Serie "Die 10 wichtigsten Lektionen des Lebens" Teil 9

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Serie "Die 10 wichtigsten Lektionen des Lebens" Teil 9
Serie "Die 10 wichtigsten Lektionen des Lebens"
Teil 9
Thema: "Das Leben wird einfacher, wenn man sich auf das Wesentliche
konzentriert!"  Pred 12.13-14
Gliederung
I. Die Vergänglichkeit unseres Lebens ist wesentlich
II. In Ehrfurcht vor Gott leben ist wesentlich
III. In Dinge zu investieren, die Ewigkeitswert haben, ist wesentlich
Einleitung
Ich begrüsse Euch auch von meiner Seite her ganz herzlich zum heutigen
Gottesdienst – dem letzten in unserer Serie "die 10 wichtigsten Lektionen
des Lebens". Am Ende sind es dann nur "9 wichtigste Lektionen" geworden.
Aber dafür freue ich mich enorm auf das Zusammensein mit Rajat und
Annegret Pani am kommenden Sonntag und am darauffolgenden Montag.
Und ich bin sicher, dass das, was Rajat und Annegret uns weitergeben
werden, nicht weniger "wichtig" ist.
Heute also der letzte Gottesdienst in dieser Serie. Und ich weiss nicht, ob
das auf Euch auch zutrifft: Aber manchmal scheint das Leben doch enorm
kompliziert. Wir sind heute auf so vielen unterschiedlichen KommunikationsKanälen erreichbar, dass eigentlich keine Stunde am Tag vergeht, wo nicht
irgend jemand irgend etwas von einem möchte. Der Spagat zwischen Ehe,
Familie, Beruf und Freizeit wird gerade für die Männer immer mehr zur
logistischen Herausforderung: "Wie setze ich meine Ressourcen ein (meine
Zeit / meine Kraft etc.), damit ich allem gerecht werden kann?"
Unser Leben ist in ganz vielen Aspekten ein Sammelsurium und eine
Aneinanderreihung von Erwartungen. Der Chef erwartet volle Leistung. Die
Lehrer der Kinder erwarten, dass man sich als Vater oder Mutter engagiert.
Der Ehepartner erwartet, dass man gemeinsam Zeit verbringt. Die
Gesellschaft erwartet, dass man fit, vital und schlank ist. Das Auto muss in
den Service. Der PC läuft mal wieder nicht so, wie er sollte. Am Abend läuft
der neueste Teil der Lieblings-Fernseh-Serie. Und im Migros sind morgen
Dinge im Angebot, die man unbedingt haben will und die gekauft werden
wollen.
© Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist
ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen. © Copyright 2012 by Daniel Rohner, FEG Visp
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Dieses Sammelsurium an Erwartungen und Möglichkeiten kann tatsächlich
dazu führen, dass das Leben enorm schwierig wird. Aber letztlich ist die
Frage, ob wir zulassen, dass das Leben schwierig wird. Schon Konfuzius hat
gesagt, dass das Leben eigentlich recht einfach ist und nur deshalb
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kompliziert wird, weil wir es uns kompliziert machen.
Gibt es etwas, das das Leben einfacher macht? Und wenn ja: Was ist das? –
Nun: Ich glaube, dass das Leben dann einfacher wird, wenn wir lernen, uns
wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren (Titelfolie). Auf das, was
wirklich zählt. Worauf es ankommt. Und im Rahmen unserer GottesdienstSerie haben wir 9 Weisheiten angeschaut, die wesentlich sind und auf die es
ankommt.
Ich denke, Euch ist bewusst geworden in dieser Serie, dass wir bei weitem
nicht die einzigen sind, die über diese Dinge nachdenken. Und schon gar
nicht die ersten. Schon lange vor unserer Zeit hat ein Mann namens Salomo
in der Bibel im Buch "Prediger" sich ganz ähnliche Gedanken gemacht wie
wir. Er reflektiert in diesem Buch über das Leben und was es zu bieten hat
und überlegt intensiv, worauf es ankommt. Und im letzten Kapitel des Buches
Prediger, in Pred 12, fasst er praktisch als "Fazit" zusammen, was ihm
wichtig geworden ist.
