de 11/2003 1. Juni_Heft

Transcription

de 11/2003 1. Juni_Heft
1. Juni-Heft
www.online-de.de
Ausgabe
ZV
Hüthig & Pflaum Verlag
69018 Heidelberg
Postfach 10 28 69
ISSN 1617-1160
78. Jahrgang
6,– €
Der Elektro- und Gebäudetechniker
11/2003
GEBÄUDETECHNIK
Gebäudeautomation mit
Funktechnik
ELEKTROINSTALLATION
Elektroinstallation
im Betonbau
INFORMATIONSTECHNIK
Neue Normen
für Gebäudeverkabelung
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Funkgestützte
Kommunikation
und die Sicherheit
BETRIEBSFÜHRUNG
Neue Ausbildungsberufe im Elektrohandwerk
ORGAN DES
ZVEH
D 4785
PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt
Editorial
Vergabeunwesen
H
eute geschehen mitunter Dinge,
die kann man fast nicht glauben.
Ein Elektrohandwerker gibt ein
Angebot für ein öffentliches Bauvorhaben ab, das günstigste, und erhält den
Auftrag trotzdem nicht (»de« 11/2003,
S. 74). Das kommt mir mehr als spanisch vor. Ich rufe ihn an.
»Organisierte Kriminalität legalisiert«, so eine seiner ersten Aussagen.
Vom Vergabesumpf und vom deutschen
Vergabeunwesen ist die Rede und davon,
dass die Qualität der Ausschreibungen
schlechter geworden sei. Ich werde neugierig. Unser Informant holt aus: »60 %
bis 80 % aller Bauvorhaben werden von
Herstellern geplant, nicht von Planern.
Spätestens dann, wenn ich die Informationspunktlisten und die Anlagenschemata verlange, kommt der Planer in Bedrängnis, weil er sie nicht hat. Und so erhält mancher Geld für eine Leistung, die
er nicht erbringt. Diese Hilfe von Seiten
der Industrie ist an sich noch nicht verwerflich.« Verboten ist diese Praxis nach
seiner Meinung erst, wenn in jenen öffentlichen Ausschreibungen noch nicht
einmal Leerzeilen für technisch gleichwertige Produkte vorgesehen werden,
und unseriös, wenn einer der Bieter ein
Tochterunternehmen des planenden Herstellers ist. »Die Einzigen, die in solchen
Fällen zu tun haben und verdienen, sind
die Rechtsanwälte«, resümiert er.
Seiner Meinung nach erkennt man eine gute Ausschreibung auch daran, dass
sie den Bietern genügend Zeit lässt:
»Zeit, die ich brauche, um z. B. Angebote von verschiedenen Großhändlern einzuholen. Wenn die Zeit bis zur Angebotsabgabe nicht so knapp wäre, würde ich
häufiger ein neues Leistungsverzeichnis
erstellen. Doch das bedeutet sehr viel
Aufwand«, sagt er und meint damit,
dass er bei sorgfältiger Durchsicht der
kompletten Planungsunterlagen schon
de 11/2003
merkt, wo der sprichwörtliche Hammer
hängt. Der Haken sei, dass z.B. 120 digitale Eingänge ausgeschrieben werden,
obwohl nur 40 erforderlich sind. »Wer
das nicht merkt und mit 120 kalkuliert,
bekommt den Auftrag nie. Die Chancen,
einen Auftrag nach der 08/15-Methode
zu erhalten, gehen also gegen null«,
stellt er fest. Wer die Anlagenschemata
und die Informationspunktlisten kritisch
hinterfragt, kann also preiswerter kalkulieren. »Der Erfolg gibt uns Recht, man
muss alles kontrollieren, genau unter die
Lupe nehmen. So wie in diesem Fall, wir
wollten uns nicht mit dem vorgeschriebenen Fabrikat zufrieden geben. Was
Recht ist, muss auch Recht bleiben«,
sagt der Elektrohandwerker.
Viele Rechtsmittel bleiben ihm nicht.
Die Vergabeprüfstelle des Landes ist wegen des geringen Bauvolumens nicht zuständig, die VOB-Prüfstelle des Landratsamtes »ein zahnloser Tiger«, wie er sagt.
Doch an den Auftraggeber, die Kommune, hat er eine Rechnung gestellt wegen
seines Aufwands zur Bearbeitung der
Ausschreibung. Zusätzlich informierte
er den Landesrechnungshof, da es sich
um ein mit Fördermitteln bezuschusstes
Projekt handelt. Im Moment überlegt er,
ob er das letzte Mittel ausschöpft, den
Gang zur Staatsanwaltschaft. Möglicherweise interessiert die sich ja für solche
Machenschaften.
Ich meine, wenn es wie in diesem Fall
nicht mit rechten Dingen zugeht: Wer
kämpft, kann gewinnen, wer sich nicht
wehrt, hat bereits verloren. Wenn Sie
Ähnliches erlebt haben, schreiben Sie
mir.
Christiane Decker
Redakteurin
»Mit 08/15-Angeboten kann man
heute keine Ausschreibungen
mehr gewinnen,
mit Kopf und
Beharrlichkeit
schon«
[email protected]
3
de 11 / 2003
Inhalt
3
Vergabeunwesen
6
2. Fachausstellung Hannover
6
Kampagne »Ja zum Meisterbrief«
6
Messen im Juni
7
Neuer Webauftritt
8
Metallnotierungen
8
Interkama in Hannover Messe integriert
8
Internet-Lösung via Satellit
Der Elektro- und Gebäudetechniker
78. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
10
Veranstaltungen und Kongresse
10
Gebäudeautomation mit Kommunikationsstandards
12
Vom Handwerker zum Produzenten
13
Kapital für Arbeit
14
»de«-Preisrätsel
14
Personalien
15
PE-Verbindung in Schaltschränken
16
Sicherheitsbeleuchtung mit Zentralbatterie
17
Migrationsschäden an NYM-Leitungsanlagen und deren Beseitigung
18
Zwei Normen zum Prüfen
19
Hauptschalter in gewerblichen Anlagen
19
Schutz gegen thermische Einflüsse an einer Abtaueinrichtung
20
PE-Querschnittsberechnung und NH-Sicherungswechsel
20
Fragen zum Ex-Schutz in Öllagerräumen und -containern
24
Neuheiten im Bereich Messtechnik
28
Handy öffnet Tür und Tor
29
Da der Bauherr großen Wert auf hohe
Sicherheitsstandards sowie geringen
Energieverbrauch legte, schlug das mit den
Elektroinstallationsarbeiten beauftragte
Unternehmen eine Lösung auf Basis des
Installationsbus EIB/KNX vor
43
Brandschutzverteiler erhielten als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage
für notwendige Sicherheitseinrichtungen
erstmalig nach einem umfangreichen
Prüfverfahren nach DIN 4102 Teil 12 ein
allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis
29
Sicherheit und Komfort mit intelligenter Gebäudetechnik
EIB/KNX im privaten Hausbau
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: Redaktion »de«
Bayerische Staatsoper:
Steuerung der Hubwinden
auf der Hinterbühne
4
33
Gebäudeautomation mit Funktechnik
36
EIB einfach und schnell installiert
38
Türkommunikation für jedes Bauherrenbudget
40
Stellmotore für Klimaregelung und Sicherheit
Bürstenlose Außenläufermotoren bewegen Lüftungsklappen
42
Videoüberwachung ohne Installations-CD
de 11/2003
43
Brandschutzverteiler mit Prüfzeugnis
46
Elektroinstallationstechnik für den Betonbau
51
Dübel für die Elektroinstallation
54
Sachverständige des Elektrohandwerks
58
Fragwürdige Investitionssicherheit
Eine kritische Betrachtung zur Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelung
62
Neue Verkabelungsnormen
Die Europäische Norm EN 50 173-1 schließt nun die Klassen E und F ein
64
Zukunftssichere Verkabelungskonzepte bis zur Datenanschlussdose
Gemischte LAN-Verkabelungen können mit der Unternehmensentwicklung
Schritt halten
66
Sicherheitstechnik im vollautomatischen Logistiksystem
67
Funkgestützte Kommunikation und die Sicherheit
69
Sicherheit für Mensch und Maschine
71
Mit neuen Berufen zu neuen Chancen
Attraktive Berufsbilder als Reaktion auf neue Trends im Markt
74
Klüngelei bereitet Verdruss
Alles rechtens? Folge 30
75
Erfolgreicher Messeauftritt von Handwerkern
77
Erläuterungen zu neuen Normen und Bestimmungen
80
Neue Produkte
84
Firmenschriften
85
Fortbildung und Seminare
86
Vorschau, Impressum
88
Inserentenverzeichnis
GELERNT IST GELERNT
iG
G
Die Aus- und Weiterbildung gibt es nach Seite 86
de 11/2003
5
Aktuell
2. Fachausstellung Hannover
Kampagne »Ja zum Meisterbrief«
Am 8. und 9. Mai 2003 fand
die 2. Fachausstellung Elektround Informationstechnik Hannover, auf dem Messegelände
in Halle 7 statt. Diese Fachausstellung wurde vom
Elektrogroßhandel initiert.
Die knapp 7000 Fachbesucher konnten veranstaltungsbegleitende Fachseminare besuchen, speziell für junge Leute gab es eine Werkstattstraße. In der alle zwei Jahre
stattfindenden Fachausstellung zeigten über 100 Aussteller ihre Produkte und
Dienstleistungen.
Angesichts der politischen
Auseinandersetzung um eine
Modernisierung der Handwerksordnung hat der Zentralverband des Deutschen
Handwerks (ZDH) eine
bundesweite Kampagne »Ja
zum Meisterbrief« angestoßen. Ein breites Bekenntnis
des Handwerks zum Meisterbrief soll damit die politische
Arbeit für eine sachgerechte
Modernisierung der Handwerksordnung flankieren.
Die Internetseite www.
jazummeisterbrief.de informiert über das am 10. April
Die Aussteller lobten die gute
Qualität der Fachgespräche mit
dem Fachhandwerk. Gegenüber der ersten Veranstaltung
2001 nahm die Anzahl der
Besucher deutlich zu.
vorgestellte Konzept des
Handwerks. Sie stellt Meinungsäußerungen,
Pressestatements, Interviews und
Infomaterialien zur Verfügung und weist auf die Bezugsquellen hin. Außerdem
können Plakate, Flyer und
Aufkleber über die Website
abgerufen werden. Darüber
hinaus soll die Internetseite
auch als Kontaktbörse für die
unterschiedlichen Aktivitäten
von Kammern, Verbänden,
Kreishandwerkerschaften
und Innungen dienen.
MESSEN IM JUNI
Anga Cable, Fachmesse
für Kabel, Satellit und
Multimedia
Neues und Bewährtes rund um
die Satellitenempfangs- und
-verteiltechnik zeigen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft
Satellitenempfang (AG SAT) e.V.
vom 3. bis 5. Juni auf der Anga
Cable in Köln. Die Fachmesse für
Kabel, Satellit und Multimedia
stellt entsprechend der Marktentwicklung Produktinnovationen vor; in diesem Jahr stellt die
Kopfstellentechnologie einen
der Schwerpunkte im Produktangebot der Aussteller dar. Der
Satellitenbetreiber Astra bietet
Kabelnetzbetreibern mit dem
»Kabelturbo« eine ideale Möglichkeit, Breitband-Internetdienste direkt an die Kunden zu
liefern.
»Die Anga Cable hat sich auch
für die Hersteller von SAT-Equipment zum führenden Branchentreff entwickelt«, so Herbert
Strobel, Vorstandsmitglied der
Arbeitsgemeinschaft Satellitenempfang (AG SAT) e.V. und
Vorsitzender des Fachverbandes
Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik im ZVEI. Die
AG SAT-Mitglieder stellen in der
Halle 13.1 aus.
Weitere Informationen unter
www.agsat.de und www.angacable.de.
6
Passivhaus Expo 2003
In Augsburg findet vom 27. bis
29.06.2003 die Internationale
Fachmesse und der Kongress für
Regenerative Energien und Energieeffizienz statt.
Die »Passivhaus-Expo« vermittelt einen umfassenden Marktüberblick über das Energie-effiziente Bauen und Sanieren.
In mehreren Fachtagungsblöcken
werden Fachleute über das Passivhaus in Theorie und Praxis sowie
über die Sanierung des Gebäudebestands referieren.
Auf der Ausstellung können
sich sowohl Fachbesucher als auch
Endverbraucher über Themen wie
Dämmung, Haustechnik, Sanierung, Förderung, Fenster und Lüftung informieren. Die Sonderthemen »Holzbau« und »Solares Bauen« stellen einen eigenen Schwerpunkt dar.
Unter einem Dach mit der »Passivhaus Expo 2003« findet außerdem die internationale Kongressmesse »Renexpo 2003« – früher
»Bayern Regenerativ« – statt und
gibt einen Gesamtüberblick über
die erneuerbaren Energien und
setzt mit der »Interwind«, der
»Hydro Power International«,
der »Biogas International«, der
»Biofuel« und der »Solar Expo«
Akzente für zukunftsorientierte
Märkte.
Informationen unter: Kommunikations- und Informationsservice
GmbH, 72762 Reutlingen,
[email protected]
www.energie-server.de
te, Baugruppen, Energieversorgung
Ein attraktives Rahmenprogramm ergänzt das Messeangebot. So gibt es auf dem Stand
des LIV Bayern u. a. eine
Sonderschau zum Thema »Regenerative Energien«. Außerdem finden dort Kurzvorträge
und Diskussionsrunden statt,
zudem gibt es professionelle
Unternehmensberatung. Der
LIV ist ideeller Träger der Eltec
und nutzt die Fachmesse zur intensiven persönlichen Betreuung seiner Mitglieder.
Die Messe hat täglich von
9.00 bis 17.00 geöffnet. Vorabinformationen zur Messe sowie
ein Ausstellerverzeichnis gibt es
im Internet. Dort kann man auch
Eintrittskarten online bestellen
– die Tageskarte kostet 11€.
www.eltec.info
Eltec – Fachmesse für
Gebäudetechnik
Vom 25. bis 27. Juni 2003 findet im
Messezentrum
Nürnberg wieder die Regionalfachmesse Eltec statt. Rund 400
Aussteller haben ihre Teilnahme
bestätigt und belegen eine Nettofläche von ungefähr 13 500m2. Bei
der Vorveranstaltung Eltec 2001
waren es 468 Aussteller auf mehr
als 18 500m2 Fläche. Auch hier
zeigt sich also der Trend hin zu
kleineren Messeständen der Aussteller.
Dieses Jahr belegt
die Eltec die Hallen 7,
8 und 9. Thematisch
ergibt sich folgende
Aufteilung:
• Halle 7: Elektrische
Gebäudetechnik,
technisches Licht,
Kommunikationstechnik, Betriebsausrüstung
• Halle 8: Datenverarbeitung, Aus- und
Weiterbildung, Verbände, Institutionen, Die Eltec wechselt jährlich zwischen
den bayrischen Messeplätzen Nürnberg
TechnoCamp
• Halle 9: Schaltgerä- und München. 468 Aussteller und 21 069
te, Industriesteue- Besucher nutzten die Eltec 2001 in Nürnberg
rungen, Bauelemen- für Information und Kommunikation.
de 11/2003
Aktuell
Mobiles HausgeräteSchulungscenter
Betriebsmittelkennzeichnungen
per Druckerlaesing
Bauknecht, Schorndorf, reist
mit einem »mobilen Schulungscenter« deutschlandweit
durch die Städte. Der 70m2
große Truck ist ausgestattet
mit sämtlichen Neuheiten aus
dem Einbauprogramm, z. B.
dem sensorgesteuerten Backofen Steam Chef, dem rahmenlosen Mikrowellengerät
und dem Schubladen-Geschirrspüler. Die Fachhändler
erfahren nicht nur alles Wissenswerte über Technik und
Bedienung der aktuellen Geräteneuheiten, sie können an
Bei Weidmüller können die
Kunden den Tintenstrahldrucker »PrintJet« für die Betriebsmittelkennzechnung nun
auch leasen. Die Konditionen
sind: 83,00 € monatlich, Laufzeit drei Jahre. Nach Ende der
Laufzeit erfolgt die Rückgabe
des Geräts.
Mit dem Beschriftungssystem lassen sich individuelle
Betriebsmittelkennzeichnungen
komfortabel und schnell vornehmen. In dauerhaft lesbarer
Drucktechnologie beschriftet der »PrintJet« im Tintenstrahlverfahren neutrale
Kunststoffmarkierer im einheitlichen »MultiCard«-Format. Die beschrifteten Markierer kennzeichnen Schaltgeräte und Anlagen, Sicherungsautomaten, Reihenklemmen,
Befehls- und Meldegeräte,
Kabel, Leitungen, Sensoren
oder Aktoren.
Bord des Schulungstrucks alle
Geräte unter Realbedingungen ausprobieren: Erklärungsbedürftige Produkte wie
Dampfgarer oder Induktionskochfläche werden ebenfalls
vorgestellt. Die Termine stehen im Internet unter
www.online-de.de/news
Neuer Webauftritt
www.netinform.de, das Industrieportal des TÜV Süddeutschland, präsentiert sich
ab sofort mit noch mehr
Inhalten und einem neuen
Design. Mit dem neuen
Modul »Gebäudeausrüstung«
hat die virtuelle Plattform
einen
zusätzlichen
Baustein erhalten, um
Wissen zu
bündeln und
Kontakte zu
fördern.
Mit wenigen Klicks
findet der Anwender dort beispielsweise
Verordnungen
und Musterlösungen aus den
Gebieten Gebäude-, Förder-,
Elektro- und Klimatechnik. In
der virtuellen Messe, dem
Online-Branchenbuch, können Kontakte zu Geschäftspartnern geknüpft werden.
Ziel des neuen Auftritts ist
es darüber hinaus, die Übersichtlichkeit zu erhöhen und
die Bedienung zu vereinfachen.
Mit
der
neuen modulübergreifenden
Stichwortsuche findet
der Anwender die gewünschten Informationen jetzt noch schneller
und leichter.
KABELNETZBETREIBER ERHÖHEN
IHRE MONATSGEBÜHREN
»de« empfiehlt als Lösung, um
diese steigenden Kosten abzufangen, den Umstieg zum Satellitenempfang. Bauen Sie Ihr
eigenes Giganetz (Produkt von
Technisat) mit dem Gigaswitch
auf. Mit dem Gigaswitch-Multischalter kann man Satellitensignale an viele Teilnehmer verteilen und die ganze Programmvielfalt von mehreren hundert
analogen und digitalen TV- und
de 11/2003
Radioprogrammen
von mehreren Satelliten empfangen.
Das Giganetz kann acht bis 20
Teilnehmer mit Signalen versorgen und ist erweiterbar. So können problemlos Hausobjekte
mit vielen Teilnehmern versorgt
werden.
www.technisat.de
Der Leasing-Vertrag wird
internetgestützt, unbürokratisch und schnell direkt vor
Ort mit dem Kunden ausgefüllt. Das eliminiert lange
Prüfungen, Verhandlungen
oder Postlaufzeiten. Die Zusage erfolgt sofort – und
schon kann auf Wunsch der
»PrintJet« übernommen werden. So reduzieren sich Lieferzeiten für ein Leasing-Gerät
quasi auf Null. Zeitgleich erfolgt die Installation, Inbetriebnahme und Einweisung
durch den Außendienstmitarbeiter von Weidmüller.
www.weidmueller.de
Laauser übernimmt
Ampetronic-Vertrieb
Die Laauser & Vohl GmbH
hat den Deutschlandvertrieb
für die Firma Ampetronic
Ltd. übernommen. Ampetronic ist Hersteller von Induk-
Trägerfrequenz entwickelt.
Das Signal wird von der
Schleife empfangen, decodiert
und über dieselbe Schleife
wieder abgestrahlt. An ver-
tionsschleifen-Systemen nebst
Zubehör. Zum Lieferprogramm zählen verschiedene
Arten von Schleifenverstärkern – für kleine Teilbereiche
wie Bank- oder Fahrkartenschalter, über Aufzugkabinen,
bis hin zu großen Flächen wie
in Kirchen, Theatern oder
Konferenzzentren.
Typischerweise sind an
Induktionsschleifen ortsfeste
Mikrofone
angeschlossen.
Ampetronic hat Magnetfeldsender mit niederfrequenter
schiedenen Stellen ist jedoch
nicht nur die ausreichende
Versorgung mit einem Magnetfeld gefragt. Diskretion am
Bankschalter oder Abhörsicherheit in Konferenzräumen
ist hier wichtig. Die gleiche
Aufgabenstellung ergibt sich,
wenn in einem Gebäude mehrere, dicht aneinander grenzende Schleifen betrieben
werden müssen. Mit geeigneten Kompensationsfeldern lässt
sich dieses Problem lösen.
www.laauser.com
7
Aktuell
Dätwyler eröffnet
Glasfaser-Fertigung
Dramatische Ausbildungslage –
nicht bei Mennekes
Die Dätwyler Kabel + Systeme hat
ein neues Glasfaserwerk
im
schweizerischen
Boudry, Kanton
Neuenburg, errichtet und in Betrieb
genommen. Somit
verfügt das Unternehmen nun über einen europäischen Produktionsstandort für Glasfasern. Das Gebäude hat eine Produktionsfläche von 2500 m2 und einen
25m hohen Ziehturm. Es verfügt aktuell über installierte
Kapazitäten für die jährliche
Fertigung von mehreren
100000 km Fasern.
Die Fertigung in Boudry
umfasst alle drei Produktionsschritte. Die so genannte primäre Preform – das innen beschichtete und kollabierte
Quarzglasrohr, das die Seele
der späteren Glasfaser enthält
– diese wird nach dem
MCVD-Prozess
(Modified
Chemical Vapour Deposition)
hergestellt, mit dem sämtliche
Fasertypen gefertigt werden
können. Beim »Sleeving« wird
die primäre Preform in ein dickes Quarzglasrohr geführt
und anschließend über der
primären Preform zum Kollabieren gebracht. Aus jeder so
entstandenen Preform wer-
»Wir stellen in diesem Jahr
mit zehn Lehrlingen doppelt
so viele wie 2002 ein und
wollen damit in problematischen Zeiten für Wirtschaft
und Arbeit ein Hoffnungszeichen für junge Leute setzen.
Wenn es schwierig wird, muss
man sich eben stärker bemühen. Wir wären sehr schlecht
beraten, unsere Kinder ohne
qualifizierte Ausbildung ins
Leben zu entlassen.« So reagiert Mennekes auf den Mangel an Ausbildungsplätzen
und wird in diesem Jahr entgegen dem allgemeinen Trend
seine Ausbildungsleistungen
erneut steigern.
Im Durchschnitt des vergangenen Jahres hat Mennekes an seinem sauerländi-
den dann im Ziehturm mehrere 100km Einmodenfaser
gezogen und beschichtet. Die
Fasern und die Beschichtung
unterliegen während der Herstellung hinsichtlich Durchmesser, Konzentrizität, Spannung und Vibration einer
ständigen Online-Messung
und -Qualitätskontrolle.
www.daetwyler.net
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
(DEL-Notierungen)
24.04.2003
147,10 – 153,47
25.04.2003
147,83 – 154,23
28.04.2003
147,53 – 153,89
29.04.2003
148,19 – 154,58
30.04.2003
147,97 – 154,28
02.05.2003
144,88– 151,11
05.05.2003
145,32– 151,57
06.05.2003
143,40– 149,59
07.05.2003
144,49 – 150,65
Blei in Kabeln 55,70 – 55,56
Interkama in Hannover Messe
integriert
Die Messe Düsseldorf GmbH
und die Deutsche Messe AG
Hannover arbeiten im Bereich
der Automatisierungsmessen
ab 2004 zusammen. Dabei
bringt die Messe Düsseldorf
die Messe Interkama in einen
Verbund mit der Hannover
Messe ein.
Vom 19. bis 24. April 2004
findet die Interkama erstmals
unter Regie beider Messegesellschaften im Rahmen der
Hannover Messe in Hannover
8
statt. Diese Entwicklung fügt
sich in das neue Messekonzept
der Hannoveraner, das die
Schwerpunkte der Bereiche
Prozess- und Fertigungsautomatisierung im jährlichen
Wechsel vorsieht. Der Einstieg
in dieses Konzept der horizontalen Leitmesse der Industrieautomatisierung beginnt somit
bereits 2004. Der ZVEI begrüßt diese Kooperation als
Stärkung des Messestandorts
Deutschland.
schen Stammsitz 26 Lehrlinge
beschäftigt. Seit Jahren hat
das Unternehmen nicht mehr
so viele Lehrlinge eingestellt
wie 2003. Die Verträge über
alle zehn neuen Ausbildungsverhältnisse beginnen Anfang
August oder September und
sind bereits unterschrieben.
Die zehn Schulabgänger erhalten nach Angaben von
Personalleiter Paul Hennemann ihre Ausbildung zum
Industriekaufmann, Verfahrensmechaniker, Industriemechaniker, Elektroniker, Zerspanungsmechaniker
und
technischer Zeichner. Die Gesamtkosten einer Lehrstelle
werden für Unternehmen auf
16 500 € jährlich geschätzt.
www.mennekes.de
Internet-Lösung via Satellit
Auch Kabelkunden und Mieter in Gebieten ohne DSL-Infrastrukturen können zukünftig in den Genuss von
eines schnellen Internetzugangs kommen. Sie benötigen dabei noch nicht einmal ein Modem oder ISDNAnschluss als Rückkanal.
Möglich machen dies der
Satellitenbetreiber Eutelsat
und die STG Kommunikations- und Nachrichtentechnik GmbH aus Bochum. Die
beiden Partner werden auf
der Anga Cable in Halle 13.1
am Stand F 14 eine schnelle
Zwei-Wege-Internetlösung
via Satellit für Kabelnetze
vorstellen. Adressiert werden
mit dem System kleinere Kabelnetzbetreiber und Woh-
nungsbaugesellschaften. Der
zweite Schwerpunkt von Eutelsat zur Anga Cable liegt
auf der digitalen Fremdsprachenplattform
Visavision.
Damit stehen inzwischen
19 ausländische TV-Vollprogramme bereit, die sich in
sechs Sprachpakete unterteilen.
www.eutelsat.de
Kooperation Echelon – Tema
Die Tema AG und die Echelon-Corporation haben eine
langfristige Vereinbarung über
die künftige Organisation der
Lonworld abgeschlossen. Die
Vereinbarung sieht vor, dass
Tema ab nun die Bewerbung
und Organisation der Lonworld-Messen in Europa verantwortlich sein wird. Die
Lonworld-Messe 2003 findet
am 15. und 16. Oktober
2003 in München statt.
www.echelon.de
de 11/2003
Aktuell
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE
Grundlagen der Lichttechnik
und -steuerung
Lutron Electronics, einer der bekannten Hersteller innovativer
Lichtsteuersysteme, bietet in
Berlin praxisorientierte Seminare für Lichtplaner und Installateure an. Die Schulungen vermitteln einen Einstieg in die Grundlagen der Lichttechnik und
-steuerung. Im LCI erhalten die
Teilnehmer Informationen zu
Technologien und Produkten
von Lutron. Die Teilnehmer haben darüber hinaus die Möglichkeit, konkrete Projekte mit den
Referenten zu besprechen.
Die nächste Schulung findet
am 3. Juli 2003 statt – bei Lutron
Electronics, Landsberger Allee
201, 13055 Berlin.
Weitere Informationen:
Lutron Electronics GmbH
Telefon: (030) 97 10 45 90
Erster Industrial-EthernetKongress
Die Hirschmann Electronics
GmbH & Co. KG, Neckartenzlingen, veranstaltet am 8. und 9. Juli
2003 in Stuttgart den ersten
Kongress zum Thema »Industrial
Ethernet«. Auf dieser Veranstaltung werden Experten aus Forschung und Wirtschaft über aktuelle Trends und Entwicklungen
berichten. Das Themenspektrum reicht von Technologiefragen über Einsatzmöglichkeiten
von Ethernet im industriellen
Umfeld bis hin zu einem praxisorientierten Kow-how-Transfer
mit den Schwerpunkten »Echtzeit« und »Sicherheit« im Datennetz. Die Eröffnungsrede hält
der ehemalige Ministerpräsident des Bundeslandes BadenWürttemberg, Professor Dr. h.c.
Lothar Späth.
Information und Anmeldung:
www.hicomcener.com
Gebäudeautomation mit
Kommunikationsstandards
An erster Stelle stehen für Softing, Haar, die spezifischen Bedürfnisse der Anwender von
Gebäudeautomation. Die gestiegenen Investitionen für
technische Einrichtungen sowie die hohen Betriebskosten
erfordern umfangreiche Überwachung und Datenhaltung.
Diese benötigen durchgängige
Architekturen mit frei programmierbarer, verteilter Intelligenz, kombiniert mit zentralen Überwachungs- bzw.
Managementsystemen. Gewerke, die bisher als »Inseln«
arbeiteten, werden untereinander und mit den überlagerten Bedienplätzen vernetzt.
Standardisierte Kommunikationsschnittstellen gewährleisten dabei den transparenten
Blick von der Management-
ebene in alle untergeordneten
Systeme. Softing versteht sich
auf der einen Seite als Systemlieferant und auf der anderen
Seite als Partner für Systemintegratoren. Neben »4Control«
als Automationsplattform, bestehend aus Automationssoftund -hardware für die Feld-,
Automations- und Managementebene, bietet Softing auch
Beratung sowie Realisierung
von Schlüsselprojekten bis hin
zu kundenspezifischen Entwicklungen an.
4Control bietet für die Gebäudeautomation ein Komplettsystem von der Klemme
bis zum Management. Es basiert auf Standardtechniken,
z.B. Internet, Java, Ethernet,
OPC und IEC 61131-3.
www.softing.com
Aktuell
KS-Quadro mit neuer Homepage Verkaufsförderung mit
Die
Homepage
dem ET-Truck
www.ks-quadro.de
wurde neu gestaltet. Sowohl private
als auch gewerbliche Bauherren erhalten alle wichtigen Informationen
zu »Bauen mit System«. Zum einen
in der Wirtschaftlichkeit und zum anderen für
die tägliche Planung, Konstruktion und Ausführung.
Eine persönliche Ansprache finden die Zielgruppen
Architekten, Planer, Bauherren und Bauträger. Durch die
Navigation gelangen sie
schnell zu den nötigen und für
sie wichtigen Informationen,
z. B. zu Vorteile des Einsatzes
von KS-Quadro-Produkten,
Wie verarbeite ich KS-Quadro, Wirtschaftlichkeit, Wohn-
flächengewinn, Niedrigenergiehaus/Passivhaus, Referenzobjekte, alle bauphysikalischen Details wie Steinformate, Rohdichte, Brandschutz,
Schallschutz, Wärmeschutz
und alle technischen Dokumentationen sowie Ausschreibungsunterlagen.
Im
Downloadbereich gibt es
technische Daten, Fakten, Detailzeichnungen sowie Ausschreibungsformulare.
Elektroinstallation in einem
LKW zu präsentieren und zu
erklären – das ist die Idee des
ET-Trucks von Siemens. Der
LKW ist mit allem ausgestattet, was man zur Demonstration einer Elektroinstallation
von A bis Z benötigt und – er
kommt auf Wunsch zu jedem
Installateur. Siemens stellt ihn
zur Verfügung für Kundenver-
anstaltungen oder Events jeglicher Art. Installateure können den Truck für 48 Stunden
kostenfrei buchen. Informationen: per E-Mail elektro
[email protected]
oder Tel. (0180) 5 05 02 29
BERICHTIGUNG
Sebastin Recktenwald, aufmerksamer »de«-Leser, entdeckte in
»de« 8/2003 auf S. 74 einen Fehler: »(4%)«. Richtig muss es heißen: Die Verzugszinsen bei Privatkunden nach BGB liegen 5%
über dem Basiszinssatz der EZB.
Damit ergibt sich bei Privatkun-
den ab dem 1.1.2003 ein Verzugszinssatz von 6,97%.
Ergänzung: Der Verzugszinssatz gegenüber Unternehmern
nach BGB liegt ab 1.1.2002 jeweils 3% über dem für Privatkunden geltenden Satz.
Aktuell
Vom Handwerker zum
Produzenten
Die Thermostein OHG, mit
Unterstützung der Granotherm Heizsysteme GmbH,
starten zur Regionalfachmesse Eltec 2003 in Nürnberg für
das Elektrohandwerk eine
Vertriebsaktion. Es wird dem
Elektriker und/oder Elektroinstallateur die Möglichkeit
an die Hand gegeben, mit geringem Kapitaleinsatz seine
Angebotspalette zu erweitern.
Und dies mit einem innovativen, patentierten Produkt,
einer Heizplatte aus Naturstein.
Für diese Natursteinheizplatte bietet die Thermostein
OHG einen kompletten Bausatz an, mit dem man in kurzer Zeit, mit wenigen Bauelementen und Handgriffen, eine funktions- und zum ersten
Schlag- und Drehbohrer von
Bosch mit neuem Prüfzeichen
mal reparaturfähige Natursteinheizung herstellen kann.
Weiteres erfährt man bei einem Besuch auf der Messe Eltec, vom 25. bis 27.6.2003 in
Nürnberg in der Halle 9 /
Stand 213.
www.granotech.de
Schlag- und Drehbohrer von
Bosch gehören zu den ersten
Werkzeugen, die den neuen
Standard der »Prüfgemeinschaft Mauerbohrer« erfüllen
und deshalb seit März 2003
das entsprechende Prüfzeichen und die Herstellerkennzeichnung »PM« tragen. Der
SCHWARZARBEIT BOOMT
»Um rund 5,6 % wird die Schattenwirtschaft in Deutschland
in 2003 ansteigen, prognostiziert Schwarzarbeitsexperte
Professor Friedrich Schneider
von der Uni Linz. Damit wächst
die Schwarzarbeit schneller als
das offizielle Bruttoinlandsprodukt (BIP), dem nur eine
Steigerungsrate von 1 % vorausgesagt wird. Mit ca. 370 Mrd. €
– das sind 17,1 % des BIP – werde die Schattenwirtschaft ein
neues Rekordhoch erreichen,
so Schneider. Allein im Baugewerbe und im Handwerk werden 38 % des Schattenwirtschaftsvolumens (ca. 146 Mrd. €)
erwirtschaftet« meldet das
Magazin Bayern live in Ausgabe
2/2003. (ein Beitrag dazu folgt
in »de« 12/2003)
Sicherheitsstandard definiert
Qualitätsanforderungen an
den Schneidendurchmesser,
die Symmetrie und die Höhe
der Schneideplatte sowie die
Toleranz des Rundlaufs. Damit hat die Prüfgemeinschaft
einen Qualitätsstandard für
Schlag- und Drehbohrer geschaffen, wie er für Hammerbohrer bereits länger existiert.
Um dem Anwender zusätzliche Sicherheit zu geben,
kontrolliert eine unabhängige
Instanz die Einhaltung der
neuen Normen.
www.bosch.com
Aktuell
Theben gewinnt internationalen Designpreis »red-dot«
Bei Theben freut man sich
über den Gewinn der Produkt-Designpreise »reddot«
für die Produktreihe der
digitalen Uhrenthermostate
len. Die Ramses-800-Serie
eignet sich zur individuellen
Regelung von Heizungsanlagen. Alle Geräte verfügen
über die besonders einfache
»top«-Bedienphilosophie mit
Schritt-für-Schritt-Bedienerführung durch Textzeile im
Display. Neben den bekannten Uhrenthermostaten bietet
Theben jetzt weitere Geräte
für Einsatzbereiche wie die
Funk-Einzelraumregelung an,
deren Nachrüstung keine Kabelverlegung im Wohnraum
erfordert.
Durch ein zusätzliches Deckelset in verschiedenen Farben kann man alle Regler der
Serie Ramses 800 top der
Farbgebung des Wohnraums
anpassen.
www.theben.de
KAPITAL FÜR ARBEIT
»Ramses 800 top« und den
Heizkörperregler mit stetigem
Stellantrieb »Cheops control«. Die Auszeichnung
»reddot« gehört zu den begehrtesten
internationalen
Designpreisen. Verliehen werden diese Preise vom DesignZentrum Nordrhein Westfa-
Seit 1.11.2002 haben freiberuflich
Tätige sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die
sich mehrheitlich in Privatbesitz
befinden, und deren max. Jahresumsatz 500 Mio. € beträgt, die
Möglichkeit, vom Programm der
Hartz-Kommission »Kapital für
Arbeit«, auch »Job-Floater« genannt, zu profitieren: Anspruch
auf Förderung durch Kreditvergabe hat – nach positiver Bonitätsprüfung durch die Hausbank –,
wer einen Arbeitslosen oder einen von Arbeitslosigkeit Betroffenen dauerhaft einstellt, wobei
das neue Beschäftigungsverhältnis zur Sozialversicherungspflicht
führen und für mindestens zwölf
Monate abgeschlossen werden
muss, so die Freiburger HaufeAkademie während einer Sondertagung »Personalbüro«. Je
Neueinstellung lässt sich ein
max. 10 Jahre laufendes Förderdarlehen in Höhe von 100000 €
über die Hausbank bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)
beantragen.
Wie das Bundesministerium
für Bildung und Forschung jetzt
mitteilte, können auch jene Betriebe über ihre Hausbank bei der
KfW einen Kredit in Höhe von
100000 € für jeden zusätzlich
eingestellten
Auszubildenden
beantragen.
www.kfw.de
www.mittelstandsbank.de
Aktuell
Handwerk in Thüringen
Am 28. und 29. März 2003
fand in Erfurt die 1. Thüringer Fachtagung der elektround informationstechnischen
Handwerke in Thüringen
statt.
Veranstalter war die GET
– Gesellschaft zur Förderung
der gebäutechnischen Handwerke in Thüringen mbH, die
neben einer veranstaltungsbegleitenden Fachausstellung eine Reihe Vorträge zu elektrotechnischen und betriebswirtschaftlichen Themen sowie zu
neuen Normen organisierte.
Im Rahmen dieser Veranstaltung führte der Landesinnungsverband der elektround informationstechnischen
Handwerke in Thüringen seine geschlossene Mitgliederversammlung 2003 durch.
Podiumsdiskussion, bei der kein Vertreter der SPD anwesend war; von
links nach rechts: Thomas Kretzschmer (CDU), Bodo Ramelow (PDS),
Bernd Mächler (Landesinnungsmeister), Dr. Karl-Heinz Gutmacher (FDP)
Personalien
Walter Tschischka, Vizepräsident und Vorsitzender
des Bundesfachbereichs Elektrotechnik beim ZVEH, stellte während seines Vortrags
erstmalig die neuen Ausbildungsberufe im Elektrotechniker- und Elektromaschinenbauer-Handwerk vor.
Hier gibt es neue Berufsbezeichnungen, die die Attraktivität der Berufe dieser Branchen gerade für junge Leute
erhöhen und dem gestiegenen
Anspruch der heutigen Elektrotechnik gerecht werden
sollen. Tschischka sieht die
gestiegene Zahl der Ausbildungsvarianten als einen Vorteil, könnte doch so eine
höhere Ausbildungstiefe und
eine bessere Abbildung der
betrieblichen Praxis in den
neuen Ausbildungsinhalten
erreicht werden.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion nahmen Politiker des Bundestages und der
Landesregierung Thüringen
zu Kritikpunkten seitens der
Tagungsteilnehmer – z. B. zur
Neuordnung des Meisterstatus – Stellung und versuchten
ihre Visionen der Zukunftssicherung für das Elektrohandwerk darzustellen.
(MM)
»de«-PREISRÄTSEL
Preisfrage des Monats Juni
Nach Angaben des VDEW reicht 1kWh z. B. für: 70 Tassen Kaffee kochen oder sieben Stunden Fernsehen oder drei Tage einen 150-lKühlschrank nutzen. Wie lange kann man mit einem 25-W-CDPlayer beim selben Energieverbrauch Musik hören?
?
Bitte schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte und
senden Sie diese bis Ende Juni an:
Redaktion de, Preisfrage Juni, Postfach 19 07 37,
80607 München.
Oder per E-Mail an: [email protected]
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Zu gewinnen gibt es die Lernsoftware »Pen-System«
aus dem Hüthig & Pflaum Verlag, München/Heidelberg.
Lösung der April-Preisfrage
Lösung: Der Summenstrom beträgt 17,32 A.
Die ausführliche Lösung steht im Internet unter
www.pflaum.de/de.dir/frage/a_antwort.html
Gewinner: Monika Rahm, Kasbach-Ohlenberg; herzlichen Glückwunsch!
Preis: ein 400W starker Multiquick Stabmixer MR 4050 HC samt Zubehör aus der
neuen Advantage-Serie, gesponsert von Braun, Kronberg
Helmut Fleischmann
leitet LNO AK Industrie
Der Arbeitskreis Industrie der
LON Nutzer Organisation
e.V. (LNO) hat Dipl.-Ing.
(FH) Helmut Fleischmann
(68) zu seinem neuen Leiter
gewählt. Helmut Fleischmann ist Seniorchef der 1972
Thomas Wenner
bereits fünf Jahre lang mit der
Planung und Installation von
Photovoltaikanlagen.
www.fronius.com
Neuer Vertriebsmanager
bei SL Lorenzen
Helmut Fleischmann
gegründeten Fa. UnitroFleischmann in Backnang,
einem Unternehmen für Industrieelektronik mit dem
Schwerpunkt
Gefahr-Störmeldesysteme. Seit 1994 beschäftigt sich Unitro Fleischmann mit der LonworksTechnologie, seit Anfang
1996 ist das Unternehmen
LNO-Mitglied, seit Dezember 2001 zertifizierter LNOSystemintegrator.
Helmut Berg (37) hat am 01.
Mai den Bereich Vertrieb im
Hause SL Lorenzen übernommen.
Der gelernte RundfunkFernsehtechniker ist schon
seit Jahren in der UE-Branche
tätig und ist auch im SatBereich kein unbeschriebenes Blatt. Helmut Berg be-
www.lno.de.
Neuer Mann im Vertrieb
für Fronius-Wechselrichter im Gebiet
Nordrhein Westfalen
Herr Thomas Wenner ist seit
März in der Firma Fronius
beschäftigt. Seine Aufgabe
wird es sein, sich um den Vertrieb und den Kundenservice
im Gebiet Nordrhein Westfalen zu kümmern. Herr Wenner wird sein Büro in Hattingen einrichten, um von dort
aus seinen Kundenkreis zu
betreuen.
Vor seinem Einstieg bei
Fronius beschäftigte er sich
Helmut Berg
gann seine Laufbahn bei Valentin Klein, WiSi und Lenco
Technik.
Im Hause Lorenzen wird
sich Helmut Berg um sämtliche Vertriebsaktivitäten – insbesondere bei Großkunden –
kümmern, um die Digitalisierung des Sat-Bereichs weiter
voranzutreiben.
de 11/2003
Praxisprobleme
PE-Verbindung in Schaltschränken
DIN EN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500), DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1), DIN EN 50174 (VDE 0160)
und Normen der Reihe DIN VDE 0100
FRAGESTELLUNG
Zu Frage 1
stelle für den Zuleitungsschutzleiter
muss nach Abschnitt 5.2 von DIN EN
60204-1 (VDE 0113 Teil 1):1998-01
mit den Buchstaben »PE« gekennzeichnet sein
Aber auch gegen die »durchgeschliffene« Schutzleiterverbindung gibt es
keine Einwände, auch wenn immer behauptet wird, dass unter einer Anschlussstelle nur ein Schutzleiter angeschlossen werden darf. Letzteres gilt
aber im Abschnitt 14 von DIN EN
60204-1 (VDE 0113 Teil 1):199811 nur für die nach außen abgehenden Kabel/Leitungen. In den
Normen der Reihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) gibt es diesbezüglich keinerlei Einschränkung.
Wichtig ist das Schutzziel, dass
beim Abklemmen eines Schutzleiters die andere(n) Schutzleiterverbindung(en) nicht unterbrochen
werden darf. Beim »Aushängen«
der Türe kann erwartet werden,
dass der Schutzleiter an der Türe
gelöst wird, sodass sich keine
Unterbrechung ergibt.
Wir bauen Schaltschränke nach DIN
Schutzleiteranschlüsse
von
SchaltVDE 0113/EN 60204 für den Maschischranktüren, in denen elektrischen
nenbau. Unsere Kunden haben diesbeBauteile eingebaut sind, dürfen über
züglich z.T. unterschiedliche AuffassunSchutzleiter-Anschlüsse in den Seitengen in der Auslegung der VDE-Bestimwänden des Schaltschrankes zur PEmungen. Aus einer SchaltschrankausfühSchiene geschleift werden. Hierbei muss
rung gemäß Bild ergeben sich in diesem
aber auf eine ausreichende Verbindung
Zusammenhang folgende Fragen:
der Tür zur Anschlussstelle an der Mon1. Dürfen Schutzleiteranschlüsse von
tageplatte geachtet werden. Eine zusätzSchaltschranktüren, in denen elektriliche Verbindung von dieser Anschlussschen Bauteile eingebaut sind,
über Schutzleiter-Anschlüsse in
den Seitenwänden des Schaltschrankes zur PE-Schiene geschleift werden?
2. Ist es erlaubt, den PE-Anschluss eines externen Verbrauchers – in unserem Fall ein
Schweißtransformator – durch
das in dem Schaltschrank eingebaute Steuergerät zu führen
oder muss der Anschluss direkt
auf die PE-Sammelschiene gelegt
werden?
Anmerkung: Der Kunde bemängelt auch den PE-Anschlussbolzen gemäß Bild.
Skizze des Schaltschranks hinsichtlich der PE-Ausführung Zu Frage 2
3. Müssen Geräte mit 27-VWechselspannungsversorgung einen PEstelle auf der Montageplatte (mit SL beSofern ich die von Ihnen beigefügte
Anschluss haben oder genügt hier der an
zeichnet) zur Schutzleiterschiene ist
Zeichnung (Bild) richtig verstanden haden Schaltgeräten vorhandene Annicht gefordert, da die Montageplatte
be, werden auch die zugehörigen aktiven
schluss der Funktionserde?
durch den Gewindebolzen für den »kunLeiter zum Schweißtransformator an
M. G., Hamburg
denseitigen Anschluss« – der mit der
diesem »Steuergerät« angeschlossen, soSchutzleiterschiene verbunden ist – in
dass die vorgesehene Ausführung der
die Schutzmaßnahme einbezogen ist.
Schutzleiteranschlüsse sogar erforderANTWORT
Nach Abschnitt 7.4.3.1.4 von DIN
lich ist, da Schutzleiter in der Nähe ihre
Vorweg ein Hinweis zur normativen SiEN 60439-1 (VDE 0660 Teil 500):
Außenleiteranschlüsse
vorzunehmen
tuation. Auch Niederspannungs-Schalt2000-11 dürfen Konstruktionsteile unsind. Auch das »Durchführen« durch
gerätekombinationen, die für die elektriter gewissen Voraussetzungen auch in
das Steuergerät ist nicht verboten. Das
sche Ausrüstung einer elektrischen MaPTSK (partiell typgeprüften Schaltgewürde auch gelten, wenn es sich um ein
schinen vorgesehen sind, müssen vorderrätekombinationen) für interne SchutzBetriebsmittel der Schutzklasse II hangründig nach DIN EN 60439-1 (VDE
leiterverbindungen verwendet werden.
deln würde. Nur dürfte hierbei der
0660 Teil 500) hergestellt werden. Da es
Diese Voraussetzungen dürften aber bei
Schutzleiter mit inneren leitfähigen Konsich um die elektrische Ausrüstung einer
der in der Anfrage aufgezeigten Konfistruktionsteilen verbunden sein.
