Wie Lager länger leben

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Wie Lager länger leben
Wie Lager länger leben
Klüber-Spezialschmierstoffe für Gleitlager
Die richtige Auswahl: Wir machen’s
Ihnen leicht
Lubrication is our World
Inhalt
Gleitlager und Schmierstoffe
3
Auswahl von Schmierstoffen
4
1. Schmieröle
2. Schmierfette
3. Trockenschmierstoffe
2
4
10
14
Auswahl von Schmierstoffen
zur Einlaufschmierung und
Schadensbehebung
17
Reinigung und Überprüfen
des Ölalterungszustandes
20
Tabellen/Produktübersicht
22
Beratungsblatt Gleitlager
30
Gleitlager und Schmierstoff:
Hohe Belastungen erfordern hohe Anforderungen
„Gleitlager, das: Lager mit feststehenden,
in einem Gehäuse eingebauten Lagerschalen, über deren Flächen ein sich
drehender (von einem Ölfilm getragener)
Zapfen gleitet...“
Was der Duden nicht schreibt, sind die
Belastungen, denen ein Gleitlager ausgesetzt sein kann: Atemberaubend
hohe Drehzahlen, extreme Temperaturen
von -180° bis +450° Celsius, dazu die
Einwirkung aggressiver Medien –
Betriebsbedingungen, die nicht ohne
Folgen bleiben. Die richtige Schmierung
des Gleitlagers kann die Verschleißfestigkeit, den Korrosionsschutz, die Leitungsfähigkeit und damit die Lebensdauer erhöhen.
Ganz gleich, ob Trockengleitlager,
Sinterlager, hydrodynamische oder
hydrostatische Gleitlager – der
Schmierstoff muss auf die betrieblichen wie konstruktiven Anforderungen dieser Gleitlager abgestimmt sein.
Und das, bevor es Ihrer Anlage an
die Substanz geht!
Klüber Lubrication hat ein umfassendes Produktsortiment entwickelt, das
mit hochwertigen Spezialschmierstoffen den Anforderungen moderner Gleitlagerschmierung gerecht wird: Vom
Hochleistungsfett für die extreme
Beanspruchung über „Food-GradeLubricants“ für die Anwendung im
Lebensmittel- und Pharmabereich bis
hin zum biologisch schnell abbaubaren
Schmierstoff für die Land-, Forst- und
Wasserwirtschaft.
Schmierstoff – ein gleichwertiges Konstruktionselement
Klüber Lubrication – die richtige
Wahl für Sie!
Damit die größtmögliche Leistungsfähigkeit von Gleitlagern während der
konzipierten Lebensdauer erreicht
wird, sollten Auswahl und Festlegung
des Schmierstoffs bereits in die Konstruktion miteinbezogen werden.
Je nach konstruktiver Ausführung und
Anwendungsart werden Gleitlager mit
Ölen, Fetten, Gleitlacken, Festschmierstoffen oder aber Kombinationen daraus geschmiert (siehe Grafik). Wir
haben das Klüber-Produktsortiment in
zwei Bereiche aufgeteilt:
Denn nur mit dem Schmierstoff als
gleichwertiges Konstruktionselement
kann das Potenzial der Bauteile
voll ausgeschöpft – und damit ein
verschleißarmer Betrieb über lange
Betriebszeiten ermöglicht werden:
Von Mischreibungsbedingungen bei
hohen Lasten bzw. niedrigen Gleitgeschwindigkeiten bis hin zur Flüssigkeitsreibung bei hohen Drehzahlen.
K
K
Betriebsschmierstoffe
Schmierstoffe zur Einlaufschmierung
Das hilft Ihnen, bei der Schmierstoffauswahl zielgerichtet vorzugehen.
Macht der alte Schmierstoff
noch mit?
Die richtige Schmierstoffauswahl ist
allerdings nicht nur bei der Neukonstruktion oder Projektierung von Gleitlagern von Bedeutung. Höhere Übertragungsleistungen, angehobene Drehzahlen oder wechselnde Umgebungstemperaturen bei bestehenden
Maschinen, Anlagen und Fahrzeugen
machen ebenfalls eine Anpassung
des bisher verwendeten Schmierstoffs
nötig – bis hin zum Ersetzen durch
einen anderen Schmierstofftyp.
Weiterer Überprüfungs- und Optimierungsbedarf ergibt sich durch veränderte ökologische Anforderungen
sowie durch Situationen, in denen ein
Kontakt zwischen Schmierstoff und
beispielsweise Lebensmitteln nicht zu
vermeiden ist. Für all diese Anwendungen hält Klüber Lubrication als Hersteller von Spezialschmierstoffen die
zeitgemäße und individuelle Problemlösung parat.
3
Die Auswahl von
Betriebsschmierstoffen
1. Schmieröle
Ein verschleißarmer Lauf im Dauerbetrieb und ein möglichst reibungsloser Anund Auslauf der Lager: Diese Voraussetzungen für volle Leistung und die geplante
Lebensdauer ölgeschmierter Gleitlager sind nur mit dem passend ausgewählten
Schmierstoff zu erreichen.
Verschleißminimierung im Dauerbetrieb wird aber nur erzielt, wenn die Lager bei
Betriebsbedingungen (Belastung, Temperatur, Drehzahl usw.) im Bereich der Vollschmierung laufen. Das heißt, dass Welle und Lagerschale durch einen Flüssigkeitsfilm vollständig voneinander getrennt sind und keine Oberflächenberührung
der Reibpartner stattfindet; die Lager laufen also im hydrodynamischen Bereich.
Damit dieser Schmierfilm tragfähig und trennend wirkt, kommt der Betriebsviskosität des Schmieröles große Bedeutung zu. Bei der Auswahl des für Ihre Zwecke
passenden Gleitlageröles steht daher die Bestimmung der erforderlichen Viskosität im Vordergrund. Mit den Tabellen I bis IV (Seite 6 bis 8) geht die richtige
Schmierölauswahl schnell und einfach.
Gehen Sie bitte wie folgt vor:
a) Klärung der Anforderungen
2. Klärung der Zusatzanforderungen:
1. Ermitteln der Werte für:
4
F
(N/mm2)
D·B
K
Mittlere Lagerbelastung
pm =
K
Gleitgeschwindigkeit
v = d · π · n (m/s)
K
Betriebstemperatur
des Lagers
ϑ (°C)
K
Schmieröle für Standardanwendungen,
Tabelle I (Seite 6).
K
Schmieröle mit besonderer Langzeitbeständigkeit, Tabelle II (Seite 7) – für Anwendungsfälle,
bei denen durch lange Ölwechselintervalle
Einsparungen an Ölmenge, Ölentsorgungsmenge sowie Kosten für Instandhaltung, Produktionsausfall und Entsorgungsorganisation
erzielt werden sollen.
K
Schmieröle für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie (Food-Grade-Lubricants), Tabelle III
(Seite 8) – für Anwendungen, bei denen ein
unvermeidbarer, gelegentlicher Kontakt mit
dem Lebensmittel nicht ausgeschlossen werden kann.
K
Schmieröle mit schneller biologischer Abbaubarkeit/ Wassergefährdungsklasse 1, Tabelle IV
(Seite 8) – für Anwendungen, bei denen durch
die normalen Betriebsbedingungen nicht ausgeschlossen werden kann, dass Schmieröle in
die Umwelt (Wasser, Boden) gelangen können.
b) Ölauswahl
1. Auswahl aufgrund zusätzlicher
Anforderungen.
2. Auswahl des erforderlichen Schmieröles gemäß den gegebenen Betriebsbedingungen (pm, v, ϑ).
3. Genaue Berechnung der
erforderlichen Ölviskosität.
(Die Berechnungen konnten für die Eingrenzung
der notwendigen Ölviskosität nur für einen
Lagertyp durchgeführt werden. Die genaue
Nachrechnung der Gleitlagerfunktion ist daher
insbesondere vor einem geplanten Serieneinsatz erforderlich.)