1
Ich lese Euch diese Verse aus Pred 12 auszugsweise vor: " Und denke an
deinen Schöpfer in den Tagen deiner Jugendzeit, bevor die Tage des
Übels kommen und die Jahre herannahen, von denen du sagen wirst:
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Ich habe kein Gefallen an ihnen! bevor sich verfinstern die Sonne
und das Licht, der Mond und die Sterne, und die Wolken nach dem
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Regen wiederkehren;
an dem Tag, wenn die Wächter des Hauses
zittern und die starken Männer sich krümmen und die Müllerinnen
müßig gehen, weil sie wenig geworden, wenn sich verfinstern, die
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durch die Fenster sehen,
und die Türen zur Straße hin geschlossen
werden, während das Geräusch der Mühle dünner wird und ansteigt zur
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Vogelstimme, und alle Töchter des Gesangs werden gedämpft. Auch
vor der Anhöhe fürchtet man sich, und Schrecknisse sind auf dem Weg.
Und der Mandelbaum steht in Blüte, und die Heuschrecke schleppt sich
mühsam dahin, und die Kaper platzt auf. Denn der Mensch geht hin zu
seinem ewigen Haus, und die Klagenden ziehen umher auf der Straße; 6
bevor die silberne Schnur zerreißt und die goldene Schale zerspringt
und der Krug am Quell zerbricht und das Schöpfrad zersprungen in den
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Brunnen fällt.
Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er
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gewesen, und der Geist kehrt zu Gott zurück, der ihn gegeben hat.
1
Hal Urban, "Life's greatest Lessons", p. 157.
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Nichtigkeit der Nichtigkeiten! spricht der Prediger. Alles ist Nichtigkeit!
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…
Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören: Fürchte Gott und
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halte seine Gebote! Denn das soll jeder Mensch tun.
Denn Gott wird
jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene
bringen."
Das Leben wir einfacher, wenn wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.
Aber was ist wesentlich? – Ein Erstes, was der Prediger uns sagt:
I. Das Bewusstsein, dass unser Leben vergänglich ist, ist wesentlich
In den ersten Versen spricht Salomo davon, dass wir lernen sollen, in
Abhängigkeit von Gott zu leben "in den Tagen der Jugendzeit". Und
unmittelbar danach beschreibt Salomo in blumenreicher orientalischer
Sprache und Bildern den Zerfall, dem der menschliche Körper mit
zunehmendem Alter ausgesetzt ist. Er spricht von den "Wächtern des
Hauses, die zittern" und meint damit die Arme und Hände. Er nennt die
"Starken sich krümmen" und meint damit die Füsse und Beine. Er nennt
die "Müllerinnen, die weniger werden" – wahrscheinlich ein Hinweis auf
die Zähne, die schlechter werden und ausfallen. Er sagt: "Die Türen zur
Strasse hin wird geschlossen" und meint damit wahrscheinlich die Sehund Hörfähigkeit, die mit zunehmendem Alter abnimmt.
"Man fürchtet sich vor der Anhöhe und sieht Schrecknisse auf dem
Weg" – eine treffende Beschreibung dafür, dass man im Alter ängstlicher
wird. Ein "Mandelbaum, der blüht", ist schneeweiss – wie das Haar älterer
Menschen. Und der Satz, dass man "sich zur Zeit des Vogelgezwitschers
erhebt", ist ein Hinweis auf die Schlaflosigkeit, die einem im Alter oft befällt.
Der ganze Text ist durchzogen vom Bewusstsein: "Unser Leben ist
vergänglich – wir leben nicht ewig auf dieser Welt!" Und wisst Ihr: Ich glaube,
dass das sehr, sehr wesentlich ist. Unsere Gesellschaft verdrängt dieses
Bewusstsein, so sehr sie nur kann. Wir sind umgeben vom Trugbild ewiger
Jugendlichkeit. Selten einmal sieht man ältere Menschen in der Werbung –
und wenn, dann strotzen sie geradezu vor Gesundheit, Lebensfreude und
Energie! "Gestorben" wird zwar immer noch (auch 2013 übrigens), aber
immer mehr fernab der öffentlichen Wahrnehmung, sodass niemand
brüskiert und daran erinnert wird, dass wir alle diesen Weg gehen müssen.
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Stattdessen wird jeden Tag auf's Neue munter drauflos gefeiert, gekauft, das
Bankkonto gefüllt und der aktuelle Ikea-Katalog durchgeblättert auf der
Suche nach den neuesten Einrichtungs-Trends und noch mehr hippen, aber
meistens völlig unnötigen Accessoires, mit denen man sich die die Wohnung
vollstellen kann. Kürzlich sagte jemand in den Nachrichten angesichts des
Unglücks in einer Kleiderfabrik in Bangladesch: "Wir haben den Bezug zu
Kleidung verloren. Es geht nicht mehr darum, dass Kleidung funktional ist,
sondern "hip". Sie ist ein Wegwerfprodukt geworden – deshalb wechseln wir
alle paar Wochen unsere komplette Garderobe aus!"