Maschine handelt, muss zusätzlich DIN
guration erfüllt sein.
Der von Ihnen vorgesehene kundenEN 60204-1 (VDE 0113 Teil 1) mit beSie könnten daher sogar auf den Geseitige Anschlussbolzen für den Schutzrücksichtigt werden.
windebolzen verzichten, wenn Sie den
leiter ist in Einklang mit den Normen.
Hinsichtlich des Schutzes gegen elekkundenseitigen Anschluss – was eigentDer Schutzleiter sollte jedoch – wie betrischen Schlag sind jedoch die Anfordelich die richtigere Vorgehensweise wäre
reits zu Frage 1 ausgeführt – vorzugsrungen in beiden Normen überwiegend
– direkt auf der Schutzleiterschiene vorweise direkt an der Schutzleiterschiene
gleich. Beide Normen beziehen sich
sehen würden. Hierbei müsste allerdings
angeschlossen werden. Auch DIN EN
nämlich in diesem Punkt auf die Norm
die Schutzleiterschiene direkt durch die
60204-1 (VDE 0113 Teil 1) enthält diesDIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil
Befestigung leitfähig mit der Montagebezüglich keine negativen Festlegungen,
410).
platte verbunden sein. Diese Anschlussda es sich bei der Ausführung um konde 11/2003
15
Praxisprobleme
struktive Merkmale handelt, die VDEBestimmungen nur bedingt regeln.
Zu Frage 3
So einfach lässt sich diese Frage nicht beantworten.
Es gilt, dass bei Betriebsmitteln/Verbrauchsmitteln der Schutzklasse I immer
ein Schutzleiteranschluss vorhanden sein
muss, da sie z. B. auch mit FELV (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) betrieben werden können.
Wechselspannungen von 27 V können auch bei FELV – deren Spannungsgrenze bei 50 V AC bzw. 120 V DC liegen – relevant sein. Bei FELV muss die
Schutzmaßnahme der Primärseite wirksam werden.
Aber auch bei Versorgung aus einem
PELV-Stromkreis (Funktionskleinspannung mit sicherer Trennung) kann ein
Schutzleiteranschluss – meist jedoch
nur aus funktionalen Gründen – erforderlich sein.
In Abschnitt 8.2 und 9.4.3.1 von
DIN EN 60204-1 (VDE 0113 Teil
1):1998-11 ist eine solcher Anschluss
mehr oder weniger zwingend vorgeschrieben.
Betriebs- und Verbrauchsmitteln der
Schutzklasse II haben keinen Schutzleiteranschluss nicht, da dieser hier im Allgemeinen verboten ist.
Der Einsatz eines PE-Anschlusses
hängt also davon ab:
• welche Betriebsmittel zum Einsatz
kommen,
• ob die Spannung an dem die Betriebsmittel angeschlossen sind, sicher getrennt ist von Stromkreisen mit anderer oder höherer Spannung und
• ob funktionale Aspekte (Doppelerdoder Körperschlüsse, EMV- Beeinflussungen) zu berücksichtigen sind.
Sofern ein Betriebsmittel eine Anschlussstelle hat, die mit dem Bildzeichen
gekennzeichnet ist – nach meiner Meinung
eine unnötige Differenzierung –, darf
nach Abschnitt 8.2 von DIN EN 602041 (VDE 0113 Teil 1):1998-11 auch
ein Schutzleiter direkt und auch umgekehrt ein Funktionserdungsleiter an die
Schutzleiteranschlussstelle angeschlossen werden. Aussagen hierzu gibt es z. B.
auch in DIN EN 50178 (VDE 0160).
W. Hörmann
Sicherheitsbeleuchtung mit Zentralbatterie
DIN VDE 0100-560 (VDE 0100 Teil 560), EltBauVO
FRAGESTELLUNG
In einer Versammlungsstätte soll eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage mit Zentralbatterie gemäß VstättVO und VDE
0108 Teile 1 und 2 installiert werden. In
Baden-Württemberg ist die Unterbringung der Zentralbatterie gemäß EltVO
in einem eigenen Betriebsraum vorgeschrieben. In §4 (3), §5 (4) und §7 der
EltVO sind die wesentlichen baulichen
und technischen Randbedingungen für
die Schaffung des elektrischen Betriebsraums definiert.
Hierzu meine Fragen:
1) Darf ein Betriebsraum für die Zentralbatterie statt eines Raums auch als
Schrank in E90 nach DIN 4102 ausgeführt werden und brauchen somit die
Anforderungen von §4 EltVO nicht eingehalten werden?
Anmerkung: Derartige Anlagen werden teilweise von Sachverständigen abgenommen, von anderen wieder nicht
zugelassen.
2) Muss ein derartiger Schrank be- und
entlüftet werden, wenn darin verschlossene Batterien/Akkumulatoren aufgestellt werden?
3) Wie ist die Ex-Gefahr bei geschlossenen Batterien während der Ladung
bei kleinem Raumvolumen zu bewerten?
4) Wie verhalten sich Batterien/Akkumulatoren bei Wärmeentwicklung im
Brandfall innerhalb des Klassifizierungs-
16
zeitraumes von E30/E90 nach DIN
4102?
5) Gibt es zwischenzeitlich geprüfte Systeme für die o. g. Einrichtungen mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung?
M. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
Zu Frage 1
Grundsätzlich haben Planer, Errichter
und Betreiber bei der Gestaltung von
Räumen mit Batterieanlagen zwei Varianten zu beachten und gegeneinander
abzuwägen.
Batterieanlage – unabhängige
Stromquelle
Sie soll gerade dann funktionieren, wenn
die allgemeine Stromversorgung aus
irgendwelchen Gründen versagt. Sie soll
aber oft auch dann noch funktionieren
und eine bestimmte elektrische Anlage
versorgen, wenn Umstände eintreten,
die auf die allgemeine Stromversorgung
einwirken. Üblicherweise denkt man
hier zu allererst an die Einwirkung von
Feuer. Aber: Nach den jüngsten Ereignissen sollte auch u. U. dem Einwirken
von Wasser in Hochwassergebieten die
gleiche Wertigkeit zukommen.
Solche Batterieanlagen versorgen sicherheitstechnische Anlagen gemäß DIN
VDE 0100-560 (VDE 0100 Teil 560).
Damit sie ihren Zweck überhaupt erfüllen können, muss neben der entsprechend unabhängigen Errichtung der
elektrotechnischen Anlage gerade die
Stromquelle – also die Batterieanlage –
so aufgestellt sein, dass die äußeren Umstände nicht zu ihrer Zerstörung oder ihrem Versagen führen. Dies zu erreichen
ist nicht unbedingt die Aufgabe eines
Elektrofachmanns, sondern muss vom
Baufachmann, dem Architekten oder
Bauingenieur gelöst werden. Weil das so
ist, gibt es dazu auch keine Norm im
Sinne einer VDE-Bestimmung, sondern
eine Bauverordnung im Sinne der Bauordnung. Dies ist die Verordnung über
den Bau von Betriebsräumen für elektrische Anlagen (EltBauVO). Da die Bauordnungen Angelegenheiten der einzelnen Bundesländer sind, sollen diese die
Anwendung dieser Verordnung für ihren
Zuständigkeitsbereich prüfen.
Ich betone ausdrücklich, dass es in
erster Linie Angelegenheit des Architekten ist, die sich aus dem Bauschein ergebenden Bauauflagen zu erfüllen. Ist also
eine Versammlungsstätte zu bauen und
eine Zentralbatterieanlage vorgesehen,
so hat zunächst der Architekt seine Bauordnungen zu beachten. Er muss einen
Raum einplanen, in dem eine solche Batterie aufgestellt werden kann.
Allerdings haben Architekten gelegentlich Schwierigkeiten mit der Plade 11/2003
Praxisprobleme
nung eines Raums im Sinne der EltBauVO. Insbesondere dann, wenn sie im
Umfeld eines bestehenden Gebäudes beauftragt sind. In solchen Situation gehen
sie Kompromisse ein.
Rein bautechnisch lässt sich in so einem Fall ganz sicher ein Schrank in E90-Qualität verkleiden und somit vor
der Einwirkung von Feuer oder Wasser
sicher schützen, aber die EltBauVO verlangt in § 4 Abs. 2 auch, dass die (Batterie-)Anlagen auch noch ordnungsgemäß
betrieben werden. An dieser Stelle frage
ich: Ist das denn überhaupt möglich?
Sensible Akkumulatorenbatterien
Ihr zuverlässiger Betrieb ist entscheidend
von ihrer Pflege und ihren Umgebungseinflüssen abhängig. Dies bedeutet, dass
der ordnungsgemäße Betrieb nach § 4
Abs. 2 der EltBauVO in einem Zusammenhang mit der Umgebung und somit der Gestaltung des Raumes steht.
Ein oft sehr wenig beachteter Aspekt ist
die Umgebungstemperatur, in der sich
eine Batterie befindet. Neben einer gewissen Eigenwärme, die von den Zellen
ausgeht, ist vor allem im Ladungs- und
Entladungsprozess mit einer Wärmeentwicklung zu rechnen. So sollte gewährleistet sein, dass diese Umgebungstemperatur nie über 25 °C ansteigen kann
und keine Temperaturunterschiede über
10 K auftreten können. Kann dies nicht
sichergestellt werden, so hat das sofort
einen erheblichen Einfluss auf die Lebensdauer der Batterie. Besonders unangenehm ist dabei, dass sich dies auf die
Gesamtlebensdauer aller Zellen auswirkt. Da die Batterien meist nur auf
Zellenschluss hin überwacht werden,
kann also ein Gesamtausfall nicht rechtzeitig bemerkt werden. Ein plötzliches
Versagen der Batterie im Belastungsfall
ist dann die Folge. Die sich daraus ergebenden Folgekosten sind meist so erheblich, dass ein Mehrfaches von dem notwendig wird, was durch die Einsparung
bei der Ausgestaltung eines eigenen
Batterieraumes benötigt worden wäre.
Somit ergibt sich bei der Verkleidung eines Batterieschranks in entsprechender
Qualität sofort die Frage, wie hoch die
Umgebungstemperatur der Batterie in
diesem Schrank ausfällt. In der Praxis
habe ich hier schon 45 °C und mehr gemessen. Dies dürfte die Lebensdauer der
Batterie auf wenigstens ein Drittel herabsetzen.
Im Ladungsprozess bildet sich insbesondere am Ende des Ladevorgangs
durch die elektrolytische Zersetzung von
Wasser ein Gasgemisch aus Wasser und
Sauerstoff. Die Mischung aus zwei Volumenanteilen Wasserstoffgas und einem
Volumenanteil Sauerstoffgas ist hoch
explosives Knallgas. Dieses explosive
Gasgemisch muss abgeführt und verdünnt werden. Hieraus ergibt sich der
Zwang zur Belüftung einer Batterieanlage. Schutzziel ist also, dass es nicht
zur hohen Konzentration von Knallgas
kommt. Dieses Schutzziel ist natürlich
auf unterschiedlichen Wegen erreichbar.
Eine Möglichkeit ist eine Belüftung, sodass eine Verdünnung des Gasgemisches
erfolgt, eine weitere Möglichkeit ist,
dass Knallgas in so hoher Konzentration
gar nicht entstehen kann. Dies kann
durch die Begrenzung des Ladestroms in
Höhe und Dauer erreicht werden. Ob
dann aber auch eine Ladung der Batterie
erfolgt und dies auch noch in der gewünschten Zeit, ist oft problematisch
und wesentlich von Faktoren wie der
Baugröße der Batterie abhängig.
Es steht also nicht die Frage, ob eine
Verkleidung möglich ist, sondern ob mit
einer Verkleidung die Anlage technisch
überhaupt betreibbar und wirtschaftlich
sinnvoll ist.
Sachverständige sollen unabhängig
nach den anerkannten Regeln der Technik und den baurechtlichen Bestimmungen urteilen. Das heißt auch, dass sie
sämtliche Kriterien in jedem einzelnen
Fall und die eigene Verantwortung beachten müssen. Es ist deshalb grundsätzlich nicht möglich, die Urteile von Sachverständigen zu generalisieren. Weder
kann man Sachverständigen vorwerfen,
dass sie einmal so und einmal so entscheiden, noch kann man die Einzelfallentscheidung zum Gesetz erheben.
Zu den Fragen 2 bis 4
Die Fragen 2 und 3 sind durch die Darlegung unter »Sensible Akkumulatorenbatterien« beantwortet.
Bezüglich der Frage 4 gibt es immer
wieder am Markt Hersteller, die verkleidete Schränke mit entsprechendem
Funktionserhalt – mit Zertifikat – anbieten. Allerdings entscheiden immer die
individuellen Gegebenheiten, also auch
die endgültige Nutzung. So ist z. B. eine
Anlage eben nicht mehr den Regeln entsprechend betreibbar, wenn die innere
Wärmeentwicklung in diesem Schrank
zu hoch wird. Dese Kriterien sollten Sie
immer sehr genau prüfen.
T. Flügel
Migrationsschäden an NYM-Leitungsanlagen
und deren Beseitigung
FRAGESTELLUNG
In einer Kundenanlage stellten wir an
den ca. 25 m bis 30 m langen Steigleitungen des Typs NYM-J 5x16 erstmals
im Zeitraum 1997/1998 Weichmacheraustritte fest. Die Weichmacher beschädigten die Zählertafeln zum Teil erheblich, d. h. die Zähler rissen an der oberen Befestigung ab. Ein Elektroinstallateur benutzte zur Reparatur der
NYM-Leitungen Schrumpfkappen. Diede 11/2003
se haben eine 4-Finger-Form. Einer dieser Finger wurde durch die grün-gelbe
und die blaue Ader besetzt.
Nach den Angaben des Elektroinstallateurs installierte er die Schrumpfkappen folgendermaßen:
• Säuberung des Leitungsmantels und
der Adern mit Entfetter
• Aufstecken der Schrumpfkappen
• zusätzliche Anbringung von Kleber
zwischen der grün-gelben und blauen
Ader
• Schrumpfung der Schrumpfkappe, bis
Kleber austrat.
Der Weichmacher tritt nach wie aus, vor
allem an dem mit 2 Adern belegten Finger der Schrumpfkappe.
Folgende Lösungsvariante zur Beseitigung der Schäden und zur Vermeidung
von zukünftigen Schäden dikutieren wir
derzeit:
Die Leitungen, an denen Schrumpfkappen installiert sind, werden abgefangen und in neu zu installierenden
17
Praxisprobleme
Zwischenklemmverteilern aus Stahlblech aufgelegt. Anschließend werden
neue Leitungen gleichen Typs als Verbindung vom Zwischenverteiler zum
jeweiligen Zählerplatz verlegt. Der
Zwischenverteiler besitzt eine untere
Auffangwanne, die die evtl. noch nachtropfende Weichmacherflüssigkeit aufnimmt.
Folgende Fragen hierzu:
1) Welche
Gewährleistungspflicht
besteht seitens des Kabelherstellers
gegenüber dem Installateur bzw. dem
Bauherren?
2) Wer übernimmt die Kosten zur Beseitigung der Schäden und zur zukünftigen Vermeidung von weiteren Schäden?
3) Muss der Kabelhersteller nach den
jetzt notwendigen Arbeiten wieder erneut eine Gewährleistung übernehmen?
4) Welche Maßnahmen sind geeignet,
um die Beschädigungen durch die
Weichmacheraustritte dauerhaft zu vermeiden?
5) Welche Sachverständigenorganisation kann einem vor Ort behilflich sein,
z. B. ein den Kabelherstellern übergeordnetes Kontrollorgan?
D. B., Sachsen
ANTWORT
Das in der Anfrage geschilderte Problem
ist seit Jahren bekannt und tritt von Zeit
zu Zeit immer wieder auf. So gab es
auch schon zwei Veröffentlichungen
zu diesem Thema in »de« und zwar in
»de« 7/93, S. 511 ff., und »de« 1-2/99,
S. 13 ff.
Vom Grundsatz her gilt, dass es sich
hierbei um einen Fehler bei der Herstellung der Isoliermischung durch den Hersteller handelt. Der Anfragende sollte
sich daher mit dem Hersteller der Mantelleitung in Verbindung setzen. Der
Hersteller ist für sein Produkt verantwortlich und muss entsprechende Abhilfemaßnahmen ergreifen bzw. vorgeben.
Den Hersteller können Sie beim Lieferanten erfragen oder ggf. anhand eines
Aufdrucks auf der Mantelleitung bzw.
über den Kennfaden (der sich im Kabel
befindet) ermitteln.
Zu Frage 1
Das ist Sache des Kabel-/Leitungsherstellers. Er muss für sein Produkt haften.
Zu Frage 2
Der Hersteller kann sicher nicht für
Schäden haften, die durch Aufbringen
18
des Schrumpfschlauches entstehen. Jedoch muss er für die Schäden haften, die
durch fortgesetztes Austreten der Weichmacher entstehen. Das gilt auch für
Schäden die auftreten, nachdem die vom
Hersteller vorgeschlagenen Abhilfemaßnahmen nicht greifen.
Zu den Fragen 3 bis 5
Eine Antwort kann und muss für diese
Punkte der Hersteller geben. Maßnahmen, wie in der Anfrage beschrieben, wenden aber viele Firmen üblicherweise an.
Am sinnvollsten wäre sicher, das
Kabel bzw. die Leitung auszuwechseln
oder vor dem Verteiler einen Zwi-
schenklemmkasten aus Metall zu setzen
sowie zum Zähler in diesem Falle eine
neues Kabel bzw. eine neue Leitung zu
verlegen.
Da die Sachlage klar ist, bedarf es
keines Sachverständigen. Sicher wäre es
möglich, einen TÜV- oder anderen Sachverständigen einzuschalten. Dies ist jedoch nur sinnvoll, wenn der Hersteller
versucht sich »herauszuwinden«.
Eine zusätzliche Möglichkeit bestünde noch darin, den Kabel-/Leitungsbereich des ZVEI in Köln anzusprechen.
Dies ist eine unterstützende Stelle, wobei
der ZVEI allenfalls bei deutschen Herstellern behilflich sein kann.
W. Hörmann
Zwei Normen zum Prüfen
DIN VDE 0701, DIN VDE 0105, DIN VDE 0702
FRAGESTELLUNG
Wir prüfen sowohl nach DIN VDE
0701 als auch nach DIN VDE 0702.
Warum sind die Vorgaben unterschiedlich und warum gibt es für die aus meiner Sicht gleiche Sicherheitsprüfung
überhaupt zwei Normen?
N. N., Berlin
ANTWORT
DIN VDE 0701 Teil 1 wurde 1981 veröffentlicht und ist Ausgangspunkt der
Vorgaben für das Prüfen bereits im Einsatz befindlicher und dann instandgesetzter elekrischer Geräte. In weiteren
Teilen der Norm wurden in den 80er
und 90er Jahren Prüfvorgaben für spezielle Gerätearten festgelegt.
Vereinheitlichung angestrebt
Seitdem dann die Vorgaben für die
Wiederholungsprüfung ortsveränderlicher elektrische Geräte aus DIN VDE
0105 »Betrieb elektrischer Anlagen«
ausgegliedert und in DIN VDE 0702 zusammengefasst wurden, gibt es seit 1995
zwei Normen mit praktisch gleicher sicherheitstechnischer Zielstellung. Sie zu
vereinheitlichen erschien infolge des
unterschiedlichen Geltungsbereichs damals nicht möglich.
Nun mehr bemüht sich das zuständige DKE-Komitee 211 darum, zunächst
alle Teile von DIN VDE 0701 zusammenzufassen. Dann wird es sich
auch um das Vereinheitlichen von DIN
VDE 0701 und DIN VDE 0702 kümmern. Mit der in naher Zukunft zu erwartenden Neufassung von DIN VDE
0702 wird dann voraussichtlich bereits
eine völlige Übereinstimmung mit den
Messverfahren und deren Kennwerten von DIN VDE 0701 Teil 1 erreicht
werden.
Auschließliche Prüfung nach DIN
VDE 0701 vertretbar
Es ist aber durchaus schon jetzt vertretbar, dass Sie auch die Wiederholungsprüfung aller Arten elektrischer Geräte
nach DIN VDE 0701 Teil 1 vornehmen
und somit Ihren Arbeitsablauf vereinfachen. Egal ob Wiederholungsprüfung
oder Prüfung nach einer Instandsetzung,
ob es sich um ein steckbares oder fest
anzuschließendes elektrisches Gerät
handelt, es geht immer um den Nachweis, dass die Sicherheit für den Anwender und die Umgebung des Geräts gewährleistet ist.
Wenn für spezielle Anwendungsfälle
– z. B. Schweißgeräte – zusätzliche Prüfgänge zum Nachweis der Sicherheit erforderlich werden, müssen diese dann
natürlich auch bei der Prüfung nach der
Instandsetzung ebenso erfolgen wie bei
der Wiederholungsprüfung.
K. Bödeker
de 11/2003
Praxisprobleme
Hauptschalter in gewerblichen Anlagen
BGV A2, DIN VDE 0100 Teil 460, DIN VDE 0113, BGV C2
FRAGESTELLUNG
Gewerbliche Elektro- und Klimaanlagen
müssen einen Hauptschalter am Betriebsmittel zur Freischaltung und zur
gefahrlosen Wartung haben.
Könnten Sie mir hierzu die Textquelle benennen, aus der hervor geht, dass
das Vorhandensein eines Hauptschalter
zwingend notwendig ist
T. K., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Spannungsfreischaltung von
Anlagen
Gemäß der Unfallverhütungsvorschrift
BGV A2 müssen elektrische Anlagen und
Betriebsmittel so beschaffen sein, dass
bei Arbeiten und Handhabungen, bei denen aus zwingenden Gründen der Schutz
gegen direktes Berühren aufgehoben
oder unwirksam gemacht werden muss,
der spannungsfreie Zustand der aktiven
Teile hergestellt und sichergestellt wer-
den kann. Dabei muss die Durchführung
der Maßnahmen ohne Gefährdung, z.B.
durch Körperdurchströmung oder Lichtbogenbildung, möglich sein.
Diese Forderung ist laut BGV A2 erfüllt, wenn die Anlage oder Abschnitte
der Anlage freigeschaltet werden können und dabei die Sicherheitsregeln eingehalten werden. Zum Sichern gegen
Wiedereinschalten können u. a. ein- oder
mehrfach verschließbare Schalter, Schalterabdeckungen, Steckkappen für Schalter, aber auch Blindeinsätze für Schraubsicherungen verwendet werden. Ein
Hauptschalter eignet sich also auch für
diesen Zweck.
Maßnahmen gegen unbeabsichtigtes Wiedereinschalten
In den VDE-Bestimmungen findet man
in DIN VDE 0100 Teil 460 (08/2002)
»Trennen und Schalten« die Aussage,
dass Maßnahmen zum Ausschalten vorgesehen werden müssen, wenn die mechanische Wartung ein Verletzungsrisiko
einschließt. Es sind geeignete Einrichtungen und Maßnahmen vorzusehen,
die ein unbeabsichtigtes Wiedereinschalten elektrisch versorgter Betriebsmittel
während der mechanischen Wartung
verhindern. Es sei denn, dass die Einrichtung zum Ausschalten dauernd von
Person kontrolliert wird, die diese Wartung durchführen. DIN VDE 0113 Teil
1 (10/1998) »Elektrische Ausrüstung
von Maschinen« fordert Netz-Trenneinrichtungen. Beide Normen lassen u. a.
den Einsatz von Hauptschaltern nach
DIN VDE 0660 zu.
Grundsätzlich sind Einrichtungen
zum Freischalten von Anlagen und Anlagenteilen erforderlich. Die Freischaltung kann über einen Hauptschalter
erfolgen. Eine zwingende Forderung
nach einem Hauptschalter gibt es
nur für besondere Anlagen (z. B. in BGV
C2 »Schausteller- und Zirkusunternehmen«). Eine generelle zwingende Forderung für alle gewerblichen Anlagen gibt
es nicht.
R. Soboll
Schutz gegen thermische Einflüsse an einer
Abtaueinrichtung
Normen der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100), DIN VDE 0100-420 (VDE 0100 Teil 420, DIN EN
60335 (VDE 0700), DIN EN 61558-1 (VDE 0570 Teil 1)
FRAGESTELLUNG
Abtauheizungen werden von 0,5 kW/
230 V bis 40 kW/400 V eingesetzt.
Während der Abtauphase schalten sich
die Ventilatoren per Uhr oder Elektronik aus. Die Abtauheizungen schalten
nach Ablauf der Abtauzeit (ca. 20 min)
bzw. Erreichen der Begrenzungstemperatur (ca. 15 °C) ab. Bei Fehlern in der
Anlage können die Heizstäbe aufheizen
bis sie glühen. Früher waren Abtauheizungen in Kühlräumen durch zwei einzelne Bauteile geschützt: Abtauuhr (zeitliche Begrenzung der Abtauung) oder
Abtausicherheitsbegrenzer (thermische
Begrenzung der Abtauung). Beide Einrichtungen schalten das Schütz der Heide 11/2003
zung getrennt ab. Durch Einführung
von elektronischen Kühlstellenreglern
verzichten Planer und Betreiber auf diese Bauteile, da die Zeitfunktion in der
elektronischen Steuerung eingestellt
werden kann. Ebenso kann man die Abtauendtemperatur jetzt in der elektronischen Steuerung einstellen. Die Temperaturen werden über PTC- bzw.
NTC-Fühler gemessen. Ein Kleinrelais
schalten das Schütz der Heizung im Bedarfsfall ab.
Muss man trotz Elektronik noch einen herkömmlichen Abtausicherheitsbegrenzer (Thermostat) zum Schutz der
Heizung bzw. der Anlage bzw. des Kühlguts einbauen?
R. D., Bayern
ANTWORT
Die Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) sind für die Errichtung elektrischer Anlagen bestimmt und haben
nur insoweit Einfluss auf Gerätenormen,
als in der Errichtungsnorm Vorgaben für
die Auswahl elektrischer Betriebsmittel –
die in der elektrischen Anlage eingesetzt
werden dürfen – enthalten sind.
Die in der Anfrage erwähnte DIN
VDE 0100-420 (VDE 0100 Teil 420)
beschreibt nur allgemein, dass durch
eine zu hohe Erwärmung keine Brandgefahr entstehen darf, jedoch nicht wie das
zu realisieren ist. Dies regeln Geräteund Betriebsmittelnormen. Entsprechende Hinweise sind auch in den beiden
19
Praxisprobleme
Zitaten aus DIN 60335 (VDE 0700)
enthalten.
Letztlich ist es Sache des Betriebsmittelherstellers, wie er diese Anforderungen umsetzt.
Hinweis: Durch die im Sinne der
Niederspannungsrichtlinie notwendige
CE-Kennzeichnung wird zum Ausdruck
gebracht, dass das Betriebsmittel nach
europäischen Normen hergestellt wurde. Sollte eine solche Kennzeichnung
fehlen, darf das Betriebsmittel nicht verwendet werden.
Ausgenommen hiervon sind GebläseHeizsysteme und Heißwasser- oder
Dampferzeuger für die eine zweite unabhängige Temperaturbegrenzung gefordert ist, wenn die Geräte nicht als Ganzes ihren Geräte-/Betriebsmittelnormen
entsprechen.
Fazit
Geräte mit elektronischen
Stromkreisen
PE-Querschnittsberechnung
und NH-Sicherungswechsel
Für die in der Anfrage angeführte Abtauheizung gibt es keinen expliziten Teil
aus den Normen der Reihe DIN EN
60335 (VDE 0700), sodass der allgemeine Teil 1 für solche Betriebsmittel angewendet werden darf, vermutlich sogar
dafür angewendet werden muss.
Entsprechend des Teil 1 von DIN EN
60335 (VDE 0700):2001-08 ist u. a. Folgendes festgelegt:
• Geräte müssen so gebaut sein, dass einer Brandgefahr und mechanischen
Schäden, welche die Sicherheit oder den
Schutz gegen elektrischen Schlag beeinträchtigen so weit vorgebeugt wird, wie
dies durchführbar ist. Gemeint ist hiermit eine unsachgemäße oder sorglosen
Handhabung seitens der Betreiber.
• Elektronische Stromkreise müssen so
gebaut und verwendet werden, dass ein
Fehler das Gerät nicht unsicher macht –
also im Hinblick auf elektrischen Schlag,
Brandgefahr, mechanische Gefährdung
oder gefährliche Fehlfunktion.
Anmerkung: Die Bezeichnung »Elektronischer Stromkreis« ist sicher nicht
ganz schlüssig. Hiermit ist letztlich gemeint, dass es sich um einen Stromkreis
mit mindestens einem elektronischen
Bauelement handelt. Diese Begriffsbestimmung stammt aus DIN EN 61558-1
(VDE 0570 Teil 1)« Sicherheit von
Transformatoren, Netzgeräten und der
gleichen).
Geräte mit Heizelementen müssen sie
also entsprechend prüfen. Genauso, wie
Geräte mit einer Regel- oder Steuereinrichtung zur Begrenzung der Temperatur
sowie mit elektronischen Stromkreisen.
20
Wenn also die Abtauheizung nach den
Normen der Reihe DIN EN 60335
(VDE 0700) hergestellt wurde – was aus
den technischen Unterlagen bzw. der Geräteaufschrift erkennbar sein muss –
kann davon ausgegangen werden, dass
das Gerät diesen Anforderungen der
Normen entspricht und keine Brandgefahr besteht.
Entspricht die Abtauheizung nicht
den Normen der Reihe DIN EN 60335
(VDE 0700) oder einer anderen eventuell noch relevanten Betriebsmittelnorm, so könnte der Abschnitt 6.1 von
DIN VDE 0100-420 (VDE 0100):199111 relevant sein. Diese Norm fordert für
Gebläse-Heizsysteme – die Abtauheizung mit ihren Ventilatoren könnte als
solche bezeichnet werden – zwei voneinander unabhängige Temperatur begrenzende Einrichtungen. Die sind z. B. Temperaturregler und unabhängige Sicherheitstemperaturbegrenzer gegen Überschreitung der zulässigen Temperaturen
gefordert. Letzteres bedeutet, dass eine
solche Einrichtung bei der Errichtung
vorgesehen werden muss.
Der Schutz des Kühlgutes ist dabei
allerdings nicht berücksichtigt, da ja
auch bei Spannungsausfall das Kühlgut
nicht geschützt ist. Hierzu müssen zusätzliche Maßnahmen zwischen Errichter und Betreiber vereinbart werden.
W. Hörmann
DIN VDE 0100 Teil 540, CENELEC
FRAGESTELLUNG
Laut DIN VDE 0100 Teil 540 kann der
Querschnitt von Schutzleitern laut der
Formel in Abschnitt 5.1.1. berechnet
werden. Hierzu setzt man den I2t-Wert
in die Formel ein.
Ist bei der Planung im TN-S- oder
TT-System, wenn Fehlerstromschalter in
sämtlichen Endstromkreisen eingesetzt
werden – abgesehen von den Zuleitungen zu etwaigen Unterverteilern – der
Nennfehlerstrom, z.B. 30 mA, in die Berechnung einzusetzen?
Auf Grund der geringen Belastung
des Schutzleiters wäre in der Regel
die Verlegung des Mindestquerschnittes
ausreichend. Kann dadurch auch der
Querschnitt der Hauptpotentialausgleichsleitung (halber Schutzleiterquerschnitt) entsprechend reduziert werden?
Eine weitere Frage zum Auswechseln
von NH Sicherungen:
Beim Auswechseln von unter Spannung stehender NH-Sicherungen ohne
Berührungsschutz durch Elektrofachkräfte ist als Schutzausrüstung ein Aufsteckgriff mit Stulpe und ein Gesichtsschutzschild erforderlich.
Ist zusätzlich isolierende Schutzkleidung erforderlich oder z. B. normale Arbeitskleidung mit 35 % Baumwollanteil?
J. B., Bayern
ANTWORT
Ermittlung des Schutzleiterquerschnitt
Grundsätzlich kann der Querschnitt der
Hauptpotentialausgleichsleitung immer
nach dem Hauptschutzleiter der Anlage
bemessen werden. Der Mindestquerschnitt für die Hauptpotentialausgleichsleiter beträgt dabei 6 mm2 Cu.
Auch beim Einsatz von Fehlerstromschutzeinrichtungen, darf weder im TNnoch im TT-System mit dem Bemessungsfehlerstrom gerechnet werden. Im
Fehlerfall wird der Strom durch die
Schleifenimpedanz (TN-System) der Anlage, bzw. dem Erderwiderstand (im TTSystem) begrenzt.
Bei der Berechnung ist der Querschnitt im TN-System nach dem möglichen Kurzschlussstrom und der Abschaltzeit der vorgeschalteten Überstromschutzeinrichtung zu bemessen.
Lediglich im TT-System könnten sich
auf Grund des »hohen« Erdungswiderstandes so kleine Schutzleiterquerschnitte ergeben, dass der Mindestquerschnitt
nur durch die geforderte mechanische
Festigkeit (Mindestquerschnitt) bestimmt wird. Im TT-System sind in der
Praxis Fehlerströme von einigen 10 bis
zu 200 A zu erwarten. Trotzdem sollte
der Schutzleiter in der Praxis immer gede 11/2003
Praxisprobleme
Arbeitsbekleidung
Prüfklasse
nach
CENELEC
Klasse 1
Klasse 2
Baumwolle oder
Mischgewebe, flammhemmend einlagig
300 g/m2
550 g/m2
Baumwolle oder
Mischgewebe, flammhemmend zweilagig
2 x 230 g/m2
2 x 320 g/m2
Aramid
230 g/m2
350 ... 400 g/m2
Prüfklassen für verschiedene Gewebearten
nügend groß, nach den Tabellenwerten
in DIN VDE 0100 Teil 540, ausgewählt
werden. Bei einem Fehler im TT-System
(PE- und N-Leiterverbindung vor der
RCD) könnten die Schutzleiter im Falle
eines Körperschlusses überlastet werden, da jetzt Ströme zum Fließen kommen, die nur vom Innenwiderstand des
Netzes begrenzt werden.
Richtiges Wechseln von
NH-Sicherungen
Bei dem Auswechseln von NH-Sicherungen sind die dafür vorgesehene Schutzausrüstung zu verwenden. Dazu gehören
der Helm mit Gesichtsschutz, der NHSicherungsgriff mit Stulpe und für die
Standortisolation eine geprüfte Gummi-
matte. Es ist keine zusätzliche Schutzkleidung erforderlich, wenn der Monteur eine für den Arbeitsplatz angemessene Arbeitskleidung trägt. Für Arbeitsplätze mit einer erhöhten Gefährdung
durch Lichtbögen sollten Arbeitskleidungen entsprechend der Klasse 1 oder
2 der CENELEC-Methode verwendet
werden (Tabelle).
Ein vollständiger Bericht zu diesem
Thema ist in der Zeitschrift der Berufsgenossenschaft der Feinmechanik und
Elektronik (BGFE) »Die Brücke«, Ausgabe 2/2001, erschienen. Diese Ausgabe
können Sie sich unter
http://www.bgfe.de/pages/service.htm
als PDF-Datei herunterladen.
R. Soboll
Fragen zum Ex-Schutz in Öllagerräumen
und -containern
Vbf, Gefahrstoffverordnung, TRbF 20
FRAGESTELLUNG
Ist ein Heizöllagerraum für ein Wohnhaus (Tankvolumen bis 20000 l) eine explosionsgefährdete Betriebsstätte?
Weiterhin muss ich einen Lagercontainer für Motorenöl und Schmierstoffe
beleuchten. Der Container ist aus verzinktem Stahlblech gebaut und entspricht der Anforderung – Al – für Benzinlagerung. Der Container wird ca.
1,5 m von einer Dieselzapfsäule entfernt
aufgestellt.
Müssen alle Betriebsmittel Ex-geschützt ausgeführt werden?
Darf hier eine Steckdose montiert
werden?
F. B., Hessen
ANTWORT
Heizöllagerraum keine Ex-Zone
Leichtes Heizöl ist nach der Klassifikation der Verordnung für brennbare Flüssigkeiten für die Lagerung,
Abfüllung und Beförderung zu Lande«,
kurz: Vbf, eine AIII-Flüssigkeit. Mit
Erscheinen der Betriebssicherheitsverordnung am 27.09.2002 ist die VbF entfallen und mit ihr auch die Gefahrklassen der Vbf. Jetzt gilt für brennbare
Flüssigkeiten nur noch die Einstufung
de 11/2003
der Gefahrstoffverordnung. Diese berücksichtigt leichtes Heizöl mit Flammpunkten über 55 nicht mehr. Es bildet
bei unseren üblichen Umgebungstemperaturen keine explosionsfähige Atmosphäre.
Anforderungen an Heizöllagerräume
sind in der Technischen Regel für brennbare Flüssigkeiten (TRbF 20 – Läger) zu
finden, die bis zur Herausgabe neuer
Technischer Regeln weiterhin Bestand
hat. Heizöllägerräume sind demzufolge
keine explosionsgefährdete Betriebsstätten.
Einordnung der Räumlichkeit
Für die Installation und Montage gilt die
TRbF 20. Zunächst ist zu fragen, welche
Stoffe eingelagert werden sollen. Sind
dies nur Stoffe der Gefahrenklasse AIII,
so entfällt ein explosionsgefährdeter
Bereich.
Ist dies aber nicht sichergestellt oder
sicherzustellen, so kann von einer Zusammenlagerung von AIII Flüssigkeiten
mit AI oder AII oder B Flüssigkeiten ausgegangen werden und es sind die Bedingungen für die Lagerung von AI Flüssigkeiten einzuhalten. Dies könnte z. B.
auch dann der Fall sein, wenn auch Altöle unbekannter Zusammensetzung gelagert werden sollen.
Im Weiteren ist zu klären, ob eine
passive oder aktiver Lagerung vorliegt.
Die TRbF definiert: »Passive Lagerung
ist das Aufbewahren brennbarer Flüssigkeiten in gefahrgutrechtlich zulässigen
Transportbehältern, die dicht verschlossen sind und die während des Aufbewahrens im Lager weder befüllt noch
entleert noch zu sonstigen Zwecken geöffnet werden.
Aktive Lagerung ist das Aufbewahren brennbarer Flüssigkeiten in Tankcontainern oder ortsbeweglichen Gefäßen, die am Ort ihrer Lagerung ortsfest
als Entnahme- oder Sammelbehälter benutzt oder zu sonstigen Zwecken geöffnet werden.«
Frage der Containerbelüftung
Für die Festlegung der Explosionszone und damit für die Beantwortung der
Frage nach der Installation von explosionsgeschützten Geräten ist die Lüftung
im Container und seine Größe bezogen
auf die Lagerkapazität von entscheidender Bedeutung. Die TRbF 20, Abschnitt
8.3.2 sagt dazu:
»(1) Lagerräume mit einem 5fachen
Luftwechsel … sind Zone 2.
(2) Lagerräume zur ausschließlich passiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten
in gefahrgutrechtlich zulässigen Trans-
21
Praxisprobleme
portbehältern mit einem Rauminhalt bis
1000 l, in denen
a) reine Flüssigkeiten, die einen Flammpunkt über 35 °C haben, oder
b) Gemische, die einen Flammpunkt
über 45 °C haben,
gelagert werden, sind … kein explosionsgefährdeter Bereich, sofern die
Flüssigkeiten bei der Lagerung nicht auf
Temperaturen über 30 °C erwärmt werden können. Abweichend … ist hinsichtlich des Explosionsschutzes keine Lüftung des Lagerraums erforderlich.
(3) Lagerräume zur ausschließlich passiven Lagerung brennbarer Flüssigkeiten
in gefahrgutrechtlich zulässigen Transportbehältern mit einem Rauminhalt bis
1000 l sind
• bei einem Rauminhalt bis 100 m3 und
einem mindestens 0,4fachen Luftwechsel pro Stunde raumhoch Zone 2, oder
• bei einem Rauminhalt über 100 m3
und einem mindestens 0,4fachen Luftwechsel pro Stunde bis 1,5 m Höhe Zone 2, oder
• … kein explosionsgefährdeter Bereich,
wenn im Lagerraum eine fest installierte
Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall
unverzüglich die Erhöhung der Lüftung
auf mindestens 2fachen Luftwechsel bewirkt, oder
• bei einem Rauminhalt über 100 m3
und einem mindestens 2fachen Luftwechsel pro Stunde … kein explosionsgefährdeter Bereich.
Weiterhin müssen in Lagerräumen …
bis zu einer Höhe von 0,5 m über Erdgleiche alle fest installierten Betriebsmittel der Gerätekategorie 3 entsprechen …
Abweichend … sind bei der Lagerung
zündempfindlicher Stoffe der Temperaturklasse T5 oder T6 sowie Diethylether
diese Lagerräume bis 1,5 m Höhe Zone
2…
(4) Abweichend … darf auf den Einsatz
von Betriebsmitteln der Kategorie 3 verzichtet werden, wenn nach Ansprechen
einer fest installierten Gaswarneinrichtung im Gefahrenfall unverzüglich alle
nicht geeigneten Betriebsmittel stillgesetzt und alle Zündquellen unwirksam
gemacht werden. Unabhängig von Satz
1 müssen bis zu einer Höhe von 0,5 m
über Erdgleiche alle fest installierten Be-
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Praxisprobleme –
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triebsmittel der Gerätekategorie 3 entsprechen. Bezüglich der Gaswarneinrichtung wird auf Nummer 5.4.2 Absatz
12 verwiesen.
(5) Abweichend … sind Lagerräume
kein explosionsgefährdeter Bereich,
wenn die Behälter so eingelagert werden, dass
• die mögliche Prüffallhöhe der Behälter
nicht überschritten und
• eine Beschädigung der Behälter durch
das einlagernde Flurförderzeug (z. B.
Verwendung von Mitgänger-Flurförderzeugen, besondere Staplervorsätze
wie Fassgreifer) ausgeschlossen ist.
(6) In Nachbarräumen bzw. -bereichen,
die über Öffnungen mit explosionsgefährdeten Bereichen in Verbindung stehen oder gebracht werden können, sind
ggf. explosionsgefährdete Bereiche festzulegen.
(7) Wird in den Lagerräumen … auch
abgefüllt, so ist der Bereich, in dem abgefüllt wird, Zone 1. Dies gilt unabhängig von der Art der Abfüllung und der
abgefüllten Menge.«
Sie sehen, eine Entscheidung kann
nur bei Kenntnis aller Randbedingungen
getroffen werden. Sollte z. B. eine Zusammenlagerung vorliegen und keine
passive Lagerung in gefahrgutrechlichen
zulässigen Transportbehältern vorliegen, so müsste ein 5facher Luftwechsel
garantiert sein. In diesem Fall wäre der
ganze Raum Zone 2. Ist der Luftwechsel
kleiner liegt Zone 1 vor. Im letzteren
müssten alle Betriebsmittel explosionsgeschützt für Zone 1 ausgeführt sein, die
Betriebsmittel müssten der Kategorie II
2 G entsprechen. Für Zone 2 müssten
die Geräte der Kategorie II 3 G entsprechen. Bis zum 30.06.2003 dürfen noch
Geräte nach der alten nicht mehr gültigen ElexV installiert werden.
Die Aufstellung des Containers in einer Entfernung von 1,5 m von der Dieselsäule ist in diesem Zusammenhang
nicht relevant.
K. Wettingfeld
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Tel.: (0 30) 46 78 29-14, Fax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen
sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.
22
de 11/2003
Gebäudetechnik
Neuheiten im Bereich Messtechnik
Andreas Stöcklhuber
In einer kurzen Nachlese zur Hannover Messe stellen wir einige Produktneuheiten aus dem Bereich der Messtechnik vor.
G
eräte der Messtechnik kommen
in vielen Bereichen der täglichen
Praxis zum Einsatz – vom
E-Check über Wiederholungsprüfungen
bis zu stationären Messeinrichtungen
der Gebäude- und Automatisierungstechnik. Nachfolgend einige Neuheiten:
Handlicher Installationstester
Mit dem »Unitest Telaris 0100 plus«
präsentiert Beha, Glottertal, ein kompaktes Prüfgerät zum Überprüfen von
elektrischen Anlagen. Das Gerät ermöglicht alle wichtigen Messungen für die
Bestimmungen gemäß DIN VDE 0100.
Zusätzlich zu den Grundmessungen ist
auch eine weitere Schleifenwiderstandsmessung in Stromkreisen mit FI-Schutzschaltern möglich.
Der Telaris 0100 plus bietet auch die
in den VDE-Bestimmungen nicht geforderte, aber in der Praxis zur Beurteilung
sehr sinnvolle Messung des Netzinnenwiderstandes. Für die Isolationsmessung
stehen drei Prüfspannungen 100 V,
250 V und 500 V zur Verfügung. Die
Bedienung mit dem Drehschalter zum
Einstellen der Messfunktion ist übersichtlich gegliedert. Eine UmhängetaDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen
der erwähnten Hersteller
24
sche erleichtert die Handhabung in der
Praxis.
Der Telaris 0100 plus hat eine IR/RS232-Schnittstelle, über die man die
zwischengespeicherten Daten in eine
praktische und übersichtliche WindowsSoftware einspielen kann. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, die gespeicherten Daten direkt auf einem seriellen
Drucker auszudrucken. Das Prüfgerät
hat eine große, übersichtliche Anzeige
zum guten Ablesen der Messwerte.
Fax (0 76 84) 80 09-4 10
www.beha.com
Gemessen wird in den Widerstandsmessbereichen nur dann, wenn die Taste
MΩ oder Ω gedrückt wird. Dies garantiert eine lange Lebensdauer der Batterien. Die Spannungsmessung ohne Batterien ist möglich.
Fax (09 11) 86 02-7 77
www.gmc-instruments.com
Selektiver RF-Empfänger
Um die tatsächliche Reichweite eines
Senders in einem gegebenen Gelände
festzustellen, muss man die Umgebung
Analoges Isolations- und
Widerstandsmessgerät
Mit dem »Metriso 5023« bringt Gossen
Metrawatt, Nürnberg, ein neues Isolations- und Widerstandsmessgerät mit
Spannungsmessbereich auf den Markt.
Das Gerät eignet sich zum Messen des
Isolationswiderstandes von spannungsfreien Geräten und Anlagen mit Nennspannungen bis 500 V. Die Niederohmmessung 0...4 Ω wird gemäß DIN VDE
0413 Teil 4 durchgeführt.
Das Metriso hat außerdem einen
500-V-Messbereich für Gleich- und
Wechselspannungen. Damit kann man
besonders vorteilhaft Messobjekte auf
Spannungsfreiheit überprüfen und kapazitive Prüflinge entladen.
des Senders mit einem Funkmesswagen
abfahren. Der Messempfänger C.A 47
von Chauvin Arnoux, Kehl, in Verbindung mit einem GPS- und einem Wegmesssystem vereinfacht diese Aufgabe.
Der C.A 47 kann jede über seine Antenne empfangene Feldstärke im Frequenzband von 25 MHz bis 2,5 GHz in
einem sehr breiten Empfindlichkeitsbereich von – 130 dBm bis – 10 dBm erfassen und anzeigen.