Gemäß obiger Einteilung und der ermittelten
Werte von
K
K
K
Die mit dem Produktnamen
(z.B. Klübersynth GH 6-150) ausgewiesene
Viskositätsklasse – hier: ISO VG 150 – wurde
durch die Anwendung eines allgemein
anerkannten Gleitlager-Berechnungsprogrammes
(siehe Seite 6) ermittelt.
Da innerhalb der Tabellen nicht jeder Lagerfall berücksichtigt werden kann, ist die hier angegebene
Viskositätsklasse nur als Anhaltswert zu sehen.
Die angegebenen Produkte sind in der Regel in
einem breiten Viskositätsbereich verfügbar.
Für die betriebssichere Auslegung des einzelnen
Lagerfalles wird empfohlen, entsprechend den
bekannten Methoden eigene Berechnungen
durchzuführen. Unsere anwendungstechnischen
Berater stehen Ihnen hierbei selbstverständlich
mit Rat und Tat zur Seite.
Flächenpressung,
Gleitgeschwindigkeit und
Lagerbetriebstemperatur
kann das passende Schmieröl ausgewählt werden.
Schmierstoffauswahl in Abhängigkeit der Gleitgeschwindigkeit
Fettschmierung
Schmierpaste
Gleitlack
Ölschmierung
Feststoffschmierung
0
0,01
0,5
Ölschmierung
bei Umlaufschmierung (ISO VG > 460)
1,0
1,5
2,0
2,5
Gleitgeschwindigkeit v (m/s)
5
Schmieröle
für Standardanwendungen
Betriebstemperaturen
LagerBetriebstemperatur
[°C]
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
0
bis 70
LAMORA HLP 68
bis 90
Klüberoil GEM 1-150 N
/
mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2
bis 50
LAMORA HLP 68
bis 70
Klüberoil GEM 1-220 N
bis 90
Klüberoil GEM 1-460 N
/
mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2
bis 50
LAMORA HLP 32
bis 70
LAMORA HLP 46
bis 90
Klüberoil GEM 1-100 N
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
mittlere Lagerbelastung pm < 3 N/mm2
LAMORA HLP 32
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
/
bis 50
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
Produktvorschlag
/
mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2
bis 50
LAMORA HLP 68
bis 70
Klüberoil GEM 1-150 N
bis 90
Klüberoil GEM 1-320 N
Die Viskositätsangaben in den Auswahltafeln für Schmieröle wurden in dem PC- Programm ASSIG
(Assistenzsystem zur Auslegung hydrodynamischer Gleitlager) ermittelt. Entwickelt wurde dieses
Programm von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Zwickau, Fachbereich Maschinenbau,
Fachgebiet Maschinenelemente und Konstruktion in Zusammenarbeit mit der FVA (Forschungsvereinigung Antriebstechnik), 1991 – 1994.
Folgende Eingangsdaten wurden zugrundegelegt:
K Gleitlager nach DIN 31 690, Größe 9
K Wellendurchmesser D = 90 mm
K Lagerbreite B1 = 60 mm
K Projizierte tragende Fläche B1 D= 5 400 mm2
K Gehäuseoberfläche = 0,416 m2
K 360°-Lager
6
I
mit besonderer Langzeitbeständigkeit
Betriebstemperaturen
LagerBetriebstemperatur
[°C]
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
Wechselnd
Produktvorschlag
/
mittlere Lagerbelastung pm < 3 N/mm2
bis 50
Klüber Summit SH 32
bis 70
Klüber Summit SH 68
bis 90
Klübersynth GH 6-80
bis 120
Klübersynth GH 6-150
20 bis 60
Klüber Summit SH 46
20 bis 90
Klüber Summit SH 100
Tiefe Start- und
-45 bis 50
Klüber Summit SH 32
Betriebstemperatur
-60 bis 30
ISOFLEX PDP 38
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
Wechselnd
/
mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2
bis 50
Klüber Summit SH 68
bis 70
Klübersynth GH 6-100
bis 90
Klübersynth GH 6-150
bis 120
Klübersynth GH 6-320
20 bis 60
Klübersynth GH 6-80
20 bis 90
Klübersynth GH 6-150
Tiefe Start- und
-40 bis 40
Klüber Summit SH 46
Betriebstemperatur
-55 bis 60
ISOFLEX PDP 65
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
Wechselnd
/
mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2
bis 50
Klüber Summit SH 32
bis 70
Klüber Summit SH 46
bis 90
Klüber Summit SH 100
bis 120
Klübersynth GH 6-100
20 bis 60
ISOFLEX PDP 48
20 bis 90
Klüber Summit SH 100
Tiefe Start- und
-55 bis 50
ISOFLEX PDP 40
Betriebstemperatur
-65 bis 40
ISOFLEX PDP 38
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
Wechselnd
/
II
mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2
bis 50
Klüber Summit SH 68
bis 70
Klübersynth GH 6-100
bis 90
Klübersynth GH 6-150
bis 120
Klübersynth GH 6-220
20 bis 60
Klüber Summit SH 100
20 bis 90
Klübersynth GH 6-100
Tiefe Start- und
-40 bis 40
Klüber Summit SH 46
Betriebstemperatur
-50 bis 60
ISOFLEX PDP 65
7
Schmieröle
für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Betriebstemperaturen
LagerBetriebstemperatur
[°C]
Produktvorschlag
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
Tiefe Start- und
III
mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2
/
bis 50
Klüber Summit HySyn FG - 32
bis 70
Klüber Summit HySyn FG - 68
bis 90
Klüber Summit HySyn FG - 100
– 45 bis 50
Klüber Summit HySyn FG - 32
Betriebstemperaturen
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 4 m/s
Annähernd konstant
Tiefe Start- und
mittlere Lagerbelastung pm = 3 bis 7 N/mm2
/
bis 50
Klüber Summit HySyn FG- 68
bis 70
Klüberoil 4 UH1-150 N
bis 90
Klüberoil 4 UH1-220 N
– 40 bis 40
Klüber Summit HySyn FG-46
Betriebstemperaturen
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
Tiefe Start- und
/
mittlere Lagerbelastung p m < 3 N/mm2
bis 50
Klüber Summit HySyn FG-32
bis 70
Klüber Summit HySyn FG- 46
bis 90
Klüber Summit HySyn FG-100
– 45 bis 50
Klüber Summit HySyn FG-32
Betriebstemperaturen
Gleitgeschwindigkeit v > 4 m/s
Annähernd konstant
Tiefe Start- und
/
mittlere Lagerbelastung p m = 3 bis 7 N/mm2
bis 50
Klüber Summit HySyn FG-68
bis 70
Klüber Summit HySyn FG-100
bis 90
Klüberoil 4 UH1-220 N
– 40 bis 45
Klüber Summit HySyn FG-46
Betriebstemperaturen
mit schneller biologischer Abbaubarkeit und WGK 1
Gleitgeschwindigkeit v = 2 bis 10 m/s
Annähernd konstant
Tiefe Start- und
Betriebstemperaturen
8
/
mittlere Lagerbelastung pm = 0,1 bis 7 N/mm2
bis 60
Klüberbio CA 2- 100
bis 90
Klübersynth GEM 2-220
bis 110
Klüberbio CA 2-460
– 25 bis 40
Klüberbio C 2-46
IV
Auswahlbeispiel Schmieröle
In einer Tabliermaschine zur Herstellung von Fondant (weiche Zuckerbonbonart)
ist die extruderartige Schnecke, die zum Transport der angewärmten Zuckermasse
dient, in zwei ölgeschmierten Gleitlagern gelagert.
Da technisch nicht auszuschließen ist, dass gelegentlich durch Dichtungsleckage kleine Schmierölmengen in die Zuckermasse gelangen können, ist zur
Schmierung der Lager unbedingt ein „Food Grade Lubricant“ erforderlich.
