Koheilan - shagya.info

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kretariat
uno Furrer, Oberdorf 10, CH-8500 Gerlikon
efon 052 730 05 05, Fax 052 730 05 06
Association Suisse
des chevaux arabes Shagya
Associazione Svizzera
dei cavalli arabi Shagya
SAVS
Shagya-Araberverband
der Schweiz
INFO 2005 – 3
I
Koheilan X (ShA)
Schimmel, geboren 1940
in Bábolna
aus der 29 Siglavy Bagdady III
Bábolna 1954 bis 1959
und 1963 und 1964
I
Koheilan XI (ShA)
Schimmel, geboren 1955
in Bábolna
aus der 242 Kuhaylan Zaid, AV
Bábolna 1966 bis 1970
I
Koheilan XI-12 (ShA)
braun, geboren 1968
in Bábolna
aus der 198 Kemir II
CH-Bannwil 1974 bia 1991
Koheilan X, ShA, 1940, Bábolna, von Koheilan VIII (AV) aus der 29 Siglavy
Bagdady III. Er deckte in Bábolna von 1954 bis 1959 und von 1963 bis 1964.
Seine bekanntesten Nachkommen sind Koheilan I DK, ShA, 1955, Bábolna und
Koheilan XI, ShA, 1955, Bábolna.
Der
Hengststamm
Koheilan
Koheilan III (ShA)
braun, geboren 1902
in Bábolna
aus der 1 O’ Bajan
Bábolna 1906 bis 1916
3
Koheilan Adjuze, db
1
Schimmel, geboren 1876
Anazeh El Sbaa-Beduinen
importiert 1885
Bábolna 1886 bis 1995
I
Koheilan I (ShA)
2
Schimmel, geboren 1888 in Bábolna
aus der 98 Siglavy
Bábolna 1900 bis 1903
I
Koheilan V (ShA)
3
braun, geboren 1903 in Bábolna
aus der 188 Shagya VIII
Bábolna 1921 bis 1924
I
Koheilan VII (ShA)
4
braun, geboren 1922 in Bábolna
aus der 140 O' Bajan V
Bábolna 1934 bis 1941
I
Koheilan II (AV)
Schimmel, geboren 1887
in Bábolna
aus der 91 Jussuf
Bábolna 1904 bis 1906
I
Koheilan IV (AV)
Schimmel, geboren 1904
in Bábolna
aus der 124 O' Bajan
Bábolna 1909 bis 1924
Weil 1925 bis 1931
I
Koheilan VIII (AV)
(Koheilan I in Janów Podlaski)
Schimmel, geboren 1922
in Bábolna
aus der 10 Gazal-4
Bábolna 1938 bis 1946
Janów Podlaski
2
3
4
I
Jaszmak (AV)
braun, geboren 1928
in Janów Podlaski
aus der Elegantka, AV
Topolcianky
I
Koheilan I (ShA)
braun, geboren 1942
in Topolcianky
aus der 384 Aghil Aga
Topolcianky 1959 bis 1961
I
Koheilan II (ShA)
braun, geboren 1961
in Topolcianky
aus der 632 Shagya VII
Topolcianky
D-Neuhaus
I
Piolun (AV)
Fuchs, geboren 1934
in Janów Podlaski
aus der Dziewanna
Tersk
I
Priboj (AV)
Fuchs, geboren 1944
in Tersk
aus der Rissalma
Tersk
I
Topol (AV)
braun, geboren 1958
in Tersk
aus der Taktika
Tersk
I
Naftalin (AV)
braun, geboren 1977
in Tersk
aus der Nepriadwa
Tersk
I
Wiesbaden (AV)
braun, geboren 1983
in Tersk
aus der Presnia
Bábolna 1991 bis
5
6
7
5
6
7
5
6
7
8
9
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Der Koheilanstamm, ein Stamm, mit Ausstrahlung in die ShA- und AV-Zucht.
Koheilan I, ShA, 1888, Bábolna, von
Koheilan Adjuze db, aus der 98
Siglavy ShA, wurde an der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 hoch
prämiiert.
Hengst Koylan db, geboren 1805 bei den Beni Sakr-Beduinen, Arabien, rotbraun, Widerristhöhe 157 cm (Bandmass); Koylan wurde 1816 durch den
Stallmeister vom Gestüt Kloster Vessra, Georg Gottlieb Ammon, gekauft. Dieser brachte ihn mit anderen Hengsten 1817 ins Gestüt Neustadt/Dosse. Dort
deckte er bis zu seinem altersbedingten Tod 1837, vererbte sich sehr gut und
zeugte unter anderem über 90 Landbeschäler. Er war besonders schön und
hatte ein hervorragendes Gangvermögen.
Der Name «Koheilan» hat viele Varianten, die alle auf den
gleichen Stamm zurück
geführt werden, es ist ein altes
arabisches Wort «Al-Kuhl»,
welches einen feinen, antimonartigen Puder bezeichnete, den arabische Frauen zum
Färben der Augenlider benutzten. So wurde mit Kuhaylan
ursprünglich die feuchtschwarze Haut der Antilopen, später
auch die der ersten Wüstenaraber bezeichnet. Diese Hautfärbung ist beim arabischen
Vollblutpferd sehr häufig anzutreffen und besonders durch
das Fehlen oder das ganz feine Deckhaar in der Augenund Nüsterngegend sichtbar,
sodass der Eindruck entsteht,
als ob die Augen mit Antimon
(Kuhl) gefärbt seien. Koheilan
war zunächst die Sammelbezeichnung für das Wüstenpferd in Arabien (Flade).
Von Carl Raswan wurden die
vielfältigen Familien des Araberpferdes willkürlich in drei
Typen eingeteilt, die Kuhaylan
(oder Koheilan), die Saqlawi
und die Muniqui, wobei der
Koheilantyp als ausgesprochen
maskulines Modell mit viel
Ausdauer, starker Bemuskelung und weitem Kehlgang
bezeichnet wird. Die Brust ist
breit, desgleichen Kruppe und
Becken; der Kopf klein und
sehr edel geformt mit kurzem
hechtartig verjüngtem Maulteil, weit auseinandergerückten Jochbeinen, breiter Stirn
und weit voneinader angesetzten Ohren (Flade).
Inwieweit sich heute diese
Typenunterscheidung aufrechterhalten lässt, ist recht fraglich, doch macht es immer
wieder Freude, die arabischen
Pferde nach diesen Charakterika einzuordnen.
Der Stammvater dieses Stammes, Koheilan Adjuze db, ein
Schimmelhengst, geboren
1876, wurde von Rittmeister
Fadlallah el Hedad im Jahre
1885 aus Arabien, zusammen
mit dem Rapphengst O' Bajan
db, nach Bábolna importiert.
Beide Hengste sind Pferde mit
hohem Zuchtwert, deren Blut
bis in den heutigen Tag in
Hengststamm und Stutenfamilien lebt. Ein Blick auf die genealogische Tafel des Koheilanstammes zeigt eindrücklich,
welche dominierende Erbmasse von dem vor über 100 Jahren nach Bábolna importierten
Blutlinienbegründer Koheilan
Adjuze ausgegangen ist und
welche Lebenskraft bis auf
den heutigen Tag in dieser
Erbpotenz steckt. Das gilt
sowohl für den Shagyazweig
als auch vor allem für die grosse Population der Vollblutaraber dieses Stammes.
An seinem Ausgang steht der
im Jahre 1888 in Bábolna
geborene Schimmelhengst
Koheilan I von Koheilan Adjuze AV aus der 98 Siglavy. Dieser kapitale Koheilan I wurde
auf der Pariser Weltausstellung
im Jahre 1900 ausgestellt und
begeisterte die Besucher durch
seinen hochedlen Typ, sein
Kaliber, die federnden, raumgreifenden Bewegungen sowie
die Harmonie und Anmut der
ganzen Erscheinung.
Koheilan I war bis 1903 Hauptbeschäler in Bábolna, hat
gute, typvolle Stuten geliefert
und über seinen Sohn Koheilan III für das rumänische
Hauptgestüt Mangalia einen
noch heute lebenden umfangreichen Hengststamm begrün-
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det. Weitere Abzweigungen
des Koheilanstammes sind
über Topolcianky, Bábolna und
Tersk entstanden. Die grösste
Bedeutung kommt dem
Koheilanstamm über den im
Jahre 1887 geborenen Koheilan II zu, einem Vollblutaraber
aus der 91 Jussuf. Er war bis
1906 Hauptbeschäler in
Bábolna und hat weltweit
Bedeutung über seinen Sohn
Koheilan IV, AV, erlangt, geboren 1904 aus der 124 O' Bajan
AV. Dieser kapitale Hengst ist
von 1909 bis 1924 Hauptbeschäler in Bábolna gewesen,
hat dort wertvolle Nachzuchten an Hengsten und Stuten
geliefert und wurde im Jahre
1925 als 20-Jähriger nach Weil
vertauscht gegen den Hengst
Sven Hedin, geboren 1905,
von Suakim aus der Sylphide;
in Bábolna erhielt Sven Hedin
den Namen Kemir und
begründete den Hengststamm
Kemir.
Über Koheilan IV schreibt
Gustav Rau anlässlich eines
Besuches in Bábolna im Jahre
1912: «Koheilan IV ist nicht
gross und stark, aber wunderbar schön, edel und vollkommen gebaut. Der Hengst ist
im Gleichgewicht, hat alles
am rechten Fleck. Ein prachtvolles Pferd von absolutem
Arabertyp!»
Der bedeutendste Sohn von
Koheilan IV ist der 1922 in
Bábolna geborene Schimmelhengst Koheilan VIII, AV, aus
der 10 Gazal, AV. Dieser veritable Hengst war von 1926
bis 1937 Hauptbeschäler in
Janów Podlaski und trug dort
den Namen Koheilan I; von
dort ging er wieder nach
Bábolna zurück. Er hinterliess
in Janów Podlaski eine grosse
Zahl hervorragender Nachkommen, wie zum Beispiel
den braunen Jaszmak, geboren 1928, aus der Elegantka,
der in Topolcianky Hauptbeschäler wurde, wie Lowelas,
geboren 1930, ebenfalls aus
der Elegantka, der in Janów
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Koheilan III, ShA,1902, Bábolna, von Koheilan I, ShA, aus der 1 O’ Bajan,
deckte in Bábolna von 1900 bis 1903.
Koheilan VII, ShA,1922, Bábolna, von Koheilan V, ShA, aus der 140 O’ Bajan
V, deckte von 1934 bis 1941 in Bábolna.
Podlaski eine Reihe von Söhnen und Töchtern hinterliess
und schliesslich Hauptbeschäler in Trakehnen wurde und
dort 1942, den Schimmelhengst Kanzler, AV, brachte.
