchgeführten Therapie erzählen, was
meiner rückblickenden Rekonstruktion zufolge
entscheidend dafür war, dass sie sich und die
darin entstehenden Geschichten genau so entwickelten. Und ich will auch zu argumentieren
suchen, was daran für den Klienten nützlich
war, wo aber auch Fragezeichen zu setzen sind
hinsichtlich der wechselseitigen Expertenschaft8.
Es handelte sich dabei um eine Therapie im
Rahmen eines Forschungsprojekts zur verhaltenstherapeutischen Behandlung von Zwängen.
Den Therapeut/inn/en war dabei ein Manual
vorgegeben, welches die Art der Therapie und
die Vorgehensweise strukturierte. Ich habe ganz
bewusst diese Therapie und nicht irgendeine
andere, wo ich in meiner Vorgehensweise ohne
irgendwelche Vorgaben arbeiten konnte, zur
Darstellung ausgewählt. Damit möchte ich
gerne einerseits mit dem Vorurteil aufräumen,
manualisierte Therapien seien eine absolute
Zwangsjacke für Therapeut/inn/en und Klient/inn/en und ließen keinerlei Spielraum im
therapeutischen Arbeiten. In den meisten mir
bekannten Manualen ist das so nicht der Fall.
Ich möchte andererseits gerne den Blick darauf
(siehe z.B. Kotre, 1996).
8
48
Der Klient präsentiert seine Version der Therapie in
vorhergehenden Kapitel 1.2. Binokulares Sehen bringt
den Bonus der Tiefenschärfe - sagt Bateson. Und hier?
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lenken, dass meiner Einschätzung nach basale
Punkte in der Therapie durch therapieschulspezifische Vorgaben in geringerer Weise berührt
sind, als allgemein angenommen und propagiert
wird. Und ich möchte drittens kritische Punkte
meiner Sichtweise dieser Therapie, wie sie mir
erst ein Jahr nach Beendigung derselben und
während des Schreibens dieses Aufsatzes bekannt wurden, nicht unter den Tisch fallen lassen. Ich möchte sie zumindest ansatzweise benennen und damit die Leserin, den Leser ermutigen, Positionen und Haltungen gegeneinander
abzuwägen.
Fallgeschichten in Lehrbüchern beginnen meist
mit der Schilderung der ersten Stunde und wir
alle wissen, dass dies zu kurz greift. Sie beginnen - und Gemeindepsychologen haben das sehr
schön beschrieben (z.B. von Kardorff, 1986) mit einem sukzessiven Herausfallen aus der
(sozialen) Normalität, mit so genannten primären Abweichungen, welche Fremd- und Selbstetikettierungsprozesse, Selbst- und Fremderklärungs- oder Deutungsbemühungen und Anstrengungen zur Bewältigung auf verschiedensten Ebenen zur Folge haben. Erst wenn diese
alltagsweltlichen Bemühungen scheitern, werden Professionelle aufgesucht, kommt es even-
sich auf unterschiedliche Behandlungsangebote
- von Medikamenten bis zu verbalen Therapien
- ein. Alles mit mäßigem Erfolg, so dass er
weiter suchte, sich informierte und auf Berichte
über das beginnende Forschungsprojekt am
Lehrstuhl Klinische Psychologie / Psychotherapie stieß, welche wohl anschlussfähig an seine
aktuellen (Be-)Deutungen waren. Nach der
Anmeldung und obligatorischen Eingangsdiagnostik wurde er einem Projekttherapeuten zugewiesen. Die Therapie konnte beginnen.
Unter einer narrativen Perspektive hat Carlos
Sluzki (1996) die einzelnen Stufen der
„Herausbildung von Erzählungen als Fokus
therapeutischer Gespräche” beschrieben. Er
benennt fünf auf einander folgende Phasen an
denen ich mich für die Schilderung meiner Fallgeschichte orientieren will:
4.1 einen Rahmen für die Begegnung herstellen
4.2 die Geschichte ans Licht bringen und in
Szene setzen
4.3 alternative Geschichten fördern
4.4 die neue Geschichte einbringen und ausbauen
4.5 die neue Geschichte verankern
tuell zu sekundären Abweichungen, offiziellen
Etikettierungen und Behandlungsroutinen.
Die Geschichte meines Klienten beginnt also
bereits vor vielen Jahren, als dieser seine
Schwierigkeiten als immer belastender empfunden hatte. Als er versuchte, eine Erklärung,
einen Namen, eine Ursache und natürlich Hilfestellung zu finden. Er begann, sich Informationen zu beschaffen, das Vokabular und die unterschiedlichen Diskurse zur Selbst-be- und zuschreibung zu benutzen, sich als Mensch mit
einer Zwangsstörung zu definieren. Und er ließ
4.1 einen Rahmen für die Begegnung herstellen
Im vorliegenden Fall muss zumindest die Veränderungstheorie des Klienten zum Zeitpunkt
seiner Entscheidung am Forschungsprojekt
teilzunehmen bedacht werden. Er hatte ja bereits Erfahrungen mit medikamentöser Therapie, die im Großen und Ganzen nur wenig gebracht hatte, und er hatte eine Therapie auf
Gesprächsbasis hinter sich, die ihm ohne konkretes Ziel, ohne nachvollziehbare Struktur und
aufeinander folgende Stufen schien. Er suchte
ein konkretes Programm mit viel Orientierung
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Originalia – Peter Kaimer
und Angebot, aber auch - wie in den ersten
Stunden im Rahmen des expliziten (und viel
mehr noch des impliziten) Entwickelns der Beziehung und der Allianz klar wurde - mit ausreichend Platz für Eigeninitiative, eigenen Ideen
und Vorschlägen, die wert geschätzt werden
sollten. Diese offenkundigen und wichtigen
Bedürfnisse mussten in Einklang mit meinen
eigenen Vorstellungen therapeutischer Manövrierfähigkeit gebracht werden. Im Laufe der
ersten Begegnung(en) wurde jedoch recht
schnell klar, dass ein wechselseitig kooperierendes Arbeit gut möglich sein würde, da wir
unsere jeweilige Expertenschaft (die des Klienten für sein (Er-)Leben, meine für das Begleiten
und Anregen) kontinuierlich anerkannten. Allerdings signalisierte mir der Klient immer wieder einmal, dass er sich von mir klare Vorgaben
hinsichtlich der einzelnen notwendigen „Behandlungsschritte” erwarte (der Therapeut als
Behandlungsexperte), während ich die Notwendigkeit der Plausibilität der sich entwickelnden
Problem- und Zielsicht und Evaluation der
einzelnen anzugehenden Schritte durch den
Klienten betonte.
Dies war also der Rahmen für die Begegnung.
Dazu gehörte aber sicher auch die Besonderheit
der Durchführung der Therapie an einer universitären Einrichtung, der besondere Aufwand an
Fragebögen bzw. anderen Messmitteln und die
Videoaufzeichnungen.
seine Auswirkungen im Verhalten aus der Sicht
der Beteiligten; dabei beobachtet der Therapeut
genau die Organisation und Entwicklung der
Geschichte auf der Suche nach Möglichkeiten
ihrer Destabilisierung.” (Slutzki, 1996, 87). Im
Prinzip tat ich genau dies. Allerdings möchte
ich es ein wenig anders in Worte fassen und
denke, dass dadurch ein Unterschied sichtbar
wird. Ich fokussierte sehr auf die Änderungstheorie des Klienten, die Abfolge geschilderter
Erlebnisse, die daraus resultierenden Erfahrungen und Einsichten sowie die Besonderheiten
des an der Geschichte beteiligten sozialen Netzes (Unterstützung, Bestätigung ...). Und ich
suchte bereits hier nach Möglichkeiten, wie
diese Geschichte anders zu erzählen wäre, damit sie eine Erfolgsgeschichte wäre statt eine
solche des Scheiterns. Dabei orientierte sich
diese Suche nach Möglichkeiten auch wiederum
sehr stark an der Art und Weise, wie der Klient
welche Elemente seiner Geschichte präsentierte,
wie er sie verknüpfte, wo er Anregungen von
mir erwartete oder auch solche wahrnahm,
obwohl ich bewusst gar keine vermittelte. Er
hatte sich ja ganz gezielt auf einen Vortrag und
Veröffentlichungen zu einer bestimmten störungsspezifischen Behandlung von Zwängen
gemeldet und schilderte genau, was er aufgrund
der Vorinformationen für ein Bild von der folgenden „Behandlung” entwickelt hatte. Diese
sorgfältige Orientierung an der Änderungstheorie der Klienten wird auch durch viele Befunde
zur Psychotherapieforschung gestützt und wur-
4.2 die Geschichte ans Licht bringen und in
Szene setzen
Mein Ausgangspunkt war also die Geschichte
des Klienten. Slutzki beschreibt diesen Punkt
folgender maßen: „Der Interviewer bringt Informationen über Wesen und Kontext des Problems oder Konflikts ans Licht, über die wichtigsten mit ihm verbundenen Themen, seine
Charakteristika, seine Logik, seine Moral und
50
de auch jüngst in zwei Publikationen des Institute for the Study of Therapeutic Change ausführlich dargelegt (Duncan & Miller, 2000,
Hubble & Duncan & Miller, 1999).
Wir begannen also mit einer Schilderung des
Leids, erarbeiteten die funktionale Einbettung
der Problematik in den Kontext und landeten
letztlich bei einem plausiblen Modell der Prob-
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lematik. Laut Manual war zwar vorgesehen,
dass dieses plausible Modell vom Therapeuten
dem Klienten zu vermitteln war (die kognitivverhaltenstherapeutische Theorie war hier
Quelle des zu vermittelnden Modells), de facto
erstellte und entwickelte der Klient das Modell
selbst und mir blieb die Rolle dessen, der bestimmten Teilbögen (individuell konstruierten
Wenn-dann-Beziehungen) des sehr elaborierten
und reichen Modells des Klienten die entsprechenden Bezeichnungen der Verhaltenstherapeuten zuordnete - eine Rolle der Bestätigung
also.
4.3 alternative Geschichten fördern
Das durch den Klienten vorgegebene Modell
konnte nicht nur in Bezug auf die verhaltenstherapeutischen Erklärungen genutzt werden. Es
bot auch eine fruchtbare Basis für die Diskussion von möglichen sinnvollen Handlungsmöglichkeiten des Klienten und den darauf folgend
erwartbaren Effekten. Wahrscheinlich ist ja
bereits die sich entwickelnde Tatsache, dass es
nicht nur eine Geschichte, ein zwingendes
Schicksal gibt, als dessen Opfer sich der Klient
fühlt, eine Quelle für Hoffnung, Optimismus
und letztlich auch Motivation zu veränderter
Sicht und Handlung.
Es war also anknüpfend am Modell des Klienten möglich, die Idee verschiedener Ansatzpunkte, verschiedener gangbarer Wege ebenso
einzuführen, wie die Idee möglicher unterschiedlicher Einflüsse auf das Gelingen. Dies
entspricht dem Öffnen von unterschiedlichen
Optionen, wie es für divergentes Denken und
Handeln charakteristisch ist (Rappaport, 1985).
Alternative Geschichten bezüglich der verursachenden Wirkung ebenso wie bezüglich mögli-
das hat nun ein Jahr nach Beendigung der Therapie Bedeutung gewonnen - war, eigene Ideen
zu suchen einzubringen, die überhaupt nicht in
der Änderungstheorie, dem Änderungsmodell
des Klienten vorgekommen waren.
4.4 die neue Geschichte einbringen und ausbauen
Bei der Auswahl geeigneter Ansatzpunkte vorgegeben durch das Modell des Klienten kam die
gewünschte Strukturgebung und Orientierung
durch den Therapeuten wieder ins Spiel und
damit die durch das Manual empfohlenen
Schritte9. Die offen vorgetragene Logik des
Vorgehens (nämlich das einer kognitivverhaltenstherapeutischen Vorgehensweise bei
der Behandlung von Zwängen, siehe Lakatos &
Reinecker, 1999) anknüpfend an das Modell
des Klienten mit seinen inhärenten Dynamiken
war anschlussfähig.
Eine neue Geschichte, die sowohl Hoffnung
vermittelte und somit der Demoralisierung entgegen wirkte, verschiedene Ansatzpunkte erlaubte und somit Wahlmöglichkeiten eröffnete,
als auch konkret in Bezug zur Änderungstheorie des Klienten stand, war in Umrissen entwickelt. Gleichzeitig kam noch etwas ins Spiel,
das ich bisher unerwähnt ließ. Der Klient hatte
eine sehr ausgeprägte poetische Begabung und
seine Erlebnisse und Erfahrungen auch in Gedichten und literarischen Skizzen verarbeitet.
Dies war bis dahin eher problemfokussiert und
eventuell sogar problemstabilisierend gewesen.
Aufgrund dieser Ressource verfügte er auch
über die Fähigkeit, Geschichten zum Gegenstand von Reflexionen zu machen; er hatte gewissermaßen einen gut ausgebildeten Sinn für
Meta-Geschichten. So entwickelte er die ver-
cher Lösungen wurden so verhandelbar. Die
Frage der Evaluation wurde in die Hände des
Klienten gelegt. Worauf ich verzichtete - und
9
Entscheidend für diese Art zu arbeiten ist natürlich,
dass man als Therapeut hinter dem Manual als einer
zumindest ernsthaft erwägenswerten Vorgehensweise
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51
Originalia – Peter Kaimer
schiedensten Erklärungsansätze der Teilbögen
seines komplexen Modells weiter, brachte immer wieder mal neue Aspekte mit in den Therapieprozess hinein und überraschte mich regelmäßig mit teils sehr elaborierten Entwürfen (so
z.B. einmal mit einem mehrseitigen Papier zum
Stellenwert und zur Funktionalität von neutralisierenden Gedanken im Rahmen der
Zwängedynamik).
4.5 die neue Geschichte verankern
Die Verankerung der neuen Konstruktionen
erfolgte meiner Einschätzung nach auf sehr
verschiedenartigen Wegen. Sie erfolgte einerseits über die erlebte Stimmigkeit im gemeinsamen Gespräch und den kontinuierlichen Reflexionen des Klienten. Sie erfolgte aber auch
über erlebte Effekte (Selbstwirksamkeit) im
Gefolge von Aufgabenstellungen im Handlungsbereich (vielfältige Konfrontationen teils
in Eigenregie, teils gemeinsam im Therapieraum oder in der Stadt). Sie erfolgte letztlich was sich nur vordergründig wie ein Widerspruch anhören mag - über die Relativierung
der Psychotherapie. Der Klient trieb nämlich
einen Aspekt seines Modells - eine bestimmte
somatische Reaktion, welche für ihn sehr stressend war, und mit welcher weder ich selbst
noch die konsultierten Ärzte etwas anfangen
konnten - experimentierend voran. Und er fand
eine überraschend simple Lösung. Diese wurde
nachträglich auch von Medizinern als Experten
für somatische Zusammenhänge bestätigt. Die
rein psychologische Dynamik des Modells wurde damit aus Sicht des Klienten relativiert und
er hatte sich die gemeinsam entwickelte Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes ange-
Ein halbes Jahr nach Therapieende (beim Follow up) berichtete der Klient, dass er weiter mit
den bewährten Strategien arbeiten würde, mal
erfolgreicher mal weniger erfolgreich damit sei
und weiter nach zusätzlichen Lösungen suche.
Zu diesem Zeitpunkt war er bereits gelegentlich
als Co-Therapeut bei Therapien von Zwängen
eines Kollegen im Heimatort des Klienten tätig.
Nun ca. ein Jahr nach Therapieende sieht der
Klient als Basis seiner Problematik ein nicht
erkanntes Hyperkinetisches Syndrom, welches
auch für die weiterhin quälende somatische
Reaktion verantwortlich sei. Er sieht nun die
Zwangsstörung und die Angstproblematik als
Folge dieser Basisstörung. Diese Sicht ist zum
gegenwärtigen Zeitpunkt noch eine plausible
Vermutung, die in einem demnächst statt findenden diagnostischen Gespräch mit einem
Experten für HKS abgeklärt werden soll. Sollte
eignet.
Der Klient hatte - so kann man rückblickend
feststellen - die Therapie auf sehr vielfältige
bei vorliegender Problemlage steht.
52
und durchaus ‘eigensinnige’ Weise für sich
genutzt. Er war zum Ende der Therapie nicht
völlig symptomfrei im Sinne einer Heilung,
aber er hatte gelernt, achtsam mit für ihn typischen Problemkonstellationen (innen wie außen)
umzugehen, so dass er von einer deutlichen
Verbesserung berichtete, die sich auch in den
Fragebogenergebnissen niederschlug. Die gelernten Strategien hatte der Klient teils aus den
Angeboten durch mich übernommen, teils in
kritischer Auseinandersetzung mit der Therapie
selbst entwickelt, teils auch eigenständig eroder gefunden. Diese ‘Eigen-Sinnigkeit’ sehe
ich als eine mich oft verblüffende Ressource
meiner Klient/inn/en an und bemühe mich sehr
darum, diese zu fördern und wert zu schätzen
(siehe auch Asay & Lambert, 1999).
sie sich erhärten und sollte eine anschließende
Behandlung mit einem Psychoanaleptikum eine
anhaltende weitere Besserung bringen, so stellen sich einige Fragen. Wäre in diesem Fall eine
sorgfältigere Sichtung der Fakten (in diesem
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Originalia – Peter Kaimer
Mein Glaube und meine Behauptung ist (wie
bereits in der Einleitung erwähnt), dass man aus
Büchern allein nicht lernen kann, ein/e kompetente/r Therapeut/in zu werden, was nicht heißt,
dass Bücher nutzlos wären. Bücher können
über Fakten informieren, sie können inspirieren,
das Gelernte einfallsreich zu variieren, sie können einem Ideen zu neuen Geschichten nahe
bringen oder sie können auch bestätigen und
tag zu destabilisieren, Irritation, Erklärungsbedürfnis mit emotionaler Beteiligung zu aktivieren. Gelingt die Destabilisierung sind die Betroffenen meist relativ suggestibel und bereit die
ebenfalls von den Story-Dealern angebotenen
Erklärungen aufzunehmen10 oder zumindest in
Betracht zu ziehen. Und nun beginnt ein sehr
interessanter und so gut wie nicht vorhersagbarer Prozess: die betroffenen Personen beginnen
ihre Umwelt nach Anzeichen für die Bestätigung der einmal akzeptierten oder in Betracht
gezogenen Wirklichkeitsdeutung abzutasten und
finden überall Hinweise dafür (verfolgt zu werden, wie in der Segelgeschichte mit den mysteriösen Transportaufträgen oder getäuscht zu
werden, wie in der Geschichte mit dem Heidelberger Konstruktivismuskongress). Von diesen
Entwicklungen sind die Story-Dealer selbst oft
überrascht und diese bergen auch ein beträchtliches Risiko für Eskalationen. Sie verweisen
aber eindrücklich darauf, dass der wirklich
gravierende Teil der dann erlebten Wirklichkeiten gar nicht inszeniert ist, sondern Folge eines
sich selbst entwickelnden und selbst bestätigenden Prozesses der Wirklichkeitskonstruktion.
Diese Dynamik trachten die Story Dealer dann
am Laufen zu halten, in dem sie auf die von den
Beteiligten entwickelten Deutungen eingehen,
helfen, das eigene Tun neu oder bekannt zu
diese bestätigen oder in Zweifel ziehen. Das
verstehen.
Ziel ist aber nicht eine exakte Steuerung eines
Events, sondern vielmehr das Lebendig-Halten
des Phantastischen, Ungewöhnlichen, Abenteu-
Falle biologischer Fakten) angemessener gewesen statt einer allzu starken Betonung der Bedeutungen (siehe O’Hanlon & Wilk, 1987)?
Wie weit darf die zugeschriebene aber auch
zugemutete Expertenschaft der Klienten gehen?
Und wo gerät man in Gefahr sich mit dieser
Haltung aus der Verantwortung zu stehlen?
Ich bin bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch
zu keinem abschließenden Urteil für mich gekommen. Und habe das auch gar nicht so
schnell erwartet. Ich werde mich aber zweifellos von den durch die Rückmeldung des Klienten angestoßenen Zweifeln noch eine zeitlang
anregen lassen. Dies wird andere Therapien
anders werden lassen. Mal sehen.
5 Wie wird man ein guter Story Dealer?
Exkurs: die Inszenierungen der ‘Story Dealer’
Folgt man den Erzählungen der Story-Dealer
zur Struktur ihrer Inszenierung von erlebbaren
Wirklichkeiten, so fallen ein paar Punkte auf,
die eine Parallele zum Verlauf einer Therapie
erlauben. Am Anfang steht immer der unhinterfragte Alltag einer Gruppe von Menschen
(Kinder, Jugendliche oder Erwachsene), der so
vor sich hin tröpfelt. Durch ein ungewöhnliches, aus diesem Alltag herausfallendes Ereignis versuchen die Story-Dealer nun diesen All-
erlichen, Verblüffenden.
Ich will mich im Folgenden noch einmal an den
bereits bekannten Schritten Slutzkis orientieren
und kommentieren, was m.E. für die jeweiligen
Schritte im Rahmen einer Ausbildung relevant
sein könnte.
5.1. Einen Rahmen für die Begegnung herstellen
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53
Originalia – Peter Kaimer
Für die Durchführung von Therapien bringen
Ausbildungskandidat/inn/en üblicherweise bereits sehr viel mit - aus der eigenen Geschichte,
der Sozialisation, wo sie hoffentlich gelernt
haben, sich sensibel zu Menschen in Beziehung
zu setzen. Haben sie das dort nicht gelernt,
suchen sie sich wahrscheinlich besser einen
anderen Job, denn ein Training halte ich hier
nicht für sehr erfolgversprechend, wie bereits
Carl Rogers gegen Ende seines Lebens ernüchternd anmerkte. Ich sehe das so ähnlich wie das
Tanzen. Wenn jemand zum Tanzkurs kein Bewegungs- und Rhythmusgefühl mitbringt, dann
wäre vielleicht eine andere Freizeitbeschäftigung besser. Manchmal allerdings ist ein solches Gefühl sehr wohl vorhanden aber lediglich
blockiert oder versteckt und kann im Rahmen
einer intensiven Supervision oder Eigentherapie
zugänglich gemacht werden. Diese Ressource
wird dann im Tanzunterricht, z.B. beim Erlernen eines Tango entfaltet. Und auch hier macht
es keinen Sinn aus Büchern lernen zu wollen,
auch wenn dort die einzelnen Schrittfolgen aufgezeichnet sein mögen. Man lernt es durch das
gemeinsame Erfahren und Erleben, im Wechselspiel mit einem Modell, welches man sich
gesucht hat, weil man von diesem lernen mag.
Psychotherapie ist über weite Strecken ein
nung gelernt werden. Implizite Verträge werden
hier ausgehandelt: wer führt das Wort, wer
unterbricht wen wann, wer antwortet auf welche Fragen wie, aber auch was als Problem
anerkannt wird, was ein therapeutisches Ziel
ist, wer wie das Ende der Sitzung einleitet, welche Themen zu Themen werden dürfen, wie
darüber gesprochen wird, wie viel Emotionen
gezeigt werden dürfen (oder müssen) u.s.w.
Dies alles sind wichtige Rahmenbedingungen
für die therapeutische Begegnung und Therapeut/inn/en müssen lernen hier gut wahr zu
nehmen, eine klare Position, ein untrügliches
Gespür dafür zu entwickeln, unter welchen
Bedingungen sie gut arbeiten können.
Kunsthandwerk. Und ein Kunsthandwerk lernt
ckeln kann, andererseits darf keine Festschreibung der Leidensgeschichte stattfinden, sondern
es müssen Zweifel an Teilen der Geschichte, an
man am besten im Rahmen eines Handwerksbetriebs. Das heißt nun aber andererseits nicht,
dass man diese Praxis nicht wissenschaftlich
betrachten, bewerten und kritisieren könnte.
Beziehungsfähigkeit im Sinne von menschlichem Interesse, Anteilnahme und die Fähigkeit
sich auf andere einzustellen sollten angehende
Therapeut/inn/en also schon mitbringen. Andererseits kann aber eine Menge gerade über die
subtilen Prozesse innerhalb der ersten Begeg10
5.2. Die Geschichte ans Licht bringen und in
Szene setzen
Im Rahmen einer Psychotherapie kommen die
Klient/inn/en mit der zum Alltag gewordenen
Schilderung ihres Leids. Teils verrät ihre Klage, dass sie wie in Trance stabil das Unglück,
teils dass sie destabilisiert eine Eskalation erwarten. Die Lektion, die hier zu lernen ist,
gleicht einem Balanceakt. Einerseits muss das
Leid der Klienten anerkannt und gewürdigt
werden, da sich ansonsten die therapeutische
Beziehung nicht im gewünschten Maße entwi-
Voraussetzungen der Geschichte, an der Vollständigkeit der Geschichte auf eine Weise gesät
werden, dass Hoffnung auf eine andere Wirklichkeit entstehen kann. Ein wichtiges Prinzip
dabei wäre das des „Folgens und Führens”
(pacing & leading sensu Erickson), welches
einerseits eine gute Beziehung entwickeln hilft
(die bekannten Rogerschen Variablen sind eingeschlossen, es wird aber über diese noch hinausgegangen), andererseits aber auch in Richtung einer therapeutischen Allianz (therapeutic
Nicht eins zu eins, aber doch relativ sozial erwartbar.
54
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Originalia – Peter Kaimer
bond) führt. Zu lernen ist hier also, wie sowohl
eine gute Beziehung gepflegt als auch die
Selbstverpflichtung zu oft anstrengender Arbeit
ausgehandelt wird.
Unter den am Ende von Punkt 4 genannten
kritischen Gesichtspunkten fällt hier auch das
Festhalten und Feststellen von sozialen, ökologischen, somatischen Fakten darunter, die nicht
verhandelbar sind. Allerdings gibt es manchmal
beträchtlichen Spielraum bezüglich der Einschätzung, was tatsächlich Faktum ist und was
verhandelbare Bedeutung. Man denke z.B. an
Klienten mit Problemen, deren Verursachung
sowohl somatisch als auch psychisch gedeutet
werden kann.
5.3. Alternative Geschichten fördern / neue
Geschichten einbringen und ausbauen
Auf dieser Basis können nun alternative Geschichten entwickelt und gefördert werden.
Grundvoraussetzung dafür ist eine Destabilisierung der stabilen Erwartung des Leids. Im
Generic Model of Psychotherapy (Orlinsky &
Grawe & Parks, 1994) passt dazu das Konzept
der Aufnahmebereitschaft (Ambühl, 1991),
welches - im Gefolge einer Destabilisierung und
gleichzeitigen Erwartung bezüglich einer Hilfestellung - eine Öffnung hin zu den Angeboten
der/des Therapeutin/en forciert. Und solch eine
Aufnahmebereitschaft kann gefördert werden.
Egal ob wir uns an Ericksons hypnotherapeutischen Ideen zu einem ’enchantment’ der Klienten, an der Choreografie und Dramatik bestimmter strategischer oder familientherapeutischer Vorgehensweisen, an den Ausnahmeoder Wunderfragen lösungsfokussierter Therapeuten, den plausiblen Modellen der kognitiven
Verhaltenstherapeuten oder an den emotionalen
Inszenierungen humanistischer Verfahren orientieren, daran, hier etwas zu lernen und einen
eigenen Stil zu entwickeln, kommen gute Geschichten-Händler nicht vorbei. Dabei spielt
natürlich nicht nur die Fähigkeit zu guter Choreografie eine Rolle sondern natürlich noch viel
mehr, was vor dem Hintergrund einer bestimmten Erzähltradition aber auch aktueller Erzählmoden11 eine plausible und faszinierende Geschichte ist. Um die Jahrhundertwende war das
in bestimmten Kreisen die Geschichte von der
Dynamik des Unterbewussten, in den 70erJahren hatten Geschichten von der prinzipiellen
Umweltgeformtheit und -formbarkeit des Menschen zumindest in den USA Hochkonjunktur
und in den Tagen unserer postmodernen Gesellschaft stehen kognitiv-verhaltenstherapeutische
neben systemischen Geschichten, psychoanalytische neben gestalttherapeutischen und esoterische neben somatischen Geschichten. Dabei
fördert die Möglichkeit der Kassenleistung
durchaus die Rezeption der jeweiligen formal
anerkannten Geschichten.12 Meine Überzeugung
ist es, dass Verständigung vor dem Hintergrund
sozial vermittelter Erzählmuster stattfindet.
Diese werden im Laufe der Sozialisation gelernt
und erfahren eine individuelle Ausgestaltung.
Von den Grundmustern abzuweichen, bedeutet
aber, egal ob bewusst oder unbewusst das Risiko des Nicht-Verstanden-Werdens einzugehen.
Werden die elementaren Grundregeln des Erzählens nicht eingehalten, bedeutet dies das
Risiko einer Diagnose schwerster psychischer
Störung, welche eventuell sogar eine verbale
Therapie ausschließt. Werden „lediglich” ungewöhnliche Geschichten - jedoch formal richtig - erzählt, erfolgt üblicherweise der Versuch
einer „Zurichtung” derselben zur Geschichte
der jeweiligen favorisierten Therapietheorie
11
12
Die häufig durch die Medien eingeführt oder forciert
werden.
Wohingegen erst kürzlich zwei sehr verbreitete therapeutische Diskurse - der gesprächspsychotherapeutische und der systemische - auf äußerst fragwürdige
Art und Weise von diesem Privileg ferngehalten wurden.
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55
Originalia – Peter Kaimer
(Kardorff, 1986).
Vor diesem Hintergrund möchte ich einerseits
empfehlen möglichst viele und unterschiedliche
Geschichten (solche entsprechend den großen
Metaerzählungen der Psychotherapiegeschichte
ebenso wie die so genannten naiven Geschichten des Alltags eines recht breiten Querschnitts
der Bevölkerung) kennen zu lernen (siehe auch
Rappaports Divergenz statt der oft angestrebten
Konvergenz psychosozialer Lösungen). Und ich
möchte auch empfehlen zu lernen, den Klient/inn/en zuzuhören, welcher Geschichte diese
bereits zugeneigter sind. Ich möchte empfehlen
die individuellen Ausgestaltungen von Geschichten zu hören und auch das verbindende
Muster, welches sie als Variation einer sozial
vermittelten Geschichte ausweist und welches
die Ursachenvermutung ebenso ausdrückt wie
die erwartete mögliche Lösung.13
änderungen, Anstrengungen und Dynamiken
zwischen den Sitzungen Aufmerksamkeit zuzuwenden. Außertherapeutische Faktoren spielen hier die Hauptrolle und zeigen, ob eine Geschichte viabel ist oder wieder bedeutungslos
wird (siehe hier das Konzept einer ClientDirected and Outcome-Informed Therapy von
Duncan & Miller, 2000). Lernen zu bestätigen,
was als bedeutungsvoll und zugleich bemächtigend erlebt wird, Strategien zu erwerben diesen
Prozess auszuweiten und zu konsolidieren ist
ein zentrales Ziel für diesen Abschnitt der Therapie.
Aber ich möchte keineswegs empfehlen regellos
Geschichten zu sammeln. Wenn wir die Postmoderne nicht als Beliebigkeit missverstehen
wollen, lohnt sich m.E. sehr wohl die Orientierung an relativ rationalen Kriterien, wie Prüfbarkeit, logische Konsistenz, empirische Bewährung, Bezug zu theoretischen Vorstellungen
u.a.m. Davon unabhängig lohnt es sich zusätz-
Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis zu
glauben, man könne unmittelbar an das Ende
der letzten Therapiesitzung anschließen, dort
weiter machen, wo man zuletzt aufgehört hat
und lediglich die „verordneten” Hausaufgaben
mit ein beziehen. Und man vergibt sich mit
einer solchen Haltung und Einstellung die
Chance, die Ressourcen der Zeit zwischen den
Sitzungen zu nutzen. Klar braucht eine Therapie eine Struktur, die den Therapeut/inn/en
ebenso wie den Klient/inn/en Orientierung gibt,
die auch helfen kann, Vermeidungsmuster zu
identifizieren oder thematisches Vagabundieren
zu bemerken. Diese Struktur leitet sich in den
lich zu lernen, diese Geschichten überzeugend,
meisten Fällen aus den Vorgaben der bevorzug-
spannend, gefühlsbetont zu erzählen oder besser
noch gemeinsam mit den Klient/inn/en an deren
Ursprungsgeschichte anknüpfend zu entfalten.
ten Praxistheorie her. Diese orientierende
Struktur steht manchmal gewissermaßen in
Konkurrenz zu dem, was Klient/inn/en in der
Zeit zwischen den Sitzungen erleben, gestalten,
5.4. Die neue Geschichte verankern
Was dann im Gefolge von Destabilisierung und
Deutungsangebot passiert, liegt weitestgehend
beim Klienten und dessen sozialem Feld. Hier
geht es darum zu lernen, den Ereignissen, Ver13
Um für diese Perspektive sensibel zu werden, empfiehlt sich die Lektüre der Bochumer Arbeitsgruppe
für Sozialen Konstruktivismus und Wirklichkeitsprüfung, z.B. das Arbeitspapier Nr. 10 Wirklichkeitsprü-
56
ausprobieren, kreativ missverstehen oder ihnen
per Zufall widerfährt. Vieles davon ist nutzbar im Sinne der oben formulierten Ressourcen und entspricht eher der Veränderungstheorie der
Klient/inn/en. Das legt eine für Therapeut/inn/en zwar vielleicht mühselige, anstrengende oder auch kränkende Änderung ihrer
fung.
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Originalia – Peter Kaimer
vorbereiteten Struktur nahe (denn wer weiß
denn, wo’s lang geht in der Therapie?), macht
sich aber im Sinne einer angestrebten Selbstbemächtigung der Klient/inn/en für diese bezahlt. Die in der Zwischenzeit sich entwickelnden zielorientierten Dynamiken gilt es wahr zu
nehmen, heraus zu arbeiten, zu etwas
Erwartbaren werden zu lassen, die eigenen
Anteile daran wert zu schätzen, überhaupt kennen zu lernen und darüber hinaus ||: zu ermutigen :|| (3mal). Auch die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf die Anzeichen des Erfolgs, der
Annäherung an das ersehnte Zielszenario gehört
zum sprachlichen und dramaturgischen Handwerkszeug der Therapeut/inn/en und hilft die
neue Geschichte zu verankern.
Knapp zusammengefasst geht es bei der
(Selbst-)Ausbildung zum psychotherapeutischen Story-Dealer um zweierlei: um explizites
und implizites Wissen.
Explizites Wissen meint das Wissen um bewährte und geprüfte Therapiegeschichten und
die daraus nahegelegten Handlungen ebenso wie
das Wissen darum, welche Geschichten typischerweise zu welchen Klient/inn/en passen
(könnten) (z.B. Beutler, 2000). Dies wird in
vielen Fällen Buchwissen sein.
Implizites Wissen betrifft im Wesentlichen alle
Aspekte, die damit zu tun haben, wie die unmittelbare Begegnung mit Klient/inn/en gestaltet
wird: den Aufbau und die Pflege der Beziehung,
das Wechselspiel zwischen Aufnehmen und
schen beiläufiger Erwähnung, Empfehlung bis
zu respektvoller Konfrontation haben kann), die
Rhythmik der gemeinsamen Entwicklung einer
Geschichte, das Achten auf die Aufnahmebereitschaften in der gemeinsam sich entwickelnden Dramaturgie der Therapie, die Anschlussfähigkeit von Geschichten bzw. die Art der
Präsentation im unmittelbaren Kontakt mit den
Klient/inn/en (gebrochen durch die Pausen zwischen den Sitzungen und die dort stattfindende
Validierung durch soziale Kontakte).
Und es geht um ein Drittes: um das Schaffen
von Rahmenbedingungen, unter denen man gut
arbeiten kann. Niemand kann kreativ und lebendig Geschichten handeln, wenn er im Stundentakt seine Fälle durchzieht, ohne Zeit für
ausreichende Vor- und Nachbereitung sowie
kontinuierlicher Super- oder Intervision arbeitet
und ohne ausreichende Sorge für sich selbst
(wie das Mahoney, 1992 so eindrucksvoll beschrieben hat). Und zu letzterem gehören nicht
nur die bekannten Strategien zur Verhinderung
von burn out sondern auch eine angemessene
Bezahlung der geleisteten Arbeit.
Vielleicht zum Abschluss noch ein Vergleich, der
auf das verweist, worum es mir geht: Man kann
eine Menge verschiedene Witze nachlesen und
auch auswendig lernen (z.B. aus dem Ha-HaHandbuch von Bernhard Trenkle, 1995) - inwieweit man lernen kann, dieselben für unterschiedliches Publikum gut zu erzählen und - wenn ja wann man dies unter welchen Rahmenbedingungen wie lernen kann, ist eine schwer zu beantwortende Frage.
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Zum Autor
Dr. Peter Kaimer, Klinischer Psychologe und
Psychotherapeut, Mitarbeiter am Lehrstuhl
Klinische Psychologie und Psychotherapie der
Universität Bamberg,
Organisation der Psychotherapeutischen Ambulanz und Forschungsstelle, tätig als Therapeut
und Supervisor bzw. Lehrtherapeut, Aus- und
Weiterbildungen in Verhaltenstherapie, Lösungsfokussierter Therapie, Systemischer Therapie und Hypnotherapie.
Interessenschwerpunkte: Common Factors in
der Psychotherapie und Beratung, Fragen der
Wirklichkeitskonstruktion in der Therapie (z.
B. die Rolle der Sprache), gesellschaftliche
Rahmenbedingungen
von
Psychotherapie
(Gemeindepsychologie)
‚ Anschrift: Universität Bamberg, Lehrstuhl
für Klinische Psychologie, Markusplatz 3,
96045 Bamberg, Tel: 863-1881, email: [email protected]
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Originalia – Peter Kaimer
Das Gesundheitsfördernde Krankenhaus - ein Beispiel für die
Umsetzung des „settings-Ansatzes“ der WHO
Christel Haberland
Zusammenfassung
Die Bedeutung des Settingansatzes für eine ganzheitliche Gesundheitsförderung im Krankenhaus wird hervorgehoben. Menschlichkeit, Begegnung und Partizipation in ökologischen Kontexten garantieren ein angemessenes und effektiveres Vorgehen. Praktische Vorschläge zur Organisationsgestaltung werden gemacht .
Schlagworte: Gesundheitsförderung – Setting - Krankenhaus
Abstract
The relevance of the setting approach for a holistic health promotion in hospital is pointed out. Humanity, social contact und participation in ecological contexts are guaranteeing more useful and effective procedures.
Practical advices are given for organization development
Keywords: Health Promotion – Setting - Hospital
1. Charakteristika und Vorteile des setting-Ansatzes gegenüber herkömmlichen
Annäherungen an Gesundheit
Gesundheitsförderung hat in den letzten 10
Jahren nicht selten bedeutet, daß wir neuen
Wein in alte Schläuche gossen. Einer dieser
vielleicht am meisten gebrauchten alten Schläuche ist unser zerstückelndes Denken, ein
Merkmal „falscher Götter“ 1 .
gliedert, vermeintlich diversifiziert und bald
sieht man den Wald vor Bäumen nicht mehr
und verliert sich im Dickicht der Spezifikationen und Präventionen.
Vielfach trägt in der gängigen Gesundheits-PR
immer noch ein tendenziell sehr isoliertes Individuum ganz allein die Last der Verantwortung
seine Gesundheitskompetenzen, sein sog.
Man zergliedert und isoliert z.B. körperliche,
geistige, seelische, soziale Gesundheit, man
Gesundheitsverhalten „ auf Vordermann und
Vorderfrau zu bringen“.
trennt die Zusammenhänge von Verhalten und
In Wirklichkeit zeigt sich aber, daß Gesundheit
und Gesundheitsförderung nicht „beziehungslos“, auch nicht „geistlos“ und nicht „herzlos“
Verhältnissen, man zertrennt menschliche und
organisatorische Strukturen, man zerreißt den
Wirkungszusammenhang von Denken, Fühlen
und Handeln, von Ethik, Humanität, Qualität
und Wirtschaftlichkeit, man hält die fein säuberliche Unterscheidung zwischen Gewalt-,
Sucht-und Krankheitsprävention aufrecht.
Entsprechend werden Präventions-und Förderansätze anhand der bloßen Erscheinungsbilder
von Krankheit und Konflikt spezifiziert, zer-
zusammengesetzt und zu erlangen ist. „Zerstückelndes Denken“ zerstückelt das Verstehen
und Handeln in Bezug auf psycho-physio-sozioökologische Wirkungszusammenhänge und ist
ausgesprochen kontra-produktiv für die Verbesserung öffentlicher Gesundheit und eine
tragfähige, nachhaltige Gesundheitsförderung.
Isolierende und reduzierende Betrachtungsweisen zahlen sich nicht in erhöhter öffentlicher
1
Gruen, A. (1991)
60
Gesundheit aus.
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Originalia – Christel Haberland
Was ist heutzutage in Zeiten eines verbreiteten
Zweifels an der objektiven Existenz von Wirklichkeit noch wirklich? Ich schließe mich hier
der pragmatischen Auffassung C.G. Jungs an:
„Wirklich ist was wirkt“!
Gesundheit ist anders als in herrschenden Denkund Handlungskonventionen, in der Tat das
Ergebnis hoch integrativer Prozesse; diesem
Tatbestand trägt der settings Ansatz im wahrsten Sinne des Wortes: Rechnung; der settings
Ansatz der WHO in der Gesundheitsförderung
gießt neuen Wein in neue Schläuche. Wie sieht
dieser neue Schlauch aus?
Der Chirurg und Onkologe B. Siegel, ein amerikanischer Bestseller-Autor, auch gerade für
angewandte Gesundheitsförderung im Krankenhaus, zitiert Claude Bernard mit der Voraussage: „ Ich bin der Überzeugung, daß der Dichter,
der Philosoph und der Physiologe einander
verstehen werden, wenn die Physiologie weit
genug fortgeschritten sein wird.“2
Diese Zeit ist nun angebrochen.
Besonders die KZ-Lager Forschung, und die
salutogenetische Forschung über das Überleben
von Menschen in Extremsituationen wie Gefängnis, Folter, Konfrontation mit Tod und
anderen schweren Verlusten und Gefahren,
belegen ebenso wie heute die integrativen
Gesundheitswissenschaften meßbar!, Folgendes
ganz klar: Quer durch die vielen verschiedenen
Krankheitsarten, quer durch unsere verschiedenen sog. Zielgruppen und quer durch unsere
entsprechend verschiedenen Arbeitssektoren
zieht sich ein einziger roter Faden, an dem sich
eine
wirklich
sozial-ökologisch
ver-
antwortungsbewußte, angewandte öffentliche
Gesundheitsföderung, entlang hangeln kann, um
endlich glücklich den Ausgang aus dem Laby-
rinth und aus der vermeintlichen Unvereinbarkeit der Spezifikationen zu finden. Dieser rote
Faden bestätigt u.a. die Auffassung M. Bubers,
des jüdischen Religionsphilosophen und Pädagogen: „Leben ist Beziehung, Leben ist Dialog!“
Auch
in
der
heutigen,
ganzheitlichgesundheitswissenschaftlichen Grundlagenerkenntnis gibt es, kurz zusammengefaßt nichts
Gefährlicheres, nichts Desintegrierenderes für
menschliche Gesundheit und Wohlbefinden, als
tiefgreifende und andauernde menschliche
,sprich kommunikative Isolierung, als Ausgrenzung
und
Gemeinschaftslosigkeit,
als
Sprachlosig- und Beziehungslosigkeit, selbst
noch im Streit. Es gibt nichts Gesundheitsgefährdenderes als andauernde Gefühle von Ohnmacht und Hoffnungslosigkeit darüber, daß
diese sinnlosen Zustände sich je bessern können, nichts Zerstörerisches als die Entwertung
dieser menschlichen Grundbedürfnisse oder
kalte Gleichgültigkeit ihnen gegenüber. Nicht
umsonst ist die Isolation eine bewährte Foltermethode.
Diese Tatbestände sind gültig sowohl in körperlicher, geistiger, seelischer und in sozialer Hinsicht und sie gelten sowohl für das passive Erleiden wie für das aktive Ausüben3
„Positive Health“, ein Schlagwort der WHO,
setzt dieses Wissen mit dem sog. settings - Ansatz um: Immer dann und immer dort, wo im
o.g. Sinne und in einer expliziten Werthaltung,
diese Grundausrichtung menschlicher Gesundheit nach Integrität gleichermaßen für
einzelne, für Gruppen, Organisationen „ermöglicht, ermutigt, entwickelt, gefördert“,
2
3
in Siegel, B. (1995)
(vergl. u.a. die ganzheitliche Medizinliteratur zu Herz-,
Kreislauf-, Sucht-, Haut-, Augen-, Krebserkrankungen
wie D. Ornish, J. Selby, A.W. Schaef, L.Le Shan, B.
Siegel).
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
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Originalia – Christel Haberland
gepflegt und behütet wird, geschieht eine wirksame, wirtschaftliche, im doppelten Sinne des
Wortes, wertschöpfende Gesundheits-und Produktivitätsförderung.Krankheitsprozesse aus
symptomatischer Sicht spezifizieren und desintegrieren, Gesundheits-und Heilungsprozesse re-integrieren und universalisieren.4
Gerade Forschungen aus der Psycho-NeuroImmunologie zeigen am Beispiel von Krankheits-und Heilungsverläufen bei Krebskranken
konkret an den Aktivitäten des Immunsystems,
daß Gesundheitsförderung oder sogar Heilung
nicht das Ergebnis eines „heroischen Einzelkampfes eines isolierten Individuums“ gewesen
ist, sondern hochgradig beziehungs-inspiriert
und gestützt war. In der Wirklichkeit sprich
Wirksamkeit heilsamer Prozesse ist es schwer
die fein säuberliche Trennung zwischen Individuum und Mitwelt aufrechtzuerhalten.
Gesundheit, nicht nur bei Krebskranken, ist bei
genauerer Betrachtung vor allem eine menschliche Gemeinschaftsproduktion, wird im Zwischenraum der Beziehungen geschaffen (s.
„Ökologisches Modell von Gesundheit“,
WHO).
Beziehung ist auch dann noch lebensförderlich
wirksam, wenn in Extremsituationen Menschen
kaum noch oder gar nicht mehr physisch anwesend sind, als Beziehung zu Gott, als geistige
die verschiedenen gestörten und negativen Aspekte ihres Verhaltens oder ihrer Krankheitssymptomatik in den Vordergrund, er verdinglicht Gesundheit nicht und isoliert sie nicht vom
Leben, das wir faktisch führen und erleben,
sondern er macht von allem das Gegenteil: Er
re-integriert auseinandergerissene Wirkungszusammenhänge auf allen Ebenen: Er stellt die
herausragende Bedeutung einer positiven Qualität von menschlicher Beziehung und Gemeinschaft, die Bedeutung der sozialen Bezugsgruppe, auch der arbeitsweltlichen Organisation und
ihre konkret positiven, gemeinschaftsfördernden
(integrierenden) Wertschöpfungen in den Mittelpunkt. Er fokussiert das ganze soziale System statt bei den „Einzelteilen“ zu beginnen und
steckenzubleiben.
Gleichzeitig bedeutet dies, daß diese Art und
Weise der systemischen Förderung jederzeit,
bedingungslos, d.h. bei ständig und allseits
gegebenen unheilen Ausgangsbedingungen, in
Individuen, Gruppen, Organisationen, im Umfeld und in der Umwelt- hoch wirksame, förderliche oder gar heilsame Prozesse für das ganze
System und seine einzelnen Betroffenen und
Beteiligten und ihre durchaus individuell akzentuierten Problemlagen leichter, schneller gute
Ergebnisse zeitigt (Bsp. Arbeitswelt).
Beziehung zu Menschen in der Erinnerung oder
2. Das setting: „Gesundheitsfördernde
Krankenhaus“
als Beziehung über Briefe.
Wir erleben heute im deutschen Fernsehen eine
In diesem Sinne macht der Settings-Ansatz
riesige Einschaltquote bei Krankenhausserien
mit ihren Dramen im OP oder in der Notfall-
einen qualitativen Quantensprung gleichermaßen im inhaltlichen Verständnis wie im methodischen Vorgehen, damit in der besseren
Wirksamkeit:
ambulanz. Ich finde das sehr angesichts der
vielen unerfüllten Grundbedürfnisse von Patienten im Medizinbetrieb sehr verständlich.
Er stellt nicht problematische Individuen und
4
„Gesundheit für Alle i. 21. Jahrhundert“, WHODokument aus Europäische Schriftenreihe, Gesundheit für Alle“, Nr. 5, Kopenhagen 1998
62
Wenn Schulen manchmal empört von sich weisen, daß sie bestimmt nicht der „ Reparaturbetrieb der Gesellschaft“ seien, sind es dann die
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Christel Haberland
Krankenhäuser?
Personals.5
Ist das Krankenkaus nicht viel mehr ein besonderer Ort, wo viel menschliche Verletzlichkeit
und Verletzung zusammenkommen, ein Ort der
Angst, der Schmerzen, des Ausgeliefertseins,
ein Ort wo menschliche Schwäche und Stärke
relativiert werden, wo es für alle Betroffenen
und Beteiligten an die Grundfesten menschlicher Existenz geht, an die großen Lebensfragen
des Heilens, Leidens und Sterbens?
Ein weiteres Bsp. für die Gegenseitigkeit, für
Deswegen ist gerade das Krankenhaus ein zentraler Ort und eine wahre Fundgrube für die
allseits gesundheitsförderliche Umwandlung
eines sozialen settings.
Alle Arten von Krankenhäusern, gerade auch
die psychiatrischen, können diesen Ort aus einer
konsequent ganzheitlichen Sicht so gestalten,
daß
sie
„Humanität-Qualität-Wirtschaftlichkeit“ (Leitbild der Qualitätssicherung
in den städtischen Krankenhäusern der Landeshauptstadt München-bisher aber nicht Mitglied
im Deutschen Netz) nicht länger auseinanderdividieren, sondern diese Qualitäten gleichermaßen hochbewerten. Humanität ist der gemein-
die Ökologie der Faktoren: Humanität-QualitätWirtschaftlichkeit:
Ein Krankenhaus, in dem die geistige „ obenunten“ Struktur in der herkömmlichen Beziehung zwischen Arzt und Patient verwandelt
wird in die Struktur eines gleichwertigen Behandlungsteams, in dem jeder der beiden Beziehungspartner sein ureigenstes, wichtiges und
nützliches Wissen beisteuern kann und darf,
dort erhöht dieses Vorgehen Wohlbefinden,
senkt Probleme, damit Kosten, auch Prozeßkosten, fördert Heilung und Krankheitsbewältigung, erhöht die Kompetenz des Behandlers
und des Behandelten gleichermaßen auf verschiedenen Ebenen.6
Ein weiteres Studienergebnis:
Psycho-soziale Unterstützung und Beratung bei
der Behandlung von Erkrankungen erhöht den
Nutzen der Behandlung und senkt Kosten
(bezgl. Medikamenteneinsatz, Heilungsverlauf,
Wiedererkrankungsrate bis zu 60 % (zitiert
durch Dr. N. Degele, Institut für Soziologie,
same Ast, auf dem Patienten und Kranken-
LMU-München, wissenschaftliche Arbeit über:
hausmitarbeiterInnen sitzen, sägt man ihn ab,
fallen sie alle, damit das Krankenhaus und weitere Ausstrahlungsträger.
„Alternativmedizin in der Offensive“).
Die Mitgliedskrankenhäuser im Deutschen Netz
Ein Bsp.: Nicht nur der Patient, auch der Arzt,
ist ein fühlendes Wesen. Ein Krankenhaus, in
berichten, daß sich ihr Image, ihre Beliebtheit,
damit auch ein Aspekt ihrer Wirtschaftlichkeit,
mit der Konzentration auf gesundheitsfördernde
dem menschliche Gefühle und die dazugehörige
Qualitätsmerkmale erhöht haben.