Lagerdaten / Betriebsverhältnisse:
Lagerschalen-Innen-Ø
D = 40 mm
Lagerschalenbreite:
B1 = 38 mm
B2 = 50 mm
Lagerschalenmaterial:
Rotguss
3. Auswahl aufgrund der Zusatzanforderungen
Zutreffende Auswahltabelle: Tabelle III (Seite 8)
4. Auswahl des erforderlichen Schmieröles
–1
–1
Drehzahl der Schnecke:
n = 4000 min = 66,6 s
Belastungskraft:
F = 500 N
Lager-Betriebstemperatur,
gemessen
ϑ = ca. 70 °C, konstant
Auswahl des erforderlichen Schmieröles:
1a. Berechnung der mittleren Lagerbelastung pm
pm =
pm =
F
(N/mm2)
D·B
500
40 · 38
Tabelle III ist in vier Auswahlbereiche eingeteilt.
Der zutreffende Bereich ergibt sich aus den errechneten Werten für die Gleitgeschwindigkeit v
und der mittleren Lagerbelastung pm.
Gleitgeschwindigkeit v:
8,4 m/s: Wert fällt in
Bereich v > 4 m/s
Lagerbelastung p:
pm = 0,33 N/mm2;
der Wert fällt in
Bereich p < 3 N/mm2
Ergebnis: Bei einer konstanten Betriebstemperatur
der Lager von ca. 70 °C ist das zutreffende
Schmieröl Klüber Summit HySyn FG-46.
Das empfohlene Schmieröl hat eine kinematische
Viskosität von ca. 50 mm2/s bei 40 °C.
= 0,33 N/mm2
1b. Berechnung der Gleitgeschwindigkeit v
v = d · π · n (m/s)
v = 0,04 · 3,14 · 66,6
Eine genaue Berechnung des Lagerfalles ergibt, dass
die 32er Viskosität von Klüber Summit HySyn FG-32
ebenfalls ausreichend ist. Dies liegt insbesondere
an der Gleitgeschwindigkeit von mehr als 8 m/s.
Für die Berechnung wurden die Viskositätsangaben
aus der Produkt-Übersicht (Seite 22/23) zugrundegelegt.
v = 8,4 m/s
2. Ermitteln der Zusatzanforderungen
Kontrolle der getroffenen Schmierstoffauswahl
anhand der Produktkenndaten
auf Seite 22/23.
(siehe Punkt 2, Seite 4)
Im hier vorliegenden Fall wird ein lebensmittelrechtlich unbedenkliches Schmieröl (Food
Grade Lubricant) benötigt.
9
Die Auswahl von
Betriebsschmierstoffen
2. Schmierfette
Für fettgeschmierte Metall- und Kunststoffgleitlager steht bei Klüber Lubrication ein umfassendes Produktsortiment
bereit, dessen Vorzüge zur Gleitlagerschmierung durch praxisnahe Versuche
ermittelt wurden (Prüfstandsversuch an
Prüflagern unterschiedlicher Lagerflächenausführung: glatt, gelocht oder
mit Schmiertaschen).
Die richtige Entscheidung für ein
Gleitlagerschmierfett fällt Ihnen mit
den Auswahltabellen V, VI und VII
(Seite 12/13) nicht schwer. Beachten Sie
dazu bitte folgende Auswahlkriterien,
um die größtmögliche Leistungsfähigkeit der Lager für die geplante Lebensdauer sicherzustellen:
K
Betriebsart: Rotierend oder oszillierend
K
Gleitgeschwindigkeitsbereich bei Fettschmierung:
v = 0,01 bis 2,5 m/s (siehe Diagramm auf Seite 5)
K
Zulässige Lagerbelastung: Abhängig von Lagerwerkstoff
und Lagergeometrie (Hinweis: Hohe Flächenpressungen
in Verbindung mit niedriger Geschwindigkeit – z.B. beim
Anfahren und Abstoppen – ergeben Mischreibung. Unter
diesen Bedingungen zeigen die Spezialschmierstoffe in
Tabelle 5 niedrigen Verschleiß und lange Schmierstoffgebrauchsdauer bzw. Lagerlebensdauer.)
K
Beständigkeit/Abdichtung gegenüber Medien: Zum
Vergleich der verschiedenen Schmierfette dient die
Prüfung der Wasserbeständigkeit nach DIN 51 807 T1,
3 h/90 °C (Seite 25). Je niedriger der Wert der Bewertungsstufe, desto besser ist die Wasserbeständigkeit
(d.h.: 0 = der beste Wert)
K
Gebrauchstemperaturbereich: Die Gebrauchstemperaturangaben sind Anhaltswerte, die die Anwendung des
Schmierstoffes für Gleitlager berücksichtigen und von
den jeweiligen Betriebsbedingungen abhängen.
Hier finden Sie die für Sie interessanten Anwendungsgebiete:
K
K
K
10
Allgemeiner Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau: Schmierfettauswahl nach Tabelle V (Seite 12/13)
Maschinen, Anlagen, Geräte in der Lebensmittel- und
Pharmaindustrie: Schmierfettauswahl nach Tabelle VI
(Seite 12/13)
Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau mit
Schmierstoffkontakt zur Umwelt (z.B. Land- und Forstmaschinen, Wasserkraftwerke): Schmierstoffauswahl
nach Tabelle VII (Seite12/13)
Auswahlbeispiel Schmierfette
Gesucht wird ein Schmierfett zur Schmierung der Gleitlagerungen von KalanderWalzen, die in einer Produktionsanlage zur Gummiherstellung eingesetzt werden.
Schmierungsproblem: Sehr niedrige Walzendrehzahl in Verbindung mit hoher spezifischer Lagerbelastung und hoher Lagertemperatur.
Lagerdaten / Betriebsverhältnisse:
Auswahl des Schmierfettes:
Lagerbohrung:
D = 295 mm
Lagerbreite:
B = 320 mm
Einsatz der Kalander im allgemeinen Maschinen-/
Anlagenbau.
Lagerlauffläche:
glatt
Lagermaterial:
Bronze
Betriebsdrehzahl:
n = 4 min–1
Lagerbelastung, radial:
F = 686,7 kN
Lagertemperatur:
ϑ = 145 °C
Medienbeständigkeit
des Schmierstoffes:
gegen Natronlauge
Schmierungsverfahren:
kontinuierlich über
automatischen
Schmierstoffgeber
Gleitgeschwindigkeit v
Zugehörige Auswahltafel: Tabelle V (Seite 12/13),
Auswahlbereich: Gleitgeschwindigkeit < 1 m/s,
maximale Flächenpressung ca. 100 N/mm2, Gebrauchstemperaturbereich1) –20 bis 160 °C
Ergebnis:
Passendes Schmierfett: Klüberlub BVH 71- 461
Übrigens: Alle in den Tabellen V und VI zur Auswahl
stehenden Gleitlagerschmierfette sind Hochleistungsschmierstoffe. Reibwertmessungen an Prüflagern bei Raumtemperatur (25 °C) haben ergeben,
dass auch bei ungünstigsten Betriebsparametern,
z.B. v = 0,01 m/s, p = 50 N/mm2, niedrige Reibwerte und Temperaturen erreicht werden.
v = d · π · n (m/s)
v = 0,295 x 3,14 x 0,066 = 0,061 m/s
Zul. Gleitgeschwindigkeitsbereich
für Fettschmierung = 0,01 bis 2,5 m/s –>
Fettschmierung ist praktizierbar.
Mittlere Flächenpressung pm
pm =
F
(N/mm2)
D·B
pm =
686 700
295 · 320
= 7,27 N/mm2
Wert liegt deutlich unter dem zulässigen
Wert von 100 N/mm2.
