Suche nach: richard pyrker Sevenload: "Verdient wird erst im Web 3.0"

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23.10.2009
Sevenload: "Verdient wird erst im Web 3.0"
... (Richard Pyrker). E-Mail an die Redaktion.
http://futurezone.orf.at/stories/1629888/
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05.08.2009
Reality-Game: Flucht vor dem Computer
... Das nächste Spiel organisiert dann hoffentlich jemand anderer, damit ich
selbst mitspielen kann. (Richard Pyrker). E-Mail an die Redaktion.
http://futurezone.orf.at/stories/1622586/
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28.04.2009
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23.04.2009
WordPress als Facebook-Konkurrent
... (Richard Pyrker). E-Mail an die Redaktion.
http://futurezone.orf.at/stories/1602752/
WEB
8 Kommentare
Zwitschermaschine sucht Geschäftsmodell
... (Richard Pyrker). E-Mail an die Redaktion.
http://futurezone.orf.at/stories/1602564/
MEDIEN
6 Kommentare
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Mininova: "Filesharing wird es immer geben"
16.03.2009
... Medienzukunft. Es gibt noch viel zu erforschen, wir stehen gerade erst am
Beginn der Veränderungen. (Richard Pyrker). E-Mail an die Redaktion.
http://futurezone.orf.at/stories/1503166/
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16.03.2009
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06:00
Mininova: "Filesharing wird es immer
geben"
"Manche Unternehmen beginnen umzudenken und
erkennen, dass der Kampf gegen Filesharing
aussichtslos ist", sagt Erik Dubbelboer, Präsident der
Torrent-Suchmaschine Mininova. ORF.at hat mit ihm und
Geschäftsführer Niek van der Maas in den Niederlanden
über ihre Pläne mit lizenziertem Filesharing und ihre
Beziehung zu The Pirate Bay gesprochen.
Mininova.org betreibt ungeachtet des medial stark beachteten
Strafprozesses gegen The Pirate Bay seit vier Jahren eine TorrentSuchmaschine, mit der nach lizenzierten wie unlizenzierten
Downloads gesucht werden kann. Anders als die schwedischen
Piraten bietet Mininova zwar keine eigenen "Tracker", um die
Downloads zu koordinieren, verlinkt jedoch zu diesen und ist mit
täglich acht Millionen Suchanfragen nach eigenen Angaben die
meistbenutzte Torrent-Website der Welt.
Vor kurzem bezogen die fünf Mitarbeiter ein neues Büro im
holländischen Utrecht und führten auf der Computermesse CeBIT
Gespräche mit Herstellern von Set-Top-Boxen wegen Kooperationen
und Einführung eines Labels "Powered by Mininova". Ihrem
bevorstehenden Zivilrechtsprozess aufgrund von CopyrightBeschwerden der niederländischen Anti-Piraterie-Organisation
(BREIN) sehen die Mitarbeiter gelassen entgegen, schließlich
entferne man Links zu nicht lizenzierten Inhalten auf Verlangen, und
mehr könne man von einer reinen Suchmaschine nicht verlangen.
ORF.at: Mininova nennt sich selbst die "ultimative
BitTorrent-Quelle". Ist es wirklich die größte
Suchmaschine für Torrents?
Dubbelboer: Ja. Viele Leute glauben, das wäre The Pirate Bay,
auch weil sie derzeit wegen ihres Strafprozesses laufend in den
Medien sind. Wir sind aber um einiges größer, mehr Menschen
besuchen unsere Website (zumindest laut Alexa.com liegt
Erik Dubbelboer (l.), Präsident, und Niek van
der Maas (r.), Geschäftsführer, haben
zusammen mit drei weiteren Kollegen vor vier
Jahren die Suchmaschine Mininova.org
gegründet. Alexa.com führt sie unter den Top
100 der meistbesuchten Websites.
Link:
Mininova
Mininova.org auf Platz 85 und Thepiratebay.org auf Platz 106 der
meistbesuchten Websites, Anm.).
Allerdings sollte man das nicht direkt vergleichen, weil wir im
Gegensatz zu Pirate Bay keinen eigenen Tracker anbieten. Wir
bieten nur die eigentlichen Torrent-Dateien an und verlinken zu den
Trackern. Diese von unseren Usern hochgeladenen Torrents
enthalten die Metainformationen für Downloads, diverse Tracker
übernehmen dann die Koordination. Unser Partner VIPeers.com bietet
eine direkte Upload-Möglichkeit, die das Einstellen von neuen
Inhalten einfacher macht.
ORF.at: Was ist das Geschäftsmodell von Mininova?
Van der Maas: Unsere Haupteinkommensquelle ist Werbung auf
der Website. Wir arbeiten mit verschiedenen Werbedienstleistern und
Networks wie Yahoo zusammen. Wir bieten auch eine BrowserToolbar an, aber anders als etwa Bittorrent Inc. erzielen wir nur
wenige Einnahmen damit, es ist mehr ein Service für unsere User.
ORF.at: Sie sind kürzlich zur Computermesse CeBIT
gefahren, was haben Sie dort gemacht?
Dubbelboer: Immer mehr Hersteller bieten Set-Top-Boxen für
Fernsehgeräte an, mit denen man direkt Torrent-Dateien downloaden
kann. Wir bieten eine Liste dieser Geräte auf unserer Website mit
Links zum Kauf bei Amazon an. Es sind inzwischen mehrere
Hersteller daran interessiert, unser Logo "Powered by Mininova" zu
lizensieren. Auf der CeBIT haben wir mit einigen dieser Hersteller
Gespräche geführt, wie zum Beispiel mit Hauppauge.
ORF.at: Sie bieten auf Mininova.org "Content
Distribution" an, wollen also lizenzierter Vertriebsweg für
Medieninhalte werden. Kann das auch ein
Geschäftsmodell werden?
Dubbelboer: Dieses kostenlose Angebot richtet sich an kleinere
Künstler, die sich die Produktion von CDs nicht leisten können. Wir
helfen ihnen bei der Verbreitung ihrer Inhalte und machen sie einem
größeren Publikum zugänglich, indem wir sie auf unserer Startseite
als "Featured Torrents" listen. Wir planen, dieses Model
weiterzuentwickeln und mit größeren Unternehmen
zusammenzuarbeiten. Das entwickelt sich momentan sehr gut, da
immer mehr Leute am großen Potenzial dieses Distributionskanals
interessiert sind.
ORF.at: Wie hat sich Mininova anfangs finanziert?
Van der Maas: Wir wurden zum Start vor vier Jahren auf den
Servern von The Pirate Bay und isoHunt gehostet. Mininova wurde
schnell so sehr beliebt, so dass wir eigene Server anschaffen und
finanzieren mussten. Damals haben wir mit Werbeschaltungen auf
unseren Seiten angefangen, inzwischen besitzen wir zwanzig Server
in einem Datacenter in Amsterdam.
Dubbelboer: Es war eigentlich nie geplant, Mininova als
Unternehmen zu betreiben. Wir wollten einfach eine coole Website
machen und mit der spannenden Bittorrent-Technologie
experimentieren. Jetzt arbeiten hier fünf Mitarbeiter, die meisten von
uns sind um die 24 Jahre alt und studieren Informatik. Es macht
einfach Spaß. Wir haben mit Mininova unser Hobby zu einem Beruf
gemacht.
Die Büroräume von Mininova.org im niederländischen Utrecht
ORF.at: Es muss schwierig sein, als Unternehmer gerade
zu Zeiten des Pirate-Bay-Prozesses Vertretern der
Medienindustrie legale Bittorrent-Dienste anbieten zu
wollen.
Dubbelboer: Ähnlich wie isoHunt.com arbeiten wir auch als
Profitunternehmen, und nicht wie The Pirate Bay nur aus
ideologischen Gründen. Ich glaube nicht, dass dabei etwas nicht in
Ordnung sein sollte. Natürlich gibt es Interessensverbände wie die
niederländische Anti-Piraterie-Organisation BREIN (Bescherming
Rechten Entertainment Industrie Nederland, Anm.), die denken, wir
sollten anders agieren. Vor gut einem Jahr haben sie eine Klage
eingereicht, nachdem sie die Gespräche mit uns abgebrochen haben.
Vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass der Gerichtstermin
voraussichtlich im September sein wird. Wir haben uns gut
vorbereitet und werden von den Anwälten Christiaan Alberdingk
Thijm, der auch einen berühmten Fall mit Kazaa gewonnen hat, und
Vita Zwaan verteidigt.
ORF.at: Was möchte BREIN mit der Klage erreichen?
Dubbelboer: BREIN will, dass wir nicht lizenziertes Material wie
urheberrechtlich geschützte Filme, Musik und Software selbstständig
filtern. Wir haben hingegen eine "Removal Policy" und entfernen
entsprechende Torrents nur, wenn es sich um eine korrekt
eingegangene Beanstandung eines Rechtinhabers handelt. Wir
denken, das sollte den Möglichkeiten einer Suchmaschine
entsprechend ausreichen. BREIN ist da anderer Meinung. Dieser
erste große Prozess wird entscheiden, ob unsere Art Suchdienst
illegal ist oder nicht. Allerdings wird dieses Gerichtsverfahren nicht
vergleichbar mit dem derzeit laufenden Prozess gegen The Pirate
Bay in Schweden sein, da es ein Zivilverfahren und kein Strafprozess
ist.
ORF.at: Stehen Sie in Kontakt mit den Betreibern von
The Pirate Bay?
Dubbelboer: Ja, erst letzte Woche habe ich mit Peter Sunde über
ihren Prozess gesprochen. Er ist natürlich überzeugt, dass sie den
Fall gewinnen werden. Mit Gottfrid Svartholm tauschen wir uns auch
immer wieder über technische Details aus, ansonsten gibt es keine
spezielle Zusammenarbeit.