Seht Ihr: Vieles von dem, was unser Leben derart kompliziert werden lässt,
hat damit zu tun, dass wir enorm auf das "gepolt" sind, was in dieser Welt
erreichbar ist und was das Leben auf "dieser Seite des Vorhangs" zu bieten
hat. Aber wir vergessen dabei, dass wir älter werden. Und eines Tages
sterben werden. Und weil wir das vergessen, versuchen wir, so viel wie
möglich aus diesen 70 oder 80 Jahren herauszuholen. Deshalb rennen wir
immer dem neusten Trend nach. Und ich habe je länger je mehr den
Eindruck, dass eine ganze Industrie sich mit nichts anderem beschäftigt als
mit der Frage, wie man uns möglichst ständig auf Trab halten kann!
Mose sagt in Ps 90: "Lehre uns bedenken, Herr, dass wir sterben
müssen, auf dass wir klug werden!" Ich glaube, dass das Bewusstsein der
Vergänglichkeit des eigenen Lebens elementar wichtig ist. Denn angesichts
dessen, dass wir alle älter werden, krank werden können und eines Tages
sterben werden, verblasst so vieles. Ihr kennt den Spruch: "Der Gesunde hat
tausend Wünsche – der Kranke nur einen". Krankheit, Älterwerden und
ultimativ der Tod lassen uns bewusst werden, was Wesentlich ist:
Beziehungen. Menschen und Zeit, die wir mit ihnen verbringen können. Seht
Ihr: Wir haben nur beschränkt Zeit auf dieser Welt – für Freunde. Für unsere
Kinder. Für unseren Ehepartner. Und wesentlich ist, was wir IN ihnen
hinterlassen – und nicht, was wir FÜR sie hinterlassen. In Frieden mit
anderen sein und dort, wo Unfrieden ist, Vergebung zu suchen ist wesentlich.
Andere zum Lächeln zu bringen und heilende Worte zu gebrauchen. "Das",
so sagt Henry Nouwen, "sind die Dinge, auf die es wirklich ankommt!"
Und dann natürlich: Dass wir mit Gott Frieden haben. Denn IHM werden ich
auf der "anderen Seite des Vorhangs" begegnen. Und die Bibel ist sehr
deutlich in ihrer Aussage, dass keiner von uns von sich aus mit "weisser
Weste" vor ihm stehen kann. Deshalb brauchen wir Vergebung. Einen
Erlöser. Einen, der das Problem unseres Versagens "löst". Jesus möchte
dieser Erlöser sein – auch für Dich. Deshalb kam ER in diese Welt. Deshalb
gab ER sein Leben für uns.
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Und wenn Du an Jesus als an Deinen Erlöser glaubst, wen Du dieses
Geschenk von Golgatha für Dich persönlich in Anspruch genommen hast,
dann kannst Du der Ewigkeit gelassen entgegensehen. Im Wissen: "Meine
Schuldfrage vor Gott, die hat ER am Kreuz geklärt. Für immer!" Unabhängig
davon, wie Dein Leben sich gestaltet: Golgatha genügt. Und wenn Du Jesus
noch nicht angenommen hast, dann mache ich Dir Mut: Warte nicht. Sondern
mach diesen Schritt auf IHN zu. Heute noch. Du kannst das tun, indem Du in
einem einfachen Gebet Jesus Danke sagst dafür, dass ER für Dich
gestorben ist und IHM sagst, dass Du dieses Geschenk im Glauben
annehmen möchtest. In unserem Gottesdienstflyer ist so ein Gebet
abgedruckt. Du kannst das alleine beten, oder Du kannst nach dem
Gottesdienst auch gerne auf mich zukommen, dann beten wir das
gemeinsam. Aber ich glaube, angesichts der Vergänglichkeit unseres Lebens
und der Tatsache, dass eine Ewigkeit vor uns liegt, gibt es nichts
Wichtigeres, als die Erlösung, die ER für uns erworben hat, in Anspruch zu
nehmen.
Damit zu einem zweiten, von dem Salomo sagt, dass es wesentlich ist:
II. In Ehrfurcht vor Gott leben ist wesentlich
Wenn Salomo die Vergänglichkeit des Lebens und der Dinge beschreibt,
könnte man meinen, dass er damit alles schlecht macht, was das Leben zu
bieten hat. Aber das ist nicht so. In Pred 11.9 schreibt er: "Freue Dich,
Jüngling, in Deiner Jugend, und Dein Herz mache Dich fröhlich in den
Tagen Deiner Jugendzeit! Und lebe nach dem, was Dein Herz wünscht
und wonach Deine Augen ausschauen!" Das Leben und das, was es an
Schönem und Guten zu bieten hat, auch wirklich geniessen zu können /
Träume zu verwirklichen, das ist wichtig. Das ist wesentlich.
