Besitzerwechsel bei der Klinik Villa im Park Neuer

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Besitzerwechsel bei der Klinik Villa im Park Neuer
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15. August 2013
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Besitzerwechsel bei der Klinik Villa im Park
Rothrist: Die zweitgrösste Privatklinikengruppe der Schweiz, die Genolier Swiss
Medical Network SA (GSMN) mit Sitz im waadtländischen Genolier wird nun auch im
Aargau tätig. Gestern wurde eine Vereinbarung zur Integration sämtlicher Aktien der
Klinik Villa im Park AG unterzeichnet. Die Mitarbeitenden der Klinik und die Belegärzte
wurden am frühen Mittwochabend über den Verkauf informiert. Die Genolier Swiss
Medical Network SA ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der AEVIS Holding
AG. (BT)
---REGION, SEITE 21
Neuer Eigentümer für Klinik Villa im Park
Rothrist Die Aktien gehen zu 100 Prozent an die Privatklinikengruppe
Genolier Swiss Medical Network SA (GSMN) über
VON BETTINA TALAMONA
Die Klinik Villa im Park in Rothrist geht in neue Hände über. Die bisherigen Besitzer
Deborah Grawe und Marcel Grawe verkaufen sie an die zweitgrösste
Privatklinikengruppe der Schweiz, die Genolier Swiss Medical Network SA (GSMN) mit
Sitz in Genolier VD. Der Abschluss eines Vertrags zur Übernahme von 100 Prozent der
Aktien wurde gestern Abend bekannt gegeben. Die Mitarbeitenden der Klinik Villa im
Park sowie die Belegärzte wurden am frühen Abend ebenfalls über den
Eigentümerwechsel ins Bild gesetzt.
Die Rothrister Institution wird die 13. Klinik im Besitz der GSMN, welche eine
hundertprozentige Tochtergesellschaft der börsenkotierten AEVIS Holding SA mit Sitz
in Freiburg ist. Die Einbindung der Klinik Villa im Park soll Ende September
abgeschlossen sein. Nach Angaben von Antoine Hubert, Delegierter des
Verwaltungsrates der AEVIS, wird es – in neuer Zusammensetzung – weiterhin einen
Verwaltungsrat für die Klinik Villa im Park AG geben. Der Waadtländer Financier
Hubert hält zusammen mit Michel Reybier 85 Prozent der Aktien von AEVIS.
Liegenschaften nicht Bestandteil
Nicht Teil der Übernahme sind die genutzten Liegenschaften, welche die Klinik mit
einem langfristigen Vertrag weiterhin mietet. Entlassungen seien mit dem
Eigentümerwechsel nicht verbunden, auch Änderungen beim Angebot sind mit der
Integration in die GSMN keine vorgesehen, wie Antoine Hubert betont. Die Firma Klinik
Villa im Park sei in einem guten Zustand und gesund. Für das Personal gebe es
Vorteile bei GSMN wie beispielsweise im Ausund Weiterbildungsbereich, «und wir
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haben eine gute Pensionskasse». Ein Verbund habe eine stärkere Marktposition als
eine einzelne Klinik allein, sagt Marcel Grawe zu den Beweggründen, die zum Verkauf
geführt hätten.
Ein Verbund mache auch die Nutzung von Synergien mit anderen Kliniken möglich und
bedeute einen Mehrwert in verschiedenen Bereichen. «Wir sind sehr glücklich mit dem
neuen Partner», so Grawe, der seit dem Frühling zusammen mit der neuen Direktorin
Simone Schwinger auch die Geschäftsleitung der Klinik Villa im Park innehatte.
Direktorin Simone Schwinger bleibt mit der Übernahme an der Spitze, Marcel Grawe
wird weiter eine begleitende Funktion ausüben.
Mit Netzwerk national mitreden
Auch Antoine Hubert macht auf die heutigen Regulierungen, die Anforderungen an
Administration und beispielsweise die Qualitätssicherung aufmerksam, die sich in
einem Zusammenschluss besser bewältigen lassen als im Alleingang. Mit ihrem
Netzwerk an privaten Kliniken, die bisher kein starker nationaler Player seien, wolle
die Genolier Swiss Medical Network auch eine ernstzunehmende Rolle im zersplitterten
Schweizer Gesundheitssystem spielen und zur Vereinheitlichung beitragen.
Mit der Klinik Villa im Park Rothrist ist GSMN inzwischen in neun Kantonen aktiv und
baut seine nationale Präsenz weiter aus, sie will auch noch weiter wachsen. Synergien
sieht man gemäss Medienmitteilung der AEVIS speziell in der Zusammenarbeit mit
den drei anderen Kliniken in der Deutschschweiz.
Dies in der medizinischen Zusammenarbeit, im Einkauf, aber auch in den
Verhandlungen mit den Krankenversicherern und Behörden. GSMN beabsichtige, «die
Strategie der bisherigen Eigentümer der Klinik fortzusetzen und weiterhin in die
Infrastruktur sowie in die Qualitätssteigerung zu investieren». So soll auch das
geplante Bauprojekt der Klinik wie vorgesehen umgesetzt werden. Laut Marcel Grawe
wird das Baugesuch noch im laufenden Jahr eingereicht. Vorgesehen sind ein Ausbau
im Operationsbereich und bei den stationären Betten.
Die Klinik Villa im Park hat aktuell 43 Betten und beschäftigt rund 140 Mitarbeitende.
Die 53 Belegärzte nehmen nach Angaben der Klinik jährlich rund 3000 chirurgische
Eingriffe vor und begleiten 800 Geburten, die zu 15 000 Hospitalisierungstagen
führen. Sie wird auf der Spitalliste des Kantons Aargau geführt und ihr Einzugsgebiet
reicht weit über die Region hinaus.
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Über GSMN
Die Genolier Swiss Medical Network SA (GSMN) wurde 2002 gegründet und ist das
zweitgrösste Netzwerk privater Spitäler in der Schweiz. Das Unternehmen ist in der
Westschweiz, im Tessin und inzwischen auch in der Deutschschweiz präsent.
Verwaltungsratspräsident ist der frühere Generalsekretär der CVP Schweiz und heutige
Präsident der SRG SSR, Raymond Loretan. Loretan ist zudem Vizepräsident der
Muttergesellschaft von Genolier, der AEVIS Holding SA.
Die GSMN betreibt bisher 12 Privatkliniken in der Schweiz. In der Romandie sind es
Centre des Eaux-Vives, Clinique de Genolier, Clinique de Valère, Clinique Générale,
Clinique de Montchoisi, Clinique Valmont, Hôpital de la Providence, im Tessin Clinica
Ars Medica und Clinica Sant’Anna, in der Deutschschweiz Privatklinik Bethanien,
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Privatklinik Lindberg und Privatklinik Obach – nun kommt noch die Klinik Villa im Park
in Rothrist dazu. (GZT)
© Zofinger Tagblatt
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