Als Kanzlertochter ist aus der
Marbacherzucht die Schimmelstute Smoky, AV, geboren
1962, zu nennen. Besonders
zu erwähnen sind die beiden
Koheilan VIII-Töchter Jaga II,
geboren 1928, als Mutter des
bedeutenden Hengstes Wind
von Ofir sowie Kasztelanka,
die 1937 von Enwer Bey den
braunen Hengst Halef brachte,
Halef, der als Hauptbeschäler
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15 Koheilan IV-2, Stute, 1921,
Bábolna, von Koheilan IV aus der
10 Gazal-4.
Koheilan IV, AV, 1904, Bábolna, von Koheilan II, aus der 124 O’ Bajan, deckte
in Bábolna 1909 bis 1924 und in Weil von 1925 bis 1931.
gekörten Shagya-Araberhengste waren Haladinnachkommen
– Ghazi, ShA, 1968, CH-Origlio,
braun, von Haladin, AV,
Schimmel, Marbach, aus der
Ghasala, ShA, braun, Bábolna.
Züchter: Leni Walter,
CH-Origlio.
und
– Hamilkar, ShA, 1973, CH-Belp,
Schimmel, von Haladin, AV,
Schimmel, Marbach, aus der
Csillag, ShA, Schimmel,
H-Kunszentmarton.
Züchter: Dr. Adolf Willener,
CH-Belp.
Vom braunen, in Janów Podlaski gezogenen Jaszmak, AV, der
im slowakischen Hauptgestüt
Topolcianky als Hauptbeschäler
in der Zucht stand, stammt der
Shagya-Araber Koheilan I,
1942, Topolcianky, ab. Dieser
lieferte den bedeutenden braunen Koheilan II, 1961, Topolcianky, aus der 632 Shagya VII-4,
Koheilan VIII, AV, (Koheilan I in Janów Podlasky), 1922, Bábolna, von Kohei- der ebenfalls als Hauptbeschälan IV, aus der 10 Gazal-4, deckte in Bábolna von 1938 bis 1946 und in
ler in Topolcianky wirkte und
Janów Podlasky 1937.
schliesslich von den Züchtern
in Marbach, nach dem Zweiten als Initiatorin und Gründungs- Walter Dill, D-Herzberg und
Claudio Conradty, Neuhaus/
Weltkrieg, richtungsgebend
mitglied auch eine Zeit lang
wirkte und die Vollblutaraber- Mitglied des Vorstandes. Hala- Pegnitz züchterisch genutzt
Zucht dort wieder ermöglichte. din hatte grossen Einfluss, ins- wurde.
Von ihm stammt schliesslich
besondere auf die Shagya-Ara- Von Koheilan VIII, AV, ist in
Bábolna der 1940 geborene
der 1952 geborene Schimmel- bernachzucht in der Schweiz
Schimmelhengst Koheilan X
hengst Haladin, AV, aus der
und wurde nebst Leni Walter
aus der 29 Siglavy Bagdady III
Jadine, AV, ab. Haladin war
auch von Dr. Adolf Willener,
gezogen, der als Hauptbelange Zeit im Besitz von Leni
Belp, häufig verwendet. Dr.
Walter, Origlio, Tessin. Zur
Willener war ebenfalls Initiator schäler in Bábolna, in der Shagya-Araberzucht eine Reihe
Gründungszeit der Schweizer
und Gründungsmitglied des
von guten Nachkommen lieZuchtgenossenschaft für Arabi- SZAP. Zwei der ersten in der
ferte, darunter auch den
sche Pferde, war Leni Walter
Schweiz, noch in Avenches
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aus der herrlichen Dalileh,
ShA, von Koheilan II, aus der
45 Rasim I-5 Top stammt, die
somit gleichfalls dem Koheilan-stamm angehört.
Diese züchterische Betrachtung soll die Shagya-Araberzüchter über die Bedeutung
und die Charakteristika des
Koheilanstammes orientieren
und dazu anregen, dieses
wertvolle Blut – durch Typtreue, Härte und Leistung
gekennzeichnet – in ihre
züchterischen Pläne einzubeziehen. Vor allem in der Shagya-Araberzucht dominieren
wenige sehr grosse bekannte
Blutlinien. Sie sind darauf
angewiesen, dass fremdes
Koheilan I DK, ShA,1955, Bábolna, (in Bábolna 4671 Koheilan X-4) von
Koheilan X aus der 98 Shagya XXXII, deckte in Barthahus von 1967 bis 1981. Blut einer genetisch hervorragend ausgestatteten Blutlinie
eingekreuzt wird, um die
Luxurierung der Nachzucht zu
erreichen. Dieses gilt
besonders für schwere, etwas
derbe Shagyastuten, die
durch die hübschen Koheilans
eine Veredlung erfahren können unter gleichzeitiger Steigerung vielseitiger Leistungsanlagen.
Koheilan XI-12, ShA,1968, Bábolna, von Koheilan XI aus der 198 Kemir II,
deckte von 1974 bis 1991 in der Schweiz.
Hengst Koheilan XI, geboren
1955, aus der 242 Kuhailan
Zaid, AV. Zu erwähnen ist in
diesem Zusammenhang auch
der mit überdurchschnittlichem Gangwerk ausgestattete
– Koheilan XI-12, ShA, 1968,
Bábolna, braun,
von Koheilan XI, ShA,
Schimmel, Bábolna, aus der
198 Kemir II, ShA, Bábolna,
braun.
Dieser Hengst war viele Jahre
bei der Familie Friedli in CHBannwil im Zuchteinsatz.
Koheilan X ist weiterhin der
Vater des Schimmelhengstes
Koheilan I DK, geboren 1955,
Bábolna, der bei Ulla Nyegaard, im Gestüt Barthahus in
Dänemark, züchterisch
genutzt wurde und über sehr
gute Nachzucht verfügt, so
über den Schimmelhengst
Darimahn, geboren 1973, der
Eine weit grössere Dimension
als im europäischen Raum,
nimmt der Koheilanstamm in
der Vollblutaraberpopulation
in Übersee ein, wobei der
Name oftmals in den Vokalen
geändert ist, meist in Khaylan
abgewandelt wurde und
zusatzlich eine besondere
Kennzeichnung über die Herkunft trägt. Alle diese Pferde
gehören dem Koheilanstamm
an und tragen die gemeinsamen Kennzeichen hohen arabischen Adels.
Diesem Artikel liegt ein Text
von Dr. Fritz Gramatzky
zugrunde. Dr. Johannes Erich
Flade und Bruno Furrer
haben ihn aktualisiert und
ergänzt.
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Kuhailan Haifi db, 1923, Ruala-Beduinen
und Kuhailan Zaid db, 1923, Ruala-Beduinen.
Dr. Johannes Erich Flade schreibt dazu:
Züchter der beiden Hengste war Halef el-Aquad,
Jauf (Saudi-Arabien), er gehörte dem Stamm der
Ruala-Beduinen an.
1930 bat der Besitzer des Gestütes Gumniska,
Fürst Roman Sanguszko, den damals in Kalifornien lebenden, aus Dresden stammenden
Orient-Spezialisten Carl Reinhardt Raswan
(eigentlich C. R. Schmidt, 1893 bis 1966; er war
in den 20er Jahren zum Ehrenmitglied des Ruala-Beduinen-Stammes ernannt worden: Abd-alAziz Ibn Raswan ar-Ruala, und nannte sich von
diesem Zeitpunkt an «Raswan»), um Beschaffung geeigneter Zuchtpferde aus dem Originalzuchtgebiet. C. R. Raswan sollte auf Bitten des
Fürsten die Reise gemeinsam mit dem Trainer
und Zuchtleiter von Gumniska, Bogdan
Zie(n)tarski (1884 bis 1958) durchführen. Am
16. November 1930 gab es noch eine Beratung
in Budapest mit den beiden und dem Abteilungsleiter Pferdezucht im ungarischen Landwirtschaftsministerium, Aladár Scitovszki, mit
dem Ziel, auch für Bábolna einen geeigneten
Beschäler zu erwerben (es war dann «Kuhailan
Zaid db», 1923, ebenfalls bei den Ruala-Beduinen gezüchtet), für den Roman Sanguszko auch
noch die Reisekosten übernahm, denn der
ungarische Staat war arm. Am 17. November
erfolgte die Weiterreise nach Alexandria–Kairo–Arabische Halbinsel– Kuwait–Bahrain und in
den Irak; in sechs Monaten legten C. R. Raswan
und Bogdan Zie(n)tarski dort etwa 12 000 km
zurück und besichtigten etwa 10 000 Pferde. Am
24. August 1931 endet das Reisetagebuch, das
Bogdan Zie(n)tarski verfasst hat; ich habe mehrfach mit ihm selbst darüber, zuletzt im Dezem-
ber 1954, in Ostrowasy gesprochen und C. R.
Raswan hat mir dazu am 6. August 1955 noch
ausführlich geschrieben. Der Transport mit
«Kuhailan Haifi db» wurde im April 1931 im
Libanon vorbereitet; es waren insgesamt fünf
Hengste und vier Stuten, die schliesslich am 20.
April 1931 den Hafen in Beirut in Richtung
Constanta (Rumänien) verliessen. Am 6. Mai
1931 wurde «Kuhailan Zaid db» von den glücklichen Ungarn in Bábolna empfangen, wenig
später lieferten die beiden Abenteurer die übrigen acht Originalaraber bei Roman Sanguszko
in Gumniska gesund ab.
Am 27. Juli 1944 wurden vor der vordringenden
Roten Armee, alle Zuchtpferde von Gumniska
nach Westpolen evakuiert. Sie gingen aber ausnahmslos im Januar 1945 in ihrem Zufluchts-ort
Goscieszyn (bei Wolsztyn) zu Grunde. Im
wesentlichen überlebten nur die 1938 in Janów
Podlaski geborenen fünf «Ofir, AV, 1933»Hengstfohlen in Schleswig-Holstein 1944/46 das
Erbe des «Kuhailan Haifi db, 1923» bis heute fort.
Kuhailan Zaid db, 1923, Ruala-Beduinen, kam 1931
nach Ungarn ins Gestüt Bábolna, dort Hauptbeschäler
von 1931 bis 1946.
Kuhailan Haifi db,1923, Ruala-Beduinen, kam 1931
nach Polen ins Gestüt von Fürst Roman Sanguszko,
Gumniska.
C. R. Raswan anlässlich seines 70. Geburtstags, im März
1963 in Santa Barbara, Kalifornien. Zusammen mit seiner Frau Esperanza und seinen beiden Töchtern.