1)
siehe Seite 30
11
Schmierfette
Allgemeiner Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und
Betriebsart
Gleitgeschwindigkeit
[m/s]
Max. Flächenpressung
[N/mm2]
Gebrauchstemperatur 1)
[°C]
– 20 bis 160
– 20 bis 140
Oszillierend / rotierend
<1
ca. 100
– 30 bis 180
– 40 bis 260
– 40 bis 150
– 30 bis 140
Hauptsächlich rotierend
≥1
ca. 10
– 50 bis 150
Hauptsächlich rotierend
≥2
ca. 1
– 50 bis 130
Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Oszillierend / rotierend
<1
ca. 100
– 20 bis 160
– 5 bis 150
Hauptsächlich rotierend
≥1
ca. 10
– 40 bis 120
Maschinen-, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau, wo
Oszillierend / rotierend
<1
ca. 100
– 40 bis 120
Hauptsächlich rotierend
≥1
ca. 10
– 40 bis 120
Trockenschmierstoffe
Tribo-System-Werkstoffe
Rotierend / oszillierend
<1
ca. 50
– 40 bis 180
Gleitlacke
– 40 bis 230
Rotierend / oszillierend
abhängig vom beschichteten
– 180 bis 450
Grundkörper
– 40 bis 300
1)
12
siehe Seite 30
V
Fahrzeugbau
Produktvorschlag
Anmerkung
Klüberlub BVH 71-461
Der Gleitlagerschmierstoff für hohe Gebrauchsdauer und
lange Nachschmierintervalle, NLGI 1
Klüberlub BE 41-542
Alternative mit NLGI 2
PETAMO GHY 441
Alternative für höhere Umgebungstemperaturen
Klüberalfa BHR 53-402
Hochtemperatur-Langzeitschmierfett mit weitgehend neutralem
Verhalten gegenüber vielen Werkstoffen (Metalle, Kunststoffe)
POLYLUB GLY 501
Speziell für Kunststoffgleitlager
Klüberlub BEM 41-122
Für Gelenklager Stahl/Stahl
POLYLUB GLY 151
Klübersynth LR 44-21
VI
Klüberlub BVH 71-461
Zulassung nach NSF H2 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Klübersynth UH1 64-1302
Zulassung nach NSF H1 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Klübersynth UH1 14-151
Zulassung nach NSF H1 für Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Schmierstoffkontakt mit der Umwelt erfolgen kann
VII
Klüberbio GM 32-2200
Biologisch schnell abbaubar, falls Schmierstoffkontakt mit der Umwelt
Klüberbio M 72-82
Biologisch schnell abbaubar, falls Schmierstoffkontakt mit der Umwelt
VIII
Klüberdur KM 02-854
Für Bronzegleitlager mit Schmierlöchern
IX
FLUOROPAN 340 N A/B
Hitzehärtend
UNIMOLY C 220
Luftfeuchtigkeitshärtend
Für Ultrahochvakuum anwendbar
Klübertop TG 05-371
Hitzehärtend
13
Die Auswahl von
Betriebsschmierstoffen
3. Trockenschmierstoffe
Die trockene Schmierung ist überall dort von Vorteil, wo sich aufgrund geringer Gleitgeschwindigkeit kein hydrodynamisch tragender Schmierstofffilm aufbauen kann
und somit keine Trennung der Reibpartner stattfindet. Erst nach der Applikation
eines Gleitlackes oder einer selbstschmierenden Gleitschicht befindet sich ein
funktionsfähiger Trennfilm zwischen den Gleitflächen – und zwar von Bewegungsbeginn an.
Trockenschmierstoffe in Form von Gleitlacken und Tribo-System-Werkstoffen bieten
wartungsfreie Dauerschmierung, vor allem für Gleitlager, die unter hohen Belastungen
mit niedrigen Drehzahlen – auch bei oszillierender Betriebsart – laufen. Auch bei
extremen Betriebsbedingungen wie sehr hohe Temperaturen, Vakuum oder Chemikalieneinfluss helfen sie Ihnen wirkungsvoll, drohenden Verschleiß zu reduzieren.
Besonders bewähren sich Trockenschmierstoffe immer dann, wenn Schmieröle
oder Fette stören, Verschmutzungsgefahr durch abtropfenden Schmierstoff besteht
oder Lager nicht gewartet werden können. Und: Die Trockenschmierung mit Gleitlacken und Tribo-System-Werkstoffen entspricht nicht nur ökonomischen, sondern
auch ökologischen Gesichtspunkten!
a) Gleitlacke
(siehe Tabelle IX, Seite 12/13)
Gleitlacke setzen sich aus drei Komponenten zusammen: Festschmierstoff,
Bindemittel und Lösemittel. Das
schmierwirksame Verhalten eines Gleitlackfilms wird von der Art und Menge
der Festschmierstoffe bestimmt,
während Standzeit bzw. Abriebsfestigkeit durch das Bindemittel beeinflusst
werden. Das Lösemittel dient zum Aufbringen und Verteilen des Gleitlackes
auf die Gleitflächen der Reibpartner.
Es verdunstet nach dem Aufbringen
und hat danach auch keinen Einfluss
auf das Reibungs- und Verschleißverhalten der Gleitlackschicht.
Gleitlacke werden – nach vorherigem Test – häufig zur
Lebensdauer-(For-life-) Schmierung angewendet, dienen
aber auch als Einlaufhilfe oder zur Schadensbehebung. Zur
Beschichtung von Gleitlagern stehen verschiedene Gleitlacke
zur Verfügung. Diese enthalten zur Trockenschmierung optimale Festschmierstoffkomponenten, die in verschleißfesten,
organischen oder anorganischen Bindemitteln gebunden sind.
Die Auswahl des Gleitlackes mit der optimalsten Festschmierstoffkomponente erfolgt unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen: – Temperatur, Gleitgeschwindigkeit,
Belastung, einwirkende Atmosphäre – Vakuum, sehr niedrige
Reibungszahl. Lesen Sie dazu bitte die nachfolgenden
Produkt-Kurzbeschreibungen.
Die Haftung und Gebrauchsdauer von Gleitlackfilmen hängt
in erster Linie von der Vorbehandlung der zu beschichtenden
Teile, der Applikation der Gleitlacke, der sorgfältigen Aushärtung der Lackschichten und der Handhabung der Teile
ab. Bitte beachten Sie deshalb vor der Anwendung eines
Gleitlackes die jeweilige Produktinformation, die wir Ihnen
auf Anfrage zusenden.
14
FLUOROPAN 340 N A/B
Festschmierstoff:
Polytetrafluorethylen (PTFE)
Merkmale:
Gute Verschleißfestigkeit
Hohe Gebrauchsdauer
Niedrige Reibungszahl
Guter Korrosionsschutz
Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2).
Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall oder Metall/Kunststoff. Besonders
empfehlenswert bei sehr niedrigen Gleitgeschwindigkeiten: v < 0,05 m/s
UNIMOLY C 220
Festschmierstoff:
Molybdändisulfid (MoS2)
Merkmale:
Hohe Druckbelastbarkeit
Niedrige Reibungszahl
Gute Verschleißfestigkeit
Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2).
Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall (speziell dann, wenn aufgrund höherer
Druckbelastung PTFE- haltige Gleitlacke nicht angezeigt sind), sowie im Vakuum.
Nicht anwenden bei fe⁄uchter Atmosphäre.
Klübertop TG 05-371
Festschmierstoff:
Grafit
Merkmale:
Weiter Gebrauchstemperaturbereich
Gute Gebrauchsdauer und Verschleißfestigkeit
Niedrige Reibungszahl
Gute Chemikalien- und Ölbeständigkeit 2)
Auch in feuchter Umgebung gute Schmierwirksamkeit.
Anwendbar für Gleitpaarungen Metall/Metall oder Metall/Kunststoff, sowie
zusätzlich für Gleitlagerungen, die normalerweise mit Öl geschmiert werden
(z.B. zur Unterstützung der Schmierung beim Startvorgang eines Motors,
bis der Betriebsschmierstoff „Öl“ an die Reibstelle gelangt).