Anteilnahme wieder ihren Raum haben dürfen,
fördert nicht nur die Heilungsprozesse und Bewältigungsmöglichkeiten von Patienten und
2.1 Schlüsselelemente des praktischen Vor-
ihren Angehörigen, es senkt auch die Krankheits-, die Suchtrate und die vorzeitige Mortalität und das „Burning out“ des medizinischen
gehens
Die immer gleichen, typischen Charakteristika
und Instrumentarien der „Gesundheitsförderung
5
6
s. u.a. „Ärzte Zeitung, Nr. 96, 1992
vergl. u.a. L. Le Shan, (1995), S.160-161
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
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Originalia – Christel Haberland
als Organisationsentwicklung“7 - Stichwort:
Qualitätsstandards - werden auch im Krankenhaus verwirklicht.
In einem ersten Schritt treffen maßgebende
Ebenen eines Krankenhauses die Entscheidung,
einen organisierten und geregelten Prozeß der
gesundheitsfördernden, d.h. inneren und äußeren Ausgestaltung ihres Hauses kontinuierlich
und verläßlich zu ermöglichen, zu ermutigen,
zu unterstützen. Dies geschieht ausdrücklich
zum Wohle der Patienten, der Mitarbeiterschaft, der Umweltgesundheit im Krankenhaus
und seines örtlich-sozialen Umfeldes.
Die typischen Merkmale dieses Prozesses sind:
€
Freiwilligkeit der Teilnahme
€
gleichzeitig „bottom up“ und „top-down“
Dialoge über den Prozeß
€
basisdemokratisch, partizipativ, auch hierarchie- und sektoren-übergreifend (Stichwort: „Betroffene zu Beteiligten machen“)
€
Ergebnis-Offenheit
€
Wertschätzung der Teilnehmer
€
Wertschätzung der Werte (Stichwort: verbindlichen Wertekonsens finden)
€
Kommunikation ist dialogisch-diskursivreflexiv-kritisch-vertrauensfördernd
(Stichwort: „herrschaftsfreier Dialog“)
Ziele sind nicht nur bedarfs-, sondern vor
€
allem auch bedürfnis-orientiert (Stichwort:
vom Bedürfnis her den Bedarf erschließen
statt umgekehrt)
€
tern etc, sondern „hier und jetzt“ ganz konkret: wir hier in unserem Krankenhaus
€
konkret auch an den geographischen, kulturellen, ökonomischen Binnen-und Umwelten orientiert
€
ausreichende Zeitkontingente
Konkrete Schritte des Vorgehens:
A. Es bildet sich eine verantwortliche, mit Zeit
und Raum ausgestattete, Projektgruppe für
Bearbeitung, teilweise Steuerung und Begleitung des Prozesses. Sie verabredet erste
grundlegende Regelungen und Kontrakte
mit der Krankenausleitung. Sie verabreden
auch konkrete Hilfen bei Entmutigung und
Resignation. Sie ermöglichen eine interessens-unabhängige Moderation der Prozesse.
Wo nötig bildet sich eine SponsoringGruppe.
B. Die Prozeßbeteiligten finden miteinander
ihre konkreten Merkmale ihrer positiven
Vision für ihr Krankenhaus. Sie entschließen sich zu einem positiven Geist in ihrem
Hause. Sie formulieren daraus ein verbindliches Leitbild, das ggf. immer wieder überarbeitet werden kann.
C. Es bilden sich Projekt-teilgruppen, die ganz
klar umrissene Aufgaben und Ziele angehen. Sie bilden (nach Absprache auch
revidierbare) Arbeitskontrakte und verabreden Konfliktregelungen. Ggf. setzen sie sich
Zeitgrenzen, ermitteln Unterstützungsbedarf.
immer die realiter gegebenen Ressourcen,
Merkmale und Defizite der Einrichtung, der
Hierbei ist es empfehlenswert auf die In-
Beteiligten, der Betroffenen, konkretisieren
der psychologischen Balint- und Supervisions Gruppen zurückzugreifen und WissensInputs von Patienten u./o. aus Forschung,
statt zu abstrahieren (Stichwort: nicht das
Krankenhaus an sich, „die“ Strukturen,
„die“ Ärzte, „die“ Patienten, „die“ Schwes-
strumente des Qualitätsmanagements, oder
Bildungswesen,
Praxisbereichen,
ein-
schließlich der Seelsorge zu organisieren!
7
s. J.M. Pelikan (1993)
64
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Christel Haberland
Es ist gerade hierbei ist auf die Gefahr (und
„zeitgeistmäßige“ Versuchung zu achten,
daß Gesundheitsförderung im Krankenhaus
(wie in anderen settings auch) nicht vorrangig zur „Wissenschaft gemacht“ wird und
durch zu aufwendige Schulung überfrachtet
wird und damit abschreckt, ermüdet oder
langweilt!
D. Zwischen allen Projektebenen und der nicht
aktiv beteiligten Mitarbeiterschaft wird eine
kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit und ein
Informations-und Erfahrungsaustausch geregelt.
nisse im Medizinbetrieb durchsetzen?“8
€
OP: Die Vorgänge, das Geschehen vor und
während der Operation sind besonders sensibel und förderungsbedürftig. Wie ganzheitlich bewußt wird auf die OP vorbereitet, wie wird sie durchgeführt? Können individuelle Patientenwünsche berücksichtigt
werden, die die Angst mindern? Wird ganzheitliches Heilungswissen eingesetzt, das
physiologische Funktionen unterstützt?
(Musik-Hypnose-persönliche Ansprache,
Berührung während der OP)
€
Notfallambulanz: Wie sensibel und ganzheitlich bewußt wird mit Extremsituationen
umgegangen? Wird Seelsorge und Psychologie eingesetzt? Werden dabei auch Angehörige beteiligt? Bsp. Ambulanz in New
Jersey, U.S.A. Die vor Angst und Schmerz
fast wahnsinnige Mutter ihres lebensgefährlich verletzten Kindes wird von den behandelnden Ärzten in der akuten! Behandlungssituation aufgefordert mit ihrem bewußtlosen Kind zu sprechen, gemeinsam
mit dem Klinikseelsorger für es zu beten-sie
wird aktiver Teil des Behandlungsteams
statt ohnmächtig Außenstehende zu bleiben.
Das Kind kommt ins Leben zurück und
wird gesund (Fernsehdokumentation).
€
Innere und äußere Räume für Gefühle, für
E. Das Krankenhaus öffnet sich in die umgebende „Community“ und gegenüber der
Fachbasis, z.B. durch die Kooperation mit
niedergelassenen Ärzten, Selbsthilfegruppen, Bildungseinrichtungen, Sozialdiensten
etc.
3. Anregungen für die Praxis
Grundsätzlich ist das Krankenhaus eine Fundgrube für Verbesserungsmöglichkeiten aber es
empfiehlt sich sicherlich am Anfang eines solchen Prozesses vom „Leichten zum Schweren“
überzugehen und mit wirklich oder vermeintlich
kleinen Veränderungen zu beginnen, die auch
schneller sichtbar werden können.
Auch wenn jedes Krankenhaus seine eigenen
Themen und Aufgaben finden muß, die sich
durchaus von anderen Krankenhäusern unter-
emotionale Verarbeitung: Gibt es für Angehörige und Personal entsprechend gestaltete
Räume der Stille, der Besinnung, der Trauer oder für die laute Entlastung von
scheiden dürfen (Stichwort: über die konkreten
subjektiven Bedürfnisse der Beteiligten zum „
objektiven Bedarf“), möchte ich hier nur einige
wichtige Ansatzmöglichkeiten aufzeigen, um
Schmerz und Verzweiflung? Wer steht ihnen unterstützend zur Seite? Hat die
Kliniksseelsorge und der psychologische
Dienst-soweit vorhanden-eine Geh-oder
Ihnen eine Vorstellung zu geben:
Kommstruktur? Sind sie in Personal-und
€
nicht nur Patientencharta, sondern auch
psycho-sozialer
Unterstützungsleitfaden:
schriftlich, für Patienten und Angehörige,
„wie kann ich meine berechtigten Bedürf-
8
s. Le Shan (1995), Kap. 4 Überleben im Krankenhaus,
S. 104 ff
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
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Originalia – Christel Haberland
Führungskräfteschulung eingebunden?9
Wie wird mit Sterben und Tod umgegangen? Gibt es stationäre Hospize? Gibt es
Mitarbeiterschulung? Supervision? Aussprachen? therapeutische Unterstützung
verschiedenster Art?
€
Einbeziehung von Angehörigen: Gibt es
Möglichkeiten für Angehörige bei den Patienten zu übernachten? Gibt es Wohnhäuser-Gästetrakte für Angehörige? Werden
Angehörige in die Behandlung sinnvoll integriert?
€
€
Ernährung: Wie viel Wert wird auf die
Ästhetik und Vollwertigkeit der Krankenhauskost für Personal und Patienten gelegt?
€
Musik: Wird Musik therapeutisch und zur
Unterhaltung im Krankenhaus eingesetzt?
€
Patientenzimmer: Wie wird technisch sicher
gestellt, daß Radio, Fernseher nicht die
Zimmernachbarn belästigen?
€
Patientenaufnahme: Wie sensibel und informativ geschieht die Aufnahme?
€
Ansprechendes und heilsames Äußeres des
Krankenhausgeländes: Gibt es Gartenanlagen, nicht nur als „Abstandsgrün“, sondern
auch zum Spazierengehen? Gibt es Pflanzen-und Blumenschmuck? Was könnte
sonst noch ein betrübtes Gemüt aufheitern
und entspannen? (Das städtische Krankenhaus München-Harlaching hat im Außengelände einen „Streichelzoo“ eingerichtet.)
de, gemeinsame Fortbildungs-und Schulungsgruppen für Ärzte, Pflegepersonal,
unter Einbeziehung von Patienten? (Stichwort: „Ascona Modell“ der Balint-Arbeit,
WHO10
€
ausländisches Personal-Patienten: Wie wird
mit ihren Ressourcen und Schwierigkeiten
umgegangen?
€
Öffnung des Krankenhauses in die Umgebung: Gibt es Tage der offenen Tür? Mit
wem wird wie kooperiert?
€
Umweltgesundheit im Krankenhaus: Wie
wird mit Giften, mit Müll, mit Energie umgegangen?
4. Abschlußbemerkung
Gesundheitsförderung mithilfe des settingsAnsatzes beantwortet auch die oft gestellte
Frage, „Was bedeutet Gesundheit in Agenda 21
in den westlichen Industrieländern über die
Sicherstellung materieller Lebensgrundlagen
hinaus?“
Wenn wir uns auf die Qualitätsverbesserung
eines ganzen sozialen Systems konzentrieren
statt uns in seinen strukturellen Einzelteilen zu
verlieren (s. o. 1.), wenn wir Individuum und
Gemeinschaft wieder als Wirkungsganzes verstehen, erzielen wir mit relativ geringem und
gut gezieltem Mitteleinsatz eine große Ausstrahlungskraft auf das Innere des Systems und
auf seine Außenwirkung. So können wir wirk-
€
Onkologie: Wie viel ganzheitliches Heilungswissen wird bei Krebs eingesetzt?
(Stichwort: Psycho-Neuro-Immunologie)
lich sozial nachhaltige, sprich selbstlernende
regenerationsfähige Entwicklungen vorantreiben. Erst regenerationsfähige Entwicklungen
€
MitarbeiterInnenschulung/Pflege/ Fortbildungsmöglichkeiten: Gibt es Privilegien für
Ärzte? Wird für das ganze medizinische
sind zukunftsfähige Entwicklungen. Menschen,
9
Personal Schulung und Unterstützung si-
die ausreichende Anteilnahme erleben und praktizieren, können ihre Anteilnahme dann auch
besser auf die Lebenserfordernisse der nicht-
chergestellt? Gibt es hierarchieübergreifen-
menschlichen Natur ausweiten.
vergl. Bücher Dr. E. Kübler-Ross
66
10
in Sedlak, F & Gerber, G. (1992), S. 15 ff oder
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Christel Haberland
Stichwort: „Psychiatrie-Erfahrene
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
67
Originalia – Christel Haberland
Literatur
Gruen, A. (1991). Falsche Götter : über Liebe,
Hass und die Schwierigkeit des Friedens.
Düsseldorf: Econ.
Sedlak, F., Gerber, G. (1992). Beziehung als Therapie, Therapie als Beziehung. München, Basel: E. Reinhardt.
Hirshberg, C. (1997). Gesund werden aus eigener
Kraft : Spontanheilung bei Krebs . München:
Droemer.
Siegel, B. S. (1995). Mit der Seele heilen : Gesundheit durch inneren Dialog. Düsseldorf:
Econ.
LeShan, L. (1995). Diagnose Krebs, Wendepunkt
und Neubeginn. Stuttgart: Klett-Cotta.
Pelikan, J.M., Demmer, H. & Hurrelmann, K.
(1993). Gesundheitsförderung durch Organisationsentwicklung. Konzepte, Strategien und
Projekte für Betriebe, Krankenhäuser und
Schulen. Weinheim: Juventa.
68
Autorin
‚ Christel Haberland, Dipl.Päd, 1989-1998
tätig für Gesundheitsförderung nach WHOOttawa Charta, im Referat für Gesundheit
und Umwelt, Landeshauptstadt München
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Renate Haack-Wegner
Theater- spielen und Wissenschaft betreiben - zwei verschiedene,
sich widersprechende Welten? – ein Bericht aus der Praxis
Renate Haack-Wegner
Zusammenfassung
Es wird über einen Theaterworkshop berichtet, der als Medium für Gewaltprävention und für den Abbau von Vorurteilen dient bei Jugendlichen
Schlüsselworte: Gewaltprävention Vorurteil - Jugendliche - Kultur
Abstract
Report on a workshop for adolescents for amateur theatricals as a mean for the prevention of violence and the reduction of prejudices
Key words: prevention of violence – adolescents – culture- prejudicel
Der Theater- Workshop in Albstedt: Ein
„hermeneutisches Experiment“
Das dieses nicht so sein muß, zeigt ein Projekt
des Instituts für Psychologie und Sozialforschung
der Universität Bremen. Unter der Leitung von
Prof. Dr. Thomas Leithäuser beschäftigte sich
ein Forschungsteam (Dipl. Psychologe Michael
Exner, Dr. Renate Haack-Wegner, Dr. Ariane
Schorn und Erika von der Vring) seit drei Jahren
mit dem Thema „Sicherheit im öffentlichen
Raum - Sicherheitsbedürfnisse und Unsicherheitsgefühle im Stadtteil.“1 Mit den verschiedensten Bevölkerungsgruppen eines Bremer Stadtteils
wurden dazu Gruppengespräche geführt und
diese anschließend tiefenhermeneutisch ausgewertet. Neben der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung über die alltäglichen Gewalterfahrungen ging und geht es dem Forschungsteam auch
um eine konkrete präventive Arbeit auf diesem
Feld. Dazu sollte ein vom Team initiierter ‚reflexiver Integrationsprozess zwischen verschiedenen
1
Erscheint im Herbst als Buch: Thomas Leithäuser, Michael Exner, Renate Haack-Wegner, Ariane Schorn. Erika von der Vring (2001) Gewalt und Sicherheit im öffentlichen Raum - eine sozialpsychologische Untersuchung. Gießen: Psychosozial Verlag
Bevölkerungsgruppen beitragen. Gruppen aus
dem Stadtteil die sich fremd oder feindselig gegenüber stehen sollen miteinander in einen interaktiven Austausch kommen. Dabei geht es um
eine erlebte und reflektierte soziale und affektive
Wahrnehmungsschärfung und –veränderung, die
sowohl den Blick des einzelne Gruppenmitgliedes
auf sich selbst als auch auf die andere Gruppe
weiten und modifizieren möchte. Die jeweiligen
Gruppen die aufeinander treffen, und die Form
wie sich die Begegnung gestaltet ist gruppen- und
situationsabhängig. Das jeweilige Geschehen
wird zu einem Experiment, das seinen eigenen
prozesshaften Ablauf hat und dabei seinen spezifischen Sinn erst herstellt. Es ist ein ‚hermeneutisches Experiment’ im Unterschied zu einem klassischen Experiment mit vordefiniertem Ablauf
und bestimmter Thesenprüfung. Während des
Workshops sehen wir unsere Rollen als Forscher
darin den Prozeß zu aktivieren, ihn zu begleiten,
ihn zu moderieren und gemeinsam mit den Teilnehmern zu reflektieren. Das Team begreift sich
dabei selbst auch als Lernende, als sozial, emotional und kognitiv gleichermaßen an am Prozeß
Beteiligte an.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
69
Originalia – Renate Haack-Wegner
Ein solches ,hermeneutisches' Experiment waren
dann auch die drei „Gewaltigen Tage“, die im
November 1998 in der Theaterwerkstatt Albstedt
(bei Bremen) stattfanden.
Beide Medien geben in einfühlender und kritischer Weise den Verlauf und erste Reflexionen
dieses Integrationsversuches wieder.
Hier brachten wir, gemeinsam mit einer Theaterpädagogin und einem Lehrer, zwei gleich große
Gruppen von Jugendlichen (Junge Männer und
junge Frauen aus einer gymnasialen Oberstufe
und junge Männer aus einem Freizeitheim) für
drei Tage in einer Theaterwerkstatt zusammen.
Insgesamt arbeiteten dort 22 deutsche und ausländische, vor allem türkische Jugendliche miteinander. Ausgangspunkte waren Gewalterfahrungen, die vor allem von der einen Gruppe als eigener Erlebenshintergrund zu diesem Thema eingebracht wurden, und die Theatererfahrungen der
Schülergruppe. Diese Begegnung sollte kein verkopftes Unternehmen werden, sondern ein lebendiger Lernprozeß. Mit den Mitteln des Theaterspielens wurden Sensibilisierungs- und Vertrauenstrainings, Übungen zur Wahrnehmung und
zur Körpersprache durchgeführt, es wurde mit
Standbildern und Rollenspielen gearbeitet. Erfahrungslernen und Verständigungsprozesse wurden
initiiert und in anschließenden Reflexionsrunden
vertieft. Ein Mix aus Spielfreude, Phantasie,
Vertrauen und positiv erlebter Entwicklung krea-
Differenz und Gemeinsamkeit
Ich möchte aus der Fülle der Anregungen, die
dieses Projekt für eine nähere psychologische
Betrachtung bietet, einen Schwerpunkt herausgreifen: die Auseinandersetzung um das Thema
Gemeinsamkeit und Differenz. In der Erinnerung
bleiben mir drei Szenen besonders lebendig, die
ich als szenische Inszenierung dieses Konfliktes
begreife:
tiver Fähigkeiten entstand Die Jugendlichen entwickelten darüber hinaus ein eigenes Theaterstück, das um verschiedene Aspekte von Gewalt
sprechen nach den Spielen über die Gefühle und
Erfahrungen in den jeweiligen Rollen. Dabei wird
deutlich, daß für die männlichen Jugendlichen
kreiste. Es wurde am letzten Tag aufgeführt.
aus der Freizeitheimgruppe diese Spiele deren
Begleitet wurden wir alle drei Tage von einem
Team von Radio Bremen, das aus dem umfangreichen Material einen Film (zunächst für Radio
Realität auf der Straße widerspiegeln: Verfolgen
und Verfolgt werden gehören zu ihrem Alltag,
und beides ist oft mit Gewalterfahrungen ver-
Bremen in der Reihe Buten und Binnen), dann
bunden. Sie beschreiben ihr Verhalten im öffent-
eine erweiterte Fassung für den Hessischen
Rundfunk2 sowie ein Radio -Feature3 herstellte.
lichen Raum folgendermaßen:
2
3
Dieser Fernsehfilm von Gerhard Widmer wurde unter
dem Titel „Jugend und Gewalt - Beobachtungen in einer
Theaterwerkstatt" vom Hessischen Rundfunk im 3. Programm 1999 gesendet.
Vom selben Autor: „Räuber und Gendarmen - Beobachtungen bei einem spielerischen Versuch über Jugend
70
1. Szene: Diese stellte sich in einer der ersten
gemeinsamen Gesprächsrunden her, die am Ankunftstag stattfanden. Die Jugendlichen spielten
„Verfolger“. Dabei ist jeder einmal Verfolger,
das heißt, er beobachtet und verfolgt möglichst
unerkannt einen bestimmten per Karte gezogenen
anderen Jugendlichen. Ein anderes Mal ist er
selbst der Verfolgte und versucht dabei herauszufinden, wer ihn verfolgt. In einem weiteren Spiel
„Katz und Maus“ geht es ebenfalls um Verfolger
und Verfolgte: Zwei Jugendliche sind Katzen, die
restlichen sind die Mäuse, die sich gegenseitig
aus den Fängen der Katzen erlösen können. Wir
„Werde ich von einer Gruppe verfolgt? Will die
etwas von mir? Ich muß genau hinsehen und die
Situation einschätzen! Sehen die aus wie solche,
dann muß ich auf die vermeintliche Gefahr
und Gewalt in Bremen", Radio Bremen, 1999.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Renate Haack-Wegner
möglichst als erster reagieren.“
Aber auch die andere Seite gehört dazu: „Wollen
wir jemanden verfolgen und abziehen? Wollen
wir mit der Polizei Katz und Maus spielen?“
Ich sitze neben zwei Mädchen und höre, wie die
eine der anderen zuflüstert:
„Das ist ja schrecklich, wie das für die ist“.
Ich ermutige sie, ihr Erstaunen und Erschrecken
zu äußern. Daraufhin erzählt das Mädchen von
ihrer sehr anders erlebten beinahe dörflichen
(eher oberschichtigen) Lebenswelt, in der ihr
solche Erfahrungen und Gefühle fremd sind. Sie
erlebt die Alltagswelt dieser Jungen als beängstigend und in ihrer dauernden Anspannung und
Gewalthaltigkeit als anstrengend und schrecklich.
Die angesprochenen Jungen erwidern, daß diese
Einschätzung nur daher komme, weil dieses
Mädchen noch keine Gewalterfahrung gemacht
habe. Hätte sie die, dann würde sie auch so wie
die Jungen denken (und handeln). Ich erfahre
später, daß die Jungen sehr stark irritiert waren
von einer solchen Sichtweise, daß sie wütend
waren und diese als mädchentypisch, naiv und
blöde (versteht nichts von der realen Welt) verwarfen. Ich mache mir Sorgen, ob ich nicht durch
meine Aufforderung an die Mädchen, ihre Gedanken laut auszusprechen, die Gefühle der
Fremdheit untereinander (der zwei Gruppen zueinander) verstärkt habe, denn sprachlich symbolisiert standen sie nun im Raum. Die reflexive
Versuche, diese Irritationen auf beiden Seiten zu
bearbeiten, erschienen mir zwar tragfähig, aber
Verunsicherungen blieben zurück - Anstoß zum
Weitermachen oder Anlaß zum Zurückziehen?
Wie viel Belastung im Ertragen von Differenz ist
nötig, um miteinander klärend, nicht zudeckend
zu arbeiten, Störungen aufzugreifen und progre-
Denn es gab schon durch das Projekt selbst Irritationen und Verunsicherungen vor allem für die
Gruppe der Jugendlichen aus dem Freizeitheim,
für
die
sowohl
unsere
Einstiegsweise
(Kennenlernrunden) als auch das Theaterspielen
insgesamt etwas Fremdes war. Die Situation war
angespannt, der Prozeß hätte kippen können.
Denn einige aus dieser Gruppe empfanden diesen
als so wenig befriedigend, daß es bei ihnen an
diesem ersten Abend durchaus Überlegungen
gab, die Sachen zu packen und nach Hause zu
fahren.
2. Szene: Auch hier geht es um das Aussprechen
von Differenzen, dieses Mal allerdings geht die
Erfahrung und die Formulierung der Andersartigkeit quer durch die beiden Gruppen hindurch.
Diese Szene spielt sich am nächsten Tag ab.
Thomas Leithäuser und ich sammeln Stichworte
zu Situationen, die von den Jugendlichen mit
Gewalt verbunden werden. Ein Junge erzählt
unter dem Stichwort „Gewalt bei der Arbeit“ von
einer Situation aus seinem Arbeitsbereich, von
einer ihn sehr beleidigenden Anspielung eines
Gesellen über die Mutter des Jungen („Hurensohn“), auf die er mit drohenden Nachfragen
reagierte und vor Wut nur noch rot gesehen habe.
Das ermuntert einige andere Jugendliche in der
Runde, vorzuschlagen, statt in dieser Situation
nach physischen Gewaltlösungen zu suchen,
diese Äußerungen einfach zu ignorieren. Daraufhin bricht eine erbitterte Auseinandersetzung
darüber los, welche Bedeutung der Begriff der
Ehre hat, was die Beleidigung der Familie, Verletzungen des Stolzes und der Würde der Familie
für Angehörige bestimmter Glaubensgemeinschaften - bzw. Kulturen bedeuten:
Ein polnischer Junge aus dem Freizeitheim:
dient für den Gruppenprozeß zu wirken? Wie viel
„Wenn einer meine Mutter, meinen Vater oder
Belastung ist aber störend und wirkt eher destruktiv, vor allem zu Beginn eines Projektes?
meine Geschwister beleidigt, oh, ich würde auch
einen black out kriegen, ich würde was weiß ich,
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71
Originalia – Renate Haack-Wegner
was ich mit ihm machen würde4 .
Ein türkischer Junge aus der Freizeitgruppe:
Werte die ausländischen (türkischen und polnischen) Jugendlichen beider Gruppen miteinander
zu einer klaren Grenzziehung gegen die sie umgebende deutsche Kultur. Die Reflexion bewertet
aber nicht, lässt beide Kulturen nur in ihrer Unterschiedlichkeit deutlich werden, d.h. Differenzen können herausgearbeitet und benannt werden. Ich habe ein besseres Gefühl als am ersten
Tag, finde diese Klärung von Differenz, von
Fremdheit wichtig. Andere Perspektiven werden
nicht abgetan, sondern auf einer (kulturspezifischen) Metaebene reflektiert. Irritationen und die
dazugehörenden Emotionen bleiben als heftige
Reaktion an die Szene gebunden, das heißt sie
fallen mit der sprachlichen Symbolisierung zusammen. Es kommt zu keinem Beziehungsabbruch, die Nähe bleibt bestehen, obwohl die Differenz deutlich wird. In dieses Phase haben wir
miteinander bereits gemeinsam gearbeitet und
aus den einzelnen Übungen sind vielfältige Kontakte entstanden. Auf dieses Basis ist das Offenlegen der Differenz schon eher möglich, weil eine
tragfähige Basis entwickelt wurde. Darüber hinaus gefährdet diese Differenz nicht, sondern verbindet eher, denn in beiden Gruppen gibt es türkische Jugendliche. Das war ihnen natürlich als
eine äußerliche Gemeinsamkeit schon seit der
Vorstellungsrunde bekannt, aber eine innere Ge-
„Aber wenn der Schläge kriegt, dann kommt er
meinsamkeit stellt sich erst an dieser Stelle her.
Ein türkischer Junge aus der Schülergruppe:
„Das ist das Schlimmste, was man machen
kann, ein Deutscher sagt, meine Mutter ist, was
weiß ich, was, ist doch so!«
Ein türkisches Mädchen aus der Schülergruppe:
„Ist mir auch schon mal passiert. Da hab ich
auch etwas dagegen getan. Ich habe auch zurückgeschlagen. Ich sagte, gegen mich kannst
du sagen, was du willst, aber niemals gegen
meine Familie.“
Ein deutscher Junge aus dem Freizeitheim:
„Bei den Deutschen ist das so, die stehen mehr
über den Dingen, die können, die können es
ignorieren, die sagen, ,ja, o.k., er hat es zu mir
gesagt, o.k. Ich kann es wegstecken.' Aber bei
den Türken, bei den Ausländern, ist das meistens so, die geben ein Wort drauf oder hauen
ihm eins aufs Maul, die können nicht sagen: 'laß
uns darüber reden, warum sagst du das überhaupt, hab ich dir irgendwas getan', das können
die nicht sagen.“
Ein Mädchen aus der Schülergruppe:
„Wenn du jemanden ignorierst, dann kommt der
überhaupt nicht damit klar ...“
erst richtig damit klar „
Ein Ignorieren solcher Vorfälle sei nach Meinung
der ausländischen (türkischen und polnischen)
Jugendlichen einfach nicht möglich, das ist für
Deutsche vielleicht möglich, für Türken jedoch
nicht: „Deutsche stehen mehr über den Dingen,
Türken darin“, so das Fazit eines deutschen
Jugendlichen aus der Freizeitheimgruppe, der
engen Kontakt zu den türkischen Jugendlichen
hat. Hierbei verbünden sich durch gemeinsam
erfahrene und tradierte familiäre und soziale
4
3. Szene: Am letzten Tag in der Abschlußrunde
wird das Problem Fremdheit und Distanz versus
Gemeinsamkeit und Nähe erneut berührt. In der
Abschlußrunde wehren sich die Jugendlichen aus
dem Freizeitheim gegen Äußerungen, die jemand
von den Teamleitern über die Unterschiede zwischen den beiden Gruppen macht und die ihrer
Meinung nach fälschlich das Trennende zwischen
ihnen und der anderen Gruppe betonen. Die Jugendlichen empfinden sich jetzt als eine Gruppe,
empfinden sich durch die gemeinsame Arbeit und
Diese und alle weiteren Zitate stammen aus Mitschnitten
des Radio Features
72
das gelungene Projekt, das gerade aufgeführte
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Originalia – Renate Haack-Wegner
Theaterstück, als eine Einheit. Sie sehen jetzt
überhaupt keine Differenzen mehr zwischen sich.
Sie fühlen sich gestört durch diese Äußerung und
weisen diese vehement zurück. Ich kann dies gut
nachvollziehen, denn auch mir geht es so, daß ich
die beiden Gruppen im Laufe unserer Arbeit
immer weniger voreinander unterscheiden und
zuordnen konnte. Eine gemeinsame Aufgabe hat
uns alle verbunden und die Nähe zueinander ist
in diesen drei Tagen gewachsen.
Trotzdem gefällt es mir, daß an dieser Stelle, am
Abschluß des Projektes, nicht ,blind' der andere
Pol (eine harmonische Vereinigung, die über
Differenzen wegsieht) als Position vertreten wurde, so verführerisch diese auch sein mag, sondern
an die eigene durchaus differente Sichtweise vor
zwei Tagen erinnert wurde, wo die Fremdheitsgefühle einem erheblich zu schaffen machten. Dieser Hinweis konnte am Ende der Runde von ihnen
angenommen werden. Die Integration beider Erfahrungen gelang meiner Meinung nach, weil das
Fremde nicht mehr so bedrohlich war und somit
zugelassen werden konnte, aber es spielte sicherlich auch das Lernen über Identifikation eine
große Rolle, denn ihr ehemaliger Lehrer, an dem
sie einen Halt haben und den sie mögen, hatte
diese Bemerkung gemacht. So wurde - an die
eigene Erfahrung zurück gebunden - deutlich,
daß Gemeinsamkeit nicht von Anfang an und
selbstverständlich immer da war, sondern daß ein
verbindendes Gruppengefühl, der Kontakt, die
Anerkennung und das Vertrauen untereinander
hang mit dem Thema Gewalt sowohl die Sicht
auf sich selbst als auch die auf die jeweils) anderen reflektiert und es ermöglicht, sich neuen
Wahrnehmungen und Gefühlen zu öffnen. Die
Bewegung hin zu einer Anerkennung der eigenen
Person und der des Anderen in seiner Fremdheit
durchzieht als grundlegendes Thema dieses hermeneutische Experiment. Das kreative, spielerische und produktive Element ist für einen solchen Integrationsprozeß höchst bedeutsam, weil
es hilft, innere Räume zu öffnen, Freiräume für
alternatives Wahrnehmen, Denken und Handeln und weil es hilft, (selbst)reflexives Potential zu
stärken. Die Gruppen erleben andererseits, daß
sie etwas schaffen können, das an ihren Ressourcen anknüpft, daß ihre Erfahrungen ernst genommen und anerkannt werden. Das eigene
Selbstwertgefühl kann auf diese Weise gestärkt
werden, die Rigidität der Abwehr kann sich lockern, so daß auch das Andere zugelassen werden kann und nicht so viel Angst entsteht, die mit
Aggression abgewehrt werden muß. Mit diesem
Workshop ist ein Erlebensraum geschaffen worden, der zwar äußerlich nach den drei Tagen
wieder verlassen werden mußte, der aber als
innerer Raum, gefüllt mit neuen sozialpsychologischen Erfahrungen, erhalten bleibt. So ist dieser Theaterworkshop, dieses hermeneutische
Experiment, unserer Meinung nach ein gelungener Beitrag zur Gewaltdeeskalation und Gewaltprävention. Darüber hinaus wurde deutlich: Wissenschaft betreiben und Theater spielen, das
sind zwei sich ergänzende kreative Welten.
erst wachsen mußten. Die Erfahrung von Differenz, die sie während der drei Tage ja oft auch
irritierend oder schmerzlich erfahren hatten,
konnte damit erhalten bleiben, aufgehoben in dem
Gefühl der Gemeinsamkeit.
Ziel von Albstedt war es, einen reflexiven Integrationsprozeß zu initiieren, der im Zusammen-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
73
Aus den Hochschulen
AUS DEN HOCHSCHULEN
Fachhochschule Magdeburg-Stendal
Sommer-Akademie für Gesundheitsförderung
Die Sommer-Akademie für Gesundheitsförderung findet vom 10. bis 14. September 2001
statt. Sie wird in Zusammenarbeit der Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), der Allianz
für Gesundheitsförderung und dem Projekt
„Hochschulen für Gesundheit“ veranstaltet.
Kontakt: Sommer-Akademie für Gesundheitsförderung, c/o FB Sozial- und Gesundheitswesen Hochschule Magdeburg-Stendal (FH),
Breitscheidstr. 2, 39114 Magdeburg, Tel.:
0391-886 4613, Fax: 0391-886 4293, email
[email protected]
Staatsinstitut für Frühpädagogik München
Prof. Fthenakis
Das Staatsinstitut für Frühpädagogik München
führt ein Projekt zum Thema „Konzeptionelle
Weiterentwicklung von Bildungsqualität in
Tageseinrichtungen für Kinder“ durch. Dabei
werden
u.a.
auf
der
Basis
der
Resilienzforschung pädagogische Konzepte zur
Förderung in Krippen, Kindergaren, Hort und
Elternhaus entwickelt. Kontaktpersonen: Thomas Wörz (089/212 34 305) und Prof. Dr. Dr.
Dr. Fthenakis (Prinzregentenstr. 24, 80538
München)
Universität Bamberg
Herbstakademie
„Selbstorganisation in Psychologie, Psychiatrie und den Sozialwissenschaften“
Die Herbstakademien gelten seit ihrer Gründung im Jahr 1990 an der Universität Bamberg
als hochkarätiges und anspruchsvolles Forum
für die Diskussion aktueller wissenschaftlicher
Arbeiten zum Thema Synergetik, nichtlineare
Dynamik und Komplexitätsforschung in den
Humanwissenschaften (z.B. Psychologie, Psychiatrie, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften). Neben theoretischen Entwicklungen liegt ein Schwerpunkt auf der empirischen
Forschung, der Methodenentwicklung und der
computerunterstützten formalen Modellierung
74
dynamischer Systeme (Computersimulationen).
Veranstalter der Herbstakademie-Reihe sind
Prof. Dr. Günter Schiepek, PD Dr. Wolfgang
Tschacher und Prof. Dr. Ewald J. Brunner.
Die „local organizers“ der 10. Herbstakademie
sind das FKSH in Zusammenarbeit mit der
Technischen Universität München. Kontaktadresse: G. Schiepek, Tel. 0241 8088 334 oder
08621 63761. Die Akademie wird von 6. bis 8.
Juni 2002 im Bildungszentrum Kloster Seeon
(Tel. 08624 8970) (zwischen München und
Salzburg) stattfinden.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus den Hochschulen
Freie Universität Berlin
Modularisierung des Fachs „Gemeindepsychologie“
In der Gemeindepsychologie werden die sozialen und kulturellen Ressourcen der Menschen
und ihr Lebenskontext zum Ausgangspunkt für
die Förderung von Gesundheit, die Bewältigung
von Krisen und sozialen und gesundheitlichen
Einschränkungen gemacht. Das Handeln der
Professionellen und dessen Kontextbedingungen
werden genauso zum Gegenstand der Untersuchung wie das Handeln der Betroffenen und den
Personen ihres sozialen Umfeldes. Der Dialog
zwischen beiden Seiten und die Stärkung des
Einflusses und der Selbstbestimmung der Betroffenen werden als Bedingung für Gesundheit
erprobt. In der Gemeindepsychologie geht es in
erweitertem Sinne sowohl um den Beitrag der
Psychologie zu den Gesundheitswissenschaften
als auch zur kommunalen Entwicklung.
Modul 1: Grundlagen und ausgewählte
Arbeitsfelder
Unterstützung. Die Beziehung zu kulturellem
und sozialem Wandel, dessen Wahrnehmung
und Antworten auf diesen Wandel werden behandelt.
Unterschiedliche Ansätze der Psychologie des
Sozialen formulieren, wie sich Individuen auf
ihre symbolischen und materiellen Kontexte
beziehen. Einen methodologischen Rahmen
liefern sozialkonstruktivistische Modelle und
Vorstellungen aus dem Bereich des symbolischen Interaktionismus und der Systemtheorie.
In diesen Zusammenhang gehört die Theorie der
Sozialen Repräsentationen, die diskursive und
narrative Psychologie sowie neuere Ansätze der
Kulturpsychologie. Andere Verknüpfungsmöglichkeiten liegen in den älteren Ansätzen der
Prävention und Krisentheorie.
Die Studierenden sollen diese Konstrukte und
Theorien erklären und in ausgewählten Arbeitsfeldern (s. u. ) anwenden und kritisch würdigen
können.
Inhalte und Qualifikationsziele
In sozialphilosophischen Diskussionen wird
gegenwärtig versucht, das Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft neu zu fassen. (s.
Kommunitarismus) Dies hat Konsequenzen für
die Gestaltung des Gesundheits- und Sozialbereichs. Das Handeln des Einzelnen wird stärker
unter dem Aspekt der sozialen Bezogenheit und
Teilhabe gesehen. Bürgerschaftliches Engagement und eine Aktivierung und Befähigung
Betroffener wird als wesentlicher Beitrag zur
Lösung von Gesundheitsproblemen gesehen.
Die Studenten sollen einen Überblick über
Modelle der Bedingungen von Gesundheit und
Wohlergehen in institutionellen und kommunalen Strukturen gewinnen. Entsprechende Ansätze sind der social setting Ansatz, die ökologische Perspektive (ökologische Entwicklungstheorien, person environment fit), sense of
community, die Perspektive des Empowerment,
die Ressourcenorientierung und Modelle zur
Untersuchung sozialer Netzwerke und sozialer
Lehr- und Lernformen / Art und Umfang der
Lehrveranstaltungen
Eine regelmäßig angebotene Einführungsveranstaltung (2 SWS) gibt einen Überblick.
Weitere Lehrveranstaltungen, von denen man
eine hinzuwählen soll werden zu ausgewählten
Themen angeboten.(Beispiele: Gesundheitswesen/psychosoziale Versorgung, Kultur und
Gesundheit/Krankheit,
community
health
psychology) Dabei werden wechselnde Lehrund Lernformen angewandt.
Teilnahmevoraussetzungen
Vordiplom in Psychologie oder äquivalente
Leistung
Arten der Leistungskontrolle
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
75
Aus den Hochschulen
Mindestens in einem der beiden Seminare eine
Präsentation und eine Abschlussklausur über
das gesamte Modul. Eine Präsentation beruht
auf einer schriftlichen Ausarbeitung eines Themas im Umfang von ca. 15 Seiten. Der mündliche Teil der Präsentation muß fachlichen, didaktischen und präsentationstechnischen Anforderungen genügen. Ihre Vorbereitung wird
durch den Dozenten/die Dozentin betreut. Weiterhin gehört ein Handout dazu, entweder als
Tischvorlage oder als elektronisches Dokument
(Webseite, Folie, etc.).
Modul 2: Gemeindepsychologische Methoden und Forschung
Inhalte und Qualifikationsziele
Dieses Modul dient einer vertieften Ausbildung
in gemeindepsychologischen Analyse- und
Interventionsmethoden und in Strategien gemeindepsychologischer Forschung.
Es geht um Formen kontextbezogener psychosozialer Intervention im Gesundheits- und Sozialwesen und angrenzenden Bereiche kommunaler Strukturen, die der individuellen Entwicklung dienen und die Analyse und Veränderung
solcher sozialer und institutioneller Strukturen:
-
Bedarfsanalysen, Untersuchung von Prozessen der Kooperation und Vernetzung
und institutionellen Dynamik, Untersuchung von Tätigkeitsfeldern und Praktikerhandeln im psychosozialen Bereich,
Gesundheitsberichterstattung im psychosozialen Bereich, Community consultation,
Community-Diagnose.
-
-Projektplanung und -entwicklung und kontextbezogene Programmevaluation und partizipatorische Aktionsforschung. Kreative
Gruppentechniken in der Community Arbeit – (Zukunftswerkstatt, Planungszellen,
Moderation von Gruppenkonflikten etc.)
-
-Institutionsberatung, Modelle der Qualitätssicherung Mediation, Moderation,
76
Mentoring, Anwaltschaft, Schaffung neuer
settings, planned Social change, use of public policy.
-
Untersuchung von Prozessen des Empowerment, von Bürgerschaftlichem Engagement, der Selbsthilfe und Selbstorganisation, der Partizipation von Nutzern, der nutzerorientierten Transfomation von Dienstleitungen
Lehr- und Lernformen / Art und Umfang der
Lehrveranstaltungen
Zwei Seminare im Umfang von 2 SWS werden
regelmäßig zu ausgewählten Themen aus diesem Bereich angeboten. Einzelne Veranstaltungen sind Projekt-förmig angelegt (etwa: Ausführung einer umgrenzten Evaluationsaufgabe)
und werden in Kooperation mit Praxisinstitutionen bzw. –projekten durchgeführt.
Teilnahmevoraussetzungen
Vordiplom in Psychologie und Teilnahme an
Modul 1
Arten der Leistungskontrolle
Mindestens in einem der beiden Seminare eine
Präsentation und eine Abschlussklausur über
das gesamte Modul. Eine Präsentation beruht
auf einer schriftlichen Ausarbeitung eines Themas im Umfang von ca. 15 Seiten. Der mündliche Teil der Präsentation muß fachlichen, didaktischen und präsentationstechnischen Anforderungen genügen. Ihre Vorbereitung wird
durch den Dozenten/die Dozentin betreut. Weiterhin gehört ein Handout dazu, entweder als
Tischvorlage oder als elektronisches Dokument
(Webseite, Folie, etc.). Die Präsentation kann
auch in einem Bericht über ein durchgeführtes
Projekt bestehen.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Tagungsberichte
TAGUNGSBERICHTE
Weltgesundheitstag 2001:
Psychische Gesundheit erhalten und wiederherstellen
Subjektiver Bericht eines Teilnehmers
Der Weltgesundheitstag ist von der Weltgesundheitsorganisation ausgerufen und findet
jährlich am 6. April statt. In diesem Jahr stand
er unter dem Thema Psychische Gesundheit
erhalten und wiederherstellen. Organisiert wurde der Gesundheitstag von der Bundesvereinigung Gesundheit e.V., dem Dachverband von
Nichtregierungsorganisationen und Initiativen
im Bereich Gesundheit und Gesundheitsförderung. Nach Auskunft der Veranstalter seien in
diesem Jahr nicht nur die „Fachgruppen“ im
Gesundheitsbereich angesprochen worden,
vielmehr sei der Gesundheitstag erstmalig auch
für Laien und das soziale Umfeld von psychisch
Erkrankten und die Medien geöffnet worden.
Dieser Erweiterung der Zielgruppen folgte auch
die Tagungsstruktur. Neben der einführenden
Festveranstaltung waren ein Laien-, Fach und
ein Messeforum vorgesehen.
Als thematischen Schwerpunkt hatte der Veranstalter Prävention im Kontext von Gesundheit
ausgewählt. Der Veranstalter hatte diese
Schwerpunktsetzung klug gewählt. Denn zumindest die Beiträge im Rahmen der Festveranstaltung und des Fachforums orientierten sich
eindeutig an den medizinischen Vorstellungen
von Gesundheit und Krankheit und die ReferentInnen leiteten daraus ihre Vorstellungen zu
Prävention und Gesundheitsförderung ab. D.h.
im Vordergrund der Beiträge standen in der
Regel bestimmte Krankheitsbilder bzw. Defizitlagen und die entsprechenden potentiellen Risikofaktoren und daraus abgeleitete Handlungsperspektiven.
Die gleiche inhaltliche Schwerpunktsetzung
fand sich dann auch auf der Gesundheitsmesse
wieder. Hier konnten Fachleute und Laien an
ca. 45 Informationsständen Interessantes – wie
der Handzettel zum Tagungsablauf ausführt –
zur psychischen Gesundheit erfahren. Die Informationsstände waren drei Themenschwerpunkten zugeordnet: Themenpark 1: Behand-
lung psychischer Krankheiten; Themenpark 2:
Förderung psychischer Gesundheit in der Gemeinde; Themenpark 3: Förderung psychischer
Gesundheit in der Arbeitswelt. Die die Tagung
prägenden Grundkonzepte von Gesundheit und
Prävention spiegelten sich auch in der Auswahl
der Stände wider. Gefallen haben mir hier besonders die Stände zur Förderung von psychischer Gesundheit im Kindesalter.
Zum Laien – Forum kann ich nur spekulieren.
Nach der Themen- und ReferentInnenübersicht
waren hier wohl Laien im ursprünglichen Sinne
des Wortes angesprochen und nicht Laien im
Sinne von Fachpersonen ihrer eigenen Lebenswelt, ihrer eigenen Lebenssituation. Die Forum
– Beschreibung vermittelte mir den Eindruck,
Zielsetzung dieses Forums könnte es gewesen
sein, sog. Laien medizinisches Fachwissen in
verständlicher Sprache zu vermitteln. Ich spekuliere hier nur, weil ich mich aufgrund der
Beschreibungen für den Besuch des parallel
laufenden Fachforums entschieden hatte.
Zusammenfassend ließe sich sagen, die Tagung
war gut organisiert, nach meiner Meinung konzeptionell aber zu eng gefasst. Die Veranstaltung stieß insgesamt auf eine große öffentliche
Resonanz. Mit knapp 1000 TeilnehmerInnen
war es die am meisten besuchte Eröffnungsveranstaltung eines Weltgesundheitstages. Auch die
Presseresonanz war erstaunlich hoch mit 12
Fernsehbeiträgen und einer Reihe von Veröffentlichungen in der regionalen und überregionalen Presse. Gleichwohl habe ich die Veranstaltung vor dem Hintergrund meines Verständnisses von Gesundheit und Gesundheitsförderung nachdenklich verlassen. Ich fand mich dort
eigentlich nicht wieder.
Eingeleitet wurde der Weltgesundheitstag mit
einem Vortrag der Bundesgesundheitsministerin.
Ihre Rede ist nachfolgend abgedruckt.
Hubert Kötter
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
77
Tagungsberichte
Rede von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt
zum Weltgesundheitstag „Psychische Gesundheit“ am 6. April 2001
Sehr geehrter Herr Dr. Rutz, sehr geehrter Herr
Dr. Voigt, meine sehr geehrten Damen und
Herren,
ich freue mich, Sie zur Auftaktveranstaltung
des Weltgesundheitstags 2001 hier in Köln
begrüßen zu dürfen.
Überall auf der Welt werden heute und morgen
Veranstaltungen zum Thema „Psychische Gesundheit“ stattfinden. Dadurch bekommt dieses
Thema endlich die Aufmerksamkeit, die es verdient.
Öffentlichkeit ist wichtig, gerade weil psychische Erkrankungen immer noch mit einem
Stigma behaftet sind. Noch immer sind Vorurteile gegenüber psychisch Kranken weit verbreitet. Dabei ist eines klar: Psychische Erkrankungen können jeden und jede von uns jederzeit
treffen.
Wenn die Statistik stimmt, sind psychische
Störungen die zweithäufigste Erkrankungsursache. Auch wenn Churchill gesagt hat: „Ich
glaube nur an Statistiken, die ich selbst gefälscht habe“, machen mich diese Zahlen sehr
nachdenklich. Psychische Erkrankungen sind
eine schwere Belastung für die Betroffenen und
ihre Familien. Sie werden oft verheimlicht und
verdrängt. Dies trägt mit dazu bei, dass psychische Erkrankungen in unserem Gesundheitssystem weniger Beachtung finden, als somatische
Beschwerden.
Wir haben ein Gesundheitssystem, das mit den
besten Diagnose- und Therapiemöglichkeiten
ausgestattet ist. Aber Depressionen können nun
mal nicht mit Labortests nachgewiesen werden.
Ist dies aber wirklich der Grund, dass wir mit
seelischen Erkrankungen anders umgehen?
Oder liegt es nicht vielmehr an immer noch
bestehenden Vorurteilen gegenüber psychisch
Kranken. Ist es nicht so, dass nicht nur innerhalb des Freundeskreises, sondern auch in der
eigenen Familie oft das notwendige Verständnis
nicht vorhanden ist? Wieviel schwieriger ist
78
dann erst die Situation am Arbeitsplatz. Die
Befürchtung von sozialer Ausgrenzung wird
hier schnell erlebbar.
Wir brauchen ein neues Denken, ein Umdenken.
Und es mag paradox klingen. Aber gerade weil
so viele Menschen von psychischen Erkrankungen oder Störungen betroffen sind, habe ich die
Hoffnung, dass dieses Umdenken gelingt. Der
heutige Weltgesundheitstag kann hierzu einen
wichtigen Beitrag leisten.
In der wissenschaftlichen Diskussion besteht
inzwischen Einigkeit, dass psychische Erkrankungen vielfältige Ursachen haben können. Sie
entstehen im Zusammenwirken biologischer,
individualpsychologischer und gesellschaftlicher Faktoren.
Die unterschiedlichen Ausprägungen psychischer Erkrankungen bei Männern und Frauen
z.B. haben ihre Ursache nicht nur den verschiedenen biologischen Voraussetzungen, sondern
auch in den unterschiedlichen Lebensbedingungen von Männern und Frauen. Deshalb halte
ich es für ganz wichtig, dass der ganzheitliche
Ansatz in der Medizin mehr Bedeutung als
bisher gewinnt.
Schon der Grundsatz der hippokratischen Lehre
lautete: „Willst du den Körper behandeln, so
musst du vorher die Seele heilen. Körper und
Seele sind eins und jener erkrankt oder heilt
nicht ohne dieses.“ Mit ihrem Motto „No health
without Mental Health“ knüpft die WHO und
auch der diesjährige Weltgesundheitstag an
diese Philosophie an.
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Rahmenbedingungen ständig ändern. Deshalb gibt es
kein Patentrezept, sondern nur viele kleine
Schritte, die zum Ziel führen. Dabei gibt es
zwei Ebenen, zum einen die Förderung der psychischen Gesundheit und zum anderen die Behandlung psychischer Erkrankungen. Psychische Erkrankungen sind behandelbar. Das weiß
niemand besser als Sie. Denn viele von Ihnen
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Tagungsberichte
arbeiten mit psychisch Kranken und sie tun dies
mit großem Erfolg.
Wir blicken mittlerweile auf mehr als 25 Jahre
Psychiatrie-Reform in Deutschland zurück.
Heute steht den Betroffenen ein hochwertiges
therapeutisch und rehabilitativ ausgerichtetes
Angebot - auch und besonders im ambulanten
Bereich - zur Verfügung. Sozialpflegerische
Dienste, Tageskliniken und Maßnahmen der
Rehabilitation helfen den Betroffenen, in ihren
Alltag zurückzukehren. Aber wie sagt schon
der Volksmund: „Nichts ist so gut, dass es nicht
verbessert werden kann.“ Daran arbeiten wir.
Wir fördern zahlreiche Modellprojekte u.a. zur
besseren Vernetzung zwischen ambulantem und
stationären Bereich. Parallel wurden im Rahmen des Gesundheitsforschungsprogramms
Versorgungsnetze zu ausgewählten neuropsychiatrischen Krankheiten wie Schizophrenie,
Depression, Demenz, Schlaganfall oder Parkinson etabliert.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Bewältigung psychischer Erkrankungen ist die Selbsthilfe. Zusammen mit anderen Betroffenen fällt
der Umgang mit den eigenen Problemen leichter. Deshalb haben wir mit der Gesundheitsreform 2000 die Möglichkeiten der Selbsthilfeförderung ausgebaut.