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Beständeschau und Zuchtanerkennung 2005
in Henggart am Sonntag, dem 22. Mai.
Dr.Dr.Johannes Erich Flade,
Fliemstorf
Das Wetter zeigte sich zur diesjährigen Beständeschau und
Zuchtanerkennung des Shagya-Araberverbandes der
Schweiz nicht von seiner allerbesten Seite, aber es war
wenigstens trocken! So konnte der einleitende, traditionelle
Geländeritt in Henggarts
Umgebung angenehm absolviert werden.
In der Reithalle im Ausbildungsstall Wydenbuck von
Mirjam Krasensky Frei versammelten sich ausser dem Vorstand des Verbandes nach und
nach etwa 50 fachlich versierte Interessenten, die sich ein
Bild über die zur Anerkennung
vorgestellten Shagya-Araber
machen wollten und/oder zu
den Ausstellern zählten. Sie
konnten das auch ausgiebig.
Der Zeitplan gestattete den
Richtern – Siegfried Frei und
Dr. Johannes Flade – eine
gründliche Beurteilung und
Besprechung; dessen Ergebnis
spiegelte sich in der Niederschrift für jedes der vorgestellten Pferde wider.
Wie bei anderen für Reiten
und Fahren spezialisierten
hochblütigen Pferderassen
auch, spielten Rassetyp und
Bewegungseigenschaften die
Schwerpunkte der Bewertung.
Die Gastgeberin hatte – wie
immer – das «technische» Umfeld bestens vorbereitet. Die –
gemessen an den Vorjahren –
zahlreich beteiligten Rösser
wurden in sehr gutem Zustand
herausgebracht und es war
eine Freude, sie auf der Reitfläche gut vorgeführt zu sehen.
Generell wurden sie verdient
mit guten Noten bedacht: Das
Ergebnis lag bei den Hengsten
(4) im Durchschnitt bei 7,60
Punkten, bei den Wallachen (2)
bei 7,05 Punkten und bei den
Stuten (8) bei 7,45 Punkten
(von 10 möglichen Punkten);
man konnte es dank der Aktivität des Stutbuchführers
Alfred Zingg durch den Sprecher, Bruno Furrer, sofort erfahren!
Die berittene Schauklasse mit
10 Reiterinnen erzielte im
Durchschnitt bei 50 möglichen
Punkten 41,3. Nicht nur deshalb, sondern auch wegen der
hervorragenden Bewirtung
durch die Familie Johel und
Regula Furrer de Hernandez
war die Stimmung von Beteiligten, Richtern und Zuschau-
Der Ausbildungsstall Wydenbuck von Mirjam Krasensky
Frei mit der Anlage um die Reithalle und den Stallun-
ern ausgezeichnet; sie wurde
noch gemütlicher beim persönlichen Zusammensein und
Fachsimpeln nach getaner
Arbeit unter dem Vordach der
Reithalle. So führten schliesslich nur die zahlreichen Pflichten gegenüber ihren Pferden,
anderen Haustieren und Familien die Teilnehmer am Abend
wieder nach Hause.
Allgemeine Meinung war, dass
die herzliche Gastfreundschaft
sowie die gute Organisation
mit genügend Zeit für die
Pferde, für das kulinarische
Wohlergehen und vor allem
für die zahlreichen Gespräche
ein ganz besonderes Plus dieser Veranstaltung war.
Bei aller Freude darüber waren
die Teilnehmer zugleich sehr
bedrückt: Es war der plötzliche
Tod des unermüdlichen,
beliebten Verbandsmitgliedes
und langjährigen (31 Jahre
lang!) Shagya-Araber-Züchters
Otto Ott, Diessenhofen, den
wir am folgenden Tag zu Grabe tragen mussten!
Besonderer Dank aller gilt Mirjam Krasensky Frei und ihren
Mitarbeiterinnen in der stillen
Hoffnung, dass sich irgendwann ein solch gelungener
Tag wiederholen lässt.
gen sowie dem grossen Vordach für die Festwirtschaft,
haben sich für unsere Bedürfnisse bestens bewährt.
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Dr. Flade hat freundlicherweise das Richteramt für den
erkrankten Tamás Rombauer übernommen.
Mirjam Krasensky Frei, hier mit Orlando, ist Reitlehrerin und betreibt den Ausbildungsstall Wydenbuck.
Im Vorfeld der diesjährigen Veranstaltung mussten einige unerwartete Probleme bewältigt
werden. Zwei Tage vor der
Beständeschau musste Tamás
Rombauer aus Bábolna, als
Richter, krankheitshalber absagen. Seine Stelle hat sehr kurzfristig Dr. Johannes Flade übernommen.
Durch das unerwartete Ableben, einige Tage vor der Schau,
von Otto Ott, dem langjährigen
Festwirt, musste für ihn Ersatz
beschafft werden. Regula Furrer
mit ihrer Familie sowie Ina
Schmid und Tanja Ruch vor Ort
und mit Rosette Ott in den Vorbereitungen, haben für Verpflegung gesorgt.
Wir bedanken uns ganz herzlich
bei all den Helfern, die auch als
Nichtmitglieder so spontan in
die Bresche gesprungen sind. Es
ist nicht selbstverständlich, dass
wir so schnell zu Ersatz kommen konnten! Wir wissen dies
sehr zu schätzen.
Der Vorstand
Aufmerksam und in ruhigem Schritt kehren die Teilnehmer am Einführungsritt nach Henggart zurück.
Pferdepflege gehört selbstverständlich nach der Arbeit
dazu; wie man sieht, waren auch Westernreiter dabei.
Dieses hübsche Fohlen von Bahadur aus der Celia hat
die Besucher, gross und klein, allseits erfreut.
Kurzfristig musste eine neue Mannschaft für die Festwirtschaft aufgestellt werden. Sie habens gut gemacht.
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Celia mit ihrem Stutfohlen von Bahadur wird an der
Hand vorgetrabt. Man siehts, es wurde geübt!
Saphir I in der Schrittvorführung. Der Schritt soll lang
und gelassen, im Takt vorgetragen werden.
Tselebi unter Jutta Hermann in einer Aufnahme aus
der berittenen Schauklasse, wie es nur selten gelingt.
Juma, Stute, 2002, CH-Zug, von Saphir I aus der Jourkaida von O' Bajar.
Celia, Stute, 1993, D-Reichshof, von Paris aus der
Campari von Nicolo.
Shavina, Stute, 1994, CH-Bex, von Shagya XXII-14 aus
der Divina von Gazal VII.
Karajan, Wallach, 1988, CH-Zug, von Bartok aus der
Kabale von Ontario.
Jamal, Wallach, 2001, CH-Kloten; von Koran II aus der
Joanna von Amor.
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Saphir I (Shagya II Báb), Hengst gekört, 1985, D-Erftstadt:
von Shagya XXXIX-11 aus der Nicola von Gazal VII.
Bahadur, Hengst gekört, 1991, CH-Himmelried; von
Herold aus der Baigala von Ibn Galal Or. Ar.
Carol, Hengst gekört, 1995, I-Kiens; von Osiris aus der
Carmen I von Shagya XLIV.
Syrano, Hengst noch nicht gekört, 2002, CH-Teufen;
von Shamasi aus der Rayana von Amor.
Tselebi, Stute, 1988, D-Hassel, von Grande-Arab aus
der Siglavy Bagdady-37 von Siglavy Bagdady Top.
Joanna, Stute, 1993, CH-Zug, von Amor aus der Jourkaida von O' Bajar.
Saika, Stute, 1990, D-Hagen, von Bartok aus der Sierra
von 5072 Mersuch V-2.
Joshada, 1993, CH-Kirchleerau, von Joggal aus der
Gazelle von Amor.
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Resultate
Klasse 1, Shagya-Araber Wallache
Pferd, Stutbuch-Nr., Punkte.
1. Karajan, 1988, CH-Zug CH-ShA/3/88
2. Jamal, 2001, CH-Kloten CH-ShA/4/01
Saika hat einen idealen Shagyakopf mit einer eleganten Halsung.
Der feine, schöne Kopf von Joanna. Sie ist nicht nur
schön, sie ist auch überaus erfolgreich im Distanzsport.
Das ist der Kopf von Saphir I. Er wurde Hauptbeschäler
in Bábolna, um Kaliber in die Stutenherde zu bringen.
Der Rappe Bahadur stammt vom Gazal VII-Sohn Herold
ab und wurde von Ursula Rahm, Himmelried, gezogen.
Klasse 2, Shagya-Araber Stuten
Pferd, Stutbuch-Nr., Punkte.
1. Tselebi, 1988, D-Schöllkrippen
CH-ShA/16/88
2. Joanna, 1993, CH-Zug, CH-ShA/4/93
3. Joshada, 1993, CH-Kirchleerau
CH-ShA/7/93
3. Saika, 1990, D-Hagen, CH-ShA/11/90
5. Shavina, 1994, CH-Bex, CH-ShA/2/94
6. Juma, 2002, CH-Zug, CH-ShA/2/02
7. Celia, 1993, D-Reichshof, CH-ShA/11/93
8. Sheila Q, 2000, D-Bornthin
ShA DE 408 08/41824/00 000
7.1
7.0
8.8
8.1
7.5
7.5
7.3
6.9
6.8
6.7
Klasse 3, Shagya-Araber Hengste
Pferd, Stutbuch-Nr., Punkte.
1. Saphir I (Shagya II Báb), 1985, D-Erftstadt
CH-ShA/8/85
8.6
2. Bahadur, 1991, CH-Himmelried
CH-ShA/5/91
7.9
3. Carol, 1995, I-Kiens, CH-ShA/9/95
7.0
4. Syrano, 2002, CH-Teufen, CH-ShA/4/02 6.9
Berittene Schauklasse
Pferd, Reiterin, Punkte.
1. Bahadur, 1991, CH-Himmelried
Sabine Uschmann Maurer
2. Orlando, 1991, CH-Oberuzwil
Karin Landolt
3. Matise du Magny, 2000, F-Magny les
Jussey, Monika Schneider
4. Shavina, 1994, CH-Bex
Nicole Meier
5. Baytan, 1991, CH-Hinwil
Tamara Martinelli
6. Saika, 1990, D-Hagen
Sabine Gruffaz Furrer
6. Tselebi, 1988, D-Schöllkrippen
Jutta Herrmann
8. Sheila Q, 2000, D-Bornthin
Fabienne Erni
9. Karajan, 1988, CH-Zug
Saskia Indergand
10.Laroya, 1996, CH-Hinwil
Melanie Weber
48
44
43
42
41
40
40
39
38
38
Die Fotos wurden von Marianne Mathys und Elisabeth
Furrer geschossen. Pferde fotografieren ist eine Kunst,
es bedarf grosser Kenntnisse, um die Pferde vorteilhaft
darzustellen. Nicht jedes Foto gelingt, deshalb haben
wir hier nur vertretbare Aufnahmen veröffentlicht. Bitte
entschuldigen Sie deshalb, wenn Ihr Pferd möglicherweise nicht oder nur ungenügend vorgestellt ist.