ORF.at: Wird der Ausgang des Pirate-Bay-Prozesses die
Gesetzeslage in Europa verändern?
Dubbelboer: Er wird nicht die Gesetze selbst ändern, aber
womöglich deren Interpretation. Es ist schwer zu sagen, welche Seite
gewinnen wird. Der moralische Sieger wird aber auf jeden Fall The
Pirate Bay sein, das ist jetzt schon klar. Ich lese mehrmals pro Tag
die Nachrichten auf Torrentfreak.com. Allerdings glaube ich nicht,
dass der Ausgang des Pirate-Bay-Gerichtsverfahrens uns stark
betreffen wird, da wir nach dem holländischen Zivilrecht und nicht
nach dem schwedischen Strafrecht verklagt wurden.
ORF.at: Betreiben Sie die Torrent-Suchmaschine auch
aus ideologischen Gründen?
Dubbelboer: Wir denken, dass die klassischen Medien wie das
Fernsehen nicht mehr funktionieren. Der freie Informationsfluss im
Internet ermöglicht viel bessere Distributionswege. Ich selbst sehe
kaum noch fern. Ich möchte Inhalte sehen, wenn ich Zeit dafür habe
- und nicht dann, wenn sie gerade von einem Sender ausgestrahlt
werden. Manche Unternehmen beginnen schon umzudenken und
fragen uns etwa, wie sie von unserem "Content Distribution"-Modell
profitieren können. Sie erkennen, dass der Kampf gegen Filesharing
aussichtslos ist.
Mehr zum Thema:
Digitaler Musikmarkt wächst weiter
"Auswirkungen von Filesharing
positiv"
ORF.at: Eine kürzlich im Auftrag niederländischer
Ministerien durchgeführte Studie beurteilt die
ökonomischen und kulturellen Auswirkungen von
Filesharing durchaus positiv. Was denken Sie über das
Auf dem Weg zur "Kultur-Flatrate"
Modell einer möglichen "Kultur-Flatrate" für die
Gebühr für Netzmusik
Vergütung geschützter Inhalte?
"Klagen sind Verzweiflungstaten"
Dubbelboer: Es arbeiten mehrere Experten an solchen Modellen.
Jamie King, Regisseur der Dokumentation "Steal This Film", hat uns
darauf angesprochen. Die grundsätzliche Idee ist, dass man einen
bestimmen Betrag an eine Vereinigung zahlt, die den Künstlern je
nach Download-Aufkommen oder "Network share" die Vergütung
zuteilt. Wir sind sehr interessiert an Zukunftsmodellen wie diesem. Ich
glaube, dass Kulturgüter nie kostenlos sein werden, die Distribution
muss aber einfacher werden. Die Leute laden nicht deshalb
unlizenzierte Dateien herunter, weil es gratis ist, sondern weil es
einfach ist.
ORF.at: Würden Sie eine monatliche "Flatrate" oder ein
werbefinanziertes Modell bevorzugen?
Dubbelboer: Eine Kombination aus beidem. Manche Leute stört es
nicht, Werbungen in TV-Shows zu sehen, andere wollen lieber für
werbefreie Inhalte bezahlen. Für Musiker, zum Beispiel, gibt es viel
mehr Möglichkeiten zum Geldverdienen, als nur CDs zu verkaufen.
Wir haben etwa beim Konzert der niederländischen Band "Silence is
Sexy" im Tivoli Utrecht unser Outdoor-Banner montiert, weil wir ihnen
durch die Distribution ihres Albums geholfen haben, bekannter zu
werden. Künstler können Konzerte geben und Merchandising
verkaufen. Natürlich haben auch wir nicht alle Antworten auf die
ungelösten Probleme der Medienzukunft. Es gibt noch viel zu
erforschen, wir stehen gerade erst am Beginn der Veränderungen.
(Richard Pyrker)
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nötigenfalls User aus der Debatte auszuschließen. Es gelten die Registrierungsbedingungen.
Das ist der wievielte Versuch dieser Art?
tauceti, vor 562 Tagen, 23 Stunden, 20 Minuten
Wieviele Versuche gab es schon und wieviele sind bis jetzt
gescheitert?
Die Zahl weiß ich nicht, aber gescheitert sind 100% dieser
Versuche. Was von ehemaligen Tauschbörsen blieb, ist
höchstens der Markenname, der an eine (andere) Firma
verscherbelt wurde.
Aber ich wünsche ihnen alles Gute auf ihrem weiteren Weg
- oder so ähnlich ;-)
solala, vor 563 Tagen, 8 Stunden, 29 Minuten
die MI wird niemals ihr Geschäft ausde Hand nehmen, und
immer alles Verklagen was gegen ihre Interessen sind!
Und der Kampf ist lange noch nicht verloren, ACAT wird
einiges ermöglichen was bisher unmöglich erschienen ist!
Dagegen spricht aber, das der Handel und die Wirtschaft
maßiv leiden könnte, wie es in Frankreich passieren wird!
Ob die Konzerne dann die Möglichkeit haben, ihreseits die
MI wegen dem Geschäftsverlust zu verklagen, wird sich
heruasstellen!
In etwa einenm Jahr geschätzt, wird wohl der
Handelsverlust größer sein, als dere Gewinn für die MI,
dann wird wohl das nachdenken beginnen ob es klug war
mit kannonen auf Ameisenjagdt zu gehen!
junicks, vor 563 Tagen, 8 Stunden, 14 Minuten
wo das interesse an einem "schwarzmarkt" gegeben
ist, wird es immer einen geben. rein technologisch
gesehen sind die "piraten" der "navy" immer einen
schritt voraus.
das wird auch so bleiben, wenn jede nur erdenkliche
industrie kopfsteht.
johnhenry, vor 563 Tagen, 6 Stunden, 14 Minuten
seh ich auch so, je mehr die freiheit des einzelnen
beschränkt wird, desto öfters wird er in illegale
handlungen verwickelt sein
@johnhenry
mindmachine, vor 563 Tagen, 5 Stunden, 54 Minuten
Logische Konsequenz: Wird der Freiraum immer mehr
eingeschränkt läuft es zwangsläufig darauf hinaus,
dass etwas illegal wird, wenn man sein Verhalten nicht
ändert.
Ich sehe es so:
ldir, vor 563 Tagen, 3 Stunden, 43 Minuten
je mehr sinnlose, hirnrissige und
Konsumentenfeindliche Gesetze entstehen, je mehr
man die Menschen mittels Gesetze einschränkt, umso
geringer die Hemmschwelle um die Gesetze zu
brechen, und umso geringer der Respekt vor dem
Gesetz. Das kann nur in einem blutigen Volksaufstand
enden.
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23.04.2009
|
06:00
Zwitschermaschine sucht
Geschäftsmodell
Vor rund drei Jahren hat der ehemalige GoogleMitarbeiter Chris Sacca in ein Start-up investiert, dessen
wesentliche Funktion darin besteht, seinen Nutzern die
Veröffentlichung von 140-Zeichen-Kurznachrichten zu
ermöglichen: Twitter. Heute bedient der Dienst Millionen
Nutzer in aller Welt, nach einem Geschäftsmodell
jenseits des Aufgekauftwerdens sucht die Firma noch
immer. Im Gespräch mit ORF.at gibt sich Sacca
optimistisch.
Hollywood-Star Ashton Kutcher hatte kürzlich triumphiert, als Erster
die Reichweitenmillion auf dem Microblogging-Dienst Twitter erreicht
zu haben, knapp gefolgt vom Nachrichtensender CNN. Für den USInvestor und Twitter-Anteilseigner Chris Sacca steht Twitter "über
allen anderen Medien" als Filter. ORF.at sprach mit ihm bei der NextWeb-Konferenz in Amsterdam.
In maximal 140 Zeichen pro Nachricht teilen weltweit Millionen Nutzer
des Sozialen Netzwerks und Informationsdienstes Twitter einander
mit, was sie momentan beschäftigt. Neben den üblichen Mitteilungen
nach dem Muster "Was machst Du gerade?" wird der Dienst auch
von journalistischen Angeboten und zur Koordination politischer
Kampagnen genutzt. Twitter erfährt derzeit die für soziale Software
übliche starke Wachstumsphase.
Der Sinn von Tagebüchern
Auf der letzte Woche zu Ende gegangenen Amsterdamer Konferenz
Next Web versuchten Experten, die aktuellen Trends zum Thema
Social Networks zu reflektieren. Eingeladen waren bekannte Redner
wie der "New York Times"-Autor Jeff Jarvis und Andrew Keen, der
selbsternannte "Anti-Papst des Silicon Valley". Letzerer stieß etwa
mit der Meinung, dass "Web 2.0 tot und Twitter die Zukunft" sei, nicht
nur auf Verständnis. Und der Google-Produktmanager Bradley
Horowitz lieferte ein Argument dafür, warum es sinnvoll sein kann,
Tagebuch zu führen: "Denken Sie an Anne Frank."
ORF.at: Warum haben Sie in Twitter investiert?
Sacca: Ich glaube sehr an das Team. Evan Williams hatte schon
mit der Entwicklung von Blogger.com das Web revolutioniert, und
Jack Dorsey, sein Kollege und eigentlicher Erfinder von Twitter, ist ein
Visionär. Das ganze Team hat sich dem Prinzip verpflichtet, auf
seine User zu hören und nicht an erster Stelle daran zu denken, wie
man damit Geld machen kann. Ich bin aber stark davon überzeugt,
Der private Investor und Berater Sacca hält
dass Twitter bald ein Geschäftsmodell finden und eine Menge Geld
Anteile an Twitter und war bis Ende 2007 als
Projektleiter bei Google unter anderem für das
Datenzentrum in The Dalles und den Aufbau
eines freien WiFi-Netzes in Mountain View
zuständig. Er gehört mit etwa 350.000
"Followers" zu den meistgelesenen TwitterUsern.