2)
siehe Seite 30
15
b) Tribo-System-Werkstoffe
(siehe Tabelle VIII, Seite 12/13)
Klüberdur KM 02-854
Bei diesem Produkt handelt es sich um ein 2-Komponenten-System mit einer
Festschmierstoff-Kombination, die überwiegend aus Grafit mit inkorporiertem
Schmieröl besteht.
Die Vermischung der zwei Komponenten – nämlich Harz und Härter – ergibt eine
pastose Masse, mit der die Bohrungen gelochter Gleitlagerbuchsen gefüllt werden.
Nach dem Aushärten von Klüberdur KM 02-854, das sich durch seine außergewöhnlich gute Adhäsion fest in den Schmierlöchern verankert, erhält man wartungsfreie
und sehr hoch belastbare Trockenlauf-Gleitlager.
Die Schmierung der Reibpartner erfolgt durch permanente Übertragung von Festschmierstoffen aus den Schmierlöchern der Lagerbuchse, wobei aber auch ein
stetiger, geringfügiger Verschleiß an den metallenen Lagerlaufflächen stattfindet.
Die Lagerlebensdauer wird dadurch bei gelochten und mit Klüberdur präparierten
Lagerbuchsen nicht durch die Gebrauchsdauer des Festschmierstoffvorrates
bestimmt, sondern durch das maximal zulässige Lagerspiel.
Klüberdur KM 02-854 ist öl- und fettbeständig3), was bei Bedarf eine Kombinationsschmierung (Trockenschmierstoff
plus Öl oder Fett) erlaubt. Bei neuen
Lagern kann zum Einlauf – aber auch zur
leichteren Montage – eine zusätzliche
Einmalschmierung mit Schmierfett zur
Vermeidung von Grenz- und Mischreibung erfolgen, bis sich genügend Festschmierstoffe auf den Lagerlaufflächen
verteilt haben. Diese Vorstartschmierung
ist jedoch nicht zwingend notwendig.
3)
16
siehe Seite 30
Die Auswahl von Schmierstoffen zur Einlaufschmierung
und Schadensbehebung
1. Einlaufschmierung
Abhängig vom Bearbeitungsverfahren
existieren an den Oberflächen neuer
Gleitlager-Bauteile mehr oder weniger
ausgeprägte Rauhigkeiten. Sie können
im Einlaufvorgang durch die Applikation
eines Gleitlackes oder einer Schmierpaste geglättet werden, ohne die Oberflächen durch Riefen oder Fresser zu
beschädigen.
zum Einlauf verwendeten Gleitlacke
oder Pasten im Normalbetrieb Schutz
der Reibstellen bei Mangelschmierung.
Sie kann vorkommen, wenn sich beispielsweise beim Maschinen-Anoder Auslauf aufgrund zu niedriger
Geschwindigkeiten noch kein tragender Schmierfett- oder Ölfilm aufgebaut
hat bzw. dieser durchbrochen wird.
Die Folge: Zwischen Reibpartnern mit
geglätteten Oberflächen tritt im Normalbetrieb – auch bei sehr dünnen
Schmierstofffilmen – erst bei wirklich
ungünstigen Verhältnissen Mischreibung auf, also die teilweise Berührung
der Oberflächen. Außerdem bieten die
Tipp: Um eine möglichst optimale
Oberflächenqualität zu erzielen,
empfehlen wir Ihnen, den Lagereinlauf
nur bei reduzierter Belastung durchzuführen (ca. 1/3 Nennlast und 1/3 Nenndrehzahl).
2. Schadensbehebung
Beschädigungen von Laufflächen an Gleitlagern in Form von
Riefen und Kratzern können oftmals durch eine sogenannte
„Reparaturschmierung“ beseitigt werden: Durch die Applikation eines Gleitlackes oder einer entsprechenden Schmierpaste auf die beschädigten Laufflächen und anschließende
Durchführung eines Einlaufvorganges (bei reduzierter Gleitgeschwindigkeit und Belastung) werden die Riefen und Kratzer weitestgehend eingeglättet und der Zustand der Oberfläche wieder optimiert.
Zusätzliches Plus: Die zur Schadensbehebung verwendeten
Trockenschmierstoffe bieten im weiteren Betrieb durch ihr
Verhalten im Notlauf Schutz bei Mangelschmierung – so vermindern sie die Gefahr neuer Gleitflächenbeschädigungen.
17
Auswahlbeispiel:
Lagereinlauf beim LKW-Motor mit
Gleitlack und Betriebsschmierstoff
Auswahlbeispiel:
Lagereinlauf einer Transportschnecke
mit Schmierpaste
Für die Gleitlagerung der Nockenwelle in einem
LKW-Dieselmotor wird ein Gleitlack gesucht, der
Für die Gleitlagerungen der Transportschnecke
(Lagerbuchsen aus Kupferlegierung) in einer
Maschine zur Herstellung von Weichbonbons
wird zum Einlauf (Laufflächeneinglättung!) eine
Schmierpaste benötigt. Sie soll gesundheitlich
unbedenklich sein, da ein gelegentlicher Kontakt
zwischen Lebensmittel und Schmierstoff nicht
auszuschließen ist. Die Paste muss also lebensmittlrechtlich zugelassen sein.
K
in Verbindung mit dem Betriebsschmierstoff
(Motorenöl) den Lagereinlauf verbessert und
Initialschäden an den Gleitflächen während
der Einlaufphase verhindert,
K
die Schmierung während des Startvorgangs
unterstützt, bis Motorenöl an die Reibstellen
gelangt ist und sich ein hydrodynamischer
Schmierfilm aufgebaut hat.
Die Betriebsschmierung der Lager erfolgt mit
Schmieröl (bitte beachten Sie auch das Auswahlbeispiel für Schmieröle, Seite 9).
Lagerdaten / Betriebsverhältnisse:
Lagerschale, innen Ø
50 mm
Breite:
32 mm
Auswahl der richtigen Schmierpaste
Werkstoffpaarung:
St/St
Betriebstemperatur:
– 40 bis 120 °C
Belastung p:
schwingend bis
stoßartig, 6 ... 8 N/mm2
Der Lagereinlauf soll mit einer Schmierpaste
durchgeführt werden. Die passende Auswahltabelle ist demnach Tabelle XI (Seite 19).
Auswahl des optimalen Gleitlackes:
Der Lagereinlauf soll mit der Schmierstoffkombination Gleitlack und Betriebsschmierstoff durchgeführt werden. Die zutreffende Auswahltabelle
ist in diesem Fall also Tabelle XII (Seite 19).
Ergebnis: Eine optimale Schmierpaste für diesen
Anwendungsfall ist Klüberpaste UH1 84-201.
Um eine günstige Oberflächen-Einglättung zu
bewirken, sollte der Lagereinlauf mit reduzierter
Drehzahl durchgeführt werden.
Nach dem Einlauf kann bei Verträglichkeit der
Schmierstoffe direkt auf die Betriebsschmierung
mit Öl umgestellt werden, ohne die Lager zu
reinigen. Unsere Techniker beraten Sie gerne
über die Verträglichkeit der Schmierstoffe.
Ergebnis: Ein guter Gleitlack für Lagerschalen aus
Stahl ist Klübertop TG 05-371. Es ist ein Gleitlack
mit hoher Gebrauchsdauer, Verschleißfestigkeit,
Beständigkeit gegen Schmieröl und mit Grafit als
Festschmierstoffbasis.
Hinweis: Die auf den Laufflächen verteilten und abgelagerten Festschmierstoffteilchen dienen im
Normalbetrieb als Schutz bei Mangelschmierung (z.B. beim Maschinen-An- oder Auslauf)!