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Otto Ott ist nicht mehr. Ein grosser Freund des
Shagya-Arabers hat uns unerwartet verlassen.
fu. Eine Woche nach Pfingsten
haben wir unser langjähriges
Mitglied Otto Ott auf dem
Friedhof Diessenhofen zu Grabe getragen. Eine grosse Trauergemeinde hat ihn auf seinem
letzten Weg begleitet. In die
Menge haben sich auch eine
ganze Anzahl Mitglieder des
Shagya-Araberverbandes der
Schweiz gemischt. Wir verlieren mit Otto Ott ein treues und
immer zuverlässiges Mitglied.
Im Jahre 1977 hat Otto zusammen mit seiner Frau Rosette die
dreijährige Stute Ibn Galal-1, aus
der 16 Koheilan XI-11, in Bábolna gekauft. Viele Jahre hat die
Fuchsstute regelmässig ein
Fohlen zur Welt gebracht, bis
sie 1999 auf die grosse Weide
gegangen ist. Diese erste Stute
auf dem Hof hat eine wunderbare Zucht begründet. Spitzenprodukte von Amor, Shagal
und Saphir I, um nur einige zu
nennen, sind Zeugen des
begnadeten Züchters Otto Ott.
Am Weihnachtstag, am 25.
Dezember 1930, wurde Otto
Ott im Sonnenblick in Basadingen geboren. Zusammen mit
seiner um fünf Jahre jüngeren
Schwester verbrachte er glückliche Kinderjahre. Er war ein
fröhlicher, aufgeweckter «Laus-
bub» der viel mit seinen Dorfkollegen unterwegs war.
Als die Berufswahl anstand,
trat er in die Fussstapfen seines
Vaters. Um das nötige Rüstzeug zu bekommen, besuchte
er in den Jahren 1948 bis
1950 die landwirtschaftliche
Schule Charlottenfels.
Seinem Entdeckungsdrang folgend, reiste er mit 21 Jahren in
die weite Welt. Mit seinem
«Töff» fuhr er bis nach Dänemark, wo er auf einem Landwirtschaftsbetrieb arbeitete.
Auf der Rückreise fuhr Otto
über Frankreich und besuchte
dort seine ehemalige «Charlottenfels-Bekannte» Rosette. Die
beiden kamen sich näher, und
so wurde aus dem anfänglich
geplanten Besuch ein Frankreich-Aufenthalt mit Folgen. Im
Januar 1955 kehrte Rosette mit
ihren Eltern und dem ganzen
Hab und Gut in die Schweiz
zurück. Am 3. September läuteten für Rosette und Otto die
Hochzeitsglocken. Im Mai
1957 kam Hans zur Welt und
es folgten Marlies und Ruth.
Otto war immer sehr stolz auf
seine Familie und er hatte viel
Freude mit ihr.
Sein Drang nach neuem, neues
auszuprobieren liess aus dem
ursprünglichen Bauernbetrieb
seines Vaters, einen erfolgreichen Betrieb mit Gemüsebau
entstehen. Mit Salatanbau leistete er viel Pionierarbeit und
wurde dabei von Rosette
immer tatkräftig unterstützt.
1986 übergab er den florierenden Betrieb seinem Sohn und
zog mit seiner Rosette und seinen Shagya-Arabern in die
Rheinsäge nach Diessenhofen.
Doch zur Ruhe setzen mochte
er sich nicht. Täglich ging er
noch seiner Arbeit im Gemüsebau nach, und war insbesondere seinem Sohn Hans, mit
Rat und Tat eine wertvolle
Unterstützung. So war es nicht
aussergewöhnlich, Otto noch
spät abends auf dem Feld
anzutreffen, sei es beim Spritzen oder Pflügen. Dies nicht
immer zur Freude seiner Frau,
die jedoch wusste, dass die
Arbeit sein Hobby war.
Obwohl Otto kein geborener
«Rösseler» war, entdeckte er
dank Rosette die Liebe zu den
Pferden. Es war für ihn selbstverständlich, sich für die Gründung des Shagya-Araberverbandes der Schweiz einzusetzen, und er war auch Mitglied
der Internationalen ShagyaAraber Gesellschaft.
Otto Ott war ein überaus liebenswürdiger Mensch. Er war
für alles zu haben, auf ihn
konnte man zählen. Ob als
Festwirt an unseren Schauen
oder als Gastgeber an einem
Vereinsritt oder sonstwie.
... und immer sind da Spuren seines
Lebens, Augenblicke und Gefühle,
die uns an ihn erinnern. So schreibt
uns Rosette Ott. Und weiter:
Meine ganze Familie und ich, möchten uns herzlich bedanken für die
vielen Zeichen der Anteilnahme beim
Abschied von unserem lieben Otto.
Ganz besonders möchte ich der ganzen Familie Furrer danken, für den
schnellen und spontanen Einsatz an
der Schau in Henggart.
Der Sämann. Das letzte Bild von Otto Ott von Rosette fotografiert. Verwundert Auf Wiedersehen, mit stillen Grüssen
hat Otto Rosette nach dem Grund dieses Fotos gefragt. Warum...
Rosette Ott
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Bábolna 2005 mit wunderbaren Pferden und
herrlichem Wetter: Wieder einmalig!
Am 4. und 5. Juni dieses Jahres, fand die 8.
Internationale Zuchtschau für Shagya-Araber,
Anglo-Araber, Araber und Vollblutaraber in
Bábolna statt. Organisiert wurde die Veranstaltung auch diesmal vom Bábolna Nationalgestüt und dem Verband der Züchter des Arabischen Pferdes Ungarn unter der bewährten
Leitung von Tamás Rombauer. Eine ganze
Anzahl Dressur- und Springprüfungen für arabische Pferde wurden parallel zur Zuchtschau
durchgeführt. Zu dieser waren etwa 70 Shagya-Araber und gleichviele Vollblutaraber
gemeldet. Leider war es nicht möglich, das
vom ungarischen Araberverband gewünschte
ISG-Europachampionat mit einzubeziehen, die
Vollblutaraber Schau allerdings war eine
ECAHO B Schau.
Es ist immer wieder etwas Besonderes, in den
altehrwürdigen Anlagen des über 200 Jahre
alten Arabergestütes zu wohnen. Es gibt nur
ganz wenige Gestüte auf der Welt, die über so
lange Zeit, ununterbrochen konsequent und
fachgerecht edle Traditionen pflegt und die
Zucht von Vollblutarabern und englischem
Vollblut kultiviert haben und damit den Sha-
gya-Araber in Reinzucht geschaffen haben.
Der geschichtsträchtige Gebäudekomplex ist
seit jeher ein internationaler Kulturschatz, der
dem Weltkulturerbe angehört.
NCS O' Bajan XX Pamir, 1999, H-Debrecen, von O'
Bajan XX (Pamino) aus der Aydana.
251 Gazal XIII, 1993, Bábolna, von Gazal XIII (Balaton)
aus der 76 Shagya XLIII.
NCS Shagya-138 (Shagya V), 1997, H-Debrecen von,
von Shagya III (Shagal) aus der Farag II-7 (Fatah).
Siegerbild: 251 Gazal XIII und 57 Amurath Maisa, mit
Ahmed Al Samarraie, Tamás Rombauer und Imre Parti.
Champion bei den Shagya-Araber Hengsten wurde der mächtige Schimmel NCS O' Bajan XX
Pamir, 1999, H-Debrecen, von O' Bajan XX
(Pamino) aus der Aydana. Züchter: Dr. Iván
Novobáczky, H-Debrecen, Besitzer: Viagora Bt.,
H-Budapest.
Reservechampion bei den Hengsten wurde der
hübsche NCS Shagya-138 (Shagya V), 1997,
H-Debrecen von, von Shagya III (Shagal) aus
der Farag II-7 (Fatah). Züchter: Dr. Iván Novobáczky, H-Debrecen, Besitzer: Viagora Bt.,
H-Budapest, Pächter: Hauptgestüt Bábolna.
Das Stutenchampionat gewann die 251 Gazal
XIII, 1993, Bábolna, von Gazal XIII (Balaton) aus
der 76 Shagya XLIII. Züchter und Besitzer:
Hauptgestüt Bábolna.
Reservesiegerin wurde die 57 Amurath Maisa,
1998, H-Kereki, von Magdan (AV) aus der
1492 El-Sbaa VIII-90 (Vércse). Züchter: Imre
Parti, H-Kereki, Besitzer: Pelsonius EC, H-Kereki.
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11.08.2005
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Erfreulich: Auch der Jussufstamm ist in Bábolna
wieder vertreten.
Jussuf VIII (Joska), 1987, DK-Brande, von Jussuf I (DK) Auf diesem Bild ist Joska achtjährig, fotografiert
aus der 56 Shagieh. Züchter: Erik Moesgaard, DKan einer Schau in Norwegen. In Bábolna 2005, war
Brande. Besitzer: Hauptgestüt Bábolna.
er Klassensieger wie damals in Norwegen.
Jussuf VIII gehörte Björn H. Jensen, Eidanger, Norwegen, der Hengst hiess in Dänemark Joska (Jooska, mit langem O ausgesprochen). Sein Züchter Erik Moesgaard
hat ihn nach Norwegen verkauft. Bruno
Furrer hat ihn anlässlich einer Zuchtschau
in Norwegen entdeckt und den Verantwortlichen in Bábolna empfohlen. Erst
nach langwierigen Verhandlungen, die
bereits als «nicht erfolgreich» abgeschrieben wurden, konnte das Hauptgestüt
Bábolna im vergangenen Jahr diesen
veritablen Hengst erwerben. Damit hat
auch der Jussufstamm wieder einen Vertreter in Bábolna. In diesem Frühling
wurden Jussuf VIII vier Stuten zugeführt.
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Ulla Nyegaard in Bábolna: 40 Jahre später,
ein Traum ist in Erfüllung gegangen.