Link:
Chris Saccas Weblog
damit machen wird.
ORF.at: Warum hat Twitter das 500 Millionen Euro hohe
Übernahmeangebot von Facebook abgelehnt?
Sacca: Twitter als Netzwerk wächst nach wie vor, und das Team ist
begeistert von den vielen neuen Nutzungsmöglichkeiten, die ihre
Benutzer selbst dazu entwickeln. Ihre eigenen Familienmitglieder,
immer mehr Stars, Politiker und auch Unternehmen beginnen, es zu
verwenden. Es ist viel befriedigender, in einem Büro mit einem
großartigen Team von 29 Personen zu arbeiten, als von einer großen
Firma gekauft zu werden und sich dort mit Meetings und Budgets
beschäftigen zu müssen.
ORF.at: Also sind die Gründer selbst auch "Twitterholics"
und "Twaddicts"?
Sacca: Ganz sicher.
ORF.at: Glauben Sie, dass der medial stark beachtete
Einstieg von Prominenten wie dem Schauspieler Ashton
Kutcher und der US-Talkmasterin Oprah Winfrey den
Pioniergeist von Twitter zerstören könnte?
Sacca: Durch den großen Erfolg berühmter Persönlichkeiten
(Ashton Kutcher hat nach einem Wettlauf-Hype mit CNN inzwischen
über eine Million "Follower", also Leser auf Twitter, Anm.) könnten
sich normale User mit ihren vielleicht um die hundert Freunden zu
klein vorkommen. Dabei ist das verrückt, wann hat man in unseren
ganz normalen Leben sonst die Chance, zu hundert Menschen zu
sprechen? Das ist doch absolut großartig!
ORF.at: Was ist für Sie der Nutzen Sozialer Netzwerke?
Sacca: Ich hatte einmal eine Freundin in Österreich. Facebook hilft
mir dabei, mit meinen Freunden aus dieser Zeit in Kontakt zu
bleiben, wir senden einander etwa Bilder. Das jüngste Redesign bei
Facebook mit einem neuen Layout der Startseite hat mich und viele
andere Benutzer ziemlich bewegt. Es wird damit versucht, einen
Eindruck von Echtzeitinformation zu erzeugen.
ORF.at: Sind Meldungen in Echtzeit nicht der
Hauptnutzen von Twitter?
Sacca: Ich selbst nutze Twitter für eine viel direktere und schnelle
Kommunikation mit Freunden. Ich kann damit verfolgen, was sie
momentan beschäftigt. Facebook dient für mich mehr dem Austausch
in langfristigen Freundschaftsbeziehungen. Aus meiner Zeit bei
Google habe ich gelernt, nicht den Entwicklungen der Konkurrenz zu
folgen, sondern den Usern. Das kann das Team von Twitter sehr gut.
ORF.at: Lesen sie alle Updates ihrer Freunde bei Twitter?
Sacca: Das Gute an Twitter ist die Asynchronität, ich verfolge die
Updates von etwa 500 Personen, werde aber selbst von über
300.000 "Followers" gelesen. Es gibt eine Handvoll Menschen, von
denen ich nicht eine Meldung verpassen will, von meiner Mutter,
meinem Vater, Bruder und ein paar engen Freunden. Mein Vater ist
übrigens ein wirklich lustiger User, sein Account heißt "Thekooze", er
ist 62 Jahre alt und benutzt es ganz fleißig. Auch mit meinen
restlichen Freunden stehe ich gerne in Kontakt, auch wenn ich
manchmal ein paar ihrer Meldungen unter Zeitdruck verpasse.
ORF.at: Microblogging lässt sich wahrscheinlich nur
schwer beschleunigen. Wo sehen Sie den nächsten
Trend bei Twitter?
Sacca: Niemand kann das sagen. Jeder, der behauptet, das zu
wissen, ist verrückt. Ich glaube, das "nächste große Ding" wird nicht
von Twitter selbst kommen, sondern von seinen Usern.
ORF.at: Matt Mullenweg, Initiator der freien BloggerSoftware WordPress, betonte auf der Next-WebKonferenz das Verlangen nach offenen Datenstandards
in Sozialen Netzwerken.
Sacca: Matt ist ein brillanter Denker und Vorreiter von OpenSource-Projekten, ich schätze ihn sehr. Twitter bietet mit seiner
standardisierten Programmierschnittstelle (API, Anm.) die Möglichkeit,
alle eigenen Daten wieder auszulesen. Facebook hingegen verhindert
das "Absaugen" von Profildaten, und wer es trotzdem versucht,
bekommt rechtliche Probleme.
ORF.at: Der Internet-Kritiker Andrew Keen meinte in
seiner Rede auf der Konferenz, dass Twitter eines Tages
alle anderen Medien ersetzen wird und einzelne User
diktatorische Medienmacht ausüben werden.
Sacca: Ich glaube, dass Twitter ein Komplementärmedium ist. Der
Filter, dem wir vertrauen, um interessante Artikel oder Blogs zu
finden. In der Aufmerksamkeitsökonomie ist Zeit das höchste Gut.
Wofür wir sie aufwenden, entscheiden wir mit Hilfe der Menschen,
denen wir vertrauen oder die wir bewundern. Twitter ist für mich ein
Filter und eine Empfehlungsmaschine, die über allen anderen Medien
steht.
Mehr zum Thema:
4chan: Lolcats und Splatter
"Kontrolle über Technologie zurückgewinnen"
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Demokratie und Datenschutz auf Facebook & Co.
Google soll mit Twitter über Kauf verhandeln
(Richard Pyrker)
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plattformen & services schlechtreden
sluggie, vor 525 Tagen, 9 Stunden, 22 Minuten
weil man sie vielleicht nicht ganz versteht? ja, wir in der
fuzo nennen das eine "taglinger infection" *scnr*
guenterhack, vor 525 Tagen, 8 Stunden, 39 Minuten
Einfach den Artikel lesen, nicht nur die Überschrift und
den Lead. Das hilft. Ehrlich.
daher
sluggie, vor 525 Tagen, 8 Stunden, 14 Minuten
ja auch das "*scnr*".
Ich weis ja das das alles garnicht sooooooo ist :)
nicht das es mich stören würde, eher
verwundern...
gottqwert, vor 525 Tagen, 10 Stunden, 9 Minuten
aba warum bekommt twitter immer so eine leicht
abwertende überschrift wie "zwitschermaschine" oda
dergleichen?
"gesichtsbuch" oder "mein raum" hab ich noch nie
gelesen... oO
trennumerouno, vor 525 Tagen, 9 Stunden, 25 Minuten
Weil „Gesichtsbuch“ und „mein Raum“ scheiße klingt,
„Zwitschermaschine“ aber lustig und keineswegs
negativ?
Ich rate nur mal…
muriem, vor 525 Tagen, 8 Stunden, 10 Minuten
weil die ganze orf redaktion mit tagliner idiotie
verseucht ist?
junicks, vor 525 Tagen, 8 Stunden, 8 Minuten
heast, lassts mir den richard in ruhe!
HÜBSCHES GEWZITSCHER
gynt, vor 525 Tagen, 7 Stunden, 35 Minuten
was man hier zu lesen bekomme.
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28.04.2009
|
06:00
WordPress als Facebook-Konkurrent
Weltweit werden über 15 Millionen Blogs mit der freien
Software WordPress betrieben. Mit einer Erweiterung
können sie seit kurzem in ein Soziales Netzwerk
verwandelt werden. Im Gespräch mit ORF.at erklärt
Initiator Matt Mullenweg, warum Google dank offener
Datenstandards existiert und Blogs immer öfter die
Aufgaben klassischer Medien übernehmen.
"Wir brauchen eine Erklärung der Menschenrechte im Internet, um
die Daten und die unzähligen Stunden der Mühe zu schützen, die wir
in Online-Dienste wie Facebook und Last.fm einbringen", schreibt
WordPress-Chef Matt Mullenweg in seinem Blog mit einem Verweis
auf freie Software und offene Datenstandards.
Netzwerken mit BuddyPress
Sein neues Projekt BuddyPress setzt auf bestehenden WordPressInstallationen auf und verwandelt sie in verteilte Soziale Netzwerke Mullenweg nennt es "Facebook in a Box". Die dafür grundlegende
Software WordPress erscheint demnächst in der Version 2.8 und
setzt verstärkt auf "Widget"-Komponenten und bietet mehr
Anknüpfungspunkte zu Diensten wie Flickr und Twitter.
Matt Mullenweg, Gründer von WordPress.com,
wurde 2008 von "BusinessWeek" unter die Top
25 der einflussreichsten Personen des World
Wide Web eingereiht. Im Alter von 19 Jahren
hatte er die Blogging-Software b2/cafelog
komplett neu geschrieben und damit die freie
Software WordPress geschaffen.
Links:
Mullenwegs Firma Automattic stellt auf WordPress.com einen
kostenlosen Blogging-Dienst zur Verfügung, die freie Software kann
aber auch auf eigenen Servern eingesetzt werden. Infolge der
kürzlich erfolgten Übernahme von Serverhersteller Sun durch Oracle
würde sich nun auch die für WordPress notwendige
Datenbanktechnologie MySQL im Eigentum eines kommerziellen
Anbieters befinden, so die Befürchtungen vieler Anwender.