Von seinem Messprinzip her spricht
der selektive Empfänger nur auf die eingestellte Frequenz an, ohne sich von benachbarten Frequenzen stören zu lassen.
Die gewünschte Selektivität lässt sich
dafür über den gesamten Frequenzbereich in fünf Schritten zwischen 1 kHz
und 1 MHz einstellen. Der Messtakt ist
ebenfalls wählbar zwischen 0,1 und 165
Messungen pro s, ebenso die Feldstärkeanzeige als Spitzenwert, als Quasi-Spitzenwert oder als Mittelwert.
Der selektive Messempfänger C.A 47
verfügt über einen Konfigurationsspeicher für bis zu fünf Geräteeinstellungen
und einen Datenspeicher für maximal
96 000 Messwerte. Über die RS-232Schnittstelle kann der Benutzer das Gede 11/2003
Gebäudetechnik
rät konfigurieren oder die Messwerte auslesen. Eine
optional erhältliche Software ermöglicht die Archivierung, Verarbeitung und Ausgabe der Messwerte auf
dem PC.
Mit der Feldstärken-Kartographie kann man z. B.
als Service für Funknetzbetreiber einfach und zuverlässig Senderreichweiten-Diagramme erstellen, um
den Bedeckungsgrad der Funkzellen optimal zu gestalten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Computersimulationen von Senderreichweiten stets durch tatsächliche
Feldstärkemessungen vor Ort ergänzt werden müssen,
weil sich Geländegegebenheiten oder bauliche Veränderungen nie vollständig vorhersagen lassen.
Fax (0 78 51) 99 26-60
www.chauvin-arnoux.de
Netzanalyse und VDE-0100-Prüfung
Das Messgerät GSC-53 von Amprobe, Mönchengladbach, vereint die beiden Funktionen 3-phasiger Netzanalysator und VDE-0100-Multifunktionsprüfgerät
in einem Gehäuse. Es misst folgende Größen:
• Isolationswiderstand
• Schleifen- und Netzimpedanz, Anzeige des Kurzschlussstroms Ik
• Niederohmmessung mit > 200 mA DC
• FI-Prüfung: Auslösezeit, Auslösestrom, Berührungsspannung Ub
• Erdwiderstand und spezifischer Erdwiderstand
• Drehfeldrichtung
Im Rahmen der Netzanalyse erfasst das GSC-53
zudem Strom, Spannung, Scheinleistung, Blindleistung, Wirkleistung, cos ϕ, Energieverbrauch, Oberschwingungen sowie Spannungsanomalien, -einbrüche und -spitzen. Zudem kann man über drei Analogeingänge Stromzangen oder entsprechende Adapter
anschließen und auf diese Weise beliebige (nichtelektrische) Größen messen, z. B. Temperatur oder Lichtstärke. Bei den Analogeingängen lässt sich das Übersetzungsverhältnis frei wählen. Je nach verwendeter
Stromzange erweitert sich der Messbereich von 5 mA
auf 3 000 A.
Das Gerät hat einen 2 MByte großen Speicher. Die
gewählte Aufzeichnungsrate (5 s bis 60 min) und die
Anzahl der ausgewählten Kanäle (1 – 64 Signale sind
wählbar) estimmen die maximale Aufzeichnungsdauer. Bei einem Intervall von 10 s und fünf ausgewählten
Parametern beträgt die maximale Aufzeichnungsdauer
4 Tage und 8 h. Bei
einem Intervall von
1 min entsprechend
26 Tage. Im Messgerät lassen sich bis
zu 35 verschiedene
Aufzeichnungen
bzw.
Messungen
abspeichern. Das
Gerät wird mit umfangreichem Zubehör geliefert.
Fax (0 21 61)
5 99 06-16
www.amprobe.de
de 11/2003
Gebäudetechnik
Einfach zu montierende
Stromwandler
Bisher konnte man Stromwandler nur
mit großem Aufwand nachträglich platzieren.
Dies funktioniert nun ganz einfach –
einfach den Stromwandler aufklappen,
in der Anwendung befestigen und die
Messung starten. Die neuen Stromwandler AP und APR von LEM, Nürnberg, basieren auf der »Prime«-Technologie (Planare Rogowski-Messung). Im
Gegensatz zu herkömmlichen Stromwandlern besteht der Wandlerkopf bei
den LEM-Produkten aus zwei Teilen.
Dadurch wird die Genauigkeit nicht
mehr durch die Position des Primärleiters im Gerät sowie durch eventuelle
externe Magnetfelder beeinflusst, die
z. B. andere Leiter erzeugen. Da eine
Luftspule als Sensorelement zum Einsatzkommt, gibt es im Unterschied zu
Stromwandlern mit magnetischem Kern
keine magnetische Hysterese, Sättigung
oder Nichtlinearität.
Diese Wandler beinhalten ebenso die
Ermittlung des Strom-Effektivwertes. In
der AP-Baureihe basiert diese Berechnung des Effektivwerts auf dem »Mittelwertprinzip«. Die AP-Serie eignet sich
daher gut für rein sinusförmigen Strom
bei linearer Last und ohne Störungen am
gemessenen Signal. Bei der APR-Baureihe basiert die Effektivwert-Berechnung
auf einem mathematischen Algorithmus,
der »Echt-Effektivwert« genannt wird
und die tatsächliche Kurvenform über
die Zeit integriert. Die APR-Serie eignet
sich daher für komplexe Kurvenformen
bei nichtlinearen Belastungen oder für
den Betrieb in einer nicht störungsfreien
Umgebung (zum Beispiel nahe eines
Gleichrichters oder eines Antriebes).
Der teilbare Kern erleichtert die
Montage, gerade in der Nachrüstung bestehender Anlagen. Da man die Leitungen zum Anschluss an den Wandler
nicht erst abklemmen muss, kann der
Monteur zuerst alle Verkabelungsarbei-
26
ten durchführen und den Wandler erst
am Ende installieren. AP und APR gibt
es in zwölf unterschiedlichen Größen
von 10 A bis 400 A. Jedes Modell hat
drei wählbare Strommessbereiche.
Durch die Prime-Technologie ist der
Wandler unanfällig hinsichtlich Sättigungseffekten aufgrund von Überströmen, wobei die absolute Genauigkeit
von besser als 99 % über einen weiten
Eingangsbereich erhalten bleibt. Das
Fehlen eines Magnetkreises ermöglicht
eine Signalbandbreite von 10 Hz bis
6 kHz. Dies ist besonders nützlich für
Anwendungen bei Umrichtern oder bei
Vorschaltgeräten, bei denen die Frequenz oder das Rauschen eine wichtige
Rolle spielen.
Fax (0 61 52) 8 46 61
www.lem.com
Analyse von Leistungsschaltern
komplettem Zubehör und Softwarepaket geliefert.
Fax (0 60 81) 57 78-22
www.secucontrol.com
Energiezähler für
die Betriebsmesstechnik
Die Schalttafel- oder Hutschienenenergiezähler der Baureihe PM3xx bzw.
RM3xx von ZES Zimmer, Oberursel,
eignen sich zur Messung von Strom,
Spannung und Leistung in Unterverteilungen und damit für die genaue Abrechnung von kleinen Verbrauchseinheiten. Durch ihre Multfunktionalität sind
sie in der Lage, einzeln ausgeführte
Messgeräte für die oben genannten Größen, sowie Leistungsfaktor- oder Energieanzeigen zu ersetzen. Die Energiezähler messen nicht nur die Wirkleistung,
sondern können auch Schein- und Blindleistung erfassen.
Das Schalter-Analyse-System SA 10 von
Secucontrol, Neu-Anspach, ist ein speziell entwickeltes Prüfgerät zur Analyse
von Mittel- und Hochspannungs-Leistungsschaltern. Das Gerät verfügt über
18 Zeitmesskanäle und insgesamt sechs
analoge Kanäle. Es kann sowohl mit als
auch ohne PC/Notebook bedient werden. Zusammen mit dem Softwarepaket
BTS und einem Notebook kann man mit
dem SA 10 alle relevanten Schalter-Parameter messen, analysieren und auswerten.
Besonders hervorzuheben sind die integrierte statische Mikroohm-Messung
(200 A) und die integrierte dynamische
Widerstands-Messung. Das spart Gewicht und Kosten. An das SA 10 lassen
sich sowohl analoge als auch digitale
Wegaufnehmer anschließen. Geschützt
durch ein Metallgehäuse eignet sich das
Gerät gut für den rauen Feldeinsatz geeignet. Es wiegt nur 12 kg und wird mit
Sie eignen sich für ein- und dreiphasige Messung nahezu aller elektrischen
Größen, in verschiedenen Anschaltungsarten, mit einer Genauigkeit der Klasse
1. Durch lückenlose Messung nehmen
die Messgeräte auch nicht sinusförmige,
lückende und Signale aus Phasenanschnittsteuerungen auf und werten sie
mit der angegebenen Genauigkeit aus.
Für die einfache Konfiguration und
die Weiterverarbeitung der aufgenommenen Messwerte stehen die Schnittstellen RS232 oder RS485 zur Verfügung, die das schnelle Modbus-Protokoll unterstützen. Jedes Messgerät bietet
intern oder per Aufsteckmodul Analogund/oder Digitalausgänge zur Ansteuerung von Energiemanagementsystemen
oder anderen Steuereinheiten.
Fax (0 61 71) 5 20 86
www.zes.com
■
de 11/2003
Gebäudetechnik
Corinna Linke
Mit Hilfe von GSM lassen sich heute
viele verschiedene Datenfunklösungen realisieren. Eine pfiffige Applikation für ein Garagentor-Schließsystem war auf der Cebit 2003 erstmals
zu sehen.
E
rer SIM-Karte eines Funknetzbetreibers empfängt das
Signal. Das GSM-Modul
wertet die Clip-RufnummerIdentifikation während eines
ankommenden Anrufs aus
und nutzt diese als Legitimation, das Tor in der Tiefgarage zu betätigen. Vor dem eigentlichen Aufbau der Funkverbindung sorgt das System Bild 2: Die Cetec GmbH präsentierte ihr neues Schließfür eine Reject-Rufabwei- system auf der Cebit 2003
sung, so dass für die Ansteuerung des Garagentors keine VerbinDie Garagentoreinheit lässt sich auch
dungsgebühren entstehen.
in umgekehrter Richtung zur Übermittlung von Betriebsstörungen nutzen. So
kann das System eine Klartextmeldung
Geringe Betriebskosten
als SMS an den Verwalter oder Hausmeister absetzen, wenn z. B. das Tor
Damit fallen an Betriebskosten lediglich
klemmt oder Abgasalarm auftritt.
die Grundgebühren für den SIM-Kartenvertrag an. Gegenüber der Ausführung
mit Funksendern reduziert sich der loBreite Einsatzmöglichkeiten
in Fernsteuer-Handsender erhöht
den Komfort für die Nutzer einer
Tiefgarage, da sich das Garagentor
auf Knopfdruck öffnet. Weniger bequem
gestaltet sich dagegen die Verwaltung
der Sender. Gerade beim Wechsel von
Mietern oder Eigentümern macht die
Rückforderung der Geräte schon einmal
Probleme. Damit soll jetzt Schluss sein,
wenn es nach der Cetec GmbH geht. Der
GSM- und GPS-Spezialist
aus Oberhaching bei München präsentierte auf der
Cebit eine Neuentwicklung, mit der sich Garagentore per GSM-Handy
ansteuern lassen.
Das System besteht aus
dem Plug-and-Play-GSMModul GM29 von Sony Bild 1: Aufbau des Schließsystems zur Ansteuerung eines
Ericsson, einer eigenen Garagentors statt typischem RF-Transmitters
Software sowie einem beliebigen elektrischen Torantrieb (Bild 1).
gistische Aufwand erheblich, da der
Eine Mobilfunkantenne mit frei wählbaHausverwalter keine Geräte mehr einsammeln muss und die Zugangsberechtigung selber pflegen kann. Dazu gibt er
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
die GSM-Telefonnummern der BerechHamburg
tigten in ein kleines Administrationstool
ein. Ein Mieter kann sich mit mehreren
GLOSSAR
Nummern eintragen lassen, so dass die
Familienangehörigen das Garagentor
Clip: Calling line identification presentaauch mit dem eigenen Handy ansteuern
tion; Identifizierung des Anrufers vor der
können. Nach Abschluss der Datenpflege
Verbindungsaufnahme.
übermittelt der Hausverwalter die geänGPS: Global positioning system; weltumderten Zugangsberechtigungen per GSMspannendes Satellitensystem zur genauen
Ortung, Navigation und Zeitverteilung.
Datenverbindung an die GaragentoreinGSM: Global system mobile: Die GSMheit. Diese Verbindungsgebühren fallen
Technik gehört zu den Mobilfunksystemen
als Betriebskosten an, dürften sich jeder zweiten Generation (2G) und basiert
doch im Cent-Bereich bewegen.
auf einer digitalen Übertragung im ZeitDie Rufnummern lassen sich in zwei
multiplex mit acht Kanälen pro FunkträVarianten
speichern: Als Telefoneinträge
ger-Signal. Die Übertragungsrate beträgt
auf der SIM-Karte des Moduls oder für
200 kbit/s.
größere Wohnanlagen auf einem FlashSIM-Karte: Abkürzung für subscriber identity module. Die Karte ist eine scheckkarSpeicher des Bordcomputers. Die Cliptengroße Identifizierungskarte für den TeilIdentifikation stellt sicher, dass kein Unnehmer eines GSM-Mobilfunkdienstes.
befugter missbräuchlich die Programmierung ändern kann.
28
Das Unternehmen Cetec entwickelte das
Schließsystem auf Anregung des Herstellers Sommer Antriebs- und Funktechnik
GmbH aus Kirchheim/Teck. So enthielt
das Exponat auf der Cebit auch einen
Antrieb von Sommer, der dort allerdings
eine kleine Gartentür öffnete (Bild 2):
Ein Zugeständnis an die Platzverhältnisse auf der Messe Hannover.
Nach Aussage des Entwicklers kann
das Schließsystem jeden elektrischen Antrieb ansteuern und lässt sich auch für
Drehtore oder Schranken einsetzen. Die
Lösung eignet sich sowohl für die nachträgliche Installation an bestehenden
Garagentoren als auch zur industriellen
Einbindung in die Produktion von
kompletten Garagentoren, dann auf Basis des Mini-Moduls GM47 von Sony
Ericsson.
Mit einem Preis ab 259 € netto dürfte sich die Lösung auch für den Privatbereich eignen. Der Verkauf läuft über den
Vertriebspartner CEP AG mit einer Lieferzeit von drei bis vier Wochen. Die im
Lieferumfang enthaltene Antenne verfügt über ein 3 m langes Anschlusskabel.
Diese Länge kann bei Tiefgaragen unter
Umständen nicht reichen, um in einen
stabilen Funkbereich zu gelangen. In
solch einem Fall liefert Cetec optional eine andere Antenne mit längerem Kabel
bis maximal 6 m.
■
www.cepag.de
www.ce-t-ec.de
de 11/2003
Quelle: Cetec
Handy öffnet Tür und Tor
Gebäudetechnik
Sicherheit und Komfort
mit intelligenter Gebäudetechnik
EIB/KNX im privaten Hausbau
hier beschriebenen Hauses legte der
Bauherr großen Wert auf hohe Sicherheitsstandards sowie geringen
Energieverbrauch.
Auf
Grundlage
dieser Vorgaben schlug das mit den
Elektroinstallationsarbeiten
beauf-
tragte Unternehmen, die Firma Hennemann GmbH Elektrotechnik aus
Düsseldorf, eine Lösung auf Basis des
Installationsbus EIB/KNX vor.
N
ach Angaben von Marcus Görgens, Juniorchef bei Hennemann, waren die einfache
Handhabung und flexible Nutzung entscheidend für die Wahl des EIB/KNX.
»Der EIB/KNX ermöglicht nicht nur
einen gezielten, den Energiebedarf optimierenden Betrieb aller Anlagen, wie
beispielsweise Licht- und Heizungssteuerung. Auch die Flexibilität seiner Anwendungen ist wirklich überzeugend«,
erläutert M. Görgens. Insgesamt verfügt
das Objekt über 208 EIB-Teilnehmer
(Bild 1).
Geprüft wurden auch andere Bussysteme wie z. B. LON, doch man entscheid sich für den EIB als die in diesem
Fall am besten geeignete Lösung. Das
Projekt nahm (bis zur heutigen Ausbaustufe) ca. 14 Tage Zeit in Anspruch –
vom Neuanfang des Entwurfs in der
ETS bis hin zur fertigen Inbetriebnahme.
»Wir hatten keinerlei Probleme mit den
EIB-Komponenten, da wir alle Produkte vor dem Einbau bei uns im Betrieb
testen«, so M. Görgens.
Sicherheit nicht nur für Kinder
Den Mittelpunkt der sicherheitstechnischen Einrichtungen bildet bei dem
Haus in Düsseldorf das Türschloss. Jeder Haustürschlüssel ist bei diesem SysDipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen
der Deutschen EIB/KNX-Gruppe
de 11/2003
Quelle: Görgens
In Rahmen der Modernisierung des
Räume, z. B. über die
in dem Raum befindlichen
Rauchmelder
oder über Info-Displays. Bei Abwesenheit
wird die Meldung automatisch über einen
so genannten Telefonkoppler bzw. den Gira-Homeserver,
eine
Schnittstelle zwischen
EIB/KNX und Telefonnetz, auf vorher
definierte Telefonnummern
weitergeleitet
(Bild 2). Dies ist als
Bild 1: Ein Blick in die Verteilung – das Objekt hat über 200
Sprachnachricht auf eiEIB-Teilnehmer
nen Festnetzanschluss,
Handy, als SMS auf ein Handy oder per
tem mit einem Mikrochip ausgestattet,
E-Mail möglich.
der den Bewohnern definierte FunktioEin Kontrollbildschirm (Info-Display
nen frei schaltet. Der Haustürschlüssel
2.0 von Gira) im Eingangsbereich ermeldet der Haus- und Gebäudesysmöglicht beim Verlassen des Hauses eitemtechnik, wer das Gebäude betritt
nen schnellen Check, ob das Gartenhaus
und wer es verlässt. Realisiert ist dies
und die Fenster verschlossen sind und
mit einer elektronischen/mechanischen
die Heizung bedarfsgerecht eingestellt
Schließanlage mit Hochsicherheitsist. Ist dies nicht der Fall, kann man die
Elektronikzylinder/-Schlüssel (EIB 120)
entsprechenden Eingaben direkt am
von Winkhaus.
Kontrollbildschirm vornehmen.
Eine der damit realisierten SicherWährend der Abwesenheit der Beheitsfunktionen sieht folgendermaßen
wohner oder nachts überwachen Beweaus: Kind A verlässt als letzte Person das
gungssensoren den Garten. Wenn sie eine
Haus und schließt ab. Die in dem
Bewegung registrieren, melden sie dies
Schlüssel programmierten Vorgaben
ins Schlafzimmer auf ein Info-Display
(Back-/Heißluftofen wird abgeschaltet)
von Busch-Jaeger. Von hier kann man
treten in Funktion. Elternteil B betritt
nun die Beleuchtung und
später das Haus und
eine Kamera einschalten.
schließt auf. Durch die VorWenn niemand zu Hause
gaben in dem Schlüssel
ist, wird die Alarmierung als
wird der Ofen wieder eingeAnruf bzw. SMS auf verschaltet. Betritt nun einige
schiedene definierte Handys
Zeit später Kind A das
weitergeleitet.
Haus, so ist z. B. in den VorEine Außenkamera mit
gaben des Schlüssels von
Bildspeicher von Mobotix
Kind A vermerkt, dass sich
überwacht den Gartenbeder Ofen weder ein- (aus
reich und den hinteren Teil
Schutzgründen) noch abdes Hauses. Zusätzlich beschaltet (weil ein Elternteil
obachtet eine normale
kocht).
CCD-Kamera den Garten
Sollte es einmal zu einem
Feuer im Haus kommen, so
registrieren Rauchmelder,
Bild 2: Über den Homedie in jedem Zimmer instalServer hat man via Internet
liert sind, den Qualm und
von außen passwortmelden diesen akustisch
geschützt Zugriff auf die
über den EIB/KNX in alle
Gebäudetechnik
Quelle: Gira
Andreas Stöcklhuber
29
Gebäudetechnik
Bild 3: Bis zu fünf EIB-Funktionen lassen
sich auf den Schalter »triton« legen
aus der Vogelperspektive vom 2.OG aus.
Dieses Bild wird direkt auf dem Fernseher im Schlafzimmer bzw. auf einem Monitor von Siedle wiedergegeben (Bild 3).
Kompatibel und zertifiziert
Neben den sicherheitstechnischen Aspekten stand für die Bewohner vor allem
der Komfort im Vordergrund. »Wunsch
des Kunden war es, die unterschiedlichen EIB/KNX-Geräte mit sämtlichen
Funktionen einfach und übersichtlich
zu steuern«, fasst M. Görgens die Ausgangssituation zusammen. Voraussetzung dafür ist die Kompatibilität und
Interoperabilität der verschiedenen Geräte und Systeme unterschiedlicher Hersteller. Wie im Fall des Hauses in Düsseldorf kann der Kunde aus der großen Palette der EIB/KNX-Komponenten frei
wählen und dabei sicher sein, dass sie
aufeinander abgestimmt sind – das garantiert die EIB/KNX-Zertifizierung.
Um die Kompatibilität der EIB/KNXProdukte sicher zu stellen, legt die Eiba/
Konnex Association als internationales
Gremium einheitliche technische Richtlinien und Qualitätsvorschriften für das
EIB/KNX-System und die Einsatzfähigkeit neuer Produkte fest. Sie vergibt das
EIB/KNX-Warenzeichen, das Qualität
und Kompatibilität garantiert. »Durch
die Zertifizierung können Produkte aus
den Bereichen Heizungs-, Lüftungs-,
Sonnenschutz- und Lichtsteuerung problemlos kombiniert werden«, erklärt M.
Görgens.
30
Mittelpunkt des familiären Lebens bildet in der Regel das Wohnzimmer. Deshalb sieht das Konzept von Hennemann
vor, über den hier befindlichen Fernseher die Informationen der Gebäudesystemtechnik darzustellen. Zu diesem
Zweck wird an den Fernseher der so genannte TV-Manager von IC Industrielle
Computertechnik über eine Scartbuchse
angeschlossen. Eine zweite Scartbuchse
steht beispielsweise für den Anschluss
eines Videorecorders oder einer Überwachungskamera zur Verfügung. Die Busseite wird über ein Kabel mit der seriellen
Schnittstelle des EIB/KNX verbunden.
Der TV-Manager blendet auf
Wunsch in ein laufendes Fernsehbild
Businformationen ein. Schaltvorgänge
wie beispielsweise das Zufahren von Jalousien oder das Einschalten der Heizung können bequem vom Sessel aus per
Infrarot-Fernbedienung ausgelöst werden. Bis zu 80 Vorgänge (»Objekte«)
lassen sich mit dem Gerät abspeichern
und steuern. Zu jedem der Objekte kann
man bis zu acht Zeitfunktionen eingeben . Die Textanzeige ist frei definierbar.
Die Eingabe der entsprechenden Para-
Heizungsanlage von Vaillant noch keine
EIB-Schnittstelle hat, steht die Information »Fenster offen« nicht der Heizungsanlage selbst zur Verfügung, sondern
nur den Stellantrieben – mit der Folge,
dass dann die Pumpe gegen die geschlossenen Ventile drückt.
Mehrere Funktionen – ein Taster
Im Wohnbereich kommt das Schalterprogramm »triton« von Busch-Jaeger
zum Einsatz, das mit bis zu fünf unterschiedlichen Funktionen belegt werden
kann, z. B. Licht, Lichtszenen, Jalousiesteuerung und andere (Bild 4). Jede einzelne Taste kann auch per Infrarot gesteuert werden. So ist beispielsweise der
obersten Taste das Thema Licht zugeordnet. Mit einem Druck auf die rechte
Tastenseite wird das Licht dunkler gedimmt. Die linke Tastenseite lässt das
Licht heller werden. Über kurzen Druck
auf eine der Schaltflächen schaltet man
das Licht ein oder aus.
Jeder Schalter hat ein permanent
hinterleuchtetes Schriftfeld, das dem
Benutzer signalisiert, welche Funktionen
der Taste zugewiesen wurden. Gleichzeitig zeigen in die Bedienfläche integrierte Status-LEDs den
Schaltzustand der angeschlossenen Geräte
oder Leuchten. Zusätzlich können sowohl die
Schriftfeldbeleuchtung
als auch die StatusLEDs automatisch z. B.
per
Zeitschaltbefehl
ausgeschaltet werden.
Quelle: Görgens
Quelle: Busch-Jaeger
Energiesparen mit Komfort
Perspektiven
»Derzeit wird eine
zweite Überwachungskamera installiert, damit neben dem Garten
Bild 4: Auch das Bild der Überwachungskamera steht via
auch die Hausfassade
Internet zur Verfügung
beobachtet
werden
meter erfolgt entweder über die Fernbekann«, so M. Görgens. Diese wird didienung oder eine dem Gerät beiliegende
rekt mit einem Homeserver von Gira
Parametriersoftware für den PC. So
verbunden, so dass man das komplette
kann man beispielsweise eine EinzelGebäude via Internet und Telefon von
raumregelung mit Wunschtemperaturen
überall aus überwachen kann. Bei Einzu bestimmten Zeiten für einzelne Räubruch oder Feuer erfolgt eine Benachme des Hauses realisieren. Wird zudem
richtigung als SMS auf das Handy oder
ein Fenster im Raum geöffnet, registriert
per E-Mail. Selbst die Steuerung über
dies der Raumtemperaturregler und leineue Mobil-Dienste wie GPRS in Vertet die Daten an den Stellantrieb der
bindung mit einem PDA stellt kein HinHeizung weiter: Die Temperatur wird
dernis mehr dar.
automatisch auf einen vorher definierten
■
Wert gesenkt. Damit trägt EIB/KNX zur
Senkung der Energiekosten bei. Da die
de 11/2003
Gebäudetechnik
Gebäudeautomation mit Funktechnik
H. D. Gerber, A. Stöcklhuber
Vor allem im Bereich der Nachrüstung bietet sich der Einsatz von
Funksystemen an. Hier erhält der
Kunde Komfort, ohne dass neue
Leitungen verlegt werden müssen.
Neu im Bereich Funksysteme sind nun
Funktaster, die ohne Batterie auskommen.
Z
u dem Thema »Funktechnik und
batterielose Kompenenten« sprachen wir mit Andreas Haugk, Geschäftsführer der Peha Paul Hochköpper
GmbH & Co. KG.
»de«: Peha hat dieses Jahr seine Produktpalette um moderne Funksteuertechnik ergänzt. Sie wird unter dem Namen »Easywave« und »Easyclick« vertrieben. Was verbirgt sich dahinter, und
welchen Zielmarkt will Peha damit erreichen?
Haugk: »Easywave« ist eine komplette
Produktfamilie, bestehend aus verschiedenen Funksendern und -empfängern,
mit denen der Kunde komfortable Lichtund Jalousiesteuerungen realisieren
kann. Typisch für dieses System ist die
nachträgliche Integration in konventionelle Installationen ohne zusätzliche Leitungsverlegung und ohne Stemm- und
Malerarbeiten. Das macht Easywave attraktiv für Renovierung, ein Marktsegment, das in Zeiten schwächerer Neubaukonjunktur und schmaler Kundenbudgets umso interessanter ist. Durch
die Kompatibilität der Funkmodule hat
der Kunde die Möglichkeit, sein Haus
Stück für Stück nachträglich mit moderner Elektroinstallation auszustatten
Bild 1: »Easyclick«-Taster für Licht (links) und Jalousien (rechts) aus der Reihe »Dialog
Alu«
benötigen, also völlig wartungsfrei arbeiten. Aufgrund dieser Wartungsfreiheit eignet sich Easyclick vor allem für
den gewerblichen Bereich.
Dem zugrunde liegt die moderne Piezo-Technologie der Firma Enocean aus
Oberhaching, die übrigens 2002 mit
dem Bayerischen Innovationspreis ausgezeichnet worden ist. Peha hat diese
fortschrittliche Technik in das Schalterprogramm »Dialog« integriert und
gleichzeitig mit Enocean ein Exklusivabkommen über die gemeinsame Vermarktung abgeschlossen.
»de«: Gerade die Planer für Gebäudesystemtechnik interessiert die Kombinationsmöglichkeit von »Easywave«/
»Easyclick« und PHC, dem PehaHouse-Control-System.
Haugk: Die »Easywave«-Empfänger können die »Easyclick«-Signale nicht direkt auswerten. Hierzu bedarf es einer
PHC-Steuerung mit PHC-Interface.
Die Funkkomponenten können so über
bzw. mit dem PHC-System kommunizieren.
»de«: Wie funktioniert das PHC-Interface?
Haugk: Das Interface hat 32 Empfangsund 32 Sendekanäle, jeweils mit Einund Aus-Befehl. Die Empfangskanäle
leiten die Tastersignale von »Easywave«
/ »Easyclick« an das PHC-System, so als
ob sie von einem PHC-Tastsensor kämen. Umgekehrt kann PHC über die
Sendekanäle des Interface die »Easywave«-Aktoren ansprechen. Damit ist
das Funksystem der verlängerte Arm
»de«: Wie passt »Easyclick« in diese
Produktfamilie?
Haugk: Wie alle herkömmlichen Funksender enthält der »Easywave«-Taster
eine Batterie. Sie muss bei durchschnittlicher Betätigung nach etwa fünf Jahren
ersetzt werden. Bei »Easyclick« handelt
es sich um Funksender, die keine Batterie
Horst Dieter Gerber, Planungsbüro für
Gebäudesystemtechnik, Blieskastel;
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«
de 11/2003
Bild 2: Dieser Funkschalter benötigt keine Batterie und ist daher absolut wartungsfrei
33
Gebäudetechnik
FUNKTECHNIK OHNE BATTERIEWECHSEL
Bild 3: Taster für das Funksystem »Easywave« aus dem Programm »Aura Glas«
von PHC überall dort, wo keine Drahtverbindung besteht. Werden mehr Funkkanäle benötigt, kann man mehrere
Interfaces anschließen.
»de«: Steht damit in einem kombinierten PHC-Funksystem die ganze Vielfalt
an Modulen und Funktionen, die wir
von PHC seit Jahren kennen, für den erweiterten Renovationsmarkt zur Verfügung?
Haugk: In der Tat. Alle PHC- und Funkmodule sind kombinierbar, beliebige
Verknüpfungen, beliebige Lichtszenen,
beliebige Zeitfunktionen und alle Möglichkeiten der Visualisierung können
genutzt werden. Somit kann ein Hausbesitzer nachträglich die moderne
Bustechnik in sein Haus einbauen.
Er braucht dazu noch nicht einmal
zwischenzeitlich auszuziehen und auszuräumen; er kann Raum für Raum
nacheinander modernisieren, quasi während er weiter darin wohnt. Mit PHC
alleine war das durch die drahtgebundenen Module nicht so einfach möglich.
Durch die Funksensoren und -aktoren
ist das jetzt machbar.
»de«: Wie sieht die Bedienseite mit
»Easywave« und »Easyclick« konkret
aus?
Haugk: Die Wandsender haben eine
sehr flache Bauweise und benötigen kei-
34
Die batterielosen Funkschalter nutzen einen
Piezo-Kristall als Energiequelle. Die Sendeenergie für einen Impuls beträgt 50 µWs, die
Leistung 10 mW. »Hierfür haben wir ein eigenes Funkprotokoll entwickelt, das mit dieser
kleinen Energie auskommt und dennoch eine
zuverlässige Signalübertragung gewährleistet«, so Andreas Schneider, Leiter Vertrieb bei
Enocean. »Diese Zuverlässigkeit erreichen wir
auch dadurch, dass die Übertragungszeit sehr
kurz ist – daher bleibt die Kollisionswahrscheinlichkeit sehr gering.« Bei jedem Tastendruck wird das Telegramm mindestens drei
Mal übertragen. Die Lebensdauer eines batterielosen Schalters gibt Enocean mit mindestens 50 000 Schaltzyklen an.
Typische Einsatzfelder der Funktechnik
liegen z.B. bei Projekten aus dem Bereich
Denkmalschutz oder bei modernen Bauten
mit großen Glasflächen. »Mit der batterielosen Funktechnik kommen wir auch in gewerbliche Objekte mit sensiblen Bereichen
wie z.B. Krankenhäuser, in denen konventionelle Funktechnik keine Chance hätte«, hebt
A. Schneider den Vorteil der kleinen Sendeenergie hervor.
Die Inbetriebnahme geschieht über eine
Einlerntaste oder über einen Konfigurationssender. Mit einem optionalen Testwerkzeug
kann man feststellen, ob die gewählte Positionierung der Taster eine sichere Funkverbindung gewährleistet.
ne Einbautiefe. Damit kann man sie einfach auf jede Wand kleben oder schrauben, auch auf Glasscheiben, Kacheln
und Schränke. Es ergeben sich für die
Innenraumgestaltung völlig neue Möglichkeiten. Natürlich können sie auch in
vorhandene Schalterkombinationen eingebaut werden, da die »Easywave«Wandsender zu den Peha-Schalterprogrammen »Standard«, »Dialog« und
»Aura« passen. Auch an den mobilen
Einsatz haben wir gedacht; hier gibt es
den 4- oder 16-Kanal-Handsender, und
den Minisender als Schlüsselanhänger.
»de«: Welche »Easywave«-Aktoren stehen
zur Verfügung?
Haugk: Das
System
bietet zunächst Schaltund Dimmaktoren für
Reiheneinbau, sowie
Module für die Unterputzdose bzw. Rollladenkasten oder den
Einbau in abgehängte
Decken. Auch ein
Zwischenstecker-Empfänger steht zur Verfügung, der ganz ohne
Montageaufwand zu
Entwickler der batterielosen Funktechnik
für die Gebäudeautomatisierung und andere
Einsatzbereiche ist die Enocean GmbH aus
Oberhaching bei München. Neben dem Piezo-Sendemodul, das sich in den Peha-Tastern
befindet, bietet Enocean noch weitere batterielose Funkkomponenten an, z.B. ein SensorSendemodul, das von einer kleinen Solarzelle
gespeist wird. Es eignet sich u.a. für Fensterund Türkontakte oder als Sensor für Helligkeit, Temperatur oder Feuchte. Dazu gibt es
auch entsprechende Empfängermodule.
Neben Peha arbeiten weitere Unternehmen aus dem Bereich Gebäudetechnik mit
Enocean zusammen. Heute sind das Wago,
Niko und Thermokon.
www.enocean.de
installieren ist. Diese Aktoren kommunizieren direkt mit den oben erwähnten
»Easywave«-Sensoren in einem autonomen System.
»de«: Ein Wort vielleicht noch zur
Reichweite, zur Störfestigkeit und zur
Frage des Elektrosmogs bezogen auf die
Peha-Funktechnik.
Haugk: Die maximale Entfernung zwischen Sender und Empfänger beträgt im
Haus etwa 30 m, außer Haus sogar
100 m. Die Funkwellen durchdringen
normale Wände und Türen. Damit ist
Bild 4: Horst Dieter Gerber (links), Planungsbüro für Gebäudesystemtechnik, Blieskastel, und Andreas Haugk (rechts),
Geschäftsführer von Peha
de 11/2003
Gebäudetechnik
auch eine direkte Kommunikation zwischen den Räumen innen sowie den
Außenbereichen wie Terrasse oder Garage möglich. Die Übertragung selbst erfolgt mit der europäisch harmonisierten
Frequenz von 868,3 MHz, die für ihre
Störsicherheit bekannt ist.
Dennoch kann es immer wieder ungünstige Einbauorte geben. Um diese zu
erkennen und zu meiden, gibt es ein mobiles Diagnosegerät zur Überprüfung
der Signalstärke.
Der letzte Teil der Frage bezog sich
auf den durch Funkwellen
ausgelösten
Elektrosmog. Die Signalstärke und insbesondere die Funkdauer
sind so begrenzt, dass
garantiert keine gesundheitlichen Schäden
entstehen können. Die
Elektrosmogbelastung
ist 1000 Mal geringer
als beim Mobiltelefon,
beim Fernseher oder
beim Computer.
beim Einsatz von »Easyclick«-Wandsendern kommt man nicht mehr ohne den
PC für die Inbetriebnahme aus. Andererseits steht mit Version 2 der bewährten
PHC-Programmiersoftware ein Hilfsmittel zur Verfügung, das einzigartig einfach zu bedienen ist
»de«: Wenn man das so hört, könnte
man fast glauben, dass der Planer und
der Elektroinstallateur bald überflüssig
werden. Wird man demnächst PehaProdukte beim Discounter finden?
Haugk: Sicher nicht. Elektroinstallation
ist nach wie vor Sache des Fachmanns.
Fehler können Menschenleben kosten
und große Werte vernichten. Nur der
Fachmann kann für die vorgeschriebene
Sicherheit und Langlebigkeit sorgen. Peha versteht sich als Partner von Planern
und Handwerkern.
■
»de«: Nachdem
wir
jetzt Aufbau und Wirkungsweise der PehaFunktechnik kennen
gelernt haben, würde
uns die Inbetriebnahme interessieren.
Haugk: Jede Sendetaste
lässt sich selbstlernend
einem oder mehreren
Empfängern zuordnen.
Selbstlernend heißt bei
»Easywave« ohne PC
und ohne andere Hilfsmittel. Bis zu 32 Sender
können auf einen Empfänger wirken. So kann
man beliebige Gruppen- und Zentralschaltungen bilden. Kurzer
und langer Tastendruck
werden unterschieden,
um zu dimmen oder bei
Jalousien die Lamellen
zu verstellen. Auch
Lichtszenen sind damit
möglich.
Das autonome »Easywave«-System kann
der Kunde selbst in
Betrieb nehmen und
jederzeit umprogrammieren. Bei der Kombination von Funkund PHC-System sowie
de 11/2003
35
Gebäudetechnik
F. Möhlen, A. Stöcklhuber
Als Einstieg in den EIB bietet sich das
System EIB Easy an. Hier kann man
EIB installieren, ohne sich mit der
Software ETS auseinandersetzen zu
müssen.
D
ie große Funktionsvielfalt bei
einfacher Installation hat den
Elektromeister Norbert Ruths
dazu bewogen, bei seinem eigenen Neubau – einem Fertighaus – auf EIB Easy
zu setzen. Sein Unternehmen ESR-Haustechnik betreut in der Nähe von Bad
Kreuznach Privat- und Firmenkunden in
den Bereichen Heizung, Solartechnik
und Elektroinstallation.
Installation von EIB Easy im
Neubau
Für die kommenden Jahre rechnet die
Elektrobranche mit einem deutlichen
Anstieg der Bustechnik bei Privathäusern. Um den Einstieg in diese Technik
zu erleichtern, entwickelte Merten mit
EIB Easy eine Variante, bei der alle Komponenten bereits für die Inbetriebnahme
vorbereitet sind. Man braucht also weder einen Laptop noch aufwändige Schulungen, um das System zu installieren.
Die Zuweisung der Komponenten erfolgt komfortabel am Display des EIBEasy-Basisgeräts (Bild 1). Das Basisgerät
vereint die Funktionen Spannungsversorgung, 8-fach-Schaltaktor und 4-Kanal-Zeitschaltuhr in einem Gehäuse.
Außerdem enthält es einen Szenenbaustein. Wenn die Aktoren im Basisgerät
ausreichen, kommt man also mit dem
Basisgerät und den entsprechenden Sensoren für die gesamte Installation aus.
Das Konzept des »Jetzt installieren,
später erweitern« hat auch Norbert
Ruths verfolgt. »Was nicht im Rohbau
installiert wird, ist später nur mit erheblichem Mehraufwand nachzurüsten,«
weiß der Bauherr. Deshalb hat er nicht
nur die gewünschten Leitungen verlegt,
sondern im Innen- wie im Außenbereich
Leerrohre eingesetzt, die ihm weitere
Möglichkeiten offen halten. Erst vor kurDipl.-Ing. Frank Möhlen, Referent Technisches Marketing, Merten, Wiehl; Dipl.-Ing.
Andreas Stöcklhuber, Redaktion »de«
36
zem ist das Ehepaar eingezogen; die Inbetriebnahme der zunächst vorgesehenen Funktionen
verlief problemlos.
Zu einem EIB-EasySystem gehört immer
auch eine Sicherungskarte
im praktischen Scheckkartenformat, auf welcher der Installateur die Bild 1: Das EIB-Easy-Basisgerät enthält eine SpannungsEinstellungen speichert. versorgung, einen 8-fach-Schaltaktor, eine 4-Kanal-ZeitBei späteren Änderun- schaltuhr und einen Szenenbaustein
gen kann man auf die
dort gespeicherten Projektdaten zurücklichen EIB-System ist ohne Einschränkung
greifen. Dieses Prinzip erspart den zumöglich. EIB Easy benötig zwar spezielle,
sätzlichen Laptop mit spezieller Softfür EIB Easy geeignete Aktoren. Doch
ware und garantiert trotzdem, dass alle
diese entsprechen hardwareseitig vollnotwendigen Daten bei Bedarf zur Verständig den »Standard«-EIB-Aktoren und
fügung stehen.
unterscheiden sich lediglich durch eine auf
sie abgestimmte Softwareapplikation.
EIB Easy ist eines der ersten Systeme
Die Inbetriebnahme
aus der EIB-Welt, das im Easy-Mode des
Konnex-Standards betrieben wird. Der
Für die Inbetriebnahme gibt es zwei
Konnex-Standard vereint die drei vorMöglichkeiten:
handenen Busstandards EIB, Batibus
• Die »Turnschuhmethode«
und EHS. Das System ist damit auch
• Die Zuweisung vom Basisgerät aus
kompatibel zu Geräten, die unter die anDas Basisgerät erkennt automatisch alle
deren beiden Konnex-Modi fallen, z. B.
angeschlossenen EIB-Sensoren und -Aktoalle herkömmlichen EIB-Geräte (Sysren und schlägt bei der Inbetriebnahme
tem-Mode) und Haushaltsgeräte, die
jeweils einen Funktionsnamen vor, z. B.
sich automatisch im Netz anmelden
»Schalten«. Man kann ihn übernehmen
(Automatik-Mode).
oder ändern. Generell besteht die MögEIB Easy beinhaltet eine Projektverlichkeit, für alle Kanäle, Geräte und
waltung. Innerhalb der ProjektverwalFunktionen eigene Namen zu vergeben.
tung vergibt man einen Namen für das
Bei der Inbetriebnahme über die
Projekt, speichert ein Projekt auf der
»Turnschuhmethode« (Sensor drücken –
Chipkarte und lädt ein Projekt von der
Aktor drücken – Funktion zuweisen)
Chipkarte. Außerdem lasen sich Wortmuss man eigentlich keine Namen vergelisten erstellen und abspeichern, damit
ben, da nur der betätigte Aktor und Sensor
man z. B. eigene Funktionsnamen nicht
im Display angezeigt werden (Bild 2).
immer wieder neu anlegen muss, sonBei der Inbetriebnahme über Gerätedern einfach auswählen kann.
listen muss man wissen, welche Geräte
sich wo befinden, da das Steuergerät alle
verfügbaren Sensoren und Aktoren anEinsatz und Funktionen
zeigt. Um jederzeit den Überblick zu
haben, kann der Elektroinstallateur alBei der Familie Ruths hängen die Auternativ zur Vergabe von Namen auch
ßen- und die Innenbeleuchtung am Bus.
die Gerätenummern in den InstallationsSo lassen sich die Leuchten schalten,
plan eintragen. Eine weitere Möglichkeit
dimmen oder zu Lichtszenen zusammenbesteht darin, die Geräte nacheinander
fassen. Die Bewohner können die entanzuschließen, und dann die Funktion
sprechenden Einstellungen abspeichern.
zuzuweisen. Eine Vergabe von Adressen
Auch die Rollläden werden über EIB
ist nicht erforderlich.
Easy gesteuert. Über eine ZentralfunkHat man bei der Zuordnung einen
tion kann man alle Rollläden mit einem
Fehler gemacht, kann man alle FunktioTastendruck öffnen bzw. schließen.
nen und Geräte jederzeit bearbeiten, änAuch für die Gartenanlagen sind EIBdern und löschen. Der spätere Ausbau der
Easy-Anwendungen vorgesehen. So wird
EIB-Easy-Installation zu einem herkömmz. B. das geplante Feuchtbiotop mit
de 11/2003
Quelle: Merten
EIB einfach und schnell installiert
Gebäudetechnik
Quelle: Merten
und außen einschalten. Weiteren Komfort bietet eine Zentral-Aus-Funktion am Hauseingang. Sie umfasst nicht nur
die Beleuchtung, sondern auch
Steckdosen. Die Anschlüsse
für Kühlschrank, Anrufbeantworter oder Uhrenradio sind
davon ausgenommen.
Verbindung zur Solaranlage
Die Verbindung von EIB Easy
mit der Heizungsanlage hilft
Bild 2: Inbetriebnahme nach der »Turnschuhmethode« beim Einsparen von Energie.
Sonnenkollektoren erzeugen
Warmwasser und unterstützen die HeiBachlauf über eine Pumpe gespeist werzung. Dafür hat der Hausherr eine speden, die sich über die 4-kanalige Zeitziell auf das Haus abgestimmte Solarschaltuhr im EIB Easy-Basisgerät bethermikanlage eingebaut. Über einen Sosonders wirtschaftlich betreiben lässt.
larpufferspeicher wird das BrauchwasAußerdem ist eine Panikschaltung
ser erwärmt.
vorgesehen: wenn die Hausherren etwas
Weil beide Ehepartner im UnternehBeunruhigendes wahrnehmen, können
men tätig und deshalb nicht immer zu
sie mit einem Tastendruck alle Rollläden
Hause sind, muss nicht ständig warmes
hochfahren und die Beleuchtung innen
de 11/2003
Wasser zur Verfügung stehen. Stattdessen lösen Bewegungsmelder in den Badezimmern eine Zirkulationspumpe aus,
die 3 min läuft und für warmes Wasser
sorgt. Diese Funktion lässt sich auf
Wunsch auch über einen Taster schalten.
Fazit
Als Unternehmer hat Norbert Ruths seinen Neubau nicht nur aus privaten
Gründen mit EIB Easy ausgestattet. Weil
er auch seine Kunden für die zukunftsorientierte Technik interessieren möchte,
gibt ihm das gleichzeitig die Möglichkeit
zur Vorführung. Die Mehrkosten für
den Einsatz von EIB Easy schätzt er auf
etwa 3 000 €; das bezieht sich auf die
Geräte, ohne die verwendete Zeit zu berücksichtigen. Gegenüber der rein konventionellen Installation hält er den Arbeitsaufwand für 10...15 % höher. Dem
gegenüber stehen Kostenvorteile durch
gezielte Energieeinsparung und eine
deutliche Steigerung des Wohnkomforts
und der Sicherheit.
■
37
Gebäudetechnik
Türkommunikation für jedes Bauherrenbudget
einer Modul-Türstation, einem Haustelefon und einem Netzgleichrichter.
Als ergänzende Produktreihe hat Balcom auch Briefkästen im Angebot, die in
einem Baukastenprinzip angeordnet
werden und die man ebenfalls mit der
Sprechanlage kombinieren kann. Vom
Standard-Briefkasten bis hin zur Edelstahlausführung steht für jeden Kundenwunsch eine Lösung zur Verfügung.