Vor 40 Jahren hat Ulla Nyegaard für ihr Gestüt Barthahus
in Dänemark, Shagya-Araber in
Bábolna gekauft. Diese Pferde
sind in den Pedigrées der Shagya-Araberzuchten der ganzen
Shagyawelt aufgeführt. Insbesondere auch in der Schweiz
sind Pferde von Ulla Nyegaard
ein Begriff. Von 3856 O' Bajan
X-5,1951, Bábolna, in Dänemark O' Bajan I, zum Beispiel,
sind zwei Stuten und ein Hengst
in die Schweiz gekommen. Von
ihnen sind eine ganze Anzahl
Nachkommen noch immer in
der Zucht. Wir freuen uns sehr,
dass uns Ulla Nyegaard, Mutter
Shagya, wie sie auch genannt
wird, nachstehenden Bericht
zugestellt hat. Ulla hat mit
ihrem Herzen für die ShagyaAraber ganz wesentlich zur
Erhaltung dieser Rasse beigetragen, dafür sind wir ihr sehr zu
Dank verpflichtet.
eine Fanfaare zum Eintreten in
die Geschichte einer grossen
Vergangenheit.
Zu Hufklappern und Hengstgewieher wach werden. Schnell
sich anziehen und hinaus in die
Sonne zu den bekannten Szenen von reger Aktivität vor den
Stallungen. Mistwägen, die
später von Gestütspferden
weggezogen werden, warten
auf die Karren, die ihren Inhalt
aufgeladen bekommen. Hengste werden für den Ausritt
gesattelt und andere in die
Deckhalle geführt.
Aber etwas ist anders: Nie
habe ich Bábolna so schön
gesehen!
klein, steif und staubig, sind
heute gross geworden und mit
tausenden von kleinen, leuchtenden Nadelquasten vom
Kopf bis zu den Füssen
geschmückt.
Bábolna ist hellgrün!
Durchs Hauptportal, gehts
dann durch die mächtige Lindenallée hinüber zum «Fünfspänner» zum Frühstück in
den alten Offiziersklub. Später,
wieder im Gestüt, treten wir
feierlich in die grosse Reithalle
ein, eine Reliquie aus altem
Glanz und alter Pracht! Die
Verkaufspferde werden vorgestellt, sie präsentieren sich eins
nach dem andern, auch unter
dem Reiter. Der Stallmeister
kommentiert und bietet an,
die Pferde zu probieren.
Wochenlange Regenfälle
haben die vielen Bäume und
Sträucher üppig spriessen las- Die Sonnenstrahlen beleuchten den schwebenden Staub
sen. Der uralte Akzienbaum,
Stammvater aller Akazienwäl- und die grossen, eiserenen
der in Ungarn, steht zwar noch Leuchter im Halbdunkel. Stell
Bábolna – ein Traum geht in
Dir vor, es wären Wachskernackt, aber majestätisch über
Erfüllung, im Mai 2005, nach der Büste von General Mihály
zen, die da leuchteten!
40 Jahren wieder hier, um
Fadlalah el Hedad. Beide sind
Pferde zu kaufen! Im Auto
Immigranten; die Akazie aus
Am nächsten Tag wurde nochdurch das Abendlicht und
Louisiana am Missisippi, Fadlal- mals ein Pferd aus Bábolna
schon sind wir da. Der Haupt- lah einst ein armer Beduinennach Dänemark verkauft.
strasse entlang, wo die stattjunge, aus Damaskus. Aber Dr.
lichen Gestütsgebäude aus der Burgerts Tannen, in den 60er
Odden im Juli 2005
Kaiserzeit hinter mächtigen
Jahren gepflanzt und damals
Ulla Nyegaard
Kastanienbäumen in sanfter
Beleuchtung märchenhaft hervor treten. Denk mal – war
dieses Gestüt echt schon
immer so gross? Unser Auto
fährt weiter und immer weiter.
Dann um die Ecke, den Stallungen entlang – für wieviele
Pferde könnte es einst gebaut
worden sein? Und wieder
rechts um die Ecke und wir
stehen im grossen Eingangsgewölbe vor dem Schlagbaum.
Ein kurzes Warten... dann wird
zum Märchenland aufgemacht! Im Dunkeln, vor dem
Hotel steigen wir aus. Hast Du
je eine Nachtigall direkt über
Deinem Kopf schlagen gehört? Der Gestütshof mit dem Haupteingang links und der alten Akazie rechts, in
deren Schatten die Büste von General Mihály Fadlalah el Hedad steht.
Eine mächtige Stimme wie
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Auch in diesem Jahr, zusammen mit den Vollblutarabern: BEA-Pferd vom 29. April bis 8. Mai 2005.
Viele Besucher interessierten sich. Im Stand, von links, Marc Gumy, der neue
Präsident der SZAP, Marianne Lüthi,Gabi Haldemann.
Sechs Reiterinnen mit ihren Pferden haben eine Sechser-Quadrille eingeübt.
Unter Leitung von Mirjam Krasensky Frei haben sie über ein halbes Jahr lang
trainiert und mit grossem Erfolg einer grossen Zuschauermenge gezeigt.
Dr. Dr. Johannes Erich Flade,
D-Fliemstorf (Text und Fotos).
etwa 5 % mehr als im Vorjahr.
Es war beeindruckend, welche
Mühe sich besonders die MitWer in den Tagen der jährarbeiterinnen und Mitarbeiter
lichen schweizerischen Pferde- von «bernmobil» gegeben
ausstellung vom Bahnhofsplatz haben, um diesem Andrang
in Bern zwischen acht und
an allen zehn Ausstellungstazehn Uhr zum BEA-Gelände
gen zuverlässig gerecht zu
fahren und dazu die Tramwerden – bei der Hin- und
Linie 9 zum Guisanplatz
Rückfahrt!
benutzen wollte, musste oft
Neben anderen tierischen Teilmehrere Züge wegen totaler
nehmern der Ausstellung wie
Überfüllung wegfahren lassen, Hunden, Rindern, Schweinen,
ohne mitzukommen. Rund
Ziegen, Schafen und Eseln/
290 000 Besucher waren in
Maultieren bestimmten die
diesem Jahr per SBB, Strassen- ausgestellten und vorgeführbahn, Bus oder mit Privatfahr- ten Rösser nahezu aller in der
zeugen dorthin unterwegs,
Schweiz gehaltenen Rassen
das traditionelle Exterieur auch
der diesjährigen BEA-Pferd: 26
Verbände hatten ausgestellt
und in jeder der vorhandenen
Boxen konnte man ein gut
gepflegtes Pferd bewundern,
dessen Name, Herkunft und
Abstammung der Stalltafel zu
entnehmen waren. In täglichen kommentierten Vorführungen im Round-Pen in der
Halle 684 sowie zur RasseSchau in der Bern-Arena konnten dann für das grosse Fachund Laienpublikum viele Einzelheiten am Tier, seine individuellen Merkmale und Eigenschaften sowie vor allem sein
Gangverhalten eindrucksvoll
demonstriert werden. Die Vielfalt dieser mit viel Freude vorgetragenen, oft mühevoll eingeübten Vorstellungen erfolgten an der Hand, unter dem
Sattel oder vor dem Wagen.
Auch der Auftritt moderner
Pferdegurus kam dabei nicht
zu kurz und die kleinen Besucher konnten sich am und auf
dem Pferd betätigen.
Unermüdlich hatte Edith Hänsenberger, wie auch schon in
den Vorjahren, die Organisation der «Pferd» vorbildlich im
Griff, das Hypona-Personal
sorgte fleissig und zuverlässig
für Futter und Wasser, für Sauberkeit, Ordnung und Sicherheit. Beides hat wie immer
entscheidend zu einer insgesamt ruhigen und zufriedenen
Stimmung unter den Ausstellern sowie auch unter den
Zuschauern trotz des Massenandranges beigetragen; für
keinen Aussteller ist es einfach, eine Messe mit Pferden
zu beschicken, nicht nur der
Kosten und des Arbeitsausfalls, sondern vor allem der
vielen Risiken wegen. Umso
wichtiger ist es, dass seitens
der Leitung der BEA-Pferd so
optimale Bedingungen
geschaffen und gepflegt werden!
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
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Etwa 60 kleinere und grössere
Betriebe boten zur Ausstellung alles an, was Pferdezucht, Pferdehaltung sowie
Reit- und Fahrsport betraf; der
Besucher vermisste nichts,
auch, was die leiblichen
Genüsse betraf, vom Wienerli
bis zur Erdbeertorte. Darüber
hinaus gab es vielseitige und
interessante Einblicke in die
Haltung anderer Haustierarten, wozu die attraktive
Lama- und Alpakaherde auf
der grossen Grünfläche
besonders beigetragen hat.
Mit der Schweizer Zuchtgenossenschaft für Arabische
Pferde betrieb unser Verband
einen gemeinsamen Messestand, vor allem der niedrigeren Kosten und der erweiterten Besetzung wegen. Diese
Lösung hat sich, wie schon im
Jahr zuvor, sehr bewährt.
Gabi Haldemann hatte sich
bereit erklärt, die Gesamtorganisation für die Dauer der
BEA-Pferd zu übernehmen
und löste diese Aufgabe mit
viel Fleiss und Geschick; bei
der Einrichtung und beim
Abbau wurde sie von Alfred
Zingg nach Kräften unterstützt. Zehn Tage kommentierte Dr. Johannes Flade täglich die gezeigten Shagyaund Vollblutaraber und kümmerte sich um spezielle Anfra-
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gen der Zuschauer. Die beiden
Araberverbänden wurden an
allen Tagen von 8.30 bis
18.00 Uhr im Stand wenigstens jeweils von einem Mitglied vertreten; durch die ausstellenden Familien oder auch
durch die häufigen und sehr
begrüssten Vorstands- und
Mitgliederbesuche waren es
meist mehr. Einen besonderer
Höhepunkt unseres Verbandes
bildete die an zwei Tagen in
der BEA-Arena vorgestellte
Quadrille mit sechs ShagyaArabern unter Leitung von
Mirjam Krasensky Frei, die
sehr viel Beifall bekam,
weiterhin die täglichen RingVorstellungen in der Halle.
Letztere gewannen besonders
dann, wenn Zuchtpferde an
der Hand und unter dem Sattel vorgestellt werden konnten.
Ausserdem war es durch das
doppelte Standpersonal möglich, Anfragen von Interessenten nach Einzelheiten am
Pferd, Krankheiten, Hufbearbeitung usw. am Beispiel der
ausgestellten Pferde in den
Boxen zu erklären oder den
Stadtkindern und Jugendlichen aus Bern den meist
ersten Kontakt mit einem «so
grossen Tier» gefahrlos zu
ermöglichen. Nur schon durch
den allein damit verbundenen
Jeden Tag wurden zwei arabische
Pferde in den zugeteilten Boxen
dem zahlreichen Publikum gezeigt.
Hier Orlando, ShA, 1991, CH-Oberuzwil, der sichtlich stolz ist ob seiner vielen Bewunderer.