Matt Mullenwegs Weblog
Mullenweg entgegnete dieser Sorge vieler privater Blogger mit dem
WordPress.org
Hinweis auf die weiterhin gültige Freie-Software-Lizenz (GNU
BuddyPress
General Public License) von MySQL und forderte generell zum
Engagement in Open-Source-Projekten auf, "um den Kindern unserer
Kinder einmal etwas Wertvolles zu hinterlassen".
ORF.at: Allein auf WordPress.com sind sechs Millionen
Blogs untergebracht, die Anzahl aller Weblogs im
Internet wird auf über 180 Millionen geschätzt. Wie kann
man bei dieser Informationsflut noch den Überblick
bewahren?
Mullenweg: Mit Filterung, vor allem im Kontext unserer eigenen
Sozialen Netzwerke. Menschen, die wir kennen und denen wir
vertrauen, helfen uns, wichtige Informationen herauszupicken. Mit
jedem neu kreierten Inhalt steigt die Relevanz dieser Empfehlungen.
ORF.at: Wie funktioniert die persönliche Filterung?
Mullenweg: Google ist generell ein großartiger Filter für Websites,
und die Suchergebnisse werden nun auch personalisiert - etwa
indem die Klicks auf die Suchergebnisse gewertet werden, denen
man folgt. Der nächste Schritt wäre das, was Facebook bereits für
die Personensuche einsetzt. Wenn ich dort jemanden mit einem weit
verbreiteten Namen suche, wird das Ergebnis aufgrund gemeinsamer
Freunde gereiht. Das ist ziemlich schlau, und ich bin gespannt, wie
sich das weiterentwickelt.
Mehr zum Thema:
Facebook hat kürzlich angekündigt, seine
Schnittstellen für den Datenaustausch weiter
öffnen zu wollen.
Facebook öffnet Zugang zu UserDaten
ORF.at: Wie kann man auch außerhalb von Sozialen
Netzwerken diese Daten nutzen?
Mullenweg: Mit offenen Datenstandards. Das würde auch die
Filterung verbessern, da mehr Menschen etwas beitragen könnten.
Mit den Daten bei Facebook kann bisher nur Facebook selbst etwas
anfangen. Hätte in den Anfangsjahren des Web nur Yahoo die Daten
im Internet auslesen können, würde es Google heute nicht geben.
Bevor Google in den Markt einstieg, hatte man sich bereits mit den
vorhandenen Suchmöglichkeiten abgefunden. Doch da das Internet
an sich offen ist und Webcrawler nicht am Sammeln von Daten
gehindert werden, können jederzeit bessere Methoden erfunden
werden.
ORF.at: Wie funktionieren offene Datenstandards?
Mullenweg: Voraussetzung ist, dass die eigentlichen Daten in
einem maschinenlesbaren Format verfügbar sind. Es ist dabei nicht
einmal notwendig, dass sie eine logische Struktur aufweisen. Die
meisten Angebote im Web sind nicht strukturiert, und trotzdem hat
Google Lösungen gefunden, damit die Suche funktioniert. In einem
zweiten Schritt brauchen Plattformen einen Mechanismus für die
Authentifizierung. Es gibt Dinge, die man nicht preisgeben möchte,
und andere, die man weltweit verbreiten will. Meine Software soll
sagen können: "Hi, ich bin Matt und ich möchte mit dir Daten
austauschen." Das ist zwar ein komplexes technisches Problem, aber
man kann es auf jeden Fall lösen.
ORF.at: Was ist der Vorteil einer freien Software wie
WordPress?
Mullenweg: Mit WordPress kann man nicht nur die Daten wieder
auslesen, sondern die Software auch komplett auf einem eigenen
Server installieren. Ehrlich gesagt ist es auch keine große Sache,
dass man bei Facebook die Daten nicht auslesen kann. Wo sollte
man sie denn auch abspeichern? Man könnte Facebook sowieso
nicht alleine betreiben. Das wird sich aber ändern, etwa mit der
neuen Entwicklung BuddyPress.
ORF.at: Könnten zentral verwaltete Plattformen wie
Facebook zu Zensur führen?
Mullenweg: Absolut, man braucht sich nur die Internet-Kontrolle in
China anzusehen oder die Vorhaben der australischen Regierung
(sowohl Deutschland als auch Australien planen die Einrichtung von
Internet-Sperrlisten, Anm.). Die Mittel, die verwendet werden, um
etwas zu kontrollieren, können auch dazu benutzt werden, etwas zu
manipulieren.
ORF.at: Der Internet-Skeptiker Andrew Keen meinte
unlängst, dass generell alle Web-2.0-Projekte "verflucht"
seien und keinen Profit machten.
Mullenweg: Das glaube ich nicht. Es gibt viele Beispiele, in denen
sich freie Projekte gegen einstige Marktführer letztlich durchgesetzt
haben. Etwa die Wikipedia gegenüber Microsoft Encarta oder der
Encyclopaedia Britannica. Man kann auch nicht sagen, dass Twitter
als einziger Microblogging-Dienst eine Überlebenschance hat. Das
unter freier Software betriebene Identi.ca könnte zum Beispiel Jahre
später auch noch zulegen.
ORF.at: Ist Google die einzige Firma, die im Internet
kommerziell überleben kann?
Mullenweg: Ich glaube, dass Google momentan einen
überproportional großen Anteil an den Einkünften in unserer Welt hat.
Denn je breiter Inhalte verteilt werden, desto wertvoller werden die
Aggregatoren, die sie sammeln und aufbereiten. Daran soll man aber
nicht verzweifeln, es wurde nur die Messlatte höher angesetzt.
Entscheidend ist schlicht das bessere Ergebnis für den User, denn
der Mitbewerb ist immer nur einen Klick entfernt.
ORF.at: Was wird die Zukunft bringen, werden
traditionelle Medien aufhören zu existieren?
Mullenweg: Nichts verschwindet für immer. Das Fernsehen hat
Radio nicht umgebracht und das Radio nicht die Zeitung. Ich bin aber
davon überzeugt, dass sich die Geschäftsmodelle ändern müssen.
Zeitungen sind immer noch sehr anziehend als Format. Vielleicht
nicht für Leute unter 40, aber sie sind es auf jeden Fall in
bestimmten Ländern und Einzugsgebieten. Was sich jedoch ändern
müsste, ist ihre Preispolitik, die eng mit den Produktionskosten
verbunden ist. Außerdem ist es für Werbekunden sehr reizvoll, in ein
einfacher messbares Medium wie das Internet abzuwandern.
ORF.at: Wird es für sie notwendig sein, neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln?
Mullenweg: Es gibt keine Evolution, es wird einfach so
weitergemacht wie bisher. Einkünfte werden mit Kleinanzeigen und
Ähnlichem erzielt, was leicht durch Internet-Medien ersetzt werden
kann und daher starke Gewinneinbußen erlebt. Werbung als
Geschäftsmodell ist nicht von Grund auf falsch, dabei verpassen
traditionelle Medien aber die Einkünfte möglicher weiterer
Einkommensquellen.
ORF.at: Wirkt sich das derzeitige große Zeitungssterben
in den USA negativ auf die Verfügbarkeit von Information
aus?
Mullenweg: Das glaube ich nicht. Menschen finden immer einen
Weg zu kommunizieren. Ich glaube auch nicht, dass jeweils ein
weiteres kommerzielles Medium die Aufgaben ihrer bankrotten
Konkurrenten übernimmt. Vielmehr wird der Informationsbedarf ganz
woanders gestillt, nämlich über Blogs.
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Wordpress MU + Buddypress
nick75, vor 520 Tagen, 3 Stunden, 30 Minuten
...ist wie man auf http://friendpages.de sieht mehr ein
blogrundherum als eine communityapplikation wie
facebook! :-(
Ah ist heute wieder einmal Facebook Tag?
wasteoftime, vor 520 Tagen, 3 Stunden, 47 Minuten
ich verwende auch wordpress
mben, vor 520 Tagen, 6 Stunden, 33 Minuten
besonders das seit v2.7 neue, admin interface find ich sehr
ergonomisch
nichtraunzer, vor 520 Tagen, 7 Stunden, 42 Minuten
bin für TYPO3 ;)
hä?
mactalus, vor 520 Tagen, 7 Stunden, 37 Minuten
hä teil 2
mactalus, vor 520 Tagen, 7 Stunden, 36 Minuten
expression engine kostet grad mal 200 eier, was für
ein projekt, bei dem das sinn macht überhaupt ned viel
is. bei allem drunter nimmt man halt ein freecms, da is
wordpress sogar extrem mächtig
ähm tut mir leid
mactalus, vor 520 Tagen, 7 Stunden, 35 Minuten
ich poste heute etwas wirr, das hat alles in den
unteren post gehört, mein erster kaffee wird heut
langsam echt mal fällig :)
suit, vor 520 Tagen, 5 Stunden, 34 Minuten
TYPO3 und Wordpress haben ganz anderen
Zielgruppen - ich verwende sowohl TYPO3 alsauch
Wordpress - keines ist ein Ersatz für das jeweilig
andere.
Wordpress ist ja ganz nett...
carullus, vor 520 Tagen, 10 Stunden, 29 Minuten
... aber wenn man nicht nur spielen will braucht mein ein
CMS das den Namen auch verdient. Drupal, Textpattern,
Joomla... ich hab sie fast alle getestet. Absoluter Favorit:
ExpressionEngine. Wer's nicht kennt, versäumt was.
Ja und nein
dstockinger, vor 520 Tagen, 10 Stunden, 8 Minuten
Zum ersten Teil gebe ich Dir (als mittelmäßig
erfahrener CMS-Anwender) recht, allerdings sag' bitte
dazu, dass ExpressionEngine etwas kostet (ziemlich
viel, noch dazu)!