Wir haben das ja im Rahmen dieser Gottesdienst-Serie beim Thema "Das
Leben macht Spass – und wie!" bereits gesehen: Gott ist weder lebens- noch
lustfeindlich. Im Gegenteil: Immerhin hat Gott diese Welt geschaffen. Und
obwohl sie längst nicht mehr so ist, wie Gott sie sich ursprünglich gedacht
hat, ist sie doch immer noch mega-schön.
Wir dürfen das Leben geniessen – keine Frage. Aber gleichzeitig sagt
Salomo, dass wir uns bei allem auch bewusst sein sollen, dass wir eines
Tages vor Gott Rechenschaft ablegen werden für unser Leben. Deshalb sagt
er in V9: "Wisse, dass um all dieser Dinge willen Gott Dich zur
Rechenschaft ziehen wird!" Entscheidend ist deshalb, dass ich das, was
ich tue und lasse, auch vor Gott als meinem Schöpfer und Erlöser
verantworten kann.
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Deshalb sagt Salomo in Pred 12.13, was er persönlich als Wesentlich
ansieht. Er schreibt dort: "Das Endergebnis des Ganzen lasst uns hören".
Also das Fazit. Das, was bei all seinen Überlegungen und Gedanken unter
dem Strich als Summe herausgekommen ist. "Das Endergebnis des Ganzen
lasst uns hören: "Fürchte Gott und halte seine Gebote. Denn das soll
jeder Mensch tun", sagt er.
Wir sollen lernen, in Ehrfurcht vor Gott zu leben. Und ich glaube, dass darin
ganz wichtige Weichenstellungen in der Entwicklung des eigenen
Lebensentwurfs enthalten sind. Drei Begriffe sind mir hier wichtig: Abhängig
– demütig – an Gottes Werten orientiert. Zum einen, dass wir uns bewusst
sind: "Ich bin abhängig. Ich habe mein Schicksal, meine Zukunft, nicht
selber in der Hand. Sondern da gibt es jemandem, der über mir steht: Gott!"
Das macht uns zweitens demütig. Weil wir uns bewusst werden: "Ich habe
mich nicht selber in diese Welt hineingebracht. Ich habe mich nicht selber
gemacht. Ich habe mir meine Gaben nicht selber ausgesucht. Ich wurde
nicht, weil ich besser bin als andere, in der Schweiz geboren und nicht im
Iran, in Nord-Korea oder Nigeria!"
Ich glaube, dass diese Art der "Demut" im Blick auf die eigene Person ein
ganz wesentlicher Aspekt davon ist, in Ehrfurcht vor Gott zu leben und auch
unweigerlich Auswirkungen hat auf die Beziehungen zu unseren
Mitmenschen. Man spürt es Menschen ab, ob sie sich "von sich selbst her"
definieren oder aber von Gott her. Wer sich von sich selber her definiert, der
tut viel, um gross zu sein. Wer sich hingegen von Gott her definiert, der kann
klein sein und darin Grosses tun!
Und drittens: In Ehrfurcht vor Gott zu leben bedeutet, Gott ernst zu nehmen
mit dem, was IHM wichtig ist. "Fürchte Gott und halte seine Gebote", sagt
Salomo. "Orientiere Dich in Deinem Handeln an dem, was Dir von Gott her
entgegenkommt!" Im AT waren das die Gebote, die Gott im mosaischen
Gesetz festgelegt hat. Ntl. sind wir, wie Paulus es sagt, "frei vom [atl.]
Gesetz". Aber wir sind deshalb nicht "ohne Gesetz". Sondern Paulus sagt,
dass wir "unter das Gesetz Christi" gestellt sind (1Kor 9.21).
Wir haben keine 614 Gebote, die uns in jedem möglichen Fall zeigen, wie wir
uns zu verhalten haben. Sondern wir sollen lernen, uns von Gottes Geist,
dem "Geist der Wahrheit" (Joh 16.13), leiten lassen. Und das geht weit
über ein "plumpes Einhalten von Richtlinien" hinaus. Wo wir anfangen zu
fragen: "Herr, wie würdest Du handeln? Was ist 'richtig' und wichtig vor Dir?
Was kommt mir von Dir (von Deinem Wort / von Deiner Art / von Deinem
Wesen) her entgegen, und wie kann ich das, was mir da entgegenkommt,
auch im Alltag selber leben?" – Seht Ihr: Das ist eine Lebenshaltung. Eine
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Haltung, die nach dem fragt, was "wesentlichen in Gottes Augen ist", und
dies immer wieder neu einzunehmen gilt. Und ich glaube, wo wir uns daran
halten, wird das Leben tatsächlich ein ganzes Stück einfacher.