Andreas Stöcklhuber
Viele Bauherren treffen die Aussage
»Türkommunikation ja, aber nicht zu
hohen Kosten«. Doch auch in diesem
Fall gibt es Lösungen, bei denen der
Umsatz trotzdem beim Elektrohandwerk bleibt und nicht in den Baumarkt abwandert.
Für kleinere Objekte:
die Tür-Freisprecheinheit
D
Quelle: Balcom
as Marktsegment unterhalb der
designorientierten Türsprechanlagen besetzen heute eine Reihe
von Herstellern. Einer davon ist die Balcom Electronic GmbH aus Kirchhundem. Balcom will Türkommunikation
zu für jedermann erschwinglichen Preisen anbieten. »Wenn Sie als Installateur
Ihrem Kunden eine hochpreisige Anlage
verkaufen können, dann sollten Sie diese
Chance auch nutzen«, so Michael Luke,
Vertriebsleiter von Balcom. »Unsere
Produkte kommen dann ins Spiel, wenn
der Kunde überlegt, ob er sich überhaupt eine Türsprechanlage installieren
lässt. Hier bieten wir eine klare Alternative zu den Baumarktprodukten.«
Bild 1: Türsprechanlagen-Sets für Ein- bis
Vierfamilienhäuser
Der Unterschied zwischen Systemen,
die der Elektrohandwerker installiert,
und Baumarktprodukten erschließt sich
dem Endkunden oft nicht auf Anhieb.
Hier ist Überzeugungsarbeit zu leisten.
Neben der oft mehr als zweifelhaften
Qualität der Baumarktangebote liegt deren Hauptnachteil in der fehlenden Erweiterungsmöglichkeit. »Bei unseren
Produkten können Sie problemlos weitere Nebenstellen oder andere Komponenten nachrüsten oder im Fall der Fälle
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«
38
auch unkompliziert ein Ersatzteil bekommen«, erläutert David Baird, Geschäftsführer bei Balcom.
Balcom bekennt sich zum dreistufigen Vertriebsweg und liefert ausschließlich über den Elektrogroßhandel. »Dabei haben wir als relativ kleiner Hersteller allerdings den Nachteil, dass wir
beim EGH zwar gelistet sind, aber in
aller Regel nicht lagermäßig vor Ort
liegen«, so M. Luke. »Aus diesem
Grund haben wir 16 Handelsvertretungen mit Lagern in ganz Deutschland
sowie hier am Standort ein eigenes
Lager und können bei Anfragen sehr
schnell liefern.«
Sets für Ein- bis Vierfamilienhäuser
Als »Rennerprodukt«
bezeichnet D. Baird die
Sets für Ein- bis
Vierfamilienhäuser
(Bild 1). Diese gibt es
in verschiedenen Ausführungen und Farben,
sowohl in konventioneller Verdrahtung als
auch mit ZweidrahtBustechnik
(Details
zur Bustechnik siehe
nächste Seite). Optional ist auch eine S/WVideotürsprechanlage
verfügbar. Das einfachste Set besteht aus
Quelle: Balcom
Quelle: Balcom
Bild 2: Tür-Freisprecheinheit, z.B. für
Notruftelefone, Wärterdienste oder
Apothekerschaltung
Zur Erweiterung von Telefon-Nebenstellenanlagen bietet Balcom die TürFreisprecheinrichtung TLT 06 an
(Bild 2). Die Tür-Freisprecheinheit wird
mit zwei Drähten über eine analoge
Nebenstelle angeschlossen (Bild 3) und
benötigt keine separate Stromversorgung. Man kann fast jede TK-Anlage
mit einer analogen Nebenstelle auf diese
Weise erweitern.
In der Tür-Freisprecheinheit kann
man bis zu sechs Rufnummern speichern, die dann bei Betätigen des jeweiligen Klingeltasters gewählt werden. Ein
aufgebautes Gespräch hält die Türstation für maximal 90 s. Rund 10 s vor
Ablauf macht ein Ton auf das nahe Gesprächsende aufmerksam. Der Nutzer
kann das Gespräch dann jeweils per Tastendruck um 30 s verlängern. Die Integration eines Türöffners ist ebenfalls
möglich, allerdings benötigt er eine eigene Stromversorgung.
Als mögliche Anwendungsfelder sieht
Balcom z. B. Notruftelefone, Wärterdienste oder die so genannte Apothekerschaltung. So ist der Apotheker z. B. bei
einem Wochenenddienst ständig von der
Bild 3: Die Tür-Freisprecheinheit wird an eine analoge
Nebenstelle der TK-Anlage angeschlossen
de 11/2003
Gebäudetechnik
Quelle: Balcom
tragen, somit spielt die Leitungslänge keine Rolle mehr. Gerade bei Renovierungen erweist es sich als vorteilhaft, dass man handelsübliche
Taster mit dem Bussystem kombinieren kann. Jeder Busteilnehmer
kann bei seinem Telefon vier Türruf- und zwei Etagenrufmelodien
sowie zwei Ruflautstärken einstellen. An den Bus lassen sich bis zu
zehn Türstationen anschließen (ein
Master, neun Slaves). Ein Codeschlossmodul lässt sich ebenfalls in
den Bus integrieren.
Das Kernstück des Bussystems
bildet eine Bus-Steuerplatine. Die
Basiseinheit befindet sich in der
Bild 4: Der Leitungswiderstand der Busleitung
Türstation oder im Sprechfach der
darf bis zu 600 Ω betragen
Tür bzw. Briefkastenanlage. An die
Basiseinheit kann man bis zu 16 RufTürstation aus erreichbar, auch wenn er
taster (einer je Teilnehmer) anschließen.
sich einmal kurz nicht in der Apotheke
Bei mehr als 16 Teilnehmern gibt es für
aufhalten sollte.
je 64 weitere Teilnehmer eine Erweiterungsplatine. Maximal kann man 255
Bustechnik für bis zu 255
Teilnehmer anschließen.
Teilnehmer
Das Bus-Haustelefon wird auf der
Klemmleiste der Montageplatte verFür Anwendungen mit bis zu 255 Teildrahtet und nach der Programmierung
nehmern bietet Balcom unter der Beeinfach auf die
zeichnung »Duo Plus« auch ein ZweiMontageplatte
draht-Bussystem an (Bild 4). Dieses veraufgesteckt.
polungssichere Bussystem lässt sich von
Die Programeiner Person in Betrieb nehmen. Die Promierung
ergrammierung bleibt bei Spannungsausfolgt
mittels
fall oder beim Tausch einzelner Komsteckbarer Brüponenten erhalten. Der maximale Leicken (Jumper).
tungswiderstand kann bis zu 600 Ω be-
de 11/2003
Bei größeren Wohnungen kann man
auch zwei Bus-Haustelefone auf die gleiche Adresse programmieren. Beim Ruf
geben beide Telefone das Signal ab. Das
Gespräch führt der Teilnehmer, der sein
Telefon zuerst abnimmt.
Als Produktneuheiten bringt Balcom
in diesem Jahr eine neue Edelstahl-Serie
sowie ein neues Modulsystem auf den
Markt.
Fazit
Neben den »großen« Herstellern von
Türkommunikationsanlagen gibt es
noch eine Reihe kleinerer Anbieter, die
sich ihre Nischen gesucht haben und
dort passende Produkte anbieten. So
kann man dem Endkunden für jede Anwendung und für jeden Geldbeutel eine
passende
Türkommunikationsanlage
anbieten.
■
39
Gebäudetechnik
Stellmotore für Klimaregelung und Sicherheit
Bürstenlose Außenläufermotoren bewegen Lüftungsklappen
M. Enz, D. Palm, E.-C. Reiff
Der Antrieb für Lüftungs- und/oder
Rauchschutzklappen erfolgt in den
meisten Fällen elektrisch. Um komQuelle: Rose + Krieger
pakte Einbaumaße für die Antriebseinheiten zu erreichen, kommen
Außenläufermotoren zum Einsatz.
Der Rotormantel dient zugleich als
W
ichtiger Bestandteil moderner
Heiz- und Klimaanlagen sind
Lüftungsklappen. Sie passen
die Luftströme an die Bedürfnisse der
Benutzer an (Bild 1). Gleichzeitig verhindern entsprechend ausgelegte Klappen auch, dass sich im Fall eines Brandes
Rauchgase über das Lüftungssystem im
Gebäude verbreiten. Sie erfüllen damit
nicht nur Komfort-, sondern auch
wichtige Sicherheitsfunktionen. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an
die zu diesem Zweck eingesetzten Komponenten, vor allem hinsichtlich ihrer
Zuverlässigkeit und Lebensdauer.
Lüftungsklappenantriebe:
Funktionsvielfalt auf
kleinem Raum
Die Stellung der Klappen lässt sich in der
Klimatechnik automatisch über entsprechende Stellantriebe verändern. Moderne
Stellantriebe bieten dabei trotz kompakter Abmessungen eine Reihe von Zusatzfunktionen (Bild 2). Der Lüftungsklappenantrieb von Phoenix Mecano, Bereich
Elodrive, misst als komplette Verstelleinheit lxbxh 130 mm x 65 mm x 60 mm.
Die Motor-Getriebeeinheit des Lüftungsklappenantriebes ist symmetrisch
aufgebaut. Dadurch lässt sich der Antrieb
durch Rechts- oder Linksmontage an die
durch die Klappenposition vorgegebene
Dipl.-Ing. (FH) Michael Enz, Vertrieb
Antriebstechnik Papst, St.Georgen;
Dipl.-Ing. (TH) Dieter Palm, RK Rose +
Krieger, Entwicklungszentrum Minden;
Ellen-Christine Reiff, M.A.,
Redaktionsbüro Stutensee
40
Bild 1: Lüftungsklappen beeinflussen
nicht nur den Luftstrom einer Klimaanlage, sie erfüllen auch wichtige Sicherheitsfunktionen, z. B. bei einem Brand
Drehrichtung anpassen. Er bringt die
Lüftungsklappe über eine 90 °-Drehbewegung in eine Öffnungs- bzw. Schließposition, bzw. im Fall einer Luftstromregelung in jede beliebige Zwischenstellung. Die Ist-Position der Klappen erfasst
in diesem Fall ein direkt auf der Abtriebswelle montiertes Leitplastikpotentiometer. Bei Schadensereignissen oder bei
Stromausfall wird die Klappe in eine definierte Endstellung verfahren. Eine Feder
dient dafür als Energiespeicher. Im Normalbetrieb spannt der Motor diese Feder,
die über eine Zwischenwelle direkt auf
das Getriebe wirkt. Vor allem die Entladung der Feder stellt an den eingesetzten Motor dabei hohe Anforderungen. Während
er normalerweise mit etwa 1000
U/min arbeitet, hat
Bild 2: Kompakter Lüftungsklappenantrieb für symmetrischen Einbau
Patentierte Bremsmechanik
nutzt Rotorglocke
Auch konstruktiv profitiert man von
den Vorzügen der Außenläufertechnik:
er beim Entladen der Feder Drehzahlen
bis zu 10000 U/min zu verkraften.
Wartungsfreier Dauerläufer
Das treibende Element des Verstellantriebs stellt ein kompakt bauender Außenläufer-Motor von Papst, St. Georgen,
dar. Der dreiphasige, bürstenlose elektronisch kommutierte Gleichstromantrieb
ist bei einem Durchmesser von 30 mm le-
Quelle: Papst
re Funktionselemente.
Quelle: Papst
Bremstrommel und Träger für weite-
diglich 15 mm hoch. Die Ansteuerelektronik befindet sich auf einer kleinen Platine direkt unter dem Motor (Bild 3).
Im Vergleich zu Innenläufermotoren
garantiert das Außenläuferprinzip durch
den größeren Luftspaltdurchmesser ein
hohes Anlaufdrehmoment bei gleicher
elektromagnetischer Kraft. Die dreiphasige Wicklung ermöglicht eine gleichmäßige Drehmomentabgabe und die
elektronische Kommutierung sorgt für
einen zuverlässigen und wartungsfreien
Betrieb. Sie vermeidet alle mit einem mechanischen Stromwender verbundenen
Nachteile, z. B. Verschleiß des Kommutierungapparates und Bürstenabrieb.
Letzteres ist vor allem deshalb wichtig,
da die Antriebe der Lüftungsklappen im
Normalbetrieb dauernd bestromt sind
und wie bereits erwähnt teilweise mit
sehr hohen Drehzahlen arbeiten müssen.
In Verbindung mit der Getriebeauslegung sorgt der Antrieb außerdem für ein
leises Laufgeräusch. Das trägt erheblich
dazu bei, dass die Verstellantriebe kaum
hörbar für den Benutzer ihren Dienst
verrichten. Außerdem kann man die für
die Kommutierung ohnehin notwendigen Signale der Rotorlagegeber für die
Regelung der Klappenverstellung nutzen, d. h. mit ihrer Hilfe lässt sich die IstPosition erfassen. Die Signale können
von der elektronischen Antriebsregelung
problemlos weiterverarbeitet werden.
Bild 3: Bei Außenläufermotoren dreht
sich der glockenförmige Rotor um
den feststehenden Stator mit der
Ankerwicklung
de 11/2003
Quelle: Papst
Gebäudetechnik
Bild 4: Die Rotorglocke des Motors dient gleichzeitig
als Bestandteil einer patentierten Bremsmechanik,
um Abrieb und Korrosion zu vermeiden; ist sie vollständig verkupfert
Die Rotorglocke des Motors lässt sich gleichzeitig als
Bestandteil einer patentierten Bremsmechanik nutzen.
Um Abrieb und Korrosion zu vermeiden, wurde sie
vollständig verkupfert. Bei manueller Verstellung der
Klappe, z. B. bei Inbetriebnahme oder im Servicefall,
blockiert die Bremseinrichtung den Motor über Reibschluss, damit die Feder die Klappe nicht automatisch
in die Endstellung zurückzieht (Bild 4). Eine Überlastkupplung verhindert Schäden durch zu starkes
Aufziehen.
Die Bremse kann man manuell mit einem Schraubendreher öffnen. Bei anderen Antriebssystemen muss
der Bediener für einen manuellen Eingriff mit der
einen Hand das Getriebe blockieren, während er mit
der anderen die Klappe verstellt; er hat also immer
»alle Hände voll zu tun«. Die patentierte Bremsmechanik bringt deutliche Erleichterung. Selbst wenn
der Bediener vergisst, die Bremse zu lösen, ist das kein
Problem. Bei Normalbetrieb setzt dann automatisch
ein kurzzeitiges Anfahren des Antriebs entgegen der
Bremsrichtung die Bremse außer Kraft.
Erste Getriebestufe direkt an
der Motorwelle
Der Lüftungsklappenantrieb mit Federrückstellung
liefert ein Abtriebsmoment von 3 Nm. Um das Drehmoment an der Abtriebswelle unter Berücksichtigung
der Betätigungsdauer zu erreichen, erfordert die hohe
Motordrehzahl ein vierstufiges Getriebe. Das Getriebe
mit der Gesamtuntersetzung von 4 000:1 ließ sich bei
den kompakten Abmessungen der kompletten Antriebseinheit nur dank konstruktiver Tricks unterbringen. So greift die erste Getriebestufe direkt in eine in
die Motorwelle geschnittene Verzahnung. Diese spezielle Evoloidverzahnung wurde an der TU Braunschweig entwickelt und ließ sich gut an der Motorwelle anbringen. Diese Konstruktion spart nicht nur
Platz, sondern optimiert auch das Geräuschverhalten,
da kein zusätzliches Ritzel zwischen Motor und Getriebe notwendig ist.
Interessante Anwendungsbereiche für die anpassungsfähigen Motoren gibt es auch in anderen Bereichen, die nach kurzen und kompakten Antriebslösungen verlangen. Typische Beispiele finden sich bei Stellantrieben für Fensterheber oder Ventile.
■
www.papst.de
de 11/2003
Gebäudetechnik
Videoüberwachung ohne Installations-CD
FTP- oder Webserver
notwendig. Die Mobotix-Kamera
arbeitet
Bei den hier vorgestellten Überwawie jeder PC auf Dachungskameras steckt die komplette
teiebene und verwaltet
Software in der Kamera selbst. Daher
den ihr zugewiesenen
Bereich im Form eines
kommen sie ohne Treiber oder ein seRingpuffers auf dem
parates Installationsprogramm aus.
Server selbst. Dabei
sorgt sie sowohl dafür,
dass die vorgeschriebeelbst bei der vom Nutzer frei konne Speichergröße nicht
figurierbaren Darstellung mehreüberschritten wird, als
rer Kameras in einem Browserauch für das automatifenster mit Live- und Playback-Bildern
sche Löschen der Aufbenötigt man kein Plug-In oder Active-X.
zeichnungen per Ver- Bild 2: Beispiel für die Anzeige des Kamerabilds auf einem PC
Dies liegt daran, dass sich in der Kamera
fallsdatum.
ein kompletter standardmäßiger LinuxÜber das Browser-Interface der Kation nutzt man als Server entweder
PC mit der Rechenleistung eines 200mera sucht der Nutzer nach Aufzeichpreiswerte PCs oder aber ausfallsicheMHz-Pentium III befindet – trotz ihrer
nungen und betrachtet diese – ohne
re Hochleistungssysteme mit unbegeringen Größe von rund 14 cm x 14 cm
dass er einen direkten Zugang zum
schränkter Raid-Plattenkapazität.
und nur 2,5 W Leistungsaufnahme.
Server benötigt. Mehrere Nutzer können
• Hohe Ausfallsicherheit: Jede Kamera
So steckt die gesamte Video-Manageauch gleichzeitig Live- und/oder aufgeist nur für ihre eigenen Daten verantment-Software in der Kamera. Darüber
zeichnete Sequenzen abrufen. Auch auf
wortlich, und da sie die Daten zwihinaus sind alle für die eigentliche Videren PCs muss keine Software instalschenpuffert, kann auf einen Notserdeoaufzeichnung notwendigen Aufliert werden.
ver umgeschaltet werden.
zeichnungs-, Wiedergabe-, List- und
• Unbeschränkte Skalierbarkeit: Nur die
Suchfunktionen ebenfalls integriert und
Serverleistung begrenzt das System,
im Kamerapreis bereits enthalten – liVorteile
und die wird durch die internen Kazenzfrei und ohne Nutzerbeschränkung.
merapuffer entlastet. Außerdem kann
Die Vorteile dieser Lösung lassen sich
man jederzeit neue Server integriewie
folgt
zusammenfassen:
Speicherung der Kamerabilder
ren und Kameragruppen auf diese ver• Integration von Kamera und Fremdteilen.
software entfällt: Man muss nicht die
Die Kamera speichert die Langfrist-Auf• Unbeschränkt remote-fähig: UnabProdukte mehrerer Hersteller kombizeichnungen auf einem Standard-Filehängig von der Funktion interagiert
nieren; trotzdem verfügt die Kamera
oder Workgroup-Server. Dazu muss
der Nutzer nur mit dem Webserver
über ein leistungsfähiges http-API zur
man keine Software auf dem Server
der Kamera per Standard-Browser,
Integration in andere Managementselbst installieren, und es ist auch kein
und der kann sich an beliebiger Stelle
systeme.
befinden.
• Einsatz preiswerter und standardisierDr. Ralf Hinkel ist Vorstand der
• Hohe Sicherheit: Auch bei der Wiederter IT-Komponenten: Je nach ApplikaMobotix AG, Kaiserslautern
gabe aufgezeichneter Videobilder muss
der Nutzer keine Berechtigung für den
Server haben, auf dem die Daten gespeichert sind. Da der Zugriff alleine
über den Webserver der Kamera erfolgt, kann eine effektive Firewall den
Server schützen.
• Hohe Aufzeichnungsleistung: Das
MxPEG-Streaming-Verfahren
(von
Mobotix entwickelt und zum Patent
angemeldet) benötigt nur rund 1 Mbit
für ein hochauflösendes Video (640 x
480 Pixel; 50 % jpeg-Qualität) mit einer Datenrate von 12,5 bit/s. So lassen
sich auf einem normalen PC (Pentium
III, 750 MHz) noch rund 20 Kameras
über das Netzwerk bei rund 20...30 %
Netzwerklast aufzeichnen.
Bild 1: Die Kamera legt die Bilder auf einem beliebigen Fileserver ab; dort kann man sie
von einem beliebigen PC aus betrachten
■
Quelle: Mobotix
S
42
de 11/2003
Quelle: Mobotix
Ralf Hinkel
Elektroinstallation
Brandschutzverteiler mit Prüfzeugnis
Liane Jung
Erstmalig wurde in einem umfangreichen Prüfverfahren nach DIN 4102
Teil 12 Brandschutzverteiler als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage für notwendige Sicherheitseinrichtungen vollumfänglich geprüft.
Für die jeweilige Bauart (Wandverteiler, Standverteiler bzw. Klemmkästen) erhalten sie ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis.
V
iele klassische Anbieter von
Brandschutzverteilern haben dagegen oft in Anlehnung an DIN
4102 Teil 12 (aber nicht nach der Norm)
ein bis zwei Verteiler mit einem bzw.
zwei Kabeln geprüft. Als Nachweis der
Prüfung erhielten diese Geräte einen
Prüfbericht – ein Prüfbericht als Nachweis des Funktionserhaltes ist nicht zulässig.
Rechtsgrundlage für den rechtssicheren Brandschutznachweis
Der Gesetzgeber spricht von Bauprodukten, die in einer Bauregelliste veröffentlicht werden. Hierzu bedient man
sich des Deutschen Institutes für Bautechnik (DIBt). Das DIBt ist zuständig
für die Veröffentlichung der Bauprodukte und technischen Regeln zur Erfüllung
der an diese Bauprodukte gestellten Anforderungen.
Aufbau der Prüflinge
Um ein allgemeines bauaufsichtliches
Prüfzeugnis zu erhalten, fordert DIN
4102 Teil 12 (siehe Absatz 7.3.3.5), wie
bei Anforderung an Funktionserhaltskabel (siehe Absatz 7.3.3.2), die Prüfung
der zwei kleinsten und der zwei größten
Verteiler einer Produktgruppe (also insgesamt vier Prüfkörper pro Produktgruppe). In diesem Fall wurden die zwei
kleinsten eintürigen, der größte eintürige
und der größte zweitürige Wandverteiler
und Standverteiler geprüft.
Um die Anforderungen der DIN
4102 Teil 12 exakt zu erfüllen, wurde
pro Prüfkörper (Verteiler) Kabel mit integrierten Funktionserhalt (der Fa. Dätwyler) über die an den Prüfkörper (Verteiler) befindlichen oberen bzw. unteren
Kabeleinführungsschotts eingeführt und
im Inneren des Gehäuses mit Reihenklemmen (der Fa. Weidmüller) durchverbunden.
Bei dieser Versuchsanordnung bezieht
sich der zu prüfende Funktionserhalt der
Wandverteiler und Standverteiler auf
das Gehäuse – im Gegensatz zu den
Klemmkästen, bei denen der Funktionserhalt der eingebauten Steatitklemmen
(in Verbindung mit Kabel mit integriertem Funktionserhalt) maßgeblich ist. Bei
den Klemmkästen untersuchten die Prüfer pro Kabelbauart mit integriertem
Funktionserhalt je zwei Klemmkästen.
Quelle: Swixss
Liane Jung, Swixss Brandschutzsysteme
GmbH, Riedstadt-Goddelau
Die
Bauregelliste
unterscheidet zwischen
geregelten Bauprodukten und nicht geregelten Bauprodukten. Je
nach Zuordnung kann
in Folge einer Prüfung
nach DIN 4102... eine
allgemeine
bauaufsichtliche Zulassung
(ABZ) bzw. ein allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis (ABP)
erstellt werden. Ausschließlich ein ABZ
oder ABP, deren Rechtsgrundlage gleichwertig anzusehen ist, gilt als Nachweis
für den Einsatz und die Verwendbarkeit
als Bauprodukt (und darf mit der jeweiligen zugeordneten Klassifizierung nach
DIN z.B. als I90, F90 oder E90 bezeichnet werden).
Ein Prüfbericht hingegen hat als
Nachweisführung der Zuordnung als
Bauprodukt keinen rechtlichen Stellenwert. Mit dem Prüfbericht erhält der
Antragsteller lediglich eine für ihn informelle Ergebniszusammenstellung. Sollte
der Prüfberichtsinhaber diesen als Nachweis an seine Kunden weitergeben, dann
muss er darauf hinweisen, dass der Einsatz des im Prüfbericht aufgeführten
Produktes nur möglich ist in Verbindung
mit einer Zustimmung im Einzelfall,
durch die jeweilige oberste Bauaufsichtsbehörde. Die Einholung dieser Zustimmung im Einzelfall obliegt dem Errichter
der Anlage.
Bild 1: Kabeleinführungen vor (links) und nach (rechts) der Brandprüfung
de 11/2003
43
Quelle: Swixss
Elektroinstallation
Bild 2: Erstmalig wurden Brandschutzverteiler nach DIN 4102 Teil 12 als Bestandteil einer elektrischen Leitungsanlage für
notwendige Sicherheitseinrichtungen
vollumfänglich geprüft – links: vor der
Prüfung, rechts: nach der Prüfung
Prüfablauf
Die Durchführung der Prüfung erfolgte
nach DIN 4102 Teil 2 mit der EinheitsTemperaturzeitkurve (ETK). Während
der Brandprüfungszeit (90 min) erfassten Sensoren die Temperaturerhöhung
sowie die relative Luftfeuchtigkeit im Inneren der Wandverteiler und Standverteiler, die eingeführten Kabel und Leitungen mit integriertem Funktionserhalt
wurden an Spannung mit 400 V bzw.
250 V angelegt. Während der Brandprüfungszeit (90 min) wurden die Kabel
und Leitungen mit integriertem Funktionserhalt auf Kurzschluss und Drahtbruch überwacht. Sollte während der
Brandprüfungszeit eines der Kabel oder
Leitungen mit integriertem Funktionserhalt frühzeitig durch Kurzschluss oder
Kabelbruch ausfallen, so gilt die Prüfung
der betroffenen Produktgruppe (z. B.
Wandverteiler oder Standverteiler) als
nicht bestanden. Als bestanden für eine
Produktgruppe gilt, wenn kein einziges
der eingeführten Kabel während der
Brandprüfung ein Kurzschluss und oder
Drahtbruch verursacht hat.
Diese Brandprüfung schlossen die
Wand- und Standverteiler des Herstellers Swixss Brandschutzsysteme GmbH,
Riedstadt, am 26.2.2003 erfolgreich ab.
Die Produkte erhalten das allgemeine
bauaufsichtliche Prüfzeugnis.
44
Funktionserhalt von
elektrischen Notlichtanlagen
bzw. Schaltanlagen
Eine Besonderheit der Prüfung lag zudem darin, dass auch elektronische/elektrische Einbauten mitgeprüft wurden.
So befanden sich z. B. drei Batterienotlichtanlagen unterschiedlicher Nennleistung (zwei Gruppen-/ eine Zentralbatterieanlage) der Firma Ecker aus Bürstadt
ebenfalls in den Prüfobjekten. Weiterhin
baute die Firma eta Fels aus Ebersbach
eine Entrauchungsanlage mit einer
Nennleistung von 150 kW in einen Prüfkörper ein.
Die Anlagen wurden über Kabel und
Steuerleitungen der Fa. Dätwyler mit
Spannung versorgt und während der
Prüfdauer von 90 min funktional über
die außen liegende Steuerungseinheiten
betätigt und auf Ihre Funktionsfähigkeit
überwacht. Dabei behielten zwei Batterienotlichtanlagen sowie die Entrauchungsanlage über den Zeitraum von
90 min ohne Einschränkung ihre Funktionsfähigkeit bei. Die dritte Batterienotlichtanlage hatte ihre Funktionsfähigkeit
über 30 min ohne Einschränkung beibehalten.
■
www.swixss.de
Elektroinstallation
Elektroinstallationstechnik für den Betonbau
ßendem »Einfahren« der Bewehrung
können so die Dosen nicht abreißen.
Die verrohrten Rückteile werden erst
danach aufgerastet und komplettieren
die Dosen (Bild 1b).
• Anwenderfreundliche Farbkennzeichnung der verschiedenen Komponenten
des Systems, die Verwechslungen verhindert und für mehr Sicherheit bei der
Montage sorgt.
• Einfache, aber solide Abstütztechnik
mit handelsüblichem Kunststoffrohr
und Verspannung durch die Federwirkung des elastischen Dosenbodens.
Andreas Stöcklhuber
Kurze Bauzeiten, klar kalkulierbare
Kosten und interessante Rationalisierungsmöglichkeiten – dies sind nach
wie vor die Vorteile des Betonbaus
gegenüber der herkömmlichen Massivbauweise Stein auf Stein. Mit den
passenden Produkten vereinfacht
sich die Elektroinstallation erheblich.
Im Betonbau müssen Gerätedosen, Geräteverbindungsdosen und natürlich
auch die Leerrohre für die Zuleitungen
auf der Schalung montiert sein, bevor
Wände und Decken gegossen werden.
Diese Technik stellt hohe Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit
eines Installationssystems, das dem
Druck des in die Schalung einfließenden
Betons unverrückbar standhalten muss.
Außerdem muss das Installationsmaterial große Temperaturunterschiede verkraften, die im Extremfall von – 5 °C auf
der Baustelle bis zu + 100 °C in der beheizten Stahlschalung des Betonwerkes
reichen können. Das Betonbausystem
hält den auftretenden Belastungen sicher
stand (Bild 2).
Die Besonderheiten
Das Kaiser-System zeichnet sich durch
folgende Punkte aus:
• Mehrteiliger, funktionaler Aufbau der
Einbaudosen, die zunächst mit einem
flachen Frontteil auf der Schalung befestigt werden (Bild 1a). Bei anschlie-
Quelle: Kaiser
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber, Redaktion
»de«, nach Unterlagen von Kaiser,
Schalksmühle
Besonders hoch belastbar
struktion eines Elektroinstallationssystems, weil Geräte- und Deckendosen,
Verbindungskästen sowie sonstige Installationsteile vor dem eigentlichen Betoniervorgang auf der Schalung befestigt
werden müssen, um dann mit eingegossen zu werden. Das Betonbauprogramm
von Kaiser, Schalksmühle, hat sich hier
als zuverlässiges und schnelles Installationssystem bewährt. Es eignet sich für
alle Schalungsarten und Betonierverfahren, auch für spezielle Verfahren wie
Batterieschalung, Tunnelschalung und
für die industrielle Produktion vorgefertigter Plattendecken.
Bild 1a: Die Einbaudosen des Kaiser-Betonbausystems sind mehrteilig aufgebaut:
zunächst wird das flache Frontteil auf der
Schalung befestigt...
46
Bild 1b: ...und nach dem »Einfahren« der
Bewehrung werden die bereits verrohrten
Rückteile aufgerastet, um die Dosen zu
komplettieren
Quelle: Kaiser
Ü
blich ist das Bauen mit Beton insbesondere bei größeren Bauvorhaben wie Schulen, Verwaltungskomplexen und Sportstätten sowie auf
dem Sektor gewerblicher und industrieller Neubauten. Bewährt hat sich der Fertigbau mit vorproduzierten Betonelementen aber auch im Wohnungsbau.
Grundsätzlich unterscheidet man im
Betonbau zwischen zwei Herstellungsverfahren:
• Ortbetonbau
• Großtafel-Bauweise (Montagebau).
Beim Ortbetonbau wird auf der Baustelle eine Schalung erstellt, in die der Flüssigbeton einfließt. Bei der Tafelbauweise
kommen Wand- und Deckenelemente
aus der industriellen Vorfertigung. Der
Beton wird hier in stehende oder liegende Schalungsanlagen eingegossen.
Beide Verfahren stellen hohe Ansprüche an Qualität und praxisgerechte Kon-
Bild 2: Die verschiedenen Betonbauverfahren stellen hohe Anforderungen an die
mechanische Belastbarkeit des Installationssystems, das dem Druck des in die
Schalung einfließenden Betons unverrückbar standhalten muss
de 11/2003
Elektroinstallation
Praxisgerechte Montage
Die Installation der Dosen und Abzweigkästen des Betonbauprogramms
erfolgt in der Regel mit Leerrohren für
die Zuleitungen. Dosen und Kästen bilden mit diesen Rohren ein geschlossenes, absolut dichtes System. Dies gewährleistet, dass keine Fremdkörper
und beim Betoniervorgang keine Betonmilch in Dosen, Kästen oder Leerrohre
eindringen kann (Bild 3).
Die Befestigungstechnik
Bei der Ortbeton-Bauweise trifft der Installateur zumeist auf Holzschalungen,
die eventuell mit Kunststoff oder Kunst-
de 11/2003
Quelle: Kaiser
Das Programm entspricht den einschlägigen Normen und besteht aus Einbaudosen wie z. B. Gerätedosen und Geräteverbindungsdosen bzw. -kästen sowie einer großen Anzahl von Deckendosen für Ortbeton- und Plattendecken.
Dazu gibt es praxisgerechtes Zubehör
und auf das System abgestimmtes Werkzeug.
Bild 3: Alle Verbindungen der Doseneinzelteile sowie Werkzeug und Rohrbzw. Kabeldurchmesser sind exakt aufeinander abgestimmt, so dass für die
absolute Dichtigkeit des gesamten Systems gesorgt ist; hierdurch ist sichergestellt, dass keine Fremdkörper und
beim Betoniervorgang keine Betonmilch
in Dosen, Kästen oder Leerrohre eindringen kann
harzen beschichtet sein können. Hier befestigt man die Dosen in der Regel durch
Aufnageln oder Aufschrauben.
Bei Stahlschalungen, die auf der Baustelle z. B. gelegentlich als Tunnelschalung zum Einsatz kommen, ansonsten
aber hauptsächlich in Betonwerken anzutreffen sind, gibt es unterschiedliche
Befestigungsmöglichkeiten. Besonders
rationelles Arbeiten erlaubt die Verwendung eines Kunststoff-Spreizdübels. Eine Alternative dazu ist die Anschweißschraube, die auf der Stahlschalung mit
einem Schweißpunkt befestigt wird.
Diese Methoden kommen vorzugsweise
dann zum Einsatz, wenn die Installation
auf der Schalung wiederholt in gleicher
Position benötigt wird, was zum Beispiel
bei Großserien der Fall ist.
Bei liegender Fertigung im Betonwerk
sorgen Haftmagnet, Klebefolie oder die
Heißklebemethode in der Regel für ausreichenden Halt auf der horizontalen
Schalung. Die Montage mit Haftmagnet, Klebefolie oder Heißkleber bietet
den Vorzug, die Einbaudosen ohne jegliche Beschädigung der Schalung befestigen zu können.
Die Abstütztechnik
Die Befestigung mit Hilfe von Haftmagnet, Klebefolie oder Heißkleber hält die
Dosen bei stehender Schalung während
47
der Eingießphase aber nur dann sicher
an Ort und Stelle, wenn gleichzeitig
Stützrohre und Gegenlager bzw. Gegendose eingesetzt werden. Die Gegenschalung übt Druck aus und verhindert so
ein Verrutschen der Installationsteile.
Die spezielle Konstruktion des Dosenbodens wirkt dabei wie eine Feder und
sorgt für eine Verspannung des installierten Systems sowie den Ausgleich von
Schalungstoleranzen.
Stützrohre und Gegenlager werden
auch immer dann verwendet, wenn die
Elektroinstallation nicht auf der Seite
der Arbeitsschalung, sondern auf der
gegenüberliegenden Wandseite erfolgen
soll. Die zum Kaiser-System gehörenden
Stützrohre sind handelsübliche starre
Kunststoffrohre (DIN EN Außendurchmesser 20 mm nach DIN EN 60423).
Die Stützrohre werden in das auf der
Arbeitsschalung befestigte Gegenlager
eingesteckt und halten die am anderen
Ende aufgesteckte Einbaudose exakt auf
Distanz.
Wird statt des Gegenlagers eine weitere Einbaudose verwendet, kann gleichzeitig die Installation für beide Wandseiten erfolgen. Auch hier sorgt der
Federeffekt der Dosenböden für sicheren
Halt in der Schalung während der Eingießphase.
Quelle: Kaiser
Elektroinstallation
Bild 4a und 4b: Die zuvor auf der Schalung befestigten Frontteile werden nach dem
»Einfahren« der Bewehrung mit den Dosen-Rückteilen komplettiert, die zuvor mit der
Stanzzange oder dem Universal-Öffnungsschneider gelocht worden sind
Den DIN-gerechten Abstand von
71 mm für die Kombination mehrere
Geräte über- oder nebeneinander stellt
das Kaiser-System durch einfaches Zusammenstecken ohne Zusatzteile sicher.
Die Verbindung passt in allen Achsrichtungen.
Auch Einbaudosen mit unterschiedlicher Gehäusetiefe lassen sich ohne
Probleme miteinander verbinden – die
Verbindungsstutzen sitzen immer auf
gleicher Höhe. Das ermöglicht z. B. die
Durchverdrahtung zwischen Gerätedosen und Geräteverbindungsdosen ohne
Zusatzteile und erleichtert die Montage
der Einbaugeräte.
Einstechen freigelegt, so dass man die
Geräte nun mit Schrauben befestigen
kann. Alternativ ist die Montage mit den
Spreizkrallen der Geräte problemlos
möglich.
Ein umfassendes Programm
Das Betonbauprogramm umfasst Geräte- und Geräteverbindungsdosen, Großrohr-, Perilex- und CEE-Gerätedosen,
eine Wandleuchten-Anschlussdose, Verbindungsdosen und -kästen auch mit
Potentialausgleich-Schienen.
Für die Deckeninstallation gibt es
eine Reihe von Deckendosen. Dazu gehören Deckenauslass-, Deckenabzweigund -großrohrdosen.
Nach dem Betonieren
Farbsystem für übersichtliche
Montage
Alle Einbaudosen des bestehen aus mehreren Teilen. Die Farbkennzeichnung
vereinfacht die Anwendung, verhindert
Verwechslungen und sorgt für mehr
Sicherheit bei der Installation. Das Prinzip: grüne Frontteile zur Befestigung an
der Schalung, gelbe Dosen-Rückteile für
den Wandeinbau, rote Rückteile für den
Deckeneinbau sowie graue Zwischenund Befestigungselemente.
Nach dem Betoniervorgang und dem
Entfernen der Schalung werden die Einbaugehäuse durch Einschlagen der Putzhaut geöffnet. Jede Gerätedose verfügt
über vier Schraubdome, die mit einer
dünnen Kunststoffhaut abgedeckt sind,
um das Eindringen von Betonmilch
während des Gießvorganges zu verhindern. Die Schraublöcher werden durch
Praxisgerechtes Zubehör und
zweckmäßiges Werkzeug
Die Montage beginnt immer damit, dass
die grünen Frontteile auf der Schalung
befestigt werden (Bild 1a). Die besondere Konstruktion der Frontteile mit ihrer
tiefliegenden Sicherung gegen Herausreißen gewährleistet eine sichere Verankerung der gesamten Installation.
Nach dem Anbringen der Frontteile
werden die Leerrohre in die zuvor mit
der Stanzzange oder dem Universal-Öffnungsschneider gelochten Dosen-Rückteile gesteckt (Bild 4a und 4b) und diese
dann in den an der Schalung fixierten
Frontteilen eingerastet.
48
Quelle: Kaiser
Die Montagetechnik
Bild 5: End- und Übergangstüllen in
unterschiedlichen Varianten erleichtern
das Herstellen von Wand- und Deckenübergängen
Zum Betonbauprogramm gehört ein
umfangreiches, praxisgerechtes Zubehörangebot (Bild 5). Die Palette umfasst
u.a. die zu den verschiedenen Einbaudosen passenden Abschlussdeckel, außerdem Trennwände, Distanzstücke, Rohrund Kabel-Abstandhalter, Leuchtenhaken in unterschiedlichen Längen sowie
Rohr-Verschlussstopfen.
Komplettiert wird das Betonbauprogramm durch zweckmäßiges Werkzeug.
Die Stanzzange mit ihren wechselbaren
Einsätzen oder der Universal-Öffnungsschneider schaffen passgenaue Einführungen für Rohre bis 25 mm Durchmesser.
Ein Aufreiber erweitert vorgelochte
Einführungen für Rohrdurchmesser ab
25 mm aufwärts.
Bei der Befestigung von Einbaudosen
auf der Holzschalung hilft der Nagelsetzer, wenn zum Beispiel durch die Bewehrung hindurch montiert werden muss.
Für den Einsatz der KunststoffSpreizdübel hat Kaiser einen speziellen
Spreizdübelsetzer im Programm.
■
de 11/2003
Elektroinstallation
Nicht jeder Dübel ist für jeden Zweck
geeignet. Der Beitrag geht der Frage
nach, welcher Dübel wo am besten
passt.
D
er Elektrotechniker hat für seine
Installationen viele Bestandteile
der Elektroanlage am Baukörper
zu befestigen. Kommen zum Tätigkeitsfeld Elektroinstallation noch Sparten der
Gebäudetechnik hinzu, erweitert sich
die Anzahl der zu befestigenden Teile
noch einmal drastisch. Für die Auswahl
der geeigneten Befestigungsmethode benötigt der Elektrohandwerker auch
ein entsprechendes Hintergrundwissen
über Baustoffe sowie Montage- und
Dübelarten.
Spezialisten oder einer für alles?
Das Bestreben von Handwerkern nach
einer Universalbefestigung hat sich bis
heute erhalten. Den ersten Allzweckdübel gab es über Jahrhunderte bis in die
Das richtige Bohrloch
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen der
Firmen Fischer, Obo Bettermann,
Tox, Hilti und Befestigungstechnik
Schneider
Quelle: OBO Bettermann
Um ein Abplatzen des Baustoffs oder
Rissebildung zu vermeiden sowie die erforderliche Last mit Dübeln übertragen
zu können, muss der Anwender Randund Achsabstände sowie die erforderliche
Bauteilbreite und -dicke nach den Herstellerangaben einhalten. Bei Kunststoffdübeln, geht er üblicherweise von einem
Randabstand 2·hv (hv = Verankerungstiefe) und einem Achsabstand 4·hv aus.
Die Bohrlochtiefe muss – bis auf
wenige Ausnahmen – größer sein als die
Verankerungstiefe. So hat die bei Kunststoffdübeln aus der Dübelspitze austre-
de 11/2003
Bild 1: Auswahl von Befestigungselementen der Elektrotechnik:
1) Metallspreizdübel (ohne Bohren in Gasbeton)
2) Porenbetondübel (ohne Bohren in Gasbeton)
3) Gasbetonnagel (z. B. Kanalbefestigung)
4) Schlagdübel
5) Anglerspreizdübel
6) Sprintschraube mit zwei Gewindsteigungen für schnelles Einschrauben
7) Schwerlastanker (Betonbefestigungen)
8) Steckdübel (Betonbefestigungen)
Bild 2: Vorsteckmontage per Schwerlastanker (oben) oder Gasbetondübel (unten)
tende Schraube genügend Platz. Beim
und nach dem Bohren muss das Bohrmehl entfernt werden. Ein ungesäubertes Bohrloch reduziert die Haltewerte,
denn das Bohrmehl wirkt wie Rollsplitt
auf der Straße.
Montagearten
Im Wesentlichen unterscheidet der
Handwerker bei der Befestigung von
Bauteilen zwischen drei Montagearten.
Vorsteckmontage
Der Dübel schließt hier meist bündig mit
der Baustoffoberfläche ab (Bild 2). Das
Bohrloch im Verankerungsgrund ist größer als das Montageloch im anzuschließenden Bauteil.
Der Montageablauf besteht aus den
folgenden Schritten:
Quelle: Fischer
jüngste Vergangenheit: Der Handwerker
mörtelte ein konisches Holzstück, in ein
ins Mauerwerk gestemmte Loch ein.
Nachdem es technisch möglich war,
mittels Handschlagbohrer runde Löcher
in massives Mauerwerk zu treiben, verwendeten Handwerker Holzdübel (Stifte
aus Holz) bzw. Faserstoffe wie Flachs
oder Hanf. Beim Eindringen einer
Schraube verspannte sich das Holz bzw.
die Fasern gegen die Bohrlochwandung.
Der Halt dieser Verbindung erfolgte
durch Reibung. Diese Dübel waren de
facto die ersten Spreizdübel. Der später
maschinell hergestellte Faserdübel trug
eine Blech-Ummantelung. Ende der 50er
Jahre führte die Industrie den heute
üblichen Kunststoff-Spreizdübel ein.
Doch schon bald erforderten neue
Baustoffe auch Weiterentwicklungen in
der Dübel-Technik (Bild 1). Hohlkammersteine und Leichtbaustoffe wie Porenbeton, die einfacher zu handhaben
waren und bessere Dämmeigenschaften
aufwiesen, setzten sich zunehmend
durch. Weiterhin entdeckten Bauherren
und -firmen Vorzüge der Trockenbauweise.
Michael Muschong
Quelle: Fischer
Dübel für die Elektroinstallation
Bild 3: Abstandsmontagen – oben:
Abstandsmontage per Injektionsanker
(stoffschlüssige Befestigung); unten –
Schwerlastanker (reibschlüssige Befestigung)
51
Quelle: Befestigungstechnik Schneider
Bild 4: Die Putzstärke zählt nicht zur
Verankerungstiefe hinzu
Bild 5: Auftretende Kräfte an Dübelbefestigungen
• Übertragung der Lochabstände des
Montageteils auf den Verankerungsgrund
• Loch bohren
• Dübel setzen
• Montagegegenstand anschrauben.
Die Übertragung der Lochabstände des
Montageteils auf den Verankerungsgrund stellt einen gewissen Nachteil dieser Monatageart dar.
Durchsteckmontage
Bei Serienmontagen und insbesondere
bei mehr als zwei Dübeln pro Montagegegenstand arbeitet der Handwerker bevorzugt mittels Durchsteckmontage.
Die Löcher im anzuschließenden
Bauteil dienen dabei als Bohrschablone,
da der Bohrlochdurchmesser im anzuschließenden Bauteil mindestens gleich
groß wie im Baustoff ist. Neben einer
Montageerleichterung wird eine gute
Passgenauigkeit der Dübellöcher erreicht. Der Dübel wird durch den Montagegegenstand ins Bohrloch gesteckt
und anschließend verspreizt.
Abstandsmontage
Die Abstandsmontage benötigt der
Handwerker z. B. bei der Bauteilbefestigung an Fassaden (Bild 3). Aufgrund
der dazwischenliegenden Dämmung
und/oder des erforderlichen Luftraums
müssen diese druck- und zugfest in
einem bestimmten Abstand vor der Verankerungsfläche fixiert werden.
Hierzu verwendet man Metallanker
mit metrischem Innengewinde Schraubenaufnahme oder Gewindestangen mit
Kontermuttern oder Abstandsdübeln.
52
Quelle: Hilti
standklasse bestätigt das
Prüfzeugnis.
So halten Dübel
richtig
Dübelbefestigungen werden
– je nach Anwendung – in
unterschiedlicher Richtung
belastet. Hierbei wirken die
Kräfte in drei Richtungen,
bezeichnet als Zug, Querzug und Schrägzug (Bild 5).