Joomla etc. sind dagegen GRATIS!!!!
Wenn es Dir darum geht, Werbung zu machen, solltest
Du auch sagen, was an dem von Dir favorisierten
Produkt so viel besser sein soll.
Der Content bestimmt
oldflann1, vor 520 Tagen, 9 Stunden, 53 Minuten
ich arbeite auch relativ viel mit CMS, wobei ich im
laufe der zeit festgestellt habe, dass viele produkte
nicht nach dem bedarf des betreibers ausgewählt
werden, sondern nach dem zufallsprinzip. natürlich
sind CMS eine tolle sache, aber gerade benutzer die
eben "nur" bloggen wollen oder keine großartigen
specials auf ihren seiten nutzen wollen sind mit den
mittlerweile sehr umfangreichen produkten oftmals
überfordert. das netz ist voll von halbfunktionierenden
seiten, oder webauftritten die wirken als wären sie im
entwicklungsstadium eingeschlafen. ich selbst
spezialisiere mich auf KMU's im gewerblichen bereich
und benutze dafür REDAXO - nach einer kurzen
schulung beherrscht jeder 50jährige tischler (als
beispiel) das system, kann seine seiten warten,
aktualisieren, bilder reinstellen und sogar einen kleinen
webshop betreuen - ohne groß überfordert zu sein.
natürlich hat REDAXO seine grenzen wenn es um
komplexere anwendungen geht, in solchen fällen greife
ich auch gerne mal auf joomla zurück. aber um nun
zurückzukommen auf mein anfangsargument: für einen
blog braucht man nicht zwangsläufig ein komplexes
CMS, auch wenn der blog mit einfachen attributen
eines social networks angereichtert werden soll.
carullus, vor 520 Tagen, 3 Stunden, 25 Minuten
Ja und nein, es gibt von ExpressionEngine auch eine
kostenlose Version die für private Zwecke locker
ausreicht. Mir geht's sicherlich nicht darum Webung zu
machen, soll jeder verwenden was er will.
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05.08.2009
|
06:00
Reality-Game: Flucht vor dem Computer
In den USA locken Games mit schlauen Rätseln und
digitalen Hinweisen Jugendliche von der Tastatur weg.
Im Umfeld des Hacker-Labors Metalab entstand die Idee,
auch in Wien ein solches Alternate-Reality-Game zu
veranstalten. Im Gespräch mit ORF.at weihen die
Organisatoren Markus Hametner und Lukas Fittl in das
Spielkonzept ihrer "Jagd bis zum Ende der Nacht" ein.
Spätestens seit der Cyberpunk-Welle der 1980er Jahre gehört das
Konzept der virtuellen Realität zur Folklore der Hacker-Kultur. In
jüngerer Zeit gibt es dort aber auch den Trend, alternative Welten
nicht nur im Computer oder bei Rollenspielaktionen entstehen zu
lassen, sondern sie direkt in die "reale Welt" zu übertragen.
Am Freitag findet ab 20.00 Uhr in Wien ein solches urbanes Spiel
statt. Der Ausgangspunkt des "Street Games" liegt im Prater, die
Teilnahme ist natürlich kostenlos. Eine Nacht lang sollen, so die
Veranstalter, persönliche Beziehungen, Arbeit und gewöhnliche
Freizeitinteressen vergessen werden. Das Konzept ist einfach: Die
Mitspieler müssen, wie bei einer Schnitzeljagd, verschiedene
Zwischenstationen in der Stadt erreichen, ohne von ihren Verfolgern
erwischt zu werden. Wer sich fangen lässt, wird selbst zum Jäger.
Am Ende der Nacht gibt es eine Siegesfeier im Metalab, mit der
gleichzeitig die dreitägige Hacker-Konferenz PlumberCon eingeleitet
wird. Ab dem Morgengrauen geht es dort und in der Netzkulturstätte
WerkzeugH um Themen wie Technologie, Kunst, Verschlüsselung,
Hardware und Musik.
ORF.at: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Spiel im
urbanen Raum zu veranstalten?
Hametner: Bekannte von Noisebridge, einem befreundeten HackerSpace in San Francisco, haben mir von dem Spielkonzept erzählt. In
Oakland fand zuletzt im Juni eine "Journey To The End Of The Night"
statt. Ich habe die Erfahrungsberichte der Teilnehmer gelesen und
mir gedacht, so etwas veranstalten wir in Wien auch.
Markus Hametner (l.) und Lukas Fittl (r.) sind
Unternehmer und Software-Entwickler aus
Wien. Sie arbeiten mit Partnern zusammen an
Social Software und sind häufig in der Wiener
Hacker-Schmiede Metalab anzutreffen. Fittl hat
den Tumblelog-Dienst Soup.io und Hametner
den Bestellservice Mjam.at mitgegründet.
Links:
Journey To The End Of The Night
Vienna
Fittl: Im Wiener Hacker-Space Metalab findet man schnell weitere
faszinierte Leute, die mithelfen und sich gegenseitig motivieren.
Alleine könnte man das nicht organisieren, dafür ist dieser Treffpunkt
für Technikbegeisterte und Kreative auch gedacht.
ORF.at: Was ist das Spielkonzept?
Hametner: Eine Mischung aus Schnitzeljagd und Fangen spielen.
Man bekommt eine Karte mit fünf Checkpoints, also Stationen, die
abgelaufen werden müssen. Wird man dabei von einem Jäger am
SFZero
Arm berührt und damit "gefangen", muss man die Seite wechseln
Metalab
und seine vorigen Freunde selbst verfolgen. In der Nähe eines
PlumberCon
Checkpoints ist man geschützt und kann sich kurz ausruhen. Der
Lauf wird die halbe Nacht dauern und über eine Strecke von zehn
Kilometern führen. Transportmittel wie Autos oder Fahrräder sind
verboten, einzig erlaubt sind öffentliche Verkehrsmittel und die
eigenen Füße.
ORF.at: Sie nennen das Spiel ein "Street Game". Was für
eine Art Spiel ist das?
Hametner: Die beste deutschsprachige Beschreibung wäre
Geländespiel, wobei es aber in der Stadt stattfindet. Es gibt in Wien
viele versteckte Ecken. Jeder Teilnehmer wird mindestens einen Teil
der Stadt entdecken, den er vorher noch nicht kannte. Alles findet in
der Stadt statt, und doch ist es keine normale Alltagssituation.
Alternate-Reality-Games erschaffen eine zweite Welt innerhalb
unserer gewohnten Welt.
Lukas Fittl und Markus Hametner suchen die Stadt nach potenziellen
Checkpoints ab
ORF.at: Der Begriff "Alternate Reality" steht für
veränderte Realität. Wie wollen Sie die Stadt für die
Mitspieler verändern?
Hametner: Es ist real, aber ungewohnt. Man beschreitet in seinem
Leben selten neue Pfade und kennt die eigene Stadt wahrscheinlich
weniger als solche, die man als Tourist besucht hat. Die Stationen im
Spiel werden außerdem wie in einer Science-Fiction-Geschichte eher
surreal wirken.
Fittl: Es ist ähnlich wie bei einem Flashmob. Die Spieler sind
eingeweiht, andere denken sich wahrscheinlich: "Was ist da jetzt los?
" Das Spiel findet in einer normalen Umgebung statt, in der plötzlich
Leute vorbeilaufen, die von anderen verfolgt werden. Dabei muss
niemand komplexe Charaktere einstudieren. Das ist der Unterschied
zu herkömmlichen Rollenspielen. Die Teilnehmer sind einfach vor Ort
und kennen das ungefähre Spielkonzept. Man braucht nur einige
wenige Jäger, die das Spiel starten. Die sollten die Leute
auseinandertreiben und ein bisschen furchteinflößend wirken.
ORF.at: Wie gewinnt man in einem solchen Spiel?
Fittl: Im Lauf des Spiels wird es immer schwieriger durchzukommen,
weil es immer mehr Jäger gibt. Nur weil man erwischt wird, heißt das
aber nicht, dass man verloren hat. Es verändert sich nur das Ziel des
Spiels.
Hametner: Der beste Jäger bekommt auch einen Preis. Es
gewinnen der erste Läufer in der Zielstation und der Jäger, der die
meisten Leute "bekehrt" hat. Es wird auf beiden Seiten genug Spaß
geben.
ORF.at: Wie viele Teilnehmer erwarten Sie?
Fittl: Mit weniger als 100 geben wir uns nicht zufrieden, 200 oder
mehr wären optimal. Anmelden kann man sich über die Website oder
auf Facebook. Das ist aber nicht verpflichtend, sondern soll uns nur
beim Einteilen des Verhältnisses zwischen Spielern und Verfolgern
helfen. Die genaue Lage der Checkpoints wird erst bei Spielstart
bekanntgegeben. Eine dieser Stationen wird die Künstlergruppe
monochrom gestalten. Die Ausgangsposition und der erste Treffpunkt
des Spiels liegen im Prater bei der Hauptallee.
ORF.at: Gibt es eigentlich eine Hintergrundgeschichte zu
dem Spiel, damit man sich besser in die alternative
Realität einfühlen kann?
Fittl: Dieses Mal bieten unsere Checkpoints kein eigenes Programm,
da könnte man noch viel ergänzen. Das ginge auch in Richtung
Rollenspiel, aber man soll sich nicht erst in eine Geschichte einlesen
müssen. Es ist eben nicht einfach, eine Story in 140 Zeichen oder
innerhalb weniger Minuten verständlich zu machen.
ORF.at: Die Idee zu dieser "Jagd bis zum Ende der
Nacht" steht unter einer Creative-Commons-Lizenz und
darf daher frei weiterentwickelt werden. Wer hat das
Spiel erfunden?