Auch er wurde bewundert! Das
grösste Ross – ein Shire, Widerristhöhe um 190 cm.
Haupteingang A der BEA-Pferd – auch die nicht mehr im Planverkehr eingesetzten Züge von «bernmobil» mussten wieder aktiviert werden, um den
Massenandrang zu bewältigen.
Werbeeffekt war der erhebliche Ausstellungs-Aufwand
der einzelnen Pferdehalter
und der beiden Verbände
gerechtfertigt. Allen Beteiligten sei bei dieser Gelegenheit
für die uneigennützige und
kameradschaftliche
Zusammenarbeit vielmals
gedankt; nur dadurch konnte
auch in diesem Jahr eine solch
umfangreiche Aufgabe mit
grossem Erfolg gelöst werden
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
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Ohne Zähne kein Pferd: Zahnhygiene ist auch für
die Gesundheit der Pferde wichtig!
Tierarzt und Pferdezahnarzt Adrian Heinen aus Visp besucht Pferdehalter in der ganzen Schweiz um bei ihren
Schützlingen Mund- und Zahnhygiene zu besorgen.
So kann es im Pferdemaul aussehen, wenn nicht regelmässig der «Zahnarzt» nach dem Rechten sieht. Dies ist
oft auch der Grund, weshalb Pferde krank sind.
Im Pferdekopf sitzen 12 Schneidezähne zum
Abreissen und 24 Backenzähne zum Mahlen
des Futters. Die ein ganzes Leben lang aus
dem Kiefer gleichmässig vorstossenden Zähne
werden durch den Mahlvorgang wie Mühlsteine abgenutzt. Sind die Zähne nach etwa
25-30 Jahren vollständig abgenutzt, fallen die
Wurzelreste aus, was bedeutet, dass das
Leben des Pferdes bald zu Ende ist.
Bei Wildpferden hat sich das Gebiss über
Jahrtausende den natürlichen Bedingungen,
wie extrem hartes Futter und damit vermehrtes Kauen, angepasst. Unsere heutigen Pferde
leben unter anderen Bedingungen: Zucht,
Haltung und Fütterung haben einen grossen
Einfluss auf das Gebiss.
Bei vielen Rassen werden oft kleine, verfeinerte Köpfe bevorzugt, was zu Unregelmässigkeiten beim Zahnwechsel führen kann. Boxenhaltung, Futterart und Fütterungstechnik verändern die natürliche Futteraufnahme und
den Kauvorgang: weniger Abnutzung der
Schneidezähne und weniger Kaubewegungen, was wiederum unnatürliches und unausgeglichenes Abnutzen der Backenzähne hervorruft.
Da die Mahlflächen der Backenzähne einen
leicht schrägen Winkel haben und der Oberkiefer breiter ist als der Unterkiefer, entstehen
an den Aussenkanten der oberen Backenzähne sehr scharfe Kanten und dasselbe an den
Innenkanten der unteren. Diese scharfen Kanten führen zu Verletzungen und Schmerzen
beim Kauen und Reiten.
Das Fohlen trägt bei der Geburt bereits Mahlzähne im Gebiss, das bis zum 5. Lebensjahr
durch Zahndurchbruch und -wechsel einem
starken Wandel unterworfen ist. Danach ist
das Erwachsenengebiss durch Abnutzung entsprechend beeinflusst. Daraus empfiehlt es
sich, schon die Fohlen einer regelmäßigen
Zahnkontrolle zu unterziehen, um eventuelle
Abnormalitäten frühzeitig zu finden, Zahnwechsel zu kontrollieren und Veränderungen
auszugleichen. Spätestens vor dem Anreiten
sollte eine gründliche Zahnpflege / Floating
stattfinden. (Spitze Zähne oder Kanten schmerzen beim Fressen und auch beim Gebrauch von
Halfter, Bosal oder Gebiss).
Danach ist mindestens eine jährliche Zahnpflege / Floating angebracht.
Floating ist die allgemeine Instandhaltung des
Pferdegebisses durch Ausgleichen und Equilibrieren mittels Schneiden, Feilen und Fräsen.
Auf diese Weise werden überstehende, die
Bewegung einschränkende oder blockierende
Zähne gekürzt, um eine volle seitliche Exkursion des Unterkiefers und eine bessere Okklusion der Backen- und Schneidezähne zu erlauben. Dabei müssen die natürlichen Winkel der
Kauflächen von Schneidezähnen und Backenzähnen erhalten bleiben und die VorwärtsRückwärts-Bewegung des Unterkiefers wieder
ermöglicht werden. Dies alles verhindert
Schmerzen, erleichtert die Kautätigkeit, verstärkt die Wirkung des Kauvorganges (Futterverwertung), verlängert das Zahnleben und
steigert die Leistungsfähigkeit und verbessert
den allgemeinen Zustand und die Kondition
des Pferdes
Der Tierarzt und Pferdezahnarzt Adrian Heinen, 3930 Visp, Telefon 027 946 22 94, ist in
der Araberszene schon lange bekannt. Er
besucht Pferdebesitzer in der ganzen Schweiz,
(www.rosszahnarzt.ch).
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11.08.2005
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Seite 19
Freiheitsdressurkurs mit Franco Gorgi, ein
besonderes Erlebnis für Pferd und Mensch.
Drei Nachmittage im vergangenen Frühsommer, am Sonntag, 26. Juni, am Samstag, 9. Juli
und am Samstag, 30. Juli, waren ausgeschrieben für einen Freiheitsdressurkurs mit Franco
Gorgi. 12 Pferde mit ihren Besitzern waren
gemeldet und weil der Kurs auch vom ShagyaAraberverband der Schweiz ausgeschrieben
wurde, waren sechs Shagya-Araber mit dabei.
In der Reitanlage Wydenbuck wurde der Kurs
durchgeführt und mit den Reitern vor Ort war
die Mindestteilnahme von neun Pferden sogar
überschritten worden. Der grossen Teilnehmerzahl wegen wurde am Abend des 25. Juni noch
ein theoretischer Teil voran gestellt.
Franco Gorgi wurde 1956 als Sohn italienischer
Eltern in der Schweiz geboren. Seit er denken
konnte, fühlte er sich zu Pferden hingezogen.
Als Sohn von Emigrierten konnte er seine diesbezüglichen Wünsche aber nicht verwirklichen. Dafür spielte er mit Leidenschaft Fussball. Erst 1992 kam Franco Gorgi das erste Mal
mit der Freiheitsdressurausbildung in Kontakt.
Es öffnete sich für ihn eine neue Welt. Verborgene Träume wurden geweckt. El Aswan, sein
Vollblutaraber, weigerte sich allerdings zuerst,
bei den Zirkuslektionen mitzumachen, und so
war er gezwungen, das Gelernte zu hinterfragen. Er nahm die verschiedensten Methoden
unter die Lupe und entwickelte aus allem
Erlernten seinen eigenen Weg. Bei der Umsetzung seiner Ideen verschwanden El Aswans
Misstrauen und Unbehagen im Training; er
begann freudig mitzuarbeiten.
Seine neuen Fähigkeiten konnte Franco Gorgi
zusammen mit seiner Frau Yvonne, die die
Clownerie liebt, zu einer Shownummer ausbauen. Darin machten auch seine Tochter und
die Pflegekinder mit. Mit «Pferd und Clowns»,
seiner ersten Show, hatte er 1993 den ersten
öffentlichen Auftritt.
Im selben Jahr wurde er zum ersten Mal Schweizer Meister im Westernriding. Gleichzeitig
kamen die ersten Anfragen, ob er Kurse im
Vorübungen zum Kompliment: Auf
Kommando Bein hoch heben...
Westernreiten und in Freiheitsdressur geben
würde. Da er aber schon immer sehr hohe Ansprüche an seine Arbeit gestellt hatte, wollte
er damit nicht zu früh anfangen. Seine ersten
Kurse bot er erst 1997 an.
Mit jedem Jahr wurde die Nachfrage nach Freiheitdsdressurauftritten grösser. Offenbar hatte
sich sein Name herumgesprochen. Zudem
wurde er angefragt, ein Buch über Freiheitsdressur zu schreiben. Franco Gorgi willigte ein,
und nach vielen neuen Erfahrungen erschien
sein Buch «Freiheitsdressur und Zirkuslektionen» 2001 im Cadmos Verlag.
Im Kurs wurde theoretisch wie praktisch
gezeigt, wie die Teilnehmer Freiheitsdressurübungen erlernen können. Der Weg erfolgte
auf einem für das Pferd logischen und verständlichen Aufbau. Dieser erfolgt Schritt für
Schritt, wobei jede Übung in direktem
Zusammenhang mit der vorherigen und mit
der nächsten steht.
Am Anfang stand eine Übung zum Holen der
Aufmerksamkeit. Es folgt eine einfache Dehnungsübung. Danach wurde das Pferd auf die
Hilfen mit der Gerte vorbereitet, die von nun
an eines der wichtigsten Hilfsmittel wurde.
Darauf folgten Übungen zur «Bergziege» und
anschliessend zum «Kompliment». Alle diese
Übungen wurden angeschnitten, dass heisst,
man bekam das Rüstzeug, um zu Hause
gewissenhaft weiterarbeiten zu können. Um
an der Übung Kompliment selbstständig weiter trainieren zu können, lernte man, wie man
fachgerecht mit dem Hilfsmittel der Beinlonge
umgeht. Es besteht auch die Möglichkeit, als
Fortgeschrittener an diesem Kurs teilzunehmen und am individuellen Standort weiterzufahren. Es ist geplant, regelmässig Kurse mit
Franco Gorgi für Fortgeschrittene anzubieten.
Jedenfalls war dieser Kurs ein voller Erfolg, die
Teilnehmer waren ausnahmslos begeistert ob
der Erfolge, die durchwegs erzielt wurden
Bruno Furrer
...Bein hoch halten und dann sachte
abstellen, ist ein weiterer Schritt...
...schliesslich mit der Longe Bein
hoch halten, hier mit Franco Gorgi.
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
07:49
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Brennen und Identitätsnachweis im ShagyaAraberverband der Schweiz.
Derzeit werden in unserem Verband die Pferde
gebrannt, dies traditionell mit der Nummer in
der Sattellage links und dem Rassebrand auf
dem linken Hinterschenkel. Vor allem der
Brand in der Sattellage wird zunehmend unbeliebter, sodass der Vorstand die Umstellung auf
Microchip diskutiert. Im gleichen Zusammenhang hat sich der Vorstand mit der in unserem
Verband noch vorgeschriebenen Blutuntersuchung zum Identitätsnachweis befasst. Weil
beide Methoden aber allgemein mehr und
mehr nicht mehr zur Anwendung gelangen,
gedenkt der Vorstand, zur nächten Generalversammlung der Mitgliedschaft anstelle des
Bluttestes die DNA-Analyse und anstelle des
Sattelbrandes, die Einführung des Microchips
zu empfehlen. Nachstehend sind Informationen zur genetischen Abstammungskontrolle/
Identitätsnachweis sowie Informationen zum
Microchip angeführt.