Der Dübel muss die auftretenden Kräfte sicher in
Bild 7: Befestigungsschritte einer Kabelklammer mit
den Verankerungsgrund leiSchlagdübel in Beton; wichtig für den reibschlüssigen
ten können. In der aktuellen
Halt ist das Reinigen des Bohrlochs
Dübeltechnik nutzt man dazu drei verschiedene Tragmechanismen:
Nutzlänge und
Formschluss (Bild 6), Reibschluss
Verankerungstiefe
(Bild 7) und Stoffschluss (Bild 3).
Neben einer Reihe von Begriffen zur
Die Nutzlänge (Klemmdicke) entspricht
Beschreibung der jeweiligen Haltewerte
meist der Dicke des befestigten Montageist die »zulässige Gebrauchslast« der für
gegenstands (Bild 4). Bei Innengewindeden Anwender wirklich wichtige Begriff.
ankern kann dies durch die Wahl der
Die von den Herstellern angegebenen
Schraubenlänge variiert werden. Bei der
Gebrauchslasten liegen – bedingt durch
Durchsteckmontage und bei BolzenanMinderung eines Sicherheitsfaktors –
kern ist jedoch die maximale Nutzlänge
deutlich unter dem »Bruchlastwert«,
durch den Dübel vorgegeben. Ist der Andem Wert, bei dem unter Laborbedinkergrund mit Putz oder Isoliermaterial
gungen das Mauerwerk versagt, die
verkleidet, müssen Schrauben oder DüSchraube bricht oder der Dübel aus dem
bel gewählt werden, deren Nutzlänge
Loch gezogen wird.
mindestens der Putzstärke und der Dicke
Bei Kunststoffdübeln rechnen die
des Montagegegenstandes entsprechen.
Hersteller mit 5facher, bei Metalldübeln
Die Verankerungstiefe hv entspricht
mit 3facher Sicherheit. Um die maximabei Kunststoff- und Stahldübeln der
len Haltewerte zu erreichen, sollten die
Distanz zwischen Oberkante des tragenSchrauben immer den – in Hinblick auf
den Bauteils bis zur Unterkante des
den Dübel – größtmöglichen DurchmesSpreizteils.
ser aufweisen.
Stahlanker mit Feuerwiderstand
Diverse Hersteller bieten eine Reihe von
Den Ankergrund des Dübels
Stahlankern mit geprüfter Feuerwiderkennen
standsklasse an. Diese werden zur Verankerung von Bauteilen verwendet, an
In der derzeitigen Bautechnologie lassen
die Anforderungen hinsichtlich der Feusich die Baustoffe, die den Ankergrund
erwiderstandsdauer gestellt sind.
der Dübel bilden, in drei Gruppen einteiDas Brandverhalten wird durch eine
len (Bild 8). In dieser Darstellung nimmt
hierfür anerkannten Prüfstelle unterdie Festigkeit der Baustoffe von links
sucht. Die entsprechende Feuerwidernach rechts ab.
Bild 6: Befestigungsschritte von Federklappdübeln – eine formschlüssige Befestigung
Quelle: Hilti
Quelle: Befestigungstechnik Schneider
Elektroinstallation
Bild 8: Zeitgemäße Baustoffeinteilung, wie sie aus der Sicht der Wahl der Dübelart
sinnvoll ist
de 11/2003
Elektroinstallation
Beton – der Universalbaustoff
Beton lässt sich in die beiden Untergruppen Leichtund Normalbeton unterscheiden. Als Bindemittel für
Beton dient immer Zement.
Leichtbeton weist im Gegensatz zu Normalbeton
die so genannten Leichtzuschläge auf, z. B. Bims, Blähton, Styropor usw. Durch die Leichtzuschläge, die
häufig eine geringere Druckfestigkeit aufweisen als der
Kies in Normalbeton, entstehen z. T. ungünstigere Verhältnisse für das Verankern von Dübeln.
Die Ziffern in den Kurzbezeichnungen der Baustoffe kennzeichnen die Druckfestigkeit. So bedeutet z. B.
B25, dass der Beton über eine Druckfestigkeit von 25
N/mm2 verfügt. Dies ist übrigens die gebräuchlichste
Betonfestigkeit in der Praxis. Die Höhe der Tragkraft
eines Schwerlastdübels – in der Regel ein Stahldübel –
hängt u. a. von der Betonfestigkeit ab.
Verbund aus Steinen
Mauerwerk ist ein Verbundwerkstoff aus Steinen und
Mörtel. Dabei ist die Druckfestigkeit der Steine bei
Altbaumauerwerk oft höher als die des Mörtels. Eine
Verankerung sollte daher möglichst im Mauerwerksstein erfolgen. Man unterscheidet vier Gruppen von
Mauerwerkssteinen gemäß Bild 8:
• Vollsteine mit dichtem Gefüge – Diese Baustoffe
sind sehr gut zur Verankerung von Dübeln geeignet,
da sie frei von Hohlräumen und sehr druckfest sind.
• Hohlkammersteine mit dichtem Gefüge – Sie bestehen in der Regel aus den gleichen druckfesten Materialien wie die Vollsteine, enthalten jedoch Hohlräume.
Muss der Handwerker höhere Lasten an diesen Baustoffen befestigen, sollte er spezielle Dübel verwenden,
die die Hohlräume überbrücken oder ausfüllen.
• Vollsteine mit porigem Gefüge – Diese Baustoffe verfügen nur über eine geringe Druckfestigkeit. Auch hier
gilt: Für eine optimale Befestigung verwendet der Handwerker Spezialdübel, z.B. solche mit langer Spreizzone
oder stoffschlüssige Dübel.
• Lochsteine mit porigem Gefüge – Sie haben meist
eine geringe Druckfestigkeit, Hohlräume und Poren.
Bei diesen Baustoffen ist der richtige Dübel besonders
sorgfältig zu wählen und zu montieren. Hier eignen
sich Dübel mit langer Spreizzone oder formschlüssig
wirkende Injektionsanker.
Platten und Tafeln
Zu dieser Gruppe gehören dünnwandige Baustoffe,
die häufig eine geringe Festigkeit aufweisen – z. B.
Gipskarton-, Gipsfaser-, Span- und Hartfaserplatten,
Sperrholz usw. Da sich hinter den Platten Hohlräume
befinden, bezeichnet man die hierfür geeigneten Dübel
auch als Hohlraumdübel. Sie müssen die Befestigungskräfte formschlüssig einleiten. Dies geschieht
in der Regel durch eine direkt Verankerung im Hohlraum der Plattenrückseite.
■
www.fischerwerke.de
www.hilti.de
www.obo.de
www.tox.de
www.befestigungstechnik-schneider.de
de 11/2003
Elektroinstallation
Sachverständige des Elektrohandwerks
Michael Muschong
Anlässlich des 25jährigen Bestehens
des Verein der vereidigten Sachverständigen der Elektrohandwerke e. V.
(VSEH) betrachtet dieser Beitrag das
Sachverständigenwesen in Deutschland etwas näher.
A
nfang April diesen Jahres trafen
sich in der Akademie des Handwerks im Schloss Raesfeld, Nordhein-Westfalen, VSEH-Fachleute der
elektro- und informationstechnischen
Handwerke, die als öffentlich bestellte
und vereidigte Sachverständige seit Jahren ihren Dienst tun (Bilder 1 und 2). Im
VSEH e. V. haben sich mehrheitlich die
vereidigten Sachverständigen der Fachverbände Nordrhein-Westfalen, Hessen,
Rheinland-Pfalz und Saarland zusammengeschlossen.
Bei diesem Treffen ging es neben den
fachlichen Fragen – z. B. der aktuellen
Normenlage, Bewertung von Praxisfällen rund um das Thema EMV, Oberschwingungsbelastungen der Netze oder
Brandschutz – auch um die rechtliche
Position von öffentlich bestellten und
vereidigten Sachverständigen. Hierbei
wies der Referent Jürgen Ulrich, Vorsitzender Richter beim Landgericht Dortmund, darauf hin, welche rechtlichen
Konsequenzen Sachverständige hinsichtlichg der Haftung bei unrichtigen Gutachten oder Amtspflichtverletzungen
tragen. So bestehen z. B. gravierende
Unterschiede zwischen der Tätigkeit als
privater oder als öffentlich bestellter und
vereidigter Sachverständiger.
Sachverständige arbeiten aber noch
in anderen Bereichen. Im Folgenden gibt
der Beitrag einen Überblick über das
Sachverständigenwesen in Deutschland.
Arten von Sachverständigen
Die Bezeichnung »Sachverständiger« ist
grundsätzlich nicht gesetzlich geschützt.
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
Redaktion »de«, nach Unterlagen des
VSEH, des Instituts für Sachverständigenwesen e.V. (IfS) und des Arbeitskreises
Sachverständigenwesen des westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT)
54
Bild 2: Die Mitglieder des VSEH treffen
sich in Raesfeld nicht nur zu Jubiläen,
sondern auch zu Weiterbildungen und
Jahrestagungen
Bild 1: Schloss Raesfeld ist eine bundesweit anerkannte Ausbildungsstätte für
Sachverständige und Denkmalsschützer
So kann sich jedermann auf Sachgebieten, in denen es keiner gesetzlich geregelten Zulassung oder Anerkennung bedarf, am Gutachtenmarkt betätigen und
sich diesen »Titel« selbst verleihen.
Demzufolge tun dies auch viele, deren
Kompetenz in Frage steht.
Der Gesetzgeber wie auch private Organisationen haben für den Umgang mit
Sachverständigen jedoch Verfahren und
Formen entwickelt, die die notwendige
Kompetenz für verschiedene Bereiche
definieren.
Man unterscheidet mehrere Gruppen
von Sachverständigen, wobei Sachverständige ohne weiteres mehreren Gruppen zugleich angehören können. So sind
Sachverständige, die für amtlich anerkannte Prüforganisationen arbeiten, je
nach Aufgabenbereichen zum Teil auch
öffentlich bestellt und vereidigt oder verfügen über eine Zertifizierung.
Selbstständige öffentlich bestellte
Sachverständige sind u. a. Mitglieder
von Verbänden – z. B. dem VSEH –, die
ihrerseits eigene Verbandsanerkennungen aussprechen. Staatlich anerkannte
Sachverständige entsprechend den Landesbauordnungen können zusätzlich öffentlich bestellt sein.
Folgende Grobgliederung Sachverständiger hat sich heute durchgesetzt:
• Öffentlich bestellte und vereidigte
Sachverständige
• Sachverständige amtlich anerkannter
Prüforganisationen bzw. amtlich anerkannte Sachverständige
• Staatliche anerkannte Sachverständige
• Zertifizierte Sachverständige
• Sonstige.
Öffentlich bestellte
Sachverständige
»Öffentlich bestellt und vereidigt« bedeutet, dass Gutachten als Beweismittel
für Gerichtsverfahren erstellt werden
können. In den elektro- und informationstechnischen Handwerken bestellen
die Handwerkskammern diese Sachverständigen. Für die Beurteilung von Produkten der Elektroindusttrie bestellt die
Industrie- und Handelslammer. Diese
Sachverständigen sind zur strikten Neutralität und Unabhängigkeit verpflichtet.
Die wesentlichen Merkmale von öffentlich bestellten Sachverständigen sind:
• Ihre Aufgaben regelt eine besondere
Bestimmung per Gesetz (siehe § 36 GewO und § 91 HwO). Die Bestellung
dient der Erstellung von Gutachten,
einigen Prüfungssektoren (z. B. Altautoverordnung, Verpackungsverordnung)
sowie der Beratung in definierten Sachgebieten.
• Sie müssen einen Eid ablegen, dass sie
ihre Gutachten und sonstigen Aufgaben
unparteiisch, weisungsfrei, unabhängig,
gewissenhaft und persönlich erstellen.
• Sie werden nur dann öffentlich bestellt, wenn sie zuvor besondere Sachkunde nachweisen und keine Bedenken
gegen ihre persönliche Integrität bestehen.
• In Gerichtsverfahren zieht man sie bevorzugt zur Gutachtenerstellung heran.
Andere Sachverständige dürfen in Gerichtsverfahren nur dann mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt werden, wenn besondere Umstände dies erfordern (vgl. §§ 404 Abs. 2 ZPO, 73
Abs. 2 StPO)
• Sie unterliegen während der Zeit ihrer
öffentlichen Bestellung einem umfangreichen Pflichtenkatalog mit entsprede 11/2003
Elektroinstallation
chender Kontrolle durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.
• Sie verlieren ihre öffentliche Bestellung
durch Widerruf, wenn sie gegen den
Pflichtenkatalog verstoßen
Eine Liste der öffentlich bestellten
Sachverständigen erhält der Interessierte
bei der jeweiligen örtlichen Bestellungskörperschaft, also vor allem bei den
Kammern.
Einige Gesamtverzeichnisse z. B. das
der Industrie- und Handelskammern
findet man im Internet unter
http://svv.ihk.de.
Amtlich anerkannte
Sachverständige
Amtlich anerkannte Sachverständigeführen ihre Tätigkeit aufgrund besonderer gesetzlicher Bestimmungen in bestimmten Bereichen hoheitlich aus. In
diesem Rahmen führen sie Sicherheitsprüfungen durch.
Beispiele hierfür sind die Überprüfung von Kraftfahrzeugen, Aufzügen,
Druckbehältern oder medizinisch-technischen Geräten.
de 11/2003
EUROPÄISCHE NORM FÜR SACHVERSTÄNDIGE
Die DIN EN 45013 ist eine übernationale europäische Norm zur Regelung und Kontrolle
der Personalzertifizierung von Sachverständigen. Sie regelt die Anforderungen an eine
Zertifizierungsstelle, damit diese zur Überprüfung der persönlichen Kompetenz von
Sachverständigen akkreditiert werden kann.
Im regulierten Bereich akkreditieren und
überwachen staatliche Stellen die Zertifizie-
Für diese Sachverständigengruppe
gibt es ebenfalls eine Liste von Besonderheiten. Folgende Punkte definieren die
Tätigkeit amtlich anerkannter Sachverständiger:
• Sie sind Angestellte oder Vertragspartner von staatlich beliehenen Organisationen (z. B. Dekra, GTÜ oder TÜV) und
• Sie verlieren ihre amtliche Anerkennung durch Widerruf, wenn sie gegen
vorliegende Pflichtenkataloge verstoßen.
Die Organisationen sowie deren Sachverständige werden von den zuständigen
Landesbehörden entsprechend eines gesetzlich festgelegten Pflichtenkataloges
bei ihrer Tätigkeit überwacht.
rungsgesellschaften in Deutschland. Im nicht
regulierten Bereich sind privatrechtlich organisierte Akkreditierungsstellen zuständig.
Die Zertifizierungsstellen prüfen die
Kenntnisse eines Sachverständigen vor der
Zertifizierung. Nach der Zertifizierung kontrollieren sie permanent Arbeitsproben
sowie die ständige Weiterbildung des Sachverständigen.
Staatlich anerkannte Sachverständige
In einigen Bundesländern wurde zur
Prüfung von Schall- und Wärmeschutz,
baulichem Brandschutz und Standsicherheit der staatlich anerkannte oder
z. B. in Bayern der »verantwortliche
Sachverständige« eingeführt. Diese Art
von Sachverständigen
• wird von den zuständigen Landesbaubehörden oder von den beauftragten Architekten- und Ingenieurkammern anerkannt,
• erlangt nur dann staatliche Anerkannung, wenn der Einzelne die notwendi-
55
Elektroinstallation
gen persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erfüllt und als zuverlässig gilt,
• verlieren ihre staatliche Anerkennung
durch Widerruf, wenn sie gegen den
Pflichtenkatalog verstoßen.
Die zuständigen Anerkennungsstellen
überwachen die Sachverständigen entsprechend eines festgelegten Pflichtenkatalogs bei ihrer Tätigkeit. Listen der
staatlich anerkannten Sachverständigen
werden ebenfalls von den Anerkennungsstellen geführt.
Zertifizierte Sachverständige
Eine derzeit zu beobachtende Entwicklung im Bereich der Anerkennung von
Sachverständigen darf wegen ihrer
Bedeutung und Ausstrahlung auf das
gesamte Sachverständigenwesen in
Deutschland und Europa nicht fehlen.
Die Europäischen Normeninstitutionen
haben einheitlich für alle EU-Mitgliedstaaten die Normenreihe 45000 beschlossen, die in Deutschland als DINNorm übernommen wurde. Diese Normenreihen werden auch zunehmend für
den internationalen Bereich und dort
auch für Dienstleister relevant. Mithin
können sich auch Sachverständige zertifizieren lassen, auch wenn sie bereits öffentlich bestellt sind. Diese Art von
Sachverständigen
• wird zertifiziert, wenn der Einzelne zuvor die persönlichen und fachlichen Voraussetzungen erfüllt und keine Bedenken
gegen dessen persönliche Eignung bestehen,
• unterliegen während der Zeit ihrer
Zertifizierung einem umfangreichen
Pflichtenkatalog mit entsprechender
Überwachung durch die Zertifizierungsstelle,
• verlieren ihre Zertifizierung durch
Widerruf, wenn sie gegen den Pflichtenkatalog (hier: allgemeine Informationen
und Zertifizierungsbedingungen) verstoßen oder die erforderlichen aktuellen
Kenntnisse nicht kontinuierlich nachweisen.
Die Zertifizierung ist auf einen bestimmten Zeitraum befristet. Sie lässt
sich jedoch verlängern, wenn der sachverständige die erforderlichen Kenntnisse kontinuierlich nachweist.
Durch eine Akkreditierung der Zertifizierungsstelle – z. B. einer Stelle im
Deutschen Akkreditierungsrat – wird
über eine unabhängige Drittstelle auch
die Arbeit der Zertifizierungsstelle kontinuierlich überwacht. Dies stellt sicher,
dass auch die Zertifizierung den vorgegebenen Standards entspricht. Entsprede 11/2003
chend der Norm EN 45013 (Kasten auf
S. 55) führen die Zertifizierungsstellen
ein aktuelles Verzeichnis der zertifizierten Sachverständigen.
Der VdS-anerkannte Sachverständige
ist ein typisches Beispiel eines zertifizierten Sachverständigen der elektro- und
informationstechnischen Handwerke.
Sonstige
Ein Teil der Sachverständigen hat sich in
privatrechtlichen Verbänden organisiert,
die Mitglieder aufnehmen und als Verbandssachverständige anerkennen, wenn
sie bestimmte Anforderungen an die Vorbildung und Sachkunde erfüllen.
Die Voraussetzungen für eine Verbandsanerkennung legte der Bundesgerichtshof in seiner Entscheidung vom
23.05.1984 (NIW 84, 2365) fest.
Was tun Sachverständige?
In unserem hochtechnisierten und arbeitsteiligen Alltag kommt man in vielen
Fachgebieten häufig nicht mehr ohne die
Inanspruchnahme von Sachverständigen
aus. Versicherungen setzen Sachverständige zur Schadensermittlung und
-bewertung ein, Unternehmen benutzen
sie als Instrument, mit dessen Hilfe sie
berechtigte Ansprüche begründen bzw.
unberechtigte abwehren können. Auch
der private Verbraucher greift u. U. zur
Hilfe durch Sachverständige, beispielsweise um Bauschäden zu beweisen, seine
Wohnimmobilie zu bewerten oder einen
Kraftfahrzeugschaden zu beziffern.
Darüber hinaus begutachten Sachverständige gefährliche und überwachungsbedürftige Anlagen, sicherheitsrelevante Einrichtungen oder gesund-
heitsgefährdende Produkte, wenn für
diese eine periodisch Überprüfung gefordert wird oder in Schiedsgerichts- oder
Schiedsgutachtenverfahren abschließend
und verbindlich Tatsachenentscheidungen getroffen werden müssen.
Neben diesen typischen gutachterlichen Tätigkeiten sind Sachverständige
auch beratend tätig, wobei sie keine
Rechtsberatung geben dürfen.
Unabhängigkeit und Transparenz
Sachverständige entscheiden bei Streitigkeiten indirekt mit über Werte, nicht
selten in Millionenhöhe. Entsprechend
fragen die zuvor genannten Interessengruppen zunehmend unabhängigen und
qualifizierten Sachverstand an.
Sachverständigengutachten dienen
nicht nur der gerichtlichen Klärung von
Rechtsstreiten, sondern sind auch vielfach Streit verhütend oder Streit schlichtend, also Prozess vermeidend. Sachverständige machen schwierige und komplexe Sachverhalte für Entscheidungsträger nachprüfbar und nachvollziehbar.
Somit haben Sachverständige die Aufgabe, unparteiisch, unabhängig und objektiv den vom jeweiligen Auftraggeber
vorgegebenen Sachverhalt fachlich zu
beurteilen oder zu bewerten. Somit kann
jeder, dem das Gutachten vorgelegt wird,
es auch akzeptieren. Der Sachverständige
muss also glaubhaft und vertrauenswürdig sein, sodass seine gutachtliche Aussage verkehrsfähig wie eine Urkunde ist.
Daher ist es wichtig, einheitliche,
nachvollziehbare und transparente Kriterien für die Qualifikation von Sachverständigen sowie deren Dienstleistungen
zu schaffen.
■
57
Informationstechnik
Fragwürdige Investitionssicherheit
Eine kritische Betrachtung zur Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelung
Wer sich in Deutschland zum Thema
Etagenverkabelung beraten lässt, landet in den meisten Fällen bei einer
Kupferlösung mit Kabeln und Anschlusskomponenten der höchsten
verfügbaren Kategorie. Und alle Beteiligten sind der Meinung, sie liegen
damit auf der sicheren Seite. Dass
damit auch Nachteile verbunden
sind, wissen oft selbst die externen
Berater nicht.
D
as beginnt schon beim Knowhow und dem Messgerät des ausführenden Installateurs. Denn
600-MHz-Verkabelungen gehen in den
Hochfrequenzbereich, sodass ISO/IEC
die Grenzwerte für die Übertragungsparameter entsprechend strikt festlegen
musste. Zudem gibt es nach Kenntnis
des Autors noch keine verabschiedeten
Standards für Abnahmemessungen für
die Linkklasse F. Und selbst bei Abnahmemessungen für Systeme der Kategorie
6/Klasse E (250 MHz) treten oft Probleme auf. Denn schon hier geraten PatchKabel und Messkabel an die Grenzen
des Machbaren. So zeigen die Kabeltester bei Abnahmemessungen häufig
»Fail« an, und der Installateur weiß
nicht, ob es am Messkabel/Messadapter
liegt, an einem defekten Steckverbinder
oder an seiner Installation. Das ist der
Beginn einer langwierigen Fehlersuche.
Koaxiale Verkabelung zusätzlich
verlegen
Abgesehen davon sollte sich in Anbetracht der digitalen Technik der Anwender fragen, wie viele Mbit/s die Infrastruktur unterstützt, und nicht ausschließlich die Übertragungsbandbreite
in Betracht ziehen (siehe Kasten). Eine
ausgefeilte Codierung kann dafür sorgen, dass selbst TV- und Videosignale
sauber über eine 100- oder 250-MHzVerkabelung übertragen werden. Die
Andreas Kaufmann, freier Berater
für Netzwerktechnik, Reutlingen
58
Verfechter von Kategorie 7/Klasse F führen als aktuelle Anwendung aber die
breitbandige Übertragung von Kabelfernsehsignalen an. Diese Anwendung ist
zum einen analog und zum anderen alles
andere als üblich im Bürobereich. Ein
Ausweg wäre hier TV oder Video über
IP, das sich mit Standardequipment realisieren lässt. Wer dennoch Breitbandkabelfernsehen übertragen möchte, setzt
besser auf Koaxialkonstruktionen. Sie
werden seit Jahrzehnten in Frequenzbereichen genutzt, in die Twisted-Pair-Konstruktionen nie hineinreichen werden.
Für Unternehmensnetze ist es sinnvoll,
die Übertragungsfrequenzen für die digitale Datenübertragung so gering wie
möglich zu halten und den Datendurchsatz über optimierte Kodierungsverfahren zu erhöhen.
Diensteneutralität durch
Cablesharing?
Eine weitere, oft angeführte Anwendung
für Kategorie-7-/Klasse-F-Verkabelungen ist das »Cablesharing«, also die
gleichzeitige Nutzung eines Anschlusses
für mehrere Anwender oder Anwendungen (Bild 1). Dabei sollte der Netzwerkverantwortliche bedenken, dass
Applikationen wie ATM, 1000Base-T,
1000Base-TX oder neuerlich auch 10
GBase-T für eine Verbindung alle acht
Adern des Twisted-Pair-Kabels benöti-
Andreas Kaufmann, Berater im Netzwerkbereich, hält Kat-7-Verkabelungen für
Datennetze keinesfalls für eine zukunftsträchtige Lösung, er setzt auf Kategorie 6
und Lichtwellenleiter
gen. Somit wäre die Diensteneutralität,
die Flexibilität und letztlich auch der Investitionsschutz des Verkabelungssystems erheblich eingeschränkt.
Hohe Anforderungen an die
aktiven Komponenten
Grundsätzlich haben alle Twisted-PairKabel ein Tiefpassverhalten. Das heißt,
niedrige Frequenzen werden besser übertragen als hohe. Dies hat
zur Folge, dass die Dämpfung auf der Übertragungsstrecke mit zunehmender
Frequenz zunimmt (etwa
50 dB bei 600 MHz und
100m). Häufig werden
deshalb die Systeme auf
100-m-Distanzen
optimiert. Außerdem treten
dann bei Zertifizierungsmessungen Probleme auf.
Durch die hohe Dämpfung
ergeben sich hohe Anforderungen an die Aktivkomponenten, die bis heute nicht annähernd den
hierfür erforderlichen Regelbereich von mehr als
50 dB erreichen. Die Aktivkomponenten müssten
wie kleine Kraftwerke mit
Bild 1: HF-taugliches Steckersystem von ICT-Kerpen
Quelle: Kerpenwerk GmbH &Co. KG
Andreas Kaufmann
de 11/2003
Informationstechnik
Quelle: A. Kaufmann
Neue Standards
Bild 2: GG45-Kat-7-Buchse von Nexans
entsprechender Verlustwärmeabgabe und
einem enormen dynamischen Regelbereich für lange und kurze Entfernungen
konzipiert sein. Um diesen Dynamikbereich und auch die Dämpfung möglichst
gering zu halten, müssten zwangsläufig
die Übertragungsstrecken für Klasse
F/Kategorie 7 auf deutlich weniger als die
Hälfte der heutigen 90 m reduziert werden. In den meisten Fällen wird dem
Netzwerkkunden aber glauben gemacht,
dass er mit hochwertigen geschirmten
Datenleitungen für Frequenzen von
600MHz bis 1,2 GHz und mehr einen
hohen Investitionsschutz hätte. Derzeit
könne der Anwender an diese Leitungen
RJ45-Steckkomponenten der Kategorie 6
anschließen und diese zu einem späteren
Zeitpunkt gegen Kategorie-7-Steckverbinder austauschen. Er erhielte dann ein
Netz der Link-Klasse F. Doch das wird in
den meisten Fällen nicht möglich sein.
Denn eine digitale Datenübertragung mit
600 MHz und mehr über 90m bis 100m
Filter (Multiple input, multiple output,
Filtertechnik für digitale Übertragungstechnik) mit einer Kompensation auf
Kat.5e- und Kat.6-UTP-Systeme entwickelt wurden. Auf Grund der geringen
internationalen Verbreitung geschirmter
bzw. Linkklasse-F-Systeme wird wohl
niemand in absehbarer Zeit diese MIMO-Filter anpassen und wenn ja, wären
die Kosten für diese Netzendeinrichtungen wohl unverhältnismäßig hoch.
Wer dachte, jenseits von 1 Gbit/s auf
dem Kupferkabel kommt nur noch Glasfaser in Betracht, wird gegenwärtig eines
Besseren belehrt. Seit Ende November
2002 gibt es in den USA eine neue Gruppierung im IEEE 802.3, die sich mit der
Steckgesichter
Weiterentwicklung des Vollduplexstandards für UTP (Unshielded twisted
ISO/IEC sieht für Kategorie 7 zwei Steckpair)auf 10 Gbit beschäftigt (siehe Kasgesichter vor: den GG45 von Nexans
ten). Die ersten Produkte, die eine Über(Bild 2), der rückwärtskompatibel zum
tragungsbandbreite von 400 MHz bis
RJ45-Stecker ist sowie den Vierkam500MHz benötigen, wurden schon ermerstecker Tera von Siemon (Bild 3). Es
folgreich auf Kat.-5e- und Kat.-6-UTPist unwahrscheinlich, dass die Hersteller
Systemen getestet.
von aktivem Equipment (vornehmlich
Der neue Standard soll 10 GBase-T
amerikanische Firmen) vom RJ45-Steckheißen und nach Meinung von Fachgesicht abrücken werden, da sie einen
leuten bis Mitte 2004 als Standard verweltweiten Markt von rund 80% UTPabschiedet sein. Dieser neue Standard
Verkabelungssystemen
(ungeschirmte
10 GBase-T wird auf
guten Systemen der
Kategorie 5e und 6
UTP
(ungeschirmte
Twisted-Pair-Kabel) zu
betreiben sein. Mindestens für die Linkklasse
E in geschirmter Ausführung und die Linkklasse F wird es vermutlich etwas schwieriger, da für diese neue
10 GBase-T-Anwendung spezielle MIMO- Bild 3: Vierkammersteckersystem Tera von Siemon
Quelle: A. Kaufmann
ist auf Grund der Dämpfungsverluste auf
diesen Strecken heute nicht möglich und
auch in naher Zukunft sehr unwahrscheinlich.
Informationstechnik
Twisted-Pair-Kabel) mit RJ45-Steckern
bedienen. Zudem hat das amerikanische
Standardisierungsgremium für Gebäudeverkabelung bei EIA/TIA der LinkKlasse F/Kategorie 7 eine klare Absage
erteilt (siehe auch Kasten). HybridPatch-Kabel für RJ45 auf Tera könnten
hier zwar Abhilfe schaffen, sind aber
teuer und bedeuten zusätzlichen logisti-
schen Aufwand. Zudem verschlechtert
jede zusätzliche Steckverbindung die
Übertragungseigenschaften einer Strecke.
Der RJ45-kompatible GG45-Stecker
ist mittlerweile ebenfalls verfügbar. Die
Buchse enthält einen Umschaltmechanismus, der sie für herkömmliche RJ45-Stecker sowie für den Kategorie-7-Stecker
einsetzbar macht. Dafür sind winzige
ANMERKUNGEN DER REDAKTION
Erweiterung der Kategorien
Diese (klassische US-) Argumentation hat ab
ca. 1998 zur Erkenntnis geführt, dass die in
den USA übliche Cat-5-Verkabelung plötzlich
für 1000Base-T nicht mehr ausreichte und
eine Cat-5e-Verkabelung spezifiziert werden
musste, die die Klasse-D-Bandbreite bis
100 MHz wirklich ausnützt; das bedeutet für
solche Installationen: Verkabelung austauschen! Diese Notwendigkeit besteht mit
einer vernünftig dimensionierten und installierten 100-MHz-Verkabelung der Klasse D
nach EN 50173 dagegen nicht.
Mehrfache Anschlüsse an einem
Arbeitzsplatz
Im Moment ist 1000Base-T noch lange nicht
»State of the Art« an jedem Arbeitsplatz
(keine PC-Festplatte kann diese Datenrate
liefern), wohl aber eine Dienstekombination
aus 100Base-T, Telefon/Fax o. Ä. Der Sinn der
strukturierten Verkabelung ist doch, dass alle
tertiären Anschlüsse identisch ausgelegt sind.
Der neue Standard 10GBASE-T
Seit 11/2002 befasst sich eine IEEE-Studiengruppe mit 10GBase-T für die Verbindung
von Hochleistungsservern im Rechnerraum.
Die Verabschiedung eines entsprechenden
Standards steht noch aus. Produkte kann es
wohl schwerlich geben, wenn man noch
heftig debattiert, mit welcher Technologie
das Verfahren realisiert werden könnte. Es
gibt übrigens auch US-Firmen, die die Machbarkeit von 10GBase-T mit »Cat 6« bezweifeln und »Cat 7«-Komponenten ins Gespräch
gebracht haben (siehe z.B. www.vativ.com).
Steckgesichter – neue Steckertechniken
Auch US-Hersteller bieten seit langem aktive
Komponenten mit geschirmten RJ45-Buchsen
an, sonst könnten sie kein Geschäft in Europa
machen. Darüber hat aber, mit Rücksicht auf
die Entwicklung von Kat 7, der Tera-Steckverbinder von Siemon die abschließende Freigabe der IEC nach der Norm IEC 61076-3-104
erhalten (siehe auch »de« 10/2003, Aktuell,
»Standardisiertes Steckverbinder-System für
Kategorie 7«) www.siemon.com.
Störsicherheit von Kabeln
Im amerikanischen Raum zieht man die UTPKabel vor (Unshielded twisted pair), wogegen in Mitteleuropa die geschirmten Kabel
(S-STP) empfohlen (verlangt) werden. Die
UTP-Kabel weisen, wie im Artikel beschrie-
60
ben, nur unter einer absolut homogenen Bauweise vergleichbare, gute Übertragungseigenschaften vor. Geringfügige Inhomogenitäten des UTP verschlechtern diese Eigenschaften aber. Bisher war kein Anbieter von
UTP-Verkabelung in der Lage, Komponenten
für Klasse F zu entwickeln; die Kabelkonstruktion »S-STP« wird zur Realisierung von Klasse
F-Verkabelung als zwingend nötig angesehen.
Bei S-STP wiederum ist es aber erforderlich,
dass der Schirm dann auf beiden Seiten fachmännisch aufgelegt ist.
In der IEEE-Study Group wurde mehrfach
argumentiert, Klasse-E-Verkabelungen seien
nicht aus technischen Gründen auf 250MHz
beschränkt, sondern die TIA-Norm hätte das
einfach so festgelegt; man erwartet, dass Cat6-Kabel bis ca. 500MHz stabil sind und somit
die für 10Base-T derzeit erwartete Bandbreiten-Anforderung von ca. 450MHz erfüllen
können. Die Zeit wird zeigen, ob sich diese
revidierte Einschätzung tatsächlich erfüllt.
Bisher wurde immer nur betont, dass man
Cat-6-Kabel bis 500 MHz messen kann – ob
die benötigten Grenzwerte zur erfolgreichen
Datenübertragung eingehalten werden können, ist eine ganz andere Frage (weshalb gibt
es bisher keine ungeschirmten Kategorie-7Produkte?).
In 10GBase-T wird der »Alien Crosstalk«
(das sind alle, in Summe vorkommenden
Störeinflüsse zwischen benachbarten Kabeln), der bisher in USA meist ignoriert oder
unter den Teppich gekehrt wurde, als der entscheidende Störer identifiziert. Man überlegt
jetzt schon, wie man durch Installationsempfehlungen (!) – Kabel »lose« nebeneinander
verlegen, keine dichte Packung im Kabelkanal
– genügend Abstand herstellt, um die Einkopplungen ein paar dB zu reduzieren. DKE,
Frankfurt, hat Messergebnisse von IBM Frankreich von ca. 1998 vorliegen, die Alien Crossstalk an geschirmten und ungeschirmten
»Cat-6«-Kabeln, die damals noch nicht abschließend genormt waren, zeigen. Aus physikalischen Gesetzmäßigkeiten ergibt sich, dass
guten S-STP-Konstruktionen mit Schirmdämpfungen von 40dB bis 50 dB der effizientes-te Schutz vor Alien Crosstalk sind.
Die Redaktion wurde unterstützt von Thomas H. Wegmann, DKE, Deutsche Kommision
Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE, Frankfurt.
Literatur: Special 2002 »Netzwerktechnik« Seite 5,
Srukturierte Kommunikations-Kabelanlagen, Thomas
H. Wegmann
mechanische Bestandteile nötig, die dazu führen, dass der Stecker in der Serienfertigung teuer und als Massenprodukt
möglicherweise nicht besonders langlebig ist. Nexans gibt an, dass nach über
1500 Steckzyklen eines RJ45-Steckers auf
neue Kontakte nahezu keine Abnutzung
des Schalters festzustellen war und der
RJ45-Stecker keine Plastikablagerungen
in der Buchse hinterlassen hätte; trotzdem bleibt anzumerken, dass die Kosten
für eine Kategorie-7-Lösung nach wie vor
erheblich über denen einer qualitativ
hochwertigen Kategorie-6-Lösung liegen.
Elektromagnetische
Verträglichkeit
600-MHz-Verkabelungen sind nur über
geschirmte Twisted-Pair-Verkabelungen
mit einzeln geschirmten Adernpaaren
(S/STP) zu realisieren. Geschirmte Systeme benötigen jedoch eine durchgängige
und beidseitige Schirmauflegung, um
Erdschleifen und Potentialverschleppung
zu verhindern. Die Praxis zeigt aber, dass
viele Systeme nicht gemäß den aktuellen
EMV-Vorschriften (VDE 0800 Teil 1742 und VDE 0800 Teil 2-310, beide September 2001) installiert sind oder die
Spannungsversorgung beziehungsweise
das Erdungskonzept keine Idealbedingungen aufweisen. Hochwertige UTPSysteme umgehen die Fehlerquelle der
unsachgemäßen Schirmauflegung weisen
auf Grund der fehlenden Metallschirmung bessere Übertragungseigenschaften auf und besitzen nicht einmal halb so
große Querschnitte wie geschirmte Systeme (siehe Kasten). Damit einher geht eine entsprechend geringere Brandlast und
flexiblere Leitungen. Sie eignen sich für
Verkabelungen bis Kategorie 6/Klasse E.
Fazit
Doch auch bei der Wahl eines Systems
nach Kategorie 6/Klasse E ist Vorsicht
geboten – vor allem bei Systemen, die
schon seit einiger Zeit auf dem Markt
sind. Der sichere Weg ist hier ein System,
bei dem der Hersteller nachweisen kann,
dass es die Grenzwerte für Kategorie
6/Klasse E mit Reserven einhalten kann.
Wer am Arbeitsplatz eine Bandbreite benötigt, die weit über Gigabit-Ethernet
hinausgeht, sollte besser eine qualitativ
hochwertige Kat-6-UTP-Lösung oder
gleich eine Fiber-to-the-Desk-Lösung ins
Auge fassen als eine Klasse-F-Verkabelung.
■
de 11/2003
Informationstechnik
Neue Verkabelungsnormen
Die Europäische Norm EN 50173-1 schließt nun die Klassen E und F ein
Thomas H. Wegmann
Ab Juni 2003 sind die neuen Europäischen Normen EN 50173-1 für die universelle Gebäudeverkabelung sowie
EN 50346 für das Prüfen dieser Verkabelung als DIN-Normen im BeuthVerlag verfügbar. Die darin enthaltenen Festlegungen berücksichtigen die
Weiterentwicklung der Datenübertragungstechnik in lokalen Netzen,
insbesondere die Klassen E und F.
D
ie zweite Ausgabe der Europäischen Norm EN 50173 ist das
Ergebnis einer vollständigen
Überarbeitung der 1995 erstmalig veröffentlichten Norm zur strukturierten Gebäudeverkabelung; EN 50173-1 ersetzt
somit EN 50173:1995 sowie die zugehörige Änderung 1:2000, die mit DIN
EN 50173:2000-07 in das nationale
Normenwerk übernommen worden war.
Die in der ersten Ausgabe von EN
50173 festgelegten grundlegenden Eigenschaften anwendungsneutraler Kommunikationskabelanlagen (Topologie,
Klassifizierung von Übertragungsstrecken mit definierten Eigenschaften, einheitliche Schnittstelle zum Anschluss der
Endgeräte) gelten nicht nur für den Einsatz in Bürogebäuden, sondern lassen
sich auf andere Anwendungsgebiete
übertragen. Entsprechende Europäische
Normen für Verkabelungen z. B. im industriellen Umfeld und im Wohnbereich
werden derzeit erarbeitet. CENELEC/
TC 215 beschloss daher, die jeweiligen
Ergebnisse als Teile einer Reihe von
Normen unter der Nummer »EN
50173« zu veröffentlichen.
DIN EN 50173-1
Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen –
Teil 1: Allgemeine Anforderungen und
Dipl.-Ing. Thomas H. Wegmann,
Frankfurt, Mitarbeiter der DKE Deutsche
Kommision Elektrotechnik, Elektronik und
Informationstechnik im DIN und VDE,
Sekretär des deutschen und europäischen
Verkabelungskomitees
62
Bürobereiche; Deutsche Fassung EN
50173-1:2002 + Corrigendum Januar
2003
Die Anpassung dieser Norm an den
Stand der Technik berücksichtigt sowohl
die Weiterentwicklung im Bereich der
Netzanwendungen (Übertragungsverfahren mit sehr hohen Datenraten), die
Verfügbarkeit leistungsfähigerer Verkabelungsmedien, neue Anforderungen
an die Topologie von Verkabelungen,
Erfahrungen mit der Anwendung der
ersten Ausgabe der Norm als auch die
mittlerweile vorliegenden Europäischen
Normen zu Planung, Installation, Betrieb und Messungen an installierter
Verkabelung. Die wesentlichen Änderungen und Neuerungen betreffen folgende Punkte:
• zentralisierte Lichtwellenleiterverkabelung: ergänzend zur hierarchischen
dreistufigen Topologie aufgenommen;
• neue Modellierung des tertiären Teilsystems der Verkabelung mit wahlweisem
Sammelpunkt;
• neue Übertragungsstreckenklassen E
und F für symmetrische Verkabelung
und zugehörige Komponentenkategorien 6 und 7;
• Klassifizierung von LichtwellenleiterÜbertragungsstrecken und zugehörige
Komponentenanforderungen;
• Grenzwerte aller Übertragungsstreckenparameter: formelbasiert anstatt
diskreter Werte bei charakteristischen
Frequenzen;
• größte
Übertragungsstreckenlängen
(primär, sekundär, tertiär) hängen von
der gewählten Beispielausführung ab;
• Anforderungen an die Verbindungstechnik überarbeitet und erweitert;
• Anforderungen an Schnüre und Rangierpaare überarbeitet und ergänzt;
• Anforderungen an Installationspraxis
und Systemverwaltung sowie informativer Anhang über Prüfverfahren zur
Bestimmung der Leistungsfähigkeit
der Verkabelungsstrecke: durch Verweise auf betreffende Europäische
Normen ersetzt;
• normativer Anhang zur Prüfung von
Verbindungstechnik: durch Verweise auf
entsprechende Produktnormen ersetzt;
• Anhang der unterstützten Netzanwendungen aktualisiert;
• neue Anhänge mit Grenzwerten für
Verkabelungs- und Installationsstre-
cken sowie über elektromagnetische
Eigenschaften von Verkabelung aufgenommen;
• informative Anhänge mit Erläuterungen zur Leistungsfähigkeit von Verkabelungsstrecken und mit Hinweisen zu
Verbindungen mit LichtwellenleiterKabeln gestrichen;
• Anhang mit den wesentlichen Änderungen gegenüber früheren Ausgaben in
der Europäischen Norm aufgenommen;
• Norm redaktionell vollständig überarbeitet und teilweise neu gegliedert.
DIN EN 50346
Informationstechnik – Installation von
Verkabelung – Prüfen installierter Verkabelung, Deutsche Fassung EN
50346:2002
Diese Norm behandelt die Prüfung von
installierter symmetrischer Verkabelung
und Lichtwellenleiter-Verkabelung, die
entweder anwendungsneutral nach DIN
EN 50173-1 oder anwendungsspezifisch
z. B. nach den Normen der Reihe DIN
EN 50098 ausgeführt wurde. Bei den
Festlegungen der Prüfverfahren für symmetrische Verkabelung nach DIN EN
50173-1 referenziert die Norm die entsprechenden Abschnitte von DIN EN
61935-1; bei Prüfungen mit Lichtwellenleiter-Verkabelung werden – soweit
vorhanden – anwendbare Normen des
IEC/TC 86 herangezogen.
Im Einzelnen wird für jedes Prüfverfahren u. a. festgelegt: die Prüfparameter,
die Prüfgeräte, der Prüfaufbau, der
Schnittstellenadapter für die Verkabelung, die Kalibrierung und die Interpretation der Prüfergebnisse. Diese Prüfverfahren dürfen verwendet werden für die
Abnahmemessung der Verkabelung, für
die Überprüfung der Unterstützung einer
bestimmten Netzanwendung und zur
Fehlersuche. Der Anhang A der Norm
enthält normative Festlegungen zur Messung der Dämpfung von Verkabelung
mit Mehrmoden-Lichtwellenleitern.
Somit deckt DIN EN 50346 einen
breiteren Anwendungsbereich ab als
DIN EN 61935-1, welche lediglich die
Prüfung von installierter symmetrischer
Kupferverkabelung nach EN 50173-1
behandelt.
■
www.beuth.de
de 11/2003
Informationstechnik
Zukunftssichere Verkabelungskonzepte bis
zur Datenanschlussdose
Gemischte LAN-Verkabelungen können mit der
Unternehmensentwicklung Schritt halten
Stefan Schöne
Den Königsweg bei der Gebäudeverkabelung gibt es nicht. Weil die Anforderungen an Unternehmensnetzwerke stark variieren, ist das A und O
eines zukunftssicheren LAN (Local
Area Network) daher eine sorgfältige
Planung und Auswahl der Komponenten. Aufgabe des modernen Elektrofachmanns sollte es sein, den hohen Anforderungen mit zuverlässigen
und ausbaufähigen Anwendungen gerecht zu werden.
U
Bild 1: Verzweigte Netzwerke: Moderne strukturierte Verkabelungen erstrecken sich in
der Regel vom primären Backbone-Bereich aus LWL über die Etagenverkabelung mit
Twisted-Pair-Kupferkabeln bis hin zur tertiären Verteilerdose
nternehmensnetzwerke für die
Datenübertragung sind keine
statischen Gebilde, sondern unterliegen vielmehr ständigen Änderungen: Wenn neue Teilnehmer ans Netz gehen, weitere Dienste zugeschaltet oder
größere Bandbreiten benötigt werden,
müssen sie erweitert werden. Angesichts
dieser wechselnden Anforderungen
macht sich ein gut durchdachtes, dynamisches Netzwerk schnell bezahlt.
nicht sichergestellt ist, dass Produkte
unterschiedlicher Hersteller verwendet
werden können. Dagegen ist mit einer
modular strukturierten Verkabelung die
Erweiterung des Netzes bzw. dessen
Neukonfiguration selbst bei laufendem
Betrieb sicher, schnell und vor allem kostengünstig zu bewerkstelligen.