Hametner: Eine Spielerplattform in San Francisco namens SFZero,
oder eigentlich die Gruppe "Paragoogle" innerhalb dieser Community.
SFZero ist eine nonkommerzielle Internet-Plattform, über die
Alternate-Reality-Spiele in einem großen Rahmen organisiert
werden. Man legt als Spieler einen Character an und kann auch
selbst neue Aufgaben oder ganze Spiele erfinden. Interessierte
Mitspieler können diesen Aufgaben dann nachgehen. Zum Beispiel
100 Fotos von komplett fremden Menschen zu machen,
Unterschriften für erfundene Petitionen zu sammeln oder eben selbst
Spiele zu organisieren. SFZero ist ein Metaspiel, innerhalb dessen
Spiele ablaufen.
ORF.at: Diese Spiele haben auf den ersten Blick nicht
viel mit Computern zu tun. Warum entsteht so etwas
gerade in einem Hacker-Umfeld?
Hametner: Weil wir gerne Neues ausprobieren und neue Leute
kennenlernen. Und natürlich, weil wir einmal abseits des PC etwas
machen wollen. In der Realität etwas veranstalten, um nicht ein
Computerspiel zu spielen oder den Tag in Facebook zu verbringen.
Umgekehrter Eskapismus sozusagen, die Flucht vor dem Computer.
Fittl: Das Spiel ist ähnlich dem Konzept "etwas hacken", also etwas
verändern und sich zu eigen machen. Es geht darum, dass man
seine eigene Stadt entdeckt, mit der Realität und dem Raum, in dem
man lebt, etwas Neues macht.
ORF.at: Ist die nächtliche Jagd das erste Spiel dieser Art
in Wien?
Fittl: Es gibt sicher auch andere, die ähnliche Spiele organisieren.
Wir wollen uns mit ihnen vernetzen und aufwendigere Projekte
realisieren. Alleine schaffen wir das nicht. Wir arbeiten schließlich
auch an anderen Dingen, die uns wichtig sind. Zum Beispiel an
unseren Start-up-Unternehmen.
ORF.at: Könnten Sie sich vorstellen, das Game
kommerziell zu veranstalten?
Hametner: Mit diesem Spiel würde das nicht gehen, weil es die
Lizenz nicht erlaubt. Das Geschäftsfeld ist aber interessant,
besonders wenn es dann auch um Augmented-Reality-Technik geht
("erweiterte Realität", etwa Navigationsanzeigen, die in die
Windschutzscheibe von Autos eingebaut werden, und Wegweiser, die
mit Handykameras die Umgebung erkennen, Anm.).
ORF.at: Wie könnte man Augmented-Reality-Ansätze in
so ein Spiel integrieren?
Hametner: Bei einer Schnitzeljagd hat man das Problem, dass ein
Spielgegenstand schlicht und einfach weg ist, wenn ihn jemand
entfernt hat, der nicht zum Spiel gehört. Sobald es aber nur digitale
Beweise braucht, dass man ihn virtuell in der Hand hatte, wird es
einfacher. Mit Augmented Reality kann man Dinge aufbauen, die nur
bestimmte Menschen sehen können. Die Teilnehmer könnten etwa
einen RFID-Funkchip suchen, dessen wahre Form und Bedeutung
nur mit einer Datenbrille oder einem Mobiltelefon erkennbar sind.
Damit ist man viel weniger abhängig von der realen Welt, solange
man aufpasst, dass man dabei nicht von einem Auto überfahren wird.
ORF.at: Eine genretypische Prämisse von AlternateReality-Games ist die Illusion "Das ist kein Spiel". Ist das
hier auch der Fall? Hier wissen die Leute doch, dass sie
ein Spiel spielen.
Fittl: Es ist zwar so definiert, aber man muss dieses Konzept nicht
exakt übernehmen. In diesem Fall hat die Öffentlichkeit keine
Ahnung, was passiert. Die Spieler interagieren zwar nicht mit
Unbeteiligten, aber sie agieren im öffentlichen Raum.
ORF.at: Könnte man damit gesellschaftliche Ziele
erreichen, die über das Spiel hinausgehen?
Fittl: Die Natur dieses Spiels eröffnet prinzipiell Möglichkeiten in
diese Richtung. Eine breite Masse von Leuten, die sich nicht kennen,
wird zu Gruppen zusammengewürfelt. Man läuft eine Straße entlang,
vielleicht zu fünft in einer Gruppe, hat dabei ein gemeinsames Ziel
und gemeinsame Gegner. Das Wichtigste dabei ist aber, dass man
den Raum, in dem man lebt, besser kennenlernt. Die meisten Leute
nehmen ihre eigene Umgebung nicht wahr.
Hametner: Es wird für jeden Spieler ein sehr persönliches Erlebnis
werden. Wir haben nicht die Möglichkeit, jeden Aspekt des Spiels zu
kontrollieren. Jeder, der ein Band um seinen Arm trägt, gehört zu
einem Team. Das schafft Gemeinsamkeit und zeigt zumindest, dass
er mitspielt und sich durch die Stadt jagen lässt.
ORF.at: Die sichtbare Kennzeichnung durch farbige
Bänder, hat das eine politische Aussage?
Fittl: Das Spiel soll keine politischen Assoziationen wecken. Es geht
nicht darum, die Welt oder die Regierung zu verändern. Es geht
mehr darum, persönlich für jeden einzelnen Menschen etwas zu
verändern, durch Erlebnisse neue Perspektiven im Leben zu
entdecken. Das hat nichts mit einer politischen Demonstration zu tun.
Hametner: Nicht beteiligte Menschen werden auf den Nachtlauf
sicher mit Aussagen wie: "Erlaubt ist das sicher nicht" reagieren.
Umso mehr geht es uns um die Erfahrungen der Spieler selbst, was
sie dabei empfinden.
ORF.at: Wollen Sie in Zukunft öfters Spiele dieser Art
organisieren?
Fittl: Wenn das Interesse am Spielkonzept groß ist, veranstalten wir
es in ein paar Monaten noch einmal. Ich war immer an
Spieleentwicklung und alternativen Welten interessiert. Dabei geht es
mir um die Realität, nicht um theoretische Erfahrungen in einem
Computerspiel.
Hametner: Im besten Fall finden sich jetzt bis zu 300 Personen, die
mitmachen und Spaß dabei haben. Dabei bin ich kein verträumter
Weltverbesserer, ich sehe es nur gerne, wenn Leute Spaß haben.
Das nächste Spiel organisiert dann hoffentlich jemand anderer, damit
ich selbst mitspielen kann.
(Richard Pyrker)
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viebrix, vor 419 Tagen, 1 Stunde, 20 Minuten
Ich finde es wirklich gut wenn Menschen für andere einfach
so etwas organisieren.. ehrenamthalber.. und daher finde
ich auch diese Aktion.. soweit ich es hier lesen konnte toll..
neuartig ist so etwas allerdings nicht.. und aus den usa
muss es auch nicht importiert werden..
ähnliche spiele veranstalten viele jugendorganisationen..
man denke nur an das berühmte Mr.X Spiel in Wien von
der KJ odr diverse Geländespiele von Pfadfindern und
Jungschar..
Aber vielleicht gibt es da ja wirklich mal eine
Zusammenarbeit.. zwischen den diversen Organisatoren ...
wäre toll :)
kalum, vor 421 Tagen, 3 Stunden, 3 Minuten
Eine Art Fangen-Spielen mit Unbekannten?
Das Ganze hoert sich interessant an.
Fuer mich zu kompliziert und anstrengend. viel Spass an
alle Teilnehmer, hoffentlich gibt es keine Zwischenfaelle mit
Unbeteiligten.
überdenkerin, vor 421 Tagen, 4 Stunden, 35 Minuten
Kostet mich an müden Schmunzler...da muss eine
Community in San Fran ran, wenn der österreichische
Hacker, der durch seinen Werdegang zu Zeiten
Tanzschulkurse, Pfadfinder, KSJ, Sommercamps,
Sportvereine, Fitnessstudios und die klassische
Jugendliteratur ausgelassen hat, abseits des Computers
Abwechslung und neue Kontakte sucht. Grund 1 dafür: er
kann und will nicht reden - erfährt dadurch auch nicht, was
anderwertig gebildete wissen und tun, Grund 2 dafür: die
Luft darf auch niemals zu frisch sein - wie die in der freien
Natur etwa.
Strategie: durch das Spiel an die Infos der Nichthacker
gelangen und in der urban organisierten Welt bleiben, in
der die Reizschwelle der gewohnten Eindrücke und die
Voraussagbarkeit der kalkulierbaren Parameter hoch ist.
Spätestens bei der Info Fakepetitionen unterschreiben zu
lassen wird aber auch dem müdesten
Nichthackerdumpfbacke ein Licht aufgehen und die Hacker
in ihren eigenen Reihen bleiben müssen oder vielleicht a n
d e r e Wege aus ihrer selbstverschuldeten
Isolationsarroganz finden.
re: über-denkerin
derfin, vor 421 Tagen, 4 Stunden, 13 Minuten
nachdem wir jetzt alle stereotypen durchgegangen
sind, hoffe ich, dass du trotzdem mitspielst und dir
nicht durch deine vorurteile den spaß entgehen lässt!
ich hoffe, die luft ist dir dafür nicht zu stickig - das
stadtgebiet ist halt ein viel spannenderes gelände als
felder & wiesen :)
-f
PS: wie schon ein freundlicher mitspieler getwittert hat:
"Wer nicht kommt, verliert auf jeden Fall"
sleepyhead, vor 421 Tagen, 7 Stunden, 45 Minuten
das klingt mal richtig spannend, aber ich geb auch zu ich
bin von solchen dingen leicht zu begeistern.
bin wirklich gespannt, wie viele mitmachen werden :)
Fangerlspielen----aha-----und?
bildschnitzer, vor 421 Tagen, 7 Stunden, 48 Minuten
Altscheibbser Reality Game:
KUAHDRECKPRACKEN.