Genetische Abstammungskontrolle /
Identitätsnachweis.
Der SQTS - Swiss Quality Testing Service, Courtepin, hat wie folgt Konditionen und Rahmenbedingungen für die vorgenannte analytische
Dienstleistung präzisiert.
Analysenumfang:
Routineuntersuchungen (Abstammungs- und
Identitätsnachweise) umfassen die DNA Genotypisierung und Auswertung des Probenmaterials mit 12 Mikrosatelliten (Ausschlusswahrscheinlichkeit >99.9%), welche von der ISAG
(International Society of Animal Genetics)
empfohlen werden und somit vielfach eine
direkte Vergleichbarkeit der DNA-Zertifikate
von Labor zu Labor ermöglichen.
Zuchthengste und Stuten, von welchen bereits
zu einem früheren Zeitpunkt ein DNA-Zertifikat erstellt wurde, können daher von den
SQTS eingelesen werden zum direkten Vergleich in Abstammungskontrollen und für die
Suche nach möglichen Elternteilen.
Mögliche Optionen können zudem populationsgenetische Untersuchungen zum Beispiel
von Qualitätsmerkmalen (QTLs) und der Einbezug von genetischen Markern zur Diagnose
von Erbfehlern darstellen und richten sich im
partnerschaftlichen Austausch auf das optimierte Erreichen der Zuchtziele.
Ablauf Probenerhebung:
Der Zuchtverband als Auftraggeber, fordert
den Züchter, beziehungsweise eine Vertrauensperson, zur Probennahme auf. Die eingeforderten Proben werden idealerweise an den
Zuchtverband geschickt und bis zur Versandbereitschaft (Abstammungsdossier vollständig)
probengerecht zwischengelagert. Die Verfahrensabläufe sind grundsätzlich auf die Verarbeitung von nicht-koaguliertem Blut (EDTABlut) ausgerichtet, können aber nach Absprache auf Haarwurzeln aus Schweif- oder Mähnenhaaren ausgeweitet werden.
Sachdienliche Genkarten ausländischer Elterntiere, die hierzulande nicht typisiert werden
können (DNS-Zertifikate), werden durch den
Zuchtverband angefordert und dem Dossier
beigelegt. Danach werden die Proben mit dem
vollständigen Abstammungsdossier an die
SQTS weitergeleitet. Aufnahme von Auftraggeber und Rechnungsadresse kann individuell
und wunschgemäss geschehen mit Untersuchungsbericht an Auftraggeber und Kopie an
weitere Involvierte.
Analysenkosten:
Dank Auslastung vorhandener Kapazitäten können wir Ihnen folgende Preisansätze anbieten:
Dienstleistung, Preis:
Laborkosten Mikrosatelliten: Standard-Set,
pro Tier Fr. 45.–.
Abstammungskontrolle (Vater, Mutter, Nachkomme) Auswertung der Labordaten und
Durchführung der Abstammungskontrolle
Fr. 25.–.
Einlesung eines Fremdzertifikats (DNS-Genotypenformel) in Datenbank 13.–.
Telefonkosten, Sondergutachten (zusätzliche
Erläuterungen), Probenarchiv (Aufbewahrung
der Proben) sind kostenlose Dienstleistungen.
Für bereits untersuchte Tiere werden in einem
neuen Auftrag keine Laborkosten verrechnet.
Die Entschädigung projektgebundener Analysen
(zum Beispiel QTL) oder die Diagnose von Erbfehlern erfolgt fallspezifisch nach Absprache.
Die analytische Genotypisierung für Pferde
wird bei den SQTS innerhalb des akkreditierten
Bereichs gemäss ISO17025 geführt. Die
Stammdaten und genetischen Informationen
der eingegangenen Tierproben sind Eigentum
des Zuchtverbandes und werden in der SQTS
eigenen Datenbank geführt und verwaltet.
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
07:49
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Microchip für Pferde.
Die Firma ufamed AG, Sursee hat wie folgt
informiert.
Angaben zu Microchip aus www.ufamed.ch.
Definition.
Der Microchip oder auch Identifikationstransponder ist ein 13,7 x 2 mm kleines Implantat.
Er ist aus einem «biokompatiblem Glas», d. h.
er ruft keine gesundheitlichen oder physiologischen Störungen im Körper hervor. Diese Glashülle enthält eine Antennenspule und den
eigentlichen, batterielosen Microchip mit einem
fest gespeicherten RID ldentifikationscode.
Weltweit ist dieser Code ein Unikat, manipulations- und fälschungssicher.
Dieser Chip wird mittels einer Einwegspritze, welche mit einer präzis geschliffenen Kanüle versehen ist, subcutan (unter die Haut) implantiert.
Die Applikation erfolgt schnell und schmerzlos
vergleichbar mit einer Impfung und ist unabhängig von Alter und Pigmentierung des Tieres.
Empfohlene Einpflanzstellen sind beim Pferd
an der linken Halsseite im oberen/mittleren
Drittel, links. Die Daten dieses Chips sind
mittels eines tragbaren RID-Lesegerätes abrufbar, wobei zu erwähnen ist, dass die verschiedenen Systeme der jeweiligen Anbieter kompatibel sind und somit die gespeicherten
Daten von jedem Lesegerät erfasst werden
können.
ID-fix®-Transponder mit Ländercode.
Inhalt:
Steriler FDX-B-Transponder nach ISO-Norm
11784 / 11785 mit Ländercode, zur elektronischen Kennzeichnung von Tieren, inkl. Kanüle
und 6 Selbstklebe-Etiketten, Masse 12 mm x
2.12 mm.
Injektion beim Pferd:
Die Injektionsstelle liegt auf der linken Halsseite. In Höhe des vierten Halswirbels wird der
Transponder ins Nackenband injziiert. Eine tiefe intramuskuläre Injektion auf der linken Halsseite in den Rautenmuskel (musculus rhomboideus) mit einem Einstichwinkel von 45° zum
Hals in Richtung Kopf ist ebenfalls möglich. Insbesondere bei Fohlen und unruhigen Pferden
empfiehlt sich allenfalls eine Lokalanästhesie.
Anwendung / Gebrauch.
Es empfiehlt sich, zunächst die Verpackung
und die Transpondernummer mittels eines
Lesegerätes zu überprüfen.
Die Kanüle mit dem integrierten Transponder
wird auf den Revolver- bzw. Spritzeninjektor
gesetzt (ein in der Kanüle befindlicher Mandrin verhindert, dass der Transponder kontaminiert wird). Die Schutzkappe wird abgezogen
und der Transponder unter aseptischen Bedingungen subcutan bzw. beim Pferd ins Nackenband oder tief intramuskulär injiziert.
Bei Verwendung des Revolverinjektors kann
das Schleifauge mit Hilfe des drehbaren Injektorkopfes ausgerichtet werden.
Nach der Injektion sollte der Nummerncode
nochmals mit einem Lesegerät geprüft werden.
Zubehör zu ID-fix®-Transpondern:
ID-fix®-Lesegerät:
Handliches Lesegerät zum Ablesen von FDX-BTranspondern.
Masse: 140 x 60 x 25 mm, Gewicht ca. 180 g.
Der ID-fix®-Leser erkennt alle FDX-B-Transponder nach ISO-Standard 11784 / 11785.
Als Stromversorgung dient eine 9V-Blockbatterie.
Der ID-fix®-Leser ist sehr einfach zu bedienen.
Alvic Handyleser:
Lesegerät zum Ablesen von Transpondern.
Masse: 125 x 70 x 24 mm, Gewicht zirka 180 g,
sehr handlich und kompakt.
Der Handyleser erkennt Transponder nach ISOStandard. Er liest sowohl FDX-B- als auch HDXTransponder. Das Gerät kann wahlweise mit
einer 9 V-Alkalibatterie oder einem 9 V-Nickelcadmiumakku betrieben werden.
Per Menu sind verschiedene Parameter einstellbar, zum Beispiel Dauer des Ablesezyklus,
akustisches Signal etc.
Iron Reader:
Allround-Lesegerät zum Ablesen von Transpondern (auch «alte» Formate vor 1998 wie
Destron, Trovan, etc.).
Dank der eingebauten Luftspule bietet der
Iron-Reader gegenüber den Handylesern eine
deutlich höhere Lesereichweite.
Der Iron-Reader verfügt über eine ComputerSchnittstelle (RS 232 oder RS 485).
Als Stromversorgung dient ein Akku.
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
07:49
Seite 22
Neue Tierarzneimittel-Verordnung
(aus Mitteilung SVPS)
Der Bundesrat hat kürzlich die Tierarzneimittelverordnung genehmigt, welche am 1. September 2004 in Kraft getreten ist. Die neuen
Bestimmungen haben auch für Pferdehalter
weit reichende Konsequenzen. Es geht dabei
namentlich darum, den Einsatz von Tierarzneimitteln bei Nutztieren klar zu definieren. Ein
für die Pferdehalter wichtiger Punkt ist die
künftige Abgrenzung von Heimtieren und
Nutztieren.
Ein als Heimtier deklariertes Pferd darf bei seinem Abgang nicht in die Nahrungsmittelkette
gelangen. Der Besitzer entscheidet selbst, ob
ein Pferd ein Heimpferd wird. Ein als Heimpferd deklariertes Pferd bleibt sein ganzes
Leben lang Heimtier und darf bei seinem
Abgang nicht in die Nahrungsmittelkette
gelangen. Es kann jedoch in Ausnahmefällen in
den Schlachthof überführt werden. Für Pferde,
die als Heimtiere deklariert werden, ist der
Pferdepass obligatorisch und muss beim Tier
aufbewahrt werden.
Ein als Nutztier deklariertes Pferd kann geschlachtet und für den Verzehr freigegeben
werden. Der Besitzer ist jedoch verpflichtet,
ein Behandlungsjournal zu führen, in dem jede
medikamentöse Behandlung aufgeführt werden muss. Der Einsatz von Medikamenten ist
eingeschränkt.
Mit diesen kurzen Ausführungen möchten wir
Sie auf die anstehenden Neuerungen aufmerksam machen.
Die Veterinärkommission des SVPS wird
zusammen mit der Schweizerischen Vereinigung für Pferdemedizin SVPM in den nächsten
Wochen und Monaten weitere Details zu diesem Thema veröffentlichen.