Die Anforderungen
Komplettsysteme aus Glasfaser- und
Kupferkomponenten wie die Volition
Network Solutions aus dem Hause 3M
werden den heutigen Ansprüchen gerecht. Sie erlauben eine sukzessive Migration bis hin zur leistungsfähigeren
Glasfaserlösung. Grundsätzlich bestimmen die Anforderungen der EN 50173-1,
beziehungsweise
ISO/IEC
11801:
2002, für die moderne strukturierte Gebäudeverkabelung einen Kabelbaum,
der sich vom primären Backbone-Bereich über den sekundären Verteilerbereich bis hin zur tertiären Verteilerdose
verzweigt (Bild 1). Während für die großen Datenmengen im Primärbereich
ausschließlich Glasfasern installiert werden, können im Sekundärbereich auch
symmetrische Kupferkabel die Netzwerkanforderungen erfüllen. Allerdings
sind dabei Einschränkungen bei der Zukunftssicherheit hinzunehmen, da Kup-
Hat ein Planer die Dateninfrastruktur
direkt und individuell auf die momentanen Belange des Unternehmens zugeschnitten, reicht die Leistung angesichts
des derzeitigen Innovationstempos nur
ein bis zwei Jahre aus. Eine Erweiterung
oder Anpassung auf geänderte Verhältnisse ist zumeist kaum möglich. Nicht
vernachlässigen darf man den Faktor
der Ausfallzeiten der LAN-Infrastruktur
wegen Umbaumaßnahmen oder Umstrukturierungen im Fall kundenspezifischer Netze: Es folgen hohe Nachrüstkosten – im Extremfall für eine völlige
Neuverkabelung – und sinkende Produktivität des Unternehmens. Zumal
Stefan Schöne, Entwicklungsingenieur,
Quante AG - 3M Telecommunications,
Wuppertal
64
Die Lösung: Strukturierte
Verkabelung
ferkabel nur geringe Breitbandreserven
aufweisen. Angesichts des immer weiter
steigenden Bandbreitenbedarfs empfiehlt sich die Installation von LWL-Kabeln auch im Tertiärbereich. Die Auswahl der Leistungsarten sollte sich jedoch immer an den speziellen Kundenbedürfnissen orientieren.
Ohne das Unternehmensnetz zu beeinträchtigen, lässt sich bei einer strukturierten Verkabelung der Austausch
von Kupferkabeln auch nachträglich
vornehmen – was bisher wegen der teuren aktiven optischen Komponenten mit
hohen Investitionen verbunden war. Die
Neuinstallation kann entweder direkt
vollständig mit LWL-Komponenten erfolgen oder aber durch eine dem aktuellen Bedarf angepasste Kupfer-/Glasfaserkombination. Auch ein Upgrade von
Kupfer auf Lichtwellenleiter unter Beibehaltung der aktiven existierenden
Komponenten ist möglich.
Die Installation
Besondere Konstruktionsdetails der
Hardware-Komponenten erleichtern
dem Installateur die Arbeit und reduzieren die Kosten des Betreibers. So kommen Mediakonverter zum Einsatz, die
die elektrischen Signale in optische und
umgekehrt wandeln. Da sowohl Komponenten zur Verfügung stehen, die auf
de 11/2003
Informationstechnik
Bild 2: RJ45-Anschlussmodule kommen
ohne die vielen, für modulare Verfahren
bisher typischen filigranen und anfälligen
Einzelteile aus und lassen sich einfach installieren
Bild 3: Im Vergleich zu konventionellen
LWL-Verbindern bietet der VF-45 eine
doppelte Portdichte und vereint einfache
Handhabung und Zuverlässigkeit mit hoher Leistung
Netzwerkkarten des Endgerätes aufgesetzt, als auch solche, die in 19”-Racks
der Etagenverteiler eingebaut werden
können, entfällt bei einer nachträglichen
Umrüstung von Kupfer auf LWL der
kostspielige Austausch aktiver Komponenten. Selbst wenn nur einige Bereiche
der Tertiärverkabelung mit einem Upgrade auf Fiber-to-the-Desk versehen
werden, bieten die Volition-NetworkSolutions von 3 M Telecommunications
mit Produkten wie der Netzwerk-Interfacekarte VOL-N100VF + TX Investitionsschutz. Die Fast-Ethernetkarte hat
sowohl einen VF-45-Port für den Glasfaseranschluss als auch eine RJ45Schnittstelle für die Kupferverbindung.
Dadurch entfällt der Austausch der Karte, so dass alle notwendigen Einstellungen für das Netzwerk bestehen bleiben.
Zieht der PC von einem mit Lichtwellenleitern versorgten Bereich in eine Zone
mit Kupferverkabelung um, erkennt die
Netzwerkkarte den Wechsel sogar automatisch.
Montage ohne Werkzeuge
Für die Installationsleistung benötigt der
Elektropraktiker in der Regel je nach
Hersteller eine mehr oder weniger große
Anzahl an Spezialwerkzeugen. Anders
dagegen die Volition-Verkabelungssysteme: RJ45-Anschlussmodule lassen sich
dank der »One-click«-Technologie in
extrem kurzer Zeit werkzeuglos beschalde 11/2003
ten (Bild 2). Unterstützt wird die einfache Montage durch einen integrierten
Farbcode und eine gute Aderführung.
Das Design garantiert konstante Beschaltungskräfte, was Fehlkontaktierungen vermeidet. Verzichtet werden konnte dabei außerdem auf die vielen, für
modulare Verfahren bisher typischen
filigranen und anfälligen Einzelteile.
Der VF-45-Verbinder eignet sich für
Multimode- und Singlemode-Lichtwellenleiter (Bild 3). Ein System, das mittlerweile von mehr als 50 Herstellern
unterstützt wird.
Die beschriebene Verbindungstechnologie vereint dabei gute Übertragungseigenschaften und Flexibilität.
Strukturierte Verkabelungen, die LWL
an den Arbeitsplatz heranführen, werden so um rund 17 % günstiger als mit
konventionellen Fiber-to-the-Desk-Systemen. Da der Anschluss der Arbeitsplätze direkt vom Gebäudeverteiler aus
erfolgen kann, führt darüber hinaus die
geringere Anzahl an benötigten Komponenten zu einer geringen Störanfälligkeit
des Netzwerks und damit zu einer höheren Stabilität.
Fazit
Die Arbeit des modernen Elektrofachmanns geht über die reine Installation eines statischen Netzes hinaus, weil sich
Unternehmen ständig neuen Marktgegebenheiten anpassen und den zukünftigen
Anforderungen an hohe Datenraten entsprechen müssen. Damit sie dies auch intern umsetzen können, sind flexible konfigurierbare und jederzeit erweiterbare
Netze gefordert. Gute Voraussetzungen
dafür bietet die strukturierte Verkabelung mit modularen, austauschbaren
Komponenten. Trotz aller Vorteile einer
reinen Glasfaserlösung setzt auch 3M
Telecommunications den Bedürfnissen
der Kunden entsprechend weiter auf die
Koexistenz beider Leitungsarten. In vielen Fällen ist eine gemischte Verkabelung – Glasfaser im Primär- und Sekundärbereich, Kupfer im Tertiärbereich –
immer noch ausreichend und eine spätere Migration auf Fiber-to-the-Desk
leicht realisierbar. Die Vorkonfektionierung ermöglicht Ein- und Umbauarbeiten am Netz, selbst bei laufendem Betrieb. Die werkzeuglose Montage der
Komponenten verhindert Installationsfehler und reduziert die Installationszeit.
Und innovative Konstruktionsdetails
helfen, das Netz sicherer zu machen sowie Material und Platz – und somit auch
Kosten – zu sparen.
■
65
Automatisierungstechnik
Sicherheitstechnik im vollautomatischen
Logistiksystem
Thomas Hüttemeier
Gerade ein vollautomatisches Logistiksystem benötigt umfangreiche
Sicherheitseinrichtungen. Geeignete
Sicherheitsrelais übernehmen die
Überwachung und Auswertung der
Notaus- und Schutztürschalter.
M
it dem raschen Wachstum des
E-Commerce- Geschäfts steigt
die Zahl an Zustellungen bis
an die Haustür des privaten Endkunden.
Eine ökonomisch reizvolle Alternative
zur Lieferung bis an die Haustür stellen
dezentrale Abholstellen dar. Das Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik, Dortmund, entwickelte gemeinsam mit SSI Schäfer Noell, Giebelstadt,
ein Konzept für dezentrale Abholstellen
für Kleinsendungen, den so genannten
Tower 24 (Bild 1).
Der Tower 24 arbeitet vollautomatisch und muss nur zu Wartungszwecke
geöffnet werden. Um das Servicepersonal vor gefahrbringenden Bewegungen
im Inneren des Turms zu schützen, si-
Thomas Hüttemeier, staatlich geprüfter
Techniker, Produktmarketing Interface,
Phoenix Contact GmbH & Co. KG,
Blomberg
Bild 1: Eine dezentrale Abholstelle »Tower
24« im Technologiezentrum Dortmund;
sie bündelt Warenströme bis in eine gewisse örtliche Nähe zum Kunden
66
Bild 2: Sicherheitsrelais überwachen die
Notaus- sowie die Schutztürstromkreise
chern Schutzgitter und -türen die entsprechenden Stellen. Darüber hinaus
sind gemäß der Maschinen-Richtlinie in
bestimmten Abständen Notaustaster installiert.
Bild 3: Sicherheitsrelais-Kombination mit
steckbaren sowie kodierten Anschlussklemmen
ter auf Funktion überwacht. Alle Bausteine entsprechen den Anforderungen
der EN 954-1, Kategorie 4, und sind für
die Stop-Kategorie 0/1 gemäß der EN
60204 verwendbar.
Sicherheitsrelais im Tower 24
Die Überwachung der Tür- sowie Notaus-Kontakte erfolgt mit Sicherheitsrelais-Kombinationen PSR von Phoenix
Contact, Blomberg (Bild 2). Die Module
haben auf einer Baubreite von 35 mm
zwei Freigabe- und einen Meldestrompfad, die unverzögert abfallen. Darüber
hinaus stehen zwei abfallverzögerte Freigabestrompfade zur Verfügung, deren
Verzögerung sich in 64 Schritten bis zu
600 s einstellen lässt.
Die Sicherheitsrelais-Module verfügen über eine galvanische Trennung mit
verstärkter Isolierung zwischen Ein-/
Ausgang und Freigabe-/Meldestromkreis gegeneinander. Damit ermöglichen
die redundant ausgeführten Kontakte
ein sicheres Schalten unterschiedlicher
Potentiale, etwa die als Steuerspannung
dienende Netzspannung von 230 V AC
und die sichere Kleinspannung von 24 V
im Eingangskreis. Sonst würde ein Isolationsfehler innerhalb herkömmlicher
Schaltgeräte die Basisisolierung zerstören. Damit könnte ein gefährlicher Zustand eintreten, so dass die Einfehlersicherheit nicht mehr gegeben ist.
Die Ansteuerung kann ein- oder
zweikanalig mit oder ohne Querschlusserkennung erfolgen. Nach Freigabe der
Sicherheitskontakte startet das Modul
wahlweise automatisch oder manuell.
Dabei wird ein angeschlossener Starttas-
Sicherheit durch Kodierung und
Steckanschluss
Ein besonderer Vorteil der hier eingesetzten Sicherheitsrelais-Kombinationen
besteht in den kodierten sowie steckbaren Anschlussklemmen (Bild 3). Nach
der Inbetriebnahme muss der sicherheitsgerichtete Teil der Anlage dauerhaft
ordnungsgemäß funktionieren, auch
wenn z. B. im Servicefall Sicherheitsrelais auszutauschen sind.
Module mit fest verdrahteten Anschlussklemmen erfordern beim Austausch mehr Aufmerksamkeit und Zeit
als solche mit Steckanschluss. Das Vertauschen von zwei Leitern kann zu zwei
Fehlern in der Schaltung führen. Diese
müssen sich unter Umständen nicht sofort bemerkbar machen. Das Fehlverhalten erscheint dann erst zu einem
späteren Zeitpunkt, z. B. mit der nächsten Paketanforderung. Insbesondere bei
einem dezentralen Konzept kommt es
dann zu zeitaufwändigen Ausfällen.
Bei den Klemmen der Sicherheitsrelais bestimmt die Kodierung den Anschluss der Verdrahtung eindeutig. So
lassen sich gefahrbringende Zustände
verhindern. Darüber hinaus sorgt die
Steckbarkeit der Anschlüsse nicht nur
für eine komfortable Installation, sondern spart auch Zeit und damit Kosten.
■
de 11/2003
Automatisierungstechnik
Funkgestützte Kommunikation und Sicherheit
Josef von Stackelberg
Der funkgestützte Austausch digitaler Daten erhält auch in der industriellen Automatisierung seinen Platz.
Dabei reichen die Lösungsansätze
von der Übernahme von Technik aus
dem Bürobereich über proprietäre
Systeme bis hin zum Einsatz von Geräten nach Industriestandards. Auch
der Austausch sicherheitsgerichteter
Informationen kann in Einzelfällen
über Funk erfolgen.
N
icht nur fahrerlose Transportsysteme oder sonstige mobile
Geräte kommunizieren mit Leitrechnern drahtlos. Auch für örtlich entlegene Areale in ausgedehnten Anlagen
kann es sich in wirtschaftlicher Hinsicht
lohnen, anstatt einer leitungsgestützten
Verbindung die Kommunikation über
Funk zu organisieren. Die Daten lassen
sich dabei in drei Kategorien einteilen:
• Zeit- und sicherheitsunkritisch: Maschinen- und/oder Anlagenzustandsdaten, welche zu statistischen oder
sonstigen Informationszwecken weitergeleitet werden, z. B. Produktmengen
für die Unternehmensleitebene oder
Störungszustände für das Bedien- und
Servicepersonal.
• Zeitkritisch ohne Relevanz für die Sicherheit: Informationen, welche Regelkreise beeinflussen, z. B. das Füllstandssignal eines Behälters, welches
eine Pumpe schaltet oder ein Ventil
öffnet bzw. schließt.
• Zeit- und sicherheitskritisch: Die erfolglose Informationsübertragung ruft
eine Gefährdung für Mensch, Maschine bzw. Anlage oder Umwelt hervor,
z. B. das oberste Befüllniveau eines Behälters.
Hochverfügbarkeit des
Funkkanals
Die Anforderung an die zeitlich gebundene erfolgreiche Übertragung von siJosef von Stackelberg, Redaktion »de«,
nach Unterlagen der VDI-Fachtagung
»Funkgestützte Kommunikation in der
industriellen Automatisierungstechnik«
de 11/2003
cherheitskritischen Informationen stellt
eine Reihe von Bedingungen an den
Übertragungskanal, u. a. die der Hochverfügbarkeit bzw. die, dass die Maschine oder Anlage in den sicheren Zustand
übergeht, sobald der Kanal nicht zur
Verfügung steht.
Die Verfügbarkeit eines Funkkanals
hängt u. a. davon ab,
• wie groß die momentane Signaldämpfung auf dem Übertragungsweg ist und
• wie viele weitere Teilnehmer den Kanal nutzen.
Umgang mit Signaldämpfung
Die Signaldämpfung ergibt sich aus dem
Abstand von Sender und Empfänger und
aus den Hindernissen zwischen den
Kommunikationspartnern. Gerade eine
Produktionshalle in der Industrie beinhaltet für die Funkwellen eine Fülle von
Hindernissen und Reflektoren. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die Gegebenheiten permanent ändern können,
z. B. durch Umstellen von Palettenstapeln o. ä. Weiterhin entstehen Dämpfungen durch auslöschende Interferenzerscheinungen durch reflektierte Wellen.
Im Frequenzbereich um 2,4 GHz bei einer Wellenlänge von 12,5 cm kann der
Abstand zwischen einem Interferenzmaximum und -minimum nur wenige dm
betragen. Praktische Lösungen sehen in
diesem Fall die Verwendung redundanter Antennen vor, welche im Abstand
von einigen dm bis m parallel die gleichen Informationen empfangen. Schnelle Antennenumschalter mit Umschaltzeiten im ns-Bereich wählen jeweils die
Antenne mit dem stärkeren Signal aus.
Mit dieser Technik lässt sich die Verfügbarkeit des Funkkanals weit erhöhen.
Eine Möglichkeit, die Dämpfung des
Signals zu kompensieren, besteht in der
Verwendung von Antennen mit einer anderen Abstrahlcharakteristik und/oder
höherem Antennengewinn. Allerdings
haben Sender ihre Zulassung nur in Verbindung mit bestimmten Antennentypen
bzw. dürfen maximale Feldstärken nicht
überschritten werden. Die Zulassungsbedingungen stehen in der Bedienungsanleitung des Senders.
Mehrfachnutzung des Funkkanals bzw.
der Frequenz
Jede Frequenz kann physikalisch in einer
Zeiteinheit und in einem Raumsegment
nur von einem Anwender genutzt wer-
den. Daher überwacht die RegTP (Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post) bundesweit die Nutzung
der Frequenzen bzw. legt sie fest. Für
grenzüberschreitende Funkverbindungen gibt es die internationale Telekommunikationsbehörde ITU (International
Telecommunications Union), eine Unterorganisation der Unesco.
Grundsätzlich hat der Anwender die
Möglichkeit, ein »freies« Band zu verwenden oder für sich eine »eigene« Frequenz reservieren zu lassen. Ein freies
Band zu benutzen bedeutet lediglich,
dass der Betrieb eines entsprechenden
Senders keiner Einzelgenehmigung
durch die RegTP bedarf. Freie Bänder
gibt es z. B. im Bereich 433 MHz,
868 MHz oder auch 2,4 GHz. Allerdings unterliegen die Nutzer Einschränkungen hinsichtlich der Sendeleistung
und der Nutzungsdauer. Im Wesentlichen bedeutet »freie Bänder« aber, dass
viele Anwendungen auch aus dem Privatbereich auf ihnen senden. Also sinkt
die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Anzahl der Teilnehmer auf dieser
Frequenz, dass der Kanal gerade in dem
Moment zur Verfügung steht, wenn die
zeit- und sicherheitskritische Information übertragen werden soll. Weiterhin
besteht kaum die Möglichkeit, die Anzahl der Teilnehmer zu beeinflussen.
Kommunikation mit GSM oder GPRS
Sowohl bei GSM (Global System for
Mobile Communications) als auch
GPRS (General Packet Radio Service)
teilen sich im Prinzip die Teilnehmer
Frequenzen und senden zeitschlitzorientiert. Gleichzeitig wird der Raum in
Zellen geteilt, in dem Basis-Sende-Empfangsstationen die Kommunikation und
Teilnehmerverwaltung übernehmen. Je
mehr Teilnehmer sich innerhalb einer
Zelle aufhalten, desto geringer fällt die
Zeit aus, die der einzelne Teilnehmer erhält. GSM-Netze entstanden ursprünglich für den Betrieb von Funktelefonen.
Dem entsprechend fällt die Datenübertragungsrate recht gering aus. GPRS soll
dieses Manko zukünftig ausgleichen.
Die Verfahren bieten Roaming-Funktionen – den Zellwechsel während eines
Telefonates. Auf diese Weise entsteht die
Möglichkeit zu echter Mobilität.
Bis dato hat sich noch kein Netzbetreiber bereit erklärt, für die Verfügbarkeit seines Netzes eine Garantie zu über-
67
Automatisierungstechnik
nehmen. Die Verwendung eines Funksystems, das auf
einem der freien Bänder arbeitet oder GSM bzw.
GPRS nutzt, empfiehlt sich also in erster Linie, wenn
keine zeit- oder sicherheitsrelevanten Informationen
zur Übertragung stehen.
Die kleine Zelle mit Dect
Drahtlose Telefone für lokal gebundenen Gebrauch
basieren auf Dect (Digital European Cordless Telecommunications). Durch die geringen Sendeleistungen
umspannen die Zellen ca 200 m im Außen- und ca.
20 m im Innenbereich eines Gebäudes. Dect lässt Roaming-Funktionen zu. Bei ensprechend dicht geplanter
Zellstruktur kann man also ein – lokal begrenztes –
Funknetz aufbauen, das den Mobilstationen nahezu
überall innerhalb des ausgebauten Bereiches die Kommunikation ermöglicht.
Zulassungspflichtige Sende- und
Empfangssysteme
Der Vorzug eines zulassungspflichtigen Funkkommunikationssystemes liegt darin, dass generelle Leistungsbeschränkungen nicht mehr gelten und man keine Rücksicht auf andere zu nehmen braucht, wenn
man die Genehmigung für den Betrieb in einer bestimmten Frequenz- und Leistungskonfiguration erhalten hat. Um die Genehmigung kümmert sich in den
meisten Fällen der Hersteller bzw. Distributor der Anlage. Der Betreiber hat nur dafür zu sorgen, dass das
Genehmigungsverfahren durchgeführt wird.
Die geeignete Anwendung für ein zulassungspflichtiges Funkkommunikationssystem gibt es z.B. in räumlich verteilten Anlagen mit entlegenen Außenposten.
Aufgabe und Funklösung müssen
zusammenpassen
Für Standardanwendungen ohne mobile Automatisierungskomponenten lohnt es sich in den meisten Fällen
nicht, ein drahtgebundenes System durch eine Funklösung zu ersetzen. Das Argument, dass die Verdrahtung
entfällt, relativiert sich insoweit, dass in den meisten
Fällen auch die Sensoren noch eine Energieversorgung
benötigen. Insbesondere für den Sicherheitsbereich
gibt es derzeit noch keine batteriegestützten Sensoren,
welche über die erforderlichen Abnahmen verfügen.
Die Planung einer Funkverbindung erfordert große
Sorgfalt, weil im Gegensatz zu einer drahtgebundenen
Kommunikation, welche sich mit nur relativ geringen
und konstant bleibenden Leitungsdämpfungen auseinanderzusetzen hat, eine Funkverbindung mit einer
stark umgebungsabhängigen Dämpfung umgehen
muss. Diese kann sich zusätzlich durch Einflüsse, welche in der Produktionshalle eines industrieunternehmens an der Tagesordnung sind, permanent ändern.
Weiterhin erfordert eine Funklösung die permanente Überwachung der Funkverbindung, insbesondere
wenn der Einsatz auch für sicherheitsgerichtete Signale geplant ist. Es gibt eine Reihe von einzelzertifizierten
Lösungen, in denen ein Funksystem auch die gesamten
sicherheitsgerichteten Signale übernimmt, aber keine
generell zertifizierten Anlagen.
■
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de 11/2003
Automatisierungstechnik
Automatisierte Anlagen und Roboter
erfordern umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen
für
die
Menschen.
Sicherheitsgerichtete Steuerungen,
teilweise auch vernetzt, übernehmen
dabei die Verknüpfung der Überwachungssignale.
von
Diese
kommen
Überwachungseinrichtungen,
z. B. Lichtgittern oder Zustimmungsschaltern.
E
ntsprechend dem Stand der Technik mit SPS, bietet auch die Sicherheitstechnik Steuerungen an, bei
denen sich die Eingangssignale über
Software miteinander verknüpfen lassen. Ihre sicherheitsorientierten Ausgangswerte gehen in den gesamten Steuerungsablauf einer Maschine oder Anlage mit ein. Dabei ermöglichen sowohl
die Vernetzbarkeit als auch die Veränderbarkeit der Programme unproblematische Anpassungen an veränderte Maschinenbedingungen.
Sicherheitsfunktionen selbst
konfigurieren
Pilz, Ostfildern, präsentiert den »Pnozmulti-Configurator«. Mit ihm kann der
Anwender das modulare Sicherheitssystem Pnozmulti mit unterschiedlichen
Sicherheitsfunktionen, z. B. Notaus oder
Zweihandüberwachung, selbst am PC
Quelle: Pilz
Josef von Stackelberg,
Redaktion »de«, nach Unterlagen der
erwähnten Unternehmen
de 11/2003
konfigurieren. Pnozmulti stellt ein frei
konfigurierbares Sicherheitssystem dar.
Bis zu 14 unterschiedliche Sicherheitsfunktionen lassen sich mit nur einem Gerät abdecken.
In Abhängigkeit von der benötigten
Sicherheitsfunktion lassen sich die Einund Ausgänge auswählen, konfigurieren
und anhand von Logikverknüpfungen,
z. B. Und, Oder, miteinander verbinden.
Die fertige Konfiguration kann der Anwender ausdrucken und als Bestandteil
der Dokumentation verwenden.
Die Datenübertragung vom PC zu
Pnozmulti erfolgt über eine Chipkarte.
Diese wird mit der Konfiguration beschrieben und in das Basisgerät eingelegt. Damit ist das System betriebsbereit.
Nachträgliche Änderungen erstellter
Konfigurationen sind problemlos möglich. Zudem kann man für den Einsatz
in Serienmaschinen die gleiche Konfiguration auf beliebig viele Chipkarten kopieren.
Es gibt eine CD-ROM, auf der sich neben der Demo-Version eine Kurzbeschreibung und Übungsbeispiele befinden, die dem Anwender anschaulich die
Bedienung des Konfigurationsprogrammes erläutern.
Fax (07 11) 34 09-1 33
[email protected]
Sicherheits-SPS mit Sicherheitsbus vernetzbar
Jokab Safety, Spaichingen, stellt mit
»Pluto« eine programmierbare Sicherheits-SPS der Sicherheitskategorie 4 gemäß EN 954-1 vor. Sie lässt sich im Einzelbetrieb verwenden oder mit bis zu 31
weiteren Geräten auf einem Sicherheitsbus miteinander vernetzen. Jedes Gerät
bietet 20 Ein- und Ausgänge, von denen
man acht wahlweise als
Ein- oder Ausgang wählen
kann. Von den anderen
Ports dienen vier als redundante Sicherheitsausgänge für Stoppsignale sowie acht als Eingänge.
Jede Pluto arbeitet als
Master, d. h., dass alle an
den Sicherheitsbus angeschlossenen Geräte sämtliche E/A's der anderen sehen und je nach Programm selbst entscheiden
können, ob sie ihre E/A's
überwachen. Auf
diese Weise lassen
sich verschiedene
Maschinen miteinander auch sicherheitstechnisch
vernetzen. Erweiterungen oder Änderungen können
leicht durchgeführt werden. Die Programmierung erfolgt wie bei einer normalen SPS. Die Software beinhaltet auch
Sicherheitsmodule für Sicherheitsfunktionen, z. B. Zweihandsteuerungen.
Fax (0 74 24) 9 22-14
www.ptm-autech.de
Sicherheitslichtgitter mit integrierter Safetybus-p-Anbindung
Datasensor, Faistenhaar, präsentiert mit
»Safeasy« das erste, direkt an das sichere Bussystem Safetybus p angebundene
Unfallschutzlichtgitter. Es eignet sich für
den Einsatz in Anlagen bis Kategorie 4
der EN 954-1 und entspricht dem Safetybus-p-Lichtgitterprofil 1.0 für den Finger-, Hand- und Personenschutz des Bedienpersonals. Der Funktionsumfang
der Komponente beinhaltet Selbsttest
und Startfunktionen sowie manuellen
oder automatischen Reset.
Darüber hinaus bietet es auch totales
oder partielles Muting. Verschiedene
Anwendungen erfordern es, das Unfallschutzlichtgitter während einer gesteuerten Sequenz sicher zu deaktivieren, z. B.
während der Durchfahrt eines Produktes durch den Lichtvorhang. Die Mutingfunktion ermöglicht es, das Schutzfeld des Unfallschutz-Lichtgitters
zu durchbrechen,
ohne einen Stopp
der Maschine zu
verursachen. Ein
Konfigurationsdatenmanagement
sorgt dafür, dass
im
Lichtgitter
und in der programmierbaren
Sicherheitssteuerung immer der
aktuelle Konfigurationsdatensatz
liegt. Bei einem
eventuellen Gerätetausch werden
69
Quelle: Safetybus p Club
Josef von Stackelberg
Quelle: Jokab
Sicherheit für Mensch und Maschine
Automatisierungstechnik
die Daten somit automatisch in das Gerät geladen und die Ausfallzeiten dadurch reduziert.
Die direkte Anbindung an Safetybus p ermöglicht den Einsatz in verschiedenen Anwendungsbereichen. Das Anforderungsprofil für dieses Lichtgitter
entstand u. a. im Hinblick auf Pressenstraßen und automatisierten Roboterstationen in verteilten Fertigungsanlagen. Innerhalb des Safetybus-p-Clubs
haben sich verschiedene Anwender an
der Erstellung des Profils beteiligt.
Fax (08104) 8906-99
[email protected]
geprüft und entspricht Typ 4 nach IEC
61496-1 und -2. Die Ausstattung umfasst die Signalisierung durch AnzeigeLED, die Funktionen des manuellen
Wiederanlaufs und die Schützkontrolle.
Darüber hinaus lassen sich die Schutzeinrichtungen durch umfangreiches Zubehör an den Anwendungsfall anpassen,
z. B. Montagewinkel, Vibrationsabsorber usw.
Fax (02 02) 64 74-1 00
www.schmersal.com
Sicherheitslichtvorhänge mit
integrierter Mutingfunktion
Ab sofort verfügen die Gummihohlprofile der Sicherheitsschaltleisten »OSE«
von Fraba Vitector, Köln, über unterschiedliche Beschichtungen. Speziell für
den Maschinenbaubereich wurde eine
öl- und lösungsmittelbeständige Ausführung entwickelt, die auch mechanisch
widerstandfähiger als das normalerweise verwendete Gummihohlprofil aus
EPDM ist.
Die Schutzwirkung der OSE beruht
darauf, dass in dem Hohlprofil zwischen
zwei Sensoren ein Infrarotlichtstrahl
liegt, den die Verformungen des Profils
dämpfen. Eine externe Signalauswerteeinheit registriert die Dämpfung des Infrarotlichtes und gibt ein Stoppsignal
aus. Das System bietet die Zertifizierung
nach der Sicherheitskategorie 4 der EN
954-1. Die Leisten verringern an automatisch bewegten Toren, Bearbeitungsmaschinen, Hebebühnen, Handhabungsgeräten und bei vielen anderen
Anwendungen zuverlässig das Gefährdungspotenzial
bewegter
Kanten.
Fax (02 21) 9 62 13-60
www.vitector.de
Quelle: Schmersal
Dreistufige Zustimmungsschalter
Die dreistufigen Zustimmungsschalter vom Typ ZSD 5 und
ZSD 6 von Elan, Wettenberg, berücksichtigen die ergonomischen
70
Quelle: Elan
Ölbeständige Beschichtung für
Schaltleisten
Quelle: Gii
Die Sicherheitslichtvorhänge und -lichtgitter der Baureihen SLC/SLG 415, die
Schmersal, Wuppertal, vorstellt, bieten
eine integrierte Mutingfunktion. Die
Funktion basiert darauf, dass die optoelektronischen Schutzeinrichtungen mit
Hilfe von zusätzlichen Sensoren zwischen Mensch und Material unterscheiden. Diese Sensoren erkennen Fördergüter als solche und lassen sie das Schutzfeld passieren. Der Sicherheitslichtvorhang bzw. das Sicherheitslichtgitter wird
während dieser Zeit bestimmungsgemäß
überbrückt. Will hingegen ein Bediener
den Gefahrenbereich betreten, veranlasst die Schutzeinrichtung das Stoppen
der Maschine bzw. das Anhalten der gefahrbringenden Bewegung.
Die Systeme gibt es in I-, L- und TForm. Bei der I-Form können zwei oder
vier Muting-Sensoren, z. B. ReflexionsLichtschranken, direkt am Lichtvorhang
angeschlossen werden. Die L- und TBauformen integrieren die Muting-Sensoren in das System.
Die Sicherheitslichtvorhänge verfügen über verschiedene Auflösungen und
decken Schutzfeldhöhen von 310 mm
bis 1800 mm ab. Die Sicherheitslichtgitter beinhalten zwei, drei oder vier Strahlen. Die gesamte Baureihe ist baumuster-
Anforderungen im Sicherheitsbereich
und befinden sich in Griffschaltergehäusen. Um den Ansprüchen an den Personenschutz zu genügen, bieten sie in allen
drei Stufen (Aus – Ein – Aus) die zweikanalige Ausführung. Die sicherheitsrelevanten zwangsöffnenden Öffnerkontakte entsprechen IEC 60947-5-1. Darü-
ber hinaus erfolgt bei der Rückführung
des Stellteils von Stufe 3 (Aus) über die
Stufe 2 (Ein) in Stufe 1 (Aus) kein
Wiedereinschaltimpuls.
Eine BG-Baumusterprüfung wurde
unter Zugrundelegung der »Berufsgenossenschaftlichen Grundsätze für die
Prüfung von beweglichen elektromechanischen Zustimmungsschaltern« bereits
bestanden. In Verbindung mit einer geeigneten Folgebeschaltung, die mittels
handelsüblicher Sicherheits-Relais-Bausteine erfolgen kann, lässt sich je nach
Bausteinausführung eine Steuerungskategorie 3 oder 4 gemäß EN 954-1 erreichen. Neben den Sicherheitskontakten
verfügen beide Ausführungen noch über
einen weiteren Rückmeldekontakt
(Hilfsöffner) und die Ausführung ZSD 6
über einen Drucktaster (Schließer) im
Gerätekopf.
Zustimmungsschalter dienen – ggf. in
Verbindung mit weiteren sicherheitstechnischen Maßnahmen – zum Personenschutz vor potenziell gefahrbringenden Zuständen, wenn Sonderbetriebsarten bei einer Maschine die Wirkung von
Schutzeinrichtungen ganz oder teilweise
aufheben. Typischerweise gehören hierzu das Einrichten einer Maschine, Servicearbeiten oder das Beobachten von Bearbeitungsvorgängen. Lässt der Bediener
den Taster los oder – im Falle dreistufiger Ausführungen – drückt ihn über eine
Mittelstellung hinausgehend durch,
wird der Steuerbefehl sicherheitsgerichtet unterbrochen.
Fax (06 41) 98 48-4 20
[email protected]
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de 11/2003
Betriebsführung
Mit neuen Berufen zu neuen Chancen
Attraktive Berufsbilder als Reaktion auf neue Trends im Markt
Frank O. Baumeister
Drei Jahre lang hat ein hochkarätiges
Gremium an den neuen Ausbildungsberufen in den Elektrohandwerken
gefeilt. Das Ergebnis: Die neuen Ausbildungsberufe, in denen aller Voraussicht nach bereits ab 1. August 2003
ausgebildet werden kann, bieten den
Betrieben viele neue Chancen.
E
ine Übersicht über die neuen Ausbildungsberufe in den Elektrohandwerken zeigt der Kasten. Sie
lösen die fast 15 Jahre alten bisherigen
Berufsbilder ab. »Mit der Neuordnung
der Ausbildungsberufe reagieren wir auf
die aktuellen Entwicklungen in Markt
und Technik. Zugleich wollten wir die
Elektrohandwerke für die Jugendlichen
attraktiver machen«, erklärt Walter
Tschischka, Vizepräsident im ZVEH, die
Neuordnung. Die Tabelle fasst die inhaltliche Ausrichtung der neuen Ausbildungsberufe zusammen.
Der Kampf um gute Azubis
wird härter
Im Ergebnis stehen nicht nur neue Ausbildungsberufe, sondern auch neue
Chancen für die verschiedenen Fachbereiche in den Elektrohandwerken: Die
einzelnen Ausbildungsberufe präsentieren sich modern und zeitgerecht. Ein
nicht zu unterschätzender Vorteil im
Kampf um qualifizierten Nachwuchs, der
in Zukunft durch sinkende Geburtenjahrgänge noch härter mit anderen Wirtschaftzweigen ausgefochten wird. Die
Bezeichnungen der einzelnen Ausbildungsberufe sind attraktiv und modern.
Vor allem die Basisberufsbezeichnung
»Elektroniker« dürfte das Ansehen bei
den Jugendlichen ganz erheblich steigern.
Vier Berufe mit sieben
Ausbildungsprofilen
Insgesamt verfügen die elektro- und informationstechnischen Handwerke jetzt
Frank O. Baumeister, Geschäftsführer
beim ZVEH
de 11/2003
Bild: Ausübungsberufe vor 1998 (links) und heute (Mitte) sowie die neuen Ausbildungsberufe (rechts)
über sieben unterschiedliche Ausbildungsprofile. »Wir haben einige der
bisherigen Berufe zusammengelegt.
Trotzdem ist noch eine sehr differenzierte Ausbildung in den einzelnen Berufen möglich«, so W. Tschischka.
Fachzusätze an den einzelnen Berufsbezeichnungen ermöglichen diese Differenzierung.
Weiterer Vorteil der Zusammenlegung: Die »Grundausbildung« ist in allen Ausbildungsberufen in den Elektrohandwerken ab sofort gleich. Dennoch
sind die Fachrichtungen »durchlässig«,
d. h. ein Lehrling kann während der
Ausbildung in eine andere Fachrichtung
wechseln. Aus Betriebssicht ergeben
sich daraus reizvolle Perspektiven: Wenn
ein Fachbetrieb ein neues Spezialgebiet
für sich gewinnt, so kann er in diesem
Fall schon während der Ausbildung
reagieren.
Gefragt sind mehr Gesamtwissen
und mehr Kundenorientierung
Damit das Personal künftig so qualifiziert wie nur möglich in den Berufsalltag
nach der Ausbildung eintreten kann, haben sich auch die Prüfungen verändert:
In Zukunft werden die Auszubildenden
globaler geprüft. Das heißt, sie müssen
in ihrem Beruf nachweisen können, dass
sie Zusammenhänge verstehen und den
Überblick behalten. Im Kern geht es darum, eine komplexe Arbeitsaufgabe zu
lösen und im Gespräch darzustellen, wie
man auf die entsprechende Lösung
gekommen ist. Dazu W. Tschischka:
»Wir wollen verstärkt Gesamtwissen
abfragen und dabei viel mehr Wert auf
Kundenorientierung legen – damit die
Leute besser auf den Berufsalltag vorbereitet sind.«
Endlich konnte auch eine langjährige
Forderung der Elektrohandwerke erfüllt
werden. Mit der Anrechnung der
Zwischenprüfung auf das Ergebnis der
Gesellenprüfung wird Leistung während
der Ausbildungszeit wieder gefragt.
Übergangsfristen
Die neuen Ausbildungsberufe in den
Elektrohandwerken werden mit einer
fünfmonatigen Übergangsfrist eingeführt. Bestehende Ausbildungsverträge
kann man damit problemlos erfüllen.
Die neue Regelung gilt ab 1.8.2003, dabei besteht jedoch für alle neuen Ausbildungsberufe eine Übergangsfrist bis
31.12.2003.
DIE NEUEN AUSBILDUNGSBERUFE AUF EINEN BLICK
Elektroniker/in
mit den drei Fachrichtungen:
• Energie- und Gebäudetechnik
• Automatisierungstechnik
• Informations- und Telekommunikationstechnik
Systemelektroniker/in
Elektroniker/in für Maschinen und
Antriebstechnik
71
Betriebsführung
Zusammenfassung der Ausbildungsinhalte
Beruf
1. Elektroniker/-in
Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik
(bisherige Ausbildungsrichtung: Elektroinstallateur/-in)
Fachrichtung Automatisierungstechnik (ideal
für Betriebe mit Spezialisierung
Steuerungstechnik)
Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik (bisherige Ausbildungsrichtung: Fernmeldeanlagenelektroniker/-in)
2. Systemelektroniker/-in (bisherige Ausbildungsrichtung: Elektromechaniker/-in)
3. Elektroniker/-in für Maschinen und Antriebstechnik (bisherige Ausbildungsrichtung:
Elektromaschinenbauer/-in)
Qualifikationen
Entwerfen von Systemen der Energieversorgung und Gebäudetechnik
Installieren von Beleuchtungsanlagen, Antriebs-, Schalt-, Steuer- und Regeleinrichtungen,
dezentralen Energieversorgungsanlagen, Ersatzstromversorgungsanlagen, Empfangs- und
Breitbandkommunikationsanlagen, Datennetzen
Anschließen von Telekommunikationsgeräten und -anlagen an Fernmeldenetze
Analysieren von Funktionszusammenhängen und Prozessabläufen
Entwerfen von Automatisierungsanlagen
Installieren von Sensoren, Leiteinrichtungen, Maschinen- und Prozessteuerungen, pneumatischen, hydraulischen und elektrischen Antrieben
Programmieren und Testen von Automatisierungssystemen
Entwerfen von Datenübertragungs- und Datenverarbeitungsanlagen, Anlagen der
Sicherheitstechnik
Analysieren von Gefahrenpotenzialen
Installieren von Datennetzen, Brand- und Einbruchmeldeanlagen, Zutrittskontrollanlagen,
Videoüberwachungssystemen, Telekommunikationsanlagen
Installieren, Konfigurieren und Parametrieren von Software
Erstellen von Programmen
Testen von IT-Systemen
Physikalische Grundlagenausbildung, Werkstoffkunde, Elektrotechnik, Elektronik, Pneumatik, Hydraulik, Ex-Schutz
Einrichten von Fertigungsanlagen und Prüfsystemen
Entwerfen von elektronischen Schaltungen unter EMV Gesichtspunkten
Installieren und Konfigurieren von Programmen und der Prozessvisualisierung
Entwickeln, Fertigen und Instandhalten von Geräten und Systemen
Planen und Steuern von Fertigungsabläufen
Hard- und Softwareentwicklung von Schnittstellen
Prozessautomatisierung mit Antriebs- und Verfahreinheiten
Entwerfen von Antriebssystemen
Montieren und Demontieren elektrischer Maschinen
Installieren von elektrischen Maschinen
Montieren von Antriebssystemen
Erstellen, Ändern und Überwachen von Programmen der Steuerungs- und Regelungstechnik
Suchen und Analysieren von Fehlern an elektrischen Maschinen und komplexen Antriebssystemen
Instandsetzen von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen
Fernüberwachung und Wartung von elektrischen Maschinen und Antriebssystemen
Tabelle: Inhaltliche Ausrichtung der neuen Ausbildungsberufe (bei den Fachrichtungen »Elektroniker« beginnt die fachspezifische
Ausbildung mit dem 2. Lehrjahr)
Auch in der technischen Ausbildungspraxis dürfte der Übergang auf
die neuen Berufe zu keinen großen
Veränderungen führen: »Die Betriebe
haben sich stets an die Anforderungen
des Marktes angepasst und bilden
entsprechend aus«, ist Heinz-Werner
72
Schult,
Hauptgeschäftsführer
des
ZVEH, überzeugt. Die Betriebe können
somit weiter wie bisher praxisorientiert
ausbilden.
Betriebsinhaber können sich darauf
verlassen, dass die Neuordnung der
Ausbildungsberufe auf lange Sicht an-
gelegt ist: Der ZVEH rechnet damit,
dass die neuen Ausbildungsberufe mindestens für die nächsten zehn Jahre Bestand haben werden.
»Wenn die Elektrohandwerke jetzt
nicht reagiert hätten, wäre der Ausbildungsmarkt von anderen Anbietern dode 11/2003
Betriebsführung
miniert worden«, glaubt H.-W. Schult.
So aber will man den Jugendlichen
den Einstieg in die Elektrohandwerke
mit attraktiven Berufsbezeichnungen
schmackhaft machen. Einen Einstieg,
den man durchaus nicht bereuen müsse,
so H.-W. Schult: »Die Leute haben
bei uns bessere Perspektiven für die
eigene Zukunft als Geselle oder Meister
in einer Branche, die in einer technischen Welt auf lange Sicht unverzichtbar ist.«
Bewährtes erhalten – Flexibilität
ausweiten
Neue Geschäftsfelder im Markt
erschließen
Die Pluspunkte der neuen
Ausbildungsberufe
Für die Fachbetriebe bringen die neuen
Regelungen Vorteile: Sie können bereits
in der Ausbildung auf neue Marktentwicklungen reagieren. Mit den neuen
Ausbildungsinhalten erhalten die Jugendlichen ein Wissen vermittelt, das
auch der rasanten technologischen
Weiterentwicklung standhält. Die neuen
Ausbildungsinhalte berücksichtigen bereits die technologischen Veränderungen
der letzten Jahre.
• Differenzierte Ausbildung durch sieben Ausbildungsvarianten
• Ausbildung in Fachrichtungen erhöht
die Flexibilität
• Moderne Zukunftstechnologien im
Handwerk verankert
• Attraktivere Berufsbezeichnungen
• Erhöhte Kundenorientierung in der
Ausbildung, also mehr Kundenbindung
• Berufsschulunterricht orientiert sich
stärker an betrieblichen Erfordernissen
Qualifizierte Mitarbeiter stärken jeden
Betrieb. Je selbstständiger die Gesellen
arbeiten, desto flexibler kann der Betrieb im Markt agieren. Im Ausbildungsalltag ändert sich dabei für die Betriebe weniger, als auf den ersten Blick
zu erwarten ist. Sie bilden vielfach ohnehin schon nach den aktuellen Erfordernissen des Marktes und der Praxis aus.
• Bewährte Lerninhalte bleiben erhalten
• Übergangsfrist ermöglicht realistische
Umsetzung
Diese Gremien haben die neuen
Ausbildungsberufe definiert
• Zentralverband der Deutschen Elektround Informationstechnischen Handwerke
• Bundesinstitut für Berufsbildung
• Kuratorium der Deutschen Wirtschaft
für Berufsbildung
• Zentralverband des Deutschen Handwerks
• IG Metall
• Bundesministerium für Wirtschaft und
Arbeit
• Bundesministerium für Bildung und
Forschung
• Kultusministerkonferenz
Dieser Beitrag soll nur eine aktuelle
Erstinformation zum komplexen Thema
»neue Ausbildungsberufe« darstellen. In
den folgenden »de«-Ausgaben informieren wir Sie ausführlich über die neuen
Ausbildungsberufe in den Elektrohandwerken.
■
Betriebsführung
Klüngelei bereitet Verdruss
Alles rechtens? Folge 30
Corinna Linke
Dass sich manche Planungsbüros Teile der Ausschreibung von einem Hersteller anfertigen lassen, scheint alltäglich zu sein. Doch dadurch steigen
u. U. die Preise – was manchen Bieter
erfreuen dürfte. Doch bei öffentlichen Ausschreibungen belastet diese Praxis die ohnehin leeren Kassen.
E
ine Stadtverwaltung schreibt für eine Sporthalle das Los MSR-Technik öffentlich aus. Zur Submission
liegen fünf Angebote vor, die geöffnet
und verlesen werden. Sämtliche Daten
hält die Stadt in einem Protokoll ordnungsgemäß fest und ermittelt einen
Elektrounternehmer als günstigsten Anbieter.
Abweichendes Fabrikat
Der Elektrounternehmer legt seinem
Angebot ein Schreiben bei, in dem er
eine abweichende technische Spezifikation ankündigt. Das begründet er damit,
dass Positionen im Urtext ausschließlich
Dipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
LESERSERVICE
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Informationstechnik Sachsen,
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herstellerbezogen sind. D. h., das beauftragte Planungsbüro (PB) gibt ein spezielles Produkt vor, was der Bieter
als nicht notwendig erachtet. Also bietet
er ein alternatives, gleichwertiges Fabrikat an.
Der Bieter sieht sich im Recht, da
Fabrikats- und Lieferquellenangaben
ohne triftigen Grund nicht mit der
VOB/A konform sind. Bei einer öffentlichen Ausschreibung muss sich die
Stadt nach der VOB richten.
Beweis der Gleichwertigkeit der
Alternativen
Ein paar Tage nach der Submission fordert das PB vom Bieter weitere Unterlagen. Er soll u. a. den Umsatz der letzten
drei Geschäftsjahre mitteilen. Der Unternehmer kennt solche Anfragen und
schickt das Material. Es vergehen einige
Wochen bis er wieder Post bekommt,
diesmal von der Stadtverwaltung. Darin
teilt ihm der Bürgermeister mit, dass sein
Angebot in den meisten Positionen vom
rechtsverbindlichen LV abweicht. Die
Gleichwertigkeit dieser Alternativen
hätte der Bieter nicht nachgewiesen und
daher wäre sein Angebot nur bedingt
wertbar. Dies bedeutet: Sein Angebot
wird von der Wertung ausgeschlossen.
Aber das sieht der Bieter vollkommen
anders und schreibt der Stadt zurück. In
seinem Widerspruch betont er, dass er
bereits angeboten hat, die Gleichwertigkeit darzulegen. Dieses lehnte das PB ab,
und zwar mit der Aussage: Es gibt keine
offenen Fragen. Demnach wundert es
ihn sehr, dass jetzt erst Zweifel aufkommen.