Jeder Spieler nimmt ein Brett.
Wenn nicht genug Bretter da sind, wird um die
vorhandenen gerauft.
Jeder Spieler sucht sich einen Kuhfladen. (Möglichst frisch)
Er stellt das Brett senkrecht vor dem Kuhfladen auf.
Er setzt die Fussohle an das Brett. und tritt es möglichst
heftig nieder, sodass es voll in den Kuhfladen klatscht.
Dann wird in Schritten ausgemessen, wieweit der Dreck
gespritzt ist.
(Ein echter Männersport, Mädchen können das einfach
nicht. sie rennen meist schon lachend weg, wenn man
ihnen die Spielregeln erklärt)
Aber heutzutage ist einmal ein Spiel ohne Computer auch
eine echte Abwechslung.
Man muss ja nicht unbedingt als Nazi verkleidet im Wald
Farbkugerln herumballern.
sleepyhead, vor 421 Tagen, 7 Stunden, 28 Minuten
na, bissi vorurteil behaftet was paintball angeht?
elitär?
sirtwist, vor 421 Tagen, 9 Stunden, 31 Minuten
ich selbst bin ja sogar der englischen Sprache halbwegs
mächtig (wobei ich mir ja oftmals Deutsch schon
Schwierigkeiten bereitet :-)
Warum aber ist die Veranstalter-Website ausschließlich auf
Englisch abrufbar?
Will man gewisse Subjekte erst gar nicht beim Spiel dabei
haben oder wurde in einer Community, in der man
Englisch einfach beherrscht, nicht an die Möglichkeit
gedacht, dass auch Menschen, die der englischen Sprache
nicht mächtig, es wert wären, mitspielen zu dürfen?
However, sehr gute Idee! Und Dank an alle, die ihrer
Freizeit für solche Dinge unentgeltlich zur Verfügung
stellen.
dirry, vor 421 Tagen, 9 Stunden,
ich denke eher, dass man ein internationales/junges
Publikum zum Ziel hat.
Als junger Österreicher sollte man auch Englisch
können - immerhin lernt man es auf jeder Schule.
re: elitär
derfin, vor 421 Tagen, 7 Stunden, 20 Minuten
hey :)
ich habe befürchtet, dass eine solche kritik kommt glaub mir aber, dass die website genau aus dem
gegenteiligen grund englisch ist: wir wollten allen
interessierten die möglichkeit geben, mitzumachen auch besuchern aus dem ausland :)
ursprünglich war eine zweisprachige website
angedacht, aber *hüstel* da fehlte leider die zeit - wir
sind ja dank unseren unternehmen nicht unbeschäftigt
:)
bis hoffentlich am freitag!
-f
xblackvenomx, vor 421 Tagen, 9 Stunden, 41 Minuten
na geil..
gibt´s eigentlich ein copyright auf "fangen spielen" ;-)
die idee ist aber trotzdem brauchbar, sofern man sie den
gewohnheitstieren irgendwie schmackhaft machen kann.
fangen in großem ausmaß und etwas komplexer. hört sich
ganz gut an und wenn man entsprechende events gut
planen und durchsetzen kann, könnte sich das sogar ganz
gut "verkaufen" lassen.
die frage ist nur wie sich das in massen in z.b. eine
großstadt integrieren lässt. virtuelle welten haben ja den
vorteil daß das *echte* leben da nicht im weg steht.
interessant, aber wird wohl maximal ein nischendasein
fristen, wie paintball *gg*
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23.10.2009
|
06:00
Sevenload: "Verdient wird erst im Web
3.0"
Der Markt für Online-Videoangebote ist hart umkämpft.
Das deutsche Portal Sevenload hat es geschafft, im
Schatten des Marktführers YouTube eine eigene Nische
zu finden. ORF.at sprach mit Unternehmensgründer
Ibrahim Evsan über die Marktchancen von
Videowebsites, Geoblocking und das leidige Thema
Piraterie.
"Oft ist es einfach eine Geschmacksfrage, welches Portal bevorzugt
wird", meint Sevenload-Gründer Evsan. Das 2006 gegründete
deutsche Unternehmen hat sich mit Video-Uploads ohne
Minutenbeschränkung und dem vom traditionellen TV abgeschauten
Konzept der Videokanäle vom Marktführer YouTube zumindest
inhaltlich abgesetzt. Geld verdient der Videodienst aber nur in
Ausnahmefällen, und einige Inhalte sind in Österreich erst gar nicht
abrufbar.
Start-ups und Lizenzprobleme
Das Videoportal Sevenload wurde von Evsan und Thomas Bachem
2006 gegründet, zu einer Zeit, als auch YouTube noch in seiner
Anfangsphase war. Heute ist Sevenload der größte europäische
Online-Anbieter von TV-Sendungen, die von verschiedenen
Fernsehpartnern zugeliefert werden - auch wenn einige davon
aufgrund fehlender Lizenzen nicht in allen Ländern abrufbar sind. Mit
seinen Erfahrungen als Start-up-Gründer will Evsan andere
Unternehmer aufrütteln und sie dazu bringen, sich mehr mit digitalen
Medien zu beschäftigen.
"Ein echter 'Onliner' ist jemand, der verschiedene Internet-Dienste
und ihren jeweiligen Nutzen kennt. Die anderen sind Netzmigranten,
die nur E-Mail nutzen oder gar keinen Internet-Zugang haben oder
wollen. Ich nenne sie die 'Offliner'", so Evsan. ORF.at sprach mit
dem Unternehmer anlässlich seines Besuchs auf der Wiener
Medienkonferenz Digiday '09.
ORF.at: Sie sind als Gründer vor kurzem in den Beirat
von Sevenload gewechselt. Warum wollen Sie nicht mehr
operativ tätig sein?
Ibrahim Evsan: Die Firma ist mit rund 75 Mitarbeitern relativ groß
geworden. Ich bin mehr der Tüftler, der in kleineren Teams arbeitet.
Gründungen sind die schönste Zeit überhaupt, aber alle vier Jahren
mache ich gerne etwas Neues. Im Sevenload-Beirat diskutiere ich
gemeinsam mit unseren Entwicklern die neuesten Trends wie etwa
Ibrahim Evsan ist Gründer der 2006 in
"Realtime", also Echtzeitkommunikation. Die Jungs wissen schon,
Deutschland gestarteten Videocommunity
Sevenload, Internet-Experte im Medienbeirat
Nordrhein-Westfalen und Autor des Buchs "Der
Fixierungs-Code", das sich mit digitaler
Medienkompetenz beschäftigt.
Sevenload bietet den Upload eigener Bilder
und Videos an sowie insgesamt 1.200
Videokanäle mit Inhalten etwa von Sony Music,
Universal, der "Big Brother Show" und World
Wrestling Entertainment. Neben Marktführer
YouTube und den Portalen MyVideo und
Clipfish ist Sevenload das größte unabhängige
Videoportal im deutschsprachigen Raum. Die
Inhalte werden auf 22 Länderportalen und in
elf weiteren Sprachen angeboten.
was sie machen, das ergänze ich mit dem Wissen meiner vielen
Konferenzbesuche. Ich glaube an Sevenload, also halte ich auch
meine relativ hohen Unternehmensanteile von weit über zehn
Prozent.
ORF.at: Wie finanziert sich Sevenload?
Evsan: Sevenload wird mit Risikokapital der Deutschen Telekom,
des Medienkonzerns von Hubert Burda, des
Außenwerbeunternehmers Dirk Ströer und der Agentur Denkwerk
finanziert. Wir gestalten für Firmen wie BMW eigene Videoportale und
lassen Liveübertragungen von Konferenzen über unser System
laufen. Sevenload ist in Deutschland klein, aber bedeutend, dabei
bräuchten wir eigentlich noch einmal 50 bis 100 Millionen Euro, um
Sevenload
richtig loslegen zu können. Der Videohype hat gerade erst begonnen,
Ibrahim Evsans Website
die Leute laufen jetzt mit ihren neuesten Kameras herum und
Digiday
zeichnen alles auf.
ORF.at: Müssen die Online-Videodienste auch weiterhin
mit Geldzuschüssen von Kapitalgebern finanziert
werden?
Evsan: Einige Formate laufen bereits kostendeckend. Wir bieten
etwa schon länger Livestreaming-Dienste für 19,90 Euro im Monat
an, das ist etwas, das wirklich funktioniert.
ORF.at: Macht Sevenload Umsätze mit den Videos von
Fernsehshows wie "Big Brother", die als eigener Kanal
abrufbar sind?
Evsan: "Big Brother" ist ein Format mit einer großen Zielgruppe.
Das ist attraktiv für Werbekunden. Das gilt auch für die Sendungen
von World Wrestling Entertainment, die wir europaweit anbieten. Da
bekommt man relativ große Werbekunden wie McDonald's oder
Pepsi. Die Werbeeinnahmen werden meistens 50:50 geteilt, das gilt
auch für die Musikvideos von Sony und Universal.
ORF.at: Wird Sevenload zukünftig auch kostenpflichtige
Downloads anbieten?