Damit zu einem dritten und letzten, was Wesentlich ist:
III. In Dinge zu investieren, die Ewigkeitswert haben, ist wesentlich
Wenn Salomo im letzten Vers des Buches Prediger sagt: (Pred 12.14) "Gott
wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles
Verborgene bringen.", dann klingt das fast gleich, wie wenn Paulus in 2Kor
5.10 sagt: "Wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christ offenbar
werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht hat,
dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses".
Seht Ihr: Es geht nicht nur darum, ob ich das, was ich HEUTE tue, vor Gott
verantworten kann. Sondern es geht um die Frage, ob das, was ich HEUTE
tue, MORGEN in irgend einer Art und Weise Bedeutung hat oder nicht. Ob
Jesus mich und mein Leben eines Tages belohnen können wird. Es geht
nicht allein darum, dass ich meine eigenen Lebensziele im Licht dessen
anschaue, dass das Leben auf dieser Welt vergänglich ist. Sondern auch im
Licht dessen, dass eine Ewigkeit vor mir liegt. Und dass in dieser Ewigkeit
ganz andere Dinge zählen.
Ihr kennt sicher das Genre sogenannter "Katastrophen-Filme", wo
irgendwelche schrecklichen Dinge passieren, die die ganze Welt an den
Rand des Abgrunds stürzen. "Day after tomorrow" oder "2012".
Interessanterweise kommt in allen diesen Filmen und Geschichte eigentlich
immer irgendwo eine Person vor, die versucht, möglichst viel von ihrem
Reichtum und Besitz zu retten, nur um dann zu merken, dass das alles in der
"Welt nach der Katastrophe" absolut nichts wert ist. Und dass plötzlich ganz
andere Dinge zählen. zB., dass man Wasser hat. Oder etwas zu essen. Ein
Seil oder ein Spaten. Ein Kochtopf. Es ist, als ob das ganze Wertesystem mit
einem Schlag vollkommen auf den Kopf gestellt wird.
© Diese Predigt ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ausserhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist
ohne Zustimmung des Copyright-Inhabers unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung und die Einspeicherung und
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Seht Ihr: Genau das macht die Ewigkeit. Unser Wertesystem wird völlig auf
den Kopf gestellt. Titel, Ehre, Geld und Besitz, menschlicher "Erfolg" zählen
in Gottes neuer Welt überhaupt nichts. Stattdessen zählen Charakter. Treue.
Hingabe. Opfer. DAS sind die Dinge, die im Himmel Wert haben. Und ich
glaube, dass das Leben einiges einfacher wird, wenn wir uns auf das
konzentrieren, was im Blick auf den Himmel "Wesentlich" ist. Jesus selber
macht uns Mut dazu. Er sagt in der Bergpredigt, dass wir uns "Schätze im
Himmel sammeln sollen" (Mt 6.20) und: "Siehe, ich komme bald und
mein Lohn mit mir, um einem jeden zu vergelten, wie sein Werk ist!"
(Offb 22.12).
Zusammenfassung
"Das Leben wird einfacher, wenn man sich auf das Wesentliche
konzentriert". Wer den Fokus richtig setzt, behält den Durchblick. Salomo
sagt uns, dass es 3 Wahrheiten sind, die uns helfen, uns auf das
Wesentliche zu konzentrieren:
Zum einen das Bewusstsein, dass unser Leben vergänglich und unsere Zeit
auf dieser Welt beschränkt ist. Wir haben nicht unendlich Zeit für
Beziehungen. Für Freunde. Für unsere Kinder und Ehepartner.
Zweitens das Bewusstsein, dass wir unser Tun und Lassen vor Gott
verantworten können müssen. Wir sollen in Ehrfurcht vor IHM leben und uns
an Gott und dem, was IHM wichtig ist, orientieren.
Und Drittens: Wir sollen bewusst das suchen, was ewigen Wert hat. Dass
wir so leben, dass Gott uns eines Tages belohnen kann.
Lasst mich schliessen mit einem Zitat von Jim Elliot, der mit 29 Jahren von
den Menschen umgebracht wurde, zu denen er sich aufgemacht hatte, um
ihnen als Missionar das Evangelium zu bringen. Elliot hat gesagt:
"Der ist kein Tor, der hingibt, was er nicht behalten kann, auf dass er
gewinnt, was er nicht verlieren kann!"
-Amen-
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