18
Schmierstoffe zur
Einlaufschmierung und Schadensbehebung
Schmierpasten
Allgemeiner Maschinenbau, Anlagen-, Geräte- und Fahrzeugbau
Werkstoff
der Lagerbuchse
Gebrauchstemperatur1)
[°C]
Produktvorschlag
Konsistenz
NLGI-Klasse
Aluminium-
– 15 bis 150
Klüberpaste ME 31-52
3/2
Legierung
– 40 bis 140
DUOTEMPI PMY 45
2/3
Kupfer-
– 15 bis 150
Klüberpaste ME 31-52
3/2
Legierung
– 40 bis 150
Klüberpaste 46 MR 401
1/2
– 40 bis 230
UNIMOLY RAP
3/2
Stahl
– 40 bis 200 (10004))
Klüberpaste HEL 46-450
1
Schmierpasten
Lebensmittel- und Pharmaindustrie
Werkstoff
Zuder Lager- lassung
buchse
Aluminium-
Gebrauchstemperatur1)
[°C]
NSF-H1
– 45 bis 120
Kupfer-
NSF-H1
– 40 bis 200 (12004))
Legierung,
NSF-H2
– 40 bis 140
X
XI
Produktvorschlag
Konsistenz
NLGI-Klasse
Klüberpaste UH1 84-201
1
Legierung
Klüberpaste UH1 96-402
DUOTEMPI PMY 45
2
2/3
Stahl
Gleitlacke
zur Einlaufschmierung in Verbindung mit Betriebsschmierstoff
Werkstoff
der Lagerbuchse
Fest
schmierstofftyp
Gebrauchstemperatur1)
[°C]
Produktvorschlag
Anmerkung
Aluminium-, Kupfer-
Grafit
– 40 bis 300
Klübertop TG 05-371
Hitzehärtend
MoS2
– 180 bis 450
UNIMOLY C 220
Luftfeuchtigkeithärtend,
XII
legierung, Stahl
Stahl
für Ultrahochvakuum
anwendbar, in Spraydose erhältlich
1)
und 4) siehe Seite 30
19
Reinigen und Überprüfen
des Ölalterungszustandes
1. Das Reinigungskonzentrat:
Klüber-Summit Varnasolv
Die Anwendung von mineralöl-basischen Schmierölen in Gleitlagern kann – vor
allem bei hohen Lager-Betriebstemperaturen – zu lackartigen Ablagerungen und
Verkokungsrückständen führen, die sich im gesamten Schmierungssystem absetzen. Mit unangenehmen Folgen: Abgelöste Rückstandsteilchen können zu
Beschädigungen an Lagerbauteilen führen, Ölleitungen und Filter verstopfen und
können zu Mangelschmierung oder Lagerausfall führen. Dieser hohe Wartungsoder Reparaturaufwand lässt sich durch Klüber Summit Varnasolv vermeiden.
Tipp: Klüber Summit Varnasolv ist ein flüssiges Reinigungskonzentrat, das
Lack- und Verkokungsrückstände während des Betriebes auflöst. Vor einem
anstehenden Ölwechsel angewendet, entfällt das lästige Zerlegen von Lager
und Schmierungssystem zu Reinigungszwecken.
Anwendungshinweise:
Das Reinigungskonzentrat löst Ablagerungen und Rückstände – aufwändige
Spülvorgänge bei der eigentlichen Produktumstellung sind nicht notwendig.
Klüber-Summit Varnasolv ist dem vorhandenen Gleitlageröl in einer Konzentration von 10 % (d.h. auf 9 l Schmieröl 1 l Klüber Summit Varnasolv) beizumengen.
Dafür muss vorher die entsprechende Menge Schmieröl abgelassen werden.
Bitte lassen Sie die Lager nach Einfüllen des Reinigungskonzentrates noch 40 bis
60 Stunden bei der üblichen Betriebstemperatur laufen, um alle lackartigen Ablagerungen und Verkokungsrückstände zu lösen.
Um zu vermeiden, dass sich die gelösten Ablagerungen wieder absetzen, ist das
Öl im betriebswarmen Zustand abzulassen. Anschließend sollten eventuell vorhandene Ölfilter ausgetauscht und das synthetische Schmieröl eingefüllt werden.
Werkstoffverträglichkeit:
Nach heutigem Wissensstand ist die Anwendung von Klüber Summit Varnasolv
10%ig in mineralöl-basischem Schmieröl verträglich mit allen mineralölbeständigen Werkstoffen.
20
2. Das Test-Kit, auch für Gleitlageröle:
Klüber Summit T.A.N.-Kit
Das Klüber Summit T.A.N.-Kit macht es Ihnen leicht, den Alterungszustand von
Schmierölen rasch und unkompliziert zu überprüfen. Das Kit kann bei allen gängigen mineralöl-basischen und synthetischen Schmierölen verwendet werden, die
im Frischzustand eine Neutralisationszahl von weniger als 2 aufweisen. Das ist bei
allen hier aufgeführten Ölen der Fall.
Anwendungshinweise:
K
Entnehmen Sie aus Lagergehäuse oder Ölvorratsbehälter eine kleine
Gebrauchtölprobe. Damit füllen Sie die Prüfpipette exakt bis zur 1 ml-Marke.
Überschüssiges Öl an der Außenseite wischen Sie mit dem beigefügten Tuch
sorgfältig ab. Nun drücken Sie den Pipetteninhalt in die Glasampulle mit der
blauen Prüf-Flüssigkeit.
Tipp: Damit der gesamte Gebrauchtölinhalt entleert wird, spülen Sie die
Pipette mit dem Inhalt der Glasampulle. Dies geschieht durch mehrmaliges
Ansaugen und Ausdrücken der Pipette.
K
Verschließen Sie die Glasampulle und schütteln Sie den Inhalt einige
Sekunden lang.
K
Anschließend überprüfen Sie die Farbveränderung.
Farbe der Prüflösung:
blau
– keine wesentliche Alterung des Gebrauchtöles
grün
– leichte Alterung des Öles, aber noch verwendbar, Wiederholung der Ölalterungsprüfung in kürzeren Abständen
braun/orange
– Ölwechsel erforderlich.
Zum Umgang mit der Prüf-Flüssigkeit beachten Sie bitte die Hinweise im
Sicherheitsdatenblatt. Vermeiden Sie den Kontakt der Flüssigkeit mit Kleidung,
Haut und Augen!
Das Kit besteht aus:
K
Plastikbeutel mit Prüf-Flüssigkeitsampulle
K
Pipette
K
Reinigungstuch
21
Produktübersicht
Schmieröle
Klüberprodukt
ISO VG
DIN
51 519
Gebrauchstemperaturbereich1)
[°C]
ca.
Dichte
DIN
51 757
bei 20 °C
[g/cm3]
ca.
Kinematische
Viskosität
DIN 51 562 T1
[mm2/s]
bei
40 °C
100 °C
ca.
ca.