Aber meine Damen und Herren, wir dürfen
jedoch nicht warten, bis das „Kind in den
Brunnen gefallen ist“. Psychische Gesundheit
ist erreichbar und jeder kann etwas dafür tun!
Die moderne Lebenswelt stellt hohe Anforderungen, die tagtäglich bewältigt werden müssen.
Wir kennen alle das Stichwort von der schnelllebigen Zeit. Wir reden über Stressbelastungen,
Überforderung, Verlust sozialer Bindungen,
gestiegene Mobilität, beschleunigte ökonomische Abläufe. Mobbing, Doppelbelastung durch
Familie und Beruf sind die Probleme der heutigen Zeit.
Damit diese Faktoren die Menschen nicht krank
machen, ist es vor allem notwendig, den einzelnen in seiner seelischen Gesundheit zu unterstützen. Dabei kommt es u.a. darauf an Konfliktfähigkeit zu entwickeln. Hier kann jeder
selbst etwas für sich tun: Probleme mit Freunden oder Partnern zu besprechen hilft, auch
Sport und gesunde Ernährung sind wichtige
Faktoren für die eigene seelische Gesundheit.
Manche Menschen brauchen Unterstützung
durch psychologisches Know-how. Oft genügen
wenige Stunden Psychotherapie, Menschen
gesundheitlich zu stärken, ein positives Selbstwertgefühl aufzubauen und damit die psychosomatische Krankheit in den Griff zu bekommen. Niemand sollte sich scheuen, diese Hilfe
in Anspruch zu nehmen oder andere dazu zu
ermuntern!
Wir haben mit dem Psychotherapeutengesetz
die notwendigen Voraussetzungen für eine qualitativ gesicherte psychotherapeutische Behandlung geschaffen.
Eine Botschaft sollte von diesem Weltgesundheitstag ausgehen: psychische Gesundheit ist
ein wichtiger Teil der Gesundheit insgesamt.
Lassen Sie uns gemeinsam an der Verwirklichung des Ziels – Psychische Gesundheit zu
erhalten und wiederherzustellen - arbeiten! Voraussetzung für mehr Engagement ist Information. Dazu leistet der Weltgesundheitstag in
diesem Jahr einen wichtigen Beitrag.
Und was besonders positiv ist: Wir haben in
diesem Jahr eine Premiere: Zum ersten Mal
findet diese Veranstaltung öffentlich statt. Damit haben nicht nur Fachleute, sondern auch
alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die
Möglichkeit sich Tipps und Informationen rund
um die psychische Gesundheit zu holen.
Dazu möchte ich alle Anwesenden, seien sie als
Professionelle, als Politikerinnen und Politiker
oder als interessierte Bürgerinnen und Bürger
hier, herzlich einladen.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
79
Tagungsberichte
Ergebnisse der Werkstatt-Tagung
„Gesundheitsförderung als öffentliches Handlungsfeld“
am 7. / 8. Dezember 2000 in Bielefeld
Die TeilnehmerInnen der Werkstatt-Tagung
sprechen sich dafür aus, durch gemeinsame,
koordinierte Aktivitäten die öffentliche Sichtbarkeit, Wertschätzung und Wirkung gesundheitsfördernder Aktivitäten in Deutschland im
nächsten Jahr erheblich zu verstärken. Sie verabreden dafür die Bildung einer „Allianz für
Gesundheitsförderung in Deutschland“.
Ziel der „Allianz für Gesundheitsförderung“ ist
es, den Ansatz der Gesundheitsförderung im
Sinne der WHO (Ottawa-Charta für Gesundheitsförderung und Zielsetzungen des Programmes „Gesundheit 21“) im Denken und
Handeln von Politik, Praxis, Wissenschaft,
Wirtschaft und Öffentlichkeit wirkungsvoll und
nachhaltig zu verankern.
Leitperspektive ist die Entwicklung einer
gesundheitsfördernden
Gesamtpolitik
in
Deutschland auf der Ebene des Bundes, der
Länder und der Kommunen, in der die Gesundheitsförderung auch in anderen gesundheitsrelevanten Politikbereichen (Wirtschaft, Finanzen,
Verkehr, Städtebau, Landwirtschaft, Bildung,
Forschung, Arbeit und Sozialpolitik) zu einem
zentralen Beurteilungsmaßstab öffentlicher
Entscheidungen gemacht wird. Besondere Bedeutung hat dabei der Abbau sozial und ökonomisch vermittelter Ungleichheit von Gesundheitschancen.
Die Allianz wird sich an der Diskussion um
Gesundheitsziele in Deutschland aktiv beteiligen und bis zum Herbst 2001 Vorschläge für
ein kooperatives Aktionsprogramm erarbeiten,
das auch mit dem Bundesministerium für Gesundheit, den Gesundheitsministern der Länder,
dem Städte- und Gemeindetag und dem Landkreistag als Beitrag für einen landesweiten Aktionsplan für Gesundheitsförderung entsprechend der Mexiko-Deklaration der Gesundheitsminister vom Juni 2000 abgestimmt werden soll.
80
Die „Allianz für Gesundheitsförderung“ wird
sich als ein offenes Aktionsbündnis organisieren, das die Aktivitäten der Kooperationspartner durch einen Arbeitsausschuss und (nach
Maßgabe entsprechend zur Verfügung gestellter
Fördermittel) durch eine Koordinierungsstelle
bei der Bundesvereinigung für Gesundheit unterstützt. Grundlage bildet eine gemeinsame
Zielvereinbarung, die bis Mitte Januar vom
vorläufigen Arbeitsausschuss erarbeitet und
veröffentlicht wird. Zur Mitwirkung sind alle
Organisationen eingeladen, die die nachfolgend
skizzierten Ziele aktiv unterstützen werden.
Auf der Grundlage der WHO-Programme und
der politischen Zielsetzungen zum Abbau sozial
und ökonomisch bedingter Ungleichheit von
Gesundheitschancen, für eine geschlechts- und
kultursensible Behandlung von Gesundheitsfragen und zur Entwicklung einer nachhaltigen
(„enkelfähigen“) Lebensweise sollen in den
nächsten Jahren vor allem die folgenden Zielkomplexe im Rahmen eines gemeinsamen Aktionsprogrammes bearbeitet werden:
A. Gesundheitsfördernde Umwelten
Wie lassen sich die Umweltbedingungen für
die Menschen gesundheitsfördernd gestalten?
Dieser Handlungskomplex bezieht sich auf
a) ökologische Umweltbedingungen, insbesondere den Umgang mit den grundlegenden Medien Wasser, Boden, Luft sowie besonders auch
b) die Wirkungen der durch Menschen gestalteten Umwelten ihres Alltagslebens, der
Produkte und Produktionsformen ihrer Arbeit, speziell die Qualität ihrer Lebensmittel, der Wohnungs-, Arbeits- und Siedlungsformen und der technischen Mobilität
und Kommunikation.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Tagungsberichte
B. Gesundheitsfördernde Lebensformen
Wie lassen sich die sozialen und kulturellen
Lebensbedingungen gesundheitsfördernd gestalten?
Dieser Handlungskomplex bezieht sich auf
a) persönliche Kompetenzen zu selbstbestimmten nachhaltigen gesundheitsfördernden Lebensweisen in alltäglichen sozialen
Lebensbezügen,
b) soziale Ansätze zur Gesundheitsförderung
in Familien, selbstgewählten Lebens- und
Interessensgemeinschaften, Nachbarschaften und Arbeitsbeziehungen,
c) gesundheitsfördernde „Settings“ und Organisationsentwicklungen in Kindergärten,
Schulen, in der Arbeitswelt und in vielfältigen Arten von Organisationen sowie besonders auch auf
d) die
sozioökonomischen,
rechtlichstrukturellen, informatorischen, materiellen
und sozialkulturellen Voraussetzungen für
bürgerschaftliche
Initiativen
(BürgerInitiativen, ehrenamtliches Engagement,
Selbsthilfegruppen) zugunsten nachhaltiger
gesundheitsfördernder Lebensweisen.
C. Gesundheitsförderndes Gesundheitswesen
Wie lässt sich die Gesundheitsförderung mit
einer salutogenetischen Orientierung in allen
Bereichen des Gesundheitswesens als professionelle Kompetenz und institutionelle Verantwortung verankern?
Dieser Handlungskomplex bezieht sich auf
a) die Aus-, Fort- und Weiterbildung der unterschiedlichen Berufe im Gesundheitswesen,
a) die institutionellen Organisationsformen der
Krankenversorgung, der Pflege und Rehabilitation, der Gesundheitsbildung und des
öffentlichen Gesundheitsschutzes sowie
b) die ökonomischen, rechtlich-strukturellen
und informatorisch-qualifikatorischen Voraussetzungen für eine entsprechende Praxis in allen Bereichen des Gesundheitswesens.
Für die praktische Bearbeitung dieser Zielberei-
che sollen „Ziel-Patenschaften“ eröffnet werden. D. h. einzelne Organisationen mit spezifischer Kompetenz und Bereitschaft übernehmen
eine unterstützende und koordinierende Verantwortung für die systematische Bearbeitung
von Teilbereichen des kooperativen Aktionsprogrammes, sorgen für die notwendigen Ressourcen und ermöglichen eine aktive Beteiligung der Partner der Allianz für Gesundheitsförderung.
Parallel läuft die Entwicklung von methodischen „Werkzeugen“ und Infrastrukturen, für
die bereits die folgenden Zielpatenschaften angeboten wurden:
a) Koordinierendes Sekretariat: Bundesvereinigung für Gesundheit (Prümel-Philippsen)
b) Fonds-Bildung und Stiftung: Gemeinnützige Treuhandstelle der GLS-Bank (Meier,
Nikolei)
c) Lokale Infrastrukturen, Gesundheitshäuser:
BAG Gesundheitshäuser der GesundheitsAkademie (Hölling)
d) Gesundheitsverträglichkeitsprüfungen
(GVP): Bereich Umwelt und Gesundheit an
der Fakultät für Gesundheitswissenschaften
der Universität Bielefeld und am LÖGD
NRW (Fehr)
e) Berichterstattung zur Gesundheits- und
Lebensqualität im kommunalen Kontext:
Deutscher Verband für Gesundheitswissenschaften
f) Verfahren zur Formulierung von Gesundheitszielen, insbesondere zur Formulierung
von Zielen zum Abbau sozial ungleicher
Gesundheitschancen: Gesundheit Berlin e.
V. (Luber, Geene)
Diese Liste soll fortlaufend ergänzt werden. Ein
wichtiges gemeinsames Werkzeug ist dabei eine
übersichtliche, internetbasierte Kommunikationsmöglichkeit.
Die GesundheitsAkademie stellt dafür ihre
Webseite zur Verfügung (www.gesundheits.de)
und wird sich mit anderen Kooperationspartnern der Allianz um den Aufbau einer gemein-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
81
Tagungsberichte
samen Web-Plattform für das kooperative Aktionsprogramm bemühen.
Ein Arbeitsausschuss zur Koordination der
weiteren Vorbereitung einer gemeinsamen Zielvereinbarung und der Start-Tagung im März
(bis zum 15. 1. Basis-Papier für die Mitgliedschaft in der Allianz, am 22. -24. März StartTagung der Allianz) besteht aus den folgenden
Personen:
€
Marianne Brieskorn-Zinke (DBfK)
€
Eberhard Göpel (GesundheitsAkademie)
€
Günter Hölling (GesundheitsAkademie)
€
Frank Lehmann (Bundes-Ärztekammer)
€
Uwe Prümel-Philippsen (Bundesvereinigung für Gesundheit)
€
Maximilian Rieländer (Berufsverband
Deutscher Psychologinnen und Psychologen)
€
Beate Robertz-Grossmann (Bundesvereinigung für Gesundheit)
€
Rainer Steen (DGGS) für redaktionelle
Mitarbeit
Als koordinierende Ansprechpersonen fungieren
U. Prümel-Philippsen und G. Hölling.
Die Beiträge und Ergebnisse der WerkstattTagung sollen so rasch wie möglich veröffentlicht werden. Die Redaktion und Publikation
erfolgt über die Geschäftsstelle der GesundheitsAkademie. Als Redaktionsschluss wurde
der 15. Januar verabredet.
Die von Staatssekretär E. Jordan übermittelte
Nachricht, das BMG plane für den Herbst 2001
einen Präventions-Kongress, und die Einladung
zur Beteiligung an den Diskussionen über
Gesundheitsziele wird ausdrücklich begrüßt.
Die Allianz geht davon aus, dass die Planungen
des kooperativen Aktionsprogrammes 2002 –
2005 in diesem Rahmen öffentlich präsentiert
und diskutiert werden können.
Die Bundesvereinigung für Gesundheit wird
gebeten, möglichst rasch einen Antrag beim
BMG auf finanzielle Unterstützung der notwendigen Koordinationsleistungen im Zusammenhang mit der Arbeit der ‚Allianz für
Gesundheitsförderung’ – insbesondere als Vorbereitung für eine Ergebnispräsentation Ende
2001 – zu stellen.
Bericht über die Start-Tagung der „Allianz für Gesundheitsförderung”
am 23./24. März 2001 in Soest / Westfalen
1. Die Veranstaltung hatte das Ziel, Handlungsschwerpunkte und Organisationsformen
für gemeinsame Aktivitäten der Allianz für
Gesundheitsförderung zu erörtern und Entscheidungen zur weiteren Vorgehensweise zu
treffen.
Grundlage waren die Ergebnisse der WerkstattTagung vom 07. / 08. 12. 2000 in Bielefeld und
ein auf dieser Grundlage erarbeitetes Positionspapier der Allianz, dessen Entwurf mit der Einladung verschickt worden war.
2. Zur Tagung in Soest waren VertreterInnen
von mehr als 50 Organisationen erschienen, u.
82
a. auch zwei Mitarbeiterinnen des Bundesministeriums für Gesundheit.
3. Eingeleitet wurde die Tagung durch
Vorsitzenden der Bundesvereinigung für
sundheit e.V., Herrn Dr. Hans-Peter Voigt
ein Grußwort der Bundesministerin für
sundheit, Frau U. Schmidt.
den
Geund
Ge-
4. Herr Prof. Dr. Eberhard Göpel gab für die
GesundheitsAkademie danach einen Überblick
zur Entwicklung der Allianz-Idee. Er bezog
sich dabei auf
€
die programmatischen Initiativen der WHO
seit der Veröffentlichung der Ottawa-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Tagungsberichte
Gesundheitshandelns für alle Lebensphasen,
Charta zur Gesundheitsförderung im Jahre
1986;
Intersektorale Kooperation und „ZielPatenschaften” zur Entwicklung wirkungsvoller öffentlicher Handlungsmöglichkeiten.
€
die Entwicklung der verschiedenen PraxisNetzwerke zur Gesundheitsförderung seit
der
Bildung
des
Gesunde-StädteNetzwerkes 1989;
€
€
die Bemühungen, die Gesundheitsförderung
auch im Sozialgesetzbuch als Aufgabe der
Krankenkassen zur verankern (§ 20 SGB
V);
€
die Bemühungen, auf lokaler Ebene tragfähige Infrastrukturen für die Gesundheitsförderung zu entwickeln, („BrückenInstanzen”, Gesundheitshäuser, Gesundheitskonferenzen, Fonds für Gesundheitsförderung);
5. In einer Diskussionsrunde über das von
einer Arbeitsgruppe im Januar erarbeitete Positionspapier, mit dem potentielle Akteure zur
Mitwirkung in der Allianz aufgefordert werden
sollten, wurden die folgenden Einschätzungen
geäußert:
€
€
€
die Erklärung der Gesundheitsminister vom
5. Juni 2000 in Mexiko zur Entwicklung
von landesweiten Aktionsplänen zur
Gesundheitsförderung, die auch vom deutschen Gesundheits-Ministerium unterzeichnet wurde;
€
Das Positionspapier kennzeichnet die Zielsetzungen der Allianz in einer allgemeinen
Form. Es bietet damit zwar einen geeigneten internen Verständigungsrahmen für die
beteiligten Organisationen, ist aber für die
öffentliche Werbung für die Allianz in der
vorliegenden Form noch nicht hinreichend
geeignet.
€
Für eine Überarbeitung / Weiterentwicklung in Richtung auf ein öffentliches Informationspapier erscheinen folgende Veränderungen sinnvoll:
den geringen Stellenwert, den die Gesundheitsförderung gegenwärtig in der Politik
von Bund, Ländern und Gemeinden hat und
die daraus resultierende Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Initiative, die vor allem von nicht-staatlichen Organisationen
getragen werden müsste;
die in Bielefeld am 07./08.12.2000 erzielte
Übereinstimmung, dass eine „Allianz für
Gesundheitsförderung in Deutschland” mit
dem Ziel gebildet werden sollte, die öffentliche Sichtbarkeit, Wertschätzung und
Wirkung gesundheitsfördernder Aktivitäten
in Deutschland zu verstärken.
Als übergeordnete gemeinsame Zielsetzungen
waren in Bielefeld hervorgehoben worden:
€
Abbau sozial und ökonomisch bedingter
Ungleichheit von Gesundheitschancen,
€
Entwicklung einer nachhaltigen („enkelfähigen”) Lebensweise,
€
Entwicklung einer geschlechts- und kultursensiblen Behandlung von Gesundheitsfragen,
€
Förderung kompetenten selbstbestimmten
a) Kürzung
b) Konkretion: Wer sind wir?, Was wollen
wir?, Wie wollen wir das erreichen?,
Wie können sich InteressentInnen beteiligen?
€
Deutlich ist allerdings, dass in diesem Stadium der Beratungen zur Ausgestaltung der
Allianz-Entwicklung die Voraussetzungen
für eine konkretere Festlegung von einzelnen Aktivitätsbereichen noch nicht gegeben
sind.
Vereinbarung:
Es soll von der Koordinierungsgruppe eine
überarbeitete Fassung erstellt werden, die zunächst für die externe Information genutzt werden kann, bis über den Organisationsrahmen
der Allianz endgültig entschieden ist.
6. Um mögliche Formen der Zusammenarbeit
innerhalb der Allianz zu konkretisieren, wurden
anschließend in vier Arbeitsgruppen für verschiedene Lebensabschnitte Ansätze für Maß-
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Tagungsberichte
nahmen der Gesundheitsförderung und Schlussfolgerungen für die Arbeit der Allianz erörtert.
Die Gruppenbildung bezog sich auf die folgenden Lebensphasen:
€
Kinder und Jugendliche
€
Erwachsene mit dem Fokus Berufsbelastungen und Doppel- und Dreifachbelastungen (Familie, Partnerschaft, Angehörige)
€
Erwachsene unter außerberuflichen Aspekten
€
SeniorInnen.
In den Arbeitsgruppen wurden unterschiedliche
Vorgehensweisen gewählt, um die gemeinsamen
Handlungsmöglichkeiten auszuloten. Diese
Diskussionsrunde hatte in der begrenzten Zeit
für die Beteiligten vor allem eine Sensibilisierungsfunktion im Hinblick auf die Anforderungen einer systematischen Zusammenarbeit.
Die folgenden Anforderungen wurden dabei
hervorgehoben:
a) Übersicht über den jeweiligen Handlungsbereich erstellen
b) Identifikation der vorwiegenden Problemstellungen
c) Erarbeitung einer salutogenetischen Orientierung
d) Konkretion von Zielsetzungen
e) Entwicklung von Zielstrategien und einer
Prozess-Orientierung
f)
Qualitätsmanagement
g) Dokumentation und Öffentlichkeitsarbeit
Für derart komplexe Projektentwicklungen sind
eine ausreichende Projektförderung und ein
hauptamtliches Projektmanagement unerlässlich.
Fragen einer hinreichenden finanziellen Förderung (Stichwort: ZukunftsFonds Gesundheitsförderung), einer hinreichenden Qualifizierung
(Stichwort: Professionalisierung) und einer
wirksamen Koordination (Stichwort: Organisation der Allianz) wurden in diesem Zusammenhang behandelt.
84
7. Zur Strukturierung der Allianz-Arbeit trug
Prof. Göpel am Freitagabend anhand einer
Übersicht die bisherigen Überlegungen zur
Gliederung der Zusammenarbeit vor. Einigkeit
bestand, dass der Fokus konkreter Maßnahmen
der Gesundheitsförderung auf der Ebene der
Kommunen zu lokalisieren sei:
Dort besteht in den nächsten Jahren die Herausforderung darin, die notwendigen Ressourcen
und Handlungsmöglichkeiten für wirkungsvolle
Maßnahmen der Gesundheitsförderung zu entwickeln.
Kristallisationskern können das GesundeStädte-Netzwerk, Lokale Agenda-Prozesse oder
die Arbeit von Umwelt- und Gesundheitszentren
sein. Der Ausbau einer lokalen Infrastruktur,
wie sie von der Bundesarbeitsgemeinschaft der
Gesundheitshäuser vorgeschlagen wird, hat in
diesem Zusammenhang eine große Bedeutung.
Entsprechend der gegliederten politischen Verantwortung in Deutschland sollten Organisationsansätze auf der Landesebene (Landesvereinigungen für Gesundheit) und der Bundesebene
(Bundesvereinigung für Gesundheit) neben den
jeweils eigenen Steuerungs- bzw. Koordinierungsaufgaben auch eine subsidiäre Funktion
für die Entwicklung kommunaler Infrastrukturen (Gesundheitshäuser, Gesundheitskonferenzen, Bürgerstiftungen „Umwelt und Gesundheit”, „Community-Campus-Partnerships” mit
regionalen Hochschulen für Gesundheit, Gesunde-Städte-Projekte) wahrnehmen.
Auf der europäischen Ebene bietet sich eine
aktive Mitarbeit in der Internationalen Union
für Gesundheitsförderung und -erziehung
(IUHPE) und in der European Public Health
Alliance (EPHA) an, in der Personen aus
Deutschland bisher kaum vertreten sind.
Die Allianz könnte dabei auf allen politischen
Ebenen als NGO-Vertretung wirksam werden
und dadurch ihren Einfluss auf die Entwicklung
einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik in
Deutschland und zunehmend auch in Europa
verstärken.
Sie würde dadurch auch ein Beispiel für eine
systematische Zusammenarbeit zwischen den
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Tagungsberichte
politischen Ebenen von Kommunen, Ländern
und Bund geben, das als Vorbild für die politisch Verantwortlichen in diesen Bereichen
dienen könnte.
Das angestrebte Aktionsprogramm für die Jahre
2002 - 2005 sollte sich daher auch auf die jeweiligen Zuständigkeiten im öffentlichen Bereich beziehen.
Eine zentrale Bedeutung hat die Bildung eines
entsprechend
gegliederten
ZukunftsFonds
Gesundheitsförderung, der aus den folgenden
Quellen gespeist werden könnte:
Form eine transparente Übersicht erstellt werden könnte, was bereits wo durch wen im Bereich der Gesundheitsförderung in Deutschland
unternommen wird und in welcher Form „Modelle einer guten Praxis” dokumentiert und
öffentlich zugänglich gemacht werden könnten.
Als prioritär wurde die Entwicklung eines
„Gesundheitsförderungs-Atlas” in der Form
einer „Landkarte der Gesundheitsförderung in
Deutschland” eingestuft. Die Zuständigkeit für
ein entsprechendes Projekt wurde bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
gesehen, die darauf angesprochen werden soll.
Der „Vorschlag für ein kooperatives Aktionsprogramm für Gesundheitsförderung in
Deutschland” der GesundheitsAkademie mit der
Orientierung an den fünf Handlungsebenen der
Ottawa-Charta wurde zur Kenntnis genommen,
konnte aber in der begrenzten Zeit nicht ausreichend diskutiert werden.
a)
Zuweisungen aus dem Bundeshaushalt in
Höhe von 10 Prozent des Tabak- und Alkoholsteuer-Aufkommens,
b)
Zustiftungen von privaten Spendern zur
Unterstützung
von
GemeinwohlInitiativen,
c)
zweckgebundene Gemeinschafts-Beiträge
der Sozialversicherungs-Träger, speziell
der Krankenkassen nach § 20 SGB V.
Er dient zum gegenwärtigen Zeitpunkt als Material für weiterführende Überlegungen im Hinblick auf das angestrebte Aktionsprogramm
2002 - 2005.
Weitere Bausteine der Allianz-Aktivitäten können durch eine systematische Fort- und Weiterbildung, eine Zusammenarbeit mit interessierten
Hochschulen bei Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten und den Aufbau einer internetbasierten Informations-Plattform im Zusammenhang mit dem von der Bundesvereinigung
für Gesundheit koordinierten Projekt AFGIS
sowie des Gesundheitsinformationsnetzes der
GesundheitsAkademie bilden.
Als wichtig erschien es, Praxis mit wissenschaftlicher Begleitung sowie mit Fort- und
Weiterbildung in Verbindung zu bringen. Das
Konzept des „Qualifizierungs-Netzwerkes” der
GesundheitsAkademie entspricht diesem Vorhaben.
Auch eine gemeinsame Zeitschrift könnte einen
wesentlichen Beitrag zur Entwicklung öffentlicher Wirksamkeit und interner Kommunikation
leisten.
8. Am Samstagmorgen wurden zur Erörterung
der künftigen Arbeits- und Organisationsformen
der Allianz zwei parallele Arbeitsgruppen gebildet, die sich mit Fragen der inhaltlichen Projektplanungen und den Organisations- und Finanzierungsformen beschäftigten.
In der ersten Gruppe wurde zunächst ausführlich über die Frage gesprochen, in welcher
Auch in der Arbeitsgruppe zur Organisationsentwicklung wurde die Notwendigkeit einer
systematischen Bestandsaufnahme betont.
Zur Unterstützung der Kommunikation und
Information sollen möglichst rasch eine Informations-Datenbank und eine Internet/IntranetPlattform für die Allianz geschaffen werden.
Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit (Zeitschrift, Broschüre, Internet-Homepage) wurden
als dringlich eingestuft, um weitere Organisationen zur aktiven Mitwirkung zu gewinnen und
die interessierte Öffentlichkeit zu informieren.
Eine finanzielle Unterstützung der KernAktivitäten durch eine öffentliche Förderung
wurde als dringlich bezeichnet. Perspektivisch
soll der ZukunftsFonds Gesundheitsförderung
für eine angemessene finanzielle Absicherung
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Tagungsberichte
der Allianz-Aktivitäten sorgen.
Kurzfristig ist aus Sicht der TeilnehmerInnen
das Bundesministerium für Gesundheit im Zusammenhang mit der Mexiko-Erklärung die
zuständige Instanz, um den von der Allianz
begonnenen Verständigungsprozess zu unterstützen.
Es wurde bedauert, dass über den ZuschussAntrag für die Einrichtung der Koordinierungsstelle bei der Bundesvereinigung für Gesundheit
vom Januar 2001 noch nicht entschieden wurde.
Frau Miesala-Edel vom BMG wurde gebeten,
im Ministerium auf die Dringlichkeit einer derartigen Unterstützung für den Allianz-Prozess
hinzuweisen, der ja auch ausdrücklich als Beitrag zur Entwicklung des landesweiten Akti-
86
onsprogramms des Ministeriums angeboten
wurde.
Seitens der Organisationsgruppe wurde vorgeschlagen, über die formelle Organisationsbildung der Allianz erst zu einem späteren Zeitpunkt im Herbst 2001 im Zusammenhang mit
der Festlegung von Arbeitsschwerpunkten zu
entscheiden und zunächst mit einem Koordinationsgremium und den beiden Kontaktadressen
fortzufahren.
Da der in Bielefeld beschlossene Prozess der
Partner-Werbung noch nicht wirkungsvoll begonnen wurde, soll dieser in den nächsten Monaten auf der Grundlage eines überarbeiteten
Positionspapiers erfolgen.
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Tagungsankündigungen
TAGUNGSANKÜNDIGUNGEN
wwww.ACE-2001.de
19.09.2001
Workshop Gesundheitsförderung § 20 SGB
V - Anspruch und Umsetzung einer sozialkompensatorischen Prävention, Wissenschaftszentrum Berlin. Eine gemeinsame Veranstaltung von Gesundheit Berlin e.V., der AG
Public Health des Wissenschaftszentrums und
des Berliner Zentrums Public Health (Teilnahmegebühr 20 DM).
20.-22.09.2001
Wissenschaftliche Jahrestagung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung, Landau.
Themen: Konflikte in der Beratung, Familienkonflikte, Konflikte in der Schule, Konfliktfeld
Jugendhilfe. Information: Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung, Herrnstr. 53, 90763
Fürth, Tel.: 0911/ 977140/745497, e-mail:
[email protected]
22.-26.09.2001
XXI Congress of the International Association for Suicide Prevention, Chennai, India,
Kontakt: IASP, Congress Scretariat, #25 Ranjith Road Kotturpuram, Chennai, 600085 Tamil Nadu India. Tel.: +914 444 703 12; Fax:
+91444473611; E-Mail: [email protected];
Internet: iasp.org.
27.09.2001
Soziale Arbeit auf dem Weg zur Marktwirtschaft? Veranstalter: Arbeitskreis Gemeindenahe Gesundheitsversorgung (AKGG) e.V.,
Anmeldung und Informationen: Petra Gerlach,
Tel. 0561-773396, e-mail: [email protected]
18.-19.10.2001
Internationale Konferenz zu Belastungen in
der Kindheit und Gesundheit im Erwachsenenalter, Mainz. Konakt: Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Untere
Zahlbacherstr. 8, 55131 Mainz, Tel:
+496131176742, Fax: +491631176688; EMail:
[email protected];
Internet:
23.-24.11.2001
Familie und Gesundheit: Medizinische, Psychologische, Juristische, ökonomische und
soziale Aspekte Universität Klagenfurt. Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Interdisziplinäre Familienforschung (ÖGIF) in Kooperation mit der Gesellschaft zur Förderung
der Kinder- und Jugendneuropsychiatrie in
Kärnten. Information: Abteilung für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters, St.
Veiterstr. 47, 9020 Klagenfurt, Tel. +43-53822510, Fax: +43 -538-23019, e-mail:
[email protected].
11.01.-12.01.2002
18. Hamburger Symposium zur Methodologie der Sozialpsychologie: Sozialpsychologie
politischer Prozesse. Kontakt. E. Witte, C.
Bleich, Universität Hamburg, Von-Melle-Park
6, 20146 Hamburg, Tel: +49 401234109; EMail: [email protected]
19.02.-22.02.2002
Psychologische Konstruktionen – Politiken
der Erkenntnis, Berlin. Kontakt: Neue Gesellschaft für Psychologie, Habelschwerdter Allee
45, 14195 Berlin, email: [email protected], url: www.fu-berlin.de/ngfp-kongress
23.02.-27.02.2002
14. Kongress für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Beratung, Berlin, Kontakt:
DGVT, Neckarhalde 55, 72070 Tübingen, Tel:
+497071943494; Fax: +497071943435; EMail: [email protected]; Internet: www.dgvt.de
23.08.-27.08.02
Annual Meeting of the American Psychological Association, Chicago, Kontakt: APA, 750
First Str NE Washington DC 20002-4242; Tel:
+12023366020; Fax: + 1 202 336 5956
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Aus Vereinen und Verbänden
AUS VEREINEN UND VERBÄNDEN
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Wegweiser der Bundeszentrale neu aufgelegt
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat soeben ihren bewährten Gesundheitswegweiser in dritter, aktualisierter und erweiterter Auflage herausgegeben. Er beschreibt auf
rund 600 Seiten 210 Institutionen (darunter den
BDP) und sechs Bereiche, die für die Gesundheitsförderung und Prävention Informationen
und Unterstützung bieten. Der Wegweiser lässt
sich vielfältig nutzen, z.B. bei der Suche nach
Kooperationspartnern, der Beschaffung von
Medien, bei der Beratungsarbeit, der Suche
nach Dozenten für Veranstaltungen und zur
Entwicklung von Maßnahmen durch Hinweise
auf vorhandene Konzepte und Erfahrungen. Die
Publikation kostet 36 DM und ist erhältlich
beim Fachverlag Peter Sabo, Fax 06130/7971.
e-mail: [email protected]
Aus dem BDP
Sektion „Gesundheits-,Umwelt-, Schrift- Psychologie“
Aktivitäten der Krankenkassen zur primären Prävention –Kooperationsmöglichkeiten von Psychologlnnen
Über die Leitfäden der Spitzenverbände der
Krankenkassen zur Umsetzung des § 20 SGB V
für primäre Prävention, betriebliche Gesundheitsförderung und Selbsthilfeförderung wurde
in Report Psychologie 9/2000 berichtet; die
Leitfäden sind (als PDF-Datei) auf den Fachbereichsseiten zugänglich (über www.gesundheitpsychologie.de/gus-bdp/gesundheitspsychologie/news.htm).
Die Aktivitäten der Krankenkassen in diesen
Feldern laufen langsam an. Während die Bundesverbände der AOK, BKK und IKK sowie
die Hauptverwaltungen der BEK, DAK und TK
meist Richtlinien und Handlungsempfehlungen
geben, sind die jeweiligen Landesverbände/vertretungen meist für die Umsetzung zuständig.
Primäre Prävention
Zur Durchführung allgemeiner Präventionsmaßnahmen für Stressreduktion/Entspannung
88
und Suchtprävention suchen Bundes- und Landesverbände der Krankenkassen aktiv nach
Diplom-Psychologlnnen mit entsprechenden
Zusatzqualifikationen, z.B. durch Rundbriefe
an Psychologlnnen, durch telefonische Anfragen beim BDP aufgrund der von der Fachbereichsleitung versandten Kooperationsangebote
an die Krankenkassen. Zusatzqualifikationen
können z.B. sein: Kursleiter-Schulungen für
spezifische
Stressbewältigungs-Programme
(z.B. „Gelassen und sicher im Stress“ bei der
DPA), Anerkennung als Kursleiter für Entspannungsverfahren durch die Fachgruppe
Entspannungsverfahren der Sektion Klinische
Psychologie, Weiterbildung in Verhaltenstherapie für psychologische Psychotherapie, KVZulassung für Verhaltenstherapie, KursleiterSchulung oder viel berufliche Erfahrung für
Nichtrauchertrainings, berufliche Erfahrungen
im Suchtbereich. Als Zusatzqualifikation zur
Durchführung solcher Präventionskurse ist es
nicht notwendig, das Fortbi1dungscurriculum
Psychologische Gesundheitsförderung“ zu absolvieren.
Psychologlnnen, die Präventionskurse bei
Krankenkassen anbieten wollen oder für Teil-
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Aus Vereinen und Verbänden
nehmer ihrer Präventionskurse eine Kostenerstattung bei Krankenkassen erwirken wollen,
wird die direkte Kontaktaufnahme mit örtlichen
Geschäftsstellen oder Landesvertretungen der
Krankenkassen empfohlen.
Die Krankenkassen erarbeiten gegenwärtig
Verfahren für die Dokumentation und Erfolgskontrolle von Präventionsmaßnahmen; beim
AOK-Bundesverband ist dafür die uns bekannte
Dipl.-Psych. Karin Schreiner-Kürten zuständig.
Infodienst Gesundheitspsychologische Leistungen
Die Fachbereichsleiturig plant den Aufbau
eines
datenbankähnlichen
„lnfodienstes
Gesundheitspsychologische Leistungen“ für
Psychologlnnen zur Veröffentlichung ihrer
(nicht-heilkundlichen) Leistungsangebote zur
Gesundheitsförderung, Prävention, Rehabilitation und Selbsthilfeförderung mit einer Zugänglichkeit über das Internet. Damit sollen vor
allem auch Krankenkassen die Möglichkeit
erhalten,
sich
über
Adressen
von
Psychologlnnen mit entsprechenden Angeboten
zu informieren. Interessentinnen wenden sich
zwecks Zusendung eines Formulars (per Fax
oder Mail) bitte an: Maximilian Rieländer, Fax
06078/74244,
Email:
[email protected]
Betriebliche Gesundheitsförderung
Das Feld der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) ist ein Berufsfeld für
Psychologlnnen mit ABO-psychologischer und
gesundheitspsychologischer Orientierung. Dieses Berufsfeld der BGF wird von der Sektion
ABO-Psychologie, dort seit vielen Jahren vom
Arbeitskreis „Psychologen im Arbeitsschutz“,
und vom Fachbereich Gesundheitspsychologie
gemeinsam berufspolitisch unterstützt; die
Fachbereichsleitung empfiehlt Psychologlnnen,
die im Feld der BGF berufstätig und berufspolitisch tätig sein wollen, im genannten Arbeitskreis mitzuarbeiten, und will Aktivitäten dieses
Arbeitskreises unterstützen. Ansprechpartner
dafür ist Herr Schmöle (Anschrift: RWERhein-Braun AG, T13, Betriebspsychologie,
Stützgesweg
2,
50935
Köln,
Tel.
0221/48020281). Ein nächsten Treffen des AK
ist zum 1.3.2001 in Köln geplant.
Weiterentwicklung von Präventionsleistungen
Zur Weiterentwicklung von Präventionsleistungen haben die Krankenkassen eine „Beratende
Kommission der Spitzenverbände der Krankenkassen für Primärprävention und betriebliche
Gesundheitsförderung“ eingerichtet. Zu dieser
Kommission gehören Vertreter folgender Organisationen: Sachverständigenrat für die“ Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Bundesvereinigung für Gesundheit, Bundesanstalt
für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und
Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften. Über die Bundesvereinigung für
Gesundheit bzw. dessen Geschäftsführer Herrn
Prümel-Philippsen ist auch der BDP als BfGeMitgliedsverband vertreten; ein regelmäßiger
Kommunikationsaustausch der Fachbereichsleitung mit Herrn Prümel-Philippsen besteht.
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT)
27.02. – 02.03.2002
16.10. – 19.10.2002
Seminare für juristische, psychosoziale und
andere Berufe
Mediation für Familien, Information: Hafenweg
26b, 48155 Münster, Tel. 0251-55485, Fax: /55623, email: [email protected]
19.06. – 22.06.2002
Mediations-Werkstatt Münster
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Aus Vereinen und Verbänden
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Aus Vereinen und Verbänden
Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland (AGD)
Positionspapier Frühjahr 2001
1. Wie in vielen anderen Regionen der Erde ist
auch in Deutschland die Bevölkerung einer
Vielzahl gesundheitlicher Belastungen ausgesetzt, die durch die Gesamtheit unserer individuellen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse hervorgerufen und / oder verstärkt werden. Beispiele dafür sind die Wiederkehr der
alten und das Auftreten völlig neuer Infektionskrankheiten, die zahlreichen Krisen und Skandale im Zusammenhang mit unserer Ernährung
oder die Gefährdung unserer Umwelt durch
unvorsichtigen, unverantwortlichen oder gar
illegalen Umgang mit Schadstoffen aller Art.
Hinzu kommen die in der Regel von Menschen
zu verantwortenden oder mitverursachten sogenannten Umweltkatastrophen sowie kriegerische Auseinandersetzungen, in die auch Mitteleuropäer (wieder) zunehmend einbezogen sind.
Zusätzlich ist die Bevölkerung durch Gesundheitsrisiken betroffen, die einzelne BürgerInnen
durch einen gesundheitsbewussten Lebensstil
verhindern oder vermindern können.
„Gesundheit für alle“ – als Zielkatalog der
Weltgesundheitsorganisation (WHO), in den die
richtungweisenden Dokumente von Ottawa
(1986), Jakarta (1998) und zuletzt Mexiko City
(2000) einfließen – ist zu einem umfassenden
(gesundheits-)politischen Auftrag geworden.
Dieser erfordert neuartige und ungewöhnliche
Partnerschaften, Kooperationen oder Allianzen,
und er lässt sich nur durch die gemeinsame
Anstrengung vieler Fachleute, Berufsgruppen,
Wissenschaftler, Praktiker, gesellschaftlicher
Interessengruppen und Instanzen, privatwirtschaftlicher Unternehmen, staatlicher Stellen
und nichtstaatlicher Organisationen erfolgversprechend bearbeiten. Allein in einem breiten
Arbeitsbündnis lassen sich gesellschaftliche
Lösungen für die komplexen gesundheitlichen
Probleme der Bevölkerung finden, deren Zusammenhang auch mit Fragen der sozialen Benachteiligung, geschlechtsspezifischen Aspekten und/oder (inter)kulturellen Besonderheiten
zweifelsfrei erwiesen ist.
Viele nichtstaatliche Organisationen in
Deutschland, die für die „Gesundheitsförderung“ der Bevölkerung arbeiten, wissen um
diese Zusammenhänge und Notwendigkeiten
seit langem. Sie wollen zukünftig noch nachdrücklicher und gemeinsam an der Verbesserung der „Öffentlichen Gesundheit“ (Public
Health) arbeiten. Dazu initiieren sie die Bildung
einer breiten, bundesweiten „Allianz für
Gesundheitsförderung in Deutschland (AGD)“.
In ihr können alle namhaften großen und kleinen Organisationen, Institutionen, Verbände,
Gruppen und Unternehmen in Form einer „konzertierten Aktion“ ihr Wissen, ihre Kompetenzen und ihre Ressourcen zusammenschließen,
um für komplexe Probleme vernetzte Lösungsansätze zu erarbeiten – und umzusetzen.
2. Die „Allianz für Gesundheitsförderung in
Deutschland (AGD)“ versteht sich als offenes
Arbeitsbündnis all derer, die sich ausdrücklich
bereitfinden, an der gemeinsamen Bewältigung
der gesundheitlichen Herausforderungen mitzuwirken.
Die „Allianz“ will „Gesundheit für alle“ – im
Sinne der WHO – als Zielsetzung „Öffentlicher
Gesundheit“ im Denken und Handeln von Politik, Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit wirkungsvoll und nachhaltig verankern.
Sie will aktiv zur Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik in Deutschland
beitragen: Auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen soll Gesundheitsförderung in allen Politikbereichen zu einem unverzichtbaren Maßstab bei der Beurteilung öffentlicher Entscheidungen gemacht werden.
Die „Allianz“ formuliert den Anspruch,
€
Transparenz zum Wissensstand, zur
Reichweite der verfügbaren Kompetenzen,
zu bereits vorhandenen Ressourcen und
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91
Aus Vereinen und Verbänden
zum Ausmaß der anzustrebenden Bedingungen herzustellen;
€
Prioritäten bezüglich einer zukünftigen
Bewältigung von gesundheitlichen Herausforderungen und Problemen festzulegen;
€
Ressourcen bei der konzeptionellen und
praktischen Bearbeitung dieser Herausforderungen und Probleme zu bündeln – also
arbeitsteilig und komplementär vorzugehen;
€
€
€
Neue Partnerschaften und neue Finanzierungsmöglichkeiten für Prozesse der „Öffentlichen Gesundheit“ zu finden und zu
stabilisieren - die auch in der JakartaDeklaration der WHO als unverzichtbare
Bausteine künftiger Gesundheitspolitik definiert sind.
Verbesserung von ökologischen und technikvermittelten Lebens- und Umweltbedingungen:
-
ökologische Umweltbedingungen, insbesondere Wasser, Boden, Luft, sowie
gesunde Ernährungsmöglichkeiten,
-
technikvermittelte Umweltbedingungen
des Alltags- und Arbeitslebens,
-
Gesundheitsverträglichkeit von Produktionsformen und Produkten;
Verbesserung sozial-kultureller
und Umweltbedingungen:
-
-
92
€
Öffentliche Aufmerksamkeit und öffentliches Interesse, insbesondere politisches Interesse zu wecken – und zu stimulieren;
sowie
3. Die „Allianz für Gesundheitsförderung in
Deutschland (AGD)“ will ihr Wirken inhaltlich
vorrangig an drei Themen- und Arbeitsfeldern
ausrichten:
€
-
sozioökonomische,
rechtlichstrukturelle, informatorische, materielle
und sozialkulturelle Voraussetzungen
für
bürgerschaftliche
Initiativen
(Selbsthilfe, ehrenamtliches Engagement, Bürger-Initiativen) zugunsten
nachhaltiger gesundheitsfördernder Lebensweisen;
Stärkung von Motivation und persönlicher
Kompetenz der/des einzelnen Bürgerin/Bürgers:
-
selbstbestimmte,
nachhaltige
und
gesundheitsbewusste Lebensstile in den
alltäglichen Lebenszusammenhängen,
-
aktive Beteiligung an der kontinuierlichen Verbesserung von Lebens- und
Umweltbedingungen.
Zur angemessenen Bearbeitung und Verbreitung dieser Themenfelder wird sich die „Allianz“ auch der neuen digitalen Informationsund Kommunikationsmöglichkeiten bedienen
und hierbei die nationalen und internationalen
Standards berücksichtigen, die vom „AktionsForum
GesundheitsInformations-System
(AFGIS)“ - mit Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit – erarbeitet werden.
4. Im Hinblick auf die in Mexiko City erfolgte
Beschlussfassung von 80 Gesundheitsminister/innen, darunter auch Deutschland, wird die
„Allianz“ Bemühungen unterstützen, mittelfristige Aktionspläne zu entwickeln. Sie können in
prioritären gesundheitsförderlichen Handlungsfeldern Planungssicherheiten schaffen und kooperatives Vorgehen sichern.
Lebens-
soziale Ansätze zur Gesundheitsförderung in Familien, selbstgewählten Lebens- und Interessensgemeinschaften,
Nachbarschaften und Arbeitsbeziehungen,
gesundheitsfördernde „Settings“ und
Organisationsentwicklung in Kindertageseinrichtungen, Schulen, in der Arbeitswelt und in anderen Organisationen,
Die „Allianz“ beabsichtigt eine enge Zusammenarbeit vor allem mit
€
dem Gesunde-Städte-Netzwerk und anderen
„Settings“-Netzwerken,
€
den von den Spitzenverbänden geförderten
Projekten zum Thema „Patientenberatung“,
€
dem von der Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und –gestaltung e.V.
(GVG) moderierten Arbeitsausschuss „Nationale Gesundheitsziele“ sowie
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Aus Vereinen und Verbänden
€
kompetenten Arbeitsgruppen zu den Themenfeldern „Soziale Benachteiligung / Armut und Gesundheit“ und „Nachhaltigkeit“
in Deutschland.
Zur organisatorischen Strukturierung ihrer
Arbeit schlägt die „Allianz“ vor,
€
eine Koordinierungsstelle aus Projektmitteln des BMG bei der Geschäftsstelle der
Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.
einzurichten,
€
einen Planungsrat / Koordinierungsausschuss zur Vorbereitung und Begleitung der
laufenden Arbeit zu berufen,
€
mindestens einmal jährlich eine Vollversammlung aller Mitglieder der „Allianz“
auszurichten,
€
einen ZukunftsFonds Gesundheitsförderung
zu gründen, um zusammen mit interessierten Stiftungen Gemeinschaftsinitiativen unterstützen zu können.
Wir rufen alle interessierten Gruppen zur aktiven Mitwirkung an der „Allianz für Gesundheitsförderung in Deutschland (AGD)“ auf und
bitten um eine Rückmeldung an eine der folgenden Kontaktadressen.
‚ Bundesvereinigung für Gesundheit e.V.,
Heilsbachstr. 30, D-53123 Bonn, Tel.
0228-987270, Fax 0228-6420024, EMail:
[email protected]
‚ GesundheitsAkademie e.V., AugustBebel-Str. 16, D-33602 Bielefeld, Tel.
0521-133562, Fax 0521-176106, Email:
[email protected]
Gesellschaft für Gemeindepsychologische Forschung und Praxis
Kurzer Bericht aus der Mitgliederversammlung
Im Anschluss an die vom Vorstand initiierte
Denkwerkstatt fand am 14. Juli die diesjährige
Mitgliederversammlung der GGFP statt. Neben
den Standardpunkten einer Mitgliederversammlung (Kassenbericht, Kassenprüfung, Rechenschaftsbericht und Entlastung des Vorstandes)
standen auf der diesjährigen Mitgliederversammlung die Neuwahl des Vorstandes und in
Folge der Ergebnisse der Denkwerkstatt eine
Prioritätensetzung hinsichtlich der in den nächsten zwei Jahren anstehenden Aufgaben auf der
Tagesordnung. Der Vorstand (Ursula Düll,
Ingeborg Schürmann, Jarg Bergold, Hubert
Kötter, Albert Lenz, Mike Seckinger) wurde
entlastet und stellte sich wieder zu Wahl. Er
wurde einstimmig wiedergewählt.
Folgende Festlegung hinsichtlich der Prioritäten
wurde auf der Mitgliederversammlung getroffen: Der Vorstand wird in den nächsten zwei
Jahren das inhaltliche Profil der GGFP zu
schärfen versuchen. Es geht dabei um Fragen
wie zum Beispiel, was ist typisch gemeindepsychologisch an Netzwerkarbeit, Empowerment,
Stadtteilarbeit, Sozialpsychiatrie etc. Aus der
Perspektive des Vorstandes soll die GGFP auf
diese Weise stärker zu einem Bezugpunkt für
Gemeindepsychologinnen und Gemeindepsychologen in Deutschland werden als dies bisher
vielleicht der Fall war. Es wird weiterhin eine
Arbeitsgruppe eingesetzt (werden), die sich um
die Zukunft des Rundbriefes Gedanken macht.
Es geht sowohl um konzeptionelle Fragen, um
die Frage einer Internet-Zeitschrift als auch um
die Erarbeitung einer Position zu dem Angebot
eventuell als nationaler Newsletter einer europäischen Zeitschrift für Gemeindepsychologie
zu erscheinen. Wer Interesse hat, an dieser Arbeitsgruppe mit zu machen, kann sich bei Jarg
Bergold ([email protected]) oder
Bernd Röhrle ([email protected])
melden. Ein dritter Punkt, dem eine hohe Priorität eingeräumt werden wird, ist die Vorbereitung des 5th European Congress on Community
Psychology der 2004 in Berlin stattfinden soll.
Die Vorbereitungsgruppe bisher bestehend aus
Jarg Bergold und Wolfgang Stark braucht noch
dringend Verstärkung. Auch das Thema
Gesundheitsförderung wird weiterhin eine wich-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
93
Aus Vereinen und Verbänden
tige Rolle spielen. Die Mitgliederversammlung
begrüßt die Aktivitäten von Bernd Röhrle, der
im Namen der GGFP gemeinsam mit der dgvt
zu einem Fachgespräch nach Fulda lädt. Bis
zum Herbst soll auch eine Entscheidung über
die Fortführung der Planungen für eine Tagung
zur Gesundheitsförderung (Kerstin Baumgar-
ten, Irmtraud Beerlage, Toni Faltermaier) getroffen werden.
Auf der Mitgliederversammlung wurde angeregt, die Jahrestagung 2002 in Form einer
Denkwerkstatt zu weiteren Entwicklung in und
um die GGFP durchzuführen
Maßnahmen zur Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation
Sammlung aus einer Umfrage unter ausgewählten Experten für Gesundheitspsychologie im
Frühjahr 2000
Gesundheitsförderung für Kinder und
Jugendliche, besonders im Setting der
Schule
„Bleib locker“ – Stressbewältigung für Kinder
Johannes Klein-Heßling und Prof. Dr. Arnold
Lohaus
Fachbereich Psychologie – Arbeitsgruppe Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie,
Philipps-Universität Marburg, Gutenbergstraße 18,
35037 Marburg, Tel. 06421 / 282-3626, Fax 06421
/ 282-3910, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
Kinder im Grundschulalter, trainingsbegleitend:
Eltern
Zielsetzung
Stressbewältigung
Methodik
Vielfältiger Einsatz von Methoden: Problemanalysen, verhaltensbezogene Hausaufgaben, Rollenspiele, Fallbeispiele, Comics, Entspannungs- und
Auflockerungsübungen
Setting
€ Gruppentraining für ca. 10 Kinder mit 8 Sitzungen a 1 ½ Std.