Weitere Information können im Internet unter
www.bag.admin.ch/heilmitt/aktuell/d/index.htm
bezogen werden.
Dr. med. vet. Stéphane Montavon,
Chef Veterinärkommission
Deklaration
Vorteile
Nachteile
Heimpferd
Das Tier kann bei Krankheiten
und Verletzungen mit den
bestmöglichen Medikamenten
ohne Absetzfristen und mit
Anwendung von Substanzen,die für Nutztiere verboten
sind, behandelt werden. Es
muss kein Behandlungsjournal
geführt werden, da die Pferde
ohnehin nicht für die Nahrungsmittelkette vorgesehen
sind.
Es resultiert kein Schlachterlös. Es erfolgen zusätzliche
Kosten für die spezielle Verwertung.
Nutzpferd
Das Pferd kann geschlachtet
und für den Verzehr freigegeben werden und es resultiert
ein Schlachterlös. Weniger
Aufwand bei der regulären
Schlachtung.
Der Besitzer ist verpflichtet,
ein Behandlungsjournal zu
führen, welches bei jeder
medizinischen Behandlung
durch den behandelnden
Tierarzt nachgeführt werden
muss.
Es kann nicht mit allen Medikamenten, die heute auf dem
Markt vertrieben werden,
behandelt werden. Absetzfristen von Medikamenten
sind zu respektieren.
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
07:49
Seite 23
Unser Dank an die Teilnehmer der BEA / Pferd
2005 vom 29. April bis 8. Mai.
Der Vorstand des Shagya-Araberverbandes
der Schweiz bedankt sich sehr herzlich bei
allen Teilnehmern der Ausstellung. Insbesondere bedankt er sich bei den Mitgliedern,
die die hervorragend gelungene Quadrille
geritten sind. Wir sind überzeugt, dass sich
die Mühen der Vorbereitungen mit vielen
Übungen gelohnt haben, zum Wohle des
Shagya-Arabers. Unsere Pferde haben sich
im besten Licht gezeigt. Unser Dank gilt
aber in ganz besonderem Masse Gabi und
Ueli Haldemann, die die Organisation und
die Vorbereitungen zur Pferd 2005 auch in
diesem Jahr auf sich genommen haben und
die Zeit dafür, trotz anderweitiger Belastungen, aufgewendet haben. Nicht vergessen
wollen wir Dr. Johannes Erich Flade, der die
Moderation in gewohnter Manier übernommen hat, herzlichen Dank.
Die Zusammenarbeit mit der Schweizer
Zuchtgenossenschaft für Arabische Pferde,
war auch diesmal sehr erfreulich, bereits hat
der Vorstand der SZAP signalisiert, dass man
ein Miteinander auch an einer nächsten
Pferd für möglich halte. Die Vorbereitungen
für die Pferd 2006 beginnen für die Teilnehmer bereits nach den Sommerferien. Es ist
eine umfangreiche Arbeit, die seriös ausgeführt, viel Zeit und Arbeit erfordert.
Organisation und Leitung:
Gabi und Ueli Haldemann
Moderation: Dr. Johannes Erich Flade
Aussteller:
Regina Fehr mit Niña, 1995, Frankreich
Seline Schriber mit
Parima, 1991, CH-Himmelried
Margret Siegenthaler mit
Nubia, 1996, CH-Zollbrück
Irma Frei mit Gazal XVI, 1994, Bábolna
Marianne Mathys mit
Gazella, 1986, CH-Diessenhofen
Gabi Haldemann mit Joanna, 1993, CH-Zug
Dr. Hans Naegeli mit
Balina, 1985, CH-Zimmerwald
Leitung Quadrille: Mirjam Krasensky Frei
Teilnehmer:
Seline Schriber mit
Parima, 1991, CH-Himmelried
Gabi Haldemann mit Joanna, 1993, CH-Zug
Liliane Irniger mit
Dalja, 1994, Radautz
Lea Ramseier mit Karajan, 1988, CH-Zug
Samstag: Karin Ochsner,
Sonntag: Ursula Sonderegger mit
Orlando, 1991, CH-Oberuzwil
Regina Fehr mit Niña, 1995, Frankreich
Pferdepass nun beim Shagya-Araberverband
der Schweiz erhältlich!
Der Shagya-Araberverband der Schweiz bietet
seinen Mitgliedern in Absprache mit dem
Schweizerischen Pferdesportverband künftig
Pferdepässe an. Das Konzept «Schweizer
Equidenpass (SEP)» hat das Ziel, in der Schweiz
die Identifizierung der Equiden aufgrund eines
einheitlichen Dokumentes zu ermöglichen.
Mittelfristig engagieren sich die am SEP beteiligten Verbände für die Identifizierung aller
Equiden in der Schweiz, unabhängig davon,
ob sie in Zucht oder Sport eingesetzt werden.
Sie unterstützen deshalb auch die Schaffung
einer gesetzlichen Basis zu diesem Thema.
Der Schweizer Equidenpass erfüllt folgende
Bedingungen:
1. Sichere und schnelle Identifizierung der Equiden.
2. Enthält alle von den beteiligten Verbänden verlangten Daten.
3. Enthält alle von höherer Stelle oder von den Behörden vorgeschrieben Daten.
4. Entspricht den Anforderungen für den Grenzverkehr von Equiden.
5. Erfüllt hohe Qualitäts- und Zuverlässigkeitskriterien
und er ist möglichst fälschungsicher.
6. Erfüllt die Erwartungen der Mitgliedervereine der
beteiligten Verbände sowie der Mitglieder der einzelnen Vereine.
7. Er ist auch brauchbar für Equiden, welche weder
in der Zucht noch im Sport eingesetzt werden,
inklusive der Equiden mit unbekannter Abstammung oder Herkunft.
8. Er ist in einer Datenbank registriert und jederzeit
vollumfänglich für die beteiligten Verbände
zugänglich.
Der SAVS rüstet die Fohlen des Jahrgangs
2005 bereits mit einem Pferdepass aus. Mitglieder des SAVS können einen Equidenpass
beim Stutbuchführer Alfred Zingg bestellen.
Der Preis steht noch nicht fest, er muss an
der nächsten Generalversammlung bestimmt
werden.
Info 2005-3 farbig_neu.qxp
11.08.2005
07:49
Seite 24
Besuchen Sie uns im Internet
www.shagya.ch
www.shagya.info
Shagya-Araberverband der Schweiz
Bruno Furrer, Oberdorfstrasse 10, CH-8500 Gerlikon
Über 17 000 Pferde in der Shagya-Datenbank:
http://shagya.alfred-zingg.ch
Idee und Zweck zur Herstellung dieser
Datenbank war es einmal, den Verbänden, die Shagya-Araber betreuen, uneigennützig eine Hilfe zur Ausfertigung
von Abstammungspapieren anzubieten.
Auch der Aufbau von Stutbüchern sollte mit der Datenbank vereinfacht werden. Zum anderen ging es auch darum,
den Verbänden damit bei der Kosteneinsparung zu helfen. Ausserdem sollte
sie eine Orientierungshilfe für Züchter
und Halter sein.
Die erste Version dieser Datenbank lief
1995. Das Programm wurde laufend
verbessert und an die inhaltlichen und
technischen Forderungen angepasst. So
wurde es 1997 als 32-bit-Anwendung
compiliert und ist seit dem Jahre 2004
internettauglich. Eine «Light-Version»
ist auf obiger Adresse abrufbar, Sie
können diese kostenfrei benutzen.
L'idée et le but de cette base de données était une fois d'offrir une aide
pour établir plus facile des cértificats
d'origine aux fédérations s'occupent
des Arabes Shagya. La rédaction des
studbooks devrait également être simplifiée avec cette base de données.
D'autre part, on voulait aider les fédérations d'économiser des frais. En
outre, elle devrait être une aide à l'orientation pour des éleveurs et des
propriétaires.
La première version de cette base de
données a couru en 1995. Le logiciel
a été amélioré camment et adapté
aux exigences de fond et techniques.
Ainsi, il a été compilé en 1997 comme application 32-bit et il est bon
pour l'internet depuis l'année 2004.
Une «Light-Version» vous voyez ici.
L'utilisation est gratuite.
The idea behind this data base is for one
to provide Shagya-Arabian associations
with a free-of-charge tool supporting
them in issuing breeding papers. Secondly, the information compiled in this data
base may come in very handy for all associations establishing new studbooks. Besides, by using this too56l horse breeding
associations might save a lot of time and
money. And last but not least this data
base might serve as a guide.
A first version of this data base was
implemented in 1995. The programme
has since undergone a series of improvements an has constantly been adapted
according to new technical requirements /
standards. In 1997 f. i. it was compiled as
a 32-bit application, and since 2004, it
can be run on the internet. Below you
will find a «light version» which you may
use free of charge.
Adressen des Vorstandes / Adresses du comité
Präsident / président
Siegfried Frei
Sammelbüelstrasse 11, 9053 Teufen
Telefon privat: 071 333 10 18
Telefax privat: 071 333 10 77
Telefon Geschäft: 071 292 34 34
Telefax Geschäft: 071 292 34 00
Sekretariat / secrétariat
(Stutbuch / studbook)
Bruno Furrer
Oberdorfstrasse 10, 8500 Gerlikon
Telefon privat: 052 730 05 05
Telefax privat: 052 730 05 06
Telefon Geschäft: 052 723 55 40
Fax Geschäft: 052 723 58 73
E-Mail: [email protected]
Stutbuch / studbook
(Sekretariat / secrétariat)
(Finanzen / finances)
Alfred Zingg
Postfach 74, 3176 Neuenegg
Telefon: 031 741 09 67
Telefax: 031 741 09 24
E-Mail: [email protected]
Internet: www.alfred-zingg.ch
und www.shagya.info
Sport
Mirjam Krasensky Frei
Alte Landschreiberei, 8314 Kyburg
Telefon privat: 052 232 45 23
E-Mail: [email protected]
Finanzen / finances
Edith Frei
Schoeckstrasse 3, 9008 St. Gallen
Telefon: 071 244 02 38
Telefax: 071 245 01 02
E-Mail: [email protected]
Aktuar / Actuaire
(Sport)
Kurt Schläpfer
Sonnmattstrasse 3, 9607 Mosnang
Telefon: 071 983 20 09
Telefax: 071 983 40 26
E-Mail: [email protected]
( ) = Vertretung / remplacement
Dieses Info wurde mittels modernster Drucktechnologie
hergestellt.
DRUCKSPRINT
Christian Furrer
Hegnaustrasse 60
8602 Wangen / ZH
Telefon 044 833 66 43 Leonardo 044 888 17 75
Telefax 044 834 04 43 e-mail [email protected]