Mineralöle
Klüberoil GEM 1-100 N
100
– 5 bis 100
0,85
100
11,0
Klüberoil GEM 1-150 N
150
– 5 bis 100
0,88
150
15,0
Klüberoil GEM 1-220 N
220
– 5 bis 100
0,85
220
19,0
Klüberoil GEM 1-320 N
320
0 bis 100
0,85
320
25,0
Klüberoil GEM 1-460 N
460
0 bis 100
0,85
460
25,0
LAMORA HLP 32
32
– 25 bis 120
0,87
32
5,4
LAMORA HLP 46
46
– 20 bis 120
0,88
46
7,0
LAMORA HLP 68
68
– 15 bis 120
0,88
68
8,8
6,0
Synthetische Kohlenwasserstoff Öle
Klüber Summit SH 32
32
– 45 bis 145
0,85
32
Klüber Summit SH 46
46
– 40 bis 145
0,86
46
7,8
Klüber Summit SH 68
68
– 40 bis 145
0,88
62
10,0
Klüber Summit SH 100
100
– 30 bis 145
0,87
100
12,0
Klüberoil 4 UH1-150N
150
– 25 bis 120
0,85
150
19,0
Klüberoil 4 UH1-220N
Food Grade Lubricants
220
– 25 bis 120
0,85
220
26,0
Klüber Summit HySyn FG-32
32
– 45 bis 135
0,83
33
6,1
Klüber Summit HySyn FG-46
46
– 40 bis 135
0,84
46
7,9
Klüber Summit HySyn FG-68
68
– 40 bis 135
0,83
70
9,9
Klüber Summit HySyn FG-100
100
– 35 bis 135
0,84
95
12,7
Polyglycol-Öle
Klübersynth GH 6-80
–
– 35 bis 160
1,05
80
16
Klübersynth GH 6-100
100
– 35 bis 160
1,05
100
20
Klübersynth GH 6-150
150
– 35 bis 160
1,05
150
28
Klübersynth GH 6-220
220
– 30 bis 160
1,06
220
42
Klübersynth GH 6-320
320
– 30 bis 160
1,05
320
58
ISOFLEX PDP 38
–
– 65 bis 100
0,92
12
3,2
ISOFLEX PDP 40
–
– 50 bis 100
0,92
19
5,0
ISOFLEX PDP 65
–
– 50 bis 100
0,92
68
17,0
Esteröle
Biologisch schnell abbaubare Schmieröle
Klüberbio C 2-46
22
46
– 40 bis 80
0,93
46
10
Klüberbio CA 2-100
100
– 30 bis 110
0,94
100
15
Klüberbio CA 2-460
460
– 15 bis 110
0,95
460
50
Klübersynth GEM 2-220
220
– 30 bis 130
0,95
220
27
Dynamische
Viskosität
mPa · s
bei
40 °C
ca.
Viskositätsindex
DIN
ISO 2909
(VI)
Flammpunkt
DIN
ISO 2592
[°C]
Pourpoint
DIN
ISO 3016
[°C]
ca. – 15
100 °C
ca.
85,0
9,4
ca. 90
≥ 200
132,0
13,2
ca. 90
≥ 200
ca. – 10
187,0
16,1
ca. 90
≥ 200
ca. – 10
272,0
21,3
ca. 90
≥ 200
ca. – 10
391,0
21,3
ca. 90
≥ 200
ca. – 10
27,5
4,4
ca. 100
> 200
ca. – 30
39,9
5,8
ca. 100
> 210
ca. – 30
59,0
7,3
ca. 100
> 220
ca. – 25
27,1
5,0
ca. 140
> 230
ca. – 50
38,1
6,5
ca. 140
> 240
ca. – 45
53,8
8,3
ca. 145
> 240
ca. – 45
70,2
9,9
ca. 140
> 240
ca. – 35
125,8
15,3
> 150
> 220
ca. – 30
184,5
20,8
> 150
> 220
ca. – 30
27,0
4,8
ca. 130
> 230
ca. – 50
40,9
6,2
ca. 130
> 240
ca. – 45
57,9
7,8
ca. 125
> 240
ca. – 45
78,5
10,0
ca. 130
> 240
ca. – 40
82,0
15,7
> 190
> 280
< – 35
103,0
19,7
> 190
> 280
< – 35
154,0
27,5
> 200
> 280
< – 35
227,0
40,3
> 220
ca. 250
ca. – 35
330,0
57,1
> 220
> 280
< – 30
11,0
3,1
ca. 150
ca. 200
ca. – 70
17,2
4,3
ca. 230
ca. 200
ca. – 55
61,7
14,7
> 245
ca. 200
ca. – 55
42,1
8,7
–
> 200
< – 30
91,7
13,1
> 140
> 200
< – 30
431,0
46,7
> 160
> 220
< – 20
206,1
24,2
ca. 150
ca. 270
< – 30
Hinweise zur Anwendung und Werkstoffverträglichkeit enthalten die detaillierten Produktinformationen
1)
siehe Seite 30
23
Produktübersicht
Schmierfette
Klüberprodukt
Grundöl/
Dickungsstoff
Konsistenzklasse5)
DIN
51 818
Walkpenetration
DIN
ISO 2137
Gebrauchstemperaturbereich1)
[°C]
ca.
[0,1 mm]
24
Klüberalfa BHR 53-402
Perfluoriertes
Polyetheröl /
Na-Komplexseife
2
265 – 295
– 40 bis 260
Klüberbio GM 32-2200
Biologisch schnell abbaubar
Esteröl/
Calcium-Seife
0 / 00
370 – 410
– 40 bis 120
Klüberbio M 72-82
Biologisch schnell abbaubar
Esteröl/
Polyharnstoff
2
265 – 295
– 40 bis 140
Klüberlub BE 41-542
Mineralöl/
Li-Spezialseife
2
265 – 295
– 20 bis 140
Klüberlub BEM 41-122
Mineralöl/
Li-Spezialseife
2
265 – 295
– 30 bis 140
Klüberlub BVH 71-461
Spezialschmierfett mit
NSF H2-Zulassung
Mineralöl/
Synth. KW-Öl/
Polyharnstoff
0/1
340 – 370
– 20 bis 160
Klübersynth LR 44-21
Mineralöl/
Synth. KW-Öl/
Li-Spezialseife
1
310 – 340
– 50 bis 130
Klübersynth UH1 64-1302
Food Grade Lubricant mit
NSF H1-Zulassung
Synth. KW-Öl/
Silikat
2
265 – 295
– 10 bis 150
Klübersynth UH1 14-151
Food Grade Lubricant mit
NSF H1-Zulassung
Synth. KW-Öl/
Al-Komplexseife
1
310 – 340
– 40 bis 120
PETAMO GHY 441
Estheröl/
Polyharnstoff
1
310 – 340
– 30 bis 180
POLYLUB GLY 151
Mineralöl,
Synth. KW-Öl/
Li-Spezialseife
1
310 – 340
– 50 bis 150
POLYLUB GLY 501
Mineralöl,
Synth. KW-Öl/
Li-Spezialseife
1
310 – 340
– 40 bis 150
Dichte
[g/cm3]
bei
ca.
20 °C
1) 5)
,
Grundölviskosität
DIN 51562
Teil 1
[mm3/s]
bei
40 °C
100 °C
ca.
ca.
Tropfpunkt
DIN
ISO 2176
[°C]
ca.
Wasserbeständigkeit
DIN 51 807
T1
3 h/90 °C
Scheinbare
Viskosität,
KlüberViskositätsklasse6)
S
Farbe
1,82
400
40
nicht
meßbar
weiß
0,89
220
28
> 130
0 – 40
E/L
hellbraun
0,94
100
28
> 220
1
L/M
beigerotbraun
0,93
540
32
> 230
0/1
S
1,10
130
15
> 190
0,90
490
34,5
> 240
0/1
S
hellbraun
0,85
20
4,5
> 220
1
EL
beige
0,99
1300
100
ohne
0/1
S
beige
0,92
150
22
> 250
L/M
beige
0,97
435
36
> 250
0
L/M
beige
0,85
150
18
> 220
1
L
beige
0,88
500
40
> 250
0/1
L/M
beige
braun
gelb
und 6) siehe Seite 30
25
Produktübersicht
Schmierpasten
Klüberprodukt
Gebrauchstemperaturbereich*
[°C]
ca.
Dichte
bei 20°C
[g/cm3]
ca.
Grundölviskosität
DIN 51562
Teil 1
[mm2/s]
bei 40 °C
ca.