€
begleitend Elternabende am Beginn und am
Ende des Trainingsprogrammes
Sucht- und Drogenprävention in der Schule
Prof. Dr. Matthias Jerusalem & Dr. Waldemar
Mittag
Lehrstuhl Pädagogische Psychologie & Gesundheitspsychologie, Humboldt-Universität zu Berlin,
Unter den Linden 6, 10099 Berlin, Fon 030 / 20934081, Fax 030 / 2093-4010, Email: [email protected]
Prävention
Verringerung des Risikofaktors ‚Stress‘
Zielgruppe
11-18jährige SchülerInnen (6.-10. Klassenstufe)
Inhalte
Wahrnehmungsschulung für Stresssymptome und
potentielle Stresssituationen, Kennenlernen eines
kindgerechten Stressmodells, Erproben und Bewerten unterschiedlicher emotionsregulierender und
problemorientierter Stressbewältigungsstrategien
(wie Entspannen, soziale Unterstützung suchen,
Problemlösen), Erarbeitung von Maßnahmen zur
Entlastung und Unterstützung der Kinder an Elternabenden.
Zielsetzung
Gesundheitsförderung in der Schule mit Fokus auf
Sucht- und Drogenprävention:
94
Durch Förderung grundlegender Lebens- und Bewältigungskompetenzen
(Lebenskompetenztraining), Verbesserung von Selbstwahrnehmung und
Selbstvertrauen sowie den Erwerb von sozialen
Fertigkeiten und Kompetenzen zur Selbstbehauptung (Standfestigkeitstraining) und zum Stressmanagement wird ein verantwortungsbewusster und
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus Vereinen und Verbänden
selbstbestimmter Umgang mit legalen und illegalen Drogen sowie der eigenen Gesundheit bei den
Jugendlichen angezielt.
Inhalte
Das Präventionsprogramm besteht aus den nachfolgenden acht Komponenten:
1.
Selbstkonzept und Selbstwertgefühl
2.
(Selbst-) Wahrnehmung und Gefühle;
3.
Wertvorstellungen und Lebensziele;
4.
Selbstbehauptung;
5.
Konfliktbewältigung;
6.
Soziale und kommunikative Fertigkeiten
7.
Entspannung und Stressbewältigung
8.
Wissen und Information
Methodik
Interaktive Unterrichtsformen, soziales Lernen,
Wahrnehmungs- und Interaktionsübungen mit
sozialem Feedback, Rollenspiele, themenbezogene
Hausaufgaben, Fallbeispiele, Entspannungsübungen und Phantasiereisen.
Setting
€ Durchführung in der Schule im Klassenverband durch den Klassenlehrer
€
Zeitlicher Umfang: 24 Unterrichtsstunden,
möglichst als Wochenstunden in einem Schulhalbjahr
€
alternativ: Blockungen im Rahmen von Projekttagen.
€
Eine Kurzform des Programmes ist in Vorbereitung.
„ALF Allgemeine Lebenskompetenzen und –
fertigkeiten“
Dr. Christoph Kröger, J. Kirmes, Ralph Kutza,
Anneke Reese & Kerstin Walden
lichkeit und Lebenskompetenz – Selbstwertschätzung, Kommunikationsfähigkeiten, Stress- und
Problembewältigung – zwecks Schutz vor Drogengebrauch und -missbrauch (Zigaretten, Alkohol,
illegale Drogen)
Prävention
Suchtprävention: Verhinderung und Verminderung des Gebrauchs/Missbrauchs psychoaktiver
Substanzen (Bei Alkohol ist keine Abstinenz angezielt, sondern ein verantwortungsbewusster, zurückhaltender und kritischer Umgang.)
Inhalte
€ für 5. Klassen: sich kennenlernen, sich wohlfühlen, Information zu Rauchen und Alkohol,
Gruppendruck widerstehen, Kommunikation
und soziale Kontakte, Gefühle ausdrücken,
Selbstsicherheit, Beeinflussung durch Medien
und Werbung wiederstehen, Entscheidungen
treffen, Problemlösung, Freizeitgestaltung
€
für 6. Klassen: Gruppendruck widerstehen,
Einstellung zu Rauchen und Alkohol, Klassenklima ver-bessern, Problemlösung, Kommunikation, Freundschaften, mit Angst umgehen, positives Selbstbild
Methodik
Durchführung mit Hilfe eines hochstrukturierten
Manuals; interaktive Unterrichtsformen: Rollenspiele, Partner- und Kleingruppenarbeiten, Gruppendiskussionen, Entspannungsübungen, Rückmelderunden; Hausaufgaben; wenig Frontalunterricht
Setting
€ Schulunterricht in der 5. Klasse mit 12 Unterrichtseinheiten a 1 ½ Std. (von je 90 Minuten
Länge),
€
Schulunterricht in der 6. Klasse mit je 8 Unterrichtseinheiten a 1 ½ Std. (von je 90 Minuten Länge),
IFT Institut für Therapieforschung München, Projektgruppe Prävention, Parzivalstraße 25, 80804
München, Tel. 089 / 360804-81, Fax 089 /
360804-59, e-mail: [email protected]
LISA – Leichtigkeit im sozialen Alltag (für
Jugendliche)
Zielgruppe
Schüler der 5. und 6. Klassen
Dr. Patrick Pössel, Prof. Dr. Martin Hautzinger,
A. Horn & U. Abel
Zielsetzung
Schulische Suchtprävention: Stärkung von Persön-
Abteilung Klinische & Physiologische Psychologie,
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Christophstraße 2, 72072 Tübingen, Tel. 07071 / 29-77181,
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
95
Aus Vereinen und Verbänden
Fax
07071
/
360205,
[email protected]
e-mail:
Paa-
Zielgruppe
Schüler der 8. Klasse
Zielsetzung
Stärkung von Ressourcen bzw. Schutzfaktoren:
-
„funktionale Kognitionen“,
-
„Problemlösefähigkeiten“,
-
„Selbstsicherheit“,
-
„soziale Kompetenz“ & „Konfliktlösetraining“
Prävention
Depressionsprävention
Inhalte
€ Vermittlung der Zusammenhänge zwischen
Kognitionen, Emotionen und Verhalten
Prävention
Verminderung
des Risikofaktors „Übergewicht/Adipositas” und begleitender Risikofaktoren
Inhalte
Edukation über Ernährung, Bewegung und Gewichtsregulation, Vermittlung von Strategien zur
Verhaltensänderung, Umgang mit Hänseleien;
optional: begleitendes Sportprogramm
Methodik
Interaktiver Unterricht, Verhaltensmodifikation
(Verhaltensbeobachtung mit Ernährungs- und
Essverhaltensprotokollen, Computerauswertung,
Verstärkung,
Kontingenzverträge,
Stimuluskontrolle, Verhaltensanalysen, Übungsaufgaben), Sport (Ausdauertraining mit Kräftigungsübungen)
€
Exploration und Veränderung dysfunktionaler
Kognitionen
Setting
€ Gruppentraining für max. 6 Kinder mit 12
wöchentlichen Sitzungen a 1 ½ Std.;
€
Selbstsicherheitstraining
€
€
Training sozialer Kompetenz
wöchentlich 1½ h Sport in einem Sportverein
optional;
€
Konfliktlösetraining
€
3 Familiengespräche mit Kind und Eltern;
€
Problemlösetraining
€
2 Elternabende (in Zusammenarbeit mit einer
Dipl.-Oecotrophologin),
Setting
Im Rahmen des Schulunterrichts für Schulklassen
10 Doppelstunden
Ambulantes Gewichtsreduktionstraining für
Kinder und Jugendliche
Gesundheitsförderung incl. Stressbewältigung für erwachsene Einzelpersonen in
Kursen zur allgemeinen Erwachsenenbildung
Silvia Glindemann & Prof. Dr. Heinz W. Krohne
Psychologisches Institut – Abteilung Persönlichkeitspsychologie, Johannes Gutenberg-Universität
Mainz, Staudinger Weg 9, 55099 Mainz, Tel.
06131 / 392-2683, Fax 06131 / 392-2483, e-mail:
[email protected]
und
[email protected]
Zielgruppe
10-13jährige Kinder und Jugendliche
Zielsetzung
Stabile Gewichtsreduktion, langfristige Verbesserung des Ess- und Bewegungsverhaltens, Akzeptanz des Trainings bei Teilnehmern, Eltern und
Kinderärzten
„Wege zum Wohlbefinden – Mit gesunder
Ernährung und Bewegung der Lebensfreude
auf der Spur“
Dr. Gabriele E. Dlugosch & Dr. Winfried Krieger
Forschungsgruppe Gesundheit im Zentrum für
empirische pädagogische Forschung (Zepf), Universität Koblenz-Landau, Friedrich-Ebert-Straße
12, 76829 Landau, Fon: 06341 / 906-261, Fax:
06341 / 906-200, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
„gesunde“ Erwachsene
Zielsetzung
96
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus Vereinen und Verbänden
€
Gesundheitsförderung durch positive Veränderungen in den Bereichen: Ernährung, Bewegung, Kommunikation und Stressbewältigung
€
präventiv: Reduktion von Risikofaktoren &
Aufbau eines gesundheitsförderlichen Lebensstils
Inhalte
€ Informationen über gesunde Ernährung, Bewegung, Kommunikation, Stressbewältigung
werden unter Berücksichtigung psychologischer Faktoren (Funktionen des Risikoverhaltens etc.) vermittelt, Änderungsmotivationen
werden geschaffen, die Umsetzung erster Änderungsschritte wird unterstützt.
€
€
Ergänzend finden Praxisveranstaltungen in
drei Bereichen statt: gemeinsames Kochen,
Bewegungseinheiten, Entspannungsübungen
Vertiefende Einzelberatungen werden angeboten.
Setting
€ Seminar für Gruppen mit 8 - 12 Teilnehmern
Inhalte
Informationsvermittlung, Entspannungstraining,
Problemlösetraining, Genusstraining
Methodik
halbstandardisiertes kognitiv-behaviourales Gruppentrainingsprogramm
Setting
€ Gruppentraining mit 12 wöchentlichen Sitzungen à 2 Stunden
€
Andere Durchführungsvarianten (Kurzversionen, Blocktraining) sind möglich.
„Optimistisch den Stress meistern“
Dr. Konrad Reschke & Prof. Dr. Harry Schröder
Institut für Angewandte Psychologie, Universität
Leipzig, Seeburgstr. 14 – 20, 04109 Leipzig, Tel.
0341 / 97-35935, Fax 0341 / 97-35939, e-mail:
[email protected]
Zielgruppe
Jugendliche und Erwachsene, Alter: 16 – 65 Jahre
€
12 wöchentlich stattfindende Gruppensitzungen à 2 Stunden
€
zusätzlich ergänzende Praxisveranstaltungen
(in entsprechenden Räumlichkeiten)
Zielsetzung
Stressbewältigung:
€
zusätzlich ambulante Einzelberatungen
€
Analyse von stressrelevanten Belastungsfaktoren, individueller Vulnerabilität und Ressourcen der Stressbewältigung.
€
Aufbau von persönlichen Ressourcen und
Schutzfaktoren, von Stressbewältigungskompetenzen in den Bereichen Emotionsregulation, Entspannung, Identität und Zukunftsorientierung sowie von sozialer Unterstützung als
Stresspuffer.
„Gelassen und sicher im Stress“ – Psychologisches Programm zur Gesundheitsförderung
Dr. Gert Kaluza
Institut für Medizinische Psychologie, Klinikum
der Philipps-Universität Marburg, Bunsenstr. 3,
35037 Marburg, Fon: 06421 / 286-6250, Fax:
06421 / 286-4881, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
Erwachsene ohne gravierende körperliche und/oder
psychische Erkrankungen
Zielsetzung
€ Förderung von individuellen Kompetenzen zur
Bewältigung von Alltagsanforderungen, unspezifische Gesundheitsförderung
€
präventiv: Verminderung des Risikofaktors
‚Stress‘, Reduktion stressbedingter Gesundheitsrisiken
Inhalte
Information, Aufklärung, Verhaltens- und Kognitionsanalyse stressrelevanter Bedingungen, verhaltensmodifizierende Übungen und Trainingsmethoden
Methodik
Kognitiv-behaviorale und personzentrierte Grundlagen, Aufbau als zeitbegrenztes, manualisiertes
Verhaltensmodifikationsprogramm, 3 Trainingsformen: Gruppentrainingsprogramm, Kleingruppen-Intensiv-Trainingsprogramm und persönliche
Beratungskonzeption
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
97
Aus Vereinen und Verbänden
Setting
€ Gruppentraining für 8 - 15 Teilnehmer mit
Info-Veranstaltung und 10 Sitzungen a 1½
Std.
€
Kleingruppen-Intensiv-Trainingsprogramm
mit 3 Sitzungen à 1½ Std.
€
Persönliche Beratung mit einer Sitzung mit
Pause: 2¼ Std.
Methodik
Interventionsprogramm auf der Basis moderner
kognitiv-verhaltenstherapeutischer Ansätze, Rollenspiele mit Videofeedback zu vorgegebenen
Situationen, In-vivo-Übungen als Hausaufgaben
Setting
€ Gruppentraining mit ca. 10 Teilnehmern und
2 Trainern in 7 Sitzungen à 2½ - 3 Std.,
€
Gesundheitsfördernde Sozialkompetenzen, besonders in Partnerschaften
Gruppentraining
(GSK)
sozialer
Kompetenzen
Durchführung als Kompaktveranstaltung an
Wochenenden ebenfalls möglich
Ein Partnerschaftliches
(EPL)
Lernprogramm
Dr. Rüdiger Hinsch & Dr. Ulrich Pfingsten
Dr. Franz Thurmaier, Dr. Joachim Engl & Prof.
Dr. Kurt Hahlweg
Dr. Rüdiger Hinsch, Nibelungenstraße 18, 14109
Berlin, Tel. 030 / 804024-37, Fax 030 / 80402438, e-mail: [email protected], URL:
www.gsk-training.de
Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie, Rückertstr. 9, 80336 München,
Tel. 089 / 544311-0, Fax 089 / 544311-26, URL:
www.erzbistum-muenchen.de/ifk
Zielgruppe
Erwachsene, Jugendliche
Zielgruppe
junge Paare mit einer festen Partnerschaft mit
Heiratsabsichten oder kurzer Ehedauer (bis zu 2
Jahren)
Zielsetzung
Verbesserung der Sozialen Kompetenz: die Kompetenz, in sozialen Situationen kognitive, emotionale und motorische Verhaltensweisen anwenden
zu können, die zu einem langfristigen günstigen
Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen.
Inhalte
Situationstypen unterscheiden, zwischen selbstsicherem und aggressivem Verhalten unterscheiden,
zwischen Gefühlen und Kognitionen unterscheiden, die Bedeutung von Selbstverbalisationen für
die eigene Befindlichkeit und das eigene Verhalten
erkennen, positive Selbstverbalisationen einüben,
progressive Muskelentspannung als Training von
Selbstkontrolle und Bewältigungsverhalten, die
Wichtigkeit langfristiger Konsequenzen gegenüber kurzfristigen Konsequenzen menschlichen
Handelns erkennen.
Einübung von Kompetenzen zu drei Situationstypen:
€
Recht durchsetzen
€
um Sympathie werben
€
sich in Beziehungen einigen
98
Zielsetzung
Vermittlung von Gesprächs- und Problemlösefertigkeiten zur besseren wechselseitigen Verständigung, zur erfolgreichen Konfliktlösung und zur
befriedigenden Gestaltung der Beziehung
Aufbau von Kommunikations- und Problemlösekompetenzen in der Partnerschaft, um die Häufigkeit negativer Austauschprozesse zu vermindern
und das Ausmaß positiver Austauschprozesse zu
erhöhen
Inhalte
Grundlage ist ein kognitiv-verhaltensorientierten
Verhaltenskompetenzmodell des Eheerfolges:
Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten
tragen bei, Partnerschaftszufriedenheit zu erhalten.
Das EPL besteht aus den nachfolgenden Komponenten:
€
Vermitteln und Einüben der grundlegenden
Kommunikations- und Problemlösefertigkeiten
€
Sprecher- und Zuhörerfertigkeiten lernen und
trainieren
€
Vermittlung von Strategien für ein geeignetes
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus Vereinen und Verbänden
Problemlösen
€
Anwendung der erlernten Fertigkeiten an
speziellen Themenkreisen
Methodik
Paargespräche, zahlreiche Rollenspiele mit fiktiven
Themen, Videodemonstrationen
Setting
€ Gruppentraining für 4 Paare mit 6 wöchentlichen Sitzungen a 2 Std. mit Trainerin und
Trainer
€
alternativ: ein Wochenende von Freitag bis
Sonntag (mit einem Umfang von ca. 14 Stunden)
„Konstruktive Ehe und Kommunikation“
(KEK) – Ein Kurs zur Weiterentwicklung
von Partnerschaft
Dr. Joachim Engl & Dr. Franz Thurmaier
Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie, Rückertstr. 9, 80336 München,
Tel. 089 / 544311-0, Fax 089 / 544311-26, URL:
www.erzbistum-muenchen.de/ifk
Zielgruppe
Paare in mehrjähriger Beziehung
Zielsetzung
Vermittlung von Gesprächs- und Problemlösefertigkeiten zur besseren wechselseitigen Verständigung, zur erfolgreichen Konfliktlösung und zur
befriedigenden Gestaltung der Beziehung.
Aufbau von Kommunikations- und Problemlösekompetenzen in der Partnerschaft, um die Häufigkeit negativer Austauschprozesse zu vermindern
und das Ausmaß positiver Austauschprozesse zu
erhöhen
Inhalte
Grundlage ist ein kognitiv-verhaltensorientierten
Verhaltenskompetenzmodell des Eheerfolges:
Kommunikations- und Problemlösefähigkeiten
tragen bei, Partnerschaftszufriedenheit zu erhalten.
Methodik
Paargespräche, zahlreiche Rollenspiele mit fiktiven
Themen, Videodemonstrationen, Selbstreflexionsübungen
Setting
Gruppentraining für 4 Paare mit 7 x 3 Std. an 2
Wochenenden mit Trainerin und Trainer
Freiburger Stresspräventionstraining
Paare (FSPT)
für
Dr. Guy Bodenmann
Institut für Familienforschung und –beratung,
Universität Fribourg (Schweiz), Avenue de la Gare
1, CH-1700 Fribourg, Tel. 0041 / 26 / 300-7653,
Fax 0041 / 26 / 300-9700, e-mail:
[email protected],
URL:
www.unifr.ch/stress/welcome.html
Zielgruppe
Paare, unabhängig von Status und Dauer der Partnerschaft (unverheiratet/verheiratet, mit kurzer
oder längerer Partnerschaft)
Zielsetzung
Verbesserung der Qualität und Stabilität der Paarbeziehung durch Förderung der
€
individuellen und gemeinsamen Stressbewältigungsfähigkeiten
€
partnerschaftlichen Kommunikationsqualität
€
gemeinsamen Problemlösekompetenzen
Prävention
Partnerschaft als Protektiv- oder Risikofaktor für
Stressbewältigung
Inhalte
€ Orientierung an Ergebnissen der Partnerschafts- und Stress-Coping-Forschung
€
modularer Aufbau des Trainings
€
vorrangig dyadenzentrierte Interventionen
€
modulare Inhalte:
-
Einführung ins Thema „Stress“ (Ursachen, Arten und Folgen), Zusammenhang
zwischen Gefühlen (Angst, Tauer, Ärger
etc.) und Art der Situationswahrnehmung
-
Verbesserung der individuellen Stressbewältigung
-
Verbesserung der partnerschaftlichen
Stress-Wahrnehmung, -Kommunikation
und -Bewältigung
-
Partnerschaftsthemen: fairer Austausch,
Abgrenzungen, Nähe-Distanz-Regulation,
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
99
Aus Vereinen und Verbänden
Gerechtigkeit
-
-
Einübung von Kommunikationsfertigkeiten des Sprechens und Zuhörens, Sensibilisierung für negative Kommunikationsverläufe,
effiziente Problemlösung für Alltags- und
Beziehungsprobleme
Methodik
Fragebogenset, Paarübungen, Life-Rollenspiele,
Videoaufnahmen, progressive Muskelentspannung,
Evaluationsrunde mit den Teilnehmern,
Das Training versteht sich nicht als Therapie und
ist nicht für Paare in akuter Krise vorgesehen.
Setting
Gruppentraining für Paare in Wochenendkursen
mit 18 Std.
Präventive Stressbewältigung für Berufstätige in Betrieben
„Gelassen bei der Arbeit“ - Ein Trainingskurs zur Bewältigung von Stress am Arbeitsplatz
Dr. Wichard Puls, Ulrike Wiegard, Nicola Tauscher & Prof. Dr. Hanns Wienold
Institut für Soziologie – Forschungsstelle Arbeit
und
Gesundheit,
Westfälische
WilhelmsUniversität Münster, Scharnhorststr. 121, 48151
Münster, Tel. 0251 / 832-3190, Fax 0251 / 8323193, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
Personen in gratifikationskritischer Situation mit
problematischen Formen der Stressbewältigung
durch Substanzmittelkonsum (mehr als 40 g Alkohol pro Tag); keine aktuelle Abhängigkeitsproblematik (Ausnahme: Nikotinabhängigkeit)
Zielsetzung
€ Bewältigung von Stressoren durch verbessertes
Coping auf der personalen und interpersonalen
Ebene;
€
Reduzierung des stressbedingten Alkoholkonsums
Prävention
Reduzierung des Alkoholkonsums
100
Inhalte
Bewältigung von Problemen im beruflichen Alltag,
insbesondere
€
Reduzierung von übersteigerten Kontrollambitionen
€
Reduzierung von Ärger als Folge beruflicher
Belastungen
€
Problematisierung des Alkoholkonsums als
Mittel der Stressreduzierung
€
Einführung und Vertiefung in die PMR
Methodik
kognitive Verhaltensmodifikation, Kompetenztraining, progressive Muskelentspannung, Kombination des betrieblichen Interventionsprogramms von
Siegrist & Silberhorn (1998) mit dem Gruppenprogramm von Schelp et al. (1997) zur Stressreduzierung bzw. Reduzierung des Alkoholkonsums
Setting
Gruppentraining für 8 - 10 Personen mit 12 Sitzungen a 1 ½ Std.
Prävention für erwachsene Einzelpersonen in stationären Settings
„TK-Gesundheitswoche“
Dr. Gabriele E. Dlugosch & Dr. Winfried Krieger
Forschungsgruppe Gesundheit im Zentrum für
empirische pädagogische Forschung (Zepf), Universität Koblenz-Landau, Friedrich-Ebert-Straße
12, 76829 Landau, Fon 06341 / 906-261, Fax:
06341 / 906-200, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
„gesunde“ Erwachsene
Zielsetzung
€ Gesundheitsförderung durch positive Veränderungen in den Bereichen: Ernährung, Bewegung, Kommunikation und Stressbewältigung
€
präventiv: Reduktion von Risikofaktoren &
Aufbau eines gesundheitsförderlichen Lebensstils
Inhalte
Informationen über gesunde Ernährung, Bewegung, Kommunikation, Stressbewältigung werden
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus Vereinen und Verbänden
unter Berücksichtigung psychologischer Faktoren
(Funktionen des Risikoverhaltens etc.) vermittelt,
Änderungsmotivationen werden geschaffen, die
Umsetzung erster Änderungsschritte wird unterstützt.
„Aktiv Gesundheit fördern“ – Gesundheitsbildungsprogramm der Rentenversicherung
für die medizinische Rehabilitation
Ergänzend finden Praxisveranstaltungen in drei
Bereichen statt: gemeinsames Kochen, Bewegungseinheiten, Entspannungsübungen
Rehabilitationswissenschaftliche
Abteilung,
Eysseneckstraße 55, 60322 Frankfurt am Main,
Tel.: 069 / 1522-347, Fax: 069 / 1522-259,
Medizinische Check-ups und vertiefende Einzelberatungen werden angeboten.
Setting
7-Tages-Seminar im stationären Gruppen-Setting
mit 7 - 14 Teilnehmern
Verband
(VDR)
Deutscher
Rentenversicherungsträger
Zielgruppe
Personen und Berufsgruppen, die an der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation
beteiligt und interessiert sind.
Seminarangebot für pflegende Angehörige
„Pflegen und sich pflegen lassen“
Zielsetzung
€ Motivation der Rehabilitanden zu einer gesunden Lebensführung und zur Verhaltensänderung,
Dr. Winfried Krieger
€
Organisationsberatung Dr. Krieger im Zentrum für
empirische pädagogische Forschung (Zepf), Universität Koblenz-Landau, Friedrich-Ebert-Straße
12, 76829 Landau, Fon: 06341 / 906-261, Fax:
06341 / 906-200, e-mail: [email protected]
Inhalte
Neben einem Einführungstext zu den Grundlagen
der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation enthält das Programmpaket insgesamt
fünf Seminareinheiten zu folgenden Themen:
Zielgruppe
Pflegende Angehörige
€
Reflexion über Ziele und Verlauf der Rehabilitation
Seminareinheit: Schutzfaktoren: Was hält uns
gesund?“
-
Zielsetzung
Aktive Bearbeitung der psychosozialen Lebenssituation (Stressbewältigung)
Prävention
Verminderung der körperlichen und psychischen
Belastung durch die Pflegesituation
Inhalte
Vermittlung von Pflegetechniken, Bearbeitung der
psycho-sozialen Lebenssituation durch vorgegebene Seminarinhalte, z.B. Seminareinheit „Die eigene Pflegebeziehung“
Setting
€ 14-tägiges stationäres Gruppen-Setting (Rehabilitationsklinik/Hotel)
€
Tagesseminare mit 9 - 14 Teilnehmern,
€
zusätzlich Einzelberatungen
€
Vertiefung: Soziale Unterstützung: Rückhalt bei anderen Menschen finden
Seminareinheit: Essen und Trinken
-
Vertiefung: Gewichtsabnahme
-
Vertiefung: Figurprobleme
€
Seminareinheit: Bewegung und körperliches
Training
€
Seminareinheit: Stress und Stressbewältigung
€
Seminareinheit: Alltagsdrogen:
Genuss und Sucht
Zwischen
Das Programm ist ein indikationsübergreifendes
Gruppenprogramm zur Ausgestaltung der Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation.
Es bietet einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und die wissenschaftliche Diskussion
zu den jeweiligen Themenbereichen (z.B. psychologische Schutzfaktoren; Ernährung etc.); es umfasst Vorschläge zur konkreten inhaltlichen Gestaltung von Seminarstunden im Rahmen der Gesundheitsbildung einschließlich didaktischer Hilfen zur
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101
Aus Vereinen und Verbänden
Umsetzung einer teilnehmerorientierten Arbeitsweise.
Setting
Eine Seminareinheit für 15 Teilnehmer besteht aus
einer Sitzung mit mind. 60 Minuten Dauer.
Schmerz- und Krankheitsbewältigung
Psychologische Therapie bei Kopf- und Rückenschmerzen – Das Marburger Schmerzbewältigungsprogramm zur Gruppen- und
Einzeltherapie
Prof. Dr. Heinz-Dieter Basler & Prof. Dr. Birgit
Kröner-Herwig
Institut für Medizinische Psychologie, Klinikum
der Philipps-Universität Marburg, Bunsenstr. 3,
35037 Marburg, Fon: 06421 / 286-6250, Fax:
06421 / 286-4881, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
Patienten mit chronischen Kopf- bzw. Rückenschmerzen
der Philipps-Universität Marburg, Bunsenstr. 3,
35037 Marburg, Fon: 06421 / 286-6250, Fax:
06421 / 286-4881, e-mail: [email protected]
Zielgruppe
Patienten mit Kopf- und Rückenschmerzen
Zielsetzung
Verbesserung der Kompetenz im Umgang mit den
Schmerzen
Prävention
Verhinderung der Chronifizierung des Schmerzes,
Stressreduktion
Inhalte
Edukation über Chronifizierungsmechanismen,
Aktivierung zur Mitarbeit in der Therapie, Relaxation und Imagination, Förderung euthymen Erlebens
Methodik
kognitiv-behaviorale Methodik, Schwerpunkt Edukation
Setting
Gruppentraining mit 10 - 12 Personen, 7 Sitzungen à 2 Stunden
Zielsetzung
Schmerzbewältigung
Entspannungs- und Visualisierungstraining
für Patienten mit chronischem Offen-WinkelGlaukom
Prävention
Umkehr des Prozesses der Chronifizierung
Inhalte
Edukation, Relaxation, Förderung euthymen Erlebens, kognitive Umstrukturierung, Förderung körperlicher Aktivität und aufrechter Haltung
Methodik
kognitiv-behaviorales Therapieprogramm
standardisierten Vorgaben
Institut für Medizinische Psychologie, Klinikum
der Philipps-Universität Marburg, Bunsenstr. 3,
35037 Marburg, Fon: 06421 / 286-6250, Fax:
06421 / 286-4881, e-mail: [email protected]
mit
Setting
Gruppentraining mit 12 Sitzungen a 2 Std.
Kopf- und Rückenschmerz - ein psychologisches Behandlungsprogramm
Prof. Dr. Heinz-Dieter Basler, B. Beisenherz, A.
Frank, M. Gessler, Dr. Gert Kaluza, & C. Zimmer
Institut für Medizinische Psychologie, Klinikum
102
Dr. Gert Kaluza & Ilse Strempel
Zielgruppe
Patienten mit einem chronischen Offen-WinkelGlaukom
Zielsetzung
Senkung des Augeninnendruckes, Unterstützung
der Krankheitsbewältigung (z.B. „Stressbewältigung“)
Prävention für
belastungskorrelierte intraokuläre Drucksteigerungen und von glaukomatösen Schäden des Auges
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus Vereinen und Verbänden
(z.B. Verminderung des Risikofaktors ‚Stress‘)
Inhalte
Grundkurs zur Vermittlung der Grundstufe Autogenen Trainings, Aufbaukurs zur Vermittlung von
speziellen Übungen zur Augenentspannung und
Visualisierungsübungen zur Regulierung des Augeninnendruckes
Methodik
edukatives, übungsorientiertes Gruppenprogramm
Setting
€ Gruppentraining für 8 - 12 Personen mit
€
-
Grundkurs zur Grundstufe des Autogenen
Trainings mit 8 wöchentlichen Sitzungen
und
-
Aufbaukurs für Augenentspannungs- und
Visualisierungsübungen mit 8 wöchentlichen Sitzungen
auch Einzeltraining möglich
„Kompetenter beistehen“: Umgehen mit
Sterbenden und ihren Angehörigen
Oliver Krauß & Prof. Dr. Harry Schröder
Leipzig, Seeburgstr. 14 - 20, 04109 Leipzig, Tel.
0341 / 97-35930, Fax 0341 / 97-35939, e-mail:
[email protected],
URL:
www.unileipzig.de/~gespsych/death.html
Zielgruppe
Krankenpflegepersonal und psychosoziale Berufe
Zielsetzung
Aus- und Fortbildung zur Begleitung sterbender
Menschen und ihrer Angehörigen, mehr Vertrautheit in der Betreuung Sterbender, Befähigung zum
patientenzentrierteren Umgang
Inhalte
Selbsterfahrung sowie Vermittlung und Einübung
hilfreichen Verhaltens
Methodik
Lehr- und Selbsterfahrungsprogramm, Themenzentrierte Interaktion
Setting
1Gruppenseminar für 7 - 14 Teilnehmer mit 12
Sitzungen a 3 Std. (4 Unterrichtseinheiten à 45
Min.)
Institut für Angewandte Psychologie – Lehrstuhl
Klinische und Gesundheitspsychologie, Universität
Society for Community Research and Action
AnsprachpartnerInnen für Gemeindepsychologie weltweit
USA - Nordosten
Susan M. Wolfe, email: [email protected]
Olga Acosta, email: [email protected]
Richard N. Roberts, email: [email protected]
Steven Godin, email: [email protected]
Tim Ayers, email: [email protected]
Sheryl Robinson Civjan, email:
[email protected]
USA - Mittlerer Westen
Lorna London, email: [email protected]
USA - Südosten
Rhonda K. Lewis, email: [email protected]
Gretchen B. LeFever, email: [email protected]
Susan McMahon, email:
[email protected]
Jennifer L. Woolard, email:
[email protected]
Sarah Cook, email: [email protected]
USA - Westen
Eric Mankowski, email: [email protected]
USA - Rocky Mountain/Südwesten
Mary Prieto-Bayard, email: [email protected]
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
103
Aus Vereinen und Verbänden
[email protected]
Maria Chun, email: [email protected]
Asien, Mittlerer Osten, Afrika
Europa
Toshiaki Sasao, email: [email protected]
David Fryer, email: [email protected]
Arvin Bhana, email: [email protected]
Donata Francescato, email: [email protected]
Australien, Neuseeland
Lateinamerika
Ingrid Huygens, email: [email protected]
M. Loreto Martinez, email: [email protected]
Christopher Sonn, email: [email protected]
Lidia Natalia Dobrianskyji Weber, email:
Arthur Veno
Aus dem BDP
Deutsche Psychologen Akademie (Fortbildungen)
Fortbildung zur Prävention bei Krankenkassen
Um Kurse zur primären Prävention bei den
Krankenkassen durchführen zu können, bietet
die Akademie Qualifizierungsmassnahmen an.
Neben der Kursleiter-Schulung in Stressbewältigung wurde eine Veranstaltung zur Suchtprävention in das Akademie-Programm aufgenommen.
Suchtprävention: Primärprävention, Rückfallprophylaxe und Settingansätze
Prof. Dr. Matthias Jerusalem, Dipl.-Psych. 23.25.11., Berlin
Psychologische Gesundheitsförderung durch
Stressbewältigung – Kursleiter-Schulung
Josef Schmitz, Dipl.-Psych. 29.11. – 02.12.,
Marburg
Fortbildungscurriculum
Gesundheitsförderung
104
Psychologische
Im Rahmen des Fortbildungscurriculums Psychologische Gesundheitsförderung werden ab
Oktober 2001 einige Grundlagenmodule angeboten, die zum Pflichtprogramm des Curriculums gehören.
Gesundheitspsychologische Grundlagen der
Gesundheitsförderung
Prof. Dr. Matthias Jerusalem, Dipl.-Psych.,
09.-11.11., Berlin
Helping people change – Theorie und Praxis
der motivierenden Gesprächsführung
Priv.Doz. Dr. Gert Kaluza, Dipl.-Psych., Dr.
Stefan Keller, Dipl.-Psych. 22.-23.02.2002,
Marburg
Tools und Methoden der Qualitätssicherung
und Evaluation
Prof. Dr. Matthias Jerusalem, Dipl.-Psych. /Dr.
Waldemar Mittag, Dipl.-Psych. 19.-20.10.,
Berlin
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus der Politik
FernUniversität
Gesamthochschule
Kurt Lewin Institut für Psychologie
Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie
Weiterbildungsstudium
„Beratung in psychosozialen Tätigkeitsfeldern
und Organisationen“
(Schwerpunkt: Psychosoziale Beratung)
Im Zentrum steht die Vermittlung von Fachkompetenzen, die es BeraterInnen ermöglichen,
Menschen in schwierigen Lebenslagen oder in bedrohlichen Krisensituationen, bei Orientierungsschwierigkeiten und bei Verunsicherungen in ihrem Alltag angemessene Unterstützung
zu geben. Damit zielt unser Weiterbildungsstudium „Beratung“ auf eine bisherige Lücke zwischen den üblichen therapeutisch-orientierten Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen und den
Sozialmangementqualifizierungen.
Das Weiterbildungsstudium wurde in Pilotlehrgängen mit TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichsten Berufsfeldern erfolgreich erprobt; es wird kontinuierlich wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Es richtet sich an AkademikerInnen, für die Beratung – von Einzelnen,
Gruppen oder Institutionen - zum beruflichen Alltag gehört.
In Präsenzveranstaltungen, im Selbststudium und in der Arbeitsgruppenarbeit in regionalen
Kleingruppen auf der Basis der Fernstudienmaterialien der FernUniversität in Hagen beschäftigen sich die TeilnehmerInnen über einen Zeitraum von zwei Jahren (vier Semestern) mit
€
€
€
€
€
€
€
€
€
€
den Grundlagen und Methoden der Beratung,
der Gestaltung des Beratungsprozesses,
den Methoden des Konfliktmanagements und der Krisenintervention,
den gruppendynamischen Prozessen und der Arbeit mit Gruppen,
der sozialen Einbindung von Menschen und ihren lebensweltlichen Rahmenbedingungen,
der Organisationsberatung und dem Organisationsmanagement,
den Methoden der Gesundheitsförderung und Prävention,
den Methoden der gemeinwesen- und sozialraumbezogenen Arbeit,
der Interkulturalität und interkulturellen Aspekten sowie mit
geschlechtsbezogenen und ethischen Aspekten in der Beratungstätigkeit.
Studienorte des Weiterbildungsstudiengangs „Beratung in psychosozialen Tätigkeitsfeldern und Organisationen“ sind Hagen, Paderborn und Stuttgart.
Die Informationsbroschüre unseres Weiterbildungsstudiums erhalten Sie im
Referat für Aus- und Weiterbildung der DGVT- Geschäftsstelle in Tübingen, Neckarhalde 55,
72070 Tübingen, 07071- 94 34 44 (www.dgvt.de, e-mail: [email protected])
oder im
Kurt Lewin Institut für Psychologie der FernUniversität Hagen, Postfach 940, 58084 Hagen,
[email protected]
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
105
Aus Vereinen und Verbänden
AUS DER POLITIK
Krankenkassen fördern Qualität in der Prävention:
Verbindlicher Leitfaden für Krankheitsvorbeugung und Gesundheitsförderung weiterentwickelt
Gemeinsame Presseerklärung von AOKBundesverband, Bundesverband der Betriebskrankenkassen, IKK-Bundesverband, Bundesknappschaft, See-Krankenkasse, Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen,
Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V.,
Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., vom 2.
Juli 2001
Nach wie vor spielen Gesundheitsförderung und
Krankheitsvorbeugung eine untergeordnete
Rolle in der Gesundheitspolitik. Mittelfristig
sind auf diesem Feld jedoch erhebliche Reserven zur positiven Umgestaltung des Gesundheitswesens enthalten. Um gezielt und qualitätsgesichert zu Erfolgen zu kommen und die
vielfältigen Maßnahmen nicht einem fehlsteuernden Wettbewerb zu überlassen, haben die
Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenversicherung unter Beteiligung unabhängigen
Sachverstandes den für alle Krankenkassen
verbindlichen Präventionsleitfaden, der seit
einem Jahr in Kraft ist, überarbeitet und verabschiedet.
In ihm sind die zulässigen Leistungen der
Krankenkassen in der allgemeinen Krankheitsvorbeugung (Primärprävention) und der betrieblichen Gesundheitsförderung beschrieben.
Erklärtes Ziel ist es, mit den Finanzmitteln der
solidarischen Krankenversicherung ausschließlich solche Maßnahmen zu finanzieren, die
wirksam, qualitativ hochwertig und in wirtschaftlicher Weise den primärpräventiven Bedarf abdecken.
Dabei geht es um ein gezieltes Zurückdrängen
von schwerwiegenden Krankheiten, wie Krebs
und Herzinfarkt, aber auch um die vorbeugende
Bekämpfung sehr verbreiteter und kostspieliger
Leiden, wie z. B. Rückenschmerzen oder schäd106
licher Tabak- und Alkoholkonsum.
Die jetzt verabschiedete Überarbeitung des
Leitfadens bildet den Einstieg in ein umfassendes Qualitätsmanagement der Leistungen zur
Primärprävention und betriebliche Gesundheitsförderung. In einem ersten Schritt werden die
Anforderungen an die Qualität der Anbieter
nach einheitlichen Gesichtspunkten neu gestaltet: Anbieter von Präventionsleistungen haben
grundsätzlich einen staatlich anerkannten Ausbildungsabschluss und eine dazu passende Zusatzqualifikation (z. B. Rückenschullehrerlizenz) nachzuweisen, bevor die von ihnen erbrachten Leistungen von der Krankenkasse
gefördert werden können. Bei der Auswahl
geeigneter Anbieter empfehlen die Spitzenverbände, vorrangig solche Kräfte zu berücksichtigen, die Erfahrungen in der Arbeit mit sozial
Benachteiligten aufweisen, um Personen mit
sozial bedingt höheren Gesundheitsrisiken besser zu erreichen.
Die Anbieter sind verpflichtet, die Übereinstimmung ihrer Leistungen mit den Kriterien
des Leitfadens vorab nachzuweisen. Zudem ist
vorgesehen, ab dem kommenden Jahr alle Leistungen in der Primärprävention und betrieblichen Gesundheitsförderung zu dokumentieren
und zu einem gemeinsamen Bericht aller Kassenarten zusammenzuführen. Hiervon versprechen sich die Spitzenverbände Erkenntnisse für
die bedarfs- und qualitätsorientierte Weiterentwicklung des Leitfadens und der auf seiner
Grundlage angebotenen Maßnahmen.
Der
gesamte
Leitfaden
kann
unter
http://www.g-k-v.com/download/leitfaden2706-01_.doc aus dem Internet heruntergeladen
werden
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Aus der Politik
NEUES AUS DEM INTERNET
ƒ www.oengs.at
Europäisches Netzwerk Gesundheitsfördernder Schulen
ƒ www.casel.org
CASEL's mission is to establish research-based social and emotional learning (SEL) as an essential
part of education from preschool to high school. Our goals are to:
- advance the science of SEL
- translate scientific knowledge into effective school practice
- disseminate information about scientifically sound SEL educational strategies
- enhance training so that educators effectively implement SEL programs
- network/collaborate with others internationally to increase coordination of school- based
- prevention efforts
(school-based prevention, school-family-community partnerships to enhance children's social and
emotion development, health education, drug and violence prevention, character education, social
competence promotion, positive youth development, etc.)
ƒ www.gwumc.edu/sphhs/news.htm
The George Washington University School of Public Health and Health Services will convene a
week-long series of conferences tackling some of the most pressing issues in public health.
ƒ http://europa.eu.int/comm/health/ph/programmes/monitor/healstat.htm
EU-Bericht Jugend und Gesundheit:
ƒ www.prevention.psu.edu
Penn State Prevention Research Center
ƒ www.preventionresearch.org/dc2001.html
Society for Prevention Research Annual Meeting 2001. „Realizing Effective Prevention Policy and
Practice Through Science” Washington, DC May 31-June 2, 2001
ƒ www.preventionresearch.org
Society for Prevention Research
ƒ www.charity.demon.co.uk/home.htm
The European Centre for Mental Health Promotion (Clifford Beers Foundation)
ƒ www.stakes.fi/mentalhealth/MentalEU.html
Mental Health in EU
ƒ http://sac.uky.edu/~snova0/ECPN.html
The Early Career Preventionists Network (ECPN) is composed by a diverse group of masters level
preventionists, pre-doctoral candidates, post-doctoral fellows, assistant professors and research associates as well as practitioners, educators, administrators who have been in the prevention field
for a few years. This network is dedicated to developing, coordinating and promoting collaborations among a diverse professional community of prevention researchers, practitioners, and advocates across the world. It is a free network based mainly on web activities where:
Members are listed and names are indexed by interests so it helps you to communicate/collaborate
with each other
A listserve informs on job opening positions in different topic areas and countries. You can post
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
107
Neue Bücher
your own research questions or requests for information and have daily on-line contact with different experts in the world. Members can get engaged in different activities like cross-cutting interest
groups and action oriented task forces (via email, chat rooms, conference calls)
Members' training needs are assessed and addressed through different means (web-page, chat
rooms, short summer courses and workshops, etc.)
A variety of senior preventionists provide ECPN with regular input and mentoring. Information is
also posted on funding possibilities, conferences, and collaboration needs and much more
ƒ http://whqlibdoc.who.int/hq/2000/WHO_MSD_MPS_00.2.pdf
Mental health and work: ein neuer WHO-Bericht (2000)
ƒ www.cdc.gov/safeusa
In response to the significant public health issue of youth violence, the Centers for Disease Control
(CDC) now offers „Best Practices of Youth Violence Prevention. A Sourcebook for Community
Action.“ The sourcebook presents the best-known strategies for reducing youth violence, garnered
from individuals working field.
ƒ www.gesundheit-psychologie.de/gus-bdp/gesundheitspsychologie/massnahmen1.start.htm
Maßnahmen zur Prävention, Gesundheitsförderung und Rehabilitation in der BRD
108
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Neues aus dem Internet
NEUE BÜCHER
„ Beck, C. J. A. & Sales, B. D. (2001).
Family Mediation: Facts, Myths, and Future Prospects. APA.
„ Belenky, M. F., Bond, L. A. & Weinstock, J. S. (1997). Developing Voice to
Build Community: A Review of A Tradition That Has No Name: Nurturing the
Development of People, Families and
Communities. New York: Basic Books.
„ Brandenburg, U. N. P. & Susen, B.
(Hrsg.). (2000). Gesundheitsmanagement
im Unternehmen. Weinheim: Juventa.
„ Cierpka, M. (Hrsg.). (2001). Faustlos.
Ein Curriculum zur Prävention von aggressivem und gewaltbereitem Verhalten
bei Kindern der Klassen 1 bis 3. Göttingen: Hogrefe.
„ Cichetti, D., Rappaport, J. & Sandler, I.
(2000). The Promotion of Wellness in
Children and Adolescents. New York:
CWLA Press.
„ Dalton, J., Elias, M. & Wandersman, A.
(2000). Community Psychology. New
York: Wadsworth.
„ Dross, M. (2001). Krisenintervention.
Göttingen: Hogrefe.
„ Exner-Freisfeld, H. (1999). Soziale Absicherung bei HIV und AIDS. Sozialmedizinische und –rechtliche Aspekte der
Versorung. Frankfurt: Verlag für Akademische Schriften.
„ Field, M., Bond, L. A. & Weinstock, J.
S. (1997). Developing Voice to Build
Community: A Review of A Tradition That
Has No Name: Nurturing the Development of People, Families, and Communites. New York: Basic Books.
„ Helmert, U., Bamman, K., Voges, W. &
Müller, R. (2000). Müssen Arme früher
sterben? Soziale Ungleichheit und Ge-
sundheit
Juventa.
in
Deutschland.
Weinheim:
„ Kolip, P. (Hrsg.). (1999). Programme
gegen Sucht. Internationale Ansätze zur
Suchtprävention im Jugendalter. Weinheim: Juventa.
„ Kühner, C. & Weber, I. (2001). Depressionen vorbeugen. Ein Gruppenprogramm nach R.F. Munoz. Göttingen:
Hogrefe.
„ Manz, R. (Hrsg.) (im Druck). Prävention
und Gesundheitsförderung. Band 3. Tübingen: DGVT.
„ O'Donnell & Ferrari, J. R. (Eds.).
(2000). Employment in Community Psychology : The Diversity of Opportunity.
New York: Haworth.
„ Pelikan, J. M. & Wolff, S. (Hrsg.).
(1999). Das gesundheitsfördernde Krankenhaus. Konzepte und Beispiele zur
Entwicklung einer lernenden Organisation. Weinheim: Juventa.
„ Roberts, R. (Eds.). (2000). Crisis Intervention Handbook : Assessment, Treatment, and Research. Oxford: Oxford University Press.
„ Röhrle, B. (Hrsg.) (im Druck). Prävention und Gesundheitsförderung. Band 2.
Tübingen: DGVT.
„ Sarason, B. R. (2000). Personal Relationships: Implications for Clinical and
Community Psychology. New York:
Wiley.
„ Schnabel, P. E. (2000). Familie und Gesundheit. Bedingungen, Möglichkeiten
und Konzepte der gesundheitsförderung.
Weinheim: Juventa.
„ Sonntag, U., Gräser, S., Stock, C. &
Krämer, A. (2000). Gesundheitsfördern-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
109
Neue Bücher
de Hochschulen. Konzepte, Strategien
und Praxisbeispiele. Weinheim: Juventa.
„ Sting, S. & Zurhorst, G. (2000). Gesundheit und Soziale Arbeit. Weinheim:
Juventa.
„ Trojan, A. & Legewie, H. (Hrsg.).
(2001). Nachhaltige Gesundheit und Entwicklung. Leitbilder, Politik und Praxis
der Gestaltung gesundheitsförderlicher
Umwelt- und Lebensbedingungen. Frank-
furt: Verlag für Akademische Schriften.
„ Wydler, H., Kolip, P. & Abel, T. (2000).
Salutogenese und Kohärenzgefühl. Weinheim: Juvent
„ Selbsthilfegruppenjahrbuch 2001. Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V., Friedrichstr. 28, 35392 Gießen
Kostenlos – gerne gegen Spende – zu bestellen bei o.g. Adresse.
NEUE ZEITSCHRIFTEN
„ Der Mensch als biopsychosoziale Einheit. Das Editorial der Zeitschrift für
Salutogenese
ist
unter
www.salutogenese.net einzusehen.
110
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
ABSTRACTS AUS GEMEINDEPSYCHOLOGISCH
ORIENTIERTEN ZEITSCHRIFTEN
Journal of primary prevention
Galano, J., Credle, W., Perry, D., Berg, S. W.,
Huntington, L., Stief, E. (2001). Developing and
sustaining a successful community prevention
initiative: The Hampton Healthy Families Partnership. Journal of Primary Prevention, 21(4),
495-509.
Godenzi, A., De-Puy, J. (2001). Overcoming
boundaries: A cross-cultural inventory of primary prevention programs against wife abuse
and child abuse. Journal of Primary Prevention,
21(4), 455-475.
Discusses the creation and implementation of the
Healthy Families community-based prevention
initiative for families with children residing in
Hampton, Virginia. The Healthy Families Program
was planned in a time of an increasing demand for
family services and decreasing resources. Key
components in the planning process were the outcome-based mission statement, a partnership investor model, a focus on prevention, and an emphasis
on investing in parents. The program includes both
a targeted intervention for at-risk families, and a
set of comprehensive parent education and support
services for all families. In 1997, following initial
program successes, the program was expanded to a
full community initiative.
Reviews 138 programs operating in the US, Canada, and France in 1997 and addressing violence
against females and children. Specific riskprevention approaches used by the examined programs included sensitization campaigns for the
general public, prevention strategies by professionals likely to intervene in crisis situations, and
school programs. Enlarged protection approaches
included family, couple, and school programs focusing on protective factors against risk situations.
Programs addressed the levels of the individual,
the couple, the family, the institution, the community, and society. The vast majority of interventions
have been developed in the English-speaking
North American context. In all examined countries
there are few macrosocial programs.
Westhues, A., Clarke, L., Watton, J., St-ClaireSmith, S. (2001). Building positive relationships:
An evaluation of process and outcomes in a Big
Sister program. Journal of Primary Prevention,
21(4), 477-493.
Honig, A. S., Morin, C. (2001). When should
programs for teen parents and babies begin?
Longitudinal evaluation of a teen parents and
babies program. Journal of Primary Prevention,
21(4), 447-454.
Examined the effects of the Building Positive Relationships program for girls. 31 Little Sisters in 3rd
grade through high school in a 1-to-1 mentoring
relationship with Big Sisters completed an intervention consisting of weekly 1-1.5 hr sessions
during a 6-8 wk period. The authors examined
variables included self-esteem, empathy, positive
peer and family relationships, and problem solving
and self-advocacy skills. Results show that significant positive changes occurred in self-esteem levels
in intervention Ss compared to controls in mentoring relationships but not enrolled in the intervention. This increase was maintained at followup.
Declining communication levels reported by controls during the period did not occur with intervention Ss. Ss rated the intervention positively.
Examined the effects of a prenatal intervention for
preventing child abuse and neglect. 204 loweducation adolescent mothers (aged 13-21 yrs at
birth of 1st child) enrolled in an 18-27 mo home
visitation intervention program before or after the
birth of their 1st child. Ss were classified as lowrisk, high-risk intervention graduates, or high-risk
drop-outs. Results show that acceptance of highrisk mothers into the program prior to the infant's
birth exerted a significant effect in preventing later
child abuse and neglect. Child abuse and neglect
rates and subsequent parity rates were not different
between high-risk intervention graduates and lowrisk Ss. Child abuse and neglect rates for both
these groups differed significantly from rates of
those dropping out of the intervention. Program
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
111
Abstracts
costs were significantly lower than county foster
care costs for children placed because of child
abuse. It is concluded that a prenatal initiation
program for high-risk pregnant adolescents may
provide a cost-effective boost for family mental
health and prevent child abuse and neglect by atrisk families.
Zins, J.E. (2001). Examining opportunities and
challenges for school-based prevention and
promotion: Social and emotional learning as an
exemplar. Journal of Primary Prevention, 21(4),
441-446.