Evsan: Das wird kommen. Im Moment bieten wir Spielfilme nur
werbefinanziert an, zum Beispiel haben wir 50 Kung-Fu-Filme in
voller Länge. Vorher und nachher wird Werbung gezeigt, dazwischen
auch noch, damit finanziert sich das. Wir werden zukünftig
Bezahldownloads anbieten, auch über neueste Hybridfernsehgeräte
mit Internet-Anschluss. Da werden wir höchstwahrscheinlich mit
Video-on-Demand-Anbietern wie Videoload.de von der Deutschen
Telekom oder anderen kooperieren, denn die haben bereits Inhalte
und Lizenzen. Ganz ehrlich, wenn die Bezahlsysteme einfach sind
und ich mit einem oder drei Euro einen guten Film in Topqualität
bekomme, dann bezahle ich das auch gerne.
ORF.at: Besteht dabei die Gefahr, dass sich Leute auch
Downloads über kostenfreie BitTorrent-Seiten holen,
ohne Lizenzrechte zu beachten?
Evsan: Mit Sicherheit gibt es das, aber nur in einem kleinen Bereich.
Die zehn Prozent Leute die das unbedingt machen wollen, weil sie
datensammelsüchtig sind, die sollen das machen. Wir denken an den
Massenmarkt, und der ist eben nicht kriminell. Ich bin überzeugt,
dass über 50 Prozent der Menschen schon allein aus ethischen
Gründen dort niemals downloaden würden. Weitere 40 Prozent
wollen es vielleicht einmal machen, und nur zehn Prozent machen es
wirklich.
ORF.at: Der amerikanische Videodienst Hulu.com bietet
TV-Serien online an und finanziert sich durch Werbung.
Denken Sie, dass Hulu.com einen Marktstart in Europa
wagen wird?
Evsan: Das glaube ich nicht, die Rechtesituation ist hier komplett
anders als in den USA. Die Inhalte der großen Anbieter wie CNN
sind in Deutschland und, wie ich glaube, in Österreich ebenfalls gar
nicht richtig bekannt. Ich könnte mir nicht vorstellen, dass die stark
genutzt würden.
ORF.at: Werden die vielen Web-2.0-Dienste eines Tages
Gewinne schreiben?
Evsan: Dazu kenne ich einen wunderbaren Spruch: Web 1.0 war der
Tod, Web 2.0 die Not, und Web 3.0 wird das Brot. Ich glaube daran,
dass in der nächsten Welle alle verdienen werden. Die Leute gehen
jetzt offener mit Bezahlsystemen um, PayPal wird etwa bei eBay sehr
oft verwendet.
ORF.at: Wie stark werden die internationalen Portale von
Sevenload genutzt?
Evsan: In der Türkei und Italien sind wir sehr stark vertreten, dann
folgt Polen und die USA. Im Monat haben wir weltweit 21 Millionen
Unique User, Deutschland macht dabei nur 20 Prozent aus. Unsere
russische Seite ist noch nicht so weit, die Leute dort mögen ihre
eigenen lokalen Systeme sehr gerne. Letztlich kommt es aber auf die
Google-Optimierung an, und da sind wir sehr gut.
ORF.at: Viele Inhalte von Sevenload, vor allem
Musikvideos, sind in Österreich wegen regionaler
Einschränkungen nicht abrufbar, es erscheint die
Meldung "Geoblocked". Ist das ein Problem für die
Nutzer?
Evsan: Ja, das ist ein Riesenproblem. Die Lizenzgelder sind
unfassbar hoch, für Österreich und die Schweiz sind die
Verhandlungen erst in der Planungsphase. Die Möglichkeiten, heute
an Videos zu kommen, sind aber sehr einfach. Die einen finden bei
uns "Big Brother", die anderen suchen Musikvideos bei YouTube, weil
diese bei uns geblockt werden. Die Lösung wäre, andere Videoplayer
in das eigene Portal einzubinden. Wir zeigen beispielsweise auch
YouTube-Videos in unseren Suchergebnissen an. Das macht
YouTube nicht, weil sie nur ihren eigenen Player einsetzen wollen.
Woher die Inhalte kommen, ist doch egal, solange die Erlöse geteilt
werden können.
ORF.at: Werden diese Sperren von Nutzern umgangen?
Evsan: Ja, wobei das nur ein kleiner Anteil von etwa zehn Prozent
macht. Das verfälscht natürlich die Statistiken.
ORF.at: Sie sind als Experte im Medienbeirat der
nordrhein-westfälischen Landesregierung in Deutschland
vertreten. Werden dort auch Themen wie
Urheberrechtsgesetze diskutiert?
Evsan: Da treffen sich wichtige Leute aus Politik und der
Medienbranche. Lizenzprobleme betreffen aber oft ganze Staaten,
"Geoblocking" wird es auch die nächsten Jahre noch geben. Die
Gesetze werden sich nicht ändern, man könnte sich nur auf eine
Kultur-Flatrate einigen. Das würde sogar funktionieren, im Medienrat
haben wir das ausgerechnet. Vier Euro wären das im Monat, dann
könnte man alles herunterladen. Das hat aber den Nachteil, dass
diese Kultursteuer auch Leute zahlen müssten, die das gar nicht
nutzen können oder wollen.
Die grünen Politiker sind sehr dafür, die Medienvertreter sind
natürlich dagegen. Die träumen von der guten alten Zeit, dass alles
noch mal gut geht und mit Strafen geregelt wird. Das ist aber schwer
durchsetzbar. Von den zehn Prozent Nutzern, die unlizenzierte Filme
downloaden, kann man vielleicht acht Prozent davon abhalten. Die
restlichen zwei Prozent werden das aber immer machen. Vielleicht
muss man das auch akzeptieren. Wenn man immer weiter sammelt,
wird das zu einer Sucht. Diese Fixierung steckt in jedem drin.
ORF.at: Sie arbeiten nach Sevenload bereits an einem
neuen Start-up-Unternehmen. Worum geht es da?
Evsan: Internet-Nutzer verlangen nach Online-Spielen in
Kombination mit Sozialen Netzwerken. Wir wollen eine Welt
aufbauen, ein großes Spielsystem. Keine Fantasy-Geschichte, eher
eine Art Online-Wirtschaftsrollenspiel. Das wird auf allen Geräten
funktionieren, auf dem iPhone, über Web-Browser oder über
Fernseher, weltweit. Wir haben bereits sechs Zusagen von Investoren
in Millionenhöhe und müssen uns nur noch für den richtigen
entscheiden. Für das Spiel selbst haben wir noch keinen Namen,
aber die ganze Entwicklungsphase machen wir ab dem kommenden
Monat in einem Blog transparent. Das wird eine richtige RealityFirmengründungsstory.
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oder 4.0, 5.0, 6.0 ........
sceptic, vor 342 Tagen, 5 Stunden, 1 Minute
auf jeden Fall halt "demnächst".
Oder es ist einfach so, dass immer der erste mit einer
cleveren Idee verdient. Wie immer und überall und im
Inter-Netz net anderst. Gelt?
herrfranz, vor 342 Tagen, 6 Stunden, 48 Minuten
"Evsan: Das glaube ich nicht, die Rechtesituation ist hier
komplett anders als in den USA. Die Inhalte der großen
Anbieter wie CNN sind in Deutschland und, wie ich glaube,
in Österreich ebenfalls gar nicht richtig bekannt. Ich könnte
mir nicht vorstellen, dass die stark genutzt würden."
idiot.
Das
bunglemania, vor 342 Tagen, 7 Stunden, 28 Minuten
das "WEB 2.0" schon eine von Geldgierigen Dillos
erschaffen wurde, wird das "WEB 3.0" nur der Anfang vom
Ende sein.Marketing greift eben nicht immer.
solala, vor 342 Tagen, 8 Stunden, 34 Minuten
Am besten nach Frankreich gehen, dort sieht man ab
Anfang 2010 wie Web 3.0 wirklich funktioniert.
Angesichts des Massensterbens an Anschlüssen bleibt die
Frage wie da Geld verdienen?
Ganz einfach,
euripides, vor 342 Tagen, 8 Stunden, 25 Minuten
durch Kunden, die einen Internetzugang zahlen
müssen, ihn aber nicht verwenden dürfen.
solala, vor 342 Tagen, 8 Stunden, 8 Minuten
Das wäre noch nicht das Problem, mehrere Jahre
Gefängnis ohne ordentlcihes Gerichtsverfahren, sowie
totale Überwachung des E-Mail Verkehrs.
Da wirds nur wenig Fälle gegeben, die Zahlen dürfen
ohne Benützungsrecht, man wird schon davor freiwillig
darauf verzichten.
Undselbst wenn man es risikiert, bei der 1. oder
spätestens 2. Abmahnung wird man dann ganz schnell
den stecker ziehen und kündigen.
larzuk, vor 342 Tagen, 9 Stunden, 3 Minuten
ich glaube da hat jemand nicht ganz verstanden, für was
web 3.0 wirklich steht.
suit, vor 342 Tagen, 4 Stunden, 44 Minuten
Web 2.0 war das mit abgerundeten Ecken oder? Nur
was ist jetzt Web 3.0 :p
Wie bei Windows.
euripides, vor 342 Tagen, 11 Stunden, 1 Minute
Die erste halbwegs brauchbare Version wird "Web 3.11"
sein. "for Workgroups" ;)
Das ist bei Heilsversprechungen
chrilly, vor 342 Tagen, 10 Stunden, 39 Minuten
allgemein so. Wobei sie aber schon heute dafür Geld
kassieren wollen. Auch von denen, die das Heil gar
nicht wollen. Siehe Kulturflatrate. ScheissFlatrate wäre
zwar treffender, aber das klingt nicht so gut.
An euripides:
tomtiger, vor 342 Tagen, 8 Stunden, 54 Minuten
Nein, brauchbar ist von Windows noch gar nix. Hier
geht es um "lukrativ". Und kostendeckende Gewinne
fährt MS sicher schon mit Win 3.0 ein.
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