Wer zahlt, wenn Bello Unsinn macht?

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Wer zahlt, wenn Bello Unsinn macht?
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Wer zahlt, wenn
Bello Unsinn macht?
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SchleswigHolstein
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SELBSTBETEILIGUNG*
BEITRAG**
Haftpflichtkasse Darmstadt
125
40
42
Ammerländer
150
Bavaria Direkt***
150
47
Gothaer
125
50
* Angaben in Euro. ** Jahresbeitrag (gerundet) bei 5 Mio. Euro Deckungssumme.
*** 10 Mio. Euro Deckungssumme.
10
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RheinlandPfalz
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Saarland
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✘
Niedersachsen
SachsenAnhalt
✘
Hessen
✔
Thüringen
Berlin
✔
Brandenburg
✔
*****
Sachsen
Hier ist Haftpflicht
für Hunde ein Muss
✔
*
BadenWürttemberg
✔
**
Bayern
* Nur auffällige und gefährliche Hunde, wenn Ordnungsamt anordnet.
** Nur für auffällige und gefährliche Hunde, wenn Vollzugsbehörde anordnet.
*** Zusätzlich Anmeldung im Hunderegister. **** Nur Hunde über
40 cm Höhe und 20 kg Gewicht. ***** Nur Kampfhunde. ****** Nur Kampfhunde
und gefährliche Hunde, wenn Ordnungsamt anordnet.
Fotos: getty images; Illustration: shutterstock
Gute Haftpflicht für Hunde
Ja, da eine Haftpflicht in
vielen Bundesländern vorgeschrieben ist, wird jeder
Hund aufgenommen. Allerdings wird beim Antrag stets
nach dem „Vorleben“ des
Hundes gefragt. Hat er schon
mal etwas angerichtet, etwa
eine teure Vase in einem Geschäft umgeworfen, wird die
Prämie deutlich höher. Wer
frühere Schäden nicht angibt,
riskiert im Ernstfall den Versicherungsschutz.
***
Hamburg
****
NordrheinWestfalen
M
Nimmt die Haftpflicht jeden Hund auf, auch wenn er
schon Schäden anrichtete?
MecklenburgVorpommern
✔
uss man einen
Hund überhaupt
versichern?
Ja, in den allermeisten
Bundesländern (siehe
Übersicht auf der rechten Seite)
ist eine spezielle HundehalterHaftpflicht sogar gesetzlich vorgeschrieben. Dabei kommt es
überhaupt nicht darauf an, ob
es sich um einen jungen oder
alten, einen großen oder kleinen Hund handelt.
Warum ist die Haftpflicht
denn so wichtig?
Weil Hunde sehr leicht immens große Schäden anrichten können (z. B. Biss eines
Passanten mit langwierigen
Folgeschäden oder Ausbüxen auf eine Straße, sodass es
zum Verkehrsunfall kommt),
die für den Halter sehr teuer
werden können bzw. im Einzelfall sogar am Ende den völligen Ruin bedeuten könnten.
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✔
Bremen
Einem Hund verzeiht man alles. Selbst Unfug. Nur, wer zahlt den
Schaden? Und welche Versicherungen sind für
Hundehalter insgesamt sinnvoll – und welche sogar Pflicht?
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Kosten große Hunde
eigentlich mehr als kleine?
Gibt es auch HaftpflichtPolicen für Katzen?
Das kann man pauschal nicht
sagen, denn die Prämie richtet sich immer nach der Rasse. Für eher gefährlich eingestufte Tiere wie z. B. einen
recht kleinen Bullterrier (gehört zur Gruppe der Kampfhunde) sind Prämien deutlich
höher als für einen größeren,
jedoch als harmlos eingestuften Golden Retriever. Je nach
Rasse liegen die Prämien bei
50 (Dackel) bis 150 Euro (Pitbull) und mehr im Jahr.
Nein. Für Schäden, die eine
Katze anrichtet, kommt immer die private Haftpflichtversicherung des Besitzers
auf. Hat man keine HaftpflichtPolice, zahlt man als Katzenhalter jeden angerichteten
Schaden aus eigener Tasche.
Es gibt auch Krankenoder OP-Policen für Hunde
und Katzen – lohnt das?
Eher nicht. Denn die Versicherer nehmen in den meisten Fällen nur junge und gesunde
Tiere auf. Und zwar höchstens
bis zum Alter von 7 Jahren.
Hinzu kommt noch erschwerend: Routine-Behandlungen
wie u. a. Impfungen, Wurmkuren, Sterilisation oder kleine Verletzungen werden meist
gar nicht erst übernommen.
Worauf sollte man achten,
wenn man doch eine Krankenversicherung für Hunde
abschließen möchte?
Dass die Versicherungs-Unternehmen nie die vollen
Kosten einer Behandlung
übernehmen. So rechnen
viele Tierärzte oft zum dreifachen Gebührensatz ab
– Basis ist die Tierarzt-Gebührenordnung (GOT). Versicherungen erstatten aber
grundsätzlich nur zum zweifachen Satz. Den Rest zahlt
man wieder selbst.
Ist eine Extra-Rechtsschutz-Versicherung für
den Hund sinnvoll?
Ja, aber nur für Hundehalter, die keine private
Rechtsschutz-Police haben.
Mit unter 15 Euro pro Monat ist sie auch günstiger
als die Privatpolice und tritt
z. B. dann ein, wenn man sich
gegen tierärztliche Behandlungsfehler wehren will oder
der eigene Hund von öffentlicher Stelle mit einem Maulkorbzwang belegt werden soll.
Gibt es auch so etwas wie
eine Vollkasko-Versicherung für Hundehalter?
Ja. So ein Rundum-Schutz enthält z. B. Haftpflicht, Rechtsschutz, OP-, Unfall-Krankenhaustagegeld (zahlt für
Unterkunft des Hundes, wenn
Halter in die Klinik muss und
sich keiner um das Tier kümmern kann). Die Kombi-Police
kostet ca. 270 Euro/Jahr.
Wie viel Geld sollte man zurücklegen, wenn man auf
alle Policen (außer Haftpflicht) verzichtet?
Gesunde Hunde und Katzen
kosten trotzdem jährlich 200
bis 300 Euro für den Tierarzt.
Für große OPs (z. B. bei Darmkrebs oder wenn ein künstliches Hüftgelenk implantiert
werden muss) sollte man bei
Hunden ca. 1.000, bei Katzen
ca. 300 Euro zurücklegen. Besondere
Tier-Policen
• OP-KOSTENSCHUTZ
Deckt die Kosten
für komplizierte
Operationen, die
leicht Tausende von
Euro kosten können
(z. B. bei komplizierten Knochenbrüchen, ca. 1.500
Euro): ab 10 Euro/
Monat.
• HUNDE-RECHTSSCHUTZ
Sehr empfehlenswert für alle
Halter ohne private
Rechtsschutz-Versicherung: ab ca.
15 Euro/Monat.
• UNFALLKRANKENHAUSTAGEGELD
Zahlt für das
Unterbringen des
Hundes, wenn
der Halter ins
Krankenhaus muss:
ab 13 Euro/Monat.
Noch besser: schon
beim Anschaffen
eines Hundes einen
„Paten“ suchen, der
im Notfall auf den
Hund aufpasst.
„Absolutes Muss für Hundebesitzer ist die Hundehalter-Haftpflicht. Kranken- und
OP-Policen sind verzichtbar, weil man das Geld für Behandlungen auch ansparen kann.“
Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW
10/ 2012
10 / 2012
Mit freundlicher Genehmigung von
Einfach mehr vom Leben
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