Discusses barriers and opportunities concerning
social and emotional learning (SEL) programs in
schools. SEL refers to the knowledge and skills
that children acquire through social and emotionalrelated education, instruction, activities, or promotion efforts that help them recognize and manage
emotion, engage in responsible decision making,
and establish positive relationships. Barriers to
prevention and promotion program development
include: (1) increasing the number of schools employing such curricula; (2) leadership issues in
initiating and directing SEL efforts; (3) the emphasis of the Individuals with Disabilities Education
Act on remediation rather than prevention and
promotion services; and (4) inadequate literature
concerning
SEL
program
implementation
processes. SEL must become a part of the foundation for and integrated into all teacher education
classes. All preservice teachers should complete
coursework in SEL skills, and SEL field placements should be available. Skillfully implementing, monitoring, and evaluating well-designed SEL
programs will increase the likelihood that these
efforts will become institutionalized.
Resnicow, K., Braithwaite, R., Dilorio, C.,
Vaughan, R., Cohen, M. I., Uhl, G. A. (2001).
Preventing substance use in high risk youth:
Evaluation challenges and solutions. Journal of
Primary Prevention, 21(3), 399- 415.
Discusses the research challenges for program
evaluators posed by programs to prevent substance
use among high risk youth, focusing on feasibility,
measurement and methodologic issues. Feasibility
issues include participant recruitment and retention, identifying high risk youth, and obtaining a
control/comparison group. Measurement issues
include social desirability bias and instrument
reliability; while methodologic considerations
112
include attrition (selective and differential), inadequate implementation and variable dose, low statistical power, contamination of comparison groups,
and low literacy skills of Ss. For each of these
challenges specific solutions are offered for researchers and practitioners. In general the solutions relate to 3 themes: (1) incorporation of evaluation early into program design, (2) development
of a strong partnership with program staff, and 3)
the need for flexibility. Also addressed are the need
to acknowledge possible bias toward documenting
positive outcomes as well as the need to customize
evaluation designs for different settings and populations.
St-Pierre, T. L. (2001). Strategies for community/school collaborations to prevent youth substance abuse. Journal of Primary Prevention,
21(3), 381-398.
Describes challenges and workable strategies reported by a diverse group of 11 community-based
organizations for developing and maintaining
collaborative relationships with schools to plan and
implement unified approaches to prevent youth
substance abuse. Strategies recommended by community-based organizations for effective collaborations with schools are described within 4 categories: (1) establishing the collaboration; (2) maintaining cooperation with schools during program
implementation; (3) addressing cultural issues; and
(4) institutionalizing the collaborative programs.
The need to tailor community prevention efforts to
the specific context of each community is emphasized.
Johnson, C. H., Vicary, J. R., Heist, C. L., Corneal, D. A. (2001). Moderate alcohol and tobacco use during pregnancy and child behavior
outcomes. Journal of Primary Prevention, 21(3),
367-379.
Investigated the behavioral consequences for children of intrauterine exposure to low to moderate
alcohol and tobacco use by their mothers. Results
were based on interviews and mothers' (98 23-27
yr olds) self-reports of substance use during pregnancy and perceived problem behaviors in their
children (ages infancy to 12 yrs). Results show that
mothers who reported using alcohol and/or tobacco
while pregnant have children whom they report as
having higher levels of antisocial, undesirable and
challenging behaviors than children of nonusing
mothers. Undesirable behaviors included distracti-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
bility, temper tantrums, low levels of persistence
and short attention spans. Using mothers also reported lower levels of desirable behaviors, including being even-tempered, listening to parents, and
persisting with a toy until successful. It is concluded that, while outcomes may also be attributable in part to other factors, the effects of alcohol
and tobacco should be further explored to inform
prevention efforts.
Kreiner, P., Soldz, S., Berger, M., Elliott, E.,
Reynes, J., Williams, C., Rodriguez-Howard, M.
(2001). Social indicator-based measures of substance abuse consequences, risk, and protection
at the town level. Journal of Primary Prevention,
21(3), 339-365.
Developed 3 sets of measures associated with relative town needs for substance abuse prevention
services, and tested the power of the risk index to
predict increases in substance abuse consequences
and/or risk. The Massachusetts State Needs Assessment Project developed and assessed the social
indicator-based measures of substance abuse consequences, risk, and protection. Structural equation
models using longitudinal data from 351 Massachusetts municipalities show that higher levels of
the risk index were associated with subsequent
increases in the index of substance abuse consequences, when autocorrelation and reciprocal and
contemporaneous associations of these indexes
were controlled. Similar models indicated that: (1)
higher levels of the diversity of nonprofit, community-based organizational activities were associated
with subsequent declines in the risk index; and (2)
an increase in the diversity of these activities for 2
successive yrs was also associated with subsequent
declines in the risk index. Theoretical and planning implications are discussed.
Turner, W. L. (2000). Cultural considerations in
family-based primary prevention programs in
drug abuse. Journal of Primary Prevention,
21(2), 285-303.
This article discusses some of the etiological and
methodological issues associated with planning,
conducting, and disseminating family-based drug
abuse prevention programs with ethnic minorities.
Many prevention researchers who work with ethnic
minority families have been proponents of programs that promote the development of family
strengths. However, only recently have researchers
begun to adapt their programs to be culturally
sensitive and appropriate. Several recommendations are provided in this paper to assist in the
development and adaptation of family programs for
ethnic minority populations including African
American, Latino, and Asian/Pacific Islander families.
Spoth, R., Redmond, C. (2000). Research on
family engagement in preventive interventions:
Toward improved use of scientific findings in
primary prevention practice. Journal of Primary
Prevention, 21(2), 267-284.
Reviews research on family engagement in preventive interventions. Although there has been limited
investigation of family engagement in preventive
interventions for general populations, the research
has yielded several preliminary findings that warrant further study. Notably, families in eligible
general populations can differ to a significant degree in intervention preferences and beliefs that
influence their motivation to engage in interventions or in intervention evaluations. Also, a number of stable family member characteristics, such as
internalizing/externalizing problems, have not
been predictive of family engagement. Educational
attainment has been predictive, but the differences
between participants and non-participants have
tended to be small. In addition, there are several
common barriers to engagement, including family
scheduling conflicts, that place practical limits on
participation levels and need to be carefully addressed through engagement techniques. Collectively, findings from the literature suggest directions for the development of effective engagement
strategies; also, they underscore the value of family
engagement research in science-based prevention
practices.
Lochman, J. E. (2000). Parent and family skills
training in targeted prevention programs for atrisk youth. Journal of Primary Prevention, 21(2),
253-265.
The first part of this paper provides an overview
for targeted preventive interventions using parent
and family skills training with high-risk children.
The typical format and goals of these programs are
presented. Empirically examined parent training
programs have either been delivered to the parents
alone, to the parents and children in separate group
meetings, or to the parents and children together in
sessions for at least part of the time. An overview
of findings from research on these programs indi-
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113
Abstracts
cates that these programs have consistent and replicated effects on children's behavior, on parents'
improved use of effective discipline strategies, and
on improved family functioning. The second major
part of this paper describes gaps in existing research knowledge and the barriers involved in the
implementation of empirically-supported programs. Finally, the paper provides a series of recommendations for future research, knowledge
development and policy development.
Gordon, D. A. (2000). Parent training via CDROM: Using technology to disseminate effective
prevention practices. Journal of Primary Prevention, 21(2), 227-251.
The purpose of this paper is to describe how technology can reduce barriers to dissemination and
use of parent and family interventions. This technology consists of highly interactive, video-based
CD-ROMs and interactive videodisk programming.
The author describes, beginning with the literature
on interactive videodisk instruction, the development and research on a parent training CD-ROM,
which integrates interactive videodisk methodology
with videotaped modeling of parenting skills. The
CD-ROM program is self-administered, highly
interactive, and brief, requiring no trained staff for
its delivery. Users receive feedback about their
choices from the computer, not a person, thus minimizing defensiveness. Controlled evaluations
show improvements in knowledge and parenting
skills and reductions in child behavior problems.
Barriers to the technology's dissemination, particularly among mental health professionals, are discussed. Gaps in the research knowledge on this
technology are also presented. Finally, the author
presents steps for overcoming barriers to widespread dissemination.
Biglan, A., Taylor, T. K. (2000). Increasing the
use of science to improve child-rearing. Journal
of Primary Prevention, 21(2), 207-226.
The prevention of problems of human behavior
will be facilitated if scientific findings and methods
become an integral part of policy making and program adoption. The present paper provides a conceptual framework for research on this problem,
using the dissemination of empirically-supported
preventive programs for youth as an example. As
empirically-supported preventive practices are
identified, analyses are needed of what organizations might adopt each practice and the factors
114
influencing such adoptions. Ultimately, experimental studies that manipulate presumed influences on
practice adoption and maintenance will be needed.
Alexander, J. F., Robbins, M. S., Sexton, T. L.
(2000). Family-based interventions with older,
at-risk youth: From promise to proof to practice. Journal of Primary Prevention, 21(2), 185205.
Reviews a group of family-based interventions,
which have received strong empirical support, with
respect to intervention with older and more seriously at-risk youth. With such family-focused
interventions it is not uncommon for the risk factors experienced by youth who already express
clear behavioral problems to exist also for their
siblings who may not yet show any of the negative
behavior patterns, but nonetheless may be at high
risk. Thus, a „treatment“ program that effectively
changes the ongoing maladaptive family processes
surrounding the already dysfunctional youth will at
the same time be changing the risk factors for the
siblings who are not yet behaving problematically.
As such, the program will simultaneously represent
a treatment and a primary prevention program.
Ross, M. K. (2000). Primary prevention in mental health: A Scottish perspective. Journal of
Primary Prevention, 21(2), 155-157.
Discusses the status of primary prevention in mental health in Scotland. Primary prevention in mental health is in its infancy in Scotland. Within the
National Health Service and in spite of recent strategic impetus from central government, the field
remains significantly under-resourced and underfunded. Initiatives across the country are smallscale, lack coordination and exist in the absence of
research infrastructure. Suggestions for incorporating primary prevention perspectives in mental
health are presented.
Fryer, D. (2000). The future of primary prevention. Journal of Primary Prevention, 21(2), 137140.
Discusses the future of primary mental health prevention and the role of primary prevention in addressing the global increase of mental health problems and deteriorating social conditions. The author argues that primary prevention will take place
at multiple levels but socio-cultural, economic and
political levels will be regarded as most important,
because effective prevention there will be most far
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Abstracts
reaching in its effects.
Caplan, G., Caplan, R. B. (2000). The future of
primary prevention. Journal of Primary Prevention, 21(2), 131-136.
Discusses a model program of primary prevention
for mental disorders and presents key concepts that
are likely to be generally acceptable as the basis for
organizing programs of primary prevention of
psychosocial disorders. Concepts presented include
the definition of primary prevention, crisis theory,
support systems, and a focus on high-risk populations and involvement of key community partners.
Chamberland, C., Dallaire, N., Hebert, J., Frechette, L., Lindsay, J., Cameron, S. (2000). Are
ecological and social models influencing prevention practices? An overview of the state of affairs in Quebec for child, youth and family intervention. Journal of Primary Prevention, 21(1),
101-125.
Profiled a range of promotion and prevention
projects implemented in various regions of Quebec,
Canada, that directly or indirectly target 0-18 yr
olds and their families. The authors analyzed data
gathered via telephone interviews focused on targets for action, activities, strategies, links between
organizations, and types of funding. Institutional
and community projects and projects targeted at
living conditions showed different profiles with
regard to the following problems addressed: prenatal care, children and youth, families, social
support, living conditions, social values, and promotion of well-being. Intervention strategies used
were not aimed solely at modifying characteristics
of the targeted population; some projects also tried
to change living environments.
Battistich, V., Schaps, E., Watson, M., Solomon,
D., Lewis, C. (2000). Effects of the Child Development Project on students' drug use and other
problem behaviors. Journal of Primary Prevention, 21(1), 75-99.
Evaluated the Child Development Project, a comprehensive school reform program that helps elementary schools to develop environments characterized by supportive interpersonal relationships,
shared goals, responsiveness to students' developmental and sociocultural needs, and emphasis on
prosocial values and commitment to learning. The
program includes classroom, schoolwide, and
family involvement activities that are expected to
foster students' positive development and resilience
to risk. Following baseline assessments, the program was introduced in 12 schools from 6 school
districts across the US over 3 yrs. 12 similar
schools in the same districts served as a comparison group. Evaluation data indicate that when the
program was implemented widely throughout a
school, there were significant reductions in students' use of drugs and involvement in other problem behaviors.
Piper, D. L., Moberg, D. P., King, M. J. (2000).
The Healthy for Life project: Behavioral outcomes. Journal of Primary Prevention, 21(1), 4773.
The Healthy for Life health promotion program
was designed to positively influence the health
behaviors of middle school students in 5 related
areas: alcohol use, tobacco use, marijuana use,
nutrition, and sexuality. The in-school, social influences program was supplemented by parent and
community components. 21 schools were assigned
to 1 of 2 treatment conditions or a random control.
2,483 students were surveyed in Grade 6 and annually until Grade 10; 1,981 Ss provided data in
both Grade 6 and Grade 9, with a drop in response
rate in Grade 10. The program had minimal effect
on the participating students relative to those in
control schools. The intensive version of the program was more effective than an age-appropriate
version, with small positive results on 4 measures
(frequency of meals, perceptions of peer use, cigarettes smoked, marijuana smoked) and small negative effects for drinking alcohol.
Koizumi, R. (2000). Anchor points in transitions
to a new school environment. Journal of Primary
Prevention, 20(3), 175-187.
Presents a theoretical framework for designing and
implementing prevention programs for students in
school-related transitions (e.g., entering kindergarten, transition to high school), clarifies features
and the importance of anchor points, explains the
procedure of anchor points planting, and discusses
the role of anchor points in positive adaptive transaction. Anchor points may be defined in an ecological and developmental perspective as an element
of the person-in-environment system that facilitates
transaction between the person and the environment. Anchor points can be information, knowledge, skills, family, friends, or other aids. Depending on context, anchor points can lead to adaptive
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115
Abstracts
or maladaptive transaction. Teachers, administrators, and parents need to prepare a supportive environment for students who experience schoolrelated environment transitions. The whole personin-environment system needs to be considered,
significant 1st-order and primary anchor points
need to be searched out, and positive anchor points
need to be planted in the system and systematically
evaluated.
Dennison, S. (2000). A win-win peer mentoring
and tutoring program: A collaborative model.
Journal of Primary Prevention, 20(3), 161-174.
Presents a peer mentoring and tutoring project, the
Big Buddies' Program of Forsyth County, North
Carolina. Goals of the program included preventing school dropout, increasing youths' interest in
volunteerism, and expanding real-world learning
experiences for undergraduate students in social
work. Issues arising during the initial year of operation included program set-up, participant selection, schedule and location of buddy time, content
of mentor-tutor training, program coordination,
use of materials with plans, and program evaluation design. 25 3rd- and 4th-grade Little Buddies
were paired with high-school 11th- and 12th-grade
honors students. Results of a program evaluation
show positive but not significant increases in selfesteem, attitudes toward school, and on-task classroom behaviors. 16 of the 25 children improved 1
grade level in the academic subject in which they
received tutoring from their Big Buddies. Selfesteem and other-directedness increased with Big
Buddies.
American Journal of Community Psychology
Coulton, C. J., Korbin, J., Chan, T., Su, M.
(2001). Mapping residents' perceptions of
neighborhood boundaries: A methodological
note. American Journal of Community Psychology, 29(2), 371-383.
Neighborhood influences on children and youth are
the subjects of increasing numbers of studies, but
there is concern that these investigations may be
biased, because they typically rely on census-based
units as proxies for neighborhoods. This pilot study
tested several methods of defining neighborhood
units based on maps drawn by residents, and compared the results with census definitions of neighborhoods. When residents' maps were used to
create neighborhood boundary definitions, the
resulting units covered different space and produced different social indicator values than did
census-defined units. Residents' agreement about
their neighborhoods' boundaries differed among
the neighborhoods studied. This pilot study suggests that discrepancies between researcher and
resident-defined neighborhoods are a possible
source of bias in studies of neighborhood effects.
Kalil, A., Born, C. E., Kunz, J., Caudill, P. J.
(2001). Life stressors, social support, and depressive symptoms among first-time welfare
recipients. .American Journal of Community
Psychology, 29(2), 355-369.
116
This paper examines the associations among
stressful life events, social support, and depressive
symptoms in a sample of 580 female first-time
welfare recipients (average age 23.8 yrs). Selfreported number of depressive symptoms was
greater than in corresponding community samples.
Stressors and social supports made independent
main effect contributions to depressive symptoms
in a multiple regression analysis. Women with
transportation barriers to employment, those experiencing greater numbers of stressful life events,
and those who were less satisfied with their housing situation reported greater numbers of depressive symptoms. In contrast, women who were more
satisfied with their social support and those with
higher attendance at religious services reported
fewer depressive symptoms. Implications for welfare reform policy and programs are discussed.
Miller, A. B., Keys, C. B. (2001). Understanding
dignity in the lives of homeless persons.
.American Journal of Community Psychology,
29(2), 331-354.
The current investigation is a planned, systematic
study of dignity as critical to understanding the
experience of homelessness and improving services
and programs for the homeless. Specifically, we
conducted a thematic content analysis of interviews
with 24 homeless men and women (aged 29-52
yrs) to identify their perception of specific envi-
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Abstracts
ronmental events that validate and invalidate dignity. In addition, we explored the impact that these
events have on homeless persons. Eight types of
events were identified that sustain dignity such as
being cared for by staff and having resources available to meet basic needs. Eight types of events were
found that undermine dignity, such as being yelled
at or insulted by staff persons and having staff use
rules in an excessive and arbitrary way. Two outcomes followed the sustenance of dignity including
increased self-worth and motivation to exit homelessness. Three outcomes followed the undermining of dignity including anger, depression, and
feelings of worthlessness. The results suggest that
dignity is an important variable to consider in
understanding the experience of homelessness.
Policies and programs that support validating the
dignity of homeless persons are encouraged.
Rosario, M., Hunter, J., Maguen, S., Gwadz,
M., Smith, R. (2001). The coming-out process
and its adaptational and health-related associations among gay, lesbian, and bisexual youths:
Stipulation and exploration of a model. American Journal of Community Psychology, 29(1),
113-160.
A model is proposed and explored that links the
coming-out process to the psychological functioning and sexual behaviors of 80 gay, lesbian, and
bisexual 14-21 yr olds recruited from gay-focused
community-based and college organizations. Ss
participated in structured interviews and completed
measures that investigated the coming out process,
self-esteem, distress, sexual episodes and unprotected sexual activity, and social desirability. Results indicated that the coming-out dimensions
were related to self-esteem, distress, and unprotected sexual behaviors. In addition, the relations
between the coming-out dimensions and unprotected sexual behaviors were explained by psychological functioning. In particular, limited involvement in gay/lesbian activities was associated with
more unprotected sex. Negative attitudes toward
homosexuality were related directly to more unprotected sex, and they were related indirectly to more
unprotected sex by means of increasing emotional
distress. It is stated that these and other findings
have implications for designing preventive interventions to increase the youths' psychological functioning and reduce their unprotected sexual behaviors.
Solomon, M., Pistrang, N., Barker, C. (2001).
The benefits of mutual support groups for parents of children with disabilities. American
Journal of Community Psychology, 29(1), 113132.
Examined what parents of children with disabilities and special needs found helpful about belonging to mutual support groups. 56 27-58 yr old Ss
completed questionnaires and participated in focus
group discussion exploring their experiences of
belonging to their mutual support group. Quantitative data indicates that Ss found the groups very
helpful and were very satisfied with the support
they received from their groups. Ss also described
the groups as high in cohesion, expressiveness,
task orientation, and self-discovery. A grounded
theory analysis of focus group data (based on 43
parents from 5 of the 6 groups) indicated that such
support was helpful in 3 broad domains: (1) the
sociopolitical, which involved developing a sense
of control and agency in the outside world; (2) the
interpersonal, which involved a sense of belonging
to a community; and (3) the intraindividual, which
involved self change. A central theme of identity
change emerged as superordinate to these 3 categories.
McCurdy, K. (2001). Can home visitation enhance maternal social support? American Journal of Community Psychology, 29(1), 97-112.
Investigated the impacts of Healthy Start, a statewide, home visitation program, on the social support systems of 212 disadvantaged mothers (mean
age 23.2 yrs) in Oahu, Hawaii. Maternal support
was assessed at the time these mothers gave birth
and 12 mo later with the Maternal Social Support
Index. Comparisons of Ss randomly assigned to
visited or nonvisited conditions uncovered few
differences on structural or affiliational aspects of
support after 12 mo. It was found that visited Ss,
however, were significantly less likely to report a
decline in satisfaction with a close adult than nonvisited mothers do. The discussion examines the
challenges of fostering social support and the ability of home visitation efforts to achieve this outcome.
Riger, S. (2001). Transforming community psychology. American Journal of Community Psychology, 29(1), 69-81.
Notes that community psychology has made great
strides in including context when understanding
people in their environments. 3 principles are to
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117
Abstracts
further expand the conceptualization of the individual in community settings: (1) focus research on
people, not programs; (2) consider multiple dimensions of people's experience; and (3) conceptualize
people as agentic and not simply as reactors to the
environmental press. The author illustrates these
principles with research on domestic violence and
welfare reform. In doing so, attention is called both
to the way in which aspects of people's lives intersect with community settings, and to the embeddedness of people's lives (and community settings)
in larger social structures.
Sandler, I. (2001). Quality and ecology of adversity as common mechanisms of risk and resilience. American Journal of Community Psychology, 29(1), 19-61.
Proposes common mechanisms to explain the effects of adversities and of resources that promote
resilience in children. The thesis of this paper is
that understanding the mechanisms of risk, resilience, and intervention requires an understanding
of the nature of adversity per se. The issue of what
is adverse about adverse conditions is addressed
and the author proposes that adverse conditions be
characterized in terms of their quality and ecology.
It is then asserted that the same characteristics are
involved in resilience; that resilience operates
through changing the quality and ecology of adverse conditions. Finally, it is proposed that successful interventions operate by changing the
quality and ecology of children's exposure to adverse conditions. Before addressing these theoretical questions the author places this issue of adversity in public health perspective. In conclusion,
implications are presented for the development of
interventions to promote resilience.
Solarz, A. L. (2001). Investing in children, families, and communities: Challenges for an interdivisional public policy collaboration. American
Journal of Community Psychology, 29(1), 1-14.
An interdivisional collaboration to foster the development of strengths-based policies for children,
youth, families, and communities is described. The
initiative includes (1) producing a book that integrates scholarly research and policy; (2) developing materials for policymakers to use, including a
policy-oriented summary of the book; (3) enhancing the capacities of the divisions to communicate
with and influence policymakers; and (4) taking
action steps to influence policymakers. During the
118
process of developing these products, a number of
tensions emerged between the academically-based
and policy-based authors of the book, many of
which centered around how the information should
be presented and, in particular, how to formulate
and present policy recommendations. Tensions fell
into four general categories: understanding the
appropriate scope for recommendations, using the
right language, understanding the kind of information that is needed, and understanding the bottom
line. The author concludes by urging psychologists
to become adept at understanding and participating
in the public policymaking process.
Campbell, R., Wasco, S. M. (2000). Feminist
approaches to social science: Epistemological
and methodological tenets. American Journal of
Community Psychology, 28(6), 773-791.
This paper is a primer for community psychologists on feminist research. Much like the field of
community psychology, feminist scholarship is
defined by its values and process. Informed by the
political ideologies of the 1970s women's movement (liberal, radical, socialist feminism, and womanism), feminist scholars reinterpreted classic
concepts in philosophy of science to create feminist
epistemologies and methodologies. Feminist epistemologies, such as feminist empiricism, standpoint theory, and postmodernism, recognize women's lived experiences as legitimate sources of
knowledge. Feminist methodologies attempt to
eradicate sexist bias in research and find ways to
capture women's voices that are consistent with
feminist ideals. Practically, the process of feminist
research is characterized by four primary features:
(1) expanding methodologies to include both quantitative and qualitative methods, (2) connecting
women for group-level data collection, (3) reducing the hierarchical relationship between researchers and their participants to facilitate trust and
disclosure, and (4) recognizing and reflecting upon
the emotionality of women's lives. Recommendations for how community psychologists can integrate feminist scholarship into their practice are
discussed.
Angelique, H. L., Culley, M. R. (2000). Searching for feminism: An analysis of community
psychology literature relevant to women's concerns. American Journal of Community Psychology, 28(6), 793-813.
Articles published in both the American Journal of
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Abstracts
Community Psychology and Journal of Community Psychology, from their inception in 1973
through 1997, were content analyzed for women
relevance, diversity, feminism, and historical
change. Overall, 9.8% of the articles reviewed (N =
2,178) were considered women relevant, 4% recognized diversity among women, and 3% were
considered feminist. There was an average yearly
increase in women relevant and feminist articles
from 7.3 pre-1990 to 11.2 post-1990, and 1.6 pre1990 to 4.6 post-1990, respectively. Overall, mental health and motherhood were the most addressed
content areas. Among feminist articles, gender
roles and violence against women were most salient. Race and SES were the most noted issues of
diversity in both women-relevant and feminist
articles. While an increase in feminist publications
by both journals is promising, stereotypes of women and other oppressed groups continue to be perpetuated.
Cosgrove, L., McHugh, M. C. (2000). Speaking
for ourselves: Feminist methods and community
psychology. American Journal of Community
Psychology, 28(6), 815-838.
Although feminist and community psychology
share a number of epistemological and methodological perspectives that guide their respective
theories and research practices, it has been argued
that community psychology has not fully integrated
a feminist perspective into the discipline. This
paper examines how community psychology and
feminist research methods might combine to help
us better understand women's experiences without
essentializing or universalizing those experiences.
The authors offer a series of suggested directions
for feminist research that may also prove promising for community psychology. Particular attention
is paid to feminist social constructionist approaches insofar as they address the complex relationship
between epistemology and methodology.
Paradis, E. K. (2000). Feminist and community
psychology ethics in research with homeless
women. American Journal of Community Psychology, 28(6), 839-858.
This paper presents a feminist and community
psychology analysis of ethical concerns that can
arise throughout the process of doing research with
women who are homeless. The unique contexts of
the lives of women who are homeless demand that
researchers redefine traditional ethical constructs
such as consent, privacy, harm, and bias. Research
that fails to do this may perpetuate the stereotyping, marginalization, stigmatization, and victimization homeless women face. Feminist and community research ethics must go beyond the avoidance of harm to an active investment in the wellbeing of marginalized individuals and communities. Using feminist and community psychology
ethics, this paper addresses some common problems in research with women who are homeless,
and argues for the transformation of research from
a tool for the advancement of science into a strategy for the empowerment of homeless women and
their communities.
Ortiz-Torres, B., Serrano-Garcia, I., TorresBurgos, N. (2000). Subverting culture: Promoting HIV/AIDS prevention among Puerto Rican
and Dominican women. American Journal of
Community Psychology, 28(6), 859-881.
Discusses the challenges faced by researchers and
interventionists when attempting to promote
change in social norms and normative beliefs that
promote HIV/AIDS risk-related behaviors among
Puerto Rican and Dominican women. The article
focuses on the role of culture in HIV/AIDS prevention with women by analyzing the sociohistorical
context of some cultural beliefs and by illustrating
the tension between risk-related and protective
cultural beliefs in research conducted by the authors with women in both New York and Puerto
Rico. The authors propose that promoting changes
in sex-related social norms and normative beliefs
might be constructed as a subversive act and
present the challenge this analysis poses for community psychology. They conclude that this conceptualization might be construed as subversive
because rather than idealizing culture, it promotes
changes that respect diversity within the culture
and foster participation in the development of new
cultural values, beliefs and norms.
Mulvey, A., Terenzio, M., Hill, J., Bond, M. A.,
Huygens, I., Hamerton, H. R., Cahill, S. (2000).
Stories of relative privilege: Power and social
change in feminist community psychology.
American Journal of Community Psychology,
28(6), 883-911.
Stories about community work in New Zealand and
Scotland are presented to describe and reflect on
issues central to feminist community psychology.
Organizing a lesbian festival, Ingrid Huygens de-
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Abstracts
scribes feminist processes used to equalize resources across Maori (indigenous) and Pakeha
(white) groups. Heather Hamerton presents her
experiences as a researcher using collective memory work to reflect on adolescent experiences related
to gender, ethnicity, and class. Sharon Cahill
chronicles dilemmas and insights from focus
groups about anger with women living in public
housing in Scotland. Each story chronicles experiences related to oppression and privilege, and
describes the author's emotions and reflections.
Individually and collectively, the stories illustrate
the potential offered by narrative methods and
participatory processes for challenging inequalities
and encouraging social justice.
Bond, M. A., Mulvey, A. (2000). A history of
women and feminist perspectives in community
psychology. American Journal of Community
Psychology, 28(5), 599-630.
Using an historical framework, the authors document and assess efforts to include women, women's
issues, and feminism in community psychology
and in the Society for Community Research and
Action (SCRA). Initiatives of the SCRA Task
Force/Committee on Women are traced from its
inception to present. The dilemmas and difficulties
of moving toward a feminist community psychology are chronicled. The history is divided into 5
phases. Each phase is described in terms of women's involvement in the field and efforts to integrate feminist content into research and practice of
the field. Reflections on the qualities of contexts
that have both supported and inhibited inclusion
are identified. The authors look to this history to
try to understand the observation that while women
have been increasingly visible in leadership roles
and women's professional development has been
encouraged, less progress has been made toward
building a feminist community psychology.
Riger, S., Krieglstein, M. (2000). The impact of
welfare reform on men's violence against women. American Journal of Community Psychology,
28(5), 631-647.
Proposes exchange theory and the feminist „backlash hypothesis“ as frameworks with which to
assess the impact of welfare reform on violence
levels in abusive relationships. Exchange theory
suggests that if a woman leaves welfare and obtains employment that increases her economic
resources, violence against her will decrease. The
120
backlash hypothesis makes a different prediction:
violence will increase as men attempt to compensate for women's enhanced status or independence.
Both approaches are examined. It is suggested that
the incorporation into social policy analyses of
feminist thinking about dominance and power will
enrich our understanding of the impact of social
policy changes on people.
Hamby, S. L. (2000). The importance of community in a feminist analysis of domestic violence among American Indians. American
Journal of Community Psychology, 28(5), 649669.
Focuses on how an appreciation of inter-tribal
differences enhances a feminist analysis of domestic violence in native North America. Issues of
gender, class, and power are discussed from a
feminist perspective with an emphasis on the diversity among native communities. Available evidence suggests that male authority, male restrictiveness, and socioeconomic stress are associated
with violence, but that the levels of these factors
vary widely across native groups. For example,
some native tribes practice matrilineal descent
while others are patrilineal. This diversity has farreaching implications for the community context in
which domestic violence occurs. An approach that
integrates both feminist and community approaches seems best suited to address the problem of
domestic violence in native North America.
Sprague, J., Hayes, J. (2000). Self-determination
and empowerment: A feminist standpoint analysis of talk about disability. American Journal of
Community Psychology, 28(5), 671-695.
Offers a feminist analysis of talk about selfdetermination and empowerment in the context of
disability, focusing on the case of developmental
disabilities. The authors find strains of the same
patterns feminist epistemologists have argued
shape the organization of formal knowledge from
the standpoint of the privileged. It is noted that at
the extreme, people with developmental disabilities
appear as objects without selves, outside of the
context of interpersonal and social structural relationships that constrain who they can be by defining them as other, often in multiple and interacting
ways. Empowerment, from the dominant standpoint, becomes an abstract attribute or condition;
something a person has or does not have. Taking
the standpoint of women and other marginalized
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Abstracts
people offers a view of self-determination as a
person's development of his or her self. Empowerment becomes a potential characteristic of a social
relationship, one that facilitates the development of
someone's self. It is concluded that the standpoint
of women allows all of us to talk more of how we
connect with and facilitate one another's developing selves within communities.
diversity,
inclusiveness,
strengths,
socialcontextual analyses, and social constructivist perspectives. The power of enacting a synergy of feminism and community psychology is highlighted.
Bond, L. A., Belenky, M. F., Weinstock, J. S.
(2000). The Listening Partners program: An
initiative toward feminist community psychology
in action. American Journal of Community Psychology, 28(5), 697-730.
This paper takes up a theoretical and empirical
investigation of how 2 community-based projects
for young women both create safety from community and domestic violence but how, in the process,
discourses of multicultural inclusion define 1 site,
and racist discourses of exclusion float through the
other site. By relying on 2 case studies of community-based organizations for girls, 1 exclusively
White and working class and the other expressly
multicultural and antiracist, the authors try to
identify those structures and practices that support
feminist, but inadvertently racist, work and those
structures and practices that enable feminist and
antiracist consciousness and praxis. Participant
observations and individual and focus group interviews were conducted in the Girls Club with poor
White middle school girls, White residents, 10
teachers, and 13 community staff. Data were collected from the antiviolence center primarily from
participant observation, archival research, 4 interviews with 3 staff members and 10 interviews with
a multiracial group of self-defense students. Across
both settings, the authors witnessed the micropolitics of gendered community building via the creation of safe spaces from girls and women's body
work and talk about male violence without fear of
harassment.
The Listening Partners intervention is described
and analyzed as a synthesis of feminism and community psychology, within a developmental
framework. Working from an empowerment perspective, this social action, peer group intervention
supported a community of poor, rural, isolated,
young, White mothers to gain a greater voice,
claim the powers of their minds, and collaborate in
developmental leadership--creating settings that
promote their own development and that of their
families, peers, and communities. Each year for 2
yrs, a new group of mothers (aged 17-34 yrs) of
preschool aged children participated in the Listening Partners program. An additional 30 women
(aged 18-34 yrs) enrolled as matched controls each
year. Ss met weekly for 3-hr sessions for 8 mo and
also completed structured measures: Ways of
Knowing Interview, Family Social Support Scale,
Rosenberg Self Esteem Scale, and Checklist of
Changes. High quality dialogue, individual and
group narrative, and collaborative problem-solving
were emphasized, in a feminist context affirming
Bertram, C., Hall, J., Fine, M., Weis, L. (2000).
Where the girls (and women) are. American
Journal of Community Psychology, 28(5), 731755.
Journal of Community Psychology
Bank, L., Burraston, B. (2001). Abusive home
environments as predictors of poor adjustment
during adolescence and early adulthood. Journal
of Community Psychology, 29(3), 195-217.
Examined concurrent and longitudinal data for 182
Oregon Youth Study 4th grade boys across a variety of developmental outcomes over a 10-yr span. It
was hypothesized that in the context of unskilled
discipline, the abusive home environment variables
would be predictive of a variety of adjustment outcomes as children moved into adolescence and
early adulthood. Multiple agent and method assessments of the boys, their siblings, and parents
included direct observations, interviews, and questionnaires. Path analyses reveal that the consequences of each abusive home environment construct were, with little exception, consistent with
the hypotheses. Thus, the authors conclude that the
enduring and powerful impact of an abusive home
environment is apparent. This work also supports
the idea of a continuum of parenting behaviors and
a parenting skills deficit model across all families,
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
121
Abstracts
rather than a „bad parent“ vs „good parent“ model.
discussed.
Bower-Russa, M. E., Knutson, J. F., Winebarger, A. (2001). Disciplinary history, adult disciplinary attitudes, and risk for abusive parenting.
Journal of Community Psychology, 29(3), 219240.
Barber, B. K. (2001). Political violence, social
integration, and youth functioning: Palestinian
youth from the Intifada. Journal of Community
Psychology, 29(3), 259-280.
Assessed the specific childhood disciplinary experiences of adolescents and young adults to identify
factors that could contribute to intergenerational
physical abuse, and to determine whether specific
disciplinary tactics were abusive or appropriate in
child rearing. 225 college students completed a
series of measures designed to obtain information
regarding their childhood histories, as well as their
current disciplinary attitudes and preferred disciplinary responses to influence a range of child behaviors or misbehaviors. Consistent with previous
research, few maltreated persons viewed their own
experiences as abusive. Moreover, it was found that
personal experience with a disciplinary event was
associated with a decreased tendency to view that
particular form of discipline as inappropriate. Finally, a history of severe physical punishment,
failure to acknowledge an abusive history when it
had occurred, and adult attitudes regarding physical discipline were associated with selecting more
punitive disciplinary strategies when individuals
were faced with child misbehavior in an analog
parenting task.
Tested an ecological model of youth experience in
the Palestinian Intifada that was informed by social
ecological, social capital, and social disorganization theories. The sample included 6,000 Palestinian 14-yr-olds, assessed in 1994 and 1995 after the
end of the conflict. Data from retrospective selfreports of youth exposure to and involvement in
political violence, and self-reports of current individual functioning (depression and antisocial behavior) and integration in several social contexts
(family, peer relations, religion, education, and
community), revealed: direct associations between
Intifada experience and antisocial behavior and
depression (females only); Intifada experience was
positively associated with religiosity and unrelated
to social integration in family, school, and peer
relations; in some cases, social integration in family, education, religion, and peer relations significantly moderated the associations between Intifada
experience and youth problems; integration in the
several social contexts was directly related in predictable ways to youth problem behaviors, with
neighborhood disorganization the most consistent
and powerful predictor.
Waddell, J., Pepler, D., Moore, T. (2001). Observations of sibling interactions in violent families. Journal of Community Psychology, 29(3),
241-258.
Punamaeki, R. L. (2001). From childhood trauma to adult well-being through psychosocial
assistance of Chilean families. Journal of Community Psychology, 29(3), 281-303.
Examined sibling relationships of children (aged
6-15 yrs) from violent, and non-violent families.
Participants included 20 children (10 dyads) who
were shelter residents and their mothers and 40
children (20 dyads) from the community and their
mothers. Mothers reported on children's behavior
problems, sibling conflict resolution strategies, and
the quality of the sibling relationship. Children
reported on the quality of their sibling relationships. Sibling interactions were observed during
both cooperative and competitive tasks. Shelter
children had more internalizing problems than
comparison children did. Mothers reported that
siblings from violent homes used less verbal and
physical aggression than the comparison group.
Siblings in the shelter group were supportive.
There were no significant differences in observed
conflictual behavior. The importance of the sibling
relationship and implications for intervention are
Examined whether psychosocial assistance in
childhood predicted coping strategies, family atmosphere, learning experiences and mental health
in adulthood. Participants were 153 Chileans (aged
14-30 yrs) who, as children, had lost a family
member through political imprisonment, execution, disappearance, or expulsion from the country.
Participants were visited in their homes by researchers. SEM-modeling reveals that early timing
and substantial duration of psychosocial assistance
in childhood predicted good mental health and
positive learning experiences in adulthood via
effective coping strategies. In addition, a family
atmosphere characterized by high cohesion and a
low level of conflict associated with good mental
health and positive learning experiences. Both the
nature of childhood trauma and the timing and
duration of assistance turned out to be crucial for
later resourcefulness and well-being. Children who
122
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
had lost a parent as executed or disappeared were
the most task-oriented and conscientious students
and enjoyed a harmonious family life. Early initiation and substantial duration of assistance predicted lower levels of poor mental health symptoms
(posttraumatic, depressive, anxiety, somatic, and
aggressive) in adulthood.
Bailey, S., Smith, C., Dolan, M. (2001). The
social background and nature of „children“ who
perpetrate violent crimes: A UK perspective.
Journal of Community Psychology, 29(3), 305317.
Describes the clinical presentation, associated
impairments, background features and offense
characteristics of young males who engage in acts
of interpersonal violence. The authors examined
whether both types of offenders (e.g., direct [homicide] and indirect [firesetters]) demonstrated specific or shared characteristics/behavioral indicators
in relation to social backgrounds, criminal histories, nature of offenses, associations and motives.
The case notes of 39 10-17 yr old males who had
killed and 78 10-17 yr old males who had set fires
are examined. The results show that the majority of
adolescents were detained in a facility for their
own/or others protection. The majority of firesetters were referred via Health and Social Services,
whereas homicide perpetrators tended to be referred by solicitors. Firesetters were more likely to
have been seen by a psychologist for behavioral
difficulties, known to social services, and have
been in care. No significant differences were observed in the frequency of deliberate self harm, but
firesetters were more likely to have a history of
substance abuse, particularly alcohol abuse. Issues
raised are put in the context of current legislations,
government responses and social policy in the UK.
Stockhammer, T. F., Salzinger, S., Feldman, R.
S., Mojica, E., Primavera, L. H. (2001). Assessment of the effect of physical child abuse within
an ecological framework: Measurement issues.
Journal of Community Psychology, 29(3), 319344.
Examined a number of interrelated issues involved
in the assessment of the effects of child maltreatment. The study tested, within the context of an
ecological model, the relative utility of 2 sources of
information about child abuse, Child Protective
Services (CPS) records and parent interviews, for
their ability to account for child functioning. The
model is based on an ecological approach that
places risk factors along a proximal/distal continuum with respect to the expected impact on the
child. Risk for poor child functioning was found to
increase as increasingly distal as well as proximal
risk factors were included. A sample of 100 physically abused 9-11 yr olds and their families was
obtained from the New York State Register for
Child Abuse. Information about child physical
abuse and family functioning was obtained from
CPS records and a structured parent interview.
Child functioning was measured by the Child Behavior Checklist and the Teacher Rating Form. It
is suggested that for the purpose of evaluating risk
factors for poor outcome in physically abused
children it is critical to gather information systematically from multiple sources about the abuse
and the family context in which it occurs because
both are predictive of child functioning
Sheidow, A. J., Gorman-Smith, D., Tolan, P. H.,
Henry, D. B. (2001). Family and community
characteristics: Risk factors for violence exposure in inner-city youth. Journal of Community
Psychology, 29(3), 345-360.
Investigated the relation between neighborhood
and violence exposure and between family functioning and risk of exposure to violence in different
types of poor, urban neighborhoods. 249 inner-city
African American and Latino males (aged 13-17
yrs) and their primary caregivers were interviewed
as part of the Chicago Youth Development Study.
The interaction between family functioning and
neighborhood type accounted for increased exposure to violence. The greatest increases occurred
among struggling families residing in inner-city
neighborhoods with high levels of social organization.
Garbarino, J. (2001). An ecological perspective
on the effects of violence on children. Journal of
Community Psychology, 29(3), 361-378.
Focuses on the processes and conditions that transform the „developmental challenge“ of violence
into developmental harm in some children. The
author discusses in an ecological framework for
understanding child and youth development the
following themes: (1) an accumulation of risk
model for understanding how and when children
suffer the most adverse consequences of exposure
to community violence and exceed the limits of
resilience; (2) the concept of „social maps“ as the
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
123
Abstracts
product of childhood experience; and (3) the concept of trauma as a philosophical wound.
Smith, P. D., Propst, D. B. (2001). Are topicspecific measures of socio-political control justified? Exploring the realm of citizen participation in natural resource decision making. Journal of Community Psychology, 29(2), 179-187.
Extends the socio-political control scales developed
by M. A. Zimmerman and J. H. Zahniser (1991) to
the context of citizen participation in natural resource agency decision making. An incremental
approach was used to compare general scales with
a scale specific to the domain of participation in
governmental natural resource decision making.
Focus group interviews were conducted with voluntary organizations about the future of natural
resources in Michigan. 15 focus groups were held
with a total of 150 participants (mean age 52 yrs).
Prior to the discussions, Ss were asked to complete
a questionnaire to assess leadership self-efficacy,
policy control, and behaviors in general political
and community spheres and in natural resource
decision making spheres. Results show that a natural resource specific scale is more appropriate for
behaviors related to participation in natural resource decision making. These results confirm the
usefulness of topic-specific measures of sociopolitical control. Lists of perceived control and
behavior scale items are appended
Brodksy, A. E., Marx, C. M. (2001). Layers of
identity: Multiple psychological senses of community within a community setting. Journal of
Community Psychology, 29(2), 161-178.
Explored psychological sense of community
(PSOC), a feeling of belonging to, importance of,
and identification with a community, in students
(aged 19-62 yrs) and staff members at a holistic
job-training and education center serving lowincome women. Multiple PSOCs were explored in
the context of the student's home neighborhoods,
the training and education center, and a subcommunity of the center. Focus group interviews with
45 students were conducted focusing on goals,
experiences within the center, and stresses and
resources both inside and outside the center as they
impacted participation and successful completion
of the program. Eight staff members were also
interviewed to assess their opinions of what worked
and didn't work within the center. In addition, 114
students and staff completed the Sense of Commu-
124
nity Index. Results show that Ss participated in a
number of distinct communities at any one time.
Each of these distinct communities was also comprised of multiple, nested subcommunities, defined
by individual and group roles, experiences, and
identities. It is stated that explorations of multiple
PSOCs at the macro and subcommunity levels
expands the conceptualization of PSOC and has
real-life implications for fostering positive outcomes in multicultural communities.
Weiss, A., Fantuzzo, J. W. (2001). Multivariate
impact of health and caretaking risk factors on
the school adjustment of first graders. Journal
of Community Psychology, 29(2), 141-160.
Examined 7 health and caretaking risk factors that
threaten children's school adjustment: low birth
weight, low Apgar score, lead poisoning, birth to a
single mother, birth to a teen mother, child maltreatment, and out-of-home care. The purpose of
this study was to assess the relationships among
these risk factors and several indicators of school
adjustment 9,088 1st-grade students in a large
urban school district. Information on risk factors
and school adjustment was obtained from computerized records that were combined using record
linkage. The independent and interactive effects of
the risk factors on school adjustment were assessed
using logistic regression. Results show that 6 of the
7 risk factors significantly increased Ss' risk for
poor school adjustment. Findings were stable
across several subsamples. No significant interactive effects were found among the risk factors.
Raviv, A., Erel, O., Fox, N. A., Leavitt, L. A.,
Raviv, A., Dar, I., Shahinfar, A., Greenbaum, C.
W. (2001). Individual measurement of exposure
to everyday violence among elementary schoolchildren across various settings. Journal of
Community Psychology, 29(2), 117-140.
Investigated the validity and reliability of a Hebrew
adaptation of the Violence Exposure Scale-Revised (VEX-R), a self report scale assessing
children's exposure to everyday violence. The authors also specifically explored children's reports of
exposure as a function of situation and setting,
school or neighborhood, and their distress symptoms.134 2nd and 4th grade students from 2
schools in Israel completed the VEX-R; the Levonn scale, an assessment of distress symptoms;
and the Parent's Relationship Interview, an assessment of perceptions of parent's marital satisfac-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
tion and conflict. The children's mothers also completed the VEX-R indicating how they expected
their child would report, and the Child Behavior
Checklist. Children reported more exposure to
violence at school compared to either the home or
neighborhood, and more as witnesses than victims.
Most of the violence reported was mild (e.g., pushing, chasing), while severe violence (e.g., shooting,
stabbing) was rare in all settings. Children who
reported themselves as frequent victims of violence
were rated by their mothers as exhibiting more
behavior problems than those reporting less victimization. The results also support the validity of
the VEX-R as a measure of exposure to violence
for young children.
St-Pierre, T. L., Kaltreider, D. L. (2001). Reflections on implementing a community agencyschool prevention program. Journal of Community Psychology, 29(2), 107-116.
Describes the implementation processes and lessons learned from a longitudinal study of a multicomponent after-school substance abuse prevention
program for high-risk 2nd- and 3rd-grade children
delivered by Boys & Girls Clubs and their local
schools. Implementation processes were identified
through qualitative analysis of detailed descriptive
and analytical notes collected from telephone interviews with prevention coordinators; feedback
from coordinators, club directors, and contact
teachers; and observations and discussions with
club and school personnel. Outcome results show
positive effects on children's personal competency
skills, feelings toward school, and spelling grades-factors shown to protect children from future substance abuse and other risky behaviors. Processes
associated with creating the collaborations between
the Boys & Girls Clubs and schools highlight the
importance of developing „true“ partnerships and
providing schools and teachers with what they
really want. Processes of delivering the multicomponent program strongly suggest that prevention coordinators must be good managers and that
creating total organizational support for the program within the youth organization will enhance
program implementation.
St-Pierre, T. L., Mark, M. M., Kaltreider, D.
L., Campbell, B. (2001). Boys & Girls Clubs and
school collaborations: A longitudinal study of a
multicomponent substance abuse prevention
program for high-risk elementary school children. Journal of Community Psychology, 29(2),
87-106.
Tested the effectiveness of a multicomponent afterschool substance abuse prevention program for
high-risk 2nd- and 3rd-grade children implemented collaboratively by Boys & Girls Clubs and
their local schools. The 2-yr program, that consisted of a youth, school, and parent component,
was designed to reduce risk factors predictive of
later substance abuse and to enhance protective
factors shown to buffer risk. 156 Ss were pretested,
and results are reported for 95 children for whom
data were collected across all 5 waves from baseline in 2nd grade to follow-up in 4th grade. Results
show positive effects on Ss' personal competency
skills including (1) refusing wrongdoing, (2) solving peer and school problems, (3) showing courteousness to teachers and other school personnel,
and (4) behaving ethically. For the most part, the
program also had positive effects on Ss' feelings
toward school and grades in spelling. It is also
suggested that youth-serving organizations and
schools can collaboratively implement multicomponent interventions that provide protective factors
that may buffer high-risk elementary school children from the multiple risks in their lives for future
drug abuse.
Shenassa, E. D., Earls, F. (2001). On the application of community psychology to public
health: Explanation versus identification. Journal of Community Psychology, 29(2), 83-85.
States that community psychology and public
health should be natural allies, yet the two fields
operate sufficiently independently of each other to
undermine their capacity to reach what might be
common objectives. This discontinuity is in part a
reflection of differential priority attached to explaining health outcomes and identifying individuals' health status by the two fields. To foster crossdisciplinary work, the authors highlight the distinction between explanation of health outcomes
and identification of individuals' health status.
Spomer, M. L., Cowen, E. L. (2001). A comparison of the school mental health referral profiles
of young ESL and English-speaking children.
Journal of Community Psychology, 29(1), 69-82.
School adjustment profiles of 276 demographically
matched English-as-a-second language (ESL) and
non-ESL children, both groups largely Hispanic,
referred for school mental health services were
compared. Comparisons were based on total, fac-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
125
Abstracts
tor, and item scores from two measures of school
adjustment, the Teacher-Child Rating Scale (TCRS) and Child Rating Scale (CRS). Teachers
judged ESLs to have fewer acting-out, and more
shy/anxious and learning problems than non-ESLs.
ESL students were also judged to have fewer competencies than non-ESLs overall, and in the specific areas of assertive social skills and peer social
skills, but to have greater frustration tolerance.
Separate factor analyses of the T-CRS with referred ESL and non-ESL children confirmed the
factor structure previously obtained with nonreferred, English-speaking children. Factor analysis of the CRS, however, yielded an expanded (9item) anxiety factor for ESL children that included
three prior peer-sociability items
Jason, L. A., Pokorny, S., Katz, R. (2001). Passive versus active consent: A case study in school
settings. Journal of Community Psychology,
29(1), 53-68.
Considerable discussion has occurred over the past
few years concerning the issue of passive versus
active consent in psychological research involving
children and adolescents. Some evaluators believe
that passive consent should only be used in very
restricted cases while other investigators are more
comfortable in using passive consent that utilizes
anonymous survey instruments which have minimal risk to the participants. The issue of passive
versus active consent was examined in a case study
involving youth access to tobacco study. Following
the administration of questionnaires, one parent
strongly objected to the use of passive consent.
This issue was raised on-line via two electronic
bulletin boards to solicit opinions concerning the
ethics of using passive consent in this study. When
these types of controversies occur, there are multiple points of view that need to be examined and
considered. Issues involved in this controversy are
discussed.
Prezza, M., Amici, M., Roberti, T., Tedeschi, G.
(2001). Sense of community referred to the
whole town: Its relations with neighboring, loneliness, life satisfaction, and area of residence.
Journal of Community Psychology, 29(1), 29-52.
Explored the relationships between sense of community and various factors with respect to a fairly
broad area (town, city, or large quarter of a metropolis). Degree of neighboring, life satisfaction,
loneliness and area of residence were also consi-
126
dered. Ss were 630 men and women (aged 20-65
yrs) with different educational levels. Ss were administered a sociodemographic questionnaire, the
Italian Sense of Community Scale, the Satisfaction
with Life Scale, the University of California Loneliness Scale, and a Neighborhood Relations Scale.