Produkt- und herstellergebundene Ausschreibungstexte
Als weiteres Argument führt der Bieter
an, dass die Ausschreibungstexte des
Planungsbüros VOB-widrig sind, da sie
ohne Grund produkt- und herstellergebunden sind. So vermutet er, dass die
Ausschreibungstexte mit Hilfe Dritter
erstellt wurden. Damit deutet der Unternehmer nur an, was er von anderen Fällen bereits kennt: Ein PB lässt sich Teile
des LVs von den Herstellern zuliefern,
natürlich kostenneutral. Damit wäscht
eine Hand die andere: Das Planungs-
büro spart sich den Aufwand bzw. kompensiert fehlende Kenntnisse, und der
Hersteller richtet die Positionen speziell
auf seine Produkte aus.
Diese Klüngelei passt dem Bieter
nicht, da er den Wettbewerb gefährdet
sieht, wodurch die Preise steigen.
Klüngel von Bieter, Planungsbüro
und Hersteller
Darüber hinaus handelt es sich bei dem
zweitplatzierten Bieter, an den schließlich der Auftrag geht, um ein Tochterunternehmen des vorgeschriebenen Herstellers. Der Unternehmer glaubt nicht,
dass das ein Zufall ist, vielmehr sieht er
ein weiteres Problem: Tochterunternehmen erhalten natürlich die angefragten
Komponenten zu anderen Konditionen
als Externe. Damit haben Letztere immer schlechtere Karten. Ein Grund mehr
für den Bieter, gegen solche Machenschaften anzugehen.
Wenn einem die rechtliche
Handhabe fehlt
Der Bauherr, die Stadtverwaltung, stellt
sich hinter das PB, auch wenn dies höhere Kosten durch die Auftragserteilung an
den Zweitbieter mit sich bringt. Der Unternehmer gewinnt deshalb den Eindruck, dass bei der Kommune Geld keine Rolle spielt. Und so empfiehlt er bei
ähnlich gelagerten Fällen, auf jeden Fall
eine Rechnung zu stellen, nämlich für
den Schaden durch entgangenen Gewinn
und für die unnötigen Aufwendungen
durch Scheinwettbewerb. Er stellt schließlich an den Bauherren eine Rechnung
über 32h. Doch die Bezahlung steht bis
dato noch aus. Und so wird der Handwerker aller Voraussicht nach auf seinen
Kosten sitzen bleiben. Weitere Möglichkeiten, insbesondere rechtliche Schritte
gegen die Kommune, hat der Elektrounternehmer nicht, da das geschätzte
Gesamtbauwert unter 5,0 Mio. € exklusive MwSt. liegt. Auch von der zuständigen Vergabeprüfstelle verspricht er sich
keine Lösung, da diese das Verfahren
nicht stoppen kann.
So bleibt ihm wegen des Betrugs nur
der Weg zum Staatsanwalt, doch der
kostet nichts.
■
de 11/2003
Betriebsführung
Corinna Linke
Lokale Gewerbeschauen, Jubiläen
oder Hausmessen bieten auch für
Handwerker ein probates Mittel,
neue Kunden durch eine fachmännische Beratung zu gewinnen und den
Kontakt zu Stammkunden aufzufrischen. Doch wer hierbei erfolgreich
sein möchte, muss solche Anlässe
sorgfältig planen, z. B. auch mit Unterstützung von Industrie, Innungen
oder Trainern.
R
und 90 % der Besucher verlieren
bereits auf dem Messestand das
Interesse am Unternehmen und
seinen Produkten, so die ernüchternde
Bilanz von Wolfgang Denz. Um nicht
auf der Strecke zu bleiben, setzt der Hagener Trainer und Berater vor allem auf
kompetentes, trainiertes Standpersonal.
Sein Motto lautet, »wer nicht akquiriert,
verliert«. Er meint damit, dass Messen
günstige Gelegenheiten bieten, Neukunden zu gewinnen und nicht nur mit
Stammkunden zu plaudern. Was zählt, ist,
• mit den oft orientierungslosen Besuchern auf sympathische und fachkundige Weise ins Gespräch zu kommen
und
• unaufdringlich auf die Bedürfnisse der
potenziellen Kunden einzugehen, z.B.
durch fachmännische Beratung. Hierfür eignen sich z.B. die beiden Beratungsordner über Elektrotechnik im
Wohnhaus der KBK-Beratungskonzepte GmbH, Rastede (Bild 1). Sie enthalten allgemeine und organisatorische
Themen sowie Checklisten zu Räumen,
Bustechnik und Elektroinstallation. In
einem weiteren Prospektordner befindet sich Informationsmaterial der beteiligten Hersteller, z.B. Dehn, Friedland, Gira, Maico und Wisi.
Festlegung der Ziele
Ob man nun einen externen Trainer bemüht oder die Messemannschaft selbst
einschwört: Die Ziele der Präsentation
sollten allen Beteiligten klar sein. DiesDipl.-Ing. Corinna Linke, Fachjournalistin,
Hamburg
de 11/2003
bezüglich gilt es, gleich zu
Beginn der Planung folgende
Fragen zu klären:
• Dient die Aktion eher zur
Auftragsakquise oder lediglich zur Kundenbindung?
• Wird eine kurzfristige Refinanzierung der Kosten
erwartet oder betrachtet
man die Beteiligung an der
Ausstellung als langfristige
Werbemaßnahme?
• Wurde das Ziel der letzten Bild 1: Die Beratungsordner von KBK enthalten mehr
Messe erreicht?
als 250 Bild- und Textseiten mit praxisorientierten
Viele Aussteller unterschät- Inhalten
zen den Aufwand, den die
fältig zu planen. Eine der Kernfragen,
Organisation einer Messe erfordert, so
deren Antwort allen Beteiligten klar sein
die Marketingexpertin Sabine Wittig
muss, lautet: Welche Vorteile haben die
(siehe Kasten »Tipps einer MarketingexKunden, wenn sie meine Dienstleispertin«). Auch sie rät, den Auftritt sorg-
TIPPS EINER MARKETINGEXPERTIN
»de«: Wie wird der Messeauftritt zum Erfolg?
S. Wittig: Kunden kaufen nur,
wenn sie Vertrauen haben, und
eine Messe bildet die ideale
Plattform, um dieses Vertrauen
zu schaffen. Das lässt sich mit
einer freundlichen Ansprache,
einem übersichtlich gestalteten,
sauberen Messestand und kompetenter Beratung erreichen.
»de«: Was raten Sie dem Elektrohandwerk
für die eigene Präsentation?
S. Wittig: Weniger ist mehr – Freundlichkeit
und Wertschätzung alles. Ein Messestand
sollte nie überladen wirken, sondern offen,
übersichtlich und einladend. Lieber ein Poster weniger aufhängen, dafür die wichtigen
Kernaussagen an prominenter Stelle. Freundlichkeit und ehrliches Interesse an den Besuchern müssen für das gesamte Standteam
selbstverständlich sein.
Dasselbe gilt für Veranstaltungen im eigenen Betrieb wie dem Tag der offenen Tür,
empfangen Sie Ihre Gäste herzlich. Beziehen
Sie Ihre Mitarbeiter und Lehrlinge in die Planung ein. Denn nicht selten entstehen so einzigartige Ideen, an deren Verwirklichung das
ganze Team motiviert mitarbeitet.
»de«: Wo lauern die Fallstricke?
S. Wittig: Viele Unternehmen machen den
Fehler, dass sie ihren Messeauftritt nicht mit
den Augen ihrer Zielgruppe betrachten. Hier
gilt: Konzentration auf die Aussagen, die für
Ihre Kunden wichtig sind, nicht für Sie persönlich.
Der Faktor Zeit bildet einen
weiteren Stolperstein. Die Organisation einer Messe oder
Veranstaltung erfordert Zeit,
Energie und Ideen, und zwar ohne das Tagesgeschäft zu vernachlässigen. Deshalb rate ich,
so früh wie möglich mit der
Planung zu beginnen. Wenn es
trotzdem eng wird, sollte man
auf externe Unterstützung zurückgreifen. Denn was nützt die originellste
Idee, wenn sie sich aus Zeitmangel nicht umsetzen lässt?
Ein weiterer Baustein, den so manches Unternehmen nicht einplant, betrifft die Nacharbeit. Damit die wertvollen Messekontakte
nicht versanden, müssen Sie Angebote und
Informationen zügig verschicken. Und zwar
evtl. mit einem kleinen Präsent, damit Ihr
Unternehmen in bester Erinnerung bleibt.
»de«: Wie lässt sich der Erfolg einer Präsentation bewerten?
S. Wittig: Um den Erfolg einer Messe zu beurteilen, muss man vorher konkrete Ziele definieren, z.B. wir möchten mindestens 15 Kontakte, die innerhalb von drei Monaten nach
der Messe zu Kunden werden. Mit der Zielsetzung fängt die Konzeption der Veranstaltung
an. Alle Maßnahmen – von der Einladung bis
zur Standgestaltung – sollten Sie auf diese
Ziele ausrichten und am Ende prüfen, ob Sie
diese erreichen konnten. Wenn nicht, müssen
Sie analysieren, woran es lag. Nur so können
Sie es beim nächsten Mal besser machen.
»de«: Vielen Dank für das Gespräch.
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Quelle: KBK
Erfolgreicher Messeauftritt von Handwerkern
Bild 2: Beim Endverbraucher-Studio EVS
711-0 von Siedle können die Besucher die
Möglichkeiten moderner Video- und Türkommunikation selbst ausprobieren
tungen in Anspruch nehmen? Schließlich sollen die Besucher nicht nur die Unterschiede gegenüber dem Wettbewerb
nachvollziehen können, diese Unterschiede sollten ihnen vor allem auch in
Erinnerung bleiben.
Unterstützung seitens der
Industrie
Ein wirkungsvoller Einstieg in das Kundengespräch lässt sich über technische
Exponate erreichen, die der Besucher
selbst erleben und ausprobieren kann.
Einige Hersteller bieten als Verkaufsförderungsmaßnahme mobile Ausstellungsstücke oder sogar ganze Messestände zu
günstigen Konditionen (i. d. R. keine
Mietgebühr).
Das Endverbraucher-Studio EVS
711-0 von Siedle, Furtwangen, zeigt den
Anwendern den Nutzen moderner Kom-
Bild 3: Dieser Reihenstand stellt eine von
sechs Aufbauvorschlägen dar, die Merten
für seine Hausmessestände
anbietet
munikationssysteme und verfügt über
Sets und Systemlösungen für Video- und
Türkommunikation (Bild 2). Siedle verfügt über 26 dieser Verleih-Studios, die
vornehmlich im Frühjahr und Herbst zu
den Messehauptzeiten ausgebucht sind.
Kerstin Waldraff aus der Marketingabteilung empfiehlt, das Studio mindestens
vier bis sechs Wochen vor der geplanten
Ausstellung anzufordern.
Ferner bietet die Fa. Merten, Gummersbach, Hausmessestände mit unterschiedlichen Aufbauarten und Standgrößen (Bild 3). Je nach Schwerpunkt des
Unternehmens lassen sich die Exponate
kombinieren, vom Schalterprogramm
bis zur Gebäudesystemtechnik mit Instabus. Auch hier sollte der Handwerker
den Stand mindestens sechs Wochen vor
der Veranstaltung reservieren.
Das Handwerkerstudio vom Ritto
umfasst mehrere Ausführungen der
Entravox-Türsprechanlage und des TwinBus-Videosystems (Bild 4). Das 4-teilige
Display lässt sich wahlweise als Faltwand oder als Säule aufstellen. Aktuell
befinden sich zwölf Studios im Umlauf,
die man acht Wochen vor dem Einsatztermin bestellen sollte. Auf Wunsch
Quelle: Ritto
Quelle: Siedle
Quelle: Merten
Betriebsführung
Bild 4: Ritto hat zwölf Handwerkerstudios im Umlauf, die Elektrohandwerker kostenfrei mieten können; lediglich ein Transportkostenanteil in Höhe
von 77 € fällt je Messebeteiligung an
stellt Ritto Endverbraucherprospekte
sowie Nutzenbeschreibungen zur Verfügung.
Beteiligung am Gemeinschaftsstand der Innung
Wer nicht allein ausstellen will, kann
sich an einem Gemeinschaftsstand beteiligen, wie ihn einige Elektroinnungen organisieren. So investierte die Elektroinnung Oldenburg in einen 200-m2-Stand,
der erstmals auf der Lokalmesse »Raum
2000« in Oldenburg zum Einsatz kam.
Die Elektroinnung vermietet den exklusiven Systemstand übrigens auch an andere Innungen, z. B. an die Gütersloher
im März dieses Jahres. »Über die Miete
soll sich der Stand refinanzieren«, erklärt Dirk Räker, der in der Kreishandwerkerschaft Oldenburg die Elektroinnung betreut.
Nach seiner Erfahrung erfordert die
Organisation des gemeinsamen Messeauftritts einen Beirat mit wenigstens fünf
aktiven Mitgliedern. Bei der Messe
selbst sollten mindestens 20 geschulte
Personen vertreten sein. »Die Nachfrage
auf unserem Stand auf der Messe Raum
2002 war so hoch, dass wir 2004 noch
mehr Leute brauchen«, sagt D. Räker.
■
www.elektroinnung-oldenburg.de
www.kbk-beratungskonzepte.de
www.merten.de
www.ritto.de
www.sabine-wittig.de
www.siedle.de
76
de 11/2003
R e g e l n d e r Te c h n i k
Erläuterungen zu neuen Normen und
Bestimmungen
DIN 14676:2003-03
Rauchwarnmelder für Wohnhäuser, Wohnungen und
Räume mit wohnungsähnlicher Nutzung
Einbau, Betrieb und
Instandhaltung
Die neu herausgegebene
Norm definiert Mindestanforderungen für die Planung,
den Einbau, den Betrieb und
die
Instandhaltung
von
Rauchwarnmeldern in Wohnhäusern, Wohnungen und
Räumen mit wohnungsähnlicher Nutzung.
Der Einsatz von Rauchwarnmeldern gewährleistet
die frühzeitige Warnung vor
Brandrauch und Bränden, so
dass die Personen das Gebäude bei Gefahr rechtzeitig verlassen können.
Schlafende Personen sind
durch die verminderte Wahrnehmung besonders gefährdet. Deshalb empfiehlt sich
hauptsächlich das Überwachen von Schlafräumen und
Kinderzimmern sowie – zur
Sicherstellung der möglichen
Fluchtwege – der Flure und
Gänge.
Rauchwarnmelder nach
dieser Norm dürfen nicht...
• ...auf Brandmeldeanlagen –
errichtet bzw. betrieben
nach den Normen DIN
14675 und DIN VDE 08332 (VDE 0833 Teil 2) – aufgeschaltet werden und
• ...in Räumen verwendet
werden, in denen baurechtliche Regelungen zwingend
Brandmeldeanlagen
fordern.
Planung und Einbau
Grundsätzlich bringt man
Rauchwarnmelder so an, dass
der Brandrauch sie ungehindert erreicht. Die Elektrofach(Quelle: Normen- und Vorschriftendienst der bfe-TIB
GmbH, Oldenburg)
de 11/2003
kraft achtet beim Festlegen
der Anzahl der Warnmelder
sowie bei deren Anordnung
sowohl auf die Raumgeometrie als auch auf die Umgebungsbedingungen und die
Herstellerhinweise.
Räume mit einer Fläche
>60 m2 oder mit ungünstigen
Raumabmessungen müssen
mit mehreren Rauchwarnmeldern versehen werden.
Die ideale Platzierung ist die
Decke in der Raummitte. Lförmige Räume und Räume
mit deckenhoher Möblierung
sind ggf. mit je einem Warnmelder in jedem Raumteil zu
versehen. Bei Fluren und
Gängen mit einer Breite ≤3 m
beträgt der maximale Abstand zwischen zwei Rauchwarnmeldern 15 m. Bei Räumen mit Deckenunterzügen
oder in zuggefährdeter Umgebung plant der Elektrofachmann das Anbringen besonders sorgfältig. Denn auch
hier muss der aufsteigende
Brandrauch die Melder möglichst ungehindert erreichen.
Im Anhang A der Norm
findet man verschiedene Beispiele für die Anordnung der
Warnmelder, und zwar unterteilt in Mindestausstattung,
optimale und empfohlene
Ausstattung. Wegen möglicher Fehlalarme sollte man
in Nassräumen, Küchen und
ähnlichen Räumen auf die Installation von Rauchwarnmeldern verzichten.
Wartung und Instandhaltung
Rauchwarnmelder sind mindestens einmal jährlich einer
Funktionsprüfung zu unterziehen, insbesondere die akustischen und optischen Warneinrichtungen. Melder zum
Betrieb am 230-V-Netz müssen die Prüfung sowohl bei
angelegter als auch bei abgeschalteter Netzspannung im
Batterie- bzw. Akku-Betrieb
bestehen.
Bei batteriebetriebenen Geräten erfolgt der Batteriewechsel mindestens einmal
jährlich, bei Akku-betriebenen Meldern mit Netzanschluss spätestens nach vier
Jahren oder je nach Herstellerangaben.
DIN EN 12464-1:2003-03
Licht und Beleuchtung
Beleuchtung von Arbeitsstätten
Teil 1: Arbeitsstätten in
Innenräumen
Die neu herausgegebene Norm
– als teilweiser Ersatz für DIN
5035-1, DIN 5035-2, DIN
5035-3, DIN 5035-4, DIN
5035-7, DIN 67505 und DIN
67528 – definiert die Anforderungen an die Arbeitsstättenbeleuchtung in Innenräumen im Hinblick auf Sehleistung und Komfort. Sie gilt
nicht für Arbeitsplätze im
Freien und im Untertagebereich von Bergbaubetrieben.
Eine geeignete Beleuchtung berücksichtigt die lichttechnischen Anforderungen
genauso wie arbeitsmedizinische Gesichtspunkte und den
betrieblichen Arbeitsschutz.
Lichtklima und Gütemerkmale einer Beleuchtung
Das Lichtklima ist neben der
Arbeitssicherheit von entscheidender Bedeutung. Es
trägt bewusst und unbewusst
zum Wohlbefinden des Menschen bei und erhöht somit
seine Arbeitsleistung und Produktivität. Wesentliche Merkmale des Lichtklimas sind:
Leuchtdichteverteilung, Beleuchtungsstärke, Blendung,
Lichtrichtung, Lichtfarbe und
Farbwiedergabe, Flimmern
und Tageslicht.
Leuchtdichteverteilung
Die Reflexionseigenschaften
sowohl der Raumumgrenzungsflächen als auch der
Nutzebene und der beleuchteten Gegenstände/Sehobjekte
bestimmen im Wesentlichen
WO STEHT WAS IM VDE-VORSCHRIFTENWERK?
Der jetzt in der 21. Auflage erschienene, überarbeitete Band
der VDE-Schriftenreihe 2003
(Stichwortverzeichnis zu allen
DIN-VDE-Normen, DIN-VDE-Taschenbüchern und Büchern der
VDE-Schriftenreihe, 255 S., DIN
A5, kart., ISBN 3-8007-2742-0,
15,00 €, VDE-Verlag, Berlin) entspricht dem neuen Stand der
Normung. Das Stichwortverzeichnis erleichtert dem Anwender das Auffinden der für die
wichtigsten elektrotechnischen
Geräte, Maschinen, Anlagen und
zugehörigen Begriffe in Betracht
kommenden VDE-Bestimmungen. Es bezieht sich auf die in den
Gruppen 0 bis 8 enthaltenen
VDE-Bestimmungen sowie auf
die als VDE-Bestimmung gekennzeichneten Normen einschließlich deren Entwürfe, die im vorliegenden Verzeichnis mit einem
zusätzlichen »E« gekennzeichnet
sind.
Darüber hinaus gibt es für den
Praktiker weitere Stichwortverzeichnisse, die ihm eine zusätzliche Hilfestellung bei der Auswahl
von VDE-Bestimmungen geben,
z.B.:
• im Band 100 der Schriftenreihe
(Normenreihe DIN VDE 0100)
und
• im Band 108 der Schriftenreihe
(Normenreihe DIN VDE 0108).
Zusätzlich lässt sich der Katalog
der VDE-Bestimmungen auf CDROM nutzen (kostenlos erhältlich beim VDE-Verlag, Bismarckstraße 33, 10625 Berlin) oder die
Suchfunktionen unter www.vdeverlag.de.
77
R e g e l n d e r Te c h n i k
die Leuchtdichteverteilung in
einem Raum.
Folgende Reflexionsgrade
sorgen für eine empfehlenswerte, angemessene Leuchtdichteverteilung:
• Decken: 0,6...0,9
• Wände: 0,3...0,8
• Arbeitsflächen: 0,2...0,6
• Boden: 0,1...0,5
Führen zu hohe Leuchtdichten im Gesichtsfeld zu
Blendungen, erschweren zu
hohe Leuchtdichteunterschiede die Adaption (Anpassung)
des Auges und lassen die Person rasch ermüden. Zu geringe Leuchtdichteunterschiede
schaffen dagegen eine unangenehm wirkende Arbeitsumgebung.
Beleuchtungsstärke
Die in der Norm genannten
Beleuchtungsstärken für die
unterschiedlichen Sehaufgaben verstehen sich im Ggs. zu
den teilweise ersetzten Normen der Normenreihe DIN
5035 als Wartungswerte,
d. h., diese Werte dürfen während des Betriebs der Beleuchtungsanlage nicht mehr unterschritten werden.
Die Festlegungen der
Normwerte für die Beleuchtungsstärke gelten für übliche
Sehbedingungen und berücksichtigen Aspekte wie Sehkomfort, Wohlbefinden, Ergonomie, praktische Erfahrungen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit.
Die Elektrofachkraft sollte
die geforderten Wartungswerte u. a. erhöhen, wenn:
• Genauigkeit und höhere
Produktivität von großer
Bedeutung sind,
• die arbeitenden Personen
ein unterdurchschnittliches
Sehvermögen haben,
• die arbeitenden Personen
besonders kleine Details mit
niedrigen Kontrasten wahrzunehmen haben,
• die Sehaufgabe für eine besonders lange Zeit ausgeführt werden muss.
Unter besonders guten Bedingungen lassen sich die Wartungswerte reduzieren, jedoch
nicht unter 200 lx.
78
Die Neuausgabe der Norm
unterscheidet zwischen den
Beleuchtungsstärken im Bereich der Sehaufgabe und in
der unmittelbaren Umgebung. Im Umgebungsbereich
kann man die Wartungswerte
um eine Stufe, z. B. von 500 lx
auf 300 lx, reduzieren. Ähnliches gilt für die Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärken,
die im Bereich der Sehaufgabe
einen Wert von 0,7 und im
Umgebungsbereich 0,5 nicht
unterschreiten dürfen.
Blendung
Bei der Blendung durch Beleuchtungsanlagen unterscheidet man zwischen Direktund Reflexblendungen.
Reflexblendungen entstehen durch hohe Leuchtdichten auf dem Sehobjekt, besonders auf hellen oder blanken Oberflächen sowie auf
Bildschirmen. Sie lassen sich
folgendermaßen vermeiden
bzw. verringern:
• durch geeignete Anordnung
der Leuchten und Arbeitsplätze,
• durch matte, reflexionsarme Oberflächen,
• durch Begrenzung der
Leuchtdichte und Vergrößerung der leuchtenden Flächen der Leuchten,
• durch helle Decken und helle Wände sowie direkt-indirekt oder indirekt strahlende Leuchten.
Den Grad der Direktblendung bestimmt man nach
dem UGR-Verfahren, also
nicht mehr wie bisher mit den
Leuchtdichtegrenzkurven nach
DIN 5035-1. Die UGR-Werte
der Leuchten lassen sich den
Herstellerangaben entnehmen
bzw. müssen für verschiedene
Ausstrahlungswinkel berechnet werden.
Alle bei der Ermittlung der
UGR-Werte getroffenen Festlegungen sind in der Planungsdokumentation anzugeben. Die zulässigen UGRGrenzwerte, welche die Norm
in Abhängigkeit von der Sehaufgabe für die verschiedenen
Arbeitsbereiche nennt, dürfen
nicht überschritten werden.
Lichtrichtung
Gerichtetes Licht beeinflusst
die Schattenbildung und die
Erkennbarkeit von Formen
und Oberflächen. Wichtig ist
dabei der richtige Kompromiss zwischen einer diffusen
Beleuchtung und einer stark
gerichteten Beleuchtung mit
harter Schattenbildung (Modelling = Ausgewogenheit).
Zudem erhöht stark gerichtetes Licht die Gefahr von Reflexblendungen.
Lichtfarbe und
Farbwiedergabe
Bei der Wahl der Lichtfarbe
berücksichtigt man das Niveau der Beleuchtungsstärke,
die Farbgebung des Raumes,
das Klima der Umgebung und
der Anwendung. Entscheidend für die Behaglichkeit ist
eine möglichst naturgetreue
Farbwiedergabe der Sehobjekte und der Hautfarbe.
Der Farbwiedergabeindex
Ra der eingesetzten Lampen
muss mindestens den in der
Norm geforderten Werten für
die verschiedenen Sehaufgaben und Arbeitsbereiche entsprechen. In Innenräumen, in
denen sich Personen längere
Zeit aufhalten, sollte der
Farbwiedergabeindex mindestens 80 betragen. Auch hier
gilt, dass sich Sicherheitsfarben jedoch grundsätzlich problemlos als solche erkennen
lassen müssen.
Flimmern und
stroboskopische Effekte
Der stroboskopische Effekt
kann evtl. dazu führen, dass
rotierende oder sich periodisch bewegende Maschinenteile als stillstehend erscheinen, so dass es leicht zu Unfällen kommen kann.
Und das Flimmern, besonders von Gasentladungslampen, verursacht möglicherweise physiologische Effekte, z. B. Kopfschmerzen.
Am wirkungsvollsten lassen
sich diese Effekte durch einen
hochfrequenten Betrieb der
Lampen reduzieren, also mit
elektronischen Betriebsgeräten.
Wartungsfaktor
Wie schon erläutert, sind die
in der Norm angegebenen Beleuchtungsstärken als Wartungswerte anzusehen. Der
bei der Planung zu berücksichtigende Wartungsfaktor
richtet sich nach den eingesetzten Lampen (Alterung,
Lebensdauer), den Vorschaltgeräten, der Leuchtenart, dem
Grad der Umweltverschmutzung sowie dem Wartungsprogramm.
Der Planer muss bei der
Beleuchtungsanlagenplanung
folgende Festlegungen treffen:
• Angabe des Wartungsfaktors und der Annahmen, die
zur Bestimmung dieses Wertes führten,
• Ausführung der geplanten
Beleuchtungsanlage unter
Beachtung der Gütemerkmale und
• Erstellung eines umfassenden Wartungsplans, der die
Intervalle für den Lampenwechsel und für die Reinigung der Leuchten, Lampen
und des Raumes sowie Angaben über die Reinigungsmethoden enthält.
Energiebetrachtungen
Obwohl Beleuchtungsanlagen möglichst Energie sparend geplant und betrieben
werden müssen, darf das
nicht zu Lasten der lichttechnischen Erfordernisse und
Gütemerkmale geschehen.
Bildschirmarbeitsplätze
Man ordnet die Leuchten so
an, dass sich die Beleuchtung
für alle anfallenden Tätigkeiten eignet, es aber zu keinen
störenden Reflexionen auf
den Bildschirmen kommt. Die
Grenzwerte der Leuchtdichten der Leuchten müssen sich
an der Güte der verwendeten
Bildschirme (gut, mittel,
schlecht) orientieren.
Überprüfungen
Beim Überprüfen von Beleuchtungsanlagen misst die
Elektrofachkraft u. a. die Beleuchtungsstärken. Die Lage
der einzelnen Messpunkte
muss mit den bei der Planung
de 11/2003
verwendeten übereinstimmen.
Aus den gemessenen Werten
berechnet man den Mittelwert und die Gleichmäßigkeit
und vergleicht sie mit den in
der Norm geforderten Wartungswerten.
Darüber hinaus prüft die
Elektrofachkraft die Übereinstimmung der Anlage mit den
Planungsunterlagen, und zwar
hinsichtlich
• der Anordnung der Leuchten,
• der Einhaltung der UGRGrenzwerte und der Farbwiedergabe der Lampen,
• eventueller Reflexblendungen.
DIN EN 60950-1 (VDE
0805-1):2003-03
Einrichtungen der Informationstechnik – Sicherheit
Teil 1: Allgemeine Anforderungen
Quelle: Datacomm
R e g e l n d e r Te c h n i k
Die neu herausgegebene Norm
– als Ersatz für DIN EN
60950 (VDE 0805):2001-11
und Berichtigung 1 zu DIN
EN 60950 (VDE 0805):200206 – gilt sowohl für netz- als
auch für batteriebetriebene
Einrichtungen der Informationstechnik
einschließlich
elektrischer Büromaschinen
und für die dazugehörigen
Einrichtungen mit Nennspannungen bis 600 V. Sie gilt
ebenso für Einrichtungen der
Informationstechnik, die zum
direkten Anschluss an ein Te-
lekommunikationsnetz vorgesehen sind.
Die Norm dient der Reduzierung von Verletzungen
oder Schäden, und zwar
durch Einhalten der Anforderungen zur Verringerung der
• Gefahren eines elektrischen
Schlags,
• Brandgefahren,
• Energiegefahren,
• mechanischen Gefahren,
• Gefahren durch Hitze,
• Gefahren durch Strahlung
und
• chemischen Gefahren.
Folgende wesentliche Veränderungen gegenüber den Vorausgaben gibt es u. a.:
• Zusätzlich aufgenommen
wurden die Anforderungen
für die Speisung aus einem
DC-Versorgungsstromkreis
und für den Anschluss an
Kabelverteilsysteme.
• Die Entflammbarkeits-Klassifizierung von Werkstoffen
wurde geändert und ergänzt
sowie die Entflammbarkeitsprüfungen von Werkstoffen soweit zutreffend
auf die Normen der Reihe
DIN EN 60695 (VDE
0471) umgestellt.
Die Neuausgabe enthält im
Stichwortverzeichnis eine Vergleichstabelle, die alle Abschnitte, Bilder und Tabellen
auflistet, die sich von der Bezeichnung und Nummerierung
her gegenüber den Vorausgaben geändert haben.
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zusammengeklickt.
Fax (08192) 8334
Drehtorantrieb mit Hinderniserkennung
Der Drehtorantrieb Slim von
Tousek, Ainring, verfügt über
integrierte Endschalter und eine selbst blockierende Stahlspindeltechnik. Damit entfallen
zukünftig
Bodenanschläge.
ASS – das Automatische StoppSystem stoppt
tiert und frei gegeben wird. Damit lässt er sich in jedes Hausschließsystem integrieren. Für
den Notbetrieb bei Stromausfall greift der Antrieb auf ein
Akkupack als Zubehör zu.
Slim
Drahtlose Hausautomation
Das drahtlose Hausautomationssystem Hometronic von Honeywell, Schönaich, beinhaltet die Funktionen
»kontrollierte Wohnraumbelüftung« und
»temperaturgesteuerte
Beschattung«. Beide
Funktionen tragen dazu bei, den Energieaufwand
nach Anforderung der EnEV zu
verringern. Für die Wohnraumbelüftung steuert Hometronic
bis zu 16 Ventilatoren des
Wärmerückewinnungssystems
in Anwendungen mit zentralen
und dezentralen Lüftungssyste-
men. Die temperaturgesteuerte Beschattungsfunktion erhielt eine
dritte Stufe: Rollläden, Jalousien
und Markisen lassen sich damit
auch in Abhängigkeit zur Innenoder Außentemperatur verstellen. Dadurch wird die Sonnenwärme im Winter zur Wohnraumbeheizung genutzt und im
Sommer durch Beschattung
ausgesperrt.
Fax (07031) 637-546
www.honeywell.com
den Antrieb bei
Hindernisberührung, während
ARS, das Automatische Reversiersystem, das Tor anschließend zurückfährt, um das Hindernis freizugeben. Weiterhin
gibt es die Notentriegelung des
Antriebes, welcher mit Hilfe eines Profilhalbzylinders arre-
Sicherheitstechnik
Rauchmelder für Vernetzungen
Würth, Künzelsau, hat einen
Heimrauchmelder mit VdSPrüfsiegel ins Programm aufgenommen. Das in weiß oder sil-
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80
ist sowohl mit dem
Zubehörprogramm, z.B. Funk,
Lichtschranken, Schalter usw,.
als auch mit der Antriebspalette von Tousek kompatibel.
Damit lassen sich Einfahrtsund Garagentor sowie das Hoflicht und Garagentor steuern
Fax (08654) 57196
[email protected]
ber verfügbare Gerät eignet
sich zur Einzelmontage ebenso
wie für vernetzten Betrieb. Bis
zu 40 Rauchmelder lassen sich
untereinander verbinden. Erkennt ein Melder erhöhte
Rauchkonzentrationen, schlagen alle Alarm. Der Melder
funktioniert nach dem Streulichtprinzip. Der Lieferumfang
umfasst Schrauben und Dübel
zum Befestigen. Als Energiequelle dient eine mitgelieferte
9-V-Blockbatterie. Einen Monat bevor die Batterie ausgetauscht werden muss, signalisiert dies ein regelmäßiger
Warnton
Fax (07940) 15-4248
www.wuerth.de
de 11/2003
Produkte
Linear-Riegelantrieb für Fassadenfenster
Sammelschienenträger in sechs Varianten
Der Linear-Riegelantrieb VLD
50/038 aus der Produktlinie
D+H Ventline von D+H, Ammersbek, eignet sich als
elektromechanische
Eaton, Neuss, entwickelte
einen Sammelschienenträger
für Bemessungsströme bis zu
630 A. Er eignet sich für den
Einsatz auf Montageplatte
oder auf vertikalen Tragschienen. Der Phasenmittenabstand
beträgt 60mm. Somit lassen
sich Reiter-Sicherungssockel
der Größen D02, DII und
DIII, eine D-Sicherungs-Schaltleiste und NHSicherungs-Lasttrennschalter
Gr. 000/125 A
und
Gr.00-3/
160-630 A aufreitern. Die ein-
Verriegelung für
Fassadenfenster. Er verriegelt
das Fenster automatisch nach
dem Schließvorgang über den
Standard-Riegel-Schiebebeschlag. Die kompakten Abmessungen erlauben den verdeckten Einbau in nahezu alle Profilsysteme
mit
Standardbeschlägen. Die integrierte
Elektronik sorgt gleichzeitig
für die folgerichtige Ansteuerung der angeschlossenen Fensterantriebe. Eine manuelle
Notentriegelung ist möglich.
Die hohe Betätigungskraft von
500 N sowie eine Losbrechkraft von ca. 1000 N und die
kurze Laufzeit von ca. 9s machen diesen Antrieb universell
einsetzbar.
Fax (040) 60565-333
www.dh-mechatronic.de
und die dreipolige
Trägergrundvariante bietet die
Aufnahme von
Cu-Querschnitten
von
12 mm x
5 mm, wobei man
den dreipoligen
Träger durch Anflanschen einpoliger Träger zu vier-, fünfoder höherpoligen Systemen
erweitern kann. Für Anwendungen mit Cu in 20 mm x
5 mm und 30 mm x 10 mm
stehen zwei weitere Trägervarianten zur Verfügung.
Fax (02137) 781178
www.elek.de
Tagalarmgerät für Notaustüren
Netzanalysator für Schalttafeleinbau
Das Tagalarmgerät
von Telenot, Aalen,
dient zur Öffnungsüberwachung von
Außentüren, welche
als Notausgänge dienen. Sie dürfen aus
Sicherheitsgründen
nicht verschlossen
sein. Wird die Tür
geöffnet, löst das Tagalarmgerät sofort einen akustischen
Alarm aus und speichert ihn.
Bei der Ausführung mit Blitzleuchte erfolgt zusätzlich eine
optische Alarmierung. Mit dem
Der universelle Netzanalysator
UBN 400 von Berg, Gröbenzell, überwacht alle wichtigen
Parameter in ein- und dreiphasigen Stromnetzen. Er misst
Spannungen, Ströme, Frequenz
und Phasenverschiebungen und
berechnet daraus Wirk-, Blindund Scheinleistung, die Wirkund Blindenergie sowie den
Leistungsfaktor für die einzelnen Phasen und für das Gesamtnetz. Für die Wirkleistung
und die Ströme ermittelt er 15min-Mittelwerte. In Netzen bis
5 A und bis 500 V Außenleiternennspannung kann der UBN
400 direkt mit den internen
Wandlern arbeiten. Höhere
Ströme erfasst er über externe
Wandler. Die Übersetzungsverhältnisse lassen sich als Parameter einstellen, auf diese
Schlüsselschalter lässt
sich der Alarm wieder
löschen. Den Betriebszustand zeigen
zwei LED an. Das
Tagalarmgerät verfügt über einen potentialfreien Relaisausgang zur Aufschaltung auf ein Anzeigetableau. Als Gehäuse
dient ein stabiles, pulverbeschichtetes Stahlblechgehäuse.
Fax (07361) 946-440
www.telenot.de
Elektroinstallation
Gitterkabelbahnen aus Edelstahl
Die Gitterkabelbahnen aus elektropoliertem Edelstahl von
Alpma, Rott, ermöglichen offene Kabelverlegung und wurden als Alternative
zu den konventionellen
geschlossenen
Kabel- und Versorgungsschächten entwickelt. Hohe Belastbarkeit
gepaart mit werkzeugloser
Montage durch Hülsenverbindung gibt es in insgesamt sieben Standardbreiten und drei
de 11/2003
verschiedenen Höhen. Neben den
Standardausführungen gehören auch
Bögen, Kreuzungen,
Abzweigungen und
Lampenträger zum
Lieferprogramm.
Eine garantierte Lieferzeit binnen 24 h
gewährleistet eine
schnelle Verfügbarkeit vom
Planungsstadium bis hin zur
Endmontage auf der Baustelle.
Fax (08039) 401-196
[email protected]
Weise zeigt er die tatsächlichen
Stromwerte an. Eine Hochspannungsausführung lässt den
Betrieb bis 750 V Aussenleiterspannung zu. Das UBN 400 ist
serienmäßig mit einer RS-232 /
RS-485-Schnittstelle incl. Modbus RTU-Datenprotokoll ausgerüstet.
Fax (08142) 5533
[email protected]
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81
Produkte
Beleuchtungstechnik
Leuchtenfamilie für Deckeneinbau
Philips AEG Licht, Hamburg,
bietet die Einbauleuchtengeneration »Indolight«. Sie eignet
sich gleichermaßen als Einzelleuchte oder in der Lichtbandanordnung.
Steckverbinder
von Wieland und der Schnelleinbausatz ermöglichen elektrischen Anschluss und die
schnelle Leuchtenmontage in
allen Standard-Deckensystemen. Die optional integrierbaren Lichtregelsysteme Luxsense
oder Occulux passen in Verbindung mit regelbaren, elektronischen Vorschaltgeräten (EVG)
die Beleuchtung automatisch
an. Mit 14 verschiedenen Optiken für TL-D-und TL5-Leuchtstofflampen lässt Indolight
Freiraum für verschiedene Beleuchtungslösungen. Die Leuchten gibt es für den Deckeneinbau installationsfertig einschließlich Lampe und Raster.
Für die Notbeleuchtung können die Indolight-Leuchten optional mit einem Akkusatz oder
einem Notlichteinsatz ausgerüstet werden.
Fax (040) 2899-2786
www.philips.com
Informationstechnik
Kaskadierbare Verstärker
Spaun, Singen, vereint drei Verstärkerklassen in einem Typ:
Sowohl der HLV 40/30 FPE als
auch der HLV 40/65 FPE verfü-
gen
im Vorwärtsbereich über eine je
nach Bedarf einstellbare
Grundverstärkung
(Push-Pull-Technik) von 20 dB,
30 dB bzw. 40 dB und eignen
M8-Rundsteckverbinder mit
Schnellanschluss-Technik
Mit den M8-Rundsteckverbindern von Coninvers, Herrenberg, kann man drei- und vieradrige Leitungen konfektionieren, z.B. für Sensoranwendungen. Die Piercecon-Schnellanschlusstechnik ermöglicht
die Konfektionierung auch vor
Ort. Ein Seitenschneider genügt zum Ablängen der Leitungen. Die Kontaktträger sind
farblich markiert, so dass eine
schnelle und fehlerfreie Litzenzuordnung die Kabelmontage
erleichtert. Neben der doppelten Zugentlastung – für Kabelmantel und alle Einzeladern –
bieten die Steckverbinder die
Schutzart IP 68. Sie eignen sich
Der neue Dreifach-Hub »I7513 RS-485« von Spectra,
Leinfelden-Echterdingen, eignet sich dafür, ein sternförmiges RS-485-Netz aufzubauen.
Damit ermöglicht der I-7513
eine neuartige Netzwerktopologie und reduziert bei Bedarf
den
Verkabelungsaufwand
gegenüber einem rein linearen
Netzwerk. Das Modul verfügt
über einen RS-485-Eingangskanal und drei RS-485-Ausgangskanäle. Der Leitungstreiber an jedem Ausgangskanal
beherrscht RS-485-Zweige mit
Fax (07731) 8673-496
www.spaun.de
Signalsäulen mit LED
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für
Sensorleitungen
von
0,14 mm2 bis 0,34 mm2 bzw.
AWG 26-22 sowie für M8Schraub- und M8-Snap-in-Verriegelung (kompatibel zum
M8-Steckverbinderstandard
nach IEC 61076-2-101).
Fax (07032) 9274-330
[email protected]
Dreifach-Hub für sternförmige
RS-485-Netze
sich durch den hohen Betriebspegel im Vielkanalbetrieb
(113 dBµV / EN 50083-3 /
60 IMA3 bei 862 MHz) für
DVB-C- und DVB-T-Signale.
Der Rückweg lässt sich für
sechs unterschiedliche Bedarfsfälle einstellen: Im
Aktivbetrieb kann man
das Rückwegsignal in
5-dB-Schritten um maximal 20 dB verstärken. Alternativ kann der Rückweg auch
passiv betrieben bzw. gänzlich
gesperrt werden.
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82
Automatisierungstechnik
Werma, Rietheim-Weilheim, erweitert sein Signalsäulenprogramm um
zwei LED-Säulen mit
den
Durchmessern
36 mm und 70 mm. Die
so genannten »Kompakt
36« und »Kompakt 71«
können zwei bzw. drei
definierte Zustände mit nur einem Signalgerät anzeigen. Die
hohe Lebensdauer von bis zu
50000 h und die geringe
Stromaufnahme
bedeuten
einer Ausdehnung von max.
1,2 km. Ein- und Ausgänge
sind bis max 3000 V DC galvanisch getrennt. Das I-7513
lässt sich einfach auf DINSchiene oder Wand montieren
und kann mit Gleichspannung
zwischen 10 V und 30 V versorgen.
Fax (0711) 90297-90
www.spectra.de
Wirtschaftlichkeit und
Wartungsfreiheit. Der
Einschaltstrom von weit
unter 500 mA und die
Nennspannung
von
24 V DC ermöglichen
es, sie direkt über die
SPS anzusteuern. Die Serie Kompakt gibt es als
festverbundene Einheit, da keine Notwendigkeit des Lampenwechsels besteht.
Fax (07424) 955744
[email protected]
de 11/2003
Produkte
Werkstatt
Taschenlampe mit fünf LED
Das Licht von fünf
weißleuchtenden
LED in einem Lampenkopf der Taschenlampe T1 von Fulmatech, Neubrunn, hält
mit einem Satz Lithiumbatterien
über
200 h. Die Taschenlampe umfasst ein
schwarz anodisiertes
Metallgehäuse aus einer stabilen, korrosionsbeständigen und
alltagstauglichen Aluminiumlegierung, das auch im Flugzeugbau zum Einsatz kommt. Der
Lampenkopf verfügt über ei-
nen
integrierten
Rollschutz. Die Linse besteht aus bruchund
schlagfestem
Kunststoff, der zusätzlich gute thermische und chemische
Beständigkeit bietet.
Der im Drehschalter
integrierte Druckschalter ermöglicht
die kurzzeitige Aktivierung und
eine Einhandbedienung. Bei einer Länge von 12,8 cm wiegt
die Lampe nur 146 g.
Fax (09307) 9070-21
[email protected]
Mauernutfräse mit Staubschutz für Motor
Durch die neue
Mauernutfräse
»MFX 65« minimiert
Metabo,
Nürtingen, die
Problematik
abrasiver Stäube.
Denn der 2500-WMotor der Maschine
verfügt über ein zweites Wicklungsschutzgitter am Anker,
das den Schutz vor solchen Partikeln deutlich verbessert. Auf
diese Weise erhöht sich die Lebenserwartung der MFX 65.
Eine Spindelarretierung erleichtert die Änderung der Nutbreite. Da die MFX 65 auch
mit nur einer Diamant-Trennscheibe eingesetzt werden
kann, eignet sie sich gleichermaßen zum Trennen, z.B. von
Steinplatten. Als wirksame
Sperre gegen ein unbeabsichtigtes Einschalten gibt es einen Sicherheitsschalter. Eine Anlaufstrombegrenzung verhindert
das Ansprechen des Sicherungsautomaten. Optimalen
Schutz für den Kollektor vor einer Zerstörung durch abgelaufene Kohlebürsten bieten die
integrierten Abschaltkohlebürsten.
Fax (07022) 72-2498
www.metabo.com
ElcoCAD R4 in Version 4.21
Die
Version
4.21
des
CAE/CAD-Systems ElcoCAD
R4 für die elektrische Installationstechnik von Hannappel,
Wiesbaden, wartet mit neuen
Funktionen auf. Neben der
Weiterentwicklung der automatischen Generierung von
im Mittelpunkt. Mit Hilfe eines
Import/Export-Assistenten lässt
sich das Austauschen von Projektdaten mit vollständiger Logik, einschliesslich der benötigten Stammdaten-Objekte mit
wenigen Mausklicks bewerkstelligen. Die neue Schnittstelle
Übersichtschemata aus geschossübergreifender
Verkabelung stehen die Kompatibilität mit AutoCAD 2004 und
AutoCAD LT 2004 sowie das
Datenaustauschformat
EPX
(Elcosystem Project eXchange)
soll insbesondere den Datenaustausch zwischen den Fachplanern und den ausführenden
Firmen vereinfachen.
Hausgeräte
Mikrowellengerät mit Glaskeramikboden
Das Mikrowellengerät »EM
933« von Gaggenau, München, passt in die 900er-Reihe
der Kücheneinbaugeräte. Bei
einer Breite von 70 cm und 35 l
Bohr- und Meißelhammerfamilie
Die Bohr- und Meißelhämmer »D 25500 K« mit 40 mm
Bohrleistung und »D 25600 K«
mit 45 mm Bohrleistung sowie
der Meißelhammer »D 25830
K« in der 5-kg- bzw. 6-kg-Klasse von Dewalt, Idstein, verfügen über die SDS-max-Aufnahme für das Bohr- und Meißelwerkzeug. Der große Zylinder
erzeugt mit einem vibrationsarmen Antriebsmechanismus die
bis zu 10 J hohe Einzelschlagenergie und bringt sie direkt
auf das Einsatzwerkzeug. Die
elektronische Regulierung der
de 11/2003
Einzelschlagenergie ermöglicht
materialgerechtes Arbeiten bei allen Anwendungen. Die elektronische
Anlaufstrombegrenzung
gewährleistet ein kontrollierbares
und damit sicheres Ansetzen
der Maschinen.