DUOTEMPI PMY 45
NSF H2-Zulassung
Mineralöl/
Synth. KW-Öl/
Li-Spezial-Seife/
Festschmierstoff
– 40 bis 140
1,2
55
Klüberpaste HEL 46-450
Estheröl/
Polyglykolöl/
Festschmierstoff
– 40 bis 1000
1,43
42
> 200 °C
Trockenschmierung
Klüberpaste ME 31-52
Mineralöl/
CalciumKomplexseife/
Festschmierstoff
– 15 bis 150
1,38
46
Klüberpaste 46 MR 401
Polyglykolöl/
Li-Seife/
Festschmierstoffgemisch
– 40 bis 150
1,23
360
Klüberpaste UH1 84-201
NSF H1-Zulassung
Synth. KW-Öl/
PTFE,
Festschmierstoff
– 45 bis 120
1,13
200
Klüberpaste UH1 96-402
NSF H1-Zulassung
Polyglykolöl/
Silikat,
Festschmierstoff
– 30 bis 1200
1,58
360
1,6
70
UNIMOLY RAP
26
Grundöl/
Dickungsstoff
Paraff. Mineralöl/
Silikat/
Festschmierstoff
MoS2
> 200 °C
Trockenschmierung
– 10 bis 450
> 150 °C
Trockenschmierung
Tropfpunkt
DIN
ISO 2176
1)
Fließdruck
bare
ViskoDIN 51 805
[°C]
VKASchweißkraft
DIN 51 350
Teil 4
[N]
Konsistenzklasse
Farbe
> 190
> 3200
bei – 35 °C < 1400
2/3
beige
> 250
> 5000
bei – 35 °C 500
1/0
schwarz
> 170
> 4000
–
3/2
beige
> 185
> 4400
bei – 40 °C < 1600
1/2
weißlich
> 240
> 3000
bei – 45 °C < 1400
1
weiß
> 250
> 2400
bei – 40 °C < 1400
2
weiß
–
> 2400
–
3/2
DIN 51 818
[mbar]
schwarz
siehe Seite 30
27
Produktübersicht
Gleitlacke
Klüberprodukt
Gebrauchstemperaturbereich1)
[°C]
Farbe
Festschmierstoff
Trockungsbzw.
Einbrennbedingungen
ca.
FLUOROPAN N 340 A/B
– 40 bis 230
schwarz
Polytetrafluorethylen
(PTFE)
trocknen:
5 min/100 °C
einbrennen:
15 min/250 °C
Klübertop TG 05-371
– 40 bis 300
grauschwarz
Grafit
(C)
trocknen:
5 min/100 °C
einbrennen:
15 min/220 °C
– 180 bis 450
grau
Molybdändisulfid
(MoS2)
trocknen:
5 min/20 °C
aushärten:
30 min/20 °C
UNIMOLY C 220
Tribo-System-Werkstoff
Klüberprodukt
Klüberdur KM 02-854
2-Komponenten
Tribo-System-Werkstoff
28
Gebrauchstemperaturbereich1)
[°C]
ca.
– 40 bis 200
Farbe
Chemische
Charakterisierung
dunkelgrau
Epoxidharz, Spezialhärter,
Festschmierstoffgemisch,
Esteröl
Ergiebigkeit
[m2/l]
bei Schichtdicke 10µm
Reibungszahl
(Tannert 20 °C)
ca.
Vmax =
0,243 mm/s,
F = 300 N
17
0,04
18
0,06
8
0,10
Reibungszahl (nach Tannert)
Linienberührung gegen Stahl
Vmax = 0,243 mm/s,
30 N/mm
ca.
1)
20 °C
0,05
120 °C
0,18
ohne Stick-slip
ohne Stick-slip
siehe Seite 30
29
Anmerkungen
1)
Gebrauchstemperaturangaben sind Richtwerte, die sich am Schmierstoffaufbau, dem vorgesehenen Einsatzzweck und der Anwendungstechnik orientieren. Schmierstoffe ändern je nach Art der
mechanisch-dynamischen Beanspruchung temperatur-, druck- und
zeitabhängig ihre Konsistenz, scheinbare Viskosität bzw. Viskosität.
Diese Veränderungen der Produktmerkmale können Einfluss auf die
Funktion von Bauteilen nehmen.
2)
Wir empfehlen, insbesondere vor Serienanwendung, die Beständigkeit
der mit dem Gleitlack zu beschichtenden Werkstoffe zu prüfen (unsere
Prüfergebnisse basieren auf Messungen an Stichproben und entbinden
nicht von der Prüfung für eigene Anwendungen).
3)
Wir empfehlen, insbesondere vor Serienanwendung, die Beständigkeit
der mit dem Werkstoff in Kontakt kommenden Chemikalien zu prüfen
(unsere Prüfergebnisse basieren auf Messungen an Stichproben und
entbinden nicht von der Prüfung für eigene Anwendungen).
4)
Trockenschmierung
5)
Konsistenzklasse
DIN 51 818
(NLGI)
Walkpenetration
DIN ISO 2137
[0,1 mm]
Struktur
000
445 bis 475
fließend
00
400 bis 430
fast fließend
0
355 bis 385
äußerst weich
1
310 bis 340
sehr weich
2
265 bis 295
weich
3
220 bis 250
mittel
4
175 bis 205
fest
5
130 bis 160
sehr fest
6
85 bis 115
äußerst fest
6)
30
Klüber-Viskositätsklasse
Erklärung
EL
Extra leichtes Schmierfett für extrem niedrige Drehmomentanforderungen,
beispielsweise Leichtlauffett
L
Leichtes Schmierfett für niedrige Drehmomente oder hohe Drehzahlen in
Wälzlagern, beispielsweise Hochgeschwindigkeitsfett
M
Mittleres Schmierfett für Standardanforderungen im gesamten
Anwendungsgebiet der Fettschmierung
S
Schweres Schmierfett für Anwendungen mit hohen Belastungen oder
Flüssigkeiten, beispielsweise als Hochdruck-/Abdichtfette
ES
Extra schweres Schmierfett für Anwendungen, die hohes Drehmoment oder
Feststellwirkung erfordern, z. B. Armaturen-/Okularfette
Herausgeber und Gestaltung:
Klüber Lubrication München KG
Copyright:
Klüber Lubrication München KG
Nachdruck, auch auszugsweise, bei
Quellenangabe und Zusendung eines
Belegexemplares gestattet.
9.28 d
Ausgabe 04.08,
ersetzt Ausgabe 05.01
Die Angaben in dieser Technischen
Schrift basieren auf unseren allgemeinen
Erfahrungen und Kenntnissen bei
Drucklegung und sollen dem technisch
erfahrenen Leser Hinweise für mögliche
Anwendungen geben. Die Produktinformationen beinhalten jedoch keine
Zusicherung von Eigenschaften oder
Garantie der Eignung des Produkts für
den Einzelfall. Sie entbinden den
Anwender nicht davon, die Anwendung
des ausgewählten Produkts vorher im
Versuch zu testen. Wir empfehlen ein
individuelles Beratungsgespräch und
stellen auf Wunsch und nach Möglichkeit auch gerne Proben für Tests zur
Verfügung.
Klüber-Produkte werden kontinuierlich weiterentwickelt. Deshalb
behält sich Klüber Lubrication
das Recht vor, alle technischen Daten in dieser
Druckschrift jederzeit
und ohne Vorankündigung zu ändern.
31
Wir sind, wo Sie sind.
Klüber Lubrication – der Weltmarktführer für Spezialschmierstoffe
• Tochtergesellschaften in über 30 Ländern
• über 1.700 Mitarbeiter
• Produkte weltweit verfügbar
Klüber Lubrication bietet kompetente tribologische Lösungen.
Mit seiner weltweiten Präsenz erfüllt Klüber Kundenwünsche zeitnah und zuverlässig.
Das Unternehmen liefert an Kunden aus nahezu allen Industrien und Märkten
maßgeschneiderte Spezialschmierstoffe – Öle, Fette, Gleitlacke, Pasten und mehr.
Über 75 Jahre Erfahrung, branchenspezifisches Know-how und ein in der Industrie
nahezu einzigartiges Prüffeld sind Garanten für optimale Lösungen.
Klüber Lubrication München KG
Ein Unternehmen der Freudenberg Gruppe
www.klueber.com