Ss were divided into 6 groups as follows: 1 group
living in a quarter of Rome, 3 groups living in the
different areas of Grottaferrata (a hill town) and 2
groups living in 2 areas of Spoleto (historical center and working class suburb). Results showed that
neighborhood relations are stronger for women,
members of large families, those with less education, those living in the community for many years,
and for members of groups or associations. The
strongest predictor of sense of community is neighborhood relations. Sense of community is related to
life satisfaction and loneliness in both the large
and small town and in the city. Results confirm the
usefulness of conceptualizing the sense of community construct separately from degree of neighboring.
Gregory, R. J. (2001). Parallel themes: Community psychology and Maori culture in Aotearoa.
Journal of Community Psychology, 29(1), 19-27.
Community psychology branched from the discipline and field of psychology in the mid-1960's with
development of a divergent world view and a variety of different themes. These new themes appear to
be similar to themes present in indigenous cultures,
and a comparison is made with the culture of the
Maori of New Zealand or Aotearoa. The parallels
draw attention to the prevailing divergent views
that persist between psychology and community
psychology.
Jackson, T. D., Hobfoll, S. E., Jackson, A. P., Lavin, J. (2001). Life stressors, mastery, and perceived partner engagement in HIV-risk behavior.
Journal of Community Psychology, 29(1), 1-17.
The relationships among level of personal mastery,
economic stress, number of sexual partners, pregnancy status, and perceived partner engagement in
HIV-risk behaviors (i.e., intravenous drug use,
imprisonment, and sex with other partners) were
studied in a sample of 1,069 single, inner-city
women (aged 16-29 yrs). African American and
European Americans were equally represented.
The authors predicted that greater economic stress,
a lower sense of personal mastery, and more sexual
partners would be associated with greater Percep-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
tions of Partner engagement in HIV-risk behavior.
They also predicted that personal mastery would
serve as a moderating variable in the presence of
life stressors (e.g., being pregnant, having multiple
sexual partners). Findings supported the hypotheses. Women with more economic stress, multiple
sexual partners, and lower personal mastery reported higher perceived partner engagement in
HIV-risk behavior than women with lower economic stress, one sexual partner, and higher personal mastery. Personal mastery had a greater
impact for women with multiple sexual partners
and for those who were pregnant. These findings
were qualified by women's ethnicity.
Guterman, N. B., Cameron, M., Staller, K.
(2000). Definitional and measurement issues in
the study of community violence among children
and youths. Journal of Community Psychology,
28(6), 571-587.
Scholarly attention to community violence exposure among children and youths has rapidly
emerged over the past decade as recent data has
revealed a problem of widespread proportions.
While often profoundly consequential, the problem
has not yet been well-understood or clearly defined,
both conceptually and operationally. This article
examines definitional and measurement complexities in the emerging study of community violence
exposure among the young. In particular, it examines what is denoted and connoted by the terms
„community“ and „violence“ in studies of community violence exposure, as well as the difficulties
existing studies present in seeking to capture a
clear understanding of the problem. A set of recommendations for addressing definitional and
operational difficulties is offered toward promoting
a more systematic effort in studying the problem
and its consequences
Jackson, T. L., Davis, J. L. (2000). Prevention of
sexual and physical assault toward women: A
program for male athletes. Journal of Community Psychology, 28(6), 589-605.
Describes a sexual and physical violence prevention program designed for college student athletes.
The program has been in place for approximately
10 yrs and has demonstrated several uniquely positive results. Implications for prevention programs
designed for high-risk groups and athletes in particular are presented as are the components and
philosophy felt necessary for such programs.
Hanson, R. F., Smith, D. W., Kilpatrick, D. G.,
Freedy, J. R. (2000). Crime-related fears and
demographic diversity in Los Angeles county
after the 1992 civil disturbances. Journal of
Community Psychology, 28(6), 607-623.
Assessed demographic differences in exposure to
traumatic events and fear of crime. This is part of a
larger project that assessed the impact of the 1992
Los Angeles civil disturbances on psychological
functioning. A total of 1200 individuals (aged 18
yrs and older) completed a 40-min comprehensive
telephone interview. 400 interviews were sampled
from South Central (the area most heavily affected
by the rioting), and 800 were sampled from the
remainder of L. A. County. A series of chi-square
analyses indicated that there were differences in (a)
prevalence of lifetime and past year victimization,
(b) perception of neighborhood problems, (c) exposure to the disturbances, and (d) fear of crime as a
function of demographic characteristics (i.e., gender, race, ethnicity, community). Demographic
variables were significantly predictive of crime
fear, but report of neighborhood problems was the
strongest predictor. Additionally, exposure to the
disturbances remained a significant predictor of
crime fear after controlling for the effects of victimization, demographics, and neighborhood problems.
Crouch, J. L., Hanson, R. F., Saunders, B. E.,
Kilpatrick, D. G., Resnick, H. S. (2000). Income,
race/ethnicity, and exposure to violence in
youth: Results from the national survey of adolescents. Journal of Community Psychology,
28(6), 625-641.
Examined the associations between household
income, race/ethnicity, and exposure to violence in
a nationally representative sample of youth. Participants included a national probability sample of
4,023 adolescents (aged 12-17 yrs), who completed
a telephone interview that assessed lifetime occurrences of witnessing violence, receipt of physically
abusive punishment, physical assault, and sexual
assault. Results indicated that as household income
increased prevalence of witnessing violence, receipt of physically abusive punishment, physical
assault, and sexual assault decreased for Caucasian
but not African-American or Hispanic youth. In
addition to the interaction of household income
with race/ethnicity, a main effect of race/ethnicity
across income groups was apparent for witnessing
violence. More specifically, African-American and
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
127
Abstracts
Hispanic youth reported significantly higher rates
of witnessing violence at each income level relative
to their Caucasian counterparts. Findings from this
nationally representative sample of youth suggest
that it may be simplistic to interpret high rates of
violence exposure among minority youth as due to
their disproportionate representation among the
economically disadvantaged in the US.
Hausman, A. J., Siddons, K., Becker, J. (2000).
Using community perspectives on youth firearm
violence for prevention program planning.
Journal of Community Psychology, 28(6), 643654.
The Firearms Connection--The North Philadelphia
Firearms Reduction Initiative--is a youth firearm
violence prevention program using a partnership
model that links healthcare, criminal justice, business, and social service providers with neighborhood residents and community organizations to
identify priorities and develop solutions. The assessment phase, using data from 36 informants,
helped build the partnerships and engage the
community in the planning, implementation, and
evaluation of specific interventions. The needs
assessment was used to 1) specify the problem of
firearm violence in the target community; 2) frame
possible solutions in the language of the community; 3) identify community assets and resources for
planning, implementation and evaluation; 4) engage key members of the community for participation in the assessment and intervention planning
process; and 5) identify appropriate markers for
evaluation of progress and outcome. This paper
presents the qualitative method of Rapid Participatory Appraisal used for the assessment, the results
as related to the specific problem of youth violence,
and how the assessment process was used to advance the coalition building process.
Temple, S. D. (2000). A clinical perspective on
inner-city youths' exposure to homicide: Community and policy implications. Journal of
Community Psychology, 28(6), 655-667.
This article explores the impact of exposure to
extreme violence on inner-city young people. The
clinical findings are based on a 2.5-yr murder
project that the author conducted, in conjunction
with a grassroots anti-crime organization in Kansas City, Missouri. Three case examples involving
128
male adolescents (aged 15 and 16 yrs) are presented. The implications of the project and its
clinical findings for community action and social
policy are discussed.
Lantos, J., Davies, A. L. (2000). Program description for the exposure to violence program.
Journal of Community Psychology, 28(6), 683686.
Describes the Exposure to Violence Program, a
collaborative effort involving the Music Theatre
Workshop of Chicago, La Rabida Children's Hospital and Research Center and 2 Chicago public
grammar schools. The goal of the project is to
investigate the impact of exposure to violence on
school-age children and to provide treatment in
schools for children experiencing PTSD as a result
of witnessing or experiencing violence. The work
takes place in 4 phases: Screening, Interviewing,
Treatment, and Evaluation.
Mandell, S. (2000). Child abuse prevention at
report card time. Journal of Community Psychology, 28(6), 687-690.
Report Card distribution reportedly triggers an
outbreak of child abuse. The Mayor's Office for
Children and Youth and The Baltimore City
Commission for Children and Youth developed a
school related child abuse prevention campaign
which included messages to parents on colorful
attractive cards suggesting positive parenting techniques and crisis intervention phone numbers
which were distributed with each report card. Public Service Announcements (PSAs) for TV were
developed with the same positive parenting message and aired just prior to and during the week of
Report Card distribution. Agencies and organizations whose mission is child abuse prevention,
mental health treatment and social support participated as well as agencies and organizations involved in tutoring and academic support. All of the
180 schools in Baltimore City used the cards and
teachers and administrators reported a change in
parental attitude, more parent visits and better
communication between teachers and parents.
After 1 yr of the project, the State's Attorney's
Office observed that incidents of known child
abuse as a result of a bad report card was down
from 90 to 2. This project was continued for 6 yrs.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
Journal of Community Psychology and Applied Social Psychology
Smail, D. (2001). De-psychologizing community
psychology. Journal of Community and Applied
Social Psychology, 11(2), 159-165.
Comments on articles by S. H. Franzblau and M.
Moore (see record 2001-17857-001); A. -S. Brooker and J. M. Eakin (see record 2001-17857-002);
M. L. Crossley (see record #3200117857-003); G.
Nelson et al (see record 2001-17857-004); and I.
Prilleltensky et al (see record 2001-17857-005) on
power, control and health issues in community
psychology. Despite their welcome emphasis on the
influence of environmental factors on the generation of distress, and on the central role in this of
power, these authors still seem unable entirely to
avoid „psychologizing“ the processes involved. It is
suggested that a far more radical rejection of interior psychological and moral concepts (e.g., selfesteem, responsibility) could be undertaken without
our having to abandon the project of psychology
altogether.
Prilleltensky, I., Nelson, G., Peirson, L. (2001).
The role of power and control in children's
lives: An ecological analysis of pathways toward
wellness, resilience and problems. Journal of
Community and Applied Social Psychology,
11(2), 143-158.
The literature on powerlessness, empowerment and
control tends to be adult-centric and psychocentric.
It is adult-centric in that most studies deal with the
experience of powerlessness in adults or interpret
children's realities from an adult point of view. At
the same time, the literature is quite psychocentric
in that it focuses on the emotional and cognitive
dimensions of powerlessness, to the relative neglect
of social and political power. The purpose of this
article is to redress these biases and elucidate the
role of power and control in pathways toward
health, resilience and problems in children's lives.
The authors define wellness as a satisfactory state
of affairs, brought about by the acquisition and
development of material and psychological resources, participation and self-determination, competence and self-efficacy. Power and control are
defined as opportunities afforded by social, community, and family environments to develop these
three dimensions of health and wellness. The authors highlight basic research which describes
pathways toward wellness, resilience, and prob-
lems in life, as well as applied research on promising interventions to improve children's health and
wellness.
Nelson, G., Lord, J., Ochocka, J. (2001). Empowerment and mental health in community:
Narratives of psychiatric consumer/survivors.
Journal of Community and Applied Social Psychology, 11(2), 125-142.
This paper clarifies the concepts of empowerment
and mental health and examines their interrelationships in a qualitative study of psychiatric consumer/survivors participating in 3 innovative
community mental health programmes. Focus
group interviews with 59 stakeholders and in-depth
stories of 6 consumer/survivors served as the data
base. The authors defined mental health as the
development of choice, control, and community
integration and the acquisition of valued resources,
and the research identified indicators of each of
these qualities. Moreover, the authors found empowering processes at the micro, meso, and macro
levels of analysis that facilitated the recovery of
mental health, as well as disempowering processes
that impeded mental health. The findings are discussed in the context of the literature on innovative
practices and the emergence of an alternative paradigm in community mental health.
Crossley, M. L. (2001). The 'Armistead' project:
An exploration of gay men, sexual practices,
community health promotion and issues of empowerment. Journal of Community and Applied
Social Psychology, 11(2), 111-123.
Recently emerging evidence indicates that some
gay men/men who have sex with men
(MWHSWM) are continuing to engage in unsafe
sexual practices despite over a decade of health
education/ promotion. Accordingly, there have
been recent attempts to revamp health education/promotion programmes as a means of encouraging participation. One way of doing this has
been through government facilitation of community based health promotion programmes. These
programmes attempt to regenerate social networks
and supportive environments and to thereby empower gay men/ MWHSWM. This paper explores
some of the issues involved in this process in relation to an independent evaluation of a government
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
129
Abstracts
funded community based health promotion project
set up in the north-west of England. Drawing on
interviews and focus groups with clients and agency personnel involved with the project, it explores
some of the connections and conflicts between
empowerment, safer sex and government funded
health promotion interventions.
Brooker, A. S., Eakin, J. M. (2001). Gender,
class, work-related stress and health: Toward a
power-centered approach. Journal of Community and Applied Social Psychology, 11(2), 97-109.
The purpose of this paper is to consider how gender, class and power have been addressed in the
work stress literature and to propose an alternative
approach that highlights the role of power in the
development of work-related stress. The authors
begin with a discussion and critique of prominent
work-related stress models. The models' conceptualizations of work-related stress and their relationships to issues of class and gender are used as focal
points for discussion. It is shown that explanations
for gender or class differences in stress vary markedly by disciplinary perspective. Some models
emphasize individual coping mechanisms, while
other models focus on individual-level exposures or
the work environment, in the production of workrelated stress. Notions of power or control are often
invoked in these models, but they tend to be narrowly conceptualized. Drawing on empirical findings and theoretical insights from a broad range of
disciplinary perspectives, the authors build a conceptual framework relating power to work-related
stress. This model can provide us with a deeper
understanding of the determinants of stress, the
relationships between stress and the broader social
context, and the relationships between stress and
social factors such as class and gender.
Franzblau, S. H., Moore, M. (2001). Socializing
efficacy: A reconstruction of self-efficacy theory
within the context of inequality. Journal of
Community and Applied Social Psychology,
11(2), 83-96.
A. Bandura's (1997) self-efficacy (SE) theory
claims that if people believe that they can control
the outcome of their behaviour, then they can. SE
theory positions the self as the centre and originator of change, beginning with control over belief
systems, which determine levels of performance.
This conception depoliticizes social mechanisms of
control, internalizing them within individual cog-
130
nitive processes. The authors argue that SE theory
emanates from culturally-positioned and ideologically informed functional trends in US psychology,
which perpetuates a blaming-the-victim approach
to social problems. Through an examination of the
way gender and disability are manipulated in SE
research, the authors show that efficacy is socially
construed, and is actually about control over and
access to power and the ideological, institutional,
and social resources that provide the foundation for
taking certain actions.
Salzer, M. S., Rappaport, J., Segre, L. (2001).
Mental health professionals' support of self-help
groups. Journal of Community and Applied Social Psychology, 11(1), 1-10.
Tested the hypothesis that professional support of
self-help is influenced by the degree to which professionally-led groups are viewed as more helpful
than self-help groups. Survey data were obtained
from a representative sample of 895 mental health
professionals. The survey assessed beliefs, behaviors, attitudes, and intentions toward professional
and self-help groups. Results show that Ss who
perceive professionally-led groups to be significantly more helpful than self-help groups were less
inclined to support self-help groups through referrals, help in organizing groups, or financially. It is
proposed that mental health professionals should
obtain additional information about the benefits of
self-help and the constructive role that self-help
groups can play in expanding the availability and
continuum of beneficial mental health services.
Lenihan, P., Iliffe, S. (2001). Communityoriented primary care: A multidisciplinary
community-oriented approach to primary care?
Journal of Community and Applied Social Psychology, 11(1), 11-18.
Community-oriented primary care (COPC) is an
international model for innovative primary health
care delivery historically applied in developing or
deprived communities, but increasingly seen as
having broader relevance for a wider range of
primary care settings. This paper describes the
COPC model and highlights the relevance of the
COPC philosophy and the problems of its implementation for community psychologists in primary
care. The authors conclude that this approach fits
well with the direction primary care is moving,
offering considerable opportunities for psychologists to be at the cutting edge of developing inno-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
vative population-based mental heath care services.
The emphasis of the model on evidence-based
practice, epidemiologically informed community
diagnosis, and systematic multidimensional evaluation of services puts community-oriented psychologists in a good position to demonstrate the
value and cost effectiveness of their work, while
further developing their role in primary care settings.
Ravenna, M., Hoelzl, E., Costarelli, S., Kirchler,
E., Palmonari, A. (2001). Diary reports on emotional experiences in the onset of a psychosocial
transition: Becoming drug-free. Journal of
Community and Applied Social Psychology,
11(1), 19-35.
Explored the well-being of 65 20-41 yr old drug
addicts during the first 2 wks in a residential
community using a time-sampling diary which was
completed 4 times a day. The influence of Ss' history, situational context, and motive activation on
well-being and emotions was investigated. Results
show that well-being and emotions differ mainly
according to Ss' history, but not--at least at the
beginning of treatment within the community-according to situations. This is interpreted as a
„state of shock“ in the new environment, and the
authors highlight the necessity for special individual care for individuals with a long drug career.
Stallard, P., Velleman, R., Baldwin, S. (2001).
Recovery from post-traumatic stress disorder in
children following road traffic accidents: The
role of talking and feeling understood. Journal
of Community and Applied Social Psychology,
11(1), 37-41.
Reports an exploratory study investigating factors
associated with persistent posttraumatic stress
disorder (PTSD). 40 children (mean age 15.33 yrs)
were assessed with the Clinician Administered
PTSD Scale for Children 6 wks and 8 mo after
involvement in a road traffic accident. A semistructured interview was also undertaken. 10 of the
21 children suffering PTSD at 6 wks continued to
fulfill diagnostic criteria at 8 mo. There was no
evidence of delayed onset of PTSD in children who
had not developed this condition at 6 wks. Talking
about the accident and feeling understood were
associated with recovery. It is concluded that providing children with opportunities to talk about
their accident may be helpful in preventing or
reducing psychological distress.
Bates, C., Heaven, P. C. L. (2001). Attitudes to
women in society: The role of social dominance
orientation and social values. Journal of Community and Applied Social Psychology, 11(1), 4349.
Assessed the extent to which attitudes to women in
society are predicted by the personality trait social
dominance orientation (SDO) as well as the values
of international harmony and equality (INT) and
national strength and order. 129 Ss completed
questionnaires measuring social dominance orientation, social values, attitudes toward women in
society, social desirability. Sex differences were
observed on INT and attitudes to women. Multiple
regression analyses shows sex differences in the
extent to which SDO predicted attitudes to women,
while no support was found for the view that social
attitudes are underpinned by both security and
harmony values. The results are discussed with
reference to social dominance theory and the nature of the security value domain.
Papworth, M. A., Milne, D. L., Taylor, K.
(2001). Primary prevention of psychological
difficulties in vulnerable mothers: Pilot programme evaluation. Journal of Community and
Applied Social Psychology, 11(1), 51-56.
Evaluated a primary prevention program delivered
to 11 mothers who were considered to be vulnerable to the development of psychological difficulties.
It was hypothesized that the program would have
beneficial effects in terms of (1) reducing any existing mood symptomatology, improving coping
style profile, and reducing levels of perceived need
for support; and (2) reducing Ss' subsequent utilization of primary health care resources. Ss attended group meetings that targeted stress management and lifestyle change approaches, methods
of facilitating social support, and methods of managing children's behavior. Also, a self-report questionnaire battery of standardized measures was
administered, and Ss' general practitioner attendance was monitored. Beneficial effects were noted
in terms of mood and coping, as well as a reduction in the mothers' attendance at their general
practitioners' surgery.
Heim, D., Davies, J. B., Cheyne, B., Smallwood,
J. (2001). Addiction as a functional representation. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 11(1), 57-62.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
131
Abstracts
Examined how perceptions of the addicted state
vary as a function of social conditions, personal
circumstances, and type of substance. 144 17-37 yr
old university students were presented with portrayals of drug users in which sex, drug type, and
social setting were varied. A questionnaire determined the degree to which Ss thought that the
person portrayed was (1) addicted, (2) prone to use
drugs due to his/her personality, and (3) perceived
as a problem to society. The pattern of results fits a
functional model of the addiction concept rather
than an attempt to describe an 'objective' state.
Fryer, D., McKenna, S., Hamerton, H. (2000).
Taking a radical stance: Comments on Prilleltensky and Nelson, the commentaries and their
reply. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 10(6), 497-500.
Comments on the articles by I. Prilleltnsky and G.
Nelson (see record 2000-03486-001), P. M. Dudding (see record 2000-03486-006), H. Hunt and G.
Crow (see record 2000-03486-008), T. MacKay
(see record 2000-03486-007), J. Rappaport (see
record 2000-03486-002, and G. Nelson and I.
Prilleltnsky (see record 2000-08966-006) concerning shifts in the priorities of psychological and
social interventions for the well being of family
and children. The authors believe that this collection of works is idealogically timid and started
with a weak formulation and then became progressively weaker. In the authors view, Prilleltensky
and Nelson's piece has a glaring omission of an
exploration of the oppressive ideological underpinnings of the status quo and the unwitting collusion
of many community and other psychologists.
Nesdale, D., Mak, A. S. (2000). Immigrant acculturation attitudes and host country identification. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 10(6), 483-495.
Assessed the efficacy of a model predicting the
host country identification of members of immigrant groups in Australia. The model proposes that
host country identification is primarily determined
by positivity of the immigrants' acculturation attitude towards living according to the standards and
values of the host country. The study included 602
adult immigrants from a number of countries
(Vietnam, People's Republic of China, Hong Kong,
Taiwan, Sri Lanka, and New Zealand), which
varied in their cultural similarity to the host country, Australia. Results from a multiple regression
132
analysis of participants' questionnaire responses
revealed good support for the model. Results indicate that acculturation attitude towards Australia
were the strongest predictor of host country identification, followed by acceptance by Australians,
while extent of ethnic involvement was a significant negative predictor. The results also reveal
ethnic identification as a significant positive predictor of host country identification. The importance of the relationship between acculturation
attitudes and identification is discussed, together
with immigrants' identification processes towards
their ethnic group and the host country.
Joseph, S., Mynard, H., Mayall, M. (2000). Lifeevents and post-traumatic stress in a sample of
English adolescents. Journal of Community and
Applied Social Psychology, 10(6), 475-482.
Investigated the lifetime prevalence of negative
life-events and their association with posttraumatic stress in English adolescents. Of the 427
11-16-yr-old adolescents surveyed, results show
that 360 (84%) endorsed at least 1 negative event.
Respondents were asked to complete the Impact of
Event Scale (Horowitz, Wilner and Alvarez, 1979)
for each event that they endorsed. Results indicate
that for boys, highest levels of post-traumatic stress
were found in those who had experience of a
'family member with a drink or drug problem',
followed by 'parental separation or divorce', 'life
threat to family member', and 'life-threat to self'.
For girls, highest levels of post-traumatic stress
were found in those who had experienced 'attack or
physical assault to self', followed by 'family member with drink or drug problem', 'parental separation or divorce', and 'life threat to family member'.
Cramer, D. (2000). Social desirability, adequacy
of social support and mental health. Journal of
Community and Applied Social Psychology,
10(6), 465-474.
Determined the extent to which the association
between satisfaction with social support and mental
health was due to social desirability. Whether this
association differed between those high and low on
social desirability was also examined. Measures
consisted of the Crowne-Marlowe Scale, the Adequacy of Social Integration and Attachment Indices, the General Health Questionnaire, the Zung
Self-Rating Depression Scale and four scales from
the Delusions-Symptoms-States Inventory. The
sample was comprised of 132 women (mean age of
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
29.11 yrs) and 93 men (mean age of 36.29 yrs)
randomly drawn from a larger sample of 756 selected at random from the Canberra electoral roll.
Results indicate that although social desirability
was positively associated with satisfaction with
social support and mental health, the association
between mental health and satisfaction with social
support was little reduced when social desirability
was controlled, indicating that social desirability
did not account for the association between social
support and mental health. The association between satisfaction with social support and mental
health did not differ between those high and low in
social desirability.
Comer, L. K., Henker, B., Kemeny, M., Wyatt,
G. (2000). Illness disclosure and mental health
among women with HIV/AIDS. Journal of
Community and Applied Social Psychology,
10(6), 449-464.
Examined 2 contrasting models of the relationship
between illness disclosure and mental health
among an ethnically-diverse group of women with
HIV/AIDS. In the 1st model, illness disclosure
predicts enhanced mental health status. In the 2nd,
based on the stigmatization that accompanies
HIV/AIDS infection, illness disclosure predicts
poorer mental health. The authors also explored an
alternate interpretation for this 2nd model, namely
that the mental health status of participants is
predictive of their levels of disclosure. 176 women
(mean age of 36.55 yrs) from 3 major ethnic
groups were interviewed and assessed during the
baseline visit for a comprehensive longitudinal
study. Results indicate that these women constituted a highly-disclosed population; over one-third
of them had disclosed their HIV status to their
entire social networks. Contrary to expectation,
disclosure was unrelated to mental health among
the African-American and European American
women. Among the Latina women, however,
greater disclosure was related to higher levels of
depression, psychological distress, and reported
pain. Regression analyses controlling for age, education, and illness severity showed that disclosure
makes a small but independent contribution to the
prediction of mental health status.
Salmi, S., Voeten, M. J. M., Keskinen, E. (2000).
Relation between police image and police visibility. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 10(6), 433-447.
Builds a model for the public image and visibility
of the police. Questionnaire data was obtained
from a sample of 3,271 adults (aged 19+ yrs) and
986 youngsters (aged 14-19 yrs) from 2 Finnish
cities. Using multi-sample structural equation
modelling, a 4-factor model with 2 image factors
(Friendliness and Closeness) and 2 visibility factors (Patrol-Car-Related and Police-on-Foot Activities) was confirmed by the data. Results indicate
that for both adults and youngsters, seeing policeon-foot activities was positively correlated with
both image factors, while seeing Patrol-CarRelated Activities was negatively correlated with
police image. Relationships of explanatory variables with image factors were to a large extent
but not completely mediated by the visibility factors. Some differences were found between adults
and youngsters in factor means and in regression
relationships. Quality of police visibility proved to
be an important factor from the point of view of
community policing, in which one of the main
purposes is to improve the relationship between the
police and the public.
Deaux, K. (2000). Surveying the landscape of
immigration: Social psychological perspectives.
Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(5), 421-431.
Introduces 3 general themes to illustrate the kinds
of social psychological issues that the study of
immigration raises. The 1st issue concerns the
possible bases of social comparison that members
of immigrant groups use. The 2nd topic deals with
the negotiation of multiple identities, as members
of immigrant groups consider which ethnic identities they wish to claim and how those choices are
manifested. 3rd, the context of immigration and
identity negotiation is discussed, underlining the
importance that other people and institutions play
in the immigrants experience.
Chryssochoou, X. (2000). Memberships in superordinate level: Re-thinking European union as
a multi-national society. Journal of Community
and Applied Social Psychology, 10(5), 403-420.
Examined how people give meaning to the social
categories they belong to in the context of superordinate group formation. The context of investigation is the European Integration. Ss were Greek
and French nationals aged 28-50 yrs. First, the lay
theories within which the social categories acquire
their meaning were investigated through the analy-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
133
Abstracts
sis of qualitative data. 37 open-ended interviews
(19 French, 18 Greeks) were analyzed using an
interpretative phenomenological approach (J.
Smith et al., 1999). Second, a questionnaire type
study investigated the perception of the statusposition of each national group (n = 293, French
145, Greeks 148). It is argued that, within commonly shared theories about European integration,
the status-position of the subgroups guides the
selection of elements upon which different representations of social categories are constructed.
Chryssochoou, X. (2000). Multicultural societies:
Making sense of new environments and identities. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 10(5), 343-354.
Discusses theoretical issues linked to the study of
identities and intergroup relations within multicultural societies. The issues discussed concern how
identities acquire meaning in contemporary societies where events in the social context challenge
identities and redefine the boundaries of the social
groups. More specifically the processes involved in
the formation of new identity categorizations and
the structure of identity are discussed. Two arguments are developed. Firstly, that within multicultural societies one should study the systems of
categorization and the new psychological boundaries within the wider theories about the world
people elaborate and share. Secondly, it is argued
that since people's identities reflect social relationships, elements of the structure of common identities might be shared.
Timotijevic, L., Breakwell, G. M. (2000). Migration and threat to identity. Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(5),
355-372.
Examined threats to identity experienced by migrants who have encountered radical socio-political
upheaval. It is argued that migration, following
massive societal change, is associated with disruption that is likely to be undesired and, even when it
is desired, because it is substantial, threatens identity definition and evaluation. In this study, the
emotional and cognitive experience of threat to
identity described by 24 17-50 yr old immigrants to
Britain from the former Yugoslavia, following the
outbreak there of civil war is investigated. The
authors examine how these interviewees engage in
a meaning-making process, negotiating their position amid a complex system of group categoriza-
134
tions and cultural values in order to retain their
sense of self-efficacy, continuity, distinctiveness
and self-esteem. Identity Process Theory (G. M.
Breakwell, 1986) is used to interpret the findings.
The authors also show how strong emotional reactions surround alterations in identity meanings
following severe threats that are consequent upon
major life changes.
Triandafyllidou, A. (2000). The political discourse on immigration in Southern Europe: A
critical analysis. Journal of Community and
Applied Social Psychology, 10(5), 373-389.
Analyzes the political discourse on immigration in
Greece, Italy and Spain, with a view to highlighting how discourse is organized and, in particular,
the use of ingroup and outgroup categories in it. It
is hypothesized that immigrants are defined as
alien and attention is paid to discursive strategies
used to make sense of the relationship between
nationals, the ingroup, and immigrants, the outgroup. Ingroup-outgroup representations and the
social or psychological features attributed to each
group are examined. Moreover, the paper investigates the appeal to moral or political principles as
a means to justify opinions, arguments or policy
measures and the use of „subtle racism“ strategies.
The author highlights the commonality of identity
processes activated in different social-historical
contexts and analyzes the connection between
ingroup-outgroup representations and the specific
historical legacy and socio-economic reality of a
given country. The study of social psychological
identity processes is put into its social-political
context from a comparative perspective. The commonality between identity processes developed in
different country contexts but also the difference
generated from the specific national, historical and
socio-economic conditions of each country are
discussed.
Philogene, G. (2000). Blacks as 'serviceable
other'. Journal of Community and Applied Social
Psychology, 10(5), 391-401.
Notes that the American experience teaches us that
integration is not just mere proximity, but an active
process based on joint participation and mutual
acceptance. This paper analyzes the integration of
voluntary immigrants who, while maintaining their
cultural distinctiveness, have come to share the
„American dream“. 143 ethnically mixed Americans who were not of African origin participated in
a study of name preferences concerning the deno-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
mination applied to Americans of African descent.
Ss were asked to rank several denominations used
for Americans of African descent in association
with different questions. Results show most preferences oriented themselves towards either African
American and Black. It is suggested that the data
show that the insertion of so many different groups
of immigrants coming from all corners of the
world into American society may well play an
important role in the transformation of the BlackWhite dynamic. By reconstructing their own cultural distinctiveness, like other groups, in juxtaposition to America, some Blacks have transformed
themselves into African Americans to achieve the
same level of integration.
Campbell, C., Jovchelovitch, S. (2000). Health,
community and development: Towards a social
psychology of participation. Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(4), 255270.
The concept of „community participation“ plays a
central role in policies and interventions seeking to
reduce health inequalities. This paper seeks to
contribute to debates about the role of participation
in health by suggesting how social psychological
concepts can add to the theorization of participation. It criticizes traditional concepts of development and introduces some of the challenges that
are present for development and community theorists in conditions of rapid globalisation. The paper
proceeds to demarcate the space which a social
psychology of participation occupies within the
terrain of existing research into the health-society
interface. The concepts of empowerment and social
capital are identified as important starting points to
address the relative lack of social psychological
attention to community-level determinants of
health. It is suggested that social identities, social
representations and power are crucial elements for
constructing a social psychology of participation.
The paper concludes by highlighting the vital link
that should exist between the development of
theory and practical interventions.
Hayes, G. (2000). The struggle for mental health
in South Africa: Psychologists, apartheid and
the story of Durban OASSSA. Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(4),
327-342.
The article provides a critical account of the way in
which a group of South African psychologists and
other mental health workers sought to use their
professions as instruments of resistance to apartheid. Through recounting the history of the Durban
branch of the Organisation for Appropriate Social
Services in South Africa (OASSSA), a progressive
anti-apartheid „social service“ organisation, the
aims of the paper are two-fold: firstly, to suggest
some of the ways in which the practice of this
broad-based mental health and social service organisation challenged mainstream psychological
thinking and began to develop some progressive
psychological practices within the conditions of
apartheid repression and violence; and secondly, to
note some of the difficulties and contradictions that
arose in OASSSA's work with working class communities, given that the organisation's membership
was largely made up of middle-class academics
and professionals. The paper concludes with a
critical discussion of the extent to which the group
succeeded in achieving its goals of (i) service delivery, (ii) the political mobilisation of psychologists,
and (iii) the challenging and critical redefinition of
the terrain of psychological practice in South Africa.
de Fatima Quintal de Freitas, M. (2000). Voices
from the south: The construction of Brazilian
community social psychology. Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(4),
315-326.
This paper focuses on community psychology practices developed in Brazil in the last 4 decades.
These practices are situated in different historical
periods in order to identify the paradigms and the
theoretical and methodological aspects that have
guided them. The paper outlines a debate between
„old“ and „new“ community psychological practices and their corresponding philosophical foundations with the objective of establishing the elements that demarcate the Latin American experience in community social psychology. It is argued
that there are philosophical and political differences between community social psychology and other
psychological practices. The paper also discusses
the possibilities and dangers associated with the
work of community social psychology as it responds to demands of both civil society and neoliberal governments.
Wagner, W., Duveen, G., Verma, J., Themel, M.
(2000). „I have some faith and at the same time I
don't believe“ - cognitive polyphasia and cultural change in India. Journal of Community and
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
135
Abstracts
Applied Social Psychology, 10(4), 301-314.
Issues of community and health are tightly linked
to local cultures and to the system of traditional
representations about health and illness. These
systems, however, are rarely static, but are in constant flux through economic and technological
development--what is often called „modernization'-that entail new representations becoming part of
everyday thinking. In this process the novel often
plays the role of an icon of modernity in situations
that evoke the idea of progress, while the traditional prevails in more static social structures such as
the family. This co-existence of rarely compatible
representations is called cognitive polyphasia. The
present interview study investigates the way 39
residents of the North-Indian city of Patna cope
with contradictions implied by traditional and
Western psychiatric notions of mental illness, their
etiology and treatment. It is shown that each of the
2 ways of thinking is situated and used in specific
social settings.
Flowers, P., Duncan, B., Frankis, J. (2000).
Community, responsibility and culpability: HIV
risk-management amongst Scottish gay men.
Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(4), 285-300.
This paper draws upon a qualitative study of Scottish gay men's understandings of HIV testing to
explore the importance and changing understandings of „community“ within gay men's HIV riskmanagement. 19 men took part in one-to-one interviews, and 18 men took part in focus group
discussions concerning HIV testing, HIV status
and HIV risk-management. These discussions were
subsequently analyzed for recurrent themes using
Interpretive Phenomenological Analysis. The authors focus on the ways in which new health technologies have afforded a process of othering: creating the social exclusion of known or assumed HIV
positive men, and thus contributing to the fragmenting of the gay community. Further, it is argued that, through shifting HIV avoidance mechanisms from their originally collective level to
that of the individual, such technologies have had
the unintended consequence of facilitating inadequate lay constructions of risk-management, potentially putting gay men at risk of HIV infection.
Ramella, M., de-la-Cruz, R. B. (2000). Taking
part in adolescent sexual health promotion in
Peru: Community participation from a social
136
psychological perspective. Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(4), 271-284.
This paper revisits the field of community participation in health promotion as understood from the
viewpoint of social psychology. It discusses ongoing dialogues between health promotion policy
discourses in relation to community involvement in
development theoretical and practical contributions
of' social psychology in this respect. A communitybased adolescent sexual health promotion initiative
taking place in highly deprived communities in
Peru serves as a case study to illustrate the approach. Findings are discussed with respect to the
outcomes achieved, the light shed on the understanding of adolescent sexual health, and the impact on the adolescents partaking of the project. In
the light of the results of the practical implementation of the theoretical approach outlined, the paper
argues that social psychology is well positioned to
contribute to community development, in particular to improving understanding and aiding of social processes of participation and change. Areas
that require further research both at theoretical and
at practical levels are identified and discussed.
Mason, J., Morris, L. (2000). Improving understanding and recall of the probation service
contract. Journal of Community and Applied
Social Psychology, 10(3), 199-210.
The role of the probation service within the Criminal Justice System is to provide support to probationees so they can serve out their probation orders
in accordance with certain regulations. These regulations are expressed in a formal contract. The
current article reports an assessment of the readability of the current Kent Probation Service's users'
contract. A Flesch (1948) analysis of the original
document indicated that it required an IQ of 111+
for full comprehension. Using several criteria suggested by the Flesch formula and other literature,
the document was revised to improve its readability. Analysis revealed the revised document to require an IQ of 84+ for full comprehension, indicating that the revised contract should be considerably
easier to understand than the original. An exploratory study using 22 participants (mean age 41.1
yrs) recruited from an unemployment project revealed that both understanding and recall were
significantly greater for the revised contract than
for the original. It is concluded that in assessing
readability of written materials, it is important that
(in conjunction with a Flesch analysis) documents
are actually tested on the intended readership.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
Philip, K., Hendry, L. B. (2000). Making sense
of mentoring or mentoring making sense? Reflections on the mentoring process by adult mentors with young people. Journal of Community
and Applied Social Psychology, 10(3), 211-223.
Liebkind, K., Haaramo, J., Jasinskaja-Lahti, I.
(2000). Effects of contact and personality on
intergroup attitudes of different professionals.
Journal of Community and Applied Social Psychology, 10(3), 171-181.
Examines the processes of mentoring from the
perspectives of adult mentors who were interviewed as part of a wider study of young people's
perceptions and understandings of informal mentoring processes. This study seeks to clarify the
concept and the processes of mentoring by providing insights into youth mentoring through the
perceptions of both 30 young people (aged 13-18
yrs) and 30 adult mentors as revealed in a series of
in-depth interviews. What do mentors get out of
the mentoring relationship? Findings from a qualitative study of informal mentoring relationships
are drawn on to suggest that the mentors perceive
the experience of being identified as a mentor and
the processes of mentoring in highly positive
terms. It is argued that this provides a form of
'cultural capital for mentors' in helping them to
make sense of the challenges and dilemmas they
face as adults. It is concluded that this finding has
important implications for the design of mentoring
interventions with young people.
Examines the effects of intergroup contact (IC),
personality, and demographic characteristics on the
intergroup attitudes of 421 police officers, medical
doctors and nurses (mean age 41.2 yrs). Following
the contact hypothesis, IC in and of itself was not
expected to be sufficient for reducing intergroup
prejudice, especially in unequal contacts between
professionals and their clients. It was argued that
the quality of contact required for the improvement
of intergroup attitudes is not equal status or emotional closeness of the participants, but rather that
of individuation and familiarity of the outgroup
member. The results showed that both level of
authoritarianism and individuation of an outgroup
member affected intergroup attitudes across all
types of contact. For authoritarianism, this result
did not hold separately for males, but the individuation effect was very stable; those who knew an
outgroup member only superficially held more
negative intergroup attitudes than those who knew
him or her well, even in unequal and nonvoluntary contacts, and even when controlling for
authoritarianism, gender, education and professional field. The effect was non-significant in voluntary contacts.
McClelland, L. Reicher, S., Booth, N. (2000). A
last defence: The negotiation of blame within
suicide notes. Journal of Community and Applied
Social Psychology,10(3), 225-240.
Presents a discursive analysis of 172 suicide notes
left by 120 suicide victims. Instead of searching for
the underlying psychological reasons for suicide in
the content of notes, the authors argue that such
notes should be viewed as acts of communication
which serve to manage the blame accorded to both
author and recipients of the suicide note. Consequently notes may provide evidence of socially
shared beliefs as to when suicide is more or less
acceptable. The analysis largely confirms this approach. It is found that matters relating to blame
are referred to more frequently than any other issue
(87% of notes). The precise arguments which are
used to justify the actions of both self and others
are then described in detail and some evidence is
provided that the nature of these arguments may
vary as a function of the social position of the author and also the identity of the recipient. The
implications of these findings, and for a general
use of a discursive approach to suicide, are then
discussed.
Pedersen, A., Walker, I. (2000). Urban Aboriginal-Australian and Anglo-Australian children:
In-group preference, self-concept, and teachers'
academic evaluations. Journal of Community
and Applied Social Psychology, 10(3), 183-197.
The in-group preference and self-concepts of urban
Aboriginal-Australian and Anglo-Australian children have never been compared, nor their relationships to teachers' evaluations of academic performance. In this study, 60 Aboriginal and 60 Anglo
children aged 6-12 yrs were tested on in-group
preference; children aged 8+ were tested on selfconcept. Also, their teachers evaluated them on
their general academic performance. Results indicated that Anglo children showed greater in-group
preference and scored higher on teacher evaluations than Aboriginal children, although there was
no difference on self-concept. No correlation existed between in-group preference and self-concept.
It was concluded that the problems faced by Aboriginal children are only likely to be alleviated by a
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
137
Abstracts
great deal of structural change.
Journal of Prevention and Intervention in the Community
Keys, C. B., Factor, A. R. (2001). Building
community coalitions with people with disabilities and their families: An empowerment approach. Journal of Prevention and Intervention
in the Community, 21(2), 91-112.
These main outcomes indicate the potency of
community capacity building on student, school,
and systems development, using criterion-based
monitoring and positive frameworks.
Questions how community professionals can help
build coalitions that empower members of marginalized groups. The authors examine the building
of rural, suburban, and urban coalitions on aging
and developmental disabilities that sought to empower people with disabilities and their families.
The coalitions addressed 4 issues: identifying local
leaders, recruiting people with disabilities and
family members, creating the chemistry of collaboration, and sustaining coalition activities. It is
noted that in order to empower members of marginalized groups, a critical mass of coalition leaders
and members need to intend and then act to empower. 13 propositions are advanced concerning
building empowering community coalitions.
Balcazar, F.E., Keys, C. B., Suarez-Balcazar, Y.
(2001). Empowering Latinos with disabilities to
address issues of independent living and disability rights: A capacity-building approach. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 21(2), 53-70.
Dowrick, P. W., Power, T. J., Manz, P. H.,
Ginsburg-Block, M., Leff, S. S., Kim-Rupnow,
S. (2001). Community responsiveness: Examples
from under-resourced urban schools. Journal of
Prevention and Intervention in the Community,
21(2), 71-90.
Notes that the ability of university-based programs
to be responsive to the community takes more than
good will and topical expertise. The needs are
more pressing than ever in urban schools in low
income communities, where students with disabilities receive the least resources. This article describes a 6-element approach of community responsiveness applied in the context of elementary
schools. These elements include (1) community
identification of its needs and strengths; (2) establishing a place in the system; (3) working as a
resource; (4) building community capacity; (5)
creating and using positive images; and (6) databased, participatory evaluation. The authors illustrate this approach with the Accelerated Community Empowerment Reading (literacy) and Playground, Lunchroom, And Youth Survival (safe and
productive recess) programs. These programs are
fully inclusive of children with and without identified disabilities, and are designed to reduce the
likelihood of special education classifications.
138
Notes that Latinos with disabilities have historically been underrepresented in efforts to set the disability agenda and promote disability rights. This
manuscript describes a capacity-building approach
to community empowerment. The goal was to
empower Latinos with disabilities, increasing their
degree of control over services and decisions that
directly affect them. The capacity-building approach is grounded in a contextual/behavioral
model of empowerment of people with disabilities.
This approach emphasizes developing partnerships
with local advocacy organizations and encourages
active participation of people with disabilities and
their families in identifying and addressing their
own needs. Such capacity-building includes 6
steps: (1) community entry and project planning;
(2) identifying community concerns and strengths;
(3) community organizing; (4) action planning; (5)
monitoring and feedback; and (6) sustaining community organizing efforts. The authors illustrate
the process with an example of an effort to promote
compliance with the American with Disabilities
Act in the Latino communities, which resulted in
over 70 actions and 24 outcomes over a period of
10-16 mo.
Jason, L. A., Kolak, A.M., Purnell, T., Cantillon, D., Camacho, J. M., Klein, S., Lerman, A.
(2001). Collaborative ecological community
interventions for people with chronic fatigue
syndrome. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 21(2), 35-51.
Notes that a key value of community psychology
research is the collaborative relationship between
researchers and the actual groups under study. This
article provides an example of a long term, multidimensional, collaborative, and ecologically-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
oriented research and action approach. This collaboration involved researchers and students at an
urban university and a self-help organization of
patients diagnosed with chronic fatigue syndrome.
Epidemiological research and needs assessments
laid the foundation for advocacy and program
development efforts. These efforts in turn gave rise
to further, more focused research and evaluation. It
is concluded that the social construction of knowledge and the initiation of social change from an
ecological perspective best involves interdisciplinary and community collaboration.
Mince, J. (2001). Integration of the family therapy specialist into public school pupil personnel
services. Journal of Prevention and Intervention
in the Community, 21(1), 139-157.
The integration of a full-time family counseling
specialist into the Pupil Personnel Service (PPS)
Team of the modern public school is described.
The roles of the present specialists are delineated
as well as the problems inherent within the present
PPS Team. Inclusion of a family counseling specialist on the PPS Team would help schools avoid
the antagonist position they find themselves in
when a family opposes their suggestions and interventions. In such cases, the PPS Team attempts to
wrest control of the case from the parents which
subjugates the family, limiting the family's inherent resilience and strength. The family comes to
resent the PPS Team, seeing them as blameful and
controlling. Conversely, the PPS Team comes to
resent the family, claiming it is „dysfunctional“ in
some way and using diagnostic labels to satisfy
themselves that their „expert“ actions are justified.
This antagonist position in the schools arises more
out of fear of litigation than good case management. The author proposes a new integration of
family system and school system. Creation of a
family counseling specialist who is highly trained
in systems, narrative and structural/strategic family
therapy could ameliorate this antagonist problem.
Dowrick, P. W., Keys, C. B. (2001). Community
psychology and disability studies. Journal of
Prevention and Intervention in the Community,
21(2), 1-14.
Notes that both the field of community psychology
and the disability rights movement, including the
field of disability studies, have been growing over
the last 30 yrs. While common values, principles,
and strategies have emerged within these 2 fields,
they have often emerged independently and in
ignorance of each other. Recognition of the value
of community psychology perspectives on disabilities and community action is the motivation both
for this special volume and for the disability interest group of the Society for Community Research
and Action. In this article, the authors examine the
action steps different authors have identified as
important in responding effectively to community
needs. The authors identify a general model and 3
settings which require an adaptation of this general
model. These settings differ in the extent to which
the recipients (consumers, people with disabilities)
are already established as a community, and the
extent to which providers (agencies, government)
have established relationships with that community. The authors offer concluding comments regarding collaboration and knowledge sharing between
the field of disability studies and community psychology.
White, G. W., Nary, D. E., Froehlich, A. K.
(2001). Consumers as collaborators in research
and action. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 21(2), 15-34.
Discusses the role of consumers as collaborators in
disability research conducted in the community. A
comprehensive model of participatory action research is described and illustrated with research
and training projects conducted in a collaborative
arrangement between researchers and a Consumer
Empowered Team. This paper describes how adherence to the model could be conducted in actual
research and training settings and produce outcomes valued by the consumers at whom the interventions were targeted. The advantages and caveats to using the consumer as collaborator approach are discussed.
Grass, R., Weinstein, E., Feigenbaum, R. (2001).
A research revolution in women's health: Implications for health service delivery. Journal of
Prevention and Intervention in the Community,
21(1), 9-27.
Women's health research initiatives are emerging
with evidence that there are unique diagnosis and
intervention factors that provide a window into the
specific health needs of women. The evidence of
the need for this gender-specific research is being
spurred by the establishment of The Office of Research on Women's Health by the National Institutes of Health. A review of some of the more cur-
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139
Abstracts
rent and salient research findings that apply to
women's health and the health needs of women in
different lifestyles, at different stages of the life
cycle, is discussed. Also considered are women's
roles in the health service delivery system and
where they fit into the provision of services within
the context of women's styles of accessing and
using health care. Self-help and other support
programs will be described as they apply specifically to women and a case will be made for providing
comprehensive, multi-systemic women's health
services in one facility at the community level
through an overview of some of the more current
and successful models.
Freshman, A., Leinwand, C. (2001). The implications of female risk factors for substance
abuse prevention in adolescent girls. Journal of
Prevention and Intervention in the Community,
21(1), 29-51.
Trends in substance abuse prevention have not
adequately addressed the needs of girls and female
adolescents. The precursors to substance use and
abuse in adolescence are analyzed specifically from
a gender-specific perspective. Female drug use as
both a maladaptive and adaptive pattern of coping
behavior is examined within a sociocultural context. This new understanding points to the need for
alternative models of prevention with particular
attention to risk, resiliency and protective factors.
The expanded role of the family therapist as „Family Life Cycle Specialist“ within a prevention model is highlighted.
Smith, D. M., Donnelly, J. (2001). Adolescent
dating violence: A multi-systemic approach of
enhancing awareness in educators, parents, and
society. Journal of Prevention and Intervention
in the Community, 21(1), 53-64.
Until recently, mental health professionals have
given little attention to the growing phenomenon
of adolescent dating violence (ADV). Although
society has given increased attention to the problem of domestic violence, it has been reluctant to
acknowledge that adolescents are the fastest growing population at risk. The sad truth is that 1 in 8
high school students and 1 in 5 college students
will become involved in violent relationships (Jersey Battered Woman's Service, 1995). It is also
horrifying that ADV often leads to murder. In
1993, 600 teenage girls were murdered by their
partners. According to FBI reports, 20% of all
female homicide victims are between the ages of 15
140
and 24 and 1 out of 3 female homicides is committed by the victim's husband or boyfriend. This
article explores the subject of ADV and examines
the elements which distinguish ADV from domestic violence, the three forms of ADV, the cycles of
abuse involved in ADV, the reasons for the occurrence of ADV, useful intervention and prevention
methods, and different social policies which should
be implemented to combat adolescent dating violence.
Gassman, J. D. (2001). Geriatric care management: The art of growing older. Journal of Prevention and Intervention in the Community,
21(1), 65-78.
As the elder population increases, providers and
clinicians are seeing older patients with greater
frequency. The present article describes the family
issues that arise with older patients with a chronic
illness. The problems are presented in terms of the
elder person, the caregiver, and the family. A model of geriatric care management is presented, using
a case example of an 86-yr-old female patient with
chronic mental illness.
Lazow, R. B. (2001). Alcohol and other drug
problems in older adults: Health and human
service professionals need to be aware. Journal
of Prevention and Intervention in the Community, 21(1), 79-96.
While there is considerable awareness and knowledge on the part of the health and human service
community on the problems of the misuse and
abuse of alcohol and other drugs in the general
population, this unfortunately often does not extend to older adults, those who are 60+ yrs old.
Problems with alcohol and other drugs in older
persons is in itself not a sudden crisis or new problem. However, as with any health problem affecting a specific demographic group, when the problem is not recognized and appropriately dealt with
the repercussions pose greater risks for the individuals with the problem as well as for the larger
community. This is particularly true in regard to
older adults where natural physical changes and
increased age related health risks can only be exacerbated by the misuse and abuse of substances.
Maione, P.V., Bamond, R. (2001). Order and
the court: Preliminary ideas on family therapy
with divorcing couples. Journal of Prevention
and Intervention in the Community, 21(1), 97-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
The days when psychotherapy was practiced as a
lone endeavor are nearly gone. Today therapists,
particularly family therapists, interface with a
variety of other community professionals; many of
these professionals are from our legal system.
Judges, attorneys, and guardians are calling on the
expertise of family therapists to assist with difficult
cases. A relatively new population of clients being
seen by family therapists are parents involved in
the divorce process who are struggling to work out
issues regarding their children. Court-ordered
therapy is now required for many divorcing
couples. The authors describe their work with
parents who are court-ordered to therapy for issues
regarding the well-being of their children. In addition to describing their working assumptions and
therapeutic techniques, the authors explore the
common pitfalls of working with families courtordered to family therapy.
in constructive and meaningful ways that promote
development and minimize negative labeling.