Fax (06126) 21-2972
www.dewalt.de
Fax (0611) 9508080
www.elcosystem.de
Rauminhalt nimmt es auch
größere Kocheinheiten auf.
Seine Leistung lässt sich über
Drucktasten bis auf 850 W
steigern. Sein Glaskeramikboden sorgt dafür, dass die
Mikrowellen gleichmäßig im
Garraum verteilt werden. Das
Gerät gibt auch als 60-cmVersion. Dieses bietet ebenso
einen Garraum mit 35 l Inhalt.
Fax: (089) 4590-2712
www.gaggenau.com
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zum angekreuzten Produkt
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83
Firmenschriften
2 000 mal Messtechnik & Automatisierung
Das clevere Planungs-Kompakt-Paket
Der neue Katalog des
Systemintegrators Dr.
Schetter BMC GmbH,
Puchheim, gibt auf
140 Seiten einen Überblick über Produkte
aus dem Bereich computergestützter Messund Automatisierungstechnik.
Das Produktspektrum reicht
von mobilen über stationäre
Systeme für Prüfstände, Maschinen und Prozessüberwa-
Mit der jüngst im Internet und
auf CD-ROM erschienenen
neuen
Lüftungssoftware
»Technikum Direkt 2003« bietet Maico ein Planungspaket
zum Thema Lüftung und speziell zum aktuellen Thema
EnEV an. Die Verpackung der
CD vereinigt Versandhülle, Informationsbooklet und den
von Maico selbst konzipierten
»EnEV-Kreisel«. Mit diesem
wird die CD-ROM zur Rechenscheibe als schnellem und
praktischem
EnEV-Handwerkszeug »umfunktioniert«.
So lassen sich auch ohne PC
mit wenigen Handgriffen
Kenngrößen für konkrete Bauvorhaben berechnen. Darüber
hinaus beinhaltet das Pro-
chung bis zu den entsprechenden Komponenten vom Sensor bis
zur Softwareberatung.
Durch die Orientierung an offenen Industriestandards erhält
der Kunde hohe Anwendungssicherheit bei reduzierten Entwicklungs- und
auch Servicekosten.
Fax (0 89) 80 06 94 29
www.bmc.de
Lapp Kabel präsentiert Neuheiten 2003
In Ergänzung zum
großen Hauptkatalog
2003 präsentiert Lapp
Kabel jetzt in einem
separaten Katalog die
Neuheiten 2003: Jede
Menge Neuentwicklungen und Produkterweiterungen im Bereich Kabel, Leitungen und dazugehöriger Technik. Zum Beispiel
Ölflex-Servo-Leitungen oder
Unitronic-Bus
und
Unitronic-EtherlineLeitungen für Interbus- und Profibus-Anwendungen. Nicht zu
vergessen die neuen
Skintop-Kabelverschraubungen zum 25.
Geburtstag dieses Verschraubungsklassikers.
Fax (07 11) 78 38 26 40
www.lappkabel.de
PMA mit neuem Web-Auftritt
Schneller, übersichtlicher und
mit neuer Adresse präsentiert
sich die aktualisierte Homepa-
Katalog Gehäusesysteme 2003
Auf 184 Seiten findet
man über 400 verschiedene Gehäuse –
vorzugsweise
aus
Kunststoffen,
aber
auch aus Aluminium
oder Stahlblech. Spelsberg, Schalksmühle,
sieht außerdem zwei weitere
Schwerpunkte im Industriebereich: individuell nach Kundenwunsch bearbeitete Gehäuse
und Baugruppen. Hier geht es
einmal um Gehäuse
mit gebohrten oder gefrästen Öffnungen, mit
gravierten oder gedruckten Beschriftungen und Logos. All das
ist aufgrund CAD und
modernen 3-D-Bearbeitungszentren kurzfristig in
professioneller
Ausführung
möglich.
Fax (0 23 55) 89 22 99
www.els-gehaeuse.de
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84
gramm eine Reihe weiterer
wichtiger EnEV-Werkzeugen,
die schnelle Suchfunktion
»Click & Find«, Ausschreibungstexte zum Download
sowie die Daten zum Austausch zur effektiven Datenpflege in Warenwirtschaftssystemen von Großhandel und
Industrie.
Fax (0 77 20) 69 42 63
www.maico.de
ge des Kabelschutz-Spezialisten
PMA. Unter www.pma-de.com
gelangt der Kunde auf die Webseiten des Unternehmens aus
der Schweiz und damit auf ein
Kabelschutzprogramm, das bis
heute über 6 000 Produkte –
verschiedene Wellrohre, Anschlussarmaturen und Zubehör
– für die unterschiedlichen
Anwendungen enthält. Neben
vielen Standard- und auch
speziellen Produkten ist die
Lösung kundenspezifischer Probleme eine weitere Stärke des
Herstellers.
Fax (0 27 23) 4 12 14
Neue Wege im Kooperationsmarketing
Im September 2001 wurde der
Bremer
Katalogdistributor
Schuricht GmbH & Co. KG in
die Schweizer Dätwyler AG integriert. Nun erscheint der
Elektronik-Hauptkatalog zweimal jährlich im März und August. Der aktuelle Katalog umfasst mit 60000 Produkten
50 % mehr als bisher. Außerdem erscheinen erstmals in
diesem Jahr zusätzlich fünf
»Disdata«-Kataloge – mit
jeweils 5000 günstigen Produkten rund um den Computer. Darüber hinaus bietet
Schuricht regelmäßig aktuali-
sierte Haupt- und Spezialkataloge. Die Online-Version des
Schuricht-Katalogs
verfügt
außerdem eine zusätzliche
Suchfunktion über technische
Parameter.
Fax (01 80) 5 22 34 36
www.schuricht.com
de 11/2003
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
bfe
bfe
bfe
bfe
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
30.06.
07.07.
02.07.
07.07.
– 04.07.03
– 11.07.03
– 04.07.03
– 09.07.03
TAE
TAE
TAE
TAE
Ostfildern
Ostfildern
Ostfildern
Ostfildern
01.07.
03.07.
07.07.
14.07.
–
–
–
–
03.07.03
19.07.03
09.07.03
16.07.03
HdT
EBZ
HdT
EBZ
HdT
HdT
HdT
HdT
Essen
Bautzen
München
Bautzen
Essen
Essen
Essen
Essen
10.07. –
25.08.03
08.07. –
28.08.03
07.07. –
09.07. –
08.07. –
24.07. –
11.07.03
bfe
Oldenburg
30.06. – 04.07.03
Trend
Trend
DeTeWe
IFTT
IFTT
Trend
bfe
Trend
Stuttgart
Ismaning
Kirkel
Bonn
Bonn
Ismaning
Oldenburg
Köln
18.07.03
22.07. –
09.07. –
21.07. –
23.07. –
25.07. –
12.08. –
18.07.03
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
SPS 7-3: Wortverarbeitung, Funktions- und Datenbausteine
SPS 7-4A: Effektive Programmierung (S7)
SPS 7-4R: Refresher-Seminar für Service
SPS 7-4S: Inbetriebnahme, Fehlersuche und Service
BETRIEBSFÜHRUNG
Führungstraining für Ingenieure und Techniker
Rhetorik und Präsentation
Vom Mitarbeiter zum erfolgreichen Vorgesetzten
Sachkunde für Laser-Schutzbeauftragte
ELEKTROINSTALLATION
Anleitungen kostengünstig erstellen
Arbeiten unter Spannung (Theorie)
Blindleistungskompensation
E-Check (Gewerbe)
Grundlagen der Hydraulik
Grundlagen der Pneumatik
Strombelastbarkeit von Elektroenergieübertragungsanlagen
Unterweisung zur Schaltberechtigung an elektrischen Anlagen
08.07.03
08.07.03
10.07.03
09.07.03
25.7.03
GEBÄUDETECHNIK
LON-Technologie
INFORMATIONSTECHNIK
Analoge Leitungstechnik
ISDN in Theorie und Praxis
Opencom 100: TK-Anlagen, Systemtelefonie, Dect-Applikation
Security in IP-Netzwerken
Strukturierte Verkabelungssysteme im LAN
Transparenz im D-Kanal
UNIX 5 – Netzwerkverwalter
Workshop Aurora Plus
24.07.03
10.07.03
23.07.03
27.07.03
26.07.03
15.08.03
SOFTWARE, DATENBANKEN
Windows 2000 Professional – Grundlagen und praktischer Einsatz IFTT
Bonn
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.online-de.de unter »Termine«.
21.07.
DIE VERANSTALTER
HdT, Haus der Technik e.V.
bfe, Bundestechnologiezentrum für Elektro- und
Informationstechnik e.V.
Hollestr. 1, 45127 Essen
Tel. (0201) 1803249, Fax: (0201) 1803263
[email protected], www.hdt-essen.de
Donnerschweer Str. 184, 26123 Oldenburg
Tel. (0441) 34092108, Fax (0441) 34092209
[email protected], www.bfe.de
IFTT EDV-Consult GmbH
DeTeWe AG & Co. KG
Deutsche Telephonwerke Aktiengesellschaft & Co. KG
Zeughofstraße 1, 10997 Berlin
Tel. (030) 6104-0, Fax (030) 6104-3344
www.detewe.de
EBZ, Elektro-Bildungszentrum e.V.
Scharfenberger Str. 66, 01139 Dresden
Tel. (0351) 8506300, Fax (0351) 8506355
[email protected], www.ebz.de
de 11/2003
– 22.07.03
Eschborner Landstr. 122, 60489Frankfurt/M.
Tel. (069) 78910810, Fax (069) 78910820
[email protected], www.iftt.de
TAE, Technische Akademie Esslingen
An der Akademie 5, 73760 Ostfildern
Tel. (0711) 3400814, Fax (0711) 3400830
[email protected], www.tae.de
Trend-Communications GmbH
Valerystr. 1, 85716 Unterschleissheim
Tel.(089)32300940, Fax (089)32300999
[email protected], www.trendcomms.de
85
12/2003
Vo r s c h a u
Elektroinstallation
Gebäudetechnik
ANLAGENPRÜFUNG IN
TN-?-SYSTEMEN
Im heute eingesetzten Dreiphasen-Wechselstromsystem
dient der N-Leiter als Rückleiter für die Ströme der drei
Außenleiter, die nicht mehr symetrisch belastet werden.
Durch vorwiegend einphasige, nichtlineare Lasten
treten hier Probleme auf. Wir zeigen, wie man bei beliebigen TN-Systemen die
Störungsursachen finden
weitere themen:
kann.
REGENERATIVE
ENERGIEN
Praxisprobleme
In unserem Schwerpunkt befassen wir uns mit regenerativen
Energien für die Gebäudetechnik
– von der Wärmepumpe über
Solarthermie bis hin zu Photovoltaikanlagen. Dabei stellen wir
u. a. ein System vor, mit dem
man Ertrag und Funktionsfähigkeit einer Photovoltaikanlage
überwachen kann.
Der Elektro- und Gebäudetechniker
IMPRESSUM
REDAKTION
Lazarettstraße 4, 80636 München,
Tel. (089) 12607-240,
Fax (089) 12607-111
Dipl.-Ing. Andreas Stöcklhuber,
Chefredakteur, (verantw.),
Tel. (089) 12607-248,
E-Mail: [email protected]
(Gebäudetechnik)
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker,
Tel. (089) 12607-242,
E-Mail: [email protected]
(Betriebsführung, gig)
Dipl.-Ing. (FH) Michael Muschong,
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(Praxisprobleme, Elektroinstallation)
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(Informationstechnik)
Dipl.-Ing. Josef von Stackelberg,
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(Automatisierungstechnik,
Neue Produkte)
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Ab 1. Juli 2003 dürfen für explosionsgefährdete Bereiche
ausschließlich nach
der Richtlinie
94/9/EG zertifizierte
Geräte und Schutzsysteme in den Verkehr gebracht werden. Wir erläutern die wesentlichen
Neuerungen und gehen ausführlich auf
das Thema Bestandsschutz ein.
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86
UMSTELLUNG TN-CAUF TN-C-S-SYSTEM
Automatisierungstechnik
Informationstechnik
STECKERTYPEN FÜR
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Betriebsführung
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de 12/2003
erscheint am
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de 11/2003
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
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Inhalt
Die Normenreihe
DIN VDE 0100
Enno Folkerts
Dieser Beitrag gibt einen kurzen Überblick zum gesamten
VDE-Normenwerk und beschreibt darüber hinaus ausführ-
lich die Gliederung der wichtigen Normenreihe DIN VDE
0100 und wie sie sich anwenden lässt – kurz: wie man sich
dort systematisch und damit schnell zurechtfindet.
Jeder, der sich mit der Errichtung elektrischer Anlagen, der
Herstellung elektrischer Betriebsmittel oder dem Betrieb von
Anlagen und/oder Betriebsmitteln befasst, trägt nach der
herrschenden Rechtsauffassung Verantwortung für das
Einhalten der anerkannten »Regeln der Technik«. Die Regeln
der Elektrotechnik stehen hauptsächlich im VDE-Vorschriftenwerk. Unnötig ist, dieses Werk komplett durchzulesen
bzw. durchzuarbeiten. Es genügt fast immer, bei Fragestellungen hier nachzulesen. Jedoch erleichtern gute Fachkenntnisse das Lesen und die richtige Deutung der Aussagen
erheblich.
Allerdings deckt das VDE-Vorschriftenwerk nicht jeden
Praxisfall ab. Dort, wo keine Bestimmung greift, muss die
Elektrofachkraft Lösungen im Sinne der Sicherheit finden, und
zwar auf der Basis verantwortlichen Handelns.
Trotz dieser »Unvollständigkeit« lässt sich das VDE-Vorschriftenwerk als eine umfangreiche Schriftensammlung
bezeichnen. Es umfasst mehr als 40 Ordner, die insgesamt etwa
1900 Normen in Form von Einzelheften enthalten. Für den
Einsatz am PC gibt es das VDE-Vorschriftenwerk wahlweise
als ca. monatlich aktualisierte CD-ROM. Auch wer das gesamte (papierne) Werk abonniert, bekommt etwa im Monatsabstand neue Normen, Ergänzungen und Entwürfe zugeschickt
sowie Hinweise über die zurückgezogenen (ungültigen) Normen.
Gerade Berufsanfänger verlässt manchmal der Mut, wenn
sie mit den vielen Ordnern und Einzelschriften konfrontiert werden. Doch hinter dem VDE-Vorschriftenwerk verbirgt sich ein
durchschaubares System. Darüber hinaus benötigt die Elektrofachkraft i. d. R. nicht den ständigen Zugriff auf alle Ordner,
schon gar nicht beim Erledigen der täglichen Aufgaben.
Ganz wichtig für Arbeiten im Bereich der Elektroinstallation ist z. B. die Normenreihe DIN VDE 0100 (VDE 0100),
Haupttitel: »Errichten von Niederspannungsanlagen«. Sie umfasst etwa einen Ordner, wobei es sich bei Niederspannungsanlagen um folgende Anlagen handelt:
Ing. Enno Folkerts, Fachjournalist, Oldenburg
de 11/2003
11/2003
1 Elektroinstallation
Die Normenreihe
DIN VDE 0100
4 Technisches Englisch
Portable power plants
5 Elektroinstallation
• entweder mit einer NennTimerdiagramme lesen
wechselspannung bis zu
und verstehen
[2]
einem Effektivwert von
1000 V zwischen beliebigen
6 Fortbildung zum GebäudeLeitern, mit einer maximasystemtechniker
len Frequenz von 500 Hz,
• oder mit einer Gleichspan7 Automatisierungstechnik
nung bis 1500 V,
Koppelrelais in der
jeweils einschließlich evtl.
Anwendung
[2]
betriebsmäßig auftretender
Oberschwingungen.
8 Oldenburger Pilotprojekt
Ältere, noch nicht wieder
»Spannungstage«
aktualisierte Ausgaben der
Normenreihe führen übrigens
die Haupttitel »Errichten von
Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V« oder
»Elektrische Anlagen von Gebäuden«.
Beim VDE1) und beim DIN2) handelt es sich um unterschiedliche Institutionen, beide aber mit Vereinsstatus. Mit
DIN VDE gekennzeichnete Normen erarbeitet die DKE3). Die
DKE, ein gemeinsames Organ dieser Institutionen, ist national
für die deutsche und internationale Normung auf dem Gebiet
der Elektrotechnik tätig.
Bei der DIN VDE 0100 (VDE 0100) handelt es sich um
eine Norm, die im Deutschen Normenwerk des DIN und
zugleich im Vorschriftenwerk des VDE veröffentlicht wurde,
also eine DIN-Norm mit zusätzlicher VDE-Klassifikation. Die
VDE-Klassifikationsnummer lautet »0100«.
Die Gruppen der Normenreihe DIN VDE 0100
Die oft verwendete Bezeichnung »Reihe« weist darauf hin,
dass auch die Norm DIN VDE 0100 (VDE 0100) aus mehreren Einzelschriften (Normteile, Einzelhefte) besteht (etwas
mehr als 57 Hefte). Die DKE ordnet die Einzelhefte der Reihe
DIN VDE 0100 (VDE 0100) »Gruppen« zu (Bild).
Es macht wenig Sinn, bei lediglich einer unklaren Frage alle
Gruppen nacheinander zu lesen. Vielmehr deuten die dicken
schwarzen Pfeillinien im Bild den Suchweg an, den die erfahrene Elektrofachkraft meist wählt.
1) VDE = Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik
2) DIN = Deutsches Institut für Normung
3) DKE = Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE
1
Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
DIN VDE 0100 (VDE 0100)
Errichten von Niederspannungsanlagen
Beiblätter
Die zurzeit vorhandenen Beiblätter 1, 2, 3 und 5
zu DIN VDE 0100 enthalten allgemeine Hinweise zur Norm,
jedoch keine zusätzlichen Festlegungen mit normativem Charakter.
Gruppe 100
Anwendungsbereich;
Allgemeine Anforderungen
Gruppe 200
Begriffe
Gruppe 400
Schutzmaßnahmen
Gruppe 600
Prüfungen
Gruppe 300
Bestimmungen allgemeiner
Merkmale
Gruppe 500
Auswahl und Errichtung elektrischer
Betriebsmittel
Gruppe 700
Bestimmungen für Betriebsstätten, Räume
und Anlagen besonderer Art
Gruppenstruktur und Beiblätter der Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
Die Gruppe 700
Die Gruppe 700 enthält Normteile für Räume, Anlagen und
Bereiche mit besonderen Anforderungen bei der Errichtung
(Tabelle). Für einen bestimmten Arbeitsauftrag braucht die
Elektrofachkraft nicht die Gruppe 700 komplett zu lesen, denn
meist ist nur ein einziger Normteil aus dieser Gruppe 700 interessant, z. B. Teil 701 bei Fragen bzgl. der Errichtung eines
Badezimmers.
Die Gruppe 600
Die Gruppe 600…
• besteht zurzeit nur aus dem Teil 610 (Prüfungen; Erstprüfungen),
• gibt Hinweise zur Prüfung und Besichtigung bzgl. normgerechter Ausführung einer neu erstellten Niederspannungsanlage vor der Übergabe an den Auftraggeber (Besitzer der
Anlage) und
2
• enthält Maßnahmen zum Erproben der einwandfreien Funktion (Messprüfungen an/in der Anlage und Messgrenzwerte).
Die Gruppen 100…500
Die Normteile aus den Gruppen 100 bis 500 beschreiben vor
allem allgemein gültige, also bei vielen Niederspannungsanlagen gleichermaßen bedeutsame Dinge (Bild). Die roten Verbindungslinien (anstatt Pfeillinien) im Bild weisen auf die Gleichrangigkeit jede dieser Gruppen hin, und die blauen Pfeillinien
zeigen die häufig praktizierte Suchrichtung.
Erst die Lösung eines Problems in der Gruppe 600 oder 700
suchen. Falls sich dabei eine spezielle Frage ergibt, sollte man
versuchen, in den Gruppen 100 bis 500 fündig zu werden.
Gruppe 200
Die Gruppe 200 (Begriffe) der Normreihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) definiert häufig verwendete Begriffe. Sie bildet
de 11/2003
Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
Gruppe 700 der VDE 0100
Teil 701
Teil 702
Teil 703
Teil 704
Teil 705
Teil 706
Teil 708
Teil 710
Teil 714
Teil 721
Teil 722
Teil 723
Teil 724
Teil 725
Teil 729
Teil 731
Teil 732
Teil 736
Teil 737
Teil 738
Teil 739
Räume mit Badewanne oder Dusche
Überdachte Schwimmbäder (Schwimmhallen) und Schwimmbäder im Freien
Räume mit elektrischen Saunaheizgeräten
Baustellen
Landwirtschaftliche und gartenbauliche Anwesen
Leitfähige Bereiche mit begrenzter Bewegungsfreiheit
Elektrische Anlagen auf Campingplätzen und in Caravans
Medizinisch genutzte Bereiche
Beleuchtungsanlagen im Freien
Caravans, Boote und Yachten sowie ihre Stromversorgung auf Camping- bzw. an Liegeplätzen
Fliegende Bauten, Wagen und Wohnwagen nach Schaustellerart
Unterrichtsräume mit Experimentierständen
Elektrische Anlagen in Möbeln und ähnlichen Einrichtungsgegenständen, z.B. Gardinenleisten, Dekorationsverkleidung
Hilfsstromkreise
Aufstellen und Anschließen von Schaltanlagen und Verteilern
Elektrische Betriebsstätten und abgeschlossene elektrische Betriebsstätten
Hausanschlüsse in öffentlichen Kabelnetzen
Niederspannungsstromkreise in Hochspannungsschaltfeldern
Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien
Springbrunnen
Zusätzlicher Schutz bei direktem Berühren in Wohnungen durch Schutzeinrichtungen mit I∆N ≤ 30 mA in TN- und TT-Netzen
Tabelle: Überblick über die zurzeit gültigen Normteile der Gruppe 700 der DIN VDE 0100 (VDE 0100)
damit das Nachschlagewerk für diese Reihe. Für eine fehlerfreie Deutung einer Normaussage sollten selbst erfahrene Fachkräfte hin und wieder einen Blick in die Gruppe 200 werfen.
Darüber hinaus befinden sich in der Gruppe 200 Übersetzungen von Fachbegriffen in Fremdsprachen, z. B. Englisch,
Russisch, Schwedisch, und zwar wegen der Globalisierung von
Firmen, Handel und Normungsinstitutionen.
Springen zwischen verschiedenen Gruppen
Der Normteil 410 aus der Gruppe 400 beschreibt u. a. unterschiedliche Anforderungen, die sich für den »Schutz bei indirektem Berühren« bei Stromkreisen im TT-, TN- oder ITSystem ergeben. Für die Bemessung des Drahtquerschnittes
von Erdungs-, Schutz- oder Potentialausgleichsleiter gilt allerdings die Gruppe 500 und hieraus speziell der Teil 540
(Erdung, Schutzleiter, Potentialausgleichsleiter). Wer zusätzlich
klären möchte, was man unter einem TT-, TN- oder IT-System
versteht, muss in der Gruppe 300 nachlesen, und hier im (bislang) einzigen Teil dieser Gruppe, dem Teil 300 (Bestimmungen
allgemeiner Merkmale).
Die Beiblätter
Beiblätter zu VDE-Bestimmungen enthalten spezielle Informationen zur jeweiligen Norm. Sie enthalten selbst jedoch keine
zusätzlichen Normfestlegungen.
Folgende Beiblätter gibt es zur Reihe DIN VDE 0100 (VDE
0100):
• Beiblatt 1 (Untertitel: Entwicklungsgang der Errichtungsbestimmungen) zeigt die Entwicklung der so genannten »Errichtungsbestimmungen« (später: »VDE 0100«), und zwar entsprechend der jeweiligen Erscheinungsdaten chronologisch,
und das sogar bis zum Beginn der heutigen Zuordnung in
Gruppen und Teilen. Die ältesten Angaben reichen bis in das
Jahr 1896 zurück. Die entsprechende Fortführung der
de 11/2003
Beschreibung des Entwicklungsganges erfolgt heute für jeden
Normteil individuell innerhalb eines Abschnittes »Frühere
Ausgaben«.
KELLERRÄUME
Aufgabe:
Eine Elektrofachkraft erhält die Aufgabe, innerhalb eines neuen
Mehrfamilien-Wohnhauses Kellerräume zu installieren. Muss sie
hierfür Feuchtraummaterial (Abzweigkästen, Schalter, Steckdosen
usw.) verwenden?
Lösung:
In der Gruppe 700 (Tabelle) existiert kein Titel »Kellerräume«. Da die
Klärung »Feuchtraummaterial« lautet, bietet sich die Suche in Normteil 737 an (Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien). In
Teil 737 steht unter dem ersten Abschnitt, Anwendungsbereich (diesen Abschnitt gibt es in fast jedem Normteil) Folgendes:
»Diese Norm gilt für die Auswahl und Errichtung elektrischer
Betriebsmittel für
• feuchte und nasse Bereiche,
• feuchte und nasse Räume,
• Anlagen im Freien.«
Diese Aussagen sind zu allgemein, und der Hinweis »Kellerräume«
lässt sich nicht daraus ableiten.
Empfehlenswert ist, in einer anderen Gruppe der Reihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) zu suchen, und zwar in der Gruppe 200 (Begriffe).
Unter Anhang A6 (Raumarten) findet man Punkt A 6.3 mit folgendem
Inhalt: »Trockene Räume sind Räume oder Orte, in denen in der Regel
kein Kondenswasser auftritt oder in denen die Luft nicht mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Anmerkung: Hierzu gehören z.B. Wohnräume
(auch Hotelzimmer), Büros; weiterhin können hierzu gehören:
Geschäftsräume, Verkaufsräume, Dachböden, Treppenhäuser, beheizte und belüftbare Keller.«
Demnach lässt sich ein Kellerraum als »trockener Raum« einordnen, wenn er sich beheizen und belüften lässt. Wenn er nur beheizt
oder nur belüftbar ist (oder wenn er weder das eine noch das andere vermag), gilt er als feuchter und nasser Bereich.
3
Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
GESCHÜTZTE ANLAGEN IM FREIEN
Aufgabe:
In Teil 737 (Feuchte und nasse Bereiche und Anlagen im Freien) steht
unter Abschnitt 6.1 Folgendes: »In geschützten Anlagen im Freien
müssen Betriebsmittel mindestens tropfwassergeschützt sein (Schutzart IPX1 nach DIN EN 60529 (VDE 0470 Teil 1))«. Mit welchem Normteil lässt sich der Begriff »geschützte Anlagen im Freien« klären?
Lösung:
Es bietet sich nicht nur eine Suche im Teil 200 (Begriffe) an, man wird
dort auch fündig: Im Anhang A1 (Anlage und Netz) steht unter Punkt
A1.6 (Anlagen im Freien): »… geschützte Anlagen im Freien sind z.B.
Anlagen auf überdachten Bahnsteigen, in Toreinfahrten und überdachten Tankstellen«. Unter dem Schutz in diesem Sinne versteht
man also eine vorhandene Überdachung.
Anmerkung: Häufig verfügen die Normteile der Reihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) auch über einen eigenen Abschnitt »Begriffe«. Dort
sind aber nur spezielle Begriffe definiert, also welche, die den jeweiligen Anwendungsbereich des Normteils betreffen. Meist befindet
sich dort auch ein Verweis auf den Teil 200 der Reihe.
• Das Beiblatt 2 (Verzeichnis der einschlägigen Normen und
Übergangsfestlegungen) enthält die Liste aller aktuellen Normteile der Reihe sowie geltende Änderungen (noch nicht in den
jeweiligen Normteil integrierte Texte) und vorliegende Entwürfe. Außerdem lässt sich diesem Beiblatt entnehmen, welche
internationalen Normen dem jeweiligen Normteil – sofern dies
zutrifft – zu Grunde liegen.
• Das Beiblatt 3 (Struktur der Normreihe) beschreibt den Aufbau der Normreihe mit ihren Beiblättern, Gruppen und Normteilen.
• Das Beiblatt 5 (Maximal zulässige Längen von Leitungen
und Kabeln unter Berücksichtigung des Schutzes bei indirektem Berühren, des Schutzes bei Kurzschluss und des Spannungsfalls) enthält vorwiegend Tabellen für die jeweils maximal zulässigen Leitungs- bzw. Kabellängen in Netzen bei
Nennspannung 230 V/400 V, und zwar unter Berücksichtigung
von:
• Leitungsquerschnitt,
• Netzsystem,
• Art und/oder Einstellung der gewählten Überstromschutzeinrichtung (Sicherung),
• Kurzschlussstrom oder Schleifenimpedanz des Netzes am
Einspeisepunkt der Leitung (des Kabels) und
• der geforderten Schnelligkeit (Auslösezeit, Abschaltzeit), in
der eine Schutzeinrichtung im Fehlerfall auslösen muss.
Grundlage der Tabellenwerte bilden zusammengefasste Anforderungen aus unterschiedlichen Teilen der Reihe DIN VDE
0100 (VDE 0100) und anderen Regeln der Technik. Auch dieses Beiblatt enthält somit keine neuen (eigenen) Normfestlegungen.
Ein Beiblatt 4 zur Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100) existiert zurzeit nicht.
■
Technisches Englisch
Portable power plants
Christiane Decker
Mobile Brennstoffzellen, z. B. für Camcorder oder Laptops, sind fast serienreif. Die Markteinführung der »Mobilen Power Box« ist für das kommende Jahr geplant.
Running a laptop or other electrical equipment causes a problem when there is no access to a mains supply: If the battery
runs out, where can you recharge it? In the long run spare batteries do not provide an economic answer. But the Mobile
Power Box will – when it is introduced on the market in the
next year.
This membrane fuel cell system, supplying mains-free energy in the medium power range, is almost ready for series production. With a very high degree of reliability the unit produces electricity from hydrogen released by replaceable metalhydride tanks of various sizes. »The Power Box has a higher
power density than any of the prototypes presented so far.
With the 300 Wh hydrogen storage a laptop can be run for up
to 10 h, which is five times longer than with a conventional
battery. At its present stage of development the unit is already
achieving a continuous power of over 50 W and can handle
peaks of over 100 W«, says ISE project manager M. Zobel.
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen
des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, Freiburg
Die komplette deutsche Übersetzung findet man im Internet, und
zwar unter www.online-de.de/de/archiv/2003/11/a_gig.html
4
portable (pɔtəbəl) tragbar
power plant (paυər plɑnt) Kraftwerk, Elektrizitätswerk
to run (rn) betreiben
equipment (kwpmənt) Gerät
to cause (kɔz) verursachen
access (kses) Zugang
mains supply (menz səpla) Netzstromversorgung
to run out (rn aυt) sich entladen
to recharge (,ritʃɑd) wiederaufladen, nachladen
in the long run (n ðə lɒŋ rn) auf Dauer
spare battery (speər btəri) Reserveakku
membrane fuel cell system (membren fjυəl sstm)
Membran-Brennstoffzellensystem
mains-free energy (menzfri enədi) netzunabhängige Energieversorgung
power range (paυər rend) Leistungsbereich
very high degree of reliability (veri ha d#ri əv rlaəblti)
sehr zuverlässig
unit (junt) Gerät, Baueinheit, Einheit
hydrogen (hadredən) Wasserstoff
released by (rlisd ba) abgegeben von
replaceable (rplesəbəl) austauschbar
tank (tŋk) Speicher, Behälter, Kessel, Wanne
power density (paυər densti) Leistungsdichte
hydrogen storage (hadredən stɔrd) Wasserstoffspeicher
present stage of development (prezənt sted əv
dveləpmənt) jetziger Entwicklungsstand
continuous power (kəntnjuəs paυər) Dauerleistung
■
de 11/2003
Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
Timerdiagramme lesen und verstehen [ 2 ]
Günter E. Wegner
In diesem Teil des Beitrags vertiefen wir anhand von
Schaltungsausschnitten den Umgang mit Timerdiagramm
und Schaltbild, und zwar bei einem Wäschetrockner,
einem Geschirrspüler und einer Waschmaschine.
G
(siehe Bild 7a, li.) aktiviert das Einspülventil V1. Während des
Wassereinlaufs ruht der Timermotor (offener Kontakt 9 – 18,
siehe Timerdiagramm). Das gewährleistet einen ununterbrochenen Wassereinlauf. Beim Erreichen des vorgesehenen Wasserstandes spricht der Niveauschalter an, wechselt auf Kontakt
11 – 13, der Wassereinlauf stoppt, und der Timermotor erhält
über den bereits geschlossenen Kontakt 10 – 46 Spannung und
läuft schließlich wieder an.
Günter E. Wegner, freier Autor, Seevetal
Fortsetzung aus »de« 10/2003
Quelle: Electrolux
Die Schaltungsuntersuchung gestaltet sich beim
Wäschetrockner einfach (Bild 6). Der Timer, der im
90-s-Takt schaltet, übernimmt das Programm nach
der elektronischen Trocknung (24. Schritt) und leitet damit die Abkühlphase ein. Gleichzeitig schaltet
die Heizung aus. Im Schaltschritt 28 schaltet auch
der Trommelmotor aus, ein Summer ertönt und
meldet das Ende des Trockenvorgangs. Der Programmschaltermotor läuft noch bis in die Endlage
(Schaltschritt 60) weiter.
Das zeitliche Trocknen, bei dem die Dauer des
Trockenvorgangs vorgewählt wird, lässt sich von
Schaltschritt 31 aus starten. Es endet ebenfalls mit
der Abkühlphase und dem Summerton.
Übrigens findet man in servicefreundlichen
Anleitungen Teilschaltbilder für einzelne Arbeitsgänge (Bild 7a).
Widmen wir uns nun den Geschirrspülautomaten. Wir wählen als Beispiel die Timerstellung 3
(Bild 7b). Man erkennt im Timerdiagramm den
geschlossenen Kontakt 9 – 15. Dieser und der
geschlossene Kontakt 11 – 12 des Niveauschalters
Bild 7a: Schaltschema eines konventionellen Geschirrspülautomaten
Bild 6: Timerdiagramm und Schaltung eines Wäschetrockners mit elektronischer Feuchteabfrage
de 11/2003
5
Gelernt ist gelernt
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Quelle: Electrolux
ELEKTROINSTALLATION
Bild 7b: Timerdiagramm eines konventionellen Geschirrspülautomaten
Bild 8: Schaltbildausschnitt »Wäsche auflockern« bei einem Waschautomaten
Aussagekräftige Teilschaltbilder, bei denen
man die geschlossenen Kontaktpaare erkennt, lassen sich notfalls auch ohne Zeitdiagramm interpretieren. Bild 8 zeigt als Beispiel den Arbeitsgang
einer Waschmaschine, nämlich »Wäsche auflockern«. Im Teilschaltbild erkennt man Folgendes:
Zum einen erhält das Modul »Drehzahl« (u. re.)
seine Betriebsspannung über den geschlossenen
Kontakt 58 – 64 und zum anderen ist auch der
Timerkontakt 36 – 38 geschlossen. Das bedeutet,
die Waschtrommel dreht sich im Normalgang. Zu
Beginn des Arbeitstaktes steht der Niveauschalter
auf »hohes Niveau« (geschlossener Kontakt 21–23),
und die Laugenpumpe läuft mit (geschlossener
Kontakt 18 – 24). Beim vorgegebenen Pegel springt
der Niveauschalter auf 21 – 22, und ist auch dieses
Niveau erreicht, wechselt der rechte Niveauschalter auf »niedriges Niveau« (Kontakt 11–12 im
Stromkreis des nicht mitgezeichneten Einlaufventils
schließt). Damit ist der Weg frei für den erneuten
Wassereinlauf.
(Ende des Beitrags)
Fortbildung zum Gebäudesystemtechniker
Christiane Decker
Die Tertia-Akademie für Technik beginnt in diesem Wintersemester in Aachen mit dem Bildungsgang »Staatlich
geprüfter Techniker für Gebäudesystemtechnik«.
An dem 2-jährigen Vollzeitunterricht zum »Staatlich geprüften
Techniker für Gebäudesystemtechnik« kann u. a. teilnehmen,
wer eine abgeschlossene elektrotechnische Berufsausbildung
hat und mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mitbringt. Der
Abschluss führt auch zur Fachhochschulreife.
Das Erlangen von praxisorientierten und zugleich theoretisch fundierten Kenntnissen für die berufsfeld- und somit
Dipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«, nach Unterlagen
der Tertia-Akademie
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gewerkeübergreifende Tätigkeit des Gebäudesystemtechnikers
steht im Mittelpunkt. Technische Mathematik, Informationstechnik, Technische Physik und technische Kommunikation
werden ebenso gelehrt wie Gebäudetechnik, Systemtechnik
sowie Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik. Projektbezogene Praxisphasen und Praktika in Zusammenarbeit mit der
Wirtschaft ergänzen das Fortbildungskonzept.
»Mit dem Angebot der Aufstiegsfortbildung zum Staatlich
geprüften Techniker für Gebäudesystemtechnik reagiert die
Tertia auf die wachsende Nachfrage aus der Wirtschaft«, so
der Fachleiter Dipl.-Ing. H. Engels. »Dies zeigt sich auch durch
Kooperationen mit Unternehmen wie Siemens, Computer Process Automation, Wago und Lucas-Nülle.«
Unterlagen zur Anmeldung sowie weiterführendes Informationsmaterial findet man unter www.tertia.de.
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de 11/2003
Gelernt ist gelernt
iG
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Koppelrelais in der Anwendung [ 2 ]
G
Störungen und Probleme auf der Steuerseite von Koppelrelais und praktische
Abhilfemaßnahmen
Dirk Wortmann
Dieser Teil des Beitrags beschreibt Störungen und Probleme, die auf der Steuerseite von Koppelrelais in industrieller Umgebung auftreten können, und stellt praktische
Abhilfemaßnahmen vor.
Induktive Verbraucher, z. B. Schütze, Magnetventile, Motoren
oder auch Relais ohne geeignete Eingangsschaltung, produzieren beim Abschalten kurze hohe Spannungsspitzen, auch Transienten genannt.
Abschaltmoment
U
t
2
1
Bild 5: Typischer Spannungsverlauf an einem induktiven DC-Verbraucher (z. B. Magnetventilspule) beim Abschalten
1) ohne spannungsbegrenzende Elemente
2) mit spannungsbegrenzendem Element (z. B. Z-Diode)
Transiente Störspannungen auf der Steuerseite
tenfeste Relaismodule, z. B. für Anwendungen im Kraftwerk,
enthalten zum Schutz der Eingangsbeschaltung zusätzlich
Varistoren oder andere spannungsbegrenzende Bauteile.
Transienten lassen sich am wirksamsten direkt am Ort ihrer
Entstehung bedämpfen und reduzieren. Induktive Verbraucher,
z.B. Schütze oder Magnetventile, sind zur Vermeidung der häufigsten Störprobleme daher durchgängig mit passenden Entstörgliedern auszurüsten. Hierzu gibt es vielfältige universelle sowie
speziell auf die jeweiligen Produkte zugeschnittene Lösungen.
Einkopplungen auf langen Leitungen verursachen
Störspannungen
In langen, mehradrigen oder parallel zu Leistungskabeln verlegten Leitungen treten oft niedrigere 50-Hz-Störspannungen
bis einige 10 V auf. Die Ursache hierfür: Leitungskapazitäten
sowie -induktivitäten koppeln permanent 50-Hz-Wechselspannungsanteile in andere Leitungen ein (Bild 6). Gemäß der
»Relaisnorm« VDE 0435 gefertigte Relais garantieren ein
sicheres Rückfallen in den Ruhezustand erst unterhalb von 5 %
bzw. 15 % der Relaisnennspannung. Folglich kann das Relais
bei höheren steuerseitigen Störspannungen »hängen bleiben«.
Jedoch brechen die eingekoppelten Störspannungen bei Belastung schnell zusammen. Daraus ergibt sich eine – auch nachträglich zu montierende – Abhilfemaßnahme: ein zusätzlicher
elektrischer Verbraucher. Ein Widerstand eignet sich allerdings
nicht dafür, da er bei anliegender Netzspannung eine erhebliche Leistung, oft mehrere W, in Wärme umsetzt. RC-Glieder
mit flexiblen, isolierten Anschlussleitungen sind für eine nachträgliche Entstörung von steuerseitig eingekoppelten Störspannungen die bessere Alternative, weil sie nur einen geringen Teil
des Ableitstromes in wäremeentwickelnde Wirkleistung umsetzen. Sind aber die eingekoppelten Störspannungen zu hoch,
funktionieren die RC-Glieder nicht immer. Außerdem müssen
sie ausreichend spannungsfest sein sowie genügend große
Kapazitätswerte haben. Als Richtwerte für die Widerstände
und Kapazitäten gelten 50Ω bis 220 Ω sowie 220 nF bis 470 nF.
Als nachteilig kann sich die relativ große Bauform der RCGlieder herausstellen.
Die Dauer der 100 V bis über 1000 V hohen Spannungsspitzen
liegt im Bereich einiger µs bis ms (Bild 5). Solche Transienten
können Schäden oder Störungen verursachen, z. B.:
• Zerstörung von elektronischen Bauelementen und Komponenten, z. B. in SPS-Ausgängen,
Steuerleitung
Relais
• erhöhter Verschleiß an mechanischen Kontakten,
A1
• Funkstörungen,
• Programmabstürze von SPSen sowie Busfehler bei FeldI
UStör
bussystemen.
Damit DC-Relaismodule selbst keine gefährlichen StörA2
spannungsspitzen spulenseitig produzieren, müssen sie
spulenseitig über Freilaufdiode oder Brückengleichrichter
parallele Last- oder
verfügen.
Steuerleitungen
Jedoch gefährdet eine äußere Transienteneinwirkung
die Eingangsbeschaltung selbst, d. h. die Status-LED und
Dioden. Aus dem Grund setzen die Hersteller von Koppelrelais in der Eingangsschaltung Dioden mit hohen
Sperrspannungen (etwa 1300 V) ein. Besonders transienBild 6: Parallel geführte Last- und Steuerleitungen mit AC-Spannung
induzieren eine Störspannung, die das Rückfallen des Relais verhindern
Dipl.-Ing. Dirk Wortmann, Phoenix Contact, Blomberg
Fortsetzung aus »de« 9/2003
kann
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Gelernt ist gelernt
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AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Z. B. verfügen die Relaismodule SO 46 von Phoenix
Contact im Eingangskreis nicht nur über ein RC-Glied,
L
sondern haben weitere auf die Spule abgestimmte Filterelemente, welche die Ausschaltschwellen verbessern
Steuerleitung
Relais
(Bild 7). Auf diese Weise steigt die Störunempfindlichkeit.
A1
Diese Relaismodule kommen immer dann zum Einsatz,
ILeck
wenn sich bereits bei der Anlagen- oder MaschinenproU
jektierung längere 230-V-AC-Steuerleitungen oder paralN
lele Kabelstrecken abzeichnen.
A2
Lassen sich lange 230-V-AC-Steuerleitungen oder paralelektronischer
AC-Schaltausgang
lelgeführte Leistungskabel nicht vermeiden, sollte der
Fachmann Relaismodule mit mehrstufigen, hochwirksamen Filtern verwenden, z. B. die Relais SO 46 von Phoe- Bild 8: Elektronische AC-Schaltausgänge (z. B. SPS-AC-Ausgangskarten,
nix Contact. Aber auch geschirmte Kabel können Abhil- AC-Initiatoren, AC-Optokoppler) erzeugen Störströme im mA-Bereich,
fe schaffen.
die das Rückfallen des Relais verhindern können
Bild 7: Beispiel eines Koppelrelais (offen dargestellt) mit leistungsfähiger, eingangsseitiger Filterschaltung aus Varistor, Z-Dioden
und RC-Glied
Restströme von AC-Initiatoren oder elektronischen
SPS-AC-Ausgängen
Restströme auf der Steuerseite können ebenfalls ein NichtZurückfallen von Koppelrelais verursachen. Dieses Problem
gibt es häufig im Zusammenhang mit induktiven oder kapazitiven Näherungsschaltern, so genannten Initiatoren. In den
Datenblättern von AC-Initiatoren oder anderen elektronischen
AC-Schaltausgängen werden typische Restströme von 2 mA bis
5 mA angegeben. Da dieser Strom auch im ausgeschalteten
Zustand fließt, führt er zum gleichen fehlerhaften Rückfallverhalten der Relais wie eine eingekoppelte Störspannung (Bild 8).
Somit helfen hier die gleichen Maßnahmen: nachträglich
installierte RC-Glieder an den Steueranschlüssen oder das Einsetzen spezieller Relaismodule mit zusätzlichen Filterelementen.
Verwendet man die 24-V-DC-Spannungsebene, ergibt sich
eine direkte Lösung: Denn die Störempfindlichkeit der Installation sinkt durch den niederohmigen Aufbau der 24-V-DCRelaismodule. Z. B. verfügen die Relaismodule für den Betrieb
mit 24-V-Gleichspannung von Phoenix Contact standardmäßig über eine Verpolschutzdiode, die automatisch 50 % der
AC-Störspannung bzw. des AC-Reststroms unterdrückt.
Nachträglich installierte RC-Glieder oder Relaismodule mit
zusätzlichen Filterelementen schützen die Relais vor Fehlfunktionen durch Restströme aus elektronischen AC-Schaltausgängen. Wenn möglich sollte man für den Steuerkreis die
störunanfällige Gleichspannung von 24 V wählen. Als weiterer Vorteil erweist sich, dass die 24-V-DC-Komponenten
i. d. R. kostengünstiger und ungefährlich bei Berührungen
sind.
(Fortsetzung folgt)
Oldenburger Pilotprojekt »Spannungstage«
Christiane Decker
Handwerksberufe in das Bewusstsein von Schüler/innen
zu bringen und als Möglichkeit beruflicher Lebensplanung
zu etablieren, war ein Anliegen des jetzt erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekts »Spannungstage«.
Die Verantwortlichen1) für schulische und berufliche Bildung
wollten mit diesem Projekt u. a. die Frage klären, ob die SchüDipl.-Ing. (FH) Christiane Decker, Redaktion »de«
1) An dem Projekt beteiligten sich die Haupt- und Realschule
Oldenburg-Osternburg, die Elektro-Innung Oldenburg, die Kreishandwerkerschaft Oldenburg und das bfe-Oldenburg.
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ler/innen die Berufsaussichten, Weiterbildungschancen sowie
Bildungseinrichtungen und Institutionen an ihrem Standort
kennen und inwieweit die Schulen in der Lage sind, vorbereitend tätig zu sein.
Teil des Projekts: Die beruflichen Bildungsträger übernahmen für eine Woche 20 Schüler/innen der neunten Klassen, die
sich für eine Ausbildung in der Elektrotechnik interessieren.
Nach einer praxisbezogenen Vorbereitungszeit installierten sie
in den Werkstatträumen des bfe eine Lampenwechselschaltung
und eine Schutzkontakt-Steckdose, unter Anleitung und mit
abschließendem Funktionstest samt messtechnischer Überprüfung. Exkursionen in die Bereiche EIB, Mechatronik und
Datennetzwerktechnik standen ebenso auf dem Programm der
Projektwoche wie ein Vortrag zum Thema.
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