Family
therapists
can
help
the
parent/teacher/administrator view the interactions
among the components of the child's support system as dynamically interacting with one another
and the child, and thus, strengthen the schoolparent-community triad. Therapists, working collaboratively with early childhood developmental
education professionals, can assist adults in aligning their assessment and expectations of children
with developmental understandings, thereby modifying the behaviors on the part of the adults, and
ultimately eliciting more appropriate responses on
the part of the children. The case material offered
in this article presents ways in which family therapists can collaborate with education professionals
and families in fostering the strength of the familyschool-community relationship, and ensuring situations that are more child-friendly and developmentally appropriate.
Atwood, J. D. (2001). The family therapist in the
courts: The P.E.A.C.E. program (Parent Education and Custody Effectiveness): A voluntary
New York State interdisciplinary program for
divorcing parents. Journal of Prevention and
Intervention in the Community, 21(1), 113-124.
Bouchard, G., Lee, C.M. (2000). The marital
context for father involvement with their preschool children: The role of partner support.
Journal of Prevention and Intervention in the
Community, 20(1-2), 37-53.
112.
This article describes the Parent Education and
Custody Effectiveness Program (PEACE), a series
of interdisciplinary educational seminars for persons going through the divorce process; reports on
the results of three PEACE Program pilot studies
that occurred in New York State; and describes the
crucial role of mental health professionals in this
program. Data were collected from 38 participants
in 3 of the pilots; program evaluation of the
PEACE program and preliminary results of the
pilots and participation in PEACE are given. Implications and the future direction of the PEACE
program, as well as the roles of the marriage and
family therapist and other mental health professionals in the program, are also provided.
Gelormino, J. E. (2001). Reconstructing the
„monsters“ and the „failures“: Concerns and
issues for professionals. Journal of Prevention
and Intervention in the Community, 21(1), 125138.
This article explores the notion that family therapists, specializing in systems theory and parent
education, are professionals, who are suited to help
parents and school personnel interact with children
Examined the influence of the marital relationship
on fathers' involvement with preschool children in
dual-income families. The father's role was examined in terms of what he does with his children,
his sense of competence in child-related activities,
and his satisfaction in the parental role. Couple
variables included marital satisfaction, dimensions
of the couple relationship, and partner support.
Measures included the Marital Adaptability and
Cohesion Scales III and other scales designed for
the study. Fathers (aged 25-48 yrs) reported that
they were frequently involved in disciplining their
children, often helped them in their daily routines,
and occasionally got up at night with them. Fathers' sense of competence in the paternal role was
predicted by marital satisfaction and the perception
that their partners view them as competent fathers.
Fathers' satisfaction in the paternal role was predicted by marital satisfaction and adaptability within the couple relationship. These results highlight
the marital relationship as an important context for
the quality of men's experience in their fathering
role. Implications for programs promoting father
involvement are discussed.
Grant, K., Poindexter, L., Davis, T., Cho, M-H.,
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
141
Abstracts
McCormick, A., Smith, K. (2000). Economic
stress and psychological distress among urban
African American adolescents: The mediating
role of parents. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 20(1-2), 25-36.
Tested the hypothesis that maternal depression and
negative parenting mediate the relationship between economic stress and psychological symptoms
among urban African American youth. Two distinct economic stressors were examined: (1) acute
economic loss and (2) chronic economic strain.
Each of these economic stressors was expected to
predict maternal depression, which, in turn, was
expected to predict negative parenting, which,
finally, was expected to predict adolescent symptoms. Ss included 50 11-15 yr olds and their mothers. Mothers completed 2 measures of economic
stress, the Beck Depression Inventory, the Parenting Practices Questionnaire, and the Child Behavior Checklist. Results suggest that maternal depression and negative parenting partially mediate
the relationship between economic stress and adolescent psychological symptoms among urban
African American youth. Directions for future
research and intervention implications are outlined.
Jones, C.-W., Unger, D. G. (2000). Diverse
adaptations of single parent, low-income families with young children; Implications for community-based prevention and intervention.
Journal of Prevention and Intervention in the
Community, 20(1-2), 5-23.
Identified distinct family caregiving structures
among low-income single parent families. The
relationships between these structures and family
needs, social resources and family functioning
were described. 218 unmarried low-income, primarily African-American mothers (aged 15-63 yrs)
whose children (aged 1-5 yrs) were enrolled in
community-based early childhood programs were
interviewed. While global measures of functioning
or distress were unrelated to type of family caregiving structure, there were significant differences
with respect to specific sources of stress or conflict,
stability of the caregiving structure across time,
and perceived sources of primary support. Implications of these findings are discussed with respect to
planning community-based services that build
upon and strengthen family competencies.
Goyette-Ewing, M. (2000). Children's after
142
school arrangements: A study of self-care and
developmental outcomes. Journal of Prevention
and Intervention in the Community, 20(1-2), 5567.
Developmental correlates of children's after school
arrangements were examined with suburban 7th
graders and their mothers. Specific factors studied
included problem behavior, school achievement,
susceptibility to negative peer pressure, substance
abuse, and the potential benefits of self-care related
to children's adaptive behavior skills and competence. Self-care children identified as unsupervised
and „hanging out“ had more difficulties than supervised children or unsupervised self-care children „at home“ in terms of school achievement,
susceptibility to peer pressure, self-reported behavior problems, and experimentation with alcohol.
The study failed to identify any benefits of leaving
children unsupervised after school in terms of
adaptive behavior or competence. The findings
have implications for providing more supportive
services to working families as a means of increasing family competence.
Speer, P. W., Esposito, C. (2000). Family problems and children's competencies over the early
elementary school years. Journal of Prevention
and Intervention in the Community, 20(1-2), 6983.
Problems experienced by families from a sample of
at-risk, urban children were observed and recorded
by social workers over a 2-yr period. Four groups
of families were distinguished through social
worker case notes based on family problems and
needs; families were grouped into stable high
needs, stable low needs, change for better, and
change for worse categories. Children were then
followed for 3 yrs, from the beginning of kindergarten to the end of 2nd grade, and assessed on
classroom competence and academic achievement
outcomes. Classroom competence included the
teacher's rating of both the child's social skills in
the classroom and the academic competence of the
child. Academic achievement included a standardized assessment of both math and reading skills.
Results indicate that children from families with
stable low needs consistently perform with more
competence in the classroom than children from
families with stable high needs or those whose
need status increased. Children from families with
stable high needs score comparably to children
from families with stable low needs on math, and
no difference between groups was found in read-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
ing. Implications of these findings for strengthening family competence are discussed.
Primavera, J. (2000). Enhancing family competence through literacy activities. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 20(12), 85-101.
Describes the range of positive family outcomes
found when the parents of low-income preschoolers engage in literacy activities with their children. 100 parents attended a series of family literacy
workshops designed to instruct parents on the use
of effective book sharing techniques to use with
their children. The goal of the program was to
increase the children's school readiness and emergent literacy skills by training parents to be more
effective and self-confident „first teachers“ of the
type of literacy skills necessary for early school
success. Parents reported that both the amount of
parent-child book sharing increased and the time
spent reading was more interesting and enjoyable.
Children's language skills as well as their interest
in books and learning increased. Benefits to the
parents included enhanced self-esteem and selfconfidence, increased knowledge of normative
child development and sense of efficacy as a parent, better understanding of the importance of
parental involvement, increased feeling of literacy
competence and interest in improving their own
education, and sense of increased social support.
Other family members also increased their literacy
activities. Family relationships, communication,
and feelings of togetherness were also enhanced.
Patrikakou, E. N., Weissberg, R. P. (2000). Parents' perceptions of teacher outreach and parent
involvement in children's education. Journal of
Prevention and Intervention in the Community,
20(1-2), 103-119.
Investigated associations between parents' perceptions of various teacher outreach practices and selfreported parent involvement both at home and at
school. A survey was administered to 246 parents
whose children attended 1 of 3 inner-city schools
in a midwestern city. Overall, large percentages of
parents reported helping their children with
schoolwork at home, whereas smaller percentages
reported engaging in ongoing school communication with classroom teachers. Results also indicated
that, even after controlling for diverse sociodemographic variables (e.g., the educational and employment levels of both parents, child's grade,
gender, and race) the strongest predictor of parent
involvement was the parents' perceptions of teacher
outreach. Specifically, the more parents perceived
their child's teacher as valuing their contribution to
their child's education, trying to keep them informed about their child's strengths and weaknesses, and providing them with specific suggestions to help their child, the higher the parents'
involvement was both at home and at school. Implications for school-family partnership interventions are discussed.
Levine, E. B., Trickett, E. J. (2000). Toward a
model of Latino parent advocacy for educational
change. Journal of Prevention and Intervention
in the Community, 20(1-2), 121-137.
Parent involvement in children's education has
increasingly become a focus of research, policy,
and practice that offers evidence of diverse benefits
for families. A theoretical framework for understanding involvement of Latino parents was developed based on interviews with 14 Spanishspeaking parents from low-income backgrounds.
Parent strategies for addressing school-related
concerns emerged as a critical component of that
theoretical framework. Discussion of individual
and collective strategies and their contexts leads to
suggestions for promoting effective engagement of
parents from low-income, immigrant, and limited
English proficiency groups.
Tebes, J. K., Irish, J. T. (2000). Promoting resilience among children of sandwiched generation
caregiving women through caregiver mutual
help. Journal of Prevention and Intervention in
the Community, 20(1-2), 139-158.
Women who care for an older family member
while also caring for a child under 18 years old
living at home are known as sandwiched generation caregivers. These caregivers are at risk for
health and psychosocial problems due to competing
family role demands, and their children are at risk
for poor adaptive outcomes due to their mothers'
risk status. Mutual help was hypothesized to reduce
caregiver risk, and thus, to promote resilience
among caregivers' children. 87 caregivers (aged
28-59 yrs) were randomized into 2, time-limited,
mutual help conditions and a no-intervention control condition, and then 1 child (aged 6-18 yrs)
from each family was assessed at posttest and at a
6-mo follow-up. At posttest, children of caregivers
participating in a mutual help group reported a
significant decrease in depressive symptoms and
the negative impact of caregiving, and were found
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
143
Abstracts
to exhibit increases in global functioning and social competence. In addition, the effects for social
competence and the negative impact of caregiving
were sustained at follow-up. These results are discussed in terms of their implications for theory and
research in family caregiving, mutual help, and
resilience promotion.
Brodsky, A. E., DeVet, K. A. (2000). „You have
to be real strong“: Parenting goals and strategies of resilient, urban, African American, single mothers. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 20(1-2), 159-178.
Explored the range of parenting goals and strategies in a sample of resilient, urban, poor, African
American, single mothers. Transcripts of semistructured interviews with 10 mothers (aged 26-46
yrs) of 4th-6th grade daughters were analyzed
using a standard qualitative data analysis technique. Contrary to the negative stereotypes held
about the parenting skills of poor, single mothers,
these resilient mothers described a range of planfully implemented parenting strategies designed to
respond to a variety of parenting goals, including
protecting their children, instilling values, and
disciplining misbehavior. Mothers used parenting
strategies that were congruent with their goals, the
neighborhood context, and particular child behaviors. Mothers primarily used verbal instruction to
instill values, but utilized a wider range of strategies, including instruction, loss of privileges, and
physical punishment to correct misbehavior and
protect their children.
Canning, S. S., Fantuzzo, J. W. (2000). Competent families, collaborative professionals: Empowered parent education for low income, African American families. Journal of Prevention
and Intervention in the Community, 20(1-2), 179196.
A brief empowered parent education strategy was
developed and evaluated on African American,
Head Start parents (aged 20-64 yrs) against a conventional parent education approach. Parents who
participated in this unique approach to parent
education critiqued the content and process of a
conventional parent education strategy and collaborated with professionals to design and conduct
their own culturally relevant parent workshop.
Engagement for parents who participated in the
empowered strategy was significantly greater than
parents who participated in the conventional one.
Content was judged as more relevant and presenter
behavior was judged as more respectful than in the
conventional approach. 90% of participants queried preferred empowered parent education when
asked which workshop they would attend if given
the choice. Implications for understanding the
construct of empowerment as well as for the design
and implementation of parent education strategies
with low-income and minority parents are discussed.
Izzo, C., Weiss, L., Shanahan, T., RodriguezBrown, F. (2000). Parental self-efficacy and
social support as predictors of parenting practices and children's socioemotional adjustment
in Mexican immigrant families. Journal of Prevention and Intervention in the Community, 20(12), 197-213.
Examined the hypotheses that (1) parental selfefficacy partially mediates the relationships between social support and both parental warmth and
control and (2) these parenting variables relate
positively to children's socioemotional adjustment.
93 1st-generation Mexican immigrant mothers
(aged 18-52 yrs) of elementary school children
were interviewed regarding social support, parental
self-efficacy, parenting practices, and their child's
socioemotional adjustment. Overall, results from
path analyses suggest that, for Mexican immigrant
families, social support relates to parenting practices partly because those with greater social support feel more efficacious as parents. Findings also
showed that parenting characterized by warmth or
control is associated with greater socioemotional
adjustment among children. This research supports
the idea that, for programs designed to influence
parenting practices, simply providing social support may be less important than taking steps to
enhance parental self-efficacy.
Prevention and Treatment
Hains, A. A., Jandrisevits, M. D., Theiler, S. C.,
144
Anders, K. (2001). On preventing mental disorders in school-age children. Prevention and
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
Treatment, Vol 4.
M. T. Greenberg, C. Domitrovich, and B. Bumbarger (2001) review the preventive intervention
research targeting school-age children. Broadly
based, universal prevention efforts, along with
preventive interventions for internalizing and externalizing disorders, are presented. A variety of
programs appear to have their intended impact,
and Greenberg et al. identify developmental issues
and risk factors for the interventions. A number of
research and practical issues remain to be addressed. A clearer identification of target populations, performance of meta-analyses, and sensitivity to multicultural factors are avenues for further
research. In addition, schools are identified as the
likely environments for administering the prevention programs. Recognition of school variables
impacting the delivery of the programs (such as
who should be conducting the programs and
unique problems facing urban schools) ought to be
stressed.
Gillham, J. E., Shatte, A. J., Reivich, K. (2001).
Needed for prevention research: Long-term
follow up and the Evaluation of mediators, moderators, and lay providers. Prevention and
Treatment, Vol 4.
'The Prevention of Mental Disorders in SchoolAged Children: Current State of the Field,' by M.
T. Greenberg, C. Domitrovich, and B. Bumbarger
(2001), demonstrates that preventive interventions
show great promise for enhancing the development
of children. Yet, primary prevention is rarely practiced by mental health professionals. The barriers
to the practice of prevention are described, and
suggestions for overcoming these obstacles are
offered.
Shure, M. B. (2001). What's right with prevention? Commentary on 'Prevention of mental
disorders in school-aged children: Current state
of the field.‘ Prevention and Treatment, Vol 4.
Using a specific primary prevention program as a
springboard, this article elaborates on some of the
specific points highlighted by Greenberg and his
colleagues' (M. T. Greenberg, C. Domitrovich, &
B. Bumbarger, 2001) report on the state of the field
of prevention of mental health disorders in children. My goal is to build on their comments and to
provide additional ways to think about creating,
conducting, and evaluating prevention research
and programs.
Dadds, M. R. (2001). Fads, politics, and research: Keeping prevention on the mental
health agenda. Prevention and Treatment, Vol 4.
There as has been great progress in research on the
prevention of psychological disorders in childhood.
The programs reviewed by M. T. Greenberg, C.
Domitrovich, and B. Bumgarger (2001) are promising. Most of the programs reduced risk factors
and/or symptoms of psychological disorders. Despite this progress, however, there is little evidence
for the prevention of psychological disorders. We
outline several recommendations for future research, including some noted by Greenberg et al
(2001). In particular, we emphasize the need for
longer term follow-up, the evaluation of intervention ingredients, mediators and moderators, and
the evaluation of intervention providers. These
recommendations are illustrated with recent research on depression prevention. Finally, we discuss the need for more research on the prevention
of internalizing disorders and the limits of current
interventions designed to prevent depression in
children and adolescents.
Comments on the review of school-based prevention programs presented by Greenberg, Domitrovich, and Bumbarger (2001). The recent history
and current status of prevention research are discussed. It is argued that prevention science is currently on the political agenda but could easily fade
out as it did after the 1970s. To keep it on the
agenda, scientists and practitioners need to adopt a
careful balance between scholarly and rigorous
empiricism and enthusiastic dissemination and
advocacy to the political and managerial powers.
Other scientific and sociological issues, such as the
use of theory, appropriate statistical techniques,
and the personal ownership of preventive interventions, are briefly discussed.
Kiselica, M. S. (2001). Overcoming barriers to
the practice of primary prevention: An agenda
for the mental health professions. Prevention
and Treatment, Vol 4.
Although in the U.S. the quality of children's mental health often lags behind their physical health,
public policy and attitudes remain unresponsive to
the pressing need for mental health education and
treatment. Further, mental health concerns remain
Hudley, C. (2001). The role of culture in prevention research. Prevention and Treatment, Vol 4.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
145
Abstracts
a disproportionate challenge for some groups of
children, particularly for children of color, urban
residents, and girls. Researchers must therefore
look carefully at the role of culture in prevention.
This article considers the generalizability of the
construct „culturally relevant pedagogy“ to the
design of preventive interventions, using the development of the author's curriculum, the BrainPower
program, as an example.
Lochman, J. E. (2001). Issues in Prevention
With School-Aged Children: Ongoing Intervention refinement, developmental theory, prediction and moderation, and implementation and
dissemination. Prevention and Treatment, Vol 4.
This article provides a reaction to the excellent
review article by M. Greenberg, C. Domitrovich,
and B. Bumbarger (2001) of the effectiveness of
prevention programs. The present article explores
several of the key themes from the Greenberg et al.
review and also examines several additional key
themes. These themes include (a) the need for
continual empirical refinement of interventions,
even after initial efficacy studies have been completed; (b) the importance of developmental theory
as a basis for preventive interventions and the
sometimes contentious relationship between developmental theory and empiricism; (c) the need to
examine predictors and moderators of intervention
outcomes and the distinction between these two
concepts; and (d) the need for rigorous research on
the process of implementation and dissemination
of preventive interventions.
Battistich, V. (2001). „Preventing mental disorders in school-aged children“: Commentary.
Prevention and Treatment, Vol 4.
This commentary on M. Greenberg, C. Domitrovich, and B. Baumbarger's (2001) review elaborates on several issues: (a) the importance of multiyear, primary prevention programs that target a
range of developmental outcomes; (b) the general
neglect of contextual influences on development in
prevention theory and programs; (c) the need to
broaden the range of outcome variables examined
in program evaluations; (d) the importance of
targeting core competencies in preventive interventions; and (e) the need to carefully assess program
implementation during both demonstration trials
146
and program dissemination.
Walker, H. (2001). „Preventing mental disorders in school-aged children: Current state of the
field“: Commentary. Prevention and Treatment,
Vol 4.
This article briefly reviews the factors leading to
the growing pressures on schools to better accommodate the mental health needs of the approximately 20% of a typical school population who
could qualify for mental health services. Assisting
such students in achieving full engagement with
the schooling process and improving their social,
emotional, and behavioral adjustments can serve as
a long-term protective factor against a host of adolescent risk behaviors. The comprehensive report
of M. Greenberg, C. Domitrovich, & B. Bumbarger
(2001) on effective, school-based intervention
approaches is reviewed in terms of its impact on
achieving these goals. This report is regarded as a
major resource for educators and related services
personnel in addressing the problems that the
growing at-risk student population faces in the
context of today's schools. Key features of the report are highlighted in this regard. The article
concludes with a brief update on the First Step to
Success early intervention program for addressing
emerging antisocial behavior patterns at the point
of school entry.
Greenberg, M. T., Domitrovich, C., Bumbarger,
B. (2001). The prevention of mental disorders in
school-aged children: Current state of the field.
Prevention and Treatment, Vol 4.
The authors reviewed scores of primary prevention
programs to identify preventive interventions that
had undergone quasi-experimental or randomized
trials and been found to reduce symptoms of psychopathology (aggression, depression, or anxiety)
or factors commonly associated with an increased
risk for later mental disorders. In this review, the
authors identify and describe 34 universal and
targeted interventions that have demonstrated
positive outcomes under rigorous evaluation. The
authors go on to examine common characteristics
of successful prevention programs and make recommendations based on these characteristics for
policy and practice in school- and communitybased prevention of childhood psychopathology.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Abstracts
Directory der Gemeindepsychologen und Gemeindepsychologinnen
Stand Juli 2001
Atabay, Ilham
Pädagoge
privat: c/o Laskus, Carl-Orff-Bogen 101, 80939
München
dienstl.: Kreillerstr. 21, 81671 München
Tel.: privat 089-3110047, dienstl. 089-436908
Arbeitsschwerpunkte
Migrantinnen aus der Türkei. Kinder, Jugend und
Familien. Islam, Interkulturelle Pädagogik
Neueste Veröffentlichungen
Ataby, I. (1998). Das Familienleben türkischer
Herkunft. 2. Generation. Lambertus Verlag.
Auckenthaler, Anna, Prof. Dr.
Hochschullehrerin
Freie Universität Berlin
WE 09, Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin
Tel.: 030 838 5752
Fax 030 838 4945
E-mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Klinische Psychologie; Supervision, Beratung,
Psychotherapie
Laufende/geplante Projekte
Auswirkungen des „Essener Urteils“ auf die psychotherapeutische Versorgung
Neueste Veröffentlichungen
Auckenthaler, A. (1995). Supervision psychotherapeutischer Praxis, Organisation - StandardsWirksamkeit. Stuttgart: Kohlhammer
Auckenthaler, A. (1996). Open rules and open
individualized planning. An alternative to a reductionist understanding of therapist actions.
Ein Esser, U., Pabst, H. & Speierer, .W. (Eds.).
The power of ther person-centered-approach.
New challenges, perspectives, answers (55-64).
Köln: GwG-Verlag
Bastine, Reiner, Prof. Dr., Psychologe
Professor
Psychologisches Institut der Universität Heidelberg
Hauptstr. 47-51, 69117 Heidelberg
Tel.: 06221/547 349
Fax: 06221/547 348
Arbeitsschwerpunkte
Klinische Psychologie, Psychotherapie, Klinische
Familienforschung, Familien-Mediation
Laufende/geplante Projekte
Familien-Mediation
Beerlage, Irmtraud, Prof. Dr.
Hochschullehrerin
FH Magdeburg, FB Sozial- und Gesundheitswesen
Maxim-Gathol.-Str. 31-37
Tel.: 0391/67 16320
Fax : 0391/67 16293
Arbeitsschwerpunkte
Coping insbes. kritische Lebensereignisse, Krisen
in der beruflichen Sozialisation; chronische Erkrankungen; Versorgungsforschung; Gesundheitsförderung/-psychologie.
Laufende/geplante Projekte
geplant: Begleitforschung: Jugendhilfe in SachsenAnhalt; Coping: Leben nach Organtransplantation.
Neueste Veröffentlichungen
Beerlage, I. (1995). Handlungsforschung für HIVinfizierte Drogenabhängige. In B. Röhrle & G.
Sommer (Hrsg.). Gemeindepsychologie. Bestandsaufnahmen und Perspektiven. Fortschritte
der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung. Band I (S. 55-82). Tübingen: DGVT.
Beerlage, I. & Eich-Hoechli, D. (1995). Aspects of
Coping - Introduction. In D. Friedrich & W.
Heckann (Hrsg.). AIDS in Europe - The Behavioral Aspect. Vol. 5 Care and CAre (129-131).
Berlin: edition sigma.
Beerlage, I. & Eich-Hoechli, D. (1995). Aspects of
Coping - Conclusions. In D. Friedrich & W.Heckmann (Hrsg.) AIDS in Europe - The Behavioral Aspect. Vol. 5 Care and Care (207-211).
Berlin: edition sigma.
Behringer, Luise, Prof. Dr., Dipl.-Psych.
wiss. Angestellte
Frühförderung Bayern, Medizinische Abteilung
Seidlstr. 4, 80335 München
Tel.: 089-54589830
Fax: 089/54589839
e-mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Entwicklungspsychologie, Bindungstheorie und
Interaktionsstörungen, Identität, Lebensführung,
Alltag von Familien, Kooperation in der Frühförderung
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
147
Directory
Laufende/geplante Projekte
Forschungsprojekt „Modelle der Einbindung von
medizinischen Berufsgruppen in der interdisziplinären Frühförderung“ (9/2000 - 8/2002).
Neueste Veröffentlichungen
Behringer, L. (1998). Lebensführung als Identitätsarbeit. Der Mensch im Chaos des modernen
Alltags. Frankfurt/New York.
Behringer, L. (1998). Lebensführung und Identität
als
alltägliche
Gestaltungsaufgabe.
In
Gemeindepsychologie-Rundbrief 2/98.
Behringer, L. (2000). Elternarbeit aus gemeindepsychologischer Perspektive. In fiduz – Infoblatt der medizinischen Abteilung der Arbeitsstelle Frühförderung Bayern, 3.Jg, 1.
Behringer, L. (2000). Lebensführung als Identitätsarbeit. Vortrag auf der Tagung „Lernziel
Lebenskunst“ der Bundesvereinigung kulturelle
Jugendbildung e.V. Remscheid 2000, erscheint
ebd.
Behringer, L. (2001). Selbsthilfegruppen - Eine
Chance zur Erweiterung der Beziehungen. Manuskript 2001
Belschner, Wilfried, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Universität Oldenburg, Psychologie, AE Psychologie im Gesundheitswesen
Postfach 2503, 2511 Oldenburg
Tel.: 0441-9706-131/130
Fax: 0441-9706-138
E-Mail: belschner@psychologie-uni-oldenburg-de
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitsforschung, Transpersonale Psychologie
Laufende/geplante Projekte
Entwicklung sexueller Identität, Gesundheitsförderung in der Rehabilitation, Aufbau heilender Kontexte: Das Beispiel Qigong, Aufbau heilender Kontexte: Das klinische Setting.
Neueste Veröffentlichungen
Belschner, W. (1997). Rehabilitation als Grenzsituation: eine Integration von volkswirtschaftlicher, institutioneller und subjektorientierter Perspektive. In H. Groth & D. Milles (Hrsg.), Patient ‘Reha’ - Aufgaben oder Aufgabe der Rehabilitation in schwierigen Zeiten. Delmenhorst.
Belschner, W. (1997). Salutogenese im Qigong Entwicklung subjektiver Gesundheitskonzepte.
In G. Hildenbrand (Hrsg.), Quigong - Das Pflegen und Kultivieren der Lebenskraft. Uelzen:
Medizinisch- Literarische Verlagsgesellschaft.
Belschner, W. & Gräser, S. (1997). Außer-HausVerpflegung für ältere Menschen - eine verantwortungsvolle Aufgabe und eine Dienstleistung.
Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Auf-
148
klärung.
Belschner, W. (1997). Qigong als Medium zum
Aufbau eines heilenden Kontextes. In Bölts, J.
& Belschner, W. (Hrsg.). Praxis des Qigong.
Oldenburg: BIS.
Bölts, J., Belschner, W. & Zhang, G. (1996).
Daoyin Yangsheng Gong. Qi-Übungen zur Pflege des Lebens. Oldenburg: BIS.
Belschner, W. & Gottwald, P. (Hrsg.). (1997).
Psychologie als Grenzwissenschaft. Oldenburg:
BIS.
Bölts, J. & Belschner, W. (Hrsg.) (1997). Praxis
des Qigong. Oldenburg: BIS.
Belschner, W. & Stelzner, A. (1997). Wirklichkeitskonstruktionen. Eine Analyse von Totenscheinen.
Bergold, Jarg, Prof. Dr., Psychologe
Hochschullehrer.
Institut für Klinische Psychologie, Diagnostik und
Gemeindepsychologie, Außenstelle:
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin/ PSBProjekt, Uferstr. 14, D-13357 Berlin
Tel.: 030/4656O63 oder -9OO3
Fax: 030/462 6571
E-Mail: bergold @zedat.fu-berlin.de
Arbeitsschwerpunkte
Klinische Psychologie, Insitutionsanalyse, Vernetzung psychosoziale Einrichtung, Kooperation,
qualitative Forschungsmethoden, qualitative Evaluation
Laufende/geplante Projekte
Psychosoziale Beratung (PSB)
Neueste Veröffentlichungen
Bergold, Jarg B. (1996) A dimensional analysis of
mental health service systems. Comparing Eastand West- Germany. in: Montero, M. (ed.) Memorias de Psicología Comunitaria del XXV
Congreso Interamericano de Psicología. Caracas
Bergold, J.,B. & Filsinger, D. (1997) Vernetzung
als Chance zur Wahl. Public Health Forum, 17,
6.
Bergold, Jarg B. u. Filsinger, Dieter (1997) Die
Vernetzung psychosozialer Dienste und ihre
Konsequenzen für Professionelle und Nutzer.
Ein Vergleich zwischen den Gesundheitssystemen in BRD und DDR. in: Röhrle, B., Sommer,
G. & Nestmann G. (Hrsg.) Netzwerkorientierte
Interventionen. Tübingen DGVT (im Druck)
Böhm, Ulrike, Psychologin
Trainerin, freie Wissenschaftlerin
Meidlgasse 45/5/12, 1110 Wien, Austria
E-Mail: [email protected]
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
Arbeitsschwerpunkt
Urbanisierung & soziale Veränderungen, Geschlecht & politische Partizipation, Arbeitsmarkt.
Laufende/geplante Projekte
Zur politischen Sozialsation & Praxis von Frauen,
City & Gender
Neueste Veröffentlichungen
Ehmayer, C., Herzog, M., Böhm, U., Sjoroldoni, L.
& Götz, A. (2000): Werkstattberichte. Pilotprojekt Agenda 21 in Wien Alsergrund – Endbericht. Wien: Stadtplanung Wien, Magistratsabteilung 18
Buchholz-Graf, Wolfgang, Prof. Dr.
Dipl. Psych.
Hochschullehrer
Fachhochschule Regensburg
Karl-Böhm-Str. 197, 85598 Baldham /b. Mchn.
Tel.: 08106 / 898965 oder 0941 / 9431085
Fax: 08106 / 898966 oder 0941 / 8431468
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Psychologie und Recht in der Familiengerichtsbarkeit, Verhandlungs- und Vermittlungstechniken in
der Familienarbeit, Familienpsychologie in der
Jugend- und Famileinhilfe
Laufende/geplante Projekte
Befragung der Klientel des Jugendamtes bei Trennung und Scheidung (laufendes Projekt); Der begleitete Umgang aus der Perspektive der Scheidungsfamilie (geplantes Projekt)
Neueste Veröffentlichungen
Buchholz-Graf, W. & Vergho, C. (Hrsg.). (2000).
Beratung für Scheidungsfamilien. Das neue
Kindschaftsrecht und professionelles Handeln
der Verfahrensbeteiligten. München: Juventa
Buchholz-Graf, W. (2000). Gerichtsnahe Beratung
für Trennungs- und Scheidungsfamilien. Ausgewählte Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Regensburger Modells. Zeitschrift
für Konfliktmanagement, 3, 118-123
Buchholz-Graf, W. (2001). Wie kommt Beratung
zu den Scheidungsfamilien? Neue Formen der
interdisziplinären Zusammenarbeit für das Kindeswohl. Praxis der Kinderpsychologie und
Kinder Psychiatrie, 4, (erscheint in Kürze)
Buchholz-Graf, W. (2001). Zur Praxis der Jugendhilfe bei Trennung und Scheidung nach
Kindschaftsrechtsreform. Eine Fragebogenerhebung in Bayerischen Familiengerichten und Jugendämtern. Zentralblatt für Jugendrecht, (erscheint in Kürze)
Buchholz-Graf, W. (2001). Empowerment und
Ressourcenorientierung in der Familien-, Kinder- und Jugendhilfe. Zwei Konzepte, ihre Alli-
anz und ihre Methoden. In: Max Kreuzer
(Hrsg.). Beziehungsempowerment. Neuwied:
Luchterhand (erscheint in Kürze)
Cramer, Manfred, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Fachhochschule München, FB 11, - Sozialwesen
Am Stadtpark 20, 81243 München
Tel.: 089/1265-2301
Fax: 089/1265-2330
Arbeitsschwerpunkte
Umweltpsychologie, Psychologische Migrationsforschung
Laufende/geplante Projekte
Querschitt Neuer Deutscher Migranten
Neueste Veröffentlichungen
Cramer, M. (1997). Present-Day German Immigration. In James Bade (Ed.), The German Connection with New Zealand in the Twentieth Century.
Oxford: Oxford University Press. 1997
Dill, Helga, Diplomsoziologin
wissenschaftliche Mitarbeiterin
Bayerischer Forschungsverbund Public Health
c/o IPP, Ringseisstr.8, 80337 München
Tel.: 089/54359774
Fax: 089/5435977-9
E-Mail: ipp. [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Jugendgesundheitsforschung, Versorgungsqualität
in der Altenhilfe, Altenpflege als Beruf.
Laufende/geplante Projekte
JugendGesundheit zwischen den Kulturen
Neueste Veröffentlichungen
Dill, H. & Schönberger, Ch. (1996). Ein Schritt
vorwärts, zwei zurück? Stationäre Altenhilfe
zwischen Sparkonzepten und Qualitätssicherung
am Beispiel der Bayerischen Arbeiterwohlfahrt.
Frankfurt
Faltermaier, Toni, Prof. Dr.
Hochschullehrer, Oberassistent
Universität Augsburg
Lehrstuhl für Psychologie, Phil. I, Universitätsstr.
10, D-86135 Augsburg
Tel.: 0821-598-610-605
Fax 0821/598-5289
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitspsychologie,
Gemeindepsychologie,
Sozialpsychologie, Entwicklungspsychologie des
Erwachsenenalters.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
149
Directory
Laufende/geplante Projekte
Drittmittelprojekt „Gesundheitsvorstellungen von
Laien und Gesundheitshandeln im Alltag“ im
Rahmen des Münchener Forschungsverbundes
Public Health (Finanz. BMFT)
Neueste Veröffentlichungen
Faltermaier, T., Kühnlein, I. & Burda-Viering, M.
(1998). Gesundheit im Alltag. Leienkompetenz
in Gesundheitshandeln und Gesundheitsförderung. Weinheim: Juventa.
Faltermaier, T. (1998). Subjektive Konzepte und
Theorien von Gesundheit: Begründung, Stand
und Praxisrelevanz weines gesundheitswissenschaftlichen Forschungsfeldes. In U. Flick
(Hrsg.), Wann fühlen wir uns gesund? Subjektive Vorstellungen von Gesundheit und Krankheit, 70-86. Weinheim: Juventa.
Faltermaier, T. (1997). Why public health research
needs qualitative methods: subjects and methods
in change. European Journal of Public Health,
7, 357-363.
Faltermaier, T. (1997). Die Salutogenese als neue
Perspektive in der Gesundheitspsychologie.
Störfaktor 37. Zeitschrift kritischer Psychologinnen und Psychologen, 10, 37-58.
Fröhlich-Gildhoff, Klaus, Dipl.-Psych.
Geschäftsführer einer gemeinnützigen GmbH,
Psychotherapeut
Arbeitskreis Gemeindenahe Gesundheitsversorgung, AkGGgGmbH
Rotenbergerstr. 8, 34212 Melsungen
privat: Baumgartenstr. 101, 34130 Kassel, Tel.
0561-69678, Fax -601222
Tel.: 05661-70560
Fax: 05661-705670
Arbeitsschwerpunkte
Organisationsentwicklung, - Qualitätsentwicklung
- Konzeptionierung und Realisierung lebensweltund gemeinwesenbezogener Angebote in den Bereichen a) Gemeinde- und Sozialpsychiatrie, b)
Jugendhilfe, c) Hilfen für Menschen mit Behinderungen.
Laufende/geplante Projekte
Präventive und Gemeinwesenorientierte psychosoziale Arbeit (geplantes Modellprojekt in Stadt und
Landkreis Kassel) - Forschungsprojekt zum Thema: „Indikationen in der Jugendhilfe“.
Neueste Veröffentlichungen
Diverse Veröffentlichungen zu Themen der Jugendhilfe, v.a.: Intensive Sozialpädagogische
Einzelbetreuung. - zuletzt: „Intensive Sozialpädagogische Einzelbetreuung als Alternative zur
geschlossenen Heimunterbringung“ in ISSAktuell 8 (1999), Frankfurt: Insitut für Sozialar-
150
beit und Sozialpädagogik
demnächst: Die Entstehung psychischer Störungen
- (Anfang 2000) - betrachtet aus einer entwicklungspsychologischen und personzentrierten
Perspektive (zus. mit G. Hufnagel) in: BoeckSiegelmann et al. (Hrsg.). Personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe.
Fuchs, Dieter, Dipl.-Psych. Dr.
Freier Mitarbeiter in Forschung
Theol. Fakultät Universität Freiburg
Arbeitsbereich Caritaswissenschaft
privat: Johanniterstr. 19, 79104 Freiburg
Tel.: 0761-382187
Fax: 0761-23305
Arbeitsschwerpunkte
Sozialarbeitsforschung,
Biographieforschung,
Soziale Netzwerke, Erziehungswissenschaftliche
Fragen
Laufende/geplante Projekte
Biographie und Partizipation, Übergänge als
Chancen. Aspekte von Ko-Präsens und KoKonstruktionen und von Merkmalen der Entwicklungsvalidität in Lebensgeschichten und ihre Berücksichtigung in der Biographieforschung. Pilotstudie,
gefördert
von
der
DFG.
Biographieforschung.
Neueste Veröffentlichungen
Fuchs, D. (1995). Lebensweltorientierte Praxisforschung, ihr Beitrag zur Entwicklung einer
Solidaritätskultur. Würzburg: Echter-Verlag.
Fuchs, D. (1994). Partizipative Erziehung, Theorie
und Praxis. Mit Beispielen zur Förderung sozialer Kompetenz in pädagogischen Einrichtungen.
Würzburg: Echter-Verlag
Fuchs, D. (1996). Versuch einer Systematik der
Sozialarbeitsforschung. In Ria Puhl (Hrsg.),
(1996), Sozialarbeitswissenschaft. JuventaVerlag.
Fuchs, D. (1996). Kinder als Mitgestalter ihrer
Umgebung. Unsere Jugend 5, 186-191.
Fuchs, D. (im Druck). Ethik der Gefühle.
Giese, Ekhard, Prof. Dr.
Fachhochschule Erfurt
Fachbereich Sozialwesen
Altonaer Srr. 25
99085 Erfurt
Tel.: 0361 6700-540 /-531
Fax: 0361 6700-533
Arbeitsschwerpunkte
Gemeindepsychiatrie, Soziale Arbeit, Gender Studies, Umweltpsychologie insb. der verkehrlichen
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
Mobilität
Laufende/geplante Projekte
Psychiatrie und Öffentlichkeit
Gmür, Wolfgang, Dipl.Psych.univ, Supervisor
und Praxisberater (nach DGSv)
wissenschaftlicher Mitarbeiter im IPP, sowie freiberuflich tätig
Institut für Praxisforschung und Projektberatung
Ringseisstr.8, 80337 München
Tel.: 089/5435977-6
Fax: 089/5435977-9
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener (mit den
Schwerpunkten: Soziale Netzwerke, regionalstrukturelle Einflußfaktoren, Besonderheiten männlicher Identitätsentwicklung), sozialökologische
Entwicklungsprozesse (Mitwirkung bei der Dokumentation, Vernetzung und Umsetzung der Agenda21 in München im Rahmen des Fachforums
‘Zukunftsfähige Lebensstile’), berufsbezogene
Jugendhilfe, praktische Realisierung von Qualitätsmanagement in verschiedenen psychosozialen
Arbeitsfeldern
Laufende/geplante Projekte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener (DFGLängsschnitt bis 12.98)). Kooperative Wege in der
berufsbezogenen Jugendhilfe (Begleitforschung
10.1997 bis 4.2000). Agenda 21-Zukunftsfähige
Lebensstile (Praxisprojekt/Management-Beratung
wird gerade abgeschlossen). Qualitätsmanagement
in Jugendhilfeeinrichtungen (Praxisprojekt/ Management-Beratung, bis Mitte 1998).
Neueste Veröffentlichungen
Gmür, W. (1997). Region, Heimat, Beheimatung.
Konzeptionalisierungen sozialräumlicher Einflußfaktoren im Kontext individueller Identitätsarbeit. In SFB-Mitteilungen 10. München 1997.
Gmür, W. & Lenz, A. (1998). Erfolgreiche Beratung
durch
Qualitätsmanagement?
In:
Giernalczyk/ Freytag (Hrsg): Qualitätsmanagement von Krisenintervention und Suizidprävention. Göttingen: V & R .
Gmür, W. & Straus, F. (1998). Partizipatives Qualitätsmanagement in psychosozialen Beratungsstellen. Hintergründe, Anforderungen und Möglichkeiten von Qualitätsmanagement nach dem
„Münchner Modell“. In: Laireiter und Vogel
(Hrsg.) Qualitätssicherung in der Psychotherapie. Tübingen: dgvt.
Gräser, Silke, Dipl. Psych.
Diplom-Psychologin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Universität Oldenburg
FB 5, Psychologie, AE Gesundheits- und Klinische
Psychologie
Tel.: 0441 – 798 5145
Fax: 0441 – 798 5138
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitspsychologie,
Gesundheitsförderung,
settingorientierte Gesundheitsförderung – insbesondere gesundheitsfördernde Hochschulen und
Evaluation
Laufende/geplante Projekte
derzeit: Mitarbeiterbefragung zur gesundheitlichen
Lage bei Universitätsbeschäftigten; Salutogene
Institution Hochschule (Diss.)
Neueste Veröffentlichungen
Sonntag, Gräser, Stock & Krämer (2000).
Gesundheitsförderne Hochschulen. Weinheim:
Juventa.
Gräser, Silke (2000). Die Netzwerkperspektive in
der Gesundheitsförderung als Ansatz dür professionelles Handeln. Gruppendynamik und Organisationsberatung, 31. Jhrg., 3, 303-320
Belschner, Wilfried & Gräser, Silke (2001). Leitbild Gesundheit als Standortvorteil. Oldenburg:
BIS.
Hanewinkel, Reiner, Dr., Dipl.Psych.
Leiter des IFT-Nord, Institut für Therapie- und
Gesundheitsforschung
Droysenstr. 10
24105 Kiel
Tel.: 0431-567619
Fax: 0431-57608
e-mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Prävention von Risikoverhaltensweisen im Kindesund Jugendalter (Sucht, Aggression und Gewalt)
Laufende Projekte
1. Entwicklung eines Spiralcurriculums der Nichtraucherförderung in der Schule basierend auf dem
life-skills-Ansatz (Entwicklung, Implementation
und Evaluation von Materialien für die Klassenstufen 1/2, 3/4, 5/6 und 7/8). 2. Verhaltensorientierte
Interventionsstudie zur Prävention von Gewalt und
Aggression in Schulen nach Ideen des Norwegers
Olweus.
Neueste Veröffentlichungen
Burow, F. & Hanewinkel, R. (1994). Nichtrauchen
ist „in“. Unterricht Biologie, 18, 34-36.
Hanewinkel, R. & Burow, F. (in Druck). Die
„Rauchfreie Schule“. Manual einer verhaltensorientierten Nichtraucherförderung an Schulen.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
151
Directory
Hanewinkel, R. & Nibbe, G. (1995). Gesunde
Ernährung im Schulalltag. Kiel: Ehlers.
Hanewinkel, R. (im Druck). Evaluation primärpräventiver Maßnahmen. In BZgA (Hrsg.). Internationaler Kongreß zur Europäischen Woche
der Suchtprävention.
Hanewinkel, R., Burow, F. & Ferstl, R. (im
Druck). Verhaltenstherapeutische Prävention
und Therapie des Rauchens am Beispiel einer
Interventionsstudie in Schulen. In H. S.
Reinecker & D. Schmelzer (Hrsg.). Verhaltenstherapie als Selbstmanagement. Göttingen:
Hogrefe.
Hanewinkel, R., Ferstl, R. & Burow. F. (1994).
Konzeption und Evaluation einer verhaltensorientierten Nichtraucherförderung an Schulen.
Verhaltenstherapie, 4, 104-110.
Hanewinkel, R., Ferstl, R. & Burow, F. (1995).
Interventionsstudie zur Primär- und Sekundärprävention des Rauchens an Schulen. In K.
Mann & G. Buchkremer (Hrsg.). Suchtforschung und Suchttherapie in Deutschland.
Sucht. Sonderband 1995, 34-37.
Hanewinkel, R., Niebel, G. & Ferstl, R. (1995).
Mobbing: Gewaltprävention in Schulen Schleswig-Holsteins. In Kultusministerium des Landes
Sachsen-Anhalt (Hrsg.). Wi(e)der die Gewalt.
Möglichkeiten und Grenzen schulischer Sozialprävention. Bonn: Dümmler, 67-84.
Hanewinkel, R., Niebel, G. & Ferstl, R. (1995).
Zur Verbreitung von Gewalt und Aggression an
den Schulen - ein empirischer Überblick. In R.
Valtin & R. Portmann (Hrsg.). Gewalt und Aggression: Herausforderung für die Grundschulen. Hemsbach: Beltz, 26-38.
Hanewinkel, R., Petermann, U., Burow, F., Dunkel, A. & Ferstl, R. (1994). Förderung der Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Kampagne „Rauchfreie
Schule“. Kindheit und Entwicklung, 3, 112-116.
Harder, Christine, Diplompsychologin/Klin.
Psychologin
Psychotherapie/Erw. Bildung
Eigene
Praxis/
Praxisgemeinschaft/
VHS/
LÄNDL.F.B.
Goethestr. 48, 22880 Wedel
Tel.: 04103-82548
Arbeitsschwerpunkte
1. Psychotherapie - Depression, Suchtasp., Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen (frauenspez.
Therapie) (Method. Schwerpunkte: VT, GT Körperverfahren, Hypnotherapie) 2. Frauenspez. Arbeit in d. Kommune.
Laufende Projekte
Frauenwohnprojekt: „Mit Frauen alt werden“ in
152
(21709) BURWEG (Niedersachsen) Geplant in
WEDEL: Frauengesundheitszentrum: Zus.arbeit
mit d. Gleichstellungsbeauftragten
Neueste Veröffentlichungen
Harder, C. (1991). Dokumentation (VHS-Stade)
Frauen nach der Familenphase (Orientierungskurse).
Harder, C. (1993). Therapie einer Spielsüchtigen
in Droge Glücksspiel (U. Fröhling, Hrsg. Mosaik Verlag)
Haselmann, Sigried, Prof. Dr., Dipl.-Psych.
Hochschullehrerin (Psychologie)
Fachhochschule Neubrandenburg, FB Soziale
Arbeit und Gesundheit
Fordaer Str. 2, 17033 Neubrandenburg
Tel.: 0395-5693-412
Fax: 0395-5693-499
Arbeitsschwerpunkte
Theorie und Praxis sozialer Psychiatrie, Gemeindepsychiatrie, berufliche Rehabilitation und Integration von Psychiatrie-Betroffenen; systematische
Therapie-Konzepte für die psychosoziale Praxis,
therapeutische Gruppenanalyse; Begegnung und
Gesprächsführung; Entwicklungspychologie
Laufende/geplante Projekte
Biographische Entwicklungslinien und Lebens(bewältigungs)-Strategien
von
PsychoseErfahrenen (- Analyse von Interviews in einer
Begegnungsstätte in Mecklenburg-Vorpommern -);
Bestandsaufnahme zur Arbeit der Sozialpsychiatrischen Dienste in Mecklenburg-Vorpommern;
Strukturen psychosozialer Versorgung in Mecklenburg-Vorpommern (unter besonderer Berücksichtigung der Gesichtspunkte: Integration statt Ausgrenzung und Hilfen zur Autonomie-Enwicklung
statt Verwahrung oder Befürsorgung); Zum Schizophrene-Verständnis im sozialpädagogischen
Handlungsfeld.
Höfer, Renate, Dipl. Psych, Dipl.-Ing.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Institut für Praxisforschung und Projektberatung
Ringseisstr.8, 80337 München
Tel.: 089/5435977-5
Fax: 089/5435977-9
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Jugendgesundheitsforschung, Gesundheit von
jungen MigrantInnen, Identitätsentwicklung junger
Erwachsener, berufsbezogene Jugendhilfe, Suchtprävention.
Laufende/geplante Projekte
„Identitätsentwicklung
junger
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Erwachsener“
Directory
(DFG-Längsschnitt), „MigrantInnengesundheit“,
„Gesundheitsrisiken und Gesundheitsbewußtsein
bei institutionsauffälligen Jugendlichen“, „Sucht
beginnt im Kleinen“. (Begleitforschung)
Neueste Veröffentlichungen
Höfer, R. & F. Straus (1997). Entwicklungslinien
alltäglicher Identitätsarbeit heute. In H. Keupp.
Suhrkamp. Frankfurt.
Höfer, R. (1998). Coping with conflict and the
changing of sense of coherence in disadvantaged
youth. Polish Psychological Bulletin.
Höfer, R. (1998). Sense of Coherence in disadvantaged Adolescence.(mit F. Straus). International
Journal of health and Adolescence.
Höfer, R. (1998) Jugend, Gesundheit und der
„Sense of Coherence“. Zeitschrift für Gesundheitswissenschaften.
Kaiser, Peter, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Kath. Fachhschochschule Norddeutschland
AE Psychologie
Detmarstr. 2-8, 49074 Osnabrück
Tel.: 0441-691119
Fax: 0441-6919697
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitsförderung auf mehreren Ebenen,
Gesundheitsförderung bei Familien, Gesundheitsförderung im Krankenhaus
Laufende Projekte
Systempathologie und Organisationsentwicklung
im Krankenhaus, Gesundheitsförderung im Familienkontext
Neueste Veröffentlichungen
Kaiser, P. (1996). Familiale Gesundheits- und
Entwicklungsförderung unter transgenerationaler Perspektive. In P. Paulus & D. Deter (Hrsg.),
Gesundheitsförderung zwischen Selbstverwirklichung und Empowerment. Köln: GwG-Verlag.
Zur Systempathologie des Krankenhauses. Eine
qualitative Studie in 75 Kliniken. (In Vorbereitung)
Senkung des Krankenstandes im Pflegedienst nach
dem Systemischen Mehrebenenmodell. (In Vorbereitung)
Kaiser, P./Adamaszek, M./Adamszek, R.: Bindungen über Generationen. Heidelberg: Asanger (in
Vorbereitung).
von Kardorff, Ernst, Prof. Dr.
Dipl-Psych. Dipl.-Soz.
Hochschullehrer
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Rehabilitationswissenschaften
Georgenstr. 356, 10117 Berlin
Tel.: 030/2093-4374 oder -4376
Fax: 030/2093-4437
Arbeitsschwerpunkte
Psychosoziale Versorgung,
Sozialpsychiatrie,
Rehabiltation, Gesundheitswesen, Selbsthilfe,
Angehörige Altersforschung (Versorgungsforschung)
Laufende/geplante Projekte
Kooperation zwischen Selbsthilfe und medizinischem System (in Verbindung mit SEKIS-Berlin)
im Rahmen des Berliner Public Health-Verbundes
(1.1.96-31.12.1998), Kurse für pflegende Angehörige (Auftragsforschung), Angehörige in der Rehabilitation
(beantragt
im
Berliner
RehaForschungsverband)
Neueste Veröffentlichungen
Kardorff, E. v. (1996). Stichworte „Kompetenzförderung“, „Lebenslage“, Lebensstil/Lebensweise“
in P. Franzkowiak u.a. (Hrsg.), Leitbegriffe der
Gesundheitsförderung Köln: BzgA.
Kardorff, E. v. (1996). DiePrävention der Gesellschaft Zu einigen Aspekten sozial und gesundheitspolitischen Präventionskurse In C. Klotter
(Hrsg.), Prävention und Gesundheitsförderung.
Göttingen: Hogrefe.
Kardorff, E. v. (1996).
Macht-VernetzungGesundh. In Gesundheitsakademie (Hrsg.),
Macht-Vernetzung- Gesund.
Kardorff, E. v. (1996). Auf dem Weg zur
Fachlichkeit un der Angehörigenarbeit (zus. mit
Jansen, B.). In KDA (Hrsg.), Ein Jahr Pflegeversicherung. Konsequenzen für die ambulante
Altenhilfe. Köln.
Keupp, Heiner, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Institut für Psychologie Universität München
Leopoldstr. 13
80802 München
Tel.: 089-2180-5184
Fax: 089-2180-5180
Arbeitsschwerpunkte
Sozial- und Gemeindepsychologie, Reformprozesse in der psychosozialen Versorgung, Soziale
Netzwerke, Identitätsbildung in der Postmoderne,
Gesundheitsförderung im Jugendalter, Migration
und Gesundheit, Kommunitarismus, Diskurse zu
Normalität und Abweichung, Kommunitarismus.
Laufende/geplante Projekte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener (Längsschnittprojekt seit 1988 im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 333 der Universität München.
Gesundheitsrisiken bei Jugendlichen im kommunalen Raum (BMFT-Förderschwerpunkt „Public
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
153
Directory
Health“).
Gesundheitsrisiken und Gesundheitsbewußtsein bei
institutionsauffälligen
Jugendlichen
(BMFTFörderschwerpunkt „Public Health“).
Identifizierung von gesundheitsgefährdeten Hochrisikogruppen unter Jugendlichen in Bayern
(BMFT-Förderschwerpunkt „Public Health“).
Schwule und Lesben in der Arbeitswelt. Gefördert
vom Sozialministerium des Landes Niedersachsen.
Gesundheitsförderung bei MigrantInnen im Kinder- und Jugendalter. (beantragt beim BMFTFörderschwerpunkt „Public Health“ für den Zeitraum 1997-1999).
Neueste Veröffentlichungen
Heinze, R. G., Keupp, H., Kraus, W., Rinne, K.,
Schwarze, J., Straus, F. & Strünck, C. (1997).
Gesellschaftliche Bedeutung von Tätigkeiten
außerhalb der Erwerbsarbeit. Gutachten für die
„Kommission für Zukunftsfragen“ der Freistaaten Bayern und Sachsen.
Keupp, H. & Höfer, R. (Hrsg.) (1997). Identitätsarbeit heute. Klassische und aktuelle Perspektiven der Identitätsforschung. Frankfurt: Suhrkamp.
Keupp, H. (1997). Aufwachsen in der Postmoderne: Riskanter werdende Chancen für Kinder und
Jugendliche. DVPB aktuell. Report zur politischen Bildung, 1, 1, 9-13.
Keupp, H. (1997). Beziehungsformen ohne Netz
und doppelten Boden. Lebensformen in der individualisierten Gesellschaft. In H.Schützeichel
(Hrsg.). Nicht für die Ewigkeit - aber auf Dauer.
Beziehungs- und Lebensformen in unserer Gesellschaft (S. 9-39). Freiburg: Katholische Akademie.
Keupp, H. (1997). Bürgerschaftliches Engagement:
Das gewandelte Ehrenamt. In Arbeitsgruppe
Bürgerschaftliches Engagement für München
(Hrsg.), Zwischen Egotrip und Ehrenamt (S. 2642). Dokumentation.
Keupp, H. (1997). Bürgerschaftliches Engagement:
Perspektiven - Mobilisierungschancen - Handlungsansätze. In Städtenetzwerk NRW (Hrsg.),
Empowerment. Bürgerengagement in sozialen
und kulturellen Einrichtungen (S. 2-5).
Keupp, H. (1997). Die Hoffnung auf den Körper jugendliche Lebensbewältigung als riskante
Chance. Christliches ABC, 331-346.
Keupp, H. (1997). Die Suche nach Gemeinschaft
zwischen Stammesdenken und kommunitärer
Individualität. In W.Heitmeyer (Hrsg.), Was hält
die Gesellschaft zusammen? (S. 279-312).
Frankfurt: Suhrkamp.
Keupp, H. (1997). Diskursarena Identität: Lernprozesse in der Identitätsforschung. In H.Keupp
& R.Höfer (Hrsg.), Identitätsarbeit heute (S. 1139). Frankfurt: Suhrkamp.
Keupp, H. (1997). Ermutigung zum aufrechten
154
Gang. Tübingen: dgvt.
Keupp, H. (1997). Identität als narrative Selbstschöpfung oder als Ware auf dem Identitätsmärkten? In G. Biewer & P. Reinhartz (Hrsg.),
Pädagogik des Ästhetischen (S. 204-217). Bad
Heilbrunn: Klinkhardt.
Keupp, H. (1997). Identitätsentwürfe zwischen
postmoderner Diffusität und der Suche nach
Fundamenten. In T. Giernalczyk & R. Freytag
(Hrsg.), Qualitätsmanagement von Krisenintervention und Suizidprävention (S. 13-45). Göttingen: Vandenhoek & Rupprecht.
Keupp, H. (1997). Identitätserzählungen nach dem
Ende der Metaerzählungen. In S. Grossenbacher
et al. (Hrsg.), Schule und Soziale Arbeit in gefährdeter Gesellschaft (S. 133-148).
Keupp, H. (1997). Individueller Gemeinsinn. Über
gesellschaftliche Solidarität. Universitas, 52 (7),
634-647.
Keupp, H. (1997). Keiner vermißt mich. Von der
Einsamkeit in der Großstadt. Umbrüche 3/97, S.
8/9.
Keupp, H. (1997). Lebensfragmente kreativ verknüpfen: Auf dem Weg zur Patchwork-Identität.
In Paracelsus-Report, 6, 3, 4 - 7, 92-95.
Keupp, H. (1997). Neue Alltagssolidarität in der
Risikogesellschaft. In Arbeitsgruppe Bürgerschaftliches Engagement für München (Hrsg.),
Zwischen Egotrip und Ehrenamt (S. 15-25). Dokumentation.
Keupp, H. (1997). Psychosoziales Handeln in der
postmodernen Gesellschaft: Von den schicksalsmächtigen Meta-Erzählungen zu den eigenwilligen Geschichten vom „aufrechten Gang“.
Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis,
29(1), 41-66.
Keupp, H. (1997). Riskante Freiheiten in der
Postmoderne - Herausforderungen für das erzieherische Handeln heute. In M. Lechner & A.
Zahalka (Hrsg.), Hilfen zur Erziehung (S. 1528). München: Don Bosco.
Keupp, H. (1997). Selbstsorge oder Solidarität?
Wider die Behauptung von der zerstörerischen
Wirkung der Individualisierung. In epdDokumentation Nr. 18/97, 31-48.
Keupp, H. (1997). Wer erzählt mir, wer ich bin?
Identitätsofferten auf dem Markt der Narrationen. Psychologie & Gesellschaftskritik, 20 (80),
39-64.
Keupp, H. (1998). Chancen des Umbruchs -das
soziale Kapital Deutschlands-. In B. Röhrle, G.
Sommer & F. Nestmann (Hrsg.), Netzwerkorientierte Interventionen. Tübingen: DGVT.
Kieselbach, Thomas, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Psychologisches Institut Univ. Hannover (Gesund-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
heitspsychologie)
priv. Mathildenstr. 32, 28203 Bremen
Tel.: 0421-705439
Fax: 0421-218 4309
E-Mail Kieselbach@ weaap.uni-bremen.de
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitspsychologie,
Gemeindepsychologie,
Sozialpsychologie, Organisationspsychologie
Laufende/geplante Projekte
1. Reintegration von Langzeitarbeitslosen (empir.
Begleitforschung einer Interventorylangzeitstudie).
2. Modellprojekt „Integrierte Arbeits- und
Gesundheitsförderung in der Region Prignitz
(Brandenburg). 3. Entwicklung eines betriebl.
Outplacement/Replacement Konzeptes o WSIMitteilungen 12/95 zwei Artikel zu 1.
Kleiber, Dieter, Prof. Dr. Dipl. Psych.
Hochschullehrer
Freie Universität Berlin
Institut für Prävention und psychosoziale Gesundheitsforschung (i.d. WE 09, Fb 12)
Habelschwerdter Allee 45
14 195 Berlin
Tel.: 030 – 838 57 29
Fax: 030 – 838 66 25
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Public Health, Gesundheitsförderung und Prävention, Gemeine- und Gesundheitspsychologie; Sozialepidemiologie,
Drogenforschung,
AIDSForschung, Versorgungsforschung; Sexualwissenschaftliche Forschung; Peer Education.
Laufende/geplante Projekte
Peer Education zu Liebe, Sexualität und
Schwanderschaftverhütung (gefördert von der
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Begleitforschung zum Modellprojekt „Entwicklung
und Erprobung eines Curriculums zur berufsbegleitenden Fortbildung „Sexualpädagogik“ (gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung).
Arbeitslosigkeit und Gesundheit in der Prignitz
(Förderung durch Landkreis Prignitz).
Wohnungs- und Obdachlosigkeit im Land Brandenburg (Gutachten); (Förderung des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit, Soziales und
Frauen verreten durch das Landesgesundheitsamt).
Gesundheitsförderung und Prävention im Land
Brandenburg Brandenburg (Gutachten); (Förderung des Landesministeriums für Arbeit, Gesundheit, Soziales und Frauen).
Determinanten unterschiedlicher Konsummuster
von Cannabis (Ergänzungsstudie) (gefördert vom
Bundeministerium für Gesundheit).
Gesundheitliche Auswirkungen des Cannabiskonsums (Expertise, gemeinsam mit Prof. Dr. Kovar,
Tübingen); (gefördert vom Bundesministerium für
Gesundheit).
Minderjährige Flüchtlinge in Berlin: Eine Untersuchung ihrer psychosozialen Lage und der Probleme ihrer Betreuung (gefördert vom Senator für
Arbeit Berlin).
Evaluation einer Aufklärungs-Broschüre für Jungen (Expertise)“ (gefördert von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung).
Gutachten zur Einrichtung eines gesundheitswissenschaftlichen Studienganges an der Hochschule
für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (im
Auftrag der HTWK Leipzig).
Projekt „Check in Gesundheit“ (gemeinsam mit
Prof. Dr. Steffen, Zürich) (gefördert vom Bundesamt für Gesundheitswesen, Zürich).
Neueste Veröffentlichungen
Bloor, M., Thomas, M., Abeni, D., Goujon, C.,
Hausser, D., Hubert, M., Kleiber, D. & Nieto, J.
A. (1997). Feasibility Study for Co-ordinated
Community Action on the Improved Targeting
of HIV/AIDS Prevention Campaigns among International Travellers. Final Report.
Kleiber, D. (1997). Epidemiologie der Sucht und
suchtbedingter Erkrankungen. In E. Fleisch, R.
Haller & W. Heckmann (Hrsg.), Suchtkrankenhilfe (S. 189-197). Weinheim und Basel: Beltz
Verlag.
Kleiber, D. (1997). Gutachterliche Stellungnahme
zur Einrichtung eines gesundheitswissenschaftlichen Studienganges „Gesundheitsförderung
und
Prävention“
GemeindepsychologieRundbrief, 3(1), 91-108.
Kleiber, D. (1997). Psychosoziale Situation des
Helfenden. In E. Fleisch, R. Haller & W. Heckmann (Hrsg.), Suchtkrankenhilfe (S. 368-380).
Weinheim und Basel: Beltz Verlag.
Kleiber, D. & Kovar, K. -A. (1998). Auswirkungen
des Cannabiskonsums. Eine Expertise zu pharmakologischen und psychosozialen Konsequenzen. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft.
Kleiber, D. & Meixner, S. (1997). Wissenschaftliche Begleitforschung zum Modellprojekt „Fortbildung Sexualpädagogik“ in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg und
Schleswig-Holstein.
1.
Sachstandsbericht
(Schriftenreihe des Instituts für Prävention und
psychosoziale Gesundheitsforschung). Berlin:
Freie Universität Berlin.
Kleiber, D. & Soellner, R. (1997). Ontwikkelingen,
gebruikspatronen en factoren die van invloed
zijn op het gebruik van Cannabis in de
Bondsrepubliek Duitsland. BINADFO, (9), 1214.
Kleiber, D. & Soellner, R. (1998). Cannabiskon-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
155
Directory
sum: Entwicklungstendenzen, Einflußfaktoren
und Folgen. Weinheim und München: Juventa
Verlag.
Kleiber, D., Dahle, K.-P. & Meixner, S. (1997).
Aufklärungsmaterialien für männliche Jugendliche. In Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung (Hrsg.), Dokumenten der BZgA. 1.
Fachkongress zur sozialpädagogischen Jungenarbeit (S. 100-117). Köln: BZgA
Kleiber, D., Dahle, K.-P. & Meixner, S. (1997).
Sex-education materials for boys and young
men. In FCHE Documents. 1st Specialist Conference on Sex-Educatiion Work with Boys (S.
57-65). Köln: FCHE.
Kleiber, D., Soellner, R. Rombusch, C. Enzmann,
D., Wetzel, C. (1997). Long-term effects of cannabis use. In D. Korf & H. Riper (Eds.), Illicit
drugs in Europe (pp. 76-84). siswo: Amsterdam.
Pant, A. & Kleiber, D. (1997). HIV und AIDS bei
iv. Drogenkonsumenten. In A. Kreuzer (Hrsg.),
Handbuch des Betäubungsmittelstrafrechts, §7
(S. 1-72). München: Beck-Verlag.
Widmer, J., Gehring, T. M., Kleiber, D. & Steffen,
R. (1997). Evaluation „Check-In Gesundheit
II“. Schlussbericht. Zürich: Institut für Sozialund Präventivmedizin der Universität Zürich.
Kraus, Wolfgang, Dr., Dipl.Psych.,
wissenschaftlicher Mitarbeiter im IPP, sowie freiberuflich tätig
Institut für Praxisforschung und Projektberatung
Adresse: Ringseisstr.8
Tel.: 089/5435977-6
Fax: 089/5435977-9
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener mit den
Schwerpunkten: Narrative Identität, Kohärenz,
Identität in der Spätmoderne, Freiwilligenarbeit,
bürgerschaftliches Engagement, Organisationsentwicklung in Non Profit-Organisationen
Laufende/geplante Projekte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener (DFGLängsschnitt bis 12.98); Kooperative Wege in der
berufsbezogenen Jugendhilfe (Begleitforschung
10.1997 bis 4.2000); Verschiedene Organisationsentwicklungsprojekte im Non Profit-Bereich.
Neueste Veröffentlichungen
Kraus, W. (1996). Das erzählte Selbst. Die narrative Konstruktion von Identität in der Spätmoderne. Pfaffenweiler: Centaurus.
Kraus, W. & Mitzscherlich, B. (1997). Abschied
vom Großprojekt. Normative Grundlagen der
Identitätsforschung und die Notwendigkeit ihrer
Reformulierung. In H. Keupp & R. Höfer, Identitätsarbeit heute (S. 149-173). Frankfurt/M.:
156
Suhrkamp.
Kühnlein, Irene, Dr., Psychologin
Psychotherapeutin und Sozialforscherin
Universität Augsburg
Hohenzollernstr. 112, 80796 München
Tel.: 089-300 4393
Fax: 0821-598-5189
Arbeitsschwerpunkte
Qualitative Gesundheits- ud Psychotherapieforschung, Psychotherapie und Supervision in freier
Praxis
Laufende/geplante Projekte
Projekt im Abschluß: Gesundheit im Alltag. Laufendes Projekt: Biographische Längsschnittstudie:
Entwicklung nach dem Abschluß einer stationären
Psychotherapie (Verlaufsstudie über 8-10 Jahre)
Neueste Veröffentlichungen
Kühnlein, I. & Mutz, G. (1996). Psychotherapie
als Transformationsprozess. Opladen: Westdeutscher Verlag.
Kühnlein, I. & Mutz, G. (1997). Wirkt Psychotherapie wie ein Medikament? Thesen zu einer Sozialwissenschaftlichen Fundierung der Psychotherapieforschung. Journal für Psychologie 1.
1997.
Legewie, Heiner, Prof. Dr. med.
Hochschulprofessor
Institut für Sozialwissenschaften/Psychologie der
TU Berlin
Dovestr. 1, 10587 Berlin
Tel.: 030-314 15187,.24375 (Sekr.)
Fax: 030-314 25274
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheit in Stadt und Umwelt, Policy- und Konfliktforschung, Qualitative Forschungsmethoden,
Moderation. Organisationsberatung
Laufende/geplante Projekte
Projekt A8: Kooperatiave Projektentwicklung in
der kommunalen Gesundheitsförderung (Berliner
Forschungsverbund, Public Health; ATLAS-Archiv
für Biographie-, Stadt- und Umweltforschung
Neueste Veröffentlichungen
Legewie,
H.
&
Janßen,
M.
(1997).
Bürgerinititativen fördern Gesundheit in der
Stadt. In C. Klotter (Hrsg.), Prävention im
Gesundheitswesen. Göttingen: Verlag Angewandte Psychologie.
Böhm, B. & Legewie, H. (1997). Ein Leitfaden für
kooperative Projekte zur Gesundheitsförderung.
Journal für Psychologie, 3.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
Lenz, Albert, Prof. Dr.
Hochschullehrer
Kath. Fachhochschule NRW, Abteilung Paderborn,
Fachbereich Sozialwesen
Leostr. 19, 33098 Paderborn
Tel: 05261-122556
Fax: 05261-122552
Email: [email protected]
Laufende/geplante Projekte
Evaluationsstudie: Kinder in der Erziehungsberatung
Neueste Veröffentlichungen
Lenz, A. (1999). Modelle psychischer Störungen
des Kindes- und Jugendalter. In: Borg-Laufs, M.
(Hrsg.): Lehrbuch der Verhaltenstherapie im
Kindes- und Jugendalter. Band 1. Tübingen:
DGVT, S.
Lenz, A. (2000). Praxis der Qualitätssicherung:
.In: Körner, W. & Hörmann, G. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungsberatung. Band 2. Praxis
der Erziehungsberatung. Göttingen: Hogrefe.
347-392.
Lenz, A. (2000). Praxis der netzwerkorientierten
Trennung- und Scheidungsberatung. In: Körner,
W. & Hörmann, G. (Hrsg.): Handbuch der Erziehungsberatung. Band 2. Praxis der Erziehungsberatung. Göttingen: Hogrefe. 93-126.
Lenz, A. (2000). Förderung sozialer Ressourcen eine gemeindepsychologische Perspektive.
Gruppendynamik 3, 277-302.
Lenz, A. (2000). Wo bleiben die Kinder in der
Familienberatung?
Ergebnisse
einer
explorativen Studie. Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie 10, 41-54.
Lenz, A. & Kötter, H.: (2000). Psychosoziale Beratung - eine gemeindepsychologische Handlungsperspektive. Journal für Psychologie, 3,
69-85.
Lenz, A. (2001). Partizipation von Kindern in
Beratung und Therapie. Entwicklungen, Befunde
und
Handlungsperspektiven.
Weinheim/München: Juventa.
Matzat, Jürgen
Dipl. Psych., Psychol. Psychotherapeut
Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen
Friedrichstraße 33, 35392 Gießen
Tel.: 0641 / 99 456 12
Fax: 0641 ( 99 459 19
Email: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Leiter der Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen der
Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen
an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Gießen. Information und Bera-
tung über und mit Selbsthilfegruppen. Fortbildung
zu diesem Themenbereich. Gesundheitspolitische
Aktivitäten für Selbsthilfe-Förderung
Neueste Veröffentlichungen
Matzat, J. (1999). Selbsthilfe als therapeutisches
Prinzip – Therapeutische Wirkungen der
Selbsthilfe. In: Günther, P.; Rohrmann, E.
(Hrsg.). Soziale Selbsthilfe. Heidelberg
Matzat, J. (1999). Kontaktstellen für Selbsthilfegruppen. In: Günther, P.; Rohrmann, E. (Hrsg.).
Soziale Selbsthilfe. Heidelberg
Matzat, J. (2000) Zur Rolle der Forschung bei der
Entwicklung der Selbsthilfe-Bewegung in
Deutschland. In: Berufsverband Deutscher Soziologen e.V. (Hrsg.). Sozialwissenschaftlen und
Berufspraxis, Heft 3/2000, Leverkusen
Matzat, J. (erscheint 2001). Zur Entwicklung der
Selbsthilfe-Bewegung in den letzten 20 Jahren.
In: Neue Soziale Bewegungen
Nestmann, Frank, Prof. Dr., Dipl.-Psych.
Hochschullehrer
TU Dresden, Fak. Erziehungswissenschaften/Soz.Päd
Weberplatz 5, 01217 Dresden
Tel.: 0351-4633118
Fax: 0351-4637276
Arbeitsschwerpunkte
Psychosoziale Beratung/Institutsberatung, Soziale
Netzwerke/Soziale Unterstützung, Sozialökologie,
Soziale Psychiatrie
Laufende/geplante Projekte
Soziale Netzwerke von Alleinerziehenden (laufd.),
Soziale Netzwerke und Wohnbiographien alleinlebender kinderloser älterer Frauen (laufd.), Nachbarschaften in Ost und West (geplant), Bewältigung beruflicher Umbrüche im Osten (geplant)
Neueste Veröffentlichungen
Nestmann, F. (im Druck). „Soziale Netzwerke von
Alleinerziehenden (Gruppendynamik). Alleinerziehende und soziale Unterstützung“. Archiv für
Wissenschaft & Praxis.
Nestmann, F. (im Druck). Die gesellschaftlichen
Fakten von Beratung in Zeiten von Vorrang und
sozialem Abstieg OPP.
Röhrle, B., Sommer, G. & Nestmann, F. (Hrsg.)
(1998). Netzwerkinterventionen. Tübingen:
DGVT.
Pauli, Gerhard, Dipl.-Psych./Klinische Psychologie
Psychologe/Geschäftsführender Leiter
Adresse priv. Heineallee 12, 14612 Falkensee
Tel.:03322/203465
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
157
Directory
Kontakt & Begegnungsstätte Wedding e.V.
Malplaquetstr. 32, 13347 Berlin
-GeschäftsstelleTel.: 455 20 98
Fax: 455 50 20
Arbeitsschwerpunkte
Projektkoordination,
-entwicklung.
Konzeptionasentwicklung, Management von sozialen Organisationen, Supervision, Beratung von
psychisch Kranken (Einzeln & Gruppen)
Laufende/geplante Projekte
Beschäftigungs-/Qualifizierungsprojekt
chisch Kranke (z.T. über ESF).
für
psy-
Quindel, Ralf, Psychologe
Dozent für Psychologie, Supervision
Berufsfachschule für Logopädie LMU München
Lentzstr. 4, 80796 München
Tel.: dienstl. 089-2719977
e-mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Empowerment, Sozialpsychiatrie, Anti-Psychiatrie,
Selbsthilfe, Theorie d. Diskurse und der Macht von
Michel Foucault, Hilfen und Kontrolle in der psychosozialen Arbeit.
Laufende/geplante Projekte
Dissertation zum Thema „Empowerment in der
Sozialpsyiatrie“ Kritische Betrachtung der Haltung d. Professionellen.
Rerrich, Dorottya, Dr.
Psychologin
Legasthenie-/Dyskalk. Therapeutin; Mitaufbau
einer Tinnitus-Beratungsstelle
Arbeitskreis Legasthenie Bayern e.V., HNO-Klinik
Heiterwanger Str. 22, 81375 München
Tel.: 089-7996481
Arbeitsschwerpunkte
Derzeit Legasthenie- und Dyskalknnie-Therapie,
Atem, Stimme, Sprache; Frauen und Gemeindepsychologie
Laufende/geplante Projekte
Legasthenie und Dyskalknlietherapie; Hören und
Sprechen; Mitaufbau einer Tinnitusberatungsstelle
Neueste Veröffentlichungen
Rerrich, D.(1991). Frauenselbsthilfe: Frauen helfen
Frauen. In: C. Schmerl & F. Nestmann (Hrsg.):
Frauen- das hilfreiche Geschlecht. Reinbek:
Rowohlt.
Rerrich, D. (1997). Zur Stimme finden. Regensburg: edition reimann.
158
Röhrle, Bernd, Prof. Dr., Dipl. Psych.
Hochschullehrer
Fachbereich Psychologie
Gutenbergstr. 18
35037 Marburg
Tel.: 06421-2823620
Fax: 06421-2824281
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Soziale Netzwerke und Unterstützung; Prävention
bei kritischen Lebensereignissen und bei Einsamkeit; Meta-Analysen gemeindepsychologischer
Interventionen, ökologische Fragen.
Laufende/geplante Projekte
Kognitive Analysen von Netzwerkmerkmalen,
Soziale Klimaforschung und Qualitätssicherung;
Einsamkeit als Risiko, Prävention bei kritischen
Lebensereignissen
Neueste Veröffentlichungen
Röhrle, B., Sommer, G. & Nestmann, F. (Hrsg.)
(1998). Netzwerkinterventionen. Tübingen:
DGVT.
Röhrle, B. & Sommer, G. (Hrsg.) (1999). Prävention und Gesundheitsförderung. Band I. Tübingen: DGVT.
Röhrle, B. (Hrsg.) (2001). Prävention und
Gesundheitsförderung. Band II. Tübingen:
DGVT
Roth, A., Möhrlein, H. & Röhrle, B. (1999). Einsamkeit bewältigen. Manual zur Anleitung von
Einsamkeits-Bewältigungs-Gruppen. Tübingen:
DGVT.
Pook, M., Krause, W. & Röhrle, B. (1999). Coping
with infertility: distress and changes in sperm
quality. Human Reproduction, 14, 1487-1492.
Pook, M., Röhrle, B. & Krause, W. (1999). Individual prognosis for changes in sperm quality
on the basis of perceived stress. Psychotherapy
and Psychosomatics, 68, 95-101.
Dahmani, S., Michel, A. & Röhrle, B. (im Druck).
Evaluation eines Gruppeninterventionsprogramms für Scheidungskinder. Zeitschrift für
Gesundheitspsychologie (Themenheft: Prävention und Förderung psychischer Gesundheit;
Hrsg. B. Röhrle)
Sacher, Andrea, Dipl.-Psych.
z.Zt. Psychotherapeutin in freier Praxis, bis ca.
Ende 1997 im Postgraduiertenstudiengang
„Gesundheitswissenschaften“ (Public Health Uni
Bielefeld)
Auf der Schanze 53, 61352 Bad Homburg
Tel.: 06172/459579
E-Mail: [email protected]
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitsförderung,
Soziale
Psychiatrie/
Gemeindepsychologie, Empowerment, Vernetzung, Systemtheorie, Versorgungsstrukturen.
Laufende/geplante Projekte
Empowerment in der stationären Psychiatrie;
Gesundheitsförderung durch Projektmanagement;
Versorgungstrukturen
für
drogengefährdete/drogenabhängige Kinder und Jugendliche.
Neueste Veröffentlichungen
Vernetzung
in
der
Suchthkrankenhilfe.
Systemtheoret.-/wissenschaftstheoret.
Überlegungen zu Ökologie-/ Gesundheitsthemen.
Schaer, Rudolf, Lehrer
Beratungslehrer im Zweiten Bildungsweg (Kolleg
+ Abendgymn.)
Weser-Kolleg mit AG, Minden
Königsstr. 129, 32427 Minden
Tel.: 0571-22296
Fax: 0571-22296
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
soz.-ökonomisch und psycho-soziale Beratung von
Studierenden des 2. Bildungswegs: Krisenintervention, Suchtberatung, Nachsorge, Therapieberatung.
Laufende/geplante Projekte
Einrichtung einer gezielten Maßnahme für ehem.
Patienten aus Langzeiteinrichtungen, die für den 2.
Bildungsweg geeignet erscheinen.
Neueste Veröffentlichungen
Dipl.-Arbeit: „Anteil Kognition Rehabilitation im
Gesamtrehabilitationsprozess
(ehemaliger)
Suchtkranker
und
erforderliche
StützMaßnahmen”.
Scheibler, Dieter, Dipl.-Psych.
Am Schliepershäuschen 13
42115 Wuppertal
Tel.: 0202-7160200
Arbeitsschwerpunkte
Initiierung und Gestaltung von „Möglichkeitsräumen“ im Kunst- und Kulturkontakt - Perspektiven
einer „Emanzipatorischen Kunsttherapie“
Laufende/geplante Projekte
Initiierung eines Vereins Spinart Werkstatt Kunst
und Psychiatrie e.V.; Ausstellungsprojekt „Kinderkunst im Altenheim“
Neues Veröffentlichungen
Scheibler, D. (1996). Spinart: Rahmenkonzeption
einer Werkstatt „Kunst und Psychiatrie“.
Gemeindepsychologie Rundbrief, 2, 98-100.
Schiepek, Günter, PD Dr.
Psychologe
Forschungsinstitut für Systemwissenschaften
Sandstr. 41, 80335 München
Tel.: 089-54212 915
Fax: 089-5236975
Arbeitsschwerpunkte
Lösungs- und ressourcenorientierte Arbeitsformen
in der psychosozialen Praxis; Systemische Therapie; Psychotherapieforscung; Qualitätssicherung;
Synergetik und nichtlineare Dynamik in der Klinischen und in der Sozialpsychologie.
Laufende/geplante Projekte
Dokumentation zum Forschungs- und Entwicklungsstand der systemischen Therapie; Evaluation
lösungs- und ressourcenorienterier Therapie; Die
Dynamik von Sucht (Verlaufsanalysen und Computersimulation); Die nichtlineare Dynamik der
Psychotherapie (mehrere Projekte)
Neueste Veröffentlichungen
Schiepek, G. & Tschacher, W. (Hrsg.) (1997).
Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie. Braunschweig: Vieweg.
Gussone, B. & Schiepek, G. (im Druck). Die „Sorge um sich“. Ästhetik und Ethik der Lebensführung als Prävention von Burnout. Heidelberg:
Carl Auer Verlag.
Harnischmacher, G., Wegener, C., Wittig, D. &
Schiepek,
G.
(im
Druck).
Ressourscenorientierte Qualitätssicherung. Ein
systemisches Fensterbilderbuch. Tübingen:
DGVT-Verlag.
Schiepek, G. (1996). Der Appeal der
Chaosforscung für die Psychologie. In G. Küppers (Hrsg.), Chaos und Ordnung. Formen der
Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft (S.
353-381). Stuttgart: Reclam.
Schiepek, G. (1996). Selbstorganisation und nichtlineare Dynamik in Praxis und Forschung. In J.
P. Janssen, K. Carl, W. Schlicht & A Wilhelm
(Hrsg.). Synergetik und Systeme im Sport (S.91118). Schorndorf: Verlag Karl Hofmann.
Schiepek, G. (1996). Psychotherapie als Wissenschaft? In A. Pritz (Hrsg.), Psychotherapie - eine neue Wissenschaft vom Menschen (S. 205218). Wien: Springer.
Schiepek, G. (im Druck). Ausbildungsziel: Systemkompetenz. Klinische Professionaliät auf der
Grundlage moderner Systemwissenschaft unter
besonderer Berücksichtigung des Konzepts der
Allgemeinen Psychotherapie. In L. Reiter, E. J.
Brunner & S. Reiter-Theil (Hrsg.). Von der Familientherapie zur systemischen Perspektive (2.
völlig überarbeitete Auflage). Berlin: Springer.
Schiepek, G. & Kaimer, P. (1996). Systemische
Diagnostik im Fluß praktischer Erfahrung. In F.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
159
Directory
Caspar (Hrsg.), Psychotherapeutische Problemanalyse (S. 269-301). Tübingen: DGVT (2. völlig überarbeitete Auflage).
Schiepek, G., Kowalik, Z.J., Schütz, A., Köhler,
M., Richter, K., Strunk, G., Mühlnickel. W. &
Elbert, T. (in press). Psychotherapy als a Chaotic Process I. Coding the Client-TherapistInteraction by means of Sequential Plan Analysis and the Search for Chaos. A Stationary Approach. Psychotherapy Research, 7(2).
Kowalik, Z.J., Schiepek, G., Kumpf, K., Robert; L.
E. & Elbert, T. (in press). Psychotherapy as a
Chaotic Process II. The Application of Nonlinear Analysis Methods on Quasi Time Series of
the Client-Therapist-Interaction: A Nonstationary Approach. Psychotherapy Research, 7 (3).
Schiepek, G., Genz, W. & Schröder, I. (im Druck).
Die differentielle Wirkung linealer, strategischer, zirkulärer und reflexiver Fragen in der
systemischen Therapie. Der Psychotherapeut.
Kowalik, Z.J. & Schiepek, G. (1997). Die nichtlineare Dynamik des menschlichen Gehirns. Methoden und Anwendungsbeispiele. In G.
Schiepek & W. Tschacher (Hrsg.). Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie (S. 121150). Braunschweig: Vieweg.
Droste, S. & Schiepek, G. (1997). Modelle der
Chaossteuerung am Beispiel nichtlinearer Systemdynamik in Kräftepotentialen. In G.
Schiepek & W. Tschacher (Hrsg.), Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie. S. 255267. Braunschweig, Vieweg.
Tschacher, W. & Schiepek, G. (1997). Eine methodenorientierte Einführung in die synergetische Psychologie. In G. Schiepek & W.
Tschacher (Hrsg.), Selbstorganisation in Psychologie und Psychiatrie (S. 3-31). Braunschweig: Vieweg.
Schütz, A., Schiepk, G., Richter, K. & Köhler, M.
(in press). Self-Presentation in the ClientTherapist-Interaction. Journal of Social and
Clinical Psychology.
Schröer, Hubertus, Dr.
Jurist
Leiter des Stadtjugendamtes München
Oleansplatz 11, 81667 München
Tel.: 089 / 233 – 23763
Fax: 089 / 233 – 26109
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Interkulturelle Arbeit, Qualitätsmanagement, Partizipation und Empowerment, Jugendhilfe / Jugendarbeit
Laufende/geplante Projekte
Interkulturell orientiertes QM zur Öffnung der
160
Regelversorgung für MigrantInnen; Qualitätsmanagement und Empowerment in der Sozialverwaltung; Beteiligungsorientierte Nutzeruntersuchung
von Einrichtungen der offenen Jugendarbeit
Neueste Veröffentlichungen
Schröer, H. (2001). Interkulturelle Orientierung als
Qualitätsstandard
sozialer
Arbeit.
In:
Auernheimer,G. (Hrsg.). Migration als Herausforderung für pädagogische Institutionen. Opladen, 147-180 (mit S. Handschuck)
Schröer, H. (2000). Interkulturelle Öffnung sozialer Dienste – Ein Strategievorschlag. In: IZA,
Zeitschrift für Migration und soziale Arbeit 3/4,
86-95 (mit S. Handschuck)
Dokumentation der Fachtagung „Mir geht`s doch
gut! – Jugendkultur und Salutogenese“, München
2001 (im Erscheinen)
Schürmann, Ingeborg, Prof. Dr., Dipl.-Psych.
Wiss. Angestellte
Freie Universität Berlin, Institut f. Klinische Psychologie und Gemeindepsychologie
Habelschwerter Allee 45
Tel. priv.:030-301 6437, Tel.dienstl.: 030-4656063
Fax: 030-301 6437
e-mail: [email protected]
Arbeitschwerpunkte
Gemeindepsychologie i.b. Krisenintervention und
Beratung, Sozialpsychiatrie, chronische Krankheit,
systematische Psychotherapie. Qualitative Forschung.
Laufende Projekte
Evaluation des Berliner Krisendienstes
Neueste Veröffentlichungen
Bergold,
J.
&
Schürmann,
I.
(2001)
Kristenintervention- Neue Entwicklungen? VPP
1/2001, 5-16
Schürmann, I. (2001). Krisenintervention in der
psychologischen Diskussion – ein allgemeiner
Überblick. In Wüllenweber, E. & Theumissen,
G. Ein Handbuch Krisenintervention. Hilfen
für Menschen mit geistiger Behinderung. Reoni,
Praxis, Vernetzung. Kohlhammer.
Hermann, H., Schürmann, I. & Zaumseil (Hrsg.).
(2000). Chronische Krankheit als Aufgabe.
dgvt.
Seckinger, Mike
Dipl. Psych.
wissenschaftlicher Referent
Deutsches Jugendinstitut e.V.
Nockherstr. 2, 81541 München
Tel.: 089 / 62306 – 213
Fax: 089 / 62306 – 162
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Jugendhilfeforschung, qualitative Methoden, Partizipation in der Jugendhilfe
Laufende/geplante Projekte
Jugendhilfe und sozialer Wandel – Leistungen und
Strukturen (www.dji.de/foschung.htm)
Neueste Veröffentlichungen
Seckinger, M. (2001). Kooperation – eine voraussetzungsvolle Strategie für die psychosoziale
Arbeit. In: Praxis der Kinderpsychologie und
Kinderpsychiatrie, 4, 31-44
Sekinger, M.; Stiewert-Strecker, S. & Teuber, K.
(Hrsg.). (2000). Qualität durch Partizipation
und Empowerment. Forschritte der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung, Bd. 6.
Tübingen: dgvt-Verlag
Literaturliste unter: www.dji.de/forschung.htm
Seus-Seberich, E., Dr., Dipl.-Psych.
Leiterin einer Erziehungsberatungsstelle
Erziehungsberatungsstelle, SOS Kinderdorf e.V.,
Familienzentrum Neuperlach
Ollenhauerstr. 7, 81737 München
Tel.: 089-672033
Fax: 089-6732825
Arbeitsschwerpunkte
Erziehungs- und Familienberatung, Beratung sozial benachteiligter Familien, politische Gremienarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Qualitätssicherung;
Organisation und Leitung
Laufende/geplante Projekte
Erziehungsberatung und Sport
Neueste Veröffentlichungen
Seus-Seberich, E. (1996). Vernetzung statt
Versäulung. LAG Mitteil 12/96
Seus-Seberich, E. (1996). Armsein bedeutet mehr
als nichts besitzen (Armut hat ein junges Gesicht). Don Bosco Verlag.
Seus-Seberich, E. (1996). Eigentlich ist Lena ganz
nett. SOS Dialog.
Sommer, Gert, Prof. Dr.,Dipl. Psych.
Hochschullehrer
FB Psychologie
Gutenbergstr. 18
35032 Marburg
Tel.: 06421-2823666 (p. 34215)
Fax: 06421-2824281
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Soziale Unterstützung; Menschenrechte
Laufende/geplante Projekte
Verschiedene Projekte zu Sozialer Unterstützung,
u.a. Diagnostik (Fragebogen zu Sozialer Unterstützung-F-SOZU), SOZU bei unterschiedlichen Person- und Verhaltensgruppen, SOZU und Wohlbefinden, Verlaufsuntersuchungen. Menschenrechte:
Wissen und Einstellungen, Darstellung in Printmedien.
Neueste Veröffentlichungen
Röhrle, B. & Sommer, G. (Hrsg.) (1999). Prävention und Gesundheitsförderung. Tübingen:
DGVT.
Röhrle, B., Sommer, G. & Nestmann, F. (Hrsg.)
(1998). Netzwerkinterventionen. Tübingen:
DGVT.
Sommer, G. & Zimmermann, R. (Hrsg.) (1998).
Gewaltfreie Konfliktaustragungen. Marburg:
AMW & IAFFA.
Sommer, G. (1998). Friedens & Konfliktforschung.
In H. W. Bierhoff & Wagner (Hrsg.), Aggression und Gewalt. Stuttgart: Kohlhammer.
Sommer, G., Stellmacher, J. & Wagner, U. (1999).
Menschenrechte und Gewalt. Marburg: AMW
& IAFFA.
Straus, Florian; Diplom-Soziologe
Geschäftsführer des IPP
Institut für Praxisforschung und Projektberatung
Adresse: Ringseisstr.8
Tel.: 089/5435977-5
Fax: 089/5435977-9
E-Mail: [email protected]
Arbeitsschwerpunkte
Soziale Netzwerke, Jugendgesundheitsforschung,
Identitätsentwicklung junger Erwachsener, sozialökologische Entwicklungsprozesse, Beratungsforschung, berufsbezogene Jugendhilfe, Qualitätsmanagement im psychosozialen Bereich
Laufende/geplante Projekte
Identitätsentwicklung junger Erwachsener (DFGLängsschnitt), „Gerichtsnahe Trennung und
Scheidungsberatung“ (Begleitforschung), Kooperative Wege in der berufsbezogenen Jugendhilfe
(Begleitforschung),
Agenda21-Zukunftsfähige
Lebensstile (Praxisprojekt/Management-Beratung),
Qualitätsmanagement in Jugendhilfeeinrichtungen
(Praxisprojekt/ Management-Beratung)
Neueste Veröffentlichungen
Straus, F. (1997). Entwicklungslinien alltäglicher
Identitätsarbeit (mit R.Höfer) In Keupp H. &
Höfer R. Identitätsarbeit heute. suhrkamp.
Frankfurt.
Straus, F., Buchholz-Graf, W, Caspary, C. &
Keimeleder Lis) (1998). Familienberatung bei
Trennung und Scheidung. Lambertus.
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
161
Directory
Straus, F. (1997). Qualitätsmanagement in der
Erziehungsberatun. In Hörmann/Körner Handbuch der Erziehungsberatung Bd. I, Hogrefe.
Teske, Irmgard, Prof. Dr., Dipl.-Psych.
Hochschullehrerin
Berufsakademie Villingen-Schwenningen
Talstr. 4, 88677 Markdorf
Tel.: 07544/1776
Fax: 07544/1782
Arbeitsschwerpunkte
Gemeinwesenarbeit - Arbeit mit Familien - Arbeit
mit Selbsthilfegruppen
Laufende/geplante Projekte
Beratung und Begleitung von Milieuarbeit in einem Stadtteil von Villingen-Schwenningen
Neueste Veröffentlichungen
Teske, I. Bericht in Zusammenarbeit mit einem
Bildungszentrum der Fachhochschule. Ravensburg-Weingarten und der Frauenbeauftragten
des Bodenseekreises: „Erfahrung mit einem Pilotprojekt „Ich werde erwachsen: Was ich unbedingt wissen sollte“.
Manuskript: Selbsthilfeunterstützung durch Schulung in Gruppen - Rheuma-Liga zwischen Hilfe
und Selbsthilfe - Chancen und Perspektiven
Trojan, Alf, Prof. Dr. Dr.
Hochschullehrer
Universitätskrankenhaus Eppendorf, Med. Soz.
Martinistr. 523, 20246 Hamburg
Tel.: 040 4717-4247
Fax: 040 4934
Arbeitsschwerpunkte
Gesundheitsförderungs-,
Selbsthilfeund
Netzwerkforscung; gesundheitsfördernde Gesamtpolitik in Gemeinde und Stadt; PatientenBefragungen
Laufende/geplante Projekte
Entwicklung
eines
modularen
StandardInstruments zur Messung von Patientenzufriedenheit bei Kurzzeit-Patienten. (Alf Trojan, Stefan
Nickel).
Frauenspezifische lokale Gesundheitsberichterstattung als Grundlage für Gesundheitsförderungspolitik. (Alf Trojan, Brigitte Stumm).
Intersektorale Politik und Gesundheitsförderung Eine Analyse der Policy-Entwicklungen im
Schnittfeld von Armut und Gesundhet am Beispiel
Hamburgs. (Alf Trojan, Waldemar Süß).
Von der Information zur Aktion? Evaluation der
Gesundheitsberichterstattung als Steuerungsinstrument einer lokalen Gesundheitsförderungspolitik. (Alf Trojan, Helmut Brand, Ines Zimmer162
mann).
Intersektorale Politik und Gesundheitsförderung.
Eine Analyse der Policy-Entwicklungen im
Schnittfeld von Armut und Gesundheit am Beispiel
Hamburgs (Süß/Trojan)
Frauenspezifische lokale Gesundheitsberichterstattung als Grundlage für Gesundheitsförderungspolitik (Stumm/Trojan)
Neueste Veröffentlichungen
Trojan, A., Stumm, B., Süß, W. (1997). BürgerInnenbeteiligung in der gesundheitsförderlichen
Stadtentwickliung. In T. Altgelt & U. Walter
(Hrsg.), Gesundheitsförderung zwischen Utopie
und Realität. (Kongreß-Dokumentation).
Trojan, A., Stumm, B., Süß, W. (1997).
Gesundheitsförderug in Gemeinde und Stadt.
Entwicklung und Perspektiven. In B. Hazard.
(Hg.), Humanökologische Ansätze in der
Gesundheitsförderung.
Trojan, A., Stumm, B. & Süß, W. (1997). leicht
veränderte und gekürzte Fassung. In C. Klotter
(Hrsg.) Prävention im Gesundheitswesen. Göttingen: Verlag für Angewandte Psychologie/Hogrefe.
Trojan, A., Stumm, B., Süß, W. (1997). Ansätze
der Prävention und Gesundheitsförderung im
Überblick. In B. Hazard (Hrsg.), Humanökologische Ansätze in der Gesundheitsförderung
Trojan, A. (1997). „Der neue Patient“ - Eine Bedrohung der ärzlichen Dominanz? In R. Nöring
u. a. (Hrsg.), Primärärztliche Patientenbetreuung: Lehre, Forschung, Praxis., Schattauer.
Vogt, Irmgard, Prof. Dr.
Hochschullehrerin
Fachbereich Sozialarbeit, FHS Frankfurt
Limescors 05
Tel.: 069/1533-2819
Fax: 069/1533-2809
Arbeitsschwerpunkte
Frauenkrankheits- und Frauengesundheitsforschung. Beziehungsstrukturen in Beratung und
Therapie. Drogenpolitik und Institutionsforschung.
Laufende/geplante Projekte
Institutionen in der Suchtkrankenhilfe; Frauen und
Sucht; Erotik und Sexualität in der Therapie.
Zoch, Annemarie, Dipl.-Psych.
SOS-Treffpunkt und Beratung
Elsässer Str. 27A
Tel.: 040-684558
Fax: 040-652 8677
Arbeitsschwerpunkte
Einzel- und Gruppentherapie, Prävention, Stadt-
ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1
Directory
teilarbeit
Manuskripte
Wechselspiel, Einflüsse und Probleme von Einzeltherapie und gemeindeorientierter Arbeit.
Selbstsicherheit und Aggression.
Zurhorst, Günter, Prof. Dr.
Dipl.-Psych., Dipl.-Politologe
Hochschullehrer
Hochschule Mittweida, FB Soziale Arbeit
Döbelner Str. 58,04741 Rosswein
Tel.: 034322-48671
Fax: 034322-48653
E-Mail: [email protected]
Homepage: http://www.htwm.de
Arbeitsschwerpunkte
Klinische Psychologie/Psychotherapie, Prävention/Gesundheitsförderung,
Sozialepidemiologie,
Beratung,
Selbsthilfe,
Schulsozialarbeit/sozialpädagogik
Laufende/geplante Projekte
Aufbau/Leitung des staatlich anerkannten Sächsischen Institutes für methodenübergreifende Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (SIMKI e.V.)
(nach § 6 PsychThG); Aufbau/Leitung einer Kontaktstelle für gesundheitliche und soziale Selbsthilfe im Landkreis Döbeln; Aufbau/Leitung von
Schulentwicklungsprojekten mit Mittelschulen
(Schulsozialpädagogik)
Neueste Veröffenlichungen
Sting, S.; Zurhorst, G. (Hg.). (2000). Gesundheit
und Soziale Arbeit, Weinheim/München:
Juventa.
Zygowski, Hans, Dr., Dipl.-Psych.
freiberuflich
Kinderhauser Str. 12, 48149 Münster
Tel.: 0251-295221
Fax: 0251-295221
Arbeitsschwerpunkte
Psychotherapie und Gesellschaft, psychosoziale
Basiskompetenzen
Laufende/geplante Projekte
Psychosoziale Basiskompetenzen
Neueste Veröffentlichungen
diverse kleinere zum Thema: Kommerzialisierung/Professionalismus in der Psychotherapie.
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Aktuelle Hinweise für AutorInnen
Aktuelle Hinweise für AutorInnen
Der Rundbrief erscheint zweimal im Jahr. Der Redaktionsschluß für Originalarbeiten wird jeweils angegeben (für Heft 2 in 2001: 15. November, für Heft 1 in 2002: 31. März). Publiziert werden Beiträge aus
dem Bereich der Gemeindepsychologie und Gesundheitsförderung.
Ansonsten ist es das Ziel der Herausgeber möglichst Hefte mit Schwerpunktthemen zu gestalten. Dabei
freuen wir uns auch über Gastherausgeberschaften. Die Schwerpunkthemen werden sich um zentrale
gemeindepsychologische Begrifflichkeiten bewegen:
1.Grundlegende Begriffe: (weitere): ökologisches Modell, systemische Ansätze u. ä. (z.B. Klimata, Heimat
etc.), Kontrolle, Partizipation, /Kompetenz, Ressourcenansatz, Gemeinschaften, soziale Netzwerke und Unterstützung, Risikoforschung, Institutions- bzw. Organisationsanalyse, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen und ihre Folgen, Folgen gesellschaftlicher Mißstände (Armut, Diskriminierung etc.)
2.Methodisches: Analysemethoden, Designs für Interventionen, wissenschaftstheoretische Erwägungen, Kompetenzepidemiologie, soziale Indikatoren, partizipative und qualitative Forschung und Evaluation, etc..
3.Intervention: hier und vor allem hier sollten die klassischen Themen abgehandelt werden: allgemeine Streßbewältigung, Bewältigung spezifischer Stressoren (Scheidung, Arbeitslosigkeit, etc.), Kompetenzaufbau
(Problemlösen, soziale Fertigkeiten), Prävention spezifischer Störungen (z.B. Depression), netzwerkorientierte Interventionen, Gesundheitsförderung i. e. S. (z.B. Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen),
Entwicklungsinterventionen (Kindheit und Alter, Lebensübergänge), organisationsbezogene Interventionen
(z.B. Gesundheitsförderung im Betrieb, Schule, etc.), Organsiationsentwicklung; Gemeinwesenarbeit unter
gemeindepsychologischer Perspektive, etc., Umgang mit Gewalt und Diskriminierung, Aufbau von Toleranz; Supervision in der Gemeindepsychologie, etc.
Erwünscht sind empirisch orientierte Arbeiten aber auch systematisierende Übersichten und theoretisch
fundierende Analysen und Berichte aus der Praxis. Die Herausgeber bekennen sich zu einer pluralistisch
orientierten theoretischen und methodischen Position.
Bitte reichen Sie Ihren Beitrag in dreifacher Ausfertigung und abgespeichert auf einer Diskette (DOSoder RTF-Version; am besten in WINWORD 97; ohne Trennungen; Grafiken extra im BMP- oder TIFFormat) bei einer der folgenden Kontaktadressen ein:
Prof. Dr. Jarg Bergold
Freie Universität Berlin FB Erziehungswissenschaft, Psychologie und Sportwissenschaft (FB 12)
Institut für Klinische Psychologie, Psychologische Diagnostik und Gemeindepsychologie
Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin. Tel. 030-8 38-4988 u. 465 60 63
E-Mail: [email protected]
Prof. Dr. Bernd Röhrle
Fachbereich Psychologie Philipps-Universität Marburg
Gutenbergstr. 18 D- 35032 MARBURG
Tel. (06421) 28-3620; Fax (06421) 28-8929
E-Mail: [email protected]
Die Beiträge sollten möglichst noch nicht publiziert, oder wenigstens mit einem entsprechenden Copyright versehen sein. Sie können einen vorläufigen Charakter besitzen und als diskussionsanregende Materialien begriffen werden. Es gibt deswegen zukünftig die Rubrik „Zur Diskussion gestellt“.
Überblicksarbeiten sollten 35 Seiten, Originalbeiträge 20 Seiten und Kurzberichte 6 Seiten nicht überschreiten (immer inklusive Tabellen, Abbildungen und Literatur; 26 Zeilen à 60 Zeichen pro Seite). Die
Manuskripte sind formal nach den Richtlinien zur Manuskriptgestaltung anzufertigen, welche die Deutsche Gesellschaft für Psychologie 1987 im Hogrefe Verlag, Göttingen, veröffentlicht hat. Diese enthalten auch ethische Verpflichtungen und Originalitätserklärungen. Explizit erwünscht sind kurze
Zusammenfassungen in deutsch und englisch mit Angabe von einigen wenigen zentralen Schlüsselworten.
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ISSN 1430-094X RUNDBRIEF GEMEINDEPSYCHOLOGIE 2001, BAND 7, HEFT 1